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Full text of "Geschichte der K. und K. Wehrmacht;"

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DUKE 

UNIVERSITY 


LIBRARY 


Buch- Nr ywv 

Glassen-Nr.  ad  Pkt.  III  des  Biblioth.-Plans 

Grnndb.-Nr.  Seite 

Wissensch.- Hauptfach  r Abtheilung  Z# 

Kasten-  Nr.  Fach  ~~~ 

Karten  und  Pläne 
Tabellen 

Zeichnungen,  Bilder 

Atlas,  Pläne  in  Schuber  hiezu  (wo  ?) 


Wievieltes  Exemplar . 
Zuwachs  Nr .Z 


Supplement 

zu  den 


Herausgegeben 

von  der 


Direction  des  k.  und  k.  Kriegs-Archivs. 


Wien  1898 

Verlag  von  L.  W.  Seidel  & Sohn 

k.  und  k.  Hof-Buchhändler. 


Geschichte 

der 

K und  K.  WEHRMACHT. 


Die  Regimenter,  Corps,  Branchen  und  Anstalten 
von  1618  bis  Ende  des  XIX.  Jahrhunderts. 


Bearbeitet 


von 

Major  Alphons  Freiherrn  von  Wrede. 


I.  BAND. 


Wien  1898 

Verlag  von  L.  W.  Seidel  & Sohn 

k.  und  k.  Hof-Buclihändler. 


Druck  von  -Josef  Roller  Comp..  Wien. 


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Pro  gramm  des  Werkes. 


Digitized  by  the  Internet  Archive 
in  2016 


https://archive.org/details/geschichtederkunOOwred 


Die  Direction  des  k.  und  k.  Kriegs-Archivs  hat,  um  einem  oft  ge- 
äusserten  Wunsche  entgegenzukommen,  die  Bearbeitung  eines  Werkes 
unternommen,  an  dem  es  der  Armee,  trotz  mehrfacher  Anläufe,  bisher 
vollständig  gefehlt  hat  und  dessen  sie,  schon  im  Hinblicke  auf  eine  inten- 
sivere Pflege  ihrer  eigenen  ruhmreichen  Traditionen,  nicht  weniger  aber 
als  eines  nicht  wohl  zu  entbehrenden  Behelfs  bei  kriegshistorischen  Studien, 
endlich  vielfach  selbst  zu  directen  dienstlichen  Zwecken  gleichwohl  bedarf. 
Es  ist  dies  eine  Art  von  ,, Entwicklungsgeschichte  der  k.undk.  Wehrmacht” 
vom  Ausbruche  des  30jährigen  Krieges  bis  zur  jetzigen  Zeit,  in  welcher 
alle  Truppenkörper  und  Theile  des  Heeres,  auch  die  nicht  mehr  be- 
stehenden, bezüglich  ihrer  seinerzeitigen  Errichtung,  Ergänzung  und 
ihrer  weiteren  Schicksale  einer  kurzen,  aber  übersichtlichen  und  vollkommen 
authentischen  Schilderung  unterzogen  werden. 

Während  die  im  Jahre  1800,  also  vor  fast  100  Jahren  erschienene 
,,  Geschichte  der  haiserlichen  Kriegsvölker” , herausgegeben  von  dem  damaligen 
Buchhändler  Gr  äff  er , welche  ähnliche  Ziele  verfolgte,  nicht  nur  vollständig 
veraltet  und  vergriffen  ist,  sondern  wegen  der  Unvollständigkeit  des  ihrem 
Verfasser  zur  Verfügung  gestandenen  historischen  Quellenmaterials  schon 
zur  Zeit  ihres  Erscheinens  der  Vollständigkeit  und  Verlässlichkeit  entbehrte, 
behandelten  die  im  Jahre  1880  begonnenen  ,, Gedenkblätter  aus  der  Kriegs- 
geschichte der  k.  k.  Armee”  von  A.  Grafen  Thürheim  nur  die  kriegerischen 
Leistungen  der  damals  bestandenen  Truppenkörper  und  auch  diese  nur 
in  den  Feldzügen  des  laufenden  Jahrhunderts.  In  beiden  Werken  endlich 
haben  zumeist  nur  die  Haupt -Waffengattungen  eingehendere  Würdigung 
gefunden,  wogegen  die  zahlreichen,  im  Laufe  der  letzten  280  Jahre  auf- 
gelösten Regimenter  und  Formationen,  sowie  viele  Theile  (Behörden, 
Anstalten,  Branchen)  des  Heeres  überhaupt  entweder  gar  nicht  oder  nur 
sehr  ungenügend  berücksichtigt  worden  sind. 

Die  vorliegende  Publication  wird  aus  der  Geschichte  jedes  ein- 
zelnen Regiments  (Bataillons  u.  s.  w.)  Daten  über  die  Errichtung  und 
die  nachgefolgten  wichtigeren  Veränderungen,  über  die  Friedens-Garnisonen, 
die  Namen  der  Regiments- (zweiten) Inhaber,  der  Regiments- (Bataillons-) 
Commandanten,  der  vor  dem  Feinde  gefallenen  höheren  Officiere  enthalten; 
ferner  die  Schilderung  der  mitgemachten  Feldzüge  mit  nominativer  An- 
führung jener  Officiere,  welche  sich  besonders  ausgezeichnet,  beziehungs- 
weise kaiserliche  Orden  und  Auszeichnungen  erhalten  haben ; endlich  eine 
Uebersicht  der  von  der  Mannschaft  in  den  einzelnen  Feldzügen  erworbenen 


VIII 


Tapferkeits-Medaillen,  sowie  die  Adjustierung  (charakteristische  Abzeichen) 
in  den  verschiedenen  Zeiträumen.  Dasselbe  gilt  bezüglich  der  Landwehren 
beider  Reichshälften  (Landsturm  u.  s.  w.),  wobei,  gewissermassen  als 
Vorgeschichte  der  Entwicklung  derselben,  eine  kurze  Schilderung  der  früher 
bestandenen  „Landes  - Vertheidigungs  - Institutionen”  ihren  Platz  findet. 

Was  speciell  die  aufgelösten  Regimenter  betrifft,  so  wurden  sämmtliche 
seit  dem  Jahre  1618  aufgestellten  und  seither  wieder  aufgelösten  Regi- 
menter, Grenadiere,  leichte  Bataillone,  Erei-Corps  etc.  etc.,  auch  wenn 
selbe,  wie  es  oft  der  Pall,  nur  einen  Bestand  von  einem  bis  zwei  Jahren 
hatten,  aufgenommen. 

Der  Inhalt  wird  sich  daher  gliedern,  wie  folgt: 

I.  BAND. 

Uebersickt  aller  Kriege,  an  welchen  Truppen  der  k.  und  k.  Wehrmacht 
seit  dem  Jahre  1618  theilgenommen.  Die  Entwicklung  des  Heerwesens  in  den 
Ländern  des  Hauses  Habsbiu-g. 

Fuss-Truppen  : I.  Infanterie.  Das  kaiserliche  Fussvolk,  Organisation 
und  Einrichtung  der  kaiserlichen  Regimenter  zu  Fuss  (Infanterie-Regimenter), 
die  Chargen  und  ihre  Obliegenheiten,  Aufbringung  und  Ergänzung:  die  Infanterie- 
Regimenter  Nr.  1 — 102;  die  bosnisch-hercegovinischen  Infanterie-Regimenter 
Nr.  1—4. 

II.  Jäger-Truppe.  Organisation  u.  s.  w.;  die  4 Regimenter  Tyroler 
Kaiser-Jäger,  die  Fekl-Jäger-Bataillone  Nr.  1 — 32. 

II.  BAND. 

Aufgelöste  Fuss-Truppen:  Infanterie-Regimenter,  Grenadier- 
Bataillone,  Leichte  Truppen  (Infanterie-  und  Grenz -Frei -Corps.  Frei- 
willigen-Abtheilungen,  Jager-Bataillone  [Corps]  und  sonstige  aussergewöhnlicke 
Formationen  [Triester  Territorial-Miliz,  Cordons-Bataillone  u.  s.  w.j). 

Besondere  Truppenkörper:  (Frei-Compagnien,  Garnisons-Regimenter 
und  Bataillone,  Stabs -Truppen). 

Mieth-Regimenter  und  Regimenter  im  kaiserlichen  Solde. 

III.  BAND. 

Cavallerie  : Organisation  im  Allgemeinen,  sowie  der  einzelnen  Reiter- 
gattungen u.  s.  w.  Die  Dragoner-Regimenter  Nr.  1 — 15;  die  Husaren- 
Regimenter  Nr.  1 — 16;  die  Uhlanen-Regimenter  Nr.  1 — 13. 

Aufgelöste  Regimenter:  Arquebusiere,  Cürassiere,  Carabiniers,  Dragoner. 
Chevauxlegers,  Croaten  und  Husaren,  Jäger  zu  Pferde.  Leichte  Truppen: 
Frei-Corps,  Freiwilligen-Abtlieilungen  u.  s.  w. 

Besondere  Truppenkörper:  (Frei-Compagnien.  Stabs-Truppen). 

Mieth-Regimenter  und  Regimenter  im  kaiserlichen  Solde. 

IV.  BAND. 

Artillerie:  Organisation  u.  s.  w.;  Feld-Artillerie,  die  Artillerie-Brigaden: 
aufgelöste  Formationen  (die  alten  Regimenter  1 — 5,  das  Bombardier-Corps, 
Fehl  - Zeugamt  und  Feld  - Artillerie  - Handlanger  - Corps.  Artillerie  - Füsilier- 
Bataillon,  Raketeur- [Feuerwerks-]  Corps.  Küsten- Artillerie-Regiment  .Festungs- 
Artillerie.  Technische  Artillerie.  Die  Anstalten  des  Artillerie-Zeugs- 
wesens (die  früheren  Garnisons-Artillerie-Districte). 

Die  Pionnier-Truppe  : Organisation  u.  s.  w.,  die  Pionnier -Bataillone 
Nr.  1 — 15.  Das  Eisenbahn-  und  Telegraphen-Regiment.  Anstalten  des 
Pionnier-Zeugswesens,  der  Genie-Stab  und  Militär-Baudienst. 


- IX  — 


Bestandene  Formationen.  Ingenieur-Corps,  Mineur-Corps,  Sappeur-Corps, 
Pontonnier-Corps,  die  Pionnier-Bataillone  (später  Pionnier-Corps,  endlich  -Regi- 
ment), die  Genie-Bataillone  (-Regimenter),  dasFlottillen-Corps,  Oberst-Schiff-Amt. 

Die  Train-Truppe : Die  Train  - Regimenter  Nr.  1 — 3;  frühere  bestandene 
Formationen  (die  Rosspartei,  das  Fuhrwesen-Corps). 

Die  Sanitäts-Truppe. 

Die  Gestüts-Branche. 

V.  BAND. 

Landes-Vertheidigung.  Aeltere  Institutionen.  Aufgebote  in  den  Erb- 
landen, Landwehr  von  1809,  die  ungarische  Insurrection,  Landes  - Vertheidigung 
in  Tyrol. 

Militär-Grenze  (hiebei  die  Geschichte  der  bestandenen  Grenz-Regimenter 
Nr.  1 — 18  [14],  des  Czaikisten-Bataillons)  u.  s.  w. 

Die  Landwehren  seit  1868:  k.  k.  Landwehr  (Fuss-Truppen,  berittene 
Landwehr-Truppen),  die  k.  ung.  Landwehr  (Fuss-Truppen,  k.  ung  Landwehr  - 
Cavallerie,  die  bestandenen  Mitrailleusen  - Abtheilungen),  die  Landes-Ver- 
theidigung in  Tyrol  und  Vorarlberg. 

Der  Landsturm.  Der  k.  k.  Landsturm,  der  k.  ung.  Landsturm,  der  Land- 
sturm in  Tyrol  und  Vorarlberg  mit  dem  Schiessstandwesen;  sonstige  für  Land- 
sturmzwecke bestimmte  militärisch  organisierte  Körper  und  Institute. 

Die  Sicherheits -Truppen.  Gendarmerie-Commanden  (bestandene  Gen- 
darmerie-Regimenter, Serezaner-Corps),  Gendarmerie-Corps  für  Bosnien  und 
Hercegovina,  Militär-Polizei-Wachcorps,  Wachcorps  für  Civil-Gerichte  in 
Wien,  die  bestandenen  Militär-Grenz-Cordons-Abtheilungen. 

VI.  BAND. 

Der  Allerhöchste  Oberbefehl.  Die  Militär-Kanzlei  u.  s.  w.,  die  Leib- 
garden (k.  ung.  Kronwache). 

Militär-Behörden.  Reichs-Kriegs-Ministerium  und  dessen  Hilfsorgane, 
Landes-Vertheidigungs-Ministerien,  Corps-  und  Mihtär-Territorial-Commanden, 
der  Hofkriegsrath,  die  bestandenen  Landes  - General-,  dann  General-  und 
Militär-Commanden  u.s.  w.,  Militär-Local-Behörden,  die  Generalität,  der  General- 
stab, die  General-  und  Flügel-Adjutanten  (der  General-Q.uartiermeisterstab,  das 
bestandene  Adjutanten-Corps),  der  Armeestand  (die  bestandeneKanzlei-Branche), 
die  Militär-Gerichtsbehörden  (historische  Skizze  des  Justizwesens,  die  Auditore), 
die  Militär-Seelsorge. 

Heeres-Anstalten.  Militär-Bildungs-Anstalten  (Entwicklung  des  Unter- 
richtswesens, die  bestandenen  Regiments-,  dann  Unter-  und  Ober-Erziehungs- 
häuser, Schul-Compagnien,  Cadetten-Institute  u.  s.  w.).  Kriegs-Archiv.  Militär- 
geographisches Institut  (das  Ingenieur-Geographen-Corps).  Garnisons-Transport- 
häuser. Monturs -Verwaltungs-Anstalten.  Militär -Verpflegs-  und  Betten-Magazine 
(Skizze  des  Verpflegs-  und  Rechnungswesens  überhaupt,  Militär-Kriegs-Com- 
missariat,  Oberst-Proviantamt).  Militär-Intendanz,  Truppen-Rechnungsführer- 
Officiers-Corps.  Remonten-Depöts  und  Assent-Commissionen.  Anstalten  des 
Sanitätswesens  (Spitäler,  Medicamenten-Depöts,  Garnisons-Apotheken,  Militär- 
Bade-  und  Heil-Anstalten),  das  ärztliche  Officiers-Corps,  Militär-Invaliden- 
häuser  (das  Versorgungswesen  im  Allgemeinen).  Militär-Straf- Anstalten  (die 
bestandenen  Disciplinar-Compagnien). 

REGISTER -BAND. 

Nebst  dem  Verzeichniss  aller  in  dem  Werke  vorkommenden  Eigennamen, 
noch  das  Verzeichniss  aller  vor  dem  Feinde  gefallenen  Generale  und  Oberste 
und  das  Verzeichniss  der  sämm fliehen  Generale  des  Heeres  seit  161S. 


Inhalt. 


I.  Band. 

Seite 

Uebersicht  aller  Kriege,  an  welchen  Truppen  tler  k.  und  k. 
Wehrmacht  seit  dem  Jahre  1618  theilgenoinmen 1 

Die  Entwickelung  des  stehenden  Heeres  in  den  Ländern  des 
Hauses  Habsburg 11 

Die  Fuss-Truppen. 

1.  Infanterie 27 

Das  kaiserliche  Fussvolk 29 

Organisation  uncl  Einrichtung  der  kaiserlichen  Regi- 
menter zu  Fuss  (Infanterie-Regimenter). 

1618—1619 38 

1650—1705  31 

1705-1710  37 

1710-1769  10 

1769—1805  11 

1805  16 

1806-1815  17 

1816-1818 48 

1848—1859  49 

1859 — 1866  53 

1866—1883  51 

1883-1897  57 

Die  Chargen  und  ihre  Obliegenheiten. 

A.  Personen  des  Stabes 60 

a)  Höhere  Ofiiciere 60 

b)  Personen  der  Stabs-Aemter  (Regiments-Stab),  welche  im 

Officiers-Range  stehen 69 

c)  Ofiiciere  in  besonderen  Verwendungen 75 

d)  Sonstige  Personen  der  Stabs-Aemter  (des  Regiments-Stabes)  75 

B.  Chargen  der  Compagnie  (des  Fähnleins). 

ol  Ober-OffLciere  der  Prima-plana 80 

6)  Personen  der  kleinen  Prima-plana  83 

c)  G-emeine  Kriegsleute 85 

C.  Die  verschiedenen  Cadetten-Systeme 89 

1).  Die  Institution  der  Einjahrig-Freiwilligen 91 

Aufbringung  und  Ergänzung. 

Das  Söldnerwesen 94 

Das  Waldstein’sche  Werbe-System 91 

Werbe-System  1619 — 1718 95 

Werbe-  und  Ergänzungs-Systeme  1718 — 1765  (1771) 98 


— XIV  — 


Seite 


Die  Reichs -Werbung 100 

Einführung  der  Conscription,  Werb-Bezirks-System  1771  (1781 1 — 


1804  101 

Conscriptions-Normale  1804  104 

Recrutierungs-Normale  1827 — 1852  . . 105 

Reserve-Statut  1852  108 

Heeresergänzungs-G-esetz  1858 — 1868  108 

Wehrgesetz  1868(1889) — 1897  109 


Die  Infanterie-Regimenter  Nr.  1—102. 
Infanterie-Regiment  Nr.  1 

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18 

19 

20 
21 
22 

23 

24 

25 

26 

27 

28 

29 

30 

31 

32 

33 

34 

35 

36 

37 

38 

39 

40 

41 

42 

43 

44 

45 

46 

47 

48 

49  , 

50 

51 

52 


117 

125 

130 

138 

147 

151 

155 

163 

173 

181 

187 

198 

206 

209 

217 

224 

282 

240 

249 

256 

264 

270 

277 

281 

291 

299 

305 

315 

323 

330 

337 

345 

352 

359 

366 

374 

383 

390 

393 

401 

407 

416 

425 

428 

435 

438 

443 

452 

45S 

465 

470 

477 


Infanterie-Regiment  Nr. 

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63 

64 

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68 

69 

70 

71 

72 

73 

74 

75 

76 

77 

78 

79 

80 
81 
82 

83 

84 

85 

86 

87 

88 

89 

90 

91 

92 

93 

94 

95 

96 

97 

98 

99 
100 
101 
102 


484 

492 

502 

507 

515 

523 

529 

538 

543 

548 

553 

555 

557 

559 

561 

563 

565 

567 

569 

571 

573 

575 

577 

579 

581 

583 

585 

588 

590 

591 

592 

593 

594 

595 

596 

597 

598 

599 

600 

603 

604 

605 

606 

607 

608 
610 
611 
612 

613 

614 


Die  bosniscli-liercegovinisciie  Infanterie. 

Organisatorische  Entwickelung 617 

Die  bosnisck-kercegovinischen  Infanterie-Regimenter  Nr.  1 — 4. 

Bosnisch-hercegovinisches  Infanterie-Regiment  Nr.  1 . . . . 623 

2 624 

5 5 5 5 55  5 5 55  " * ' * * 

„ „ „ „ 3 . . . . 625 

„ ,.  „ „ „ i ...  . 626 

II.  Die  Jäger-Truppe. 

Entwickelung  und  innere  Organisation 629 


XVI 


Seite 


1808—1848  631 

1848—1859  633 

1859—1866  634 

1866—1880  635 

1880—1883  636 

1883—1897  637 

Die  Chargen  und  ihre  Obliegenheiten 638 

Ergänzung  640 

Ausbildung 641 

Die  Tyroler  Kaiser- Jäger. 

Das  Tyroler  Jäger-Regiment  (1816 — 1895) 645 

Tyroler  Kaiser -Jäger-Regiment  Nr.  1 652 

» » » ,,  „2 656 

i)  •)  » j)  j)  3 659 

1)  „ V „ „ 1 663 

Die  Feld- Jäger-Bataillone  Nr.  1 — 32. 


Feld-Jäger-Bataillon  Nr.  1 

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( 77  -7  77  11  39) 

( 7,  7-  „ „ 10) 


673 

676 

679 

681 

684 

687 

690 

693 

696 

700 

702 

705 


707 

709 

711 

713 

715 

717 

719 

721 

722 


724 

726 

728 

730 

732 


Verzeichniss  aller  in  diesem  Bande  vorkommenden  Infanterie- (Jäger-1) 
Regimenter  nach  den  Namen  der  jeweilig  früheren  und  gegenwärtigen 
Inhaber,  oder  sonstiger  Benennung 


— XVII  - 


Erklärung  der  Abkürzungen. 


Bezeichnung  der  Chargen  und  Truppenkörper. 


Gul.-Lt.  = General-Lieutenant. 
FM.  = Feldmarschall. 

FZM.  = Feldzeugmeister. 


G.  d.  C.  = General  der  Cavallerie. 
GM.  = General -Major. 

GFWM.  = General-Feldwachtmeister. 


IR.  = Infanterie-Regiment.  Jäg.-R.  = Jäger-Regiment. 

B.-h.lR.  = Bosnisch-hercegowinisclies  FJB.  — Feld-Jäger-Bataillon. 
Infanterie-Regiment. 


Inländische  Orden 

MTO.  (-C.,  -GK.)  = Militär  - Maria- 
Theresien  - Ordens  - Ritter  (Com- 
mandeur-  Grosskreuz) . 

LO.  = Leopold-Orden. 

EKO.  (1.  2.  3.)  — Orden  der  Eisernen 
Krone  1.  2.  oder  3.  Classe. 

FJO.  = Franz-Joseph-Orden. 

MVR.  = Militär- Verdienstkreuz. 

KD.  = Kriegs- Decoration. 


und  Decorationen. 

GGVK.  = Goldenes)  geistliches  Ver- 
SGVK.  = Silbernes)  dienstkreuz. 

GVK.  = Goldenes)  T7-  ,, 

or/r  o-u  > Verdienstkreuz. 

SVK.  = Silbernes) 

m.  cl.  Kr.  = mit  der  Krone. 

GCEM.{1. 2.3.)  = Goldene  Civil- Ehren- 
Medaille  1.  2.  oder  3.  Classe  (für 
Aerzte). 


Quellen-Bezeichnung. 


K.  A.,  F.  A.  1696,  I,  14.  = Kriegs-Archiv,  Feld-Acten  1696,  Fascikel  I (Januar) 
Nr.  14.  (Eventuell  nähere  Bezeichnung  durch  „Niederlande  (Haupt-Armee)” 
1792  u). 

-tt  \ tt  t.t  t->  „.nn  t>  . -d  i m ) Kriegs -Archiv,  1698,  Protokolle  des 
K.  A.,  H.  K.  R.  1698,  Prot.  Reg.  Fol.  24.  = I tt  j?i  • ,i  D ■’  . , 

i?  p l qc Hotkriegsraths,  Registratur  (Expedit) 

’•  ” ” ” ” ” ” ^xp.roi.  Jb._j  - Seite 


K.  A..  H.  K.  R.  1729.  Fol.  260  Exp.  (Reg.).  — Actendes  Hofkriegsraths  Monat 

Februar.  Nr Expedit  (Registratur). 

K.  A.,  H.  K.  R.  1759  — 16  (74)  — 26.  = Acten  des  Hofkriegsraths  1759,  Rubrik 
16  (74),  Monat  April  Nr.  96. 

K.  A..  H.  K 1784  (1809)  G.  (B.)  Nr.  3600.  = Acten  des  Hofkriegsraths,  Depar- 
tement G.  (B.),  Nr.  3600. 

K.  A.,  Memoiren,  XXII,  15.  = Kriegs- Archiv,  Memoiren  Gruppe  XXII,  Nr.  15. 


Geschichte  der  k.  und  k.  Wehrmacht.  I.  Bd. 


■ 


- 


* 


Uebersicht  aller  Kriege 

an  welchen 

Truppen  der  k.  und  k.  Wehrmacht  seit  dem  Jahre  1618 

theilgenommen. 


Geschichte  der  k.  n.  k.  Wehrmacht.  I.  Bd. 


1 


Kriegsjahr  1618 : 

1619. 

„ 1620 : 

1621: 

„ 1622 : 

1623 : 
„ 1624 : 

„ 1625 : 

„ 1626 : 


V 5 


T) 


1627: 
1628: 
1629 : 


1630: 
1631  : 
1632: 


1633: 
1634: 
1635: 
16'  6: 


1637: 

1638: 

1639: 

1640: 

1641: 

1612: 

1643: 

1644: 

1645: 


1646: 

1647: 

1648: 


I.  Dreissigjähriger  Krieg  1618 — 1648. 

Feldzug  in  Böhmen  und  Nieder-Oesterreich; 

.Lu  Eöhnien,  jfäürt?n,  Nieder-Oesterreich,  denn  gegen  Bethlen 
Gabor  in  Ungarn ; 

in  Oesterreich,  Böhmen  und  Ungarn ; 

in  Ungarn.  Mähren  und  in  der  Rhein-Pfalz ; 

in  der  Rhein-Pfalz  ; 

in  Deutschland  und  Ungarn ; 

in  Ungarn  (bis  Mai) ; 

in  Nord-Deutschland  (gegen  Dänemark) ; 

in  Nord-Deutschland,  Mähren  und  Ungarn,  gleichzeitig  Bauern- 
aufstand in  Ober-Oesterreich ; 
in  Nord-Deutschland ; 

in  Nord-Deutschland  (Pommern-Mecklenburg) ; 
in  Nord-Deutschland,  gleichzeitig  Tkeilnahme  an  einem  Hilfs- 
zuge  für  Polen  gegen  Schweden,  endlich  in  Italien1) ; 
in  Nord -Deutschland  (gegen  Schweden),  dann  in  Italien2): 
in  Deutschland ; 

in  Deutschland  und  in  den  Niederlanden  (Theilnahme  Frank- 
reichs am  Kriege) ; 
in  Deutschland  und  im  Eisass ; 
in  Deutschland ; 

in  Deutschland,  im  Eisass  und  in  der  Lombardie ; 
am  Khein,  in  Nord-Deutschland,  in  den  Niederlanden  und 
Nord-Frankreich ; 

in  Nord-Deutschland,  am  Ober-Rhein  (Franche-Comte) ; 
in  Nord-Deutschland,  am  Rhein  und  in  den  Niederlanden ; 
in  Böhmen,  Sachsen  und  in  den  Niederlanden ; 
in  Böhmen,  Schlesien  und  in  Nord-Deutschland ; 
in  Nord-Deutschland  und  in  den  Niederlanden : 
am  Rhein,  in  Nord-Deutschland  und  in  Mähren  (Schlesien); 
in  Süd-Deutschland  und  am  Ober-Rhein,  in  Böhmen,  Schlesien 
(Lausitz) ; 

in  Mähren,  Schlesien,  am  Ober-Rhein,  gleichzeitig  in  Ungarn 
(gegen  Georg  Räkoczi  I.) ; 

am  Ober-Rhein,  in  den  Niederlanden,  Bayern  und  Böhmen 
(Mähren-Schlesien) ; 

in  Nord  - Deutschland,  am  Rhein,  in  Mähren  und  Nieder- 
Oesterreich; 

in  Süd-Deutschland,  am  Nieder-Rhein.  in  Böhmen  und  Mähren; 
in  Deutschland,  den  Niederlanden  und  in  Böhmen. 


1* 


■)  und  2)  Siehe  auch  II.  Mantuanischer  Erbfolgestreit. 


4 


II.  Mantuanischer  Erbfolgestreit  1629  — 1630. 

Kriegsj ahr  1629:  Feldzug  in  Piemont  und  der  Lombardie  (Mantua); 
„ 1630 : dessgleicben. 


III.  Polnischer  Anxiliar-Krieg  1657 — 1660. 

Kriegsj  ahr  1657  : Feldzug  in  Polen; 

„ 1658  : in  Polen  und  Holstein  ; 

„ 1659  : in  Holstein  und  Pommern  ; 

„ 1660  : in  Nord-Deutschland. 


IY.  Kämpfe  in  Ungarn  und  Siebenbürgen  1658 — 1662. 

Y.  Erster  Krieg  Kaiser  Leopold  I.  gegen  die  Türken  1663 — 1664. 

Kriegsjahr  1663:  Feldzug  in  Nieder-Ungarn  und  an  der  Donau  ; 

„ 1664 : in  Ober-  und  Nieder-Ungarn. 

Yl.  Unterdrückung  der  Magnaten- Yersclnvörung  1670. 

Kriegsjahr  1670:  in  Ober-Ungarn  und  an  der  steverisch-croatischen  Grenze. 


YII.  Kuruzen-Krieg  1672 — 1682. 

Kriegsjahr  1672 — 1679:  Feldzug  in  Ober-Ungarn  und  an  der  Theiss ; 

„ 1680  : an  der  Waag,  in  Ober-Ungarn  und  an  der  schlesischen  Grenze  ; 

„ 1681 : an  der  Theiss  ; 

,,  1682  : in  Ober-Ungarn1). 

VIII.  Krieg  gegen  Frankreich  1673—1679  (1678). 

Kriegsjahr  1673:  Feldzug  am  Nieder-Rhein ; 

„ 1674  : am  Ober-Rhein  und  in  den  Niederlanden  (Nord-Frankreich) ; 

„ 1675 : am  Rhein,  in  den  Niederlanden  und  in  Nord-Deutschland ; 

„ 1676  : am  Ober-Rhein  ; 

„ 1677  : in  Lothringen  und  in  Nord-Deutschland  ; 

„ 1678  : am  Ober-Rhein. 

IX.  Zweiter  Krieg  Kaiser  Leopold  I.  gegen  die  Türken  1683 

bis  169S. 

Kriegsjahr  16S3 : Feldzug  in  Ungarn  (an  der  Donau)  und  in  Nieder-Oester- 
reich, zuletzt  auch  in  Ober-Ungarn; 

,,  1684:  an  der  Donau  (Ofen),  in  Ober-Ungarn  und  in  Slavonien; 

.,  1685:  in  Ungarn,  in  Croatien  und  Slavonien; 

„ 16S6  : in  Ungarn  und  Siebenbürgen,  dann  in  Croatien  rmd  an  der 

unteren  Drau; 

„ 1687:  in  Croatien  und  an  der  unteren  Donau  (Drau); 

,,  16S8:  in  Ober-Ungarn,  an  der  unteren  Donau,  in  Croatien  und 

Bosnien,  endlich  Siebenbürgen  (an  der  Maros); 

„ 1639:  in  Bosnien,  Serbien  und  an  der  unteren  Donau; 

„ 1690:  in  Serbien,  Siebenbürgen  und  Croatien; 

,,  1691:  an  der  unteren  Donau  (Save),  an  der  Theiss  und  in  Croatien: 


Sehliesst  an  den  Türkenkrieg  1683 — 1698  an. 


0 — 


Kriegsjahr  1692  : an  der  Theiss,  Maros  und  in  Croatien; 

„ 1693:  im  Banat,  in  Croatien-Bosnien; 

,,  1694:  an  der  unteren  Donau; 

„ 1695  : im  Banat  und  an  der  Save ; 

,,  1696:  im  Banat  und  in  Slavonien; 

,,  1697  : in  Croatien.  an  der  unteren  Donau  und  Theiss,  in  Ober- 

Ungarn,  endlich  Zug  nach  Bosnien ; 

,,  1698  : im  Banat. 

X.  Zweiter  Krieg  gegen  Frankreich  1689  — 1697. 

Kriegsjahr  1689:  Feldzug  am  Rhein; 

„ 1690:  in  den  Niederlanden; 

.,  1691:  in  den  Niederlanden: 

„ 1692:  in  Süd-Frankreich  (Dauphine); 

,,  1693:  in  Deutschland  und  in  Piemont: 

,,  1691:  in  Deutschland,  den  Niederlanden  und  Piemont: 

,,  16951  standen  kaiserliche  Truppen  am  Ehein,  jedoch  fanden  keine 

„ 1696)  Zusammenstösse  statt; 

„ 1697  : Feldzug  am  Ehein  und  in  Spanien. 

XI.  Spanischer  Erbfolgekrieg  1701 — 1713  (1714). 

Kriegsjahr  1701 : Feldzug  in  Ober-Italien  (im  Mantuauischen  und  der  Lom- 
bardie); 

,,  1702:  in  Ober-Italien  und  am  Ober-Rhein; 

,,  1703 : in  der  Lombardie  und  Süd-Tyrol.  dann  Ober-Italien,  am 

Ober-Rhein,  an  der  Donau  und  in  Nord-Tyrol1) ; 

,,  1704 : in  Ober-Italien  (Piemont  und  Lombardie),  am  Ober-Rhein. 

an  der  Donau,  in  Nord-Tyrol  und  Ober-Öesterreich; 

„ 1705:  in  der  Lombardie  und  Piemont,  Deutschland  (Bayern); 

„ 1706:  in  der  Lombardie  (Süd-Tyrol)  und  Piemont,  am  Ober-Rhein; 

,,  1707  : in  Ober-Italien  und  in  der  Provence,  in  Neapel,  am  Ober- 

Rhein; 

„ 1708:  in  den  Westalpen.  in  den  Niederlanden,  am  Ober-Rhein  und 

in  Spanien; 

„ 1709  : in  den  Westalpen,  in  den  Niederlanden,  am  Ober- Rhein  und 

in  Spanien; 

,,  1710:  in  den  Westalpen,  im  Kirchenstaate  und  Spanisch-Toscana, 

in  den  Niederlanden,  in  Spanien,  sowie  am  Rhein  ; 

,.  1711 : in  Oher-Italien  und  Toscana,  in  den  Niederlanden,  Deutsch- 

land und  Spanien ; 

„ 1712:  in  Savoyen  und  Toscana,  in  den  Niederlanden,  Deutschland 

und  Spanien ; 

„ 1713  : in  Deutschland. 

XII.  Die  Raköczischen  Unruhen  1703 — 1711. 

Kriegsjahr  1703:  Feldzug  in  Ober-Ungarn  und  Siebenbürgen; 

„ 1704:  in  Ober-  und  Nieder-Ungarn.  Siebenbürgen; 

„ 1705  : an  der  Waag,  in  Nieder-Ungarn,  an  der  oberen  Theiss  (Sieben- 

bürgen) ; 

; | in  Nieder-Ungarn,  an  der  Donau,  Siebenbürgen  ; 

„ 1708  : in  Ungarn  und  Siebenbürgen ; 

„ 1709  : dessgleichen  ; 

„ 1710:  in  Ober-Ungarn  ruid  an  der  Donau; 

„ 1711 : in  Ober-Ungarn. 


*)  Gleichzeitige  Kämpfe  in  Ungarn,  siehe  XII. 


6 


XIII.  Krieg  gegen  die  Türken  1716—1718. 

Kriegsjahr  1716:  Feldzug  an  der  unteren  Donau  und  im  Banat,  dann  in 
Croatien ; 

„ 1717 : an  der  Donau  und  Save,  in  Siebenbürgen  (Walachei),  in 

Croatien. 


XIV.  Krieg  gegen  Spanien  (Quadrupel-Allianz)  1718 — 1720. 

Kriegsjahr  1718:  Feldzug  auf  Sicilien  (Nordostküste); 

„ 1719:  auf  Sicilien ; 

„ 1720  : auf  Sicilien  (Westküste). 


XV.  Hilfszng  der  Kaiserlichen  in  Corsica  1731 — 1732. 


XVI.  Polnischer  Thronfolgekrieg  1733 — 1735. 

Kriegsjahr  1733:  Feldzug  in  Ober-Italien  (Kämpfe  rnn  die  festen  Plätze); 

„ 1734  : in  Ober-Italien,  Neapel  und  Sicilien,  dann  in  Deutschland  am 

Ober-Rhein) ; 

„ 1735  : in  Ober-Italien,  auf  Sicilien,  in  Deutschland  (am  Rhein  und 

an  der  Mosel). 


XArII.  Krieg  gegen  die  Türken  1737 — 1739. 

Kriegsjahr  1737:  Feldzug  in  Croatien,  Bosnien.  Serbien  und  der  Walachei; 
„ 1738 : in  Croatien  und  im  Banate  (untere  Donau) ; 

„ 1739 : an  der  Donau  und  im  Banate. 


XVIII.  Oesterreichischer  Erbfolgekrieg  1710 — 1718. 

Kriegsjahr  1740:  Feldzug  in  Schlesien  (gegen  Preussen) ; 

„ 1741 : in  Schlesien.  Ober-Oesterreich  und  Böhmen  (gegen  Bayern 

und  Frankreich) ; 

„ 1742  : in  Böhmen,  in  Ober-Oesterreich,  Bayern,  dann  in  Ober-Italien 

(gegen  Spanien) ; 

„ 1743 : in  Süd-Deutschland,  am  Main,  in  Böhmen,  in  Ober-Italien  : 

„ 1744 : am  Rhein,  in  Böhmen  (Schlesien),  in  den  Niederlanden  und 

in  Ober-Italien ; 

„ 1745 : in  Bayern,  Böhmen-Sachsen,  am  Nieder-Rhein.  Ober-Italien  : 

„ 1746 : in  den  Niederlanden,  Ober-Italien  und  der  Provence ; 

„ 1747  und  1748:  ebendort,  anschliessend  an  jenen  in  Ober-Italien  ein 

Hilfszug  nach  Corsica1); 

XIX.  Siebenjähriger  Krieg  1756 — 1763. 

Kriegsjahr  1756  : Feldzug  in  Böhmen  ; 

„ 1757 : in  Böhmen,  Sachsen  und  Schlesien,  dann  im  nordwestlichen 

Deutschland  ; 

„ 175S  : in  Mähren  und  Sachsen ; 

„ 1759 : in  Schlesien,  Sachsen  und  der  Lausitz ; 

„ 1760:  in  Sachsen  und  Schlesien ; 

„ 1761:  in  Böhmen,  der  Lausitz  und  Schlesien ; 

„ 1762  : in  Schlesien  und  Sachsen. 


’)  Der  grössere  Tlieil  wurde  von  den  Piemontesen  beigestellt,  von  kaiserlicher  Seite 
nahm  nur  ein  Bataillon  an  dieser  Expedition  theil. 


7 


XX.  Bayerischer  Erbfolgekrieg  1778 — 1779. 

Kriegsjahr  1778:  Feldzug  in  Böhmen  (Mähren  und  Schlesien); 

„ 1779 : in  Mähren  und  Schlesien. 

XXI.  Unterdrückung  des  Aufstandes  der  Walachen  in  Sieben- 
bürgen 1784 — 1785. 

XXII.  Krieg  gegen  Holland  (Scheldekrieg)  1784 — 1785. 

XXIII.  Krieg  gegen  die  Türken  1788 — 1790. 

Kriegsjahr  1788:  Feldzug  im  Banat,  in  Croatien  (Bosnien-Serbien),  in  Galizien 
und  der  Moldau,  endlich  in  Siebenbürgen  ; 

,,  1789  : im  Banat  und  an  der  Donau,  in  Croatien,  in  der  Moldaxt- 

Walachei,  in  Siebenbürgen; 

„ 1790  : in  Croatien  (Serbien)  und  in  der  AValachei. 

XXIT.  Brabanter  Unruhen  1789—1790. 

Kriegsjahr  1789  : Feldzug  in  Brabant ; 

„ 1790 : in  den  Niederlanden  und  im  Luxemburgischen. 

XXY.  Erster  Krieg  gegen  Frankreich  1792 — 1797. 

Kriegsjahr  1792 : Feldzug  in  den  Niederlanden,  in  der  Champagne  und  in 
Deutschland  (am  Ober-Rhein)  ; 

„ 1793  : in  den  Niederlanden , in  Deutschland  und  in  Ober  - Italien 

(Savoyen  und  der  Riviera) ; 

,,  1791 : in  den  Niederlanden  und  im  Luxemburgischen,  in  Deutsch- 

land, in  Ober-Italien ; 

„ 1795 : in  Luxemburg,  in  Holland,  am  Rhein  (Nieder-  und  Ober-), 

dann  an  der  Riviera ; 

„ 1796 : in  Deutschland , in  Ober-Italien  (Piemont,  der  Lombardie) 

und  Tyrol. 

„ 1797  : in  Deutschland,  Italien,  Inner-Oesterreich  und  Tyrol. 


XXVI.  Zweiter  Krieg  gegen  Frankreich  1799 — 1801. 

Kriegsjahr  1799 : Feldzug  in  Deutschland,  Nord-Tyrol  xmd  der  Schweiz,  in 
Ober-Italien  und  Stid-Tyrol ; 

,,  1800 : in  Deutschland  und  Salzburg-Ober-Oesterreich,  dann  in  Ober- 

Italien  (an  der  Riviera,)  und  in  der  Provence,  in  Piemont  und 
der  Lombardie,  endlich  in  Tyrol. 

„ 1801 : in  Ober-Italien  und  Stid-Tyrol. 


XXYII.  Dritter  Krieg  gegen  Frankreich  1805. 

Kriegsjahr  1805 : Feldzug  in  Deutschland  (Oesterreich  und  Steyermark),  in 
Oesterreich  xmd  Mähren,  in  Ober-Italien,  Tyrol  und  Liner- 
Oesterreich. 


XXYIII.  Vierter  Krieg  gegen  Frankreich  1809. 

Kriegsjahr  1809:  Feldzug  in  Deutschland  (Bayern  xmd  Oesterreich),  in  Italien, 
Tyrol  xmd  Inner-Oesterreich.  Dalmatien,  Croatien,  dann  Ungarn , 
endlich  in  Polen  und  Galizien. 


8 


XXIX.  Krieg  gegen  Russland  1812. 

XXX.  Die  Befreiungskriege  1813 — 1815. 

Kriegsjahr  1813:  Feldzug  in  Deutschland  (Böhmen,  Sachsen)  und  an  der 
französischen  Grenze,  in  Inner-Oesterreich.  Italien.  Istrien, 
Dalmatien,  endlich  in  Tyrol ; 

1814  : in  Nord-  und  Süd-Frankreich,  Ober-Italien  (im  Venezianischen 
und  am  unteren  Po),  dann  in  Dalmatien ; 

„ 1815  : in  Ober-Italien  (gegen  Neapel),  am  Rhein  und  in  Frankreich. 


XXXI.  Intervention  in  Neapel  1821. 

XXXII.  Unterdrückung  der  Unruhen  in  Piemont  1821. 

XXXIII.  Occupation  der  Herzogthiimer  Modena,  Parma  und  der 

Legationen  1831. 

XXXIT.  Repressalien  - Gefechte  gegen  die  Bosnier  1835—1836. 
XXXY.  Repressalien- Gefechte  gegen  die  Montenegriner  1838. 
XXXYI.  Expedition  der  kaiserlichen  Flotte  «ach  Syrien  1840. 
XXXYII.  Repressalien-Gefechte  gegen  die  Bosnier  1845. 
XXXYIII.  Unterdrückung  der  Unruhen  in  Galizien  1846. 
XXXIX.  Die  Revolutions- Jahre  1848 — 1849. 

Kriegsjahr  1848:  Unterdrückung  der  Aufstände  in  Wien.  Prag,  Lemberg.  Feldzug 
in  Ober-Italien  und  Süd- Tyrol.  in  Nieder- Ungarn,  im  Banat, 
an  der  Donau  und  in  Siebenbürgen : 

„ 1849  : Feldzug  in  Piemont,  im  Venezianischen  (Venedig),  in  Toscana 

und  im  Römischen,  in  Ungarn  : 

a)  Winter-Feldzug,  au  der  Waag,  in  Ober-Ungarn,  an  der 
Theiss  und  in  Siebenbürgen. 

b)  Sommer-Feldzug,  an  der  Donau.  Theiss.  im  Banat,  in 
Siebenbürgen  und  der  Bukowina  (Walachei). 


XL.  Aufstellung  gegen  Preussen  1850. 

XLI.  Unterdrückung  des  Aufstandes  in  Parma  1854. 
XLII.  Occupation  der  Donau-Fürstenthümer  1855 — 1857. 

(ohne  activ  an  dem  Orient-Kriege  theilzunehmen  . 


XLIII.  Krieg  gegen  Frankreich  und  Piemont  1859. 

Kriegsjahr  1859 : Feldzug  in  Ober-Italien.  Tyrol  und  Dalmatien. 


9 


XLIV.  Krieg  gegen  Dänemark  1864. 

Kriegsj ahr  1864:  Feldzug  in  Schleswig-Holstein  und  Jütland,  Kämpfe  der  Flotte 
in  der  Nordsee. 


XLV.  Krieg  gegen  Preussen  und  Italien  1866. 

Kriegsjahr  1866:  Feldzug  in  Böhmen,  Mähren  und  Ungarn  (Nieder-Oesterreich), 
in  Itahen.  Tyrol  und  dem  Küstenlande,  in  Mittel-Deutschland, 
endlich  zur  See  auf  dem  Adriatischen  Meere. 


XLYI.  Bekämpfung  des  Aufstandes  in  Süd-Dalmatien  1869 — 1870. 
XLYII.  Occupation  yon  Bosnien  und  der  Hercegoyina  1878. 


XLYIII.  Bekämpfung  des  Aufstandes  in  der  Hercegoyina  und  in 
Süd-Dalmatien  1881 — 1882. 


XLIX.  Theilnalnne  an  der  Besetzung  der  Insel  Kreta  1897. 


, 


* 

' 


Entwicklung  des  stellenden  Heeres 

in  den 

Ländern  des  Hauses  Habsburg. 


JUas  Princip.  auch  im  Frieden  Truppen  in  festen  Verbänden  zu  unter- 
halten, ein  „stehendes  Heer”  als  eine  Staatsnotliwendigkeit  anzuerkennen,  fand 
für  die  Länder  des  Hauses  Habsburg  den  ersten  gesetzlichen  Ausdruck  durch 
die  Resolution  Kaiser  Ferdinand  HI.,  vom  Jahre  1649.  in  welcher  verfügt 
wurde,  dass  von  den  in  den  langen  Kriegsjahren,  welche  nun  mit  dem  wxest- 
phälischen  Frieden  endlich  einen  Abschluss  gefunden  hatten,  durch  Werbung 
errichteten  Regimentern.  9 Regimenter  zu  Fuss  (darunter  die  heutigen  Infanterie- 
Regimenter  Erzherzog  Carl  Stephan  Kr.  8 und  Georg  Prinz  von  Sachsen 
Kr.  11),  dann  9 Regimenter  zu  Ross,  wie  die  Cürassiere  benannt  wurden  und 
ein  Dragoner- Regiment  (darunter  die  heutigen  Dragoner  - Regimenter  Graf 
Montecuccoli  Kr.  8 und  Fürst  Liechtenstein  Kr.  10),  auch  im  Frieden  dauernd 
stehen  bleiben  sollten. 

Diese  Truppen  ergänzten  sich  auch  weiterhin  durch  freie  Werbung,  sie 
waren  keine  Landesleistungen,  weder  in  den  Erblanden,  noch  in  Ungarn.  Alle 
übrigen  im  Verlaufe  des  Krieges  aufgestellt  gewesenen  Regimenter  wurden 
aufgelöst. 

Das  Fussvolk  jener  Zeit,  „die  Regimenter  zu  Fuss”,'  unterschieden 
sich  nach  der  Bewaffnung,  jedoch  nur  innerhalb  eines  jeden  Regiments,  in  mit 
Piken  Bewaffnete,  „die  Pikeniere”  und  in  „Musketiere”,  welche  eine  schwere 
Muskete  mit  Luntenschloss  trugen. 

Die  Reiterei  gliederte  sich  in  „Cürassiere”  und  „Dragoner”.  Erstere,  die 
schwere  Reiterei  bildend,  waren  fast  vom  Kopfe  bis  zum  Pusse  in  Eisen  gehüllt, 
doch  verminderten  sich  diese  Rüstungsstücke  in  der  zweiten  Hälfte  des  17.  Jahr- 
hunderts dergestalt,  dass  nur  der  Helm  und  der  Ciirass  blieben.  Ausserdem 
trug  der  Cürassier  einen  geraden,  breiten  Degen  (Pallasch)  und  Pistolen. 

Die  an  Stelle  der  früheren  Arquebusiere  getretenen  Dragoner,  waren 
auch  zur  Führung  des  Feuergefechtes  zu  Fuss  bestimmt,  daher  ohne  alle 
Schutzwaffen  und  mit  einer  Muskete  versehen. 

Die  leichte  Reiterei  war  in  der  zweiten  Hälfte  des  30jährigen  Krieges  vor- 
zugsweise durch  die  sogenannten  „Croaten”  vertreten,  unter  welchem  Namen 
man  alle  in  den  heutigen  Ländern  der  migarischen  Krone  Angeworbenen  ver- 
stand (der  Karne  „Husar”  kam  damals  noch  nur  in  vereinzelten  Fällen  vor). 

Die  Croaten  hatten  in  der  Regel  keine  Schutzwuiffen,  sondern  nur  Cara- 
biner  und  Säbel,  überhaupt  keine  geordnete  Fechtweise,  sie  warfen  sich  in 
irregulären  Schwörmen  auf  den  Feind  und  dienten  besonders  für  den  kleinen 
Krieg  und  Vorposten-Dienst. 

Das  Geschütz-Material  war  ein  sehr  vielfältiges. 

In  der  zweiten  Hälfte  des  17.  Jahrhunderts  war  der  Stand  des  Heeres, 
auf  dessen  Entwicklung  Feldmarschall  Graf  Mont ecuccoli  durch  längere  Zeit 
leitenden  Einfluss  nahm,  ein  in  Folge  der  mehrfachen  Kriege,  welche  in  diese 
Periode  fallen,  vielfach  wechselnder.  Es  fanden  zahlreiche  Heu-Aufstellungen 
von  Regimentern  statt,  denen  nach  jedem  Friedensschlüsse  bedeutende  Armee- 
Reductionen  folgten ; so  betrug  z.  B.  1659  der  Stand  an  Fussvolk  35  Regimenter, 
1661  (Frieden  von  Oliva)  10  ; im  Feldzuge  1664  in  Ungarn  standen  20  Regimenter, 
welche  nach  dem  Frieden  von  Vasvar  wieder  auf  12  herabgesetzt  wurden; 


- 14  — 


1679  bestanden  davon  21  und  verblieben  nach  dem  Frieden  von  Kymwegen  11 
auf  dem  Fusse. 

Unter  den  während  des  Türken-Krieges  1683—1698  aufgestellten  Regi- 
mentern zu  Fuss  befanden  sich  auch  drei  ..Hayducken-Regimenter” 1 ).  welche 
Benennung  für  das  ungarische  Fussvolk  nunmehr  üblich  wurde2),  doch 
fielen  dieselben  theils  noch  vor.  theils  nach  dem  Carlowitzer  Frieden  der  Auf- 
lösung anheim.  Die  Zahl  der  Regimenter  zu  Fuss  betrug  1698  bereits  37. 

In  der  Bewaffnung  des  Fussvolkes  verschwanden  die  Pike  und  die 
etwa  noch  getragenen  Schutzwaffen  gegen  Ende  des  Jahrhunderts  gänzlich,  die 
Muskete  wurde  durch  die  Bajonnettfiinte  ersetzt. 

Endlich  erscheinen  in  jedem  Regiment  eine  Anzahl  mit  Handgranaten 
ausgerüsteter  Soldaten,  ..die  Grenadiere”  (8  Mann  per  Compagnie). 

Aehnliche  Verhältnisse  ergaben  sich  bei  der  Reiterei,  welche  1664  z.  B. 
17  Regimenter,  nach  dem  Frieden  von  K ymwegen  deren  nur  13  zählte,  (grösster 
Stand  1678  mit  26  Regimentern). 

Eine  wichtige  Massregel  traf  Kaiser  Leopold  I.  1688  durch  die  Er- 
richtung regulärer  ..Husaren-Regimenter”,  welche  nunmehr  von  den  Croaten 
gänzlich  abgetrennt  wurden3). 

Aus  dieser  Zeit  der  ältesten  Husaren-Regimenter  stammen  die  gegen- 
wärtigen Regimenter  Graf  Hadasdy  Kr.  9 und  Graf  Pälffy  Kr.  8. 

Zu  Beginn  des  18.  Jahrhunderts,  beziehungsweise  des  spanischen  Erbfolge- 
krieges bestand  das  kaiserliche  Heer  aus:  29  Regimentern  zu  Fuss.  18  Cürassier-. 
9 Dragoner-  und  2 Husaren-Regimentern. 

Die  Artillerie,  wie  bisher  noch  nicht  als  Truppe  organisiert,  enthielt 
alle  Elemente  welche  heute  die  Feld-.  Festungs-  und  Zeugs- Artillerie  bilden, 
ebenso  jene  für  den  Dienst  der  Genie-Waffe  (Schanzarbeiter  u.  dgl.). 

Für  letzteren  bestanden  nur  in  den  einzelnen  Kriegen  Corps  von  Ingenieur- 
Officieren  zur  Leitung  von  Belagerungen  u.  s.  w. 

In  den  ersten  Jahren  der  nächstfolgenden  Periode,  welche  man  füglich 
nach  dem  Helden  jener  Zeit,  dem  Prinzen  Eugen  von  Savoyen,  die 
„Eugenische”  nennen  kann,  wurden  die  „deutschen”  Regimenter  zu  denen  auch 
die  in  Böhmen,  Mähren  und  Schlesien  geworbenen  Regimenter  zählten  der 
eigentliche  Kern  des  Heeres ; dann  1702  auch  3 Hayducken-Regimenter  aufgestellt, 
welche  später  in  Eines  verschmolzen,  das  älteste  der  noch  dermalen  bestehenden 
ungarischen  Infanterie-Regimenter  (gegenwärtig  von  Probszt  Kr.  51  bilden. 

Ebenso  wurde  zu  Beginn  des  spanischen  Erbfolgekrieges  die  Zahl  der 
Husaren-Regimenter  vorübergehend  auf  8 erhöht,  1706  aber  wieder  auf  5 be- 
schränkt. 

Hach  wiedergewonnenem  Frieden  erklärte  der  ungarische  Landtag,  der 
sich  1715  in  Pressburg  versammelt  hatte,  im  Articel  V1H  zum  ersten  Male 
feierlich,  „dass  die  bisherige  Insurrection  in  Ungarn  zur  Yertheidigung  des 
Reiches  nicht  genüge,  dass  man  daher  einer  regulata  militia.  welche  sowohl 
aus  Eingeborenen,  als  Ausländern  bestehen  könne,  bedürfe : dass  zu  diesem 
Zwecke  Geldbewilligungen  notliwendig  seien,  über  welche  in  den  weiteren 
Landtagen  verhandelt  werden  solle”. 

Die  Zahl  der  in  Ausführung  dieser  Beschlüsse  von  Ungarn  zu  unter- 
haltenden Truppen  beschränkte  sich  anfänglich  auf  das  schon  erwähnte,  nun- 
mehr auf  dem  Fusse  der  übrigen  Regimenter  formierte  Hayducken-Regiment 
und  5 Husaren-Regimenter,  welche  in  Hinkunft  stets  durch  freie  Werbung  im 
Lande  auf  dem  vorgeschriebenen  completen  Stande  zu  erhalten  und  vom  Lande 
zu  besolden  waren. 

In  den  deutschen  Erblanden  hatte  in  dieser  Zeit  nebst  der  Werbung, 
auch  die  Abstellung  von  Recruten  durch  die  Länder  Platz  gegriffen. 


J)  Niclas  Pälffy,  Molnär  und  Prascliinsky. 

2)  Die  in  früheren  Kriegen  (1664)  zeitweilig  aufgestellten,  im  Vereine  mit  den  Truppen 
des  stehenden  Heeres  kämpfenden  derartigen  Abtheilungen,  theds  zn  Fuss.  theils  zu  Pferd 
(Miliz-Husaren),  waren  eigentlich  nur  Bestandtheile  der  von  Ungarn  verfassungsgemäss 
beizustellenden  Insurrections-Truppen  (Adelige  und  Portal-Miliz',  bildeten  aber  keineswegs 
einen  ßestandtheil  des  stehendes  Heeres. 

3)  An  Croaten-Regimentern  zuPferd  standen  in  einzelnen  Jahren  dieser  Periode  die 
Regimenter  Lubetieli,  Kuschenitz.  Collalto.  Kery.  Ricciardi  und  Lodron  in  t erweudung. 


— 15  — 


Die  früher  erwähnten  Grenadiere  wurden  1701  in  eigene  Compagnien 
zusammengezogen,  1711  in  jedem  Regimente  eine  zweite  solche  aufgestellt. 

Ebenso  wurde  1715  bei  jedem  Cürassier-Begimente  eine  Carabinier-,  bei 
jedem  Dragoner-Regimente  eine  -Grenadier-Compagnie  zu  Pferd  errichtet ; 
an  technischen  Truppen  endlich  1716  eine  Mineur-Compagnie1). 

Nachdem  noch  nach  dem  Frieden  von  Rastatt  einige  bisher  unter 
Carl  VI.  (III.)  in  spanisch-habsburgischen  Diensten  gestandene,  theils  spanische, 
theils  italienische  (mailändische  und  neapolitanische),  theils  niederländische 
National -Regimenter  in  kaiserliche  Dienste  übernommen  worden  waren,  betrug 
am  Ende  jenes  Krieges,  welcher,  von  Held  Eugen  glänzend  geführt,  den 
Uebergriffen  der  Türken  ein  Ziel  setzte  (1716 — 1718),  die  Stärke  des  kaiserlichen 
Heeres,  die  niederländischen  National-Regimenter  nicht  eingerechnet:  47 deutsche 
Regimenter  zu  Fuss,  1 Hayducken-Regiment,  dann  5 spanisch-italienische 
Regimenter  zu  Fuss  (dazu  noch  2 Schweizer  Regimenter,  seit  1701  im  kaiser- 
lichen Solde  stehend)2). 

An  Reiterei  zählte  das  kaiserliche  Heer  22  Cürassier-Regimenter,  worunter 
zwei,  17  Dragoner-Regimenter,  worunter  8 spanisch-italienische,  dann  5 Husaren- 
Regimenter. 

Einen  weiteren  Bestandthe.il  bildeten  die  Aufgebote  der  croatischen  und 
slavonischen  Grenze,  sowie  raizische  und  siebenbürgische  Milizen. 

Die  Artillerie  zählte  zwischen  200—300  Geschütze. 

In  Folge  der  eingetretenenArmee-Reductionl720 — 1721. Reorganisation  der 
spanisch-italienischen  und  niederländischen  National-Regimenter3),  Aufstellung- 
neuer  Regimenter  anlässlich  des  polnischen  Erbfolgekrieges,  unter  welch 
letzteren  sich  2,  zum  grossen  Theile  auf  eigene  Kosten  der  betreffenden  Inhaber- 
in Ungarn  aufgestellte  „Infanterie-Regimenter”4 5),  wie  überhaupt  die  Re- 
gimenter zu  Fuss  jetzt  genannt  wurden,  dann  6 Husaren-Regimenter  befanden8), 
sowie  in  Folge  theilweiser  Armee-Reduction  nach  Beendigung  des  erwähnten 
Krieges,  zählte  die  kaiserliche  Armee  bei  dem  Tode  Kaiser  Carl  VI.  (als 
König  von  Ungarn  Carl  IH.)  im  Jahre  1740 : 52  Infanterie-,  18  Cürassier-, 
14  Dragoner-,  8 Husaren-Regimenter. 

1741,  als  ländergierige  Nachbarn  sich  anschickten,  der  edlen  Kaisertochter 
Maria  Theresia  das  Erbe  ihrer  Väter  zu  entreissen,  bewilligten  die  Stände 
Ungarns  ausser  der  verfassungsmässigen  Insurrection,  die  Aushebung  von 
21.600  Mann  zur  Formierung  von  sechs  neuen  Infanterie-Regimentern6),  ebenso 
wurden  1741 — 1742  in  diesem  Königreiche  drei  Husaren-Regimenter  neu  er- 
richtet 7). 

Im  Laufe  des  sich  nun  entspinnenden  österreichischen  Erbfolgekrieges 
wurden  ausserdem  noch  zwei  Infanterie-Regimenter  in  den  Niederlanden,  je 
eines  in  Italien  und  Graubündten,  eines,  „das  Tyroler  Land-  und  Feld- 
Regiment”  8)  in  Tyrol  neu  aufgestellt,  endlich  im  siebenjährigen  Kriege  ein 
ungarisches  Infanterie-Regiment9),  ein  Dragoner-  und  zwei  Husaren-Regimenter 


')  Später  auf  4 Compagnien  gebracht.  Mineur-Brigade  genannt. 

2)  Die  in  verschiedenen  Perioden,  theils  als  Mieth-Regimenter,  theils  ganz  in  kaiser- 
lichen Dienst  übernommenen  Regimenter  fremder  Souveraine , werden  hier  nicht  be- 
rücksichtigt. 

3)  Aus  denselben  wurden  2 italienische  und  3 niederländische  (Wallonen-)  Regimenter 
zu  Fuss,  nach  dem  Fusse  der  übrigen  Regimenter,  dann  1 Cürassier-  und  1 Dragoner- 
Regiment  gebildet. 

4)  Es  waren  dies  die  Regimenter  Leopold  Pälffy,  jetzt  Erzherzog  Franz  Ferdinand 
Nr.  19  und  Vettes,  jetzt  Wilhelm  I.,  deutscher  Kaiser  und  König  von  Preussen  Nr.  34. 

5)  Darunter  von  noch  jetzt  bestehenden  die  Husaren-Regimenter  Arthur  Herzog  von 
Connaught  und  Strathearn  Nr.  4 und  Wilhelm  II.  König  von  Württemberg  Nr.  6. 

6)  Es  waren  dies  die  Infanterie-Regimenter  Ujvary  (jetzt  Alexander  I..  Kaiser  von 
Hussland  Nr.  2),  Haller  (Grossherzog  von  Mecklenburg-Strelitz  Nr.  31),Forgäch  (Kaiserin  und 
Königin  Maria  Theresia  Nr.  32),  Andrässy  (Kaiser  Leopold  II.  Nr.  33),  Szirmay  (Erzherzog 
Joseph  Nr.  37)  und  Betlilen  (Erzherzog  Friedrich  Nr.  52). 

. 7)  Kälnoky,  zumeist  auch  nur  Siebenbiirgisches  Husaren-Regiment  genannt  (jetzt 
Friedrich  Leopold  Prinz  von  Preussen  Nr.  2),  Beleznay,  (jetzt  Friedrich  Wilhelm  III..  König 
von  Preussen  Nr.  10)  und  Paul  Esterhäzy  (1775  aufgelöst). 

8)  1809  als  Nr.  46  aufgelöst. 

9)  Es  war  dies  das  Regiment  Johann  Pälffy  (jetzt  Grossfürst  Alexis  von  Russ- 
land Nr.  39). 


— 16  — 


errichtet 1),  dagegen  in  den  Jahren  1747 — 1751  7 Infanterie-.  2 Dragoner-  und 

1 Husaren-Regiment  aufgelöst. 

Eine  wesentliche  Vermehrung  der  Streitkräfte  bildeten  die  auf  den  ver- 
schiedenen Kriegs-Schauplätzen  verwendeten,  den  Dienst  der  leichten  Truppen 
versehenden  Aufgebote  aus  den  Gebieten  der  Militärgrenze. 

Um  deren  Wehrfähigkeit  zu  erhöhen,  sowie  aus  disciplinären  Gründen, 
wurden  diese  Schaaren  nunmehr  successive  in  reguläre  Regimenter  formiert 
und  entstanden  auf  diese  Art  1745  die  2 Warasdiner  ..Gr enz-Regiment er", 
welchen  sich  1746  die  4 Carlstädter-,  1747  die  3 Slavonischen,  1750  die 

2 Banal-Regimenter  anschlossen. 

Nach  dem  Hubertsburger-Frieden  gelangten  noch  auf  dem  Gebiete  der 
Banater-Grenze  2 Infanterie-Regimenter  und  das  Czaikisten-Bataillon,  endlich 
in  Siebenbürgen  4 Grenz-Infanterie-Regimenter  zur  Aufstellung. 

Ebenso  wurden  im  Carlstädter-,  Warasdiner-,  Banal-  und  slavonischen 
Generalate  je  1 Grenz-Husaren-,  in  Siebenbürgen  1 Szekler-Husaren-  und  ein 
walachisches  Dragoner-Regiment  errichtet,  von  welchen  letzteres  schon  1771, 
alle  übrigen  mit  Ausnahme  des  Szekler-Husaren-Regiments,  im  Jahre  1780  auf- 
gelöst wurden. 

Endlich  standen  sowohl  im  österreichischen  Erbfolge-,  als  im  sieben- 
jährigen Kriege  eine  Anzahl  von,  nach  dem  Kriege  meist  wieder  aufgelösten 
Frei-Corps  in  Verwendung. 

Von  einem  derselben,  dem  berühmten  ..Panduren-Corps  von  der  Trenck". 
leitet  das  heutige  Infanterie-Regiment  Erzherzog  Leopold  Nr.  53  seine  Ab- 
stammung ab. 

1745,  nach  der  Wahl  des  Grossherzogs  von  Toscana,  Franz  Stephan 
von  Lothringen,  des  Gemahls  der  Königin  Maria  T h e r e s i a.  zum 
römisch-detitschen  Kaiser,  nahm  das  Heer  die  Bezeichnung : ..K  aiserlich- 
königlich”  an  2). 

In  den  Friedensjahren  nach  1763  wurden  mehrfache  Reformen  des  Heer- 
wesens, auf  welches  nunmehr  Kronprinz  tuid  Mitregent  Erzherzog  Joseph 
einen  leitenden  Einfluss  übte,  vorgenommen. 

Selbe  betrafen  in  erster  Linie  die  Cavallerie  ; 1767  erhielten  die  Dragoner 
statt  der  Bajonnettflinten  Carabiner ; 1768  wurden  aus  den  Grenadier-  und 
Carabinier-Compagnien  der  Regimenter  2 „C arahinier-Regimenter”  neu 
formiert,  endlich  von  1765  an,  durch  Betheilung  einiger  Dragoner-Regimenter  mit 
leichten  Pferden,  eine  neue  Gattung:  „clie  Chevauxlegers”  geschaffen. 

1768  wurden  3 Gürassier-,  1 Dragoner-  und  1 Husaren-Regiment  auf- 
gelöst. 1769  erhielten  alle  Regimenter,  welche  bisher  nur  mit  dem  Namen  der 
Inhaber  benannt  wurden,  fortlaufende  Nummern  nach  dem  Range  derselben. 

An  die  damals  bestandenen  59  Lifanterie-Regimenter  3 _i  schlossen  sich  die 
Grenz-Regimenter  mit  den  Nummern  60—77  an. 

Bei  der  Cavallerie  erfolgte  diese  Numerierung  ohne  Rücksicht  aut  die 
specielle  Reiter-Gattung,  so  z.  B.  Nr.  1 Kaiser-Chevauxlegers.  Nr.  2 Kaiser- 
Husaren,  Nr.  3 Grossherzog  von  Toscana-Cürassiere  u.  s.  w.  Die  Grenz- 
Cavallerie-Regim  enter  schlossen  ebenfalls  mit  den  Nummern  40-45  an. 

Damaliger  Stand  der  Cavallerie  (inclusive  Grenzer) : 2 Carabinier-, 

15  Cürassier-,  11  Dragoner-,  2 Chevauxlegers-  und  15  Husaren-Regimenter. 
von  welchen,  abgesehen  von  der  bereits  erwähnten  Reducierung  der  Grenz- 
Cavallerie-Regimenter,  1775  noch  4 Cürassier-  und  1 Dragoner-,  dann  1 Husaren- 
Regiment  zur  Auflösung  gelangten,  endlich  1773 — 1779  weitere  4 Dragoner- 
Regimenter  in  Chevauxlegers  umgewandelt  wurden. 


1)  Unter  diesen  das  heutige  Husaren-Regiment  Kaiser  Kr.  1. 

2)  ..Kaiserlich”  mit  Beziehung  auf  die  Krone  des  Römischen  Reiches  deutscher 
Nation,  ..königlich”  mit  Beziehung  auf  die  königlichen  Kronen,  welche  Kraft  der  prag- 
matischen Sanction  Maria  Theresia  und  ihre  Nachfolger  in  Ungarn  und  Böhmen  tragen. 
Die  Bezeichnung  ..kaiserlich"  wurde  1804  auf  den  Begriff  der.  hei  Wahrung  aller  Landes- 
rechte, doch  das  ganze  Herrschaftsgebiet  des  Hab shurgi sehen  Hauses  umfassenden,  von 
Kaiser  Franz  I.  geschaffenen  österreichischen  Kaiserwürde  übertragen,  während  das 
„königlich”  den  bereits  bestehenden  Begriff  unberührt  behielt.  18S9  wurde  obige  Bezeich- 
nung in:  „kaiserlich  und  königlich”  abgeändert. 

3)  Zwei  1766—1767  errichtete  Garnisons-Regimenter  eingerechnet,  welche  die  Num- 
mern 5 und  6 erhielten,  dieselben  wurden  1S0S  aufgelöst  und  daraus  Garnisons-Bataillone 
formiert). 


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Bei  den  technischen  Truppen  wurde  1760  ein  eigenes  „Sappeur-Corps” 
errichtet,  die  Mineur  - Brigade  von  der  Artillerie  abgetrennt,  mit  ersterem 
vereint  dem  „Ingenieur-Corps”  unterstellt,  ebenso  1767  ein  „Pontonnier- 
Bataillon”  aufgestellt;  das  im  siebenjährigen  Kriege  bestandene  Pionuier- 
Bataillon  wurde  nach  dem  Friedensschlüsse  wieder  aufgelöst. 

Bei  der  Artillerie,  um  deren  Organisation  und  Ausbildiuig  sich  Feld- 
marschall Fürst  Liechtenst  ein  grosse  Verdienste  erwarb,  wurde  1760  das 
Feld- Artillerie-Corps,  dessen  Materiale  zum  grossen  Theile  bei  den  einzelnen  Regi- 
mentern (Bataillonen)  als  „Regiments-Geschütz”  in  Verwendung  stand,  während 
der  Rest  die  Artillerie-Reserve  bildete,  in  drei  „Artillerie-Brigaden”  formiert, 
welche  1772  in  ebensoviele  Regimenter  imigewandelt  wurden. 

Schon  früher  war  ein  ArtiHerie-Füsilier-Bataillon  (Mannschaft  zur  Be- 
dienung der  Regiments-Geschütze)  aufgestellt  worden,  1786  folgte  die  Er- 
richtung des  „Bombardier-Corps”. 

Die  bei  den  Infanterie-Regimentern  vorhandenen  2 Grenadier-Compagnien 
wurden  1769  in  combinierte  Grenadier-Bataillone  ä 6 (4)  Compagnien  zusammen- 
gezogen. 

1778  wurde  auch  ein  eigenes  „Fuhrwesens- Corps”  errichtet. 

Während  des  bayerischen  Erbfolgekrieges,  sowie  während  des  Krieges 
gegen  die  Türken  1788—1790  erhielt  das  stehende  Heer  eine  Verstärkung  durch 
Aufstellung  einer  bedeutenden  Zahl  von  Frei-Corps,  welche  theils  aus  Infanterie, 
Jägern  oder  Cavallerie  bestanden,  nach  den  betreifenden  Feldzügen  aber  zum 
grössten  Theile  wieder  aufgelöst  wurden. 

1781  wurde  iu  den  deutschen  Erblanden  die  Conscription  eingeführt  und 
erhielten  37  Lifanterie-Regimenter  in  denselben  ständige  ..Werb-Bezirke”. 

In  Ungarn,  wo  bisher  den  Regimentern  fallweise  vom  Landtage  bald  da, 
bald  dort,  Werbeplätze  zugewiesen  würden,  erfolgte  1783  eine  bleibende  Ein- 
theilung. 

Nachdem  noch  nach  der  Einverleibung  von  Galizien  eine  dort  volksthüm- 
liche  Reiter-Gattung,  die  ..Uhlanen”.  welche  als  Hauptwaffe  die  Lanze  oder 
Pike  führen,  auch  im  kaiserlich-königlichen  Heere  vertreten  erscheinen,  betrug 
der  Stand  desselben  1792  bei  Ausbruch  der  französischen  Revolutions-Kriege, 
beziehungsweise  bei  dem  Regierungs-Antritte  Kaiser  (König)  Franz  II. : 59  Infan- 
terie-, 17  Grenz-Infanterie-Regimenter,  1 Czaikisten-Bataillon.  2 Carabinier-, 
9 Cürassier-,  6 Dragoner-,  7 Chevauxlegers-,  10  Husaren-,  endlich  2 Uhlanen- 
Regimenter,  3 Artillerie-Regimenter,  1 Artillerie-Füsilier-Bataillon,  dann  das 
Bombardier-Corps. 

Im  Jahre  1798  fanden  wieder  mehrfache  Aendenmgen  im  Heerwesen 
statt;  so  erhielten  die  Grenz-Regimenter  nunmehr  ihre  selbstständige  Nume- 
rierung und  wurden  „National-Grenz-Infanterie-Regimenter”  genannt, 
während  für  die  übrigen  die  Benennung  „Linien-Infanterie-Regimenter” 
officiell  wurde;  die  Zahl  derselben  wurde  um  vier  aus  den  vierten  Bataillonen 
bestehenden  ungarischen  Regimenter  formierte  neue  ungarische  Regimenter 
vermehrt1),  ebenso  aus  vierten  Bataillonen  einiger  Wallonen-Regimenter  ein 
neues  Regiment  dieser  Nation,  als  Nr.  63 2)  gebildet. 

Aus  diversen  im  Laufe  der  Feldzüge  aufgestellten  Frei-Corps  wurden  15 
leichte  Infanterie-Bataillone  formiert,  welche  jedoch  1801  wieder  aufgelöst  wurden. 

Die  Grenadier-Divisionen,  welche  1797  zu  ihren  Regimentern  eingerückt 
waren,  wurden,  jedoch  nur  für  die  Dauer  des  Krieges,  wieder  in  Bataillone 
zusammengezogen. 

Bei  der  Cavallerie  wurden  die  Carabiniers  in  Ciirassiere.  die  Dragoner 
und  Chevauxlegers  in  ..leichte  Dragoner”  umgewandelt,  so  dass  bei  gleichzeitiger 
Neuaufstellung  einiger  Regimenter3),  12  Cürassier-,  15  leichte  Dragoner-, 


*)  Es  sind  dies  die  jetzigen  Regimenter  Erzherzog  Ernst  Nr.  48.  Freiherr  v.  Appel 
Nr.  60.  von  Hold  Nr.  61  und  Prinz  Ludwig  von  Bayern  Nr.  62  (das  früher  bestandene 
Infanterie-Regiment  Nr.  48  war  1795  aufgelöst  worden). 

2)  Jetzt  Freiherr  von  Merkl  Nr.  55. 

3)  Diese  neu  aufgestellten  waren  : das  Cürassier-RegimentMelas.  jetzt  Dragoner-Regi- 
ment Graf  Neipperg  Nr.  12,  zwei  leichte  Dragoner-Regimenter;  wovon  das  eine  (Rosenberg)  jetzt 

2 


Geschichte  der  k.  und  k.  Wehrmacht.  I.  Bd. 


— 18  - 


12  Husaren-  und  2 Ulilanen-Regimenter  bestanden,  wozu  noch  ein  aus  aufge- 
lösten Frei-Corps  formiertes  Jäger-Regiment  zu  Pferd  kam.  Die  Numerierung 
der  einzekien  Regimenter  erfolgte  von  nun  an  innerhalb  jeder  einzelnen 
Specialwaffe. 

Doch  schon  1801  erfolgte  eine  abermalige  Organisations-Aenderung  der 
Cavallerie,  indem  einige  Cürassier-Regimenter,  sowie  leichte  Dragoner-Regi- 
menter ganz  aufgelöst,  einige  der  letzteren  zu  Clievauxlegers  rückübersetzt 
wurden,  die  übrigen  aber  wieder  die  Bezeichnung  Dragoner  annahmen. 

Es  zählte  sohin  die  schwere  Reiterei  8 Cürassier-,  6 Dragoner-Regimenter, 
die  leichte  6 Clievanxlegers-,  12  Husaren-,  3 Uhlanen-Regimenter  b. 

1801  wurde  in  Tyrol  ein  Feld-Jäger-Regiment* 1  2)  aufgestellt,  jedoch  1808 
clissolviert  und  daraus  neun  selbstständige  .Jäger-Divisionen  formiert,  welche 
den  Stamm  der  noch  bestehenden  „Feld- .Jäger-Bataillone”  Nr.  1 — 9 bilden. 

Die  Jäger  waren  mit  besseren  Gewehren  (Jäger stutzen)  ausgerüstet  und 
zählten,  sowie  die  Grenzer,  zur  leichten  Infanterie. 

1802  wurde  ein  viertes  Artillerie-Regiment  aufgestellt.  Das  zu  Beginn  der 
französischen  Kriege  wieder  errichtete  Pionnier-Bataillon.  aus  welchem  später 
zwei  Bataillone  formiert  wurden,  nahm  dann  den  Namen  ..Pionnier-Corps" 
an3)  und  wurde  dem  Chef  des  „General-Quartiermeister-Stabes”  unter- 
stellt4). 

1808  war  nach  den  genialen  Plänen  des  Erzherzogs  Carl,  welcher  damals 
das  Heerwesen  leitete,  in  den  deutsch-erbländischen  Provinzen,  theilweise  auch 
in  Galizien,  die  Institution  der  „Landwehr”  als  eine  allgemeine  mobile  Reserve 
der  Armee  in  das  Leben  gerufen  worden.  Selbe  hatte  die  Bestimmimg.  bei  mög- 
lichster Schonung  der  Staatsfinanzen  stets  schlagfertige  Streiter  in  Bereitschaft 
zu  halten. 

Da  jedoch  der  Feldzng  1809  ausbrach,  ehe  diese  Institution  in  den  ein- 
zelnen Ivronländern  vollkommen  organisiert  war,  so  nahmen  nur  einzelne 
Theile  und  Abtheilungen  derselben,  zumeist  unter  dem  Kamen  von  Freiwilhgen- 
Bataillonen,  an  den  Kämpfen  activen  Antheil. 

Von  Seite  Ungarns  und  Croatiens  betbeiligten  sich  die  aufgebotenen 
Insurrections-Truppen  ebenfalls  an  den  Kriegs-Ereignissen,  soweit  sie  das  eigene 
Vaterland  betrafen5). 

Nach  dem  Wiener  Frieden,  in  welchem  Oesterreich  eine  bedeutende  Ein- 
busse an  Provinzen  erlitt,  wurde  die  Auflösung  von  acht  Linien-Infanterie- 
Regimentern,  deren  Werb-Bezirke  in  abgetretenen  Gebieten  lagen,  angeordnet6 7  . 
ebenso  standen  die  Bezirke  der  vier  Carlstädter-  ruid  zwei  Banal-Greuz-Regi- 
menter  von  1809 — 1813  miter  französischer  Herrschaft, 

In  dem  Feldznge  1813 — 1815  bildeten  die  Landwehi'-Bataillone.  nunmehr 
je  zwei  einen  integrierenden  Besten dtheil  der  betreffenden  Werbbezirks-Regi- 
menter  ausmachend,  eine  wesentliche  Verstärkung  des  stehenden  Heeres. 

1811,  beziehungsweise  1815U6.  nach  Einverleibung  der  lombardisch- 
venezianischen Provinzen,  wurden  aus  übernommenen  Truppen  der  gewesenen 
italienischen  Armee  fünf  Limen-Infanterie-Eegimenter  formiert,  welche  die 
Nummern  der  1809  aufgelösten  Regimenter  13.  23.  38. 13  und  15  erhielten,  ferner 
ein  Chevauxlegers-Regiment  als  Nr.  7’). 

Nachdem  schon  1813  die  Zahl  der  Feld- Jäger-Bataillone  um  drei  ver- 
mehrt, in  Galizien  ein  viertes  Uhlanen-Regiment.  dann  1S16  ein  fünftes  Feld- 


als  Husaren-Regiment  Graf  ÜxMill  Nr.  16  besteht,  während  das  andere  schon  1S01  aufge- 
löst wurde,  ferner  drei  Husaren-Regimenter.  worunter  die  gegenwärtigen  Regimenter  Graf 
Radetzky  Nr.  5 und  Wilhelm  II..  deutscher  Kaiser  und  König  von  Preussen  Nr.  I.  daun 
ein  slavoniscli-croatisclies  Husaren-Regiment.  Letzteres  wurde  1800  aufgelöst  und  an  dessen 
Stelle  das  Palatinal-Husaren-Regiment.  jetzt  Albert  Prinz  von  Wales  Nr.  12  errichtet. 

1)  Das  dritte  Uhlanen-Regiment  war  1S01  neu  aufgestellt,  dagegen  das  Jäger-Regi- 
ment aufgelöst  worden. 

2)  Dasselbe  schloss  als  Nr.  61  an  die  Infanterie-Regimenter  an. 

3)  Nach  dem  Friedensschlüsse  wieder  aufgelöst,  erst  von  1816  an  dauernd  activiert. 

4)  Kin  eigenes  General-Q.uartiermeister-Corps  seit  175S  bestehend. 

5)  Eine  1801  aufgebotene  Insurrections-Armee  war  nicht  mehr  zur  Verwendung 
gelangt. 

e)  Die  Wallonen-Regimenter.  sowie  die  italienischen,  deren  Werbgebiete  1S01  ,1805 
abgetreten  werden  mussten,  hatten  Werb-Bezirke  in  Galizien  erhalten. 

7)  Nostitz,  jetzt  Uhlanen-Regiment  Alexander  II..  Kaiser  von  Russland  Nr.  11. 


— 19  — 


Artillerie-ßegiment  und  das  „Raketeur-Corps”,  endlich  inTyrol  das„Kaiser- 
, Jäger-Regiment”  errichtet  worden  waren,  zählte  die  k.  k.  Armee  von  1816  an: 
58  Linien-Infanterie-Regimenter 1),  17  Gr enz-Infanterie-Regim enter,  1 Czaikisten- 
Bataillon.  20  Grenadier-Bataillone2).  1 Jäger-Regiment,  12  Feld-Jäger-Bataillone, 
8 Cürassier-Regimenter,  6 Dragoner-Regimenter,  7 Chevauxlegers-Regimeuter. 
12  Husaren-Regimenter,  4 Uhlanen-Regimenter.  dann  5 Feld-Artillerie-Regi- 
menter3),  das  Bombardier-  und  das  Raketeur-Corps.  Endlich  bestanden  das 
Ingenieur-Corps  (Mineur-Sappeur),  das  Pionnier-Corps  (drei  Bataillone),  das 
Pontonnier-Bataillon,  sowie  das  Fuhrwesens-Corps. 

Während  der  folgenden  Friedensjahre  von  1816 — 1848,  beziehungsweise 
den  letzten  Jahren  der  Regierung  Kaiser  Franz  I.  und  der  ganzen  Regierungs- 
zeit Kaiser  Ferdinands  (von  1835  an),  ergaben  sich  sowohl  in  dem  Bestände, 
als  in  der  inneren  Organisation  der  einzelnen  Theile  des  Heeres  nur  unbedeu- 
tende Veränderungen. 

1831  wurden  bei  den  deutsch-erbländischen  und  galizischen  Werbbezirks- 
Regimentern  die  ersten  der  beiden  Landwehr-Bataillone  dauernd  acti viert4). 

In  der  Militärgrenze  wurde  1838  das  Illvrisch-banater  Grenz-Bataillon 
errichtet,  welches,  1845  auf  ein  Regiment  completiert,  die  Kummer  18  erhielt. 

Vom  Jahre  1836  an  wurde  die  Infanterie  und  die  Jäger-Truppe,  sowie  später 
alle  übrigen  Theile  der  Armee,  welche  ein  solches  führten,  successive  mit  einem 
neuen  Feuergewehr,  dem  „Percussions-Gewehr  System  Augustin”  betheilt.  Das 
Pontonnier-Bataillon  wurde  1843  bei  gleichzeitiger  Auflösung  des  Oberst-Schiff- 
Amtes  mit  dem  Pionnier-Corps  vereint,  welches,  nunmehr  bleibend,  die  Stärke 
von  drei  Bataillonen  behielt. 

Mit  dem  Regierungsantritte  Sr.  Majestät  Kaiser  Franz  Joseph  I., 
welcher  den  Oberbefehl  über  die  gesammte  bewaffnete  Macht  selbst  übernahm, 
begann  eine  Reihe  von  Reformen  auf  allen  Gebieten  des  Heerwesens,  durch 
welche  die  Armee  in  allen  Theilen  den  Anforderungen  der  Schlagfertigkeit,  den 
stetigen  Fortschritten  in  der  Waffentechnik  und  den  hiedurch  bedingten 
geänderten  Gefechtsformen  entsprechend,  successive  rungewandelt  rmd  auf  jene 
Achtung  gebietende  Stufe  gebracht  wurde,  welche  sie  gegenwärtig  einnimmt. 

Der  seit  der  Mitte  des  16.  Jahrhunderts  als  oberste  Militärbehörde  fun- 
gierende Hofkriegsrath  war  1848  in  ein  Kriegs-Ministerium  umgewandelt 
worden. 

Als  mit  der  Uebernahme  des  Oberbefehls  durch  Se.  Majestät  Kaiser 
Franz  Joseph  ein  Armee-Ober-Commando  aufgestellt  und  vom  Kriegs-Ministe- 
rium abgetrennt  wurde,  verblieb  diesem  nur  die  Armeeverwaltung  im  engeren 
Sinne,  bis  es  1853  ganz  mit  dem  Armee-Ober-Commando  verschmolzen  wurde. 

1860  wurde  diese  Behörde  wieder  in  ein  selbstständiges  Ministerium  um- 
gewandelt 5). 

Von  den  Theilen  des  Heeres  wurde  in  erster  Linie  im  Frühjahre  1849 
die  Jäger-Truppe  vermehrt,  indem  aus  der  bestandenen  3.  und  eben  in  der 
Errichtung  begriffenen  4.  Division  der  alten  12  Bataillone,  neue  Bataillone 
formiert  und  durch  Umwandlung  eines  in  Siebenbürgen  aufgestellten  Bataillons, 
sowie  des  I.  Wiener-Freiwilligen-Bataillons  in  Feld-Jäger-Bataillone,  deren  Zahl 
auf  25  erhöht  wurde. 

Weiters  folgte  die  Aufstellung  von 3 ..Sanitäts-Bataillonen”,  welche  in 
Hinkunft  auch  im  Frieden  zu  bestehen  hatten,  ferner  die  Errichtung  eines  dem 
Pionnier-Corps  und  durch  dieses  dem  General-Quartiermeister-Stab  unterstellten 
„Flottillen- Corps”,  welches  je  eine  Flottille  auf  dem  Garda-See  und  auf  der 
Donau  unterhielt;  später  (1851)  kam  noch  eine  Flottille  auf  dem  Langen-See 
und  eine  Lagunen- Flottille  dazu. 


')  Die  beiden  Garnisons-Regimenter  Nr.  5 und  6 waren  1807  aufgelöst,  daraus  vier 
Garnisons-Bataillone  gebildet  worden.  Nr.  46,  50  und  55  seit  1809  offen,  daher  die  letzte 
Nummer  63. 

2)  Seit  dem  Feldzuge  1809  dauernd  zusammengesetzt. 

3)  Seit  1803  bei  denselben  das  Batterie-System  normiert. 

ä)  Nach  dem  Pariser  Frieden  waren  beide  auf  den  Cadre-Fuss  gesetzt  worden. 

5)  Der  von  1566  an  für  die  innerösterreichischen  Länder  bestandene  Hofkriegsrath 
in  Graz  war  bereits  1743  mit  dem  Wiener  Hofkriegsrath  vereint  worden. 


2* 


20 


Die  bisher  einen  integrierenden  Theil  der  Garnisons-(Zeugs-  (Artillerie 
bildende  ,.F estungs-Artillerie”,  wurde  von  derselben  abgetrennt  und  8 selbst- 
ständige Festungs-Artillerie-Bataillone  formiert;  1851  erfolgte  die  Auflösung  des 
B o mb  ar  dier-C  orps . 

Gleichfalls  1851  wurde  das  Militär-Grenz-Institut  in  Siebenbürgen  aut- 
gehoben  und  an  Stelle  der  4 Grenz-Infanterie-Regimenter  Nr.  14.  15.  16  und  17 
vier  neue  ungarische  Linien-Infanterie-Regimenter  errichtet1 2),  welche  die  leer- 
stehenden Nummern  5,  6,  46  und  50  erhielten. 

Das  bisherige  Grenz-Infanterie-Begiment  Nr.  18  erhielt  die  Nummer  14. 

Das  Szekler-Husaren-Regiment  wurde  unter  Beibehaltung  seiner  Nummer 
(11)  in  ein  reguläres  Husaren-Regiment  umgewandelt. 

Bei  der  Cavallerie  wurden  die  Chevauxlezers-Regimenter.  mit  Ausnahme 
des  Regiments  Fürst  Windisch-Graetz  Nr.  4.  welches  wieder  Dragoner-Regiment 
wurde,  in  Uhlanen-Regimenter  umgewandelt,  ebenso  aus  dem  Cadre  des  i84S  10 
in  Croatien  aufgestellten  Banderial-Husaren-Regiments  ein  Uhlanen-Regiment8 
formiert,  welches  seither  seine  Ergänzmig3)  aus  Croatien  erhält. 

Aus  dem  Sappeur-  und  Mineur-Corps  wurden  2 ..Genie-Regimenter” 
formiert. 

1852  wurde  das  bisher  bestandene  Landwehr-Institut  aufgehoben,  dagegen 
in  allen  Kronländern,  mit  Ausnahme  der  Militärgrenze,  ehre  Reserve  errichtet : 
gleichzeitig  bei  den  einzelnen  Waffengattungen  neue  Organisationen  unter 
Zugrundelegung  des  Depot-Systems  durchgeführt.  Nach  dem  letzteren  hatten 
von  jedem  Infanterie-Regiment  stets  1 Bataillon  unter  dem  Namen  Depot- 
Bataillon  in  der  Werbbezirks-Station . bei  den  Jägern  und  der  Cavallerie 
1 Compagnie  (Escadron)  im  Bereiche  des  zuständigen  Werb-Bezirkes  dislociert 
zu  sein4 * * *). 

Die  combinierten  Grenadier-Bataillone  wurden  dissolviert  und  hatte  im 
Kriege  jedes  Regiment  sein  eigenes  Grenadier-Bataillon  zu  formieren.  Endlich 
erhielt  das  Czaikisten-Bataillon  den  Namen  ..Titler-Grenz-Lifanterie-Bataillon". 

1853  bekam  das  Linien-Infanterie-Regiment  Freiherr  von  Bianchi  Nr.  63 
die  seit  1809  leerstehende  Nummer  55. 

1854  wurde  die  Cavallerie  um  ein  seither  wieder  aufgelöstes  Dragoner- 
Regiment  (Erbgrossherzog  von  Toscana  Nr.  8)  und  ein  Uhlanen-Regiment 
(Ferdinand  II..  König  beider  Sicilien.  jetzt  Freiherr  von  Gagern  Nr.  12  vermehrt. 
Letzteres  erhält  seither  seine  ständige  Ergänzung  aus  Croatien  und  Slavonien. 

In  dem  früher  genannten  Jahre  wurde  auch  die  Artillerie  reorganisiert 
und  hatte  nunmehr  aus  12  Feld- Artillerie-.  1 Raketeur-  und  1 Küsten- Artillerie- 
Regiment  zu  bestehen;  die  Festungs-Artillerie-Bataillone  wurden  aufgelöst. 

Li  diesen  Zeitraum  fällt  ferner  die  Einführung  eines  neuen  Feuergewehres : 
,,des  Kapselgewehres,  System  Lorenz”. 

1855  wurde  das  Pionnier-Corps  auf  6 Bataillone  vennehrt,  welche  1857 
selbstständig  wurden ; die  2 Genie-Regimenter  gleichfalls  in  12  selbstständige 
Bataillone  formiert. 

1857  erfolgte  die  Vereinigung  der  Binnensee-Flottillen  mit  jener  der 
Lagunen.  1859/60  die  Unterstellung  der  gesammten  Flottillen  unter  die  Kriegs- 
klarine. 

Während  des  Feldzuges  1859  fanden  zahlreiche  Aufstellungen  von 
Freiwilligen-Bataillonen  (-Divisionen)  statt;  aus  einigen  der  Ersteren  wurden 
nach  geschlossenem  Frieden  die  bisher  lombardischen  Feld-Jäger-Bataillone 
Nr.  6.  11,  18  und  27  neu  aufgerichtet;  ebenso  Nr.  31  und  32  (diese  aus  den 
Wiener  Freiwilligen). 


')  Beziehungsweise  die  beiden  Romanen-Grenz-Regimenter  Nr.  16  und  17  in  die 
Linien-Infanterie-Regimenter  Nr.  46  und  50  umgewandelt. 

2)  Wallmoden,  jetzt  Nicolaus  II..  Kaiser  von  Russland  Nr.  5. 

3)  In  den  Ländern  der  ungarischen  Krone  wurde  nunmehr  auch  statt  der  bisher 
noch  bestandenen  freien  Werbung  die  regelmässige  Assentierung  eingeführt. 

4)  Diese  Abt.heilungen,  welche  im  Frieden  meist  nur  auf  dem  Cadre-F usse  stehen, 

heissen  jetzt,  nachdem  sie  vorübergehend  den  Namen  „Ergänzungs-Bataillon"  u.  s.  w.  ge- 

führt, „Ersatz-Bataillon”  (Ersatz-Compagnie-Cadre  u.  s.  w.). 

Bei  der  Cavallerie  sind  die  Cadres  der  Ersatz-Escadronen  seit  1SS0  mit  dem  Re- 

giments-Stabe örtlich  vereint. 


— 21  - 


Aus  einigen  Husaren-Divisionen  wurden  2 reguläre  Husaren-Eegimenter 
unter  dem  Namen : ..Freiwülligen-Husaren-Begimenter  Nr.  18  und  11”  (später 
Nr.  1 und  2)  gebildet. 

Mit  Beginn  des  Jahres  1860  erfolgte  eine  Neu-Organisation  der  Infanterie. 
Die  Zahl  der  Eegimenter  wurde  um  18  vermehrt,  hiedurch  von  62  auf  80 
gebracht. 

Zur  Formierung  dieser  ueuen,  wie  aller  übrigen.  3 Bataillone  starken 
Eegimenter  hatte  jedes  der  alten  62  je  ein,  einige  auch  zwei  Bataillone  ab- 
zugeben . wodiu’ch  auch  gleichzeitig  eine  Eeorganisation , beziehungsweise 
Completierung  der  bisher  lombardischen  Eegimenter  bewirkt  wurde ; letztere 
erhielten  ihre  Ergänzung  nunmehr  zumeist  in  Ungarn  und  Galizien  zu- 
gewiesen. 

Durchgreifende  Veränderungen  fanden  auch  bei  der  Cavallerie  statt.  Bei 
dieser  Waffe  wurden  vier  Dragoner-Eegimenter  (Nr.  1,  2.  3 rmd  6)  in  Cürassier- 
Eegimenter  umgewandelt,  welche  gleichzeitig  aber  die  Cürasse  ablegten  und 
hatten  die  Cürassiei’ -Eegimenter,  nunmehr  12  an  der  Zahl,  in  Hinkunft  allein 
die  schwere  Eeiterei  zu  bilden. 

Von  den  Dragonern  würden  weiter  die  Eegimenter  Nr.  1 und  8 (Gross- 
herzog Leopold  und  Erbgrossherzog  Ferdinand  von  Toscana)  aufgelöst,  so 
dass  nur  zwei  verblieben  : Prinz  Eugen  von  Savoyen  Nr.  5 und  Fürst  Windisch- 
Graetz  Nr.  7,  welche  die  Nummern  1 und  2 erhielten. 

Aus  vier  Divisionen  der  Uhlanen-Eegimenter  wurde  ein  neues  Uhlanen- 
B.egiment  unter  dem  Namen  ..Freiwilligen-Uhlanen-Begiment”  aufgestellt. 

Die  Cavallerie  zählte  sohin  nach  diesen  Veränderungen  1861  : 12  Cürassier-, 
2 Dragoner-.  12  Husaren-,  12  Uhlanen-,  2 Freiwilligen-Husaren-.  1 ebensolches 
Uhlanen-Eegiment. 

Bei  der  Genie-Truppe  wurde  der  Eegiments-Verband  wieder  hergestellt 
und  bei  Auflösung  von  vier  Bataillonen,  erneuert  zwei  Eegimenter  gebildet. 

1862  erhielten  die  Freiwilligen-Husaren-  und  das  Freiwihigen-Uhlanen- 
Eegiment  die  Nummern,  anschliessend  an  die  übrigen,  13  und  11.  beziehungs- 
weise 13. 

1863  wurde  das  Eaketeur-Eegiment  reorganisiert,  1861  ganz  aufgelöst. 

Während  des  Feldzuges  1866  fand  eine  Zusammenziehung  der  Depot- 
Compagnien  der  Feld-Jäger-Bataillone  in  fünf  combinierte  Bataillone  auf  Kriegs- 
dauer statt. 

Nach  dem  Friedensschlüsse  wurde  aus  Freiwilligen- Abtheilungen  (Wiener 
Freiwilligen)  das  Feld-Jäger-Bataillon  Nr.  33  formiert. 

In  Folge  der  Abtretung  Veneziens  erfolgte  eine  neue  Ergänzungs-Bezirks- 
Eintheilung 1),  bei  welcher  abermals  einige  Eegimenter  mit  ihrer  Ergänzung 
nach  Ungarn  überwiesen  wurden,  ebenso,  ausser  den  in  diesem  Kronlande  auf- 
gestellten Feld-Jäger-Bataillonen  Nr.  23  und  28,  auch  noch  drei  weitere  Feld- 
Jäger-Bataillone  2). 

1867  wurden  sämmtliche  12  Cürassier-Begimenter  unter  Beibehaltung 
ihrer  Nummern  in  Dragoner-Eegimenter  umgewandelt ; die  bisherigen  Dragoner- 
Eegimenter  Nr.  1 und  2 erhielten  die  Nummern  13  und  11.  Seither  hat  jeder 
Unterschied  zwischen  schwerer  und  leichter  Cavallerie  aufgehört. 

Bei  der  Artillerie  wurden  wieder  9 Festungs-Bataillone  aufgestellt.  Das 
Pionnier-Corps  nahm  die  Bezeichnung  ,,Piomiier-Eegiment”  an. 

Die  Bewaffnung  der  ganzen  Armee  ertuhr  eine  wesentliche  Verbesserung, 
indem  Feuergewehre  nach  dem  Principe  der  Hinterladung  eingeführt  wurden 
und  zwar  anfänglich  jene  nach  System  ..Wänzl”  (durch  Umgestaltung),  von 
1869  an  nach  dem  System  „Werndl”  (durch  Neu-Erzeugung). 

Die  gesammte  Mannschaft  aller  Cavallerie-Eegimenter  wurde  nunmehr 
auch  mit  Hinterlad-Carabinern  betheilt,  die  Pistolen  ausser  Gebrauch  gesetzt, 
die  Unter offici er e mit  Kevolvern  betheilt. 

Einige  Jahre  später,  1871.  wurde  bei  den  Uhlanen  die  Pike  abgeschafft. 


’)  Seit  1857  ist  statt:  AVerb-Bezirk.  die  Benennung  Ergänzungs-Bezirk  normiert. 

2)  Von  den  damals  bestandenen  80  Infanterie-Begimentern  entfielen  auf  die  Länder 
der  ungarischen  Krone  mit  Ausnahme  der  Militärgrenze)  41  Begimenter. 


- 22  — 


1869  wurde  für  den  Bereich  der  gesammten  Monarchie1)  die  allgemeine 
Wehrpflicht  eingeführt.  Als  eine  Folge  derselben  fand  successive  die  Aufstel- 
lung von  Landwehr-  (Honved-)  Truppen  statt,  welche  aber  noch  nicht  als  ein 
Bestandtheil  des  stehenden  Heeres  angesehen,  sondern  nur  zur  Unterstützung 
desselben  im  Kriege  bestimmt  waren. 

Die  Infanterie  wurde  gleichfalls  1869  reorganisiert  und  insoweit  ver- 
mehrt, dass  jedes  der  80  Regimenter  im  Kriege  aus  6 Bataillonen  zu  bestehen 
hatte,  welche  jedoch  in  zwei  getrennte  Körper  derart  getheilt  waren,  dass  die 
drei  ersten  Feld-Bataillone  den  einen  Theil.  die  Bataillone  Nr.  4 und  5 (eventuell  6; 
als  „Reserve-Infanterie-Regiment”  (im  Frieden  ..Reserve-Commando”  genannt  i 
den  anderen  Theil  zu  bilden  hatten. 

1870  wurde  die  Sanitäts-Truppe  reorganisiert  und  besteht  seither,  der 
Zahl  der  vorhandenen  Garnisons-Spitäler  entsprechend,  in  26  selbstständigen 
Abtheilungen. 

In  den  Jahren  1871  und  1873  wurde  die  Uebernahme  der  bisherigen 
Militär  - Grenz  - Gebiete  in  die  ungarische  Civil  -Verwaltung  durchgeführt; 
damit  im  Zusammenhänge  die  noch  bestandenen  Grenz-Regimenter.  sowie 
das  Titler-(ehemalige  Czaikisten-)Bataillon  gänzlich  aufgelöst. 

In  den  alten  Bezirken  derselben  wurden  drei  neue  Heeres-Ergänzungs- 
Bezirke,  gegen  Auflassung  ebensovieler  in  Ungarn,  geschaffen,  ein  Theil  der 
ersteren  mit  den  Bezirken  angrenzender  Regimenter  vereint. 

In  Folge  dieser  Auflösung  der  bisher  zur  leichten  Infanterie  gerechneten 
Grenz-Regimenter,  dann  der  sich  ziemlich  gleichzeitig  (seit  1868 > vollziehenden 
einheitlichen  Bewaffnung  und  Ausbildung  der  Infanterie-  und  Jäger-Truppe, 
hat  sohin  auch  bei  den  Fuss-Truppen  der  Unterschied  zwischen  Linien-  und 
leichter  Infanterie  gänzlich  aufgehört.  Die  Infanterie-Regimenter  werden  seither 
kurzweg  als  solche  bezeichnet. 

1873  wurde  die  Zahl  der  Husaren-Regimenter  um  2 vermehrt,  indem  das 
bisherige  10.  Dragoner-  und  das  10.  Uhlanen-Regiment,  als  Nr.  15  und  IG  in 
solche  umgewandelt  wurden,  dagegen  das  9.  Uhlanen-Regiment  zum  10.  Dragoner- 
Regiment  übersetzt. 

Bei  der  Artillerie,  wo  mittlerweile  (186S)  das  Küsten- Artillerie-Regiment 
aufgelöst  und  daraus  drei  neue  Festungs-Artillerie-Bataillone  formiert  worden 
waren,  fand  1875  eine  wesentliche  Verbesserung  des  Geschütz-Materiales,  unter 
Annahme  des  Principes  der  Hinterladung  und  Verwendung  eines  neuen,  von 
GM.  U chatius  erfundenen  Erzeugungs-Materiales.  der  ..Stahlbronze'’  statt, 
gleichzeitig  wurden  reitende  Batterien  errichtet. 

1880  wurde  das  Fulirwesens-Corps  reorganisiert  und  aus  demselben  drei 
„Tr  ai  n - R e gim en t er”  formiert. 

Einige  Jahre  nach  der  1878  erfolgten  Occupation  von  Bosnieu  und  der 
Hercegovina  wurde  mit  der  Aufstellung  eingeborener  Truppen  in  diesen  Pro- 
vinzen, deren  Gebiet  1882  in  vier  Ergänzungs-Bezirke  getheilt  wurde,  begonnen,  in 
jedem  derselben  eine  Compagnie  und  seither  alljährlich  eine  weitere  Compagnie 
aufgestellt.  Aus  denselben  wurden  1885  vorerst  vier  Bataillone  formiert,  seit 
1894  aber  ebensoviele  Regimenter. 

1883  wurde  die  Zahl  der  Infanterie-Regimenter  bei  gleichzeitiger  Auf- 
lassung der  Theilung  in  Feld-Regiment  und  Reserve-Commando.  durch  Abgabe 
je  eines  Bataillons  und  Incorporieruug  von  acht  Feld- Jäger-Bataillonen 2 1.  woraus 
22  neue  Regimenter  formiert  wurden,  von  80  auf  102  gebracht. 

Ferner  wurde  ein  eigenes  ..Eisenbahn-  und  Telegraphen-Regiment 
errichtet. 

1885  fand  eine  neuerliche  Reorganisation  der  Artillerie  statt.  Dieselbe 
zählte  nunmehr  14  Artillerie-Brigaden,  deren  jede  aus  einem  Corps- Artillerie- 
Regiment3)  und  zwei  selbstständigen  Batterie-Divisionen  bestand. 


p Mit  Ausnahme  der  Militärgrenze. 

2)  Die  Zahl  der  letzteren  war  1880  vorübergehend  auf  40  vermehrt  worden. 

3)  Das  13.  Feld- Artillerie-Regiment  war  1872  errichtet  worden,  das  14.  wurde  lSso 
aufgestellt. 


- 23  - 


Dieser  Aenderung  folgte  1891  die  Reorganisierung  der  Festungs-Artillerie, 
welche  seither  sechs  Regimenter  und  drei  selbstständige  Bataillone  zählt; 
gleichzeitig  wurde  für  Tyrol  eine  Gebirgs-Batterie-Division  errichtet. 

Nachdem  1892  noch  bei  jeder  Artillerie-Brigade  eine  dritte  selbstständige 
Batterie-Division  errichtet  worden  war,  fand  1891  die  Umwandlung  dieser 
42  Batterie-Divisionen  in  ebensoviele  Divisions-Artillerie-Regimenter  statt. 

Bei  einigen  Corps-Artillerie-Regimentern  sind  auch  reitende  Batterien 
eingetheilt,  aus welchen  im  Kriege  acht  selbstständige  Batterie-Divisionen 
formiert  werden. 

Von  1890  an  erfolgte  die  Neubewaffimng  des  Heeres  mit  Repetier- 
gewehren System  ,. Mannlicher”. 

Bei  der  Jäger-Truppe  fand  1890  die  Umwandlung  von  zwei,  1893  von 
vier  weiteren  Feld- Jäger-Bataillonen  in  Bataillone  des  Tyroler  Jäger-Regiments 
statt,  wodurch  letzteres  auf  16  Bataillone  gebracht  wurde.  1895  wurden  aus 
demselben  vier  Regimenter  ä vier  Bataillone  formiert. 

1893  endlich  fand  noch  eine  Reorganisation  der  technischen  Truppen  in 
der  Weise  statt,  dass  die  Genie-  mit  der  Pionnier-Truppe  vereint  und  bei  Auf- 
lösung der  Regiments-Verbände,  die  Bataillone  der  ersteren  in  Pionnier-Batail- 
lone  umgewandelt  wurden,  deren  Zahl  hiedurch  auf  15  vermehrt  wurde. 

Wenn  man  die  Ergebnisse  der  im  Vorstehenden  geschilderten  Organisa- 
tions-Veränderungen reassumiert,  so  bestehen  demnach  die  Fuss-Truppen  des 
„kaiserlich  und  königlichen  Heeres”,  welche  Bezeichnung,  wie  bereits  erwähnt, 
seit  1889  statt  der  früher  üblichen:  „kaiserlich-königlich”  normiert  wurde,  aus : 
102  Infanterie-Regimentern,  4 bosnisch-hercegovinischen  Infanterie-Regimentern, 
4 Regimentern  Tyroler  Kaiser-Jäger,  26  Feld-Jäger -Bataillonen1). 

Die  Cavallerie  zählt:  15  Dragoner-Regimenter  (das  15.  wurde  1891  auf- 
gestellt), 16  Husaren-Regimenter,  11  Uhlanen-Regimenter 2)  (Summa  42  Regi- 
menter). 

Artillerie : 114  Brigaden  ä 1 Corps-  und  3 Divisions-Artillerie-Regimenter, 
1 Gebirgs-Batterie-Division,  6 Festungs-Ar tillerie-Rbgimenter,  3 Festungs-Artil- 
lerie-Bataillone. 

An  technischen  Truppen  sind  vorhanden : das  Eisenbahn-  und  Tele- 
graphen-Regiment,  15  Pionnier -Bataillone. 

Ferner  bestehen  26  Sanitäts-Abtheilungen,  3 Train-Regimenter. 

Vorstehend  specificierte  Streitkräfte  repräsentieren,  inclusive  der  hier 
nicht  speciell  genannten  Heeres-Anstalten  und  der  Kriegs-Marine,  einen  Gesammt- 
Kriegsstand  von  circa  800.000  Mann. 

Nachdem  die,  wie  erwähnt,  1869  begonnene  Organisation  der  Landwehr- 
Truppen,  welch’  letztere  anfänglich  nur  auf  dem  Cadre-Fusse  bestanden,  derart 
fortgeschritten  ist,  dass  nunmehr  in  beiden  Reichshälften  nicht  nur  complete 
Regimenter,  wenn  auch  mit  schwachem  Stande,  dauernd  activiert,  sondern 
auch  die  Stäbe  der  höheren  Commanden  aufgestellt  sind,  auch  1893  die  Be- 
schränkung bezüglich  der  Verwendung  der  Landwehren  ausser  Landes  aufge- 
hoben wurde,  können  die  Landwehr-Truppen,  wenn  auch  nicht  als  ein  inte- 
grierender, so  doch  als  unterstützender  Theil  des  stehenden  Heeres  betrachtet 
werden. 

Deren  Stärke  beträgt : 

1.  Landwehr  der  im  Reichsrathe  vertretenen  Königreiche  und  Länder : 
23  Landwehr -Infanterie -Regimenter  (82  Bataillone)  und  3 Tyroler  Landes- 
schützen-Regimenter (10  Bataillone),  6 Landwelir-Uhlanen-Regimenter,  dann 
die  berittenen  Landesschützen  in  Dalmatien  und  die  Landesschützen  zu  Pferd 
in  Tyrol. 

2.  Landwehr  der  Länder  der  ungarischen  Krone  : 28  Landwelir-Infanterie- 
Regimenter3)  (94  Bataillone),  10  Husaren-Regimenter. 


*)  Die  Nummern  der  in  Tyroler  Jäger  umgewandelten  Bataillone  stellen  offen,  daher 
die  letzte  Nummer  32. 

2)  Nr.  9 und  10  offen,  letzte  Nummer  13. 

3)  Von  1873  an  schon  „Halb-Brigaden”  genannt. 


- 24  — 


Was  schliesslich  die  Gliederung  dieser  Streitmacht  in  Armeekörper 
höherer  Ordnung  anbelangt,  so  formieren  dieselben,  der  Friedens-Ordre  de 
bataille,  wonach  das  Gebiet  der  Monarchie  in  15  Territorial-Bezirke  getheilt 
ist,  entsprechend,  15  Corps;  jedes  dieser  Corps  zerfällt  in  eine  Anzahl  (zwei 
bis  drei)  Infanterie-Truppen-Divisionen.  als  erste  Einheiten  höherer  Ordnung, 
letztere  wieder  in  je  zwei  Infanterie-Brigaden  (ä  5—9  Bataillone). 

Um  die  Führung  zu  erleichtern,  werden  im  Kriege  mehrere  Corps  in 
„Armeen”  zusammengezogen,  zu  deren  einheitlicher  Leitung  endlich  ein  Arrnee- 
Ober-Commando  aufgestellt  wird. 

Die  ebenfalls  aus  zwei  Brigaden  (ä  2 Regimenter)  formierten  Cavallerie- 
Truppen-Divisionen  werden  in  der  Regel  den  Armee-Commanden  direct  unter- 
stellt, nach  Bedarf  einzelne  Corps  mit  Theilen  derselben  versehen. 


Die  Fuss-Truppen. 


I.  Infanterie. 


Das  kaiserliche  Fussvolk. 


In  Oesterreich,  datiert  die  Verwendung  der  Infanterie  — des  Fussvolkes 
— in  grösserem  Masse  erst  aus  der  Zeit  Kaiser  Maximilian  I.,  welcher  in 
seinen  auswärtigen  Kriegen,  den  Schweizer-Söldnern  Frankreichs  die  gewor- 
benen Landsknechte  (Lanzknechte)  unter  ihren  Führern  Frundsberg,  Boyne- 
burg,  Schär tlin  u.  A.  entgegenstellte. 

Diese  waren  aber  noch  keine  ständigen  Fuss-Truppen ; sie  wurden  nur 
auf  Kriegsdauer  geworben  und  bildeten  unter  ihrem  Feld-Obristen  einen,  je 
nach  der  getroffenen  Vereinbarung,  „der  Capitulation”,  bald  stärkeren,  bald 
schwächeren,  in  eine  gewisse  Anzahl  von  Unter-Abtheilungen,  „Fähnlein”, 
gegliederten  Körper,  den  „Landsknecht-Haufen”. 

Wenn  nun  auch  zeitweilig  in  dieser  Periode  und  später,  von  1570  an, 
wiederholt  von  „Regimentern”  gesprochen  wurde,  so  können  auch  diese 
letzteren  noch  keineswegs  etwa  als  der  Stamm  unserer  heutigen  Regimenter 
angesehen  werden,  denn  einerseits  waren  diese  sogenannten  Regimenter  hi 
Folge  der  grossen  Befugnisse  der  Feld-Obriste  vom  Kaiser  nur  dem  Namen 
nach,  in  Wirklichkeit  aber  nur  von  ersteren  abhängig,  sie  giengen  auch  vor 
Ablauf  der  vereinbarten  Capitulationszeit  auseinander,  wenn  der  Obrist  auf  eine 
oder  die  andere  Art  sein  Amt  nicht  weiter  führte,  anderseits  bezeichnete  der 
Ausdruck  „Regiment”  ursprünglich  weniger  einen  tactischen  oder  administrativen 
Körper,  sondern  vielmehr  den  Inbegriff  des  vollen  Rechtes,  der  Justiz  des 
Obristen  über  seine  Söldner  (diese  im  weiteren  Sinne  auch  die  „Gemeine” 
[Gemeinde]  genannt),  also  gewisserinassen  die  Führung  der  Regierung,  „des 
Regiments”,  über  dieselbe. 

Ueber  den  Umfang  dieser  Rechte,  die  Art  der  Anwerbvuig  u.  s.  w.  wurden 
zwischen  dem  Kaiser  und  den  Obristen  besondere  „Capitulati  onen”  vereinbart, 
ersteren  hierüber  „Patente”,  in  den  ersten  Zeiten  „Articelbriefe”  genannt, 
ausgestellt. 

Gegen  Ende  des  16.  Jahrhunderts  verschwand  der  Ausdruck  „Landsknechte” 
allmählich,  man  sprach  nur  noch  vom  „Fussvolk”  oder  „Knechten”  im  Allge- 
meinen, und  zwar  führten  die  im  Reiche  und  den  Erblanden  geworbenen 
Regimenter  oder  Fähnlein  zumeist  die  Bezeichnung  „deutsche  Knechte”,  zum 
Unterschiede  von  den  in  den  Niederlanden  angeworbenen,  welche  kurzweg 
..Wallonen”,  mitunter  auch  „wallonische  Knechte”  genannt  wurden. 

In  dem  gleichen  Zeiträume  wurde  auch  der  Ausdruck  ..Regiment”  nicht 
mehr  ausschliesslich  wie  früher  im  figürlichen  Sinne  angewendet,  sondern  man 
verstand  darunter  nunmehr  eine  Anzahl  von  zumeist  10  unter  einem  hiezu 
bestallten  Obristen  vereinigten  Fähnlein,  welche  in  Bezug  auf  Dienst,  Aus- 
bildung unfl  Administration  einen  einzigen  einheitlich  geleiteten  Körper  bildeten. 

In  der  Schlachtordnung  jedoch  nannte  man,  sonne  auch  im  dreissig- 
jährigen  Kriege  noch,  das  massiert  stehende  Regiment  nach  der  alten  aus 
der  Landsknechtperiode  stammenden  Bezeichnung:  Schlachthaufe  oder  bataglia1). 

’)  Der  Ausdruck  „bataglia”  war  aus  dem  spanischen  Kriegswesen  in  das  deutsche 
Übergegangen. 


30  - 


Dies  war  aber  nicht  der  Name  für  die  tactische  Form  selbst,  man  konnte  sagen : 
diese  oder  jene  zehn,  zwanzig  Schlachthaufen  standen  in  dieser  oder  jener 
Form,  z.  B.  in  zehn,  zwanzig  „Ter zien”  (Gevierthaufen,  drei  .Mal  so  lang  als'tief  . 

Dabei  konnte  eine  solche  bataglia  sowohl  aus  Theilen  eines  Regiments 
als  auch  aus  mehreren  Regimentern  bestehen1!. 

Wenn  auch  Kaiser  Rudolph  II.  im  Jahre  1598,  entgegen  der  bisherigen 
Gepflogenheit,  wonach  am  Schlüsse  feines  jeden  Feldzugsjahres  die  Regimenter 
abgedankt  wurden  und  oft  zu  Beginn  des  nächsten  die  gleichen  Feld-Obriste 
mit  der  Neuaufrichtung  von  Regimentern  betraut  wurden,  drei  Regimenter 
deutscher  Knechte  als  Besatzungs-Truppen  für  einige  feste  Plätze  'Ungarns 
beibehielt,  so  ist  diese  Verfügung  keineswegs  etwa  als  eine  den  Beginn  der 
Entwicklung  eines  stehenden  Heeres  (ständiger  Truppen)  bezeichnende  anzu- 
sehen, sondern  nur  als  eine  aus  der  momentanen  Zwangslage,  der  Nothwendig- 
keit  einer  erhöhten,  steten  Kampfbereitschaft  gegen  die  Einfälle  der  Türken 
entspringende  Massregel ; denn  abgesehen  davon,  dass  auch  diese  Regimenter 
bald  wieder  abgedankt  wurden,  fehlten  noch  alle  jene  Institutionen,  welche  zur 
Bildung  eines  festen,  nach  einheitlichen  Grundsätzen  geleiteten  Heerwesens 
erforderlich  sind. 

Kaiser  Ferdinand  I.  hatte  zwar  im  Jahre  1556  (Decret  vom  17.  No- 
vember) einen  „stetten  Kriegsrath”  als  erste  selbstständige  oberste  Militär- 
Verwaltungs-Behörde  eingesetzt  und  demselben  mit  der  Instruction  ( Kanzlei- 
Ordnung)  vom  Jahre  1564  die  Benennung  ..Hofkriegsrath”  gegeben,  aber  in 
Folge  seiner  grossen  Abhängigkeit  von  den  Civil-Hofstellen.  der  Hofkanzlei 
(politische  Verwaltung)  und  der  Hofkammer  (Finanzwesen),  war  sein  Einfluss 
auf  das  Militärwesen  anfänglich  ein  ziemlich  geringer.  Erst  seit  dem  Jahre  1615 
hatte  der  Hofkriegsrath  eine  auf  Entwicklung  und  Organisierung  des  Heer- 
wesens direct  einwirkende  Bestimmung. 

Im  Laufe  des  dreissigjälirigen  Krieges  trat  in  den  geschilderten  Verhält- 
nissen insoweit  eine  Aenderung  ein,  als  schon  in  den  ersten  Jahren  desselben 
es  mehr  zur  Regel  wurde,  dass,  mit  Rücksicht  auf  den  fortdauernden  Kriegs- 
zustand, ein  Theil  der  Regimenter,  ohne  Erneuerung  der  Capitulation  bei- 
behalten wurde,  oder,  wie  der  damalige  Ausdruck  lautete:  „auf  dem  Fusse 
stehen  blieb”  und  nur  fallweise  Abdankungen  stattfanden. 

Ebenso  begegnen  wir  1619  schon  der  Gepflogenheit,  dass  nach  dem  Tode 
eines  Obristen  dessen  Regiment  nicht  abgedankt  wird,  oder  von  selbst,  als  des 
Gehorsams  gegen  denselben  entbunden,  auseinandergeht,  sondern  es  wurde  vom 
Kaiser  ein  anderer  Obrist  für  dasselbe  bestallt,  demselben  das  Commando  des 
Regiments  mit  allen  damit  verbundenen  Rechten  und  Pflichten  anvertraut,  mit 
einem  Wort:  das  Regiment  „verliehen”  (conferiert.  wie  es  damals  hiess). 

Durch  Waldstein,  welcher  dem  Bestreben  des  Kaisers,  sich  von  der  Hilfe 
der  Liga  unabhängig  zu  machen,  entsprechend,  demselben  1625  und  1632  eigene 
Heere  schuf,  wurden  die  Verhältnisse  noch  mehr  zu  Gunsten  des  Kaisers  geändert. 
Dieser,  beziehungsweise  Waldstein,  als  dessen  Generalissimus,  wurde  mm 
der  Werbeherr,  wie  es  früher  im  Kleinen  der  Feld-Obrist  gewesen.  Die  Obriste, 
welche  nunmehr  zur  Anwerbung  der  Regimenter  von  Waldstein  mit  Patenten 
ausgerüstet  wurden,  traten  zu  ihm.  beziehungsweise  zum  Kaiser,  in  ein  ähn- 
liches Verhältniss,  wie  früher  der  Hauptmann  zum  Feld-Obristen.  Wenn  dem 
Obristen  auch  noch  immer  eine  grosse  Zahl  von  Vorrechten  eingeräumt  war. 
ja  vielmehr  anderseits  sich  durch  die  Art  der  Werbung,  der  Kriegführung  über- 
haupt und  andere  Umstände,  dessen  Stellung  zu  einer  höchst  einträglichen 
gestaltete,  so  war  anderseits  dem  Kaiser  doch  ein  grösserer  Einfluss  auf  die 
Regimenter  gesichert;  er  hatte  ein  freies  Verfügungsrecht  über  dieselben.  Die 
Regimenter,  nunmehr  schon  in  einer  grösseren  Anzahl  vorhanden,  bildeten  ein. 
nur  Einem  Willen  gehorchendes,  nach  vorhandenen  Normen  organisiertes, 
verpflegtes  und  geleitetes  Ganzes.  Am  Schlüsse  eines  jeden  Feldzugsjahres 
fanden  zwar  nach  wie  vor  Abdankungen,  jetzt  zumeist  „R eformationen"  ge- 
nannt, von  Regimentern  in  mehr  oder  in  minderer  Anzahl  statt : solche  betrafen 
vielfach  aber  nur  solche  Regimenter,  welche  theils  mit.  theils  ohne  Verschulden 

')  Erst,  unter  Montecuccoli  entwickelt  sich  das  Bataillon  als  tactische  t'nter- 
Ahtheilung  des  ßegiments. 


— 31  - 


des  Obristen,  oder  in  Folge  grosser  Verluste  vor  dem  Feinde  im  Stande  oder 
auch,  in  der  Disciplin  sehr  herabgekommen  waren.  Mitunter  erfolgten  solche 
Reformationen  bei  gleichzeitiger  Entlassung  des  Obristen  auch  strafweise,  in 
welchem  Falle  aber  die  Mannschaft  nicht  allgedankt  (entlassen),  sondern  in 
andere  Regimenter  eingetheilt  wurde ; so  z.  B.  1631  das  halbe  Regiment  Conti 
wegen  schlechter  Haltung  bei  der  Vertheidigung  von  Frankfurt  an  der  Oder, 
1632  das  Regiment  Paradis  u.  a.  Im  Falle  der  Reformation  eines  Regiments  aus 
den  ersterwähnten  Ursachen  wurde  aber  auch  nicht  principiell  immer  die 
gesammte  Mannschaft  aus  kaiserlichen  Kriegsdiensten  entlassen,  sondern  mit- 
unter nur  der  noch  vorhandene  Rest  in  eine  geringere  Anzahl  von  Fähnlein, 
so  z.  B.  von  zehn  auf  fünf  formiert  und  blieb  in  dieser  AVeise  weiter  bestehen1 * 3), 
oder  aber  der  Rest  wurde  ganz  oder  fähnleinweise  zur  Ergänzung  der  Abgänge 
irgend  eines  anderen  Regiments  verwendet,  oder  wie  der  Ausdruck  lautete : 
„unter  das  x.  Regiment  gestossen”. 

Nachdem  auch  nach  dem  Tode  AValdstein’s  die  Grundsätze  in  Bezug 
auf  das  Verhältniss  des  Kaisers  als  AA^erbeherr  und  in  den  übrigen  geschilderten 
Alomenten  die  gleichen  blieben,  jene  Institutionen  sich  allmählich  entwickelten, 
welche  zur  Leitung  und  Erhaltung  eines  geordneten  Heerwesens  erforderlich  sind, 
einige  Regimenter,  welche  in  diesem  Zeiträume  errichtet  wurden,  noch  gegenwärtig 
bestehen,  so  kann  man  wohl  im  weiteren  Sinne  von  den  Anfängen  stehender  Regi- 
menter oder  eines  stehenden  Heeres  in  dieser  Zeit  im  Allgemeinen  sprechen. 

Aber  erst  durch  die  Verfügung  Kaiser  Ferdinand  III.  vom  Jahre  16  HP), 
mit  welcher  nach  dem  Abschlüsse  des  westphälischen  Friedens  der  grösste 
Tlieil  der  Regimenter  zur  Reformation  bestimmt  und  nur  angeordnet  -wurde, 
dass  neun  namentlich  benannte  Regimenter  zu  Fuss  und  zehn  Regimenter  zu 
Pferd  auf  dem  ..Fusse  stehen  zu  bleiben”  hatten,  erhielt  dieser  Gedanke  seinen 
ersten  gesetzlichen  Ausdruck.  Ein  wirkliches  stehendes  Heer  aber  wurde,  streng 
genommen,  erst  durch  die  unter  Montecuccoli’s  Leitung  und  noch  später 
vorgenommenen  Verbesserungen  in  der  Organisation  der  einzelnen  Theile,  sowie 
des  ganzen  Heerwesens  überhaupt  geschaffen,  ohne  dass  sich  ein  bestimmtes- 
.Jahr  in  dieser  Richtung  als  massgebend  bezeichnen  Hesse,  ebensowenig 
irgend  eine  oder  die  andere  organisatorische  Massregel  diesen  Zeitpunct 
charakterisieren  würde,  doch  lässt  sich  feststellen  : „Seit  der  zweiten  Hälfte 
des  17.  Jahrhunderts  hat  Oesterreich  ein  stehendes  Heer”. 

Das  kaiserliche  Fussvolk  dieser  Zeit  war,  wenn  auch  nicht  einheitlich 
bewaffnet,  so  doch  einheitlich  organisiert  und  verwendet. 

Mit  Rücksicht  auf  die  Bewaffnung  bestanden  wohl  zwei  Gattungen  — 
Musketiere  und  Pikeniere  — doch  waren  dieselben  nicht  getrennt  nach  Regi- 
mentern und  nicht  einmal  innerhalb  derselben  in  eigene  Unter- Abtheilungen 
vereint,  sondern  sie  waren  in  jedem  der  letzteren  — dem  Fähnlein  oder  später 
der  Compagnie  — in  dem  beiläufigen  Verhältnisse  von  1 : 1 vermischt,  welches 
Verhältniss  sich  nach  und  nach  zu  Gunsten  der  Musketiere  änderte. 

Abgesehen  von  der  wohl  in  seltenen  Fällen  vorkommenden  Verwendung 
der  Musketiere  zur  Führung  des  Feuergefechtes  in  selbstständigen  Abtheilungen, 
war  das  Gefecht  in  der  geschlossenen  Ordnung  die  vorherrschende  Kampfweise, 
wobei  die  früher  übliche  AufsteHung  in  Terzien  (Gevierthaufen)  durch  die 
sechsgliedrige  Linienstellung  ersetzt  wurde  s). 

Als  die  gegen  Ende  des  17.  Jahrhunderts  bei  den  Regimentern  im  Stande 
allgemein  vorkommenden  „Grenadiere”,  welche  hauptsächlich  im  AVerfen  der 
Handgranate  geübt,  später  aber  auch  mit  der  neu  eingeführten  Bajonnettflinte 
betheilt  und  zur  Führung  des  Feuergefechtes  ausgebildet  wurden,  weiterhin  in 
jedem  Regimente  in  eigene  Compagnien  vereinigt  wurden,  bildete  sich  aus  den- 
selben allmählich  eine  Efite-Truppe  heran,  welche  zu  den  schwierigsten  Unter- 
nehmungen, Einleitung  von  Angriffen,  insbesondere  bei  Erstürmung  fester 
Plätze  4),  oder  später  auch  in  grössere  Körper  zusammengezogen  als  Schlachten- 
Reserve  verwendet,  ganz  vorzügliche  Dienste  leistete. 

b Dieser  Vorgang  wohl  beim  Fussvolk  selten,  mehr  bei  der  Reiterei  angewendet. 

2)  K.  A.  1649,  III.  27. 

3)  Zu  Beginn  des  18.  Jahrhunderts  wurde  die  viergliederige  Aufstellung  angenommen. 

b Diese  Compagnien  wurden  hiezu  nicht  einzeln  verwendet,  sondern  zumeist  eine 

grössere  Anzahl  derselben  unter  einen  höheren  Commandanten  gestellt ; später  wurden 
dieselben  in  Bataillone  ä 1 — 6 Compagnien  vereinigt.  (Siehe  II.  Band,  Grenadiere. i 


- 32  — 


Als  sich  in  Oesterreich  in  den  Kriegen  gegen  Preussen.  in  der  Mitte  des 
18.  Jahrhunderts,  das  Bedürfniss  geltend  machte,  auch  leichte  Truppen, 
vornehmlich  für  den  Vorposten-  und  Partheigänger-Krieg  in  Verwendung  treten 
zu  lassen,  wurden  tlieils  einzelne  Frei-Corps  (auf  Kosten  eines  Einzelnen  oder 
einer  Provinz,  Stadt  u.  s.  w.,  nur  auf  Kriegsdauer  angeworben  i errichtet,  theils 
die  Aufgebote  der  Militär-Grenze  hiezu  verwendet,  wTelch’  letztere  sich  zwar 
vorzüglich  hiezu  eigneten  und  ausgezeichnete  Dienste  leisteten,  leider  sich  aber 
auch  vielfach  durch  ihre  Disciplinlosigkeit  bemerkbar  machten. 

Einzekie  dieser  Corps  waren  mit  besseren  Feuerwaffen  ausgerüstet, 
durch  Anwerbung  von  hiezu  geeigneten  Individuen  — Jägern.  Wilderem  — als 
„Scharfschützen-Corps”  organisiert;  aus  denselben  entwickelte  sich  gegen  Ende 
des  18.  Jahrhunderts  die  „Jäger-Tr  u p p e”. 

Diese  Truppen  bildeten  mm  im  Gegensätze  zu  den  Füsilieren  und 
Grenadieren,  welche  die  schwere  Infanterie  repräsentierten,  die 
leichte  Infanterie  des  Heeres. 

Als  später  die  bisher  in  irregulären  Formationen  aufgetretenen  Grenz- 
Truppen  zur  Erhöhung  der  Schlagfertigkeit,  sowie  aus  disciplinären  Gründen  in 
reguläre  National-Grenz-Regimenter  formiert  wurden,  bildeten  die  Uebrigen  die 
sogenannte  ..Linien -Infanterie”1),  während  die  Grenz-Regimenter  wie  bisher 
dem  leichten  Dienst  gewidmet  blieben. 

Schon  in  den  Kriegen  gegen  Frankreich  gegen  Ende  des  18.  und  zu 
Beginn  des  19.  Jahrhunderts  wurde  durch  die  Massenheere  der  französischen 
Republik  die  zerstreute  Fechtart  wieder  zur  Geltung  gebracht,  von  Napoleon  I. 
weiter  ausgebildet  und  derselben  eine  erhöhte  Bedeutung  verliehen. 

In  der  neueren  Zeit  trat  hiezu  noch  eine  eminente  technische  Vervoll- 
kommnung der  Feuerwaffen,  welche  auch  dazu  beitrug,  dem  zerstreuten  Ge- 
fechte eine  immer  steigende  Wichtigkeit  zu  verschaffen,  so  dass  dasselbe  that- 
sächlich  die  allein  mögliche  Form  des  Lrfanterie-Gefechtes  geworden  ist.  Die 
schwere  Infanterie,  ursprünglich  die  Hauptmasse  bildend  und  dazu  bestimmt, 
das  geschlossene  Gefecht  zu  führen  und  im  Kampfe  mit  der  blanken  Waffe 
die  Entscheidung  zu  geben,  konnte  dieser  aiisschhesslichen  Bestimmung  nicht 
mehr  erhalten  bleiben,  sie  musste  ebenso  lernen,  das  zerstreute  Gefecht  zu 
führen,  wie  dies  früher  das  Monopol  der  leichten  gewesen : diese  letztere 
konnte  aber  ebensowenig  allein  den  grossen  Anforderungen  genügen,  welche  die 
modernen  Gefechte  an  die  zerstreute  Fechtart  stellen. 

So  mussten  denn  beide  Arten  einander  ähnlicher  werden,  je  mehr  die  zu 
lösenden  Aufgaben  gleichmässige  wurden  und  je  -weniger  es  anderseits  möglich 
wurde,  die  einzelnen  Stadien  eines  Gefechtes  durch  verschiedene  Truppen  aus- 
führen zu  lassen. 

Die  Eigenschaften,  die  früher  ganz  besonders  der  leichten  Infanterie 
angehören  sollten  und  in  grosser  Schiessfertigkeit,  Gewandtheit  in  Benützung 
des  Terrains,  Verständniss  für  die  Anforderungen  des  zerstreuten  Gefechtes 
in  jeder  Art  bestanden,  müssen  jetzt  ein  Gemeingut  der  gesammten  Infanterie 
sein,  es  gibt  principiell  nur  noch  eine  gleiclimässig  ausgebildete,  ausgerüstete 
und  im  Gefecht  zu  verwendende  Infanterie-Truppe. 

Die  trotzdem  in  allen  Armeen,  so  auch  in  Oesterreich  noch  bestehenden 
Jäger,  welche  wie  früher  erwähnt,  vorzugsweise  die  leichte  Infanterie  repräsen- 
tierten und  sich  in  allen  Kriegen  auch  als  eine  Elite-Truppe  bewährt  hatten, 
sind  in  der  Ausrüstung  und  Bewaffnung  der  übrigen  Infanterie  gleichgehalten 
und  unterscheiden  sich  äusserlich  nur  durch  eine  von  jener  der  Infanterie  ver- 
schiedene Adj  ustierung. 

Der  früher  berührte  Unterschied  zwischen  Linien-  und  Grenz-Infanterie 
in  Oesterreich  hat,  mit  Auflassung  des  Militär-Grenz-Institutes  1870—1873. 
ebenfalls  aufgehört  und  ist  nunmehr  nur  die  Benennung : ..Infanterie- 
Regimen  t”  üblich. 


J)  Officiell  wurde  die  Bezeichnung  derselben  als  Linien-Infanterie-Begimenter  erst 
1798  normiert. 


Organisation  und  Einrichtung  der  kaiserlichen  Regimenter 
zu  Fuss  (Infanterie-Regimenter). 

1618—1649. 

Ein  kaiserliches  Regiment  zu  Fuss,  dazumal  noch  : ..Regiment  deutscher 
Knechte”  genannt,  bestand  zu  Beginn  des  30jährigen  Krieges  aus  10,  mitunter 
auch  nur  aus  5 Fähnlein  ä 300  Mama.  Zum  Stabe  des  Regiments  gehörten  der 
Obrist,  der  Obristlieutenant,  der  Obristwachtmeister 1),  der  Caplan,  der  Regi- 
ments-Quartiermeister,  der  Regiments-Schultheiss,  der  Profoss  cum  suis  (mit 
seinen  Leuten)2). 

Ein  Fähnlein  bestand  aus : 1 Hauptmann,  1 Lieutenant,  1 Fähnrich, 
1 Feldwebel.  2 Führern,  1 Musterschreiber,  1 Feldscher.  1 G-efreiten-Corporal, 
12  Corporalen  erster  und  zweiter  Classe,  2(J  Gefreiten,  2 Tambours  oder  Pfeifern 
und  circa  300  Knechten. 

Der  obenerwähnte  Ausdruck : ,. deutsche  (hochdeutsche)  Knechte”  wurde 
in  den  ersten  Jahren  des  30jährigen  Krieges  nicht  mehr  ausschliesslich  an- 
gewendet ; neben  diesem  kam  in  den  Bestallungs-Patenten  häufig  die  Bezeich- 
nung „auf  ein  Regiment  zu  Fuss  ä 2000  (1500)  Mann”  3)  vor.  Unter  ersteren 
verstand  man  nunmehr  zumeist  die  in  den  kaiserlichen  Erblanden  und  Süd- 
Deutschland,  unter  letzteren  die  in  Italien,  am  Nieder-Rhein.  eventuell  in  Nieder  - 
Deutschland  angeworbenen  Regimenter,  ohne  dass  jedoch  durch  irgend  eine 
Norm  eine  scharfe  Abgrenzung  dieser  Begriffe  präcisiert  worden  wäre. 

Die  zeitweilig  in  Ungarn  aufgebrachten  Regimenter  wurden  „Hayducken” 
genannt,  jedoch  lautete  bei  diesen,  sowie  bei  den  „Croaten”,  unter  welchem 
Namen  man  alle  übrigen  überhaupt  in  den  heutigen  Ländern  der  ungarischen 
Krone  Angeworbenen  verstand,  die  Bestallmag  immer  nur  auf  eine  gewisse 
Anzahl,  500—1000,  auch  mehr  Mann,  weil  bei  diesen  mehr  irregulären  For- 
mationen die  innere  Organisation,  sowie  der  Regiments-Verband  weniger  fest 
gegliedert  waren,  auch  deren  Commandant  nicht  mit  denselben  Privilegien  aus- 
gestattet war,  wie  die  anderen  Obriste.  Ena  Gleiches  gilt  auch  von  den  mit- 
unter in  Polen  angeworbenen  Regimentern,  den  „P  o 1 a k e n”  zu  Fuss4). 

In  einem  Ausweise  über  den  Bestand  des  kaiserlichen  Heeres  pro  1635 s) 
erscheinen  die  Regimenter  kurzweg  nach  Nationalitäten  als : „Regiment 
deutscher,  wallonischer,  italienischer,  spanischer  Nation”,  bezeichnet. 


5)  Damals  noch  zumeist  Regiments-Wachtmeister  genannt. 

-)  Hiezu  gehörten  einige  Trabanten  (Diener),  der  Stockmeister,  die  Steckenknechte 
und  die  Nachrichter  (Scharfrichter). 

3)  Patent  für  Ohrist  Hannibal  von  Schaumburg  vom  16.  August  1619  (K.  A.  1619, 
VIII.  2) ; mitunter  erschienen  beide  Ausdrücke  angewendet : Patent  für  Obrist  Max  Liechten- 
stein vom  15.  Februar  1621  ..auf  ein  Regiment  von  2000  Knechten  zu  Fuss”.  (K.  A„  Bestal- 
lungen 1621,  1616.) 

4)  Irrigerweise  wurde  der  Ausdruck  Polaken  hie  und  da  auch  für  Croaten  ange- 
wendet, jedoch  betraf  dies  zumeist  nur  solche  zu  Pferd. 

s)  K.  A.  1635,  II,  58. 


Geschichte  der  k.  und  k.  Wehrmacht.  I.  Bd. 


3 


— 34  — 


In  den  folgenden  Jahren  wurde  jedoch  wieder  die  froher  übliche  Unter- 
scheidung in  der  Benennung  angewendet,  nur  verschwand  der  Ausdruck  ..deutsche 
Knechte”  aus  den  Bestallungen  in  der  letzten  Periode  des  30jährigen  Krieges 
gänzlich  ])  und  wurden  die  Regimenter  durchgehends  nur  noch  als  solche  ..zu 
Fuss”  benannt. 

Gegen  Ende  des  mehrfach  genannten  Krieges  wurde  auch  die  Benennung 
Fähnlein  durch  „Compagnie”  ersetzt. 

Die  Zahl  der  in  den  einzelnen  Feldzugs- Jahren  aufgestellten  oder  vor- 
handenen Regimenter  war  eine  vielfach  wechselnde  und  erreichte  im  Jahre 
1687  mit  66  Regimentern  die  höchste  Ziffer. 

Nach  dem  westpliälischen  Frieden  erfolgte  in  den  Jahren  1619—50  eine 
grosse  Armee-Reduction  und  Kaiser  Ferdinand  III.  ordnete,  wie  bereits 
erwähnt,  an,  dass  nur  9 namentlich  benannte  Regimenter  zu  Fuss  stehen 
zu  bleiben  hatten. 

Diese  Fuss-Regimenter  waren : de  Mers  (heute  Prinz  Georg  von  Sachsen 
Nr.  11),  Starhemberg  (Erzherzog  Carl  Stephan  Nr.  8).  Baden  1651  abgedankt ). 
Conti,  Ranfft  und  Puchheimb  (1660—61),  Max  Waldstein  >1748  als  O'Gilvy  . 
Traun  und  de  Souches  (beide  1809  als  Nr.  13,  beziehungsweise  Nr.  50  aufgelöst  . 

Die  Hauptwaffen  des  Fussvolkes  waren  bisher  die  Pike,  eine  circa 
6 m lange  Lanze,  dann  die  M u sket  e. 

In  Folge  der  erhöhten  Bedeutung,  welche  dem  Feuergefechte  in  dieser 
Periode  schon  beigelegt  wur de,  erlangte  letztere  allmählich  das  Uebergewicht  -). 

Die  seit  1624  im  Gebrauche  stehende  Muskete  war  circa  160  cm  lang, 
hatte  ein  Luntenschloss  und  musste  ihrer  Dimensionen  wegen  beim  Gebrauche 
auf  eine  Gabel  gestellt  werden.  (Tragweite  an  300  Schritte.) 

Die  Officiere  waren  mit  einem  Degen  (welchen  übrigens  auch  die  Mann- 
schaft trug),  dann  zumeist  mit  einer  Partisane,  damals  noch  vorwiegend 
Hellebarde  genannt,  bewaffnet ; es  war  dies  eine  circa  2 m lange  Lanze 
mit  einer  eisernen  Spitze  (Klinge). 

Als  Schutzwaffen  wurden  Brustharnische,  Armschienen,  theilweise  auch 
Schienen  zur  Deckung  des  Unterleibes  getragen,  hiezu  kam  noch  bei  den 
Pikenieren  die  Pickelhaube  (Buckelhaube)* 2  3). 

Das  charakteristische  Abzeichen  cler  Officiere  war  die  von  Waldstein 
eingeführte  Feld  bin  de  von  rother  Farbe. 

Jede  Compagnie  besass  eine  ziemlich  grosse,  meist  mit  Inschriften  ver- 
sehene Fahne4). 

1650—1705. 


In  den  ersten  Jahren  der  Regierung  Kaiser  Leopold  I..  beziehungs- 
weise zur  Zeit,  als  FM.  Graf  Montecuccoli  einen  wesentlichen  Einfluss 
auf  die  Entwicklung  des  Heerwesens  nahm,  waren  die  Regimenter,  deren 
Compagnie-Zahl  zumeist  10  betrug,  im  Gesammtstande  schwächer  gehalten  als 
früher  (nur  noch  circa  2000  Mann). 

In  Folge  der  vielen  Kriege,  welche  in  die  Regierungs-Periode  des  ge- 
nannten Kaisers  fallen,  war  che  Zahl  der  Regimenter  eine  vielfach  wech- 
selnde 5) ; es  fanden  zahlreiche  Neu- Aufstellungen  von  Regimentern  statt, 
denen  nach  jedem  Friedensschlüsse  bedeutende  Armee-Reductionen  folgten. 

p Für  den  einzelnen  Mann,  oder  kleinere  Unter- Abtheilungen  jedoch,  wurde  dieser 
Ausdruck  aucli  später  noch,  bis  gegen  Beginn  des  zweiten  Türkenkrieges,  circa  löse,  an- 
gewendet, so  wiederholt  von  ..deutschen  Knechten’’  als  Besatzung  in  dieser  oder  jener 
ungarischen  Festung  gesprochen. 

2)  Das  Verhältniss  der  Waffen  in  einem  circa  SCO  Mann  starken  Fähnlein  (Compagnie  • 
war  beiläufig  folgendes  : 120  Pikeniere,  160  Musketiere.  20  mit  Hellebarden  Bewaffnete.  Die 
Musketiere  bildeten  die  beiden  Flügel-,  die  Pikeniere  den  stärkeren  Mittel-Zug  . 

3)  Die  Musketiere  trugen  zumeist  einen  runden,  heim  Officier  mit  Federn  gezierten 
Hut,  auch  die  Officiere  der  Pikeniere  vorwiegend  den  Hut. 

4)  Bei  dem  Mangel  jeder  officiellen  Vorschrift  oder  authentischen  Darstellung  über 
die  Bekleidung  des  Soldaten  in  dieser  Periode,  müssen  alle  Angaben  in  dieser  Richtung 
nur  als  traditionelle  Ueberlieferungen  betrachtet  werden,  welche  vielleicht  für  einzelne 
Abtheilungen  Giltigkeit  gehabt  hatten,  keineswegs  aber  ein  verlässliches  Bild  der  damaligen 
Bekleidung  bieten  können,  und  wird  daher  von  der  Anführung  solcher  Daten  abgesehen. 

5)  Eine  genaue  Uebersicht  des  Bestandes  an  Infanterie-Regimentern  in  den  ver- 
schiedenen Perioden  enthält  die  nachstehende  Tabelle  I. 


Beilage  I. 


Uebersioht  der  Zahl  der  kaiserlichen  liogimontcr  zu  Fuss  (Infanterie-Kegimenter)  in  den  verschiedenen  Perioden. 


I.  Poriodu:  Vom  westphiUisclien  Frieden  (Annoe-Rednction  nach  denwelben)')  bis  /um  Tode  Kaiser  Leopold  I.,  1<05. 


III.  Periode:  Von  1790  bis  1897. 


Jahr  ; 1791 

1795 

1708  * 

§ 1 I 

1 * 

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Früherer  Stund  1 59 '76' 

59(76) 

58  (75)  1 62 

63  1 63 

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64 

61 

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56 

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18 

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Zuwachs  . . . • 

Abgang 

1 

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102 1 102  | 


■ den  nufgolttaton  Orcnr-If.giinontern  Sr  * 


n-InfanUritt-Hcgtinento  N 


0 vor“  hni'iltruo  Warna dinar  Unt*n-InfanUrU-R«-»inia«it. 


Orirliiehtt'  dar  k. 


Beilage  II. 


[Je  b ersieht 

über  die  Standes -Verhältnisse  eines  kaiserlichen  Infanterie-Regiments  (Regiments  zu  Fuss)  in  den  wichtigsten  Perioden. 


Zoit-Periodo 

Formieren 

•Stund  einer 

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Oesnmmt- 
Stand  eines 

Fflsilior- 
oder  Feld- 

Landwehr- 

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_JL°  mpnenion 

eines  de 

utschcn  | eines  Ungar. 
Regiments 

30  j (Ihriger 
Krieg 

10 

300 

ISO 

206 

150 

175 

10 

2000 

3000 

Dieser  Sollstnnd  wurde  in  den  sehe  unten  Füllen  ringohnltcn,  die  Regimenter  waren  oft  nur  800—1200  Mann  stark. 

1050 -1605 

im  Kriege 

2 

2 

10 

11 

1800 

2051 

Vorübergehend  fanden  Vermehrungen  der  Zahl  der  Compagnien  eines  Regiment«  auf  12  oder  10  statt,  demgoiuilss  "in  entsprechend  höherer  Sollstnml 

1005 — 1701 

im  Frieden 
im  Kriege 

3 

3 

12 

11  | 

1800 

210<i 

— ■tu—  — ■ ■ 1—  i ■ ■ ■ - 1 J 

1T0I-17II 

im  Frieden 
im  Kriege 

3 

4 

1 

3 

4 

13 

17 

160 

200 

100 

12 

■24011 

2900 

2000  ' 

1712-1740 

im  Frieden 
im  Kriege 

3 

4 

2 

3 

17 

22 

120 

140 

140 

100 

11 

2010 

'S, 

Die  171314  Übernommenen  «panischen,  italienischen  und  niederländischen  Regimenter  waren  nur  1500  Mann  stark  (10  Compagnien  >. 
Die  Aufstellung  der  4 Bataillone  1727—1731,  dann  1734  — 1730.  sowie  1737—1739  nicht  bei  allen  Regimentern  dnrehge führt. 

1740-I74S 

im  Frieden 
im  Kriege 

3 

2 

3 

17 

120 

140 

160 

100 

22 

2010 

2300 

2550 

Die  1741  aufgos teilten  sechs  ungarischen  Regimenter  waren  in  vier  Hatnilloue  formiert,  die  Gronndier-Cotnpngnien  bei  denselben  erst  1747  aufgestellt. 

1748-1750 

im  Kriege 

4 

2 

4 

18 

130 

- 

130 

100 

30 

2408 

2408 

l?öG — 17G3 

im  Frieden 
....  Kriege 

2 

3 

2 

3 

18 

20 

136 

130 

100 

36 

38 

2408 

2693 

240s 

2093 

♦ Diese.«  Rataillon  wird  Garnisons-Bataillon  genannt. 

1 703-1764 

4 

2 

4 

18 

116 

130 

110 

130 

100 

30 

39 

2080 
•24(  is 

2080 

2408 

17tt5— 17«!» 

un  Frieden 
im  Kriege 

3 

2 

3 

18 

20 

116 

13«) 

110 

130 

loo 

36 

38 

•20so 

2693 

2080 

2693 

* Dieses  Bataillon  wird  Garnisons-Bataillon  genannt. 

1769-1771) 

im  Fl  ieden 

2 

3 

1 

2 

3 

18 

20 

113 

153 

113 

153 

113 

115 

37 

39 

2070 

3013 

2070 

8013 

Wenn  nur  die  Compagnien  auf  den  Kriegs-Stand  gesetzt  wurden,  ohne  Augmontiorung  de.«  3.  Bataillons,  betnig  der  Krieg* -Stand  nur  2707  Mann 

177» -1792 

im  Frieden 

3 

1 

2 

3 

18 

20 

ISO 

232 

180 

232 

113 

115 

44 

8176 

4470 

3176 

4470 

Die  wallonischen  und  italienischen  Regimenter  verblieben  auf  dom  früheren  Stand. 

1792 -179H 

un  Frieden 
im  Kriege 

3 

I) 

• 

2 

3(4) 

22t  24) 

Der  Stand  der  betreffenden  Ahthcihingon  wnr  in  dieser  Periode  ein  mehrfach  wechselnder 

1798-1801 

im  Frieden 

3 

2 

3 

20 

142 

175 

142 

173 

142 

175 

32 

44 

2S7S 

3550 

2878 

3550 

lliozu  im  Kriege  ein  Ahrichtnngs-Dopöt  mit  130  Köpfen. 

1802-1805 

im  Frieden 

3 

3 

i 

2 

3 

4 

20 

24 

167 

192 

233 

207 

212 

212 

142 

143 

40 

53 

3348 

4838 

4008 

5198 

Im  Kriegs-Stand  sind  97  Mann  zur  Bedienung  der  Regiments-Geschütze  eingerechnet. 

1805—1806 

4 

6 

4* 

5 

6 

20 

24 

120 

201 

21 5 

129 

201 

•2P2 

129 

201 

40 

51 

2884 

4103 

2884 

4103 

Die  vier  Grenadier-Compagnien  bildeten  ein  eigenes  Bataillon. 

1807- 1801) 

un  Frieden 

3 

1 

2 

3 

18 

20 

186 

198 

206 

219 

136 

145 

70 

75 

3318 

4053 

3638 

4101 

Artillerie-Bedienung  (97  Manu)  wird  nunmehr  übercomplet  geführt. 

1809-181« 

im  Frieden 

3 

2* 

i* 

2 

3 

6(8) 

20 

30(22 

186 

218 

446208 

206 

238 

136 

145 

75 

3318 

5170 

3038 

5063 

* Die  Landwehr-Bataillone  seit  1813  hei  den  doutsch-erblftiidisclien  und  gitliziHchen,  die  Reserve-Division  hei  den  ungarischen  Regimentern. 

1816-1831 

un  Frieden 

3 

3' 4 

i 

• 

• 

2 

3 

4(5) 

20 

24 

120 

218 

178 

186 

•238 

180 

174 

1 73 
75 

2013 

5054 

3093 

5050 

* Die  heidi' u Liuidwelir-Batuillone  stehen  ganz  auf  dem  Cadro-Fusso. 

1831-1618 

un  Kriege 

2(3 

8 

1 

1 

2 

• 

i 

2 

4 

5 

3(")'"n 

200 

198 

178 

71 

| 7btt 

5650 

435(3 

Das  1 Landwehr-Bataillon  .u  tiviert,  mit  0 Compagnien,  von  18)14  an  nur  vier  Compagnien.  Der  Friedens-Stand  war  ein  wiederholt  w.vli—h.d.-r  variiert.' 

zwischen  80—100  Mann.  Bei  den  ungarischen  Regimentern  das  3.  Bataillon  auch  fni  Frieden  mit  sechs  Compagnien. 

Im  Feldzüge  1848  49  wurde  bei  den  dcutsch-erhliUnliscben  Regimcntoni  noch  ciu  4 Feld-,  das  sogenannte  „Reservo-Bataillou”  nufge-tcllt 

1852-1855 

iin  Frieden 

4 

l 

4 

Hut 

5 

6 

2.3 

32 

|220 

140 

äS, 

220 

* 

i 

Die  vier  Grenadier-Compagnien  sind  im  Frieden  nl«  rechte  Fliigel-Coiiipnguieti  eines  jeden  Bataillons  eingotlicilt  und  bilden  nn  Krieg«  ein  eigenes 
Bataillon,  wogegen  die  Flügel-Compagnieu  neu  nufgostellt  worden. 

1855—1857 

im  Frieden 

4 

4 

Bn«. 

4 

5 

24 

28 

129 

220 

m 

129 

220 

Grenadiere  wie  früher.  Da«  4.  Butnilloii  üboniinunt  die  Obliegenheiten  des  aufgelösten  Depot-Bataillon*. 

1867-1859 

::::  K±r 

4 

i 

4 

i Hut  i 

6 

24 

32 

129 

221 

09 

ISS* 

129 

121 

i 94 
100 

2830 

0886 

Im  Frieden  haben  die  Compagnien  de*  4 Bataillons  einen  Stand  von  69,  un  Kriege  den  gleichen,  wiu  jene  der  drei  ersten  Bataillons. 
Der  ausgewiesene  Krieg-  Stand  von  133  Mann  bezieht  sich  nur  auf  dm  Compagnien  de«  Depöt-BaUillons. 

1860-1861 

un  Fneden 

i 3 

i 

3 

18 

20 

Sil 

193 

09 

198 

88 

134 

1570 

4092 

1861—1866 

1867-1869 

im  Frioden 
im  Knegi' 

im  Frieden 
un  Kriege 

4 

4 

l 

4 

6 

24 

26 

168 

108 

•>)« 

105 

228 

160 

93 

218 



0146 

Der  Friedeiis-Stnnd  fallweise  wechselnd 

Die  Compagnien  des  4 Bataillons  haben  im  Frieden  einen  geringen  Stand;  das  Depöt-Bataillon  ist  gnnz  nuf  dem  CadreFu-- 
Der  Krmgsstand  wurde  später  uui  00  Blessmrtontritger  vermehrt. 

I869-INS2 

5 

k 5 C 

5 

20 

95 

ji 

111 

Die  drei  ersten  Feld-Bataillone  bilden  das  Feld- Regiment,  das  4 uml  5 Bataillon  du«  Reserve-Commando  (sind  keine  Beserve-Hatailloimi 
Der  Friedens-Stand,  insbesoiidoro  beim  Reserve-Commando  wurde  wiederholt  geändert.  Das  Ergiuizungs-Hataillon  im  Frieden  ganz  en  cadre. 

1882—1890 

4 

A4C. 

4 

5 

10 

20 

86 

236 

100 

211 

1 195 
4914 

Ausser  dom  nonnaltrii  Friedens-Stand  war  auch  ein  „erhöhter"  mit  131  Mann  per  Compagnie  normiert,  welchen  jene  Bataillone  annnlimen,  die  im  Ocoupation«- 
gebiete  stunden;  in  diesem  Falle  nahmen  die  Compagnien  der  anderen  Bataillone  den  ..verminderten"  Frieden <-Si and  mit  91  Mann  nn. 

1890-1895 

1895 

im  Kriege 
im  Frieden 

4 

4 

4 

1 

1* 

4 

5 

4 

10 

20 

16 

86131 

230 

97 133 

233(273 

106 

212 

112 

, 1495(1676) 
4981(5002; 
1077(1821) 

* Ersatz-Bataillon  im  Frieden  en  cadre.  Die  in  Klammern  gesetzten  Zahlen  hetroffun  die  Vormohrung,  wenn  im  Frieden  ein  Bataillon  nuf  dem  erhöhten 

Stand,  iin  Kriege  das  Ersatz- Bataillon  sich  nuf  dem  Maximal. Stando  befindet. 

* Der  Kriegs-Stand  wird  nunmehr  fallweise  durch  die  Mobilisierungs-Instruotion  festgesetzt. 

- 35  — 


Während  z.  B.  die  Zahl  derselben  beim  Regierangs  -Antritte  Kaiser 
Leopold  I.,  beziehungsweise  bei  Beginn  des  polnischen  Auxiliarkrieges  (1657) 
schon  wieder  17  betrug,  bis  1659  auf  35  erhöht  wurde,  verblieben  nach 
dem  Frieden  von  Oliva  1660  nur  10  „auf  dem  Fusse”.  In  dem  Feldzuge  in 
Ungarn  1661  standen  deren  20,  welche  nach  dem  Frieden  von  Vasvar  wieder 
auf  12  herabgesetzt  wurden ; 1679  bestanden  deren  21  und  verblieben  nach 
dem  Frieden  von  Nymwegen  nur  11  „auf  dem  Fusse”  *). 

Theils  vor  Beginn,  theils  im  Laufe  des  von  1682 — 1698  währenden 
Krieges  gegen  die  Türken  fand  durch  zahlreiche  Neu-Errichtungen  (Ueber- 
nahme  von  Regimentern  in  kaiserlichen  Dienst,  theils  ganz,  theils  als  Mieth- 
Regimenter)  eine  bedeutende  Vermehrung  der  Zahl  der  Regimenter  statt. 
Unter  diesen  befanden  sich  auch  drei  Hayducken-Regimenter  zu  Fuss,  welche 
Benennung  nunmehr  alleinig  für  die  in  den  Ländern  der  heutigen  ungarischen 
Krone  angeworben en  üblich  wurde* 2). 

Im  Jahre  1698  betrug  die  Zahl  der  Regimenter  373),  von  welchen  jedoch 
bis  1700  wieder  8 aufgelöst  wurden,  so  dass  das  kaiserliche  Heer  zu  Beginn 
des  spanischen  Erbfolgektieges  29  Regimenter  zu  Fuss  zählte4). 

Nachdem  noch  in  den  ersten  Jahren  des  genannten  Krieges  einige 
weitere  Neu-Errichtungen,  beziehungsweise  Uebernahme  von  Regimentern 
in  kaiserlichen  Dienst  stattgefunden  hatten5),  worunter  sich  auch  3 Hayducken- 
Regimenter  befanden,  von  welchen  eines  (Babocsay)  das  älteste  der  noch  be- 
stehenden ungarischen  Regimenter,  gegenwärtig  von  Probszt  Nr.  51  ist6),  zählte 
die  kaiserliche  Armee  1705  beim  Tode  des  Kaisers  Leopold  I.  3S  Regimenter 
zu  Fuss. 

In  tactischer  Hinsicht  wurden  in  dieser  Periode  (1650 — 1705)  fünf  oder 
mehr  Compagnien  in  einen  Körper:  „das  Bataillon”  vereinigt,  doch  traten 
die  2 Bataillone  eines  Regiments  vielfach  nicht  vereint,  sondern  auf  ver- 
schiedenen Krieg-Schauplätzen,  oder  wenigstens  nicht  in  ein  und  derselben 
Armee-Gruppe  verwendet  auf. 

Vorübergehend  fand  wiederholt  eine  Vermehrung  der  Zahl  der  Com- 
pagnien auf  12  oder  16  statt,  welche  Massregel  nicht  immer  für  alle  Regimenter 
angeordnet  wurde7). 

Die  Stärke  einer  Compagnie  war  grundsätzlich  mit  201,  jene  des  Regi- 
ments daher,  den  Stab  nicht  eingerechnet,  mit  2010  Mann  normiert8). 

Von  1695  an  hatten  alle  Regimenter  zu  Fuss  in  12  Compagnien  ä 150  Mann 
zu  bestehen  und  3 Bataillone  ä 1 Compagnien  zu  formieren9). 

Beim  Stabe  eines  Regiments  wurden  in  dieser  Periode  die  Chargen  des 
Regiments-Secretärs,  des  Proviantmeisters,  des  Wachtmeister-Lieutenants  oder 
Adjutanten,  dann  jene  des  Wagenmeisters,  neu  creiert;  bei  einzelnen  Regimentern 


J)  Darunter  ausser  den  bereits  1649 — 1650  genannten,  von  noch  gegenwärtig  be- 
stehenden, die  Regimenter  Spieckh  (Freiherr  von  Reinländer  Nr.  24),  Serenyi  (Freiherr  von 
Püreker  Nr.  25)  und  Sparr  (Alt-Starheraberg  Nr.  54). 

2)  Es  waren  dies  die  Regimenter  Niklas  Pälffy,  Molnär  und  Praschinsky,  welche 
jedoch  theils  noch  vor,  theils  nach  dem  Carlowitzer  Frieden  aufgelöst  wurden. 

3)  Ein  von  Chur-Sachsen,  dann  ein  von  Chur-Pfalz  als  Mieth-Regiment  in  kaiserliche 
Dienste  übernommenes  Regiment  nicht  eingerechnet,  ebenso  das  Schweizer-Regiment  Bürkly 
(alle  diese  1700  rückgestellt). 

ä)  Aus  dieser  letzten  Periode  (1681 — 1698)  stammen  nachfolgende  gegenwärtig  be- 
stehende Regimenter,  und  zwar  wurden  errichtet  im  Jahre  1681  von  Müde  Nr.  17  und 
Heinrich  Prinz  von  Preussen  Nr.  20  (ersteres  wohl  1674  aufgestellt,  aber  1679  reformiert  und 
jetzt  neu  aufgerichtet);  1682  Erzherzog  Leopold  Salvator  Nr.  18,  Leopold  H.,  König  der 
Belgier  Nr.  27,  Freiherr  von  Beck  Nr.  47,  Erzherzog  Rainer  Nr.  59;  1683  Freiherr  von  Sterneck 
Nr.  35,  Reichsgraf  Browne  Nr.  36;  1684  Graf  Daun  Nr.  56;  1685  Ernst  August  Herzog  von 
Cumberland,  Herzog  zu  Braunschweig  und  Lüneburg ; 1689  Sachsen-Coburg-Saalfeld  Nr.  57 ; 
1691  Graf  Khevenhliller  Nr.  7 ; 1696  Hoch-  und  Deutschmeister  Nr.  4,  endlich  1698  Humbert  I.. 
König  von  Italien  Nr.  28. 

5)  Unter  diesen  die  gegenwärtigen  Regimenter  Adolf  Grossherzog  von  Luxemburg. 
Herzog  zu  Nassau  und  Erzherzog  Eugen  Nr.  41  (beide  1701),  von  Koväcs  Nr.  12  (1702  aus 
wolfenbüttelschen  Diensten  übernommen),  dann  das  Warasdiner  Regiment  Freiherr  von 
Giesl  Nr.  16  (1703  aufgestellt). 

6)  Die  beiden  anderen  1708  mit  diesem  verschmolzen. 

7)  Bei  einer  1674  angeordneten  derartigen  Vermehrung  wurden  aus  je  fünf,  acht  Com- 
pagnien formiert. 

s)  Doch  fanden  auch  Ausnahmen  von  dieser  Regel  statt,  so  wurde  z.  B.  das  Regiment 
Oettingen  (jetzt  Grat)  Khevenhliller  Nr.  7)  nur  mit  einem  Stande  von  1500  Mann  aufgestellt. 

s)  Eine  genaue  Üebersiclit  der  in  den  verschiedenen  Perioden  systemisierten  Zahl  der 
Bataülone  und  Compagnien,  sowie  der  Standes-Verhältnisse  derselben  im  Frieden,  "wie  im 
Kriege,  enthält  die  angesohlossene  Beilage  II. 


3* 


— Be- 


kommen auch  schon  Regiments-Tambours  vor,  bei  den  Compagnien  wurden  die 
Fouriere  systemisiert,  auch  erscheinen  2—4  ..Fourierschützen”  zur  Bedienung 
des  Hauptmannes  ausgewiesen. 

Der  Regiments-Quartiermeister,  Auditor,  Caplan,  Secretär,  'Wachtmeister- 
Lieutenant,  der  Proviantmeister  und  der  "Wagenmeister,  endlich  der  Profoss 
bildeten  die  sogenannten  ., Personen  der  Stabsämter”,  bei  den  Compagnien 
der  Hauptmann,  Lieutenant,  Fähnrich,  Feldwebel,  Fourier,  Feldscher  und 
Musterschreiber  die  „Prima-plana” 1). 


Als  zu  Beginn  des  spanischen  Erbfolgekrieges  die  in  jedem  Regimente 
vorhandenen  Grenadiere2)  (8  Mann  pro  Compagnie)  in  eigene  Compagnien 
vereinigt  wurden,  unterschied  man  in  einem  Regimente  zu  Fuss  nach  der 
Bewaffnung  „Musketier-”  oder  nunmehr  allgemein  „Füsilier-Compagnien” 
genannt  und  „Grenadier-Compagnien”. 

Zu  demselben  Zeitpuncte  wurde  bei  jedem  Regimente  ein  4.  Bataillon3) 
aufgestellt  und  ein  Regiment  hatte  sohin  aus  16  Füsilier-  und  1 Grenadier-Com- 
pagnie zu  bestehen. 

Der  Stand  eines  Regiments  war  mit  2400  Mann,  jener  einer  Füsilier- 
Compagnie  mit  150,  einer  Grenadier-Compagnie  mit  100  Mann4 5)  normiert. 


In  administrativer  Hinsicht  wurden  die  Compagnien  nunmehr  in 
„Stabs-”  und  „ordinäre”  (ordinari-)Compagnien  unterschieden. 

Unter  ersteren  verstand  man  jene,  deren  Eigenthümer  (Empfänger  be- 
stimmter Bezüge)  die  Stabs-Officiere,  der  Obrist-Inhaber,  Obristlieutenant  und 
Obristwachtmeister  waren  und  welche,  da  die  Genannten  das  Commando  der- 
selben nicht  unmittelbar  führten,  von  den  Lieutenants,  die  in  dieser  Eigen- 
schaft „Capitain-Lieutenants”6 *)  hiessen,  commandiert  wurden. 

Die  übrigen  von  ihren  Hauptleuten  befehligten,  waren  die  „ordinären” 
und  wurden  nach  den  Hauptleuten  benannt.  Die  Compagnie  des  Inhabers, 
welche  als  die  erste  des  Regiments  galt,  wurde  auch  „Leib -Compa gnie” 
genannt,  das  Bataillon,  in  welchem  sie  stand:  ..Leib-Bataillon”6  . 

Als  in  der  ersten  Hälfte  des  18.  Jahrhunderts  die  Charge  des 
„Obrist-Regiments-Commandanten”  neu  creiert  wurde  und  auch  dieser 
in  die  Bezüge  einer  Compagnie  trat,  gab  es  nunmehr  4 solcher  Stabs-Com- 
pagnien, welche  ausser  der  Leib-Compagnie  als  Obrist-,  Obristlieuten ant- 
und  Obristwachtmeister-Compagnie  benannt  wurden. 

Der  Obristwachtmeister  commandierte,  wenn  das  Regiment  nur  in 
3 Bataillone  formiert  war,  das  Leib-Bataillon. 

Zur  Regelung  des  inneren  Dienstbetriebes  war  eine  Compagnie  in 
..6  Corporalschaften” ’),  jede  dieser  wieder  in  „3  Cameradschaften”  abgetheilt, 
von  welchen  je  2 einem  Gefreiten,  die  dritte  einem  erfahrenen  Soldaten  unter- 
geordnet war8). 

In  der  Bewaffnung  trat  unter  Montecuc  coli  eine  Aenderung  ein. 
indem  er  die  Zahl  der  Pikeniere  bedeutend  verringerte9)  und  eine  verbesserte 
Muskete  einführte.  Abgesehen  davon,  dass  zuerst  die  Dimensionen  der  Muskete 


i)  Siehe  auch  den  Abschnitt:  Chargen  und  ihre  Obliegenheiten.  Per  Name  ..Prima- 
plana”  kommt  von  dem  „ersten  Blatte”  der  Musterliste,  auf  welchem  diese  Chargen  bei 
jeder  Abtheilung  verzeichnet  standen. 

*)  Seit  circa  1670  im  kaiserlichen  Heere  normiert. 

s\  xn  Folge  der  grossen  Verluste  im  Laufe  dieses  Krieges  erscheinen  jedoch  die 
meisten  Regimenter  unter  Beibehaltung  der  Zahl  der  Compagnien  in  3.  ja  selbst  nur  2 Ba- 

taülone  formiert.  . , , „...  . , . . T . 

t\  Bei  den  Grenadier-Compagnien  war  statt  des  Fähnrichs  ein  zweiter  Lieutenant 
(TJnterlieutenant)  im  Stande ; die  Compagnien  der  Haydueken-Regimenter  waren  zumeist 
•>00  Mann  stark,  das  Regiment,  aber  nur  in  10  Compagnien  gegliedert. 

5)  Die  Charge  des  Capitain-Lieutenants,  als  eine  Zwischenstute  zwischen  dem  Hanpt- 
mann  und  dem  Lieutenant  erst  1748  creiert. 

6)  Doch  kommt  dieser  Ausdruck  iu  den  Acten  selten  vor.  olneiell  gilt  derselbe  erst 

von  1769  an.  , , , , , „ , 

n Nach  der  Anzahl  der  damals  vorhandenen  Corporale. 

s)  Die  Untertheilung  einer  Compagnie  in  Züge  erfolgte  erst_  durch  das  Reglement 
vom  Jahre  1807  ■ in  täctischer  Hinsicht  'kommt  dieser  Ausdruck,  jedoch  als  eine  Unter- 
Abtheilung  des  Bataillons  schon  gegen  Ende  des  17.  Jahrhunderts : vor. 

o\  48  Pikeniere,  SS  Musketiere  und  8 mit  Rundtartsclien  runden  bebildern)  Rewafinete. 
in  einer  circa  150—160  Mann  starken  Compagnie.  (K.  A.?  F.  A.  1658.  TI.  79.) 


37  — 


alten  Systems,  insbesondere  jene  des  Schaftes  bedeutend  verringert  wurden, 
wodurch  die  Gabel  entbehrlich  geworden  war1),  wurde  auch  eine  nach  einem 
neuen  Modell  construierte  Muskete,  die  sogenannte  Flintenmuskete,  in 
Gebrauch  gesetzt. 

("Biese  Muskete  war,  um  den  Mängeln  des  Luntenschlosses2)  abzuhelfen, 
mit  einem  Feuerstein-(Schwefelkies-)Schlosse  versehen,  welches  jedoch  einen 
zweiten  Hahn  hatte,  in  den  die  Lunte  passte,  so  dass  die  Muskete  nach  Be- 
lieben mit  der  letzteren,  oder  mit  dem  Steinschloss  abgefeuert  werden  konnte. 

Jedoch  schon  in  den  ersten  Jahren  des  Krieges  gegen  die  Türken  wurden 
einzelne  Theile  des  kaiserlichen  Heeres  mit  einem  neuen  Feuergewehr,  der 
B aj  onn  ettflinte  mit  Feuerstein-  oder  Batterieschloss  betheilt,  welche  gegen 
Ende  des  17.  Jahrhunderts  als  einzige  Bewaffnung  für  die  Fuss-Truppen 
vorgeschrieben  wurde  und  nicht  nur  die  Muskete  verdrängte,  sondern  auch 
die  gänzliche  Abschaffung  der  Pike  zur  Folge  hatte3). 

Bie  Bajonnettflinte  war  in  allen  ihren  Bimensionen,  sowie  dem  Caliber 
kleiner,  also  handsamer  als  die  Muskete  und  wurde  vom  Füsilier  auf  der 
linken  Achsel  geschultert  getragen.  Bas  bei  seiner  ersten  Einführung  mit 
einem  hölzernen  Stiele  in  die  Mündung  gesteckte  Bajonnett  wurde  nunmehr 
mit  der  Bille  gepflanzt4). 

Ber  Ladstock  war  von  Holz,  mit  eisernem  Setzer,  Papierpatronen  bereits 
eingeführt. 

Als  Hauptwaffe  der  in  diesem  Zeiträume  errichteten  Grenadiere  diente 
noch  die  Handgranate. 

In  Bezug  auf  die  Bekleidung  wurde  unter  Kaiser  Leopold  gegen  Ende 
des  17.  Jahrhunderts  insoweit  eine  Gleichheit  wenigstens  innerhalb  der 
Regimenter  angebahnt,  als  angeordnet  wurde,  dass,  um  die  einzelnen  Regi- 
menter voneinander  zu  unterscheiden,  an  den  Röcken,  welche  möglichst 
lang  und  breit  sein  sollten  und  die  Stelle  des  heutigen  Mantels  vertraten5 6), 
Aufschläge  anzubringen  seien.  Bie  Wahl  der  Farbe  derselben  war  dem  Be- 
lieben des  Inhabers  überlassen. 

Bie  meisten  Regimenter  trugen  nunmehr  Röcke  aus  perlgrauem  (natur- 
färbigem)  Tuche,  woraus  nach  und  nach  das  traditionelle  Weiss  des  kaiser- 
lichen Heeres  sich  entwickelte0). 


1705 — 1740. 

Was  die  Zahl  der  Regimenter  in  der  Eugenischen  Periode,  beziehungs- 
weise nach  dem  1705  erfolgten  Tode  Kaiser  Leopold  I.  betrifft,  welcher 
davon  38  hinterlassen  hatte  (gegen  17  welche  er  übernommen),  so  ergaben 
sich  in  derselben  bis  zum  Schlüsse  des  spanischen  Erbfolgekrieges  nur  un- 
bedeutende Veränderungen 7). 

Im  Jahre  1711  wurde  bei  jedem  Regimente  eine  zweite  Grenadier- 
Compagnie  formiert,  dagegen  die  Zahl  der  Füsilier-Compagnien  um  eine  ver- 
ringert und  hatten  dieselben  nunmehr  3 Bataillone  ä 5 Compagnien  zu  bilden. 


J)  Der  Verschluss  des  Rohres  und  die  Verbindung  mit  dem  Schafte  bereits  durch 
die  Sehwanzscliraube  hergestellt. 

2)  Schwierigkeit,  die  Lunte  bei  feuchtem  Wetter  brennend  zu  erhalten,  leichte  .Ent- 
deckbarkeit der  Truppe  bei  nächtlichen  Unternehmungen  u.  s.  w. 

3)  In  dieser  Zeit  kommen  nunmehr  die  Schweinsfedern  (spanischen  Reiter,  K.  A.,  H.  K. 
R.  1687,  Prot.  Fol.  290)  in  Gebrauch.  Doch  erhielt  sich  die  Pike  vereinzelt  noch  bis  zu  Beginn 
des  spanischen  Erbfolgekrieges.  Gleichzeitig  verschwanden  nunmehr  auch  alle  anderen 
noch  getragenen  Schutzwaffen. 

*)  Das  Bajonnett  ersetzte  nun  hei  den  Unterofficieren  und  der  Mannschaft  den  Degen. 

5)  Unter  demselben  trug  der  Mann  eine  dem  „Aermelleibel”  unserer  Zeit  ähnliche 
Weste  mit  Aermeln,  ,,das  Camisol”. 

6)  1708  wurden  für  alle  Regimenter  perlgraue  Röcke  vorgeschrieben,  doch  kommen 
noch  durch  eine  Reihe  von  .Jahren,  insbesondere  bei  Regimentern,  welche  von  deutschen 
Reichsfürsten  aufgestellt  worden  waren  (wie  Bayreuth,  jetzt  Erzherzog  Eugen  Nr.  11  u.  A.), 
blaue  Röcke  vor.  1748  wurde  die  weisse  Farbe  ausdrücklich  für  alle  Regimenter,  inclusive 
der  ungarischen,  welche  bisher  auch  zumeist  nach  nationaler  Art  blaue  Röcke  (Dolmans) 
trugen,  festgesetzt. 

’)  An  noch  bestehenden  Regimentern  wurden  in  dieser  Zeit  errichtet  : Plischau, 
jetzt  Graf  Lacy  Nr.  22  und  Bevern,  jetzt  Freiherr  von  London  Nr.  29;  drei  für  den  Dienst 
in  Spanien  aus  Abtheilungen  alter  Regimenter  formierte  Regimenter  wurden  seither  wieder 
aufgelöst. 


— 33  — 


Nach  dem  Frieden  von  Rastatt  (1713)  hatte  Kaiser  Carl  VI.,  5 theils 
spanische,  theils  italienische  (mailändische  und  neapolitanische;  Regimenter 
aus  spanisch-habsburgischen  in  kaiserliche  Dienste  übernommen,  ebenso  8 
niederländische  National-Regimenter  und  eines  auf  Sardinien. 

Eine  weitere  Vermehrung  der  Regimenter  fand  anlässlich  des  Krieges 
gegen  die  Türken  1716— 1718  *)  statt,  wo  10  Regimenter  theils  neu  errichtet, 
theils  auf  eine  gewisse  Anzahl  von  Jahren  aus  fremden  in  kaiserliche  Dienste 
übernommen  wurden2). 

Am  Schlüsse  dieses  Krieges  betrug  demnach  die  Zahl  der  Regimenter 
zu  Fuss  (die  niederländischen  National-Regimenter,  sowie  das  sardinische. 
nunmehr  Marine-Regiment  für  Neapel,  nicht  eingerechnet) : 49  deutsche  und 
1 Hayducken -Regiment3),  dann  2 spanische,  1 mailändisches,  zwei  neapoli- 
tanische National-Regimenter 4). 

Vom  Jahre  1718  an  erscheint  in  den  Bestallungen  über  Aufstellung  oder 
Verleihung  erledigter  Regimenter  der  Ausdruck  „Inf  anterie  - R egiment” 
statt  des  bisher  üblichen : ,, Regiment  zu  Fuss”,  allgemein  angewendet:  doch 
wurde  die  letztere  Benennung  noch  bis  zum  Beginn  des  österreichischen 
Erbfolgekrieges  in  allen  Standes-  und  sonstigen  Acten  gebraucht  und  verschwand 
erst  mit  diesem  Zeitpuncte  gänzlich. 

Nach  Beendigung  des  sich  an  den  obenerwähnten  Türkenkrieg  an- 
schliessenden Krieges  auf  Sicilien  fand  in  den  Jahren  1720/21  eine  theilweise 
Armee-Reduction  statt,  von  welcher  5 Infanterie-Regimenter  betroffen  wurden. 

Gleichfalls  1721  erfolgte  die  Reorganisation  der  spanisch-italienischen 
National-Regimenter,  indem  eines  (Luccini)  ganz  aufgelöst,  aus  je  zwei  der 
übrigen  ein  neues  Regiment  auf  deutschem  Fusse  formiert  wurde,  welche 
weiterhin  als  italienische  galten  und  ihre  Ergänzung  vorwiegend  aus  dem 
Mailändisclien  erhielten6). 

Ebenso  wurden  1725  die  7 niederländischen  National-Regimenter  re- 
organisiert6) und  aus  denselben  3 Regimenter  auf  deutschem  Fusse  formiert, 
welche  ihre  ständige  Ergänzung  auch  fernerhin  aus  den  Niederlanden  erhielten 
und  „"Wallonen-Regim enter”  genannt  wurden7). 

Nach  Nationalitäten  unterschied  man  nuumehr : Deutsche-.  Hayducken- 
und  AVallonen-Regimenter 8). 

1727  wurde  infolge  drohender  politischer  Verwicklungen  bei  dem 
grössten  Theile  der  Infanterie-Regimenter  ein  4.  Bataillon,  die  sogenannten 
..Auctions-Compagnien”  aufgestellt,  welche  jedoch  1731  wieder  aufgelöst, 
beziehungsweise  zur  Deckung  der  Standes-Abgänge  bei  anderen  Regimentern, 
an  solche  abgegeben  wurden. 

Zu  Beginn  des  von  1733 — 1735  währenden  polnischen  Erbfolgekrieges 
wurden  wieder  9 Regimenter  neu  aufgestellt,  13  (darunter  drei  Schweizer- 
Regimenter')  von  fremden  Souverainen  in  kaiserlichen  Sold  übernommen,  die 
letzteren  aber,  sowie  4 der  neu  aufgestellten,  nach  Beendigung  des  Krieges 
wieder  aufgelöst,  beziehungsweise  rückgestellt  °). 


J)  Theilweise  als  Vorbereitung  zu  demselben  schon  1715. 

7)  Von  diesen  Regimentern  bestehen  noch:  Alt-Lothringen,  jetzt  Kaiser  Franz  Joseph 
Nr.  1;  Jung-Lothringen.  jetzt  Erzherzog  Carl  Nr.  3;  J ung-Wür  tte  mb  erg.  jetzt  Oskar  II.. 
König  von  Schweden  und  Norwegen  Nr.  10;  Anspach,  jetzt  Michael,  Grossfiirst  von  Russ- 
land Nr.  26  und  Baden-Durlack,  jetzt  Freiherr  von  Hess  Nr.  19. 

3)  Unter  Ersteren  die  1720  riiekgest  eilten  Regimenter  Alt-Württemberg  und  Max  Hessen. 

4)  Die  seit  1701  in  kaiserlichem  Solde  gestandenen  2 Schweizer-Regimenter  wurden 
schon  Ende  1717  abgedankt. 

5)  Von  den  hiedurch  gebildeten  zwei  Regimentern  wurde  das  Eine.  Marulli,  1751,  das 
Andere  1795  als  Schmidtfeld  Nr.  IS  aufgelöst, 

6)  Das  8.  (Devenitz)  war  schon  1711  aufgelöst  worden. 

T)  Es  waren  dies:  Los  Bios,  jetzt  Graf  Clerfayt  Nr.  9:  Prie,  jetzt  Graf  Schulenburg 
Nr.  30  und  de  Ligne.  1809  als  Württemberg  Nr.  38  aufgelöst. 

s)  Die  italienischen  wurden  zu  den  deutschen  gerechnet,  da  sie  in  allen  Staades- 
Verhältnissen  den  letzteren  gleichgehalten  waren,  während  für  die  Wallonen-Regünenter 
hie  und  da  Ausnahms-Bestimmungen  galten. 

9)  Aus  dieser  Periode  stammen  die  Regimenter  Ernst  Ludwig.  Grossherzog  von  Hessen 
Nr.  11.  Erzherzog  Franz  Ferdinand  Nr.  19.  Graf  Abensperg-Traun  Nr.  21.  Wilhelm  I..  deutscher 
Kaiser  und  König  von  Preussen  Nr.  31  und  Freiherr  von  Handel  Nr.  10. 


— 39  - 


Der  Krieg  gegen  die  Türken  1737/39  brachte  mit  Ausnahme  der  1737 
erfolgten  Uebernahme  des  Leib-Regiments  des  Herzogs  von  Lothringen  x)  keine 
Veränderung  in  der  Zahl  der  kaiserlichen  Infanterie-Regimenter,  so  dass  bei 
dem  Tode  Kaiser  Carl  VI.,  1710,  davon  52  bestanden. 

Was  die  innere  Organisation  eines  Regiments  in  dieser  Periode  an- 
belangt, so  ergaben  sich  in  derselben  nur  unwesentliche  Veränderungen. 

Die  Formation  in  15  Füsilier-  und  2 Grenadier  - Compagnien  wurde 
aufrecht  erhalten,  ebenso  der  Normal-Stand  eines  Regiments  mit  230)  Mann. 

Beim  Stabe  des  Regiments  wurde  die  bereits  Seite  36  erwähnte 
Charge  des  Obrist-Regiments-Commandanten,  dann  jene  des  Regiments-Feld- 
schers (Chirurgen)  neu  creiert,  dagegen  jene  des  AVagenmeisters*  2)  und  Secretärs 
ab  ge  sch  afft. 

Bei  den  Compagnien  entfiel  der  Musterschreiber  ganz,  die  Compagnie- 
Feldschere  wurden  als  Gehilfen  des  Regiments-Feldschers  zum  Stabe  trans- 
feriert. 

Hauptwaffe  war,  wie  erwähnt,  nunmehr  die  Bajonnettflinte;  für  den  Unter- 
ofticier  seit  der  Abschaffung  der  Pike  das  „Kurzgewehr”,  eine  kürzere  und 
leichtere  Gattung  desselben;  die  „Partisane”  und  der  Degen  für  den  Officier. 

Grenadier-Officiere,  sowie  jene  der  ungarischen  Regimenter3)  waren  mit 
einem  Säbel  und  der  Bajonnettflinte  bewaffnet. 

Die  an  den  Partisanen  der  Füsilier-Ofäciere  angebrachten,  verschieden- 
artig ausgestatteten  Quasten  (Troddeln)  bildeten,  sowie  die  Beschaffenheit 
des  von  allen  Officieren  und  Unterofneieren  nunmehr  getragenen  Stockes 
die  charakteristischen  Unterscheidungszeichen  der  verschiedenen  Chargengrade. 

Die  Feldbinde  galt  wie  bisher  als  allgemeines  Feld-(Dienstes-)Abzeichen, 
jedoch  nicht  mehr  roth,  sondern  von  schwarzgelber  Seide  (schwarz  mit  Gold). 

In  der  Bekleidung  herrschte  noch  immer,  abgesehen  von  der  seit  1708 
für  alle  Regimenter  vorgeschriebenen  perlgrauen  (weissenj  Farbe  für  die 
Röcke  eine  grosse  Ungleichheit. 

Wahl  der  Farbe  der  Aufschläge,  Camisole,  Bavaroisen  (Brust-Reverse) 
und  diverse  andere  Bestimmungen  blieben  noch  dem  Belieben  des  Inhabers 
überlassen  ; doch  bestanden  wenigstens  schon  Vorschriften,  mit  was  für  Monturs- 
und Ausrüstungsstücken  der  Mann  betheilt  sein  musste4) ; ebenso  enthielt  das  1728 
publicierte,  von  Feldmarscliall-Lieutenant  Regal  seinerzeit  für  sein  Regiment 
(heute  Graf  Browne  Nr.  36)  herausgegebene  Reglement  eine  Reihe  von  Be- 
stimmungen über  die  Form  und  Beschaffenheit  der  einzelnen  Adjustierungs- 
und Airsrüstungsstücke. 

Die  in  diesem  Reglement  enthaltenen  Grundsätze  wurden  auch  von  den 
meisten  übrigen  Regimentern  angenommen,  ohne  dass  jedoch  irgend  eine 
Verordnung  dieselben  zur  bindenden  Vorschrift  erhoben  hätte. 

Zu  den.  im  Sinne  der  früher  erwähnten  Verordnung5)  normierten  Be- 
kleidungs-  und  Ausrüstungsstücken  des  Mannes  gehörten  : 

1.  Der  Hut,  nunmehr  die  dreieckig  aufgestülpte  Form  annehmend  (beim 
Officier  mit  Borten  verziert). 

2.  Der  die  Stelle  des  Mantels  vertretende  Rock  von  dauerhaftem  gutem 
Tuch,  durchaus  gefüttert,  so  weit  „dass  der  Mann  das  Gewehr  damit  bedecken 
könne”. 

3.  Ein  Camisol  von  beliebiger  Farbe. 

4.  Ein  Paar  Hosen  von  gutem  Tuche  (meist  weiss). 

5.  Ein  Paar  starke,  gute  Socken. 

6.  Ein  gutes  Paar  Schuhe  von  Juchten. 

7.  Zwei  Hemden. 


*)  1739  aufgelöst;  aucli  standen  zwei  württembergisclie  Regimenter  wieder  vorüber- 
gehend im  kaiserlichen  Dienste. 

2)  Im  Kriegsfälle  wurden  solche  wieder  normiert. 

3)  Die  Bezeichnung  Hayducken-Regimenter  wurde  durch  obengenannte  ersetzt. 

4)  Solche  waren  zumeist  in  den  Capitulationen  über  Aufstellung  eines  oder  des 
anderen  Regiments  enthalten. 

5)  Capitulation  für  die  Regimenter  Alt-  und  Jung-Lothringen  ddto.  15.  August  1715. 
(Bestallungen  Nr.  4324725.) 


40  — 


8.  Zwei  Halstücher. 

9.  Ein  AVehrgehänge  mit  Bajonnett. 

10.  Eine  Patrontasche  und  Pulverflasche. 

11.  Ein  Ranzen  (Tornister)  oder  Zwerchsack 1). 

12.  Baraken  (Zelte)  auf  4-5  Mann. 

13.  Eine  gute  Flinte  mit  Schweinsfedern2). 

1740—1769. 

Als  Maria  Theresia  1741  in  Folge  der  durch  die  Angriffe  Preussens 
und  seiner  Verbündeten  bedrängten  Lage  der  Erbländer  die  Stände  Ungarns 
aufforderte,  zur  Vertheidigung  derselben  beizutragen,  bewilligten  diese  mit 
Landtagsbeschluss  vom  11.  September  1741  die  Aushebung  von  21.600  Mann  zur 
Formierung  von  6 neuen  ungarischen  Regimentern3).  Dieser  Aufstellung  folgte 
in  den  nächsten  Jahren  jene  von  zwei  neuen  AVallonen-Regimentern  und  einem 
Regimente  in  Graubündten4),  einem  Regimente  im  Mailändischen5),  dann  jene 
des  Tyroler  Land-  und  Feld-Regiments6),  dagegen  wurden  theils  noch  vor. 
theils  nach  dem  Aachener  Frieden  (1748)  9 Regimenter  aufgelöst. 

1745  nach  der  Krönung  des  Grossherzogs  von  Toscana,  Franz  Stephan 
von  Lothringen,  des  Gemahls  der  Königin  Maria  Theresia,  zum  römisch- 
deutschen Kaiser,  wonach  letztere  den  Titel  Kaiserin-Königin  annahm,  wurde 
für  das  kaiserliche  Heer  und  seine  Theile  die  Bezeichnung  „kaiserlich-königlich” 
normiert 7 *). 

Vom  Jahre  1746  an  erfolgte  die  successive  Umwandlung  der  bisher 
irregulären  Grenz-Auf geböte  in  reguläre  Grenz-Infanterie-Regimenter s;. 

Während  des  siebenjährigen  Krieges  wurde  in  Ungarn  ein  Regiment 
neu  errichtet  (das  heutige  Regiment  Grossfürst  Alexis  von  Russland  Kr.  39  . 
dann  das  1741  aufgestellte  Trenck’sche  Panduren-Corps,  nunmehr  slavonisches 
Bataillon,  in  ein  reguläres  Regiment  umgewandelt  (Erzherzog  Leopold  Kr.  53). 
endlich  nach  Schluss  desselben  das  Regiment  A’ierset  (heute  Erzherzog  Ludwig 
Salvator  Nr.  58)  aus  französischen  Diensten  übernommen,  so  dass  nunmehr 
57  Infanterie-Regimenter  bestanden9). 

AVas  die  innere  Organisation  betrifft,  so  wurde  1748  Daun’sches  Re- 
glement) die  Formation  der  Regimenter  in  4 Bataillone  ä 4 Compagnien  und 
2 Grenadier-Compagnien  angeordnet 10). 

Kurz  vor  Beginn  des  siebenjährigen  Krieges  wurden  jedoch  die  Regimenter 
wieder  in  3 Bataillone  gegliedert,  von  welchen  die  beiden  ersten:  ..Feld- 
Bataillone”  genannt,  zur  operierenden  Armee  bestimmt,  waren,  während  das 
dritte,  nur 4 Compagnien  zählende, denKamen,,Garnisons-B  atail Ion” erhielt 11 1. 
Dieses  war  aus  minder  diensttauglichen  Leuten  zusammengesetzt  und  hatte 
die  Bestimmung  zum  Garnisons-Dienste  in  den  Festungen,  anderseits  auch 
die  Abrichtung  der  Recruten  und  den  Nachschub  der  Ergänzungen  durch- 
zuführen 12). 


’)  Mitunter  aucli  ..Schnappsack”  genannt,  wurde  zumeist  aus  Zwilch  erzeugt,  erst 
1769  aus  Kalbfell  vorgeschrieben. 

2)  Es  waren  diese  ein  Bestandtheil  der  als  tragbares  Annäherungs-Hinderniss  ins- 
besondere auf  den  östlichen  Kriegs-Schauplätzen  als  Schutzwaife  der  kaiserlichen  Inlaut,  ri. 
verwendeten  : „spanischen  Heiter”.  (9  solcher  Schweinsledern  waren  „zur  Spickung  des 
Balkens”,  des  Haupt-Bestandtheiles,  erforderlich). 

3)  Deren  damalige  und  gegenwärtige  Kamen  siehe  Seite  15. 

*)  Alle  drei  seither  wieder  aufgelöst. 

5)  Clerici,  jetzt  Erzherzog  Albrecht  Kr.  44. 

e)  1809  als  Chasteler  Kr.  46  aufgelöst. 

7)  Siehe  Seite  16. 

s)  Näheres  hierüber  siehe  Y.  Band  „Landes- YertheiiKfeungs- Anstalten".  „Die  Insti- 
tution der  Militär-Grenze”. 

“)  Hiezu  kamen  später  (1766—1769)  noch  2 Garnisons-Regimenter,  siehe  II.  Band. 

10)  Die  neu  aufgestellten  ungarischen  Regimenter  hatten  auch  schon  den  Stand  von 
4 Bataillonen,  jedoch  ä 5 Compagnien  angenommen. 

u)  Die  niederländischen  Regimenter  behielten  den  Stand  von  4 Bataillonen  und  wurde 
bei  denselben  erst  im  Verlaufe  des  Feldzuges  je  ein  Bataillon  aufgelöst  und  zur  Completierung 
in  die  anderen  vertheilt. 

i»)  Schon  Prinz  Eugen  von  Savoyen  hatte  lill,  um  eine  Conservierung  der  Regimenter 
anzubahnen,  eine  ähnliche  Massregel  vorgeschlagen,  wonach  bei  gleichzeitiger  Formierung 


— 41 


Als  diese  Bataillone  später  in  Folge  der  grossen  Abgänge  bei  den  Re- 
gimentern, nach  Completierung  auf  6 Compagnien,  auch  zumeist  auf  den 
Kriegs-Schauplatz  abrückten  (1757/58),  wurden  zu  dem  zuletzt  angedeuteten 
Zweck  bei  den  betreffenden  Regimentern  sogenannte  ,,D  epositori  en”  in 
wechselnder  Stärke1)  aufgestellt. 

Nachdem  durch  die  Organisation  vom  Jahre  1764  diese  Garnisons- 
Bataillone  wieder  in  das  Leben  getreten  waren,  wurde  durch  jene  vom  Jahre 
17692 3)  die  Benennung  der  Bataillone  in:  „Leib-,  Obrist-,  Obristlieutenant- 
Bataillon”  abgeändert;  letzteres,  im  Frieden  wieder  nur  zu  4 Compagnien, 
wurde  zwar  auch  zumeist  zu  Garnisons-Diensten  verwendet,  da  es  jedoch 
gleichzeitig  System  wurde,  dass  die  Regimenter  in  den  ihnen  nunmehr  zu- 
gewiesenen Werb-Bezirken  garnisonierten,  befand  sich  dasselbe  meistens 
ausserhalb  desselben,  vom  Regimente  detachiert  s)  und  hatte  mit  der  Recruten- 
Abrichtung  u.  s.  w.  nichts  mehr  zu  thun4). 

Nachdem  schon  im  Laufe  des  siebenjährigen  Krieges  es  wiederholt  vor- 
gekommen war,  dass  die  Grenadier- Compagnien  mehrerer  Regimenter,  theils 
nur  zu  einzelnen  Operationen  (Angriff  auf  Gabel  1757),  theils  auf  längere 
Zeit,  in  Bataillone  zu  6,  8 auch  10  Compagnien  vereinigt  worden  waren, 
wurden  dieselben  1769  5)  dauernd  von  den  Regimentern  abgetrennt  und  in 
Bataillone  zu  6 (4)  Compagnien  formiert6). 

Mit  der  Allerhöchsten  Resolution  vom  15.  August  1769,  erhielten  die 
Regimenter,  welche  bisher  nur  nach  dem  Namen  des  Inhabers  benannt  wurden, 
fortlaufende  Nummern,  nach  dem  Range  desselben. 

An  die  damals  bestandenen  59  Infanterie-Regimenter7)  schlossen  sich 
die  Grenz-Infanterie-Regimenter  mit  den  Nummern  60 — 76  an.  Das  Czaikisten- 
Bataillon  führte  die  Nummer  77. 

In  dem  Reglement  vom  Jahre  1769  erscheint  auch  zum  ersten  Male  ein 
Unterschied  zwischen  dem  Stande  eines  Regiments  im  Frieden  und  jenem  im 
Kriege  normiert. 

In  Uebereinstimmung  mit  der  Verminderung  der  Fahnen,  deren  jedes 
Bataillon  nunmehr  nur  zwei  besass,  wurde  auch  die  Zahl  der  Fähnriche,  von 
welchen  bisher  bei  jeder  Füsilier-Compagnie  einer  im  Stande  war,  auf  8 herab- 
gesetzt und  erhielten  diese  ihre  Eintheilung  beim  Regiments-Stabe,  wohin  auch 
die  Fouriere  von  den  Compagnien  übersetzt  wurden. 

Als  1763  die  Chargen  der  Fahnen-,  sowie  jene  derk.  k.  Cadetten  creiert 
wurden8),  fiel  diesen  in  erster  Linie  das  Tragen  der  Fahnen  zu  und  erhielt 
wieder  jede  Füsilier-Compagnie  einen  Fähnrich. 


Mit  dem  mehrfach  erwähnten  Daun’schen  Reglement  wurde  für  die 
Commandanten  der  Stabs-Compagnien  dieCharge  des  „Capitain-Lieutenant”, 


der  Regimenter  in  3 Bataillone  ä 5 Compagnien  und  Errichtung  einer  zweiten  Grenadier- 
Compagnie,  von  jedem  Regimente  2 Bataillone  und  die  Grenadier-Compagnien  für  die  Eeld- 
Armee,  das  dritte  aher  als  Garnisons-Truppe  verwendet  werden  sollten  ; doch  hatte  je  nach 
der  Entfernung  der  Regimenter  von  den  Erblanden  alljährlich,  oder  wenigstens  jedes  zweite 
Jahr  ein  Wechsel  der  Bataillone  stattzufinden.  Diese  Massregel  gelangte  jedoch  nicht  all- 
gemein zur  Durchführung  und  wurde  später  ganz  davon  abgesehen.  (K.  A.,  Römisches 
Reich,  1711,  VIII,  27.) 

J)  1 — 2 Ober-Officiere  und  120 — 150  Mann. 

2)  Lacy’sches  Reglement. 

3)  So  z.  B.  standen  eine  Anzahl  3.  Bataillone  nach  der  Besitznahme  von  Galizien  in 
dieser  Pi’ovinz. 

4)  Erst  1787  wurden  zu  diesem  Behufe  bei  den  ungarischen  und  1788  bei  den  deutschen 
oder  sogenannten  Werb-Bezirks-Regimentern  „Reserve-Divisionen”  errichtet. 

5)  Verordnung  vom  5.  Januar. 

6)  1797  vorübergehend  aufgelöst,  erfolgte  bei  Beginn  des  2.  Coalitionskrieges  1799 — 1801 
deren  erneuerte  Zusammensetzung  auf  Kriegsdauer. 

’)  1766/67  waren  noch  zwei  Garnisons-Regimenter  aufgestellt  worden,  welche  bei 
dieser  Numerierung  die  Nummern  5 und  6 hinter  den  sogenannten  Haus-Regimentern 
(diejenigen,  deren  Inhaber  Mitglieder  des  kaiserlichen  Hauses  wraren)  rangierten  ; dieselben 
wurden  1807/8  aufgelöst,  ebenso  ein  drittes  1770  aufgestelltes  Garnisons-Regiment  im  Jahre 
1801;  das  letztere  war  jedoch  in  die  allgemeine  Numerierung  nicht  einbezogen  worden. 

8)  Näheres  hierüber  enthält  der  nächstfolgende  Abschnitt:  „Die  Chargen  und  ihre 
Obliegenheiten.” 


42  — 


ebenso  bei  den  Füsilier-Compagnien  jene  des  „Oberlieutenants”  mit  einem 
fixen  Gebülirsatze  normiert 1). 

Während  des  siebenjährigen  Krieges  wurde,  um  die  Befehlsführung  zu 
erleichtern,  pro  Regiment  ein  zweiter  Obristwachtmeister,  oder  wie  die  all- 
gemeine übliche  Benennung  nunmehr  lautete:  „Major”2)  systemisiert. 

Nach  dem  Hubertsburger  Frieden  eingegangen,  wurde  diese  Stelle  1769 
dauernd  creiert  und  commandierte  nunmehr  der  erste  Major  das  Leib-,  der 
zweite  das  Oberst-Bataillon  3). 

Endlich  erhielten  die  Regiments-Chirurgen  den  Rang  aisjüngste  Fähnriche, 
der  Wachtmeister -Lieutenant  die  Benennung:  ..Regiments  - Adjutant”,  der 
Quartiermeister  jene  als  „Rechnungsführer”.  1769  wurde  'der  Stand  einer 
Füsilier-,  sowie  jener  einer  Grenadier-Compagnie  mit  113  Mann  normiert; 
Gesammtstand  des  Regiments  2071 4). 

In  den  ersten  Jahren  nach  dem  Aachener,  sowie  später  in  jenen  nach 
dem  Hubertsburger  Frieden,  wurden  theils  unter  der  Oberleitung  des  Feld- 
marschalls Grafen  Daun,  theils  unter  jener  des  Kronprinzen  und  Mitregenten 
Erzherzog  Joseph  eine  Reihe  von,  insbesondere  eine  Gleichförmigkeit  in  der 
Adjustierung,  die  Abstellung  verschiedener  Willkürlichkeiten,  Verbesserungen 
in  der  Bewaffnung  u.  s.  w.  bezweckender  Vorschriften  erlassen,  welche  mit 
dem  Jahre  1769  als  abgeschlossen  betrachtet  werden  können5). 

So  wurden,  was  die  Bewaffnung  betrifft,  die  sich  als  nicht  mehr  zweck- 
entsprechend bewährenden  Partisanen  der  Officiere,  sowie  die  Kurzgewehre 
der  Unterofficiere  gänzlich  abgeschaffc  6). 

An  Stelle  derselben  hatten  die  Füsilier-Officiere  nunmehr  ausschliesslich 
den  Degen  nach  einer  genau  bestimmten  Form  als  Haupt  -W  affe  zu  tragen; 
auch  erscheint  das  goldene  Porte-epee  an  denselben,  sowie  an  den  un- 
verändert beibehaltenen  Säbeln  der  Grenadier-Officiere  und  jener  der  ungarischen 
Regiments  von  nun  an  vorgeschrieben  7). 

Für  die  Unterofficiere,  welche  auch  mit  der  Bajonnettflinte  betheilt 
wurden,  und  die  gesammte  Mannschaft  wurden  leichte  Säbel  eingeführt, 
dagegen  hatte  das  Bajonnett  stets  aufgepflanzt  zu  sein.  Statt  der  bisherigen 
hölzernen,  waren  schon  1744  eiserne  Ladstöcke8)  eingeführt  worden. 

Bei  den  Grenadieren  kam  das  Werfen  der  Handgranate  gauz  ausser 
Gebrauch,  daher  entfiel  auch  die  bisher  von  denselben  getragene  zweite 
Patrontasche. 

Die  wichtigsten  die  Bekleidung  und  Ausrüstung  betreffenden  Aenderungen 
lassen  sich  kurz  in  Folgendem  zusammenfassen  : 

>)  Bei  clen  Grenadier-Compagnien  war  selion  seit  deren  Aufstellung  ein  zweiter 
Lieutenant  im  Stande  und  wurde  wolü  der  ältere  derselben  ..Oberlieutenant",  der  jüngere 
..Unterlieutenant”  genannt,  doch  bezogen  beide  die  gleichen  Gebühren. 

2)  Gleichzeitig  wurden  auch  die  Benennungen  General-Feldwachtmeister  in  General- 
Major,  Obrist  und  Obristlieutenant  in  Oberst  und  Oberstlieutenant  umgeändert,  ohne  dass 
jedoch  eine  specielle  Vorschrift  einen  genauen  Zeitpunct  hiefiir  festgesetzt  hätte.  Fs  er- 
scheinen auch  de  facto  im  Lacy’schen  Reglement  (1769),  ja  selbst  noch  im  Dienst-Reglement 
von  1807,  beide  Schreibweisen  angewendet, 

3)  Derselbe  bezog  auch  eine  geringere  Gebühr  als  der  Erste. 

*)  Hiezu  kam  im  Kriege,  abgesehen  von  der  Erhöhung  des  3.  Bataillons  auf  6 Com- 
pagnien, noch  eine  Vermehrung  um  40  Mann  pro  Compagnie. 

5)  Siehe  K.  A.,  H.  K.  Rjl74S  December  242;  1751,  Februar,  336  und  339;  1 ■ 57 — 84— 284 
Juli,  August  373,  October  545;  1764  Januar  654,  654:  1765  Januar  65,  66 ; 1766  März  56S.  sämmt- 
lich  Registratur;  dann  K.  A..  H.  K.  R.  1767 — 41 — Februar  1S2.  Mai  575  und  Andere.  Auch 
begann  um  diese  Zeit  die  Kasernierung  der  Truppen  welche  bisher  stets  nur  zerstreut  beim 
Bürger  (Landmann)  bequartiert  waren. 

e)  Wie  aus-den  Acten  hervorgeht,  scheinen  dieselben  (die  Partisanen:  ihrer  Unbrauch- 
barkeit wegen  schon  in  dem  Kriege  gegen  die  Türken  nicht  in  das  Feld  mitgenommenjworden 
zu  sein,  doch  wurde  deren  Beibehaltung  noch  durch  das  Daun’sche  Reglement  1748  an- 
geordnet. 

7)  Es  wurden  zwar  schon  seit  Ende  des  17.  Jahrhunderts  hie  und  da  an  den  Degen 
Handriemen,  auch  ..Degenquasten”  genannt,  getragen,  doch  waren  selbe  nur  geduldet  und 
waren  dieselben  in  ihrer  Ausstattung  sehr  verschieden.  Das  Tragen  des  Porte-epees  war 
ausdrücklich  nur  den  Officieren,  allen  übrigen  Parteien  und  Beamten  nicht  gestattet.  K.  A.. 
H.  K.  R,  1764,  Mai  614  Reg.) 

6)  Kaiserliche  Resolution  vom  S.  December  1744.  In  einigen  älteren  Werken  wird 

irrigerweise  angeführt,  dass  diese  Einführung  unmittelbar  nach  der  Schlacht  bei  Caslau 

(1742)  erfolgt  sei. 


Heilllg*  III. 


Ueb  ersieht 

der  gleichförmigen  Aufschlagfarben  der  Infanterie-Regimenter. 


O.xhleht«  d«r  k.  und  k.  W.lirmaclit.  I.  IM. 


- 43  — 


Ala  Kopfbedeckung  erhielt  die  Mannschaft  statt  des  Hutes  ein  Casquet 
von  schwarzem  Leder  1). 

Der  Rock,  oder  wie  er  nun  genannt  wurde  : „das  Rockel”  erhielt  eine 
wesentlich  veränderte  Form;  er  wurde  kürzer,  enger,  mit  einer  Reihe  Knöpfe 
zu  schliessen,  die  Schösse  aufgeschlagen.  Für  alle  Regimenter  ohne  Unterschied 
war  die  weisse  Farbe  vorgeschrieben.  Die  Aufschläge,  der  schmale  umgelegts 
Kragen,  sowie  das  umgeschlagene  Unterfutter  der  Rockschösse 2)  war  für 
je  2 Regimenter  von  der  gleichen,  durch  das  Los  bestimmten  Egalisierungs- 
Farbe  und  diese  zwei  Regimenter  unterschieden  sich  durch  gelbe  oder  weisse 
Knöpfe  von  einander3). 

Die  Röcke  der  ungarischen  Regimenter  unterschieden  sich  nur  durch 
den  abweichenden  Schnitt  der  Aufschläge  und  durch  die  auf  denselben  an- 
gebrachten Armlitzen4). 

Den  Officieren,  welche  stets  gleich  wie  die  Mannschaft  gekleidet  zu  sein 
hatten,  wurde  das  Tragen  von  goldgestickten  Röckenim  Dienste  strenge  untersagt5). 

Die  Beinkleider  waren  nunmehr  eng,  weiss,  dazu  hohe  Stiefel,  be- 
ziehungsweise Gamaschen  bei  der  Mannschaft ; für  die  ungarischen  Regimenter 
hatten  erstere  von  der  Farbe  der  Aufschläge  zu  sein6). 

Für  die  Mannschaft  wurde  ein  Mantel  (Caput-Rock)  von  grauem  Tuche, 
dem  sogenannten  „Pfeffer-  und  Salz-Zeug”  eingeführt7).  Die  Halsbinde  hatte 
nicht  mehr  roth,  sondern  schwarz  zu  sein. 

Der  Tornister  war  von  nun  an  aus  Kalbfell;  die  Unterofficiere  erhielten 
infolge  ihrer  Betheilung  mit  der  Bajonnettflinte  kleinere  Patroutaschen, 
„Cartouche”  genannt. 

Bezüglich  der  noch  immer  als  Feldzeichen  geltenden  „Feldbinde”  der 
Officiere  wurde  nach  dem  Tode  Kaiser  Carl  VI.,  beziehungsweise  1743,  die 
grasgrüne  Farbe  vorgeschrieben  und  waren  selbe  je  nach  dem  Range  mit 
Gold,  oder  goldgelber  Seide  durchwirkt.  1745  wurde  verordnet,  dass  dieselbe 
wieder  von  Gold  mit  schwarzer  Seide,  für  Stabs-Ofticiere,  Hauptleute  und 
Lieutenante  in  3 verschieden  ausgestatteten  Kategorien  zu  sein  habe.  Sie 
wurde  stets  um  den  Leib  getragen8). 

Specielle  Vorschriften  regelten  die  Tragart  der  Haare,  welche  sowohl 
beim  Officier,  als  bei  der  Mannschaft  in  Zöpfe  geflochten  wurden,  die  letztere 
trug  überdies  die  Seitenhaare  in  Locken  gedreht9). 

Was  schliesslich  die  Farbe  der  Fahnen  betrifft,  so  wurden  nach  dem 
Tode  Kaiser  Carl  VI.,  beziehungsweise  1743  nach  der  Wahl  Carl  VII.  von 
Bayern  zum  römisch-deutschen  Kaiser,  von  der  Königin  Maria  Theresia, 
welche  alle  unter  ihrem  Vorgänger  im  kaiserlichen  Heere  in  Gebrauch  ge- 
standenen Fahnen  übernommen  hatte10),  für  alle  Colnpagnie-Fahnen.  mit 


*)  Die  Officiere  behielten  den  nunmehr  mit  einer  sübernen  oder  goldenen  Borte  ein- 
gefassten, dreieckigen,  aufgestülpten  Hut ; doch  wurde  ihnen  17S9  gestattet,  ein  leichtes  Casquet 
statt  des  Hutes  zu  tragen.  fK.  A.,  H.  K.  B.  Lacy-Acten  207/23  vom  11.  Februar.) 

2)  Das  Tragen  der  Brust-Reverse  (Bavaroisen),  sowie  der  1765  eingefiihrten  Epiauletten 
wurde  abgestellt. 

3)  Nachdem  1748  noch  die  Wahl  der  Farbe  der  Aufschläge  u.  s.  w.  den  Inhabern 
überlassen  worden  war.  wurde  1757  angeordnet,  dass  alle  Begimenter  kellrothe  Aufschläge, 
wie  sie  das  Begiment  Harsch  (1809  als  Nr.  50  aufgelöst)  damals  hatte,  tragen  sollten,  doch 
wurde  infolge  des  andauernden  Kriegszustandes  von  der  Durchführung  dieser  Hassregel 
abgesehen.  Bezüglich  der  den  Regimentern  durch  das  Los  zugefallenen  Farben,  war  ein 
Tausch  (Anzeige  binnen  6 Wochen)  gestattet;  so  war  z.  B.  dem  Regimente  Carl  Lothringen 
Nr.  3 die  braune  Farbe  zugefallen  und  wurde  über  Wunsch  des  Inhabers  der  Tausch  mit 
Neipperg  Nr.  7 bewilligt  u.  A.  (K.  A.,  H.  K.  R.  1761,  Februar  182.)  Siehe  Beilage  III. 

4)  Nur  geduldet,  erst  1828  vorgeschrieben.  (Adjustierungs -Vorschrift  1828  pag.  5.) 

5)  Mit  Verordnung  vom  25.  Februar  1751  (K.  A..  H.  K.  R.  Februar  336)  wurde  den- 

selben als  eine  besondere  Auszeichnung  gestattet,  in  der  Militär-Kleidung  bei  Hofe  er- 
scheinen zu  dürfen:  ausser  Dienst  konnten  sich  dieselben  je  nach  ihrem  Range  und  Ver- 

mögen, gestickter  und  anderweitig  verzierter  Böcke  (Westen)  bedienen. 

8)  Wegen  der  geringen  Dauerhaftigkeit  der  gelben  Farbe  bei  Nr.  2 und  31.  erhielten 
diese  Begimenter  später  dunkelblaue,  von  1798  an,  sowie  alle  ungarischen  Regimenter,  licht- 
blaue Beinkleider. 

')  Den  Officieren  wurde  das  Tragen  der  Caput-Köcke  erst  17S8  gestattet. 

s)  K.  A..  H.  K.  R.  December  236.  Reg.  1785  wurde  den  Ober-Officieren  gestattet,  dieselbe 
von  schwarzgelber  Seide  zu  tragen. 

9)  Der  Zopf  1805,  die  Locken  1775  abgestellt. 

)")  Ausser  der  von  Kaiser  Ferdinand  III.  für  jedes  1.  Bataillon  eines  Regiments  vor- 
geschriebenen Fahne  von  weisser  Farbe  mit  dem  Muttergottes'oilde  auf  einer,  dem  kaiser- 
lichen Doppeladler  auf  der  anderen  Seite  (der  späteren  Leibfahne),  standen  unter  Kaiser 
Carl  VI.  noch  gelbe,  rothe  und  grüne  Fahnen  im  Gebrauche. 


— 44 


Ausnahme  der  Leibfahne  (jene  der  Compagnie  des  Oberst-Inhabers,  der  gegen- 
wärtigen .Regimentsfahne)  die  grasgrüne  Farbe  vorgeschrieben1  . 

Erstere  trugen  auf  der  einen  Seite  im  Felde  das  königliche  (böhmisch- 
ungarische)  Wappen,  auf  der  anderen  eine  Devise;  die  Leibfahnen  behielten 
die  bisherige  weisse  Farbe  bei  und  hatten  auf  beiden  Seiten  das  Muttergottes- 
bild. Statt  der  Initialen  C.  VI.  trugen  dieselben  nunmehr  jene  M.  T. 

1745  nach  der  Krönung  des  Grossherzogs  F ranz  Stephan  von  Lothringen 
zum  römisch-deutschen  Kaiser  wurde  jedoch  die  grasgrüne  Farbe  wieder 
abgeschafft  und  für  die  Infanterie,  wie  früher,  die  weissen  und  gelben  Fahnen, 
welche  auf  der  einen  Seite  den  Doppeladler  trugen,  vorgeschrieben.  1743 
wurde  die  Zahl  der  Fahnen  auf  zwei  per  Bataillon  herabgesetzt. 

In  tactischer  Hinsicht  wurde  im  Laufe  des  siebenjährigen  Krieges  die 
Aufstellung,  statt  wie  bisher  in  4,  in  3 Gliedern  angeordnet. 

Schon  in  den  ersten  Jahren  des  österreichischen  Erbfolgekrieges  1 1743-  44  . 
wurde  jedes  Regiment  mit  zwei  dreipfündigen  Geschützen,  als  sogenanntes 
„Regiments-Geschütz”  betheilt.  Die  Artillerie  gab  hiezu  nur  die  Büchsen- 
meister ; die  Stückknechte,  sowie  die  Handlanger  wurden  von  den  Regimentern 
beigestellt. 

Die  durch  die  geschilderten  Anordnungen  und  Einführungen  geschaffene 
erste  allgemein  gütige  Adjustierungs-Vorschrift2)  blieb  bis  1798  in  Kraft. 


1769 — 1805. 

Nachdem  schon  seit  1766  den  Regimentern  grundsätzlich  ständige  Garni- 
sonen zugewiesen  worden  und  dieselben  angewiesen  waren,  in  dem  Bereiche 
derselben  ihre  Werbungen  vorzunehmen3),  begannen  1771  die  Vorarbeiten  zur 
Conscription  in  den  österreichischen  Erblanden. 

Nach  Beendigung  derselben  erhielten  37  deutsche  Regimenter  1781  in 
diesen  Provinzen  ständige  Werb-Bezirke,  jedes  dieser  Regimenter  nach  der  Ein- 
verleibung von  Galizien  auch  in  diesem  Lande  einen  Aushilfs-Bezirk4  . 

Im  bayerischen  Erbfolgekriege  (1778/79)  fanden,  abgesehen  von  der  Ver- 
setzung der  Regimenter  auf  Kriegsfuss,  keine  wesentlichen  Veränderungen  in 
der  Organisation  der  Regimenter  statt. 

Dieselben  waren  mit  4 Regiments-Geschützen,  u.  zw. : 2 dreipfündigen, 
einer  sechspfündigen  Kanone  und  einer  Haubitze  betheüt. 

1782  hatte  Kaiser  Jo,seph  II.  die  Errichtung  von  Regiments-Knaben- 
Erziehungshäusern  bei  den  Infanterie-Regimentern  verfügt,  um  verdienten 
Soldaten  die  Erziehung  ihrer  Kinder  zu  erleichtern5). 

Anlässlich  des  Krieges  gegen  die  Türken  1788/90  wurden  zuerst  bei 
jenen  Regimentern,  deren  Garnisons-Bataillone  ausserhalb  des  Werb-Bezirkes 
dislociert  waren,  Reserve-Divisionen  errichtet,  welche  Massregel  178S  auf  alle 
Regimenter  ausgedehnt  wurde;  jene  der  ungarischen  wurden  noch  17SS  auf 
ein  4.  Bataillon  completiert6). 

Der  Kriegs-Stand  der  Regimenter  war  in  diesen  Feldzügen  mit  4580  Mami 
normiert. 

Jedem  auf  dem  Kriegs-Schauplatz  befindlichen  Bataillon  waren  15  Jäger 
zugetheüt,  ebenso  per  Füsilier-Bataillon  22  Windbiichsen  nach  System  Girardon 

J)  K.  A.,  F.  A.  Bayern  und  Ober-Rhein  1743.  X,  38‘X 

2)  Es  existiert  hierüber  zwar  keine  gesammelte  Publication  und  ist  dieselbe  nur  aus 
den  früher  citierten  Verordnungen  zusammenzustellen,  betreffs  der  speciell  1707  erflossenen 
enthält  der  Act.:  H.  K.  R.  1767— 41— Mai  575.  einen  gedrängten  Auszug. 

3)  Ausgenommen  waren  natürlich  von  clieserBestimmung  die  ungarischen,  wallonischen 
und  italienischen  Regimenter,  welche  schon  laut  früherer  Vorschriften  nur  in  den  zuständigen 
Provinzen  werben  konnten. 

4)  Nähere  Daten  hierüber  enthält  der  Abschnitt:  ..Aufbringung  und  Ergänzung. 

5)  Ursprünglich  wurden  solche  .Erziehungshäuser  für  Soldatenknaben  genannt:  die 
jeweiligen  Standorte  sind  bei  den  einzelnen  Regimentern  ersichtlich  gemacht. 

o)  1798  aus  diesen  4 neue  Regimenter  formiert,  jene  der  deutsch-erbländischen  Re- 
gimenter wurden  1S01  aufgelöst. 


— 45  — 


ausgegeben1),  auch  die  Fourierschützen  mit  Gewehren  betheilt;  auch  erhielten 
die  Bataillone  eine  Anzahl  (circa  80)  spanische  Reiter,  deren  Verwendung  im 
kaiserlichen  Heere  hier  zum  letzten  Male  erfolgte. 

An  Regiments-Geschützen  wurde  jedes  Bataillon  mit  4 dreipfündigen  und 
einer  sechspfündigen  Kanone  betheilt. 

Zu  Beginn  der  französischen  Revolutions-Kriege,  beziehungsweise  bei 
dem  Regierungs-Antritte  Kaiser  Franz  I.  (1792)  betrug  die  Zahl  der  Infanterie- 
Regimenter,  die  zwar  nicht  zum  Feld-Truppen-Stande  zählenden  Garnisons- 
Regimenter2)  eingerechnet:  59  Linien-  und  17  Grenz-Infanterie-Regimenter; 
ausserdem  standen  20  Bataillone  von  Truppen  deutscher  Reichsfürsten  in  kaiser- 
lichem Solde3). 

Der  Kriegs-Stand  der  Regimenter  blieb  mit  4580  Mann  normiert. 

An  Regiments-,  nunmehr  „Linien  - Ges chütz”,  erhielten  die  Bataillone 
gleich  wie  in  dem  abgelaufenen  Kriege  gegen  die  Türken  4 dreipfündige  und 
ein  sechspfündiges  Geschütz  zugewiesen. 

Die  1793  als  Verstärkung  nach  den  Niederlanden  abgerückten  Bataillone 
waren  mit  3 sechspfündigen  Geschützen  betheilt,  ebenso  die  Bataillone  der 
Grenz-Regim  enter  4). 

Eine  1790/91  geplante  Errichtung  von  2 neuen  Linien-Infanterie-Regi- 
mentern  für  den  Dienst  in  Italien,  durch  Abgabe  von  Bataillonen  der  nieder- 
und  innerösterreichischen  Regimenter . gelangte  nicht  zur  Durchführung ; 
dagegen  wurde  1795/96  das  italienische  Infanterie-Regiment  Schmidtfeld  Nr.  48, 
welches  nahezu  aufgerieben  worden  war,  aufgelöst. 

1798  trat  mit  1.  Juli  eine  neue  Numerierung5)  und  Bezeichnung  der 
Infanterie-Regimenter  ein.  Die  Grenz-Regimenter  erhielten  als  „National- 
Gren z -Infanterie-Regimenter”  ihre  eigene  Numerierung  von  1 — 17  und 
wurden  nebstbei,  wie  bisher,  nach  dem  Namen  des  Bezirkes  benannt;  für  die 
übrigen  wurde  die  Benennung  „Linien-Infanterie-Regimenter”  nunmehr 
ofiiciell  normiert  und  gleichzeitig  angeordnet,  dass  dieselben  auf  allen  Standes- 
und  sonstigen  Eingaben  nebst  dem  Namen  des  Inhabers,  stets  auch  mit  der 
Nummer  zu  bezeichnen  seien. 

Bezüglich  der  ebenfalls  1798,  aus  diversen,  im  Laufe  der  verflossenen 
Kriege  theils  errichteten,  theils  übernommenen  Frei-Corps  gebildeten  neuen 
15  „leichten  Infanterie-B ataillone”6)  wurde  bestimmt,  dass  selbe  ebenfalls 
nebst  dem  Namen  ihres  Commandanten  in  gleicher  Weise  die  Nummern  1 — 15 
zu  führen  haben. 

Die  Zahl  der  Infanterie-Regimenter,  welche  zu  Beginn  des  genannten 
Jahres  58  betrug,  wurde  um  vier  aus  den  4.  Bataillonen,  theil weise  auch  aus 
Reserve-Divisionen  der  bisher  bestehenden  11  ungarischen  Regimenter,  ge- 
bildete neue  ungarische  Regimenter  vermehrt,  welche  die  Nummer.  48,  60,  61 
und  62  erhielten7). 

Endlich  wurde  1799  aus  Mannschaften  der  auf  dem  Kriegs-Schauplatze 
in  Italien  stehenden  AVallonen-Regimenter  das  neue  Linien-Infanterie-ßegiment 
Nr.  63 8 9)  als  6.  Wallonen-Regiment  gebildet0). 


*)  Die  mit  denselben  betheilten  Leute  standen  hinter  der  Mitte  der  Bataillone,  neben 
den  Jägern ; hiezu  1 Officier  und  2 Corporale  eingetheilt. 

2)  Das  3.  war  in  die  allgemeine  Numerierung  nicht  einbezogen. 

3)  Würzburger,  Bamberger  und  von  Anhalt. 

4)  Von  diesen  waren  in  den  Kriegen  gegen  Frankreich  nicht  complete  Bataillone 
eines  oder  des  anderen  Regiments  ausmarschiert,  sondern  sogenannte  ,.co  mponierte” 
(combinierte)  Bataillone,  welche  aus  Divisionen  (Compagnien)  mehrerer  Regimenter  zusammen- 
gesetzt waren  und  den  Namen  der  Haupt-Grenz-Gebiete  (ehemaligen  Generalate)  trugen; 
so  gab  es  eomponierte  Carlstädter-,  Warasdiner-,  Slnvonier-Bataillone  u.  s.  w. 

5)  Allerhöchste  Resolution  vom  25.  April  und  3.  Juni.  (K.  A.,  H.  K.  R.  1798,  G.  3817 
und  5238.) 

«)  K.  A..  H.  K.  R.  1798.  G.  3663  und  5258. 

’)  Diese  Regimenter  führten  anfänglich  die  Benennung:  ..1— 1.  neu  errichtetes  un- 
garisches Infanterie-Regiment  Nr.  . .”  und  erhielten  ei1  st-. später  Inhaber. 

*)  Jetzt  Freiherr  von  Merkl  Nr.  55. 

9)  Zu  den  1725  formierten  3 Wallonen-Regimenteril,  waren  1712/13  zwei  neue  hin- 
zugekommen. wovon  eines  bereits  1718  wieder  aufeelö stVwurde , das  andere  unter  der 
Nummer  55  das  1.  Wallonen-Regiment  bildete  (1S09  aiigelöst);  als  5.  Regiment  dieser  Nation 
galt  das  1763  übernommene  französische  Regiment  \*Lset  (Jetzt  Erzherzog  Ludwig  Salvator 


— 46  — 


Mit  1.  Januar  1799  traten  mehrfache  Aenderungen  in  der  Bekleidung 
und  Bewaffnung  der  Infanterie  ein. 

Statt  der  Casquets  wurden  Helme  vorgeschrieben;  die  den  oberen 
Theil  zierenden  Kammquasten  hatten  beim  Stabs-Officier  von  Gold,  beim 
Ober-Officier  von  schwarzgelber  Seide  zu  sein  ; die  Unterofäciere  und  Mann- 
schaft trugen  selbe  von  schwarzgelber  Wolle1). 

Für  die  Officiere  wurde  ein  Mantel  mit  Regenkragen  vorgeschrieben, 
dann  denselben  gestattet,  zur  Schonung  des  weissen  Uniform-Rockes,  an 
welchem  nur  unwesentliche  Form- Aenderungen  vorgenommen  wurden2  , einen 
Ober-Rock  (Caput-Rock)  von  mohrengrauer  Farbe,  mit  Kragen  und  Auf- 
schlägen in  der  Egalisierungsfarbe  zu  tragen. 

Bei  der  Mannschaft  wurde  der  Mantel  wie  bisher  auf  den  Tornister 
geschnallt. 

Für  die  ungarischen  Regimenter  wurden  nun  ausschliesslich  lichtblaue 
Beinkleider  nach  ungarischem  Schnitte  vorgeschrieben : diese  waren  an  beiden 
Seiten  beim  Officier  mit  Gold-  oder  Silberborten,  bei  der  Mannschaft  mit 
einer  schwarzgelbmelierten  Rundschnur,  dann  vorne  am  Schenkel  mit  gleich- 
artigen Verzierungen,  den  sogenannten  „Vitesz-kötes”  besetzt.  Officiere  trugen 
das  enge  Beinkleid  in  ungarischen  Stiefeln  (Csismen). 

Als  Seitenwaffe  der  Mannschaft  wurde  nunmehr  ausschliesslich  das 
Bajonnett  bestimmt,  welches  am  Ueberschwung-Riemen  zu  tragen  war,  den 
Säbel  behielten  nur  die  Unterofficiere  und  die  Grenadiere. 

Die  Degenkuppeln  (beziehungsweise  Säbelkuppeln ) für  Officiere  der 
ungarischen  Regimenter  und  Grenadiere3)  .waren  beim  Ober-Officier  mit  einer 
schwarz  durchwirkten  Goldborte  versehen. 

Jeder  Officier  sollte  mit  einer  Pistole  ausgerüstet  sein.  Von  der  Mann- 
schaft, beziehungsweise  den  „Parteien”  wurden  die  Chirurgen,  Feldscherer  und 
Fourierschützen  nicht  mehr  mit  Feuergewehren  betheilt. 

Das  goldene  Porte-epee  hatte  nicht  aus  einer  runden,  sondern  aus  einer 
platten  Quaste  zu  bestehen,  die  Feldbinden  beim  Stabs-Officier  von  schwarz- 
gelber Seide,  beim  Ober-Officier  aus  Kameelhaar  erzeugt  zu  sein. 

Die  Mannschaft  wurde  mit  leichteren  Gewehren  betheilt4). 

Die  früher  erwähnten  leichten  Bataillone  wurden  1S01  aufgelöst,  dagegen 
in  Tyrol  ein  Feld-Jäger-Regiment5)  aufgestellt,  welches  als  Infanterie-Regiment 
die  Nummer  61  führte. 


1S05. 

Die  1805  verfügten  Aenderungen  in  der  Organisation  der  Infanterie6 
sind  insoferne  wichtig,  als  durch  dieselben  die  bisherige  Benennung  der 
Bataillone  nach  den  Commandanten,  ebenso  jene  der  Stabs-Compagnien  als 
solche  gänzlich  aufhörte. 

Erstere,  die  Bataillone,  wurden  als  „1.  bis  4.  Feld-”,  oder  ..Grenadier-" 
Bataillon  bezeichnet  (es  wurde  nämlich  bei  der  gleichzeitigen  Herabsetzung 
der  Bataillone  von  6 auf  4 Compagnien  eine  Division  zwischen  die  bereits 
bestehenden  Grenadier-Compagnien  gestellt  und  so  ein  Bataillon  formiert). 


Nr.  58),  welches  mit  seiner  Ergänzung  an  diese  Provinz  gewiesen  war.  Obwohl  die  Niederlande 
bereits  seit  1794  vom  Feinde  occupiert  waren.  1801  ganz  abgetreten  wurden,  die  Regimenter 
also  schon  seit  1794  keine  Ergänzungen  mehr  von  dort  erhalten  konnten  und  dieselben 
anfänglich  aus  den  Erblanden  im  Allgemeinen  completiert  wurden,  bis  sie  später  Werb- 
Bezirke  in  Galizien  erhielten,  erscheinen  dieselben  doch  fortwährend,  noch  selbst  bis  181G 
mitunter  als  .AVallonen-llegimenter''  bezeichnet. 

t)  Ausser  Dienst  hatten  Stabs-  und  Ober-Officiere  einen  dreieckigen  Hut  zu  tragen. 
A Der  bisher  umgeschlagene  Kragen  wurde  in  einen  Stehkragen  umgewandelt : 
Stabs-Officiere  trugen  an  den  Aufschlägen  beider  Kategorien  Röcke  ein  Distinctionsbortchen 
von  Gold  oder  Silber. 

3)  Der  Degen  erhielt  eine  etwas  veränderte  Form  und  war  wie  die  Säbel  gelb  montiert. 

ä)  Verringerung  des  Calibers,  die  Montierung  von  Messing.  1 « * 7 war  an  denselben 
statt  des  geraden  ein  geschweifter  Kolben  angebracht  worden.  1785  waren  neue  Gewehre 
mit  schrägem  Ziindloehe,  dann  cylindrische  Ladstöcke,  statt  der  bisherigen  konischen  ein- 
geführt worden. 

5)  180S  dissolviert,  daraus  9 selbstständige  Divisionen  formiert,  welche  den  Stamm 
der  gegenwärtigen  Feld-Jäger-Bataillone  1 — 9 bilden. 

e)  Allerhöchste  Entschliessung  vom  20.  Juni  1S05. 


- 47  — 


Letztere,  die  Stabs-Compagnien,  erhielten  sowie  alle  übrigen  bisherigen 
ordinären,  fortlaufende  Nummern  von  1—16,  beziehungsweise  20  und  wurden 
nebstbei  nach  dem  Namen  ihrer  Commandanten *),  also  bei  den  bisherigen 
Stabs-Compagnien  nach  jenen  der  sie  commandierenden  Capitain-Lieutenants 
benannt. 

Ebenso  wurden  die  Divisionen  vom  rechten  gegen  den  linken  Flügel 
zu  numeriert.  Die  Zahl  der  Fahnen  wurde  auf  eine  per  Bataillon  herab- 
gesetzt* 2). 

1806—1815. 

Nach  Ablauf  des  unglücklichen  Feldzuges  von  1805  wurde  die  alte 
Organisation  der  Regimenter  zu  3 Bataillonen  (wovon  das  dritte  nur 
1 Compagnien  stark)  und  2 Grenadier-Compagnien  wieder  angenommen. 

Durch  das  1807  publicierte  Dienst  - Reglement  erscheint  das  charak- 
teristische Abzeichen  der  Officiere  — der  Stock  — abgeschafft3)  und  blieb  nur 
der  Feldwebel  mit  dem  spanischen  Rohre,  der  Corporal  mit  dem  Stocke  von 
Haselholz  betheilt. 

Bei  jeder  Compagnie  erscheint  jetzt  1 Zimmermann  systemisiert4). 

1808  erhielt  die  Infanterie  statt  des  Helmes  den  Csako,  welcher  damals 
eine  nach  oben  ausgeschweifte  Form  hatte  und  vorne  mit  einer  Cocarde  ge- 
ziert war.  Die  Csako-Borten,  beim  Oberofücier  von  Gold,  beim  Unterofficier 
von  schwarzgelber  Seide,  dienen  bis  jetzt  als  Distinctionszeichen  der  Chargen. 

Die  Stabs-Ofüciere  erhielten  den  auf  zwei  Seiten  aufgestülpten,  gold- 
bortierten  Hut  (ohne  Federbusch);  ebenso  trugen  die  Grenadier- Officiere  ausser 
Dienst  und  auf  Märschen  den  gleichen  Hut,  jedoch  ohne  Borten. 

In  demselben  Jahre  wurde  über  Vorschlag  des  Erzherzog  Carl  eine 
allgemeine  Reserve  der  Armee  vollkommen  militärisch  organisiert5),  um 
stets  schlagfertige  Streiter  zum  Ersätze  der  sich  bei  den  Regimentern  er- 
gebenden Abgänge  bereit  zu  haben,  endlich  noch  eine  blos  zur  Vertheidigung 
des  vaterländischen  Bodens  bestimmte  „Landwehr”  geschaffen. 

Letztere  war  anfänglich  in  den  deutscli-erbländischen  Provinzen  nach 
den  einzelnen  Kreisen  in  Bataillone  getheilt  und  diese  mit  Nummern  bezeichnet6). 

In  dem  Feldzuge  1809  betrug  der  Kriegs-Stand  eines  deutschen  Infanterie- 
Regiments  in  2 Grenadier-  und  18  Füsilier-Compagnien  (3  Feld-Bataillone), 
dann  einer  Abrichtungs-Depöt-Di vision  5170  Mann,  jener  eines  ungarischen 
Regiments  in  gleicher  Formation  nur  5065  Mann7). 

Die  Grenadier-Divisionen  der  Regimenter  standen  während  des  Feld- 
zuges in  Bataillone  vereinigt ; nach  Ende  desselben  vorübergehend  dissolviert, 
erfolgte  noch  im  December  desselben  Jahres  eine  erneuerte  Zusammenziehung 
der  Divisionen  und  wurde  verfügt,  dass  dieselben  auch  im  Frieden  dauernd 
in  Bataillone  vereinigt  zu  sein  hatten8). 

Nachdem  mittlerweile  bei  der  kaiserlichen  Feld- Artillerie  die  Vereinigung 
der  Geschütze  in  Batterien  normiert  worden  war,  welche  den  Brigaden  zu- 
getheilt  wurden,  so  erschienen  die  Infanterie-Regimenter  (Bataillone)  in  dem 
Feldzuge  1809  nicht  mehr  mit  Geschützen  dotiert9). 


J)  Diese  doppelte  Benennung  der  Compagnien  blieb  bis  1819  normiert. 

~‘)  Die  Charge  der  Fahnen-Cadetten  war  schon  1801  aufgelassen  worden. 

3)  „Adjustierungs-Vorschrift  für  Officiere”;  K . A.,  H.  K.  R.,  1811,  E 1,  61/s. 

4)  Bisher  befanden  sich  unter  der  Zahl  der  Gemeinen  stets  1 — 2 als  solche  aus- 
gerüstete Gemeine. 

5)  Allerhöchste  Resolutionen  vom  12.  Mai  und  18.  Juni  1803. 

6)  Nähere  Daten  hierüber  im  V.  Bande  ..Landes-Vertheidigungs-Anstalten”  enthalten. 

7)  Der  Stand  der  Depöt-Divisionen  war  hier  ein  bedeutend  geringerer  (um  465  Mann), 
dagegen  hatten  die  Füsilier-Compagnien  um  20  Mann  mehr  als  jene  der  deutschen  Regimenter. 

8)  In  dieser  Formation  blieben  die  Bataillone,  abgesehen  von  einem  1817/18  in  Folge 
der  geänderten  Werb-Bezirks-Eintheilung  erfolgten  Wechsel  einzelner  Divisionen  und  Neu- 
Aufstellung  der  italienischen  Bataillone,  dann  einer  Aenderung  in  der  Zusammensetzung 
der  ungarischen  Bataillone  in  den  Jahren  1830/32,  bis  zu  ihrer  dauernden  Auflösung  1852. 

8)  Ebenso  sind  dieselben  und  zwar  schon  seit  1805  nicht  mehr  mit  Zelten  ausgerüstet. 
(Unter  Prinz  Eugen  wurde  für  je  4 — 5 Mann  ein  Zelt  berechnet  und  auf  Wagen  mitgeführt, 
später  wurden  dieselben  vergrössert,  auf  eine  Compagnie  wurden  22  Zelte  berechnet,  für 
den  Regiments-Stab  deren  8.) 


— 48  — 


Als  die  Monarchie  1809  durch  den  Frieden  von  Schönbrunn  vorüber- 
gehend einige  Gebietstheile  verlor,  wurden  8 Regimenter,  deren  VVtrb-Bezirke 
in  solchen  gelegen  waren,  aufgelöst1). 

Ebenso  standen  die  Gebiete  der  4 Carlstädter  und  2 Banal- Grenz- 
Regimenter  von  1809 — 1813  unter  französischer  Herrschaft. 

Nach  dem  Pariser  Frieden  erhielt  Oesterreich  nicht  nur  diese  Provinzen, 
mit  Ausnahme  von  West-Galizien,  zurück,  sondern  auch  noch  einen  beträcht- 
lichen Zuwachs  durch  Einverleibung  des  sogenannten  lombardisch-venezianischen 
Königreiches. 

In  diesem  wurden  1814  aus  den  von  der  bisherigen  Regierung  über- 
nommenen Truppen  vier  neue  Regimenter  formiert,  welche  die  seit  1809  leer- 
stehenden Nummern  13,  23,  38  und  43  erhielten,  endlich  noch  1816  aus  leichten 
Bataillonen  das  neue  Linien-lnfanterie-Regiment  Nr.  45. 

Die  übrigen  wiedergewonnenen  Provinzen  erhielten  durch  die  neue 
Werb-Bezirks-Eintheilung  vom  Jahre  1817  ihr  Contingent  zugewiesen. 

In  den  Feldzugsjahren  1813 — 1815  erhielt  jedes  der  erbländischen  Linien- 
Infanterie-Regimenter  eines  der  früher  erwähnten  Landwehr-Bataillone 2 ) als 
4.  Bataillon  zugetheilt,  später  wurde  auch  noch  bei  diesen  Regimentern  ein 
zweites  solches  Bataillon  als  5.  Bataillon  errichtet.  Das  1.  Landwehr-Bataillon 
sollte  ganz  wie  die  Linien-Infanterie,  eventuell  auch  ausserhalb  des  Landes3 4), 
dagegen  das  zweite  nur  zum  Dienste  innerhalb  der  österreichischen  Provinzen 
verwendet  werden. 

1816 — 1848. 

In  den  nun  folgenden  Friedensjahren  1816  — 1848  wurden  die  Regimenter 
successive  auf  den  Friedensfuss  gesetzt,  in  verschiedenen  Jahren  ein  bald 
höherer,  bald  niederer  Stand  der  Gemeinen  per  Compagnie  angenommen1',  im 
Allgemeinen  jedoch  die  Organisation  von  1806  1 1809  beibehalten. 

Die  beiden  Landwehr-Bataillone  standen  in  dieser  Periode  ganz  auf  dem 
Cadre-Fusse. 

Grundsätzlich  waren  die  Regimenter  im  Werb-Bezirke  dislociert : Aus- 
nahmen ergaben  sich  nur  dadurch,  dass  in  grösseren  Städten,  wie  Wien5), 
Pestli  u.  s.  w.,  dann  im  lombardisch  venezianischen  Königreiche  stets  eine 
grössere  Truppenmacht  concentriert  war6). 

Im  Jahre  1831  wurden  die  ersten  Landwehr- Bataillone  ganz  einberufen 
und  mit  den  übrigen  Feld-Bataillonen  auf  gleichen  Fuss  gesetzt. 

Mannschaft  und  Officiere  der  ersten  Landwehr-Bataillone  war  in  allen 
Theilen  gleich  jener  der  übrigen  Feld-Bataillone  adjustiert,  mit  Ausnahme 
des  Csako,  auf  dessen  Schilde  die  Buchstaben  L.W.  (Landwehr)  angebracht 
waren7). 

Die  Mannschaft  des  2.  Landwehr-Bataillons  unterschied  sich  ausserdem 
noch  dadurch,  dass  die  Röcke  nicht  weiss,  sondern  eisengrau  und  das  ganze 
Riemenzeug  von  schwarzem  Sämischleder  war. 


J)  Es  waren  dies  die  Regimenter  Reisky  Xr.  13  und  Thurn  Xr.  43.  welche  sich  aus 
Krain,  He  Vanx  Xr.  4ö.  aus  Salzburg.  Würzburg  Xr.  23,  Württemberg  Xr.  38.  Stein  Xr.  50 
und  Reuss-G-reiz  Nr.  55,  welche  sich  aus  West-Galizien  ergänzten,  endlich  das  Regiment 
Chasteler  Nr.  46,  welches  seine  Ergänzung  seit  1807  aus  dem  Tarnopoler  Kreis  hatte.  Dieses 
früher  tyrolische  Regiment  hatte  1807,  sowie  die  ehemals  italienischen  Regimenter  Belgiojoso 
Nr.  44  und  Erzherzog  Joseph  Nr.  63,  dann  das  vorderösterreichische  Regiment  Hildbttrghausen 
Nr.  41  seinen  Werb-Bezirk  in  Galizien  erhalten.) 

s)  Ausgenommen  waren  sohin  die  ungarischen  und  galizisclien.  letztere  stellten 
jedoch  Reserve-Bataillone  auf  und  wurde  auch  hei  diesen  später  die  Einverleibung  der 
Landwehr-Bataillone  durchgeführt. 

3)  Eine  grosse  Zahl  solcher  Bataillone  kämpfte  auch  181314  in  den  Reihen  der 
operierenden  Armee  auf  fremdem  Boden. 

4)  Anderseits  1820/21,  dann  1831  verschiedene  Regimenter  in  Folge  der  Ereignisse 
in  Italien  und  Polen  auch  vorübergehend  auf  den  Kriegsfuss  gesetzt. 

5)  Für  die  in  Wien  stehenden  Regimenter  war  der  Ausdruck : ..auf  Aufwartung  in 
Wien  (am  kaiserlichen  Hoflager)’'  üblich. 

“)  Die  aus  dieser  Provinz  sich  ergänzenden  Regimenter  garnisonievten  aus  politischen 
Rücksichten  meist  ausserhalb  derselben. 

’)  Nach  der  Adjustierungs-Vorschrift  vom  Jahre  1840  waren  Officiere  und  Mannschaft 
beider  Bataillone  in  allen  Stücken  gleich  jenen  der  Füsilier-Compagnien  bekleidet  und  aus- 
gerüstet. 


— 49  - 


Unter  Kaiser  Ferdinand  (1835—1848)  ergaben  sich  in  dem  Stande  der 
Organisation  der  Infanterie-Regimenter  nur  unwesentliche  Aenderungen. 

1838  wurde  die  Charge  der  Fähnriche  aufgehoben  und  erhielten  die- 
selben den  Rang  als  Unterlieutenant,  jedoch  mit  einer  niederen  Gebühr. 

Durch  die  1837  und  1810  publicierten  Adjustierungs-Vorschriften 1) 
wurden  für  die  deutschen  Regimenter  statt  der  bisherigen  weissen,  engen 
Beinkleider  und  Gamaschen  (Stiefel)  lichtblaue  Pantalons  vorgeschrieben, 
welche  beim  Officier  an  den  beiden  Seitennähten  mit  einer  Gold-  oder  Silber- 
borte geziert,  bei  der  Mannschaft  mit  einer  weissen  Passepoilschnur  ver- 
sehen waren.  Die  Beinkleider  bei  den  ungarischen  Regimentern  blieben  un- 
verändert (wie  1798  normiert). 

Ausser  dem  weissen  Uniform-  und  dem  mohrengrauen  Ober-  oder 
Caput-Bock,  war  den  Officieren  auch  das  Tragen  eines  mohrengrauen  Cam- 
pagne-Uniformrockes im  kleinen  und  ausser  Dienst  gestattet2). 

Statt  der  von  der  Mannschaft  der  Füsiliere  getragenen  „Holzmützen” 
wurden  Lagermützen  aus  weissem  Tuche,  lichtblau  passepoiliert,  mit  der 
Regimentsnummer  in  der  Egalisierungsfarbe  vorgeschrieben3). 

Die  Handschuhe  (Fäustlinge)  waren  von  weisser  Farbe. 

Die  Officiers-Lagermütze  erhielt  eine  der  gegenwärtigen  ähnliche  Form4). 

Der  Mantel  hatte,  wem  nicht  angezogen,  wieder  en  bandouliere  über 
die  linke  Schulter  getragen  zu  werden. 

Die  Feldbinde  war  sowohl  für  Stabs-,  wie  Ober-Officiere  von  schwarz- 
gelber Seide. 

Nachdem  schon  im  Jahre  1838  ein  Jäger-Bataillon  probeweise  mit  einem 
Percussionsgewehre  nach  der  Erfindung  des  Mailänders  Console  betheilt 
worden  war,  wurde  dieses  System  durch  den  k.  k.  General-Major  Freiherrn 
von  Augustin  verbessert,  das  darnach  construierte  „Zündergewehr1’  für 
die  Armee  vorgeschrieben  und  die  Infanterie-Regimenter  in  den  Jahren  1810 
bis  1816  successive  damit  betheilt. 

Der  Hahn  war  bei  diesem  Gewehre  durch  einen  Hammer  ersetzt, 
welcher  durch  einen  Schlag  auf  den  Hahn  des  Percussionsschlosses  den  Zünder 
zerquetschte  und  hiedurch  die  Entzündung  der  Patrone  herbeiführte. 

Die  Tragweite  dieses  neuen  Gewehres  war  jedoch  auch  noch  eine  sehr 
geringe  und  betrug  bei  Benützung  des  Absehens  nicht  mehr  als  300  Schritte. 

1848—1859. 

In  den  Kriegsjahren  184S/19  waren  die  meisten  Infanterie-Regimenter 
anfänglich  nur  mit  den  zwei  ersten  Bataillonen  in  das  Feld  gerückt;  später 
marschierten  die  ersten  Landwehr-Bataillone  beinahe  sämmtlicher  Regimenter 
aus,  dann  bei  einigen  Regimentern  auch  das  dritte,  bei  anderen  das  vierte 
Bataillon.  Dieses  letztere  war  mit  Verordnung  vom  28.  Juni  1818  als  so- 
genanntes „Reserve-Bataillon”  mit  6 Compagnien  anfgestellt  worden5). 

Auch  wurde  noch  mit  1.  März  1819  bei  den  deutsch-erbländischen  und 
galizischen  Regimentern  ein  fünftes  Bataillon  aufgestellt.  Die  Regimenter 
waren  sohin  nicht  mit  dem  gleichen  Stande  ausmarschiert  und  gelangten  auch 
die  mobilisierten  Abtheilungen  vielfach  auf  verschiedenen  Kriegs-Schauplätzen 
oder  in  verschiedenen  Armeegruppen  eingetheilt  zur  Verwendung. 

Seitdem  Se.  Majestät  Kaiser  Franz  Joseph  am  2.  December  1818 
den  Thron  Oesterreichs  bestiegen  und  den  Oberbefehl  über  die  gesammte 


’)  Erstere  nur  für  OfSciere.  letztere  für  die  Mannschaft  giltig. 

2)  Der  Oberrock  wurde  in  jenen  Fällen  über  dem  Uniformrock  getragen,  wenn  die 
Mannschaft  mit  Mantel  ausrückte,  in  welchem  Falle  auch  Kuppel  und  Feldbinde  über  den- 
selben zu  nehmen  war. 

3)  Die  Holzmützen  waren  ebenfalls  weiss  und  waren  bei  der  Fassung  kaisergelb 
egalisiert:  wenn  selbe  aus  Ersparungsrücksichten  durch  die  innere  Oekonomie  aus  alten 
Hocken  erzeugt  wurden,  durfte  diese  Passepoilierung  auch  von  der  Egalisierungsfarbe  sein. 

i)  Bisher  wurden  Teilerkappen  vom  Egalisierungstuche  getragen. 

5)  Die  Errichtung  dieser  Bataillone  war  aus  volkswirthsehaftlichen  Rücksichten  an 
Stelle  der  Einberufung  der  zweiten  Landwehr-Bataillone,  welche  gar  nicht  erfolgte,  ver- 
fügt worden. 


Geschichte  der  k.  und  k.  Wehrmacht.  I.  Bd. 


1 


50  — 


bewaffnete  Macht  selbst  übernommen  hatte,  wurde  das  Heerwesen  in  allen 
seinen  Theilen  zahlreichen,  höchst  wichtigen  Reformen  unterzogen. 

Was  speciell  die  Infanterie  betrifft,  so  bestand  eine  der~  ersten  Mass- 
regeln  in  dieser  Richtung  in  der  nothwendig  gewordenen  Reorganisation  der 
leider  in  nicht  geringer  Zahl  zu  der  revolutionären  Partei  übergetretenen 
ungarischen  und  italienischen  Regimenter1). 

Diese  Reorganisation  wurde  rasch  durchgeführt  und  waren  die  be- 
treffenden Regimenter  beinahe  durchgehends  mit  Ende  des  Jahres  1819  wieder 
completiert. 

Mit  Allerhöchster  Entschliessung  vom  22.  Januar  1851 2)  wurde  das  Militär  - 
Grenz-Institut  in  Siebenbürgen  gänzlich  aufgehoben,  die  beiden  Szekler-  und 
Roman en-Grenz-Regim  enter 3)  Nr.  13—17  als  solche  aufgelöst  und  an  Stelle 
der  beiden  ersteren  zwei  neue  ungarische  Linien-Infanterie-Regimenter  auf- 
gestellt, zu  welchen  die  beiden  siebenbürgischen  Regimenter  Nr.  31  und  51 
zusammen  10  Compagnien  abgaben4). 

Die  Romanen-Eegimenter  wurden  in  ihren  ehemaligen  Stabs-Stationen 
in  Linien-Regimenter  umgewandelt.  Diese  4 neuen  Regimenter  erhielten  die 
leerstehenden  Nummern  5,  6,  46  und  50. 

Mit  Allerhöchster  Entschliessung  vom  31.  Juli  1852  wurde  das  Landwehr- 
Institut  aufgehoben,  die  bei  35  Regimentern  bestandenen  Landwehr-Bataillone 
aufgelöst  und  trat  an  Stelle  der  ersteren  das  für  alle  Kronländer  mit  Aus- 
nahme der  Militär-Grenze  gütige  „Reserve-Statut”  in  das  Leben.  Dieses 
legte  allen  Soldaten  ohne  Unterschied  der  Waffengattung  eine  zweijährige 
Reserve-Verpflichtung  auf. 

Gleichzeitig  trat  zufolge  Allerhöchster  Entschliessung  vom  1 . August, 
um  die  Schlagfertigkeit  der  Armee  zu  erhöhen,  eine  auf  dem  sogenannten 
..Depot-System”  beruhende  Reorganisation  der  Armee,  sohin  auch  der 
Infanterie  ein. 

Jedes  der  62  Linien-Infanterie-Regimenter5)  hatte  nunmehr  im  Frieden 
aus  4 Feld-Bataillonen,  ä 1 Grenadier-  und  5 Füsilier-Compagnien  und  einem 
„Depot-Bataillon”  ä 4 Compagnien  auf  dem  Cadre-Fusse  zu  bestehen. 

Im  Zusammenhänge  mit  dieser  Massregel  wurden  auch  die  bisher  be- 
standenen combinierten  Grenadier-Bataillone  aufgelöst  und  rückten  die  Divi- 
sionen zu  ihren  Regimentern  ein,  wo  aus  denselben  nunmehr  4 Compagnien 
formiert  wurden,  welche  in  jedem  Bataillon  als  rechte  Flügel-Compagnie 
rangierten. 

Im  Kriege  sollten  diese  4 Compagnien  innerhalb  des  Regiments-Ver- 
bandes ein  eigenes  Grenadier-Bataülon  büden,  dafür  die  Füsilier-Compagnien 
Nr.  1,  7,  13  und  19  aus  Reserve-Mannschaft-  neu  aufgestellt  werden. 

In  Bezug  auf  den  Personalstand  war  schon  1849  die  Benennung  der 
Charge  der  Capitain-Lieutenants  in  Hauptleute  II.  Classe  umgeändert  worden. 
Ebenso  wurde  für  die  in  zwei  Gebührenclassen  bestehende  Charge  der  Unter- 
lieutenants die  Bezeichnung  als  Unterlieutenants  I.  und  II.  Classe  normiert, 
endlich  das  Cadetten-System  reformiert,  wobei  die  Charge  der  k.  k.  (Kaiser-) 
Cadetten  ganz  aufgelassen  wurde6). 

Nach  den  Bestimmungen  des  1851  sanctionierten  Ablichtungs-Reglements 
für  die  Infanterie  war  dem  Tiraillieren  (Gefecht  in  der  geöffneten  Ordnung) 
eine  erhöhte  Aufmerksamkeit  zuzuwenden;  demgemäss  wurden  bei  jeder 


J)  Die  ausserhalb  Ungarns  zur  Verwendung  gelangten  Bataillone  dieser  Regimenter 
hatten  mit  Bravour  auf  den  Schlachtfeldern  Italiens  gekämpft;  ebenso  hatten  die  beiden 
siebenbürgischen  Regimenter,  sowie  auch  einige  in  Ungarn  verbliebene  dritte  Bataillone 
unter  den  schwierigsten  Verhältnissen  die  Treue  bewahrt.  Ein  Aehnlic-hes  gilt  auch  von 
den  italienischen  Regimentern,  von  denen  einige  tapfer  gegen  ihre  eigenen  Landsleute  fochten, 
andere  sich  in  Ungarn  als  brave  Soldaten  bewährten. 

2)  Normal-Verordnungsblatt  Nr.  31  ex  1851. 

3)  Die  früheren  Walachen-Grenz-Regimenter  Nr.  16  und  17  batten  1819  diese  Be- 
nennung angenommen. 

*)  Eine  Reserve-Division  wurde  in  den  ehemaligen  Stabs-Stationen  der  Szekler-Regi- 
menter  formiert. 

s)  Nr.  63  erhielt  die  leerstehende  Nummer  55. 

«)  Ebenso  die  Assentierung  von  ,,ex  propriis’'  Gemeinen  eingestellt. 


— 51  — 


Compagnie  2 Corporale  und  16  Mann  mit  Kammerbücksen  betheilt,  ausserdem 
erhielt  jede  Compagnie  noch  ausser  den  Tambouren  2 Hornisten;  erstere 
wurden  „Schützen-Coi’porale”  genannt. 

Im  Jahre  1851  wurden  auch  die  Regiments-Musiken1)  mit  einem 
Stande  von  48  Mann  organisationsmässig  systemisiert. 

Eine  Regiments -Musik  hatte  aus  1 Feldwebel,  4 Corporalen  und  5 Ge- 
freiten, dann  38  Gemeinen  zm  bestehen,  von  welchen  erstere  (die  Chargen) 
an  Stelle  der  bisherigen  10  Hautboisten  beim  Stabe  geführt  wurden,  während 
die  Gemeinen  von  den  Compagnien  als  „Bandisten”  nur  zugetheilt  wurden2). 

Bei  gleichzeitiger  Reorganisierung  der  Militär-B’ildungs- Anstalten  wurden 
auch  1852  die  Regiments-Knaben-Erziehungshäuser  aufgelassen  und  der 
grössere  Theil  der  Zöglinge  derselben  in  die  neu  aufgestellten  Militär-Unter- 
Erziehungshäuser  aufgenommen. 

Im  Jahre  1853  wurden  statt  der  Fourier  schützen  und  der  seit  1771  (1801) 
normierten  Privatdiener  für  alle  Officiere  „Officiersdiener”  systemisiert. 

Die  früher  erwähnten  Depot-Bataillone  wurden  1855  aufgelöst  und  deren 
Dienst  gierig  an  das  in  die  Werb-Bezirks-Station  zu  verlegende  4.  Bataillon 
über;  demselben  wurde  ein  nur  aus  einigen  Officieren  und  Unterofficieren 
bestehender  „Depot  - Cadre”  angegliedert,  welcher  die  Evidenthaltung  der 
Urlauber  und  Reservisten,  dann  die  Verwaltung  der  Augmentations-Vorräthe  zu 
besorgen  hatte. 

Das  mit  25.  Januar  1857  publicierte  Organisations-Statut  für  die  kaiser- 
lich-königliche Armee  enthielt,  von  dem  Mannschaftsstande  der  Unter-Abthei- 
lungen abgesehen,  keine  wesentlichen  Aenderungen.  Ein  Regiment  bestand 
aus  4 Feld-Bataillonen  ä 1 Grenadier-  und  5 Füsilier-Compagnien,  hiezu  im 
Kriege  ein  Depot-Bataillon ; die  Grenadiere  waren  nur  über  Allerhöchsten 
Befehl  in  Bataillone  zusammenzuziehen3). 

Das  4.  Bataillon  blieb  wie  bisher  im  "Werb-Bezirke  dislociert,  welch’ 
letzterer  nunmehr  die  Benennung  „Ergänzungs-Bezirk”  annahm  und  oblag  dem 
Bataillon  alljährlich  im  Herbste  die  Vornahme  einer  achtwöchentlichen  Waffen- 
übung mit  der  Mannschaft  des  Urlauberstandes,  sowohl  für  das  eigene,  als  das  im 
Kriege  aufzustellende  Depot-Bataillon,  welche  je  zur  Hälfte  derart  einzuberufen 
war,  dass  jeder  Mann  in  jedem  zweiten  Jahre  eine  "YVaffenübung  mitmachte4). 

Bei  den  Compagnien  wurde  die  Charge  der  Zugsführer  creiert,  beim 
Regiments-Stabe  im  Kriege  jene  des  Proviant-Officiers  und  des  Bataillons- 
Adjutanten5 6)  sj^stemisiert. 


3)  Schon  zu  Beginn  des  18.  Jahrhunderts  kamen  solche  unter  dem  Namen  F e 1 d- 
musiken  bei  einzelnen  Regimentern  vor.  doch  waren  diese  nirgends  organisationsmässig 
ausgewiesen  und  wurden  auf  Kosten  des  Regiments  oder  des  Inhabers  unterhalten.  Nach 
dem  Muster  der  Trenck’schen  Panduren,  welche  mit  einer  Art  türkischer  Musik  in  das  Held 
rückten,  entwickelten  sich  diese  nicht  systemisierten  Musikbanden  in  der  österreichischen 
Armee  nach  und  nach  allgemein.  Mit  dem  Reglement  vom  -Jahre  1769  wurde  den  Regi- 
mentern gestattet,  eine  „Hautboisfen-Bande”  von  8 obligaten  Pfeifern  aus  dem  Stande  der 
Feld-Bataillone  zusammenzusetzen.  ("Was  mehr  bei  denselben  verwendet  wurde,  wie  bisher 
auf  Kosten  des  Regiments.  Eine  ähnliche  Bewilligung  war  zwar  schon  1748  ergangen,  wurde 
jedoch  1754  wieder  sistiert.)  Durch  das  Normale  von  1777  wurde  bestimmt,  dass  die  Grena- 
dier-Bataillone keine  solche  Bande  führen  durften,  ferner,  dass  keinem  Officier  ein  Abzug 
zur  Erhaltung  derselben  aufgebiirdet  werden  solle,  endlich,  dass  keine  Compagnie  mehr 
als  2 Tambours  und  2 Pfeifer  führen  oder  einige  davon  als  „Clarinettisten”  gebrauchen 
dürfe.  1806  wurden  die  Pfeifer  bei  der  Armee  abgeschafft,  doch  wurde  den  Regimentern  wie 
bisher  gestattet.  8 Hautboisten  beim  Stabe  zu  führen  und  18  Tambours  (einen  per  Com- 
pagnie) dieser  „Regiments-Musikbande”  zuzutheilen.  1822  wurde  die  Zahl  der  Hautboisten 
auf  10  erhöht  und  bewilligt,  bei  den  ungeraden  Compagnien  einen  dritten  Tambour  zu  halten 
und  diesen  der  Musik  zuzutheilen.  Gleichzeitig  wurrde  die  bisher  nach  Belieben  der  Regiments- 
Inhaber  verschiedenartige  Adjustierung  der  Hautboisten  abgestellt  und  für  alle  eine  gleich- 
förmige Montur  vorgeschrieben,  wobei  man  eine  gewöhnliche  und  eine  Parade-(Gala-) 
Uniform  unterschied. 

2)  Seit  1857  werden  auch  die  Gemeinen  beim  Regiments-Stabe  im  Stand  geführt. 

3)  Friedens-Stand  des  Regiments  mit  2830,  der  Kriegs-Stand  mit  6886  Mann  normiert. 
Der  Stand  der  Compagnien  je  nach  der  Bestimmung  der  Bataillone  als  Feld-,  Grenadier-  oder 
Depot-Bataillon  ein  verschiedener. 

4)  Für  die  Urlauber  aus  dem  Stande  der  drei  ersten  Feld-Bataillone  fand  keine 

Waffenübung  statt. 

6)  Seit  1805  wurde  dieser  Dienst  durch  Officiere  aus  dem  Stande  der  Compagnien 
versehen,  seit  1867  sind  diese  Chargen  auch  im  Frieden  normiert. 


4* 


— 52  — 


Nachdem  die  Bespannung  der  zum  Regiments-Train  gehörigen  “Wagen 
nicht  mehr  vom  Fuhrwesen  beigestellt  wurde  und  die  Regimenter  selbst  zu 
diesem  Zwecke  Pferde  im  Stande  zu  führen  hatten,  so  wurde  auch  die  hiezu 
erforderliche  Mannschaft,  „Fahr-  und  Pack-Gemeine”1 *),  nunmehr  für  den 
Kriegsfall  evident  geführt,  beziehungsweise  im  Kriegs  - Stande  der  Unter- 
Abtheilungen  normiert.  Ferner  wurden  „Bataillons-Tambours”  und  ..Bataillons- 
Hornisten”,  ebenfalls  nur  für  den  Kriegsfall,  systemisiert.  (Seit  1869  sind 
solche  auch  im  Frieden  normiert.) 

Im  Feldzuge  1859  gelangten  bei  allen  Regimentern  ausser  den  organi- 
sationsgemäss  formierten  Grenadier-Bataillonen  fünfte  Bataillone  zur  Auf- 
stellung, welche  jedoch  meist  zu  Besatzungsdiensten  verwendet  wurden. 

Die  theils  sofort  nach  dem  Regierungs-Antritte  Sr.  Majestät  des  Kaisers 
Franz  Joseph,  theils  in  den  folgenden  Friedensjahren  1850 — 1859 a)  vor- 
genommenen Aenderungen  in  der  Adjustierung  und  Bewaffnung  bestanden  im 
Wesentlichen  in  Folgendem: 

Abschaffung  der  als  Chargen-Abzeichen  vorgeschriebenen  spanischen 
Rohre3)  der  Feldwebel,  sowie  der  Corporalsstöcke  von  Haselholz.  Einführung 
der  Chargen-Distinctionen  auf  den  Kragen  der  Uniformen,  welche  anfänglich 
bei  den  Oberofficieren  je  nach  den  Knöpfen  in  goldenen  oder  silbernen,  bei 
den  Unterofficieren  in  Litzen  aus  weissem  Harras  bestehen  sollten:  später 
jedoch  (nach  Ende  1819)  wurden  statt  derselben  die  ..Distinctions-Sterne” 
in  der  noch  gegenwärtig  bestehenden  Form  und  chargenweise  festgesetzten 
Zahl  vorgeschrieben4 5). 

Statt  der  bisherigen  frackartigen  Röcke  wurde  für  die  Infanterie  der 
weisse  Waffenrock  mit  Stehkragen  und  zwei  Reihen  Knöpfen  vorge- 
schrieben6). 

Die  Beinkleider  aller  Officiere  wurden  statt  der  Seitenborten  mit  dem 
weissen  Passepoil  versehen,  jene  der  ungarischen  Regimenter  waren  nach 
dem  Schnitte,  wie  selber  für  die  deutschen  Regimenter  vorgeschrieben,  zu 
tragen  (keine  Csismen  mehl-). 

Für  die  1853  statt  der  bisherigen  Fourierschützen  normierten  Officiers- 
diener  wurde  der  lichtblaue  Waftenrock  mit  umgeschlagenem  Kragen  voi- 
geschrieben,  sowie  die  lichtblaue  Tellerkappe. 

Die  Csakos  werden  statt  aus  Tuch  nunmehr  aus  Filz  erzeugt,  an  Stelle 
der  früheren  Cocardeu  trat  der  kaiserliche  Adler,  beziehungsweise  Metallrosen. 

Die  Stabs-Officiere,  welche  bisher  noch  den  dreieckigen  Hut  (seit  1819 
mit  Federbusch)  trugen,  erhielten  1851  auch  den  Csako. 

Der  Mantel  hatte  nicht  mehr  en  bandouliere,  sondern  im  Kranze  um 
den  Tornister  geschnallt  getragen  zu  werden  u.  s.  w. 

Was  die  Bewaffnung  betrifft,  so  wurde  für  die  Füsilier-Officiere  der 
deutschen  Regimenter  nunmehr  auch  statt  des  Degens  der  Säbel  eingeführt, 
die  Säbelkuppel  für  alle  Officiere  der  Armee  von  rothem  Leder  mit  Goldborten 
vorgeschrieben  und  hatte  in  Parade  über  den  Waffenrock  getragen  zu  werden. 

Die  Spielleute,  sowie  die  Zimmerleute  erhielten  statt  des  Säbels  das 
„Faschinenmesser”  (jetzt  Pionnier-Säbel  genannt)  als  Seitenwaffe. 

Das  Gewehr,  dessen  Bajonnett  fortan  nur  in  gewissen  Fällen  zu  pflanzen 
■war,  wurde  nicht  mehr  nach  der  ermüdenden  Art  senkrecht  andieSchulter  gelehnt, 
sondern  in  möglichstem  Gleichgewichte  auf  der  linken  Schulter  getragen. 
1851  wurden  16  Mann  per  Compagnie  und  2 Corporale  mit  Kammerbüchsen 
betheilt.  1854  noch  weitere  36  Mann  und  waren  nunmehr  sämmtliche  Unter- 
officiere  und  die  besten  Schützen  des  dritten  Gliedes  mit  solchen  ausgerüstet. 


h Gegenwärtig  „Fahrsoldaten”  genannt. 

-)  Adj  ustierung's -Vorschrift  für  Officiere  vom  Jahre  1S54. 

s)  Die  Officiere  trugen  dasselbe  schon  seit  1807  nicht  mehr. 

4)  Eine  Aenderung  hierin  trat  später  nur  bezüglich  der  Feldwebels  ein.  für  welche 
ursprünglich  drei  Sterne  vorgeschrieben  waren  und  welche  nach  Creierung  der  Charge  der 
Zugsführer  (1857)  noch  das  Börtchen  am  Kragen  erhielten. 

5)  Die  von  den  Officieren  getragenen  Caput-Böcke.  sowie  die  Campagne-Kniformröeke 

wurden  abgeschafi't,  das  Tragen  von  Civil  kl  eidern  denselben  gänzlich  untersagt,  dagegen 
jenes  des  Schnurrbartes,  den  bisher  nur  die  ungarischen  Regimenter  getragen,  anbefohlen. 


- 53  — 


Yom  Jahre  1855  an  erfolgte  successive  die  Betheilung  der  Infanterie 
mit  einem  neuen  gezogenen  Feuergewehre,  dem  „Kapselgewelire  System 
Lorenz”,  bei  welchem  die  Entzündung  durch  eine  auf  den  Piston  zu  steckende 
Kapsel  und  die  richtige  Führung  des  Projectils  durch  Compression  bewirkt 
wurde..  Die  Tragweite  dieses  Gewehres  betrug  600  Schritte. 

Statt  der  bisherigen  Kundkugeln  traten  nunmehr  Spitzkugeln  in  Ver- 
wendung. Zur  Aufbewahrung  der  Kapseln  diente  ein  „Kapseltäschchen”, 
welches  am  Bajonnett-Ueberschwungriemen  mit  einer  Schleife  verschiebbar  an- 
gebracht und  so  zu  tragen  war,  dass  es  auf  die  Kreuzung  der  beiden  Ueber- 
schwungriemen  zu  liegen  kam. 

1859—1866. 

Zufolge  Allerhöchster  Entscliliessung  vom  27.  September  1859  hatte 
mit  1.  Februar  1860  die  Umwandlung  der  bisherigen  62  Kegim enter  ä 4 Ba- 
taillone in  80  Kegimenter  ä 3 Feld-Bataillone,  jedes  zu  6 Compagnien  zu  er- 
folgen; im  Kriege  hatte  jedes  Regiment  eine  Depot-Division  aufzustellen. 
Jedes  der  alten  Regimenter  hatte  zu  diesem  Behufe  ein,  einige  derselben 
auch  zwei  Bataillone  abzugeben,  aus  welchen  nicht  nur  die  18  neuen  Regi- 
menter formiert,  sondern  auch  gleichzeitig  die  bisher  lombardischen  Regimenter 
wieder  completiert  und  reorganisiert  wurden1). 

Gleichzeitig  hörten  die  Grenadiere  im  kaiserlichen  Heere  auf  zu  existieren; 
die  Benennung  „Grenadier”  iibergieng  ohne  Rücksicht  auf  die  Charge  auf  alle 
über  die  gesetzliche  Capitulation  weiter  dienenden  Personen  des  Mannschafts- 
standes (reengagierte)  der  Infanterie  und  Grenzer2 3). 

Im  Jahre  1861  wurden  für  einige  Truppen  und  Branchen,  darunter  auch 
die  Infanterie,  Waffenröcke  mit  umgeschlagenem  Kragen  und  einer  Reihe 
Knöpfen,  unter  Beibehaltung  der  weissen  Farbe  vorgeschrieben. 

Die  Officiere  hatten  von  nun  an  die  Feldbinde  über  die  rechte  Schulter 
zu  tragen,  wozu  an  den  Waffenröcken  Achselspangen  von  Gold  und  da  gleich- 
zeitig verfügt  wurde,  dass  selbe  auch  über  dem  Mantel  zu  tragen  sei,  an 
letzteren  Achseldragoner  von  Tuch  angebracht  wurden8). 

Die  Säbelkuppeln  werden  seither  von  den  Officieren  unter  dem  Rock 
getragen  (Leibriemen  nicht  mehr  mit  der  Goldborte  besetzt,  der  rückwärtige 
Tragriemen  verschiebbar). 

Bezüglich  der  Mäntel  wurde  verordnet,  dass  dieselben  auf  Märschen 
und  im  Felde  stets  anzuziehen  seien  und  zwar  bei  kalter  Witterung  über  den 
Rock,  bei  warmer  über  das  Hemd  (Weste)4). 

Um  den  Mann  im  Marsche  nicht  zu  hindern,  mussten  die  unteren  Enden 
der  Schösse  eingeschlagen  werden5). 

Für  die  Mannschaft  wurden  Aermelleibel,  und  zwar  für  die  Infanterie 
weisse,  eingeführt6 *). 

Jeder  Mann  hatte  nunmehr  mit  einer  aus  Eigenem  zu  beschaffenden 
Feldflasche  (aus  Holz)  versehen  zu  sein;  seit  1865  waren  dieselben  aus 
Glas  mit  Blechüberzug,  welch’  letzterer  später  durch  den  Lederüberzug  er- 
setzt wurde. 

Bezüglich  der  Fahnen,  deren  jedes  Bataillon  noch  eine  besass,  wurde 
(1860)  verfügt,  dass  die  Leibfahne  jederzeit  beim  1.  Bataillon  einzutheilen  sei. 

In  tactischer  Hinsicht  wurde  für  die  gesammte  Fuss-Truppe  die  zwei- 
gliedrige Aufstellung  normiert. 


T Jene  alten  Regimenter,  welclie  zwei  Bataillone  abgegeben  hatten,  erhielten  als 
Ersatz  ein  von  einem  anderen  solchen  abgegebenes  zutransferiert.  (Siehe  Beilage  IV.) 

2)  Dieselben  waren  durch  messingene  Granaten  auf  dem  Riemenzeug  und  der  Patron- 
tasche, sowie  durch  eine  weisstuchene  Granate  am  Rockkragen  ausgezeichnet;  bei  den 
übrigen  Truppen  wurden  solche  „Veteranen”  genannt. 

3)  Das  Tragen  der  Eeldbinde  über  dem  Mantel  wurde  1861  nach  dem  Feldzuge  in 
Dänemark  wieder  abgestellt;  1868  das  Tragen  der  Feldbinde  um  den  Leib  neuerlich 
eingeführt. 

4)  Bei  Paraden  wurden  selbe  wieder  en  bandouliere  getragen. 

5)  Diese  Vorschrift  wurde  nach  dem  Feldzuge  1866  aufgehoben. 

6)  Das  Tragen  der  den  Officieren  gestatteten  Zwilch-  oder  Schafwoll-Röcke  wurde 

wieder  abgestellt. 


— 54  - 


In  dem  Feldzuge  1866  wurden  bei  allen  Regimentern  vierte  Bataillone 
errichtet,  welche  jedoch  nicht  im  unmittelbaren  Regiments -Verbände  im  Felde 
zur  Verwendung  gelangten,  sondern  meist  Besatzungsdienste  versahen  oder 
einzelnen  Brigaden  zugetheilt  waren.  Jedes  Regiment  hatte  ausser  der  organi- 
sationsgemäss  vorgeschriebenen  noch  eine  zweite  Depot-Division  aufgestellt 
und  wurden  aus  denen  von  60  Infanterie-Regimentern  20  combinierte  Bataillone 
formiert. 

Diese  Bataillone  standen  theils  als  Besatzung  in  Olmütz,  theils  im 
Brückenköpfe  von  Floridsdorf,  wurden  jedoch  Mitte  Juli  wieder  aufgelöst,  die 
Mannschaft  zur  Ergänzung  der  Abgänge  bei  den  Regimentern  verwendet1 2). 

Der  Kriegs-Stand  der  Unter- Abtheilungen  war  der  durch  die  Organisation 
vom  Jahre  1861  vorgeschriebene. 


1866—1883. 

Mit  Ivriegs-Ministerial-Erlass  vom  6.  September  1866  wurde  die  für 
die  Organisation  der  Infanterie  sehr  wichtige  Massregel  publiciert,  dass 
alle  Bataillone  nur  zu  4 Compagnien  zu  formieren  seien. 

Jedes  Regiment  hatte  im  Frieden  aus  4 solchen  Bataillonen  und  einem 
Depöt-Cadre  zu  bestehen. 

Mit  Allerhöchster  Entschliessung  vom  17.  April  1868  wurden  Cadres  für 
ein  5'.  Bataillon  aufgestellt-). 

In  Folge  Einführung  der  allgemeinen  Wehrpflicht  wurde  auch  die 
Infanterie  mit  10.  April  1869  erneuert  reorganisiert  und  hatte  jedes  der 
80  Linien-Infanterie-Regimenter  aus  5 Feld-Bataillonen  zu  4 und  einem  ..Er- 
gänzungs-Bataillon” zu  5 Compagnien  zu  bestehen.  Die  Compagnien  der 
Feld-Bataillone,  nunmehr  ohne  Unterschied  auch  ..Feld-Compagnien”  genannt, 
hatten  die  Nummern  von  1 — 20,  jene  des  Ergänzungs-Bataillons,  welche  aber 
auch  als  solche  benannt  wurden,  die  Nummern  von  1 — 5 zu  führen.  Die  3 
ersten  Feld-Bataillone  waren  im  Frieden  als  bewegliches  Element  anzusehen 
und  konnten  denBedürfhissen  entsprechend  in  festen  Plätzen,  grossen  Städten  etc. 
dislociert  sein. 

Das  4.  und  5.  Bataillon  war  grundsätzlish  unter  dem  Befehle  eines 
Obersten  oder  Oberstlieutenants  vereinigt ; das  von  diesem  Stabs-Ofücier  ge- 
führte Commando  hiess  im  Frieden:  „Re  serve  - Command  o”,  im  Kriege, 
bei  selbstständiger  Verwendung:  „Reserve-Regiment”.  Im  Frieden  waren 
beide  Bataillone  en  cadre  gesetzt  und  hatten,  behufs  Vornahme  der  nunmehr 
gesetzmässigen  Waffen  Übungen  mit  den  Reservemännern,  stets  im  Ergänzungs- 
Bezirke  dislociert  zu  sein. 

Das  Ergänzungs-Bataillon  befand  sich  im  Frieden  auch  en  cadre  und 
war  gleichfalls  in  der  Ergänzungs -Bezirks- Station  dislociert3 4). 

Alle  5 Feld-Bataillone  sollten  aus  gleickwerthigen  Elementen  bestehen. 


r)  Die  Bataillone  wurden  folgendermassen  zusammengesetzt : Nr.  1 aus  den  zweiten 
Depot-Divisionen  von  Nr.  1,  4,  8;  2 aus  27,  47,  49;  3 aus  20,  5Ö.  57;  4 aus  9,  15.  55;  5 aus  24, 
58,  65;  6 aus  5,  39.  66  ; 7 aus  33,  37.  68  ; 8 aus  44.  46.  52  ; 9 aus  19,  32.  69;  10  aus  25.  34.  60; 
11  aus  35,  42,  73;  12  aus  28,  36,  74;  13  ans  18,  21,  54;  14  aus  3.  12,  71;  15  aus  48,  72,  76;  16  aus 

40,  67,  70;  17  aus  10,  30,  77;  18  aus  6,  53,  78;  19  aus  23,  29,  43  und  20  aus  50.  61,  64.  Bei  13 

jener  Infanterie-Regimenter,  deren  zweite  Depöt-Divisionen  nicht  in  einem  der  obigen 
Bataülone  eingetheilt  waren,  wurden  aus  diesen,  sowie  aus  den  ersten  Depöt-Divisionen 
fünfte  Bataillone  errichtet,  welche  tlieils  in  Ober-  und  Nieder-Oesterreich,  theils  in  Sieben- 
bürgen Besatzungsdienste  versahen.  Es  waren  dies  die  7 italienischen  Regimenter  Nr.  13. 
16,  26,  38,  45,  79  und  80,  dann  fünf  von  den  siebenbiirgischen  Regimentern  und  zwar  Nr.  2. 

31,  51,  62  und  63,  endlich  das  Regiment  Nr.  41,  dessen  fünftes  Bataillon  aber  in  Czernowitz 

verblieb.  Von  den  übrigen  sieben  Begimentern,  deren  zweite  Depöt-Divisionen  ebenfalls 
nicht  in  combinierten  Bataillonen  standen,  waren  jene  von  Nr.  11.  14.  59  und  75  als  Be- 
satzungen in  Tyrol,  jene  von  Nr.  7.  17  und  22  als  solche  in  Kärnthen  und  Krain  verwendet. 

2)  Laut  der  mit  21.  Februar  1867  sanctionierten  provisorischen  Organisation  sollte 
ein  Infanterie-Begiment  in  erster  Linie  aus  dem  1. — 4.  Feld-Bataillon,  in  zweiter  Linie  aus 
einem  5.  und  6.  Bataillon  und  einer  Depöt-Division  bestehen.  Der  Gesammt-Kriegs-Stand 
war  ein  sehr  hoher. 

3)  Im  Falle  einer  ausserordentlichen  Kräftesteigerung  im  Kriegsfälle  konnte  aus 

4 Ergänzungs-Compagnien  ein  6.  Feld-Bataillon  gebildet  werden,  welches  je  nach  Bedarf 
dem  Reserve-Regiment  zugetheilt,  oder  selbstständig  verwendet  werden  sollte.  Die  zurück- 
bleibende 5.  Ergänzungs-Compagnie  hatte  in  diesem  Falle  alle  Functionen  des  Ergänzungs- 
körpiers zu  übernehmen. 


00 


In  administrativer  Richtung  bildeten  die  mit  dem  Regiments-Stabe  ver- 
einigten 3 Feld-Bataillone,  sowie  das  Reserve-Commando.  je  einen  eigenen 
Verwaltungskörper,  beziehungsweise  es  bestand  bei  jeder  dieser  Gruppen  eine 
eigene  „V erwaltungs  - Commission”1). 

Der  Kriegs-Stand  jeder  der  20  Feld-Compagnien  war  mit  236  Mann 
normiert ; jener  des  ganzen  Regiments,  inclusive  der  beiden  Stäbe  mit  6081  Mann. 

Was  den  Friedens-Stand  anbelangt,  war  jener  der  Compagnien  des 
Reserve-Commandos  ein  bedeutend  geringerer,  als  jener  der  Compagnien  des 
Feld-Regiments. 

Nachdem  1867  die  Bezeichnung  der  zwei  Gebührsclassen  der  Charge 
der  Unterlieutenants  als  solche  I.  und  II.  Classe  aufgehört  hatte2),  wurde 
1869  nach  vollzogener  Reorganisation  des  Cadetten-Systems3)  jeder  Unterschied 
in  der  Gebühr  der  Unterlieutenants  aufgehoben  und  bei  jeder  Compagnie 
nunmehr  nur  1 Unterlieutenant,  dagegen  1 ,,C  ad  et  - Officier  s-S  teil  Vertreter” 
systemisiert. 

Für  die  das Manipulations-(Schreib-) Geschäft  beiden  Compagnien  führenden 
Feldwebel  wurde  die  Benennung  „Rechnungs-Feldwebel”  vorgeschrieben4 5). 

Bei  jedem  Regimente  blieben  zwei  Fahnen,  die  weisse  Leibfahne  für 
die  mit  dem  Stabe  vereinigten  3 Feld-Bataillone,  mit  der  Eintheilung  beim 
2.  Bataillon,  und  eine  gelbe  bei  den  im  Ergänzungs-Bezirke  befindlichen 
Bataillonen  (Reserve-Commando),  welche  in  der  Regel  mit  dem  1.  Bataillon 
auszurücken  hatte. 

Zum  Tragen  der  Fahnen  waren  Cadetten  zu  bestimmen. 

Gleichzeitig  mit  der  1868  erfolgten  Aufhebung  sämmtlicher  Inhabers- 
Rechte  wurden  auch  die  Regiments  - Seelsorgen  und  Regiments  - Gerichte 
aufgelassen. 


In  Folge  Einführung  der  allgemeinen  Wehrpflicht  wurde  das  Institut  < 
„Einjahrig-Freiwilligen”  in  das  Leben  gerufen®). 

Für  den  „Gemeinen”  wurde  die  Benennung  „Infanterist”  normiert, 
statt  der  Zimmerleute  „Pion  nie  re”  creiert. 

Schon  früher  (1861/62)  waren  die.  .Blessierten  trag  er”  und  „Compagnie- 
S c h u s t e r”,  so  wie . ,G  e f r e i t e r-H  o r n i s t e n”  systemisiert  worden,  welche  letztere 
zwei  Kategorien  jedoch  in  der  Organisation  pro  1889  nicht  mehr  Vorkommen. 

In  den  Jahren  1867 — 1869  fanden  mehrfache  wichtige  Aenderungen  in 
Bezug  auf  Adjustierung  und  Bewaffnung  statt. 

Für  die  Infanterie  wurden  statt  der  bisher  seit  mehr  als  160  Jahren  ge- 
tragenen weissen  Waffenröcke,  solche  von  dunkelblauer  Farbe  mit  Stehkragen 
und  einer  Reihe  Knöpfe,  unter  Beibehaltung  der  bisherigen  Egalisierungs- 
farben der  Regimenter6)  vorgeschrieben. 

Gleichzeitig  wurden  für  Officiere  und  Mannschaft  dunkelblaue  Blousen 
eingeführt. 

Für  die  besten  Schützen  wurden  Abzeichen  und  zwar  bei  der  Infanterie 
von  rother  Wolle  normiert. 

Die  Bezeichnung  „Grenadier”  für  länger  Fortdienende  wurde  (1869)  ab- 
geschafft, ebenso  die  von  demselben  getragene  Granate.  Statt  dieser  erhalten 
solche  als  Unterscheidungszeichen  am  linken  Arme  zu  tragende  Armstreifen 
von  gelber  Wolle.  Dieses  Dienstzeichen  besteht  nach  3 Jahren  in  einem, 
nach  9 und  mehr  Jahren  in  drei  Streifen. 

Die  wesentlichste  Aenderung  und  Verbesserung  betraf  jedoch  die  Be- 
waffnung, indem  das  Princip  der  Hinterladung  für  die  Feuerwaffen  der  Armee 
allgemein  angenommen  wurde. 


')  Die  Verwaltungs-Commission  besorgt  die  ökonomisch  - administrativen  Dienst- 
geschäfte und  besteht  aus  einem  Stabs-Officier  als  Präses,  dem  Proviant-Officier  und  einem 
Truppen-Rechnungsführer. 

2)  Die  verschiedenen  Gebührssätze  blieben  jedoch  vorläufig  ungeändert. 

3)  Siehe:  ..Die  Chargen  und  ihre  Obliegenheiten.” 

4)  Gegenwärtig  müssen  die  diesen  Dienst  versehenden  nicht  unbedingt  die  Feldwebels- 
Charge  bekleiden,  heissen  daher  ..Rechnungs-Unterofficiere”. 

5)  Näheres  hierüber  unter  : „Die  Chargen  und  ihre  Obliegenheiten.” 

“)  Mit  Ausnahme  jener  Regimenter,  welche  bisher  dunkelblaue  Egalisierung  trugen 
und  nunmehr  aschgraue  erhielten. 


v 


— 56  — 


Für  die  Infanterie-Regimenter  wurden  anfänglich  (1867 ) die  vorhandenen 
Kapselgewehre,  nach  dem  System  „Wänzl”  umgearbeitet  i Klappen-Yerschluss ). 
später  die  Regimenter  jedoch  auch  mit  den  Gewehren  neuer  Construction 
nach  dem  System  „Werndl”  (Wellen-Verschluss)  betheilt. 

1878  wurde  ein  neues  Modell  dieses  Gewehres  mit  Benützung  ver- 
längerter Patronen  eingeführt. 

Statt  der  bisherigen  Papier-Patronen  werden  nunmehr  solche  von  Metall, 
anfänglich  mit  Randzündung  (seit  1869  jedoch  mit  Centralzündung  ' verwendet. 
Das  Gewehr  wird  seither  am  Riemen  über  die  rechte  Achsel  gehängt  getragen. 

An  Stelle  der  bisher  im  Kreuze  über  die  beiden  Schultern  hängenden 
Ueberschwungriemen  wurde  ein  einziger  um  den  Leib  zu  tragender,  mit 
einer  Schnalle  zu  schliessender  schwarzer  ..Leibriemen”  vorgesclirieben.  an 
welchem  die  Bajonnettscheide  an  der  linken  Seite  befestigt  ist,  während  die  ver- 
kleinerten Patrontaschen,  nunmehr  zwei  an  der  Zahl,  am  Leibriemen  verschieb- 
bar angebracht  sind. 

Zu  Paraden  und  im  inneren  Dienste,  sowie  kleineren  Uebungen  war 
nur  eine  und  zwar  vorne  zu  tragen,  die  zweite,  bei  Ausrückungen  mit  voller 
Feld-Ausrüstung  (Marsch-Adjustierung),  jedoch  rückwärts. 

Die  Tornister  werden  nun  mittelst  Tragriemen  in  den  Leibriemen  ein- 
gehängt. 

In  den  Rüstungssorten  wurden  die  1863  eingeführten  Kochgeschirre 
k 5 Mann  durch  solche  ä 2 Mann  ersetzt,  welche  oben  auf  dem  Tornister1 * 
befestigt  werden. 

1872  wurden  die  Fuss  - Truppen  zur  Ausführung  von  feldmässigen 
Deckungen  u.  dgl.  mit  dem  „Linnemann’schen  Spaten"  betheilt.  Derselbe 
wurde  hinter  dem  Bajonnette  befestigt*)  und  ist  die  mit  demselben  aus- 
gerüstete Mannschaft  im  2.  Gliede  eingetheilt. 

1875  wurden,  um  eine  Vervollkommnung  im  Schiesswesen  anzubahnen,  die 
Fuss-Truppen  mit  „Zimmergewehren”  betheilt. 

In  dem  Zeiträume  von  1871 — 1873  wurde  die  Unterordnung  der  Gebiete 
der  bisherigen  Militär-Grenze  unter  die  Civil- Jurisdiktion  durchgeführt. 

Der  Anfang  wurde  1871  mit  den  beiden  AVarasdiner-Grenz-Regimentern 
Kr.  5 und  6 gemacht,  welche  aufgelöst  wurden.  An  deren  Stelle  wurde  mit 
1.  October  1871  ein  neues  Linien-Infanterie-Regiment  (inclusive  Reserve- 
Commando)  formiert3),  welches  jedoch  in  die  Numerierung  nicht  einbezogen 
werden  sollte  und  den  Namen  „War asdiner-Linien-Infanterie-Regiment" 
führte. 

Mit  1.  Januar  1872  wurde  dieses  neu  aufgestellte  Regiment,  welches 
seinen  Ergänzungs-Bezirk  in  Beiovar  (auf  dem  Gebiete  der  Warasdiner  Grenze 
hatte,  mit  dem  bisherigen  Linien-Infanterie-Regimente  Freiherr  von  Ai  etzlar 
Nr.  16,  dessen  bisheriger  Ergänzungs-Bezirk4)  in  Ungarn  aufgelassen  wurde, 
derart  verschmolzen,  dass  die  Nummer  und  die  Adjustierung  des  letzteren 
dem  neuen  Regimente  verblieben,  dieses  aber,  zur  bleibenden  Erinnerung, 
nebst  dem  Namen  des  Inhabers  noch  die  Benennung:  ..AVarasdiner-Linien- 
Infanterie-Regiment”  zu  führen  hat. 

Ein  ähnlicher  Vorgang  wurde  1873  bei  Auflösung,  beziehungsweise 
Incorporierung  der  Carlstädt-er  und  slavonischen  Grenze  beobachtet. 

Hier  wurde  gleichfalls  gegen  Auflassung  zweier  Ergänzungs-Bezirke  in 
Ungarn  (Nr.  70  und  79)  aus  dem  Gebiete  des  Peterwardeiner  Grenz-Regiments 
Nr.  9 der  neue  Ergänzungs-Bezirk  Nr.  70,  aus  jenen  der  4 Carlstädter  Regimenter 


i)  Die  alten  wurden  rückwärts  am  Tornister-Deckel  getragen.  Vor  dem  Jalire  IS63 
waren  Kochgeschirre  im  G-ehrauche,  welche  nicht  vom  Manne  getragen,  sondern  auf  den 
Wagen  mitgeführt  wurden.  (Pilhal’sclie,  dann  Xeuberg’sche  Kochgeschirre  für  13  Mann. 

Seit  der  Betheilung  der  Truppen  mit  dem  Repetiergewehre  wurde  die  Ausrüstung 
des  Mannes  in  den  letzten  Jahren  mehrfach  geändert  und  verbessert  und  wird  der  Spaten 
gegenwärtig  mittelst  des  Mantelriemens  an  der  linken  Seite  des  Tornisters  betestigt. 

3)  Bei  gleichzeitiger  Einführung  der  allgemeinen  Wehrpflicht  in  diesen  Gebieten, 
wurde  die  bereits  einrollierte.  nach  "clem  neuen  Gesetze  wehrpflichtige  Mannschaft  der 
beiden  alten  (Regimenter  zur  Bildung  dieses  neuen  verwendet. 

4)  Der  Ergänzungs-Bezirk  Kr.  16  (Steinamanger)  wurde  an  jene  der  zunächst  an- 
grenzenden Regimenter  vertheilt,  die  Mannschaft  des  alten  Regiments  Kr.  16  zu  den  letzteren 
transferiert;  der  Ergänzungs-Bezirk  Beiovar  erhielt  die  Kummer  16. 


— 57 


■und  des  1.  Baual-Grenz-Regiments  Nr.  10  der  neue  Ergänzungs-Bezirk  Nr.  79 
gebildet. 

In  diesen  Bezirken  wurden  nun  die  Linien-Infanterie-Regimenter  Nr.  70 
und  79,  welche  ihre  alte  Mannschaft  abgegeben  hatten  (wie  Nr.  16).  unter 
Instandnahme  der  bereits  einrollierten  "Wehrpflichtigen  der  betreffenden  auf- 
gelösten Regimenter,  neu  aufgestellt. 

Beide  Regimenter  haben  ebenfalls  zur  bleibenden  Erinnerung,  nebst  dem 
Namen  des  Inhabers,  noch  die  Benennung  „P  eterwar  deiner-”,  beziehungs- 
weise „Otocaner-”  Regiment  zu  führen. 

Die  Gebiete  aller  hier  nicht  genannten  Grenz-Regimenter  wurden  mit 
jenen  der  angrenzenden  Linien-Infanterie-Regimenter  Nr.  78,  29,  43  und  61 
vereinigt1). 

Im  Zusammenhänge  mit  der  Auflösung  der  Grenz-Regimenter  hat  für 
die  übrigen  die  Benennung  „Linien-Infanterie-Regimenter”  aufgehört  und 
werden  selbe  nur  als  Infanterie-Regimenter  bezeichnet. 

Im  Schematismus  für  das  k.  und  k.  Heer  werden  zwar  (seit  1869)  die 
meisten  Truppenkörper  nach  den  Ländern  benannt,  aus  welchen  sie  sich  ergänzen, 
z.  B.  schlesisches  Infanterie-Regiment  Nr.  1,  böhmisches  Feld-Jäger-Bataillon 
Nr.  1 u.  s.  w.  ; doch  wird  diese  Benennung  im  Dienstverkehre  nicht  angewendet. 

1883—1897. 

Als  eine  Folge  der  Einführung  des  „Territorial-Systems”  in  Oesterreich 
wurde  mit  1.  Januar  1883  auch  eine  neue  Organisation  der  Infanterie  durch- 
geführt, welche  in  ihren  Haupt-Grundzügen  noch  dermalen  besteht2). 

Die  Zahl  der  Regimenter  wurde  von  80  auf  102  vermehrt3),  die  neu 
aufzustellenden,  bei  gleichzeitiger  Auflassung  der  Theilung  der  Regimenter 
in  Feld-Regiment  und  Reserve-Commando,  aus  je  vier  der  5.  (4.)  Bataillone 
der  bisher  bestandenen  80  Regimenter  formiert,  wobei  zur  Ergänzung  noch 
8 Feld- Jäger-Bataillone  in  dieselben  eingetheilt  wurden4). 

Jedes  Regiment  gliedert  sich  im  Frieden  in  den  Regiments-Stab,  4 Feld- 
Bataillone  zu  4 Feld-Compagnien  (Nr.  1 — 16)  und  einen  „Ersatz-Bataillons- 
Cadre”5).  Im  Mobilisiernngsfalle  wird  durch  das  Ersatz-Bataillon  noch  ein 
„Stabs-Zug”  aufgestellt6). 

Die  Infanterie  - Regimenter  sind  im  Frieden  in  der  Regel  in  jenem 
Militär-Territorial-Bezirke,  aus  welchem  sie  ihre  Ergänzung  erhalten  und 
womöglich  im  Bereiche  des  ihnen  angewiesenen  Heeres-Ergänzungs-Bezirkes 
dislociert  und  mit  allen  4 Feld-Bataillonen  in  derselben  Truppen-Division  ein- 
getheilt. Nach  Bedarf  können  dieselbenjedoch  auch  ausserhalb  ihres  Ergänzungs-, 
beziehungsweise  Militär-Territorial-Bereiches  dislociert,  oder  einzelne  Bataillone, 
als  selbstständig  detachierte  Bataillone,  von  ihren  Regimentern  abgetrennt,  bei 
einer  anderen  Division  oder  in  einem  anderen  Territorial-Bezirke  eingetheilt 
werden. 

Unter  allen  Verhältnissen  hat  aber  nebst  dem  Ersatz-Bataillons-Cadre. 
den  Augmentations-Vorräthen  u.  s.  wr.  mindestens  ein  Feld-Bataillon  in  der 
Ergänzungs-Bezirks-Station  dislociert  zu  sein. 

Alle  Bataillone  sind  als  gleichwerthig  zu  betrachten  und  zu  verwenden, 
daher  auch  nach  Bedarf  ein  angemessener  Wechsel  in  der  Dislocation  ein- 
zutreten  hat. 


P Näheres  hierüber  ist  bei  den  betreffenden  Regimentern,  dann  im  V.  Bande  unter: 
„G-renz-Truppen”  zu  ersehen. 

2)  Die  1890  und  1895  publicierten  neuen  organischen  Bestimmungen  für  die  Infanterie 
enthalten  nur  in  einzelnen  Planeten  und  minder  wesentliche  Veränderungen. 

3)  Die  Regimenter  führen  den  Namen  ihrer  Inhaber,  oder  einen  ihnen  für  immer- 
währende Zeiten  verliehenen  Namen. 

4)  Siehe  Beilage  V. 

5)  Wird  der  Landsturm  zur  Ergänzung  des  Heeres  in  Anspruch  genommen,  so  werden 
die  einem  Infanterie-Regimente  zugewiesenen  Landsturmmänner  bis  zu  ihrer  Abgabe  an 
die  Eeld-Abtheilungen  in  eigene  Ersatz-Compagnien  formiert  (1890). 

6)  Je  zwei  Stabs-Züge  werden  in  eine  ..Stabs-Compagnie'’  vereint,  welche  mit  den 
Nummern  der  betreffenden  Regimenter  in  Bruchform  bezeichnet  wird;  z.B. ,, Stabs-Compagnie 
Nr.  27|47”.  (Normal-Verordnungs-Blatt  Nr.  22  ex  1890.  Präs.  3911.) 


— 58 


Im  Kriegsfälle  bleibt  das  Ersatz-Bataillon  in  der  Ergänzungs-Bezirks- 
Station  und  hat  die  militärische  Ausbildung  der  Recruten  und  Ersatz-Reservisten 
zu  besorgen  und  den  Ersatz  für  Abgänge  bei  den  Feld-Bataillonen  zu  leisten1  . 

Der  als  Ergänzungs-Bezirks-Commandant2)  fungierende  Stabs-Officier 
ist  zugleich  Commandant  des  Ersatz-Bataillons,  beziehungsweise  Cadres. 

Durch  das  Organisations-Statut  pro  1882  war  ein  normaler,  erhöhter 
und  verminderter  Friedens-Stand  normiert  worden,  wovon  der  erstere  in 
Kraft  trat,  wenn  das  Regiment  mit  allen  Abtheilungen  im  Ergänzungs- Bezirke 
garnisonierte.  die  beiden  anderen,  wenn  ein  Bataillon  oder  Regiment  in  das 
Occupations-Gebiet3)  verlegt  wurde,  wo  es  auf  erhöhten  Stand  gesetzt  wurde, 
während  die  Zurückbleibenden  den  verminderten  annahmen. 

Gegenwärtig  ist  nur  ein  normaler  und  ein  erhöhter  Friedens-Stancl 
systemisiert,  die  Annahme  des  letzteren  jedoch  nicht  mehr  ausschliesslich 
an  obenerwähnte  Dislocation  gebunden,  sondern  es  werden  jene  Feld- 
Bataillone,  deren  Compagnien  denselben  anzunehmen  haben,  speciell  bestimmt4  '. 

Bei  jedem  Infanterie-Regimente  wird  im  Kriege  eine  eigene  Regimen  ts- 
Pionnier- Abtheilung  unter  Commando  eines  Officiers  zusammengestellt. 
In  dieselbe  werden  jene  Leute  (4  Mann  per  Compagnie)  eingetheilt,  welche 
schon  im  Frieden  in  allen  zur  Durchführung  von  im  Gefechte,  im  Lager,  in 
Cantonnierungen  und  auf  dem  Marsche  vorkommenden  technischen  Arbeiten  aus- 
gebildet werden5)  und  mit  den  erforderlichen  Erd-  und  Zimmermanns- Werk- 
zeugen ausgerüstet  sind6). 

Dieselben  führen  den  Namen  ..Pionniere”  und  sind  nur  im  Kriegs- 
Stande  der  Unter- Abtheilungen  speciell  normiert,  im  Frieden  zählen  sie  auf  den 
Stand  der  Infanteristen. 

Von  jedem  Bataillon  werden  zu  gleichem  Zwecke  auch  2 Corporale  im 
Frieden  ausgebildet  und  im  Kriege  der  Kegiments-Pionnier- Abtlieilung  bei- 
gegeben. 

Ferner  sind  zur  Ausübung  des  Sanitäts-Hilfsdienstes  8 Mann  per 
Compagnie  als„Blessiertenträger”  ausgerüstet,  welche,  je  eine ,.P atr oui lie” 
bildend,  bataillons-  und  regimentsweise  in  Abtheilungen  vereinigt  werden ; 
hiezu  werden  noch  vom  Regimente  1 Feldwebel,  per  Bataillon  1 Corporal  als 
Commandanten  verwendet. 

Dieselben  werden  schon  im  Frieden  durch  den  Regiments-Chef- Arzt  in 
ihren  Obliegenheiten  unterrichtet,  zählen  jedoch  gleichfalls  auf  den  Stand  der 
Compagnien  und  sind  nur  im  Kriegs-Stande  ausgeschieden. 

Endlich  werden  noch  dem  Arzt  eines  jeden  Bataillons  im  Kriege  2 Mann 
als  ,, Bandagenträger”  beigegeben 7). 

Mit  Allerhöchstem  Befehl  sehr  eiben  vom  17.  October  1889  wurde  an- 
geordnet, dass  die  Armee  und  die  Kriegs-Marine,  deren  Theile.  Organe  und 
Anstalten  (sohin  auch  die  einzelnen  Infanterie-Regimenter  ) statt  der  bisherigen 
Bezeichnung  „kaiserlich-königlich”,  die  Benennung  ..kaiserlich  und  königl  ich” 
anzunehmen  und  zu  führen  haben. 

Bezüglich  der  Bekleidung  und  Ausrüstung  gelten  dermalen  für  die 
k.  und  k.  Infanterie  im  Allgemeinen  noch  die  Bestimmungen  der  Adjustierungs- 


*)  Der  Stand  einer  Ersatz-Compagnie  kann  nach  Umständen  unter  entsprechender 
Vermehrung  der  Chargen  auf  300  Infanteristen  (normal  118)  vermehrt  ■werden. 

2)  Seit  1855  fungiert  ein  Stabs-Otficier  als  Werb-Bezirks-(Ergänzungs  - Bezirks;  - Com- 
mandant. 

3)  Bosnien  und  die  Hercegowina,  seit  1878  von  den  k.  und  k.  Truppen  besetzt. 

*)  Er  ist  um  1 Zugsführer.  2 Corporale.  3 G-efreite  und  30  Infanteristen  höher  als  der 
mit  97  Mann  normierte  normale.  Der  Kriegs-Stand  der  Unter- Abtheilungen,  sowie  die  Kriegs- 
Formation  des  ganzen  Regiments  werden  in  Hinkunft  durch  die  Mobilisierungs-Instruction 
festgestellt.  (Organische  Bestimmungen  für  die  k.  und  k.  Infanterie.  Präs.  Kr.  3623  vom 
Jahre  1895.  Normal-Verordnungsblatt-  für  das  k.  und  k.  Heer.  28.  Stück. 

5)  Hiezu  gehört  auch  eventuell  der  Bau  von  Noth-Feldbacköfen. 

«)  Früher  wurden  dieselben  nur  bataillonsweise  in  Abtheilungen  vereinigt. 

7)  Die  Blessiert-enträger  und  Bandagenträger  sind  ebenfalls  wie  die  übrige  Mannschaft 
gekleidet,  die  Unterofficiere  mit  dem  Feuergewehr,  die  Mannschaft  nur  mit  dem  Pionnier- 
Säbel  bewaffnet,  letztere  tragen  noch  die  entsprechende  Sanitäts-Ausrüstung.  Im  Kriege 
tragen  dieselben  als  Abzeichen  die  weisse  Armbinde  mit  dem  Genfer-Kreuze  am  linken 
Ober- Arm. 


59  - 


Vorschrift  vom  Jahre  1878,  welche  jedoch  in  vielen  Puncten  seither  theils 
durch  Neu-Einführungen,  theils  durch  abändernde  Bestimmungen  ergänzt  wurde. 

So  werden  der  Csako  und  der  Waffenrock,  welch’  letzterer  bei  der  Mann- 
schaft nun  mit  Achsel-Dragonern  und  Wülsten  in  der  Egalisierungsfarbe  aus- 
gestattet ist,  nicht  zur  Feld-Ausrüstung  gerechnet  und  heim  Ausmarsche  in  das 
Feld  zurückgelassen;  statt  des  erster en  werden  in  diesem  Falle  die  Feldkappen1) 
getragen,  dann  statt  des  Waffenrockes  die  Blouse. 

Der  Mantel  wird  im  Kranze  um  den  Tornister  getragen  2). 

Bezüglich  der  lichtblauen  Beinkleider  ist  keine  Veränderung  eingetreten; 
zum  inneren  Dienst  und  Exercieren  werden  Sommer-Pantalons  aus  Zwilch 
getragen,  Officiere  bedienen  sich  in  diesen  Fällen,  sowie  ausser  Dienst,  der 
Sommer-Beinkleider  aus  Schafwolle  (Segeltuch). 

Jeder  Mann  ist  mit  einer  Leibbinde,  einem  Paar  Fäustlinge  (von  der 
Mantelfarbe)  und  einer  Halsbinde  betheilt;  an  Wäsche  hat  er  je  2 Paar  Hemden, 
Gattjen  (Unterhosen)  und  Fusslappen. 

Als  Fussbekleidung  ist  derselbe  gegenwärtig  mit  2 Paar  ledernen  Schuhen 
und  1 Paar  Commodeschulien  aus  Baumwollstoff  versehen  ; bei  den  ungarischen 
Regimentern  statt  des  zweiten  Paars  Schuhe  mit  einem  Paar  Csismen3). 

Alle  übrigen  Distinctions-Abzeichen  der  Unterofficiere  und  Officiere, 
Porte-epees,  Feldbinde  u.  s.  w.  unverändert. 

Ausser  dem  verkleinerten  Tornister  aus  Kalbfell4)  ist  jeder  Mann  noch 
mit  einem  unter  demselben  zu  tragenden  „Patron en-Tornister”  ausgerüstet. 

Für  Rechnungs-Unterofficiere  bestehen  eigene  „Schriften-Tornister”, 
für  die  Pionniere  und  Schuster  „Werkzeugtaschen”,  welch’  letztere  auf 
den  Wagen  fortgebracht  werden. 

Kochgeschirre  ä 2 Mann,  Essschalen,  eine  Feldflasche  aus  Glas  mit 
Leder-Ueberzug5),  sowie  der  Brodsack  aus  wasserdichtem  Stoffe  vervollständigen 
die  Ausrüstung  des  einzelnen  Mannes. 

Endlich  wurde  1895  die  Betheilung  der  Mannschaft  der  Fuss-Truppen  mit 
,. Beil-Pickeln”  angeordnet  und  wurden  vorerst  bei  den  Feld-Jägern  16  Mann 
per  Compagnie  mit  denselben  ausgerüstet. 

Eine  wesentliche  Aenderung  erfuhr  die  Bewaffnung  durch  Einführung 
von  „R  e p et  ie  r-  G e v ehr  en  ” . 

Das  1886  angenommene  Modell  hatte  noch  ein  Caliber  von  11  mm ; 
jedoch  schon  1888/90  wurde  ein  neues  Modell  System  „Mannlicher”  acceptiert, 
dessen  Caliber  nur  8 mm  beträgt. 

Das  Magazin  ist  auf  5 Patronen6)  eingerichtet,  die  Tragweite  beträgt 
2500  Schritte. 


J)  Obige  Benennung  seit  1S7S  für  die  Kappen  der  Officiere  und  Mannschaft  normiert. 

2)  Die  1878  eingeführten  Kapuzen  aus  Kantschukstoff  (bei  den  Officieren  aus  Mantel- 
tuch) wurden  seither  wieder  abgeschafft. 

s)  Bei  den  deutschen  Regimentern  waren  vorübergehend  statt  derselben  Halbstiefel 
im  Gebrauche. 

4)  Vorübergehend  waren  1867  solche  von  Flachsgarn  im  Gebrauche  (jedoch  nicht  bei 

allen  Regimentern). 

6)  Von  1860  an  musste  sich  der  Mann  clie  Feldflasche  aus  dem  Handgelde  beschaffen 
und  waren  solche  von  Holz  im  Gebrauche,  1865  wurde  deren  Beistellung  vom  Aerar  über- 
nommen und  von  Glas,  jedoch  mit  Blech-Ueberzug  eingeführt. 

6)  Metall-Patronen  mit  centraler  Bodenzündung. 


Die  Chargen  und  ihre  Obliegenheiten. 


A.  Personen  des  Stabes. 

a)  Höhere  Officiere. 

Der  wirkliche  Obrist  oder  Regiments-Inhaber.  In  den  ersten  Zeiten 
der  Formierung  von  Regimentern  als  tactisch-administrative  Körper  führte 
der  mit  Bestallungs-Patent  zum  Commandanten  über  eine  gewisse  Anzahl 
Fähnlein  ernannte  Obrist,  zum  Unterschiede  von  dem  Feld-Obristen  ( General  - 
Obristen),  dem  Oberbefehlshaber  des  ganzen  Heeres,  den  Titel:  ..Obrist  über 
ein  Regiment  Fussvolk  (Regiment  zu  Fuss).” 

Schon  damals  hatten  dieselben  fast  unumschränkte  Gewalt  über  ihre 
Regimenter  und  waren  nur  dem  Feld-Obristen,  oft  in  der  Person  des  Lande-- 
fürsten  selbst,  untergeordnet. 

Noch  mehr  bildete  sich  die  Selbstständigkeit  des  Regiments-Inhabers 
im  30jährigen  Kriege  aus,  wo  durch  die  Art  des  Werbe-Systems  und  durch 
den  Charakter  der  Kriegführung  jener  Zeit  überhaupt,  sich  dieses  Amt  zu 
einem  sehr  einträglichen  gestaltete. 

Die  Benennung  ..Obrist.-Inhaber”  entwickelte  sich,  obwohl-  der  Obrist 
vermöge  der  grossen  Vorrechte  und  Gewalt,  welche  er,  verbunden  mit  den 
materiellen  Vortheilen,  über  das  Regiment  besass,  stets  als  der  Eigenthiimer 
(proprietaire)  desselben  galt,  erst  von  dem  Zeitpuncte  an,  wo  es  sich  durch 
die  längere  Beibehaltung  der  Regimenter  in  kaiserlichem  Dienste  ergab,  dass 
der  Obrist,  in  eine  Generals-Charge  befördert,  als  solcher  das  Commando 
des  Regiments  nicht  mehr  unmittelbar  führte  oder  führen  konnte,  jedoch  im 
Genüsse  der  damit  verbundenen  Rechte  und  Beneficien  verbheb. 

In  diesem  Falle  führte  ein  solcher  den  Titel:  ..General-Feldwacht- 
meister” (Feldmarschall-Lieutenant  u.  s.  w.)  und  ..Obrist  über  ein  Re- 
giment zu  Fuss”. 

Auch  kam  es  im  30jährigen  Kriege  vor,  dass  vermögende  Obriste,  mit 
Rücksicht  auf  die  materiellen  Vortheile,  gleichzeitig  2,  selbst  3 Regimenter 
errichteten,  von  denen  sie  selbstverständlich  nur  eines  in  Person  commandieren 
konnten. 

Kaiser  Ferdinand  II.  ordnete  jedoch  an1',  dass  kein  Obrist  mehr  als 
ein  Regiment  besitzen  dürfe,  ebenso  wurde  von  Kaiser  Ferdinand  III.  aus 
disciplinären  Rücksichten  verfügt2),  dass  ein  General,  welcher  nicht  im  Felde 
diente,  überhaupt  nicht  Inhaber  eines  Regiments  sein  durfte  tmd  mussten  in 
Folge  dieser  Massregel  z.  B.  Feldmarschall  Teuffenbach  als  Land-.  Haus-  und 
Zeugmeister,  Feldzeugmeister  Hannibal  Gonzaga  als  Stadt-Commandant  von 
Wien  u.  A.,  ihre  Regimenter  abgeben. 

In  diesen  Fällen  übergieng  anfänglich  das  Regiments-Commando  an  den 
Obristlieutenant,  welchem  der  Inhaber  einen  Tlieil  seiner  Rechte  übertrug  und 


2)  Instruction  vom  27.  April  1631. 

2)  K.  A.,  F.  A.  1613,  IX,  27. 


— 61  — 


welcher  auch  in  administrativer  Richtung  mit  demselben  eine  Abrechnung 
pflegen  musste. 

Als  es  gegen  Ende  des  17.  Jahrhunderts  vorkam,  dass  bereits  in  der 
Obristen-Charge  stehende  Personen  in  Folge  von  Reductionen  anderweitig 
untergebracht  werden  mussten,  wurden  manche  derselben  Regimentern  zu 
Fuss  zugetheilt,  „aggregiert”1),  wie  dies  damals  hiess  und  führten,  wenn  der 
Inhaber  befördert  wurde,  oder  sonst  abwesend  war,  das  Regiments-Commando. 
Man  unterschied  in  solchen  Fällen,  den  „wirklichen  Obristen  oder 
Inhaber”  und  den  „zweiten  oder  zeitlichen  Obristen”2). 

Da  die  Errichtung  und  Ausrüstung,  sowie  die  Complet-Erhaltung  eines 
Regiments  mit  stets  wachsenden  Kosten  verbunden  war,  wurden  die  Fälle 
immer  seltener,  dass  Obriste,  gewiss ermassen  als  Privat-Personen  sich  zur 
Anwerbung  von  Regimentern  anboten ; nach  und  nach  übernahm  der  Staat 
oder  die  Stände  einer  Provinz  deren  Aufstellung,  mitunter  nur  zum  Tlieile, 
oder  auch  gänzlich  3). 

Aus  den  gleichen  Gründen  wurden  schon  seit  dem  spanischen  Erbfolge- 
kriege die  Anerbietungen'  fremder  Souveraine,  Regimenter  für  den  kaiserlichen 
Dienst  aufzustellen  und  selbe  ganz,  oder  auf  eine  gewisse  Zahl  von  Jahren 
in  denselben  zu  überlassen,  angenommen. 

Damit  im  Zusammenhänge  erscheinen  auch  immer  weniger  in  der 
Obristen-Cliarge  stehende  Inhaber,  da  es  anderseits  zur  Regel  wurde,  dass 
vacante  Regimenter  an  bereits  in  einer  höheren  Charge  stehende  Generale 
verliehen  wurden. 

Unter  Kaiserin  - Königin  Maria  Theresia,  beziehungsweise  Kaiser 
Franz  I.  wurde  es  üblich,  dass  der  Monarch  sich  selbst  die  Inhab  er- Stelle  eines 
oder  des  anderen  Regiments  vorbehielt4),  oder  dass  Regimenter  an  Prinzen 
des  kaiserlichen  Hauses  verliehen  wurden,  welche  oft  noch  gar  keine  Charge 
im  kaiserlichen  Heere  bekleideten  und  nur  nominell  den  Titel  „0  brist-Inhab  er” 
führten5).  (Solche  Regimenter  wurden  früher  auch  als  „Haus- Regimenter” 
bezeichnet.) 

Die  Inhabers-Würde  wurde  sohin  von  dem  Commando  des  Regiments 
gänzlich  getrennt,  begann  also  in  einzelnen  Fällen  nur  noch  eine  Ehrenstelle 
zu  sein. 

Die  Inhabers-Rechte  wurden  seit  1767  bei  solchen  Regimentern,  wo 
entweder  der  jeweilige  Monarch  oder  ein  Prinz  des  kaiserlichen  Hauses  als 
Obrist-Inhaber  fungierte,  durch  eigens  hiezu  ernannte,  in  einer  höheren  Generals- 
Charge  stehende,  sogenannte  „Zweite  Inhaber”  ausgeübt6).  Ein  Gleiches 
erfolgte  in  jenen  Fällen,  wo,  wie  es  seit  1817  üblich  wurde,  Mitglieder  fremder 
regierender  Häuser,  welche  gar  keine  Charge  im  kaiserlichen  Heere  bekleideten, 
zu  Obrist-Inhabern  eines  Regiments  ernannt  wurden,  beziehungsweise  ein 
Regiment  deren  Namen  führte7). 


J)  Der  aggregierte  Officier  genoss  nur  die  Gebühr  jener  Charge,  die  eben  frei  war, 
manchmal  wurden  für  selbe  specielle  Gebühren  normiert. 

2)  Mitunter  wurde  auch  einem  oder  dem  anderen  Obristlieutenant,  welcher  ein  Re- 
giment commandierte,  in  Anerkennung  hervorragender  Dienste  die  Obristen-Charge,  jedoch 
nur  als  Titel  verliehen. 

3)  1733  Aufstellung  der  Regimenter  Salm,  Colmenero,  Mercy,  Yettes,  Damnitz,  wo 

je  5 Compagnien  aus  Staatsmitteln,  die  übrigen  auf  eigene  Kosten  der  Inhaber  angeworben 
wurden:  1741  Aufstellung  von  6 Regimentern  durch  die  Stände  Ungarns;  1745  jene  des 
Tyroler  Land-Regiments  u.  s.  w.  ___ 

4)  Kaiser  Franz  I.  1745  Inhaber  des  jetzigen  Infanterie-Regiments  Nr.  1,  welches 
seither  ununterbrochen  den  Namen  des  jeweiligen  Monarchen  führt. 

5)  1749  das  Regiment  Ujväry,  jetzt  Alexander  I.,  Kaiser  von  Russland  Nr.  2 an  Erzherzog 
Carl  (geboren  1744). 

6)  In  den  Jahren  1761 — 1765  wurden  die  Inhabers-Rechte  bezüglich  des  Infanterie- 
Regiments  Erzherzog  Ferdinand  Nr.  2,  dann  des  Cürassier-Regiments  Erzherzog  Maximilian 
ijetzt  Dragoner-Regiment  Nr.  S),  da  die  betreffenden  Erzherzoge  noch  Kinder  waren,  durch 
Kaiser  Franz  I.  als  „Director”  dieser  Regimenter  gewissermassen  persönlich  ausgeübt ; 
nach  dessen  Tode  Übergiengen  sie  vorübergehend  an  den  Hofkriegsrath. 

7)  Aelmliche  Fälle  ereigneten  sich  wohl  bereits  im  vorigen  Jahrhundert  auch,  so 
z.  B.  als  nach  dem  Tode  des  Churfürsten  von  Trier  die  bisherigen  Regimenter  Alt-  und 
•Tung-Lothringen,  dann  Osnabrück  an  die  3 Söhne  des  Herzogs  Leopold  von  Lothringen. 
Leopold,  Franz  Stephan  und  Carl  verliehen  wurden  (Patent  Nr.  4545)  und  diese  Regimenter 


— 62  — 


Bei  jenen  Regimentern,  wo  durch  irgend  einen  Allerhöchsten  Befehl 
angeordnet  wurde,  dass  dasselbe,  um  die  hohen  Verdienste  des  Inhabers  zu 
ehren,  dessen  Namen  auf  immerwährende  Zeiten  zu  fuhren  habe1;,  wurde  ein 
eigener  „Ohrist-Inhaber”  ernannt,  welcher  alle  einem  solchen  zukommenden 
Befugnisse  hatte. 

Allen  Inhabern  (auch  zweiten)  war  seit  1777  gestattet,  einen  Ober-Officier 
des  Regiments  als  Adjutanten  zu  halten;  diese  hiessen  , .Inhab  er  s-Adj utant  en" 
und  hatten  den  Verkehr  zwischen  dem  Inhaber  und  dem  Regimente  zu  ver- 
mitteln. 

Mit  Allerhöchster  Entschliessung  vom  3.  Juli  1868  verloren  die  Inhaber 
alle  ihnen  bisher  noch  zustehenden  Privilegien  und  bildet  die  Inhabers- 
Würde  ausnahmslos  nur  eine  Ehrenstelle,  mit  welcher  keinerlei  dienstliche 
Functionen  verbunden  sind.  Das  Regiment  führt  den  Namen  des  hiezu  er- 
nannten Oberst-Inhabers,  derselbe  ist  berechtigt  die  Uniform  eines  Obersten 
des  Regiments  zu  tragen  und  werden  ihm  vom  Regimente  die  vorgeschriebenen 
Eingaben  (Rangs-  und  Officiers-Eintheilungs-Liste)  vorgelegt. 

Im  Zusammenhänge  mit  dieser  Verfügung  werden  auch  seit  1868  keine 
neuen  zweiten  Inhaber,  beziehungsweise  bei  Regimentern,  welche  den  Namen 
verdienter  Personen  auf  immerwährende  Zeiten  führen,  keine  Inhaber  mehr 
ernannt.  Ebenso  hat  die  Charge  der  Inhabers-Adjutanten  aufgehört. 

Zu  den  wichtigsten  Privilegien  und  Rechten  des  Inhabers,  den  sogenannten 
„Regiments-Privilegien”2),  gehörten  folgende: 

1.  Der  Obrist  war  der  unumschränkte  „Gerichtsherr”  des  Regiments,  es 
stand  ihm  das  Straf- und  Begnadigungsrecht:  „das  Jus  gladii  et  aggratiandi” 
über  alle  Mitglieder  des  Regiments  (den  zeitlichen  Obristen  ausgenommen 
für  begangene  Verbrechen  und  Vergehen  zu.  Er  ordnete  Verhöre  und  Kriegs- 
rechte  an,  ratificierte  die  Urtheile  und  liess  selbe  publicieren  und  executieren. 
„wenn  es  selbst  Todesstrafe  oder  Cassation  eines  Officiers  betraf"’3). 

Nachdem  das  gebräuchlichste  damals  vorhandene  Disciphnar-Strafmittel 
gegen  die  Mannschaft  in  der  Anwendung  der  Strafe  mit  dem  Stocke  bestand, 
so  war  es  selbstverständlich,  dass  jedes  Mitglied  des  Regiments,  welches  nicht 
dem  Offlciers-Stande  angehörte,  unter  dem  Stocke  seiner  Vorgesetzten  stand, 
oder  umgekehrt,  der  Obrist  das  Züchtigungsrecht  mit  demselben  gegenüber 
allen  Untergebenen  ausüben  konnte. 

Ausgenommen  hievon  waren  nur  der  Caplan,  der  Secretär  und  später 
der  Regiments-Feldscher.  Ebenso  war  es  Gebrauch  oder  Regel,  die  Chargen, 
sowie  den  "Wachtmeister-Lieutenant,  den  Profossen.  Regiments-Tambour,  im 
Schreibgeschäfte  verwendete  Foiuiere  (Führer),  ja  selbst  ältere  Soldaten  gar 
nicht,  oder  wenigstens,  um  ihr  Ansehen  nicht  zu  schädigen,  nicht  vor  den 
übrigen  Kriegsleuten  zu  züchtigen. 


nur  deren  Namen  führten,  die  Inhabers-Bechte  aber  durch  den  Hofkriegsrath  ausgeübt, 

respective  durch  denselben  an  die  Commandanten  übertragen  wurden.  Dessgleichen  bei  den 
Regimentern  der  Feldmarschälle  Prinzen  Alexander  von  Württemberg  und  Aibrecht  von 
Braunschweig-Bevern.  als  diese  1733 — 1731  als  Herzoge  zur  Eegierung  ihrer  Länder  gelangten. 

3)  Das  erste  Begiment,  bezüglich  dessen  dies  verfügt  wurde,  war  das  Dragoner- 
Regiment  des  Prinzen  Eugen  von  Savoyen,  welches  seit  dessen  Tode  *1736)  den  Namen 
desselben  trägt  (Patent  Nr.  6735  vom  12.  Januar  1737 1 ; in  der  Infanterie  ist  es  das  Regiment 
Nr.  2.  welches  seit  dem  Tode  des  Kaisers  Alexander  I.  von  Russland  il825i  dessen  Namen 
beibehielt.  Es  besteht  indessen  auch  ein  Patent  Kaiser  Leopold  I.  vom  10.  August  1656. 
welches  nach  dem  Tode  des  Eeldmarschalls  Octavio  Piccolomini  verfügt,  dass  dessen 
Cürassier-Regiment.  dessen  letzte  Spuren  sich  im  heutigen  Dragoner-Kegiment  Nr.  6 ver- 
folgen lassen,  für  immer  ..Piccolominisch”  genannt  werden  solle.  Aber  schon  unter  dem 
nächsten  Inhaber  Caprara  erscheint  diese  Bezeichnung  nicht  mehr  und  scheint  niemals 
zitr  Geltung  gekommen  zu  sein.  (K.  A..  Bestallungen  1656.  1550.) 

-)  Sie  wurden  auch  Regiments-Privilegien  genannt,  weil  durch  dieselben  alle  An- 
gehörigen eines  Regiments,  gegenüber  ausserhalb  eines  Kegiments-Verhandes  Stehenden, 
gewisse  Vorrechte  genossen  ; so  z.  B.  in  Betreff  des  unter  Nr.  1 aufgeführten,  dass  jeder 
Soldat,  wenn  er  auch  momentan  vom  Regimente  abwesend,  wegen  eines  begangenen  Ver- 
brechens an  sein  zuständiges  Regiments-Gericht  abgeliefert,  also  nicht  durch  ein  anderes 
abgeurtlieilt  w-erden  durfte.  Dieses  Privilegium  wurde  auch  das  „privilegium  fori"  genannt. 

3)  Attsnahmen  fanden  nur  in  Fällen  von  Zweikampf  statt,  wo  das  Urtheil  vor  der 
Vollstreckung  dem  Kaiser  oder  dem  Hofkriegsrath  zur  Revision  vorgelegt  werden  musste, 
ebenso,  wenn  eine  Partei  sich  über  die  Sentenz,  wenn  selbe  nicht  auf  Leib-  und  Lebens- 
strafe  lautete,  beschwerte. 


— 63  — 


Bezüglich  des  Wachtmeister-Lieutenants  wurde  1752  verfügt,  dass  derselbe 
gar  nicht  mehr  unter  dem  Stocke  stehe. 

1748  ordnete  Kaiserin-Königin  Maria  Theresia  schon  eine  Beschränkung 
der  imgerechtfertigten  Anwendung  der  Stockstrafe  an;  nach  dem  Reglement, 
vom  Jahre  1769  durften  Stockstreiche  überhaupt  nur  noch  gegen  Gefreite 
und  Gemeine  angewendet  werden. 

Wenn  der  Inhaber  nicht  beim  Regimente  anwesend  war,  so  übertrug 
er  dieses  Jus  gladii  et  aggratiandi  mittelst  eines  eigenen  Decretes  an  den 
zeitlichen  Obristen  (Obrist-fiegiments-Commandanten)  entweder  ganz  oder  mit 
irgend  einem  Vorbehalte.  In  diesem  Decrete  musste  auch  ausgesprochen  sein, 
in  wie  weit  der  nach  dem  zeitlichen  Obristen  etwa  im  Regiments-Commando 
folgende  Stabs-Officier  dasselbe  Jus  gladii  et  aggratiandi  zu  überkommen  habe. 

1868  bei  Auflösung  der  Regiments-Gerichte  übergiengen  die  gerichts- 
herrhchen  Rechte  der  Inhaber  (Regiments  - Commandanten)  beziighch  der 
Infanterie  an  die  Brigade-Commandern 

2.  Der  Inhaber  hatte  ursprünglich  das  B es  t all  ungs-  und  B eför  de  rungs- 
recht, sowie  das  Entlassungsrecht  über  alle  unobligaten  Mitglieder  des  Re- 
giments (Stabs-Parteien). 

Bezüghch  der  Stabs-Officiere  wurde  dieses  Recht  schon  unter  Kaiser 
Leopold  I.  durch  den  Hofkriegsrath  vielfach  beschränkt  und  in  Anspruch 
genommen  (so  durch  Eintheilimg  von  durch  Reductionen  Ueberzähhgen,  als 
..Aggregierte”,  welche  nach  Massgabe,  als  sich  Aperturen  ergaben,  in  eine 
wirkliche  Charge  eingebracht,  „accommodiert”  wurden). 

Später  konnten  die  Inhaber  bei  Erledigung  einer  Stabs-Officiers-Stelle 
Individuen,  deren  Beförderung  sie  wünschten,  hiezu  in  Vorschlag  bringen; 
seit  1766  erfolgten  die  Beförderungen  der  Stabs-Officiere  ausschliesslich  durch 
den  Hofkriegsrath. 

Bezüghch  der  Officiers-Stellen  vom  Hauptmann  abwärts  hatte  der  Obrist- 
Inhaber  das  unumschränkte  Beförderungsrecht1],  welches  er  ebenfalls  an  den 
zeitlichen  Obristen  mit  oder  ohne  Beschränkung  übertragen  konnte,  was  jedoch 
in  den  seltensten  Fähen  geschah2). 

Seit  1849  sind  alle  Beförderungen  der  Stabs-Officiere  der  Allerhöchsten 
Entschliessung  Sr.  Majestät  Vorbehalten. 

Seit  1868  erfolgt  die  Beförderung  aller  Stabs-  und  Ober-Officiere  durch 
Se.  Majestät  den  Kaiser. 

Die  Beförderung  der  Hnterofficiere  erfolgte  über  Vorschlag  der  Compagnie- 
Commandanten  durch  das  Regiments-Commando.  Der  Inhaber  hatte  das  Recht, 
alle  Stabs-Parteien  aufzunehmen,  eventuell  zu  entlassen. 

3.  Der  Inhaber  hatte  das  Recht,  die  Bewilligung  zur  Heirath  für 
Officiere  und  Mannschaft  zu  ertheilen. 

Vom  Jahre  1769  an  wurden  Heiraths  - Cautionen  normiert,  dann  die 
Zahl  der  verheiratheten  Unterofficiere  und  Mannschaft  beschränkt3). 

Ebenso  wurde  später  betreffs  der  Officiere  festgesetzt,  dass  nur  ein 
Sechstel  des  Gesämmtstandes  verheirathet  sein  dürfe. 

Dieses  Recht  konnte  so  wie  die  anderen  übertragen  werden  und  über- 
gieng  bezüglich  der  Officiere  1868  an  das  Reichs-Kriegs-Ministerium,  bezüglich 
der  Mannschaft  verblieb  es  dem  Regiments-Commandanten4). 

')  Wiewohl  durch  vielfache  Verordnungen  den  Inhabern  wiederholt  zur  Pflicht 
gemacht  wurde,  hiebei  ohne  ,, geringsten  Eigennutz  oder  Parteilichkeit,  mit  alleiniger  (Rück- 
sicht auf  das  Beste  des  Dienstes  vorzugehen,  auch  die  Beförderungen  grundsätzlich  nach 
der  ..Anciennität”  vorzunehmen  und  nur  bei  ganz  aussergewöhnliclien  vorzüglichen  Eigen- 
schaften einen  jüngeren  Officier  einem  vielleicht  mittelmässigen  Aelteren  vorzuziehen", 
fanden  in  dieser  Richtung  doch  mannigfache  Missbrauche  statt.  Die  vielfachen  „Einschübe”, 
so  nannte  man  .Tene,  welche  durch  die  Inhaber  von  fremden  Regimentern  mit  Beförderung 
in  das  Eigene  übernommen  wurden,  brachten  manchem  braven  an  der  Avancements-Tour 
stehenden  Officier  eine  unverdiente  Zurücksetzung. 

!)  Die  Ernennung  der  Landwehr-Officiere  war  den  General-Commanden  Vorbehalten, 

3)  Nach  dem  Reglement  von  1769  durften  nur  3 Weiber  per  Compagnie  in  das  Feld 
mitgenommen  werden. 

ä)  Gegenwärtig  (seit  1812)  unterscheidet  man  bezüglich  der  Mannschaft  zwei  Kategorien 
Verheiratheter.  Jene  nach  „erster  Art”  haben  Anspruch  auf  Unterkunft,  Beförderung  auf 
Märschen  u.  s.  w„  vom  Aerar.  Jene  nach  „zweiter  Art”  müssen  ihre  Familien  aus 
Eigenem  erhalten.  Grundsätzlich  dürfen  überhaupt  nur  Chargen  verheirathet  sein,  Mann- 
schaft, so  lange  sie  im  Präsenzstande  dient,  gar  nicht. 


— 64  - 


4.  Ein  weiteres  Privilegium,  welches  weniger  die  Rechte  der  Inhaber 
selbst  betraf,  sondern  vielmehr  als  ein  Privilegium  des  ganzen  Regiments 
galt,  war,  „dass  ein  Regiment  zu  keiner  anderen  Diöc  ese  oder  Pfarre 
gehörig,  sondern  der  Regiments-Pater  (Feld-Caplan  > der  alleinige 
Pfarrer  sei”. 

Dieses  erlosch  ebenfalls  1868  bei  Reorganisierung;  der  Militär-Seelsorge 
und  gieng  an  die  „Militär-Pfarrer”  der  Corps-Commanden  über. 

5.  Genoss  jedes  Mitglied  des  Regiments  besondere  Begünstigungen  bei 
Errichtung  von  „Testamenten”.  Dieses  Privileg  ist  noch  gegenwärtig 
in  Kraft1). 

6.  Der  Inhaber  hatte  früher  auch  das  Recht  der  „freien  Beurlaubung"; 
als  aber  damit  vielfache  Missbräuche  getrieben  wurden,  die  Officiere  die 
Urlaube  überschritten,  ja  Stabs-Offi eiere  oft  Monate  lang  nicht  zu  ihren  Re- 
gimentern einrückten,  wurde  dieses  Recht  mit  Patent  vom  1.  September  1704 
an  die  commanclier enden  Generale  und  an  den  Hofkriegsrath  übertragen. 

7.  Dem  Inhaber  fiel  der  Nachlass  eines  ohne  Erben  oder  Testament 
verstorbenen  Officiers,  in  allen  Fällen  aber  ein  Douceur  (ein  Pferd,  oder 
100  Ducaten)  zu. 

Von  diesem  Rechte  geschieht  schon  in  dem  Reglement  von  1769  keine 
Erwähnung  mehr. 

8.  Der  Inhaber  gab  auf  Grund  der  alten  Gebräuche  seinem  Regimente 
„Dienst-  und  Exercier-Vor Schriften”,  welche  er  gegen  die  Einführungen 
der  Generale  in  Schutz  nahm,  dagegen  war  er  für  die  kriegsgemässe  Aus- 
bildung und  für  die  Aufrechthaltung  der  Disciplin  in  seiner  Truppe  verantwortlich. 

Nachdem  schon  das  1728  publizierte,  von  Feldmarschall  - Lieutenant 
Regal  für  sein  Regiment  verfasste  ..Regulament”  nach  und  nach  bei  den 
meisten  Regimentern  eingeführt  worden  war,  wurde  mit  1.  März  1737  das  von 
Kaiser  Carl  VI.  sanctionierte  erste  einheitliche:  ..Regulament  und  Ordnung, 
nach  welchen  Unsere  gesammte  Infanterie  in  denen  Handgriffen 
und  Kriegsexercitien  etc.  gleichförmig  sich  zu  achten  haben  solle", 
eingeführt,  womit  oben  erwähntes  Recht  der  Inhaber  sistiert  wurde. 

9.  Der  Inhaber  hatte  das  Recht,  die  Adjustierung  für  sein  Regiment 
zu  bestimmen,  oder  nach  seinem  Geschmacke  und  Gefallen  abzuändern.  Dieses 
Recht  erhielt  schon  durch  die  etwa  um  1690  und  1708  erfolgte  Einführung  einer 
gleichmässigen  Bekleidung,  wenigstens  was  Form  und  Farbe  der  Hauptstücke 
betraf,  eine  Beschränkung,  doch  war  den  Inhabern  immer  noch  die  'Wahl  der 
Farbe  der  Aufschläge,  Camisole  u.  dgl.  überlassen. 

1767  wurde  auch  die  Farbe  der  Letzteren  vom  Hofkriegsrath e für  alle 
Regimenter  bleibend  festgesetzt,  beziehungsweise  durch  das  Los  bestimmt 
und  hatten  die  Inhaber  seither,  mit  Ausnahme  der  Bekleidimg  der  Regiments- 
Musiken,  bei  welcher  noch  hie  und  da  Abweichungen  gestattet  waren,  in 
Rücksicht  auf  Adjustierung  kerne  Befitgnis.se  mehr. 

Seit  1822  mussten  auch  die  Leute  aller  Regiments-Musiken  nach  einer 
einheitlichen  Vorschrift  adjustiert  sein. 

10.  Der  Inhaber  hatte  das  Recht,  seinem  Regimente,  beziehungsweise 
den  Unter- Abtheilungen  neue  Fahnen  zu  geben. 

Diese  Ehrenzeichen  wurden  in  der  Regel  in  seiner  IV ohnung  aufbewahrt. 

11.  Der  Obrist-Inhaber  war  der  unumschränkte  Administrator  des 
Regiments,  nur  bei  der  Verwaltung  der  Regiments-Cassa  wirkten  der  Obrist- 
lieutenant und  der  Obristwachtmeister  mit. 

Durch  die  Uebernahme  der  Beschaffung  der  Montur  durch  das  Aerar. 
durch  das  Erscheinen  geregelter  Vorschriften  über  die  Werbung  und  überhaupt 
durch  die  stetig  wachsende  Einflussnahme  des  Hofkriegsrathes  als  oberste 


Dasselbe  ist  nicht  mehr  als  Regiments-,  sondern  als  ein  gesetzliches  Privilegium 
des  Militärs  überhaupt  anzusehen.  (Dienst-Reglement.) 


— 65  — 


Centralstelle,  verbunden  mit  der  successiven  Schaffung  eines  strengeren  Control- 
Systems,  wurden  die  Inhaber  in  dieser  Richtung  immer  mehr  beschränkt  und 
verblieb  denselben  allmählich  nur  ein  ganz  untergeordneter  Einfluss  auf  die 
Administration  des  Regiments. 

Die  regelmässigen  Gebühren  des  Obrist-Inhabers  bestanden  ausser  der 
nach  der  jeweiligen  „Verpflegs-Ordonnanz” J)  festgesetzten  Gebühr  als  Obrist, 
auch  noch  in  jener  als  Hauptmann,  da  er,  wie  mehrfach  erwähnt,  Eigenthümer 
einer  Compagnie  war* 2 3). 

Wenn  derselbe  in  die  Generals-Charge  befördert  wurde,  behielt  er  die 
obenerwähnten  Gebühren  bei  und  bezog  jene  der  höheren  Charge  nur  dann, 
wenn  er  ein  wirkliches  Commando  bei  der  Armee  im  Felde  führte;  im  Frieden 
nur  dann,  wenn  er  einen  Posten  bekleidete,  für  welchen  fixe  Gebühren  normiert 
waren,  z.  B.  ein  Festungs-Commando  u.  dgl. 

Von  1769  an  erhielten  alle  in  einer  Generals-Charge  stehenden  Obrist- 
Inhaber,  auch  wenn  selbe  keinen  activen  Posten  bekleideten,  oder  sich  im 
Ruhestande  befanden,  eine  jährliche  „Inhabers -Gage”8);  1798  wurde  diese 
Gebühr  jedoch  wieder  eingestellt. 

Mit  dem  Jahre  1805  verloren  die  Inhaber,  sowie  der  Oberst-Regiments- 
Coinmandant  und  alle  Stabs-Officiere  das  Eigenthumsrecht  der  Compagnien, 
sohin  auch  die  damit  verbundenen  Gebühren  und  bezogen,  da  mittlerweile 
auch  ständige  Gebühren  für  alle  activen  Generale  (Pensionen  für  die  im 
Ruhestande  befindlichen),  normiert  wurden,  von  nun  an  nur  die  ihrer  Charge 
jeweilig  zukommenden  Gebühren. 

Zu  den  Neben-Einkünften  eines  Obrist-Inhabers,  welche  theilweise  mit 
dieser  Charge,  theilweise  mit  jener  des  Hauptmannes  verbunden  waren  und 
welche  mitunter  in  nicht  gerechtfertigter,  eigennütziger  Weise  ausgebeutet 
wurden,  gehörten  : 

a)  Die  Gebühren  bei  Vorstellungen. 

Jeder  in  eine  Charge  neu  Beförderte  musste  vor  Uebernahme  des 
Commandos  über  die  betreffende  Unter-Abtheilung  derselben  durch  einen 
Höheren  „vorgestellt”  werden  und  erlangte  die,  sei  es  vom  Hotkriegsrath  oder 
vom  Inhaber  ausgesprochene  Verleihung  einer  Charge  erst  durch  diese  Vor- 
stellung dienstliche  Kraft.  Der  Vorstellende  erhielt  jederzeit  von  dem  Vor- 
gestellten ein  Präsent4).  Stabs-Officiere  wurden  beinahe  stets  durch  den 
Inhaber  vorgestellt. 

b ) Der  St'ellenverkauf.  Dieser  wurde  sowohl  durch  die  Inhaber  selbst, 
als  auch  durch  das  Abkaufen  der  Beförderung  von  den  zur  Vorrückung  be- 
stimmten Officieren  mit  Vorwissen  des  Inhabers  betrieben. 

Prinz  Eugen  von  Savoyen  versuchte  als  Hofkriegsraths-Präsident 
vergebens,  diesem  Missbrauche  zu  steuern  und  erwirkte  auch  ein  strenges 
Patent  gegen  denselben5 *),  doch  konnte  der  Stellenhandel  nicht  vollständig 
unterdrückt  werden. 

c)  Eine  weitere  Einnahmsquelle  bildeten  die  Werbgelder,  indem  solche 
den  Angeworbenen  oft  nicht  in  der  vom  Staate  hiefür  ausgeworfenen  Höhe 
ausbezahlt  wurden,  ebenso 

d)  indem  in  gleicher  Weise  die  für  Instandhaltung  und  Neu- 
Anschaffung  der  Montur,  theils  vom  einzelnen  Manne  geleisteten  Rück- 
lässe,  theils  die  vom  Aerar  hiefür  empfangenen  Gelder  nicht  im  vollen  Aus- 
masse ihrer  Bestimmung  zugeführt  wurden,  wodurch  sich  die  Abtheilungen, 
was  die  Bekleidung  betrifft,  wiederholt  in  trostlosem  Zustande  befanden. 

’)  So  hiessen  jene  Vorschriften,  durch  welche  die  Natural-  oder  sonstigen  Gebühren 
fallweise  normiert  wurden. 

!)  Nach  der  Verpflegs-Ordonnanz  vom  Jahre  1697  z.  B.  erhielt  ein  solcher  monatlich 
im  Winter  50  Mund-  und  12  Pferd-Portionen  ä fl.  P30  als  Obrist  und  15  Mund-  und  3 Pferd- 
Portionen  als  Hauptmann  (im  Sommer  die  Hälfte).  Später  (1758)  wurden  fixe  monatliche 
Gagen  eingeführt. 

3)  Der  Bezug  der  Oberstens-Gage  iibergieng  an  die  Oberst-Regiments-Commandanten. 

4)  Vielfach  war  es  gebräuchlich  „ein  Paar  Pistolen”  zur  Discretion  zu  verehren. 
(Feldzüge  des  Prinzen  Eugen  von  Savoyen.  I.  Band.) 

5)  Patent  vom  5.  September  1703.  (K.  A.,  H.  K.  R.  1703.  Reg.  108.) 


Geschichte  der  k.  und  k.  Wehrmacht.  I.  Bd. 


5 


— 66  — 


e ) Schliesslich  ergab  sich  eine,  leider  auch  nicht  zu  rechtfertigende  Ein- 
nahmsquelle mancher  Inhaber1)  durch  die  Gebahrung  mit  den  Verpflegs- 
Geldern. 

Diese  wurden  den  Obristen  (mitunter  auch  den  Hauptleuten)  gewöhnlich 
für  den  ganzen  Sollstand  ausbezahlt,  wofür  selbe  die  Verpflichtung  übernahmen, 
durch  die  in  Folge  eintretender  Abgänge,  deren  sofortige  Deckung  wohl  nicht 
immer  möglich  war,  sich  ergebenden  Ersparnisse,  bei  nächster  Gelegenheit 
den  Ersatz  durch  Werbung  zu  bestreiten,  sohin  das  Regiment  wieder  zu 
completieren. 

Indem  nun  solche  Abgänge  oft  Monate  lang  nicht  gedeckt  wurden,  kam 
einerseits  die  ersparte  Summe  dem  Inhaber  zu  Gute,  anderseits  werden  aber 
dadurch  die  mitunter  vorgekommenen  andauernd  schlechten Standes-Verlniltnissc 
einzelner  Regimenter  erklärt2). 

Bei  den  Musterungen  durch  die  Organe  des  Kriegs-Commissariates 
wurde  vielfach  der  weitere  Missbrauch  getrieben,  dass  zur  Täuschung  der- 
selben, für  Abgänge,  aber  in  den  Standes-Listen  als  präsent  weitergeführte 
Mannschaft,  ein  Strohmann,  sogenannte  „blinde  Leute”  (passe- Volants)  vor- 
geführt wurden. 

f)  Weitere  kleinere  Einnahmsquellen  der  Obriste  ' beziehungsweise  in 
ihrer  gleichzeitigen  Eigenschaft  als  Inhaber  einer  Compagnie)  bildeten  die 
Gebühren,  welche  z.  ti.  der  Marketender  zahlen  musste,  solche  bei  Heiratlien 
mid  Beurlaubungen  u.  dgl. 

Endlich  wäre  noch  zu  erwähnen,  dass,  wohl  nur  in  den  Zeiten  des 
30jährigen  Krieges,  wo  die  Bande  der  Disciplin  mehr  gelockert  waren, 
viele  Obriste  sich  auf  Kosten  des  Landes  bereicherten,  in  welchem  sie  eben 
lagen  und  von  den  Ständen  und  Bewohnern  Lieferungen  in  Geld  und  Naturalien, 
theils  für  ihre  Truppen,  theils  für  ihre  eigene  Person  erpressten. 

Schon  Wald  stein  hatte  strenge  Verfügungen  gegen  diesen  Unfug 
getroffen3),  doch  verstummten  die  Klagen  in  dieser  .Richtung  umsomehr  noch 
lange  nicht  gänzlich,  als  hierin  die  höheren  Officiere  aller  kiiegführenden 
Mächte  miteinander  förmlich  wetteiferten. 

Der  Obrist  - Regiments  - Commandant.  In  den  ersten  Jahren  des 
spanischen  Erbfolgekrieges  wurden,  nachdem  sich  die  Fälle  immer  vermehrten, 
dass  Inhaber,  bereits  in  einer  höheren  Charge  stehend,  vielfach  auf  einem 
anderen  Kriegs- Schauplatz  verwendet  als  ihr  Regiment,  auf  die  Commamlo- 
führung  und  Verhältnisse  im  Regimente  keinen  clirecten  Einfluss  nehmen 
konnten,  von  Kaiser  Leopold  I.,  beziehungsweise  von  seinem  Nachfolger  Kaiser 
Joseph  I.,  eigene  Obriste  als  „Regiments-Commandanten”  ernannt  und 
erscheint  seither  diese  Charge  dauernd  systemisiert.  Durch  diese  Massregel 
sollte  das  Commando  dauernd  in  feste  Hände  gelegt  tuid  eingerissenen  Un- 
zukömmlichkeiten gesteuert  werden.  Bezüglich  der  Einführung  der  genannten 
Charge  lässt  sich  kein  präcises  Datum  feststellen  und  existiert  auch  keine 
diesfälhge  Verordnung4),  sondern  diese  Ernennungen  wurden  theils  früher 
schon,  theils  später  nur  fallweise  und  durchaus  nicht  bei  allen  Regimentern 
gleichzeitig  vorgenommen  und  erscheinen  nach  dem  Frieden  von  Passarowitz. 
viele,  ja  selbst  gegen  Ende  der  Regierung  Kaiser  Carl  VI..  einzelne  Regi- 
menter noch  von  Obristlieutenants  commandiert. 

Der  Obi'ist-Regiments-Commandant  übte  die  für  den  Obrist-Inhaber 
geschilderten  Rechte  im  vollen  Umfange  aus,  wenn  er  gleichzeitig  die  Charge 


i)  Selbstverständlich  muss  anerkannt  werden,  dass,  insbesondere  vom  IS.  Jahrhundert, 
doch  der  weitaus  grösste  Tlieil  der  Inhaber  sich  von  der  Ausübung  der  geschilderten.  Miss- 
brauche durchaus  ferne  hielt. 

q So  musste  z.  B.  1692  das  Regiment  Bielke  aufgelöst  werden,  weil  der  Inhaber  es 
unterliess  für  die  Completierung  desselben  zu  sorgen ; ebenso  waren  1709  die  Regiment  er 
Pfeffershofen  und  Lapaczek  (jetzt  Graf  Khevenhüller  Nr.  7 und  Erzherzog  Carl  Stephan  >r.  s 
als  sehr  herabgekommen,  zur  Auflösung  bestimmt:  doch  wurde  diese  Massregel  dahin  ab- 
geändert. dass  die  Regimenter  den  betreffenden  Inhabern  abgenommen  wurden.  Aehnhclie 
Missstände  ergeben  sich  bei  dem  Regimente  des  FZM.  Samuel  Schinettau.  der  1 Gl  den  öster- 
reichischen Dienst  verliess,  um  in  jeneu  König  Friedrich  II.  von  Preussen  zu  treten. 

3)  Befehl  an  Arnim  vom  28.  December  1627  u.  A. 

4)  In  manchen  Werken  wird  hiefür  das  Jahr  170S  angegeben. 


- 67 


■des  letzteren  bekleidete;  als  Obrist  nur  insoweit,  als  sie  ihm  von  dem  Genannten 
übertragen  wurden. 

Unter  seiner  Verantwortung  wurden  alle  Scandes-Listen,  Gebühren- 
Rechnungen  und  Schriftstücke  verfasst,  Verordnungen  der  höheren  Behörden  ge- 
sammelt und  die  Verlassenschafts-Angelegenheiten  der  Officiere  und  Mannschaft 
verhandelt. 

Er  regelte  auf  Grund  der  alten  Regiments- Geb  rauche  den  Dienstgang 
und  die  Handhabung  der  Disciplin.  Er  liess  regimentsgeschichtliche  Notizen 
und  Vormerkungen  über  die  Conduite  und  Verdienste  der  Officiere  führen. 
Er  unterschrieb  die  Muster-Listen1),  Monats-Tabellen,  Cassa-Extracte  etc.  und 
war  für  die  Richtigkeit  dieser  Documente  haftbar. 

Der  Obrist  commaudierte  bei  Paraden  zu  Fuss,  in  der  Action  jedoch 
stets  zu  Pferd. 

An  Gebühren  bezog  derselbe  im  Frieden  nur  jene  eines  Obristlieutenants, 
da  die  Obristens-Gage  dem  Obrist-Inhaber  zufiel.  Erst  durch  das  Verpflegs- 
Reglement  vom  Jahre  1755  wurde  ein  eigener  Gebührssatz  für  den  Obrist- 
Regiments-Commandanten  normiert.  Im  fiebrigen  stand  er  bis  1805  wie  der 
Inhaber  in  den  Bezügen  einer  Compagnie,  sohin  auch  der  Hauptmanns- 
Gebühr. 

Gegenwärtig  führt  der  Oberst  als  Cornmandant  eines  Regiments  den 
Befehl  über  alle  Theile  desselben,  es  obliegt  ihm  die  Pflege  des  militärischen 
Geistes,  die  Aufrechthaltung  der  Disciplin  und  der  vollen  Kriegstüchtigkeit 
desselben,  er  leitet  und  überwacht  den  gesammten  Dienstbetrieb.  Er  soll 
hiebei  ein  besonderes  Augenmerk  der  Nationalität  seines  Regiments  zuwenden, 
weil  die  Tüchtigkeit  des  Soldaten  zum  Theile  durch  die  richtige  Vervvertliung 
seiner  nationalen  Eigenschaften  bedingt  ist. 

Bei  jenen  Regimentern,  welchen  wieder  ein  Auditor  als  juridischer 
Beirath  beigegeben  ist,  übt  er  apch  die  gerichtsherrlichen  Rechte  aus2). 

Er  ernennt  die  Officiere  für  specielle  Diensteszweige  (Adjutanten,  Proviant- 
Officiere),  er  verleiht  die  Compagnie-Connnanden,  tlieilt  die  Officiere  und 
Mannschaft  zu  den  Compagnien  ein,  verfügt  Uebersetzungen  aus  dem  oder 
in  den  Feuergewehrstand  u.  s.  w. 

Er  ist  verpflichtet,  dem  Oberst-Inhaber  nebst  den  sonst  vorgeschriebenen 
Eingaben,  jede  Veränderung  des  Standortes  des  Regiments-Stabes  sofort  zur 
Kenntniss  zu  bringen. 


Wenn  ein  Oberst,  wie  es  in  neuester  Zeit  vielfach  der  Fall  ist,  ein 
Bataillon  commandiert3),  so  gelten  für  denselben  die  für  die  übrigen  Stabs- 
officiere  vorgeschriebenen  Verhaltungen. 

Nach  der  gegenwärtig  in  Kraft  stehenden  Beförderungs-Vorschrift  bilden 
alle  Oberste,  ohne  Unterschied  der  Waffengattung  oder  Special-Branche,  einen 
Gesammt-Concretual-Status  und  ist  in  der  Infanterie  und  Jäger-Truppe  die 
Zahl  derselben  mit  163  normiert4). 

Der  Obristlieutenant  (Oberstlieutenanf)  war  als  Stellvertreter  des 
Obristen  in  dessen  Abwesenheit  Regiments-Connnandant  und  übte  die  Be- 
fugnisse des  Inhabers  aus,  insoweit  sie  ihm  übertragen  wurden. 

Bei  Anwesenheit  desselben  hatte  er  speciell  die  Regiments-  und 
Compagnie-Cassen  zu  scontrieren,  das  Regiments -Gericht,  sowie  die  Be- 
kleidung und  Ausrüstung  des  Regiments  zu  überwachen5),  ebenso  später  die 
Menagen. 


*)  Er  hatte  das  Recht,  seine  Unterschrift  auf  die  sogenannte  „Kaiserseite”  zu  setzen. 

s)  Bezüglich  der  Beförderungen.  Heiraths-Bewilligungen  u.  s.  w.,  ist  das  denselben 
Betreffende  und  noch  Gütige  beim  Obrist-Inhaber  erwähnt. 

3)  Um  ein  günstigeres  Zahlen-Verliältniss  zwischen  den  einzelnen  Stabsofficiers- 
Chargen  der  Infanterie  und  Jäger-Truppe  und  dadurch  bessere  Beförderungs-Verhältnisse 
zu  erzielen,  wurde  1886  die  Zahl  der  Oberste  so  vermehrt,  dass  60  Oberste  als  Bataillons- 
Commandan'ten  fungieren  müssen. 

4)  Organische  Bestimmungen  vom  Jahre  1890. 

5)  Da  es  hiedurch  auch  zu  seinen  Obliegenheiten  gehörte,  für  die  Delinquenten  beim 
■Gerichtsherrn  Fürbitte  einzulegen,  wurde  er  auch  „Mutter  des  Regiments”  genannt. 


5* 


— 63 


Aus  den  beim  Obrist-Regiments-Commandanten  angeführten  Gründen, 
erhielt  derselbe  bis  1755  zumeist  die  Gebühren  als  Obristwachtmeister.  hiezu, 
als  Eigentliümer  einer  Compagnie1),  jene  als  Hauptmann  (bis  1805). 

Gegenwärtig  gelten  für  den  Oberstlieutenant  als  Commandanten  eines 
Bataillons,  sowie  für  den  Major,  folgende  Vorschriften: 

Er  muss  das  Bataillon,  für  dessen  kriegsgemässe  Ausbildung  und  Schlag- 
fertigkeit er  die  volle  Verantwortung  trägt,  in  allen  Gelegenheiten  mit  Gewandt- 
heit und  Sicherheit  zu  führen  wissen  und  ist  zunächst  berufen,  den  Regiments- 
Commandanten  in  Ausübung  des  Dienstes  zu  unterstützen. 

Als  Commandant  eines  selbstständigen  (detachierten)  Bataillons  gelten 
im  Allgemeinen  für  denselben  die  für  den  Regiments -Commandanten  vor- 
geschriebenen V erhaltungen. 

Die  Oberstlieutenants  der  Infanterie  und  Jäger -Truppe  bilden  einen 
gemeinschaftlichen  Concretual-Status  und  ist  deren  Zahl  mit  161  festgesetzt. 

Der  Obristwachtmeister  (Major)2)  war  das  Executiv  - Organ  des 
Regiments,  da  ihm  die  Vollziehung  aller  Regiments-Befehle  übertragen  war. 
Bei  Uebungen  und  im  Felde  oblag  ihm  die  Beaufsichtigung  der  tactischen 
Ordnung,  des  Marschtempos,  die  Recognoscierung  des  Terrains;  auch  be- 
stimmte er  die  Alarmplätze  des  Regiments  und  der  Compagnien. 

Die  Aufstellung  der  Wachen,  das  Exercieren,  die  Evolutionen  wurden 
von  ihm  geleitet,  er  überwachte  die  Reinlichkeit  im  Lager,  die  Marketender 
in  Bezug  auf  Mass  und  Gewicht  und  visitierte  täglich  die  Unterkünfte.  Bei 
Paraden  commandierte  er  das  Regiment  zu  Pferd  und  mit  gezogenem  Degen. 

Die  Führung  der  Commandier-Listen  über  Officiere.  der  Dienst-Tabellen. 
Rottenzettel  u.  s.  w.  geschah  unter  seiner  Verantwortung  und  haftete  er  mit 
seiner  Unterschrift  für  deren  Richtigkeit. 

Nach  der  Einführung  des  Bataillons  als  tactisclie  Einheit,  fungierte  er 
als  Bataillons-Commandant;  nach  Creierung  der  Charge  des  Obrist-Regiments- 
Commandanten  commandierte  er  bei  einem  Stande  von  drei  Bataillonen  jeweilig 
das  Leib-(inhabers-)Bataillon,  wenn  dieses  selbstständig  war. 

Seit  der  Mitte  des  vorigen  Jahrhunderts  (etwa  1757)  ist  die  Bezeichnung 
,,Major''  statt  Obristwachtmeister  allgemein  üblich  geworden,  doch  erscheinen 
noch  in  den  Reglements  vom  Jahre  1807  beide  Titel  angewendet. 

Im  siebenjährigen  Kriege  bestand  vorübergehend  je  ein  zweiter  Major 
per  Regiment,  seit  1769  ein  solcher  dauernd  normiert. 

Durch  das  Reglement  vom  Jahre  1805  wurden  im  Kriege  ein  dritter 
und  vierter  Major  systemisiert. 

Seit  1807  fungierte  der  Major  auch  in  disciplinärer  und  administrativer 
Richtung  als  Commandant  eines  Bataillons  und  hat  sich  vorzüglich  dessen 
theoretische  und  tactisclie  Ausbildung  angelegen  sein  zu  lassen. 

In  den  Friedensjahren  1815—1848  hatte  jedes  Regiment,  inclusive  des 
Commandanten  des  1.  Landwehr-Bataillons,  grundsätzlich  deren  drei,  seither 
ist  nur  die  Zahl  der  Stabs-Officiere  im  Allgemeinen  festgesetzt.  In  dieser 
Periode3)  commandierte  grundsätzlich  der  Oberstlieutenant  das  1.,  beziehungs- 
weise ein  mit  dem  Regiments-Stabe  vereinigtes  Bataillon4),  der  erste  Major 
das  zweite,  der  zweite  Major  das  dritte  Bataillon,  was  einen  wiederholten,  fin- 
den Dienst  nachtheiligen  Wechsel  im  Commando  der  Bataillone  zur  Folge  hatte. 

Bezüglich  des  Commandos  der  Grenadier-Bataillone  bestand  bei  deren 
Formation  1769  die  Gepflogenheit,  dass  hiezu  stets  ein  Oberstlieutenant  vom 


J)  In  den  Landsknechtzeiten  wählte  sich  der  Obrist,  nachdem  die  unter  sein 
Commando  bestimmten  Fähnlein  gesammelt  waren,  aus  der  Mitte  der  Hauptleute  seinen 
„Stellvertreter”  — Locum  tenens  (Lieutenant)  — . woraus  sich  die  Benennung  ..Obrist- 
lieutenant” entwickelte.  Dieser  behielt  aber  das  Commando  und  Eigenthum  seines  Fähnleins 
bei.  Erst  später  wurde  der  ,. Obristlieutenant”  als  eine  eigene  Charge  in  der  militärischen 
Hierarchie  eingeführt  und  vom  Inhaber  oder  Hofkriegsrath  directe  hiezu  ernannt  (bestallt  . 
Jedoch  auch  ein  solcher  trat,  der  materiellen  Vortheile  wegen,  immer  in  das  Eigenthum  s- 
reclit  einer  Compagnie  (eines  Fähnleins). 

!)  Im  16.  Jahrhundert  noch  „Regiments-Wachtmeister”  genannt. 

3)  Laut  Verordnung  vom  Jahre  1631. 

4)  Wegen  eventueller  Führung  des  Kegiments-Commandos. 


- 69  -- 


Hofkriegsratlie  bestimmt  wurde;  erst  1790  würde  verfügt,  dass  derselbe  von 
einem  der  Regimenter  sein  müsse,  aus  deren  Divisionen  das  betreffende  Bataillon 
bestand.  Von  1815—1848  wurde  der  Commandant  in  regelmässigem  Wechsel, 
alternierend  von  einem  der  drei  (zwei)  Regimenter  gegeben  und  hiezu  der 
ieweilig  jüngste  Major  ernannt. 

Gegenwärtig  gelten  für  den  Major  die  gleichen  Verhaltungen,  wie  für 
den  Oberstlieutenant. 

Der  Major  oder  Oberstlieutenant  als  „Ergänzungs-Bezirks-Comman- 
dant”  untersteht  hinsichtlich  des  Heeres-Ergänzungswesens  und  der  Verwaltung 
der  Augmentations -Vorräthe  directe  dem  Vorgesetzten  Territorial-Commando. 

Sämmtliche  Majore  der  Infanterie  und  Jäger-Truppe  bilden  eine  selbst- 
ständige Concretual-Standes-Gruppe  und  ist  deren  Zahl  gegenwärtig  mit 
330  systemisiert1). 

Durch  die  organischen  Bestimmungen  für  die  Infanterie  vom  Jahre  1895 
ist  auch  ein  „Stabs-Officier  für  besondere  Verwendungen”  im  Frieden 
systemisiert.  « 


b)  Personen  der  Stabs- Aemter  (Regiments-Stab),  welche 
im  Officiers-Range  stehen2). 

Der  Quartiermeister,  welcher  den  Rang  als  ältester  Lieutenant  hatte, 
führte  die  Regiments-Rechnungen,  die  Kanzleigeschäfte  und  war  Zahlmeister 
des  Regiments.  Er  galt  als  eine  „privilegierte  Person”,  welcher  nur  der  General- 
Quartiermeister  und  die  Stabs-Off® ere  zu  befehlen  hatten.  An  Gefechten 
durfte  er  bei  strenger  Strafe  nicht  theilnehmen.  Er  hatte  nach  Anordnung  des 
General-Quartiermeisters  das  Lager  auszustecken  und  die  Cantonnierungs- 
Eintheilung  zu  treffen. 

Die  Musterschreiber  und  Fouriere  der  Compagnien  waren  ihm  miter- 
stellt. Von  1722  an  musste  er  im  Frieden  auch  die  Dienste  des  Proviant- 
meisters versehen. 

Von  1767  an  wurde  für  diese  Charge  die  Benennung  „Rechnungsführer" 
normiert  und  durfte  der  Inhaber  demselben  den  Oberlieutenants-Titel  verleihen. 

Gleichzeitig  übergieng  die  Besorgung  der  Quartiergeschäfte  an  den 
General-Quartiermeister  und  dessen  Organe  und  wurden  vom  Rechnungsführer, 
durch  die  nunmehr  zum  Stabe  eingetheilten  Fouriere,  nur  die  Rechnungs-  und 
Musterungsgeschäfte  der  Compagnien  geführt3). 

Das  Reglement  pro  1769  besagte  für  denselben,  „dass  er  ein  in  der  Rech- 
nung vollkommener,  dabei  uneigennütziger  und  gewissenhafter  Mann  sein 
müsse”.  Von  1808  an  konnte  ihm  der  Hauptmanns-Titel  verliehen  werden. 

Nach  dem  Organisations-Statut  vom  Jahre  1852  wurden  für  diesen 
Dienst  Beamte  systemisiert,  welche  den  Titel  ...Rechnungs-Officiale”  (in 
vier  Classen)  führten,  jedoch  den  Officiers-Rang  beibehielten  und  einen  eigenen 
Concretual-Status  bildeten.  1857  wurden  dieselben  ganz  zu  Militär-Beamten 
übersetzt,  in  die  Gruppe  der  Militär-Rechnungs-Beamten  eingetheilt  und  ver- 
loren den  Officiers-Rang,  nahmen  jedoch  1860  erneuert  die  Benennung:  Rech- 
nungsführer (1.  bis  4.  Classe)  an.  Seit  1869  bilden  selbe  unter  dem  Namen 
„Trupp  en-Rechnungsführer”  wieder  als  Officiere  einen  eigenen  Concretual- 
Status. 

Gegenwärtig  ist  der  Hauptmann-(Oberlieutenant-)Rechnungsführer 
Vorstand  der  Reclinungs-Kanzlei,  dann  Referent  beim  Commando  und  bei  der 
Verwaltungs-Commission  der  Truppe. 

J)  Organische  Bestimmungen  vom  Jahre  1890. 

2)  Dieselben  erscheinen  ohne  Rücksicht  auf  die  gegenwärtigen  Verhältnisse  in  jener 
Reihenfolge  aufgeführt,  als  für  selbe  am  Ende  des  30jährigen  Krieges  die  Rangsordnung 
festgesetzt  war.  Xach  dem  Reglement  vom  .Jahre  1769  rangierte  als  erster  der  Caplan,  dann 
der  Auditor  und  nach  diesem  erst  der  Rechnungsführer  (früher  Quartiermeister) ; an  diese 
schlossen  dann  der  Fahnen-Cadet,  Regiments-Adjutant,  Regiments-Chirurg  an  u.  s.  w. 

3)  Die  Zahl  der  Fouriere  wurde  auf  9 herabgesetzt  und  hatte  jeder  für  eine  Division, 
jedoch  für  jede  Compagnie  abgesondert,  diesen  Dienst  zu  versehen. 


- 70 


Es  obliegt  ihm  die  Unterweisung  der  Rechnungs-Unterofficiere'i.  sowie 
die  Heranbildung  eines  Nachwuchses.  Er  untersteht  unmittelbar  dem  Truppen- 
Commandanten *  2). 

Der  Lieutenant-Rechnungsführer3)  ist  zur  Unterstützung  des 
Vorstandes  der  Rechnungs-Kanzlei  und  zu  dessen  Stellvertretung  berufen;: 
er  kann  eventuell  auch  mit  einem  selbstständigen  Rechnungsführer-Posten 
betraut  werden. 

Der  Auditor  (Regiments-Scliultheiss)  besorgte  die  Gerichtspflege  nach 
den  Anordnungen  des  Regiments-Commandanten  (Inhabers).  Er  führte  die 
Verlassenschafts- Angelegenheiten  der  Officiere;  hiebei  gebührte  ihm  von  dem 
Nachlass  der  ohne  Erben  verstorbenen  von  jedem  Gulden  1 Groschen,  jedoch 
durfte  diese  Taxe  100  Gulden  nicht  übersteigen.  "Waren  Erben  vorhanden,  so 
mussten  sich  diese  mit  dem  Auditor  abfinden. 

Die  Auditore  der  Infanterie  hatten  keine  bestimmte  Ofticiers-ChargeT 
ausser  es  wäre  ihnen  vom  Regiments-Commando  eine  solche  , .Titulatur”  be- 
sonders verliehen  worden4). 

In  den  ersten  Jahren  des  18.  Jahrhunderts  (spanischen  Erbfolge- 
krieges) wurde  auch  der  Dienst  des  Regiments-Secretärs  dem  Auditor 
übertragen5)  und  hatte  er  somit  auch  die  ganze  Regiments-Correspondenz 
zu  führen,  eine  Rangsliste  über  die  Officiere  zu  unterhalten  und  Aufzeich- 
nungen über  alle  wichtigen  Vorfälle  beim  Regimente  im  Frieden,  wie  im 
Kriege  zu  machen  (Führung  der  Regiments- Geschichte)  6j. 

Mit  18.  December  1767  wurden  die  Inhaber  ermächtigt,  den  Auditoren 
bei  langer  Dienstzeit  den  Hauptmanns-Titel  zu  verleihen. 

Seit  der  gegen  Ende  des  18.  Jahrhunderts  vorgenommenen  Reorgani- 
sierung des  Militär  - Gerichts  - Wesens  war  der  Auditor  der  Leiter  des 
„Regiments-Auditoriate  s”,  übte  im  Namen  und  Aufträge  des  Gerichts- 
herrn (Inhabers  oder  Commandanten)  die  Gerichtsbarkeit  aus  und  war  gleich- 
zeitig Referent  (mit  einem  Votum  informativum)  bei  Kriegsrechten.  Nachdem 
früher  der  Inhaber  selbst  den  Auditor  wählen  oder  anstellen  konnte,  wurden 
selbe  nunmehr  nach  abgelegter  Prüfung  und  Probe-Praxis  vom  Hofkriegsrath 
ernannt  und  den  Regimentern  in  Stand  gegeben. 

Durch  das  Organisations-Statut  vom  Jahre  1857  verloren  die  Auditore 
den  Ofiiciers-Charakter  und  rangierten  unter  den  Militär-Parteien,  wo  selbe 
eine  eigene  Gruppe  „das  Auditoriat”  bildeten  und  hatten  die  bei  den  Regi- 
ments-Gerichten eingetheilten  den  Titel  „Auditor  1.  (2.  oder  3.  Classe”. 
1859  erhielten  dieselben  unter  Belassung  in  der  Gruppe  der  Militär-Parteien 
den  Officiers-Charakter  zurück. hiessen  sohin, .Hauptm ann -Auditor e 1.  2. — 3.) 
Classe”  und  trugen  wieder  die  volle  Regiments-Uniform,  ohne  Feldbinde7 8;. 

1868  mit  15.  December  wurden  die  Regiments-Gerichte  aufgelassen,  die 
bei  den  Regimentern  eingetheilten  Auditore  zumeist  zu  den  neu  aufgestellten 
Brigade-Gerichten  (nunmehr  Garnisons- Gerichten)  übersetzt  und  bilden  sänimt- 
liche  Auditore  gegenwärtig  eine  eigene  Standes-Gruppe,  „das  Ofdciers-Corps 
der  Auditore”.  Seit  1880 s t endlich  werden  einer  Anzahl  von  Infanterie-Regi- 
mentern. mit  Berücksichtigung  der  Garnisons- Verhältnisse,  ein  Hauptmann- 
oder Oberlieutenant- Auditor  als  „juridischer  Beirath“  des  Regiments- 
Commandanten  beigegeben,  welcher  gleichzeitig  als  Strafrichter  bei  dem 


J)  Die  Führung  der  Rechnungen  der  Compagnien  erfolgt  seit  1852  wieder  bei  den- 
selben durch  einen  Feldwebel ; jene  des  Proviant-Geschäftes  auch  im  Frieden  seit  1857 
durch  eigene  Proviant-Officiere. 

2)  Die  Rechnungsführer  waren  im  Allgemeinen  bis  1S51  wie  die  Officiere  adjustiert, 
nur  trugen  sie  als  Kopfbedeckung  einen  dreieckigen  Hut  ohne  Federbusch  . L'eber  ihre 
seitherige  Adjustierung  wird  das  Nähere  in  einem  späteren  Bande  unter  dem  Abschnitte 
„Militär-Rechnungs-Branche”  gebracht  werden. 

3)  Seit  1869  creiert. 

i)  In  früheren  Zeiten  war  die  Verleihung  des  Fähnrich-  oder  Lieutenants-Titels  ge- 
stattet, damit,  wie  es  im  Khevenhüller'sclien  Reglement  heisst.:  .man  mehr  Consideration 
vor  sie  haben  muss,  dadurch  die  Regiments- Affairen  besser  beschleunigt  werden". 

5)  Er  genoss  auch  die  Gage  eines  solchen. 

6)  Diese  Dienste  Übergiengen  successive  von  1807  an,  an  den  Regiments-Adjutanten. 

’)  Bis  1851  trugen  die“Auditore  die  Uniform  wie  die  Officiere  des  Regiments  (ohne 

Feldbinde),  nur  als  Kopfbedeckung  einen  mit  schwarzem  Band  eingefassten  Hut.  1651  auch 
diese  gleich  den  Offieieren  des  Truppenkörpers. 

8)  Circular- Verordnung  vom  28.  Aprü. 


— 71  — 


betreffenden  Garnisons-Gerichte  füngiert.  Bei  solchen  Regimentern  übt  auch 
wieder  der  Regiments-Commandant  das  Straf-  und  Begnadigungsrecht  aus. 

Der  Caplan  oder  Regiments -Pater  hatte  die  kirchlichen  Functionen 
im  Regimenter  zu  vollziehen. 

Er  war  der  Seelsorger,  des,  wie  bei  den  Regiments-Privilegien  erwähnt, 
feine  eigene  Pfarre  bildenden  Regiments;  er  hatte  die  Tauf-,  Trau-  und  Sterbe- 
Matriken  zu  führen  und  hinsichtlich  der  guten  Sitte  ermahnend  einzuwirken. 

Der  Caplan  sollte  kranken  und  verwundeten  Soldaten  seinen  geistlichen 
Beistand  angedeihen  lassen,  ja  in  älteren  Zeiten,  wo  die  ärztliche  Kunst  bei 
den  Heeren  noch  auf  tiefer  Stufe  stand,  oft  auch  ärztlicher  Berather  sein. 

Im  Felde  unterstand  er  dem  Pater  Superior  (Feld-Bischof). 

Bei  Taufen.  Hochzeiten  u.  s.  w.  gebührten  ihm  gewisse  Taxen,  von  welchen 
nur  die  gemeinen  Kriegsleute  ausgenommen  waren  : „es  sei  denn,  dass  ihm 
ein  oder  der  andere  aus  freiem  Willen  etwas  gebe”. 

Der  Caplan  wurde  wie  die  übrigen  Personen  der  Stabs-Aemter  vom 
Obristen  aufgenommen  und  sollte  womöglich  aus  Ordens-Geistlichen  gewählt 
werden;  vom  Feld-Superior  erhielt  er  sodann  den  Facultäts-Brief. 

Der  Öbrist  konnte  ihn  wegen  schlechten  Verhaltens  mit  Gage-Ein- 
stellung auf  1 — 2 Monate  strafen,  nach  Umständen  entlassen. 

Nach  dem  Reglement  vom  Jahr  1769  stand  er  für  seine  Person  nicht 
mehr  unter  der  Regiments-Gerichtsbarkeit* 2),  sondern  genoss  das  „Privilegii 
fori  Clericalis”  und  konnte  nur  wegen  Schulden  mit  Gage- Verbot3)  belegt 
werden. 

1771 4)  wurden  die  Stola-Taxen  für  die  Militär- Geistlichkeit  geregelt,  so 
z.  B.  für  Copulation  eines  Hauptmanns  2 Ducaten,  für  dessen  Begräbniss 
12  fl.  u.  s.  w. 

Von  1805  an  wurden  die  Regiments-Capläne  von  den  Diöcesan-Biscliöfen 
jenes  Ivirchensprengels.  aus  welchem  das  Regiment  seine  Recmten  erhielt5 *), 
aus  dem  Säcular-  und  Regular- Clerus  der  Diöcese  ausgewählt  und  durch  das 
1773  gegründete  „Feld-Vicariat”  den  Regimentern  zugewiesen. 

Nachdem  in  der  kaiserlichen  Armee  von  den  frühesten  Zeiten  an  der 
römisch-katholische  Glaube  vorherrschend  war,  so  gehörten  natürlich  die 
Feld-Capläne  demselben  an,  doch  war  es  im  30jährigen  Kriege  Regimentern, 
welche  vorwiegend  aus  Lutherischen  oder  Calvinern  bestanden,  gestattet,  einen 
Prediger  dieses  Bekenntnisses  zu  halten.  Seit  1830  hatten  Regimenter,  welche 
Anhänger  des  griechischen  Glaubensbekenntnisses  im  Stande  zählten,  wie  es 
bei  vielen  galizischen  und  ungarischen  Regimentern  der  Fall  ist,  auch  einen 
Geistlichen  (Caplan)  dieses  Ritus  °). 

Ebenso  fungieren  seit  1860  evangelische  Garnisons-Prediger. 

1868  wurden  die  Regiments-Seelsorgen  aufgelassen  und  gehören  die  bis- 
herigen Regiments-Capläne.  nachdem  sie  von  1857  bis  1868  unter  den  Militär- 
Parteien  rangiert  und  den  Namen  „Feld-Capläne”  (1.  — 3 Classe.)  geführt 
hatten,  nunmehr  als  „Militär- Curaten”  in  die  Standes-Gruppe  der  Militär-Geist- 
lichkeit. 

Der  Regiments-Secretär  besorgte  die  ganze  Correspondenz  des  Regi- 
ments 7),  intervenierte  bei  der  Scontrierung  der  Regiments-Cassen  und  bei  der 


9 In  den  Landsknechtzeiten  hatte  jedes  Fähnlein  einen  Caplan  (Feld-Pater),  doch 
genossen  sid  damals  nur  den  Sold  eines  Landsknechtes,  erhielten  jedoch  auf  dem  Marsche 
ein  Pferd.  Um  ihnen  aus  Ursache  dieses  geringen  Soldes  eine  Anfbesserung  zukommen 
zu  lassen,  wurden  sie  nach  „Fronsberger’s  Kriegsbuch'’  zu  verschiedenen  anderen  Dienst- 
leistungen. Besorgung  von  Einkäufen  u.  dergl.  verwendet. 

2)  Der  Caplan  stand  überhaupt  niemals  „unter  dem  Stocke”. 

3 ) Bezüglich  der  Gebühren  des  Caplans  muss  bemerkt  werden,  dass  selbe  bis  in  die 
neuere  Zeit  noch  sehr  minimale  waren,  sie  hielten  zumeist  zwischen  jener  des  Unter- 
lieutenants und  des  Feldwebels  die  Mitte. 

*)  Circular-Verordnung  vom  26.  Januar. 

”)  Seit  1857  aus  jener  Diöcese,  wo  das  Regiment  garnisonierte. 

°)  Laut  Organisations-Statut  vom  Jahre  1857  war  ein  Caplan  des  griechischen  Ritus 
hei  folgenden  Regimentern  normiert  und  zwar : Xr.  9.  10.  15,  24,  30,  31.  41,  46.  50.  51,  53,  55, 
58.  61  und  62.  1860  erhielten  noch  die  Regimenter  Xr.  23,  29,  33.  43.  63,  64,  65  und  77  einen 
solchen. 

7)  Oft  auch  die  Privat-Correspondenz  des  Obristen,  wofür  er  Beneficien  genoss. 


— 72  — 


Musterung  und  führte  die  Aufzeichnungen  über  die  wichtigen  Vorfälle  im 
Regimente  im  Frieden,  wie  im  Kriege  (Regiments-Geschichte). 

Wie  bereits  erwähnt,  übergieng  der  Dienst  desselben  im  Anfänge  des 
18.  Jahrhunderts  an  den  Auditor. 

Der  Proviantmeister  leitete  die  Verpflegung  des  Regiments  ein.  wozu 
ihm  die  Compagnien  die  betreffenden  Eingaben  einsenden  und  die  Fouriere 
zur  Verfügung  stellen  mussten.  Er  war  eventuell  zur  Stellvertretung  des 
Quartiermeisters  bestimmt,  musste  daher  mit  dessen  Obliegenheiten  ver- 
traut sein. 

Bezüglich  der  Verrechnung  der  Fassungen  war  er  an  den  Genannten, 
bezüglich  deren  Bewilligung  an  das  Proviant-Amt  (Kriegs-Commissariat 
gewiesen. 

Er  stand  im  Range  und  den  Gebühren  eines  Unterofficiers  und  war 
auch  wie  ein  solcher  gekleidet.  Von  etwa  1722  an  war  diese  Charge  im 
Frieden  nicht  mehr  systemisiert  und  wurde  der  Dienst  derselben  an  den 
Quartiermeister  übertragen.  . 

Von  1769  an1)  wurden  im  Kriege  hiezu  geeignete  Officiere  aus  dem 
Stande  des  3.  Bataillons  bestimmt,  welche  alljährlich  zu  wechseln  waren. 
Durch  das  Organisations-Statut  vom  .Jahre  1857  wurde  für  den  Kriegsfall 
bei  jedem  Regimente  ein  eigener  Subaltern-Officier  als  . Pro viant-Officier” 
normiert;  seit  1869  auch  im  Frieden. 

Derselbe  versieht  nach  den  gegenwärtigen  Bestimmungen  hinsichtlich 
der  Mannschaft  des  Stabes  die  Dienste  eines  Compagnie-Commandanten  und 
führt  auch  die  ökonomisch-administrativen  Geschäfte  rücksichtlich  der  beim 
Stabe  eingetheilten  Officiere. 

Er  ist  Mitglied  der  Verwaltiuigs- Commission  und  besorgt  alle  Fassungen 
an  Naturalien,  Service,  Monturen  u.  s.  w.,  deren  Vertheilung.  sowie  etwaigen 
Austausch.  Er  verwaltet  das  Regiments-Magazin  und  überwacht  die  Disciplinar- 
Arreste  seines  Truppenkörpers. 

Im  Kriege  hat  er  nebst  der  Fassung,  auch  für  die  eventuelle  Beschaffung 
aller  Verpflegs-  und  Lager-Bedürfnisse  zu  sorgen  und  die  Schlachtung  durch 
die  Fleischhauer  ausführen  zu  lassen. 

Der  Proviant-Officier  ist  Commandant  des  Trains  seines  Truppenkörpers  - 
und  hat  denselben,  wenn  vereint,  persönlich  zu  führen:  endlich  sorgt  er  für 
die  Aufnahme  von  Marketendern  und  überwacht  deren  Betrieb. 

Der  Wachtmeister-Lieutenant  (Adjutant).  Diese  Charge  kommt  zum 
ersten  Male  in  einer  Verpflegs-Ordonnanz  vom  Jahre  1648  vor.  Derselbe 
besorgte  die  Dienste  eines  Regiments-Adjutanten,  verfasste  die  Totale  der 
Rottenzettel  und  Stand-  und  Dienst-Tabellen,  gab  die  Regiments-Befehle  aus. 
commandierte  den  Dienst,  hatte  den  Regiments-Commandanten  in  der  Schlacht, 
sonne  beim  Exercieren  zu  unterstützen  und  war  in  erster  Linie  dem  Obrist- 
wachtmeister zugewiesen3).  Er  war  beritten,  hatte  den  Rang  als  ältester 
Feldwebel,  war  sonst  wie  die  Officiere  gekleidet,  stand  jedoch  bis  1752  „unter 
dem  Stocke’!, 

Vom  Jahre  17694)  wurde  diese  Charge  ofnciell  ..Regiments-Adjutant  " 
benannt. 

1S03  erhielten  dieselben  den  Fähnrichs-Rang  tmd  hatten  nach  dem 
Reglement  von  1807  nur  in  feindlichen  Gelegenheiten  zu  ihrer  persönlichen 
Vertheidigung  den  Degen  zu  ziehen. 


*)  Lacy’sches  Reglement. 

-)  Nach  den  organischen  Bestimmungen  vom  -Jahre  1S90  besteht  der  Train  eines 
Regiments  ä 4 Feld-Bataillone  aus:  16  Compagnie-Munitionswagen  M.  ISS)  auf  denen  der 
Vorratli  an  Kleingewehr-Munition  nachgeführt  wird:  S Fleischwagen  .Rüstwagen  M.  Iss- 
zur  Fortbringung  des  Fleisches,  der  Sehläclitereigeräthe.  der  Officiers-Feldküchen  u.  s.  w. : 
10  Bagagewagen  (Deckelwagen  M.  1867/80)  für  den  Transport  aller  feldmässigen  Bagagen, 
der  Felclschmieden.  Werkzeuge  u.  s.  w. ; 12  Proviantwagen  (Rüstwagen  M.  1S37  S 
welchen  ein  zweitägiger  Verpflegs -Vorrath  nachgeführt  wird,  dann  der  \ erpflegszuschub : 
endlich  2 Marketender  wagen.  Sämmtliche  Wagen  sind  zweispännig. 

3)  Daher  auch  der  Name  Wachtmeister-Lieutenant. 

4)  Lacy’sches  Reglement. 


— 73  — 


Von  diesem  Zeitpuncte  an  übergieng  auch  successive  die  bisher  von  dem 
Auditor,  in  seiner  gleichzeitigen  Eigenschaft  als  Regimeuts-Secretär,  geführte 
dienstliche  Correspondenz,  sowie  die  Führung  der  regimentsgeschichtlichen 
Notizen,  an  den  Regiments-Adjutanten. 

Seit  1861  ist  der  Regiments-Adjutant  mit  einem  ärarischen  Dienst- 
pferde betheilt. 

Gegenwärtig  ist  derselbe  das  Organ  des  Regiments-Commandanten  zur 
Verseilung  derjenigen  Dienstgeschäfte,  welche  nicht  an  die  Person  des  Cornman- 
danten  gebunden  sind  und  nicht  in  den  Ressort  anderer  Referenten  fallen. 

Die  Regiments-Adjutantur  bietet  sozusagen  den  Vereinigungspunct  des 
gesammten  Geschäftsbetriebes  . Da  die  Obliegenheiten  des  Regiments - 
Adjutanten  einen  dienstgewandten  Ofiicier  erfordern,  welcher  sich  auch  in 
allen  Beziehungen  mit  richtigem  Tacte  zu  benehmen  weiss,  so  werden  hiezu 
zumeist  ältere,  gediente,  in  der  Oberlieutenants-Charge  stehende  Ofüciere  für- 
gewählt  1). 

Der  Bataillons-Adjutant.  Diese  Charge  wurde  zuerst  1769  bei  den 
selbstständigen  Grenadier-Bataillonen  eingeführt. 

In  den  Kriegen  gegen  Frankreich  1792—1801  erscheinen  solche  auch 
bei  den  Feld-Bataillonen,  jedoch  erst  1803  auch  für  den  Frieden  normiert2). 

Der  Bataillons-Adjutant  ist  im  Bataillon  das,  was  der  Regiments- 
Adjutant  im  Regimente  und  gelten  sohin  für  denselben  die  gleichen,  nur  nach 
den  Verhältnissen  modificierten  Obliegenheiten. 

Der  Regiments-Feldscher  (Regiments-Arzt).  Schon  gegen  Ende  des 
30jährigen  Krieges  wurde  es  üblich,  dass  die  Regimenter  zur  \rersehung  des 
Sanitätsdienstes,  welcher  durch  die  Compagnie-Feldscherer  nur  in  ganz  un- 
genügender Weise  besorgt  wurde,  eigene  Regiments-Feldscherer  aufnahmen, 
welche  sie  jedoch  ganz  auf  eigene  Kosten  besolden  und  erhalten  mussten. 

Erst  1718 3)  wurde  bei  jedem  Regimente  ein  solcher  systemisiert  und 
der  Sold  für  denselben  ausgeworfen. 

Bisher  hatte  er  die  Compagnie-Feldscherer  überwacht  und  im  Gefechte 
mit  denselben  disponiert,  musste  auch  in  schweren  Erkrankungsfällen  bei  den 
Compagnien  ärztlichen  Beistand  leisten. 

Der  Regiments  - Feldscher  musste  von  nun  an  geprüfter  Arzt  sein, 
er  versah  den  Sanitätsdienst  im  ganzen  Regimente,  wozu  ihm  bei  gleichzeitiger 
Abschaffung  der  Compagnie-Feldscherer,  10  „Feldscher-Gesellen”,  welche 
beim  Stabe  systemisiert  wurden,  beigegeben  waren.  Die  vom  Feld-Medico 
geführten  Meclicamente  übernahm  und  verwaltete  er. 

Die  Aufnahme  der  Feldscher-Gesellen  erfolgte  nach  Prüfung  durch  den 
Regiments-Feldscher. 

1752 4)  erhielt  der  Letztere  die  Benennung  „Regiments-Chirurg”, 
später  (1755)  den  Charakter  des  jüngsten  Fähnrichs,  ohne  jedoch  diesen  Titel 
zu  führen. 

Von  1776  an  musste  derselbe  auch  Kenntnisse  von  der  Anatomie  besitzen. 

Nach  dem  Lacy’schen  Reglement  durfte  er  für  seine  Curen,  vom  Lieutenant 
inclusive  abwärts,  nichts  begehren. 

1803  wurde  für  das  ärztliche  Personale  im  Allgemeinen  die  Bezeichnung 
„Feld-Aerzte”  üblich  und  erhielt  sodann  der  Regiments-Chirurg  den  Titel 
„Regiments- Arzt”  (Regiments-Feld-Arzt),  später  auch  den  Hauptmanns-Rang. 

1854  erhielten  die  graduierten  Aerzte  den  Ofiiciers-Charakter  rund  die 
Distinctionen  als  solche. 

Von  1857  bis  1 868  rangierten  die  F eld- Aerzte  unter  den  Militär-P  arteien, 
von  1869  bis  1871  bildeten  selbe  als  „Militär-Aerzte”,  seit  1S71  als  „Militär- 
ärztliches Officiers-Corps”  eine  eigene  Standes-Gruppe. 


1)  Nacli  den  neuesten  Verfügungen  kann  der  Regiments-Adjutant  auch  in  der 
Hauptmanns-Charge  stehen. 

2)  Dieselben  zählten  jedoch  bis  1867  im  Frieden  auf  den  Stand  der  Compagnien; 
seit  1831  sind  sie  ebenfalls  mit  ärarischen  Dienstpferden  betheilt. 

3)  Verordnung  vom  16.  Februar. 

ä)  Verordnung  vom  20.  Juni. 


— 74  — 


Gegenwärtig  führt  der  älteste  der  bei  einem  Regimente  eingetheilten 
Aerzte  (es  sind  mindestens  zwei  Regiments- Aerzte  vorhanden;  den  Titel  „Regi- 
ments-(Bataillons-)Chef-Arzt”  und  ist  als  solcher  Hilfsorgan  und  Referent 
des  Truppen-Commandanten  in  allen  das  Sanitätswesen  betreffenden  Angelegen- 
heiten. 

Nach  den  Bestimmungen  des  Reglements  ist  jeder  Arzt  verpflichtet, 
aetiven  Officieren  und  sonstigen  Gagisten  des  eigenen  Truppenkörpers,  sowie 
jener,  welche  ihm  etwa  zugewiesen  werden,  dann  Frauen  und  Kindern  der 
aetiven  Mannschaft,  auch  in  ihren  Wohnungen  unentgeltlich  Hilfe  zu  leisten. 

Jeder  Arzt  soll  sich  nach  Thunlichkeit  im  Reiten  üben. 

Der  Chef- Arzt  ist  verpflichtet,  der  Ernährung  der  Soldaten  sein  Augen- 
merk zuzuwenden,  bei  Naturalien-Fassungen  zu  intervenieren,  überhaupt  die 
Einhaltung  aller  sanitätspolizeilichen  Vorschriften  zu  überwachen. 

Endlich  obliegt  ihm  die  theoretische  und  practische  Ausbildung  der 
Blessierten-  und  Bandagenträger.  Im  Gefechte  hat  er  seine  Eintheilung  in 
der  Regel  auf  dem  Verbandplätze. 

Der  Bataillons-Chirurg.  Diese  Charge  wurde  1769  für  die  von  ihren 
Regimentern  abgetrennten  3.  (Garnisons-)  Bataillone  systemisiert;  eventuell 
war  derselbe  zur  Stellvertretung  des  Regiments-Chirurgen  bestimmt. 

Später  erscheint  für  jedes  Bataillon  ein  solcher  normiert. 

1803  erhielten  sie  die  Benennung  ..Ober-Aerzte'’  (Ober-Feld-Aerzte)  und 
mussten,  so  wie  die  Regiments-Aerzte,  graduierte  Doctoren  sein;  sie  hatten  bis 
1854  theils  den  Oberlieutenants-,  theils  den  Lieutenants-Charakter.  Im  Uebrigen 
gelten  bezüglich  ihres  Dienstes  im  Bataillon  die  entsprechend  modificierten 
Verhaltungen  der  Regiments-Aerzte. 

Die  früher  erwähnten  Feld  scher -Gesellen  erhielten  1769  die  Be- 
zeichnung „Unter-Feldscher”,  mussten  in  der  Chirurgie,  wie  in  innerlichen 
Krankheiten  erfahren  sein  und  unterstanden  bezüglich  ihrer  Dienstleistung 
ganz  den  Anordnungen  des  Regiments-Chirurgen. 

Sie  zählten  zu  den  Unferoffi eieren ; 1803  wurden  sie  „Unter-Aerzte” 
benannt  ruid  war  bis  Mai  1844  je  einer  per  Division  normiert. 

1850  wurde  zwischen  dem  Ober-  und  Unter-Arzt  noch  die  Charge  des 
,,Ober-W undarztes”  eingeschaltet. 

Dieser  brauchte,  so  wie  der  Unter-Arzt,  nicht  graduierter  Doctor  zu 
sein,  hatte  jedoch  Officiers-(Lieutenants-)Rang. 

Bei  der  Einrangierung  der  Feld-Aerzte  in  die  Kategorie  der  Militär- 
Parteien  zählten  die  Unter-Aerzte  zu  den  sogenannten  Unter-Parteien.  Beide 
Kategorien,  Ober -Wund-  und  Unter-Aerzte,  wurden  später  zu  den  Subaltern- 
Aerzten  mit  Lieutenants-Rang  gerechnet;  gegenwärtig  kommen  selbe  im 
Truppendienste  nicht  mehr  vor1). 

Der  Pionnier- Officier.  Derselbe  hat  die  Obliegenheit,  die  Pionnier- 
scliüler  (2  Corporale  und  16  Mann  per  Feld-Bataillon)  in  den  ihnen  auf  dem 
Marsche,  im  Lager  und  Gefechte  zufallenden  technischen  Arbeiten  auszubilden 
und  führt,  sobald  die  Regiments-Pionnier- Abtheilung  vereint  ist.  auch  in  rein 
dienstlicher  Hinsicht,  das  Commando  derselben,  wozu  ihm  alle  Rechte  eines 
Ünter-Abtheilungs-Commandanten  eingeräumt  sind. 

Im  Frieden  versieht  derselbe  eventuell  auch  Compagnie-Dienst. 

Seit  1895  werden  bei  jedem  Regimente  zwei  Hauptleute  I.  Classe  für 
besondere  Verwendungen2)  beim  Stabe  übercomplet  geführt. 

Dieselben  sind  vornehmlich  als  Commandanteu  und  Lehrer  der  Einjährig- 
Freiwilligen-  oder  Unterofficiers-Bildungsschule  des  Regiments,  bei  vor- 
handener Eignung  auch  als  Regiments- Waffen-Ofif eiere  zu  verwenden,  ebenso 
kann  ihnen  die  Leitung  und  Verwaltung  von  Regiments-Institutionen  über- 
tragen werden;  eventuell  kann  einer  derselben  als  Regiments-Adjutant  ver- 
wendet werden. 


1)  Die  Besprechung  der  fallweisen  Adjustierung  der  Aerzte  bleibt  gleichfalls  einem 
späteren  Bande  Vorbehalten. 

2)  Durch  die  organischen  Bestimmungen  pro  1S90  war  nur  ein  solcher  systemisiert. 


— 75  — 


Bei  längerer  Abwesenheit  eines  Bataillons-  (eventuell  auch  eines  Com- 
pagnie-) Commanclanten  können  dieselben  auch  mit  dem  Commando  der  be- 
treffenden Abtheilung  betraut  werden. 

Dieselben  sollen  nicht  länger  als  zwei  Jahre  in  dieser  Verwendung  be- 
lassen und  möglichst  oft  dem  Truppendienst  beigezogen  werden. 


c)  Officiere  in  besonderen  Verwendungen1). 

Der  Werb-Bezirks-Revisor,  jetzt  Ergänzungs-Bezirks-Officier2). 

Der  Erziehungshaus-Commandant.  Bei  Errichtung  dieser  Anstalten  durch 
Kaiser  Joseph  II.  (1782)  wurde  ein  Subaltern-Officier  als  Üommandant  des- 
selben normiert,  zählte  jedoch  auf  den  Stand  der  Compagnien.  Als  Lehrer  waren 
ihm  geschickte  und  geprüfte  Unterofficiere  beigegeben,  während  er  die  Ober- 
leitung in  pädagogischer  und  disciplinärer  Hinsicht  führte.  1852  wurden  die 
Regiments-Knaben-Erziehungshäuser  aufgelassen. 

Der  Magazins-Officier.  In  den  Fällen,  wenn  das  Regiment  mit  dem 
Stabe  in  der  Werb-Bezirks-Station,  als  dem  Sitze  des  Augmentations-Magazins, 
sich  dislociert  befand,  versah  zumeist  der  als  Proviant-Officier  fungierende 
Officier  oder  ein  Bataillons-Adjutant  diesen  Dienst;  sonst  ein  Compagnie- 
Officier.  Gegenwärtig  ist  einer  der  bei  jedem  Ersatz-Bataillons-Cadre  ein- 
getheilten  Subaltern-(Ergänzungs-Bezirks-)Officiere  mit  demselben  betraut  und 
fungiert  der  Betreffende  gleichzeitig  als  Proviant  - Officier  beim  Ersatz- 
Bataillons-Cadre. 

Demselben  obhegt  die  Verwaltung  der  Augmentations - Vorrätlie  und  des 
Train-Materials,  für  deren  Vollzähligkeit  und  Erhaltung  in  gutem  Zustande  er  ver- 
antwortlich ist  und  hat  er  bei  jeder  Manipulation  im  Magazine  anwesend  zu  sein. 

Der  Regiments-(Bataillons-)Waffen-Officier.  Ersterer3)  ist  das  Organ 
des  Regiments-Commandanten  für  das  Waffen-  und  Schiesswesen  und  ist  be- 
rufen, die  in  der  Armee-Schiessschule  erworbenen  Kenntnisse  bei  der  Truppe 
practisch  zu  verwerthen;  auch  hat  er  die  Bataillons-Waffen-Officiere  zu  in- 
struieren, sowie  den  Büchsenmacher  zu  überwachen. 

Der  Bataillons-Waffen-Officier  sorgt  für  die  Instandhaltung  der 
beim  Bataillon  befindlichen  Handwaffen,  wozu  er  mindestens  viermal  im  Jahr 
unter  Zuziehung  des  Büchsenmachers  eingehende  Visiten  abzuhalten  hat.’ 

Der  Dienst  des  Regiments-  oder  Bataillons- Waffen-Officiers  wird  von 
den  Betreffenden  unbeschadet  ihres  sonstigen  Dienstes  bei  der  Unter-Abtheilung 
versehen. 

Endlich  werden  noch  Officiere  theils  als  Commandanten,  theils  als  In- 
structoren  bei  den  „Einj ährig-Fr eiwilligen-Abtheilungen”,  oder  bei 
den  „Unterofficiers-Bildungsschulen”,  wo  solche  vorhanden  sind,  ver- 
wendet4). Der  Dienst  dieser  Officiere  ist  durch  die  Instruction  für  Truppen- 
Schulen  geregelt. 


d)  Sonstige  Personen  der  Stabs-Aemter  (des  Regiments- 

Stabes). 

Der  Wagenmeister.  Dieser  hatte  die  Aufsicht  über  die  Bagage  und 
den  Train  des  Regiments,  er  leitete  den  Verkehr  der  Proviantwagen  zur 


p Die  im  Nachfolgenden  aufgeführten  Functionäre  zählen  zwar  nicht  auf  den  Stand 
des  Regiments-Stabes,  sondern  versehen  den  betreffenden  Dienst  theilweise  unbeschadet 
ihrer  Obliegenheiten  bei  der  Unter- Abtheilung,  wurden  aber  hier  eingereiht,  da  sie  mit 
Bezug  auf  ihre  specielle  Verwendung  directe  dem  Regiments-Commandanten  unterstanden 
oder  unterstehen. 

2)  Ueber  den  Dienst  dieses  Officiers  enthalt  das  Capitel  „Ergänzung  der  Infanterie” 
die  weiteren  Daten. 

3)  Gelegentlich  der  Creierung  eines  Armee-Waffen-Inspectors  1851  wurden  auch  diese 
eingeführt. 

4)  Früher  (bis  1867)  bei  den  Regiments-Cadettenschulen. 


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Ergänzung  der  Verpflegung.  Ein  Fourier  war  ihm  als  Stellvertreter  und  Gehilfe 
beigegeben.  Er  hatte  Unterofficiers-Rang  und  durfte  bis  1769  als  Marketender 
für  den  Regiments-Stab  fungieren  (ohne  eine  Taxe  zu  zahlen  i. 

Seit  1722  kommt  diese  Charge  im  Frieden  nicht  mehr  vor.  Es  wurde 
nur  im  Kriege  ein  hiezu  geeigneter  Unterofficier  (gewöhnlich  ein  Führer) 
mit  diesem  Dienste  betraut  und  dem  die  Geschäfte  eines  Proviantmeisters 
führenden  Officier  (Proviant-Officier)  untergeordnet1).^ 

Gegenwärtig  ist  einer  der  beim  Regiments-Stabe  eingetheilten  Stabs- 
führer für  diesen  Dienst  bestimmt  und  heisst  auch  als  solcher  „Wagenmeister'. 

Während  des  Marsches  commandiert  er  den  Bagage-Train,  je  ein  anderer 
Stabsführer  den  Gefechts-,  beziehungsweise  Proviant-Train  i die  Proviant- 
Colonne  des  Regiments). 

Er  hat  darauf  zu  sehen,  dass  sich  niemand  unbefugt  auf  einen  Wagen 
setze,  sich  niemand  beim  Train  aufhalte,  der  nicht  hiezu  berechtigt  ist  und 
dass  die  in  Civil  Gekleideten  mit  der  vorgeschriebenen  Legitimation  ver- 
sehen seien  und  auf  dem  linken  Arme  die  schwarzgelbe  Armbinde  tragen. 


^Der  Profoss  hatte  die  Einbringung  der  Verbrecher  und  ihre  Beauf- 
sichtigung im  Arreste  zu  besorgen.  Der  Scharfrichter  und  die  Steckenknechte 
waren  ihm  als  „seine  Leute”  (cum  suis)  unterstellt,  welche  in  seinem  Auf- 
träge die  betreffenden  Strafen  zu  vollziehen  hatten.  Da  diese  als  ..unrein  und 
unehrlich”  galten,  durfte  er  mit  ihnen  nicht  vertraulich  umgehen.  Er  hatte 
die  Reinlichkeit  im  Lager  und  in  den  Casernen2)  zu  überwachen. 

Die  Marketender,  Fleischhauer  u.  s.  w.  standen  in  Bezug  auf  Einhaltung 
von  Mass  und  Gewicht,  sowie  der  festgesetzten  Preise  unter  seiner  Aufsicht : 
diese  Personen  mussten  ihm  auch  monatliche  Taxen  zahlen3 4,. 

Ebenso  gebührten  ihm  von  jedem  zum  ..Profossen-Arrest”  Verurtlieilten. 
vom  Feldwebel  aufwärts,  gewisse  Taxen. 

Er  musste  ein  vorzüglicher  Unterofficier  sein,  als  Aufseher  und  Ver- 
walter des  Stockhauses  wurde  er  auch  „der  Tater  des  Regiments"  genannt1,. 

Seit  1868,  bei  Auflösung  der  Regiments-Gerichte,  hat  diese  Charge  bei 
den  Truppen  aufgehört  und  kommt  nur  bei  den  Garnisons-  und  sonstigen 
Gerichten  vor. 

Der  Dienst  der  Beaufsichtigung  der  Disciplinar- Arrestanten.  Reinlichkeit 
im  Lager  und  Casernen  u.  s.  w.,  wird  gegenwärtig  durch  einen 

Stabsführer  besorgt.  Von  diesen  sind  dermalen  im  Frieden  je  einer  beim 
Regiments-Stabe  und  beim  Ersatz-Bataillons- Cadre  normiert,  welch  letzterer 
auch  im  Augmentations-Magazin  zu  Magazins-  und  Conservierungs-Arbeiten 
verwendet  werden  kann.  Im  Kriege  sind  deren  acht  systemisiert.  wovon 
einer  als  „Regiments-Wagenmeister”5)  fungiert,  einer  den  Gefechts-Train, 
einer  die  Proviant-Colonne  commandiert:  die  übrigen  werden  zur  Beaufsich- 
tigung der  Munitionswagen  und  Arrestanten  verwendet. 

Der  Regiments-Tambour.  Zu  Beginn  des  spanischen  Erbfolgekriegs 
erscheint  obige  Charge  bei  einigen  Regimentern  eingeführt,  doch  zählte  der- 


i)  Derselbe  war  wie  die  übrigen  Unterofficiere  adjustiert,  jedoeli  nicht  mit  dem 
Gewehre  ausgerüstet.  Um  für  seine  Dienstleistung  kennbar  zu  sein,  trug  derselbe  einen 
messingenen  Schild  mit  der  Regiments-Nummer  auf  dem  Tragriemen  des  Säbels.  Gegen- 
wärtig ist-  derselbe  durch  eine  am  linken  Aermel  des  Waffenrockes  (der  Blouse)  oberhalb 
des  Aufschlages  angebrachte  Borte  von  gelber  Wolle  (analog  der  Corporals-Borte  am  Csako) 
gekennzeichnet;  seine  Bewaffnung  besteht  in  dem  Repetiergewehr  mit  Bajonnett. 

J)  Eine  allgemeine  Casernierung  der  Truppen  wurde  erst  nach  dem  Aachener  Frieden 
üblich,  bisher  waren  dieselben  gemeinschaftlich  beim  Bürger  Landmann  bequartiert, 

3)  Solche  Taxen  bezog  jedoch  nicht  er  allein,  sondern  auch  der  Obrist  und  der 
Obristwachtmeister,  so  z.  B.  der  Obrist  von  dem  Markedenter  12  fl.  monatlich  und  für 
jedes  Stück  Schlachtvieh  1 fl.,  so  dass  die  Fleischhauer  hiedurch  genöthigt  wurden,  gutes 
und  schweres  Vieh  zu  schlachten,  wenn  sie  nicht  wollten  zu  Schaden  kommen  u.  s.  w. 
(Feldzüge  des  Prinzen  Eugen  von  Savoyen.  I.  Band.) 

4)  Der  Profoss  trug  bei  der  Infanterie  einen  dunkelblauen  Rock  mit  krapprotlier 
Egalisierung,  weisse  (bei  ungarischen  Regimentern  lichtblaue  Beinkleider.  Hut  nach  der 
Vorschrift  für  Officiere  (Rose  von  Seide))  Infanterie  - Säbel  mit  seidenem  Porte-epee  an 
einer  weissledernen  Kuppel,  welche  unter  dem  Gilet  zu  tragen  war. 

5)  Siehe  oben  Wagenmeister. 


— 77  - 


selbe  • auf  clen  Stand  der  übrigen  Tambours  und  erhielt  aus  eigenen  Mitteln 
des  Regiments  eine  Nebengebühr. 

Ihm  unterstanden  sämmtliche  Tambours,  Querpfeifer  und  Lehrlinge  des 
Regiments,  er  hatte  sie  in  den  Regiments-Trommelstreichen,  in  den  Signalen 
der  fremden  Heere  auszubilden  und  die  Tambours  in  der  Bearbeitung  der  Felle 
für  die  Trommeln  anzuleiten.  Wenn  sämmtliche  Tambours  zum  „Vicater” 
(Vergatterung,  Zeichen  zum  Sammeln)1 *),  Zapfenstreich  u.  s.  w.  versammelt 
waren,  hatte  er  sie  zu  führen  und  den  'i'act  anzugeben. 

Im  Lager  vereinigte  er  die  Trommeln  bei  der  Fahnenwache  in  Pyramiden 
und  verwahrte  daselbst  auch  die  Partisane  des  Obristen  und  Obristlieutenants. 

Er  konnte  auch  zu  Parlamentärs-Diensten  verwendet  werden,  wofür  er 
eine  Entlohnung  erhielt. 

1769  wurde  diese  Charge  für  jeden  Regiments-Stab  normiert  (mit 
monatlicher  Gage). 

Seit  Systemisierung  der Hautboisten-(Musik-)Banden fungiert  er  als  ältester 
Unterofficier  bei  derselben  und  hat  seit  1858  Feldwebels -Rang  und  Gebühr 

Gegenwärtig  handhabt  er  bei  dieser  Abtheilung  den  inneren  Dienst 
nach  Weisung  des  Proviant-Officiers  und  leitet  die  militärische  Ausbildung 
der  jungen  Mannschaft  und  der  Musik-Eleven. 

Bei  Ausrückungen  führt  er  die  Regiments-Musik,  er  exerciert  sie  und 
unterstützt  den  Kapellmeister. 

Die  Ausbildung  der  Compagnie-Spielleute  wird  nunmehr  durch  die  seit 
1852  (beziehungsweise  1867)  dauernd  systemisierten 

..Bataillons-Tamb  our  s”  J)  und  ..Bataillons-Hornisten”  besorgt, 
welche  theils  in  der  Corporals-,  theils  in  der  Gefreiten- Charge  stehen  (ein 
Theil  derselben  zählt  im  Frieden  auf  den  Stand  der  Compagnien3). 

Der  Regiments-Hornist.  Seit  1896  wird  bei  jedem  Infanterie-Regimente 
ein  berittener  Regiments-Hornist  in  der  Feldwebels-Charge  beim  Stabe  im 
Stande  geführt,  derselbe  ist  gleichzeitig  als  Meldereiter  zu  verwenden4). 

Der  Büchsenmacher.  Von  der  Mitte  des  vorigen  Jahrhunderts  an, 
wurden  bei  den  Regimentern  unobligate  Büchsenmacher  auf  Kosten  des 
Regiments  unterhalten5 *). 

Seit  1852  ist  diese  Charge  organisationsgemäss  systemisiert  und  zwar 
gegenwärtig  einer  für  die  mit  dem  Regiments-Stabe  vereinigten  Abtheilungen, 
der  zweite  beim  Ersatz-Bataillons-Cadre0). 

Er  hat  die  im  Gebrauche  stehenden,  sowie  die  im  Augmentations- 
Magazin  erliegenden  Waffen  (Hand-  und  Feuerwaffen)  zu  visitieren  und 
Reparaturen  vorzunehmen,  wofür  er  ein  durch  die  Gebtihren-Vorschrift  ge- 
regeltes Pauschale  bezieht.  Der  Büchsenmacher  untersteht  in  Ausübung 
seines  Dienstes  dem  Waffen- Oft! cier7). 


*)  Die  Bezeichnung  stammt  noch  ans  den  Zeiten  der  Landsknechte. 

*)  Das  charakteristische  Abzeichen  des  Bataillons-,  sowie  des  Regiments-Tambours 
ist  ein  mit  einer  Schnur  gezierter  Stock,  welchen  er  in  der  rechten  Hand  zu  tragen  hat. 
Der  Regiments-Tambour  ist  überdies  noch  durch  einen  breiten  Bandoulier-Riemen  von  Egali- 
sierungs-Tuch, welchen  er  bei  Ausrückungen  über  die  rechte  Schulter  trägt,  gekennzeichnet. 

3)  Dieselben  zählten  anfänglich  auf  den  Stand  der  Regiments-Musik,  von  1857  an 
wurde  dieser  Dienst  im  Frieden  durch  geeignete  Compagnie-Spielleute,  welchen  die 
Corporals-Auszeichnung  verliehen  werden  konnte,  versehen. 

4)  Derselbe  ist  wie  die  übrigen  Unterofficiere  gekleidet,  nur  trägt  derselbe  bei  Regi- 
mentern, welche  sich  aus  den  im  Reichsrathe  vertretenen  Grönländern  ergänzen,  Stiefel- 
hosen und  Stiefel,  bei  den  aus  den  Ländern  der  ungarischen  Krone  sich  ergänzenden, 
Csismen  wie  die  Husaren.  Als  Bewaffnung  führt  er  den  Infanterie-Officiers-Säbel  und 
Revolver. 

5)  Die  zur  Bedienung  der  Regiments-Geschütze  erforderlichen  „ Büchsenmeister” 
waren  dem  Artillerie-Corps  entnommen  und  sind  mit  obigen  nicht  zu  verwechseln. 

s)  Im  Kriege  ist  für  jedes  Bataillon  einer  normiert. 

7)  Die  Büchsenmacher  aller  Truppen  trugen  seit  1852  mohrengraue  (schwarze)  Uniform 
mit  blauen  Aufschlägen,  den  Unterofficiers-Säbel  und  den  aufgeschlagenen  Hut  (Corse-Hut) 
mit  messingener  ..Rose” ; dann  bis  1898  einen  dunkelblauen  Waffenrock  mit  krapprothen  Auf- 
schlägen, lichtblaue  Pantalons  und  als  Kopfbedeckung  eine  Kappe  (Officiersform)  mit 
Distinctionsborten.  dann  den  Infanterie-Säbel.  Seither  sind  sie  wie  die  übrigen  Unterofficiere 
adjustiert  und  tragen  als  Abzeichen  eine  Corporals-Borte  am  Aermel  des  Waffenrockes.  Sie 
stehen  theils  im  Feldwebels-,  theils  im  Führer-  oder  Corporals-Range.  (Büchsenmacher  1..  2. 
und  3.  Classe.) 


78  — 


Der  Fahnenführer.  So  lange  jede  Compagnie  eine  Fahne  besass.  war 
grundsätzlich  der  Fähnrich  zum  Tragen  derselben  bestimmt1);  wenn  dieser  den 
Dienst  eines  Lieutenants  versah,  so  übergab  er  die  Fahne  an  den  ..Führer"2), 
eventuell  wenn  dieser  als  Feldwebel  fungierte,  an  einen  hiezu  eigens  be- 
stimmten Unterofficier,  der  in  diesem  Falle  „Fähnltr äger”  hiess.  Als  1748 
die  Zahl  der  Fahnen  auf  zwei  per  Bataillon  vermindert  wurde,  erschienen 
acht  Fähnriche  und  acht  Führer  beim  Stabe  im  Stande  geführt. 

Vom  Jahre  1769 3)  an  oblag  das  Tragen  der  Fahne  ausschliesslich  den 
nunmehr  wieder  bei  den  acht  ordinären  Compagnien  eingetheilten  Führern. 
Die  Fähnriche  zogen  nunmehr  nur  mit  derselben  auf  die  Fahnen-.  Generals- 
oder Hauptwache.  Die  seit  1768  systemisierten  zwei  Fahnen-Cadetten 
hatten,  der  eine  beim  Leib-,  der  anderere  beim  Obrist-Bataillon,  zwischen  den 
Fahnen  zu  stehen. 

Seit  1805  waren  die  Führer  wieder  beim  Regiments-Stabe  im  Stande 
(einer  per  Bataillon)  und  wurden  diejenigen,  welche  die  Fahne  trugen,  auch 
von  1857  an  „Fahnenführer”  genannt. 

Seit  1869  wird  ein  Cadet  (die  Officiers-Stellvertreter  ausgenommen)  zum 
Tragen  der  Fahne  vom  Regiments-Commando  fallweise  bestimmt. 

Die  Hilfsarbeiter  und  Rechnungs-Hilfsarbeiter.  Diese  beiden  Chargen 
sind  für  den  Dienst  in  den  Kanzleien  bestimmt  und  zwar  von  ersteren  (1867 
normiert)  im  Frieden  drei  im  Corporals-Range  stehende  für  jenen  der  Er- 
gänzungs-Bezirks-Kanzlei.  im  Kriege  ausser  diesen  noch  ein  Feldwebel  und 
ein  Zugsführer  für  die  Adjutantur. 

Die  Rechnungs-Hilfsarbeiter,  von  welchen  seit  1890  im  Frieden,  wie  im 
Kriege  zwei  beim  Regiments -Stabe  und  drei  beim  Ersatz-Bataillons-Cadre, 
sämmtliche  gleichfalls  im  Corporals-Range,  in  Verwendung  stehen,  versehen 
den  Hilfsdienst  in  den  beiden  Rechnungs-Kanzleien4)  nach  Weisung  des  als 
V orstand  derselben  fungierenden  Truppen-Reclmungsführers. 

Nach  abgelegter  Prüfung  und  bei  sonstiger  Eignung,  können  dieselben 
zu  Lieutenant-Rechnungsführern  befördert  werden. 

Die  Mannschaft  der  Regiments-Musik  ist  in  dienstlicher  Hinsicht  dem 
Regiments-Tambour;  bezüglich  der  Ausbildung  in  musikalischer  Hinsicht  dem 
Kapellmeister  untergeordnet.  Den  Chargen  fallen  rücksichtlich  des  inneren 
Dienstes  die  gleichen  Functionen  zu.  wie  bei  der  Compagnie5). 

Die  früher  erwähnten  „Musik-Eleven”,  deren  Aufnahme  seit  1867 
gestattet  ist.  werden  schon  mit  dem  erreichten  14.  Lebensjahre  als  Nachwuchs 
für  brauchbare  Musikanten  aufgenommen  und  mit  dem  17.  Lebensjahre 
assentiert,  haben  jedoch  für  jedes  als  Eleve  zugebrachte  Jahr  ein  Jahr  länger 
zu  dienen6). 

Nachstehend  genannte  Chargen  (Personen)  sind  nur  für  den  Kriegsfall 
normiert : 


J)  und  v)  Siehe  Chargen  der  Compagnie. 

3)  Racy’sches  Reglement. 

4)  Jeder  der  beiden,  für  die  mit  dem  Regiments-Stahe  vereinigten  Abtheilungen. 
dann  für  jene  in  der  Ergänzungs-Bezirks-Station  bestehenden  Verwaltungs-Commissionen, 
ist  eine  Rechnungs-Kanzlei  unterstellt. 

5) *Die  Hautboisten  waren,  sowie  die  Spielleute,  in  älteren  Zeiten  nach  dem  Belieben 
des  Inhabers  gekleidet.  Meistens  trugen  sie  rotlie  Röcke,  blaues  Camisol.  weisse  Hals- 
tücher. Als  unterscheidendes  Merkmal  waren  am  Rock  auf  den  Schultern  Verschnürungen 
aus  gelbem,  rothem  oder  blauem  Harras  (Epauletten.  Schwalbennester  i angebracht.  Durch 
die  Adjustierungs-Vorschrift,  vom  Jahre  1S28  (1840)  wurde  für  dieselben  der  Csako  mit 
Federbusch  und  Anhängschnüren,  dann  eine  Gala-  und  eine  Regiments-Uniform  vor- 
geschrieben. Erstere  bestand  aus  dem  weissen  Rock  mit  dem  Schnitte  wie  für  Oiüciere. 
mit  Borten  und  weisstuchenen  Epauletten  geziert,  auf  welch'  letzteren  der  Kamen szug  des 
Kaisers  in  der  Egalisierungsfarbe  gestickt  war.  dann  weissen.  bortierten  Beinkleidern : zu 
der  Regiments-Uniform  gehörte  ein  lichtblauer  Rock,  nur  in  der  Egalisierungsfarbe  passe- 
poiliert,  dann  blaue  Beinkleider ; das  Porte-epee  war  von  Kameelliaar.  Seit  1851  ist  die 
Mannschaft  der  Regiments-Musik  wie  die  übrige  Mannschaft  gekleidet  und  trägt  gegenwärtig 
als  Distinctionszeichen  eine  aus  Packfong  erzeugte  Lyra  am  Rockkragen.  Ihre  t\  affe  ist 
der  Infanterie-Säbel,  bei  der  Mannschaft  ohne  Chargegrad  mit  einem  Porte-epee  von 
weisser.  in  der  Egalisierungsfarbe  durchwirkter  Volle. 

6)  Zur  musikalischen  Ausbildung  derselben  bestand  von  1S92  an  eine  ..Musik-Eleven- 
schule” zu  Prag,  welche  jedoch  1S95  wieder  aufgelöst  wurde. 


- 79  — 


Die  Pionnier-Corporale.  Bei  jeder  Regiments-Pionnier- Abtheilung  sind 
per  Bataillon  zwei  Corporale  eingetheilt,  welche  schon  im  Frieden  für  diesen 
Dienst  ausgebildet,  als  Partieführer  und  im  inneren  Dienst  als  Zugs-  oder 
Cameradschafts-Commandanten  verwendet  werden. 

Einer  derselben  soll  befähigt  sein,  den  Comuiandanten  der  Abtheilung 
(den  Pionnier-Officier)  im  Schreibgeschäfte  und  in  der  Verrechnung  zu  vertreten. 

Die  Unterofficiere  für  den  Sanitäts-Hilfsdienst.  Als  Commandant  der 
aus  den  Blessiertenträgern  der  Compagnien  *)  im  Kriege  zusammengestellten 
„Blessiertenträger-Abtlieilung”  wird  beim  Regiments-Stabe  ein  Feldwebel  im 
Stande  geführt,  welchem  per  Bataillon  ein  Corporal  als  Leiter  der  „Blessierten- 
träger-Patrouillen”  beigegeben  wird* 2). 

Diese  Chargen  unterstehen  dem  Regiments-Chef-Arzt. 

Ausserdem  sind  noch  acht  Bandagenträger  (zwei  per  Bataillon) 
beim  Stabe  systemisiert,  welche  das  ihnen  übergebene  Sanitäts-Materiale 
fortzubringen,  sich  stets  bei  den  Aerzten,  welchen  sie  zugewiesen  sind,  auf- 
zuhalten und  denselben  behilflich  zu  sein  haben3). 

Die  Fleischhauer.  Bei  jedem  Regimente  werden  fünf  dieser  Profession 
kundige  Soldaten  im  Stande  geführt. 

Einer  derselben,  im  Feldwebels-Range  stehend,  führt  das  zur  Truppe 
gehörige  Schlachtvieh  dieser  nach,  sorgt  für  dessen  Wartung  und  Pflege  und 
bewirkt  die  Schlachtungen. 

Er  untersteht  dem  Proviant-Officier  (Commandanten  des  Gefechts- 
Trains);  als  Train-  oder  Traintbeil-Commandant  führt  er  auch  den  Befehl  über 
die  Trainwache. 

Die  übrigen  vier  Infanteristen  (Gefreite)  sind  ihm  zur  Hilfeleistung,  zur 
Wartung  und  als  Treiber  beigegeben. 

Die  Fahrsoldaten.  Bis  zum  Jahre  1857  hatten  die  Truppen  nur  die  für 
die  Feld-Ausrüstung  erforderlichen  Bagage-,  Proviant-  und  sonstigen  Fuhrwerke 
schon  im  Frieden  in  Verwahrung,  die  Pferde,  sowie  die  Fahrmannschaft, 
damals  Knechte  genannt,  wurden  im  Kriegsfälle  vom  Fuhrwesen  (nunmehr 
Train-Truppe)  zugewiesen. 

Seit  dem  genannten  Jahre4)  werden  beim  Regiments-Stabe  eine  Anzahl 
von  für  diesen  Dienst  geeigneten  Soldaten  im  Kriege  evident  geführt,  welche 
ursprünglich  „Fahr-  und  Pack-Gemeine”  hiessen,  jetzt  „Fahrsoldaten” 
genannt  werden5). 

Der  Fahrsoldat  hat  die  ihm  zugewiesenen  Pferde  sorgsam  zu  warten 
und  zu  pflegen,  sein  Fuhrwerk  und  die  Bescbirrung  in  gutem  Zustande  zu  er- 
halten und  darüber  zu  wachen,  dass  der  Wagen  nicht  unbefugterweise  überladen 
werde.  Er  darf  auch  im  Falle  der  Gefahr  sein  Fuhrwerk  unter  keiner  Be- 
dingung verlassen,  sondern  muss  vielmehr  alles  aufbieten,  um  dasselbe  an 
den  Bestimmungsort  zu  bringen6). 

Eine  bei  jedem  Infanterie-Regimente  vorkommende,  jedoch  nicht  obligate 
Charge,  ist  jene  des  „Kapellmeisters". 

Solange  die  Feldmusiken  (Hautboisten-Banden)  noch  einen  geringen  Stand 
hatten,  wurde  die  Leitung  derselben  in  musikalischer  Hinsicht  zumeist  durch 
den  damals  (bis  1769)  gleichfalls  nicht  obligaten  Regiments-Tambour  besorgt. 

Seit  der  stetigen  Vermehrung  der  Musiker  und  der  Steigerung  der  an 
sie  gestellten  Anforderungen,  wurden  die  Regimenter  genöthigt,  tüchtige 


*)  Siehe  Personale  der  Compagnien. 

2)  Im  Gebirgskriege  wird  die  Zahl  der  Corporale,  sowie  jene  der  Blessiertenträger 
verdoppelt  (normal  drei  per  Compagnie). 

3)  Die  Blessiertenträger  - Unterofficiere  tragen  eine  schwarzgelbe  Armbinde,  die 
Mannschaft,  sowie  die  Bandageträger  die  weissrothe  Armbinde  mit  dem  Genfer  Kreuze. 

ä)  Organisations-Statut. 

5)  Gegenwärtig  deren  Zahl  mit  57  systemisiert,  hievon  einer  beim  Ersatz-Bataillons- 

Cadre. 

6)  Die  Fahrsoldaten  sind  wie  die  übrige  Mannschaft  bekleidet,  mit  dem  Werndl- 
Gewehr  ohne  Bajonnett.  dann  mit  dem  Pionnier-Säbel  bewaffnet. 


— 80  — 


Musiker  zur  Leitung  derselben  aufzunehmen  und  auf  eigene  Kosten  zu  unter- 
halten. Gegenwärtig  müssen  dieselben  womöglich  ein  Conservatorium  ab- 
solviert haben  und  befähigt  sein,  die  Mannschaft  sowold  auf  Blas-Instrumenten 
auszubilden,  als  auch  ein  Streich-Orchester  zu  leiten. 

Ueber  ihre  Hechte  und  Pflichten,  werden  von  den  Regiments-Comman- 
danten  mit  denselben  Contracte  aufgenommen* 1). 

Endlich  wäre  noch  eine  Persönlichkeit  zu  erwähnen,  welche  zwar 
keinerlei  militärischen  Grad  bekleidete,  aber  durch  eine  Reihe  von  Jahren  in 
den  Militär-Schematismen2),  dann  auch  in  Standes-Eingaben  der  Kegimenter 
aufgeführt  erscheint. 

Es  waren  dies  die  sogenannten  „Militär- Agenten",  welche  die  Ver- 
tretung mehr  privater  Angelegenheiten  der  Officiere,  oder  des  ganzen  Officier>- 
Corps  besorgten  und  sämmtliche  ihren  Amtssitz  in  Wien  hatten. 


B.  Chargen  der  Compagnie  (des  Fähnleins). 

a)  Ob er-Officiere  der  Prima- plana3). 

Der  Hauptmann,  als  Commandant  der  Compagnie,  wurde  nach  dem 
ursprünglichen  Gebrauche  auch  der  Eigentliümer  oder  Erbe  seiner  Compagnie 
genannt.  Da  er  die  Administration  derselben  selbstständig  zu  führen  hatte, 
und  sowohl  den  Schaden,  den  Umstände  mit  sich  brachten,  tragen  musste, 
als  auch  nach  den  damaligen  Auffassungen  aus  der  Administration  mannig- 
fache Vortheile  zog,  so  hatte  diese  Bezeichnung  einiges  Hecht  für  sich. 

Die  sogenannte  „Erbschaft  der  Compagnie”  war  nicht  an  die  Haupt- 
manns-Charge  allein  geknüpft,  da  der  Obrist  die  Leib-Compagnie,  der  Obrist- 
lieutenant  und  Obristwachtmeister  auch  je  eine  Compagnie  commandierten. 
oder  richtiger  gesagt,  Eigentliümer  einer  solchen  waren4). 

Im  Commando  dieser  Compagnien  wurden  die  Stabs-Officiere  durch  den 
Lieutenant  vertreten,  welcher  in  dieser  seiner  Eigenschaft  den  Titel  „Capitain- 
Lieutenant”  führte.  Diese  genossen  bis  1748  bloss  die  Gebühren  als  Lieu- 
tenant und  von  den  Einkünften  der  Compagnie  soviel,  als  ihnen  der  Eigen- 
thümer  eben  überliess.  Mit  dem  Reglement  vom  Jahre  1748  wurde  für  die 
vier  Stabs-Compagnien  die  Charge  des  Capitain-Lieutenants  als  eine  selbst- 
ständige mit  einem  höheren  Gebührssatze  normiert. 

Nachdem  1805  die  Bezeichnung  einzelner  Compagnien  als  Stabs- 
Compagnien  aufhörte,  beziehungsweise  die  Stabs-Officiere  und  der  Inhaber 
das  Eigenthumsrecht  über  dieselben  verloren,  erscheinen  später  die  Capitain- 
Lieutenants  in  einer  nicht  genau  fixierten  Zahl  als  Compagnie-Commandanten 
(etwa  die  Hälfte).  Seit  1849  führen  selbe  die  Benennung  ..Hauptmann 
II.  Classe”. 


’)  Von  1853  bis  1862  bestand  auch  die  Charge  eines  „ Armee-Kapellmeisters".  Ihre 
Adjustierung  besteht  gegenwärtig  in  einem  schwarzen  Waffen  rock,  mit  Kragen  und  Auf- 
schlägen in  der  Egalisierungsfarbe  des  Regiments,  blaugrauen  Pantalons  mit  Passepoil  in 
der  gleichen  Farbe,  einem  dreieckigen  Huf  mit  Rose  von  Süber.  Als  Distinctionszeichen 
am  Kragen  eine  Lyra  mit  Schwert,  je  nach  den  Knöpfen  von  Gold  oder  Silber.  Dieselben 
tragen  den  Infanterie-Officiers-Säbel ; Kuppel  und  Porte-epee  statt  von  Gold,  von  Silber, 
statt  schwarz,  rotli  durchwirkt. 

1)  Es  erscheinen  solche  schon  in  einigen  im  Kriegs-Archiv  erliegenden,  wohl  nicht 

amtlichen  Schemas  aus  der  Zeit  des  siebenjährigen  Krieges  aufgeführt. 

3)  Unter  Prima-plana  im  Allgemeinen  verstand  man  jene  Personen,  welche  auf  dem 
ersten  Blatte  der  Musterlisten  verzeichnet  waren,  einen  höheren  Sold  bezogen  und  bei 
Paraden  und  Musterungen  in  erster  Linie  standen  (dieser  Gebrauch  hatte  sich  bis  1169  er- 
halten). Die  Prima-planisten  genossen  auch  denVortheil,  dass  sie  ihre  Bestallung  freiwillig 
resignieren  konnten,  daher  unobligat  waren. 

Zu  den  Obei’TOfficieren  rechnete  man  jene,  welchen  im  Felde  die  Parole  und 
Losung  mitgetheilt  wurden,  zu  den  Unter-Officieren  jene,  welche  blos  die  Losung  erhielten 
u.  zw.  der  Feldwebel,  Fourier.  Führer  und  die  Corporale,  welch'  letztere  anderseits  jedoch 
nicht  zur  Prima-plana  gerechnet  wurden. 

4)  Im  17.  Jahrhundert  war  es  sogar  üblich,  dass,  wenn  ein  Compagnie-Commamlant 
starb,  das  Eigenthumsrecht  derselben  an  seinen  etwa  vorhandenen  Sohn,  selbst  wenn  dieser 
noch  zu  jung  war.  um  das  Commando  wirklich  anzutreten,  übergieng.  oder  der  Witwe  des- 
selben auf  einige  Jahre  die  Einkünfte  der  Compagnie  ihres  Mannes,  gewissermassen  als 
Pension,  angewiesen  wurden. 


— 81  — 


\In  Folge  der  früher  geschilderten  Verhältnisse  und  weil  das  Bataillon 
noch  nicht  seine  spätere  tactische  Bedeutung  erlangt  hatte,  war  die  Stellung 
des  Compagnie-Commandanten  im  Regimente  eine  in  jeder  Sichtung  sehr 
wichtige. 

Er  besorgte  die  Administration  der  Compagnie1),  indem  unter  seiner 
verantwortlichen  Leitung,  mit  den  auf  Grund  der  Standes-Listen  erhaltenen, 
in  der  Compagnie-Cassa  verwahrten  Geldern,  die  Löhnungen,  Bekleidung  und 
Ausrüstung  bestritten  wurden. 

Er  musste  einen  gewissen  Vorrath  der  Leibesmontur  unterhalten,  schad- 
hafte Gewehre  reparieren  lassen  u.  s.  w.  und  hatte  auf  die  Sauberkeit  der 
Bekleidung  zu  halten. 

Die  Erhaltung  der  Disciplin  wurde  ihm  durch  das  ihm  verliehene  Straf- 
recht ermöglicht. 

Die  Ausbildung  der  Compagnie  hatte  er  durch  Exercitien  und  Schulen 
zu  besorgen. 

Er  hatte  das  Vorschlagsrecht  zur  Beförderung  der  Compagnie-Chargen2) 
und  konnte  sich  zwei  Mann  zu  seiner  Privatdienstleistung  nehmen  (Fourier- 
schützen). 

Ursprünglich  konnte  der  Hauptmann  auch  der  Mannschaft  gegen  Erlag 
eines  Douceurs  das  Heirathen  erlauben;  da  hiemit  jedoch  Missbrauch  getrieben 
wurde  und  sich  meist  zuviel  Verheirathete  bei  einer  Compagnie  befanden, 
so  übergieng  dieses  Recht  an  die  Regiments-Commandanten. 

Der  älteste  Hauptmann  vertrat  den  Obristwachtmeister,  sowohl  im 
Bataillon s-Commando  überhaupt,  als  auch  im  Commando  des  ausgerückten 
Regiments  bei  Paraden,  beim  Exeroieren  u.  s.  w. 

"Wenn  der  Hauptmann  zeitweilig  von  seiner  Abtheilung  abgieng,  so 
sollte  er  sie,  nach  dem  Gebrauche  bei  einigen  Regimentern,  einem  Cameraden 
gleicher  Charge  zur  Ueberwachung  „recommandieren”;  dieser  war  sodann 
dienstlich  für  den  Zustand  der  Compagnie  verantwortlich.  Gewöhnlich  wurde 
er  jedoch  durch  den  Lieutenant  (Oberlieutenant)  vertreten. 

Gegenwärtig  trägt  der  Compagnie-Commandant  die  volle  Verantwort- 
lichkeit für  die  Erhaltung  des  Mannes,  für  die  Disciplin,  Moralität,  Ausbildung 
und  Ausrüstung,  wie  für  die  Leitung  der  ökonomisch-administrativen  Geschäfte, 
kurz  für  die  volle  Schlagfertigkeit  der  Compagnie. 

Die  Conduite-Listen,  das  Straf-Proto kpl  1 , die  zum  reservierten  Gebrauch 
bestimmten  Dienstbücher,  Mobilisierungs-Acte  u.  s.  w,  sowie  den  Schlüssel 
des  Magazins  hat  er  persönlich  zu  verwahren. 

Der  Lieutenant  war  in  der  Compagnie  gewissermassen  das  Executiv- 
Organ,  wie  der  Obristwachtmeister  im  Regimente. 

Er  unterstützte  den  Hauptmann  in  seinen  Dienstes-Verrichtungen, 
visitierte  hiezu  täglich  die  Mannschaft,  exercierte  dieselbe,  oder  liess  das 
Exercieren  durch  den  Feldwebel  vornehmen;  er  überwachte  die  Repartition 
des  Dienstes  innerhalb  der  Compagnie  und  musste  bei  jeder  Ausrückung  der- 
selben gegenwärtig  sein  und  deren  Aufstellung  nach  seiner  Parade-,  Exercier- 
oder  Cameradschafts-Liste  anordnen. 

Der  Lieutenant  war  in  Abwesenheit  des  Hauptmanns  dessen  Stell- 
vertreter, verrichtete  jedoch  inner- und  ausserhalb  des  Regiments  nur  den  Dienst 
als  Lieutenant.  Als  Interims-Commandant  einer  Stabs-Compagnie  führte  er 
den  Titel  „Capitain-Lieutenant”. 

Als  im  Jahre  1701  die  Grenadier-Compagnien  aufgestellt  wurden,  er- 
hielten diese  statt  des  Fähnrichs  einen  zweiten  Lieutenant  zugewiesen  und 
führte  der  ältere  von  beiden  den  Titel  „0 b erlieuten ant”,  war  aber,  was 
Gebühren  und  Verhaltmagen  betrifft,  dem  Lieutenant  ganz  gleich  gehalten. 

1718  wurde  die  Charge  der  Lieutenants  im  Allgemeinen  in  Ober- 
lieutenants und  Unterlieutenants  mit  verschieden  normierten  Gebühren 
geschieden  und  hatte  jede  Compagnie  nunmehr  je  einen  solchen  im  Stande. 


’)  Bezüglich  der  sich  aus  dieser  Quelle  ergebenden  Neben-Einkünfte  gilt  das  beim 
Obrist-Inhaber  als  Eigenthiimer  einer  Compagnie  Erwähnte. 

-)  Ursprünglich  auch  selbst  das  Ernennungsrecht. 


Geschichte  der  k.  und  k.  Wehrmacht.  I.  Bd. 


6 


— 82  — 


Auch  wurde  für  dieselben  (inclusive  des  Fähnrichs)  die  Bezeichnung 
„S  u b al  t e r n - 0 f fi  ci  er  e”  angewen det. 

Nach  dem  Reglement  vom  Jahre  1769  war  der  Oberlieutenant  nun- 
mehr die  zweite  Person  in  der  Compagnie,  er  hatte  die  in  Dienst  kommenden 
Leute  und,  so  wie  der  Unterlieutenant,  die  Cameradschafts-Wirtkschaft  zu 
visitieren  und  zu  überwachen. 

Der  Unterlieutenant  zog  nicht  mit  der  Fahne  auf.  sollte  auch  nicht  in 
das  Regiments-Spital  commandiert  werden. 

Als  1838  die  Charge  der  Fähnriche  aufgelassen  und  in  Unterlieutenants 
umgewandelt  wurde,  unterschied  man  nunmehr  den  Oberlieutenant,  den 
Unterlieutenant  höherer  Gebühr  und  den  Unterlieutenant  niederer 
Gebühr. 

1849 ')  nahmen  die  beiden  letzteren  die  Benennung  ..Unterlieutenant 
I.  und  II.  C lasse”  an  und  waren  die  Dienstes-Obliegenheiten  stets  die 
gleichen  und  nur  die  Gebühr  eine  verschiedene. 

1867*  2 *)  wurden,  bei  gleichzeitiger  Zusammenstellung  der  Concretual-Stände. 
die  Unterlieutenants  in  eine  einzige  Gruppe  vereint,  welche  sich  blos  durch 
die  höhere  und  niedere  Gebühr,  ohne  jedoch  als  solche  benannt  zu  werden, 
von  einander  unterschieden. 

Mit  1.  Januar  1870  wurden  die  Unterlieutenants  niederer  Gebühr  auf- 
gehoben und  bildeten  mit  jenen  der  höheren  Gebühr  nur  eine  Gruppe,  welche 
wieder  ..Lieutenant”  benannt  wird. 

Nach  den  gegenwärtigen  Verhältnissen  haben  die  Subaltern-Officiere 
den  Compagnie-Commandanten  in  der  Ausübung  seines  Dienstes  zu  unter- 
stützen, sie  werden  nach  dessen  "Weisungen  als  Lehrer  und  zu  anderen 
Compagniediensten  verwendet  und  sind  für  die  pünctliclie.  zweckentsprechende 
Durchführung  der  ihnen  übertragenen  Obliegenheiten  verantwortlich. 

Bei  Ausrückungen  fungieren  selbe  als  Zugs-Commandanten. 

Dermalen  sind,  ohne  Rücksicht  auf  die  Charge,  drei  Subaltern-Officiere 
per  Compagnie  normiert,  ausserdem  ein  Cadet-Officiers-Stellvertreter *). 

Der  rangsälteste  Subaltern- Officier  hat  die  Geschäfte  des  dienstführenden 
Feldwebels  zu  überwachen. 

Im  Falle  als  der  Sübaltern-Officier  mit  einer  Abtheilung  detachiert  ist, 
hat  er  ein  durch  das  Dienst-Reglement  begrenztes  Strafrecht. 

Der  Fähnrich  (Fähndrich)  führte  die  Fahne  der  Compagnie;  hatte  er 
den  Lieutenant  zu  vertreten,  so  übergab  er  dieselbe  an  den  Führer4  . 

Er  sollte  in  der  Führung  der  Fahne  viel  Geschick  haben  und  sie  mit 
seinem  Leben  vertheidigen.  Im  Kampfe  gab  er  mit  seiner  Fahne  das  Beispiel 
des  unerschütterlichen  Vordringens  und  Ausharrens  und  bot  den  Sammelpunet 
der  Abtheilungen.  Run  zur  Seite  befanden  sich  stets  die  Spielleute  für  deren 
Anwerbung  er  auch  meist  zu  sorgen  hatte. 

Da  der  Fähnrich  für  die  Delinquenten  zu  bitten,  die  Ehrlosen,  durch 
Schwingen  der  Fahnen  über  sie.  wieder  ehrbar  zu  machen  hatte,  da  er  die 
Kranken  zu  visitieren  und  in  ihrem  Interesse  die  Feldscherer  zu  überwachen, 
im  Felde  den  Transport  der  Verwundeten  und  Kranken  zu  besorgen  hatte, 
so  wurde  er  auch  die  ..Mutter  der  Compagnie”  genannt.  An  Sonn-  und 
Feiertagen  hatte  er  oder  der  Lieutenant  die  Compagnie  zum  Gottesdienste  zu 
führen  und  im  Felde  täglich  zur  Betstunde. 

Der  Fähnrich  der  Leib-Compagnie  gieng  im  Range  allen  anderen  vor: 
im  Uebrigen  hatte  der  Fähnrich  die  gleichen  Obliegenheiten  wie  der  Lieutenant. 

Von  1748  — 1764  wurden  die  Fähnriche,  deren  Zahl  auf  acht  herabgesetzt 
wurde  (entsprechend  der  Verminderung  der  Fahnen  aut’  zwei  per  Bataillon;, 
beim  Regiments-Stabe  im  Stande  geführt. 


r)  Allerhöchste  Entschliessung  vom  30.  August. 

2)  Allerhöchste  Entschliessung  vom  13.  April. 

s)  Als  die  Charge  der  Unterlieutenants  in  eine  Kategorie  zusammengezogen  wurde, 
hatte  jede  Compagnie"  nur  einen  Oherlieutenant  und  einen  Lieutenant,  der  Dienst  des 
dritten  Officiers  wurde  durch  den  Cadet-Officiers-Stellvertreter  versehen. 

4)  Siehe  Personen  der  Stabs- Aemter. 


— 83  - 


Nach  dem  Reglement  von  1769  hatten  jede  der  Stabs-  und  der  vier 
ersten  ordinären  Compagnien  einen  Fähnrich  und  übergieng  nunmehr  das 
Tragen  der  Fahnen  ausschliesslich  an  die  Führer. 

Der  Fähnrich  zog  nur  im  Felde  auf  die  Fahnen-,  in  der  Garnison  mit 
der  Fahne  auf  die  Generals-  und  Hauptwache  und  konnte  in  das  Spital 
commandiert  werden.  Im  Uebrigen  hatte  er  theils  die  oben  geschilderten T 
theils  die  Dienste  eines  Subaltern-Officiers  zu  versehen1). 

1838  wurde  die  Charge  der  Fähnriche  in  jene  der  Unterlieutenants 
niederer  Gebühr  umgewandelt. 

b)  Personen  der  kleinen  Prima-plana  (Unterofficiere). 

Der  Feldwebel  war  das  Executiv-Organ  für  den  inneren  Dienst  der 
Compagnie;  durch  ihn  wurden  die  Befehle  des  Hauptmanns  und  des  Lieutenants 
ausgeführt.  Er  besorgte  die  Ausbildung  der  „Knechte”  oder  der  Compagnie  im 
engeren  Sinn,  vertheilte  die  Yerpflegs- Artikel  und  verfasste  die  Rapporte,  auf 
Grund  deren  der  Fourier  die  Standes-Tabelle  zusammenstellte2).  Vom  Wacht- 
meister-Lieutenant übernahm  er  alle  Befehle  und  rangierte  die  Mannschaft 
bei  den  Ausrückungen. 

Mit  den  Corporalen  sollte  er  in  keinem  vertraulichen  Verkehr  stehen; 
er  konnte  auch  zum  Ober-Officier  befördert  werden,  wenn  er  es  nicht  vorzog, 
in  seiner  einträglichen  Stellung  zu  verbleiben. 

Er  war  bis  1769  nicht  obligat,  konnte  wie  ein  Officier  auf  seine  Stelle 
resignieren;  in  diesem  Falle  aber  musste  der  an  seine  Stelle  beförderte  Führer 
einen  Ersatzmann  stellen. 

Nach  dem  Reglement  vom  Jahre  1769  war  er  in  der  Compagnie  das, 
was  der  Regiments-Adjutant  im  Regimente  und  musste  auch  befähigt  seinT 
dessen  Dienst  übernehmen  zu  können. 

Er  musste  mit  einer  genauen  Commandier-Liste  versehen  sein,  im 
Uebrigen  galten  für  denselben  die  früher  erwähnten  Obliegenheiten. 

Vom  Jahre  1805  an  war  bei  jeder  Compagnie  im  Kriege  ein  zweiter 
Feldwebel  sj'stemisiert;  mit  1.  November  1849  ein  solcher  auch  für  den 
Friedens-Stand  normiert.  Nachdem  gleichzeitig  die  Charge  der  Fouriere  auf- 
gelassen wurde,  die  Führung  des  Rechnungswesens  wieder  an  die  Compagnien 
übergieng  und  durch  einen  der  Feldwebel  besorgt  wurde,  so  wurde  für  diesen 
die  Benennung  „manipulierender  Feldwebel”  üblich,  während  der  andere 
der  „dienstführende”  genannt  wurde;  in  allen  Standes-Eingaben  erscheinen 
jedoch  beide  als  „Feldwebel”  aufgeführt3]. 

1868  wurde  für  ersteren  die  Benennung  „Rechnungs-Feldwebel",. 
1882  jene  „Re  chnun  gs-Unterofficier  I.  Classe”4)  eingeführt  und  versieht 
derselbe  den  ökonomisch- administrativen  Dienst  an  der  Hand  der  bestehenden 
Vorschi  iften  nach  Weisung  des  Compagnie-Commandanten. 

Der  Rechnungs-Unterofficier  verrichtet  im  Frieden  den  Dienst  als 
Inspections-Feldwebel,  kann  auch  nach  Zulässigkeit  zu  Instructionszwecken 
verwendet  (Schreibschule)  oder  zu  Uebungen  beigezogen  werden. 

Den  militärischen  Befehl  über  die  Compagnie  oder  Theile  derselben 
kann  er  nur  über  ausdrücklichen  Befehl  des  Compagnie-Commandanten  über- 
nehmen. 

Im  Gefechte  führt  er  die  Munitionswagen,  bewirkt  die  Ausgabe  der 
Munition  und  Fassung  des  Ersatzes. 

Rechnungs-Unterofficiere  können,  wie  die  Hilfsarbeiter,  nach  abgelegter 
Prüfung  und  bei  sonstiger  Eignung,  zu  Lieutenant-Rechnungsführern  befördert 
werden. 

ri  Er  war  auch  ganz  wie  die  Officiere  gekleidet  und  bewaffnet. 

2)  In  den  Eandsknechtzeiten  gab  es  noch  bei  jedem  Fähnlein  zwei  „G-  em  ein  waib  1” ; 
diese  wurden  mit  monatlichem  Wechsel  aus  ihrer  Mitte  gewählt  und  bildeten  theils  die 
Mittelsperson  zwischen  dem  Hauptmann  und  den  Knechten  im  Falle  von  Besclrwerden 
u.  dgl..  theils  hatten  sie  den  Feldwebel  in  Aufrechthaltung  der  Ordnung,  bei  Besetzung 
der  Wachen  u.  dgl.  zu  unterstützen. 

3i  Bei  Ausrückungen  fungierte  der  manipulierende  als  erster,  der  dienstführende  als 
zweiter  Feldwebel. 

ä)  Der  diesen  Dienst  Versehende  kann  auch  nur  den  Führer-Bang  bekleiden,  in 
welchem  Falle  er  „Rechnungs-Unterofficier  II.  Classe”  genannt  wird. 


6* 


— 84  — 


Der  Rechmmgs-TJnterofflcier  zählt  (seit  1867)  zum  nichtstreitbaren 
Stande,  ist  daher  nicht  mit  dem  Feuergewehr  betheilt. 

Der  Feldwebel  ist  das  führende  Organ  des  Compagnie- Commandanten 
und  der  unmittelbare  Vorgesetzte  der  Zugsführer. 

Bei  Ausrückungen  ist  er  zur  Vertretung  eines  Zugs-Commandanten 
bestimmt,  versieht  den  Inspectionsdienst  u.  s.  w.  *). 

Der  Führer  war  dem  Fähnrich  zugewiesen,  trug  in  dessen  Verhinderung 
die  Fahne,  gieng  auf  die  Fahnenwache,  war  aber  von  anderen  Commandierungen 
befreit.  Er  war  auch  Stellvertreter  des  Feldwebels  und  sollte  verheirathet 
sein,  damit  dessen  Weib  für  die  Kranken  kochen  könne. 

1748  wurden  die  Führer,  sowie  die  Fähnriche,  zum  Stabe  transferiert, 
ihre  Zahl  ebenfalls  auf  acht  herabgesetzt. 

1764  wieder  zu  den  Compagnien  und  zwar  zu  den  acht  letzten  ordinären 
eingetheilt,  oblag  ihnen  der  Dienst  im  Spital,  die  Visitierung  der  Kranken  u.  s.  w. 

Der  Führer  konnte  auf  die  Fahnen-  und  Hauptwache  commandiert 
werden  und  trug  bei  Ausrückungen  die  Fahne. 

Seit  1805  sind  dieselben  wieder  beim  Stabe  (siehe  Stabsführer,  Fahnen- 
führer). 

1857  wurde  an  Stelle  des  bisherigen  sogenannten  „Zugs-Corporaisv  (siehe 
Corporal)  die  Charge  der 

Zugsführer  systemisiejrt. 

Derselbe  ist  der  Vorgesetzte  des  ihm  zugewiesenen  Zuges,  er  unter- 
richtet die  Mannschaft  in  allen  ihren  Obliegenheiten  und  hält  die  unter- 
stehenden Zimmer-  und  Cameradschafts-Commandanten  zur  Erfüllung  ihrer 
Pflichten  an. 

Er  überwacht  das  Menagieren  seines  Zuges,  commandiert  die  Leute  in 
den  Dienst,  führt  eine  Monturs-Vormerkung,  sowie  eine  solche  über  den  Bedarf 
an  Limito-Rauchtabak. 

Der  Zugsführer  kann  eventuell  zum  Dienst  des  Inspections-Feldwebels 
herangezogen  werden  ; ohne  zwingende  Nothwendigkeit  soll  er  nie  auf  längere 
Zeit  vom  Zuge  abcommandiert  werden. 

Der  Fourier  hatte  die  Verwaltung  und  Verrechnung  der  Montur  nach 
den  Angaben  des  Hauptmanns  zu  führen  und  die  Fassungen  von  Brod  und 
Fourage  beim  Proviantmeister  zu  bewirken.  Er  vertheilte  die  vom  Quartier- 
meister zugewiesenen  Quartiere  und  leitete  das  Aufschlagen  des  Zeltlagers. 

Im  Uebrigen  wurde  er  noch  zum  Ordonnanzdienste  bei  den  Generalen 
und  beim  Regiments-Commandanten  verwendet. 

Von  1722  an  versah  er,  nach  Abschaffung  des  Musterschreibers,  auch 
dessen  Dienst,  das  Compagnie-Schreibgeschäft  und  Rechnungswesen.. 

1767  wurden  die  Fouriere  zum  Stabe  transferiert,  ihre  Zahl  mit  neun 
festgesetzt  und  versahen  nunmehr  jeder  für  eine  Division,  jedoch  für  jede 
Compagnie  abgesondert,  das  Rechnungsgeschäft  unter  der  Aufsicht  des 
Rechnungsführers. 

Seit  1849  -wurde  diese  Charge  bei  den  Truppen  successive  aufgelassen 
und  wird  dieser  Dienst  nunmehr  durch  einen  Feldwebel  verseheni) 2 * * * *'. 

Der  Musterschreiber  führte  unter  der  Aufsicht  des  Compagnie- 
Commandanten  die  Rechnungen,  sov7ie  das  Schreibgeschäft  der  Compagnie. 

Er  hatte  Unterofficiers-Rang  und  konnte  auch  zum  Schreiben  auf  der 
Haupt-  oder  einer  anderen  Wache  verwendet  werden.  Seit  1722  erscheint 
diese  Charge  nicht  mehr,  deren  Dienst  wurde  durch  den  Fourier  verseilen. 


i)  Der  Feldwebel  ist  mit  dem  Infanterie-Offieiers-Säbel  und  Revolver  bewaffnet. 

*)  Bis  1793  waren  die  Fouriere  wie  die  übrigen  Unterofficiere  gekleidet:  in  diesem 

Jalire  wurden  für  dieselben  graumelierte,  1802  vorübergehend  dunkelblaue,  1S.^  wieder 

graue  Caput-Röcke,  Uniform-Fracks  und  Beinkleider  vorgeschrieben  . Schnitt  wie  für  Officiere. 

nur  bei  den  Röcken  ohne  Passepoilierung).  In  allem  Uebrigen:  Mantel.  Hut.  Degen  etc. 

wie  der  Officier,  nur  das  Porta-epee  und  die  Hutrose  von  Seide. 


— 85 


Der  Feldscher.  Ursprünglich  hatte  jede  Compagnie  einen  solchen 
im  Stande;  derselbe  versah  die  Krankenpflege,  ohne  jedoch  graduierter  oder 
geprüfter  Arzt  zu  sein  und  musste  daher  in  schweren  Fällen  die  Intervention 
eines  solchen  veranlassen.  Er  hatte  gegen  ein  ..Beckengeld”  die  Compagnie 
wöchentlich  zweimal  zu  barbieren,  verwaltete  die  Medicamente  und  führte 
hierüber  Rechnung;  durch  den  Fähnrich  wurde  er  in  seinem  Dienste  über- 
W'acht. 

171S  wurde  die  Charge  des  Regiments-Feldschers  geschaffen,  jene  der 
Compagnie-Feldscherer  abgeschafft  und  ein  Theil  derselben  als  Feldscher- 
Gesellen  dem  ersteren  miterstellt1). 

In  den  letzten  Jahren  des  16.  Jahrhunderts  (niederländischer  Krieg),  bei 
einigen  Regimentern  noch  bis  Mitte  des  30jährigen  Krieges,  kamen  noch 
folgende  Chargen  vor: 

a)  Der  „Sergeant”  (2—3  per  Fähnlein!  stand  im  Range  zwischen  dem 
Feldwebel  und  dem  Corpora!  und  war  über  mehrere  Corporalschaften  gesetzt. 

i)  Der  Capitaine  d’armes,  auch  Rüstmeister;  dieser  hatte  die  Aufsicht: 
über  die  Waffen  und  Munition.  In  der  Verpflegs-Ordonnanz  vom  Jahre  16-10 
erscheinen  diese  Chargen  nicht  mehr  aufgeführt. 

c)  Gemeine  Kriegsleute. 

Hiezu  zählten  als  gemeine  Befehlshaber  (Unterofficiere,  jedoch  nicht 
zur  Prima-plana  gerechnet,  daher  obligat): 

Der  Corporal  (in  den  Landsknechtzeiten  Rottmeister  genannt).' 

Der  Corporal  war  der  Vorgesetzte  (Commandant)  einer  Corporalschaft, 
deren  eine  Compagnie  nach  dem  damaligen  System  sechs  zählte. 

Derselbe  war  zur  Vermittlung  des  Dienstes,  zur  Ausbildung  der 
Mannschaft,  zur  Erhaltung  der  Ordnung  berufen,  hatte  daher  eine  wichtige 
und  mühevolle  Stellung. 

Die  Ueberwachung  der  Bekleidung  des  Mannes,  der  Conservierung  der 
Bewaffnung  und  Rüstung  waren  seinem  belehrenden  Einflüsse  überwiesen. 

Der  Corporal  sollte  der  deutschen  Sprache  mächtig  sein  und  lesen  und 
schreiben  können. 

Kleine  Commanden.  Wachen  u.  dgl.  wurden  vom  Corporal  geführt. 

Der  älteste  Corporal  in  der  Compagnie  führte  den  Titel  ,.Frei-Corporal” 
(Gefreiter-Corporal) 2)  und  war  zur  Stellvertretung  des  Führers  berufen. 

Xach  dem  Reglement  vom  Jahre  1769  wurde  die  Compagnie  nur  noch 
hi  vier  Corporalschaften,  in  tactischer  Hinsicht  „Züge”  genannt,  abgetheilt 
und  da  im  Frieden  nur  vier  Corporale  systemisiert  waren,  so  fungierte  jeder 
derselben  als  Corporalschafts-(Zugs-)Commandant. 

Als  später  die  Zahl  der  Corporale,  insbesondere  im  Kriege,  wiederholt 
vermehrt  wurde,  jeder  Zug  deren  zwei,  auch  drei  erhielt,  tungierte  der  Aelteste 
derselben  immer  als  ..Zugs-Corporal”. 

Der  älteste  Corporal  in  der  Compagnie  hatte  wie  früher  den  Führer, 
später  auch  den  Feldwebel  zu  vertreten. 

1857  übergieng  der  Dienst  der  Zugs-Corporale  an  die  neu  creierten  „Zugs- 
führer” und  hat  der  Corporal  gegenwärtig  bei  seiner  Cameradschaft  Ordnung 
und  Disciplin  aufrecht  zu  erhalten  und  den  Zugsführer  in  Ausübung  seines 
Dienstes  zu  unterstützen. 

Er  muss  mit  einer  Cameradschafts-Liste  versehen  sein. 

Itn  Gefecht  fungiert  er  in  der  Regel  als  Schwarmführer;  im  Compagnie- 
Dienst  wird  er  als  Corporal  vom  Tage,  ausser  demselben  als  Wach-Commandant, 
Ordonnanz-Unterofficier,  Patrouillen-  und  Feldwach- Commandant,  als  quartier- 
machender Unterofficier,  eventuell  auch  als  Transport-Commandant  verwendet3). 


Ü Das  Weitere  über  dieselben  ist  bei  den  Personen  des  Stabes  abgehandelt. 

*)  Im  30jährigen  Kriege  kommen  in  einzelnen  Listen  auch  Corporale  I.  und  II.  Classe 
vor.  der  Unterschied  lag  nur  in  der  Gebühr. 

s)  Die  Dienste  ausser  der  Compagnie  können  unter  Verhältnissen  auch  durch  den 
Zugsführer  oder  Feldwebel  versehen  werden. 


— 86  — 


Er  muss,  so  wie  jeder  Unter officier  überhaupt,  trachten,  im  Lesen. 
Schreiben  und  Rechnen  Fertigkeit  zu  erlangen  und  sich  die  deutsche  Sprache 
als  Dienstsprache  anzueignen. 

Der  Gefreite.  Diese  Charge  wurde  von  älteren  Soldaten  bekleidet, 
welche  sich  durch  ihre  Verlässlichkeit  liervorthaten.  zu  den  schweren  Arbeiten 
aber  körperlich  nicht  mehr  geeignet,  also  von  denselben  ,. befreit"  waren. 

Der  Gefreite  überwachte  die  Mannschaft  seiner  Cameradschaft  bei  der 
Reinigung  ihrer  Montur,  Rüstung  und  Waffen  und  stellte  die  Schildwachen  aut'1;. 

Gegenwärtig  fungiert  der  Gefreite  als  Zimmer-.  Cameradschafts- 
Commandant  und  Schwarmführer,  oder  als  Stellvertreter  derselben  und  ist 
der  unmittelbare  Vorgesetzte  der  ihm  zur  Beaufsichtigung  zugewiesenen 
Soldaten,  welche  er  nicht  nur  in  allen  Zweigen  des  Dienstes  zu  unterrichten 
verstehen,  sondern  auch  durch  sein  Beispiel  beeinflussen  soll. 

Er  hält  in  der  Compagnie  die  Inspektion  (eventuell  den  Tag)  und  wird  im 
Wachdienste  gewöhnlich  als  Aufführer,  bei  kleineren  Wachen  auch  als  Comman- 
dant  verwendet. 

Die  Spielleute.  Normalmässig  hatte  jedes  Fähnlein  (Compagnie;  deren 
vier,  und  zwar  zwei  ..Trommelschläger",  später2)  ..Tambours"  genannt, 
und  zwei  „Pfeiffer”.  Diese  wurden  durch  den  Fähnrich  angeworben  und 
standen  unter  seiner  speciellen  Obhut;  auch  im  Kampfe  hatte  ein  ..Spiel"3 
seinen  Platz  bei  der  Fahne. 

Sie  konnten  auch  zu  Parlamentärs-Diensten  verwendet  werden  speciell 
die  Trommelschläger). 

Als  bei  den  Regimentern  die  Regiments-Tambours  eingeführt  wurden, 
oblag  diesen  deren  Anwerbung  und  Ausbildung. 

Die  Spielleute  hatten  die  Bedienung  der  Lieutenants  imd  Fähnriche  zu 
besorgen  (bis  1771)..  'i 

Etwa  vorhandene  Hautboisten.  oder  wie  immer  andersgenannte  Spiel- 
leute, waren  nicht  systemisiert  und  mussten  aus  Compagnie-Mitteln  erhalten 
werden4). 

1806  wurden  die  Pfeifer,  nachdem  deren  Zahl  schon  früher  auf  einen 
herabgesetzt  worden  war,  ganz  abgeschafft. 

1851 5)  erhielt  jede  Compagnie  wieder  zwei  „Hornisten”6). 

Gegenwärtig  (seit  1876)  werden  die  bei  den  Compagnien  eingetheilten 
Spielleute,  zum  Unterschiede  von  den  Bataillons-Tambours  und  -Hornisten. 
Compagnie-Tambours  und  Compagnie-Hornisten  genannt. 

Letztere  sind  mit  dem  Feuergewehre  ausgerüstet  .im  Frieden  nur  je 
einer  per  Compagnie  normiert). 

Die  Spielleute  müssen  die  vorgeschriebenen  Signale  richtig  blasen 
können,  ihr  Instrument  in  gutem  Stand  erhalten  und  dürfen  — das  Alarm- 
Signal  ausgenommen  — kein  Signal  ohne  Befehl  ihres  Commandanten  geben 
oder  abnehmen. 

Compagnie-Tambours,  welche  die  Charge  des  Gefreiten  bekleiden,  ver- 
sehen in  Ermanglung  eines  Bataillons-Tambours  dessen  Dienst7:. 


p In  den  Landskneclitzeiten  bestand  eine  ähnliche  Charge  unter  dem  Xanten  der 
„Ambosaten”,  diese  wurden  von  den  Knechten  gewöhnlich  auf  einen  Monat  gewählt  und 
hatten  die  Bitten  und  Wünsche  der  Soldaten  durch  den  Fähnrich  an  den  Hauptmann  zu 
bringen;  da  dieses  Amt  als  ein  Ehren- Amt  galt,  erhielten  sie  keinen  höheren  Sold. 

-)  Gegen  Ende  des  17.  Jahrhunderts. 

.Je  ein  Tambour  und  ein  Pfeifer  bildeten  ein  sogenanntes  ..Spiel”. 

4)  In  der  Capitulation  über  die  Errichtung  des  Regiments  "Württemberg  (jetzt  Xr.  35 
ddo.  9.  Januar  1683  wird  der  Stand  der  Spielleute  einer  Compagnie  mit  sechs  normiert  und 
zwar  „zwei  Trommeln,  zwei  Pfeifen,  zwei  Stück  Feldgeschrei."  Näheres  über  den  letzt- 
genannten Ausdruck  konnte  nicht  aufgefunden  werden.) 

5)  Abricktungs-Reglement  für  che  k.  k.  Infanterie,  publiciert  im  März  1651. 

6)  Vorübergehend  (1867 — 1S69)  waren  auch;  „Gefreiter-Hornisten"  systemisiert,  welche 
nebst  dem  Home  auch  mit  dem  Feuergewehr  ausgerüstet  waren,  aber  eventuell  auch  als 
Gefreite  Compagnie-Dienste  versehen  mussten.  Im  Felde  sollten  sie  die  Bedeckung  des 
Hauptmanns  bilden. 

7)  Die  Spielleute,  welche  früher,  wie  die  Mannschaft  der  Regiments-Musik,  ver- 
schiedenartig adjustiert  waren,  sind  jetzt  ganz  gleich  der  übrigen  Mannschaft  bekleidet.  Bis 


— 87  — 


Die  Fourierschützen  (Privatdiener,  Officiersdiener). 

In  den  Landsknechtzeiten  hatte  jeder  höhere  Befehlshaber  zu  seinem 
persönlichen  Schutze  und  zur  Bedienung  eine  Anzahl  „Trabanten”,  auch 
„Leibschützen”  genannt,  für  welche  ihm  auch  bis  zu  einer  gewissen  Zahl  die 
Vergütung  gewährt  wurde  (so  z.  B.  dem  Obristen  zwölf,  dem  Hauptmann 
sechs  solche).  Als  mit  der  allgemeinen  Einführung  der  Feuerwaffen  die  höheren 
Befehlshaber  keines  persönlichen  Schutzes  mein-  bedurften,  behielten  sie  doch 
eine  Anzahl  solcher  Leute  bei,  welch e£  nunmehr,  mit  Rücksicht  auf  ihre  Ver- 
wendung,  die  sie  oft  mit  dem  Fourier  in  Contact  brachte,  „Fourierschützen” 
genannt  wurden. 

Deren  Zahl  war  unter  Prinz  Eugen  für  jeden  Compagnie-Commandanten 
(also  auch  sämmtliche  Stabs-Ofliciere)  mit  vier  systemisiert,  wurde  1726  auf 
zwei,  1767  auf  einen  herabgesetzt. 

Sie  wurden  zu  verschiedenen  Verschickungen,  Aufwartungen  u.  s.  w. 
gebraucht,  insbesondere  aber  dem  Fourier  beigegeben,  um  ihm  bei  der 
Regulierung  der  Quartiere  für  die  Compagnie,  besonders  der  Wahl  derselben 
lür  den  Hauptmann  und  die  Officiere  an  die  Hand  zu  gehen. 

Bis  1726  wurden  die  Fourierschützen  auch  als  Nachwuchs  (Novizen) 
für  die  Unterofficiere  betrachtet. 

1771  wurde  bewilligt,  dass  jeder  Officier  und  Falmen-Cadet  in  Friedens- 
zeiten einen  Gemeinen  des  Regiments  als  „Privatdiener”  verwenden  könne. 
Diese  erhielten  vom  Aerar  blos  das  Brod,  die  Löhnung  musste  der  Officier 
aus  Eigenem  bestreiten;  sie  waren  nur  von  Regiments-Diensten  (Wachen) 
befreit,  mussten  im  Exercieren  fort  geübt  werden  und  bei  Musterungen  und 
Paraden  vollkommen  gerüstet  ausrücken.  1779  wurde  den  Auditoren, 
Rechnungsführern  und  Adjutanten  die  gleiche  Begünstigung  zu  theil. 

1801  wurde  allen  Stabs-Officieren  und  Compagnie-Commandanten  (also 
nunmehr  auch  allen  Capitain-Lieutenants)  ein  „Fourierschütz”  bewilligt,  allen 
anderen  Officieren,  sowie  auch  den  Regiments-Caplänen,  Regiments-Aerzten 
(Auditoren  u.  s.  w.  wie  oben)  „Privatdiener”  mit  der  Löhnung  und  Montur 
des  gemeinen  Mannes,  jedoch  aus  dem  Stande  der  Invaliden,  zugewiesen. 

Von  1808  an  war  gestattet,  solche  Leute  im  Bedarfsfälle  auch  aus  den 
Halbinvaliden  des  Regiments  zu  nehmen’1). 

1853 2)  wurden  für  sämmtliche  Stabs-  und  Ober-Officiere  statt  der  bis- 
herigen Fourierschützen  und  Privatdiener  „Officiersdiener"  aus  dem  Stande 
der  Unter- Abtheilungen  systemisiert3). 

Der  Officiersdiener  soll  jederzeit  Treue  und  Anhänglichkeit  für  seinen 
Officier  bethätigen,  aber  auch  in  dieser  Verwendung  der  Pflichten  des  Soldaten 
stets  eingedenk  bleiben4). 

Der  Gemeine  (gemeine  Knecht),  jetzt  „Infanterist"  genannt.  Da  die 
Fähnlein  der  Landsknechte,  im  weiteren  Sinne  auch  das  Regiment,  gewisser- 
massen  eine  einzige  grosse  Gemeine  (Gemeinde)  bildeten,  hiess  jeder  Knecht, 
welcher  keinen  Befehlshaber-  oder  sonstigen  Posten  versah,  „gemeine  r Knec  li  t”, 
woraus  gegen  Ende  des  30jährigen  Krieges^  als  auch  die  Bezeichnung  der  Regi- 
menter als  „deutsche  Knechte”  aufhörte, <der  Ausdruck  „Gemeiner”  entstand. 


1834  waren  selbe  mit  dem  Infanterie-Säbel  (seinerzeit  Degen)  bewaffnet  und  erhielten  dann 
das  Faschinenmesser  als  Waffe;  gegenwärtig  tragen  nur  die  Compagnie-Tambours  den 
Pionnier-Säbel.  die  Compagnie-Hornisten  sind  mit  Feuergewehr  und  Bajonnett  betlieilt. 

9 Die  Fourierschützen  trugen  einen  graumelierten  kurzen  Bock  mit  schwarzem 
Kragen,  graue  Beinkleider,  einen  runden  Hut  mit  Messingscliild,  auf  welchem  die  Regiments- 
Nummer  angebracht  war.  Die  Privatdiener  waren  wie  die  gemeinen  Füsiliere  adjustiert,  nur 
trugen  sie  keine  Rüstung  (nur  Tornister  und  Brodsack)  und  seit  1840  keinen  Csako.  Super- 
numeräre  Olficiere  hatten  weder  auf  einen  Fourierschützen,  noch  auf  einen  Privatdiener 
Anspruch. 

2)  Allerhöchste  Entschliessung  vom  21.  Juni. 

3)  Seit  18&8  ist  den  Officieren  im  Frieden  gestattet,  gegen  das  sogenannte  ..Officiers- 
diener-Aequivalent”  auf  die  Beistellung  eines  solchen  zu  verzichten  und  kann  deren  Be- 
dienung durch  einen  Mann  der  Compagnie,  welcher  den  Hebungen  und  Ausrückungen 
nicht  entzogen  werden  darf,  besorgt  werden. 

9 Die  Officiersdiener  trugen  von  1851  an  lichtblaue  Waffenröcke  mit  umgeschlagenem 
Kragen  und  eine  blaue  Tellerkappe,  gegenwärtig  den  Waffenrock  (die  Blouse)  und  Feld- 
kappe wie  die  übrige  Mannschaft;  als  Hnterseheidungszeichen  dient  ein  Armstreif  von  rotlier 
Wolle  am  linken  Unterärmel.  Dieselben  sind  unbewaffnet  und  statt  des  Tornisters  mit 
einem  grösseren  Brodsack  betheilt. 


- 88  — 


Als  1701  die  Grenadier-Compagnien  zusamm  engestellt  wurden,  wurden 
die  in  der  niedersten  Soldclasse  stehenden  Gemeinen  dieser  Compagnie 
„Grenadier-”,  jene  der  übrigen  „Füsilier-Gemeine”  genannt,  vom  Jahre  17(59 
an  erscheinen  dieselben  in  allen  Standes-Listen  und  Vorschriften  kurzweg  als 
„Gemeine”  bezeichnet. 

1869 ')  wurde  diese  Benennung,  der  Waffengattung  entsprechend,  in 
„Infanterist”  umge wandelt. 

Dem  Gemeinen  wurde  vor  Allem  die  genaue  Beobachtung  der  Kriegs- 
artikel. der  Wachverhaltungs-  und  der  Exercier- Vorschriften  zur  Pflicht  gemacht. 

Die  Reinhaltung  der  Montur  und  Waffen  wurde  mit  grosser  Strenge 
gefordert. 

Gegenwärtig  muss  der  Infanterist,  ausser  jenen  Eigenschaften  und 
Obliegenheiten,  die  vom  Soldaten  im  Allgemeinen  gefordert  werden,  trachten, 
sich  für  die  Verwendung  im  Felde  auszubilden,  sich  im  Gebrauche  der  Feuer- 
waffe zu  vervollkommnen  und  ein  vorzüglicher  Schütze  zu  werden.  Er  soll 
Ausdauer  im  Marschieren  mit  voller  Bepackung  und  Uebung  im  Gebrauche 
des  Infanterie  - Spatens  erlangen.  Kenntniss  der  deutschen  Sprache,  des 
Lesens,  Schreibens  und  Rechnens  ist  für  ihn  nützlich,  zu  seiner  Beförderung 
wesentlich  massgebend* 2),  die  Spraclikemitnisse  jedoch  nicht  unbedingt  er- 
forderlich. 

Schon  gegen  Ende  des  17.  Jahrhunderts  befand  sich  unter  der  Zahl  der 
Gemeinen  ein  mit  den  erforderlichen  Werkzeugen  ausgerüsteter  Zimmermann. 

Vom  Jahre  1769  erschienen  die  Zimmerleute  über  den  Stand  der 
Gemeinen,  seit  1807  auch  im  Frieden  (im  Kriege  zwei 

Seit  1867  werden  keine  Zimmerleute  mehr  im  Stande  geführt3),  dagegen 
werden  im  Frieden  vier  Mann  per  Compagnie  als  Pionniere  ausgebiidet, 
zählen  jedoch  auf  den  Stand  der  Infanteristen;  im  Kriege  jedoch  über  den- 
selben4). 

Compagnie-Schuster.  186 1 5)  wurden  per  Compagnie  zwei  dieser 
Profession  kundige  Gemeine  als  solche  im  Stande  geführt,  zählten  jedoch  zu 
den  Nichtstreitbaren  6). 

1867  wurden  dieselben  wieder  aufgelassen  und  deren  Dienst  nach  wie 
vor  durch  Gemeine  (Infanteristen)  des  F eue  rgeweh  r st  an  des  besorgt.  Gegen- 
wärtig werden  im  Kriege  zwei  mit  Feuergewehr  ausgerüstete  Infanteristen 
als  „Compagnie-Schuster”  verwendet. 

Blessiertenträger.  Seit  1861  werden  bei  jeder  Compagnie,  auch  im 
Frieden,  drei  Mann  als  solche  ausgebildet  und  mit  den  nöthigen  Requisiten 
ausgerüstet. 

Die  Blessiertenträger  haben  im  Gefechte  den  Sanitäts-Hilfsdienst 
zwischen  der  Gefechtsliine  und  den  Hilfsplätzen  auszuüben;  im  Frieden  haben 
sie  bei  Unglücksfällen  die  erste  Hilfe  zu  leisten7). 


3)  Allerhöchste  Entschliessung  vom  24.  Januar. 

2)  Für  die  Belehrung  der  Mannschaft  und  Yerwerthung  des  nationalen  Elements  ist 
die  Kenntniss  det  Sprache  des  Truppenkörpers  sehr  wichtig.  (Verhaltungen  für  den 
„Soldaten"  im  Allgemeinen.) 

3)  Die  Zimmerleute  waren  im  Allgemeinen  wie  die  Gemeinen  adjustiert,  nur  trugen 
dieselben  bis  1755  nebst  dem  Hute  noch  eine  Art  niedrigere  Grenadier-Mütze,  statt  des 
Bajonnetts  den  Infanterie-,  von  1851  an  den  Pionnier-Säbel  (Faschinenmesser),  dann  ein 
Schurzfell  aus  braunem  Oberleder  (letzteres  1851  abgeschaft't  . Die  Werkzeuge  wurden  von 
denselben  in  einem  Futteral  über  die  rechte  Achsel  getragen. 

i)  Die  Pionniere  sind  ganz  wie  die  übrige  Mannschaft  adjustiert  und  mit  dem  Feuer- 
gewehre sammt  Bajonnett  ausgerüstet.  Die  erforderlichen  Pionnier-Werkzeuge  (Krampen. 
Schaufel),  rückwärts  am  Tornister  befestigt,  werden  von  der  Mannschaft  ohne  Chargengrad 
getragen. 

5)  Verordnung  vom  8.  Mai. 

G)  Dieselben  waren  daher  nicht  mit  dem  Feuergewehre  ausgerüstet  und  trugen  eine 
sogenannte  „Werkzeugtasche"  an  einem  Ueberschwungriemen;  auf  dem  Marsche  wurden 
sie  zur  Bedeckung  der  Bagagewagen  verwendet. 

’)  Die  Blessiertenträger  tragen  eine  weissrothe  Armbinde  mit  dem  Genfer  Kreuz 
und  sind,  mit  Pionnier-Säbeln  bewaffnet. 


— 89  — 


C.  Die  verschiedenen  Cacletten-Systeme. 

1763  wurde  die  Charge  der  „Cadetten”  im  kaiserlich-königlichen  Heere 
eingeführt1)  und  gliederte  sich  in  zwei,  später2 3)  in  drei  Gruppen. 

Fahnen-Cadetten.  Hiezu  sollten  in  erster  Linie  absolvierte  Zöglinge 
der  Theresianischen  (Neustädter)  Militär -Akademie8)  oder  Officierssöhne, 
welche  aus  der  Ingenieur-Akademie  hervorgegangen  waren,  ernannt,  eventuell 
k.  k.  Cadetten  hiezu  befördert  werden.  Es  waren  deren  zwei  systemisierc, 
welche  beim  Regiments-Stabe  im  Stande  geführt  wurden;  hievon  wurde  je 
einer  zum  Leib-  und  Obrist-Bataillon  eingetheilt.  Sie  hatten  hei  Ausrückungen 
in  der  Mitte  des  Bataillons,  zwischen  den  Fahnen  ihren  Platz. 

Sie  rangierten  als  die  jüngsten  Fähnriche4),  bezogen  Gage,  mussten 
bestrebt  sein,  sich  alle  für  einen  Öfficier  erforderlichen  Kenntnisse  anzueignen 
und  wurden  auch  mitunter  dem  Wachtmeister-Lieutenant  (Adjutant)  zur  Er- 
lernung dessen  Dienstes  zugewiesen. 

17985;  wurde  diese  Charge  oder  Benennung  aufgehoben  und  dieselben 
zu  Fähnrichen  übersetzt6). 

Die  k.  k.  ordinari  Cadetten  (Kaiser-Cadetten).  Hiezu  wurden  ebenfalls 
Zöglinge  der  Militär- Akademien,  welche  wegen  minderer  Qualification  nicht 
zu  Fahnen-Cadetten  geeignet  waren,  dann  Söhne  von  activen  Officieren  ernannt. 

Es  waren  deren  sechs  per  Regiment  syscemisiert,  welche  ebenfalls  beim 
Stabe  im  Stande  geführt  wurden,  jedoch  bei  den  Compagnien  in  Dienstes- 
zutheilung  waren.  Die  ordinari  Cadetten  mussten  das  Montursgeld  erlegen, 
respective  sich  aus  Eigenem  bekleiden.  Sie  hatten  eventuell  den  Fahnen- 
Cadetten  zu  vertreten,  im  Uebrigen  die  Dienste  jener  Charge  zu  leisten,  welche 
sie  bekleideten. 

Nach  Abschaffung  der  Fahnen-Cadetten,  beziehungsweise  durch  das 
Dienst-Reglement  vom  Jahre  1807,  war  diese  Charge,  deren  Verleihung  wie 
früher  durch  den  Hofkriegsrath  erfolgte,  nur  für  Officierssöhne  bestimmt. 

Sie  zogen  nunmehr  mit  der  Fahne  auf  die  Generals-  oder  Hauptwache, 
im  Uebrigen  waren  die  früher  erwähnten  Bestimmungen  massgebend. 

Die  k.  k.  Cadetten  bezogen  ebenfalls  Gage  und  konnte  ihnen  eine 
Unterofficiers-Charge,  entweder  als  Titular-  oder  als  wirkliche  Charge  ver- 
liehen werden.  1819  wurde  diese  Charge  aufgelassen7). 

Die  Privat-Gadetten.  Mit  dem  Normale  foul  Jahre  1777  wurde  den 
Regiments-Inhabern  gestattet,  über  die  Zahl  der  sechs  Kaiser-Cadetten  gebildete, 
taugliche  junge  Leute,  von  welchen  sich  der  Dienst  geschickte  Unterofficiere. 
auch  in  der  Folge  brauchbare  Oberofficiere  versprechen  konnte,  als  ,.ex  propriis” 
gestellte  Gemeine  oder  Privat- Cadetten  auf  den  vorgeschriebenen  Stand  der 
Feuergewehre,  ohne  an  eine  gewisse  Zahl  gebunden  zu  sein,  aufzunehmen 
und  assentieren  zu  lassen.  Dieselben  mussten  das  Montursgeld  erlegen  und 
eine  monatliche  Beihilfe  nachweisen. 

Privat- Cadetten  durften  nicht  sofort,  sondern  erst  nach  Aneignung  der 
erforderlichen  Eigenschaften  in  eine  Unterofficiers-Charge  (auch  wirkliche) 
befördert  werden,  in  welchem  Falle  sie  wie  die  Kaiser-Cadetten  auf  die 
F ahnen- (Haupt-)  "Wache  aufzogen. 

Von  1822  an  wurden  solche  „Regiments-Cadetten”  genannt. 

Vom  Jahre  1830  an  konnten  adelige  Ausländer  als  unobligate  Regiments- 
Cadetten  aufgenommen  werden,  für  unadelige  war  die  Bewilligung  des  Hof- 
kriegsrathes  erforderlich. 


r)  In  den  Jahren  1751  und  1752  waren  vereinzelte  Fälle  vorgekommen,  dass  Officiers- 
sölme  von  der  Kaiserin  Maria  Theresia  directe  als  „Cadetten”  zu  Regimentern  eingetheilt 
wurden. (Rechkron.  ..Das  Militär-Bildungswesen”,  in  den  Mittheilungen  desKriegs- Archivs  1878.) 

2)  Cadetten-Kormale  vom  Jahre  1777. 

3i  Ursprünglich  aus  dieser  nur  die  Vorzüglichsten  sofort  zu  Officieren  befördert. 

Lacy’sches  Reglement  1769. 

5)  Allerhöchstes  Handbillet  vom  16.  März. 

6)  Die  Fahnen-Cadetten  waren  wie  die  Officiere  gekleidet  und  ausgerüstet. 

7)  Der  Kaiser-Cadet  war  wie  der  Feldwebel  bekleidet  und  ausgerüstet  (durfte  keinen 

Schnurrbart  tragen) ; wenn  er  ein  wirklicher  Unterofficier  war,  trug  er  auch  den  Stock. 


- 90  — 


Im  Jahre  1851  wurde  das  System  der  Cadetten  reorganisiert,  die  Kaiser- 
Cadetten,  wozu  schon  seit  1849  niemand  mehr  ernannt  wurde,  gänzlich  auf- 
gelassen,  die  Regiments-Cadetten  nahmen  kurzweg  die  Benennung  „Cadetten" 
an  und  wurde  bei  weiterhin  durchgeführter  Reorganisation  der  Militär- 
Bildungs-Anstalten  und  Auflassung  der  Cadetten-Compagnien 1 festgesetzt, 
dass  jeder  Aspirant  auf  diese  Stelle  das  16.  Lebensjahr  erreicht  haben  und 
seine  Eignung  hiezu  durch  eine  vor  einer  militärischen  Prüfungs-Commission 
bei  dem  zunächst  stationierten  Armee-Corps-Commando  abzulegende  Auf- 
nahms-Prüfung darzulegen  habe. 

Zur  Ausbildung  der  Cadetten  wurden  nunmehr  die  ..Regiments- 1 Bataillons- 1 
Cadetten-Schulen”  acti viert 2)  und  blieben  im  Uebrigen  die  bisherigen  Tor- 
schriften für  dieselben  massgebend. 

Gleichzeitig  wurde  auch  die  Assentierung  von  „es  pr  opriis-Gemein  en". 
mitunter  auch  „ex  propriis- Cadetten”  genannt,  eingestellt.  Als  solche  wurden 
Söhne  von  Beamten  und  Honoratioren,  sowie  andere  junge  Leute  von  besserer 
Bildung,  welche  von  der  Militär- Stellung  nicht  befreit  waren,  „ex  propriis”. 
d.  h.  gegen  Anschaffung  der  Montur  aus  Eigenem,  gestellt3'.  Sie  waren  inso- 
fern den  Cadetten  gleichgehalten,  als  sie  nicht  mit  Stockstreichen  bestraft 
werden  durften  und  abgesondert  von  der  Mannschaft  bequartiert  wurden. 
Sie  waren  jedoch  obligat,  d.  h.  der  Capitulation  unterwoifen  und  konnt-n 
sich  nur  zum  Regimente  ihres  Heimatks-Bezirkes  stellen. 

Cadetten  neuen  Systems.  Da  sich  im  Feldzuge  1866  der  Nachwuchs 
der  aus  den  Militär-Bildungs-Anstalten  in  die  Armee  tretenden  Ofticiere  als 
zur  Deckung  des  Abganges  unzureichend  erwiesen  hatte,  so  wurde  angeordnet, 
der  Ausbildung  der  bei  der  Truppe  dienenden  Cadetten  und  anderer  geeigneten 
Individuen  des  Mannschaftsstandes  eine  erhöhte  Aufmerksamkeit  zuzuwenden, 
um  durch  diese  den  Ersatz  decken  zu  können. 

Demgemäss  wurden  die  Regiments-Cadetten-Schulen  aufgelassen,  die 
Aufnahme  neuer  Cadetten  sistiert  und  für  alle  jene  Individuen,  welche  die 
Ausbildung  und  Ernennung  zum  Cadetten  anstrebten,  ,.T r u p peii-Division.- 
Schulen”,  deren  untere  Curse  „Vorbereitungs-Schulen"  hiessen.  auf- 
gestellt  und  wurden  die  Aspiranten,  je  nach  ihrer,  durch  eine  Aufnahms- 
Prüfung  darzuthuenden  wissenschaftlichen  Eignung  in  letztere,  oder  direct  in 
die  ersteren  aufgenommen.  Es  konnten  sich  sowohl  Aspiranten  des  Civil- 
standes,  bei  gleichzeitiger  Assentierung,  als  bereits  dienende  Soldaten  und 
Unterofficiere,  zur  Frequentierung  dieser  Schulen  melden.  Die  aus  denselben 
Austretenden  wurden  nunmehr  zu  „Officiers- Aspiranten"  ernannt. 

1869  wurde  für  dieselben  wieder  die  Bezeichnung  „Cadetten"  ein- 
geführt und  zwar  hiessen  die  nach  den  neuen  Vorschriften  hiezu  Beförderten: 
„Cadetten  neuen  Systems”,  zum  Unterschiede  von  den  Cadetten  aus  der 
früheren  Periode,  welche,  solange  noch  solche  vorhanden  waren.  „Cadetten 
alten  Systems”  genannt  wurden. 

Nach  Erforderniss  des  Dienstes  wurden,  da  gleichzeitig  nur  noch  ein 
Unterlieutenant  per  Compagnie  systemisiert  war,  die  rangältesten  zur  Ver- 
seilung des  Officiersdienstes  herangezogen  und  als  solche  zu  ..Cadet- 
Officiers-S  teil  Vertretern”  ernannt4). 

Gegenwärtig  ist  für  jede  Compagnie  ein  solcher  normiert. 

1870  wurden  die  Divisions-Schulen  aufgelassen  und  statt  derselben  zur 
Heranbildung  von  Cadetten  die  Cadetten-Schulen  errichtet5). 


0 Zur  weiteren  militärischen  und  wissenschaftlichen  Ausbildung  der  Cadetten  be- 
standen von  1801  an  die  Cadetten-Compagnien  zu  Graz.  Olmiitz  und  später  auch  zu  Mailand. 

z)  Hatten  wohL  theilweise  auch  früher  schon  bestanden,  wenn  die  Zahl  der  Cadetten 
zu  gross  war,  um  selbe  alle  in  einer  der  Cadetten-Compagnien  unterzubringen. 

3)  Kegiments-Cadetten  und  ex  propriis-Gemeine  waren  wie  die  übrigen  Gemeinen 
adjustiert,  nur  trugen  sie  Säbel  mit  Ueberschwungriemen.  Porte-epee  und  Handschuhe 
(aus  Eigenem  anzuschaffen). 

J)  Ursprünglich  war  deren  Ernennung  dem  Keiehs-Kriegs-Ministerium  Vorbehalten, 
gegenwärtig  kann  selbe  durch  die  Kegiments-Commandanten  erfolgen. 

5)  Diese  waren  ursprünglich  sogenannte  Truppen-Schulen ; die  ..Frequentanten 
wurden  assentiert,  sobald  sie  das  17.  Lebensjahr  erreicht  hatten  und  zahlten  auf  den  Stand 
der  Compagnien.  Je  nach  dem  Ergebniss  der  Abschluss-Prüfung  wurden  sie  als  Cadet-Titular- 


— 91  — 


Der  Cadet  erlangt  durch  die  Prüfung  die  Aussicht  auf  Beförderung 
zum  Officier  und  muss  daher  trachten,  sich  alle  practischen  Kenntnisse  zu 
erwerben,  welche  ihn  befähigen,  der  schwierigen  und  verantwortungsvollen 
Stellung  eines  Officiers  ganz  zu  entsprechen;  in  moralischer  Richtung  muss 
er  sich  seines  ehrenvollen  Berufes  würdig  erweisen. 

Er  kann  alle  Chargen  bekleiden,  jene  des  Zugsführers  nur  als  Titular- 
Charge,  wird  auch  nie  zum  Dienst  eines  solchen  verwendet. 

Cadetten  ohne  Chargengrad  (direct  nach  abgelegter  Prüfung  aus  dem 
Civilstande  eingetretene)  werden  zu  den  gewöhnlichen  Kasern-  und  Lager- 
Arbeiten  nur  als  Commandanten  (Aufsichts-Organe)  bestimmt. 

Ein  Cadet  (Ofüciers-Stellvertreter  ausgenommen)  wird  vom  Regiments- 
Commando  zum  Tragen  der  Fahne  bestimmt. 

Behufs  ihrer  practischen  Ausbildung  können  Cadetten  in  die  Regiments- 
Adjutantur  commancliert  werden,  sind  in  der  Compagnie  im  Rechnungsgeschäfte 
aushilfsweise  zu  verwenden  und  werden  allen  instructiven  Beschäftigungen 
der  Officiere  beigezogen. 

D9r  Cadet-Officiers-Stellvertreter  wird  in  der  Compagnie  zu  allen 
jenen  Diensten  verwendet,  wmlche  nicht  ausschliesslich  durch  Officiere  ver« 
sehen  werden  müssen;  so  kann  er  nicht  als  Beisitzer  eines  Kriegs-  oder 
Standrechtes  fungieren,  nicht  Mitglied  des  Ehrenrathes  sein,  auf  keine  Öfficiers- 
Wache  aufziehen,  endlich  nicht  als  Adjutant,  Ordonnanz-  oder  Kasern-In- 
spections-Of'ücier  commancliert  werden:  auch  sind  demselben  keine  ökonomisch- 
administrativen Geschäfte  zu  übergeben,  mit  welchen  eine  Haft-  oder  Ersatz- 
pflicht verbunden  ist1). 

Endlich  muss  hier  noch  der  sogenannten  Truppen-Eleven  Erwähnung 
geschehen,  da  selbe  auch  zur  Heranbildung  von  Cadetten  dienten.  1869  bei 
Creierung  der  Cadetten-Schulen  wurde  gestattet,  junge  Leute,  welche  die  Aus- 
bildung zum  Cadetten  anstrebten,  schon  mit  dem  erreichten  14.  Lebensjahre 
bei  den  Compagnien  auf  den  vorgeschriebenen  Feuergewehrstand  aufzunehmen 
und  selbe  als  Frequentanten  in  eine  Cadetten-Schide  einzureihen  Diese  hiessen 
„Truppen-Eleven”  und  wurden  nach  dem  zurückgelegten  16.  Lebensjahre 
sofort  assentiert. 

Gegenwärtig  werden  überhaupt  keine  solchen  mehr  aufgenommen. 


D.  Die  Institution  der  Einjährig-Freiwilligen. 

Dieselbe  wurde  mit  Einführung  der  allgemeinen  Wehrpflicht  1868  in 
das  Leben  gerufen. 

Inländern,  welche  eine  bestimmte  wissenschaftliche  Bildung  nachweisen 
können,  wird  im  Frieden  die  Begünstigung  eines  nur  einjährigen  Präsenz- 
Dienstes  zuerkannt.  Diesefiihren die  Bezeichnung  „Einjährig-Freiwillige”  2) 
und  können  den  Präsenz-Dienst  entweder  bei  der  Truppe  (im  Soldatenstande), 
oder  als  Mediciner,  Pbarmaceuten  und  Veterinäre  ableisten,  oder  sich  bei 
einer  Heer  es- An  stalt  iür  die  Erlangung  einer  Militär-Beamteu-Charge  in  der 
Reserve  vorbereiten. 


Corporate  (-Führer  oder  -Feldwebel)  ausgemustert,  die  vorzüglicheren  vom  Reichs- Kriegs- 
Ministerium  zu  Ofiiciers-Stellvertreteni  direct e ernannt  (ausnahmsweise  auch  ganz  vor- 
zügliche zu  Lieutenants).  Seit  1889/90  zählen  diese  Schulen  zn  den  Militär-Bildungs-Anstalten 
und  findet  die  Assentierung  der  Frequentanten,  jetzt  „Zöglinge”  genannt,  erst  bei  der  Aus- 
musterung statt;  bereits  Assentierte  werden  seit  l891'9ü  überhaupt  nicht  mehr  aufgenommen. 

Die  Cadetten-Charge  kann  auch  ohne  Frequentierung  einer  Cadetten-Schule.  nach 
mit  gutem  Erfolg  bei  einem  Infanterie-Truppen-Divisions-Commando  abgelegter  Prüfung 
erlangt  werden. 

■)  Die  Cadetten  sind  wie  die  übrige  Mannschaft  adjustiert,  nur  tragen  selbe  am 
Rockkragen  ein  goldenes  Distinctions-Börtchen  (wenn  Feldwebel  auch  das  seidene).  Die 
Cadet-Officiers-Stellvertreter  haben  ausserdem  einen  silberplattierten  Stern ; sie  sind  mit  dem 
Infanterie-Officiers-Säbel  bewaffnet  und  tragen  als  Dienstes-Abzeichen  einen  schwarz-leder- 
nen Leibgürtel  (früher  hiezu  auch  eine  Tasche). 

2)  Seit  1889  (neues  Wehrgesetz)  ist  für  die  Erlangung  dieser  Begünstigung  der  frei- 
willige Eintritt  nicht  unbedingt  erforderlich.  Es  werden  auch  jene  im  Wege  der  ..Stel- 
lung” Assentierten  derselben  theilliaftig.  welche  die  vorgeschriebenen  Bedingungen  erfüllen 
und  ihr  Recht  hei  der  Hauptstellung  geltend  machen. 


— 92  - 


Die  Institution  der  Einjahrig-Freiwilligen  hat  den  Zweck,  jene  Wehr- 
pflichtigen, die  sich  höheren  Studien  widmen,  durch  die  dreijährig^  Präsenz- 
Dienstzeit  nicht  in  einer  für  ihre  spätere  Laufbahn  empfindlichen  Weise  zu 
schädigen.  Gleichzeitig  soll  durch  die  Einjährig- Freiwilligen  der  im  Kriegs- 
fälle eintretende  grosse  Mehrbedarf  an  Subaltern-Officieren.  Cadetten.  Aerzten 
ti.  s.  w.  gedeckt  werden. 

Als  Bedingung  zum  Eintritt  als  Einjährig-Freiwilliger  ist  die  Absol- 
vierung einer  inländischen  Mittelschule  oder  einer  dieser  gleichgestellten  Lehr- 
anstalt, eventuell  die  bei  einem  Truppen-Divisions-Commando  abzulegende 
Vorprüfung  in  gleichem  Umfange  des  Wissens  nothwendig. 

Dem  Einjahrig-Freiwilligen  ist  die  Wahl  des  Truppenkörpers,  die  physi- 
sche Eignung  für  specielle  Waffengattungen  vorausgesetzt,  freigestellt. 

Wahl  der  Garnison  wird  gegenwärtig  nicht  zugestanden. 

Der  einjährige  Präsenz-Dienst,  welcher  am  1.  October  anzutreten  ist. 
wird  grundsätzlich  „auf  eigene  Kosten”  abgeleistet,  worunter  Bekleidung, 
Ausrüstung  und  Verpflegung  aus  eigenen  Mitteln  verstanden  ist. 

Die  auf  eigene  Kosten  Dienenden  haben  Anspruch  auf  ärarische  Unter- 
kunft. doch  kann  ihnen,  wenn  keine  Gründe  der  Disciplin  und  Ausbildung  eine 
Ausnahme  erfordern,  gestattet  werden,  ausser  der  Kaserne  zu  wohnen. 

Mittellose,  welche  nebst  gutem  sittlichem  Betragen  den  wissenschaftlichen 
Befähigungs-Nachweis  durch  Beibringung  eines  Vorzugs-  oder  Maturitäts-Zeug- 
nisses einer  inländischen  Mittelschule  darlegen  und  welche  ferner  nachweisen. 
dass  sie  den  für  den  Unterhalt  während  des  einjährigen  Präsenz-Dienstes  imbe- 
dingt erforderlichen  und  jeweilig  festgestellten  Kostenbetrag  i gegenwärtig  174 
Gulden)  nicht  aufzubringen  vermögen,  können  ausnahmsweise  auf  ..Staats- 
kosten” bekleidet,  ausgerüstet,  verpflegt  und  bequartiert  werden. 

Die  Einj ährig-Freiwilligen  auf  Staatskosten  erhalten  die  Gebühr  eines 
Soldaten  der  niedersten  Soldclasse.  Die  einjährige  active  Dienstzeit  bleibt  aus- 
schliesslich der  militärischen  Ausbildung  gewidmet. 

Am  Schlüsse  des  Präsenz-Dienstjahres  haben  die  Einjährig-Freiwilligen 
durch  Ablegung  einer  Prüfung  die  Befähigung  für  die  Ernennung  zum 
Res  erve-Officier  (beziehungsweise  nichtactiven  Landwehr-Officier  in 
theoretischer  und  practischer  Beziehung  nachzuweisen.  Diejenigen,  welche 
diese  Prüfung  bestehen  und  den  sonstigen  für  die  Erlangung  der  Officiers- 
Charge  erforderlichen  Bedingungen  entsprechen,  werden  auf  den  nach  der 
Organisation  erforderlichen  Bedarf  zu  Reserve-,  beziehungsweise  nichtactiven 
Landwehr-Officieren  und  wenn  dieser  gedeckt  ist.  zu  Cadetten  ernannt1. 

Jene  Einjahrig-Freiwilligen,  welche  bei  dieser  Prüfung  nicht  entsprechen, 
haben  unter  Beibehaltung  ihrer  Eigenschaft  als  Einjahrig-Freiwillige,  ein 
zweites  Jahr  bei  den  Unter- Abtheilungen  ihrer  Truppen  präsent  zu  dienen. 

Nach  Ablauf  des  zweiten  Präsenzjahres  kann  die  Prüfung  wiederholt 
werden  und  erfolgt  sodann  die  Uebersetzung  als  Unterofficier  oder  Soldat  in 
die  Reserve  (Landwehr).  Im  Kriegsfälle  erlischt  das  Recht  zum  Aufschub  des 
Präsenz-Dienstes  2 3).  Die  gewesenen  Freiwilligen  haben  der  Einberufung  un- 
verweilt  Folge  zu  leisten  und  treten  ohne  Unterschied  sogleich  in  ärarische 
Verpflegung  und  Bekleidung. 

Die  Freiwilligen  gelangen  nach  abgelaufenem  Präsenz-Dienst  in  jenen  Jahr- 
gang der  Reserve,  in  welchen  sie  nach  dem  Zeitpunct  ihrer  Assentierung  ge- 
hören Ä). 


’)  Nach  dem  Wehrgesetze  von  1859  wurden  alle,  welche  die  Prüfung  bestanden,  zu 
Reserve-Officieren  ernannt;  jene,  welche  sich  der  Prüfung  nicht  unterzogen,  oder  dieselbe 
nicht  befriedigend  ablegten,  wurden  als  Unteroffieiere  oder  Soldaten  in  die  Reserve 
übersetzt. 

2)  Jenen  Einjahrig-Freiwilligen,  welche  ihre  Studien  an  höheren  Lehranstalten  fort- 
setzen, ist  die  Wahl  des  Jahres  für  die  Ableistung  des  Präsenz-Dienstes  freigestellt,  doch 
darf  dies  nicht  über  den  1.  October  jenes  Jahres  ausgedehnt  werden,  in  welchem  sie  das 
2t.  Lebensjahr  erreichen. 

3)  Aus  solchen  hervorgegangene  Reserve  - Officiere  werden  im  Frieden  nach  ein- 
jähriger Heeres-Dienstzeit  in  die  Landwehr  übersetzt,  eventuell  können  solche  über  ihre 
Bitte  auch  vor  vollstreckter  Heeres-Dienstpflicht  in  den  Activstand  der  Landwehr  über- 
nommen werden.  Anderseits  können  solche  aber  auch,  wenn  sie  darum  ansuchen.  im  Reserve- 
Verhältnisse  belassen  werden. 


— 93  - 


Einjährig-Freiwillige,  welche  zum  Iteserve-Officier  geprüft  sind,  sich  aber 
entschliessen,  activ  weiter  zu  dienen  und  die  Ernennung  zum  Berufs- 
Officier  anstreben,  müssen  sich  einer  Ergänzungs-Prüfung  unterziehen. 

In  der  Infanterie  ist  die  Zahl  der  sowohl  auf  eigene,  als  auf  Staats- 
kosten dienenden  Einjahrig-Freiwilligen  eine  unbeschränkte. 

Die  Ausbildung  der  Einjahrig-Freiwilligen  zerfällt  in  drei  Perioden: 

1.  Die  erste  militärische  (Recruten-)Ausbildung  vom  1.  October  bis  Ende 
November; 

2.  Die  weitere  militärische  Ausbildung  bis  Ende  März; 

3.  Die  practische  Dienstleistung  bei  der  Truppe  (Unter-Abtheilung). 

Eine  Charge  kann  dem  Einjahrig-Freiwilligen  während  der  Präsenz- 
Dienstzeit  nur  als  Titel  verliehen  werden;  bekleidet  er  keine  solche,  so  ist  er 
zu  den  gewöhnlichen  Kasern-(Lager)-Arbeiten  nur  als  Aufsichts-Organ  zu  ver- 
wenden, eventuell,  wenn  er  ein  zweites  Jahr  präsent  dient,  von  denselben  zu 
entheben. 


Aufbringung  und  Ergänzung. 

Das  Söldnerwesen. 

Zu  der  Zeit,  als  im  Mittelalter  in  allen  Gebieten  Deutschlands  der  Heer- 
bann bestand,  welcher  sich  in  das  Fussvolk  und  die  von  den  Lehensträgem  mit 
ihren  reisigen  Knechten  gebildete  Reiterei  sonderte,  legte  man  dem  Fussvolk 
wenig  Werth  bei.  Erst  die  Einführung  der  Feuerwaffen  verschaffte  dem  Fussvolk 
die  üeb erleg enheit  wieder,  bewirkte  den  Untergang  der  alten  Wehrverfassung 
und  schuf  einen  eigenen  Wehrstand  aus  der  bürgerlichen  Gesellschaft  — den 
der  Söldner. 

Die  Söldner  wurden  durch  'Werbung  aufgebracht  und  war  anfänglich  die 
Schweiz  sowohl  für  den  Kaiser,  als  für  Frankreich,  der  gesuchteste  Werbeplatz. 

Erst  Kaiser  Maximilian  I.  führte  die  Werbung  auch  im  eigenen  Lande, 
im  Römischen  Reiche,  ein  und  war,  wie  erwähnt,  der  Schöpfer  der  Institution 
der  Landsknechte. 

In  den  Landsknechtzeiten  wurden  zwischen  dem  Kriegsherrn  und  dem 
mit  Bestallungs-Brief1)  hiezu  ernannten  Feld-Obristen.  eigene  Verträge 
über  ., Aufrichtung”  eines  Regiments  abgeschlossen.  Diese  wurden  „Artikels- 
brit  fe”  genannt  und  enthielten  einerseits  die  Bedingungen,  unter  welchen  der 
Kriegsherr  das  Regiment  in  seine  Dienste  zu  nehmen  beabsichtigte,  anderseits 
die  Rechte  und  Befugnisse  des  Commandanten,  sowie  die  Pflichten  der  Kriegs- 
knechte überhaupt.  Das  die  letzteren  Betreffende  wurde  ihnen  bei  der  ersten 
Musterung  vorgelesen  und  sie  auf  selbes  beeidet. 

Später  nannte  man  die  zwischen  dem  Kriegsherrn  und  dem  zur  Auf- 
richtung des  Regiments  bestimmten  Obristen  getroffenen  Vereinbarungen  ..Capi- 
tulationen”  und  wurden  die  Bestimmungen  bezüglich  der  Pflichten  der  Kriegs- 
leute, als  von  dem  jeweiligen  Regenten  für  alle  Regimenter  gleichlautend  gütig 
festgesetzt,  nicht  mehr  in  jede  einzelne  solche  Capitulation  aufgenommen, 
sondern  der  Artikelsbrief  — nunmehr  auch  „Kriegs-Artikel”  genannt  — 
welcher  alles  in  sich  enthielt,  wozu  der  Soldat  eidlich  verpflichtet  war. 
bildete  nun  die  Grundlage  der  Heeres-Ordnung  und  der  Kriegsgebräuche, 

Ausser  den  Capitulationen2)  wurden  den  Obristen  noch  für  sich  und  üire 
Hauptleute  die  ,.Werbe-Patente”  zugestellt,  welche  Bestimmungen  über  die 
Art  der  Vornahme  der  Werbung  enthielten.  Zuweisung  der  Werbeplätze  u.  s.  w. 

Das  Waldstein’sche  TVerbe-System. 

Als  die  ungünstige  Lage  der  Finanzen,  welche  die  Aufstellung:  eines 
Achtung  gebietenden  Heeres  unmöglich  machte,  den  Kaiser  Ferdinand  n.  vor 


Ü Später  ..Patent”  genannt. 

-)  Statt  Capitulation  wurde  auch  später  öfter  der  Ausdruck  ..Convention"  gebraucht, 
so  über  Errichtung  der  Regimenter  Neipperg  und  Harstall.  K,  A..  1(3£*S.  EC..  C und  3.  i 
Doch  verstand  man  unter  ..Convention”  meist  nur  Vereinharungen  wegen  Uebernahme  eines 
Regiments  aus  fremden  in  kaiserliche  Dienste. 


— 95  — 


die  Alternative  stellte,  entweder  um  jeden  Preis  Frieden  zu  schliessen,  oder 
in  steter  Abhängigkeit  von  der  Liga  zu  verbleiben,  erbot  sich  1625  Waldstein, 
den  der  Kaiser  seiner  kriegerischen  Verdienste  wegen  1623  in  den  Fürsten-Stand 
und  ein  Jahr  später  zum  Herzog  von  Friedland  erhoben  hatte,  das  im  Grossen 
auszuführen,  was  ein  Jahrhundert  früher  ein  Frundsberg,  Schärtlin  u.  A.  und 
im  gegenwärtigen  unbedeutende  Fürsten,  wie  Mansfeld,  im  Kleinen  unter- 
nommen hatten,  nämlich  ein  ganzes  Heer  durch  Werbung  auf  eigene 
Kosten  aufzubringen,  wozu  er  nur  die  Werbe-Patente  und  das  Hecht,  alle  Officiere 
zu  ernennen,  forderte. 

Der  ihm  vorangehende  Huf  als  geübter  Kriegsmann,  das  reichliche  Hand- 
geld, welches  er  aus  seinem  eigenen  Vei mögen  spendete,  die  Aussicht  auf  gute 
Quartiere  und  Beute  brachte  bald  ganze  Schaaren  von  Abenteurern,  Kauf- 
lustigen u.  A.  aus  aller  Herren  Ländern  unter  seine  Fahne  und  bald  betrug 
sein  Heer  bei  30.000  Mann,  welche  sich  auf  Kosten  der  Länder,  die  sie  durch- 
zogen, ernährten» 

Waldstein  ernannte  zuerst  aus  ihm  bekannten,  erprobten  Kriegsleuten 
die  Obriste,  welchen  er  die  Werbung  der  Regimenter  auftrug  und  übergab 
einem  Jeden,  der  damaligen  Stärke  des  Regiments  entsprechend,  10  Patente 
zur  Anwerbung  der  einzelnen  Fähnlein  (Compagnien).  Die  Obriste  sandten  wieder 
ihre  Hauptleute  oder  andere  Officiere  als  sogenannte  „W erb e - O fficiere”  aus. 

Das  damals  übliche  System  der  öffentlichen  Werbung1)  hat  sich  bis 
in  das  18.  Jahrhundert  erhalten.  Dieselbe  wurde  durch  Werbe-Officiere  aus- 
geführt, welche  in  Begleitung  eines  Spielmannes  die  zugewiesenen  Werbe- 
Districte  durchzogen  und  bekannt  machen  Hessen,  unter  welchen  Bedingungen 
sie  gekommen  seien.  Soldaten  anzuwerben. 

Das  Handgeld  (in  den  Landsknechtzeiten  Laufgeld  genannt2),  wurde 
mit  den  Recruten  verabredet  und  richtete  sich  nach  seinen  physischen  und 
moralischen  Eigenschaften,  nach  der  Grösse  und  dem  Ansehen  des  Mannes. 
Im  30jährigen  Kriege  betrug  dasselbe  für  den  Infanteristen  circa  25  Reichs- 
thaler  oder  36  fl.,  doch  musste  der  Recrut  sich  hievon  bekleiden  und  seine 
Waffe  mitbringen. 

Bei  der  Anwerbung  für  die  Infanterie  bestand  keine  gesetzlich  normierte 
Dienstzeit,  sie  wurde  fallweise  zwischen  dem  Werbe-Officier  und  dem  Recruten 
durch  einen  Vertrag,  die  Capitulation,  vereinbart  und  konnte  eine  solche 
verlängert  und  erneuert  werden.  In  den  älteren  Zeiten  bis  zum  30jährigen 
Kriege  wurden  selbe  zumeist  nur  auf  6 Monate  oder  auf  ein  Kriegsjahr  ge- 
schlossen. Später  vielfach  auf  Kriegsdauer  vereinbart,  ergab  sich,  bei  dem  oft 
jahrelang  andauernden  Kriegszustand,  in  welchem  sich  die  Länder  und  Heere 
des  Kaisers  befänden,  auch  eine  auf  unbestimmte  Zeit  verlängerte  Dienstpflicht, 
was  aber  wieder  anderseits  die  Gepflogenheit  hervorrief,  dass  der  Mann  ent- 
lassen werden  konnte,  wenn  man,  wie  bei  Reductionen  von  Truppenkörpern 
(Reformierung  oder  Abdankung  derselben  am  Ende  eines  jeden  Kriegsjahres) 
seiner  für  den  Augenblick  nicht  mehr  bedurfte. 

Aus  diesem  Anlasse  kam  es  anderseits  aber  oft  wieder  zu  Widersetzlich- 
keiten und  Excessen  seitens  der  abzudankenden  Mannschaft  und  waren  die, 
oft  länger  sich  beschäftigungs-  und  erwerbslos  herum  treib  enden  Soldaten3) 
eine  gefürchtete  Plage  der  Stadt  oder  Gegend,  wo  eben  die  Abdankung  eines 
Regiments  vorgenommen  wurde. 

Werbe-System  164:9—174:8. 

Schon  gegen  Ende  des  30jährigen  Krieges,  noch  mehr  im  Laufe  der 
späteren  Kriege  unter  Kaiser  Leopold  I.,  wurde  eine  zweite  Art  der 

')  Zur  Zeit  Waldstein's.  in  anderen  Ländern  auch  noch  ein  .Jahrhundert  später,  fand 
mitunter  auch  eine  sogenannte  ..geheime  Werbung”  auf  illegaler  Basis  statt:  diese  bestand 
darin,  dass  die  Werber,  meist  verkleidet,  in  den  nächsten  Grenzorten  junge  Burschen  durch 
List,  Versprechungen,  auch  mit  Gewalt  zur  Dienstannahme  zwangen. 

2)  Jeder  Kriegsgeselle  erhielt,  sobald  er  in  die  Musterrolle  eingetragen  und  ihm  der 
Artikelbrief  bekannt  gegeben  worden  war.  ein  Stück  Geldes  „auf  den  Lauf”,  um  sich  am 
festgesetzten  Tage  an  dem  bestimmten  Sammelplätze  einzufinden. 

3)  Man  nannte  diese,  den  Bettel  in  gewaltthätiger  Weise  Durchführenden,  ..gartende 
Soldaten”. 


- 96  — 


Ergänzung  der  Regimenter  mit  Aufbringung  von  Recruten  durch  die 
Stände  der  kaiserlichen  Erblande  eingefiihrt. 

'dDies  war  eine  durch  die  fortgesetzte  finanzielle  Bedrängniss  des  Staates 
herbeigeführte  Massregel.  Da  die  von  den  Regimentern  am  Schlüsse  eines  jeden 
Feldzugsjahres  benötliigten  Summen  zur  Ergänzung  der  Abgänge  iRecrutierung 
beinahe  nie  zu  rechter  Zeit  flüssig  wurden,  da  auch  die  Contributionen  (Land- 
tags-Bewilligungen) oft  Monate  später  erst  eingiengen.  die  "Werbung  sohin  erst 
im  nächsten  Jahre,  also  kurz  vor  Beginn  der  Operationen  vorgenommen 
werden  konnte,  wodurch  die  Schlagfertigkeit  des  Heeres  beeinträchtigt  wurde, 
beschloss  man,  die  Stände  selbst  zur  Aufbringung  der  Recruten  zu  verhalten. 

Die  Regimenter  reichten  gegen  Ende  des  Jahres  das  Verzeichniss  über 
ihren  Bedarf  an  Recruten  dem  General-Kriegs-Commissariat  ein.  Dieses  er- 
mittelte die  Gesammtzahl  der  erforderlichen  Recruten.  sowie  den  Bedarf  an 
Werbegeldern1 2)  und  theilte  das  Ergebniss  dem  Hofkriegsrathe  und  der  Hof- 
kammer mit. 

l>ie  Geldsummen  oder  die  direct  auszuhebenden  Recruten  wurden  dann 
auf  die  einzelnen  Länder  und  von  diesen  auf"  die  Städte.  Herrschaften  und 
Gemeinden  repartiert,/  Die  Truppen-Commandanten  zogen  im  Allgemeinen  die 
Zuweisung  von  „Land-Recruten”^wie  die  auf  diese  Art  den  Regimentern  zu- 
geführten Ersatz-Mannschaften  genannt  wurden, (jener  der  Recrutengelder  vor. 
weil  durch  die  Werbung  stets  viele  Officiere  dem  Dienste  auf  längere  Zeit 
entzogen  wurden  und  die  Stellung  im  Inlande  sich  leichter  überwachen  und 
beschleunigen  liess. 

Ein  Uehelstand  hiebei  war,  dass  die  gestellten  Recruten  leichter  zur 
Desertion  geneigt  waren,  als  jene,  welche  freier  Wille  unter  die  kaiserlichen 
Fahnen  geführt  hatte;  ein  weiterer  bestand  darin,  dass,  bei  dem  Mangel  einer 
gleichmässig  geregelten  Administration  der  Länder,  die  Recruten-Trausporte 
oft  monatelang  brauchten,  bis  sie  zu  ihren,  meist  auf  entfernten  Kriegs-Schau- 
plätzen (so  in  Italien,  am  Ehein)  kämpfenden  Regimentern  gelangten,  so  dass 
oft  der  ganze  Feldzug  verstrich,  ehe  sie  bei  denselben  eintrafen3 1. 

Nachdem  von  1657—1697  den  Regiments-Commandanten  die  Monturs- 
gebühr in  Geld  erfolgt,  sohin  die  Bekleidung  der  Recruten  aus  Eigenem  ein- 
gestellt worden  war,  erscheint  in  dieser  Periode  das  Werbegeld  selbst  viel  ge- 
ringer normiert  als  im  30jährigen  Kriege,  so  z.  B.  in  den  Capitulatiouen  über 
Errichtung  der  Regimenter  Serenyi  (Nr.  25).  Württemberg  und  Leslie  Nr.  35 
und  36)  aus  den  Jahren  1672  und  1683  mit  12  Reichsthalern3).  Von  1697  an 
erfolgte  die  Bekleidung  der  Recruten  in  der  Form,  dass  das  Werbegeld  wieder 
u.  zw.  für  den  Infanteristen  auf  30  (35)  Reichstlialer  oder  -15  — 50  fl.  erhöht 
wurde,  doch  musste  von  diesem  die  erste  Anschaffung  der  Montur  und  des 
Seitengewehres  bestritten  werden. 

Da  jedoch  von  diesem  Werbegelde  die  Beise  des  Recruten  vom  Werbe- 
platze zum  Eegimente,  sowie  auch  der  Unterhalt  und  die  Reise  des  Werbe- 
Commandauten,  dann  seines  Personals  bezahlt  werden  musste,  so  war  das 
eigentliche  „Handgeld"’  oft  sehr  gering  und  wurde  oft  nach  Anbot  und  Nach- 
frage bemessen. 

Bezüglich  des  Vorganges  bei  der  Recruten -Werbung  gab  es  keine  be- 
stimmten Normen,  wodurch  oft  Missbrauche  entstanden,  oder  die  Recruten 
in  ihren  Gebühren  verkürzt  und  mit  ungenügender  Verpflegung  und  mangel- 
haft bekleidet  zu  den  Regimentern  abgesendet  wurden. 

Endlich  bestand  zu  Beginn  des  18.  Jahrhunderts  bezüglich  der  Ergänzung 
der  sogenannten  „deutschen”  Regimenter  die  Norm,  dass  vorzugsweise  Recruten 
aus  den  Erblanden  und  dem  Römischen  Reich  genommen  wurden  u.  zw.: 
..Leute,  welche  unmangelkaft,  genügsam,  stark  und  tüchtig  waren  das  Ober- 
gewehr zu  tragen  und  zu  gebrauchen,  weder  zu  jung  noch  zu  alt  seien:  es 


0 Die  Anforderungen  richteten  sich  nach  den  Verlusten  des  letzten  Feldzuges  und 
nach  den,  für  die  im  kommenden  Jahre  beabsichtigten  Operationen  nothwemligen  Ver- 
stärkungen oder  Neu-Erriehtungen. 

2)  Auch  erhielten  selbe  mitunter  anderweitige  Bestimmungen:  so  wurde  eine  Anzahl 
von  Land-Recruten  aus  Mähren  und  Schlesien,  für  die  Regimenter  in  Italien  bestimmt. 
1704  in  Ermanglung  anderweitiger  Streitkräfte  gegen  die  Rebellen  in  Ungarn  verwendet, 
ähnlich  in  O.ber-Oesterreich  1703/4  u.  A. 

3)  Das  Seiten-  und  Obergewehr  wurde  vom  Aerar  beigestellt. 


— 97  — 


sollen  auch  keine  Ungarn  und  Croaten  (als  bei  deutschen  Regimentern  un- 
passierlich)  angenommen  oder  gestellt  werden”. 

Unter  Prinz  Eugen  von  Savoyen  galten  später  als  sogenannte  „ver- 
botene Nationalisten”,  welche  zumeist  aus  politischen  Rücksichten  nicht  an- 
geworben werden  durften:  Franzosen,  Italiener,  Schweizer,  Polen,  Ungarn 
und  Croaten1). 

In  der  Anleitung  für  den  Werbe-Officier  hiess  es  weiter,  dass  man  junge, 
starke  und  beherzte  Leute  aussuchen  sollte,  „denn  wo  Statur  und  Stärke 
mangle,  sei  weder  Muth,  noch  Herzhaftigkeit  zu  hoffen”. 

..Das  Alter  der  Personen,  die  man  zum  Kriege  aussuchen  will,  sei  von 
jeher  vom  18.  bis  zum  46.  Jahre  im  Gebrauche  gewesen  ...” 

Ansassen  (Wirthschaftsbesitzer)  und  Söhne  von  Landwirthen,  insoferne 
sie  zur  Bewirtschaftung  unbedingt  notwendig  waren,  durften  nicht  ange- 
worben werden. 

Ungarn  hatte  die  auf  der  eigen thümlichen  Feudal-Y erfassung  des  Landes 
beruhende  Verpflichtung  zur  Stellung  eines  „Insurrections-Corps”.  kraft  welcher 
der  Adel  für  die  grossen  Freiheiten,  welche  er  genoss,  zur  Landes-Vertheidigung 
verpflichtet  war2). 

Da  sich  diese  Lehens-Miliz  im  Laufe  der  vielen  Kriege  als  unzulänglich 
erwiesen  hatte,  so  beschlossen  die  Stände  Ungarns  auf  dem  1715  zu  Pressburg 
versammelten  Landtage  die  permamente  Unterhaltung  stehender  Truppen  (einer 
„regulata  militia”),  unbeschadet  der  Risiurections-Pflicht  des  Adels3). 

Im  Sinne  des  Gesetz-Artikels  VIII  des  auf  diesem  Landtage  gefassten 
Beschlusses  sollte  demnach  in  Hinkunft  der  König  eine  Anzahl  von  Regi- 
mentern im  Lande,  oder  auch  im  Auslande  werben  und  das  Land  sie  besolden 
und  verpflegen;  über  die  hiezu  erforderlichen  Geldmittel  hatten  fallweise  die 
Landtage  die  Bewilligung  zu  ertheilen. 

Nach  dem  Stande  der  Infanterie  pro  1715  bezog  sich  diese  Mass- 
regel  anfänglich  nur  auf  das  Hayducken-Regiment  Gyulai  (jetzt  von  Probszt 
Nr.  51),  welches  jedoch  1742,  nachdem  die  Stände  Ungarns  mittlerweile 
1741  die  Aufstellung  von  sechs  neuen  Regimentern  bewilligt  hatten,  mit  seiner 
Ergänzung  und  Besoldung  unter  ähnlichen  Modalitäten  an  die  Stände  Sieben- 
bürgens überwiesen  wurde. 

Hier  hatte  gleichfalls  nur  die  Insurrections-Pflicht  des  Adels  bestanden, 
doch  wurden  im  Falle  der  Noth  auch  Recruten  für  fremde  Regimenter  durch 
freie  W erbring  aufgeboten. 

Als  Königin  Maria  Theresia  1741  von  den  Ständen  Siebenbürgens 
statt  der  Insurrection  die  Stellung  stehender  Regimenter  verlangte,  erboten  sich 
dieselben4 5)  ein  reguläres  Infanterie-Regiment  und  ein  Cavallerie-Regiment  zu 
errichten,  beziehungsweise  durch  freie  Werbung  zu  completieren  und  zu  be- 
solden, theilweise  auch  für  deren  Bekleidung  zu  sorgen  und  knüpften  hieran 
nur  die  Bedingung,  dass  beide  Regimenter  in  Hinkunft  den  Namen : „Sieben- 
bürgische  Regimenter”  zu  führen  haben. 

Es  wurde  jedoch  von  der  Aufstellung  eines  neuen  Infanterie-Regiments 
abgesehen,  dagegen  die  vom  Lande  bewilligten  2000  Recruten  für  die  Infanterie, 
zur  Formierung  des  4.  Bataillons  bei  dem  früher  erwähnten  Regimente  Gyulai 
verwendet  und  galt  dieses  seither  als  Siebenbürger-Regiment3). 

Eine  im  Jahre  1722  erschienene  Verordnung  setzte  fest,  auf  welche 
Weise  sich  die  Regimenter  künftig  recrutieren  sollten6): 


0 Patent  für  Errichtung  der  Regimenter  Alt-  und  Jung-Lotliringen  vom  15.  August  17  L5. 
(K.  A„  Bestallungen  1715.  3124  und  3125.) 

2)  N alleres  über  diese  Institution,  sowie  über  jene  der  Müitär-Grenze,  enthält  der 
V.  Band:  ..Landes -Vertheicligungs-Anstalten.” 

3)  Für  die  Completierung  und  Verpflegung  der  bisher  fallweise  in  Ungarn  ange- 
worbenen  Hayducken-Regimenter  beizutragen,  hatten  die  Stände  keinerlei  Verpflichtung, 
daher  erstere  oft  mit  vielen  Schwierigkeiten  verbunden  war. 

4)  K.  A..  Memoiren  1833,  10.  112. 

5)  Das  gleichzeitig  neu  aufgestellte  Husaren-Regiment.  welches  auch  den  Samen 
Siebenbürger  Husaren-Regiment  führte  und  nach  den  ursprünglichen  Verfügungen  nach 
15  Jahren  aufgelöst  werden  sollte,  ist  das  heutige  Husaren-Regiment  Friedrich  Leopold. 
Prinz  von  Preussen  Nr.  2. 

e)  Auszugsweise  aus  den  ..Observations-Puncten'1  des  FM.  Khevenhüller. 


Geschichte  der  k.  und  k.  Wehrmacht.  I.  Bd. 


- 98  — 


„Damit  die  Hauptleute  im  Stande  wären,  die  kostspielige  Recrutierung 
bestreiten  zu  können,  so  wurde  ihnen  gestattet,  eine  bestimmte  Anzahl  Indi- 
viduen durch  mehrere  Monate  auf  eigene  Rechnung  in  ihre  Heimath  zu  beur- 
lauben und  von  den  sich  hiedurch  ergebenden  Sold-Ersparnissen1)  eine  Re- 
crutierungs-Cassa  zu  gründen.  Die  Regimenter  sollten  sich  aus  diesen  Mitteln 
completieren,  wo  sie  eben  lagen,  ohne  dass  in  Friedenszeiten  alljährlich  eine 
Haupt-Recrutierung  nothwendig  würde.” 

„Wegen  Ersetzung  der  abgängigen  Mannschaft  wurde  gewöhnlich  vom 
Hofkriegsrath,  oder  auf  dessen  Befehl  vom  commandierenden  ffeneral.  mit 
einem  Lande  oder  mit  der  Hofkammer,  oder  vom  Commissariat  mit  den  Regi- 
mentern ein  Contract  geschlossen.  Die  anzuwerbenden  Leute  sollten  gross 
und  stark,  im  Alter  von  24  bis  35  Jahren  und  mit  völlig  neuer  Montur  und 
Seitengewehr  versehen  sein.” 

„In  Bezug  auf  Beschaffenheit  (Nationalität)  der  Recruten  ist  besonders 
darauf  zu  sehen,  dass  sie  keine  Franzosen,  Welschen,  oder  „ausser”  Deutsch- 
land2) gebürtigen,  denn  mit  solchen  ist  selten  etwas  auszurichten,  indem  sie  sich 
nicht  leicht  in  die  Cameradschaft  nach  unserer  Art  zu  sein  gewöhnen,  auch  die 
grössten  Läufer  und  Grosssprecher  sind,  die  von  Einem  zum  Anderen  gehen 
und  wohl  auch  noch  gute  Leute  verführen  und  debauchieren.” 

„Es  sind  soviel  möglich  bekannte  Leute  anzunehmen,  deren  Eltern  und 
Befreundete  bekannt  und  haussässig  sind.” 

„Sie  dürfen  nicht  ungeschickt,  einfältig  und  talkigt  sein,  sondern  müssen 
ein  männliches  Gesicht  und  gute  Physiognomie  haben.” 

Ausserdem  war  deren  Vorleben  und  die  Motive,  warum  selbe  sich  an- 
werben liessen,  in  Betracht  zu  ziehen;  es  sollte  niemand  angenommen  werden, 
welcher  mit  einem  Leibesdefect  behaftet  war.  Die  Anwerbung  verschieden- 
artiger Professionisten,  im  allgemeinen  von  Handwerksleuten,  war  zu  begün- 
stigen, ebenso  von  Studenten  und  jungen  Menschen  aus  besseren  Häusern. 
Niemand  durfte  gezwungen,  oder  durch  List  überredet  werden. 

Sobald  ein  Recrut  angeworben  war,  wurde  ihm,  wenn  die  Montur  nicht 
fertig  war,  wenigstens  die  Patrontasche  umgehängt  und  die  Löhnung  aus- 
bezahlt, welches  als  Zeichen  galt,  dass  er  „obligat”3)  unterhalten  war. 

Wenn  Recruten  zu  den  Regimentern  kamen,  wurden  die  ansehnlichsten 
zu  den  Grenadieren  eingetheilt,  dann  hatte  die  Leib-Compagnie  die  Auswahl, 
die  Uebrigen  wurden  durch  das  Los  den  Compagnien  je  nach  dem  Abgänge 
anrepartiert. 

Jedem  werbenden  Officier  wurde  je  ein  Fourier,  Feldscher.  Tambour 
und  3 bis  4 Mann  mitgegeben. 

In  den  Werb-  und  Sammelplätzen  sollte  garte  Disciplin  und  Maunszucht 
gehalten  worden. 

Die  commandierten  Officiere  wurden  vom  Hofkriegsrath  mit  dem 
Werbe-Patent,  mit  Pässen  und  betreffs  der  Werbung  im  Reiche  mit  den  Requi- 
sitorialsclireiben  an  die  betreffenden  Landesfürsten  versehen. 

Werbe-  und  Ergänzungs-Systeme  1748—1765  (1771). 

Kaiserin-Königin  Maria  Theresia  erliess  mehrfache  Verordnungen, 
um  eine  zirverlässige  und  stete  Ergänzung  des  Heeres  anzubahnen. 

So  wurde  17484),  um  eine  „beständige  Werbung”  zu  erzielen,  ange- 
ordnet, dass  die  Regimenter  in  den  Ländern  und  Quartiers-Stationen,  wo  sie 
standen,  „aller  Orten  die  Trommel  und  ihre  Werbtische  aufzuschlagen  hätten 
und  sei  mit  der  Werbtmg  bis  zur  vollständigen  Completierung  fortzufahren": 
Stände  und  Unterthanen  sollten  diese  Werbung  nach  Kräften  unterstützen  und 
fördern, 


1)  Die  Regimenter  wurden  nämlich  gleichzeitig  auf  den  rollen  Soll-Stand  bezahlt. 

2)  In  einigen  älteren  Werken  über  Organisation  der  Armee,  erscheint  an  dieser 
Stelle  ein  sinnstörender  Druckfehler,  indem  es  heisst:  ..aus  Deutschland"  gebürtige,  u.  s.  w. 

b Der  ..obligate’’  Soldat  war  verpflichtet,  lebenslänglich,  eventuell  solange  es  durch 
die  Capitulation  vereinbart  war.  zu  dienen;  der  ..unobligate”  konnte  seine  Charge  nach 
Belieben  resignieren.  Dieses  Recht  oder  diese  Art  von  Anwerbung  stand,  ausser  den 
Officieren.  nur  einigeu  Personen  der  Stabs-Aemter  zu  und  wurde  auch  durch  Beförderung 
in  die  Officiers-Charge  erworben. 

4)  Allerhöchster  Erlass  vom  21.  December  1718. 


— 99  - 


Gleichzeitig  wurde,  da  die  Werbung  durch  die  Stände  (Stellung  der 
Land-Becruten)  oft  sehr  langsam  von  statten  gieng,  zeitweilig  von  einer 
solchen  ganz  abgesehen1). 

Da  sich  das  System  der  freiwilligen  Werbung  selbst  in  den  Friedens- 
jahren nicht  bewährte,  die  Anwerbung  fremder  ßecruten  (Ausländer,  Werbung 
im  Beiche)  mitunter  zweifelhafte  Elemente  lieferte,  von  welchen  ein  grosser 
Theil  bald  desertierte,  ergieng  17532 3)  eine  Verordnung  wegen:  ,, Einführung 
einer  ordentlichen  Eecrutierung  und  Ergänzung  der  Miliz”. 

Nach  diesem  Gesetze  hatte  eine  beständige  (perpetuierliche)  Comple- 
tierungs- Mannschaft  in  der  Stärke  von  24.0U0  Mann  miterhalten  zu  werden, 
wovon  auf  jedes  Erbland  das  der  Bevölkerungsziffer  entsprechende  Contingent 
anrepartiert  wurde. 

Diese  „Beserve”,  wie  sie  genannt  wurde,  blieb  nach  erfolgter  Stellung 
im  Frieden  in  der  Heimath  und  wurde  nur  in  den  Monaten  April,  Mai,  Juni 
und  November  exerciert,  wozu  sich  selbe  jeden  Sonn-  und  Feiertag  an  be- 
stimmten Orten  zu  versammeln  hatte.  Die  Abrichtung  und  das  Exercieren  geschah 
unter  Aufsicht  eines  aus  Ober-  und  Unterofficieren  bestehenden  Exercier- 
Commandos  aus  dem  Stande  der  daselbst  garmsonierendeu  Begimenter.  (Alter 
der  Anzuwerbenden  von  17 — 40  Jahren,  Minimal-Mass  5 Schuh  5 Zoll  [171  cm.].) 

Die  assentierte  Mannschaft  hatte  sich  in  Bezug  auf  Kleidung  nur  durch 
eine  rothe  Halsbinde  zu  distinguieren,  deren  jeder  Mann  alljährlich  zu  Beginn 
der  Exercierzeit  (April)  2 Stück  vom  Aerar s)  erhielt.  In  Friedenszeiten  konnte 
eine  Completierung  nur  alle  drei  Jahre  bei  der  Musterung  erfolgen;  in  Ivriegs- 
zeiten  hatte  die  Completierungs-Mannschaft  die  Bestimmung,  die  Abgänge  der 
Armee  zu  decken  (nur  auf  Kriegsdauer). 

Es  durften  keine  Franzosen,  auch  keine  sächsischen,  bayerischen  und 
Maynzer  Ausreisser  angeworben,  überhaupt  grundsätzlich  nur  Landeskinder 
genommen  werden. 

Durch  den  Umstand,  dass  sowohl  die  Begimenter,  als  die  Stände  für 
sich  ihre  besonderen  Werbungen  anstellten,  ergab  sich  der  Uebelstand,  dass 
beide  Theile  sich  darin  überboten,  einer  dem  anderen  die  Eecruten  sozusagen 
wegzufischen;  die  Stände  und  Grundherrschaften  trieben  alles  zusammen,  was 
nur  halbwegs  zum  Militär-Dienste  tauglich  erschien,  in  der  Hoffnung,  bei  dieser 
Gelegenheit  höhere  Werbegelder  herauszuschlagen  und  wurde  damit  überhaupt 
ein  förmlicher  Menschenhandel  getrieben. 

Nachdem  Maria  Theresia  mehrfache,  diesem  Unfug  steuernde 
Verordnungen  erlassen  hatte4),  erschien  mit  1.  November  4758  ein  von 
Hofrath  Lutter  verfasstes  „ökonomisches  Beglement”,  welches  nebst 
Bestimmungen  über  Gebühren,  Bekleidung,  Ausrüstung  u.  s.  w.,  bezüglich  der 
Werbung  folgende  Normen  enthielt:  „Die  Werbung  theilt  sich  in  die 

Begiments-Werbung  und  die  Natural-Landes-Stellung,  welche  eine  durch  die 
andere  nicht  beirrt  werden  darf;  doch  ist  es  verboten,  Leute  mit  Gewalt  weg- 
zuuehmen  oder  anzuwerben,  wenn  sie  den  Dominien  entlaufen.”  Die  erstere 
geschah  in  oder  ausser  dem  „Nummero”  5),  letztere  in  oder  ausser  den  Erblanden. 

Von  der  Werbung  (Stellung)  ausgeschlossen  waren:  Unehrliche  (Frei- 
männer, Schinderknechte),  berüchtigte  Diebe,  mit  einer  Infamia  bemakelte 
Personen,  Zigeuner,  Landläufer,  Juden  und  jene  Fremden,  welche  weder  aus 
den  Erblanden,  noch  aus  dem  Bömischen  Beiche  gebürtig,  sowie  jene,  welche  in 
den  "Werb-Beversen  besonders  ausgenommen  'waren.  Deserteure  konnten, 
wenn  sie  keiner  Puissance  angehörten,  mit  welcher  ein  Carteil  errichtet  war, 


J)  Circulare  vom  18.  November  1752.  Nach  diesem  hatten  ..die  deutschen  Regimenter 
in  ihren  Stationen,  die  ungarischen  National-Regimenter  in  Ungarn  und  Siebenbürgen, 
die  italienischen  in  der  Uombardie  und  Eriaul,  die  deutschen  Cavallerie-Regimenter  aber, 
der  alt  hergebrachten  Observanz  gemäss,  in  gesummten  deutschen  Erblanden,  wo  sie 
wollten,  jedoch  nur  in  der  Stille  und  unter  der  Hand  zu  werben”. 

z)  Allerhöchstes  Patent  vom  4.  August  1753. 

3)  Später  erhielt  jeder  Mann  jährlich  3 G-ulden  zu.r  Anschaffung  der  kleinen  Montur. 

4 ) So  mit  15.  November  und  26.  December  1756,  dann  26.  December  1757. 

s)  Unter  dem  hier  zum  ersten  Male  angewendeten  Ausdruck  ..Begiments-Nummero” 
verstand  man  jenes  G-ebiet,  in  welchem  ein  Regiment  dislociert,  beziehungsweise  alle  jene 
Ortschaften,  in  welchen  Abtheilungen  desselben  bequartiert  waren. 


7* 


- 100  - 


angeworben  werden.  Der  Recrut  sollte  nicht  unter  18  und  nicht  viel  über 
30  Jahre  alt  sein,  „weil  der  Erstere  zum  Exercieren  zu  schwach  und  der 
Letztere  zu  steif  und  ungeschickt  ist”.  (Minimal-Körpermass  5 Schuh  3 Zoll 
[165  cm.].) 

Bezüglich  sonst  etwa  vorhandener  kleiner  körperlicher  Defecte  sollte 
nicht  zu  rigoros  vorgegangen  werden. 


Die  Reichs- Werbung. 

Im  Jahre  1765 ')  wurde  die  Art  der  Werbung  im  Römisch-Deutschen 
Reiche,  „die  Reichs-Werbung”,  geregelt  und,  während  bisher  nur  15  Regi- 
menter Werbe-Rayons  dortselbst  hatten,  jedem  der  39  deutschen  Regimenter* 2 
ein  solcher  zugewiesen. 

Es  wurden  dadurch  die  einzelnen  Werbe-Rayons  kleiner  und  hiemit 
einem  Haupt-Uebelstande  des  früheren  Systems  abgeholfen. 

Zur  Leitung  der  ganzen  Angelegenheiten  der  Reichs-Werbung  wurde 
ein  General  als  „Reichs-Werbungs-Director”  mit  dem  Amtssitze  in 
Frankfurt  a.  M.  bestellt3). 

Jeder  der  einzelnen  Kreise  war  mit  Rücksicht  auf  seine  Bevölkerungs- 
ziffer in  eine  Anzahl  Werbe-Bezirke  getheilt  und  danach  eine  Anzahl  von 
Regimentern  mit  der  Werbung  an  erstere  (die  Kreise)  gewiesen4  . 

Reichsfürsten,  welche  zugleich  Inhaber  von  kaiserlich -königlichen 
Regimentern  waren,  wurden  aufgefordert,  die  Werbung  nach  Kräften  zu 
unterstützen  und  erhielten  solche  Regimenter,  ausser  dem  ihnen  in  einem  der 
Kreise  angewiesenen  Rayon,  noch  einen  zweiten  solchen  auf  dem  Gebiete  des 
betreffenden  Inhabers5). 

Innerhalb  eines  jeden  Kreises  waren  die  den  Regimentern  anzuweisenden 
Rayons  so  anzuordnen,  dass  jedes  Regiment  für  sich  einen  abgesonderten 
erhielt,  ohne  dass  einer  durch  den  anderen  durchschnitten  würde. 

Für  jedes  Regiment  waren  einige  Orte  als  „Werbe-Stationen”,  dann 
für  jeden  Kreis  zwei  bis  drei  „Sammel-Station  en”  bestimmr.  welch'  letztere, 
um  unnöthige  Hin-  und  Hermärsche  zu  vermeiden,  so  zu  wählen  waren,  dass 
sie  mit  Rücksicht  auf  die  verschiedenen  Werbe-Orte  näher  zu  den  Grenzen 
der  kaiserlichen  Erblande  gelegen  waren,  als  letztere. 

Von  jedem  Regimente  wurde  ein  ,.Werbe-C ommando”,  bestehend  aus 
1 Hauptmann,  2 Officieren,  12  Unterofiicieren,  12  Gefreiten,  1 Feldscher  und 
1 Fourier  beigestellt. 

Ausser  diesen  Werbe-Commanden  wurden  noch  für  den  Transport  der 
Recruten  von  den  Sammelplätzen  bis  an  die  Grenzen  der  Erblande  eigene 
..Transport-Commanden”  beigestellt. 

Hiezu  waren  auf  jeden  der  in  einem  Kreise  vorhandenen  Sammelplätze, 
von  allen  in  diesen  Kreis  mit  der  Werbung  gewiesenen  Regimentern  zusammen. 
1 Hauptmann,  2 Officiere,  1 Feldwebel,  1 Feldscher,  1 Fourier  und  1 Spiel- 
mann. ferner  von  jedem  Regimente  1 Corpora!,  1 Gefreiter  und  1 Gemeine 
zu  commandieren. 

Diese  Commanden  hatten  nicht  nur  die  im  eigenen  Kreise  angeworbenen 
Recruten,  sondern  auch  solche  von  weiter  entlegenen  Kreisen  zu  übernehmen 


p Allerhöchste  Entseliliessung  vom  4.  Juni  1765.  (K.  A..  H.  K.  R.  1765.  Juni  129.) 

*)  Unter  diesen  verstand  man  jene,  welche  sich  durch  Werbung  in  den  öster- 
reichischen Erblanden  (Böhmen.  Mähren,  Schlesien,  Ober-  und  Nieder- Oesterreich . dann 
Inner-Oesterreich  und  Vorder-Oesterreich)  ergänzten.  Ausser  diesen  erhielten  noch  das 
Tyroler  Land-  und  Feld-Regiment  und  das  Regiment  Plunquet  heute  Erzherzog  Eugen 
Nr.  41),  welch’  letzteres  sich  seit  seiner  Errichtung  durch  den  Markgrafen  von  Bayreuth 
vornehmlich  durch  Recruten  aus  Vorder-Oesterreich  completierte.  Werbe-Rayons  im  Reiche 
zugewiesen. 

p Als  Erster  in  dieser  Charge  fungierte  General-Major  später  Feldmarschall- 
Lieutenant)  Joseph  Freiherr  von  Ried. 

*)  Welche  Regimenter  an  die  einzelnen  Kreise  gewiesen  waren,  ist  aus  Beilage  VI 
ersichtlich. 

5)  Es  waren  dies  die  Regimenter  Bayreuth  (Freiherr  von  Beck  Nr.  40.  Deutschmeister 
(Nr.  4),  Baden-Durlach  (König  der  Belgier  Nr.  27)  _ und  Baden-Baden  (1809  als  Nr.  23  auf- 
gelöst); ausserdem  erhielt  noch  das  Regiment  Königsegg  (Warasdiner  Regiment  Freiherr 
von  Giesl  Nr.  16)  nebst  einem  Rayon  in  Schwaben,  einen  solchen  im  Münster'schen,  da  der 
Bischof  von  Münster,  zugleich  Churfür  t von  Cöln.  ein  Bruder  des  Inhabers  war. 


- 101 


und  an  die  diesseitigen  Grenzen  zu  transportieren,  mithin  die  Transport- 
Commanden  zur  raschen  Beförderung  des  Dienstes  im  gegenseitigen  Ein- 
vernehmen zu  handeln. 

Sobald  eine  Anzahl  Recruten  angeworben  war,  mussten  dieselben  ohne 
Aufenthalt  an  die  Sammelplätze  abgegeben  werden,  wodurch  die  bisher  übliche, 
jedoch  für  die  Werbe-Officiere  sehr  kostspielige  Unterhaltung  grösserer  Werbe- 
häuser,  wo  anderseits  den  Recruten  leicht  Gelegenheit  zur  Desertion  geboten 
war,  entfiel. 

Als  Grenzorte,  bis  wohin  die  Recruten  von  den  Transport-Commanden 
gestellt  werden  mussten,  waren:  Roermonde  für  die  Regimenter  in  den  Nieder- 
landen. Reutte  für  die  Regimenter  in  Italien  (eventuell  Inner-Oesterreich),  dann 
Eger  bezüglich  aller  in  den  übrigen  Erblanden  oder  in  Ungarn  liegenden 
Regimenter  bestimmt. 

In  diesen  Orten  wurden  die  Recruten  von  den  daselbst  (oder  in  dem 
Lande  zunächst)  einquartierten  Regimentern  übernommen  und  ablösungsweise 
mit  Ordnung  und  Richtigkeit  an  den  Ort  ihrer  Bestimmung  abgeführt1). 

Mit  Rücksicht  auf  die  Theuerungs-Verhältnisse  im  Reiche  wurden  auch 
die  Gebühren  bei  den  Werbe-(Transport-)Commanden  erhöht,  überhaupt  keine 
Gemeinen  mehr  zu  dem  Geschäfte  der  Ersteren  commandiert. 

Das  Werbegeld  für  einen  Recruten  war  mit  50  fl.  normiert,  doch  wurden 
hievon  20  fl.  sofort  für  die  Montierung  an  die  Regimenter  abgeführt2);  der 
Rest  von  30  fl.  wurde  jedoch  mit  36  fl.  Reichs -Währung  berechnet  und  hatten 
die  Werbe-Officiere  hievon  das  Hand-  und  Anbringgeld  und  andere  Werb- 
Unkosten  zu  bestreiten. 


Einführung  der  Conscription,  Werh-Bezirks-Svstem 
1771(1781)  —1804. 

Nachdem  vielen  Regimentern  schon  nach  dem  Hubertsburger  Frieden 
bleibende  Garnisonen  zugewiesen  worden  waren,  erhielt  1771 3)  jedes  der 
37  deutschen  Infanterie-Regimenter4)  in  den  Erblanden  ständige  Garnisons-Orte 
(Standquartiere)  und  Werbe-Rayons. 

Gleichzeitig  begannen  die  Vorarbeiten  zur  Durchführung  der  Conscription 
in  den  Erblanden  (mit  Ausnahme  von  Tvrol)  und  erfolgte,  nachdem  dieselben 
beendet  waren,  1780  die  allgemeine  Einführung  der  Militär-Conscription 
in  den  erwähnten  Provinzen,  wonach  1781  das  neue  ,.Conscriptions-  und 
Werb-Bezirks-System”  für  dieselben  publiciert  wurde5). 

Das  System  der  Conscription  basierte  im  weiteren  Sinne  auf  dem  Grund- 
sätze, dass  jeder  Staatsbürger  zum  Kriegsdienste  verpflichtet  sei;  doch  konnte 
man  sich  von  letzterem  loskaufen,  oder  in  der  Erfüllung  der  Wehrpflicht  ver- 
treten lassen. 

Auch  waren  zahlreiche  Bevölkerungs-Classen,  besonders  die  gebildeten 
und  besitzenden,  von  der  Wehrpflicht  befreit6). 

Die  einzelnen  Werb-Bezirke  der  deutschen  Regimenter  wurden  nunmehr 
genau  abgegrenzt7)  und  jeder  derselben  nach  der  Zahl  der  Füsilier-Compagnien 
in  16  Compagnie-Bezirke  getheilt8). 


P Zur  Sommerszeit  konnte  sicli  auch  des  Wasser-Transportes  auf  der  Donau  von 
Giinzburg  und  Regensburg  bis  Oesterreich  oder  Ungarn  bedient  werden. 

2)  Hiedurch  wurden  auch  die  Werbe-Officiere  von  der  Verpflichtung,  für  diese  zu 
sorgen,  entlastet. 

3)  Allerhöchste  Resolution  vom  13.  Mai  1770. 

4)  Die  beiden  sich  aus  Tyrol,  beziehungsweise  Vorder-Oesterreich  ergänzenden 
Regimenter,  welche  so  wie  diese  Werbe-Rayons  im  deutschen  Reiche  erhalten  hatten,  jetzt 
nicht  eingerechnet. 

•5)  H.  K.  R.  Verordnung  vom  11.  März  17S0. 

6)  Hiezu  gehörten  Geistliche.  Adelige.  Beamte.  Honoratioren  und  Söhne  dieser  drei 
letzteren  Gattungen,  dann  die  zum  Ackerbau.  Bergbau.  Gewerkschaften,  Eisenwerken, 
Fabriken,  Schiffahrt  u.  s.  w.  imumgänglich  nötliigen  Individuen. 

7)  Siehe  Tabelle.  Beilage  VII. 

8)  Der  Ersatz  für  die  Grenadier- Compagnien  erfolgte  durch  Zutransferierung 
geeigneter  Leute  von  den  Füsilier-Compagnien,  welche  bei  den  Musterungen  ausgewählt 
wurden  und  mussten  bei  jeder  derselben  l'I  Mann  hiezu  evident  gehalten  werden. 


— 102 


Der  Compagnie-Commandant  besorgte  in  seinem  Rayon  die  Conscription 
und  Recrutierung;  ein  Officier  batte  die  Populations-Bücher,  in  welche  jeder 
Wehrpflichtige  eingetragen  (conscribiert)  wurde,  zu  führen  und  in  Betreff  deren 
Evidenthaltung  den  Bezirk  alljährlich  in  der  Zeit  vom  1.  März  bis  21.  Mai 
zu  bereisen. 

Wenn  ein  Regiment  ausnahmsweise  nicht  im  Werb-Bezirke  garnisonierte. 
wurde  die  Recrutierung  entweder  durch  eigens  hiezu  commandierte  Otficiere. 
eventuell  durch  solche  des  3.  Bataillons,  welches  sich  in  einem  solchen  Falle 
gewöhnlich  dort  befand,  besorgt. 

Befand  sich  das  Regiment  anderseits  im  Werb-Bezirke.  so  galt  dessen 
jeweilige  Stabs-Station  (Standquartier)  auch  als  Hauptort  des  Werb-Bezirke-, 1 2 

Durch  die  General-Commanden  wurde  im  Einvernehmen  mit  den  Landes- 
stellen nach  der  Zahl  der  tauglichen  Leute  eines  Bezirkes  die  Repartition  auf 
die  einzelnen  Dominien  bewirkt,  von  diesen  die  ..Widmungsrollen”  verfasst  und 
solche  dem  Commandanten  des  Compagnie-Bezirkes  überschickt,  worauf  die 
zur  Stellung  Gewidmeten  durch  vertraute  Dnterofffciere  ..ohne  Aufsehen  und 
in  der  Stille”  ausgehoben  wurden. 

Das  stellungspflichtige  Alter  war  damals  zwischen  dem  17.  und  40.  Lebens- 
jahre und  bestand  für  die  conscribierte  Inländer-Mannschaft  die  lebenslängliche 
Militär-Dienstpflicht.  Ln  Sinne  des  schon  1777  publicierten  „Capitulations- 
Normales”  waren  nur  Ausländer  einer  Capitulation  auf  eine  bestimmte  Zahl 
von  Jahren  fähig  (und  zwar  bei  der  Lifanterie  auf  6 Jahrei,  doch  wurde  den 
Regimentern  aufgetragen,  solche  möglichst  zur  Erneuerung  der  Capitulation, 
zur-  ,.Reengagierung”  zu  vermögen,  in  welchem  Falle  32  fl.  an  Reengagierungs- 
geldern  gezahlt  wurden. 

Die  Anwerbung  conscribierter  Unterthanen  durfte  nicht  mehr  stattfinden 
und  erstreckte  sich  die  Werbung  für  die  Werb-Bezirks-Regimenter  nur  auf  Aus- 
länder (Reichs -W erbung),  deren  Zahl,  um  die  eigenen  Provinzen  zu  schonen, 
bei  einem  Stande  von  100  Gemeinen  per  Compagnie,  mit  60  normiert  warb. 

Nach  einer  gleichzeitig  verlautbarten  Anordnung  hatte  jede  Compagnie, 
über  den  früher  erwähnten  Stand  von  100  Gemeinen,  noch  40  Mann  Inländer 
zur  Completierung  auf  den  Kriegsfall  zu  assentieren,  jedoch  auf  unbestimmte 
Zeit  zu  beurlauben. 

Nachdem  nunmehr  die  Bekleidung  der  Mannschaft  ausschliesslich  aus 
den  Monturs-Commissionen  erfolgte,  erhielt  jeder  gestellte  „landständische, 
Recrut”  zur  ersten  Anschaffung  der  nöthigen  Kleinigkeiten,  der  „Proprietäten”, 
den  Betrag  von  3 fl.  als  Handgeld3). 

Das  Werb-Bezirks-System  enthielt  auch  die  Vorschriften  über  die  Mobili- 
sierung ; dieselben  waren  den  damaligen  Communications-Verhältnissen  ent- 
sprechend sehr  zeitraubend. 

Sechzehn  Tage  waren  oft  erforderlich,  bis  eine  Ordre  vom  Hofkriegsrath  an 
etwas  entfernter  garnisonierende  Regimenter  gelangte;  bis  jedoch  jedes  Regiment 
seine  Urlauber  und  Recruten  einzog,  seine  Artillerie  und  Beschirrung  abholen 
liess,  vergiengen  wieder  mehrere  Wochen. 

Bei  der  jährlichen  Werb-Bezirks-Revision  wurde  die  Classification  der 
Pferde  vorgenommen,  diese  bei  Ausbruch  der  Krieges  assentiert,  mit  dem 
Brandstempel  versehen  tuid  dem  Landmann  haar  bezahlt. 

Die  zur  eigenen  Proviantwagen-  und  Feldscluniede-Bespannung  erforder- 
lichen Pferde  behielt  jedes  Regiment  sammt  Knechten  gleich  bei  sich,  die  zur 
Bespannung  der  Regiments- Artillerie  notliwendigen  wurden,  nebst  den  Knechten, 
unter  Aufsicht  eines  Officiers  zur  Abholung  der  Kanonen  in  das  angewiesene 
Artillerie-Depositorium  abgeschickt. 

Jedem  Regiment  war  bekannt,  ob  und  für  welches  andere  es  die  Pferde- 
Geschirre  aufzubewahren  hatte  u.  s.  w. 

1788  wurde  die  Verordnung  erlassen,  dass  auch  die  Juden  gleich  den 
übrigen  Unterthanen  Militär-Dienste  leisten  sollten  und  dass  sie  den  allgemeinen 


1)  Die  Bezeichnung  Haupt- Werbbezirks-Station  wurde  erst  180S  üblich. 

2)  Abgänge  an  dieser  Zahl  durften  nie  durch  Inländer,  sondern  wieder  nur  durch 
Werbung  oder  Beengagierung  von  Fremden  ersetzt  werden. 

3)  Ein  Beitrag,  der  von  1771  bis  heute  der  gleiche  geblieben  ist. 


\ 


103  — 


Militär-Yorschriften  unterworfen,  daher  auch  Officiers-  und  Uuterofficiers-Stellen 
erlangen  könnten. 

Nachdem  bei  der  ersten  Theilung  Polens  im  Jahre  1772  Galizien  und 
Lodomerien  an  Oesterreich  gefallen  waren,  erhielten  anfänglich  18  Regimenter 
und  zwar  jene,  deren  Garnisons-Bataillone  dort  lagen,  im  Jahre  1782  aber  alle 
37  deutschen  Werb -Bezirks-Regimenter  je  einen  Aushüfs -Werb -Bezirk  in 
Galizien. 

Als  später  in  den  Jahren  1801  und  1807  in  Folge  Abtretung  der  Nieder- 
lande und  der  Lombardie.  beziehungsweise  Tyrols  und  Yeneziens,  die  wallonischen 
und  italienischen  Regimenter,  sowie  auch  zur  Ausgleichung  einige  bisher  deutsche 
Regimenter  mit  ihrer  Ergänzung  ganz  an  Galizien  überwiesen  wurden,  behielten 
nur  noch  die  in  dem  angrenzenden  Mähren  und  Schlesien  sich  recrutierenden 
(12)  Regimenter  je  einen  Aushilfs -Bezirk  für  die  Hälfte  des  Standes  in  Galizien  ; 
doch  auch  diese  verloren  diesen  Antheil  in  Folge  der  geänderten  Werb-Bezirks- 
Eintheilung  von  1817. 

In  Ungarn,  wo  das  System  der  freien  Werbung  aufrecht  erhalten  blieb, 
wurden  den  Regimentern  1783  auch  nun  bleibende  Werbe-Rayons  zugewiesen1). 

Im  Laufe  der  Kriege  gegen  Frankreich  wurde  jedoch  auch  in  diesem 
Lande  die  Abstellung  von  Recruten  durch  die  Stände,  wTie  selbe  früher  in  den 
Erblanden  üblich  war,  eingeführt. 

Da  aber  der  Adel,  die  Geistlichkeit  und  besitzenden  Classen  hier  in  noch 
grösserem  Masse  als  dort  von  dem  Militär-Dienste  befreit  waren,  so  erstreckte 
sich  diese  Massregel  zumeist  nur  auf  die  Bevölkerung  der  Freistädte  'und  den 
ganz  in  Knechtschaft  lebenden  Bauernstand. 

Da  diese  letzteren  Classen  oft  nicht  genügten,  um  den  Abgang  zu  decken, 
so  durften  auch  alle : Landstreicher,  Müssiggänger,  herrenloses  Gesindel,  ver- 
dächtige Leute  u.  s.  w.,  für  welche  Kategorien  die  Bezeichnung  „Vagabunden” 
landläufig  war,  angenommen  werden2). 

In  den  Niederlanden  ergänzten  sich  die  Regimenter  ohne  Zuweisung 
specieller  Werbe-Rayons  aus  der  ganzen  Provinz  in  concreto  ; in  Italien  war 
zwai'  auch  keine  Abgrenzung  von  Werb-Bezirken  erfolgt,  doch  ergänzte  sich 
das  Regiment  Belgiojoso  Nr.  44  vorwiegend  aus  dem  Mailändischen,  Caprara 
Nr.  48  aus  dem  Mantuanischen. 

Als  die  Lombardie  im  Frieden  von  Luneville  1801  abgetreten  wurde, 
dagegen  Venezien  an  Oesterreich  kam,  wurden  ausser  dem  obgenannten  Regi- 
mente  Nr.  44 3)  noch  3 andere  Regimenter  ebenfalls  durch  freie  Werbung  in 
dieser  Provinz  ergänzt. 

In  Tyrol  wurde  1785  versuchsweise  die  Conscription  eingeführt ; da  die 
Durchführung  derselben  und  die  regelmässige  Assentierung  jedoch  auf  Wider- 
stand seitens  der  Bevölkerung  stiess,  so  wurde  1790  wieder  von  dieser  Massregel 
abgesehen  und  das  Tyroler  Land-  und  Feld-Regiment,  wie  bisher,  auch  ferner 
durch  freie  Werbung  von  In-  und  Ausländern  completiert. 

Mit  Patent  vom  4.  Mai  1802  wurde  die  lebenslängliche  Militär-Dienstzeit 
in  den  erbländischen  Provinzen  aufgehoben  und  den  conscribierten  Inländern 
auch  die  Capitulation  auf  eine  bestimmte  Zahl  Jahre  bewilligt  und  zwar  bei 
der  Infanterie  auf  10  Jahre ; gleichzeitig  wurde  die  Reengagierung  derselben 
bewilligt. 

Laut  Allerhöchster  Resolution  vom  11.  Juni  1811 4 5)  wurde  jedoch  die 
Capitulation  für  alle  Waffengattungen  mit  14  Jahren  festgesetzt6). 


0 Bisher  wurden  dieselben  fallweise  vom  Landtage,  oft  nicht  einmal  in  angrenzenden 
Comitaten  den  Regimentern  anrepartiert,  so  dass  ein  solches  z.  B.  in  Ober-Ungarn  und 
gleichzeitig  an  der  unteren  Donau  werben  konnte. 

))  Es  lautete  auch  bei  solchen  die  Assentierungs-Clausel : ..als  passloser  Vagabund 
aufgegriffen,  auf  beständig  gestellt”.  Für  alle  übrigen  abgestellten  Recruten  wurde  die 
Dienstzeit  fallweise  bestimmt. 

3)  Nr.  48  mittlerweile  aufgelöst. 

«)  K.  A..  H.  K.  R.  1311.  K.  2422. 

5)  Nur  für  die  conscribierten  Provinzen  inclusive  Galizien  giltig ; in  Ungarn  erfolgte 

die  Herabsetzung  der  Dienstzeit  erst  1828. 


— 104  — 


Conscriptions-Normale  1804. 

1804  wurde  ein  neues  „Conscriptions-Nonnale”  publiciert 1 >.  dessen  wesent- 
lichste, von  den  früheren  abweichende  Bestimmungen,  folgende  waren : 

Die  conscribierten  Provinzen  wurden  in  eine  Anzahl  „Conscriptions- 
Bezirke”  getheilt,  welche  die  Nummer  jenes  deutschen  Infanterie-Regiments 
führten,  das  mit  seiner  Ergänzung  an  diesen  Bezirk  gewiesen  war. 

Jeder  Conscriptions-Bezirk  zerfiel  in  eine  Anzahl  ..Sectionen”. 

Die  Conscription  wurde  nicht  mehr  durch  die  Compagnie-Commandanten. 
sondern  in  jeder  Section  durch  eigens  hiezu  commandierte  Officiere  i Ober- 
lieutenants) aus  dem  Stande  des  betreffenden  Regiments  besorgt:  bei  den  Aus- 
hilfs-Bezirken in  Galizien,  sowie  wenn  das  Regiment  nicht  in  seinem  ständigen 
Friedens-Standquartiere  (dem  Conscriptions-Bezirke)  garnisonierte.  konnte  dieser 
Dienst  auch  durch  Officiere  des  Pensions-Standes  versehen  werden. 

Zur  Regelung  des  ganzen  Conscriptions-Geschäftes,  des  Verkehres  mit 
den  politischen  Behörden  (den  Kreis-Aemtern)  war  in  jedem  Conscriptions-Bezirke 
ein  Officier  des  Regiments  als:  „Conscriptions  - Revisor”  angestellt2!. 
Derselbe  war  im  Frieden  von  allen  Regiments-Diensten  befreit,  im  Kriege 
wurde  derselbe  über  den  Stand  geführt. 

Der  Conscriptions-Revisor  war  zugleich  Vorstand  der  ..Conscriptions- 
Kanzlei”,  welche  in  dem  Orte,  wo  sich  das  Kreis-Amt  befand,  oder,  wenn  das 
Regiment  im  Conscriptions-Bezirke  garnisonierte,  in  der  Regiments-Stabs- 
Station  etabliert  war. 

In  letzterem  Falle  war  der  Regiments-Commandant  auch  für  den  correcten 
Dienstbetrieb  in  der  Conscriptions-Ivanzlei  verantwortlich.  Dem  Conscriptions- 
Revisor  war  ein  Unterofficier  als  „Conscriptions-Schreiber”  permanent  zu- 
eewiesen;  beide  sollten  möglichst  lange  in  ihrer  Anstellung  belassen,  in  keinem 
Falle  aber  gleichzeitig  abgelöst  werden. 

Bei  jedem  General-Commando  endlich  war  ein  eigener  Stabs-Officier  als 
„Conscriptions-Director”  ein  getheilt,  welchem  die  militärische  Leitung  und 
Controle  des  ganzen  Conscriptions-Geschäftes  der  betreffenden  Provinz  ob- 
lagen. 


Im  Jahre  1806  wurde  in  Folge  Auflösung  des  Römisch-Deutschen  Reiches 
die  Reichs -AVerbung  eingestellt,  dafür  1807  die  sogenannte  „Confinen- 
AV  e r b u n g”  eingeführt. 

Diese  bestand  in  der  Anwerbung  von  Ausländern  längs  der  Grenzen  der 
deutsch- erbländischen  Provinzen:  da  dieselbe  jedoch  schlechte  Resultate  ergab, 
wurde  sie  1817  wieder  ganz  aufgehoben  und  die  Anwerbung  von  Ausländern 
auf  solche  Leute  beschränkt,  welche  ein  schönes  Aussehen  hatten  und  von 
welchen  man  sich  brauchbare  Unterofficiere  versprach. 

Um  die  AVehrkraft  des  Reiches  mit  möglichst  geringer  Belastung  des 
Staatshaushaltes  zu  steigern,  wurde  mit  Allerhöchster  Entschliessung  vom 
12.  Juni  1806  die  Errichtung  einer  Reserve-Anstalt  angeordnet,  deren  Organi- 
sation durch  Erzherzog  Carl  durchgeführt  wurde  und  1S0S  als  vollendet  be- 
trachtet werden  konnte. 

Die  Errichtung  dieser  Reserve  basierte  auf  dem  Grundsätze,  dass  jeder, 
der  zum  Militär-Dienste  verpflichtet  ist,  auch  der  Arerpflichtung  zur  Reserve 
unterliege. 

Jedes  Regiment  sollte  einen  Stand  an  Reserve-Mannschaft  für  zwei 
Bataillone  (ä  600  und  700  Mann)  successive  assentieren  und  bei  der  Infanterie 
nach  vierwöchentlicher  Ausbildung  wieder  in  die  Heimath  beurlauben. 

Jeder  Reserve-Mann  erhielt  beim  Abgehen  in  die  Heimath  eine  Legiti- 
mationskarte. Die  Ergänzung  der  Abgänge  bei  den  Feld-Bataillonen  sollte 
stets  durch  Reserve-Männer  und  zwar  im  Frieden  einmal  im  Jahre  statt- 
finden, zu  welch’  gleichem  Zeitpuncte  sich  die  Reserve-Bataillone  durch 
Assentierung  im  AVerb-Bezirk  zu  completieren  hatten.  Die  Dienstpflicht  in  der 
Reserve  war  gleichfalls  vom  17.  bis  40.  Lebensjahre  und  wurde  der  Mann 


p Erlass  vom  25.  October  1804.  K.  A..  Hilitär-Systema  5 1 4. 
p Derselbe  führte  später  bis  1857  den  Titel : We rb -B e z i rks -1! e vi so r . 


— 105 


nach  Zurücklegung  derselben  mit  Entlassungs-Certificat  ausser  Stand 
gebracht 4). 

Die  gleichzeitig  in  das  Leben  gerufene  „Landwehr”  sollte  blos  zur  Ver- 
theidigung  des  vaterländischen  Bodens  dienen *  2). 

1809  wurde  eine  neue  AVerbe-Instruction  für  Ungarn  herausgegeben, 
nach  welcher  wieder  mehr  Gewicht  auf  die  freie  Werbung  gelegt  wurde  und 
die  Regimenter  ergänzten  sich  insbesonders  in  der  Zwischenzeit  von  einer 
Landes-Recrutierung  zur  anderen,  durch  Erstere. 

In  jedem  Regiments-Bezirke  befand  sich  ein  „Haupt-AVerbe-Com- 
mando”  unter  einem  Hauptmann,  2 Offieieren,  1 Feldwebel,  1 Unter-Arzt  und 
SO  Mann  vom  Corporal  abwärts;  dasselbe  hatte  seinen  Standort  in  dem  für 
jedes  Regiment  bestimmten  „Sammelplatz  des  Werb-Bezirkes”. 

Ansser  demselben  waren  noch  in  jedem  Regiments-Bezirke  zwei  bis  drei 
„Filia  1 -AV  erb  e-  C o mm  an  den”  aufgestellt. 

Das  Werbegeld  war  in  mehrere  Classen  getheilt  (von  25 — 45  fl.)  und 
richtete  sich  nach  der  Grösse  des  Recruten,  wurde  jedoch  nur  dann  voll  aus- 
bezahlt. wenn  derselbe  sich  zu  einer  mindestens  12jährigen  Capitulation  ver- 
pflichtete 3 4). 

Für  abgestellte  Recruten  gab  es  auch  eine  20jährige,  für  Vagabunden 
eine  lebenslängliche  Capitulation. 


Recrutieraiigs-Nonnale  1827 — 1852. 

Nachdem  im  Jahre  1817,  in  Folge  der  durch  den  Pariser  Frieden  ge- 
schaffenen territorialen  AVrgrösserung  des  Gebietes  der  Monarchie,  eine  ge- 
änderte AVerb-Bezirks-Eintheilung  in  das  Leben  getreten  war,  wurde  1827  eine 
neue  „Recrutierungs-Vorschrift”  für  die  altconscribierten  Provinzen 
kundgemacht,  deren  wesentlichste  Bestimmungen  folgende  waren : 

Das  1812  reorganisierte  Reserve-Institut  wurde  gänzlich  aufgehoben 

Die  Conscription  wurde  gewöhnlich  alle  drei  Jahre  wiederholt,  die  Be- 
rufung der  AVehrp tüchtigen  geschah  durch  das  ..Los”,  welches  die  Reihenfolge 
bestimmte,  in  welcher  selbe  zu  assentieren  waren.  Die  ..Losung”  erfolgte 
in  den  hiezu  bestimmten  Orten  unter  Intervention  des  Amts-,  sowie  des 
Gemeinde-Vorstehers  und  einiger  Vertrauten  der  Gemeinde. 

Der  Stellung  für  die  Linie  waren  die  elf  Altersclassen  vom  19.  bis  zum 
vollendeten  29.  Lebensjahre  unterworfen  und  hatten  dieselben  nach  voll- 
streckter  lljähriger  Capitulation  in  die  Landwehr  zu  treten.  Die  Verpflichtung 
bis  zum  40.  Lebensjahr4)  für  diese,  sowie  für  direct  in  dieselbe  Eintretende, 
wurde  dadurch  nicht  alteriert. 

Das  geringste  Körpermass  war  mit  163  cm.  für  die  Infanterie,  bei  sonstiger 
Eignung  auch  mit  160  cm.  festgesetzt. 

Jeder  Werb-Bezirk  war  behufs  Durchführung  der  Assentierung  in  eine 
Anzahl  von  ..Assent-Bezirken”  eingetheilt.  Die  Assentierung  wurde  durch 
eine  aus  Vertretern  der  militärischen  und  politischen,  sowie  der  Gemeinde- 
Behörden  bestehende  Commission,  die  „Assent-Commission”,  vorgenommen, 
die  Taugüchen  sofort  beeidet  und  den  verschiedenen  Truppenkörpern  in  Stand 
gegeben,  jedoch  bis  zur  Einberufung  beurlaubt. 

Zur  Ergänzung  der  Abgänge  wurden  stets  die  jüngsten  Jahrgänge,  bis 
zur  Deckung  derselben,  herangezogen. 

Gänzlich  befreit  von  der  Dienstpflicht  waren:  Geistliche,  Adelige,  Beamte, 
Bauern,  wenn  sie  eine  AVirthschaft  besassen,  Doctoren,  Schullehrer,  der  einzige 
Sohn  eines  70jährigen  Vaters  (Mutter),  wenn  derselbe  zum  Unterhalt  dieser 
unbedingt  nothwendig  war. 


P Die  46  deutschen  und  galizischen  Werb-Bezirks-Regimenter  hatten  die  Reserven 
nicht  blos  für  den  eigenen  Stand,  sondern  auch  für  die  übrigen  Truppengattungen  evident 

zu  halten. 

3)  Näheres  im  V.  Bande:  „Landes-Vertheidigungs-Anstalten.” 

3)  Eine  kürzere  Capitulation  als  auf  sechs  .Jahre  war  nicht  gestattet:  es  sollte  ge- 
trachtet werden,  die  Leute  zur  Annahme  der  lebenslänglichen  zu  bewegen. 

4)  1831  wurde  diese  Verpflichtung  bis  zum  45.  Lebensjahre  ausgedehnt. 


- 106  - 


Für  gewisse  Stände  trat  nur  „zeitliche  Befreiung”  von  der  Dienst- 
pflicht ein;  hiezu  gehörten:  Studierende  (bei  gutem  Fortgang),  Gewerbe- 
treibende, Söhne,  welche  zum  Unterhalte  der  Eltern  nothwendig  (auch  wenn  die 
Eltern  nicht  70  Jahre  alt  waren)  x). 

Jedem  zum  Militär-Dienst  Verpflichteten  war  es  gestattet,  gegen  Erlag 
einer  Taxe,  der  sogenannten  „B efr eiungs-Taxe”,  sich  von  demselben  los- 
zukaufen2). 

Auch  war  in  Friedenszeiten  eine  „Stellvertretung”  durch  ausgediente 
Capitulanten  gestattet. 

Ausser  der  regelmässigen  Stellung  durch  Losung,  existierte  noch  die 
„Stellung  von  Amtswegen”  (ex  officio),  wozu  von  den  politischen  Behörden 
alle  Selbstverstümmler,  Recratierungsflüchtlinge  und  dem  Gemeinwesen  ge- 
fährliche Individuen  gestellt  und  directe  auf  den  Loco-Stand  behalten  wurden. 
Endlich  war  der  „freiwillige  Eintritt”  der  Inländer  in  die  Armee  gestattet, 
wobei  der  Betreffende  sich  das  Regiment  (den  Truppelikörper)  wählen  konnte; 
Alter  unbeschränkt,  Capitulation  normalmässig. 

Jeder  Recrut,  ob  durch  Losung  oder  ex  officio  gestellt,  so  wie  der  frei- 
willig Eintretende  hatte  Anspruch  auf  das  Handgeld  von  3 fl.  (Befreite,  wenn 
sie  freiwillig  eintraten,  wie  früher  10  fl.). 

Da,  wie  erwähnt,  das  Reserve-Institut  aufgehoben  war.  so  hatte  jede 
Compagnie  zur  Deckung  etwaiger  unvermutbeter  grösserer  Abgänge  eine  Anzahl 
von  Gemeinen  über  den  vorgeschriebenen  completen  Stand  (Kriegs-Stand 1 auf 
unbestimmte  Zeit  „bis  zur  Einberufung  beurlaubt”  zu  führen.  Diese 
standen  in  ähnlicher  Weise  wie  jetzt  die  Reserve-Mannschaft  unter  der  Civil- 
Jurisdiction. 

Ausserdem  wurde  in  Friedenszeiten  zur  Schonung  des  Staatshaushaltes 
eine  grössere  Zahl  von  Gemeinen  und  Unterofficieren  des  completen  Standes 
„bis  zur  Exercierzeit”  beurlaubt,  wodurch  sich  der  Loco-  oder  Friedens- 
Stand  ergab3). 

Die  „Urlauber  bis  zur  Exercierzeit”  unterstanden  der  Militär- Jurisdiction 
und  durften  sich  aus  dem  Orte,  wohin  sie  beurlaubt  wurden,  nicht  entfernen. 

Die  Waffenübungen  (Exercierzeit)  fanden  jährlich  nach  Beendigung  der 
Feldarbeit  während  mehrerer  Wochen  statt. 

Jeder  obligate  Mann,  welcher  seine  Capitulation  vollstreckt  hatte,  wurde, 
wenn  sein  Verhalten  ein  gutes  war,  mit  „Abschied”,  sonst  mit  ..Laufpass” 
entlassen. 

Ausser  den  bereits  früher  erwähnten  Fällen  von  Entlassung  vor  voll- 
streckter  Dienstzeit  konnte  eine  solche  in  gewissen  Fällen  auch  gegen  Stellung 
eines  anderen  diensttauglichen  Mannes  und  gegen  Erlag  des  Montursgeldes, 
oder  auch  nur  gegen  Letzteres  allein  bewilligt  werden.  In  ersterem  Falle 
nannte  man  diesen  Vorgang:  „Entlassung  im  Offertwege”. 

Als  Commandant  des  Werb-Bezirks  fungierte  derRegiments-Commandant. 
beziehungsweise,  wenn  das  Regiment  ausserhalb  desselben  dislociert  war.  ein 


J)  Wenn  bei  einem  bereits  eingereikten  Soldaten  nackträglick  Verkältnisse  ein- 
traten. welche  seinen  Anspruck  auf  gänzlicke  (zeitliche)  Befreiung  vom  Militär-Dienste  be- 
gründeten, konnte  derselbe  über  Ansuchen  der  politischen  Behörde,  im  Einvernehmen 
mit  den  General-Commanden,  ans  demselben  entlassen  werden  -Entlassung  im  Con- 
certationsvvege”). 

2i  Selbe  war  je  nach  den  Provinzen  verschieden  bemessen  und  zwar  von  500 — 800  fl.  C.-M. 

3)  Bezüglich  der  verschiedenen  Gattungen  von  Ständen  bilden  alle  in  den  Verband 
eines  Regiments  (Truppenkörpers)  gehörigen  Personen,  deren  Nationale  in  dem  sogenannten 
„Grundbucke'’  verzeichnet  sind,  den  „Grundbuck-Stand".  Der  durch  bestimmte  Vor- 
schrift fallweise  für  die  Formation  im  Kriege  normierte  Stand  heisst:  ..Kriegs- Stand", 
früher  Soll-Stand,  mitunter  auch  effeotiver  oder  completer  Stand;  der  fallweise  im  Frieden 
normierte  Stand  bildet  denjoco-  oder  Friedens-Stand”  einer  Unter- Abtheilung.  Die 
zur  Ergänzung  auf  den  Kriegs-Stand  beurlaubte,  beziehungsweise  im  Reserve- Verhältnisse 
stehende  Mannschaft  bildet  den  „Urlauber-"  oder  „Reserve- Sta nd”.  Sowohl  beim 
Friedens-,  als  Kriegs-Stand  unterscheidet  man  mit  Rücksicht  auf  die  Bewaffnung  und  Dienstes- 
Bestimmung  im  Gefechte,  den  „streitbaren  Stand”  (Feuergewehr-Stand)  und  die  „nicht 
streitbaren”  (Officiersdiener  u.  s.  w.t.  Der  Feuergewehr-Stand  umfasst  selbstverständlich 
nur  jene,  welche  wirklich  mit  dem  Feuergewehr  betheilt  sind  : Offi  eiere  n.  s.  w.  gehören 
zum  streitbaren,  aber  nicht  zum  Feuergewehr-Stand.  Gegenwärtig  0 i ] den  alle  .Ten,-,  welche 
in  der  Gefechtslinie  wirken,  den  „Gefechts-Stand”,  jene,  welche  nach  Abschlag  der 
Commandierten.  Kranken  u.  s.  w.  de  facto  in  der  Front  stehen,  im  Frieden  den  -aus- 
rückenden Stand”.  Endlich  bilden  alle  Jene,  welche  ihre  Gebühren  bei  einer  und 
derselben  Unter- Abtheilung  angewiesen  und  ausbezahlt  erhalten,  den  „Verpflegs  - St  a n d" 
derselben. 


— 107  — 


in  der  Werb-Bezirks-Station  zurückbleibender  Stabs-Officier.  wozu  nach  1831 
gewöhnlich  der  Landwehr -Bataillons-Commandant.  als  dauernd  dort  stationiert, 
bestimmt  wurde. 

Zur  Besorgung  der  Geschäfte  des  Werb-Bezirks  bestand  die  Werb-Bezirks- 
Kanzlei,  unter  einem  eigenen  Officier,  dem:  Werb-Bezirks-Revisor. 

Jeder  Werb-Bezirk  war  gehalten,  ausser  der  Ergänzung  für  das  eigene 
Regiment,  zu  jener  der  dem  Kronlande  in  dieser  Hinsicht  zugewiesenen 
übrigen  Waffengattungen  — Jäger.  Cavallerie,  Artillerie,  technische  Truppen  — 
ein  bestimmtes  Contingent  alljährlich  beizustellen. 

Für  das  lombardisch-venezianische  Königreich  bestand  seit  23.  October  1820 
ein  eigenes  Recrutierungs-Gesetz. 

Das  Gebiet  war  in  8 Bezirke  getheilt,  auf  welch’  jeden  ein  Linien- 
infanterie-Regiment entfiel. 

Die  Stellungspflicht  war  vom  20.  bis  inclusive  21.  Lebensjahre;  Capitu- 
lation  auf  8 Jahre,  ohne  Landwehr-Verpflichtung.  Der  Adel  war  nicht  befreit 
und  konnte,  wen  das  Los  traf,  als  Cadet  eintreten. 

In  Tyrol  wurde  die  Recruten- Aufbringung  auf  ähnliche  Weise  wie  im 
lombardisch -venezianischen  Königreiche  durchgeführt.  Die  Capitulation  dauerte 
8 Jahre,  nach  erhaltenem  Abschied  war  der  Mann  noch  durch  6 Jahre  für  den 
„Zuzug”  (Landes-Vertkeidigung)  dienstpflichtig. 

Bezüglich  der  Militär-Grenze  galten  wie  bisher  Ausnahms-Bestimmungen. 

Von  1830  an  hatte  Dalmatien  auch  für  die  Ergänzung  der  Kriegs-Marine 
beizutragen. 

In  Ungarn,  wo  nach  der  Werbe-Instruction  vom  Jahre  1809  im  Principe 
zwar  die  Annahme  der  lebenslänglichen  Dienstzeit  von  den  Angeworbenen  an- 
zustreben war,  im  Uebrigen  Capitulationen  von  12  und  20  Jahren  (bei  Frei- 
willigen nicht  unter  6 Jahren)  gestattet  waren,  wurde  1828  für  alle  Stellungs- 
pflichtigen1) (bei  freiwilliger  Anwerbung)  eine  14jährige  Capitulation  normiert  : 
1888  wurde  gestattet,  das  Werbegeld  schon  bei  lOjähriger  Capitulation  voll 
auszuzahlen2),  endlich  18433)  die  Anwerbung  (Stellung)  auf  lebenslänglich  gänzlich 
untersagt  und  für  alle  die  bei  dem  betreffenden  Truppenkörper  giltige  Capi- 
tulation, bei  der  Infanterie  sohin  auf  14  Jahre  festgesetzt. 

Für  Siebenbürgen  wurde  1837  eine  eigene  Werbe-Instruction  publiciert. 
welche  mit  der  1809  für  Ungarn  herausgegebenen,  durch  die  citierten  Aenderungen 
modificierten  Instruction,  im  Wesentlichen  übereinstimmte. 

Im  Jahre  1830  erfolgte  eine  erneuerte  Aenderung  der  Werb-Bezirks- 
Eintheilung  zu  dem  Zwecke,  einigen  etwas  überlasteten  Provinzen  die  Beitrags- 
leistung zu  erleichtern4). 

Als  183  L von  den  in  jedem  deutschen  (galizischen)  Werb-Bezirke  evident- 
gehaltenen  Landwehr-Bataillonen  das  erste  vollzählig  einberufen  wurde  und 
als  4.  Bataillon  einen  integrierenden  Bestandtheil  der  betreffenden  Regimenter 
bildete,  wurde  zu  demselben  stets  die  jüngere,  vollkommen  kriegsdiensttaugliche 
Mannschaft  eingetkeilt. 

Die  minder  geeignete  übergieng  in  den  Stand  (die  Evidenz)  des  2.  Land- 
wehr-Bataillons, welches  nur  im  äussersten  Kothfalle  einberufen  und  vornehmlich 
zu  Garnisonsdiensten  verwendet  werden  sollte. 

Mit  Patent  vom  14.  Februar  1845  wurde  für  die  conscribierten  Provinzen 
die  Herabsetzung  der  Dienstzeit  auf  8 Jahre  ausgesprochen5). 

Mit  Patent  vom  5.  December  1848  wurde  die  Befreiung  des  Adels  vom 
Mi litär-Dienste  aufgehob  en6) . 


1)  Erlass  vom  21.  December  1828. 

2)  Registratur  des  Reichs-Kriegs-Min i steriums  1888,  K.,  211. 

3)  Allerhöchste  Entsehliessnng  vom  17.  Februar. 

4)  Siehe  Beilage  VII. 

5)  Fiir  die  übrigen  Provinzen  wurde  die  gleiche  Begünstigung  in  den  Jahren  1819  bis 
1852  verfügt. 

6)  Derselbe  hatte  von  diesem  Privilegium  wohl  einen  sehr  bescheidenen  Gebrauch 
gemacht,  vielmehr  seine  Söhne  jederzeit  freiwillig,  in  unvergleichlich  grösserer  Zahl  als 
gegenwärtig,  dem  Kriegsdienste  gewidmet. 


108  — 


Das  stellungspflichtige  Alter  war  nunmehr  zwischen  dem  20.  und  26.  Jahr. 

In  Ungarn  und  Siebenbürgen  hörte  die  Completierung  der  Regimenter 
durch  freie  Werbung  auf  und  selbe  erfolgte  seither  wie  bei  den  übrigen  Regi- 
mentern durch  Stellung  asseitierter  Recruten1). 

Reserve-Statut  1852. 

Mit  Allerhöchstem  Patente  vom  31.  Juli  1852  wurde  das  Landwehr- 
Institut  aufgehoben  und  für  alle  Kronländer  mit  Ausnahme  der  Militär-Grenze 
eine  „Reserve”  geschaffen. 

Demgemäss  hatte  jeder  dem  obligaten  Mannschafts-Stand  der  Armee  an- 
gehörige  Soldat2),  ohne  Unterschied  der  Waffengattung,  Truppe  oder  Branche, 
nach  Vollstreckung  der  8jährigen  Dienstzeit,  noch  eine  2jährige  Reservepflicht 
zu  erfüllen.  Diese  Verpflichtung  bestand  darin,  dass  die  unter  gewöhnlichen 
Verhältnissen  in  die  Heimath  entlassene  Reserve-Mannschaft,  im  Falle  eines 
Krieges,  oder  beim  Eintritte  ausserordentlicher  Ereignisse,  über  erfolgte  Ein- 
berufung, auf  die  Dauer  dieser  Verhältnisse  zur  activen  Dienstleistung  einzu- 
rücken hatte. 

Die  in  der  activen  Dienstleistung  über  die  obligate  Dienstzeit  freiwillig 
zugebrachten  Jahre  wurden  bei  der  Reserve-Verpflichtung  zu  Gute  gerechnet. 

Nach  erfüllter  Reserve-Pflicht,  möge  dieselbe  in  der  Reserve  selbst,  oder 
in  der  activen  Dienstleistung  vollstreckt  worden  sein,  hörte  für  den  Reserve- 
Mann  jede  weitere  AVehrpflicht  auf. 

In  Tyrol  und  Vorarlberg  blieben  die  besonderen  Bestimmungen  über 
die  Landes-Vertheidigung  und  das  Schiessstand- Wesen  unberührt. 

1853  wurden  einige  Aenderungen  in  der  AV erb-B  ezirks-Ei  ntheilung  vor- 
genommen und  die  sogenannten  Special-AATxffen,  Jäger.  Cavalieri  e.  Artillerie, 
welche  bisher  ihre  Ergänzung  aus  dem  Contingente  der  Kronländer.  an  welche 
selbe  gewiesen,  in  concreto  erhielten,  nunmehr  mit  derselben  einem  oder 
mehreren  Werb-Bezirks-Regimentern  speciell  überwiesen3). 

Mit  der  Allerhöchsten  Entschliessung  vom  8.  December  1856  wurde  eine 
neueWerb-Bezirks-Eintlieilung  publiciert,  nach  welcher  das  Gebiet  der  Monarchie 
mit  Ausschluss  der  Militär- Grenze  nunmehr  in  61  Haupt-  und  8 Aushilfs-Bezirke 
zerfiel 4). 

Die  AVerb -Bezirke  nahmen  gleichzeitig  die  Benennung:  ..Ergänzungs- 
Bezirks-Commanden”  an  und  wurde  ein  eigener  Stabs- Officier  als  Com- 
mandant  desselben  systemisiert. 


Heeresergäiizimgs-Gesetz  1858—1868. 

Mit  1.  November  1858 5)  trat  ein  neues  „Heeresergänzungs-Gesetz" 
in  Wirksamkeit. 

Nach  den  Bestimmungen  desselben  wurde  das  Heer  ergänzt: 

1.  durch  Einreihung  der  Zöglinge  der  Militäx-Bildungs- Anstalten; 

2.  durch  freiwilligen  Eintritt  (vom  17..— 36.  Lebensjahre)6); 

3.  durch  die  Stellung  nach  der  Reihe  der  Altersclassen  und  des  Loses, 
wobei  der  Beginn  der  Stellungspflicht  auf  das  vollendete  20.  Lebensjahr  fest- 
gesetzt wurde  und  7 Jahre  dauerte; 


*)  Allerhöchste  Resolution,  vom  17.  September  1S49.  Registratur  des  Reiehs-Kriegs- 
Ministerinans,  K..  51,  10  und  10/1. 

2 ) Wenn  österreichischer  Staatsbürger. 

3)  Seit  Einführung  des  Depot-Systems  1S52  fungierte  der  Commandant  des  Depot- 
Bataillons  gleichzeitig  als  Werb-Bezirks-Commandant. 

4)  Hievon  entfielen  62  auf  die  Infanterie-Regimenter,  je  einer  auf  das  Kaiser-Jäger- 
Regiment  (Tyrol)  und  ein  Jäger-Bataillon  (Dalmatien). 

Aushilfs-Ergänzungs-Bezifke  hatten  die  Regimenter  Nr.  1 in  Pressburg.  X r.  49  in 
Oedenburg,  Nr.  47  in  Warasdin,  Nr.  3 in  .Trents  chin.  Nr.  li  in  Fiume  und  Agram.  Nr.  20  in  der 
Zips,  Nr.  40  im  Säroser  und  Nr.  56  im  Arva-Turoczer  Comitat.  (Siehe  auch  Beilage  VII.) 

5)  Allerhöchste  Entschliessung  vom  29.  September  1858. 

6)  Hiezu  die  österreichische  Staatsbürgerschaft  erforderlich.  Minimal-Hass  158  cm. 


— 109  — 


4.  durch  Stellung  von  Amtswegen; 

5.  durch  freiwillige  Erneuerung  der  bereits  vollstreckten  Dienstver- 
pflichtung (B  e en  gagier  ung) . 

Die  Dienstpflicht  dauerte  8 Jahre  in  der  Linie  und  2 Jahre  in  der  Reserve. 

Stellvertretung,  sowie  Loskauf  durch  Erlag  der  Militär -Befreiungstaxe 1) 
gestattet. 

Befreit  waren : Geistliche,  Beamte,  Doctoren  aller  Facultäten,  Lehrer. 
Universitätshörer,  Besitzer  ererbter  und  untheilbarer  Baueruwirthschaften,  die 
einzigen  Söhne  erwerbsunfähiger  Eltern  u.  s.  w.  Das  zur  Deckung  der  Er- 
gänzung aller  Heereskörper  auf  den  systemisierten  Kriegs-Stand,  inclusive  eines 
Standes-Abganges  von  4%,  erforderliche  jährliche  Contingent  an  Kecruten 
war  mit  80  — 85.000  Mann  festgesetzt. 

Eine  öffentliche  Werbung  konnte  nur  in  Kriegszeiten  zur  Errichtung 
von  Freiwilligen- Abtheilungen  auf  Kriegsdauer  stattfinden. 

In  Folge  Vermehrung  der  Zahl  der  Linien-Infanterie-Regimenter  von 
60  auf  80  wurde  1860  auch  das  Gebiet2)  der  Monarchie,  mit  Ausnahme  des 
Grenzgebietes,  in  80  Ergänzungs-Bezirke  für  die  Infanterie  eingetheilt,  jener 
in  Tyrol  und  Dalmatien  blieben  in  ihrem  früheren  Bestände3). 

Nach  dem  Feldzuge  1866  traten  einige  Aenderungen  in  dem  Heeres- 
ergänzungs-Gesetze  ein4). 

Die  Stellungspflicht  wurde  auf  3 Jahre  herabgesetzt. 

Die  Dienstpflicht  im  Heere  wurde  mit  6 Jahren  Reserve  normiert,  von 
welch’  letzteren  3 Jahre  zur  ersten  und  3 Jahre  zur  zweiten  Reserve 
gehörten.  Die  in  der  Linie  und  ersten  Reservepflicht  stehenden  Männer 
bildeten  die  eigentliche  Feld-,  beziehungsweise  Operations-Armee.  Die  aus  den 
Männern  der  zweiten  Reserve  im  Kriege  zu  bildenden  Abtheilungen  hatten 
hauptsächlich  die  Bestimmung  zu  Besatzungen  innerhalb  der  Grenzen  des 
Reiches,  konnten  jedoch  im  Bedarfsfälle  auch  ausserhalb  derselben  verwendet 
werden  5). 

Die  Institution  der  Einjahrig-Freiwilligen  wurde  in  das  Leben  gerufen6). 

Alle  Befreiungen  vom  Eintritte  in  das  Heer  wurden  aufgehoben,  dagegen 
dauernde  Beurlaubungen  gestattet. 

Wehrgesetz  1868  (1889)— 1807. 

Die  Ereignisse  des  Jahres  1866  machten  eine  Reform  des  Wehrsystems 
dringend  nothwendig  und  bildet  die  allgemeine  persönliche  Erfüllung  der 
Wehrpflicht  jedes  einzelnen  Staatsbürgers7)  die  Grundlage  des  mit  5.  De- 
cernber  1868,  für  beide  Reichshälften  gütig,  eingeführten  „Wehrgesetzes”. 

Mit  11.  April  1889  wurde  obiges  Gesetz  ausser  Kraft  gesetzt  und  ein 
neues  Wehrgesetz  publiciert8). 

Die  bewaffnete  Macht  gliedert  sich  in  das  Heer,  die  Kriegs-Marine,  die 
Landwehr  und  den  Landsturin9).  Heer  und  Landwehr  haben  als  integrierenden 
Bestandtheil  je  eine  „Ersatz-Reserve”  (früher  nur  das  Heer). 


9 Die  Höhe  derselben  wurde  jährlich  festgesetzt  und  betrug  für  das  Jahr  1859  z.  B. 
1500  fl.  ö.  W. 

2)  Allerhöchste  Entscliliessung  vom  20.  Januar. 

3)  Letzterer  jedoch  seit  1863  nicht  mehr  für  zwei  Jäger-Bataillone,  sondern  für  die 
Kriegs-Marine. 

4)  Cireular-Verordnung  vom  28.  December  1866.  Abtheilnng  2,  Nr.  9611. 

5)  Vorstehende  Bestimmung  wurde,  soweit  sie  die  Dienstzeit  in  der  Reserve  betraf,  mit 
Cireular-Verordnung  vom  25.  November  1867  aufgehoben  und  letztere  bis  zum  Erscheinen 
des  neuen  Wehrgesetzes,  über  welches  die  verfassungsmässigen  Verhandlungen  bereits  im 
Zuge  waren,  mit  1 .Jahren  festgesetzt. 

6)  Auch  diese  Bestimmung  wurde  vorläufig  wieder  sistiert. 

/)  Wer  aus  irgend  einem  Grunde  seine  Wehrpflicht  nicht,  oder  nur  theilweise  erfüllen 
kann,  ist  zur  Zahlung  einer  entsprechenden  Steuer,  der  sogenannten  ., Militär-Taxe”,  ver- 
pflichtet. 

s)  I m Wiederholungen  zu  vermeiden,  werden  im  Nachfolgenden  die  wichtigsten 
Bestimmungen  dieses  Gesetzes  erörtert  und  bezüglich  des  älteren  vom  Jahre  186S  nur 
jene  Puncte  berührt,  in  welchen  eine  wesentliche  Aenderung  eingetreten  ist. 

9)  1869  bildete  letzterer  in  Kriegszeiten  die  äusserste  Anspannung  der  Wehrhaft. 


— 110  — 


Das  Heer,  welches  aus  der  Linie,  der  Reserve  und  Ersatz-Reserve  be- 
steht, ist,  sowie  die  Kriegs-Marine,  zur  Verth eidigung  der  Monarchie  gegen 
äussere  Feinde  und  zur  Aufrechthaltung  der  Ordnung  und  Sicherheit  im 
Inneren  bestimmt.  Die  Landwehr  ist  im  Kriege  zur  Unterstützung  des 
stehenden  Heeres  und  zur  inneren  Verth  eidigung.  im  Frieden  ausnahmsweise 
zur  Aufrechthaltung  der  Ordnung  und  Sicherheit  im  Inneren  berufen  und 
durfte  bis  1893  ausserhalb  der  Grenzen  des  betreffenden  Staatsgebietes  nur 
über  ausserordentliche  Anordnung  Sr.  Majestät,  unter  Zustimmung  der  gesetz- 
gebenden Körperschaften  verwendet  werden1),  während  sie  von  nun  ab, 
als  Theil  der  bewaffneten  Macht  in  und  ausser  Landes  zur  Verwendung 
kommen  kann. 

Der  Landsturm  ist  im  Kriege  zur  Unterstützung  des  Heeres  berufen. 

Die  Ersatz-Reserve  dient  als  Ersatz  für  die  während  eines  Krieges  im 
Heere  und  in  der  Landwehr  (1869  nur  im  Heer)  sich  ergebenden  Abgänge. 

Wenn  jedoch  besondere  Verhältnisse  es  erfordern,  kann  die  Mannschaft 
des  ersten  Jahrganges  der  Reserve  und  der  drei  jüngsten  Assentjakrgänge 
der  Ersatz-Reserve  auch  im  Frieden  zur  activen  Dienstleistung  beigezogen 
werden 2). 

Das  zur  Erhaltung  des  Heeres  (und  der  Kriegs-Marine)  erforderliche 
jährliche  Recruten-Contingent  ist  für  die  im  Reichsrathe  vertretenen  König- 
reiche und  Länder  mit  59. Hl  Mann,  dann  jenes  zur  Erhaltung  der  Landwehr 
mit  10.000  Mann,  für  die  Länder  der  ungarischen  Krone  mit  13.859.  beziehungs- 
weise 12.500  Mann  festgesetzt8). 

Die  Eintheilung  der  Recruten  in  das  Heer  hat  nach  der  Reihe  der 
Altersclassen  und  in  jeder  derselben  nach  der  Losreilie  zu  erfolgen. 

Die  nach  vollständiger  Deckung  der  Contingente  für  das  Heer  (Land- 
wehr) verbleibenden  Recruten  sind  als  ..Ueberzäblige”  in  die  Ersatz-Reserve 
einzureihen. 

Das  Heer  (Kriegs-Marine)  wird  ergänzt: 

a)  durch  die  Stellung  (Haupt-  itnd  Nachstellung): 

b)  durch  die  Stellung  ausser  der  Altersclasse  und  Losreilie  (früher 
Stellung  von  Amtswegen  genannt3 4); 

c)  durch  Einreihung  der  Zöglinge  der  Militär-Bildungs-Anstalten5 * *),  endlich 

d)  durch  freiwilligen  Eintritt. 

In  die  Ersatz-Reserve  werden  eingetheilt : 

1.  Candidaten  des  geistlichen  Standes; 

2.  Unterlehrer  und  Lehrer ; 

3.  Besitzer  ererbter  Landwirthschaften ; 

1.  die  im  Frieden  aus  Familien-Rücksichten  Befreiten  (Söhne  erwerbs- 
untähiger  Eltern  u.  s.  w.)  ; 

5.  Mindertaugliche ; 

6.  die  früher  erwähnten:  Ueberzähligen. 

Zum  Eintritt  in  das  Heer  (Kriegs-Marine)  wird  erfordert : 

a ) die  Staatsbürgerschaft  in  der  österreichisch-ungarischen  Monarchie  ; 


3)  Durch  das  Gesetz  vom  25.  December  1S93  wurde  diese  Beschränkung  aufgehoben. 

3)  Giltig  laut  Gesetz  vom  31.  Mai  1SS8.  (Reichs-Gesetzblatt  Nr.  77.) 

3 ) Gesetz  vom  28.  December  1892  für  10  Jahre  giltig.  Sacli  jenem  vom  Jahre  lSbö 

betrug  dasselbe  95.000  Mann,  wovon  55.000  auf  die  westliche  Reichsliältte.  40.000  £urf  Ungarn 
entfielen;  das  Gesetz  vom  Jahre  1889  normierte  selbes  mit  103.100  (60.3S9  und  42.711  Mann. 
Landwehr  wie  jetzt.  ... 

4)  Wer  sein  Versäumniss  bei  der  Stellung  nicht  rechtfertigen  kann,  wird  mit  einer 

Strafe  von  10 — 200  Gulden  belegt;  Stellungsflüchtige  ausser  einer  Arreststrafe  von  3 Tagen 

bis  zu  2 Monaten,  ebenfalls  mit  einer  Geldstrafe  von  15 — 300  fl.  (eventuell  unter  erseliw  e- 
renden  Umständen  auch  schärfere  Strafen). 

D Diese  haben  für  jedes  auf  einem  ganz  freien  Aerarial-  oder  Stiftungsplatze  voll- 
eudete  Schuljahr  ein  Jahr,  für  jedes  auf  einem  halbfreien  Platze  zugebrachte  ein  halbes 
Jahr  über  die  regelmässige  Präsenz-Dienstzeit  activ  zu  dienen,  jedoch  so.  dass  die  Gesammt- 

dauer  derselben  10,  beziehungsweise  7 Jahre  nicht  überschreitet. 


111  — 


b ) die  nöthige  geistige  und  körperliche  Eignung,  bei  einer  Körpergrösse 
von  mindestens  155  cm.1)-, 

c)  ein  Alter  von  mindestens  17  Jahren. 

Freiwillig  kann  jeder  Inländer  bei  sonstiger  Erfüllung  obiger  Bedingungen, 
bei  eventueller  Wahl  des  Trappenkörpers,  in  das  Heer  eintreten,  soferne  er  sich 
nicht  etwa  in  Folge  strafgerichtlichen  Urtheils  nicht  im  Vollgeuusse  der 
bürgerlichen  Rechte  befindet  und  nicht  gerade  zur  Stellung  berufen  ist. 
Minderjährige  bedürfen  der  Zustimmung  des  Vaters  (Vormundes). 

Ausländer  können  nur  mit  Bewilligung  Sr.  Majestät  ausnahmsweise 
auf  die  gesetzliche  Linien-Dienstzeit  in  das  Heer  aufgenommen  werden,  wenn 
sie  sich  mit  der  unbedingten  Erlaubniss  ihrer  Regierung  hiezu  ausweisen. 

Ueber  die  freiwillig  mit  der  Begünstigung  eines  nur  einjährigen 
Präsenz  - Dienstes  Eintretenden  enthält  der  vorhergehende  Abschnitt  die 
wichtigsten  Bestimmungen. 

Der  Vorgang  bei  der  Stellung  im  Allgemeinen  gleicht  jenem,  wie  er  mit 
dem  Gesetze  vom  Jahre  1858  geregelt  wurde. 

Man  unterscheidet  gegenwärtig  die  ..Hauptstellung”2),  welche  in  der 
Regel  alljährlich  in  der  Zeit  vom  1.  März  bis  30.  April  erfolgt  und  die  nach 
Bedarf  stattfindenden  „Nachstellungen”,  bei  welchen  Jene  vorgeführt  werden, 
welche  bei  ersterer  aus  irgend  einem  Grunde  nicht  erschienen  sind. 

Die  Pflicht  zum  Eintritt  in  das  Heer  oder  in  die  Landwehr  beginnt  mit 
1.  Januar  des  Kalenderjahres,  in  welchem  der  Wehrpflichtige  das  21.  Lebens- 
jahr3) vollendet  und  dauert  die  Stellungspflicht  bis  zum  31.  December  des 
vollendeten  23.  Jahres4). 

Die  Dienstpflicht  dauert  im  Heere  : 

a ) 3 Jahre  in  der  Linie  und  7 Jahre5)  in  der  Reserve  ; 

b)  10  Jahre  in  der  Ersatz-Reserve  für  die  lunnittelbar  in  diese  Eingereihten. 

Alle  im  Wege  der  Stellung  (Haupt-  und  Nachstellung)  Assentierten  sind 
mit  1.  October,  alle  Freiwilligen,  dann  nach  diesem  Tage  Assentierten,  mit  dem 
Tage  der  Assentierung  einzureihen ; mit  diesem  Tage  beginnt  auch  die  Dienst- 
zeit; selbe  endet  mit  31.  December  jenes  Jahres,  in  welchem  die  Dienstpflicht 
abgelaufen  ist. 

Jene  Wehrpflichtigen,  die  zwar  nicht  zum  eigentlichen  Kriegsdienst, 
wohl  aber  zu  sonstigen  Dienstleistungen  für  Kriegszwecke  geeignet  sind, 
können  im  Kriegsfälle  zu  solchen  herangezogen  werden. 

Die  in  der  Linien-Dienstpflicht  Stehenden  sind  zum  unmiterbrochenen 
activen  Dienst  verpflichtet. 

Die  Einberufung  der  Reserve  und  Ersatz-Reserve  kann  im  Kriege  nur 
über  Befehl  Sr.  Majestät  zur  theilweisen  oder  vollen  Ergänzung  des  Heeres 
erfolgen.  Die  Ersatz-Reserve  ist  im  Frieden  durch  8 Wochen  militärisch  aus- 
zubilden, dann,  so  wde  die  Reserve,  nur  noch  zu  den  periodischen  Waffen- 
übungen einzuberufen. 


Die  regelmässige  Uebersetzung  aus  der  Linie  in  die  Reserve  des  Heeres 
(der  Kriegs-Marine),  aus  dieser  in  die  Landwehr  (Seewehr)  und  aus  der  Ersatz- 
Reserve  des  Heeres  in  jene  der  Landwehr,  unter  Beibehaltung  der  Chargen- 
grade. dann  die  Entlassung  aus  der  Landwehr  (Seewehr),  vorbehaltlich  der 
Landsturmpflicht,  hat  nach  Ablauf  der  gesetzlich  festgestellten  Dienstpflicht 
mit  31.  December  jeden  Jahres  stattzufinden. 


J)  Professionisten  und  nur  zum  Schreibgeschäfte  Verwendbare,  können  bei  sonstiger 
Tauglichkeit  auch  ohne  Rücksicht  auf  Körpergrösse  assentiert  werden. 

2)  Grundsätzlich  werden  3 Classen  zur  Stellung  berufen. 

3)  Bis  1888  des  erreichten  20.  Lebensjahres. 

4)  Wer  aus  was  immer  für  einem  Grund  seiner  Stellungspflicht  nicht  nachgekommen, 
bleibt  bis  zum  36.  Lebensjahre  stellungspflichtig. 

:j  Weitere  Bestimmungen,  welche  die  Kriegs-Marine  oder  Landwehr  (Landsturm) 
ausschliesslich  betreffen,  werden  hier  nicht  mehr,  sondern  bei  Besprechung  dieser  Theile 
der  Wehrmacht  erörtert. 


- 112  — 


Nach  Zulässigkeit  des  Standes  an  Officieren  und  Cadetten  des  Heeres 
können  freiwillig  sich  Meldende  auch  vor  vollstreckter  Heeres-Dienstpflicht. 
jedoch  unter  Aufrechterhaltung  der  ihnen  obliegenden  Gesammt-Dienstpflicht.  in 
den  Activstand  der  Landwehr  übersetzt  werden. 

Die  Angehörigen  der  Reserve  und  Ersatz-Reserve  des  Heeres  sind 
während  ihrer  Dienstpflicht  in  diesem  Verhältnisse  zu  3 Waffenübungen 
in  der  jedesmaligen  Dauer  von  längstens  4 Wochen  verpflichtet1). 

Jährlich  nach  der  Ernte  finden  „Control-Versammlungen"  (Haupt- 
Rapporte)  statt,  welche  nicht  mehr  als  einen  Tag  in  Anspruch  nehmen  dürfen. 

Bei  diesen  haben  alle  dauernd  Beurlaubten2),  dann  alle  jene  Personen 
der  Reserve,  Landwehr,  Ersatz-Reserve  und  Seewehr  zu  erscheinen,  die  im 
Laufe  des  Jahres  weder  in  activer  Dienstleistung,  noch  in  militärischer  Aus- 
bildung gestanden,  noch  eine  Waffenübung  mitgemacht  haben. 

Die  Officiere  aller  Grade  des  Heeres  (Kriegs-Marine),  der  Landwehr  und 
des  aufgebotenen  Landsturmes  werden  von  Sr.  Majestät  ernannt. 

Jeder  Officier,  gegen  welchen  weder  eine  strafgerichtliche,  noch  ehren- 
räthliche  Untersuchung  anhängig  ist,  kann  seine  Charge  freiwillig  ab] egen, 
doch  wird  er  dadurch  nicht  von  seiner  ihm  etwa  noch  obhegenden  Dienst- 
oder  Wehrpflicht  befreit,  ebensowenig  wie  solche,  die  in  Folge  einer 
strafgerichtlichen  (ehrenrätlilicken)  Untersuchung  ihrer  Charge  verlustig 
wurden. 

Alle  dauernd  beurlaubten,  nicht  in  activer  Dienstleistung  stehenden 
Officiere  und  Mannschaften  der  Reserve,  Landwehr  (Seewehr  t.  dann  die  nicht- 
activen  Ersatz-Reservisten  unterstehen  in  allen  ihren  bürgerlichen  Verhältnissen, 
sowie  Straf-  und  polizeilichen  Angelegenheiten  den  Civil- Gerichten  und  Behörden 
und  sind  nur  jenen  Beschränkungen  unterworfen,  welche  für  die  Evidenthaltiuig 
nothwendig  sind3). 

Unter  officiere,  welche  freiwillig  im  Präsenzstande  weiter  dienen,  er- 
halten die  sogenannte  „Unterofficiers-Dienstes-Prämie”4 5).  Nach  zwölfjähriger 
Dienstzeit  haben  solche  Anspruch  auf  eine  Civil-Staats-Bedienstung. 

Als  Legitimations-Document  erhalten  die  uneingereihten  Recruten  einen 
„Widmungs  - Schein”;  dauernd  Beurlaubte,  sowie  im  Reserve -Verhältnisse 
stehende  Leute  den  „Militär-Pass”6). 

Der  nicht  im  activen  Dienste  stehenden  Mannschaft  ist  das  Tragen  von 
Uniformstücken  (sowie  eigener  Feldkappen)  nicht  gestattet. 

Gagisten  in  der  Reserve  sind  bei  militärisch-dienstlichen  Anlässen  ver- 
pflichtet, in  der  Uniform  zu  erscheinen. 

Ausser  Dienst  ist  das  Tragen  der  Uniform  jenen  Reserve-Gagisten. 
welche  nicht  Berufs-Officiere  waren,  nur  bei  jenen  festlichen  Gelegenheiten 
gestattet,  bei  denen  das  Ehrenkleid  des  Officiers  als  militärische  oder  sociale 
Auszeichnung  einen  angemessenen  Platz  findet. 

Bei  Ausübung  einer  nicht  militärischen  Berufsthätigkeit  ist  allen 
Reserve-Gagisten  das  Tragen  der  Militär-Uniform  verboten. 

Die  Verehelichung  darf  vor  dem  Eintritte  in  das  stellungspflichtige 
Alter  und  vor  dem  Austritte  aus  der  3.  Altersclasse  nicht  gestattet  werden. 


b Officiere  und  Cadetten  der  Reserve,  welche  den  Präsenzdienst  als  Einjährig-Frei- 
willige abgeleistet  haben,  können  zu  diesen  Waffen  Übungen  alljährlich  einberufen  werden. 

2)  Um  alle  assentierten  Recruten  auch  wirklich  ausbilden  zu  können,  obne  den 
festgestellten  Friedens-Stand  zu  überschreiten,  müssen  oft  Soldaten  vor  Ablauf  der  3jälirigen 
gesetzlichen  Linien-Dienstzeit  bis  zu  ihrer  Uebersetzung  in  die  Reserve  ..dauernd  beurlaubt" 
werden . 

3)  Melde-Pflicht,  sowie  Erstattung  der  Anzeige  über  Wechsel  des  Aufenthaltes. 

4)  Für  den  Feldwebel  mit  17  fl.,  den  Führer  und  Corporal  mit  9 fl.  50  kr.  monatlich 
festgesetzt. 

5)  Als  Legitimation  für  den  Fall  des  Todes  oder  der  \ erwundung  ist  nunmehr  jeder 
activ  dienende  Soldat  mit  dem  ..Legitimations-Blatte"  betheilt,  zu  dessen  Aufbewahrung 

eigene  Legitimations-Kapseln  dienen. 


— 113  — 


Eine  Entlassung  aus  dem  Heere  (der  Landwehr)  vor  vollendeter  Dienst- 
pflicht kann  nur  stattfinden,  wenn  die  Assentierung  eine  gesetzwidrige  war, 
oder  wenn  eine  unbehebbare  Dienstunfähigkeit  eingetreten  ist1),  dann  zum 
Zwecke  der  Auswanderung. 

Auf  Grund  einer  Allerhöchsten  Entschliessung  vom  14.  October  1893 
wird  endlich  den  assentierten  Recruten  unmittelbar  nach  ihrem  Eintritte  in 
den  Präsenzdienst  der  Eid  neuerlich  in  feierlicher  Weise  abgenommen2). 

Nachdem  1882  anlässlich  der  Aufstellung  der  Infanterie-Regimenter 
Nr.  81  bis  102  die  Zahl  der  Heeres-Ergänzungs-Bezirke  dementsprechend  ver- 
mehrt wurde,  bestehen  gegenwärtig,  da  nunmehr  auch  seit  1890  der  Er- 
gänzungs-Bezirk des  Tyroler  Jäger-Regiments  in  drei  solche  getheilt,  dess- 
gleichen  1869  für  die  Kriegs-Marine  ebenfalls  drei  creiert  wurden: 

108  Ergänzungs-Bezirke  (wovon  die  drei  letzten  jedoch  ,.Kriegs- 
Marine-Ergänzungs-Bezirk”  heissen 3). 

In  j edem  Ergänzungs-Bezirke  ist  ein  „E  r g ä n z u n g s-Be  z i r k s-C  o m m a n d o” 
als  stabile  Militär-Behörde  aufgestellt  und  wird  nach  dem  Amtsorte  benannt, 
führt  jedoch  ausserdem  noch  die  Nummer  des  sich  aus  dem  Bezirke  ergänzen- 
den Infanterie  - Regiments,  z.  B.  „Ergänzungs  - Bezirks  - Commando  Nr.  1 in 
Tr  oppau”. 

In  jedem  der  Ergänzungs  - Bezirke  Nr.  1 — 102  fungiert  ein  Stabs- 
Officier  als  „Ergänzungs -Bezirks  - Commandant”  ; derselbe  ist  zugleich 
Commandant  des  Ersatz  - Bataillons- Cadres  (Ersatz -Bataillons  im  Mobili- 
sierungsfalle). 

Derselbe  leitet  und  überwacht  die  Geschäfte  des  Ergänzungs-Bezirks- 
Commandos  nach  den  diesfälligen  Vorschriften  und  ist  Präses  der  Verwaltungs- 
Commission  beim  Ersatzkörper. 

Als  Commandant  des  Letzteren  hat  er  im  Kriegsfälle  mit  aller  Energie 
Sorge  zu  tragen,  dass  ein  kriegsbrauchbarer  Ersatz  für  die  Abgänge  bei  den 
Feld-Bataillonen  möglichst  bald  herangebildet  werde. 

Dem  Ergänzungs-Bezirks-Commandanten  ist  ein  Hauptmann  als  Stellver- 
treter. gleichzeitig  als  eigentlicher  Commandant  des  Ersatz-Cadres  beigegeben. 

Endlich  sind  in  jedem  Ergänzungs-Bezirke  zwei  Subaltern-Officiere  als 
„Er gänzungs-Bezirks-Offi eiere”4)  angestellt. 

Die  zu  diesem  Dienst  commandierten  Officiere  sollen  der  Sprache  des 
Ergänzungs-Bezirkes  und  der  dortigen  Amtssprache  in  Wort  und  Schrift 
mächtig  sein.  Einer  derselben  füngiert  als  Mitglied  der  Stellungs-Commission, 
eventuell  als  Control-Officier ; der  andere  fungiert  als  Magazins-,  eventuell 
Proviant- Officier  beim  Cadre. 

Das  sonstige  Personale  der  Ergänzungs-Bezirks-Commanden  besteht 
aus  einem  Hilfsarbeiter  und  ein  bis  zwei  Soldaten  als  Ordonnanzen. 

Die  Ergänzimgs-Bezirke  füngieren  als  Ergänzungs-Behörden  ..erster 
Instanz”  5). 


!)  In  allen  Fällen,  wo  nach  (len  früher  bestandenen  Vorschriften  eine  Entlassung 
aus  Familien-  oder  anderen  Rücksichten  (zeitliche  Befreiung)  eintrat,  erfolgt  jetzt  die  Ein- 
reihung oder  Versetzung  des  Betreffenden  in  die  Ersatz-Reserve. 

2)  Diese  Eidesleistung  hat  grundsätzlich  am  1.  November,  vor  der  in  Parade  aus- 
gerüekten  Truppe  und  in  Gegenwart  aller  in  der  Station  anwesenden  Vorgesetzten  statt- 
zufinden. Vor  derselben  ist  ein  G-ottesdienst,  womöglich  im  Freien,  abznhalten  und  hiebei 
auf  die  Heiligkeit  des  Eides  hinzuweisen. 

3)  Von  den  105  Heeres-Ergänzungs-Bezirken  entfallen  58  auf  die  im  Reichsrath  ver- 
tretenen Königreiche  und  Länder  (inclusive  Tyrol),  47  auf  die  Länder  der  ungarischen  Krone. 

Dalmatien,  welches  früher  nur  zur  Kriegs-Marine  und  vorübergehend  ein  (zwei) 
Jäger-Bataillon  gestellt,  stellt  jetzt  auch  ein  Infanterie-Regiment,  doch  sind  die  ehemaligen 
Kreise  Cattaro  und  Ragusa  (Festland)  keinem  Ergänzungs-Bezirke  einverleibt,  sondern 
bilden  nur  Tlieile  von  Landwehr-Bataillons-Bezirken. 

4)  Früher  Werb-Bezirks-Revisoren  genannt,  der  zweite  seit  1889  systemisiert. 

5)  Ausser  diesen  fungieren  als  solche  (Behörden  erster  Instanz)  die  politischen  Be- 
zirks-Behörden. Die  Behörden  zweiter  Instanz  werden  durch  die  Territorial-Commanden 
und  die  politischen  Landesstellen  gebildet  j die  dritte  Instanz  endlich  bilden  die  Ministerien, 
das  Reichs-Kriegs-Ministerium  und  die  beiden  Landes-Vertheidigungs-Ministerien. 


Geschichte  der  k.  und  k.  Wehrmacht.  I.  Bd. 


— 114  — 


Seit  1889  endlich,  erfolgt  die  Zuweisung  der  Recruten  für  Special-AVaffen 
(Jäger,  Cavallerie,  technische  Truppen  u.  s.  w.)  nicht  mehr  durch  die  ein- 
zelnen Ergänzungs-Bezirke,  sondern  wieder  aus  deu  einzelnen  Provinzen,  be- 
ziehungsweise Territorial-Bezirken  *)  in  concreto,  durch  die  Commanden  der 
letzteren,  Bei  welchen  seither  ein  Stabs-Officier  als  Referent  für  Ergänzungs- 
Angelegenheiten  fungiert. 


b Siehe  Beilage  VIII. 


Beilage  IV. 


U ebersiclit 

der  Zusammensetzung  der  Infanterie-Begimenter,  anlässlich  der  Vermehrung 
von  62  auf  80  mit  1.  Februar  1860. 


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an  Nr.  65 

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1.,  2.  „ 4.  „ 

3. 

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1.  und  2.  Bat. 

3. 

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41 

1..  2.  „ 4.  „ 

3. 

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4. 

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3. 

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1.,  2.  u.  4.  Bat. 

3. 

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1.  Bataillon4) 

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1.)  2.  ,,  4.  ,, 

3. 

„ 71 

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4.  Bat.  v.  Nr.  6 

2. 

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1.  und  4.  „ 

2. 

und  3.  Bat. 

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an  Nr.  77 

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10 

1..  2.  u.  4.  Bat. 

3. 

Bat.  an  Nr.  77 

2.u.3.B.v.Nr.48 

4. 

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1.,  2.  ,,  4.  ,, 

3. 

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1.,  2.  u.  3.  Bat. 

4. 

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1.,  2.  ,.  4.  „ 

3. 

„ „ 71 

46 

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3. 

ii  ii  ii  68 

13 

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4. 

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47 

1.)  2.  ,,  4.  „ 

3. 

55  55  55 

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1-,  2.  „ 4.  „ 

3. 

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1.  und  4.  ,, 

2. 

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3. 

„ „ „ 55 

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3.Bat.  v.  Nr.  52 

Nr.  44 

1.  und  2.  „ 

3. 

und  4.  Bat. 

1.  und  4.  Bat. 

2. 

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16  l 

2.Bat.v.Nr.552) 

an  Nr.  80 

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3.  Bat.  v.  Nr.  59 

Nr.  76 

17 

1..  2.  u.  4.  Bat. 

3. 

Bat.  an  Nr.  78 

50 

1.,  2.  u.  4.  Bat. 

3. 

Bat.  an  Nr.  64 

18 

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3. 

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1-,  2.  „ 4.  „ 

3. 

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1.  und  4.  „ 

2. 

und  3.  Bat. 

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1..  2.  .,  4.  „ 

3. 

u u „ 48 

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3.  Bat.  v.  Nr.  32 

an  Nr.  69 

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1,  2.  ..  4.  „ 

3. 

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1.  und  4.  Bat. 

2. 

und  3.  Bat. 

54 

1..  2.  ..  4.  „ 

3. 

„ „ „ 71 

3.  Bat.  v.  Nr.  56 

an  Nr.  67 

( 

1.  Bat.  (als  3.) 6) 

2. 

ii  ii  u 46 

21 

1.,  2.  u.  4.  Bat. 

3. 

Bat.  an  Nr.  75 

55  { 

3.B.v.Nr.l5(a.l.) 

3. 

ii  ii  ii  737) 

22 

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3. 

„ „ „ 79 

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3. .,  „ 28  (..2.) 

4. 

ii  ii  ii  748) 

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1.  Bataillon3) 

56 

1.,  2.  u.  4.  Bat. 

3. 

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3.  Bat.  v.  Nr.  6 

2. 

ll  ll  11  72 

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1.,  2.  „ 4.  „ 

3. 

u u ii  66 

3.  „ .,  „ 61 

58 

1.)  2.  „ 4.  „ 

3. 

ii  ii  ii  65 

21 

1.,  2.  u.  4.  Bat. 

3. 

„ „ „ 55 

59 

1.,  2.  ..  4.  ., 

3. 

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1,  2.  „ 4.  „ 

3. 

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1-,  2.  „ 4.  „ 

3. 

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1.  und  2.  ., 

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1.,  2.  ..  4.  , 

3. 

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3.  Bat.  v.  Nr.  7 

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55  55  55  ^ 

1.  und  4.  .. 

2. 

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3. 

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3.  Bat.  v.  Nr.  2 

Nr.  63 

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1.,  2 ,,  4.  ,, 

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3.  Bat.  v.  Nr.  41 

30 

1-,  2.  „ 4.  „ 

3. 

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31 

1.,  2.  „ 4.  „ 

3. 

64 

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50  und  51 

32 

1..  2.  „ 4.  „ 

3. 

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2.u.3.  B.v.Nr.5 

33 

1.,  2.  „ 4.  „ 

3. 

„ „ „ 68 

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3.  Bat.  Nr.  58 

31 

1,  2.  „ 4.  „ 

3. 

» » » 66 

9 Die  4.  Bataillone  nalimen  grundsätzlich  die  Nummern  3 an.  die  von  fremden  Regi- 
mentern eingetlieilten  wurden  als  2.  Bataillone  einrangiert. 

2)  Diese  Bataillone  bestanden  nur  aus  Officieren  und  einem  kleinen  Cadre  an  Chargen 
und  wurden  aus  dem  Urlauber-Stande  der  Depot-Bataillone  jener  Regimenter  ergänzt,  zu 
welchen  selbe  transferiert  wurden. 

s)  Bestand  nur  aus  Officieren.  aus  dem  Depot-Bataillon  von  Nr.  61  ergänzt. 

*)  Aus  dem  Depot-Bataillon  von  Nr.  29  ergänzt. 

5)  Aus  dem  Depot-Bataillon  von  Nr.  48  ergänzt. 

6) i  7)  und  8)  Aus  den  Depot-Bataillonen  von  Nr.  15,  35  und  42.  dann  28  und  36  ergänzt. 

Geschichte  der  k.  und  k.  Wehrmacht.  I.  Bd.  Nach  Seite  114. 


r.  des 
Reg. 

Wird  gebildet 
aus  dem: 

Gibt  ab: 

r.  des 
Reg. 

Wird  gebildet 
aus  dem: 

Gibt  ab: 

fr 

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66  { 

3.  Bat.  v.Nr.  34, 

74  { 

3.  Bat.  Nr.  28  u.  36 

40  und  57 

4.  Bat.  v.  Nr.  55 

67  { 

2. u.3.B.v.Nr.  20 

3.  Bat.  v.  Nr.  60 

— 

75  { 

3.  Bat.v.  Nr.  11. 
21  und  18 

— 

68  { 

3.  Bat.  v.Nr.  33, 

76  { 

2.u.3.B.v.Nr.49 

37  und  46 

2.  Bat.v.  Nr.  432) 

69  { 

3.  Bat.  v.  Nr.  27 
2.u.3.B.v.Nr.l9 

— 

77  { 

2.  u.  3.  B.v.  Nr.  9 

3.  Bat.  v.  Nr.  10 

— 

70  { 

3.  Bat.  v.  Nr.  1, 
3 und  25 

— 

78  { 

3.  Bat.v.  Nr.  17, 
53  und  47 

— 

71  { 

3.  Bat.  v.  Nr.  8, 
12  und  54 

— 

79  { 

3 u. 4. B. v.Nr. 26 
3.  Bat  v.  Nr.  22 

— 

72  { 

2.  u 3.  B.v.  Nr.  4 
2.  B.  v.  Nr.  23 l) 

— 

80  { 

3. u.4.B.v.Nr.  16 

4.  Bat,  v.  Nr.  13 

— 

73  { 

3.  Bat.v.  Nr.  35, 
42  und  55 

— 

J)  und  !)  Aus  den  Depot-Bataillonen  von  Nr.  4.  beziehungsweise  49  ergänzt. 


Beilage  Y. 


Uebersicht 

der  Zusammensetzung  der  mit  1.  Januar  1883  neu  formierten  22  Infanterie- 

Regimenter. 


Nummer 

des 

Regiments 

Wird  formiert  aus  dem 

4.  oder  5.  Bat.  des  Inf.- Reg. 

Feld- Jäger-Bataillon 

81 

Nr.  1.  3,  8 und  54 

82 

„ 2,  31,  62  „ 63 

— 

83 

„ 29,  33,  43  „ 61 

— 

81 

„ 4,  14,  49  59 



85 

„ 5,  34,  60  „ 65 

— 

86 

„ 6,  23,  32  „ 38 



87 

„ 7,  27,  47,  dann 

Nr.  35 

88 

„ 28,  35,  73,  „ 

„ 38 

89 

.,  9,  30,  55  und  80 

90 

„ 10,  40,  45  „ 77 

— 

91 

..  11,  75,  dann 

Nr.  24  und  34 

92 

..  12,  36,  42  und  74 



93 

„ 13,  20,  56  .,  57 



94 

„ 25,  66,  67,  dann 

Nr.  37 

95 

..  15,  24,  41  und  58 



96 

„ 16,  53,  70  „ 78 



97 

..  17,  22,  79,  dann 

Nr.  33 

98 

„ 18,  21,  71,  „ 

.,  39 

99 

.,  19,  44,  48  und  52 



100 

.,  50,  51,  64,  dann 

Nr.  36 

101 

„ 37,  39,  46  und  68 



102 

„ 26,  69,  72  und  76 

— 

Beilage  VI. 


Reichs  - Werbung. 

Uebersicht  der  bei  Regelung  derselben.  1766.  in  die  einzelnen  Kreise  assignierten 

Regimenter. 


I.  In  (len  Niederrheinisch-westphälischen  Kreis  mit  den  Reichs- 
städten des  Niedersächsischen  Kreises. 


Carl  Lothringen  (Nr.  3) 
Deutschmeister  (Nr.  4) 
Baden-Durlach  (Nr.  27) 
Plunquet  (Nr.  11) 


Salm  (Nr.  11) 

Königsegg  (Nr.  16),  speciell  im 
Miinsterischen. 


II.  In  den  Cliurrheiuischen  Kreis. 

Botta  (Nr.  12)  Andlau  (Nr.  57) 

Carl  Colloredo  (Nr.  10)  Puebla  (Nr.  26). 

Bayreuth  (Nr.  17) 


III.  In  den  Oberrheinischen  Kreis. 


Kaiser  (Nr.  1) 

Leopold  Daun  (Nr.  59) 
Neipperg  (Nr.  7) 
Hildburghausen  (Nr.  8) 
Anton  Colloredo  (Nr.  20) 


Wallis  (Nr.  11) 
Wolfenbüttel  (Nr.  10) 
Pallavicini  (Nr.  15) 
Harsch  (Nr.  50) 

Wied  (Nr.  28). 


IV.  In  den  Schwäbischen  Kreis. 


Baden-Baden  (Nr.  28),  in  den 
badischen  Landen  und  den 
benachbarten  Reichsstädten 
und  Ritterschaften. 
Starhemberg  (Nr.  21) 

Platz  (Nr.  13) 

Königsegg  (Nr.  16) 


O’Kelly  (Nr.  15) 
Baden-Durlach  (Nr.  27),  im 
Durlacliischen 
Lacv  (Nr.  22) 

Mercy  (Nr.  56) 

Moltke  (Nr.  13) 

Angern  (Nr.  19). 


V.  In  den  Fränkischen  Kreis. 


Aremberg  (Nr.  21) 
Kolowrat  (Nr.  17) 
Marschall  (Nr.  18) 
Macquire  (Nr.  35) 
Gaisrugg  (Nr.  12) 
Sincere  (Nr.  51) 
Kinsky  (Nr.  36) 


Loudon  (Nr.  29) 
Deutschmeister  (Nr.  1).  in  dem 
Grossmeistertlrum  und  den 
zugehörigen  Herrschaften. 
Bayreuth  (Nr.  47),  im  Bay- 
reuthischen. 


VI.  ln  den  Bayerischen  Kreis  (Salzburg,  Passau,  Regensburg  und 
Schwäbisch-Oesterreich). 

Thürheim  (Nr.  25)  I Tyroler  Land-  und  Feld-Regi- 

Lacy  (Nr.  22)  | ment  (Nr.  46). 


Beilage  VII. 


Uebersichl 


der  Werb-(Ei  ’gftnznngs-) Bezirks-Ei ntheilung  von  1781  bis  1881). 


A)  Die  im  Reiclisrathe  vertretenen  Königreiche  und  Länder. 


n Die  Länder  der  ungarischen  Krone. 


C)  Nicht  mehr  zum  Staatsgebiet  gehörende 
Provinzen. 


'i  1*0  ulilg« 


ßeachlclito  der  K and  W Wehrmacht. 


Beilage  VIII. 


Uebersicht 


der  gegenwärtigen  Ergänzung  des  k.  und  k.  Heeres  auf  Grund  des  Territorial- 

Systems. 


Aus  dem  Corps-Bereiche  ergänzen 

sich 

3 . 

C3 

Der  Corps-Bereich 
umfasst  die  Heeres- 

ausser  den  betreffenden  Infanterie-Regi- 
mentern an  Special-Waffen  in  concreto 

Corps-Comm 
Bereich  N 

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Summa . 

7 

4 

4 

2 

3 

1 

1 

Steyer- 

mark 

27 

Graz 

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47 

Marburg 

7 

87 

Cilli 

8 

7 

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Kärn- 

tlien 

7 

Klagenfurt  . . . 

9 

5 

3 

8 

4 

15 

1 

(theil- 

• rH 

weise) 

CO 

Krain 

17 

Laibach 

20 

Küsten- 

land 

97 

Triest 

9 

5 

Summa  . 

6 

4 

1 

1 

3 

1 

6 

Neusatz 

23 

Zombor 

C fl 
© 

32 

Budapest  .... 

cö 

38 

Kecskemet  .... 

24 

7 

10 

7 

2 

(theil- 

p 

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öß 

weise) 

44 

Kaposvar  .... 

4 

r— ' 

52 

Fünfkirchen  . . . 

8 

11 

68 

Szolnok 

10 

69 

S tuhlweis  s enburg 

13 

12 

86 

Maria-Theresiopel 

Summa  . 

9 

1 

4 

1 

3 

■II- 

1 

6 

Aus  dem  Corps-Bereiclie  ergänzen 

sich 

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Der  Corps-Bereich 

ausser  den  betreffenden  Infanterie-Regi- 
mentern an  Special-Waffen  in  concreto 

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Bereich  IS 

umfasst  die  Heeres- 

5 £ 

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Artillerie- 

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Bezirke 

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Regime 

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Nr. 

zu 

Nr. 

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Bat. 

Nr. 

1 Nr. 

18 

Königgrätz  . . . 

1 . 

43 

21 

Caslau 

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36 

Jungbunzlau  . . . 

Cß 

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42 

Theresienstadt  . . 

1 

1 

6 

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(theil- 

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74 

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92 

Komotau  .... 

12 

13 

26 

St 

8 

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94 

Turn au  

27 

. 

98 

Hohenmauth  . . . 

■ 

Summa  . 

1 8 

3 

3 

1 

1 

3 

1 

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9 

Stryj  . 

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40 

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1 . 

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45 

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4 

3 

10 

23 

10 

3 

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(theil- 

o 

weise) 

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77 

Samhor 

6 

29 

O 

89 

Grödek  

30 

90 

Jaroslau 

• 

• 

Summa  . 

7 

1 

2 

1 

3 

1 

. 

15 

Tarnopol  .... 

fcüD 

Sh 

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24 

Kolomea 

30 

Lemberg  .... 

. 

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41 

Czernowitz  . . . 

9 

4 

31 

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41 

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55 

Brzezany  .... 

30 

7 

11 

32 

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11 

3 

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(theil- 

43 

weise) 

tH 

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58 

Stanislau  .... 

8 

33 

. 

80 

Zloczöw 

13 

95 

Czortköw  .... 

• 

• 

Summa  . 

8 

1 

1 

4 

1 

3 

1 

43 

a 

<D 

öß 

Sh 

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P 

2 

Kronstadt  .... 

CÖ 

43 

31 

Hermannstadt  . . 

Cß 

50 

Carlsburg  .... 

c3 

G 

0 

51 

Klausenburg  . . . 

23 

2 

12 

34 

, 

12 

2 

O 

35 

Ltlieil- 

<U 

W 

55 

62 

Maros  -Vas  ärhely  . 

36 

weise) 

63 

Bistritz 

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64 

Broos  

Ö 

P 

82  | 

Szekely-Udvarhely 

Summa  . J 

8 

i ! 

1 

1 

3 

1 

Corps-Commando- 
Bereich  Nr. 

Kronland 

Der  Corps-Bereich 
umfasst  die  Heeres- 
Ergänzungs- 
Bezirke 

Aus  dem  Corps-Bereiche  ergänzen  sich 
ausser  den  betreffenden  Infanterie-Begi- 
mentern  an  Special-Waffen  in  concreto 

Feld-, Jäger- 
Bataillon 

Dragoner- 

Husaren- 

s 

p 

Artillerie- 

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Corps- 

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Nr. 

ZU 

Xr. 

Begimenter  Nr. 

Bat.- 

Xr. 

Xr. 

13  in  Agram 

Croatien 
und  Slavonien 

16 

53 

70 

78 

79 
96 

Kriegs- 

Marine 

Beiovar 

Agram 

Peterwardein  . . 
Essegg 

Otocac 

Carlstadt  .... 
Fiume 

31 

5 

12 

13 

37 

38 

39 

4 

i 

theil- 

weise) 

Summa  . 

6 

1 

2 

1 

3 

1 

14  in  Innsbruck 

Tyrol,  Salzburg 
und  Ober- 
Oesterrreich 

14 

59 

1 

G 5-  U 
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Linz 

Salzburg 

Innsbruck  .... 

Brisen 

Trient 

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4 

40 

41 

i 

2 

1 

theil- 

weise) 

Summa  . 

2 

1 

2 

i 

1 

15  in 
Sarajevo 

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Sarajevo 

Banjaluka  .... 
Dolnja  Tuzla  . . 
Mostar 

‘ 

' 

Summa  . 

4 

Militär- 

Com. 

Zara 

Dal- 

ma- 

tien 

22 

Kriegs- 

Marine 

Zara 

Zara 

Ausser  den  hier  genannten  SpecialAVaffen  erhalten  noch  das  Eisenbahn- 
und  Telegraphen-Regiment,  die  Sanitäts-Abtheilungen  und  die  Kriegs-Marine 
ihre  Ergänzung  aus  allen,  die  Monturs-Yerwaltungs-Branche,  die  Yerpflegs- 
Anstalten,  dann  die  Militär- Abtheilungen  der  Pferdezucht- Anstalten  ihre  Er- 
gänzung aus  den  Corps-Bereichen  des  betreffenden  Staatsgebietes  in  concreto. 


U ebersicht 

der  Ergänzung  der  Feld -Jäger- Bataillone. 


Die  Infanterie-Regimenter 

Nr.  1-102. 


8* 


1. 

S chle  sis  eh  es  Infanteri e -Regim ent. 

(1853)  E rgänzungs  - Bezirks  - Commando  : Troppau. 

(1848)  Kaiser  Franz  Josepli. 

Errichtung  und  nachgefolgte  Veränderungen.  1715  laut  Capitulation 
vom  19.  August  durch  den  Churfürsten  von  Trier,  Bischof  von  Osnabrück. 
Carl  Ignaz  Herzog  von  Lothringen  und  Bar,  als  churtrier’sches  Regiment  auf- 
gestellt1!  und  bildeten  8 Compagnien  des  churtrier’schen  Regiments  Osnabrück- 
Bevern2'  den  Stamm  desselben,  der  Rest  (9  Compagnien)  wurde  durch  Werbung 
im  westlichen  Deutschland  aufgebracht;  1716  mit  Anfang  April  unter  dem  Namen 
,, Alt-Lothringen”  auf  10  Jahre  in  kaiserlichen  Dienst  übernommen,  nach  Ablauf 
dieser  Capitulation  im  Jahre  1726  als  kaiserliches  Regiment  bei  behalten3). 
1721  hatte  das  Regiment  300  Mann  von  dem  aufgelösten  Regimente  Trautson 
zur  Completierung  erhalten.  Die  1727  aufgestellten  Auctions-Compagnien 
(4.  Bataillon'!  wurden  1731  an  die  Regimenter  Jung-Wallis  (gegenwärtig  Nr.  36) 
und  Bettendorf  (Nr.  42)  abgegeben. 

1741  eine  Compagnie  des  aufgelösten  Regiments  Schmettau  incorporiert. 

Seit  1769  führt  das  Regiment  die  Nummer  1. 

1860  hei  Reorganisierung  der  Infanterie,  beziehungsweise  Aufstellung 
der  Regimenter  Nr.  63  bis  80,  ein  Bataillon  zu  jener  des  Linien-Infanterie- 
Regiments  Nr.  70. 

1882  bei  Aufstellung  der  Infanterie-Regimenter  Nr.  81 — 102  ein  Bataillon 
zu  der  von  Nr.  81  abgegeben. 

Ergänzung.  Dieses  in  den  westlichen  Kreisen  Deutschlands  mit  dem 
Sammelplätze  Giinzburg  aufgestellte  Regiment  erhielt  auch  später,  wie  die 
übrigen  kaiserlichen  Regimenter,  seine  Ergänzung  theils  durch  Werbung  im 
Reiche  oder  in  den  Erblanden,  theils  durch  Zuweisung  von  Land-Recruten 
aus  den  letzteren. 

Bei  Regelung  der  Reichs-Werbung  (1766)  erhielt  dasselbe  einen  Rayon 
im  oberrheinischen  Kreise  zugewiesen  (bis  1806);  bei  Festsetzung  der  ständigen 
Werb-Bezirke  (1771,  beziehungsweise  1781)  bekam  das  Regiment  den  seinigen 


1)  Haupt-Werbeplätze  waren  Maynz.  Frankfurt  a.  M.,  Darmstadt.  Mannheim.  Heil- 
bronn. Cöln.  Bingen.  Kreuznach,  Worms,  Aschaffenburg  und  einige  kleinere  Orte.  (K.  A., 
Bestallungen.  1715,  Kr.  4324.) 

2)  Irrigerweise  wird  mitunter  das  kaiserliche  Regiment  Bevern  (jetzt  Kr.  29)  als 
jenes  bezeichnet,  welches  den  Stamm  abgegeben. 

3)  Nach  dem  noch  Ende  1715  erfolgten  Tode  des  Errichters.  hatte  dessen  Bruder, 
der  regierende  Herzog  von  Lothringen,  die  Sorge  für  die  Completierung  u.  s.  w.  dieses 
Regiments,  sowie  des  Regiments  Jung-Lothringen  (jetzt  Erzherzog  Carl  Nr.  3),  übernommen 
und  wurden  diese  beiden  Regimenter,  dann  das  ebenfalls  im  kaiserlichen  Dienst  stehende 
Osnabrück'sche  Leib-Regiment  (jetzt  Grossherzog  von  Luxemburg  Nr.  15)  in  allen  Acten  als 
lothringische  Regimenter  benannt. 


- 118  — 


in  Mähren,  Olmützer  Kreis  (unterer  Theil)  mit  der  Stabs-Station  Prossnitz  : 
von  1775  — 1807  hatte  es  auch  einen  Aushilfs-Bezirk  in  Galizien.  — Beiz, 
später  Zamoscer  Kreis.  Von  1808 — 1817  ergänzte  sich  das  .Regiment  je  zur 
Hälfte  aus  dem  mährischen  Antheil,  Werb-Bezirks-Station  Olmütz  und  dem 
galizischen  Antheil,  nunmehr  im  Sandecer  Kreis. 

1817  wurde  Weisskirchen  Haupt-Werb-Bezirks-Station  und  übernahm 
das  Regiment  den  Prerauer  und  Hradischer  Kreis.  1853  endlich  erhielt  das 
Regiment  den  von  Nr.  29  bisher  innegehabten  Werb-Bezirk  in  Schlesien  — 
Troppau,  aus  welchem  es  sich  noch  gegenwärtig  ergänzt '). 

Grenadier-Division.  Von  1769—1779  bildete  dieselbe  mit  jener  von  Nr.  7 
und  20,  1779  bis  1798  mit  jener  von  Nr.  12  und  40  das  zweite  mährische  Bataillon. 
In  dem  Feldzuge  1799—1801  standen  die  Divisionen  von  Nr.  7 und  12  mit 
jener  des  Regiments  in  einem  Bataillon,  in  dem  Feldzuge  1S09  jene  von 
Nr.  29  und  38.  1810 — 1818  stand  dieselbe  mit  jener  von  Nr  12  und  57.  von 
1818  bis  zur  Auflösung  der  combinierten  Grenadier-Bataillone  1852  mit  jener 
von  Nr.  12  und  29  in  einem  Bataillon  vereint. 

Friedens-Garnisonen.  1719  Karansebes,  später  Lugos,  1725  Temesvar. 
1727  Neutra,  1729  Szegedin,  1731  Kronstadt,  1733  Ofen,  1736  Graz  1737  Laibach, 
1740  Eperies,  1745  Ohnütz,  1748  Brünn.  1752  Prag,  1755  Pilsen.  1763  Olmütz, 
1765  Prossnitz,  1772  Auspitz,  1775—1779.  dann  1780 — 1788  Prossnitz.  1790 
Wischau,  1798  Prossnitz.  Von  1801  — 1815  in  den  jeweiligen  Friedensjahren  Pross- 
nitz, 1816  Olmütz,  1817  Brünn.  1818  Kremsier,  1821  Palermo,  1826  Cremona.  1827 
Piacenza,  1828  Mantua,  1830  Verona.  1831  Mailand,  1838  Piacenza.  1842  Mailand, 
1849  Florenz,  1851  Venedig.  1853  Ancona,  1856  Venedig,  1857  Verona,  1859 
Mantua,  dann  Venedig.  1860  Badia,  1861  Treviso,  1862  Mirano,  1S63  Rovigo- 
Padua,  1864  Noale,  1865  Vicenza,  1866  Prag,  1871  Troppau,  1876  Wien.  1879 
Sarajevo,  1882  Troppau. 

Regiments-Knaben-Erziehungshaus.  1782  in  Prossnitz  activiert.  wo  es 
bis  zur  Auflösung  (1852)  verbheb. 


Regiments-Inhaber. 


1715  Lothringen  und  Bar,  Carl  Ignaz 
Herzog,  Churfürst  von  Trier, 
Bischof  von  Osnabrück* 2). 

1716  Lothringen,  Leopold  Clemens, 
Erbprinz. 

1723 — 1726  unbesetzt. 

1726  Lothringen,  Franz  Stephan.  Erb- 
prinz3) (1729  Herzog  zu);  seit 

1737  Franz  Stephan,  Grossherzog  von 
Toscana,  General-Lieutenant, 
dann  von 


1745  Franz  I.,  als  römisch-deutscher 
Kaiser. 

1765  Kaiser  Joseph  II. 

1790  Kaiser  Leopold  II. 

1792  Kaiser  Franz  II.,  derselbe  nach 
Niederlegung  der  deutschen  Kaiser- 
würde 

1806  Kaiser  Franz. 

1835  Kaiser  Ferdinand. 

184S  Kaiser  Franz  Joseph. 


Zweite  Inhaber. 

Von  1767—1803  Botta  d’Adorno.  Jacob  Marquis,  GM.— FM.:  von  1S03— 
1827  Brady,  Thomas  Freiherr  von.  FML. — FZM.;  von  1827 — 1842  Hanger. 
Franz,  FML.;  von  1843—1850  d’Aspre.  Constantin  Freiherr  von.  FML.  — FZM. : 
von  1850—1855  Ramberg.  Georg  Freiherr  von,  FML.;  von  1S55 — 1S64  Teiiner. 


1)  1SS3  der  östliche  Theil  von  Schlesien  — Teschener  Bezirk,  als  neuer  Heeres- 
Ergänzungs-Bezirk  für  das  Infanterie-Regiment  Nr.  100  abgetrennt. 

2)  Das  Regiment  führte  nicht  seinen,  sondern  den  Namen:  Alt-Lotliringen.  .Nach 
dessem  Tode  wurde  die  Inhabers  würde  über  dieses  Regiment,  sowie  über  das  Regiment 
Jung-Lothringen  (jetzt  Erzherzog  Carl  Nr.  3).  von  Seite  des  regierenden  Herzogs  von 
Lothringen,  dem  Prinzen  Eugen  von  Savoven  angetragen,  welcher  deren  Annahme  jedoch 
ablehnte.  (K.  A..  H.  K.  R,  1716  Juli  618,  Reg.)  Die  Inliabersrechte  wurden  1*16—1.26  durch 
den  Hofkriegsrath,  beziehungsweise  Regiments-Commandanten  ausgeübt. 

3)  War  von  1716—1726  Inhaber  des  jetzigen  Infanterie-Regiments  Erzherzog  Carl  Nr.  3. 


- 119  — 


Ignaz.  FML.;  von  1864 — 1869  Jablonsky  clel  Monte  Berico,  Joseph  Freiherr 
von,  FML.1). 

Regim  ents-  C o nmian  d ante  n . 


1716  Moltke,  Werner  Freiherr  von, 
Obristlieutenant — Obrist. 

1727  Waha,  Carl  Freiherr  von.  Obrist. 

1733  Mer cy- Argenteau,  Joseph 
Graf,  Obrist. 

1734  Helfreich,  Christian  von,  Obrist. 

1739  D ehrenthal.Johann  von,  Obrist. 

1741  Meligny,  Joseph  Baron,  Obrist. 

1742  Levrier,  Joseph  Ae,  Obrist. 

1745  Bretton,  Hyacinth  Ae,  Obrist. 

1752  Lagelberg,  LeopolA  Freiherr 

von,  Obrist. 

1758  Leeuven,  Engelbert  Freiherr 
von.  Oberst2). 

1766  Kaunitz-Bittberg, Franz  Graf, 
Oberst. 

1773  Huff,  Carl  Freiherr  von,  Oberst. 

1785  Lichtenberg,  Cajetan  Graf, 
Oberst. 

1789  Rosselmini.  GerharA  Chevalier, 
Oberst. 

1794  Nimptsch,  Ferdinand  Graf, 
Oberst. 

1796  Anhalt  - Bernburg-Scliaum- 
burg,  Wilhelm  Prinz  zu,  Oberst. 

1799  Johnson,  Christian  Chevalier, 
Oberst. 

1800  Kayser,  Nicolaus  von,  Oberst. 

1807  GreAler,  Johann,  Oberst. 

1809  Hohenlohe  - Langenburg, 
Gustav  Prinz.  Oberst. 

1815  Straka,  Franz,  Oberst. 

1820  May us,  Alexander  Freiherr  von, 
Oberst. 

1827  Sahlhausen,  Moriz  Freiherr 
von,  Oberst. 


1831  JanAa,  Franz,  Oberst. 

1837  Kalliany  von  Kallyan.  Joseph. 
Oberst. 

1845  Post,  Joseph  Freiherr  von, 
Oberst. 

1849  Martini,  Joseph  von.  Oberst. 

1850  Künigl,  Alois  Graf.  Freiherr 
von  Ehrenburg  unA  auf  Aer 
Warth,  Oberst. 

1857  J o hn,  F ranz  Freiherr  von.  Oberst. 
1859  Victor  von  Pontis,  Stephan, 
Oberst. 

1859  Ring  eis  heim,  Joseph  von, 
Oberstlieutenant. 

1860  Du  Rieux  Ae  Feyau.  AlfreA, 
Oberst. 

1866  Schmelzer,  Erwin,  Oberst. 

1866  Du  Rieux  Ae  Feyau,  AlfreA, 
Oberst3 *). 

1867  Fellner  von  FelAegg,  Joseph, 
Oberst. 

1874  Taulow  von  Ro senthal.  Hugo 
Ritter  von,  Oberst. 

1877  Zambaur,  EAuarA  von,  Oberst. 
1882  Lichtenberg,  Emil  Freiherr 
von,  Oberst. 

1885  SchmeAes,  Ernst,  Oberst. 

1887  HayA  von  unA  zu  HayAegg. 
Gustav  Ritter  von,  Oberst. 

1890  Pino  von  FrieAenthal,  Arthur 
Ritter  von.  Oberst. 

1891  Mayer,  Albert EAler von,  Oberst. 
1895  ConraA  von  HötzenAorf, 

Franz,  Oberst. 


Reserve-Commandanten. 


1869  Van  der  Sloot,  Eduard,  Oberst. 

1875  Kober,  Guido  von,  Oberst  - 
lieutenant — Oberst. 

1872  DobnervonDobenau, Leopold. 
Oberst. 

1876  Joly,  Emil  Ritter  von,  Oberst. 


1877  Lauer,  Hugo  Freiherr  von. 
Oberst. 

1878  Potier  des  Echelles,  Sigmund 
Freiherr  von,  Oberstlieutenant. 

1881  Stoeber,  Joseph,  Oberstlieute- 
nant. 


Vor  dem  Feinde  gefallene  höhere  Offleiere. 

1741  Regiments-CommanAant  Obrist  von  Dehrenthal  in  der  Schlacht 
bei  Mollwitz  j. 

1745  Obristwachtmeister  l’Allemand  in  der  Schlacht  bei  Soor  j. 


*)  Wurde  Inhaber  des  Infanterie-Regiments  Nr.  30;  seither  zweite  Inhaberstelle  nicht 
mehr  besetzt. 

2)  Im  Laufe  des  siebenjährigen  Krieges  der  Titel  ..Ohrist'7  in  ..Oberst"  umgeändert . 

3)  Commanclierte  während  des  Feldzuges  eine  Brigade,  übernahm  nach  demselben 

das  Regiments-Commando  wieder. 


- 120  — 


1757  Regiments-Commandant  Obrist  Freiherr  von  Lagelberg  an  den 
bei  Leuth  ßn  erhaltenen  Wunden  gestorben  (26.  December). 

1799  Eegiments-Commandant  Oberst  Prinz  von  Anhalt  in  der  Schlacht 
bei  Stockach  j*. 

1809  Eegiments-Commandant  Oberst  Gr  edler  bei  Abensberg  j. 

1859  Die  Majore  Edmund  Freiherr  von  Haan  und  Philipp  Lettinger. 
genannt  Linderl,  beide  bei  Magenta  verwundet,  in  feindlicher  Gefangenschaft 
gestorben. 

1866  Oberstlieutenant  Heinrich  Edler  von  Hab  ermann  und  Major 
Alfred  Pilati,  beide  in  dem  Treffen  bei  Trautenau  y. 


Feldzüge. 

Alt-Lothringen.  1716.  Sofort  nach  der  Uebernahme  in  den  kaiser- 
lichen Dienst  auf  den  Kriegs-Schauplatz  nach  Ungarn  gesendet,  kamen  in  der 
Schlacht  bei  Peterwardein  nur  che  Grenadiere,  das  Eegiment  bei  Erstürmung 
der  Palanka  von  Temesvar  zum  ersten  Male  in  das  Feuer. 

Leopold  Lothringen.  1717  bei  der  Belagerung  von  Belgrad,  an  welcher 
nur  zwei  Bataillone  theilnahmen1),  erlitt  ein  Bataillon  in  der  Schlacht  daselbst 
grosse  Verluste;  Eegiments-Commandant  Obristlieutenant  Moltke  ein  kaiser- 
liches Anerkennungsschreiben  erhalten  und  zum  Obristen  befördert. 

Franz  Lothringen.  1733 — 1734  nicht  vor  dem  Feinde  verwendet, 
rückte  das  Eegiment  1735  nach  Italien,  kam  jedoch  nicht  mehr  zur  Action. 

1737  fochten  zwei  Bataillone  in  dem  Treffen  bei  Eadujevac. 

1738  in  jenem  bei  Kornia  und  Mehadia.  Eegiments-Commandant  Obrist 
Helfreich  sich  in  diesen  Actionen,  insbesondere  bei  Eadujevac  ausgezeichnet; 
eine  Abtheilung  Uj -Palanka  standhaft  vertheidigt. 

1739  zwei  Bataillone  und  che  Grenadiere  in  der  Schlacht  bei  Grocka  mit 
Standhaftigkeit,  aber  grossen  Verlusten  gelochten;  das  3.  Bataillon  in  Belgrad. 

1741  zwei  Grenadier-Compagnien  in  der  Vertheidigung  von  Ottmachau 
sich  ausgezeichnet,  zwei  Bataillone  in  der  Schlacht  von  Mollwitz; 

1742  in  jener  von  Caslau  das  Eegiment  den  Kückzug  gedeckt,  später 
bei  der  Belagerung  von  Prag  mehrere  Ausfälle  tapfer  zurückgewiesen. 

1743  in  dem  Treffen  bei  Simbach  durch  rechtzeitiges  Eingreifen  den 
Sieg  entschieden,  dann  an  dem  Ueberfalle  bei  Wischeiburg  theilgenommen. 
sowie  an  der  Vorrückung  an  den  Ehein;  die  Grenadiere  bei  der  Erstürmung 
von  Dingolfing  und  Einnahme  von  Landau. 

1744  war  eine  Abtheilung  in  dem  Nachhut-Gefechte  bei  Lauterburg, 
das  Eegiment  sodann  in  Böhmen;  die"  Grenadiere  bei  Forcierung  des  Elbe- 
Ueberganges  bei  Teltschitz  sich  ausgezeichnet. 

Kaiser.  1745  das  Leib-Bataillon  in  dem  Treffen  bei  Habelschwerdt.  das 
Regiment  in  den  Schlachten  bei  Hohenfriedberg  und  Soor. 

1756  zwei  Bataillone  und  die  Grenadiere  in  der  Schlacht  bei  Lobositz. 
letztere  auch  in  dem  vorhergegangenen  Gefechte  bei  Peterswalde. 

1757  war  das  Regiment  in  der  Schlacht  bei  Prag,  dann  bei  der  Ver- 
theidigung dieser  Festung  und  focht  später  mit  Auszeichnung  aber  grossen 
Verlusten  bei  Breslau  und  Leuthen,  zwei  Compagnien  bei  der  Belagerung  und 
Erstürmung  von  Schweidnitz. 

1758  das  3.  Bataillon  an  der  standhaften  Vertheidigung  von  Olmütz 
theilgenommen,  das  Regiment  bei  Hochkirch  gelochten; 

1759  nicht  in  das  Feuer  gekommen,  stand  dasselbe 

1760  in  Dresden,  wo  es  sich  unter  seinem  Coramandanten,  Oberst  Baron 
Leeuven,  bei  den  Ausfällen  am  21.  Juli  hervorthat;  in  der  Schlacht  bei  Torgau 
beinahe  ganz  aufgerieben,  nahm  das  Regiment 

1761/62  an  keiner  grösseren  Action  mehr  theil. 


J)  Ein  Bataillon  stand  in  Grosswardein. 


— 121  — 


1778/79  stand  das  Regiment  bei  der  Haupt- Armee,  ohne  Gefecht;  das 
3.  Bataillon  in  Galizien,- die  Grenadiere  (Bataillon  Provera)  bei  der  Armee  in 
Mähren. 

1788  das  3.  Bataillon  zum  Corps  Coburg  eingetheilt,  in  dem  Gefechte 
bei  Larga,  der  Einnahme  von  Jassy,  dann  bei  Vaslui  und  Adjud  gefochten. 
das  Leib-Bataillon  bei  Semlin  (Opova)  und  zeichnete  sich  dieses 

1789  bei  der  Erstürmung  von  Belgrad  aus.  Oberstlieutenant  de  Souel 
wurde  für  seine  hervorragenden  Leistungen  MTO-R . ; das  3.  Bataillon  bei 
Foksani  und  Märtinestie;  Bataillons -Commandant  Major  Graf  Nimptsch  und 
Hauptmann  de  Rousseau  sich  besonders  ausgezeichnet. 

1790  stand  dieses  Bataillon  bei  der  Belagerung  von  Giurgevo. 

1793  fochten  das  Leib-  und  Oberst-Bataillon  beim  Corps  Wurmser  am 
Ober  - Rhein,  unter  dem  Regiments  - Commaudanten  - Oberst  Rosselmini, 
tlieils  vereint,  theils  abtheilungsweise  mit  Auszeichnung  bei  Insheim  (Landau), 
Bergzabern,  am  Bien -Walde  (12.  und  20.  September),  sowie  bei  Erstürmung 
der  Weissenburger  Linien.  Weiter  nahmen  Abtheilungen  des  Regiments 
theil  an  den  Gefechten  bei  Neuweiler,  Buchsweiler,  Uttenhofen,  Reichslioten, 
endlich  an  jenem  bei  E roschweiler.  wo  9 Compagnien  unter  Oberst  Rosselmini, 
der  schwer  verwundet  in  Gefangenschaft  gerieth,  von  bedeutender  Uebermaclit 
eingeschlossen,  sich  mit  Kolben  und  Bajonnett  den  Rückzug  erkämpften. 

1791  focht  das  Regiment  in  den  Niederlanden  bei  le  Cäteau,  Tournay 
und  Charleroi,  betheiligte  sich  dann  an  der  glänzenden  Vertheidigung  von 
Lüttich  und  schlug  in  dem  Gefechte  bei  Sprimont  (Esneux)  fünf  Stürme 
standhaft  ab. 

Die  Ende  1793  auf  den  Kriegs-Schauplatz  an  den  Rhein  nachgerückten 
Grenadiere  (Bataillon  Bender)  kamen  1791  nach  den  Niederlanden  und  fochten 
in  der  Schlacht  bei  le  Cäteau. 

1795  wieder  am  Rhein  stehend,  zeichnete  sich  das  Regiment  in  dem 
Gefechte  an  der  Pfrimm  (mit  klingendem  Spiele,  ohne  einen  Schuss  zu  thun, 
Monsheim  gestürmt)  aus,  dann  Gefecht  bei  Kreuznach;  die  Grenadiere  vor 
Mannheim. 

1796  focht  das  Regiment  bei  Altenkirchen,  Wetzlar  und  Uckerath,  deckte 
bei  Friedberg  mit  gewohnter  Zähigkeit  und  Tapferkeit  den  Rückzug  und 
kämpfte  noch  bei  Würzburg  und  Freilingen,  ein  Bataillon  bei  Erstürmung 
von  Neuwied.  Das  aus  den  Erblanden,  nach  vorübergehender  Verwendung  bei 
der  Occupation  von  Krakau,  nachgerückte  3.  Bataillon  (Oberstlieutenant  Bankh) 
gerieth  in  der  Schlacht  bei  Biberach  in  Kriegsgefangenschaft;  später  ranzioniert. 
kam  es  zu  der  Belagerung  von  Kehl,  an  welcher  auch  die  Grenadiere,  welche 
früher  bei  Malsch,  Amberg,  Emmendingen  und  Schlierigen  gefochten,  theil- 
nahmen. 

1797  war  das  Regiment  bei  der  Belagerung  von  Hüningen  und  in  dem 
Gefechte  bei  Diersheim  (Honau);  Hauptmann  Graf  Pr ey sing  für  Auszeichnung 
in  demselben  aussertourlich  zum  Major  befördert. 

1799  das  2.  und  3.  Bataillon  unter  dem  Regiments-Commandanten  Oberst 
Prinzen  Anhalt  indem  Treffen  bei  Ostrach  sich  ausgezeichnet,  ebenso  in  der 
Schlacht  bei  Stockach  (Liptingen).  Später  zum  Corps  Hotze  eingetheilt,  war 
das  Regiment  in  den  Gefechten  am  Luciensteig  und  bei  Witlikon,  dann  in  der 
ersten  Schlacht  bei  Zürich  (hier  auch  die  Grenadiere).  In  dem  Gefechte  bei 
Altmatt  erstürmten  drei  Compagnien  eine  Schanze,  in  jenem  bei  Glarus  erkämpfte 
sich  das  mit  einem  Bataillon  des  9.  Grenz-Regiments  abgeschnittene  3.  Bataillon 
den  Durchzug.  Abtheilungen  des  Regiments  fochten  noch  bei  Nettstall,  machten 
den  beschwer  liehen  Marsch  über  den  Panix-Pass  mit.  sowie  einige  kleinere 
unbedeutende  Gefechte.  Die  Grenadiere  (Bataillon  Bojakowsky)  bei  Stockach 
und  der  Erstürmung  von  Mannheim  (Neckarau)  sich  ausgezeichnet.  Ausser  dem 
bei  Stockach  gefangenen  Commandanten  Oberst  Prinz  Anhalt,  erscheinen 
noch  dessen  Nachfolger,  Oberst  Johnson,  sowie  noch  einige  Officiere  wegen 
hervorragender  Tapferkeit  belobt. 

1800  stand  das  Regiment  in  Tyrol,  drei  Compagnien  bei  Rankweil,  das 
3.  Bataillon  bei  Götzis  sich  ausgezeichnet;  die  Grenadiere  in  den  Schlachten 


— 122  - 


bei  Engen,  Möskirch  brav  gefochten,  bei  Biberack  in  Reserve  gestanden:  bei 
Holienlinden  wurde  das  Bataillon  versprengt,  die  Reste  fochten  bei  Anthering. 

1805  mit  1 Feld-  und  dem  Grenadier-Bataillon  auf  dem  Kriegs-Schauplatze 
in  Deutschland  haben  sich  das  1.  Bataillon  unter  Oberstlieutenant  Gredler 
in  dem  Treffen  bei  Elchingen,  das  3.  unter  Major  Prinz  Hohenlohe  in  jenem 
am  Michaelsberge  ausgezeichnet;  das  Regiment  bei  Ulm  in  Kriegsgefangen- 
schaft gerathen;  das  6.  Bataillon  kämpfte  in  der  Schlacht  von  Austerlitz. 

1809  mit  drei  Bataillonen  im  3.  Corps  (Hohenzollern)  eingetheilt,  zeichnete 
sich  das  Regiment  in  dem  Gefechte  bei  Rohr  aus,  wurde  jedoch  in  jenem  bei 
Abensberg  versprengt  und  grösstentheils  gefangen.  Ausser  dem  gefallenen 
Commandanten,  Oberst  Gredler,  erscheint  noch  Oberlieutenant  Gastgeb  als 
besonders  ausgezeichnet  belobt.  Das  reorganisierte  Regiment  focht  bei  Wagram 
und  Znaym,  die  Grenadiere  (Bataillon  Hohenlohe)  bei  Eggmühl.  Aspern, 
Wagram  und  Znaym. 

1812.  Anfänglich  zum  Reserve-,  später  zum  Auxüiar-Corps  Schwarzenberg 
eingetheilt,  kam  das  Regiment  nicht  in  das  Gefecht. 

1813  focht  es  mit  Auszeichnung  in  der  Schlacht  bei  Dresden,  doch  ge- 
riethen  zwei  Compagnien,  welche  durch  standhaftes  Ausharren  den  Rückzug  der 
Division  Weissenwolf  ermöglicht  hatten,  in  Kriegsgefangenschaft;  ebenso  brav 
hielt  es  sich  in  den  Kämpfen  bei  Leipzig  (Gross-  und  Klein-Zschocker  und 
bei  Hochheim.  Die  Grenadiere  (Bataillon  Frisch)  in  der  Donau-Armee,  dann 
bei  Hanau;  das  1.  Batailon  bei  der  Einnahme  von  Aussig  gefochten. 

1814  kämpfte  das  Regiment  (1.  und  3.  Bataillon)  bei  Bar  sur  Aube, 
Brienne,  la  Ferte  sur  Aube.  wo  es  irn  Vereine  mit  dem  Regimente  Xr.  41.  ohne 
einen  Schuss  zu  thun.  die  Brücke  und  selbe  dominierenden  Höhen  erstürmte; 
dann  noch  bei  la  Guillotiere  (Villeneuve).  Das  2.  Bataillon  unter  Major  Y oung 
leistete  bei  der  Belagerung  von  Beifort  gute  Dienste.  Die  Grenadiere  und  das 
auf  den  Kriegs-Schauplatz  nachgerückte  1.  Landwehr-Bataillon  kamen  nicht 
in  das  Gefecht. 

1815  das  Regiment  bei  der  Belagerung  von  Hüningen. 

1821  focht  dasselbe  bei  Rieti  und  Antrodocco  gegen  die  ^Neapolitaner : 
Major  Baron  d’Aspre  sich  ausgezeichnet. 

1848  das  Regiment  (1.  und  2.  Bataillon)  in  den  2tägigen  Strass enkämpfen 
in  Mailand  sich  ausgezeichnet ; später  focht  dasselbe  bei  der  Erstürmung  von 
Vicenza,  in  den  Schlachten  (G-efechten)  bei  Sona,  Sommacampagna.  Custozza 
und  Volta,  dann  vor  Mailand  (Vigentino),  endlich  bei  Marazzone  gegen  die 
Freiscka.aren  Garibaldi’s) ; die  Grenadiere  (Bataillon  Strastil)  an  den  Kämpfen 
an  der  Tabor-Brücke,  sowie  an  der  Cernierung  und  Einnahme  von  Wien  ehren- 
vollen Antheil  genommen,  an  letzterer  auch  das  3.  und  das  Landwehr-Bataillon. 

1849  das  Regiment  mit  gewohnter  Bravour  bei  Mortara  und  Xovara 
gekämpft,  ebenso  später  bei  der  Einnahme  von  Livorno.  Das  3.  und  Landwehr- 
Bataillon,  sowie  die  Grenadiere  standen  in  Ungarn  und  kamen  erstere  beiden 
bei  Äcs,  Marczaltö  und  bei  der  Einnahme  von  Raab  in  das  Feuev.  letztere 
standen  bei  der  ersten  Cernierung  von  Komorn  (Treffen  bei  Käty  und  focoten 
dann  bei  Zsigärd,  Pered  und  Puszta  Herkdly;  bei  der  weiteren  Vorrückung 
an  die  Theiss  bei  Szöreg  und  Temesvar  wenig  engagiert. 

Für  Auszeichnung  in  diesen  beiden  Feldzügen  erhielten: 

MTO-C.  der  zweite  Regiments-Inhaber  FZM.  d’Asprj;. 

LO.  Die  Majore  Theodor  Medl  und  Alexander  Vogl:  Hauptmann 
August  Graf  Pimodan-Rarecourt  (Ordonnanz-Ofticier  des  FM.  Radetzky 
und  Oberlieutenant  Wilhelm  Prinz  Württemberg. 

EKO.  3.  Hauptmann  Carl  Seidl. 

MVK.  Die  Majore  Anton  Rath,  Georg  Mestrovich  und  Andreas  Reder  : 
die  Hauptleute  Ludwig  Ritter  von  Erich,  August  von  Drouart.  Carl  von 
M e riz  z i,  Emanuel  Z ap  1 e t al 1),  Titus  Baron  D aubleb  sky-S  t er  ne  ck,  Eustachius 

J)  Nachträglich  (als  Major  in  Local- Anstellung). 


- 123  — 


Tiltscher,  Joseph  Hermann,  Alois  Edler  von  Baravalle,  Ferdinand 
Schill,  Franz  Graf  Thun-Hohenstein,  Joseph  Schmidt,  Joseph  Eingel- 
hann, Heinrich  Schrott  von  Rohrberg  und  Hermann  Edler  von  Neu- 
hauser; die  Oberlieutenants  Ludwig  Siebert,  Joseph  von  Zergollern, 
Moritz  Reiter,  Adolf  Reh m,  Heinrich  Vogel,  Alexander  Edler  von  Braun. 
Johann  Zapletal,  Franz  Karth,  August  Brosche,  Alois  Schmidt,  Eduard 
Brossmann,  Anton  Wodiczka,  Rudolph  Schmidt  von  Schwarzenschild  ; 
die  Unterlieutenants  Leopold  Gockert  und  Georg  Förster. 

GCE3I.2.  Regiments-Arzt  Dr.  Peter  Wank. 

1859  mit  drei  Feld-  und  dem  Grenadier-Bataillon  im  7.  Corps  (Zobel)  ein- 
getheilt,  focht  das  Regiment  mit  Auszeichnung  in  den  Schlachten  bei  Magenta 
(Sturm  auf  Buffalora)  und  Solferino,  in  welch’  letzterer  der  Divisionär,  Prinz 
Alexander  von  Hessen,  das  Regiment  zum  Sturme  auf  den  Monte  Fontana 
vorführte  ; Abends  bei  Deckung  des  Rückzuges  mitgewirkt  ; das  4.  Bataillon 
Besatzung  in  Peschiera. 

Decoriert  wurden  mit : 

LO.  Major  Georg  Drasenovic  und  der  bei  Magenta  schwer  ver- 
wundete, in  feindlicher  Gefangenschaft  gestorbene  Major  Eduard  Freiherr 
von  Haan  (nachträglich  zuerkannt). 

EKO.  3.  Oberstlieutenant  Anton  Thill ; Major  Georg  Drasenovic; 
die  Hauptleute  Rudolph  Schmidt  von  Schwarzenschild  und  Heinrich 
Wodiczka;  Oberlieutenant  Carl  Urban;  dann  dem  vor  dem  Feinde  ge- 
fallenen Major  Lettinger  und  Hauptmann  Friedrich  von  Kuhn  nachträglich 
zuerkannt. 

MVK.  Die  Hauptleute  Alois  Schmidt,  Friedrich  Baron  Holzhausen. 
Ferdinand  Spiller,  Alois  Jihn.  Arnold  Seeling,  Friedrich  Mathes,  Adolf 
Edler  von  Wurmb  und  Alfred  Pilati;  die  Oberlieutenants  Michael  Keibler, 
Johann  Haager,  Carl  Urban,  Franz  Albrecht,  Adam  Lehmann.  Matthias 
Burger,  Carl  Navr atil.  Maximilian  No vak  und  Anton  Wischin  ; die  Unter- 
lieutenants Hermann  Albrecht,  Johann  Seibert,  Matthias  Ferrentz,  Carl 
Freiherr  von  Kutschera,  Julius  Pieree,  Anton  Chovanetz,  Theodor 
Freiherr  von  Toussaint,  Alexander  Julian,  Wilhelm  Kick  und  Julius 
Folie. 

1866  zeichnete  sich  das  bei  der  Nord-Armee  (10.  Corps  Gablenz)  ein- 
getheilte  Regiment  in  dem  Treffen  bei  Trautenau,  bei  dem  Sturm  auf  den 
Kapellenberg  besonders  aus ; in  dem  Gefecht  bei  Neu-Rognitz  rettete  das 
1.  Bataillon  durch  standhaftes  Ausharren  die  Geschütze ; in  der  Schlacht  bei 
Königgrätz  erlitt  das  Regiment  (Kämpfe  um  Sadowa)  grosse  Verluste;  das 
4.  Bataillon  Besatzung  in  Olrnütz. 

Für  Auszeichnung  in  diesem  Feldzuge  erhielten  : 

EKO.  3.  Regiments- Commandant  Oberst  Altred  Du  Rieux  und  Haupt- 
mann Adolf  Edler  von  Wurmb. 

MVK.  Oberstlieutenant  Eduard  Van  der  Sloot;  Major  Carl  Jaus; 
Hauptmann  August  Pockels  (an  den  erhaltenen  Wunden  gestorben);  Ober- 
lieutenant Alexander  Köhler;  Unterlieutenant  Ferdinand  Körner. 

1878  an  der  Occupation  Bosniens  nicht  betheiligt,  nahmen  Abtheilungen 
des  seit  1879  daselbst  garnisonierenden  Regiments 

1882  an  den  Streifzügen  des  Obersten  Hotze  gegen  Foca,  dem  Gefechte 
bei  Humic,  der  Expedition  in  die  Zagorje  (Gefecht  bei  Budany)  und  einigen 
kleineren  Scharmützeln  theil. 

Decoriert  wurden  mit : 

EKO.  3.  Regiments-Commandant  Oberst  Zambaur  und  Major  Franz 
Friedrich. 

MVK.  Hauptmann  Anton  nobile  Paulucci  clelle  Roncole  ; Ober- 
lieutenant Anton  Kutschera  und  dem  gefallenen  (an  seinen  Wunden  ge- 
storbenen) Oberlieutenant  Carl  Geis  zier  nachträglich  zuerkannt. 


— 124 


T apferkeits-M  e tl  ail  1 en . 

Silberne 


1789 

Goldene 

Silberne 

2 

1848 

Goldene 

5 

I.  Cl. 

13 

II.  Cl 

36 

1793—1801 

6 

39 

1849 

4 

21 

68 

1805 

— 

— 

1859 

4 

40 

41 

1809 

— 

1 

1866 

2 

20 

55 

1813-1815 

2 

21 

1882 

— 

5 

14 

Adjustierung x). 

1726  -)  weisser  Hock,  rothe  Aermel- Aufschläge  ; 

1738,  1743,  17488)  unverändert; 

1757  s)  weisser  Rock,  rotke  Aufschläge  und  Kragen , Camisole  und  Unterfutter ; 
1767  weisser  Rock,  pompadourrothe4)  Egalisierung6),  gelbe  Knöpfe: 
1868  dunkelblauer  Waffenrock,  dunkelrothe  Egalisierung,  gelbe  Knöpfe. 


p In  Bezug  auf  Adjustierung  werden  bei  (len  einzelnen  Regimentern  nur  jene  Daten 
aufgeführt,  welche  ein  charakteristisches  Abzeichen  derselben  bilden. 

s)  Das  im  Kriegs-Archiv  erliegende  Schema  vom  .Jahre  1726  (Cahier  Enveloppe  A. 
Nr.  28)  ist  das  erste  Actenstftck.  welches  die  Farben  der  Aufschläge  der  einzelnen  Regi- 
menter (die  Regimentsfarben)  angibt.  Alle  in  dieser  Richtung  enthaltenen  Angaben  aus 
früheren  Perioden  können  nur  als  traditionelle  Ueberlieferungen.  aber  nicht  als  authentisch 
angesehen  werden. 

3)  Weitere  solche  Schemata  sind  aus  den  Jahren  1738.  1743.  1748  und  1757  vorhanden 
(Enveloppe  A,  Nr.  32,  9,  39  und  62) ; jenes  vom  .Jahre  1757  ist  das  Einzige,  welches  auch 
Angaben  über  die  Farben  der  Camisole,  des  Unterfutters  enthält,  deren  Bestimmung  auch 
dem  Inhaber  anheimgestellt  war  und  vielfach  auch  früher  mit  der  Regimentsfarbe  über- 
einstimmte. 

P Statt  „pompadourroth”  seit  1807  die  Bezeichnung  ..dunkelroth''  normiert, 
p Der  Ausdruck,, Egalisierung”  wird  hier  und  in  der  F olge  statt  der  Einzelbezeichnungen 
für:  Kragen,  Aermel-Aufschläge.  Umschläge  an  den  Schössen  so  lange  solche  bestanden  . 
Passepoilierung  an  den  Röcken  und  Mänteln  der  Officiere  (vorübergehend  auch  ah  jenen  der 
Mannschaft),  Paroli  an  den  Blousen  und  Aermelleibeln.  endlich  Achsel-Dragoner  (Achsel- 
wülste) an  den  Mannschafts-Röcken  angewendet. 


9 

U ngarisches  Infanterie-Regiment. 

(1S83)  Ergänzungs  - Bezirks  - Commando  : Kronstadt. 

(1814)  Alexander  I.  Kaiser  von  Russland. 

(f  zu  Taganrog  in  der  Krim  den  1.  December  1825.) 

(Das  Regiment  bat  seither  diesen  Namen  auf  immerwährende  Zeiten  zu  führen. 

Inhaber. 

(1894)  Nikolaus  II.,  Kaiser  von  Russland. 

Zufolge  Allerhöchster  Genehmigung  (Armee -Verordnungs-Blatt,  11.  Stück  ex  1889)  darf 
das  Regiment  anstatt  der  weissen  Fahne  (Leibfahne)  die  gelbe  Fahne  des  3.  Bataillons,  zur 
Erinnerung  an  ruhmreiche  Waffenthaten.  welche  sich  an  dieselbe  knüpfen,  mit  der  Ein- 
theilung  beim  2.  Bataillon  führen. 

Errichtung  und  nachgefolgte  Veränderungen.  1741  laut  Beschluss  der 
auf  dem  Landtage  zu  Presshiu’g  im  September  und  October  versammelten  Stände 
Ungarns,  durch  den  von  der  Königin  mit  Patent  vom  21.  October  ernannten 
Obristen  von  Ujväry,  in  den  Comitaten  am  rechten  Donau -Ufer  aufgestellt 
(20  Compagnien  in  4 Bataillonen)  *). 

Seit  1769  führt  das  Regiment  die  Nummer  2. 

1798  das  4.  Bataillon  zur  Aufstellung  des  2.  neuen  ungarischen  Linien- 
infanterie-Regiments (später  Nr.  60)  abgegeben. 

1849  wurde  das  Regiment  in  Folge  der  Ereignisse  in  Ungarn  zu  St.  Pölten 
in  Nieder-Oesterreicb  reorganisiert. 

1860  ein  Bataillon  zu  dem  Linien-Infanterie-Regimente  Erzherzog  Heinrich 
Nr.  62  transferiert. 

1883  ein  Bataillon  an  das  neu  aufgestellte  Infanterie-Regiment  Nr.  82 
abgegeben. 

Ergänzung.  Dieses  durch  freie  Werbung  im  Eisenburger  und  den  an- 
grenzenden Comitaten  mit  dem  Sammelplätze  Raab  aufgestellte  Regiment 
ergänzte  sich  von  1781 2)- 1857  aus  den  Comitaten  Pressburg,  Neutra  u.  s.  w. 
(an  der  Waag),  Sammelplatz  des  W erb -Bezirkes  Pressburg. 

1857  wurde  das  Regiment  mit  seiner  Ergänzung  nach  Siebenbürgen 
überwiesen  und  übernahm  den  bisher  demInfanterie-RegimenteNr.62  gehörenden 
Bezirk  im  südöstlichen  Theile  dieses  Landes,  Ergänzungs-Bezirks-Station  wurde 
Fogaras;  seit  1883  befindet  sich  das  Ergänzungs-Bezirks-Commando  in  Kronstadt. 


J)  1748  auf  den  Fuss  der  übrigen  deutschen  Regimenter  gesetzt. 

3)  Bis  zu  diesem  Jahre  wurden  den  Regimentern  fallweise  mit  Landtags-Beschluss  die 
Werbeplätze  bald  in  diesem,  bald  in  jenen  Comitaten  zugewiesen,  so  diesem  Regimente  1749 
im  Biharer  und  den  angrenzenden  Comitaten  u.  s.  w. 


126  - 


Grenadier-Division.  Ion  1769—1798  stand  die  Division  mit  jener  von 
Nr.  34  im  ersten  ungarischen  Bataillon  (als  3.  Division  1769  jene  von  Nr.  33.  1775 
jene  von  Nr.  32  in  diesem  Bataillon  eingetheilt).  In  dem  Feldzüge  1799  — 1801 
bildete  dieselbe  mit  jener  von  Nr.  31  und  60,  in  dem  Feldzuge  1809  mit  jener 
von  Nr.  33  und  39  ein  Bataillon.  Von  1810—1818  bildete  die  Division  des 
Regiments  mit  jener  von  Nr.  19  und  33  ein  Bataillon,  1818  — 1832  stand  die- 
selbe mit  Nr.  32  und  33,  endbcb  1832 — 1852  mit  jener  von  Nr.  32  und  39  vereint. 

Friedens-Garnisonen.  1748  Prossnitz.  1749  Brandeis,  1751  in  Ungarn. 
1752  Olmütz,  1763  Nieder-Oesterreich.  1765  Brandeis.  1767  Prag.  1769  Wien, 
1771  Bicske,  1772  Raab,  1773  Ofen,  1774  Lemberg,  1775  Wien,  1780 — 1788  Press- 
burg und  Raab,  1791  Papa,  1798  Tetschen.  1801  Pressburg.  1806  Wien, 
1810  Wien,  1811  Bochnia,  1814  Wien,  1815  Wien,  1818  Pressburg,  1821  Mai- 
land. 1823  Neapel,  1826  Venedig,  1827  Zara,  1830—1848  Pressburg,  1849  St.  Pölten. 
1850  Theresienstadt,  1851  Lemberg,  1854  Jaroslau.  1857  Theresienstadt,  1859 
Temesvär,  1860  Wien.  1865  Peterwardein,  1867  Olmütz.  1868  Arad.  1871  Kron- 
stadt, 1891  Wien,  1896  Plevlje. 

Regiments-Knaben-Erziehungshaus.  1782  in  Pressburg  activiert.  wo  es 
bis  zur  Auflösung  verbbeb. 


Regiments-Inhaber. 


1741 — 1745  unbesetzt.  (Wurde  nach  dem 
Regiments-Commandanten,  Obrist 
Ujvary,  benannt)1). 

1745  Ujvary,  Ladislaus  Freiherr  von, 
G-FWM. 

1749  Carl  Joseph,  Erzherzog,  Obrist. 

1761  Ferdinand  Carl,  Erzherzog, 
Oberst— FM.2). 

1806  Hitler,  Johann  Freiherr  von. 
FZM.3). 

1818  Alexander  I.,  Kaiser  von  Russ- 
land. (Das  Regiment  bat  seit  dessen 
Tode  1825  den  Kamen  unverändert  bei- 
behalten.) 


Seither' waren  Inhaber  : 

1825  Koller,  Franz  Freiher  von.  FML 
1827  Retsey  de  Retse,  Adam  Ritter 
von,  FZM. 

1852  Schirnding,  Ferdinand  Freiherr 
von.  FML. 

1866  Ruckstuhl,  Anton  Freiherr  von. 
FML. 

1869 — 1873  unbesetzt. 

1873—1881  Alexander  II.,  Kaiser  von 
Russland. 

18S1 — 1S94  unbesetzt. 

1S94  Nikolaus  II.,  Kaiser  von  Russland. 


Zweite  Inhaber. 

Von  1767 — 1773  Koch.  Johann  Freiherr  von.  FML.4);  von  1773—1794 
Browne.  Georg  Graf,  GM.— FZM. ; von  1794 — 1801  unbesetzt;  von  1801 — 1S06 
Hiller,  Johann  Freiherr  von,  FML.;  von  1814—1825  Koller,  Franz  Frei- 
herr von,  FML. 

Regiments-CommaiKlanten. 


1741  Ujvary,  Ladislaus  Freiherr  von, 
Obrist5). 

1745  Sartori  Ernst  von,  Obrist. 

1752  Siskovics,  Joseph  Freiherr  von, 
Ohrist. 


1757  Kökenyesdy  de Vettes,  Joseph 
Freiherr  von.  Obrist. 

1757  Szallaghi,  Ignaz.  Obrist. 

1760  Orosz  von  Csicser,  Joseph 
Freiherr  von.  Oberst. 


9 Die  im  Jahre  1711  aufgestellten  6 ungarischen  Regimenter  ausser  diesem  noch  die 
gegenwärtigen  Regimenter  Grossherzog  von  Mecklenburg-Strelitz  Kr.  31.  Kaiserin  und  Königin 
Maria  Theresia  Kr.  32.  Kaiser  Leopold  II.  Kr.  33.  Erzherzog  Joseph  Kr.  37  und  Erzherzog 
Friedrich  Kr.  52)  erhielten,  nachdem  deren  Aufstellung  nominell  auf  Kosten  der  Stände 
Ungarns  erfolgte,  anfänglich  keine  Inhaber.  Sie  führten  nur  den  Kamen  der  von  der  Königin 
bestallten  Obrist-Regiments-Commandanten,  das  Beförderungsrecht.  Jus  gladii  n.  s.  w.  wurde 
durch  den  Hofkriegsrath  ausgeübt.  Ersterer  war  für  die  Completierung.  Erhaltung  des 
Regiments  auf  kriegstüchtigem  Stande  verantwortlich  und  musste  bei  der  Unzulänglichkeit 
der  von  den  Ständen  bewilligten  Geldmittel  vielfach  aus  Eigenem  hiezu  beitragen.  Erst 
einige  Jahre  später  wurden  diese  Obriste,  meist  gelegentlich  ihrer  Beförderung  zu  General- 
Feldwachtmeistern.  zu  wirklichen  Inhabern  bestallt.  ^Patent  für  Ujvary  vom  2.  October  1745.) 

9 War  von  1756 — 1761  Inhaber  des  heutigen  Dragoner-Regiments  Kr.  8. 

3)  Wurde  1814  Inhaber  des  Infanterie-Regiments  Kr.  53. 

4)  Wurde  1773  Inhaber  des  Infanterie-Regiments  Kr.  17. 

5)  Das  Regiment  führte  gleichzeitig  den  Kamen  desselben. 


— 127  — 


1765  Kemp  eien.  Johann  Freiherr  von, 
Oberst. 

1769  Browne,  Georg  Graf,  Oberst. 

1777  Stuart,  Johann  Graf,  Oberst. 

1781  Mersics,  Franz  von.  Oberst. 

1788  Ocskay,  Joseph  von.  Oberst. 

1791  Pongräcz,  Michael  Baron, 
Oberst. 

1797  Candiani.  Hieronymus.  Oberst. 

1S00  Colloreclo.  Hieronymus  Graf, 
Oberst. 

1805  Hessen  - Homburg,  Philipp 
Prinz  zu.  Oberst. 

1809  Torri,  Franz  von,  Oberst. 

1811  Csorich,  Franz  von.  Oberst. 

1820  Racll.  Joseph,  Oberst. 

1829  Hess,  Heinrich  von.  Oberst. 

1831  Lun  den,  Alexander  Freiherr  von, 
Oberst. 

1831  Baccassi,  Johann  Freiherr  von, 
Oberst. 

1811  Mitis,  Joseph.  Oberst. 

ISIS  Bakonyi.  Alexander  Freiherr 
von,  Oberst. 


1819  Cordier  von  Löwenhaupt, 
Ludwig,  Oberst. 

1851  Boer  de  Kag3T-Berivoj,  Ente- 
rich, Oberst. 

1851  AYussin,  Friedrich,  Oberst. 

1855  Mankosch.  Basil,  Oberst. 

1859  AYelsersheimb,  Otto  Graf. 
Oberst. 

1S66  Fritz,  Carl.  Oberst. 

1872  Hobler  Edler  von  Friedburg. 

Bernhard,  Oberst. 

1876  Sekulich.  Basilius,  Oberst. 

1880  Lang,  Franz,  Oberst. 

1881  Döpfner,  Gustav  Edler  von. 
Oberst. 

1881  Pokorny.  Moriz,  Oberst. 

1885  Ben  da.  Franz,  Oberst. 

1886  So ös  von  Badok,  Carl.  Oberst. 
1888  Perin  von  Wogenburg,  Emil 

Ritter  von,  Oberst, 

1S90  Pfidalek  von  B andin- 0 dj  ak, 
Franz  Ritter  von,  Oberst. 

1892  Baiäs,  Emanuel  von.  Oberst. 
1891  Pflügl,  Emil  Edler  von,  Oberst. 


Reserve- Commandanten. 


1869  Dobler  Edler  von  Friedburg, 
Bernhard,  Oberst. 

1872  Hössler, Carl, Oberstlieutenant — 
Oberst, 


1876  Mayer,  Alexander,  Oberstlieute- 
nant— Oberst. 

1878  Saric.  Johann,  Oberstlieutenant. 
1S79  Oreskovic,  Franz,  Oberst. 

1882  Ben  da,  Franz,  Oberstlieutenant- 


Tor  dem  Feinde  gefallene  höhere  Offleiere. 

1757  Regiments-Commandant  Obrist  Joseph  Freiherr  Kökenyesdy  de 
Anettes  bei  einer  Recognoscierung  gegen  Meuselwitz  y. 

1796  Major  Dallosz  bei  dem  Angriffe  auf  Kehl  y. 

1805  Major  Friedrich  Freiherr  von  Lützow  in  der  Schlacht  bei  Cal- 
diero  schwer  verwundet  (y  11.  Januar  1806). 


Feldzüge. 

Ujväry.  1742  waren  zwei  Bataillone  auf  dem  Kriegs-Schauplatz  in 
Ober- Oesterreich,  das  dritte  stand  in  Brünn. 

1743  nahm  das  Regiment  an  der  Belagerung  von  Ingolstadt  theil, 

1744  machte  es  den  Feldzug  in  Böhmen  mit;  ein  Bataillon  A^ertheidigung 
von  Prag:  in  Folge  Capitulation  kriegsgefangen. 

1745  auf  den  Kriegs-Schauplatz  in  AYest-Deutschland  (am  Alain)  gerückt, 
stand  das  Regiment 

1746—1747  in  den  Niederlanden  (Rocour-Lawfeld). 

Erzherzog  Carl.  1757  fochten  zwei  Bataillone  mit  besonderer  Aus- 
zeichnung in  der  Schlacht  bei  Kolin ; Regiments-Commandant  Obrist  Graf 
Siskovics  erwarb  sich  in  derselben  den  MTO.1).  Abtheilungen  des  Regi- 
ments nahmen  an  der  Belagerung  von  Schweidnitz,  den  Schlachten  bei  Breslau 
und  Leuthen  theil. 

1758  war  dasselbe  in  der  Schlacht  bei  Hochkirch; 

1759  in  der  Haupt- Armee,  ohne  Gefecht; 


1 ) Jede  Compagnie  erhielt  von  der  Kaiserin  20  Stück  Dncaten. 


- 128  - 


1760  kämpfte  es  mit  grossen  Verlusten  bei  Torgau; 

1761  nahm  ein  Bataillon  (im  Corps  Louclon)  an  der  Erstürmung  von 
Schweidnitz  (Jauernicker  Fort)  theil. 

Erzherzog  Ferdinand.  1762  das  Regiment  in  Sachsen,  ohne  Gefecht: 
ein  Detachement  in  der  Vertheidignng  von  Schweidnitz;  Oberlieutenant 
Michael  von  W aldhütter  für  besondere  Auszeichnung  den  MTO.  erhalten. 

1778/79  standen  das  Regiment,  sowie  die  Grenadiere  (Bataillone  Kö'vesdvj 
bei  der  Armee  in  Böhmen,  ohne  in  Action  zu  treten. 

1788  das  erste  und  zweite  Bataillon  in  der  Haupt-Armee,  das  dritte 
Bataillon  bei  der  Armee  in  Croatien,  Einnahme  von  Sabac,  Belagerung  von 
Novi;  Oberstlieutenant  Ocskay  und  Hauptmann  Franz  Neszmerv  sich 
hervorgethan,  beide  1789  MTO.  erhalten. 

1789  standen  das  Regiment  und  die  Grenadiere  bei  der  Belagerung  von 
Belgrad,  wo  sich  letztere  unter  Oberstlieutenant  Kempf  des  Regiments  aus- 
zeichneten; das  dritte  Bataillon,  Major  Barth  odeiszky,  vorher  bei  der  Be- 
lagerung von  Berbir. 

1790  dasselbe  bei  der  Belagerung  von  Cetin;  die  Grenadiere  nach  den 
Niederlanden  gerückt. 

1792  standen  blos  die  Grenadiere  (Bataillon  Barthodeiszky  auf  dem 
Kriegs-Schauplatze  in  den  Niederlanden  und  nahmen  an  den  Gefechten  bei 
Florennes  und  Glisuelles,  der  Einnahme  von  Longwy  und  Verdun  theil.  so 
wie  an  der  Schlacht  von  Jemappes. 

1793  das  Leib-  und  Oberst -Bataillon  auf  dem  Kriegs-Schauplatz  am 
Rhein,  ersteres  sich  bei  Erstürmung  der  Lauterburger  Linien  und  bei  Wanzenau 
ausgezeichnet,  letzteres  bei  Weiersheim  (an  der  Zorn);  Regiments-Comman- 
dant  Oberst  Ocskay  belobt. 

1793  ein  Bataillon  in  den  Niederlanden,  an  den  Kämpfen  an  der  Sambre 
(bei  Maubeuge  im  October)  theilgenommen.  Die  Grenadiere  bei  Neerwinden 
und  Löwen  gefochten,  sich  in  der  Schlacht  bei  Famars  ausgezeichnet,  dann 
Schlacht  bei  Wattignies. 

1794  war  das  Regiment  am  Nieder-Rhein.  ohne  an  einer  grösseren 
Action  theilzunehmen,  die  Grenadiere  waren  in  dem  Treifen  bei  le  Cäteau 
(29.  März)  und  in  der  Schlacht  bei  Charleroi. 

1795  Leib-  und  Oberst- Bataillon  bei  der  Erstürmung  des  verschanzten 
Lagers  von  Mannheim,  die  Grenadiere  bei  dieser  (18.  October  ).  sowie  bei  jener 
der  Verschanzungen  am  Galgenberge  (29.  October). 

1796  stand  das  Regiment  bei  den  im  Schwarzwald  und  am  Ober-Rhein 
verbliebenen  Truppen  und  kamen  nur  Abtheilungen  desselben  bei  dem  An- 
griff auf  die  Brückenschanze  von  Kehl  und  vor  Hüningen  in  das  Feuer:  Grenadiere 
bei  Amberg  und  Würzburg  gefochten,  dann  vor  Kehl. 

1797  Belagerung  von  Kehl. 

1799  war  das  Regiment  auf  dem  Kriegs-Schauplatze  in  Deutschland,  focht 
hei  Stockach,  später  in  der  Schweiz  mit  Auszeichnung  bei  Zürich,  endlich  bei 
Erstürmung  der  Neckarauer  Schanzen  vor  Mannheim  mit  Bravour. 

Regiments-Commandant  Oberst  Candiani.  die  Majore  Meltitz  und 
Fiiglein  sich  hervorgethan. 

Die  Grenadiere  bei  Stockach  mit  besonderer  Auszeichnung  gefochten. 
Commandant  des  Bataillons,  Oberstlieutenant  Baron  Lippe  des  Regiments, 
belobt,  zum  Oberst  befördert;  ferner  Schlacht  bei  Zürich.  Angriff  auf  Neckarau. 

1800  war  das  Regiment  in  einigen  Gefechten  an  der  Iller  und  am  Lech, 
dann  in  der  Schlacht  bei  Hohenlinden. 

Die  Grenadiere  fochten  bei  Engen  (belobt),  Möskirch,  Erolzkeim.  Hohen- 
linden und  Salzburg. 

1805  mit  allen  fünf  (vier  Feld-,  ein  Grenadier-)  Bataillonen  auf  dem 
Kriegs-Schauplatze  in  Jtalien,  focht  das  Regiment  bei  Caldiero. 

Hiller.  1809  auf  dem  Kriegs-Schauplatze  in  Deutschland  (5.  Corps' 
stehend,  machte  das  Regiment  die  Kämpfe  bei  Landshut  mit.  In  der  Schlacht 


— 129 


bei  Aspern  zeichnete  es  sich  unter  seinem  Commandanten  Prinzen  von 
Hessen-Homburg  bei  der  Einnahme  von  Gross-Enzersdorf  aus  und  focht 
ebenso  brav  bei  Wagram  und  Znaym.  Die  Grenadiere  (Bataillon  Hahn)  am 
Rückzüge  von  Landshut,  bei  Aspern,  Wagram  und  Znaym  im  Feuer  gestanden. 

1812  mit  zwei  Bataillonen  im  Auxiliar-Corps  Schwarzenberg  eingetheilt, 
machte  das  Regiment  die  Schlacht  bei  Podubnie,  die  Gefechte  bei  Divin.  am 
Trycziner  Hof,  bei  Biala,  Rudna  u.  A.  mit. 

1813  stand  das  Regiment  mit  drei  Bataillonen  in  der  Haupt-Armee  und 
focht  bei  Dresden  und  Kulm.  In  der  Schlacht  bei  Leipzig  zeichnete  es  sich 
(16.  October)  bei  Erstürmung  von  Markleeberg  aus.  Die  Grenadiere  (Bataillon 
Läny)  in  der  Donau-Armee,  Schlacht  bei  Hanau. 

1811  kam  das  Regiment  zuerst  zur  Belagerung  von  Beifort,  dann  in  die 
Süd- Armee,  Gefechte  bei  Macon,  St.  Georges,  Limonest,  endlich  bei  Romans. 
Die  Grenadiere  bei  la  Fere  und  Charenton  gefochten. 

Kaiser  Alexander.  1815  war  das  Regiment  von  Wien,  wo  es  an- 
lässlich des  Monarchen-Congresses  zur  Aufwartung  commandiert  war,  auf  den 
Kriegs-Schauplatz  nach  Frankreich  gerückt,  kam  jedoch  zu  keiner  Action 
(Lager  von  Dijon).  Das  4.  Bataillon  Blockade  von  Beifort. 

1821  Feldzug  in  Neapel,  ohne  in  das  Feuer  zu  kommen. 

1818/49  kämpften  alle  Abtheilungen  des  Regiments,  den  Befehlen  des 
ungarischen  Ministeriums  gehorchend,  gegen  die  kaiserlichen  Truppen. 

FJO.  erhielt  Regiments-Arzt  Dr.  Ignaz  Cselechowszky. 

1859  war  das  Regiment  nicht  auf  den  Kriegs-Schauplatz  gerückt. 

Decoriert  wurde  mit: 

MVK.  Hauptmann  Georg  Mezey  (als  Divisions-Adjutant  verwendet). 

1863  im  10.  Corps  (Gablenz)  der  Nord-Armee  eingetheilt,  focht  das  Regi- 
ment bei  Trautenau,  erlitt  bei  Neu-Rognitz  einen  Verlust  von  circa  1200  Mann 
und  nahm  an  der  Schlacht  von  Königgrätz  theil.  Das  4.  Bataillon  bei  den 
Besatzungs-Truppen  in  West-Galizien. 

Decoriert  wurden  mit: 

EKO.  2.  Oberst-Brigadier  Otto  Graf  Welsersheimb, 

MVK.  Regiments-Commandant  Oberst  Carl  Fritz;  Major  Johann 
Schober;  die  Hauptleute  Michael  Strasser,  Alois  Berchthold:  die  Unter- 
lieutenants Johann  Nagy  und  Anton  Zerbs,  dann  dem  gefallenen  Hauptmann 
Joseph  Gyurkovics  nachträglich  zuerkannt. 

1878  ruid  188L82  keine  Abtheilung  des  Regiments  theilgenommen. 


Tapferkeits-Medaillen. 


Goldene 

Silberne 

Goldene 

I.  CI. 

II.  Cl. 

17S9 

— 

20 

1848/49  — 

— 

— 

1791—1801 

1 

29 

1859  — 

— 

— 

1805 

— 

— 

1866  1 

10 

26 

1809 

— 

— 

1813-1815 

— 

— 

Adjustierung. 

1741  national;  blaue  Pelze  und  Beinkleider; 

1743  weisser  Rock,  grüne  Aermel- Aufschläge ; 

1757  weisser  Rock,  gelbe  Aermel-Aufschläge  und  Futter  (Camisol  blau); 

1767  weisser  Rock,  kaisergelbe  Egalisierung1),  Armlitzen2),  gelbe  Knöpfe; 

1869  dunkelblauer  Waffenrock,  kaisergelbe  Egalisierung,  Armlitzen, 
gelbe  Knöpfe. 

J)  Von  1766 — 1781  trug  das  Regiment  auch  kaisergelbe  ungarische  Beinkleider:  1781 
wurden  für  dasselbe  dunkelblaue,  endlich  1798  wie  fiir  alle  ungarischen  Regimenter,  licht- 
blaue Beinkleider  vorgeschrieben. 

2)  Bis  1833  nur  toleriert.  (Siehe  auch  Seite  43.) 


Geschichte  der  k.  und  k.  Wehrmacht.  I.  Bd. 


9 


3. 

Mährisches  Infanterie-Regiment. 

(1857)  Ergänzungs  - Bezirks  - Commando:  Kremsier. 

(1780)  Carl,  Erzherzog,  Generalissimus  und  FM. 

(f  z u Wien  den  30.  April  1817.) 

(Das  Regiment  hat  diesen  Namen  auf  immerwährende  Zeiten  zu  führen. 

Errichtung  und  nachgefolgte  Veränderungen.  1715  laut  Capitulation 
vom  19.  August  durch  den  Churfürsten  von  Trier,  Bischof  zu  Osnabrück.  Carl 
Ignaz  Herzog  zu  Lothringen  und  Bar,  als  cliurtrier’sches  Regiment  im  Reiche 
aufgestellt1)  und  mit  Anfang  April  1716  unter  dem  Namen  ...Jung-Lothringen"  auf 
10  Jahre  in  kaiserliche  Dienste  übernommen2);  nach  Ablauf  dieser  Capitulation 
im  Jahre  1726  als  kaiserliches  Regiment  beibehalten3).  1721  hatte  dasselbe 
300  Mann  von  dem  aufgelösten  Regimente  Trautson  erhalten. 

Die  1727  aufgestellten  Auctions-Compagnien  (4.  Bataillon)  wurden  1731 
an  die  Regimenter  Bayreuth  (Nr.  41)  und  O’Neillan  (Nr.  57)  abgegeben.  1741  eine 
Compagnie  des  aufgelösten  Regiments  Schmettau  incorporiert. 

Seit  1769  führt  das  Regiment  die  Nummer  3. 

1860  ein  Bataillon  zur  Aufstellung  des  Linien-Infanterie-Regiments  Nr.  70, 
1883  eines  zu  jener  des  Infanterie-Regiments  Nr.  81  abgegeben. 

Ergänzung.  Von  1766  — 1806  hatte  das  Regiment  einen  TTerbe-Rayon 
im  niederrheinisch-westphälischen  Kreise.  1781  erhielt  es  den  ständigen  IVerb- 
Bezirk  in  Nieder-Oesterreicli.  Viertel  Unter  dem  Manhartsberge 4 . ( östlichen 
Theil).  mit  der  Stabs-Station  Korneuburg,  dazu  1782 — 1S07  einen  Aushiif'-Bezirk 
in  Galizien,  Przemysl  und  Lisko.  1830  wurde  das  Regiment  mit  der  Ergänzung 
nach  Mähren  überwiesen  und  übernahm  von  dem  Regimente  Nr.  29.  welches 
schlesisch  wurde,  den  Werb-Bezirk  in  Brünn.  1853  erhielt  es  einen  Theil  des 
bisher  dem  Regimente  Kaiser  Nr.  1 zugewiesenen  Bezirks  und  wurde  das 
Werb-Bezirks-Commando  vorübergehend  nach  Eibenschütz  verlegt5  . Seit  1857 
befindet  sich  das  Ergänzungs-Bezirks-Commando  in  Kremsier  und  hatte  das 
Regiment  von  1857  — 1860  einen  Aushilfs-Bezirk  in  Ungarn,  das  Trentschiner- 
Comitat. 


J)  Haupt- Werbeplätze  waren : Augsburg.  Regen sburg.  Ulm.  Lindau.  Wiirzburg.  Bam- 
berg, u.  s.  w.  (K.  A..  Bestallungen.  1715.  4324.) 

2)  Nach  der  Uebernalime  in  kaiserlichen  Dienst  durfte  das  Regiment  einige  neu.ui- 
geworbene  Compagnien  gegen  alte  von  bereits  bestehenden  kaiserlichen  Regimentern  Um- 
tauschen, ebenso  erhielt  es  zur  .Formierung  der  Grenadier-Compagnien  alte  Mannschaft  von 
den  Regimentern  fl’ Amant  (Nr.  12).  Plischau  (Nr.  22',  Regal  (Nr.  36).  Harrach  (Nr.  4.'.  de 
Wendt  (1721)  und  Guttenstein  (1748  aufgelöst). 

3)  Siehe  Anmerkung  Seite  117. 

J)  Später  auch  Tlieile  vom  Viertel  Unter  dem  Wiener  Wald  zum  Werb-Bezirk  gehörend . 

5)  Der  Werb-Bezirk  Brünn  übergieng  an  Erzherzog  Ludwig  Nr.  8. 


- 131  — 


Grenadier- Division.  1769  kam  dieselbe  mit  jener  von  Nr.  4 und  14  in 
das  1.  niederösterreichische  Bataillon,  in  welchem  sie  bis  zur  Auflösung  (1798) 
verblieb;  im  Feldzuge  1799 — 1801  bildeten  die  Divisionen  von  Nr.  3.  35  und 
50,  in  jenem  1809  die  Divisionen  von  Nr.  3,  50  und  58  ein  Bataillon.  Von 
1810 — 1818  stand  die  Division  des  -Regiments  mit  den  Divisionen  von  Nr.  4 
und  63,  von  1818—1852  mit  jenen  von  Nr.  4 und  8 in  einem  Bataillon  vereint. 

Friedens-Garnisonen.  1719  Temesvär,  1727  Siebenbürgen,  1730  Neapel. 
1731  Mailand  (ein  Bataillon  Mantua),  1736  Toscana,  dann  Kaschair,  1739  Essegg. 
1740  Olmütz.  1749  Roermonde,  1752  Brüssel,  1759  Gent,  1763  Brüssel. 
1771  Brünn,  1775  Wien  und  St.  Pölten,  1777  Krems-Korn euburg,  1779  Wien. 
1790  Mähren,  Wien.  1798  Weilderstadt  (im  Reiche),  dann  Prag,  1801  Wien, 
1806  Krems,  1809  Krems,  1813/14  Pavia,  dann  Krems,  1815  Krems,  1821  Ales- 
sandria,  1S22  Mailand.  1823  Alessandria,  dann  Krems,  1832  Linz,  1836  Kaiser- 
Ebersdorf,  1S37  Wien,  1840  Kaiser -Ebersdorf,  1845  Krems,  1847  Brünn. 
1849/50  Bergamo,  1850  Mailand,  1859  Como.  Varese.  1859/60  Peschiera. 
1860  Yerona,  1865  Padua,  dann  Budua,  1S66/67  Prag,  1869  Olmütz,  1882  Mostar, 
1884  Klosterbruck  (Znaym),  1893  Wien,  1896  Brünn. 

Regiments-Knaben-Erziehungshaus.  1782  in Korneuburg  activiert,  später 
nach  Krems  verlegt,  wo  es  bis  zur  Auflösung  1852  verblieb. 


Regi  ments  - Inh  aber. 


1715  Lothringen  und  Bar,  Carl  Ignaz 
Herzog,  Churfürst  von  Trier, 
Bischof  von  Osnabrück1). 

1716  Lothringen,  Franz  Stephan 
Prinz  2). 

1726  Ligneville,  Leopold  Graf. Obrist — 
GFWM. 

1734  Wuttgenau,  Gottfried  Ernst  Frei- 
herr von,  FZM3). 

1736  PaiiavicinijLucas Giovanni Conte. 
GFWM.4) 


1736  Lothringen,  Carl  (Alexander). 
Herzog,  GFWM.  — FM. 5) 

1/80 — 1847  Carl,  Erzherzog  (Prinz  von 
Toscana),  Oberst— FM. 6).  Das  (Regi- 
ment liat  dessen  Namen  auf  immer- 
währende Zeiten  weiter  zu  führen. 

Seither  waren  Inhaber : 

1847  Puchner,  Anton  Freiherr  von, 
FML. — G,  d.  C. 

1853 — 1876  Fiedler,  .Joseph  Freiherr 
von,  FML. 

Seit  1876  Inhaber-Stelle  unbesetzt. 


Zweite  Inhaber. 

Von  1780—1791  Drechsel,  Damian  Freiherr  von.  FML.:  von  1791 — 1808 
Staader  von  Adelsheim,  Joseph  Freiherr  von,  FML. — FZM.;  von  1S09 — 
1825  Weissenwolf,  Nikolaus  Graf.  FML.:  von  1827 — 1840  Salis-Zizers. 
Rudolph  Graf,  FML.;  von  1840  — 1847  Puchner,  Anton  Freiherr  von,  FML. 


Regiments-Commanclanten. 


1716  Brinken,  Freiherr  von,  Obrist- 
lieutenant, 1717  Obrist  - Regi- 
na ents-Commandant. 

1723  Göldlin  von  Tieffenau,  Peter 
Freiherr  von,  Obrist. 


1724  Lignevil  le,  Leopold  Graf,  Obrist. 
1733  Grün  ne,  Nikolaus  Graf,  Obrist. 

1737  Crenburg  (Creenburg),  Bern- 
hard von,  Obrist. 

1738  Serviere,  Baron  de,  Obrist. 


’)  Das  Regiment  führte  nicht  seinen,  sondern  den  Namen  ...Tung-Lothringen". 

2)  Wurde  1726  Inhaber  des  Regiments  Leopold  Lothringen  (Nr.  1);  siehe  auch  An- 
merkung 2.  Seite  118. 

a>  Uebernahm  1736  das  Regiment  Kettler  {Nr.  12). 

4)  Tauschte  mit  dem  Herzoge  Carl  von  Lothringen,  übernahm  dessen  bisheriges 
Regiment  (Nr.  15). 

5)  War  von  1716  an  Inhaber  des  jetzigen  Infanterie-Regiments  Nr.  15.  von  1761  an 
als  Grossmeister  des  Deutschen  Ordens,  auch  zugleich  Inhaber  von  Hoch-  und  Deutsch- 
meister-Infanterie (Nr.  1). 

«)  Von  1780—1790  wurde  das  Regiment,  da  sein  Vater,  der  spätere  Kaiser  Leopold  II.. 
seit  1765  Grossherzog  von  Toscana  war.  ..Carl  Toscana”  genannt.  Von  1801 — 1801  war  derselbe 
gleichfalls  als  Grossmeister  des  Deutschen  Ordens,  welche  Würde  er  freiwillig  ablegte.  In- 
haber des  Infanterie-Regiments  Nr.  4,  von  1802  an  auch  des  CLlanen-Regiments  Nr.  3. 

9* 


— 132  — 


1742  Grünne,  Ludwig  Graf,  Obrist. 

1745  Dombasle,  Carl  Robert  Graf. 
Obrist. 

1750  Vogelsang,  Christian  Baron, 
Obrist. 

1758  Ferraris,  Joseph  Graf,  Obrist. 

1761  Schorlemer,  Carl  Maximilian 
Freiherr  von,  Oberst. 

1770  Reisky  von  Dubenitz.  Franz 
Wenzel  Freiherr  von,  Oberst. 

1777  Thürheim,  Franz  Graf,  Oberst. 

1784  Schneidauer,  Joseph  Freiherr 
von,  Oberst. 

1790  Foitllon,  Ludwig  Freiherr  von, 
Oberst. 

1794  Lattermann,  Christian  Freiherr 
von,  Oberst. 

1797  Beyer  von  Buchholz,  Joseph, 
Oberst. 

1800  Rüffer,  Joseph,  Oberst. 

1806  S t einin  g er,  Carl  von.  Oberst. 

1809  F öls  eis,  Joseph  Chevalier, Oberst. 

1813  Salis  - Zizers,  Rudolph  Graf, 
Oberst. 

1816  Koudelka.  Joseph  von,  Oberst. 

1821  Waldstätten,  Georg  Joseph 
Freiherr  von,  Oberst, 


Reserve-Co 

1869  Fiedler  von  Isarborn,  Ferdi- 
nand, Oberst. 

1871  S tri  gl,  Carl,  Oberstlieutenant — 
Oberst. 

1876  Grossmann  von  Stahlborn, 
Joseph, Oberstlieutenant — Oberst. 


1831  Schell  von  Bauschlott,  Ale- 
xander Freiherr  von.  Oberst. 
1834  Wenz  von  Xiederlahnstein, 
Friedrich  Freiherr  von,  Oberst. 
1840  Maurer  von  Maurerthal,  Jo- 
seph, Oberst. 

1848  Thun-Hohenstein,  Carl  Graf. 
Oberst. 

1849  Salis,  Carl  Freiherr  von.  Oberst. 

1850  Greschke.  Friedrich.  Oberst. 
1854  Puchner,  Hannibal Freiherr  von. 

Oberst. 

1860  Spilberger  von  Spilwall. 
Eduard,  Oberst. 

1865  Pehm.  Adolph,  Oberst. 

1866  Karl,  Ludwig,  Oberst. 

1874  Pollatschek  von  Nordwall, 
Sigmund,  Oberst. 

1876  Henriquez,  Hugo  von,  Oberst. 

1881  Löw,  Gustav  Edler  von,  Oberst. 

1882  Schulenburg,  Hanns  Graf  von 
der.  Oberst. 

1885  Reyl-Hannisch  vonGreiffen- 
thal,  Johann  Patter  von.  Oberst. 
1887  Gebauer  von  Fülnegg.  Anton 
Edler  von.  Oberst. 

1892  Mras,  Ambros  Ritter  von.  Oberst. 
1897  Pallas.  Hermann,  Oberst. 


111  (lUUclü  teil» 

1878  Löw,  Gustav  Edler  von,  Oberst- 
lieutenant— Oberst. 

1879  Koch  Edler  von  Langentreu. 
Gustav.Oberstlieutenant— Oberst. 


Vor  dem  Feinde  gefallene  höhere  Offleiere. 

1734  Regiments-Inhaber  GF WM.  Graf  Eigne ville  in  dem  Treffen  bei 
Colorno  f. 

1745  Regiments  - Commandant  Obrist  Ludwig  Graf  Grünne  in  der 
Schlacht  bei  Hohenfriedberg  j. 

1796  Oberstlieutenant,  Commandant  eines  Grenadier -Bataillons.  Anton 
von  l’Aisne,  in  der  Schlacht  bei  Castiglione  y. 

1809  Major  Franz  Freiherr  vonLagelberg  in  der  Schlacht  bei  Aspern  f. 

1859  Major  Moriz  Chevalier  Piers  in  dem  Treffen  bei  Montebello 
tödtlich  verwundet,  in  feindlicher  Gefangenschaft  gestorben. 

1866  Regiments -Commandant  Oberst  Adolph  Pehm.  Oberstlieutenant 
Wilhelm  Freiherr  von  St  engl  in.  beide  in  dem  Treffen  bei  Traut  enau  j. 

Feldzüge. 

Jung-Lothringen.  1716  sofort  nach  Uebernahme  in  den  kaiserlichen 
Dienst  auf  den  Kriegs -Schauplatz  in  Ungarn  gerückt,  fochten  zwei  Bataillone  in 
der  Schlacht  bei  Peterwardein  und  bei  der  Belagerung  von  Temesvär  (Sturm 
auf  die  dortige  Palanka). 

Franz  Lothringen.  1717  staud  das  Regiment  vor  Belgrad  (zwei  Batail- 
lone, eine  Grenadier-Compagnie),  Gefecht  bei  Semlin.  Schlacht  bei  Belgrad; 
Regiments-Commandant  Obristlieutenant  Brinken  für  Auszeichnung  in  der- 
selben zum  Obrist  befördert. 


— 133  — 


Ligneville.  1731  ein  Bataillon  unter  Major  Nikolaus  Graf  Grünne 
an  den  Kämpfen  auf  Corsica,  Gefecht  bei  Corte,  betheiligt  (zweite  Ver- 
stärkung). 

1733  ein  Bataillon  in  der  Verth  ei  digung  von  Mailand; 

1734  ein  Bataillon  Vertheidigung  von  Novara,  später  zwei  Bataillone  und 
die  Grenadiere  bei  der  operierenden  Armee,  das  dritte  in  Mailand. 

Wuttgenau.  Erstere  an  den  Kämpfen  bei  Colorno1),  Parma,  Quistello 
und  Guastalla  theilgenommen. 

1735  bei  der  Haupt-Armee,  ohne  Gefecht. 

Carl  Lothringen.  1737  zwei  Bataillone  und  die  Grenadiere  in  der 
Haupt-Armee.  Vorrückung  gegen  Nisch.  Ein  Detachement,  auf  dem  Kriegs- 
schiffe St.  Carl,  sich  in  dem  Gefechte  auf  der  Donau  gut  gehalten.  Haupt- 
mann Schilling,  Commandant  desselben,  besonders  belobt. 

1738  die  gleichen  Abtheilungen  bei  Kornia  und  Mehadia  gefochten,  das 
dritte  Bataillon  in  Slavonien. 

1739  an  der  Schlacht  bei  Grocka  theilgenommen,  bei  Pancsova  wenig  in 
das  Feuer  gekommen. 

1741  ein  Bataillon  in  Schlesien,  sich  unter  Oberst  Baron  Serriere  in 
der  Schlacht  bei  Mollwitz  brav  gehalten2). 

1742  ein  Bataillon  Vertheidigung  „von  Glatz  (gegen  freien  Abzug  capi- 
tuliert),  die  anderen  Abtheilungen  bei  Caslau  gefochten,  dann  vor  Prag. 

1743  das  (Regiment  bei  der  Armee  in  Bayern,  bei  Simbach  en  reserve  ge- 
standen; die  Grenadiere  bei  der  Erstürmung  von  Deggendorf,  dann  alle  Ab- 
theilungen Vorrückung  an  den  Rhein. 

1744  vom  Rhein  nach  Böhmen  gerückt,  die  Grenadiere  an  dem  Gefechte 
bei  Teitsehitz  (Elbe-Uebergang)  betheiligt. 

1745  ein  Bataillon  in  dem  Postierungs-Gefechte  bei  Hab  eischwer  dt;  das 
später  vereinigte  Regiment  in  der  Schlacht  bei  Hohenfriedberg  viel  verloren; 
in  jener  bei  Soor  standhaft  den  Rückzug  gedeckt. 

1746  mit  drei  Bataillonen  und  den  Grenadieren  auf  den  Kriegs-Schauplatz 
nach  den  Niederlanden  gerückt,  kam  das  Regiment,  wie  überhaupt  die  kaiser- 
liche Infanterie,  bei  Rocour  wenig  in  das  Feuer. 

1747  ebenso  bei  Lawfeld  nicht  direct  am  Kampfe  betheiligt. 

1756  mit  zwei  Bataillonen  und  den  Grenadieren  auf  den  Kriegs-Schau- 
platz in  Böhmen  (das  3.  Bataillon  in  den  Niederlanden  zurückgeblieben)3) 
abgerückt,  nahm  das  Regiment 

1757  an  der  Schlacht  bei  Prag  theil,  ebenso  an  der  nachgefolgten  Ver- 
theidigung dieser  Festung;  später  die  Grenadiere  Erstürmung  von  Gabel,  diese 
und  zwei  Füsilier-Compagnien  bei  der  Einnahme  von  Schweidnitz;  das  Regiment 
in  den  Schlachten  bei  Breslau  und  Leuthen,  hier  ein  Bataillon  an  der  stand- 
haften Vertheidigung  des  Windmühlenberges  betheiligt4). 

1758  ein  Detachement  in  Schweidnitz  (Capitulation) ; das  Regiment  bei 
Hochkirch  gefochten.  Regiments-Commandant  Oberst  Joseph  Graf  F erraris 
für  Auszeichnung  in  dieser  Schlacht  mit  dem  MTO.  decoriert,  aus  gleichem 
Anlasse  Hauptmann  Graf  Custine  aussertourlich  zum  Major  befördert. 

1759  war  das  Regiment  im  Corps  Beck  eingetheilt,  ohne  in  Action  zu  treten. 

1760  ein  Bataillon  und  die  Grenadiere  in  den  Kämpfen  um  Dresden  sich 
ausgezeichnet;  Interims -Regiments -Commandant  Oberstlieutenant  Schor- 
1 ein  er  mit  dem  MTO.  decoriert.  Das  Regiment  sodann  in  der  Haupt-Armee, 
bei  Liegnitz  nicht  in  das  Feuer  gekommen;  bei  Torgau  abermals  bei  Deckung 
des  Rückzuges  sich  standhaft  benommen  (insbesondere  eine  Division  unter 
Hauptmann  Logier).  Die  Grenadiere  noch  an  einem  Gefechte  bei  Giersdorf 
theilgenommen. 


p Unter  dem  Regiments- Inhaber,  der  hier  den  Heldentod  fand. 

2)  Das  Bataillon  des  Regiments  bewies  eine  vorzügliche  Haltung. 

3)  Die  in  älteren  Werken  enthaltene  Angabe,  dass  dieses  Bataillon  1757  an  der 
Schlacht  bei  Hastenbeek  theilgenommen,  ist  unrichtig;  das  Bataillon  erscheint  1759  auch 
auf  dem  Kriegs-Schauplatze  in  Böhmen. 

p Mit  je  einem  Bataillon  von  Kr.  35,  11  und  27. 


134  — 


1761  im  Corps  Loudon,  ein  Bataillon  unter  Major  Robert  Graf  Dom- 
basle  und  die  Grenadiere  an  der  Erstürmung  von  Schweidnitz  ehrenvollen 
Antheil  genommen1).  Das  3.  Bataillon  in  Glatz. 

1762  das  Regiment  bei  der  Reichs-Armee  in  Sachsen,  bei  dem  Angrifi 
auf  Dippoldiswalde  nicht  in  das  Feuer  gekommen,  Gefechte  bei  Teplitz  und 
Kradop,  Kämpfe  um  Chemnitz. 

1778/79  Regiment,  sowie  Grenadiere  (Bataillon  Schogre)  bei  der  Haupt- 
Armee  in  Böhmen,  letztere  bei  der  Unternehmung  gegen  Schlesisch-Xeustadt. 

Carl  Toscana.  1788  das  Oberst-Bataillon  an  der  Save,  Erstürmung  von 
Sabac,  zwei  Divisionen  an  der  Expedition  gegen  Lesnica  theilgenommen.  Das 
3.  Bataillon  unter  Oberstlieutenant  Baron  Foulion  bei  der  Armee  Coburg’s, 
Gefechte  bei  Chotin,  Adjud;  endlich  das  Leib-Bataillon  in  Croatien.  Erstür- 
mung von  Novi,  Major  Otto  Gomez  de  Parientos  den  J ITO.  erhalten. 

Die  Grenadiere  (Bataillon  Auersperg)  vor  Semlin. 

1789  Leib-  und  Oberst-Bataillon  bei  dem  croatischen  Corps,  Belagerung 
von  Berbir  (ohne  wesentliche  Verluste),  dann,  sowie  die  Grenadiere,  bei  jener 
von  Belgrad;  Hauptmann  Lorenz  für  Auszeichnung  hiebei  aussertouriich 
zum  Major  befördert,  beide  Stabs-Officiere,  die  Majore  Graf  Rolcourt  und 
Nugent,  besonders  belobt.  Das  3.  Bataillon  bei  Foksani  und  Martinestie  mit 
besonderer  Auszeichnung  gelochten. 

1790  stand  dieses  Bataillon  bei  der  Belagerung  von  Giurgewo. 

Erzherzog  Carl.  1792.  Gegen  Ende  des  Jahres  rückte  das  Oberst- 
Bataillon  zur  Armee  an  den  Flieder-Rhein,  kam 

1793  in  die  Haupt-Armee,  focht  bei  Neerwinden,  Bierbeck  (Löwen  . 
Famars  und  stand  später  vor  Valenciennes,  wo  es  sich  mit  dem  nach- 
gerückten Leib-Bataillon  vereinigte;  nach  der  Capitulation  dieser  Festung 
wurde  das  Regiment  bei  den  Belagerungen  von  le  Quesnoy  und  Maubeuge 
verwendet.  Das  3.  Bataillon,  auf  den  Kriegs  - Schauplatz  am  Ober-Rhein 
gerückt,  zeichnete  sich  unter  seinem  Commandanten.  Oberstlieutenant 
Christian  Baron  Latt'ermann,  bei  der  Eroberung  der  "Weissenburger  Linien 
aus  und  nahm  noch  an  der  Belagerung  von  Fort  Louis,  den  Gefechten  bei 
Wanzenau  (Killstedt),  Bettenhofen  u.  a,  kleineren  Affairen  theil. 

Die  Grenadiere  (Bataillon  Saint- Julien)  am  Ober-Rhein.  Gefecht  bei 
Retschweiler  und  am  Geissberg. 

Regiments-Inhaber  Erzherzog  Carl  erhielt  für  den  Sieg  bei  Aldenhoven 
das  Grosskreuz  des  MTO. 

1791  das  Regiment  (1.  und  2.  Bataillon)  an  den  Kämpfen  vor  Landrecies 
(29.  März  bis  26.  April),  jenen  bei  Courtray-Ingehnunster,  wo  es  sich  besonders 
tapfer  benahm,  dann  bei  Toru-coing  (Menin)  theilgenommen;  sodann  bei  den 
zum  Ersatz  von  Ypern  unternommenen  Operationen,  Gefechte  bei  Rousselaer 
und  Hooglede.  Ein  Bataillon  Verthei digung  von  Gent:  das  Regiment  endlich 
noch  an  dem  Gefechte  an  der  Roer  theilgenommen.  Regiments-Commandant 
Oberst  Baron  Foul  Ion  für  wiederholte  Auszeichnung  aussertouriich  zum 
General-Major  befördert. 

Hauptmann  Anton  l’Aisne,  welcher  sich  bei  Gent  besonders  hervor- 
gethan,  erhielt  nachträglich  1796  den  MTO. 

Das  3.  Bataillon  Gefecht  bei  Weingarten. 

Die  Grenadiere  fochten  bei  Schifierstadt,  Schwegenheim,  dann  Be- 
lagerung der  Rheinschanze  vor  Maunheim. 

1795  das  ganze  Regiment  am  Rhein.  Theile  desselben  an  den  Gefechten 
bei  Heidelberg,  der  Einnahme  von  Mannheim,  dann  den  Gefechten  an  der 
Pfrimm,  bei  Frankenthal,  endlich  dem  Treffen  bei  Kaiserslautern,  wo  sich 
vier  Compagnien  bei  der  Einnahme  von  Schopp  ausgezeichnet,  theilgenommen. 

Die  Grenadiere  an  der  P trimm  und  bei  Lambsheim  gekämpft. 

Der  zweite  Regiments-Inhaber  FML.  Baron  Ständer  bei  der  Er- 
stürmung von  Maynz  das  Commandeurkreuz  des  MTO.  sich  erworben. 


i)  Major  Graf  Dombasle,  sowie  ilie  Hauptleute  Nikolaus  de  Eibau  d’Harsin  und  Carl 
von  Vogelsang  waren  um  den  Maria-Tlieresien-Orden  eingekommen. 


— 135  — 


1796  war  das  Regiment  bei  der  Ober- Rhein-Armee  und  kämpfte  bei 
Malsch,  Cannstadt,  Neresheim,  dann  im  Corps  Latour;  ein  Bataillon  Schlacht 
bei  Biberach,  das  Regiment  Schlachten  bei  Emmendingen  und  Schliengen,  end- 
lich bei  der  Belagerung  von  Kehl. 

Die  Grenadiere,  auf  den  Kriegs-Schauplatz  nach  Italien  gerückt,  machten 
•die  Kämpfe  bei  Lonato-Castiglione  mit.  Das  Bataillon,  in  welchem  dieselben 
standen,  wurde  in  dem  Treffen  bei  Bassano  zersprengt  und  grösstentheils  auf- 
gerieben; die  Reste  desselben,  sowie  jene  des  Bataillons  Gavasini,  an  dem 
Gefechte  bei  Rivoli  (November)  theilgenommen. 

1797  das  Leib-Bataillon  unter  Major  Pfanzelter  bei  der  Erstürmung 
•der  Schwabenschanze  vor  Kehl  sich  ausgezeichnet,  dann  zwei  Bataillone  bei 
Diersheim-Honau  gefochten. 

1799  auf  dem  Kriegs-Schauplatze  in  Deutschland  focht  das  Regiment 
{drei  Bataillonel  bei  Ostrach,  mit  Auszeichnung  bei  Stockach,  dann  in  der 
Schweiz  bei  Winterthur  und  Zürich,  hat  endlich  im  October  sich  bei  der 
Erstürmung  der  Neckar auer  Schanzen  vor  Mannheim  rühmlich  hervorgethan x). 

Die  Grenadiere  (Bataillon  Teschner)  bei  Stockach  mit  Auszeichnung 
gefochten,  dann  bei  Neckarau. 

Regiments- Commandant Oberst  Beyer,  Oberstlieutenant  Pfanzelter, die 
Majore  Reusser  und  Baron  Drechsel,  welche  sich  bei  Neckarau  ausgezeichnet, 
wurden  aussertourlich  befördert;  letzterer,  welcher  sich  schon  1796  als  Grenadier- 
Hauptmann  bei  Lonato  sehr  hervorgethan,  wurde  mit  dem  MTO.  decoriert. 

18C0  focht  das  Regiment  bei  Engen,  Möskircb,  Biberach,  an  der  Iller; 
später  Schlacht  bei  Hohenlinden,  beziehungsweise  Gefecht  bei  Ampfing.  Die 
Grenadiere  bei  Engen,  Möskircb,  an  der  Iller,  bei  Hohenlinden  \iel  verloren, 
Rann  bei  Salzburg  sich  vorzüglich  gehalten. 

1805  mit  vier  Feld-  und  dem  Grenadier-Bataillon  auf  dem  Kriegs- 
schauplatz in  Deutschland,  ein  Bataillon  Gefecht  bei  Günzburg;  in  dem 
Gefechte  bei  Ulm  (Michaelsberg)  Major  Carl  von  Steyerer  sich  sehr  aus- 
gezeichnet. Das  Regiment  in  Folge  Capitulation  von  Ulm  kriegsgefangen; 
Oberlieutenant  Friedrich  Freiherr  von  Mylius  mit  einem  Ergänzungs- 
Transporte  an  der  Vertheidigung  von  Scharnitz  rühmlichen  Antheil  ge- 
nommen. Die  beiden  Genannten  erhielten  nachträglich  (1S06— 1808)  den  MTO. 

1809  auf  dem  Kriegs-Schauplatze  in  Deutschland  (5.  Corps)  eingetlieilt, 
focht  das  Regiment  bei  Hausen  und  Regensburg.  In  der  Schlacht  bei  Aspern 
zeichnete  es  sich  unter  seinem  Commandanten,  Oberst  Fölseis,  am  zweiten 
Schlachttage  durch  Erstürmung  und  mehrstündige  glänzende  Vertheidigung 
von  Esslingen  aus;  später  Schlacht  bei  Wagram  und  Gefecht  bei  Wisternitz. 
Oberst  Fölseis  den  MTO.  erhalten.  Die  Grenadiere  (Bataillon  Bissingen)  in 
Bayern  nicht  in  das  Feuer  gekommen,  bei  Aspern,  Wagram  und  Znaym  gekämpft. 

1S13  in  der  Haupt- Armee  eingetheilt  (1.  und  2.  Bataillon),  kam  das  Regi- 
ment bei  Dresden  nicht  in  das  Feuer;  später  Erstürmung  von  Penig,  wo  sich 
das  2.  Bataillon,  insbesondere  die  Hauptleute  Huber  und  Horn  auszeichneten, 
dann  Gefecht  bei  Liebertwolkwitz,  Schlacht  bei  Leipzig  (Kämpfe  um  den 
Kolmberg),  endlich  Belagerung  von  Dresden. 

Das  3.  und  Landwehr-Bataillon  in  Itahen,  Gefecht  bei  Boara;  die 
Grenadiere  (Bataillon  de  Best)  in  der  Donau-Armee  mit  Auszeichnung  bei 
Hanau  gefochten. 

Die  Hauptleute  Huber  und  Horn  wurden  beide  mit  dem  MTO.  decoriert. 

1811  das  Regiment  (1.  und  2.  Feld-  und  1.  Landwehr-Bataillon)  auf  den 
Kriegs-Schauplatz  nach  Italien  gerückt,  sich  unter  seinem  Commandanten 
Obersten  Rudolph  Graf  Salis  in  der  Schlacht  am  Mincio  ausgezeichnet  (Ver- 
theidigung von  Monzambano) ; das  1.  Landwehr-Bataillon,  Oberstlieutenant 
‘Thomas  Graf  Plunquet,  bei  Parma,  Reggio,  Fiorenzuola  und  Piacenza  eben- 
falls wiederholt  belobt. 


')  In  der  Relation  des  Erzherzog  Carl  mit  den  Regimentern  Nr.  2 und  4,  dann 
dem  7.  G-renz-Regiment  besonders  belobt. 


— 136  — 


Die  Grenadiere  gleichfalls  die  Schlacht  am  Mincio  mitgemacht. 

1815  focht  das  .Regiment  mit  Auszeichnung  bei  Tolentino  und  kam 
dann  nach  Süd- Frankreich.  . 

Die  Grenadiere  in  Frankreich,  ohne  Gefecht. 

18-18  standen  das  1.  und  2.  Feld-Bataillon  im  Reserve-Corps  Xugent: 
Gefechte  an  der  Piave  (eine  Division  bei  Pieve  di  Cadore),  bei  Treviso,  Vicenza, 
dann  bei  der  Haupt-Armee,  ohne  in  eine  grössere  Action  zu  kommen;  schliess- 
lich gegen  die  Freischaren  Garibaldi’s  verwendet. 

Das  3.  Bataillon  bei  der  Einnahme  von  Wien. 

Die  Grenadiere  (Bataillon  Schwärzt,  dann  Martini)  Einnahme  von  Wien. 

1819  das  1.  und  2.  Bataillon  Schlacht  bei  Hovara,  dann  Expedition  in 
die  Romagna,  Gefecht  bei  Bologna,  Einnahme  von  Ancona,  schliesslich  vor 
Venedig.  Das  3.  Bataillon  im  Corps  Jellacic,  in  den  Gefechten  bei  Szolnok 
und  Csibakhäza  sich  ausgezeichnet;  dann  die  Einnahme  von  Raab,  die 
Schlachten  bei  Acs  und  Komom,  sowie  die  Vorrückung  bis  Arad  mitgemacht. 

Das  Landwehr-Bataillon  vor  Komom  (ohne  Gefecht). 

Die  Grenadiere  Treffen  bei  Katy,  Kämpfe  an  der  Waag,  bei  Raab. 
Vorrückung  an  die  Tlieiss. 

Für  Auszeichnung  in  diesen  beiden  Feldzügen  erhielten: 

ERO.  3.  Regiments -Commandant  Oberst  Graf  Thun  - Hohenstein. 
Hauptmann  Ulysses  von  Albertini;  die  Oberlieutenants  Christian  Beecken. 
Alfred  Graf  Sermage  und  Unterlieutenant  Anton  Riegl. 

21/ VK.  Regiments-Commandant  Oberst  Graf  Thun1);  Oberstlieutenant 
Hannibal  Freiherr  von  Puchner;  die  Hauptleute  Alb  ertini,  Johann  Wies  er 
und  Johann  Stäger  von  Waldburg  (mittlerwede  Major  bei  Xr.  16  : die 
Oberlieutenants  Wilhelm  Mainone  von  Mainsberg,  Christian  Beecken. 
die  Unterlieutenants  Carl  Fritz  und  Carl  Ollert. 

GGVK.  Regiments-Caplan  Johann  Klenz. 

1853.  MVR.  Oberlieutenant  Carl  Pohanka  von  Kulmsieg  anlässlich 
des  Aufstandes  in  Mailand. 

1859  in  Italien,  ein  Bataillon  Gefecht  an  der  Sesia,  das  Regiment  bei 
Montebello  mit  Auszeichnung  gefochten;  dann  Schlacht  bei  Solferino,  wo  sich 
das  Grenadier-Bataillon  bei  Erstürmung  von  Madonna  della  scoperta  hervor- 
gethan;  das  4.  Bataillon  war  gegen  die  Freischaren  Garibaldrs  verwendet. 

Decoriert  wurden  mit: 

LO.  Regiments-Commandant  Oberst  Freiherr  von  Puchner,  Oberst- 
lieutenant Albertini. 

ER.  3.  Oberstlieutenant  Eduard  Spilberger  von  Spilwall,  Major 
Franz  Graf  Schaffgotsche,  Hauptmann  Carl  Daschmayer.  Oberlieutenant 
Orestes  Bisclioff,  Unterlieutenant  Adalbert  Graf  Komorowski. 

MVR.  die  Majore  Rudolph  Holzinger  und  Franz  Pichler  Edler  von 
De  eben;  die  Hauptleute  Friedrich  Hacke.  Eduard  von  \ igny.  Friedrich  von 
Amberg,  Franz  Haigl,  Carl  Krickl,  Franz  Massiczek.  Anton  Fuchs, 
Johann  Honner,  Andreas  Büchl,  Johann  Navratil.  Mathias  Kollibas:  nie 
Oberlieutenants  Rudolph  Freiherr  Gail  von  Gallenstein.  Orestes  Bischofr. 
Matthias  Krizek,  Julius  Gylek;  Unterlieutenant  Franz  Polak,  dann  dem 
gefallenen  Hauptmann  Carl  Baron  Breidback  nachträglich  zuerkannt. 

GVR.m.d.Rr.  Regiments-Arzt  Dr.  Joseph  Tessely  von  Marsheil. 

1866  im  10.  Corps  (Gablenz)  der  Nord-Armee  eingetheilt,  focht  das 
Regiment  bei  Trautenau,  Neu-Rognitz  und  Königgrätz  mit  Auszeichnung,  aber 
bedeutenden  Verlusten. 

Das  4.  Bataillon  stand  im  Görzischen. 

Decoriert  wurden  mit: 

ERO.3.  dem  vor  dem  Feinde  gefallenen  Regiments  -Commandanten 
Oberst  Pehm  nachträglich  zuerkannt. 


')  Nachträglich  als  General-Major. 


137 


MVK.  Oberstlieutenant  Friedrich  Bernhardt,  Hauptmann  Emil  von 
Czedik,  Oberlieutenant  Eugen  Petzoldt,  Unterlieutenant  Joseph  Bitter  von 
Eric  h. 

1881/82  in  das  Occupations-Gebiet  verlegt,  nahmen  Abtheilungen  des 
Regiments  an  den  Streifungen  und  Gefechten  bei  Glavaticevo  (26.,  27.  Januar, 
dann  22.  Februar)  u.  a.  kleineren  Actionen  tlieil. 

Decoriert  wurden  mit : 

EKO.  3.  Hauptmann  Robert  Rohr  er. 

MVK.  Oberlieutenant  Franz  Fritsch. 


Tapferkeits-Medaillen : 

Silberne 


Goldene 

Silberne 

Goldene 

I.  Cl. 

II.  Cl 

1789—1790 

1793—1801 

7 

22 

1848  \ 
1S49  j 

2 

11 

31 

1805 

— 

— 

1859 

3 

24 

48 

1809 

3 

4 

1866 

1 

5 

29 

1813—1815 

— 

— 

1882 

— 

1 

7 

Adjustierung. 

1726  weisser  Rock,  blaue  Aermel- Aufschläge,  weisse  Knöpfe; 

1738  weisser  Rock,  rothe  Aufschläge; 

1757  weisser  Rock,  rothe  Aufschläge,  Camisole  und  Unterfutter; 

1767  weisser  Rock,  himmelblaue  (savierblaue)  Egalisierung1),  weisse 
Knöpfe; 

1868  dunkelblauer  Waffenrock,  himmelblaue  Egalisierung,  weisse  Knöpfe. 


*)  Dem  Regimente  war  durch  das  Los  die  dunkelbraune  Farbe  zugefallen,  über 
Wunsch  des  Regiments-Inhabers  wurde  jedoch  der  Tausch  mit  Neipperg  .(Nr.  7),  welches 
himmelblau  erhalten  hatte,  bewilligt. 


4. 

Niederösterreichisches  Infanterie-Regiment. 

(1807)  Ergänzungs-Bezirks-Commando:  Wien. 

(1696)  Hoch-  und  Deutschmeister1). 

(Das  Begiment  führt  seit  der  Errichtung  unverändert  diesen  Namen. 

Inhaber. 

(1891)  Eugen,  Erzherzog,  FML. 

(Zufolge  Allerhöchster  Genehmigung  [Normal- Verordnungsblatt  Nr.  14  ex  1868]  darf  das 
Begiment,  statt  der  weissen  Leibfahne,  die  gelbe  Fahne  des  3.  Bataillons  zur  Erinnerung 
an  ruhmreiche  Thaten.  welche  sich  an  dieselbe  knüpfen,  mit  der  Eintheilung  beim 

2.  Bataillon  führen.) 

Errichtung  und  nachgefolgte  Veränderungen.  1696  zu  Folge  Capitu- 
lation  vom  15.  März  1695 2)  durch  den  Churfürsten  Johann  "Wilhelm  von  der 
Pfalz,  für  seinen  Bruder,  den  mit  Patent  vom  21.  Januar  1696  zum  Obrist- 
Inhaber  bestellten  „Teutschmeister”  Herzog  Franz  Ludwig  von  Bayern.  Pfalz- 
grafen  zu  Neuburg.  im  Reiche  aufgestellt,  mit  3.  Juni  zu  Donauwörth  in 
kaiserliche  Ptiiclit  genommen;  vier  Compagnien  des  Regiments  Thüngen 
(Nr.  20)  bildeten  den  Stamm  dieses  für  den  Dienst  auf  dem  Kriegs-Schauplatze 
in  Ungarn  bestimmten  Regiments,  der  Rest  (acht  Compagnien)  wurde  theils 
aus  älterer  churpfälzischer  Mannschaft,  theils  durch  Neu-Werbung  aufgebracht. 

1703  wurden  sechs  Compagnien  zur  Errichtung  des  Regiments  Yirmond 
(Nr.  16)  abgegeben3),  dagegen  als  Ersatz  ebensoviel  in  Schlesien  geworbene 
Compagnien  (hievon  einige  durch  Obristlieutenant  "Wobeser)  eingetheilt. 

1725  erhielt  das  Regiment  drei  Compagnien  von  dem  aufgelösten 
Regimente  Bonneval. 

1731  bei  Auflösung  der  Anctions-Compagnien  wurde  Mannschaft  von  den 
Regimentern  Wilczek  (Nr.  11),  Fürstenhusch  (Nr.  35)  und  Harrach  (Nr.  47 ) 
anher  eingetheilt. 

])  Bis  1814  wirde  wohl  in  den  Acten  das  Begiment  kurzweg  nur  .Deutschmeister" 
genannt.  (Militär-Schematismus  u.  A.)  (Bereits  im  Jahre  1605  war  im  Hoch-  und  Deutseli- 
meisterthume  unter  Erzherzog  Maximilian  III.  durch  den  Obristlieutenant  Geiszfeld  ein 
Begiment  zu  Fuss  .aufgestellt  worden,  welches  nach  dem  F.eldzuge  wieder  aufgelöst  wurde, 
jedoch  nicht  den  Namen  Deutschmeister  führte.  Ebenso  wurde  das  1681  durch  den  da- 
maligen Hoch-  und  Deutschmeister  Pfalzgrafen  zu  Neuburg  aufgestellte  jetzige  Infanterie- 
Begiment  Nr.  20  im  allgemeinen  nicht  als  ..Deutschmeister”  benannt.. 

*)  Im  Sinne  der  Capitulation  vom  Jahre  1695  hätte  dieses  Begiment  nur  anf  die 
Dauer  des  Krieges  in  kaiserlichen  Dienst  treten,  die  acht  Compagnien  aber  nach  Beendigung 
desselben  wieder  rückgestellt  werden  sollen,  auch  war  in  derselben  die  Frage  des  Namens 
noch  offen  gelassen.  Da  sich  die  Completierung  des  Begiments  ulie  vier  Compagnien 
Thüngen  waren  schon  im  Vorhinein  nach  Ungarn  gesendet  worden,  verzögerte,  übergab 
der  Churfürst  einstweilen  das  Begiment  Sachsen-Meiningen  in  kaiserlichen  Dienst,  welches 
auch  nach  Ungarn  abrüclcte. 

3)  Anfänglich  wurden  acht  Compagnien  abgegeben,  jedoch  noch  Ende  1703  zwei 
Compagnien  wieder  rückübersetzt. 


— 139  — 


1747/48  je  eine  Compagnie  von  clen  aufgelösten  Regimentern  Klieul, 
Traun  und  O’Gilvy  incorporiert. 

Seit  1769  führt  das  Regiment  die  Nummer  4,  seit  1814  die  Benennung 
„Hoch-  und  Deutschmeister”. 

1860  wurden  zwei  Bataillone  an  das  neu  aufgestellte  Linien-Infanterie- 
Regiment  Nr.  72  abgegeben,  dagegen  ein  Bataillon  Hessen  Nr.  14  anher  ein- 
getheilt. 

1883  ein  Bataillon  zur  Errichtung  des  Infanterie-Regiments  Nr.  84. 

Ergänzung.  Dieses  im  Reiche  aufgestellte  Regiment  ergänzte  sich  auch 
in  den  späteren  Zeiten  seines  Bestandes  vielfach  aus  demselben,  insbesondere 
auch  aus  dem  Gebiete  des  Deutschen  Ordens;  im  Uebrigen,  wie  die  anderen 
kaiserlichen  Regimenter  aus  den  Erblanden.  Bei  Regelung  der  Reichs -Werbung 
1766  erhielt  dasselbe  einen  Werbe-Rayon  im  niederrheinisch-westpliälischen 
Kreise  und  ausserdem  einen  zweiten  solchen  im  Gebiete  der  Besitzungen  des 
Deutschen  Ordens  (bis  1807). 

1771  (1781)  wurde  dem  Regimente  der  ständige  Werb-Bezirk  in  Nieder- 
Oesterreich,  Viertel  Unter  dem  Wiener-Wald,  Stabs-Station  Wien  zugewiesen 
(zeitweilig  auch  Wr. -Neustadt) ; 1775—1807  hatte  es  einen  Aushilfs-Bezirk 
in  Galizien  (Zolkiewer  Kreis).  Von  1807  an  wurde  dem  Regimente  auch 
das  Gebiet  der  Reichs-Haupt-  und  Residenz-Stadt  zur  Ergänzung  zugewiesen1) 
und  ist  seither  Wien  Haupt-Werb-(Ergänzungs-)Bezirks -Station  des  Regiments  2). 

Von  1857—1860  hatte  das  Regiment  auch  einen  Aushilfs-Bezirk  in 
Ungarn  zu  Pressburg,  mit  einem  selbstständigen  Ergänzungs-Aushilfs-Bezirks- 
Revisoriat  daselbst. 

Seit  1882  bildet  das  Gebiet  der  Residenz-Stadt  Wien  mit  den  angrenzenden 
Bezirken  am  linken  Donau-Ufer  den  Rayon  des  Regiments. 

Grenadier-Division.  Von  1769  bis  1775  stand  die  Division  des  Regi- 
ments mit  jener  von  Nr.  3 und  14,  von  1775—1784  mit  jener  von  Nr.  3 und 
27,  dann  1784 — 1798  mit  jener  von  Nr.  3 und  46  im  ersten  niederösterrei- 
chischen Bataillon.  In  dem  Feldzuge  1799 — 1801  bildeten  die  Divisionen  von 
Nr.  4,  16  und  23,  in  jenem  1809  die  Division  des  Regiments  mit  jener  von 
Nr.  49  und  63  ein  Bataillon.  Von  1810—1818  stand  selbe  mit  jener  von 
Nr.  3 und  63,  endlich  1818 — 1852  mit  der  von  Nr.  3 und  8 in  einem  Bataillon 
vereint. 

Friedens-Garnisonen.  1699  Hermannstadt,  1711  Huszt,  1714  Aachen, 
1715  Luxemburg,  1716  Brüssel,  dann  Roermonde,  1718  Brüssel,  1719  Gent, 
Meclieln,  1720  Brüssel,  1721  Gent,  1722  Brüssel,  1725  Mons,  1728  Brüssel, 
1730  Antwerpen,  1731  Schweidnitz,  1733  Pilsen  (Lager),  1736  Pavia,  1749 
Marburg,  dann  Klagenfurt,  1752  Jung-Bunzlau,  1754  Ofen,  1763  Mons,  1771 
Ungarisch-Brod,  1775  Bruck  a.  d.  Leitha,  1779  Wien,  1785  Brüssel,  1786  Wien, 
1791  Wien,  1798  Wien,  1801  Wien,  1805  Wien,  1808  Wiener-Neustadt,  1809 
Wien,  1815  Mailand,  1816  St.  Pölten,  1820  Bergamo,  1821  Nocera,  1822  Neapel, 
1825  Capua,  1827  Casalmaggiore,  1829  Klagenfurt,  1830  Enns  (St.  Pölten), 
dann  Linz,  1831  Klagenfurt,  dann  Görz,  später  Udine,  1832  Bassano,  1830 
Verona,  Bassano,  1834  Verona,  Mailand,  1836  Kaiser-Ebersdorf,  dann  Linz, 
1839  Kaiser-Ebersdorf,  1840  Wien,  1846  Tarnow,  1847  Lemberg,  1849/50  Raab, 


J)  Nach  den  ursprünglichen  Verfügungen  hätte  das  Regiment  1807  mit  der  Ergänzung 
ganz  an  Galizien  überwiesen  werden  sollen.  Ueber  Vorstellung  des  Inhabers,  dass  das 
Regiment  als  ein  deutsches  aufgestellt  und  jeder  deutsche  Ordens-Unterthan  angewiesen 
sei.  nur  bei  diesem  Regimente  Dienste  'zu  nehmen,  welche  Bestimmung  durch  die  Um- 
wandlung desselben  in  ein  galizisches  illusorisch  würde,  — wurde  dieser  Befehl  rückgängig 
gemacht  und  statt  desselben,  das  Regiment  Würzburg  Nr.  23  (1809  aufgelöst),  welches  sich 
ebenfalls  bisher  aus  Nieder-Oesterreich  ergänzt  hatte,  nach  Galizien  überwiesen.  Da  auch 
gleichzeitig  das  Infanterie-Regiment  vacat  Nr.  24  galizisch  wurde,  übernahm  Deutschmeister 
von  letzterem  Regimente  die  Reichs-Hauptstadt.  (K.  A.,  H.  K.  R.  Reg.  1807.  O.  12,  158/2.)  Von 
1817  an  erhielt  das  Regiment  statt  einiger  Theile  des  Viertels  Unter  dem  Wiener-Wald, 
solche  von  Unter  dem  Manhartsberge. 

2)  Von  1869 — 1882  garnisonierte  das  Reserve-Commando  nicht,  in  Wien,  sondern  in 
Korneubnrg.  woselbst  sich  schon  von  1852  an  das  Depot  und  die  Rechnungskanzlei,  von 
1856  letztere  allein  befand.  Von  1857 — 1868  befand  sich  auch  das  Ergänzungs  - Bezirks- 
Commando  des  Regiments  in  Korneuburg  und  in  Wien  nur  eine  Expositur  desselben  mit 
dem  Ergänzungs-Bezirks-Officier. 


— 140  — 


Neutra,  Kasch.au,  1851  Ivomorn.  Raab,  dann  Pressburg,  1853  Komorn,  1854 
Wien,  dann  Klausenburg,  später  in  Galizien,  1855  Pest,  1858  Debreczin.  1859 
Pressburg,  1862  Alt- Arad,  1863  Pest,  1866  Völkermarkt,  dann  Ragusa,  1369  Graz. 
1871  Tulln,  1879  Cattaro,  1881  Innsbruck,  1882  Wien,  1893  Iglau,  1898  Wien. 

Regiments-Knaben-Erziehungshaus.  1782  in  Wien  activiert.  wo  es  bis 


zur  Auflösung,  18o2,  unverändert  ver 

Regiments 

1696  Franz  Ludwig,  Pfalzgraf  bei  Ehein. 

Herzog  von  Neuburg,  Obrist. 
1732  Clemens  August,  Churfürst  von 
Cöln,  Obrist. 

1761  Carl  Alexander,  Herzog  zu  Loth- 
ringen und  Bar,  FM. 

1780  Maximilian,  Erzherzog,  seit  1784 
Cliurfürst  von  Cöln2). 

Zweiter 


■Inhaber1). 

1801  Carl,  Erzherzog,  FM. 

1804  Anton  Victor,  Erzherzog,  FZM. 

1835  Maximilian  Joseph  d'Este,  Erz- 
herzog, FZM.3). 

1863  Wilhelm,  Erzherzog.  FML. — 
FZM.4). 

1894  Eugen,  Erzherzog,  GM. — FML.5,) 


Inhaber. 


Von  1780 — 1790  Schröder,  Wilhelm  Freiherr  von.  FML. 


Regiments-Conmiandanten. 


1696  Virmond,  Daxnian  Hugo  Graf, 
Obristlieutenant  — Obrist. 

1704  Wachtendonk,  Bertram  Anton 
Freiherr  von,  Obrist. 

1708  Dalberg,  Casimir  Freiherr  von, 
Obrist. 

1717  O'Nelly,  Johann  Graf,  Obrist. 

1731  Globitz,  Franz  Freiherr  von, 
Obrist. 

1735  Mac-Donell,  Alexander,  Obrist- 
lieutenant ad  interim. 

1736  Heydorff,  Joseph  Freiherr  von, 
Obrist. 

1739  Colloredo  - Waldsee,  Anton 
Graf,  Obrist. 

1743  L estwitz,  Wilhelm  Freiherr  von, 
Obristlieutenant-Obrist. 

1750  Colloredo,  Carl  Graf.  Obrist. 

1753  Lestwitz,  Carl  Ludwig  Freiherr 
von,  Obrist. 

1758  Mohr  von  Wald,  Carl,  Obrist. 

1757  Callenberg,  Franz  Graf,  Übrist. 

1760  Meichsner  zu  Adelshofen. 
Johann  Christoph  Freiherr  von, 
Oberst. 

1772  Grafforst,  Ludwig  von.  Oberst. 

1779  Lilien,  Friedlich  Freiherr  von. 
Oberst. 

1788  Rosenberg,  Wilhelm  Freiherr 
von,  Oberst. 

1792  Kerpen,  Wilhelm  Freiherr  von, 
Oberst. 

1791  Brandis,  Ignaz  Graf,  Oberst. 


1797  Brixen,  Carl  von,  Oberst. 

1800  Kirchner.  Friedrich,  Oberst. 
1802  Faber,  Philipp  von.  Oberst. 

1805  Engelhardt,  Franz  Freiherr 
von,  Oberst. 

1809  Klopstein.  Joseph  von.  Oberst. 
1813  Erdmann.  Stephan  Freiherr  von. 
Oberst. 

1824  Voith  von  Sterpetz.  Ferdinand 
Freiherr  von,  Oberst. 

1827  Woher,  Johann  Freiherr  von. 
Oberst. 

1832  Fels,  Ludwig  Freiherr  von. Oberst- 
lieutenant. 

1834  Schwarzenberg,  Carl  Fürst. 
Oberst. 

1840  Hab  er  m ahn. Heinrich  Edler  von. 
Oberst. 

1848  Bubna  von  Wahrlich.  Franz. 
Oberst. 

1849  Kellner  von  Köllenstein.  Carl 
Freiherr  von,  Oberstlieutenant. 

1849  Fürst,  Albert.  Oberstlieutenant- 
Oberst. 

1854  Laaba  von  Rosenfeld,  Anton. 
Oberst. 

1854  Wächter  von  Wachenhain. 
Carl,  Oberst. 

1859  Plochl.  Johann,  Oberst. 

1862  Kolbenschlag  von  Reinhart- 
stein, Joseph  Ritter  von.  Oberst. 
1864  Töply  von  Hohen  vest,  Johann, 
Oberst. 


:)  Stets  der  jeweilige  Hoch-  und  Deutschmeister. 

2)  Von  1761—1780  Inhaber  des  heutigen  Dragoner-Regiments  Xr.  S. 

3)  War  von  1855  an  auch  Inhaber  eines  Artillerie-Regiments.  _ 

4)  War  bereits  Inhaber  des  Infanterie-Regiments  Xr.  12,  sowie  eines  Artillerie- 
Regiments. 

5)  Ist  auch  Inhaber  des  Infanterie-Regiments  Xr.  41. 


— 141 


1866  Peinlich,  Wilhelm  von,  Oberst. 
1866  Töply  von  Hohenvest,  Johann, 
Oberst1). 

1868  Bolzano  Edler  von  Kronstadt, 
Carl,  Oberst. 

1871  Bandian.  Ludwig,  Oberst. 

1875  Borosini  von  Hohenstern, 
Gustav,  Oberst. 


1879  Prevot,  Carl,  Oberst. 

1881  Möraus,  Carl,  Oberst. 

1884  Dorner,  Raimund,  Oberst. 

1889  G- u g g enbe r g.  J oseph Ritter  von, 
Oberst. 

1891  Werner,  Johann,  Oberst. 

1896  Hausner.  Liborius,  Oberst. 


Reserre-Commandanten. 


1869  Albertini,  Ulysses  von,  Oberst- 
lieutenant— Oberst. 

1873  Borosini  von  Hohenstern, 
Gustav, Oberstlieutenant — Oberst. 


1875  T r i ul zi Anton, Oberstlieutenant— 
Oberst. 

1878  Mör  aus,  Anton  Edler  von,  Oberst- 
lieutenant— Oberst. 

1882  Faby,  Joseph  Edler  von.  Oberst. 


Yor  dem  Feinde  gefallene  höhere  Offleiere. 

1734.  Obristwachtmeister  Freiherr  von  Spies  in  der  Schlacht  bei 
Guastalla  y. 

1748.  Obristwachtmeister  Louis  Baron  Doxat  de  I_ja  Motte  in  der 
Schlacht  bei  Camposanto  j. 

1757.  Regiments-Commandant  Obrist  Carl  Mohr  von  Wald  an  den  in 
der  Schlacht  bei  Kolin  erhaltenen  Wunden  am  folgenden  Tage  gestorben. 

1758.  Major  Friedrich  Baron  Haack  bei  Breslau  schwer  verwundet 
(Januar  1758  gestorben). 

1760.  Oberstlieutenant  Franz  Freiherr  von  Neuhaus  in  der  Schlacht 
bei  Landshut  j. 

1809.  Regiments-Commandant  Oberst  Baron  Engelhardt  an  den  im 
Treffen  bei  Ebelsberg  (3.  Mai)  erhaltenen  Wunden  am  8.  Mai  gestorben. 

1809.  Major  Vincenz  Ostoich  in  dem  Treffen  bei  Landshut  j. 

1866.  Oberstlieutenant  Anton  Carmagnola  und  Major  Gustav  Frei- 
herr von  Schweickhardt,  beide  an  den  bei  Wysokow  (27.  Juni)  erhaltenen 
schweren  Verwundungen,  am  11.,  beziehungsweise  28.  Juli  gestorben. 


Feldzüge. 

Deutschmeister.  1696.  Sofort  nach  Completierung  auf  den  Kriegs- 
schauplatz in  Ungarn  abgerückt,  kamen  zvrei  Bataillone  nach  Siebenbürgen 
(Stab-  und  Leib-Bataillon  Ofen). 

1697  das  Leib-Bataillon  in  der  Schlacht  bei  Zenta  mit  Auszeichnung  ge- 
lochten, Obristlieutenant  Graf  Yirmond  ein  kaiserliches  Anerkennungs- 
schreiben erhalten. 

1698  bei  der  Haupt-Armee  ohne  Gefecht. 

Von  1703  an  nahm  das  Regiment  meist  abtheilungsweise  an  den 
Kämpfen  gegen  die  Malcontenten  in  Ungarn  theil  und  zwar: 

1704  ein  Bataillon  im  Gefechte  bei  Smolenice,  Obristlieutenant  Baron 
Wachtendonk  für  Auszeichnung  in  demselben  zum  Obrist  befördert. 

1705  das  Regiment  in  der  Schlacht  bei  Sibö, 

1706  in  Siebenbürgen,  dann  Belagerung  von  Kaschau, 

1707  in  West-Ungarn. 

1708  war  das  Regiment  in  der  Schlacht  bei  Trentsckin,  dann  bei  der 
Belagerung  von  Neutra,  endlich  bei  der  Blockade  von  Neuhäusel. 

1709  eine  in  den  Winter-Quartieren  bei  AVol  (Valla)  überfallene  Com- 
pagnie sich  gegen  mehrfache  Uebermacht  standhaft  gehalten; 


0 Commanclierte  im  Feldzüge  eine  Brigade,  übernahm  nach  Schluss  desselben  das 
Regiments-Cominando  erneuert. 


— 142  — 


1710  neun  Compagnien  bei  der  Belagerung  von  Neuhäusel; 

1711  ohne  Gefecht. 

1712  auf  den  Kriegs-Schauplatz  nach  den  Niederlanden  versetzt,  kam 
das  Leib-Bataillon  zu  der  Belagerung  von  le  Quesnov.  das  Obrist-Bataillon 
zu  jener  von  Landrecies,  beide  in  dem  Treffen  bei  Denain,  wo  selbe  grosse 
Verluste  erlitten. 

1713  kam  das  Regiment  an  den  Rhein,  jedoch  zu  keiner  Action. 

1733  aus  dem  Pilsner  Lager  an  den  Ober-Rhein  gerückt,  kam  das  Regiment 
1734  nach  Italien;  hier  fochten  die  Grenadiere  bei  Colorno,  das  Regiment  bei 
Parma  (Grenadiere  sich  ausgezeichnet);  ein  Detachement  gerieth  durch  den 
Fall  von  Guastalla  in  Kriegsgefangenschaft.  Das  Regiment  bei  Quistcllo 
(S.  Benedetto)  an  der  Gefangennahme  zweier  französischer  Brigaden  theil- 
genommen,  bei  Guastalla  mit  grossen  Verlusten  gelochten;  endlich  ein  Bataillon 
in  einem  Gefechte  bei  Revere. 

1735  am  Po,  dann  in  Tyrol,  ohne  Gefecht. 

1742  auf  dem  Kriegs-Schauplatze  in  Italien  verwendet,  war  das  Regi- 
ment bei  der  Einnahme  von  Modena. 

1743  focht  es  mit  Bravour  in  der  Schlacht  bei  Camposanto,  machte 

1744  den  Zug  nach  Neapel  mit;  ein  Bataillon  und  eine  Grenadier-Com- 
pagnie an  dem  Ueberfalle  auf  Velletri  th  eil  genommen. 

1745  in  Ober-Italien,  ohne  Gefecht. 

1746  ein  Bataillon  bei  der  Einnahme  von  Acqui.  Das  Regiment  erlitt,  in 
Codogno  überfallen,  grosse  Verluste,  schlug  sich  aber  nach  Pizzighettone 
durch1)  und  focht  später  mit  Auszeichnung  bei  Rottofreno. 

1747  war  das  Regiment  in  dem  Gefechte  bei  Borgo  di  Fornari  Genua  . 
sowie  bei  den  späteren  Kämpfen  vor  Genua  betheiligt  (Rivarolo). 

1748  Gefecht  bei  Campofreddo. 

1756  zur  operierenden  Armee  gezogen  (zwei  Bataillone  und  zwei 
Grenadier- Compagnien),  kam  das  Regiment  nicht  in  das  Feuer; 

1757  focht  es  mit  Auszeichnung  in  der  Schlacht  bei  Kolin;  dem  Obrist- 
waclitmeister  Grafen  Soro.  welcher  sich  besonders  hervorgethan,  wurde  mit 
Capitel-Beschluss  vom  4.  December  175S  der  MTO.  nachträglich  zuerkannt. 
Die  Grenadiere  bei  der  Einnahme  von  Gabel,  ein  Detachement  sich  in  dem 
Gefechte  bei  Wittgendorf  ausgezeichnet. 

Bei  Görlitz  nicht  in  das  Feuer  gekommen,  ein  Detachement  nahm  an  der 
Erstürmung  von  Schweidnitz  theil  und  focht  das  Regiment  bei  Breslau  undLeuthen. 

1758  ein  Detachement  (c.  200  M.)  in  Folge  Capitulation  von  Schweidnitz 
kriegsgefangen,  die  Grenadiere  Gefecht  bei  Krönau;  das  Regiment,  in  der 
Haupt-Armee,  bei  Hochkirch  nicht  im  Feuer  gewesen,  dann  Belagerung  von 
Neisse. 

1759  in  Schlesien,  ohne  Gefecht. 

1760  im  Corps  Loudon  zwei  Bataillone  unter  den  Obristwachtmeistern 
Ma3rer  und  Grafforst  in  der  Schlacht  bei  Landshut  den  Kirchberg,  ohne 
einen  Schuss  zu  thun,  erstürmt:  dann  Schlacht  bei  Liegnitz. 

1761  in  Schlesien,  ohne  an  einer  Action  theilzmrehmen. 

1762  bei  Reichenau  und  Friedland  brav  gefochten.  dann  beiPeilau:  ein 
Detachement  unter  Major  Baron  Hautzenberg  die  glänzende  Vertheidigung 
von  Schweidnitz  mitgemacht. 

1778  bei  der  Armee  in  Böhmen. 

1779  vier  Compagnien  bei  Vertheidigung  der  Position  bei  Zuckmantel : bei 
der  Erstürmung  von  Habelschwerdt  zeichnete  sich  Oberlieutenant  Keller 
(Adjutant  beim  FML.  Terzy)  so  aus,  dass  er  zum  Hauptmann  im  General- 
Quartiermeister-Stabe  befördert  wurde ; ein  Bataillon  und  die  Grenadiere 
(Bataillon  Schogre)  bei  dem  misslungenen  Angriffe  auf  Schlesisch-Neustadt. 


J)  Das  andere  Regiment  der  daselbst  überfallenen  Brigade  Gross  (Regiment  Sprecher! 
wurde  gefangen. 


- 143  - 


1788.  Mit  allen  Abtheilungen  auf  den  Kriegs-Schauplatz  in  Ungarn  gerückt, 
standen  das  Leib  - Bataillon  und  die  Grenadiere  ( Bataillon  Auersperg)  vor 
Sabac,  später  vor  Belgrad ; das  Oberst-Bataillon  in  dem  Gefechte  bei  Dreznik, 
dem  Sturm  auf  und  Gefechten  bei  Dubica. 

1789  das  Regiment  (zwei  Bataillone)  bei  der  Einnahme  von  Berbir,  dann 
sowie  die  Grenadiere  bei  der  Belagerung  von  Belgrad  ; ein  Bataillon  später 
bei  der  Expedition  gegen  Lesnica,  das  3.  Bataillon  in  den  Schanzen  bei 
Priboj. 

1790  das  Regiment  zum  Observations-Corps  nach  Mähren  gerückt,  das 
3.  Bataillon  bei  dem  Corps  in  Croatien  verblieben,  die  Belagerung  von  Cetin 
mitgemacht. 

1793  das  Leib-Bataillon  auf  dem  Kriegs-Schauplatz  in  den  Niederlanden, 
bei  Aldenhoven  nicht  in  das  Feuer  gekommen,  dann  zur  Cernierung  vou  Mau- 
beuge ; ferner  Treffen  bei  Famars,  Belagerung  von  Valenciennes,  wo  das  aus 
deir  Erblanden  nachgerückte  Oberst-Bataillon  sich  mit  demselben  vereinigte, 
endlich  jene  von  Maubeuge.  Bei  dem  Angriffe  der  Franzosen  auf  Pont  das 
Regiment  seine  Posten  standhaft  verthei cligt. 

Die  Grenadiere  (Bataillon  St.  Julien)  am  Ober-Rhein  bei  Retschweiler 
und  am  Geissberge  gefochten. 

1794  focht  das  Regiment  mit  Auszeichnung  bei  Haspres.  Major  Beer 
sich  hervorgethan ; nach  dem  Siege  bei  Je  Cäteau  verbheb  es  in  Landrecies 
und  gerieth  in  Folge  Capitulation  dieser  Festung  in  Kriegsgefangenschaft. 

Die  Grenadiere  bei  Schifferstadt  und  Schwegenheim  gefochten,  dann  in 
der  Rheinschanze  bei  Mannheim. 

1795  die  Grenadiere  im -Treffen  an  der  Pfrimm  und  Gefecht  bei  Lambsheim. 

1796  das  3.  Bataillon  (Major  Blavier)  auf  dem  Kriegs -Schauplatze  in 
Italien  bei  Dego  mit  Auszeichnung  gefochten,  aber  grosse  Verluste  erlitten; 
der  Rest  des  Bataillons,  dem  Regimente  Nr.  16  zugetheilt,  bei  Lodi.  Das 
reorganisierte  Regiment  nach  Tyrol  gerückt,  am  Monte  Baldo  und  in  der  Schlacht 
bei  Castiglione  gekämpft,  ferner  bei  Peschiera  und  Canale,  wurde  dann  zur 
Besetzung  der  Pässe  bei  Pontafel  verwendet,  nahm  aber  später  an  dem 
dritten  Entsatz-Versuche,  Treffen  bei  Fontaniva  (Bassano),  Schlachten  von 
Caldiero  und  Arcole  theil. 

Die  aus  Deutschland  ebenfalls  nach  Italien  gerückten  Grenadiere  sich 
bei  Lonato  (Gavardo)  ausgezeichnet,  bei  Bassano  versprengt. 

1797  focht  das  Regiment  mit  drei  Bataillonen1)  in  der  Schlacht  bei  Rivoli, 
wo  insbesondere  das  3.  Bataillon  (Colonne  Ocskay)  viel  verlor;  später  als 
Besatzung  nach  Gradisca  verlegt,  musste  das  Regiment  an  die  Division 
Serrurier  sich  ergeben. 

1799.  Ursprünglich  nur  die  Grenadiere  (Bataillon  Hohenfeld)  auf 
dem  Kriegs-Schauplatze  in  Italien,  Gefecht  bei  S.  Giuliano.  Belagerung  von 
Alessandria;  das  später  nachgerückte  Regiment  kam  zuerst  zur  Belagerung 
von  Mantua,  focht  später  bei  Novi  mit  Auszeichnung,  dann  bei  Savigliano 
und  Mondovi ; die  Grenadiere  noch  ausser  den  obgenannten  Affäiren  bei 
Genola. 

1800  das  Regiment  an  den  Kämpfen  in  der  Riviera,  vom  6.— 16.  April 
(Monte  Legino.  Monte  Fajale  u.  A.),  ehrenvollen  An  theil  genommen,  kam  dann 
zu  der  Belagerung  von  Savona.  wo  es  als  Besatzung  verblieb  ; in  der  Schlacht 
bei  Pozzolo  erlitt  es  grosse  Verluste. 

Die  Grenadiere  ebenfalls  die  Kämpfe  an  der  Riviera  (bei  S.  Giacomo), 
dann  jene  am  Var  und  die  Schlacht  von  Mären go  mitgemacht. 

1805  im  Corps  Merveldt  eingetheilt  (vier  Feld-,  ein  Grenadier-Bataillon), 
erlitt  das  Regiment  auf  dem  Rückzuge  nach  Mariazell,  nachdem  es  in  den  Gefechten 
bei  Langau  u.  A.  wiederholt  Proben  seiner  Standhaftigkeit  gegeben,  einen 
Verkäst  von  circa  900  Mann,  grösstentheils  gefangen  ; das  Grenadier-Bataillon 
unter  Major  Graf  Lazansky  bei  Allenz  sich  erneuert  tapfer  gehalten. 


1)  Das  3.  war  mittlerweile  in  Botzen  reorganisiert  worden  und  aucli  der  Best  der 
G-renadiere  demselben  zugetheilt  (ein  Theil  sich  nach  Mantua  geschlagen,  dort  capituliert). 


144  — 


Oberlieutenant  .JohannBaron  Montluisant,  welcher  durch  seinentapferen 
Widerstand  mit  einer  Schaar  Freiwilliger  die  Rettung  der  Geschütze  und  der 
Klosterschätze  von  Mariazell  ermöglichte,  erhielt  den  3ITO. 

1809  stand  das  Regiment  im  6.  Corps  (Hiller),  focht  bei  Äbensberg 
(Rottenburg)  und  Landshut  mit  sehr  grossem  Verluste,  dann  bei  Neumarkt 
und  deckte  bei  Ebelsberg  den  Rückzug ; am  4.  Mai  verhinderte  Interims- 
Regiments-Commandant  Oberstlieutenant  von  Klopstein  mit  dem  schwachen, 
kaum  300  Mann  zählenden  3.  Bataillon  alle  Versuche  der  Franzosen,  die  Enns 
zu  überschreiten  und  hielt  eine  ganze  Armee-Division  durch  44  Stunden  auf. 
Oberstlieutenant  von  Klopstein  wurde  mit  dem  3ITO.  decoriert. 

Das  Regiment  besetzte  später  nach  der  Einnahme  der  Insel  „schwarze 
Lacke”  bei  Wien  (durch  das  Regiment  Nr.  49)  diesen  Ponct.  wies  mehrere 
Angriffs-Versuche  der  Franzosen  ab1)  und  focht  endlich  bei  Wagram  Mark- 
graf eil  -N  e u s i e d el)  mit  Auszeichnung.  Die  Grenadiere  Bataillon  Scovaud  den 
Rückzug  von  Landshut  mit  Aufopferung  gedeckt,  bei  Aspern  'Esslingen  mit 
Bravour  gefochten2),  dann  Wagram  und  Znaym.  Die  in  Wien  stationierte 
Reserve-Division  in  Folge  der  Capitulation  (12.  Mai)  in  Kriegsgefangenschaft 
gerathen. 

1813  anfänglich  bei  der  Donau-Armee  eingetheilt,  erhielt  das  Regiment 
(1.,  2.,  3.  und  1.  Landwehr-Bataillon)  später  die  Bestimmung  zur  Armee  in 
Inner-Oesterreich  (Italien)  und  zeichnete  sich  das  3.  Bataillon  unter  Oberst- 
lieutenant Kr ey seile  in  dem  Gefechte  bei  S.  Michele  aus:  das  2.  Landwehr- 
Bataillon  stand  bei  der  Blockade  von  Venedig.  Die  Grenadiere  Bataillon 
de  Best)  bei  Hanau  gefochten.  dann 

1814  auch  nach  Italien  gerückt,  wo  sie,  sowie  das  Regiment,  mit  Aus- 
zeichnung an  der  Schlacht  am  Mincio  theilnahmen ; Oberst  Baron  Rüchler. 
Commandant  des  1.  Landwehr -Bataillons  und  Hauptmann  Baron  Mylius. 
welcher  den  LO.  erhielt,  sich  besonders  hervorgethan ; ausser  diesen  noch 
Regiments-Commandant  Oberst  Er  dm  ann  und  eine  grosse  Anzahl  von  Officieren 
in  der  Relation  lobend  erwähnt.  Das  2.  Bataillon.  Major  Baron  Woher,  in 
dem  Gefechte  bei  Borghetto  erneuert  belobt. 

1815  stand  das  Regiment  anfangs  als  Besatzung  in  Mailand,  machte 
dann  die  Vorrückung  über  den  Simplon  nach  Genf,  sowie  das  Gefecht  bei 
Nantua  mit,  eine  Division  das  Fort  FEcluse  eingenommen;  das  1.  Landwehr- 
Bataillon  Besatzung  in  Ancona,  dann  Feldzug  gegen  Murat : das  2.  nicht  in  das 
Feld  gerückt.  Regiments-Commandant  Oberst  Erdmann  erhielt  den  EKO.  3. 

Die  Grenadiere  bei  der  Haupt- Armee.  Einzug  in  Paris,  Lager  vor  Dijon. 

1821  war  das  Regiment  bei  der  Unterwerfung  von  Neapel,  kam  jedoch 
nicht  in  das  Gefecht. 

1846  wurde  dasselbe  bei  Unterdrückung  der  Unruhen  in  Galizien  verwendet. 

1848  stand  das  Regiment  (1.  und  2.  Bataillon)  in  Lemberg  und  wirkte 
bei  Niederwerfung  des  Aufstandes  (im  November)  mit  und  wurden  die  Bataillone 
später  einzeln  an  die  ungarische  Grenze  vorgesendet;  das  3.  Feld-.  1.  Landwehr- 
Bataillon  und  die  Grenadiere  (Bataillon  Scliwarzi  standen  während  der 
März-Tage  in  Wien  verwendet,  ersteres  (vier  Compagnien  später  nach  Triest, 
letzteres  (das  Landwehr-Bataillon)  nach  Italien  (Verona  verlegt. 

Anlässlich  des  Aufstandes  am  6.  October  in  Wien  betheiligte  sich  eine 
Grenadier-Compagnie  (Commandant  Oberlieutenant  Paar)  im  Vereine  mit  einer 
Compagnie  Erzherzog  Ludwig  Nr.  8 au  der  tapferen  Vertheidigung  des  Zeug- 
hauses, die  zweite,  auf  der  Wache  im  Kriegsgebäude,  tliat  leider  ihre  Schuldig- 
keit nicht  in  dem  gleichen  Masse3).  Später  kämpfte  das  Grenadier-Bataillon 
bei  der  Einnahme  von  Wien  und  machte  dann  die  Vorrückung  nach  Ofen  mit: 


J)  Stand  dortselbst  ancli  während  der  Schlacht  hei  Aspern. 

2)  Der  Commandant  des  Bataillons.  Major  Scovaud.  von  Baillet-Merlemont -Infanterie 
Nr.  63  erhielt  den  MTO. 

3)  Der  Commandant  derselben.  Hauptmann  Brandmayer,  suchte  und  fand  auch 
später  den  Tod  beim  Sturm  auf  die  Stern-Barricade  in  der  Wiener  Leopoldstadt. 


- 145  — 


eine  zurückgebliebene  Division  des  3.  Bataillons  beim  Streif  - Corps  gegen 
Oedenburg ; das  4.  Bataillon  endlich  in  der  Colonne  Götz  im  oberen  Waag- 
Tliale,  wo  Abtheilimgen  desselben 

1849  bei  Varin  fochten  und  an  kleineren  Affairen  sich  betheiligten,  später 
mit  dem  Regimente  vereinigt.  Von  diesem  hatte  das  erste  Bataillon  (Brigade 
Barco)  wiederholte  Zusammenstösse  mit  den  Ungarn,  so  bei  Volovo,  Novoszelica, 
Toronnya  u.  A.,  beide  Bataillone  bei  Munkacs  gefochten.  Im  Sommer-Feldzuge 
im  4.  Corps  (Brigade  Benedek)  eingetheilt,  war  das  Regiment  bei  der  Ein- 
nahme von  Raab,  in  beiden  Schlachten  von  Komorn,  wo  es  sich  insbesondere 
am  11.  Juli  die  specielle  Belobung  erwarb ; endlich  noch  bei  Szöreg  und 
Temesvär. 

Die  Grenadiere  standen  im  April  vor  Komorn  und  gerieth  die  Division 
des  Regiments  in  dem  Gefechte  bei  Acs,  von  den  übrigen  beiden  abgeschnitten, 
in  Gefangenschaft ; statt  derselben  wurde  die  früher  erwähnte  Division  des 

3.  Bataillons  dem  Grenadier-Bataillon  zugetheilt  und  focht  bei  Schintau,  Szered 
und  Zsigärd  mit  Auszeichnung,  endlich  bei  Raab  und  Puszta-Herkäly.  Das 
später  wieder  vom  Regiment  abgetrennte  4.  Bataillon  vor  Komorn  verblieben, 
Treffen  bei  Heteny. 

Das  1.  Landwehr-Bataillon  in  Italien  bei  Kovara  gekämpft,  dann  Unter- 
werfung der  Romagna  (Gefechte  bei  Bologna),  Belagerung  von  Ancona,  endlich 
vor  Venedig. 

Für  Auszeichnung  in  diesen  beiden  Feldzügen  erhielten : 

LO.  Regiments-Commandant  Oberst  Albert  Fürst1)  (auch  MVK.). 

ERO.  3.  Major  Johann  Baron  Rüstel;  die  Hauptleute  Ludwig  Baron 
Vogelsang,  Gustav  Paar,-  Ferdinand  Fröhlich  von  Elmbach,  Matthias 
Pfannenholz  und  Oberlieutenant  Friedrich  Kühne. 

MVK.  Regiments-Commandant  Oberst  Bubna  von  Warlich2) ; Oberst- 
lieutenant Anton  Meinong  von  Hands  chuchsheim  ; die  Majore  Carl  Adels- 
berger  von  Illigenthal3)  und  Edmund  Rottee ; die  Hauptleute  Ludwig 
Dagnen,  Baron  Vogelsang.  Adolph  Microys,  Friedrich  Lohr,  Theodor  Baron 
Riesenfels,  Edmund  Wolf  von  Wolfenb  erg,  Gustav  Paar,  Friedrich  Benda; 
die  Oberlieutenants  Leopold  Eckher,  Matthäus  Gänger,  Joseph  Basso;  die 
Unterlieutenants  Ferdinand  Hofmann  und  Martin  Türk. 

GVK.  m.  d.  Kr.  Regiments-Arzt  Dr.  Anton  Unger. 

1859  war  das  Regiment  nach  Italien  gerückt,  jedoch  zur  Bewachung 
des  Po  bei  Borgoforte  postiert,  daher  nicht  in  das  Feuer  gekommen ; nur  das 

4.  Bataillon  stand  in  Süd-Tyrol  und  nahmen  Abtheilungen  desselben  an  den 
Gefechten  bei  Bagolino  und  am  Monte  Suello  theil. 

1866  im  6.  Corps  der  Nord-Armee  eingetheilt,  focht  das  Regiment  bei 
Wysokow  (Nacüod)  und  Königgrätz;  das  4.  Bataillon  versah  den  Dienst  als 
Stabs-Truppe. 

Für  ihre  Leistungen  in  diesem  Feldzuge  wurden  decoriert  mit : 

LO.  GK.  Regiments-Inhaber  Se.  kaiserliche  Hoheit  Erzherzog  Wilhelm. 

ERO.  2.  Oberst  Töply  von  Hohenvest  (als  Qua-Brigadier  bei  der 
Süd-Armee). 

MVK  Major  Franz  Schwarz;  die  Hauptleute  Eduard  Meisl,  Anton 
von  Cliitry,  Carl  Buchfelder,  Johann  Czermak  ; Oberlieutenant  Leo  Grimm 
und  Unterlieutenant  Carl  Sturm. 

GVK.  Regiments- Caplan  Johann  Pospischill. 

GVK.  in.  d.  Kr.  Regiments-Arzt  Dr.  Vincenz  Blaschke. 

1878  und  1881/82  keine  Abtlieilimg  des  Regiments  betheiligt. 

MVK.  erhielt  1878  Oberlieutenant  Arthur  Freiherr  von  Sommaruga 
(dem  Generalstab  zugetheilt). 


3)  Für  Auszeichnung  in  seinem  früheren  Regimente  (Kinsky)  in  Italien. 

2)  1818  hei  Munkacs  schwer  verwundet,  später  zur  Garde. 

3)  Ebenfalls  als  Hauptmann  hei  Nr.  18  in  Italien  erworben. 


Geschichte  der  k.  und  k.  Wehrmacht.  I.  Bd. 


10 


146  - 


Tapferkeits-Medaillen. 

Silberne 


Goldene 

Silberne 

Goldene 

I.  Cl. 

n.  ci. 

1789/90 

— 

1 

1848 

— 

3 

4 

1793— 1S01 

1 

6 

1819 

2 

8 

57 

1805 

— 

— 

1859 

— 

1 

2 

1809 

1 

3 

1866 

— 

3 

18 

1813—1815 

1 

5 

Adjustierung. 

1726  weisser  Hock,  gelbe  Aermel- Aufschläge ; 

1738  weisser  Bock,  blaue  Aermel-Aufscliläge.  weisse  Knöpfe ; 

1757  weisser  Bock,  blaue  Aufschläge,  Camisole  und  Unterfutter : 

1767  weisser  Bock,  himmelblaue  (savierblaue)  Egalisierung,  gelbe  Knöpfe 
1868  dunkelblauer  Waffenrock,  himmelblaue  Egalisierung,  gelbe  Knöpfe 


Ungarisches  Infanterie-Regiment. 

(1S69)  Ergänzungs  - Bezirks  - Commando:  Szatmär  - Nemeti. 
(1889)  Braumüller  von  Tamilbruck,  Theodor,  FZM. 

Errichtung  und  nachgefolgte  Veränderungen.  1762  als  siebenbürgisches 
1.  Szekler  Greuz-Regimeut  aufgestellt,  1761  reorganisiert;  führte  von  1769  bis 
1798  die  Benennung:  siebenbürgisches  1.  Szekler  Grenz-Infanterie-Reginient 
und  die  Nummer  73,  von  1798  — 1851  jene  als  siebenbürgisches  1.  Szekler 
Militär-Grenz-Iufanterie-Regiment  Nr.  11. 

1819  wurde  dasselbe  in  Folge  der  Ereignisse  in  Ungarn  (Siebenbürgen) 
reorganisiert. 

1851  bei  Auflassung  des  Militär  - Grenz  - Institutes  in  Siebenbürgen 
wurde  an  Stelle  dieses  Regiments,  mit  theilweiser  Benützung  der  Caclres  des- 
selben, das  neue  Linien-Infanterie-Regiinent  Nr.  5 in  der  Formierungs-Station 
Czernowitz  aufgestellt-);  als  Stamm  erhielt  dasselbe  zwei  Compagnien  von 
Culoz  Nr.  31  und  drei  Compagnien  von  Erzherzog  Carl  Ferdinand  Nr.  51. 

1860  das  3.  und  4.  Bataillon  zu  dem  neu  aufgestellten  Linien-Infanterie- 
Regimente  Nr.  65  abgegeben,  dagegen  das  3.  Bataillon  Dom  Miguel  Nr.  39 
anher  transferiert. 

1883  ein  Bataillon  an  das  neu  aufgestellte  Infanterie-Regiment  Nr.  85 
abgegeben. 

Ergänzung.  Das  Gebiet  des  l.Szekler-Grenz-Regiments  umfasste  die  Stühle 
Csik,  Gyergvö  und  Theile  des  Maroser  und  Aranyoser  Stuhles.  Das  Linien- 
Infanterie-Regiment  Nr.  5 ergänzte  sich  bei  der  ersten  Aufstellung  aus  dem 
Gebiete  des  bisherigen  1.  Szekler-Regiments,  die  Reserve-Division  befand  sich 
in  Maros-Yäsarhely;  zur  Completierung  erhielt  es  1852  über  2800  Recruten 
aus  den  Werb-Bezirken  der  Infanterie-Regimenter  Nr.  32  und  34. 

1853  (1854)  erhielt  das  Regiment  seinen  Werb-Bezirk  in  der  Märmaros 
und  den  zunächst  gelegenen  Comitaten  mit  der  "Werb-Bezirks-Station  Mimkäcs3), 

!)  Von  1769 — 1S07  rangierte  das  bestandene  1.  Garnisons-Regiment  unter  dieser  Nummer ; 
nach  Auflösung  dieses  Regiments  blieb  die  Nummer  bis  1851  offen. 

-)  Die  cliesfällige  Allerhöchste  Resolution  vom  22.  Januar  1851  bestimmte  u.  A.  hier- 
über Folgendes:  ..statt  der  bisherigen  fünf  siebenbiirgisehen  Grenz-Regimenter  ist  eine 
gleiche  Anzahl  Linien-Regimenter  und  zwar  vier  Infanterie-Regimenter  und  ein  Husaren- 
Regiment  zu  errichten.” 

. .Die  an  Stelle  der  Szekler-Grenz-Regimenter  tretenden  2 Linien-Infanterie-Regimenter 
erhalten  die  Nummer  5 und  6,  jene,  welche  aus  den  bisherigen  Romanen-Regimentern  ge- 
bildet werden.  die  Nummern  46  und  50.  Als  Formierungs-Stationen  für  die  neuen  Regimenter 
Nr.  5 und  6 werden  Czernowitz.  beziehungswTeise  Stanislau  bestimmt ; die  Infanterie-Regimenter 
Nr.  16  und  50  sind  in  den  bisherigen  Stabs-Stationen  der  Romanen-Regimenter  zu  formieren. 
Der  Bevölkerung  der  beiden  Romanen-Beziike  ist  für  ihre,  sowohl  als  Grenz-Truppe  im 
Innern  des  Landes,  als  vor  dem  Feinde  geleisteten  treuen  Dienste,  die  kaiserliche  Zufrieden- 
heit bekannt  zu  geben.”  (Normal-Verordnungsblatt  Nr.  31  ex  1851.) 

3)  Von  1857 — 1860  bestand  ein  Filial-Ergänzungs-Beziiks-Revisoriat  zu  Sziget. 

10* 


— 148  — 


seit  1860  (Abgabe  von  zwei  Bataillonen)  ergänzte  sicli  das  Regiment  aus  der 
oberen  Märmaros  und  dem  Szatmärer  Comitat,  Ergänzungs -Bezirks -Station 
Szatmar-Nemeti  (1888  den  Antheil  in  der  Märmaros  an  das  neuaufgestellte 
Regiment  Nr.  85  abgetreten). 

Grenadier  - Division.  Dieses  neu  errichtete  Regiment  stellte  die 
Grenadier-Compagnien  erst  nach  Auflösung  der  combinierten  Bataillone  im 
Sinne  des  Statuts  vom  Jahre  1852  auf. 

Friedens-Garnisonen.  Als  Grenz-Regiment  hatte  dasselbe  seine  perma- 
nente Stabs-Station  in  Csik-Szereda.  Als  Linien -Rrfanterie-Regiment:  1851  Czer- 
nowitz.  dann  Tarnöw,  1852  Lemberg,  1853  Przemysl,  1855Rzeszöw,  1858  4 Vien. 
1859/60  Verona,  1860  Soave,  1861  Sommaeampagna,  Verona,  1863  Mantua, 
1864  Este,  1865  Treviso,  1866  Venedig,  1866  Iglau,  1867  Brünn,  1871  Kaiser- 
Ebersdorf,  1872  Wien.  1878  Kaschau,  seit  1881  Miskolcz. 

Regiments-Knaben-Erziehungshaus.  Für  die  Soldatenknaben  der  beiden 
Szekler  Infanterie-,  sowie  des  Husaren-Regiments.  best  and  ein  Knaben-Erzieluuigs- 
haus  zu  Kezdi-Väsärhely,  welches  1852  aufgelöst  wurde.  Für  das  Linien- 
Regiment  wurde,  da  deren  Auflösung  schon  beschlossen,  keines  mehr  aufgestellt. 

Regiments-Inhaber. 

1762 — 1851  als  siebenbürgisclies  National-Grenz-Infanterie-Eegiment  ohne  Inhaber. 

Linien-Infanterie-Regiment  Nr.  5. 

1851  Liechtenstein,  Eduard  Fürst,  1888  Ludwig,  König  von  Portugal  und 
FML.  Algarvien. 

1864  Ludwig  II.,  König  von  Bayern.  1889  Braumüller vonTannbruck,Theo- 
1886 — 1888  unbesetzt.  j dor,  FML.— FZM. 


Zweiter  Inhaber. 

Von  1864—1870  W etzlar  von  Piankenstern,  Gustav  Freiherr  von,  FML. 


Reginients-Commandanten. 

a)  National-Grenz-Regiment. 


1763  Caratto, Emanuel,  Oberstlieute- 
nant— Oberst. 

1779  Sztäray,  Anton  Graf,  Oberst. 

1779  Draskovich  von  Trakostyän, 
Johann  Graf,  Oberst. 

1783  Horväth-Petrichevich,  Casi- 
mir von,  Oberst. 

1789  Gr  affen,  Anton  Freiherr,  Oberst. 

1796  Klein,  Joseph,  Oberst. 

1800  Mosa  de  Säros-Berkes,  Ladis- 
laus, Oberst. 

1802  Kengyel,  Ignaz  von,  Oberst. 

1804  Kaszimir,  Autou  von,  Oberst. 

1805  Knesevich,  Georg  Ritter  von, 
Oberst. 

1806  Mar cantvonBlankenschwert, 
Michael  Freiherr  von,  Oberst. 


1809  Roscher,  Bouaveutura  von. 
Oberst. 

1811  Betzmann,  Johann  Gottheb  von, 
Oberst. 

1813  Novack,  Joseph  Freiherr  von. 
Oberst. 

1827  Dragollovich  Edler  von  Dra- 
che nburg.  Johann.  Oberst. 

1833  ErnstvonErnsthausen. Gregor 
Freiherr  von,  Oberst. 

1835  Luxetich  von  Lichtenfeld, 
Rudolph,  Oberst. 

1S38  Gedeon,  Joseph  von.  Oberst. 
1843  Schirnding, Fe rdinaud F reihen- 
von,  Oberst. 

1848  Dorsner  von  Dornimthal. 
Franz,  Oberst. 


b)  Linie n -Infanterie -Regiment. 


1851  Meinong  von  Handschuchs- 
heim, Anton,  Oberst. 

1859  Appiano,  Car],  Oberst. 

1866  Dösa  von  Makfalva,  Albert, 
Oberst. 


1866  Mederer  von  Mederer  und 
Wuthwher,  Conrad,  Oberst. 
1870  Min  gazzi  di  Modigliano, 
Eduard,  Oberst. 

1S77  Bourcy,  Franz  de,  Oberst. 


— 149 


1882  Woinovits,  Elias,  Oberst. 

1886  Golclschmidt,  Johann,  Oberst. 


1891  JRosenzweig  von  Drauwehr, 
Ferdinand  Freiherr  von,  Oberst. 
1895  Traun,  Jacob  von,  Oberst. 


Reserve-Commantlanten. 


1869  Fiedler,  Friedrich  Freiherr  von, 
Oberstlieutenant. 

1871  Villecz,  Friedrich  von,  Oberst- 
lieutenant— 0 b erst. 

1875  Bourcy,  Franz  de,  Oberstlieu- 
tenant— Oberst. 


1877  Mestrovic  von  Arley,  Peter, 
Oberstlieutenant. 

1878  Appel,  Ferdinand  Ritter  von, 
Oberstlieutenant — Oberst. 

1881  Kraft,  Franz,  Oberstlieutenant. 


Tor  dem  Feinde  gefallene  höhere  Offleiere. 

1805  Regiments -Commandant  Oberst  Georg  Ritter  von  Ivnesevich  an 
seiner  beiAusterlitz  erhaltenenschwerenYerwundung  gestorben  (10.  Januar  1806). 
1859  Oberstlieutenant  Heinrich  Hause  hka  in  der  Schlacht  bei  Magenta  y. 


Feldzüge. 

d)  Na tional- Grenz -Infanterie -Regiment. 

1778  ein  Bataillon  unter  dem  Regiments-Commandanten  Obersten  Grafen 
Sztäray  bei  der  Haupt-Armee  in  Böhmen,  in  dem  Gefecht  bei  Levin  sich 
ausgezeichnet,  ebenso 

1779  in  dem  Gefechte  (Verth ei digung  von)  bei  Pfaffenberg  und  Mössnik. 

1788  ein  Bataillon  unter  demRegiments-Commandanten Oberst  Horvath1) 
im  Corps  Coburg  bei  Foksani  den  Türken  viele  Verluste  beigebracht.  Major 
Hegyessi  den  Gyimeser-Pass  standhaft  vertheidigt,  ebenso  Oberst  Horvath 
später  den  Ojtos-Pass,  ein  Bataillon  in  dem  Gefechte  bei  Adjud. 

1789  zwei  Bataillone  im  Corps  Coburg  bei  Foksani  und  Martinestie  ge- 
fochten. 

1793  gab  das  Regiment  seinen  Antheil  zu  den  combinierten  Szekler- 
Bataillonen,  welche  die  Feldzüge  gegen  Frankreich  bis  1796  in  Deutschland 
mitgemacht 2). 

1799/1800  zwei  Bataillone  auf  dem  Kriegs-Schauplatze  in  Deutschland, 
ohne  an  einer  grösseren  Action  theilzunehmen.' 

1805  zwei  Bataillone  mit  Auszeichnung  bei  Austerlitz  gefochten  (Er- 
stürmung von  Teilnitz  und  der  dortigen  Höhen). 

1809  zwei  Bataillone  im  7.  Corps  (Erzherzog  Ferdinand)  in  Polen,  ohne 
in  eine  Action  zu  kommen. 

1813  zwei  Bataillone  im  österreichisch-bayerischen  Corps  Wrede,  bei 
Hanau  tapfer  gefochten. 

1814  dieselben  in  der  Schlacht  bei  la  Rothiere  den  Ort  Chaumenil  mit 
dem  Bajonnette  erstürmt,  mit  Auszeichnung  bei  Troyes  gefochten. 

1815  ein  Bataillon  bei  der  Blockade  von  Hüningen. 

1848/1849  den  Befehlen  des  ungarischen  Ministeriums  gehorchend, 
gegen  die  kaiserlichen  Waffen  gekämpft. 

b)  Linien-Infanterie-Regiment  Nr.  5. 

Liechtenstein.  1859  im  3.  Corps  eingetheilt,  focht  das  Regiment  (drei 
Feld-  und  das  Grenadier-Bataillon)  bei  Magenta  und  Solferino  brav,  aber  mit 
grossen  Verlusten.  Das  4.  Bataillon  stand  in  Istrien. 


J)  Erhielt  nachträglich  1790  als  GM.  den  31T0 . ; ausser  diesem  noch  10  Officiere  belobt. 

2)  Siehe  V.  Band,  den  Abschnitt:  „Militär-Grenze.” 


— 150  — 


Decoriert  wurden  mit: 

EKO.  1.  Regiments-Inhaber  FML.  Fürst  Eduard  Liechtenstein. 

LO.  Regiments-Commandant  Oberst  Carl  Appiano. 

EKO.  3.  Oberlieutenant  Adolph  Ollert,  dann  dem  gebhebenen  Oberst- 
lieutenant Heinrich  Hauschka  nachträglich  zuerkannt. 

MVK.  Major  Constantin  Freiherr  von  Fiedler;  die  Hauptleute  Michael 
Gäl,  Edmund  Ogrodovicz  und  Joseph  Dreyer;  die  Oberheutenant.s  Carl 
Rande,  Franz  von  Plönnies,  Anton  Pinter,  Georg  Reutter.  Eduard 
Baron  Barco  und  Moriz  Geiszier,  Letzterer  gefallen,  nachträglich  zuerkannt: 
endlich  Unterlieutenant  Carl  von  Smetana. 

Bayern.  1866  nahm  das  Regiment  im  Verbände  des  5.  Corps  an  der 
Schlacht  hei  Custozza  (Kämpfe  um  den  Monte  Croce)  ehrenvollen  Antheil.  das 
4.  Bataillon  Besatzung  in  Verona. 

Decoriert  wurden  mit: 

EKO.  2.  der  zweite  Inhaber  FML.  Freiherr  von  Wetzlar. 

EKO.  3.  Regiments  - Commandant  Oberst  Mederer,  die  Majore  Carl 
von  Fabrizii  und  Basilius  Sekulich;  Hauptmann  Joseph  Draudt. 

MVK.  die  Hauptleute  Maximilian  Gottl,  Anton  Sachse  von  Rothen- 
berg, Johann  Urs  de  Margina,  Nurna  von  Torkos,  Franz  Wieser,  Victor 
Gavin  - Niesiolowski  de  Niesolowice,  Joseph  Bittmann,  Michael 
Basch;  die  Unterlieutenants  Eduard  Reissig,  Geza  von  Artner  und  Joseph 
Smetana. 

T ap  f e rk  e i t s - 31  e d a i 1 1 e n . 

Silberne 


Goldene 

Silberne 

Goldene 

I.  Cl. 

n.  ci. 

1789-1790 

1 

11 

1848 

— 

— 

— 

1792—1801 

— 

1 

1849 

— 

— 

— 

1805 

— 

— 

1859 

2 

11 

32 

1809 

1813—1815 

— 

7 

1S66 

1 

21 

49 

Adj  ustierung. 

1762  national;  schwarzer  Rock,  weisse  Hosen1); 

1767  weisser  Rock,  rosenrothe  Egalisierung,  Armlitzen,  gelbe  Knöpfe; 
1798  dunkelbrauner  Rock,  rosenrothe  Egalisierung,  Armlitzen,  gelbe 
Knöpfe; 

1851  weisser  'Waffenrock,  rosenrothe  Egalisierung,  Armlitzen,  gelbe 
Knöpfe; 

1868  dunkelblauer  Waffenrock,  rosenrothe  Egalisierung.  Armlitzen,  gelbe 
Knöpfe. 

i)  Siebe  im  Uebrigen : ^Organisation  und  Adjustierung  der  Grenz -Tr Lippen  im  \ . Bande 
dieses  Werkes. 


Ungarisches  Infanterie-Regiment. 

(1853)  Ergänzungs-Bezirks-Commando:  Neusatz. 

(1880)  Carl  I.,  König  von  Rumänien. 


Errichtung  und  nachgefolgte  Veränderungen.  1762  als  siebenbürgisches 
2.  Szekler  Grenz-Infantene-Regiment  aufgestellt,  1761  reorganisiert;  von 
1769—1798  führte  das  Regiment  die  Benennung:  2.  Szekler  Grenz-Infanterie- 
Regiment  und  die  Nummer  74,  von  1798 — 1851  jene  als  siebenbürgisches  2.  Szekler 
MiSär -Grenz-Infanterie-Regiment  Nr.  15. 

1849  wurde  das  Regiment  in  Folge  der  Ereignisse  in  Ungarn  (Sieben- 
bürgen) reorganisiert. 

1851  bei  Auflassung  des  Militär -Grenz-Institutes  in  Siebenbürgen  wurde 
an  Stelle  dieses  Regiments  und  mit  tkeilweiser  Benützung  der  Cadres  des- 
selben, das  neue  Linien-Infanterie-Regiment  Nr.  6 in  der  Formierungs-Station 
Stanislau  aufgestellt* 2);  als  Stamm  erhielt  dasselbe  zwei  Compagnien  von 
Culoz  Nr.  31  und  drei  Compagnien  Erzherzog  Carl  Ferdinand  Nr.  51. 

1860  wurde  das  3.  Bataillon  an  das  Linien-Infanterie-Regiment  Ajroldi 
Nr.  23,  das  4.  an  Alemann  Nr.  43  abgegeben3),  dagegen  das  2.  Bataillon  Erz- 
herzog Albrecht  Nr.  44  anher  transferiert4). 

1883  ein  Bataillon  an  das  neu  aufgestellte  Infanterie-Regiment  Nr.  86 
abgegeben. 

Ergänzung.  Als  National-Grenz-Regiment  umfasste  der  Regiments- 
Bezirk  den  Häromszeker  und  Udvarhelyer  (Bardoczer)  Stuhl. 

Bei  der  Aufstellung  als  Linien-Infanterie-Regiment  erhielt  es  seine  erste 
Ergänzung  aus  dem  bisherigen  Grenz-Bezirke ; Standort  der  Reserve-Division 
Kezdi-Yasärhely. 

1853  wurde  demselben  der  Werb-Bezirk  in  der  Bacska,  "Werb -Bezirks- 
Station  Neusatz  zugewiesen,  welchen  es  seither  beibehalten  hat.  (1883  ein 
Theil  des  Ergänzungs-Bezirkes  an  den  neuen  Heeres-Ergänzvmgs-Bezirk  Nr.  86 
in  Maria-Theresiopel  abgegeben.) 

Grenadier-Division.  Dieses  neu  errichtete  Regiment  stellte  die  Grenadier- 
Compagnien  erst  nach  Auflösung  der  combinierten  Grenadier-Bataillone  im 
Sinne  des  Statuts  vom  Jahre  1852  auf. 


])  Von  1769 — 3807  rangierte  das  bestandene  2.  Garnisons-Regiment  unter  dieser 
Nummer;  nach  dessen  Auflösung  blieb  dieselbe  bis  1851  offen. 

2)  Siebe  auch  Anmerkung  beim  Infanterie-Regiment  Nr.  5. 

•’)  Diese  beiden  bisher  lombardischen  Regimenter  wurden  nunmehr  aus  Ungarn  er- 
gänzt und  dort  reorganisiert. 

4)  Dieses  Bataillon  bestand,  da  das  Regiment  Nr.  44  ebenfalls  seine  lombardische 
Mannschaft  entlassen  hatte,  nur  ans  Officieren  und  einigen  Chargen  und  wurde  aus  dem 
Urlauber-Stande  vou  Nr.  6 completiert. 


- 152  — 


Friedens-Garnisonen.  Als  National-Grenz-Regiment  war  Kezdi-Yäsar- 
liely  ständige  Stabs-Station.  Als  Linien-Infanterie-Regiment:  1851  Stanislau, 
dann  Krakau,  1852  Tarnöw,  1854  Lemberg,  1857  Czernowitz.  1858  Lemberg,  1860 
Wien,  1864  Brünn,  1866  Temesvär,  1871  Pola,  1876  Budapest,  1883  Sarajevo, 
seit  1887  Budapest. 

Regiments-Knaben-Erziehungshaus.  Gemeinsam  mit  dem  1.  Szekler 
Infanterie-Regiment,  sowie  dem  Szekler  Husaren-Regimente,  zu Kezdi-Yäsärhely ; 
1852  aufgelöst.  . 

Regiments-Inhaber. 

1762—1851  als  National-Grenz-Infanterie-Regiment  olme  Inhaber. 

Linien-Infanterie-Regiment  Nr.  6. 

1851  Coronini-Cronberg,  Johann  1880  Carl,  Fürst,  seit 

Graf,  FML. — FZM.  1881  Carl  I.,  König  von  Rumänien. 


Regimeuts-Commandanten. 

a)  Ratio  n al-Gimnz-Inf  an  t er  ie- Regiment. 


1763  Z innig,  Freiherr  von,  Oberst- 
lieutenant. 

1773  Kiss,  Freiherr  von,  Oberst. 

1779  Mayersheim,  Honorius  Frei- 
herr von,  Oberst. 

1789  Kälnoky,  Alexander  Graf, 
Oberst. 

1790  Martini,  Joseph,  Oberst. 

1796  Ernst,  Georg  Freiherr  von, 

Oberst. 

1802  Mosa  de  Saros -Berkes,  La- 
dislaus, Oberst. 


1805  Grammont,  Johann  Chevalier. 
Oberst. 

1809  Divecky,  Anton  von.  Oberst. 
1813  B etzmann,  Matthias  von.  Oberst. 
1817  Purcell  von  Rorestown,  Jo- 
hann Freiherr  von,  Oberst. 

1829  Lakoss  Joseph  Freiherr  von, 
Oberst. 

1834  Zouba,  Joseph  von.  Oberst. 
1841  Szent-Paly  de  Homorod- 
Szent-Pal.  Stephan.  Oberst. 
1845  Dobaj  von  Dobö,  Carl,  Oberst. 


b)  Linien-Infanterie-Regiment. 


1851  R up  p r e c h t vonV  i r t s o 1 o g,  Hein- 
rich, Oberstlieutenant — Oberst. 

1859  Fellner  von  Feldegg,  Albert, 
Oberst. 

1865  Stocklin,  Johann,  Oberst. 

1866  Hauenschild  von  Przerab, 
Franz  Carl,  Oberstlieutenant  (ad 
interim). 

1867  Ratkovich,  Joseph,  Oberst- 
lieutenant. 


1869  Schmidt,  Carl,  Oberst. 

1875  Leniaic,  Georg,  Oberst. 

1878  Mayr,  Alois,  Oberst. 

1879  Christianovic,  Julius,  Oberst. 
1882  Hallavanya  von  Radoicic. 

Carl,  Oberst. 

1885  Sova,  Ludwig,  Oberst. 

1887  Ulmannsky,  Alexander.  Oberst. 
1893  Görtz,  Bruno  von,  Oberst. 

1895  Wischinka,  Adolph,  Oberst. 


Reserve-Commandanten. 


1869  Györgyi  de  D eakona,Emerich, 
Oberstlieutenant — Oberst. 

1874  Buchta,  Joseph,  Oberstlieute- 
nant— Oberst. 

1876  Puskar,  Basilius,  Oberstlieute- 
nant— Oberst. 


1878  Tschofen.  Carl,  Oberstlieute- 
nant— Oberst. 

1880  Heimerick.  Johann  von, Oberst- 
lieutenant— Ob  erst. 


Vor  dem  Feinde  gefallene  höhere  Officiere. 


— 158  — 


Feldzüge. 

a)  X ational- Grenz -Infanterie  -Regiment. 

1778  ein  Bataillon  unter  Oberstlieutenant  Koczy  bei  cler  Haupt-Armee 
in  Böhmen,  sich 

1779  bei  Olbersdorf-Mössnik  durch  standhafte  Yertheidigung  dieser 
Posten  gegen  mehrfache  Uebermacht  ausgezeichnet.  Hauptmann  Salkovich, 
welcher  sich  in  dieser  Action  hervorgethan,  wurde  zum  Major  befördert. 

1781  gelang  es  dem  Oberstlieutenant  Paul  Freiherrn  von  Kray  durch 
umsichtige  Vorkehrungen,  die  Gefangennahme  der  Hauptanführer  des  Bauern- 
Aufstandes,  Horja  und  Klocska.  einzuleiten;  Oberlieutenant  Yajda,  welcher 
dieselbe  ausführte,  erhielt  von  Kaiser  Joseph  H.  600  Ducaten,  eine  goldene 
Medaille  und  wurde  aussertourlich  zum  Hauptmann  im  1.  Szekler  Regiment 
befördert 1). 

1788  kämpften  Abtheilungen  des  Regiments,  meist  vereinzelt,  mit  wieder- 
holter Auszeichnung  bei  Yertheidigung  der  Grenzpässe,  so  haben  zwei  Com- 
pagnien unter  Hauptmann  Baron  Räuber  das  Kloster  Sinai,  unweit  des 
Tömöser  Passes,  gegen  2000  Türken  heldenmüthig  vertheidigt;  zwei  Com- 
pagnien unter  Major  Ernst  den  Bodzaer  Pass  vertheidigt,  andere  Abtheilungen 
unter  der  directen  umsichtigen  Leitung  des  Regiments-  Commandanten  Obersten 
Baron  Mayersheim  wiederholte  Angriffe  auf  den  Törzburger  und  Tömöser 
Pass  (am  Predeal)  glänzend  abgeschlagen. 

Fünf  Compagnien  wurden  im  August  am  Bodzaer  Passe  von  den  Türken 
nächtlich  überfallen,  versprengt  und.  verloren  viel  an  Gefangenen. 

1789  ein  Bataillon  in  "den  alten  Römerschanzen  am  Törzburger  Pass, 
eine  Compagnie  unter  Hauptmann  Graf  "Westenrödt  sich  bei  eiuer  Recognos- 
cierung  gegen  Kiraly-Tetö  brav  gehalten  (ausser  den  Genannten  wurden  noch 
fünf  Officiere  lobend  erwähnt'. 

1793/1797  nahmen  Abtheilungen  des  Regiments  in  den  combimerten 
Szekler-Bataillonen  an  den  Feldzügen  gegen  Frankreich  (in  Deutschland)  theil. 

1799/1800.  In  diesen  Feldzügen  stand  ein  Bataillon  auf  dem  Kriegs- 
schauplätze in  Deutschland,  ohne  an  einer  grösseren  Action  theilzunehmen. 

1805  zwei  Bataillone  mit  Auszeichnung  in  der  Schlacht  bei  Austerlitz 
(Kampf  um  Teilnitz  und  die  vorliegenden  Höhen)  gefochten. 

Major  Anton  Divecky,  welcher  diese  beiden  Bataillone  zum  Sturme 
auf  Teilnitz  vorführte,  auf  dem  Schlachtfelde  zum  Oberstlieutenant  befördert. 

1809  zwei  Bataillone  im  7.  Corps  (Erzherzog  Ferdinand)  in  Polen, 
ohne  in  das  Feuer  zu  kommen. 

1813  war  das  Regiment  (zwei  Bataillone)  bei  der  Armee  in  Inner- Oester- 
reich und  nahmen  Abtheilungen  an  einigen  kleineren  Affairen,  sowie  an  der 
1 orrtickung  nach  Italien  theil,  ohne  in  das  Gefecht  zu  kommen. 

1811  ein  Bataillon  bei  der  Blockade  von  Mantua,  das  andere  bei  der 
operierenden  Armee. 

1815  abermals  in  Italien,  gehörte  das  Regiment  zur  leichten  Division 
Hardegg  im  2.  Reserve-Corps  und  kam  nicht  in  das  Feuer. 

1848/49  fochten  die  Abtheilungen  des  Regiments,  den  Befehlen  des  un- 
garischen Ministeriums  gehorchend,  gegen  die  kaiserlichen  "Waffen. 

b)  Linien - Infanterie-Regiment. 

Coronini.  1859.  Anfangs  Juni  aus  Galizien  auf  den  Kriegs-Schauplatz 
nach  Italien  gerückt,  wurde  das  Regiment  beim  10.  Armee-Corps  eingetheilt 


9 17S8  in  einem  Gefechte  gegen  die  Türken  gefallen. 


- 154  — 


(Po-Bewachung,  nicht  in  clas  Feuer  gekommen);  das  4.  Bataillon  in  Istrien 
(15.  Armee-Corps). 

MVK.  Hauptmann  Franz  Camozzi  (als  Oberlieutenant-Brigade-Adjutant  . 

1864  machte  das  Regiment  im  Corps  Gablenz  den  Feldzug  gegen  die 
Dänen  mit,  bestand  einige  kleinere  Vorposten-Gefechte  bei  Fahrdorf  und 
Loopstedt  und  kam  später  zur  Cernierung  von  Friedericia. 

Decoriert  wurden  mit: 

LO.  Regiments-Commandant  Oberst  Albert  Fellner  von  Feldegg. 

MVK.  Hauptmann  Heinrich  Graf  Attems;  Oberlieutenant  Eugen  Wolf. 

FJO.  Regiments-Arzt  Dr.  Emanuel  Radi. 

1866  im  4.  Corps  der  Nord-Armee  eingetheilt,  Gefecht  bei  Königinhof 
und  Schlacht  bei  Königgrätz  mit  bedeutenden  Verlusten. 

Das  4.  Bataillon  stand  in  Venedig. 

Decoriert  wurden  mit: 

EKO.  3.  Regiments-Commandant  Oberst  Johann  Stocklin:  Major 
Joseph  Kornberger;  Hauptmann  Ladislaus  Ratz,  dann  dem  gefallenen  Haupt- 
mann Heinrich  Milossovich  nachträglich  zuerkannt. 

MVK.  Die  Hauptleute  Arthur  Ritter  von  Findenigg.  Johann  Steyskal. 
Lazar  Peschics,  Johann  Saric  und  Johann  Goyka  (letzterer  gefallen,  nach- 
träglich zuerkannt);  die  Oberlieutenante  Wenzel  Heckl.  Stephan  von  Orbok. 
Stephan  Freiherr  von  Billek  - August  von  Auenfels  und  Ferdinand 
Petrovic. 

1878  das  Feld-Regiment  im  Verbände  des  IV.  Armee-Corps.  Gefecht 
bei  Samac;  das  Reserve-Commando  in  jenem  der  XX.  Truppen-Division  (später 
IH.  Armee-Corps)  nicht  in  das  Feuer  gekommen,  Deckung  der  Etapen-Linie. 

Decoriert  wurden  mit: 

LO.  Oberst-Brigadier  Georg  Lemaic. 


I\a])ferkeits-Me<lailleii. 


Goldene 

Silberne 

Goldene 

Silberne 
I.  CI.  II. 

1789-1790 

1 

11 

1859 

— 

— 

1792—1801 

— 

1 

1S64 

— 

2 

1805 

— 

— 

1866 

2 

16  : 

1809 

1813  — 1S15 



— 

1878 

Adjustierung. 

1763  national;  schwarzer  Rock,  weisse  Hosen1); 

1767  weisser  Rock,  rosenrotke  Egalisierung.  Armlitzen,  weisse  Knöpfe: 
1798  dunkelbrauner  Rock,  rosenrotke  Egalisierung.  Armlitzen,  weisse 
Knöpfe ; 

1851  weisser  Waffenrock,  rosemotke  Egalisierung,  Armlitzen,  weisse 
Knöpfe; 

1868  dunkelblauer  Waffenrock,  rosenrotke  Egalisierung.  Armlitzen. 
weisse  Knöpfe. 

i)  Sielie  im  Uebrigen : „Organisation  und  Adjustierung  der  Grenz-Trnppen. 


7. 


Kärntlinerisohes  Infanterie-Regiment. 

O 

(1817)  Ergänzungs-Bezirks-Commando:  Klagenfurt. 

(1888)  Klieyenhüller  von  Aichlberg  auf  Frankenburg,  Ludwig 

Andreas  Graf,  FM. 

(f  zu  Wien  den  26.  Januar  1744.) 

(Das  Regiment  hat  diesen  Namen  auf  immerwährende  Zeiten  zu  führen.) 


Errichtung  und  nachgefolgte  Veränderungen.  1691  laut  Bestallungs- 
Patent  vom  12.  Januar  im  Reiche  (Sammelplatz  Nürnberg)  aufgestellt;  1700 
Abtheilungen  der  aufgelösten  Regimenter  Neipperg  und  Württemberg-Mömpel- 
gard  incorporiert1);  1715  wurde  je  eine  Compagnie  an  die  neu  aufgestellten  Regi- 
menter Jung-Württemberg  (Nr.  10)  und  Franz  Wallis  (1809  aufgelöst)  abgegeben. 

Die  1727  aufgestellten  Auctions-Compagnien  (4.  Bataillon)  an  die  Regi- 
menter Traun  (1748  aufgelöst),  Seckendorff  (Nr.  18),  Walsegg  (Nr.  49)  und 
0’ Neillan  (Nr.  57)  abgegeben.  1747  — 1748  eine  Compagnie  der  aufgelösten 
Regimenter  Heister  und  O’Gfilvy  incorporiert. 

Seit  1769  führt  das  Regiment  die  Nummer  7. 

1817  bei  Verlegung  des  Werb-  Bezirks  aus  Mähren  nach  Kärnthen 
wurden  2000  Mann  zu  Zach  Nr.  15  transferiert,  dagegen  je  700  Mann  von  den 
Regimentern  Lusignan  Nr.  16  und  Hohenlohe- Bartenstein  Nr.  26  übernommen. 

1860  das  3.  Bataillon  zu  dem  Linien-Infanterie-Regimente  Grossfürst 
Michael  von  Russland  Nr.  26  transferiert. 

1883  ein  Bataillon  an  das  neu  aufgestellte  Infanterie-Regiment  Nr.  87 
abgegeben. 

Ergänzung.  1766 — 1806  Werbe-Rayon  im  oberrheinischen  Kreise,  1771 
(1781)  ständiger  Werb-Bezirk  in  Mähren.  Prerauer  Kreis  mit  der  Stabs-Station 
Leipnik,  von  1775 — 1807  Aushilfs-Bezirk  in  Galizien,  Samborer  Kreis.  Von 
1603 — 1817  ergänzte  sich  das  Regiment  je  zur  Hälfte  aus  dem  mährischen 
Antheil  (Theile  des  Prerauer  und  Olmützer  Kreises),  Werb-Bezirks-Station 
Weisskirchen  und  aus  jenem  in  West-Galizien  (Sanoker  und  Przemysler  Kreis). 

1817  wurde  das  Regiment  mit  der  Ergänzung  nach  Kärnthen  über- 
wiesen (bisher  Nr.  26),  Werb-Bezirks-Station  Klagenfurt,  welche  es  bisher  un- 
verändert beibehalten  hat2). 


’)  Das  Regiment  war  1700,  als -im  Stande  sehr . lierabgeko  m men.  zur  Auflösung  be- 
stimmt. diese  Verfügung-  wurde  später  dahin  abgeändert,  dass  der  Inhaber,  GFWM.  Pfeffers- 
hofen.  dieser  Würde  enthoben,  das  Regiment  dem  Obristen  Neipperg  verliehen  und  durch 
das  1698  von  Letzterem  aufgestellte  Regiment,  welches  aufgelöst  wurde,  completiert  wurde. 
(K.  A.,  II.  K.  R.  _1700  Prot.  Reg..  Fol.  17.) 

2)  Von  1857—1860  hatte  das  Regiment  auch  einen  Antheil  in  Ober-Krain  (Krain- 
burg  u.  s.  w.). 


— 156  — 


Grenadier-Division.  Vod  1769—1778  stand  dieselbe  mit  jener  von  Nr.  1 
und  20  im  zweiten,  1779—1798  mit  Nr.  20  und  56  im  dritten  mährischen 
Bataillon.  In  dem  Feldzuge  1799 — 1801  bildeten  die  Divisionen  von  Nr.  1 und 
12,  in  jenem  von  1809  die  von  Nr.  18  und  21  mit  jener  des  Regiments  ein 
Bataillon.  1810—1818  stand  sie  wieder  mit  jener  von  Nr.  20  und  56  in  einem 
mährischen  und  kam  1818  in  das  neu  formierte  illyrische  Bataillon,  wo  selbe 
mit  den  Divisionen  von  Nr.  17  und  22  im  Verbände  stand. 
y 7 V« — v / ^ * r-  ' 7 

Friedens-Garnisonen.  1698  Über -Ungarn,  1700  Siebenbürgen.  1712  — 
1716  Pressburg-Neutra,  1718  Öfen,  1720  Arad.  1780  Belgrad,  1731  Sieben- 
bürgen, 1736  Ferrara,  1739  Parma,  1746  Ostrau,  1748  Pilsen.  1751  Troppau, 
1753  Teschen,  1754  Troppau,  1763  Leipnik,  1767  Kremsier,  1768—1778.  dann 
1779  — 1791  Leipnik,  1801  Leipnik,  1803  Oknütz.  1805  Znaym.  dann  Vien,  1806 
St.  Pölten,  1807  Pressburg,  1808—1809,  dann  1810  — 1811  Leipnik,  1812 
Galizien,  1814,  dann  1816  — 1817  Leipnik,  1817  Görz.  1820  Verona,  1821  Mantua, 
1822  Alessandria,  dann  Verona,  1823  Görz,  dann  Klagenfurt,  1829  Vels,  1830 
Klagenfurt,  1830 — 1831  Bergamo,  1831 — 1832  Pavia,  1832  Mailand,  1835  Klagen- 
furt, 1846  Treviso,  dann  Verona,  1847  Vicenza,  1848  Verona,  1849/50  Mai- 
land, Lodi,  1851  Piacenza,  1853  Venedig,  1856  Ucline,  1857  Triest,  1S59/60 
Verona,  dann  Mantua.  1861  Vicenza,  1862  Klagenfurt,  1865  Conegliano, 
1866—1869,  dann  1870  Graz,  1871  Innsbruck.  1880  Riva,  1882  Klagenfurt, 
1883  Agram,  dann  wneder  Klagenfurt,  1893  Graz. 


Regiments-Knaben-Erziehungshaus.  1782  in  Leipnik  activiert.  17S6 
nach  Sternberg,  1820  nach  Klagenfurt  verlegt,  wo  es  bis  zur  Auflösung  1852 
verblieb. 

Regiments-Inhaber. 


1691  Oettingen  - Baidern,  Vilhelm 
Notger  Graf,  GFWM.* 1). 

1691  Pfeffershofen,  Johann  Ferdinand 
Freiherr  von,  Obrist — GFVM.2). 

1700  Neipperg,  Eberhard  Freiherr 
von,  Obrist— FM. 3).  L 

1717  N e i p p e r g,  W ilhelm  Reinhard  Fr  ei- 
herr  von  (später  Graf),  Obrist — 
FM. 

1774  Harrach,  Franz  Xaver  Graf,  FML. 

1782  unbesetzt. 

1783  Schröder,  Carl  Freiherr  von, 
GM.— FML. 


1809  Ferdinand,  Churfürst  von  Würz- 
biu-g 4),  derselbe  von 
1814  Ferdinand,  Grossherzog  von  Tos- 
cana. 

1824  Latte r mann,  Christoph  Freiherr 
von,  FZM.— FM. 

1835  Prohaska  von  Guelphenburg, 

Franz  Adolf  Freiherr  von,  FML. — 
G.  d.  C. 

1862  Maroicic  von  Madonna  del  Monte, 

Joseph  Freiherr  von,  FM  L.—  FZM. 
1882 — 1887  Dahlen  von  Orlaburg,  Her- 
mann Freiherr  von,  FZM. 

Seither  Inhaber-Stelle  unbesetzt. 


Zweiter  Inhaber. 


Von  1809 — 1824  Lattermann,  Christoph  Freiherr  von,  FML.— FZM. 

•k  i<f40  — 5WWV»«.  ‘••w  ?•«'  \- 

Regiments-Coimnan  (lauten. 


1691  der  Inhaber  Obrist  Graf  Oettin- 
gen. 

1691  der  Inhaber  Obrist  Pfeffers- 
hofen. 

1695  Zacco,  Franz  Graf,  Obrist- 
lieutenant. 

1698  Fugger,  Carl  Joseph  Graf, 
Obristlieutenant. 

1700  der  Inhaber  Obrist  Freiherr  von 
Neipperg. 


1702  Fugger,  Carl  Joseph  Graf, Obrist. 

1705  Wellenstein,  Hannibal  Frei- 
herr von,  Obrist.  . 

1707  Gal denb lad,  Heinrich.  Obrist- 
lieutenant. 

170S  Neipperg,  Wilhelm  Reinhard 
Freiherr  von,  Obristlieutenant — 
Ohrist. 

1717  derselbe  als  Obrist-Inhaber. 


t)  Uebernahm  noch  in  demselben  Jahre  das  Regiment  Jörger  (Nr.  47). 
ä)  Patent  vom  4.  März  1691;  wurde  1700  der  Inhaber-Stelle  enthoben. 

3)  Das  von  demselben  1693  errichtete  Regiment  in  dieses  incorporiert ; — resignierte  1716. 

i)  War  früher  Inhaber  des  1809  aufgelösten  Regiments  Kr.  23. 


- 157  — 


1724  Späth,  von  Zwiefalten,  -Le-o- 
- p-old  Baron,  Obristlieutenant  — 
Obrist. 

1727  Reitzenstein,  Friedrich  Ernst 
Freiherr  von,  Obrist. 

1734  Holzapfel,  Johann,  Obrist- 
lieutenant— Obrist. 

1743  Wurmb,  Johann  Carl  Freiherr 
von,  Obrist. 

1745  Gal  hau,  Franz  de,  Obrist. 

1750  Yoith  von  Salzburg,  Heinrich, 
Obrist. 

1757  Pfuhl,  Adolph  Freiherr  von, 
Obrist. 

1760  Schröder,  Wilhelm  Freiherr 
von,  Oberst. 

1771  Königsbrunn,  Sigmund  Frei- 
herr von,  Oberst. 

1783  Welsch,  Leopold  von,  Oberst. 

1789  Sobietitzky  von  Sobietiz, 
Anton  Bitter  von,  Oberst. 

1795  Mosel,  Johann  von,  Oberst. 

1799  Schwarzburg - Sonders- 
hausen, Wilhelm  Fürst,  Oberst. 

1801  Weyrotlier,  Franz  von,  Oberst. 

1805  Drechsel,  Anton  Freiherr  von, 
Oberst. 

1809  Mayer  von  Heldensfeld,  Jo- 
hann, Oberst. 

1811  Herzogenburg  (Beccaduc), 
August  Freiherr  von,  Oberst1). 


1813  Demontant,  Ludwig,  Oberst. 
1822  Stiller  Edler  von  Stillburg, 
Joseph,  Oberst. 

1830  Adelstein,  Joseph  Freiherr  von, 
Oberst. 

1835  Culoz,  Carl  Bitter  von,  Oberst. 
1843  Mertens,  Carl  Ritter  von,  Oberst. 
1846  Beischach,  Sigmund  Freiherr 
von,  Oberst. 

1849  Caspari,  Alois,  Oberst. 

1852  Laiml  Bitter  vonDedina, Fried- 
rich, Oberst. 

1854  Schütter  von  Niedernberg, 
Johann,  Oberst. 

1859  Procliaska,  Georg,  Oberst. 

1860  Böck,  Carl  Freiherr  von,  Oberst. 
1866  Wallenweber,  Aldobrand, 

Oberst. 

1866  Böck,  CarlFreiherr von, Oberst2). 

1867  Kaiffel,  Emerich,  Oberst. 

1874  Jösa,  Alexander,  Oberst. 

1876  Nicke,  Alexander,  Oberst. 

1878  Jaus,  Carl,  Oberst. 

1882  Liebe  Edler  von  Kreutzner, 
Joseph,  Oberst. 

1887  Weiss,  Budolph,  Oberst. 

1889  Rungg,  Johann,  Oberst. 

1893  Pierer,  Eduard,  Oberst. 

1896  Woytech,  Adalbert,  Oberst. 


Heserve-Commandanten. 


1869  Du  Hamei  de  Querlonde, 
Alois  Bitter  von,  Oberst. 

1872  Nieke,  Alexander,  Oberstlieute- 
nant— Oberst. 

1876  Pelzel  Bitter  von  Staffalo, 
Carl,  Oberstlieutenant. 


1878  Pittel,  Franz  Freiherr  von, 
Oberst. 

1878  Rizzetti  von  Monte  Trbuk, 
Alexander,  Oberstlieutenant. 


Tor  dem  Feinde  gefallene  höhere  Officiere. 

1745  Regiments-Commandant  Obrist  Freiherr  von  Wurmb  in  der 
Schlacht  bei  Hohenfriedberg  y. 

1789  Oberst  Emanuel  Graf  Auersperg3)  in  der  Schlacht  bei  Foksaniy. 

1794  Major  Graf  Bolza  in  der  Schlacht  bei  Tournay  y. 

1809  Major  Cajetan  Marinowsky  in  dem  Gefechte  bei  Urfahr-Linz  f. 

1849  Major  Heinrich  Kleinsclirodt  in  der  Schlacht  bei  Somma- 
campagna  -f. 

Feldzüge. 

Pf effershofen.  1691  im  Juli  aus  dem  Reiche  nach  Ungarn  (Ofen) 
gerückt,  kam  das  Regiment 

’)  Erhielt  die  Bewilligung,  den  bisher  geführten  Namen  „Beccaduc”  mit  Herzogenburg 
wechseln  zu  dürfen. 

a)  Commandierte  während  des  Feldzuges  eine  Brigade,  übernahm  nach  demselben 
das  Regiments-Commando  erneuert. 

3)  War  kurz  vorher  zum  Commandanten  des  Infanterie  - Regiments  Nr.  41  ernannt 
worden,  hatte  sich  aber  die  Erlaubniss  erbeten,  sein  Bataillon  in  der  bevorstehenden 
Schlacht  noch  führen  zu  dürfen. 


— 158  — 


1692  zur  Blockade  von  Grosswardein,  sodann  nach  Siebenbürgen,  wo 
es  bis  1698  verblieb  und  an  den  verschiedenen  Operationen  des  dortigen 
Corps  theilnahm,  ohne  jedoch  in  einer  grösseren  Action  mitzuwirken. 

Neipperg.  Von  1703  an  nahm  das  Regiment  an  den  Kämpfen  gegen 
die  Rebellen  in  Ungarn  und  Siebenbürgen,  zumeist  in  letzterem  Lande  theil. 
Gefecht  bei  Hermannstadt;  1701  Treffen  bei  Pata  (ein  Bataillon);  zwei  Com- 
pagnien Vertheidigung  von  Klausenburg. 

1705  drei  Compagnien  unter  Hauptmann  Schleis s Mediasch  vertheidigt 
(wegen  Munitions-Mangel  capituliert) ; das  Regiment  bei  dem  Durchbruche 
der  Blockade  von  Hermannstadt,  dann  nach  Ober-Ungarn. 

1706  vergebliche  Belagerung  von  Kaschau,  Zug  nach  Ofen. 

1707  wieder  nach  Siebenbürgen  verlegt; 

1709  Treffen  am  Kirälyhagö. 

1710  kam  ein  Bataillon  an  den  Rhein,  ohne  in  Action  zu  treten. 

1716  zwei  Bataillone  in  der  Schlacht  bei  Peterwardein  und  bei  der  Be- 
lagerung von  Temesvar; 

1717  das  Regiment  vor  Belgrad,  Gefecht  an  der  Save,  Schlacht  bei 
Belgrad. 

Regiments-Commandant  Obrist  Wilhelm  Reinhard  Freiherr  von  N eip  p erg 
sich  171b  als  Commandant  in  Uj-Palänka,  im  folgenden  Jahre  bei  Einnahme  der 
Schanzen  am  linken  Donau-Ufer  ausgezeichnet.  . 

1735  ein  Bataillon  auf  den  Kriegs-Schauplatz  nach  Italien  gesendet, 
jedoch  nicht  mehr  in  Action  getreten. 

1711  in  das  Corps  Khevenhüller  eingetheilt,  machte  das  Regiment 

1742  den  Winter-Feldzug  in  Bayern  mit  und  kam  dann  zu  der  Be- 
lagerung von  Prag,  jedoch  Ende  des  Jahres  wieder  nach  Bayern. 

1743  ein  Bataillon  und  die  Grenadiere  bei  der  Einnahme  von  Braunau, 
das  Regiment  dann  an  den  Rhein  gerückt. 

1744  die  Grenadiere  in  dem  Gefechte  bei  Reschwoog;  das  Regiment 
später  in  Böhmen,  Belagerung  von  Tabor;  ein  Bataillon,  in  Freiburg  zurück- 
geblieben, in  Folge  Capitulation  dieser  Festung  kriegsgefangen. 

1745  war  das  Regiment  in  dem  Treffen  bei  Habelschwerdt,  focht 
mit  Standhaftigkeit,  aber  grossen  Verlusten  bei  Hohenfriedberg,  ebenso  bei 
Soor,  wo  es  durch  tapferes  Ausharren  die  Regimenter  des  zweiten  Treffens 
vor  gänzlicher  Vernichtung  rettete;  eine  Abtheilung  im  Nachhut-Gefechte 
bei  Zittau. 

1747  auf  den  Kriegs- Schauplatz  in  den  Niederlanden  abgerückt,  nahm 
das  Regiment  an  der  Schlacht  von  Lawfeld  theil,  ohne  in  das  Feuer  zu  kommen. 

1757  mit  drei  Bataillonen  und  den  Grenadieren  in  der  Armee  Daun's 
stehend,  focht  das  Regiment  bei  Kolin,  bei  der  Belagerung  von  Schweidnitz, 
in  den  Schlachten  von  Breslau  und  Leuth en:  eine  Grenadier-Compagnie  früher 
bei  der  Einnahme  von  Gabel;  ein  Detachement  durch  den  Fall  von  Breslau 
kriegsgefangen. 

1758  ein  Detachement  in  der  Vertheidigung  von  Schweidnitz  kriegs- 
gefangen; das  3.  (Garnisons-)Bataillon  Vertheidigung  von  Olmütz. 

Das  Regiment  bei  Hoclikirch  nicht  in  das  Feuer  gekommen,  mit  Aus- 
nahme der  Grenadiere,  welche  früher  das  Gefecht  bei  Kronau  mitgemacht. 

1759  das  Regiment  in  der  Haupt-Armee,  ohne  Gefecht;  die  Grenadiere 
im  Treffen  bei  Maxen. 

1760  ein  Bataillon  und  die  Grenadiere  bei  dem  Entsatz  von  Dresden, 
diese  noch  in  den  Gefechten  bei  Hohenfriedberg  und  Waldenburg.  In  der 
Schlacht  bei  Torgau  wurde  das  Regiment  von  der  preussischen  Cavallerie 
niedergeritten,  versprengt,  der  Rest  gefangen. 

1761  in  Mähren  reorganisiert,  stand  das  Regiment 

1762  in  Sachsen  und  fochten  die  Grenadiere  bei  Burkersdorf:  ein 
Detachement  die  Vertheidigung  von  Schweidnitz  mitgemacht.  Hauptmann 


— 159  — 


Johann  Schröder  für  Auszeichnung  in  derselben  den  MTO.  erhalten;  ebenso 
erwarb  sich  der  seit  1757  bei  der  schwedischen  Armee'  züjgetheilte  Hauptmann 
Claudius  Baron  Genimi-Mole  für  Auszeichnung  in  dem  Treffen  bei  Werbelow 
(1759)  den  MTO. 

Harra ch.  1778/1779  das  Regiment  bei  der  Armee  in  Böhmen,  ohne 
Gefecht;  die  Grenadiere  (Bataillon  Provera)  bei  jener  in  Mähren. 

Schröder.  1788  das  3.  Bataillon  aus  Galizien,  im  Corps  Coburg  bei  der 
Belagerung  von  Chotin. 

1789  zeichnete  sich  dasselbe  unter  seinem  Commandanten  Oberst- 
lieutenant Emanuel  Grafen  Auersperg1)  in  der  Schlacht  bei  Foksani  aus. 
ebenso  bei  Martinestie. 

Die  Grenadiere  (Bataillon  Bender)  waren  nicht  ausmarschiert. 

1792  mit  drei  Bataillonen  auf  dem  Kriegs-Schauplatz  in  den  Niederlanden, 
war  das  Regiment  bei  dem  Angriffe  auf  Verdun. 

1793  stand  es  im  Luxemburgischen  und  kam  bei  Longuion  und  später 
vor  Maubeuge  (Clairfontaine-Wattignies)  in  das  Feuer. 

Die  Grenadiere  (Bataillon  Dietrich)  am  Rhein,  ohne  Gefecht. 

1794  nahm  das  Regiment  an  den  Kämpfen  vor  Landrecies  (April),  dann 
jenen  beiTourcoing  theil  und  zeichnete  sich  bei  Tournay  aus.  Das  2.  Bataillon 
focht  noch  bei  Courtray  und  Ingelmunster;  das  3.  kam  als  Besatzung  nach 
Ypern  und  gerieth  in  Folge  Capitulation  dieser  Festung  in  Kriegsgefangen- 
schaft. Auf  dem  Rückzuge  an  die  Maas  bildeten  acht  Compagnien  unter  dem 
Regiments-Commandanten  Obrist  Sobietitzky  die  Nachhut  der  Armee  und 
bestanden  einige  Gefechte.  Die  in  Valenciennes  zurückgebliebenen  Compagnien 
gleichfalls  in  Folge  Capitulation  kriegsgefangen. 

Die  Grenadiere  fochten  bei  Hochspeyer  und  Trippstadt. 

1795  stand  nur  das  Oberst-Bataillon  am  Nieder-Rhein,  Gefechte  bei 
Düsseldorf  und  Opladen,  später  eine  Division  bei  Erstürmung  der  Maynzer 
Linien  mitgewirkt. 

Die  Grenadiere  waren  bei  der  Erstürmung  von  Mannheim  und  in  dem 
Gefechte  bei  Frankenthal. 

1796  waren  anfänglich  nur  das  2.  und  ranzionierte  3.  Bataillon  in  der 
Armee  Latour’s  und  fochten  bei  Backarach.  Malsch,  Cannstadt  und  Neresheim; 
in  dem  Treffen  bei  Friedberg  musste  sich  das  Regiment,  von  mehreren  Seiten 
angegriffen,  durchschlagen  und  verlor  viel  an  Gefangenen;  es  focht  ferner  bei 
Geissenfeid,  Neuburg,  dann,  durch  das  nachgerückte  1.  Bataillon  completiert, 
bei  Ulm  und  Steinhausen. 

Bei  Biberach  erlitt  das  Regiment  abermals  grosse  Verluste  und  kam 
dann  zu  der  Blockade  von  Kehl. 

Die  Grenadiere  bei  Amberg,  Würzburg  und  Schliengen  gekämpft,  dann 
auch  bei  der  Belagerung  von  Kehl. 

1797  war  das  Regiment  in  dem  Gefechte  von  Dierslieim. 

1799  focht  das  Regiment  mit  besonderer  Bravour  bei  Ostracli  und 
Stockach.  Ein  Bataillon  in  dem  Gefechte  bei  Galtmartingen,  das  2.  das  Kloster 
Petershansen  bei,  Constanz  erstürmt;  das  Regiment  in  der  Schlacht  bei  Zürich 
(3.  Juni),  dann  eine  Division  bei  der  Erstürmung  von  Mannheim.  Capitain- 
Lieutenant  von  Rotter  hat  sich  sowohl  bei  Ostrach,  als  vor  Mannheim  sehr 
ausgezeichnet,  wurde  aussertourlich  befördert;  ebenso  Lieutenant  Schiitter. 

Die  Grenadiere  (Bataillon  Bojakowrsky)  bei  Ostrach  — Stockach  mit 
besonderer  Auszeichnung  gefochten,  dann  Schlacht  bei  Zürich;  bei  Mannheim 
erneuert  belobt. 

1800  fand  das  Regiment,  zur  Bewachung  der  Rheinstrecke  Schaffhausen- 
Stein  postiert,  bei  dem  Uebergange  der  Franzosen  unter  Moreau  erneuert 
Gelegenheit  zur  Auszeichnung,  indem  es  mit  heldenmüthiger  Standhaftigkeit 
den  überlegenen  Angriffen  durch  acht  Stunden  widerstand,  hiebei  jedoch  bei 
800  Mann  einbüsste;  bei  Engen  erlitt  es  abermals  bedeutende  Verluste,  so 


t)  Hier  gefallen,  sielie  Anmerkung  Seite  157. 


— 160  — 


dass  aus  dem  Regiments  nur  ein  Bataillon  formiert  wurde,  welches  als  Be- 
satzung nach  Lim  kam.  Die  beiden  anderen  wurdeu  in  Ober-Oesterreich 
reorganisiert,  wohin  auch  das  oberwähnte  Bataillon  nach  dem  Falle  von  Ulm 
rückte.  Das  Regiment  sodann  bei  der  V ertheidigung  von  Braunau  mitgewirkt. 

Die  Grenadiere  bei  Engen,  Möskirch  brav  gefochten;  bei  Hohenlinden 
wurde  das  Bataillon  versprengt,  ein  Theil  gefangen,  die  Reste  fochten  bei 
Anthering. 

1805  mit  vier  Feld-  und  dem  Grenadier-Bataillon  auf  dem  Kriegs- 
schauplatz in  Italien  eingetheilt,  focht  das  Regiment  mit  besonderer  Aus- 
zeichnung bei  Caldiero;  Hauptmann  Marinowsky  mit  drei  Compagnien  die 
Schanze  bei  Colognola  heldenmüthig  vertheidigt. 

1809  mit  drei  Bataillonen  im  3.  Corps  (Hohenzollern)  eingetheilt.  focht 
das  Regiment  bei  Hausen,  Leuchling  und  Eggmühl,  wo  fünf  Compagnien  von 
feindlicher  Cavallerie  versprengt  wurden.  In  Ober-Oesterreich  zurückgeblieben, 
focht  das  2.  Bataillon  bei  Urfahr — Linz,  das  Regiment  später  bei  Wagram,  wo 
das  1.  Bataillon  unter  Hauptmann  Heinrich  Siegler  einen  feindlichen 
Cavallerie- Angriff  standhaft  abschlug.  Bei  Znaym  kam  das  Regiment  nur  am 
zweiten  Schlachttage  in  das  Feuer. 

Hauptmann  Siegler,  welcher  sich  schon  früher  als  Commandant  der 
Reserve-Division  bei  Ebelsberg  hervorgethan,  wurde  mit  dem  MTO.  decoriert. 

Toscana.  1813  bei  der  Armee  in  Deutschland  eingetheilt,  kam  bei 
Dresden  nur  das  2.  Bataillon  in  das  Feuer  (27.  August),  dieses  später  an  der 
Flöha,  das  1.  gleichzeitig  bei  Hohenficlite.  Ersteres  wurde  in  dieser  Atfaire 
von  feindlicher  Cavallerie  umzingelt,  versprengt  und  gefangen,  jedoch  einige 
Tage  später  befreit. 

An  der  Schlacht  bei  Leipzig  nahmen  diese  Abtheilungen  keinen  Antheil. 
dagegen  fochten  selbe  bei  Kosen;  das  1.  Landwehr-Bataillon  nahm  au  einigen 
kleinen  Affairen  bei  Dresden  theil  und  focht  bei  Leipzig,  wo  sich  Hauptmarm 
Carl  Mo ulliol and  auszeiclmete. 

Die  Grenadiere  (Bataillon  Moese)  in  der  Donau-Armee,  Schlacht  bei  Hanau. 

1814  focht  das  nunmehr  drei  Bataillone  starke  Regiment  unter  Oberst 
Demontant,  sowie  das  Landwehr -Bataillon  mit  Auszeichnung  bei  Brienne. 

Capitain-Lieutenant  Wilhelm  Binder  wurde  für  hervorragende  Aus- 
zeichnung bei  Bar-sur-Aube,  dann  bei  Arcis-sur-Aube.  wo  nur  das  3.  Bataillon 
im  Feuer  gestanden,  mit  dem  MTO.  decoriert. 

Die  Grenadiere  als  Bedeckung  des  Hauptquartiers  nicht  in  das  Feuer 
gekommen. 

1815  war  das  Regiment  nach  Italien  gerückt,  machte  im  Corps  Radivo- 
jevich  den  beschwerlichen  Uebergang  über  den  Simplon,  Vorrückung  auf 
Genf  und  in  den  Jura  (Gefecht  bei  les  Rousses)  mit  und  kam  dann  nach  Lyon. 

Die  Grenadiere  waren  bei  der  Vorrückung  der  Haupt -Armee  bis  Paris 
gekommen,  dann  im  Lager  bei  Dijon. 

1821  anlässlich  der  Unruhen  in  Piemont  nach  Ober-Italien  gerückt,  trat 
das  Regiment  nicht  in  Action.  (Vorübergehend  Besatzung  von  Alessandria.) 

Die  Grenadiere  (Bataillon  Jurissich)  bei  der  Occupation  von  Keapel. 

Prohaska.  184S  mit  zwei  Bataillonen  in  der  Lombardie  stehend,  nahmen 
10  Compagnien  an  den  Strassenkämpfen  inMailand  ehrenvollen  Antheil  zwei  Com- 
pagnien waren  in  Como  in  Kriegsgefangenschaft  gerathen)  und  zeichnete  sich 
das  Regiment  unter  seinem  Commandanten  Oberst  Baron  Reischach  in 
den  späteren  Kämpfen  der  Armee  wiederholt  sehr  aus,  so  bei  Santa  Lucia. 
Montanara,  Vicenza,  Custozza  (Sturm  auf  Monte  Mamaori,  endlich  vor  Mailand. 
Das  3.  Bataillon,  im  Corps  Nugent,  auf  Streifungen  im  .Ampezzo-Thale  und  an 
der  Chiusa-Veneta,  dann  nach  Mailand  eingerückt.  Das  Landwehr-Bataillon 
auf  Streifungen  gegen  Pontebba,  dann  bei  dem  Angriffe  auf  Osoppo. 

1849  das  Regiment,  nunmehr  drei  Bataillone  stark,  in  Piemont  ohne  an 
einem  Gefechte  tlieilzunehmen,  das  Landwehr-Bataillon  stand  bei  der  Ceruierung 
von  Venedig. 


- 161  - 


Eine  Division  des  im  Sommer  1848  errichteten  4.  Bataillons,  sofort  auf 
den  Kriegs-Schauplatz  inUngarn  dirigiert,  wurde  mit  einer  Landwehr-Division 
von  Hess  Nr.  49  in  ein  combiniertes  Bataillon  vereint  und  in  das  Corps 
Nugent,  später  1849  in  das  Schlik’sche  Corps  eingetheilt  und  zeichnete  sich 
der  Commandant  derselben,  Hauptmann  Baron  Kalchberg,  durch  standhafte 
Vertheidigung  der  Brücke  über  die  Zagyva  (Gefecht  bei  Hatvan)  aus;  ferner 
Gefecht  bei  Gödöllö,  später  Einnahme  von  Raab,  Schlachten  bei  Acs  und  Puszta- 
Herkäly.  Die  beiden  anderen  Divisionen  dieses  Bataillons  waren  eine  Zeit  lang 
zur  Besatzung  der  Drau-Uebergänge  Marburg  und  Pettau  verwendet  und 
kamen  dann  zur  Cernierung  von  Komorn  (September— October). 

Die  Grenadiere  (Bataillon  Koch)  standen  1848  in  Triest,  1849  gemein- 
schaftlich mit  dem  4.  Bataillon  bei  der  Cernierung  von  Komorn. 

Für  Auszeichnung  in  diesen  beiden  Feldzügen  erhielten  : 

MJTO.  Regiments-Commandant  Oberst  Sigmund  Freiherr  von  Reischach 
und  Häuptmann  Wilhelm  Freiherr  von  Kalchberg. 

LO.  Hauptmann  Leopold  Graf  Stockau. 

EKO.  3.  Hauptmann  Anton  Graf  Bissingen-Nippenburg  und  Carl 
von  Jena,  Oberlieutenant  Ludwig  Prinz  zu  Windi  sch- Graetz x). 

MVK.  Die  Regiments  - Commandanten  Oberst  Baron  Reischach  und 
Oberst  Alois  Caspari,  2.  Oberst  Joseph  Braumüller  von  Tan  n bruck2),  Oberst- 
heuten ant  Eduard  Fastenberger.  Major  Alexander  Nagy  de  Galant  ha;  die 
Hauptleute  August  Nageldinger,  Jakob  Wolf,  Carl  von  Garzarolli,  Wilhelm 
Trost,  Joseph  von  Stiller;  die  Oberlieutenants  Ignaz  Mayer,  Carl  Freiherr 
von  Spinette,  Rudolph  Graf  Kinsky;  die  Unterlieutenants  Carl  Krassnigg. 
Franz  Raunigg,  Heinrich  Schubert,  Rudolph  Birnbaum  und  Anton  Kraus. 

GCEM.l.  Regiments-Arzt  Ignaz  Korda. 

1859  im  8.  Corps  (Benedek)  eingetheilt,  kam  das  Regiment  weder  in 
Piemont,  noch  bei  Magenta  in  das  Feuer,  kämpfte  aber  bei  Solferino  (S.  Martino) 
mit  gewohnter  Bravour,  das  4.  Bataillon  Besatzung  in  Venedig. 

Decoriert  wurden  mit: 

LO.  Major  Carl  Freiherr  von  Jena. 

EKO.  3.  Hauptmann  Wilhelm  Woschilda,  Oberlieutenant  Johann 
Willigh. 

MVK.  Regiments-Commandant  Oberst  Prohaska;  die  Hauptleute  Carl 
von  Kasten  h olz,  Gustav  Saint-Albe,  Franz  Freiherr  von  Kar aisl.  Ferdinand 
Hayda,  Johann  Müller,  Franz  Daniek,  Franz  Morocutti,  Eduard  Pfihoda; 
die  Oberlieutenants  Titus  Abraham  von  Abrahamsberg,  Carl  König,  Alois 
Edler  von  Garzarolli,  August  Guzmann,  Nikolaus  Ueberbacher;  die  Unter- 
lieutenants Carl  Graf  Christalnigg,  Julius  vonNeupauer,  Alois  Hatzi  und 
Joseph  Hi  erländer. 

GVK.  Regiments- Arzt  Dr.  Franz  Hirsch ler. 

1866.  Im  7.  Corps  (Hartung)  der  Süd-Armee  eingetheilt,  zeichnete  sich 
das  Regiment  in  der  Schlacht  bei  Custozza,  Erstürmung  des  Monte  Croce. 
erneuert  aus. 

Decoriert  wurden  : 

Regiments-Inhaber  FZM.  Freiherr  vonMaroicic  erwarb  sich  das  Com- 
mandeur-Kreuz  des  MTO. 

LO.  Regiments-Commandant  Oberst  Aldobrand  Wallen  web  er. 

EKO.  3.  die  Majore  Carl  von  Kastenholz,  Arnold  König  und  Carl 
Pelzel;  Hauptmann  Franz  Morocutti. 

MVK.  Oberst-Brigadier  Carl  Freiherr  von  Bock;  die  Hauptleute  Franz 
Wolfzettel,  Franz  Koch  von  Langentreu,  Raimund  Sterger,  CarlScliluet 
Edler  von  Schluetenberg,  Wilhelm  Ritter  von  Perelli,  Alfred  Ritter  von 
Rudzinski,  Adolph  Edler  von  Siebeneicher;  die  Oberlieutenants  Johann 


‘)  Derselbe  erhielt  1849,  mittlerweile  zum  Hauptmann  im  14.  Feld-Jäger-Bataillon 
befördert,  für  Auszeichnung  in  diesem  Regimente  nachträglich  noch  das  MVK. 
r)  Spitals-Director  hei  der  Armee  in  Italien. 

Geschichte  der  k.  und  k.  Wehrmacht.  I.  Bd. 


162  — 


Kropiunig,  Josepli  Klimbacher;  Unterlieutenant  Emil  Bukavina  Edler 
von  Liebstadt. 

SGVK.  Begiments-Caplan  Johann  Tomse. 

1869  zur  Unterdrückung  des  Aufstandes  in  Süd-Dalmatien  nach  Cattaro 
entsendet,  nahmen  Abtheilungen  des  Begiments  an  den  Gefechten  im  Defile 
von  Han,  an  jenem  bei  Sta.  Barbara  und  San  Giorgio,  der  Verproviantierung 
von  Fort  Kosmac  und  an  der  dritten  Expedition  in  die  Krivosije  theil. 

Hiebei  erhielten : 

EKG.  3.  Begiments  - Commandant  Oberst  Emerich  Kaiffel:  Major 
Franz  Woltzettel. 

MVK.  Oberstlieutenant  Carl  Winterhaider;  Major  Carl  Pelzel: 
Hauptmann  Ludwig  Koch;  Oberlieutenant  Ferdinand  Themesl.  dann  dem  vor 
dem  Feinde  gefallenen  Hauptmann  Gustav  Böhm  und  Lieutenant  Thomas 
Wieser  nachträglich  zuerkannt. 

1878  focht  das  Beserve-Begiment  mit  Auszeichnung  bei  Kozna  und 
Maglaj,  Bjelalowac  und  der  Einnahme  von  Sarajevo. 

Decoriert  mit : 

LG.  (später J\ITO.).  Beserve-Commandant  Oberstlieutenant  Heinrich  Frei- 
herr von  FifTef  ‘(spater  zum  Commandanten  des  ebenfalls  auf  dem  Kriegs- 
schauplätze anwesenden  Infanterie-Begiments  Mollmary  Kr.  38  ernannt  i. 

EKO  3.  Oberstlieutenant  Alexander  Bizzetti. 

MVK.  die  Hauptleute  Joseph  Goll,  Johann  Kocher,  Carl  Mayer;  die 
Oberlieutenants  Hermann  Nemec,  Friedrich  Dumann.  Anton  Fröhlich.  Carl 
le  Jeune;  die  Lieutenants  in  der  Beserve  Heinrich  Pr  eschern  und  Ernst  Buz  zi. 

GVK.  m.  d.  Kr.  Begiments-Arzt  Dr.  Franz  Perko. 


Tapferkeits-Medaillen. 

Silberne 

Goldene  Silberne 

Goldene 

I.  CI. 

II.  Cl. 

1789 

1 

5 

1848 

4 

17 

13 

1793—1801 

1 

29 

1849 

— 

2 

9 

1805 

4 

6 

1853 

— 

— 

3 

1809 

2 

8 

1859 

— 

13 

29  3 

1813—1815 

_ 

9 

1866 

3 

25 

39 

1869 

1 

4 

50 

1878 

1 

6 

26 

Adjustierung. 

1691  perlgrauer  Bock,  dunkelblaue  Aermel- Aufschläge,  gelbe  Knöpfe; 
174^6  weisser  Bock,  blaue  Aufschläge; 

1743  weisser  Bock,  rothe  Aermel- Aufschläge  *) ; 

1748  weisser  Bock,  blaue  Aermel- Aufschläge ; 

1757  weisser  Bock,  blaue  Aufschläge,  weisses  Camisol  und  Unterfutter: 
1767  weisser  Bock,  dunkelbraune  Egalisierung,  weisse  Knöpfe*); 

1868  dunkelblauer  Waffenrock,  dunkelbraune  Egalisierung,  weisse  Knöpfe. 


J)  K.  A.,  Cahiers  Schema  Nr.  9. 

-)  Dem  Regimente  war  durch  das  Los  die  himmelblaue  Farbe  zugefallen,  über 
Wunsch  des  Herzogs  Carl  von  Lothringen  übernahm  es  durch  Tausch  die  dem  Regiment- 
desselben  zugefallene  dunkelbraune  Farbe. 


8. 

Mährisches  Infanterie-Regiment. 

(1854)  Ergäuzungs  - Bezirks  - Commando:  Brünn. 

(1890)  Carl  Stepli.an,  Erzherzog,  Contre- Admiral . 

Errichtung  und  nachgefolgte  Veränderungen.  1642  als  Öberöster- 
reichisches Land-Regiment  zu  fünf  Compagnien  in  Linz  aufgestellt1);  laut  Patent 
vom  22.  November  in  kaiserlichen  Dienst  übernommen,  auf  zehn  Compagnien 
(IE  00  Mann)  completiert. 

1646  wurde  das  Regiment  Knöring  demselben  incorporiert,  ebenso  zwei 
Compagnien  eines  in  Schlesien  reformierten  Regiments2);  1648  durch  das  auf- 
gelöste Holzapfel’sche  Regiment  completiert;  endlich  1649/50  dieFrei-Compagnien 
Zinzendcrff  und  Warasiner  incorporiert. 

1651  gab  das  Regiment  zwei  Compagnien  zur  Ergänzung  der  deutschen 
Frei-Compagnien  in  Neuhäusel  ab,  1656  fünf  Compagnien  zur  Errichtung  des 
Regiments  Wallis;  1657  je  eine  Compagnie  zu  den  aufzustellenden  Regimentern 
Speyer  und  Beltin3),  sowie  300  Mann  an  Spanien  überlassen;  ergänzte  sich  durch 
Werbung  auf  zehn  Compagnien. 

1660  das  aufgelöste  Regiment  Montevergues  incorporiert.  1664  erhielt 
das  Regiment  als  Ersatz  für  die  bei  der  Verthei digung  von  Neuhäusel  erlittenen 
Verluste  700  Mann  (vier  Compagnien),  welche  G-FWM.  de  Mers  in  Schlesien 
angeworben  hatte4);  1672  erneuert  200  Mann  an  Spanien  überlassen. 

1679  wurden  zwei  Compagnien  des  aufgelösten  Regiments  Stadl  incorpo- 
riert; 1682  500  Mann  zu  Mansfeld  (Nr.  24),  1685  300  Mann  zu  Wallis  (Nr.  47 )5), 
1688  500  Mann  zu  Leslie  (Nr.  36)  und  Salm  (1809  aufgelöst),  endlich  1690 
fünf  Compagnien  an  das  Regiment  Salm  (1809  als  Nr.  45  aufgelöst)  abgegeben6), 
hiefiir  aber  1000  Land-Recruten  aus  Böhmen  eingetheilt.  1700  wurde  das 
Regiment  durch  Theile  der  aufgelösten  Regimenter  Württemberg-Mömpelgard 
und  Palffy-Hayducken  completiert7). 


J)  Öberösterreichisches  Lancles-Arckiv.  Anna!  86.  Fol.  27. 

2)  Welchem  Regimente  diese  angehörten,  lässt  sich  nicht  genau  feststellen. 

3)  I\.  A.,  H.  EL.  R.  1656  und  1657  Prot.  Reg.  Fol.  278,  beziehungsweise  233. 

ä)  K.  A.,  F.  A.  1664,  II.  21  (siehe  auch  Geschichte  des  Infanterie-Regiments  Nr.  11, 
dessen  Inhaber  damals  GFWM.  de  Mers  war). 

5)  Ursprünglich  für  Beckh  (Nr.  59)  bestimmt. 

0 Alle  Torangeführten  Transferierungen  erfolgten  aus  dem  Grunde,  weil  das  Regiment 
an  dem  Türkenkriege  nicht  theilnahm,  sondern  ständig  in  Philippsbuxg  lag,  wo  es  leicht  in 
der  Lage  war,  sich  durch  Werbung  zu  completieren ; auch  wurde  nicht  immer  alte  Mann- 
schaft, sondern  auch  Recruten  abgegeben. 

')  Das  Regiment  war  nachdem  Carlowitzer  Frieden,  als  im  Stande  sehr  herabgekommen, 
zur  Auflösung  bestimmt  (KL.  A..  H.  K.  R.  1700,  Prot.  Reg.  Fol.  71);  diese  Verfügung  wurde 
später  dahin  abgeändert,  dass  der  Inhaber.  GFWM.  Lapaczek,  dieser  Würde  enthoben, 
das  Regiment  dem  FML.  Grafen  Pälffy  verliehen  und  durch  Theile  aufgelöster  Regimenter 
wieder  auf  den  vorgeschriebenen  Stand  gebracht  wurde. 


11* 


- 164  — 


1715  gab  das  Regiment  zwei  Compagnien  an  das  neu  aufgestellte  Regi- 
ment Trautson  (1721  aufgelöst)  ab;  1721  erhielt  es  einige  Mannschaft  von  den 
aufgelösten  Regimentern  Trautson  und  Livingstein.  Die  1727  aufgestellten 
Auctions-Compagnien  (4.  Bataillon)  1731  an  die  Regimenter  Seckendorff  (Nr.  18) 
und  Wachtendonk  (Nr.  25)  abgegeben. 

Seit  1769  fuhrt  das  Regiment  die  Nummer  8. 

1860  ein  Bataillon  zu  der  Errichtung  des  Linien-Infanterie-Regiments 
Nr.  71,  1883  ein  Bataillon  zu  jener  des  Lifanterie-Regiments  Nr.  81  abgegeben. 

Ergänzung.  Dieses  Regiment  ergänzte  sich,  wie  alle  älteren  Regimenter, 
theils  durch  Werbung,  theils  durch  Einreihung  von  Land-Recruten  aus  einem 
der  Erbländer. 

1766  erhielt  es  einen  Werbe-Rayon  im  oberrheinischen  Kreis  (Lahnburg 
u.  A.),  1771  (1781)  seinen  ständigen  Werb-Bezirk  in  Mähren,  Iglauer  Kreis  mit 
der  Stabs-Station  Iglau,  von  1775 — 1807.  dazu  einen  Aushilfs-Bezirk  in  G-alizien 
(Brzezany-Zloczow). 

Von  1807 — 1817  ergänzte  sich  das  Regiment  je  zur  Hälfte  aus  seinem 
mährischen  und  dem  Antheil  in  Galizien  (Rzeszöwer  Kreis).  1817  wurde  der 
Werb-Bezirk  durch  den  Znaymer  Kreis  vergrössert1) ; 1854  das  Werb-Bezirks- 
Commando  nach  Brünn  verlegt2). 

Grenadier-Division.  1769 — 1797  stand  dieselbe  mit  jener  von  Nr.  22 
und  29  im  1.  mährischen  Bataillon  (anfänglich  statt  der  Division  von  Nr.  29 
jene  von  Nr.  28  in  diesem  Bataillon  eingetheilt).  In  dem  Feldzuge  1799 — 1801 
bildete  die  Division  des  Regiments  mit  jener  von  Nr  44  und  46.  in  jenem  von 
1809  mit  jener  von  Nr.  22  und  60  ein  Bataillon.  1810 — 1818  stand  dieselbe  mit 
jener  von  Nr.  22  in  einem  Bataillon  (ä  vier  Compagnien),  1818  kam  dieselbe 
in  das  aus  den  Divisionen  von  Nr.  3 und  4 bestehende  Bataillon. 

Friedens-Garnisonen.  1649  Prag.  1650  Ober-Oesterreich.  1651  Raab. 
1654  Komorn,  1656  Inner-Oesterreich,  1657  Sclilesien,  1662  Neuhäusel.  1665 
Nieder-Oesterreich  (zwei  Compagnien  Siebenbürgen),  1678 — 1691  Philippsburg. 
1699  Hermannstadt,  1712  Ober-Üngarn  (Märmaros),  1718  Temesvär.  dann  bis 
1730  abwechselnd  im  Banate  und  in  Serbien.  1731  Cremona.  1732  Siebenbürgen. 
1736  Cremona,  1737 — 1741  in  Toscana,  1746  Graz.  1751  Leoben.  1752  Pisek. 
1755  Prag,  1763  Gross-Meseritsch,  1769 — 1778  Iglau.  1779—1788  Iglau.  1 < 97 
Währing,  dann  S.  Bartolomeo  in  Kram,  1798  Laibach.  1801  Iglau.  1804/5  Laibach. 
1806—1808,  1810—1813,  1814,  1815—1820  Iglau.  1821  Pescara.  1822  Sulmona. 
1823  Iglau,  1846  Teschen,  1849/50  Innsbruck,  dann  Deutschland.  1S51  Hamburg. 
1852  Debreczin,  1853  Grosswardein,  1854  Csik-Szereda,  1855  Czernowitz.  dann 
Przemysl,  1856  Sambor,  1857  Przemysl,  1859  Klagen  für  t,  1861  Udine.  1S62  Triest. 
1863  Rovigno,  1864  Laibach,  1S67  Pest,  1868  Ofen,  1869  Klosterbruck.  187 1 
Brünn,  1878/79  Sarajevo,  dann  Iglau.  seit  1882  Brünn. 

Regiments-Knaben-Erziehungshaus.  1782  zu  Teltsch  in  Mähren  acti viert, 
1808  nach  Iglau  verlegt,  wo  es  bis  zur  Auflösung  1852  verbheb. 


Resiments-Iiiliaber. 


1642  Schif  er,  Freiherr  von  und  zu  Frey- 
ling  auf  Daxberg  und  Licht9n- 

au,  Alexander,  Obrist. 

1646  Knöring,  Johann  Bernhard  von, 
Obrist3). 


1647  Starhemberg,  Johann  Reichard 
Graf,  Obrist4) — FML. 

1661  Pio  di  Savoya, Herbert  Marchese. 
Obrist5) -FZM. 

1676  Arco,  Prosper  Graf.  FZM. 


i)  Das  Regiment  Nr.  22,  welches  sich  bisher  aus  diesem  Kreise  ergänzte,  wurde  nach 
Istrien  verlegt.  , x. 

»)  1883  Theile  des  Ergänzungs-Bezirkes  an  die  neu  autgestellten  Regimenter  .Nr.  81 
und  99  abgetreten.  . 

3)  lieber  die  Conferierung  des  Regiments  an  Obrist  Knonng  erliegt  kein  Patent, 
jedoch  ist  selbe  durch  die  Acte  H.  K.  R.  1617.  Prot.  Reg.  Fol.  327  und  H.  K.  R.  1618.  Prot. 
Exp.  Fol.  190  ausser  Zweifel  gestellt. 

4)  K.  A.,  Bestallungen  1617,  1160. 

5)  K.  A..  Bestallungen  1661.  1655. 


— 165  — 


1679  Starhemberg,  Max  Laurenz  Graf, 

GFWM. — FZM. 

1689  Chizzola,  Philipp  Freiherr  von, 

Obrist. 

1691  Lapaczek,  Leonhard  Alexander 
Freiherr  von,  Obrist— GFWM.  *). 

1700  Päiffy,  Niklas  Graf,  FML.*  2) — FM. 

1732  Sachsen- Hildburghausen, Joseph 
Friedrich  Prinz  von,  GFWM. — FM. 

1787  Pallavicini,  Carl  Graf,  GM. 

1790  Huff  von  Kandersdorf,  Carl  Frei- 
herr von,  FML. 

Zweite  Inhaber. 

Von  1801 — 1815  Minkwitz,  Ferdinand  Freiherr  von,  FML. ; von  1815 
bis  1831  Stutterheim,  Joseph  Freiherr  von.  FML,;  von  1831 — 1834  Schwäger 
von  Hohenbruch,  Joseph  Freiherr  von.  FML. ; von  1834 — 1846  Schneider 
von  Arno,  Carl  Freiherr  von,  FML. ; von  1846 — 1856  Gerhardi,  Ignaz  .Ritter 
von,  FML. — FZM.;  von  1856—1865  Gerstner  von  Gerstenkorn,  Joseph 
Freiherr  von,  FML.3). 


1798 — 1801  unbesetzt. 

1801  Ludwig  Joseph,  Erzherzog. 
FML.— FZM. 

1865  Gerstner  von  Gerstenkorn, 

Joseph  Freiherr  von.  FML. 

1870  Jacobs  von  Kantstein,  Friedrich 
Freiherr  von,  FZM. 

1877  Abele,  Vincenz  Freiherr  von, 
FML. — FZM. 

1890  Carl  Stephan,  Erzherzog.  Linien- 
schiffs-Capitain — Contre-Admiral. 


Regiments-Commandanten. 


1642  der  Inhaber  Obrist  Schifer. 

1645  Preu,  Peter,  Obristlieütenant. 

1646  der  Inhaber  Obrist  Knöring. 

1647  der  InhaherObrist  Graf  Star  h ern- 
te rg. 

1653  Vogl,  Johann  Georg,  Obrist- 
lieutenant. 

1657  Van  der  Ehr,  Obristlieutenant, 

1661  der  Inhaber  Obrist  Pio  di 
S avoya. 

1666  Dietrichstein,  Freiherr  von, 
Obristlieutenant. 

1671  Stein  wacht,  Jaroslav  von, 
Obristlieutenant. 

1674  Nigrelli.  Octavio  Conte,  Obrist- 
lieutenant4). 

1682  C hizz  o la,  Johann  Baptist. Obrist- 
li  eut  en  ant — Obrist  (Titular-). 

1689  derselbe  als  Obrist-Inhaber. 

1691  der  Inhaber  Obrist  Lapaczek. 

1694  Schlichting,  Obristlieutenant. 

1696  Gaetano  d’Arragona,  Don 
Francesco,  Obristlieutenant. 

1700  Henisch,  Gottfried,  Obrist- 
lieutenant — Obrist. 

1708  Mossburg,  Matthias,  Obrist. 

1711  Schwenninger,  Johann,  Obrist- 
lieutenant— Obrist. 

1718  Katzianer,  Samson  Graf,  Obrist- 
lieutenant— Obrist. 

1728  Päiffy  ab  Erdöd,  Franz  Graf, 
Obrist. 


1729  Stentsch.  Leonhard  von,  Obrist. 

1731  Sachsen-Hildburghausen, 
Joseph  Friedrich  Prinz,  Obrist. 

1732  derselbe  als  Obrist-Inhaber. 

1734  R o g g e n d o r f,  Franz  Graf,  Obrist. 

1739  Zschock,  Gottlieb  Christian  von, 

Obristlieutenant — Obrist. 

1745  Rosenfeld,  Michael  von.  Obrist. 

1752  Bülow,  Friedrich  Freiherr  von, 
Obrist. 

1758  Treys  (Drais),  Caspar  Freiherr 
von.  Oberst. 

1769  Fischer,  Elias  Freiherr  von, 
Oberst. 

1770  A y r e n h o f f,  Cornelius  von, 
Oberst. 

1771  Kaltschmidt,  Freiherr  von 
Eisenburg,  Ferdinand,  Oberst. 

1778  Jordan  vonBeck.Franz, Oberst. 

1788  Baader,  Joseph  Ritter  von, 
Oberst. 

1793  Beust,  Ernst  Ludwig  Freiherr 
von,  Oberst. 

1797  Schröckinger  von  Heiden- 
burg, Johann,  Oberst. 

1800  Schiaff inatti,  Anton  Graf, 
Oberst. 

1806  Swinburne,  Robert  Freiherr  von, 
Oberst. 

1809  Fürstenwärther,  Carl  Freiherr 
von,  Oberst. 


9 Das  Regiment  wurde  demselben  1700  abgenommen. 

-)  Früher  Inhaber  eines  Haydueken-Regiments. 

3)  Wurde  1865  Inhaber  des  Regiments. 

4)  Führte  das  _ Regiments-Commando  auch  nach  der  Ernennung  des  FZM.  Grafen 
Arco,  beziehungsweise  GFWM.  Grafen  Max  Starhemberg  weiter,  da  letztere  bereits  in 
höheren  Chargen  standen ; erhielt  1680  den  Obristen-Titel. 


— 166 


1813  Sagburg  von  Helbersdorf, 
Georg,  Oberst. 

1814  Giesl  von  Gieslingen,  Joseph. 
Oberst. 

1820  Moese  von  Nollendorf,  Ignaz 
Edler  von,  Oberst. 

1830  Tretter  von  Trittfeld,  Carl, 
Oberst. 

1836  Kempen  von  Ficlitenstamm, 
Johann  Franz  Freiherr  von, Oberst. 

1843  Landwehr  von  Wehrheim, 
Joseph  Edler  von,  Oberst. 

1848  Schwäger  von  Hohenbruch, 
Joseph  Freiherr  von,  Oberst. 

1850  Cordon,  Joseph  Freiherr  von, 
Oberst. 

1852  Wirth  Anton,  Oberst. 


1859  Lindner,  Ferdinand  Kitter  von, 
Oberst. 

1866  Kirchmayr,  Carl,  Oberst. 

1871  Raynaud,  Hannibal.  Oberst. 

1875  Kuhn  von  Kuhnenfeld,  Ale- 
xander Freiherr  von.  Oberst. 

1876  P ü r eher  von  Pürckhain.  Moriz, 
Oberst. 

1878  Giesl  von  Gieslingen.  Adolph. 
Oberst. 

1879  Bordolo  von  Boreo.  Hermann, 
Oberst. 

1883  Franz  von  Astrenberg.  Joseph 
Freiherr  von.  Oberst. 

1889  Gärtner  Edler  von  E omans- 
brück, Anton,  Oberst. 

1895  Tomicic,  Georg,  Oberst. 


Reserre-Commandanten. 


1868  Ve esey  de  Ve ese  et  B ör  ölly  ö- 
Jsagfa,  Joseph  Freiherr  von, 
Oberst. 

1869  Jettmar,  Gustav,  Oberstheute-  ' 
nant J). 

1869  Holzinger,  Rudolph,  Oberst- 
lieutenant—Oberst. 

1875  Kuhn  von  Kuhnenfeld,  Ale- 
xander Freiherr  von,  Oberst. 


1875  Schlossarek,  Joseph.  Oberst. 

1876  Giesl  von  Gieslingen.  Adolph. 
Oberstlieutenant. 

1878  Lichtenberg,  Emil  Freiherr  von . 
Oberst. 

1882  Wannisch,  Wilhelm.  Oberst- 
lieutenant. 


Yor  dem  Feinde  gefallene  höhere  Officiere. 

1647  Regiments-Inhaber  Obrist  Knöring  und  Obristlieutenant  Matthias 
Haizer  von  Heizenberg,  beide  in  der  Belagerung  von  Iglau  y. 

1676  Regiments-Inhaber  FZM.  Pio  di  Savova  bei  dem  Sturme  auf 
Philippsburg  ■}•. 

1689  Regiments-Inhaber  FZM.  Max  Laurenz  Graf  Starhemberg  an  den 
Folgen  der  bei  der  Erstürmung  von  Mavnz  am  6.  September  erhaltenen  tödt- 
lichen  Verwundungen  am  11.  September  gestorben. 

1691  Regiments-Inhaber  Obrist  von  Chizzola  an  den  in  der  Schlacht 
bei  Szlankamen  erlittenen  Verwundungen  gestorben:  Obristlieutenant  Richard 
Graf  Starhemberg  in  derselben  Schlacht  y. 

1734  Obristlieutenant  Moriz  Graf  Kesselrode  an  den  in  der  Schlacht 
bei  Parma  erhaltenen  schweren  Verwundungen  gestorben. 

1789  Regiments-Inhaber  GM.  Graf  Pallavicini  an  den  Folgen  einer 
1788  bei  Armenis  erhaltenen  schweren  Verwundung  in  Temesvär  gestorben. 

1797  Hauptmann  Interims-Bataillons-Commandant  Anton  Würz  er  bei 
Rivoli  (17.  November)  y. 

1809MajorWilhelmBaron  Biela indemGefechtebeiDinzling  Abensberg  y. 

1809  Oberstlieutenant,  Commandant  eines  Grenadier-Bataillons.  Arnold 
Mayblümel  in  der  .Schlacht  bei  Wagram  y. 

1866  Major  Carl  Freund  in  der  Schlacht  hei  Königgrätz  y. 


Feldzüge. 

Schifer.  1642.  Das  neu  aufgestellte  Regiment  rückte  sofort  zur  Blockade 
vonOlmütz,  kam  aber  später  nachBölimen  und  focht  in  der  Schlacht  bei  Breitenfeld. 

1643/44  machte  es  den  Feldzug  in  Nord-Deutschland  (Holstein  unter 
Gallas  mit. 


J)  Vor  Uebernalime  des  Commandos  erkrankt. 


— 167  - 


1645  focht  es  bei  J ankau,  in  welcher  Schlacht  der  Inhaber,  Obrist  Schifer, 
in  schwedische  Gefangenschaft  gerietk. 

Knöring.  1646  bildete  das  Regiment  die  Besatzung  von  Budweis, 
Abtheilungen  nahmen 

1647  an  den  Operationen  bei  Eger  theil ; das  Regiment  kam  dann  zur 
Belagerung  von  Iglau. 

Starhemberg.  1648  focht  es  bei  Zusmarskausen  mit  Auszeichnung, 
Regiments-Inhaber  Graf  Starhemberg  wegen  besonderer  Tapferkeit  belobt  ; 
später  machte  es  den  Feldzug  in  Bayern  unter  Piccolomini  mit. 

Von  1651 — 1657  in  Ungarn  stehend,  gelangten  einzelne  Abtheilungen  in 
kleineren  Affairen  mit  den  Türken,  so  bei  Neuhäusel,  Komorn  u.  a.  0.,  in 
Verwendung. 

1658  stand  es  im  Corps  de  Souches  in  Polen,  Belagerung  von  Thorn. 

1659  Einnahme  von  Kammin  und  Wollin,  Belagerung  von  Demmin, 
dann  Stettin. 

1661  Feldzug  in  Ober-Ungarn  und  Siebenbürgen. 

Pio.  1662  stand  das  Regiment  in  Ober-Ungarn,  fünf  Compagnien  in 
dem  Gefechte  bei  Levencz. 

1663  fünf  Compagnien  in  dem  Gefechte  bei  Gran,  das  Regiment  bei  der 
Vertkeidigung  von  Neuhäusel. 

1664  focht  das  Regiment  mit  Auszeichnung  bei  St.  Gotthardt,  ein 
Detachement  in  Ober-Ungarn. 

1673  sechs  Compagnien  bei  der  Armee  am  Rhein,  kamen  zur  Belagerung 
von  Bonn. 

1674  Schlacht  bei  Seneffe,  Belagerung  von  Oudenaarde. 

1675  war  das  Regiment  (sechs  Compagnien)  in  den  Gefechten  (Schlachten) 
bei  Willst  ädt;  und  Altenheim,  vier  aus  den  Erblanden  nachgerückte  Com- 
pagnien bei  Consarbrück  und  bei  der  Einnahme  von  Trier. 

1676  kam  das  Regiment  zu  der  Belagerung  von  Philippsburg,  bei  welcher 
sich  Hauptmann  Chizzola  besonders  auszeichnete. 

Arco.  Von  1677  stand  es  in  Philippsburg  als  ständige  Besatzung, 
Abtheilungen  nahmen 

1678  an  dem  Gefechte  bei  Stauffen  theil. 

Max  Laurenz  Starhemberg.  1688  machte  das  Regiment  die  Ver- 
tkeidigung von  Philippsburg  mit. 

Chizzola.  1689  war  es  bei  der  Erstürmung  von  May nz  und  kam  dann 
nach  den  Niederlanden. 

1691  auf  den  Kriegs-Schauplatz  nach  Ungarn  gerückt,  focht  das  Regiment 
mit  Auszeichnung  in  der  Schlacht  bei  Szlankamen  und  stand 

1691/92  bei  der  Belagerung  von  Grosswardein. 

Lapaczek.  1693  war  es  bei  der  Einnahme  von  Boros-Jenö,  sodann  bei 
der  Belagerung  von  Belgrad  und  bildete  bei  dem  Rückzuge  über  die  Save  die 
Arrieregarde. 

Von  1694  an  stand  das  Regiment  in  Siebenbürgen,  ohne  an  einer  grösseren 
Action  mehr  th eilzunehmen. 

Niklas  Pälffy.  1703  abermals  in  Siebenbürgen  stehend,  war  es  in  dem 
Treffen  bei  Hermannstadt. 

1704  in  dem  Gefechte  bei  Mühlenbach,  dann  bei  Pata.  Lieutenant 
Wisnich  während  der  Vertheidigung  von  Deva  sich  ausgezeichnet. 

1705  waren  nur  einzelne  Abtheilungen  in  kleineren  Actionen  in  das  Feuer 
gekommen. 

1706  nach  Ober-Ungarn  gerückt,  stand  es  bei  der  Belagerung  von 
Kaschau,  zwei  in  Nieder-Ungarn  stehende  Compagnien  an  der  Belagerung  und 
Wieder-Er oberung  von  Gran  theilgenommen  und  waren 

1708  in  der  Schlacht  von  Trentschin.  Die  übrigen  Abtheilungen  waren 
wieder  nach  Siebenbürgen  gerückt  und  betheiligten  sich  an  der 


- 168  — 


1709  unternommenen  Verproviantierung  von  G-rosswardein  (Treffen  am 
Kii  alyhägö). 

1710  obige  zwei  Compagnien  bei  der  Belagerung  und  Einnahme  von 
Neuhäusel. 

1716  mit  drei  Bataillonen  in  der  Schlacht  bei  Peterwardein  sich  tapfer 
gehalten,  dann  Belagerung  und  Sturm  auf  die  Palanka  von  Temesvär. 

1717  ein  Bataillon  und  die  Grenadiere  in  der  Schlacht  bei  Belgrad,  ein 
Detachement  in  der  Vertheidigung  von  Mehadia. 

Hildburghausen.  1734  auf  dem  Kriegs-Schauplatze  in  Italien  focht 
das  Regiment  bei  Parma,  Quistello  und  Guastalla  mit  bedeutenden  Verlusten. 

1734/35  eine  Abtheilung  die  standhafte  Vertheidigung  von  Mirandola 
mitgemacht,  wroselbst  Obrist  Stentsch,  der  frühere  Commandant  des  Regiments, 
den  Befehl  führte. 

1742  aus  dem  Toscanischen.  wo  das  Regiment  seit  1737  stand,  zu  der 
Armee  Khevenhüller’s  in  Ober-Oesterreich  gerückt,  war  dasselbe  bei  der 
Einnahme  von  Linz  und  München,  bei  Hilgertsberg  und  in  dem  Gefechte  bei 
Plattling. 

1743  war  es  in  dem  Gefechte  bei  Simbach  und  bei  Wegnahme  des 
Brückenkopfes  von  Braunau,  dann  bei  der  Erstürmung  von  Deggendorf. 

1744  Feldzug  am  Rhein,  Gefecht  bei  Weissenburg;  die  Grenadiere  im 
Corps  Daun  (33  Grenadier-Compagnien)  in  dem  Gefechte  bei  Reschwoog. 

1745  in  Bayern,  Erstürmung  von  Vilshofen,  Gefecht  bei  Pfaffenhofen. 

1746  ein  Bataillon  unter  Obristlieutenant  Baron  Biilow  auf  dem  Kriegs- 
schauplätze in  Italien  (das  Regiment  stand  hi  Inner-Oesterreich)  bei  dem  Zuge 
in  die  Provence,  Forcierung  des  Ueberganges  über  den  Var;  bei  Besetzung  von 
Ste.  Marguerite  sich  ausgezeichnet  gehalten. 

1747  war  dieses  Bataillon  bei  der  Belagerung  von  Genua. 

1748  bei  der  Vorrückung  an  der  Riviera. 

1756  mit  zweiFeld-Bataillonen  ruid  zwei  Grenadier-Compagnien  bei  der  ope- 
rierenden Armee  eingetheilt,  focht  das  Regiment  in  der  Schlacht  bei  Lobositz, 

1757  in  jener  bei  Prag,  wo  sich  die  Grenadiere  unter  Obrist  Guasco  be- 
sonders ausgezeichnet  und  kam  dann  als  Besatzung  in  diese  Festung.  Nach 
Aufhebung  der  Belagerung  von  Prag  durch  die  Preussen.  nahmen  die  Grena- 
diere an  der  Einnahme  von  Gabel  theil,  das  Regiment  an  dem  Gefechte  bei 
Masselwitz  ruid  der  Schlacht  bei  Breslau;  bei  dem  Rückzuge  der  Armee  nach 
der  unglücklichen  Schlacht  bei  Leuthen  hielt  es  mit  den  jetzigen  Regimentern 
Nr.  36  und  15  die  Brücke  über  die  Schweidnitz. 

Ein  Detachement  von  200  Mann  die  Belagerung  von  Schweidnitz  mit- 
gemacht. Regiments-Commandant  Obrist  Baron  Biilow.  zum  Commandanten 
von  Liegnitz  ernannt,  erhielt  für  die  glänzende  Vertheidigung  dieses  Platzes 
den  MTO. 

1758  war  das  Regiment  bei  dem  Ueberfalle  auf  Hochkirch  und  erwarb  sich 
Regiments-Commandant  Oberst  Freiherr  von  Treys  den  MTO.  Das  3.  (Garni- 
sons-)Bataillon  bei  der  Vertheidigung  von  Olmütz. 

1759  anfänglich  bei  der  Reichs-Armee  (Gefecht  bei  Wasungen),  später 
bei  jener  Daun’s  eingetheilt,  focht  das  Regiment  mit  Auszeichnung  bei  Meissen 
und  Maxen. 

1760  standen  die  Grenadiere  im  Bataillon  Kokorzowa  und  waren  an 
einigen  zum  Entsätze  von  Dresden  unternommenen  Actionen  betheiligt  Ge- 
fecht bei  Fischhaus,  U eberfall  der  Wilsdrufer  Vorstadt);  das  Regiment  focht 
in  der  Schlacht  bei  Torgau,  ebenso  wieder  die  Grenadiere,  die  auch  vorher  bei 
Kunzendorf  in  das  Feuer  gekommen  waren.  Das  3.  (Garnisons-'  Bataillon 
von  Olmütz  zum  Corps  Loudon  eingetheilt,  die  Belagerung  von  Glatz  mit- 
gemacht. 

1761  stand  das  Regiment  in  Sachsen,  ohne  an  einer  Action  theilzunehmen. 

1762  kam  das  Oberst-Bataillon  und  die  Grenadiere  bei  Altenburg  in  das 
Feuer,  das  Regiment  nahm  an  den  Kämpfen  bei  Dipptoldiswalde.  Henners- 
dorf und,  der  Reichs-Armee  zugetheilt,  au  der  Schlacht  bei  Freiberg  theil. 


— 169 


1778  stand  das  Regiment  (zwei  Bataillone)  bei  der  Haupt-Armee  inBöhmen, 
1779  in  Mähren,  ein  Bataillon  an  dem  missglückten  Ueberfalle  auf  Neustadt 
theilgenommen.  Die  Grenadiere  (Bataillon  Jarray)  bei  der  Armee  in  Mähren. 

Pallavicini.  1788  war  anfänglich  nur  das  Leib-,  später  auch  das  Oberst- 
Bataillon  auf  den  Kriegs-Schauplatz  gerückt  und  standen  im  Lager  bei  Semlin; 

1789  beide  in  der  Haupt- Armee,  in  den  Verschanzungen  bei  Pancsova 
und  waren  später  in  dem  Gefechte  bei  Lazu  Mare,  kamen  aber  dann  wieder  zur 
Cernierung  von  Belgrad  (Besetzung  des  Brückenkopfes  am  linken  Donau-Ufer). 

Huff.  1790  war  das  Regiment  bei  dein  gegen  Preussen  aufgestellten 
Observations-Corps. 

1793  das  Leib-Bataillon  im  Corps  Wurmser  am  Rhein,  in  den  Gefechten 
bei  Bellheim  (Rheinzabern),  4.  April  und  17.  Mai,  in  letzterem  durch  einen  ge- 
lungenen Angriff  das  Infanterie-Regiment  Nr.  19  degagiert;  dann  im  Verein 
mit  dem  nachgerückten  Oberst-Bataillon  in  den  der  Erstürmung  der  Weissen- 
burger  Linien  vorhergegangenen  Kämpfen  (Bärbelroth,  Offenbach)  und  bei 
dieser  selbst;  ferner  in  den  Gefechten  bei  Riedheim,  Reichshofen,  endlich  mit 
besonderer  Auszeichnung  am  Geissberge  bei  Seebach.  In  Anerkennung  hervor- 
ragender Leistungen  in  diesem  Feldzuge  wurde  Regiments-Commandant  Oberst 
Baader  zum  GM.,  Major  Schröckinger  aussertourlich  zum  Oberst- 
lieutenant befördert. 

1791/95  nahmen  beide  Bataillone  an  der  glänzenden  Verth eidigung  von 
Luxemburg  durch  FM.  Bender  theil  und  geriethen  in  Folge  Capitulation  in 
Kriegsgefangenschaft;  Major  Carl  Graf  Paar  ein  feindliches  Magazin  bei 
St.  Hubert  weggenommen;  Lieutenant  Reinhardt  für  geleistete  vorzügliche 
Dienste  aussertourlich  zum  Oberlieutenant  befördert.  Die  Grenadiere  waren 
Ende  1793  an  den  Rhein  gerückt,  standen  1791  im  Corps  Browne  am  Ober- 
Rhein  und  kamen  in  diesem,  sowie  in  dem  folgenden  Jahre  wenig  in  das  F euer. 

1796  zwei  Bataillone  auf  dem  Kriegs-Schauplatze  in  Italien  waren  in 
dem  Rückzugs-Gefecht  bei  Codogno,  eine  an  der  Adda  zurückgelassene  Divi- 
sion, von  Uebermacht  angegriffen,  in  Kriegsgefangenschaft  gerathen;  das  Regi- 
ment in  dem  Gefechte  bei  Valeggio  sich  brav  gehalten,  focht  bei  Campora- 
Rivoli,  dann  mit  Auszeichnung  in  der  Schlacht  bei  Castiglione  und  wurde 
später  nach  dem  Treffen  bei  la  Favorita  (S.  Giorgio),  mit  den  übrigen  Truppen 
Wurmser’s  nach  Mantua  gedrängt.  Das  nach  Deutschland  gerückte  3.  Bataillon 
war  in  den  Gefechten  bei  Nesselwang,  Jsny  und  Kavensburg  und  kam 
dann  ebenfalls  nach  Italien,  wo  es  an  dem  dritten  Entsatz- Versuche,  Kämpfe 
am  Monte  Baldo  (im  November)  theilnahm;  eine  theils  aus  Ergänzungen,  theils 
aus  Ranzionierten  formierte  Division  zuerst  im  Verbände  des  Regiments  Klebek 
Nr.  11  die  Gefechte  bei  Rizzolago  (Trient)  und  Besenello  mitgemacht,  dann 
in  jenen  des  3.  Bataillons  getreten. 

1797  gerieth  ein  grosser  Theil  desselben  in  der  Schlacht  bei  Rivoli  in 
Gefangenschaft,  der  Rest  focht  in  den  Rückzugs-Gefechten  bei  Klausen  und 
Mittewald.  Die  in  Mantua  gestandenen  Bataillone  in  Folge  Capitulation  als 
kriegsgefangen  bis  zur  Auswechslung  in  die  Erblande  abgerückt. 

Die  Grenadiere  standen  1796  in  Frankfurt  am  Main  und  kamen  später  zu 
der  Belagerung  von  Kehl,  wo  sich  selbe  wiederholt  auszeichneten. 

Vacat  Huff.  1799  erneuert  auf  dem  Kriegs-Schauplatze  in  Italien 
(2  Bataillone)  focht  das  Regiment,  sowie  die  Grenadiere  (Bataillon  Neny),  bei 
Magnano;  ersteres  kam  dann  zu  der  Einschliessung  von  Peschiera,  wo  sich 
das  3.  Bataillon  mit  demselben  vereinigte,  später  zu  jener  von  Mantua,  wurde 
aber  dann  in  die  Haupt-Armee  eingetheilt  und  erhielt  die  Bestimmung  zu  der 
Belagerung  von  Turin,  endlich  zu  jener  von  Alessandria.  Nach  dem  Falle  dieser 
Festung  nahm  das  Regiment,  sowie  die  Grenadiere,  welche  mittlerweile  bei 
Cassano  und  an  der  Trebbia  gefochten,  an  der  Schlacht  von  Novi  ehrenvollen 
Antheil,  ebenso  an  den  Kämpfen  bei  Savigliano  und  Fossano  *).  Die  Grena- 
diere standen  schliesslich  bei  der  Belagerung  von  Cuneo. 


P G.  cl.  C.  Melas  hebt  in  der  Relation  hervor,  dass  das  Regiment  im  Vereine  mit 
Alvintzy  Nr.  19  sehr  zu  dem  glücklichen  Erfolge  beigetragen. 


— 170  — 


In  diesem,  für  das  Regiment  so  ehrenvollen  Feldzug,  haben  sich  ins- 
besondere der  Regiments-Commandant  Oberst  Scliröckinger.  dann  die  Majore 
Max  von  Motschlitz  und  Freilierrr  von  Koseritz,  welche  beide  zu  Oberst- 
lieutenants befördert  wurden,  ausgezeichnet. 

1800  gerieth  ein  grosser  Th  eil  des  Regiments  (Brigade  Ulm),  in  der 
Stellung  S.  Giacomo-Settepanni  (11.  April)  von  Uebermacht  umzingelt,  nach 
tapferer  Gegenwehr  in  Kriegsgefangenschaft. 

Die  Grenadiere  (Bataillon  Piret)  sich  in  den  folgenden  Kämpfen  bei 
S.  Giacomo  ausgezeichnet,  ebenso  der  Rest  des  Regiments  unter  Major  Van 
Roy  in  den  Kämpfen  auf  dem  Monte  Alto. 

Diese  Abtheilungen  nahmen  dann  an  dem  Gefechte  am  Monte  Cesio. 
der  Vorrückung  in  die  Provence,  Gefechte  am  Var,  theil  und  gerieth  der  Rest 
des  Regiments  auf  dem  Rückzuge  nach  Piemont  bei  la  Pietra,  nach  vergeb- 
lichen Versuchen,  sich  durchzuschlagen,  ebenfalls  in  Gefangenschaft. 

Die  Grenadiere,  welche  am  Rückzuge  in  einer  anderen  Colonue  ein- 
getheilt,  wenig  verloren,  fochten  bei  Marengo  und  Pozzolo;  an  der  letzt- 
genannten Schlacht  hatte  auch  ein  reorganisiertes  Bataillon  (dem  Infanterie- 
Regiment  vacat  Wallis  Nr.  11  zugetheilt)  theilgenommen.  Der  Commandant 
dieses  Bataillons,  Hauptmann  Freiherr  von  Stutterheim.  sich  durch  vor- 
zügliche Führung  desselben  ausgezeichnet  (sich  nach  der  Schlacht  mit  dem- 
selben nach  Tyrol  durchgeschlagen). 

Erzherzog  Ludwig.  1805  stand  das  Regiment  mit  vier  Bataillonen 
(dem  2-,  3.  und  4.  Feld-,  sowie  dem  Grenadier-Bataillon),  bei  der  Armee  in 
Deutschland. 

Letzteres  wurde  in  dem  Gefechte  bei  Wertingen  nach  tapferer  Gegen- 
wehr aufgerieben,  von  den  übrigen  gerieth  ein  grosser  Theil  des  3.  Bataillons 
in  dem  Gefechte  bei  Jungingen  (Haslach),  die  übrigen,  die  auch  bei  Elcliingen 
gefochten,  durch  die  Capitulation  von  Ulm  in  Krigsgefangenscliaft. 

Regiments  - Caplan  Marian  Emmering  erhielt  für  hervorragende  • 
Leistungen  das  GVK.  pro  piis  meritis. 

Das  1.  Bataillon,  unter  seinem  Commandanten  Oberstlieutenant  Frei- 
herrn Robert  von  S winburne,  den  Scharnitz-Pass  gegen  einen  grossen  Theil 
des  Corps  Ney  heldenmütliig  vertheidigt,  unterlag  schliesslich  der  Ueber- 
macht und  wurde  ebenfalls  kriegsgefangen.  Oberstlieutenant  S winburne. 
dessen  Tapferkeit  vom  Marschall  Ney  durch  Belassung  des  Degens  geehrt 
wurde,  erhielt  den  MTO. 

Cadet  Ronquille  sich  durch  Rettung  der  Fahne  ausgezeichnet,  zum 
Lieutenant  befördert. 

1809  mit  drei  Bataillonen  auf  dem  Kriegs-Schauplatz  in  Deutschland 
(4.  Corps  Rosenberg),  war  das  Regiment  in  den  Gefechten  bei  Dinzling.  Leuchling 
und  Eggmühl. 

In  der  Schlacht  bei  Aspern  widerstand  das  3.  Bataillon  unter  Oberst- 
lieutenant Carl  Freiherrn  von  Für stenwärther  den  Angriffen  eines  ganzen 
Cürassier- Regiments,  welches  hiebei  grosse  Verluste  erlitt:  das  Regiment 
am  22.  Mai  an  den  Kämpfen  um  Esslingen  ehrenvollen  An  theil  genommen:  in 
der  Schlacht  bei  Wagram  zeichnete  sich  dasselbe  in  den  Kämpfen  um 
Glinzendorf  und  Markgrafen-Neusiedel  erneuert  aus. 

Die  Grenadiere  (Bataillon  Mayblümel)  bei  Aspern.  W agram  und  Znayrn 
gefochten. 

Hauptmann  Laurenz  Kunz  erwarb  sich  bei  Glinzendorf  den  177 0. 

1813  war  das  Regiment  (zwei  Bataillone)  in  der  Schlacht  bei  Dresden, 
dann  dem  Gefechte  bei  Augustenburg  a.  d.  Flöha;  während  der  Schlachttage  von 
Leipzig  stand  es  zur  Sicherung  der  Saale-Uebergänge  bei  Naumburg- V eissen- 
fels,  später  das  2.  Bataillon  sich  bei  Kosen  ausgezeichnet,  das  Regiment  bei 
Hochheim. 

Die  Grenadiere  (Bataillon  Jurissich)  bei  der  Donau-Armee.  Schlacht 
bei  Hanau. 

1814  in  der  Schlacht  bei  Brienne  zeichnete  sich  besonders  das  3.  Bataillon 
unter  Major  Fössl  aus  (er  wurde  aussertourlich  zum  Oberstlieutenant 


— 171  — 


ernannt).  Der  Brigadier  des  Regiments  GM.  Pflüger  erwarb  sieb  an  der 
Spitze  desselben  den  3IT0.  Das  Regiment  betbeiligte  sieb  ferner  an  den 
Gefechten  bei  la  Ferte,  Bar-sur- Aube  (Tenneliere)  nnd  Arcis-sur-Aube ; nach  der 
Einnabme  von  Paris  wurde  es  nacb  Dijon  verlegt. 

Die  Grenadiere  den  Feldzug  als  Bedeckung  des  Hauptquartiers  mit- 
gemacht;  das  auf  den  Kriegs-Schauplatz  nachgerückte  Landwehr-Bataillon 
zum  Sicherungs-  und  Etapen-Dienst  verwendet. 

1S15  mit  drei  Feld-  und  dem  Landwehr-Bataillon  nach  Italien  gerückt, 
machte  das  Regiment  den  Uebergang  über  den  Simplon.  Vorrückung  gegen 
Genf,  dann  die  Forcierung  der  Jura-Pässe  mit;  das  Landwehr-Bataillon  in 
dem  Gefechte  bei  Chaix  (Chätillon),  das  Regiment  bei  Einnahme  des  Brücken- 
kopfes über  die  Saöne  bei  Macon  sich  ausgezeichnet. 

1821  gegen  die  Insurgenten  in  Neapel,  ohne  Gefecht. 

ISIS  stand  das  Regiment  (1.  und  2.  Bataillon)  in  Süd-Tyrol  und  machten 
Abtheilungen  desselben  den  Streifzug  in  die  Val  Arsa  unter  Major  Brassier 
(Gefechte  bei  Piere  und  Casotta),  den  Streifzug  nach  Grigno  (Gefecht  bei 
Tezze).  das  Gefecht  bei  Lazise,  den  Streifzug  in  die  Val  Sugana  mit  den 
Gefechten  bei  Primolano  und  Enego  mit.  Das  später  vereinigte  Regiment 
in  den  mehrtägigen  Gefechten  am  Monte  Baldo  (18..  19.  Juni  und  21.  Juli) 
mit  Auszeichnung  gelochten,  dann  bei  der  Cernierung  von  Peschiera. 
endlich  zu  jener  von  Venedig,  bei  welcher  auch  das  nachgerückte  Landwehr- 
Bataillon  mitwirkte1). 

Das  3.  Bataillon  stand  bei  den  zur  Bezwingung  Wiens  aufgebotenen 
Truppen  (Gefechte  bei  Döbling.  Erstürmung  der  Hernalser  Linie)  und  bestand 
später,  zum  Vorpostendienst  an  der  Leitha  bestimmt,  ein  Gefecht  bei  Ilias  lau. 

Die  Grenadiere  (Bataillon  Schwarzl)  als  Garnison  in  Wien;  anlässlich 
des  Aufstandes  am  6.  October  eine  Compagnie  das  Zeughaus  gegen  einige 
Tausend  Rebellen  standhaft  vertheidigt,  das  Bataillon  in  den  Kämpfen  bei 
der  Einnahme  von  "Wien.  Erstürmung  der  Jägerzeile. 

1819  vier  Compagnien  des  Regiments  bei  der  Unterdrückung  des  Auf- 
standes in  Brescia  thatkräftigst  mitgewirkt,  das  bisher  mit  den  übrigen  Ab- 
theilungen in  Verona  gestandene  Regiment  zum  Observations-Corps  nach 
Vorarlberg  bestimmt.  Das  3.  Bataillon  bei  der  Cernierung  von  Komorn 
(Streifungen  auf  der  Schütt,  Angriff  auf  den  Brückenkopf),  wo  auch  die 
Grenadiere  aus  Ofen  einrückten.  In  dem  Sommer-Feldzuge  focht  das 
3.  Bataillon  in  den  beiden  Schlachten  bei  Komorn,  rückte,  anfänglich  zur 
Cernierung  dieser  Festung  bestimmt,  später  der  Haupt- Armee  nach,  kam  aber 
nicht  mehr  in  das  Feuer. 

Die  Grenadiere  bei  der  ersten  Cernierung  von  Komorn  (Gefecht  bei 
Katv).  bei  Schintau,  Zsigärd  und  Pered  mit  besonderer  Auszeichnung  gefochten, 
dann  bei  der  Einnahme  von  Raab  und  in  der  zweiten  Schlacht  von  Komorn : 
bei  der  weiteren  Vorrückung  an  die  Theiss  kam  dieses  Bataillon  ebenfalls  nicht 
mehr  in  das  Feuer. 

Für  Auszeichnung  in  diesen  beiden  Feldzügen  erhielten: 

LO.  Oberst  Georg  Hartmann  (in  Verwendung  als  General-Commando- 
Adjutant);  Unterlieutenant  Adolph  Smrczek  (für  Brescia). 

EKO.  3.  Hauptmann  Joseph  Moese  von  Kollendorf  und  Carl 
Leschke. 

3IVK.  die  Hauptleute  Moriz  Freiherr  von  Haugwitz,  Joseph  Naske: 
die  Oberlieutenants  Sarcander  Weigl  und  Joseph  Massauer. 

1850  stand  das  Regiment  bei  der  Occupation  von  Holstein. 

1859.  Mit  drei  Feld-  und  dem  Grenadier-Bataillon  anfänglich  nach  Istrien 
bestimmt,  sodann  im  9.  Corps  eingetheilt.  einige  unbedeutende  Scharmützel 
am  rechten  Po-Ufer,  dann  die  Schlacht  von  Solferino  mitgemacht  (bei 
Guidizzolo  mit  besonderer  Auszeichnung  gefochten)  und  erhielten: 


')  Des  grossen  Krankenstandes  wegen  wurde  das  Regiment  im  October  nach  TTeviso 
und  Conegliano  verlegt. 


172  — 


LO.  Oberstlieutenant  Carl  Leschke. 

EKO.3.  Regiments  - Commandant  Oberst  Lindner  und  Hauptmann 
Ludwig  Jansky. 

MVK.  die  Majore  Gottfried  Hartmann  von  Hartenthal  und  Eduard 
Suchanek;  die  Hauptleute  Franz  Edler  von  Löw,  Franz  Baumann.  Adolph 
Anders,  Moriz  Bayer  und  Theodor  Florian;  die  Oberlieutenants  Virgil  von 
Albinsky,  Paul  von  Dutkievicz,  Carl  Paderta1)  und  Joseph  Pitzinger; 
die  Unterlieutenants  Heinrich  Richly,  Julius  Pössl  und  Paul  Rosenbaum. 

Das  4.  Bataillon  im  Juni  nach  Süd-Tyrol  gerückt,  stand  bei  Spondalonga: 
ein  zum  Bau  von  Stein-Batterien  verwendetes  Detachement  freiwillig  an  dem 
Kampfe  theilgenommen.  Das  5.  versah  Garnisons-Dienste  in  Wien. 

Gerstner.  1866  mit  drei  Bataillonen  in  der  Nord-Armee  (8.  Corps)  ein- 
getheilt,  war  das  Regiment  in  dem  Treffen  bei  Skalitz  und  in  der  Schlacht 
bei  Königgrätz  (Kämpfe  um  den  Primer  Wald);  eine  Division  des  4.  Bataillons, 
welches  divisionsweise  den  Dienst  als  Stabs-Truppen  beim  2..  6.  und  10.  Corps 
versah,  in  dem  Gefechte  bei  Burkersdorf  sich  ausgezeichnet. 

Decoriert  wurden  mit: 

EKO.  3.  Regiments-Commandant  Oberst  Carl  Kirchmayr. 

MVK.  die  Hauptleute  Rudolph  Hiefer  und  Joseph  Kammler;  die 
Oberlieutenants  Georg  Geutebrüek,  Moriz  Berger  und  Carl  Adamek. 

GVK.m.  d.  Kr.  Regiments-Arzt  Dr.  Johann  von  Villäs. 

Abele.  1878  unter  den  zur  Verstärkung  nach  Bosnien  entsendeten 
Truppen  focht  das  Regiment  (drei  Bataillone)  mit  besonderer  Auszeichnung 
in  den  Gefechten  bei  Doboj  und  Lipac. 

Decoriert  wurden  mit: 

EKO.3.  Major  Carl  Schmidl;  die  Hauptleute  Moriz  Berger  und 
Anton  Martinek. 

MVK.  die  Hauptleute  Carl  Höpler,  Carl  Kristen.  Franz  Koller:  die 
Oberlieutenants  Carl  Freiherr  von  Skai,  Carl  Heiler  und  Franz  Klein 
(letzterer  vor  dem  Feinde  gefallen,  nachträglich  zuerkannt);  Lieutenant  in  der 
Reserve)  Carl  Schwabe. 

Tapferkeits  - Medaillen. 

Silberne 


1789—1790 

1792—1801 

Goldene 

1 

Silberne 

5 

1848  \ 
1849| 

Goldene 

1 

I.  Cl. 
8 

II.  Cl. 
30 

1801 

— 

1859 

1 

16 

27 

1809 

— 

2 

1866 

— 

4 

9 

1813-1815 

2 

10 

| 1878 

2 

17 

4S 

Adjustierung. 

1726  weisser  Rock,  rothe  Aermel- Aufschläge; 

1738  weisser  Rock,  blaue  Aufschläge; 

1757  weisser  Rock,  rothe  Aermel- Aufschläge,  Camisol  und  Unterfutter; 
1767  weisser  Rock,  ponceaurothe2)  Egalisierung,  gelbe  Knöpfe: 

1810  weisser  Rock,  grasgrüne  Egalisierung,  gelbe  Knöpfe: 

1868  dunkelblauer  V' affenrock,  grasgrüne  Egalisierung,  gelbe  Knöpfe. 


')  Gefallen,  nachträglich  zuerkannt. 

2)  Von  1807  an  kellrotk  genannt. 


9. 

Gralizisclies  Infanterie-Regiment. 

(1830)  Ergänzungs  - Bezirks  - Commando  : Stryj . 

(1888)  Clerfayt  de  Croix,  Carl  Graf,  FM. 

(f  zu  Wien  den  21.  Juli  1798.) 

(Das  Regiment  hat  diesen  Namen  auf  immerwährende  Zeiten  zu  führen.) 

Errichtung  und  nachgefolgte  Veränderungen.  1725  laut  Patent  vom 
1.  August  aus  den  reorganisierten  niederländischen  National  -Regimentern 
Los  Rios  und  Bournonville  auf  deutschem  Fusse  formiert  (Wallonen -Regiment). 

1717/48  Theile  der  aufgelösten  Regimenter  Heister  und  Arenberg  in- 
corporiert. 

Seit  1769  führt  das  Regiment  die  Nummer  9. 

1799  ein  grosser  Theil  des  Leib-Bataillons  zur  Aufstellung  des  neuen 
6.  Wallonen-Regiments  (Linien-Infantei'ie-Regiment  Nr.  63)  abgegeben. 

1860  zwei  Bataillone  an  das  neu  aufgestellte  Linien-Infanterie-Regiment 
Nr.  77,  dagegen  ein  Bataillon  Nugent  Nr.  30  anher ; 1883  ein  Bataillon  zu 
dem  neu  aufgestellten  Infanterie-Regimente  Nr.  89. 

Ergänzung.  Dieses  in  den  Niederlanden  aufgestellte  Regiment  recrutierte 
sich  auch  fernerhin  aus  dieser  Provinz  im  Allgemeinen1).  Da  nach  Räumung 
derselben  (1794)  bis  zur  endgiltigen  Abtretung  (1801)  eine  Ergänzung  aus 
derselben  nicht  mehr  möglich  war,  so  erhielt  das  Regiment,  wie  alle  übrigen 
Wallonen-Regimenter,  bis  1804  seine  Completierung  theils  durch  Zutrans- 
ferierung älterer  Mannschaft  der  deutschen  Regimenter,  theils  durch  Zu- 
weisung von  Recruten  aus  den  Erblanden. 

1804  erhielt  das  Regiment  einen  ständigen  Werb-Bezirk  in  Galizien, 
Przemysler  Kreis,  welchen  es  1830  an  Mazzucheli-Infanterie  Nr.  10  abgab  und 
dafür  den  noch  gegenwärtig  innehabendeii  mit  der  Werb-(Ergänzungs-)Bezirks- 
Station  Stryj  erhielt. 

Grenadier-Division.  1769 — 1779  stand  selbe  mit  den  Divisionen  von 
Nr.  38  und  58  im  Verbände,  1779 — 1790  mit  jenen  von  Nr.  30  und  55,  welch' 
letztere  1790  mit  jener  von  Nr.  58  verwechselt  wurde.  In  den  Feldzügen 
1799 — 1801  bildeten  die  Divisionen  von  Nr.  30  und  58,  in  jenem  von  1809  die 
von  Nr.  55  und  56  mit  der  des  Regiments  ein  Bataillon.  1810—1818  stand  selbe 
im  Verbände  mit  den  Divisionen  von  Nr.  24  und  44  mid  wurde  1818  in  das  aus 
den  Divisionen  von  Nr.  10  und  40  bestehende  Bataillon  übersetzt. 

Friedens-Garnisonen.  1725  Ostende,  1729  Mons,  1734  Luxemburg,  1740 
Brüssel,  1742  Mons,  1748—1756  Brüssel  und  Brügge,  1763  Mons,  1772  Gent, 


9 In  den  Niederlanden  hatte  keine  abgegrenzte  Werb-Bezirks-Eintlieilung  Platz 
gegriffen. 


1774  Brüssel,  1778  Mons.  1780  Mons,  1782  Gent,  1791  Tournay,  1797  Josephstadt. 
1798  Vorarlberg,  1801  Przemysl,  1805  Pest,  1806  Koniorn,  1807  Neutra.  1S08 
Krakau,  1809  Kaschau,  1813  Jicin,  1814  Klausenburg,  1815  Wien.  1816  Hermann- 
stadt,  1817  Jaroslau,  1818  Przemysl,  1821  Piemont,  dann  Mailand,  1822  Brescia, 
dann  Alessandria,  1823  Bergamo-Mantua,  1824  Mailand.  1825  Sambor.  1830 
Bocbnia,  1832  Erlau-Ofen,  1835  Agram,  1836  Strvj,  1847  Sambor,  1849  Erlau. 
1850  Temesvar,  1853  Maros-VasärheU,  1854  Bukowina,  1855  Kronstadt,  1859 
Pest-Ofen,  1863  Koniorn,  1867  Hermannstadt,  1869  Olmütz,  1880  Maglaj.  1S82 
Lemberg,  1888  Jaroslau,  1894  Przemysl. 


Regiments-Knaben-Erziehungshaus.  1782  in  Gent  activiert  1794  auf- 
gelöst). Nack  der  Umwandlung  des  Begiments  in  ein  galizisches,  wurde  für 
dasselbe  ein  solches  zu  Bartfeld  in  Ungarn  aufgestellt,  dasselbe  führte  von 
1824  an  die  Benennung  „6.  galizisches  Knaben-Erziekungshaus"  und  wurde 
1852  aufgelöst. 

Regiments-Inhaber. 


1725  Los  Rios  de  Gutierez,  Franz 
Marchese,  GE  WM.— FM. 

1775  Clerfayt  de  Croix,  Carl  Graf, 
GFWM.— FM. 

1798  — 1802  unbesetzt. 

1802  Czartoryski-Sangusco,  Adam 
Fürst,  FM.1). 

1823 — 1825  unbesetzt. 


1825  Bentheim  - Steinfurt,  Friedrich 
Fürst,  GM.— FML. 

1839  Hartmann-Klarstein,  Georg  Graf. 
FML.— FZM. 

1869  Mertens,  Carl  Freiherr  von.  FZM. 
1874 — 1888  Packenj  von  Kilstädten, 

Friedrich  Freiherr  von, FML. — FZM. 

(Seit  1SS8  führt  das  Regiment  wieder  den 
Namen  Clerfayt.  Inhaber -Stelle  unbesetzt.1 


Regiments-Commandanten. 


1725  Bar  ela,  Franz  de,  Obrist. 

1741  Capons  de  Boxadores,  Ramos 
Chevalier,  Obrist. 

1745  M er o de.  Marquis  d’Aynse,  Carl 
Graf,  Obrist. 

1751  Los  Bios,  Franz  Marchese  de, 
Obrist. 

1757  Murray  de  Melgum,  Joseph 
Baron  (später  Graf),  Obrist. 

1761  Gavre  d’Aiseau,  Franz  Fürst, 
Oberst. 

1771  Fassignies,  Oberstlieutenant, ad 
interim. 

1773  d’Alton,  Eduard  Chevalier, 
Oberst. 

1783  Linden,  Joseph  Jakob  Freiherr 
von,  Oberst. 

1791  Vogelsang,  Ludwig  Freiherr 
von,  Oberst. 

1796  Wolff  de  la  Marseille,  Ludwig 
Oberst. 

1799  Spangen,  Carl  Freiherr  von, 
Oberst. 

1805  Wouvermanns,  Franz  von, 
Oberst. 

1808  Watlet,  Wenzel  Freiherr  von, 
Oberst. 

1809  Mac-Elligot,  Carl  Freiherr  von, 
Oberst. 

1813  Kolb  von  Frankenheld, 
Christian,  Oberst. 


1817  Ceccopieri,  Ferdinand  Graf, 
Oberst. 

1828  Orlandini, Heinrich  Graf, Oberst. 
1833  Schmidl  von  Seeberg,  Chri- 
stoph, Oberst. 

1840  Fichtl,  Franz  Freiherr  von 
Oberst. 

1848  Howiger,  Alois  von.  Oberst. 
1850  Gaus,  Carl,  Oberst. 

1854  CorneliuSjCarlEdlervon.Oberst. 
1859  Hu  bätsche  k,  Carl,  Oberst. 

1859  Thun-Hohenstein.  Franz  Graf. 
Oberst. 

1863  Baumbach,  Adolph  Eduard, 
Oberst. 

1S66  Prochäzka,  Ottokar  Freiherr 
von,  Oberst. 

1868  Rueber,  Ferdinand  Edler  von, 
Oberst. 

1870  Ivräutner  von  Thatenburg. 
Rudolph,  Oberst. 

1875  Kober,  Guido  von.  Oberst. 

1876  Much,  Ferdinand.  Oberst. 

1876  Lauppert,  Nikolaus.  Oberst. 
1878  Pelican.  Heinrich.  Oberst2  . 

1883  Anders,  Emil.  Oberst. 

1S87  Pravda,  Friedrich.  Oberst. 

1SS9  Grivicic.  Leopold  Ritter  von. 
Oberst. 

1893  Jonak  von  Freyenwald. 
Arthur,  Oberst. 


*)  War  bis  1S01  Inhaber  eines  Cürassier-Regiments.  welches  aufgelöst  wurde. 

2)  Der  zum  Commandanten  ernannte  Oberst  Adalbert  Ritter  von  Schönows ky 
riickte  nicht  ein,  da  er  in  die  persische  Armee  übertrat. 


— 175  — 


Reserve-Commandanteii. 


1869  Müller, Joseph, Oberstlieutenant. 

1872  Mangold,  Joseph  Edler  von, 
Oberstlieutenant—  Oberst. 

1873  Deesv,  G-eorg  von,  Oberst. 

1871  Gämmerler,  Franz  Edler  von. 

Oberstlieutenant — Oberst. 


1877  Kr  z is  c h von  K u 1 m t h a 1,  Adolph, 
Oberstlieutenant. 

1878  Della-Torre,  Johann,  Oberst. 

1879  Schulenburg,  Hans  Graf  von 
der,  Oberstlieutenant—  Oberst. 

1882  A n d e r s,  Emil,  Oberstlieutenant  — 
Oberst. 


Vor  dem  Feinde  gefallene  höhere  Offlciere. 

1792  Major  Nikolaus  Chevalier  de  Ribeaucourt  in  dem  Gefechte  bei 
Corioule  j. 

1818  Major  Friedrich  Freiherr  von  Piattoli -Treuenstein  in  dem  Treffen 
bei  Isaszeg  j. 

1859  Regiments -Commandant  Obrist  Carl  Hubatsch ek  und  Oberst- 
lieutenant Franz  Friedrich  von  Stromfeld,  beide  an  den  in  der  Schlacht 
von  Magenta  erhaltenen  Wunden,  Ersterer  am  7.,  Letzterer  am  17.  Juni  gestorben. 

Hauptmann  Interims-Bataillons-Commandant  Ferdinand  von  Bonjean 
gleichfalls  bei  Magenta  y. 

Feldzüge. 

Los  Ri os.  1713  mit  zwei  Bataillonen  und  zwei  Grenadier-Compagnien 
in  der  sogenannten  pragmatischen  Armee  eingetheilt,  kam  das  Regiment  in 
der  Schlacht  bei  Dettingen  zum  ersten  Male  seit  der  Errichtung  in  das  Feuer1). 

1711  nur  ein  Bataillon  und  die  Grenadiere  im  Felde  (Corps  Arenberg 
ohne  Gefecht). 

1715  zwei  Bataillone  und  die  Grenadiere  bei  der  operierenden  Armee, 
waren  bei  der  Einnahme  von  Oppenheim,  dann  zum  Schutze  von  Frankfurt  a.  M. 
(Kaiserwahl)  postiert ; die  anderen  zwei  Bataillone  Besatzung  in  Antwerpen. 

1716  nur  ein  Detachement  die  Vertheidigung  der  Citadelle  mitgemacht, 
das  Regiment  bei  der  Haupt- Armee,  Gefechte  bei  Sluse  und  Malle,  Arrieregarde- 
Gefecht  an  der  Jaar;  in  der  Schlacht  von  Rocovu’  nicht  in  das  Feuer  gekommen, 
deckte  es  nach  derselben  den  Rückzug. 

1717  war  das  Regiment  (drei  Bataillone)  in  der  Schlacht  bei  Lawfeld, 
ohne  an  dem  eigentlichen  Kampfe  tlieilzunehmen  und  kam  dann  als  Besatzung 
nach  Maastricht,  wo  es 

1718  an  der  Vertheidigung  dieser  Festung  ehrenvollen  Antheil  nahm 
und  wurde  das  tapfere  Verhalten  des  Regiments,  welches  sehr  von  jenem  der 
Holländer  abstach,  durch  den  französischen  Marschall  Prinz  von  Sachsen,  den 
Commandanten  des  Belagerungs-Corps,  anerkannt. 

1756  mit  zwei  Bataillonen  und  zwei  Grenadier-Compagnien  auf  den 
Kriegs-Schauplatz  nach  Böhmen  gerückt,  focht  das  Regiment 

1757  mit  besonderer  Bravour  in  der  Schlacht  bei  Prag,  wo  es  insbesondere 
bei  dem  Rückzuge  im  Vereine  mit  dem  Regimente  Harrach  (Nr.  17)  die  ver- 
folgende Cavallerie  mit  Entschlossenheit  aufhielt ; der  zweite  Obrist  Franz  Graf 
Guasco  als  Commandant  des  Grenadier-Corps  (22  Compagnien)  mit  denselben 
beiHomoli  einen  erfolgreichen  glänzenden  Angriff  ausgeführt;  ein  Detachement 
von  300  Mann  die  Vertheidigung  von  Prag  mitgemacht. 

Das  Regiment  focht  dann  erneuert  mit  Auszeichnung  bei  Kolin ; 
Regiments-Commandant  Oberst  Los  Rios  wurde  mit  dem  MTO.  decoriert. 
In  dem  Treffen  bei  Görlitz  erwarb  sich  Oberstlieutenant  Johann  de  Basteei 
mit  einigen  Grenadier-Compagnien  ebenfalls  den  MTO. ; an  den  Schlachten  bei 
Breslau  und  Leutlien  nahm  das  Regiment  ehrenvollen  Antheil. 

Das  3.  Bataillon  (aus  vier  Füsilier-  und  ausnahmsweise  auch  einer 
Grenadier-Compagnie  bestehend)  in  der  alliierten  französischen  Armee  die 
Schlacht  von  Hastenbeek  mitgemacht  und  trat  später  in  den  Verband  der 
Reichs- Armee. 


‘)  1734/35  stand  es  in  Luxemburg. 


- 176  - 


1758  machte  es  die  Belagerung  von  Pirna  und  Sonnenstein  mit,  wurde 
dann  in  die  Haupt  - Armee  eingetheilt  und  mit  dem  Regiments  vereinigt. 
Dieses  focht  nun  bei  Hochkirch,  wo  sich  der  tapfere  Commandant.  Oberst  Baron 
Murray,  der  sich  schon  bei  Breslau  ausgezeichnet,  den  MTO.  erwarb : Major 
d’Hauvetier  für  bewiesene  Tapferkeit  aussertourlich  befördert.  Später  war 
das  Regiment  bei  der  Belagerung  von  Dresden, 

1759  in  der  Schlacht  bei  Kunnersdorf,  die  Grenadiere  in  einem  combinierten 
Bataillon  unter  Obristlieutenant  Fürst  Gavre  des  Regiments,  sich  in  derselben 
ausgezeichnet. 

1760  wurde  das  2.  Bataillon  nach  den  Niederlanden  rückgesendet  und 
war  das  Regiment1)  (Bataillon)  bei  der  Erstürmung  des  feindlichen  Lagers 
vor  Landshut,  der  Belagerung  von  Glatz  und  in  der  Schlacht  bei  Liegnitz. 

1761  nicht  in  das  Gefecht  gekommen,  war  dieses  Bataillon 

1762  in  dem  Gefechte  bei  Reichenbach;  eine  Grenadier-  und  eine  Füsilier- 
Compagnie  die  Verth eidigung  von  Schweidnitz  mitgemacht;  Hauptmann  de 
Solares  und  Oberlieutenant  Marqtüs  L’Aspieux  sich  ausgezeichnet  (Letzterer 
aussertourlich  zum  Capitain-Lieutenant  befördert). 

Clerfayt.  1778/79  ein  Bataillon  und  die  Grenadiere  i Bataillon  Fuhrmann 
in  Böhmen,  ohne  Gefecht;  die  Grenadiere  1779  in  Mähren,  Streifzug  gegen 
Schl  esisch-N  eustadt. 

1789/90  bei  dem  in  den  Niederlanden  ausgebrochenen  Aufstande  (Bra- 
banter  Revolution)  musste  das  in  Gent  stationierte  Leib  - Bataillon  in  Folge 
Munitions-Mangels  capitulieren,  die  beiden  anderen  zogen  sich  nach  Luxemburg 
zurück  und  nahmen,  insbesondere  das  Oberst-Bataillon,  unter  seinem  Com- 
mandanten  Major  (Oberstlieutenant)  Baron  Vogelsang,  sowie  die  Grenadiere 
( Bataillon  Reyniac ) an  einer  Reihe  von  Gefechten  und  kleineren  Unter- 
nehmungen gegen  die  Insurgenten  theil,  so  bei  Nassogne,  l’Etoile,  Ychippe. 
Marchain,  Coutisse,  Haltinne,  Andenne,  Assesse;  das  3.  Bataillon  war  in  der 
Festung  Luxemburg  selbst. 

Regiments-Inhaber  FZM.  Clerfayt  erhielt  für  Auszeichnung  in  dem 
Kriege  gegen  die  Türken  das  Commandeur-Kreuz  des  MTO. 

Für  Auszeichnung  bei  Erstürmung  der  Schanzen  von  Andenne  erhielt 
Oberstlieutenant  Baron  Vogelsang  den  MTO.,  Lieutenant  Duniont  wurde 
zum  Oberlieutenant  befördert,  sechs  Ofüciere  belobt. 

1792  waren  sechs  Compagnien  in  dem  Gefechte  bei  Lamain-Marquin,  das 
2.  Bataillon  in  dem  Gefechte  bei  Roubaix,  dann  mit  Auszeichnung  bei  der 
Berennung  und  in  den  Kämpfen  vor  Lille,  wobei  Major  Ribeaucourt  tmd 
beinahe  sämmtliche  Officiere  in  der  Relation  rühmlich  genannt  werden;  das 
früher  in  Luxemburg  gestandene  3.  Bataillon  war  bei  der  Einnahme  von 
Longwy,  in  dem  Gefechte  bei  Croix-au-bois,  das  Regiment  endlich  noch  in 
jenem  bei  Corioule  (30.  November). 

Die  Grenadiere  (Bataillon  Briey)  an  einigen  Affairen  vor  Mons  theil- 
genommen,  dann  bei  Jemappes  gefochten. 

1793  die  Grenadiere  waren  in  der  Schlacht  bei  Aldenhoven,  dem  Gefecht 
bei  Fauquemont,  der  Schlacht  bei  Neerwinden  und  Löwen,  kamen  dann  zur 
Einschliessung  von  Conde  (Gefecht  bei  Onnaing  endlich  mit  besonderer  Aus- 
zeichnung bei  Famars  gefochten;  das  erst  im  Juli  aus  Luxemburg  zur  Haupt- 
Armee  gerückte  Regiment  in  dem  Gefecht  bei  Cysoing  sich  das  Lob  des  Armee- 
Commandanten  erworben;  drei  Compagnien  bei  Erstürmung  von  Annapes 
mitgewirkt. 

Bei  dem  Uebergang  über  die  Sambre  die  Grenadiere  mit  Bravour  ge- 
fochten, Lieutenant  Baron  Lederer  sich  hervorgethan. 

In  dem  Gefechte  bei  Denain  zeichnete  sich  das  3.  Bataillon.  Major 
Carl  Baron  Spangen,  in  jenem  bei  Orchies  Oberst  Vogelsang  tmd  das 


')  Der  erlittenen  grossen  Verluste  wegen  wurden  alle  vier  bei  der  Armee  einge- 
theilten  Wallonen-Eegimenter  anfänglich  in  ein  Bataillon  zusammengezogen  und  erst  nach 
dem  Eintreffen  von  Verstärkungen  konnten  diese  (Regimenter  wieder  selbstständig,  jedoch 
nur  in  zwei  Bataillone  formiert  werden. 


— 177  - 


* 

2.  Bataillon  (Major  Wouv ermanns)  aus,  ebenso  das  ganze  Regiment  bei  der 
Wiedereroberung  von  Marchiennes. 

1791  fochten  die  Grenadiere  bei  le  Cäteau,  Nouvion,  Landrecies  und 
Moescroen,  an  welcher  Affaire  auch  das  Regiment  theilnahm;  dieses  sodann  bei 
Courtray,  Werwick,  Linselles,  Hooglede,  Rousselaer,  ferner  in  der  Schlacht 
bei  Fleurus ; in  dieser  auch  das  Grenadier-Bataillon  Briey,  welches  inzwischen 
auch  bei  Erquelinnes  und  Charleroi  gekämpft,  endlich  noch  in  dem  Gefechte 
bei  Sprimont. 

1795  das  seit  1792  in  Luxemburg  gelegene  3.  Bataillon  die  glänzende 
V ertheidigung  dieser  Festung  durch  FM.  Bender  mitgemacht,  in  Folge 
Capitulation  in  Kriegsgefangenschaft  gerathen  (bis  zur  Auswechslung  in 
die  Erblande  gerückt).  Das  1.  Bataillon  in  dem  Gefechte  an  der  Pfrimm1),  die 
Grenadiere  in  der  Belagerung  und  dem  Sturme  auf  Mannheim  sich  aus- 
gezeichnet; Oberlieutenant  Baron  Collenbach  erhielt  hier  den  MTO. 

1796  fochten  die  Grenadiere  bei  Wetzlar,  dann  im  Vereine  mit  dem 
1.  Bataillon  bei  Kircheip,  Friedberg,  Sulzbacb,  Amberg  und  Würzburg  (hier 
das  1.  Bataillon  nicht  in  das  Feuer  gekommen),  dann  im  Corps  Werneck  an 
der  Sieg. 

1797  das  1.  Bataillon  in  dem  Gefechte  bei  Neuwied. 

1799  in  Tyrol  stehend,  zeichnete  sich  das  1.  Bataillon2)  unter  Oberst 
la  Marseille  in  dem  Vorposten-Gefechte  bei  Schluders  aus,  dessgleichen  die 
Grenadiere  (Bataillon  Wouvermanns)  in  den  Gefechten  bei  Täufers  und 
Sta.  Maria;  weiters  Gefecht  bei  Lavin  und  kamen  diese  Abtheilungen  dann 
nach  Italien  und  zwar,  das  1.  Bataillon  zur  Blockade  von  Alessandria,  die 
Grenadiere  zur  Haupt-Armee,  in  welcher  sie  mit  besonderer  Bravour  in  der 
Schlacht  an  der  Trebbia  kämpften ; der  Interims-Commandant  des  Grenadier- 
Bataillons,  Hauptmann  Ludwig  l’Olivier  des  Regiments3),  erhielt  aus  diesem 
Anlasse  den  MTO. 

Später  focht  das  1.  Bataillon  bei  S.  Giuliano,  Rivoli  und  wurde  dann 
zu  der  Bildung  des  Linien-Infanterie-Regiments  Nr.  63  abgegeben;  der  Stab 
des  Regiments  gieng  nach  Deutschland  ab,  wo  ein  Bataillon  in  Ulm,  das 
andere  in  Ingolstadt  lag.  Die  in  Italien  zurückgebliebenen  Grenadiere  waren 
uoch  bei  Savigliano,  Dronero,  der  Einnahme  von  Mondovi  im  Feuer  ge- 
standen. Oberstlieutenant  Wouvermanns  wiederholt  belobt. 

1800  focht  das  nunmehrige  erste  Bataillon,  sowie  die  Grenadiere,  bei 
Engen,  Möskirch,  das  ganze  Regiment  bei  Biberach;  die  Grenadiere  noch  in 
dem  Gefechte  an  der  Iller,  das  2.  Bataillon  in  der  Vertheidigung  von  Ulm. 
Später  das  Regiment  bei  Ampling  und.  in  der  Schlacht  bei  Hohenlinden,  in 
welcher  dessen  Commandant  Oberst  Baron  Spangen  sich  hervorthat;  das 
Grenadier-Bataillon  Wouvermanns,  in  der  3.  Colonne  versprengt,  grosse  Verluste 
erlitten. 

Czartoryski.  1805  mit  drei  Feld-  und  dem  Grenadier-Bataillon  nach 
Italien  bestimmt  (das  2.  in  Ofen  verblieben),  später  in  das  Corps  Jellacic 
eingetheilt,  gerieth  das  Regiment  durch  die  Capitulation  von  Memmin- 
gen in  Kriegsgefangenschaft.  Das  2.,  zur  Donau  - Armee  gezogene  Bataillon 
die  Schlacht  bei  Austerlitz  mitgemacht  und  zeichnete  sich  der  Commandant 
desselben,  Hauptmaun  Graf  Orlandini,  durch  Tapferkeit  und  glänzende 
Führung  aus. 

1809  im  4.  Corps  (Rosenberg)  eingetheilt,  focht  das  Regiment  bei 
Hausen,  ein  Bataillon  bei  Ober-Leuchling  und  Eggmühl,  hier  mit  bedeutendem 
Verluste. 

In  der  Schlacht  bei  Aspern  wies  es  am  21.  Mai  -wiederholte  Angriffe 
der  feindlichen  Cavallerie  mit  Standhaftigkeit  zurück,  zeichnete  sich  am 


J)  Das  2.  Bataillon  wegen  Mangel  an  Ergänzungs-Mannschaft  aufgelöst,  das  3.  wurde 
zweites. 

2)  Das  2.  und  3.  Bataillon  in  Böhmen  neu  formiert. 

3)  Major  Wouvermanns  war  im  Anfänge  der  Schlacht  verwundet  worden;  siehe  im 
Uehrigen  II.  Band:  ., Grenadiere”. 


Geschichte  der  k.  und  k.  Wehrmacht.  I.  Bd. 


12 


22.  Mai  bei  Vertheidigung  von  Aspern  aus  und  erwarben  sich  Regiments- 
Conimandant  Oberst  Watlet  und,  nach  dessen  Verwundung,  Major  Chevalier 
de  Mesemacre,  dann  Hauptmann  Dagrado,  Commandant  des  4.  Bataillons, 
die  Anerkennung  des  Generalissimus  Erzherzog  Carl.  In  der  Schlacht  bei 
Wagram  nicht  zur  Action  gekommen,  focht  das  Regiment  noch  bei  Schön- 
graben und  am  zweiten  Scblachttage  von  Znaym.  Die  Grenadiere  i Bataillon 
Legrand)  waren  in  Bayern  wenig  in  das  Gefecht  gekommen,  kämpften  aber  mit 
Auszeichnung  bei  Aspern,  Wagram  (6.  Juli)  und  bei  Znaym  (10.  Juli  . 

1812  war  das  2.  Bataillon,  Major  Chevalier  Mesemacre,  im  Auxiliar- 
Corps  des  FM.  Pürsten  Schwarzenberg  eingetheilt  und  kambeiKartuszkaja-Bereza, 
Signiewiczi.  bei  Mokrany  und  Stara  Wizwa  in  das  Feuer.  In  dem  Gefechte 
bei  Wiczulky  hat  sich  das  Bataillon  mit  Bravour  durch  die  dasselbe  um- 
zingelnde russische  Cavallerie  durchgeschlagen,  der  Commandant,  sowie  mehrere 
Officiere  belobt. 

1813  das  Regiment  (2.  und  3.  Bataillon,  das  1.  in  Theresienstadt  ver- 
blieben) in  der  Schlacht  bei  Dresden  und  in  jener  bei  Kulm  mit  Aus- 
zeichnung gefochten . ebenso  bei  Arbesau.  In  der  Schlacht  bei  Leipzig 
hatten  am  16.  October  nur  die  Grenadiere  (Bataillon  Portner)  Gelegenheit 
sich  bei  Wachau  auszuzeichnen,  am  18.  kämpften  diese,  sowie  das  Regiment, 
bei  Dölitz. 

In  diesem  Feldzuge  haben  sich  Hauptmann  Ringelsheim,  welcher 
aussertourlich  zum  Major  befördert  wurde , Oberstlieutenant  Carl  Graf 
Lau  gier  und  sechs  Officiere  besonders  liervorgethan. 

1814  war  das  Regiment  in  dem  Gefechte  bei  Maison  blanches  und  Mapon 
und  erwarb  sich  in  jenem  bei  St.  Georges- Villefranche  vielfache  Anerkennung, 
dann  noch  bei  Limonest.  Das  aus  Böhmen  nachgerückte  3.  Bataillon  an  der 
Belagerung  von  Htiningen  ehrenvollen  Antheil  genommen,  Major  Graf 
Orlandini  belobt.  Die  Grenadiere  den  Einzug  in  Paris  mitgemacht,  jedoch 
nicht  in  das  Feuer  gekommen. 

1815  nur  die  Grenadiere  bei  der  operierenden  Armee,  ohne  Gefecht. 

1821  nach  Piemont  gerückt,  kam  das  Regiment  nicht  in  das  Gefecht. 

1835/36  in  Croatien  stationiert,  nahmen  kleinere  Detachements,  am  Cordon 
gegen  die  Türkei  stehend,  an  den  Gefechten  bei  Kladusa  und  Jzacic  theil. 

Hartmann.  1848  fochten  die  Grenadiere  (Bataillon  Gaus)  bei  der  Ein- 
nahme von  Wien,  Erstürmung  der  Barricaden  in  der  Jägerzeile;  daun  in 
Garnison  in  Wien  geblieben. 

Das  1.  Bataillon  im  Corps  Simunich  in  den  Gefechten  bei  Kadas, 
Jablonic,  Lieszko,  der  Einnahme  von  Tyrnau,  dann  bei  der  Cernierung  von 
Leopoldstadt;  das  2.  Bataillon  im  Corps  'Schlik  in  den  Gefechten  bei  Budamer 
und  Szikszö;  das  3.  Bataillon  bei  Bewältigung  des  Aufstandes  in  Lemberg  mit- 
gewirkt; das  Landwehr-Bataillon  als  Besatzung  nach  Verona  gerückt. 

1849  das  1.  Bataillon  bei  der  Cernierung  von  Komorn,  Gefecht  am  Waag- 
Brückenkopf,  eine  an  der  Waag  detachierte  Division  in  den  kleinen  Gefechten 
bei  Schemnitz  und  Varin;  das  2.  Bataillon  mit  Auszeichnung  in  dem  Treffen 
bei  Kaschau,  Gefechte  bei  Szantö,  Tarczal,  Keresztür.  Tokaj.  Hidas-Xemeti. 
ferner  in  der  Schlacht  bei  Käpolna,  den  Gefechten  bei  Poroszlö,  Hatvan, 
Gödöllö  (Isaszeg),  in  welchem  es  seinen  Commandanten  Major  Baron 
Piattoli  verlor;  eine  Compagnie  (die  7.)  endlich  in  dem  Gefechte  am  Räkos; 
das  3.  Bataillon,  in  der  Brigade  Barco  zur  Sicherung  der  galizisc-hen  Grenze 
gegen  Ungarn  verwendet,  überfiel  die  Insurgenten  bei  Toronnya  und  Xovoszelica, 
nahm  theil  an  dem  Gefechte  bei  Munkacs  und  l tickte  dann  in  die  Schütt,  wo 
sich  nimm  ehr  im 

Sommer-Feldzuge  das  Regiment,  da  auch  der  Stab  aus  Lemberg  dahin 
verlegt  worden  war,  vereint  befand.  Es  nahm  an  der  Einnahme  von  Raab,  den 
beiden  Schlachten  vor  Komorn  ehrenvollen  Antheil.  dann  im  1.  Corps  Schlik 
an  dem  Gefechte  bei  Dreispitz,  endlich  der  Einnahme  von  Lippa. 

Das  Landwehr-Bataillon  war  Ende  1848  nach  Tyrol  gerückt,  wo  es 
wiederholt  seine  Stationen  wechselte  imd  meist  Besatzungs-Dienst  versah. 


— 179  — 


Für  Auszeichnung  in  diesen  beiden  Feldzügen  erhielten: 

EKO.  3.  Hauptmann  Carl  Hubatschek;  die  Unterlieutenants  Johann 
G-uggenmoss  und  Franz  Makowski,  dann  dem  vor  dem  Feinde  gefallenen 
Major  Baron  Piattoli  nachträglich  zuerkannt. 

MVK.  Oberstlieutenant  Alois  G-ayer  von  Gayersfeld;  die  Hauptleute 
Carl  Hubatschek,  Jacob  Sied,  Hermann  de  Kin,  Michael  Lanko.  Franz 
von  Verette,  Emanuel  Janczalek;  die  Oberlieutenants  Prokop  Pokorny, 
Franz  Grigar,  Gustav  von  Begg.  Joseph  Komb erger;  die  Unterlieutenants 
Johann  Guggenmoss,  Julius  Merunovic  und  Anton  Wassinger. 

1859  focht  das  Regiment  (drei  Feld-,  ein  Grenadier-Bataillon)  mit  beson- 
derer Bravour  in  der  Schlacht  bei  Magenta  (Kämpfe  um  Buffalora  und  Marcallo), 
doch  erlitt  es  nach  heldenmüthigem.  Widerstande  gegen  zwei  Brigaden  grosse 
Verluste  (ein  grosser  Theil  des  3.  Bataillons  wurde  gefangen);  ebenso  brav 
focht  das  Regiment  bei  Solferino  (Kämpfe  um  Casanuova).  Das  4.  Bataillon 
in  der  Brigade  Reichlin,  dem  8.  Corps  Benedek  zugetheilt,  wurde  nach  dem 
Theil-Gefechte  bei  Pozzolengo  von  der  Brigade  abgeschnitten  und  bewirkte 
spät  Abends  seinen  Rückzug  zwischen  den  französischen  Lagern  mit  vieler 
Umsicht  und  Ruhe. 

Decoriert  wurden  mit: 

LO.  Oberst  Carl  Hubatschek  (an  seinen  Wunden  gestorben);  Major 
Carl  Petit  von  Königstern. 

EKO.  3.  Oberstlieutenant  Franz  Friedrich  von  Stromfeld  (an  den 
Wunden  gestorben);  die  Hauptleute  Ferdinand  von  Bonjean1),  Anton 
Ingerl.  Wilhelm  Schmidt-  und  Carl  Conte  Bussi  (mittlerweile  Major  bei 
Nr.  481. 

MVK.  die  Majore  Friedrich  Ritter  von  Mer  kl,  Wilhelm  Edler  von 
Fodermayer  und  Adolph  Hergeth;  die  Hauptleute  Anton  Ingerl2),  Johann 
Grubissich,  Franz  Grenso,  Leopold  Bergmüller,  Prokop  Graf  Hartmann ; 
die  Oberlieutenants  August  Netoliczka,  Alfred  Langner;  die  Unter- 
lieutenants Gustav  Deagaro,  Leo  Bilecky  und  Emil  Medycki. 

GGVK.  Regina  ents-Caplan  Clemens  Lytinski. 

1866  das  Regiment  mit  drei  Bataillonen  im  6.  Corps  der  Nord-Armee 
eingetheilt,  in  dem  Treffen  bei  Wysokow  und  mit  Auszeichnung  in  der  Schlacht 
bei  Königgrätz,  Kämpfe  um  Rosberitz,  gefochten.  Das  4.  Bataillon  anfänglich 
in  Verona  als  Besatzung,  dann  nach  Süd-Tyrol  dirigiert  und  nahmen  Ab- 
theilungen desselben  an  den  Gefechten  bei  Levico  und  Calceranica  theil. 

In  diesem  Feldzuge  wurden  decoriert  mit: 

LO.  Oberst  Ottokar  Freiherr  von  Pr ochazka3). 

MVK.  die  Oberstlieutenants  Eugen  Kopfinger  von  Trebienau  und 
Ferdinand  Edler  von  Rueber;  die  Majore  Carl  Ochtczim  und  Gustav 
Freiherr  de  Vicq  von  Cumptich;  die  Hauptleute  Carl  Dittl,  Eduard  Ritter 
von  Smalawsky,  Leopold  Müller  und  Leo  Ikalowicz;  Oberlieutenant 
Coloman  von  Bo  11a. 

Packenj.  1881/82  nahmen  Abtheilungen  des  im  Occupations-Gebiete 
dislocierten  Regiments  an  einigen  kleineren  Actionen  theil,  so  Gefecht  auf 
der  Vrabac  planina  (7.  und  8.  Compagnie)  und  am  Mrezica-Sattel;  das  Gros  des 
Regiments  stand  an  der  Etapen-Linie  Brod-Zepce-Tesanj. 

Für  Auszeichnung  in  diesen  Affairen  erhielten: 

EKO.  3.  Hauptmann  Casimir  Pomiankowski. 

MVK.  Hauptmann  Adolph  Kohmann. 


J)  und  !)  Beide  gefallen,  nachträglich  zuerkannt. 

3)  Für  seine  Tliätigkeit  als  Truppen-Brigadier ; gehörte  als  solcher  in  den  Stand  des 
Infanterie-Begiments  Nr.  47,  erst  nach  dem  Feldzuge  hieher  transferiert,. 


12* 


— 180  — 


Tapferkeits-Medaillen. 

Silberne 


Goldene 

Silberne 

Goldene 

I.  Cl. 

II.  Cl 

1789-1790 

— 

1 

1848 

3 

4 

14 

1793-1801 

3 

9 

1849 

1 

9 

39 

1805 

— 

— 

1859 

2 

12 

87 

1809 

— 

7 

1866 

— 

3 

24 

1813—1815 

1835 

1 

8 

1882 

— 

1 

16 

Adjustierung. 

1725  weisser  E-ock,  grüne  Aufschläge; 

1769  weisser  Eock,  apfelgrüne  Egalisierung,  gelbe  Knöpfe: 

1868  dunkelblauer  Waffenrock,  apfelgrüne  Egalisierung,  gelbe  Knöpfe. 


10. 


Gralizisches  Infanterie -Regiment. 

(1830)  Ergänzungs-Bezirks-Commando:  Przemysl. 

(1888)  Oskar  II.  Friedrich,  König  yon  Schweden  und  von 

Norwegen. 

Errichtung  und  nachgefolgte  Veränderungen.  1715  laut  Patent  vom 
14.  October  aus  vier  durch  den  zum  Obrist-Inhaber  bestallten  Prinzen  Friedrich 
Heinrich  von  Württemberg  auf  eigene  Kosten  geworbenen  Compagnien,  dann 
je  zweien  der  Regimenter  Alexander  Württemberg  (Nr.  17),  Regal  (Nr.  36), 
Harrach  (Nr.  47),  d’Arnant  (Nr.  12),  Jung-Daun  (1809  als  Nr.  45  aufgelöst), 
dann  einer  von  Neipperg  (Nr.  7)  formiert  (Sammelplatz  Rothenburg). 

1725  drei  Compagnien  des  aufgelösten  Regiments  Bonneval  incorporiert. 

1731  erhielt  das  Regiment  zwei  der  aufgelösten  Auctions-Compagnien 
von  Kettler  (Nr.  12).  1747/1748  Theile  der  aufgelösten  Regimenter  Heister 
iuhI  Arenberg  incorporiert. 

Seit  1769  führt  das  Regiment  die  Nummer  10. 

1860  ein  Bataillon  zu  dem  neu  aufgestellten  Linien-Infanterie-Regimente 
Nr.  77,  1883  eines  zu  Nr.  90  abgegeben. 

Ergänzung.  Von  1766 — 1806  hatte  das  Regiment  einen  Werbe-Rayon 
im  oberrheinischen  Kreis;  1771  (1781)  den  ständigen  Werb-Bezirk  in  Böhmen, 
Taborer  und  Budweiser  Kreis  mit  der  Stabs  - Station  Budweis,  dazu 
1775-  1807  einen  Aushilfs-Bezirk  in  Galizien  (Wieliczka  - Myslenice).  1807 
wurde  das  Regiment  mit  der  Ergänzung  nach  Mähren  überwiesen  und 
recrutierte  sich,  wie  alle  mährischen  Regimenter,  bis  1817  je  zur  Hälfte  aus 
dem  mährischen  Antheil,  Brünner  Kreis,  und  dem  galizischen,  Bochnia, 
Tarnöw.  1818  wurde  es  ganz  galizisch,  mit  der  Werb-Bezirks-Station  Rzeszow'1), 
1830  endlich  übernahm  es  von  dem  Infanterie-Regimente  Nr.  9 den  Werb- 
Bezirk  Przemysl,  Vielehen  es  noch  inne  hat. 

Grenadier-Division.  Yon  1769 — 1778  stand  sie  mit  jener  von  Nr.  25 
und  54,  1779—1780  mit  jener  von  Nr.  49  und  54,  endlich  1181—1797  mit  jener 
von  Nr.  41  und  54  im  1.  böhmischen  Bataillon.  In  dem  Feldzuge  1799—1801 
bildeten  die  Divisionen  von  Nr.  18  und  36,  in  jenem  18C9  die  Divisionen  von 
Nr.  11  und  47  mit  der  des  Regiments  ein  Bataillon.  1810 — 1818  stand  dieselbe 
mit  jener  von  Nr.  20  und  40,  von  1818 — 1852  mit  Nr.  9 und  40  in  einem 
Bataillon  vereint. 

Friedens-Ga rnisoner.  1714  Biüssel,  1720  Gharleroi,  1721  Biüssel, 
1722  Charleroi,  dann  Mens,  1723  Ath,  1727  Antwerpen,  1731  Brüssel,  1732 


V Rzeszöw  ubergieng  an  Xr.  40. 


— 182  — 


Charleroi,  1735—1742  Luxemburg,  1741  Brünn,  1752  Pilsen.  1763  Pisek. 
1775  Budweis,  1780  Wien— Krems.  1790  Budweis,  1795  Joseplistadt,  1797  Wien, 
1801  Budweis,  1802  Wels,  1803  Neubaus,  1804  Graz,  1806  Neuhaus-Pilsen, 
1807  Neuliaus,  1808  Prag,  1809  Kremsier.  1811  Brüun,  1812  Pest,  1814  Brünn, 
1815  Przemysl,  1816  Kasckau,  1821  Ofen,  dann  Peterwardein,  1825  Grosswardein. 
1827  Temesvar,  1829  Kaschau,  1830  Jaslo.  1831  Tarnöw,  Eperies,  1832  Kaschau, 
1835  Pest,  1836  Przemysl,  1840  Sambor,  1843  Sinok  1847  Stanislau.  1848 
Olmtitz,  1849  Pressburg,  1850  Ko  morn,  Keszthely,  dann  Olmütz,  1851  Prossnitz, 
dann  Como,  1852  Mailand,  1853  Como.  wieder  Mailand,  1854  Mantua  (Mailand  , 
1855  Wien,  1856  Debreczin,  1858  Pest,  1859  Semlin.  1360  Hermannstadt. 
1866  Leutschau,  1371  Jaroslau,  1379  Przemysl,  1832  Wien,  1833  Przemysl. 
1894  Jaroslau. 

Regiments-Knaben-Erziehungshaus.  1783  in  Badweis  activiert,  1801 
nach.  Krumau  verlegt;  von  1835  an  wurden  die  Soldatenknaben  des  Regiments 
gemeinschaftlich  mit  jenen  von  Nr.  40  in  dem  5.  galizischen  Knabsn-Erziehuags- 
hause  zu  Kremsier,  welches  1829  nach  Znaym  verlegt  wurde,  ausgebildet. 


Regiments-Inhaber. 


1715  Württemberg,  Heinrich  Friedrich 
Prinz  GFWM.-FML. l). 

1717  Württemberg,  Ludwig  Prinz, 
GFWM. — FZM. 

1734  Lindemann,  von  Lindesheimb, 

Georg  Anton  Freiherr  von, 
GFWM.-FML. 

1740  Braunschweig  - Wolfenbüttel, 

Ernst  Ludwig  Prinz  GFWM. — 
FM. 

1788  — 1790  unbesetzt. 

1790  Kheul,  Carl  Freiherr  von,  FML. 
1798 — 1802  unbesetzt. 


1802  Anspach  und  Bayreuth,  Christian 
Friedrich  Markgraf  von.  GM.2). 
1806  Mittrowsky,  Anton  Freiherr  von. 
FML. 

1809  Reisky  von  Dubnitz,  Franz  Frei- 
herr von,  FML. s). 

1817  Mazzuchelli,  Alois  Graf.  FML.— 
FZM. 

1869  Handel,  Heinrich  Freiherr  von. 
FML.— FZM. 

1888  Oscar  II.  Friedrich,  König  von 
Schweden  und  von  Norwegen. 


Regiments-Comman  (lanten. 


1716  Streithorst,  Obrist. 

1716  Falk  (Valk),  Obrist. 

1724  Hatzfeld,  Johann  Anton  Graf, 
Obristlieutenant — Obrist. 

1732  Riedes el,  Johann  Walprecht 
Freiherr  von,  Obrist. 

1737  Machugo  de  Burgos,  Obrist. 

1742  Lindenfels,  Obristlieutenant, 
ad  interim. 

1744  Mengen  von  Rensfeld,  Obrist. 

1748  Duck  Heinrich  Justin  von,  Obrist. 

1748  Peroni,  Ludwig  Graf,  Obrist. 

1756  Almensloe,  Carl  Graf,  Obrist. 

1759  Pappenheim,  Friedrich  Ferdi- 
nand Graf,  Obrist. 

1764  Hasslingen,  Franz  Ignaz  Frei- 
herr von,  Oberst. 

1773  Erbach,  Carl  Graf  von  und  zu 
Oberst. 

1783  Niesen,  Johann  Heinrich  von, 
Obers  t-lieutenant. 

1784  Reuss,  Heinrich  XIII.,  Fürst, 
Oberst. 


1788  Vernier,  Wenzel  Freiherr  von. 
Oberst. 

1789  Elsner.  Friedrich  Freiherr  von. 
Oberst. 

1790  Rogoiski,  Franz  von.  Oberst. 
1795  Saint- Julien,  Franz  Graf. 

Oberst. 

1797  Beulwitz,  Ferdinand  Freiherr 
von,  Oberst. 

1800  Buresch  von  Greiffenbach, 
“Wenzel.  Oberst. 

1807  de  Vaux.  Domitian.  Oberst. 

1S09  Weigl  von  Löwenwarth, 
Joseph,  Oberst. 

1S13  Wertich  von  Adelsfeld, 
Joseph.  Oberst. 

1819  Rehbach,  Joseph  Freiherr  von. 
Oberst. 

1830  Münzer  von  Marienborn, 
Joseph.  Oberst. 

1835  Sternfeld  Ritter  von  Kriegei- 
stein. Hermann,  Oberst. 


‘)  Erhielt  1717  ein  Ciii-assier-Regiment  (1775  aufgelöst). 

2)  War  früher  Inhaber  eines  1S01  aufgelösten  Cürassier-Regiments.^ 

»)  War  früher  Inhaber  des  1809  aufgelösten  Infanterie-Regiments  Xr.  13. 


— 183  - 


1840  Schütte  von  Warensberg, 
Adolph  Freiherr,  Oberst. 

1848  Teuchert,  Friedrich,  Oberst. 

1849  Alcaini,  Cajetan  Graf,  Oberst. 
1851  Giersig,  Friedrich,  Oberst. 

1858  Grobois,  Joseph,  Oberst. 

1865  Brzesina,  Bitter  von  Birken- 
hain, Franz,  Oberst. 

1868  Ratkovich,  Joseph,  Oberst. 
1875  Pawlikowski  Bitter  von  Cho- 
lewa,  Joseph,  Oberst. 


1878  Zuna  Edler  von  Ivratky,  Carl1), 
Oberst. 

1878  Döpfner,  Carl  Edler  von, Oberst. 

1879  Konja,  Julius,  Oberst. 

1882  Bauer,  Julius,  Oberst. 

1886  Habermann,  Carl  von.  Oberst. 
1889  Gläser,  Eduard,  Oberst. 

1892  Schaffer,  Heinrich,  Oberst. 

1896  Laube,  Alois,  Oberst. 


Reserve-Commandanten. 


1869  Teutschenbach  von  Ehren- 
ruhe, Adolph.  Oberst. 

1871  Pawlikowski  Bitter  von  Cho- 
lewa,  Joseph,  Oberstlieutenant  — 
Oberst. 

1875  Le  Gay  Edler  von  Lierfels 
Albert,  Ob erstlieutenant— Oberst. 


1878  Zuna  Edler  von  Krätky,  Carl, 
Oberst. 

1878  Gniewosz  von  Olexöw,  Wla- 
dislaw  Bitter,  Oberst. 

1880  Seemann,  Alois,  Oberst. 


Yor  dem  Feinde  gefallene  höhere  Offleiere. 

1716  Regiments- Commandant  Obrist  Streithorst  in  der  Schlacht  bei 
Peterwardein  j. 

1734  Regiments-Inhaber  FZM.  Ludwig  Prinz  zu  Württemberg  in  der 
Schlacht  bei  Guastalla  y. 

1757  Obristlieutenant  Carl  Freiherr  Lindesheimb  und  Obristwacht- 
meister Eugen  Freiherr  von  Hagen,  beide  an  den  in  der  Schlacht  bei  Breslau 
erhaltenen  Wunden  gestorben. 

1794  Major  Carl  Wagemann  bei  der  Erstürmung  von  Marcliiennes 
tödtlich  verwundet,  einige  Tage  später  gestorben. 

1796  Major  Chevalier  O’Brien  in  dem  Treffen  bei  Lonato  f. 

Interims-Regiments-Commandant  Hauptmann  Baron  Puteany  an  einer 
in  der  Schlacht  bei  la  Favorita  erhaltenen  Wunde  am  17.  September  gestorben. 

1800  Begiments-Commandant  Oberst  Baron  Beulwitz  in  dem  Gefechte 
am  Monte  Ermetta  tödtlich  verwundet  und  gefangen,  am  folgenden  Tage  ge- 
storben. 

Major  Joseph  Casati  in  dem  Gefechte  bei  S.  Maurizio  y. 


Feldzüge. 

Jung-Württemberg2).  1716  auf  den  Kriegs-Schauplatz  nach  Ungarn 
gerückt,  waren  zwei  Bataillone  und  die  Grenadiere  in  der  Schlackt  bei  Peter- 
wardein, dann  bei  der  Belagerung  von  Temesvar  (Sturm  auf  die  Palanka). 

1717  Belagerung  und  Schlacht  bei  Belgrad. 

Ludwig  Württemberg.  1734  bei  der  Reichs- Armee,  ohne  Gefech  t, 

1735  beim  Mosel-Corps,  Treffen  bei  Clausen. 

Jung -Wolfenbüttel3).  1740  stand  das  Regiment  im  Corps  Arenberg 
an  der  belgisch-französischen  Grenze;  das  3.  Bataillon  bis  1743  in  Luxemburg. 

1743  zwei  Bataillone  und  die  Grenadiere  in  der  pragmatischen  Armee 
mit  Auszeichnung  bei  Dettingen  gelochten. 


')  Vor  der  Uebernalime  des  Regiments-Commandos  erkrankt,  in  den  Ruhestand 
getreten. 

2i  Das  Regiment  wurde  bis  1720  zum  Unterschiede  von  dem  1716  auf  fünf  Jahre  in 
kaiserliche  Dienste  übernommenen  Regimente  , .Alt-Württemberg”  so  genannt. 

3)  Zum  Unterschied  von  dem  Regimente  Carl  Herzog  von  Wolfenbüttel  (heute  Nr.  29) 
so  genannt  (bis  1760). 


— 184  — 


1744  ein  Bataillon  bei  der  operierenden  Armee  in  den  Niederlanden; 

1745  wieder  zwei  Bataillone  und  die  Grenadiere  am  Rhein  (Main). 

1746  bei  Rocour  nicht  in  das  Feuer  gekommen,  ein  Detachement  unter 
Hauptmann  Majole  Schloss  Mecheln  tapfer  vertheidigt, 

1747  Schlacht  bei  Lawfeld; 

1748  ohne  Gefecht. 

1756  mit  zwei  Bataillonen  und  den  Grenadieren  auf  dem  Kriegs-Schau- 
platze in  Böhmen  (3.  Bataillon  in  Olmütz),  focht  das  Regiment  bei  Lobositz, 

1757  in  der  Schlacht  bei  Prag  und  machte  dann  die  Vertheidigung  dieser 
Festung  mit  (hier  auch  das  3.  Bataillon);  später  die  Schlachten  von  Breslau 
und  Leuthen.  Hauptmann  Albrecht  von  Wittern  für  Auszeichnung  bei  Breslau 
aussertourlich  zum  Major  befördert. 

1758  das  bisher  in  Prag  verbliebene  3.  Bataillon  an  dem  vergeblichen 
Versuche,  Schweidnitz  zu  entsetzen  theilgenommen,  dann  Belagerung  von 
Heisse;  das  Regiment  in  der  Schlacht  bei  Hochkirch. 

1759  in  der  Haupt- Armee,  ohne  Gefecht. 

IV olfe  nbüttel.  1760  das  Regiment  im  Corps  Lacy,  Streifzug  nach  Berlin, 
dann  in  der  Haupt-Armee  (bei  Torgau  nur  im  Geschützfeuer  gestanden  . das 
3.  Bataillon  in  Dresden. 

1761  in  Sachsen,  ohne  Gefecht. 

1762  das  Regiment  (alle  drei  Bataillone)  in  Sachsen  in  dem  Gefechte  bei 
Spechthausen;  Major  Graf  Erbach  erhielt  für  Auszeichnung  in  demselben  den 
MTO.  Später  noch  Abtheilungen  an  einigen  kleineren  Affairen  bei  Dresden  und 
Freiberg  betheiligt. 

1778/79  Regiment  und  Grenadiere  (Bataillon  Canto  d‘  Yrles)  bei  der 
Armee  in  Böhmen,  ohne  Gefecht. 

1789  das  Leib-  und  Oberst-Bataillon  auf  dem  Kriegs-Schauplatze  in  Ungarn. 
Vertheidigung  der  Stellung  von  Armenis.  Major  Baron  Mittrowsky  sich  aus- 
gezeichnet; dann  den  Rückzug  von  Karansebes  mitgemacht. 

1789  das  Regiment  bei  der  Belagerung  von  Belgrad. 

Die  Grenadiere  (Bataillon  Voith)  nicht  ausmarschiert. 

Kheul.  1793  auf  den  Kriegs-Schauplatz  in  den  Niederlanden  gerückt  (1.  und 
2.  Bataillon)  focht  das  Regiment  bei  Tirlemont,  Neerwinden  und  Löwen,  kam 
dann  zur  Einschliessung  von  Valenciennes,  Gefecht  bei  Estreux,  Schlacht 
bei  Famars;  später  nahm  dasselbe  (Abtheilungen)  an  den  Gefechten  bei  Lille 
(Hellesmes),  Menin.  Marchiennes  und  Orchies  theil.  In  dem  Gefechte  bei  Mar- 
chiennes  die  Majore  Carl  Wagemann  und  O'Reilly,  dann  Capitain-Lieutenant 
Richter  sich  liervorgethan . 

Die  Grenadiere  (Bataillon  Ulm)  bei  Berlaimont  und  Wattignies  gelochten. 

1794  in  der  Stellung  bei  Marchiennes  belassen,  nahmen  Abtheilungen 
des  Regiments  an  den  Gefechten  bei  Pont  ä Marque  und  Orchies  theil  und 
kam  es  sodann  als  Besatzung  nach  Maastricht,  wo  es  in  Folge  Capitulation  in 
Kriegsgefangenschaft  gerieth  (in  die  Erblande  abgerücktV 

Die  Grenadiere  im  Corps  York  die  Schlachten  bei  Tourcoing  und 
Fleurus  mitgemacht. 

1795  nur  die  Grenadiere  im  Felde,  Gefechte  an  der  Pfrimni  und  bei 
Lambsheim. 

1796  war  das  Regiment  auf  dem  Kriegs-Schauplatze  in  Italien,  focht 
bei  Salö  und  Lonato.  Regiments-Commandant  Oberst  Graf  Saint- Julien  be- 
lobt, schwer  verwundet.  Auf  dem  Rückzüge  nach  Tvrol  kam  das  Oberst- 
Bataillon  noch  bei  Villanova  in  das  Feuer,  das  Leib-Bataillon  wurde  bei  Storo 
überfallen  und  gefangen,  das  3.  Bataillon,  welches  bei  der  Besitznahme  von 
Krakau  verwendet  worden  war,  nachgerückt.  Das  Regiment  nahm  nun  , im 
Corps  Meszäros)  an  den  Gefechten  bei  Bassano.  Cerea  und  der  Schlacht  bei 
la  Favorita  theil  und  gehörte  sodann  zu  den  in  Mantua  eingeschlossenen  Truppen 
(Gefecht  bei  Governolo).  Die  Grenadiere  in  der  Armee  des  Erzherzogs  Carl  bei 
Ukerath,  Wetzlar,  Würzburg  und  Schliengen  mit  Auszeichnung  gefoehten. 


- 185  — 


1797  das  Regiment  in  Folge  Capitulation  von  Mantua  kriegsgefangen. 
Die  Grenadiere  zur  Armee  nach  Italien,  Gefecht  bei  Neumarkt. 

Yacat  Kheul.  1799  anfänglich  als  Besatzung  in  Venedig  stehend,  kam 
das  Regiment  im  Juli  zur  Belagerung  von  Mantua,  focht  mit  besonderer  Aus- 
zeichnung bei  Novi,  dann  bei  Savigliano,  an  der  Stura,  bei  Cuneo  und  Mondovi. 
Die  Grenadiere  (Bataillon  Weber)  bei  Verona,  (Magnano),  an  der  Trebbia,  bei 
Novi,  Beinette  gefochten. 

1800  war  das  Regiment  an  den  Gefechten  an  der  Riviera  am  Monte  Ca- 
vallo  und  Ermetta  (11.  April)  und  Monte  Bartolomeo  betheiligt,  in  dem  ersteren 
viel  verloren;  später  stand  dasselbe  als  Besatzung  in  Cuneo,  gegen  Ende  des 
Jahres  in  Tyrol.  Die  Grenadiere  bei  Albissola.  am  Var,  beiMarengo  und  Valeggio 
gefochten. 

1801  war  das  Regiment  in  dem  Gefechte  bei  Lovadina  an  der  Piave. 

Anspach.  1805  stand  das  Regiment  in  Süd-Tyrol,  nur  das  Grenadier- 
Bataillon  bei  der  Armee  in  Italien,  Schlacht  bei  Caldiero;  bei  dem  späteren 
Rückzüge  der  Armee  kamen  einzelne  Abtheilungen  in  den  Nachhut-Gefechten 
bei  Vicenza  und  an  der  Brenta  in  das  Feuer. 

Anton  Mittrowsky.  1809  mit  zwei  Bataillonen  im  1.  Corps  (Bellegarde) 
eingetheilt,  kam  das  Regiment  in  Bayern  nicht  in  das  Gefecht  (bei  Regensburg 
en  reserve),  focht  jedoch  mit  besonderer  Auszeichnung  bei  Aspern,  ebenso 
bei  Wagram  und  Znaym;  das  3.  Bataillon  im  Corps  Am  Ende  in  Sachsen,  Ge- 
fechte bei  Lützen  und  Dresden.  Die  Grenadiere  (Bataillon  Wieniavsky)  ebenfalls 
bei  Aspern,  Wagram  und  Znaym  gekämpft. 

Unter  den  Ausgezeichneten  werden  Regiments  - Commandant  Oberst 
de  Vaux,  Oberstlieutenant  Freiherr  von  Weigl,  Major  Chevalier  O’Daly  und 
die  Interims  - Bataillons  - Commandanten  Hauptmann  Leo  Löwl  und  Peter 
Mazzetti,  dann  Regiments-Caplan  Bernhard  Hromadka  genannt. 

Regiments-Arzt  Dr.  Valentin  Knees  erhielt  GCEM.  1. 

Reisky.  1813  bei  der  Armee  in  Inner-Oesterreich  eingetheilt,  war  das 
Regiment  (1.  u.  2.  Bataillon)  unter  Oberst  Weigl,  welcher,  sowie  vier  Ofilciere 
belobt  wurde,  in  dem  Gefechte  bei  Feistritz;  das  nachgerückte  3.  Bataillon  sich 
in  jenem  bei  Tarvis  ausgezeichnet,  zwei  Compagnien  bei  Tolmein.  Später  kamen 
das  1.  und  3.  Bataillon  ziu-  Blockade  von  Venedig,  das  2.  zu  jener  von  Legnago 
(das  Landwehr-Bataillon  nachgerückt).  Die  Grenadiere  (Bataillon  Hromada)  in  der 
Donau-Armee  bei  Hanau  gefochten. 

Hauptmann  Bernhard  AVeiss  erwarb  sich  hier  den  MTO. 

1814  focht  das  Regiment  in  der  Schlacht  am  Mincio,  in  welcher  es  grosse 
ATerluste  erlitt  und  kam  dann,  inclusive  des  nachgerückten  4.  Bataillons,  als 
Besatzung  nach  Mantua. 

Die  Grenadiere  bei  der  Haupt- Armee  in  Frankreich  im  Treffen  bei  la  Ferte- 
sur-Aube  und  bei  Charenton  gefochten,  dann  Einzug  in  Paris. 

1815  erhielt  das  Regiment  erst  Ende  Juni  den  Befehl,  zur  operierenden 
Armee  zu  stossen,  kam  daher  zu  keiner  Action  mein’. 

Die  Grenadiere  am  Ehern,  dann  Lager  bei  Dijon. 

Mazzuchelli.  1848  das  1.  und  2.  Bataillon  standen  in  Olrnütz.  die  Grena- 
diere (Bataillon  Gaus)  an  den  Kämpfen  vor  AArien  betheiligt,  dann  als  Garnison 
in  AA7ien  verblieben.  Das  3.  Bataillon  im  Corps  Sehlik  die  Gefechte  beiBudamer 
und  Szikszö  mitgemacht,  das  Landwehr  - Bataillon  in  Italien  (Besatzungs- 
Truppe). 

1849  war  das  3.  Bataillon  in  dem  Treffen  bei  Kasehau,  dem  Gefechte 
bei  Szinye  und  der  Schlacht  von  Kapolna,  dann  in  den  Gefechten  bei  Hatvan  und 
Isaszeg  und  vereinigte  sich  Ende  April  mit  dem  Regimente,  welches,  mittler- 
weile auf  den  Kriegs-Schaixplatz  gerückt,  bei  Nagy-Sarlö  gefochten  hatte;  ein 
Detachement,  dem  Regimente  Erzherzog  AYilhelm  Nr.  12  zugetheilt,  die  Ver- 
tlieidigung  von  Ofen  mitgemacht.  Vom  Regimente  nahm  nunmehr  das  1.  Ba- 
taillon an  den  Gefechten  bei  Zsigärd,  Szered  und  der  Schlacht  bei  Pered  theil 
und  verblieb  dasselbe  (das  Regiment)  dann  bei  der  Cernierung  von  Kornorn, 


— 186 


wo  es  die  Schlacht  bei  Puszta-Herkalv  mitmachte1);  das  4.  Bataillon  Streifzug; 
gegen  Munkäcs  ohne  Gefecht.  Das  Landwehr -Bataillon  Belagerung  von 
Malghera,  bei  der  Cemierung  von  Venedig  sich  ausgezeichnet. 

Für  Auszeichnung  in  diesen  beiden  Feldzügen  wurden  decoriert  mit: 

LO.  Regiments- Commandant  Oberst  Graf  Alcaini,  Oberlieutenant  Ro- 
muald von  Jastrzebski. 

EKO.  3.  Hauptmann  Franz  Liebler  von  Asselt. 

MVK.  Regiments -Commandant  Oberst  Graf  Alcaini.  Oberstlieutenant 
Alois  Zimburg  Edler  von  Reinerz,  Major  Stephan  Milletich;  die  Hauptleute 
Albert  Dösa  vonMakfalva,  Carl  Marno  von  Eichenhorst.  Franz  Ploner. 
Franz  von  Liebler,  Anton  Hupka,  Demeter  Lemaic.  Carl  Edler  von 
Weiss,  Eduard  Freiherr  von  Fronmüller,  Gregor  Wogothay:  die  Ober- 
lieutenants Alexius  Weiss.  Carl  Ritter  von  Milbacher,  Leopold  Monsen. 
Gustav  Ritter  von  Bartels,  Philipp  Freud,  Carl  Papesch  und  Franz  Toma- 
sini;  die  Unterlieutenants  Johann  Tzwettler,  Johann  Kugmann.  Xazar 
Wytuszynski,  Franz  Grüll. 

1859  auf  dem  Kriegs-Schauplatz  in  Italien  (drei  Feld-,  ein  Grenadier- 
Bataillon),  verblieb  das  Regiment  im  Verbände  des  10.  Corps  auf  Küsten-Be- 
wachung  zwischen  dem  Tagliamento  und  Isonzo;  das  4.  Bataillon  später  im 
6.  Corps  in  Tyrol,  ohne  mehr  in  Action  zu  kommen. 

1866  im  10.  Corps  (Gablenz)  der  Nord- Armee  eingetheilt,  focht  das  Re- 
giment bei  Trautenau,  Neu-Rognitz  und  in  der  Schlacht  bei  König-grätz  (hier 
nur  wenig  im  Feuer  gestanden),  endlich  in  dem  Trelfen  bei  Blumenau.  Das 
4.  Bataillon  Besatzung  von  Königgrätz. 

Decoriert  wurden  mit: 

LO.  Regiments-Commandant  Oberst  von  Brzesina. 

EKO.  3.  Oberstlieutenant  Carl  Schauer  von  Schröckenfeld:  Haupt- 
mann Ludwig  Kirs chinger. 

MVK.  Major  Gustav  Lorenz;  Hauptmann  Joseph  Tempis:  Ober- 
lieutenant Franz  Schuster,  dann  den  vor  dem  Feinde  gefallenen  Hauptleuten 
Adolf  Plachki  und  Carl  Klopstein  nachträglich  zuerkannt. 

Tapferkeits-Medaillen. 

Silberne 


Goldene 

Silberne 

Goldene 

I.  Cl. 

n.  ci 

1789-1790 

— 

— 

1848 

3 

3 

1792-1801 

— 

37 

1849  — 

6 

11 

1805 

— 

— 

1853 

5 

8 

1809 

1 

6 

(Mailand) 

1813—1815 

3 

9 

1859 

— 

— 

1S66 

6 

65 

Adjustierung. 

1726  weisser  Rock,  gelbe  Aermel- Aufschläge : 

1738  weisser  Rock,  rothe  Aufschläge;  - 

1757  weisser  Rock,  Camisol  und  Unterfutter,  rothe  Aufschläge  : 

1767  weisser  Rock,  papageigrüne 2 i Egalisierung,  weisse  Knöpfe: 

1868  dunkelblauer  Waffenrock,  papageigrüne  Egalisierung,  weisse  Knöpfe. 


p Während  der  beiden  ersten  Schlachten  von  Komorn  ('2.  und  11.  Juli  stand  das 
Regiment  auf  der  kleinen  Schütt. 

2)  Dem  Regimente  war  durch  das  Los  der  schwarze  Aufschlag  zugefallen  und  wurde 
der  Tausch  mit  Salm  Nr.  11  bewilligt. 


11. 

B ölimis  cli e s Infanterie  -Regiment . 

(1854)  Ergänzungs  - Bezirks  - Commando:  Pisek. 

(1873)  Georg',  Prinz  von  Sachsen. 

Errichtung  und  nachgefolgte  Veränderungen.  1629  laut  Patent  vom 
15.  Mai  aus  fünf  Compagnien  des  1621  aufgestellten  Regiments  Albrecht  Eusebius 
Waldstein,  Herzog  von  Mecklenburg,  auf  dem  Sammelplätze  Kolberg  formiert, 
1630  laut  Bestallung  vom  21.  October  dem  später  benannten  ersten  Inhaber 
verliehen.  1632  eine  Compagnie  des  aufgelösten  Regiments  Perusis  incorporiert, 
1634  auf  zehn  Compagnien  gebracht,  1639  das  in  Breisach  ruinierte  Regiment 
Reinach  incorporiert1). 

1652  wurden  200  Mann  des  Regiments  in  spanische  Dienste  cediert,  1656 
die  Frei-Compagnie  Masson  (Ungarisch-Hradisch)  dem  Regimente  aggregiert. 

1657  aus  diesem  und  dem  Regimente  Conti  ein  drittes  für  Obrist  Hans  Georg 
formiert2),  ferner  300  Mann  an  das  neu  errichtete  Regiment  Collalto  abgegeben; 

1658  wurde  das  aufgelöste  Regiment  Holstein  incorporiert,  dagegen  5 Compagnien 
zur  Errichtung  des  Regiments  Wallis  abgegeben;  1660  zwei  Compagnien  des 
aufgelösten  Regiments  Kaiserstein,  1661  fünf  Compagnien  des  Regiments 
Spieckh  (Nicola)  untergestossen,  dagegen  fünf  alte  Compagnien  abgedankt. 

1662  wurden  sieben  in  Inner-Oesterreich  stehende  Compagnien  zur  Er- 
richtung des  Regiments  Spieckh  (Nr.  24)  abgegeben,  das  Regiment  durch  Neu- 
Werburg  completiert;  in  den  Jahren  1663  und  1664  erhielt  der  damalige  In- 
haber GFWM.  de  Mers,  als  Commandierender  in  Schlesien,  den  Auftrag  ein 
neues  Regiment  ä 2000  (1500)  Mann  zu  werben ; dieser  Stand  wurde  zwar 
nie  vollzählig  erreicht,  aber  doch  von  dieser  neugeworbenen  Mannschaft  circa 
800  Mann  an  das  Regiment  Nassau,  700  Mann  (vier  Compagnien)  an  das  in  Neu- 
häusel ruinierte  Regiment  Pio  (Nr.  8),  circa  400  Mann  an  das  Regiment  Gey- 
mann  abgegeben,  der  Rest  mit  dem  Stamm-Regimente  in  Eines  verschmolzen 
(„beide  in  Eines  reformiert”). 

1672  giengen  wieder  200  Mann  in  spanische  Dienste,  1678  wurden  fünf 
Compagnien  an  das  Regiment  Strassoldo  abgegeben,  dagegen  1679  das  Regi- 
ment Neu-Grana  und  zwei  Compagnien  Strein  incorporiert. 

1682  fünf  in  Ungarn  stehende  Compagnien  zur  Errichtung  des  Regiments 
Thimb  abgegeben. 

1688  wurden  fünf  bei  der  Haupt-Armee  eingetheilte  Compagnien  unter 
Obristlieutenant  Graf  Kaunitz,  bei  der  Ernennung  desselben  zum  Obrist-In- 
haber  des  erledigten  Regiments  Fürstenberg,  gegen  ebensoviele  dieses  Regi- 
ments umgewechselt3). 

Eine  gleichzeitig  angeordnete  Unterstossung  des  Regiments  Mercy  unterblieb  über 
Bitte  des  Inhabers  jenes  Regiments,  welches  er  wieder  aufrichtete. 

0 K.  A.,  1657.  VII,  7. 

K.  A.,  H.  K.  R.  1685,  October  490  Reg. 


— 188  — 


1690  eine  Compagnie  (100  Mann-)  an  Pfalz-Neuburg  (Nr.  20;  abgegeben. 

1698  abermals  sechs  im  Felde  stehende  Compagnien  unter  Obrist- 
lieutenant Graf  Thürhehn  als  Stamm  an  das  von  demselben  neu  aufgestellte 
Regiment  (Nr.  28)  abgegeben,  die  vier  in  Schlesien  zurückgebliebenen  Com- 
pagnien wurden,  da  mittlerweile  der  Inhaber,  FZM.  Metternich,  gestorben  war, 
dem  Obrist  Hasslingen  dergestalt  conferiert  „dass  er  daraus  ein  neues  Regi- 
ment machen  solle”  und  wurden  ihm  zur  Completierung  einige  Compagnien 
des  in  Italien  aufgelösten  Regiments  Württemberg- Stuttgart  übergeben,  sowie 
ein  Theil  des  Regiments  Löwenburg. 

1701  wurden  vier  Compagnien  zur  Errichtung  des  Regiments  Longueval 
(1720  aufgelöst),  1701  ein  Bataillon  a fünf  Compagnien  zu  jener  von  de  Wendt 
(1721  aufgelöst)  abgegeben,  das  Regiment  erhielt  hiefür  1706  zweiTattenbach’sc-he 
und  zwei  Dussart’sche  Frei  - Compagnien1).  1709  einige  Mannschaft  an  die 
Regimenter  Bevern  (Nr.  29)  und  Plischau  (Nr.  22)  abgegeben,  1711  eine 
Compagnie  zu  der  Errichtung  des  Regiments  Tokio,  endlich  1715  zwei 
Compagnien  zu  jener  des  Regiments  Franz  Wallis  (1809  als  Nr.  13  aufgelöst). 

1731  kamen  die  1727  aufgestellten  Auctions  - Compagnien  zum  Regi- 
mente  Deutschmeister. 

1860  ein  Bataillon  zu  dem  neu  aufgestellten  Linien-Infanterie-Regimente 
Nr.  75,  1883  ein  Bataillon  zum  Infanterie-Regimente  Nr.  91  transferiert. 

Ergänzung.  Von  1619  — 1741  erhielt  das  Regiment  seine  Werbeplätze, 
sowie  Fliedens-Garnisonen  stets  in  Schlesien  zugewiesen  und  war  der  jeweilige 
Inhaber  zugleich  auch  immer  comm andierender  General  daselbst  und  Festungs- 
Commandant  in  Glogau.  Diesem  Umstande  ist  es  auch  zuzuschreiben,  dass 
das  Regiment,  da  es  sozusagen  schon  damals  einen  ständigen  Werb-Bezirk 
hatte2)  und  überhaupt  das Recruten-Material  in  Schlesien  leichter  zu  bekommen 
war,  wie  früher  geschildert,  so  oft  ganze  Compagnien,  ja  selbst  über  die  Hälfte 
des  eigenen  Standes,  an  andere  Regimenter  abgeben  musste. 

1766  erhielt  das  Regiment  einen  Werbe-Rayon  im  Churfürstenthume 
Maynz  (Aschaffenburg),  1771  den  ständigen  Werb-Bezirk  in  Böhmen.  Kaurimer 
Kreis,  mit  der  Stabs-Station  Kolin  zugewiesen,  dazu  1775—1807  einen  Aushilfs- 
Bezirk  zu  Wieliczka,  später  Sandec  in  Galizien.  1806  wurde  Prag  Haupt- Werb- 
Bezh-ks-Station,  1818  der  Werb-Bezirk  durch  den  Caslauer  Kreis  vergrössert. 

1830  wurde  dem  Regimente  der  Taborer-  und  Budweiser  Kreis,  Werb- 
Bezirks- Station  Tabor  zugewiesen3),  von  1840  an  war  Neuhaus,  1851  endlich 
wurde  Pisek  Haupt- Werb-Bezirks-Station  (bei  Uebemahme  eines  Theiles  des 
Werb-Bezirks  von  Nr.  25). 

Grenadier-Division.  Von  1769 — 1797  bildete  sie  mit  jener  von  Nr.  IS 
und  21  das  4.  böhmische  Bataillon,  1799—1801  mit  jener  von  Nr.  15  und  17 
ein  Bataillon  auf  dem  Kriegs-Schauplatze  in  Italien;  in  dem  Feldzuge  1809  war 
selbe  mit  Nr.  10  und  17  vereint,  von  1810  bis  zur  Auflösung  1852  bildeten  die 
Divisionen  von  Nr.  11,  25  und  51  ein  (böhmisches)  Bataillon. 

Friedens-Garnisonen.  1619  Glogau  (Liegnitz,  Neisse)  und  gamisonierte 
das  Regiment  bis  1710  in  den  jeweiligen  Friedensjahren  stets  in  Schlesien  (Glogau, 
Glatz,  Brieg  u.  s.  w.);  1711  Kaschau,  1715  Temesvar,  1719  Pavia.  1750  Görz. 
1752  Brüx,  1751  Prag.  1763  Kolin,  1790  Kolin.  1797  Cilli  (Gonobitz  \ 1798  Prag. 
1802  Prag,  1801  Pisek,  1806— 1809  Prag,  1810—1813  Kolin,  1811  Prag,  1816  Ober- 
Enkeim  im  Elsass,  1818  Prag,  1830  Neuhaus,  1812  Josephstadt.  1817  Maynz. 
1856  Venedig,  1859  Venedig,  1860  Rovigo.  dann  Venedig.  1861  Monseliee,  dann 
Schio,  1862  Trient,  1866  Linz,  1S71  Königgrätz,  1877  Pilsen.  1880  Stolac.  1SS1 
Prag,  1889  Innsbruck,  1894  Budweis. 

Regiments-Knaben-Erziehungshaus.  1782  in  Prag  activiert.  1S33  nach 
Neuhaus  verlegt,  wo  es  bis  zur  Auflösung  (1852)  verbheb. 

J)  Erstere  waren  bayerische  Frei-Compagnien ; Obrist  Dussart  war  Commandant  in 
Kaschau  und  standen  die  dortigen  fünf  Compagnien  unter  seinem  Commando.  daher  auch 
nach  ihm  benannt. 

2)  Dieses  Regiment  wurde,  sowie  das  Regiment  Alt-Daun  1748  als  O'Gilyv  redüeiert  . 
welches  in  gleicherweise  die  ständige  Besatzung  von  Prag  bildete,  auch:  ..Garnisons-Regi- 
ment” genannt.  (K.  A.,  F.  A.  Italien  1701,  XIII,  8.) 

3)  Bisher  hei  Nr.  54. 


- 1S9  - 


Regiments-Inhaber. 


1630  Hardegg,  Julius  Graf,  Obrist1). 

1636  de  Mers,  Franz  (1643  Freiherr  von), 
Obrist2)— GFWM. 

1667  Montevergues,  Ludwig  Freiherr 
von,  GFWM. 3). 

1669  Tasso,  Albert  von,  Oberst4 5). 

1669  Knigge,  Jobst  Hilmar  Freiherr 
von,  GFWM. 6 7) — FML. 

1683  Metternich  - Winneburg,  Philipp 
Emerich  Graf6),  FZM. 

1698  Hasslingen,  Tobias  Freiherr  von, 
GFWM. — FM. 


1717  Wilczek,  Heinrich  Wilhelm  Graf, 
FZM.— FM. 

1739  Hasslingen,  Ignaz  Freiherr  von. 
FML. 

1739  Wallis,  Franz  Wenzel  Graf, 
FML.  ’)— FM. 

1774  Wallis,  Michael  Graf,  FML. — FM. 
1/99 — 1801  unbesetzt. 

1801  Rainer,  Joseph  Erzherzog,  FZM. 
1854  Albert,  Kronprinz  von  Sachsen8). 
1873  Georg,  Prinz  von  Sachsen. 


Zweite  Inhaber. 


Von  1801 — 1824  Kolowrat-Liebsteinsky,  Yincenz  Graf,  FML. — FZM.; 
von  1825 — 1832  Mumb  von  Mühlheim,  Franz,  FML.;  von  1832 — 1848  Rougier, 
Camillo  Gilbert  Freiherr  von,  FML.9);  von  1849 — 1869  Lichnowsky,  Carl  Wil- 
helm Graf,  FML. — FZM. ; von  1869 — 1887  Mertens,  Wilhelm  Ritter  von,  FMIL. 


Regiments-Commandanten. 


1629  de  Mers,  Franz  von,  Obrist- 
lieutenant l0). 

1636  derselbe  als  Obrist-Inhaber  (von 
1643  an  Freiherr). 

1651  Puchheim,  Adolph  Graf,  Obrist- 
lieutenant u). 

1655  Gey  mann,  Franz  Freiherr  von, 
Obristlieutenant. 

1664  Hänisch,  Melchior,  Obristlieute- 
nant. 

1667  der  Inhaber  GFWM.  Freiherr  von 
Monte  v er  gues. 

1669  der  Inhaber  GFWM.  Tasso. 

1669  der  Inhaber  GFWM.  Freiherr  von 
Knigge. 

1674  Haugwitz,  Sebastian  von,  Obrist- 
lieutenant. 

1675  Thimb  (Dim),  Johann  Graf, 
Obristlieutenant. 

1682  Rapp  ach,  Graf,  Obristlieutenant. 

1685  Kaunitz,  Ferdinand  Graf,  Obrist- 
lieutenant. 

1689  Guttenstein,  Wenzel  Graf, 
Obristlieutenant. 


1695  Thürheim,  Franz  Sebastian  Graf, 
Obristlieutenant. 

1698  Longueval,  Philipp  Emanuel 
Fürst,  Graf  von  Buquoi,  Obrist- 
lieutenant. 

1701  Auersperg,  Graf,  Obristlieute- 
nant. 

1701  Wetzel,  Johann  Adam  von, 
Obristlieutenant. 

1702  Wallis,  Georg  Olivier  Graf, 
Obristlieutenant. 

1704  Wallis,  Franz  Paul  Graf,  Obrist- 
lieutenant— Obrist. 

1716  Hasslingen,  Ignaz  Freiherr  von, 
Obrist. 

1730  Lindemann vonLindesheimb, 
Georg  Freiherr  von,  Obrist. 

1735  Lang  von  Ritterstern,  Obrist. 

1738  Wilczek,  Joseph  Graf,  Obrist. 

1739  Copons  y Boxadors,  Joseph 
Marquis,  Öbrist. 

1745  Bouchard,  Peter  de,  Obrist. 

1750  Materni,  Sigmund  Freiherr,  von 
Obrist. 


J)  Resignierte  1636. 

■'  Patent  vom  30.  November  1636. 

3)  Patent  vom  14.  .Juni  1667.  sein  zuletzt  innegeliabtes  Regiment  wurde  1665  aufgelöst. 

4)  Uebergab  sein  bisher  innegehabtes  Regiment  an  Marchese  Grana. 

5)  u.  6)  Waren  früher  Inhaber  von  Cürassier  - Regimentern , welche  an  Rabatta, 

beziehungsweise  Dietrichstein  iibergiengen. 

7)  War  früher  Inhaber  des  heutigen  Infanterie-Regiments  Nr.  59. 

8)  Wurde  gelegentlich  seiner  Thronbesteigung  als  König.  Inhaber  des  von  seinem 
Vater  besessenen  3.  Dragoner-Regiments. 

9)  Bei  den  politischen  Wirren  in  Italien  compromittiert,  wurde  seiner  Charge  entsetzt. 

10)  Commandierte  das  Regiment  seit  der  Errichtung,  da  der  Inhaber  als  Oberst- 
Stallmeister  Waldstein’s  nie  bei  demselben  anwesend  war. 

n)  Alle  hier  angeführten  Obristlieutenants  waren  zumeist  nur  Commandanten  der 
jeweiligen  im  Felde  stehenden  Abtheilungen  /Bataillon  zu  5 — 7 Compagnien),  da  die  Regiments- 
Inhaber  in  ihrer  gleichzeitigen  Eigenschaft  als  commandierende  Generale  in  Schlesien  und 
Festungs-Commandanten  in  Gross-Glogau  nicht  ausmarschierten  und  das  Regiments- 
Commando  eventuell  nur  dann  führten,  wenn  das  Regiment  ganz  vereint  war,  welcher  Fall 
jedoch  stets  nur  auf  ganz  kurze  Zeit  eintrat. 


— 190  — 


1756  Browne,  Philipp  Graf,  Ohrist. 
1758  Wallis,  Michael  Graf,  Obrist. 
1761  Jeschek,  Nikolaus  Bitter  von, 
Oberst. 

1766  Hohenfeld,  Ferdinand  Graf, 
Oberst. 

1768  Amelungen,  Bobertvon,  Oberst. 

1769  Wallis,  Olivier  Graf,  Oberst. 
1777  Prugglaeh,  Carl  Freiherr  von, 

Oberst. 

1785  Czernezzi,  Carl  von,  Oberst. 
1793  Pachta,  Franz  Graf,  Oberst. 
1796  Wolzogen,  Friedrich  Freiherr 
von,  Oberst. 

1796  Dondorf,  Carl  von,  Oberst. 

1797  Strauch,  Gottfried  von,  Oberst. 
1800  Weissenwolf,  Nikolaus  Graf, 

Oberst. 

1802  N e u s t ä d t e r,  J ohann  von,  Ob  erst. 

1803  Dolle,  Franz  von,  Oberst. 

1809  Fahre,  Hermann  von,  Oberst. 

1812  Piret  de  Bihain,  Ludwig  Frei- 
herr von,  Oberst. 

1813  Leiningen- W esterburg, 
August  Graf,  Oberst. 

1821  Camuzzi,  Casimir  Bitter  von, 
Oberst. 


1831  Sterndahl,  Albert  Freiherr  von. 
Oberst. 

1837  Pfanzelter,  Carl,  Oberst. 

1842  D e ge nfeld-S chonburg, Gustav 
Graf,  Oberst. 

1848  Cordon,  Cajetan  Freiherr  von, 
Oberst. 

1849  Scharschmid  Edler  von  Adler- 
treu, Joseph,  Oberst. 

1853  Beichlin-M  eidegg,  Joseph  Frei- 
herr von,  Oberst. 

1854  Bö  er  de  Nagy-Berivoj,  Eme- 
rich,  Oberst, 

1859  Nowey  vonWundenfeld,  Bern- 
hard, Oberst. 

1860  Hofmann,  Ferdinand,  Oberst. 
1866  Beckers-Westerstetten,  Emil 

Graf,  Oberst. 

1872  Bonara,  Maximilian,  Oberst. 
1875  Kocv  von  Cenisberg,  Johann, 
Oberst. 

1878  Czibulka,  Emst,  Oberst. 

1882  Schulz,  Leopold,  Oberst. 

1888  Schmedes,  Emil.  Oberst. 

1893  Putzker,  Carl,  Oberst. 

1895  Leth  von  Lethenau,  Franz 
Bitter  von,  Oberst. 


Reserve-Commandanten. 


1869  Grünne,  Philipp  Graf,  Oberst- 
lieutenant— Oberst. 

1872  Yentour  von  Thurnberg,  Jo- 
hann, Oberstlieutenant. 

1874  Matzak  von  Ortenburg, Victor, 
Ob  erstlieutenant. 


1876  Hubatius.  Anton.  Oberstlieute- 
nant. 

1877  F ischer  von  Zickwolf, Heinrich, 
Oberstlieutenant — Oberst. 

1879  Bischanek,  Anton,  Oberst. 


Tor  dem  Feinde  gefallene  liöliere  Offleiere. 

1647  Obristwachtmeister  Valentin  Jäckle  bei  der  Belagerung  vonlglau  y. 

1674  Obristlieutenant  Interims  - Regiments  - Commandant  Freiherr  von 
Haugwitz  bei  der  Verthei cligung  von  Dachstein  y. 

1716  Obristwachtmeister  Georg  Graf  Tattenbach  bei  dem  Sturme  auf 
die  Palanka  von  Temesvär  tödtlich  verwundet,  bald  darauf  gestorben. 

1789  Major  Leopold  Graf  Auersperg  an  den  bei  der  Belagerung  von 
Belgrad  erhaltenen  schweren  Verwundungen  am  20.  September  gestorben. 

1794  Major  Franz  Graf  Wallis  in  der  Schlacht  von  Tournay  y. 

1796  Major  de  Clety  an  den  während  der  Belagerung  von  Kehl  am 
22.  November  erhaltenen  Wunden  am  26.  November  gestorben. 

1797  Oberstlieutenant  Adam  Ude  an  den  in  dem  Gefechte  bei  Lon- 
garone  erhaltenen  schweren  Verwundmigen  in  feindlicher  Gefangenschaft  ge- 
storben. 

1805  Major  Joseph  Schwall  in  dem  Gefechte  bei  Jungingen  •}•. 

1809  Begiments-Commandant  Oberst  Adolph  Dolle  in  der  Schlacht  bei 
Aspern  y. 

1813  Hauptmann  Interims-Bataillons-Commandant  Johann  Fabary  in  der 
Schlacht  bei  Dresden  -j\ 

1849  Major  und  Commandant  eines  Grenadier-Bataillons  Carl  Fischer 
von  Tiefensee  in  der  Schlacht  bei  Pered  y. 


- 191  — 


Feldzüge. 

Hardegg.  1630  als  Besatzung  in  dem  Aufstellungs-Orte  Kolb  erg  ver- 
blieben, machte  dieses  Regiment  unter  Obristlieutenant  de  Mers  die  Ver- 
theidigung  dieser  Festung  mit  und  erhielt 

1631  bei  der  Capitulation  freien  Abzug;  sodann  nach  Frankfurt  a.  d.  0. 
verlegt,  wurde  der  grösste  Theil  bei  Erstürmung  dieses  Platzes  durch  die 
Schweden  gefangen. 

1632  machte  es  die  Vertheidigung  von  Glogau  mit,  focht 

1633  in  dem  Treffen  bei  Steinau  und  stand  im  nächsten  .Jahre  in  Böhmen, 
ohne  an  einer  Action  theilzunehmen. 

1635  am  Ober-Rhein,  war  dasRegiment  bei  der  Einnahme  vonElsass-Zabern. 

1636  als  Besatzung  daselbst,  erhielt  der  Commandant  Obristlieutenant 
de  Mers  für  die  standhafte  Yertheidigung  ein  kaiserliches  „Anerkennungs- 
schreiben”. 

de  Mers.  1637  in  Lothringen,  Treffen  bei  Gray. 

1638  kam  das  Regiment  nach  Breisach  und  nahm  an  der  neunmonatlichen 
Verteidigung  dieser  Festung  ehrenvollen  Antheil,  erlitt  jedoch  grosse  Verluste. 

1639  in  Franken  reorganisiert,  dann  in  das  Corps  Hatzfeld  eingetheilt,  waren 

1640  zwei  Compagnien  bei  der  Einnahme  von  Höxter. 

1641  das  Regiment  (acht  Compagnien)  bei  der  Belagerung  und  Einnahme 
von  Dorsten,  zwei  Compagnien  unter  Obristwachtmeister  Zeilner  bei  jener 
von  Kreuznach. 

1642  am  Nieder-Rhein,  ohne  Gefecht,  stand  das  nun  vereinigte  Regiment 

1643  in  Böhmen  und  nahm  im  December  an  der  Blockade  von  Olmütz  theil. 

1644  im  Corps  Götz  in  Ober-Ungarn  verwendet,  kämpfte  es 

1645  bei  Jankau,  wo  es  tkeils  versprengt,  theils  gefangen  wurde  (Obrist 
de  Mers). 

In  Ober-Oesterreich  reorganisiert,  nahm  das  Regiment 

1646  an  der  Belagerung  von  Krems  theil,  wo  es  dann  in  Besatzung  verblieb. 

1647  zu  jener  von  Iglau  gezogen,  erstürmte  Obrist  de  Mers  mit  diesem 
und  dem  Regimente  Strassoldo  das  wichtige  Vorwerk  „die  Katze”. 

1648  acht  Compagnien  in  der  Schlacht  bei  Zusmarshausen,  dann  Feldzug 
in  Bayern  ; im  October  gegen  Prag  dirigiert,  jedoch  nicht  mehr  in  Action  getreten. 

1657  war  das  Regiment  (sieben  Compagnien)  bei  der  Belagerung  vonKrakau. 

1658  fünf  Compagnien  unter  Obristlieutenant  Gey  mann  bei  der  Belagerung 
imd  Erstürmung  von  Thorn. 

1659  dieselben  in  Pommern,  vor  Graudenz,  Einnahme  der  Montaner  Spitze. 

1660  kamen  dieselben  Abtheilungen  (im  Corps  de  Souckes)  zu  der  Blockade 
von  Grosswardein. 

1661  sieben  Compagnien  nach  Inner-Oesterreich  (unter  GFWM.  Spieckh) 
zur  Deckung  der  Grenzen1),  zwei  andere  Compagnien  im  Corps  des  Obristen 
Tasso  nach  Siebenbürgen  (Klausenburg)  gerückt,  woselbst  sie 

1662  an  der  standhaften  Vertheidigung  dieses  Platzes  theilnahmen  (1664 
nach  Schlesien  zurück). 

1663  fünf  Compagnien  in  Ober-Ungarn  ; eine  Compagnie  unter  Lieutenant 
Görkenpoch  in  Neutra  zwei  Stürme  der  Türken  abgeschlagen,  dann  gegen 
freien  Abzug  capituliert;  Hauptmann  Joachim  Neumuth  mit  einer  Compagnie 
und  500  Bayern  Schintau  so  standhaft  vertheidigt,  dass  die  Türken  nach 
mehreren  vergeblichen  Stürmen  abzogen. 

1664  neun  Compagnien  im  Coips  de  Souches,  Einnahme  von  Levencz ; 
Hauptmann  Neumuth  mit  400  Mann  des  Regiments,  als  Commandant  dahin 
bestimmt,  auch  diesen  Platz  bis  zum  Entsätze  (Schlacht  bei  Levencz)  tapfer 
vertheidigt ; das  Regiment  bei  Parkany  mit  Auszeichnung  gefochten. 

Knigge.  1672  wurden  fünf  Compagnien  zur  Armee  an  den  Rhein  gesendet, 
kamen  nicht  in  das  Gefecht. 

1673  an  der  Belagerung  von  Bonn  theilgenommen. 


1)  1662  au  das  Regiment  Spieckli  abgegeben. 


- 192  - 


1674  in  ein  Bataillon  (ä  acht  Compagnien)  formiert,  in  der  Schlacht  hei 
Ensisheim  gefochten. 

1675  als  Besatzung  in  Dachstein,  vertheidigte  Obristlieutenant  Haugwitz 
diesen  Platz  gegen  mehrfache  überlegene  Kräfte  durch  acht  Tage  auf  das 
heldenmüthigste ; nachdem  dieser  tapfere  Anführer  gefallen  war,  übergab  sein 
Nachfolger,  Hauptmann  Conte  Contarini,  die  Feste  ohne  weitere  Versuche  der 
Vertheidigung  und  gerieth  das  Bataillon  so  in  Kriegsgefangenschaft,  Ende  des 
Jahres  reorganisiert  (wieder  nur  fünf  Compagnien),  kam  es 

1676  zur  Deckung  der  Belagerung  von  Philippsburg. 

1677  in  Lothringen,  Gefechte  bei  Pont-ä-Mousson. 

1678  Gefecht  bei  Freiburg,  dann  Besatzung  in  Strassburg. 

1680  zwei  Compagnien  an  der  Vertheidigung  des  Jablunka-Passes  theil- 
genommen. 

1682  fünf  Compagnien  nach  Ober  - Ungarn  (fünf  Compagnien  am 
Jablunka-Pass). 

Metternich.  1683  ein  Bataillon  (obgenannte  fünf  Compagnien)  im  Corps 
Schulz,  Besatzung  von  Leopoldstadt  und  Komom. 

1684  bei  der  Haupt-Armee,  Treffen  bei  Waitzen,  Belagerung  von  Ofen. 

1685  war  dieses  Bataillon  bei  der  Belagerung  von  Neuhäusel  und  in  der 
Schlacht  bei  Gran,  dann  bei  der  Einnahme  von  Szolnok.  Gefecht  bei  Szegedin. 

1686  nahm  es  an  der  Belagerung  und  Erstürmung  von  Ofen  theil : das 
Bataillon,  durch  eine  aus  Schlesien  nachgerückte  Compagnie  verstärkt,  sodann 
bei  der  Einnahme  von  Szegedin. 

1687  in  der  Haupt-Armee,  war  dasselbe  in  dem  Gefechte  vor  Essegg 
und  der  Schlacht  am  Berge  Harsäny  und  kam  dann  nach  Slavonien. 

1688  bei  der  Belagerung  und  Erstürmung  von  Belgrad  hat  Obristlieute- 
nant Graf  Kaunitz  sich  ausgezeichnet  und  kam  das  Bataillon  sodann  als  Be- 
satzung nach  Belgrad1). 

1689  nahm  ein  Bataillon  des  Regiments  an  dem  Feldzuge  in  Bosnien. 
Schlacht  bei  Nissa  theil,  sowie  an  der  Einnahme  von  Widdin. 

1690  nach  Siebenbürgen  gezogen,  zeichnete  sich  das  Bataillon  unter 
Obristlieutenant  Graf  Guttenstein  durch  die  Vertheidigung  des  Kronstädter 
Schlosses  gegen  Tököly  aus. 

1691  war  es  im  Corps  Veterani  bei  der  Einnahme  von  Lippa.  wo  es 
bis  August 

1692  verblieb  und  kam  dann  zur  Haupt- Armee  (Lager  bei  Peterwardein'). 

1693  war  es  im  Corps  Heissler  bei  der  Einnahme  von  Boros-Jenö. 
sodann  bei  der  vergeblichen  Belagerung  von  Belgrad. 

1694  stand  dasselbe  wieder  in  dem  verschanzten  Lager  bei  Peterwardein. 

1695  anfänglich  in  Siebenbürgen  stehend,  kam  es  später  zu  der  Haupt- 
Armee,  schliesslich  als  Besatzung  nach  Peterwardein. 

1696  war  das  Bataillon  in  der  unglücklichen  Schlacht  bei  Olasch. 

1697  mit  Auszeichnung  in  der  Schlacht  bei  Zenta  gefochten.  Obrist- 
lieutenant Graf  Thürheim  ein  kaiserliches  „Anerkennungsschreiben"  erhalten. 

Hasslingen.  1698  das  vom  Regimente  Württemberg  übernommene 
Bataillon  als  Garnison  in  Szatmar. 

1702  ein  Bataillon  und  eine  Grenadier-Compagnie  auf  den  Kriegs- 
schauplatz nach  Italien  gerückt,  bei  der  Blockade  von  Mantua  verwendet, 
einzelne  Abtkeilungen  an  der  Vertheidigung  des  Brückenkopfes  bei  Borgoforte, 
des  Schlosses  von  Luzzara  und  von  Guastalla  tkeilgenommen. 

1703  in  Tvrol,  Gefechte  am  Brenner,  dann  Vertheidigung  von  Trient: 
mit  FM.  Heister  nach  Nord-Tyrol  gerückt,  zeichnete  sich  dieses  Bataillon  unter 
Obristlieutenant  Franz  Graf  Wallis  bei  der  Belagerung  und  dem  Sturme  auf 
Kufstein  aus  (1704  an  das  Regiment  de  Wen  dt  abgegeben). 

1704  ein  anderes  Bataillon  zur  Bekämpfung  der  Unruhen  nach  Ungarn 
gesendet,  an  der  March  postiert. 

1705  ein  Detachement  bei  der  Vertheidigung  des  Schlosses  Smolenice  in 
Gefangenschaft  gerathen.  Das  Bataillon  später  die  Vertheidigung  von  Oeden- 
burg  mitgemacht. 


*)  Wie  früher  erwähnt,  gegen  ein  Bataillon  Fürstenberg  verwechselt. 


193  — 


1706/1707  theils  an  der  Raab,  theils  an  der  Waag  postiert,  ohne  Gefecht. 

1708  auch  eine  Grenadier-Compagnie  auf  den  Kriegs-Schauplatz  gerückt 
und  waren  diese  Abtheilungen 

1709  in  keiner  grösseren  Action. 

1710  kamen  dieselben  zu  der  Belagerung  von  Neuhäusel,  dann  zu  jener 
von  Erlau. 

1712  ein  Bataillon  und  eine  Grenadier-Compagnie  auf  den  Kriegs- 
schauplatz in  die  Niederlande  gesendet,  kamen  zu  der  Belagerang  von  le 
Quesnoy. 

1713  an  den  Rhein  gerückt,  standen  diese  Abtheilungen  im  Schwarz  - 
wald,  ohne  in  das  Gefecht  zu  kommen  und  rückten  im  April  1711  zum  Regi- 
mente  nach  Schlesien. 

1716  abermals  ein  Bataillon  auf  dem  Kriegs -Schauplatz  in  Ungarn,  die 
Schlacht  von  Peterwardein,  dann  die  Belagerang  und  Erstürmung  von  Temesvär 
(Palänka)  mitgemacht. 

Wilczek.  1717  vor  Belgrad  stehend,  kam  es  in  dortiger  Schlacht  nicht 
zur  Action.  Obristwachtmeister  Herlenval  des  Regiments  mit  einer  aus 
Commandierten  verschiedener  Regimenter  zusammengesetzten  Besatzung  von 
bei  1000  Mann  die  Feste  Mehadia  durch  vier  Page  gegen  ein  türkisches  Corps 
von  25.000  Mann  standhaft  vertheidigt  (wurde  zum  Obristlieutenant  befördert). 

1733  ein  Bataillon  und  eine  Grenadier-Compagnie  im  Lager  bei  Glogau,  ein 

1731  nach  Italien  gerücktes  Bataillon,  sowie  eine  Grenadier-Compagnie 
bei  Colorno,  bei  Parma  und  Quistello  unter  dem  Regiments-Commandanten 
Obrist  Baron  Lindesheimb  mit  Auszeichnung  gefochten;  bei  S.  Benedetto 
an  der  Gefangennahme  von  1000  Piemontesen  mitgewirkt;  bei  Guastalla  grosse 
Verluste  erlitten. 

1735  noch  zwei  Bataillone  als  Verstärkung  nach  Italien  nachgerückt, 
kamen  jedoch,  sowie  das  erste,  zu  keiner  Action. 

1737  zwei  Bataillone  und  eine  Grenadier-Compagnie  auf  dem  Kriegs- 
schauplätze in  Serbien,  hievon  eines  mit  Auszeichnung  in  dem  Treffen  bei 
Radujevac  und  dem  Rückzugs-Gefechte  bei  Sip  gefochten,  das  andere  an  der 
Save  ohne  Gefecht. 

1738  ein  Bataillon  und  die  Grenadiere  in  den  Treffen  bei  Kornia  und 
Mehadia,  das  andere  Vertheidigung  und  Capitulation  von  Orsova. 

Hasslingen,  dann  Franz  Wallis.  1739  ein  Bataillon  in  der  Ver- 
theidigung von  Belgrad. 

1711  geriethen  durch  den  Einfall  der  Preussen  hi  Schlesien,  in  Brieg 
zwei  Bataillone  in  Kriegsgefangenschaft  (Verpflichtung  zwei  Jahre  nicht  gegen 
Preussen  zu  dienen),  ebenso  in  Glogau  vier  Compagnien,  endlich  das  3.  Bataillon 
in  Prag. 

1712  lag  das  Regiment  zur  Reorganisation  in  Budweis  und  nahm  nur 
eine  dem  Regimente  Botta  (Nr.  12)  zugetheiite  Grenadier  - Compagnie  an 
den  kriegerischen  Ereignissen  dieses  Jahres  theil.  Vom  Regimente  war  nur 
eine  kleine  Abtheilung  bei  der  Blockade  von  Schloss  Frauenberg;  Lieutenant 
Tannenberg  sich  in  einem  hiebei  vorgefallenen  Scharmützel  ausgezeichnet. 

1713  ein  Bataillon,  eine  Grenadier-Compagnie  bei  der  Belagerung  von 
Ingolstadt,  dann  am  den  Rhein  nachgerückt.  (1711 — 1715  lag  das  Regiment  in 
Ungarn.) 

1716  zwei  Bataillone  auf  dem  Kriegs-Schauplatze  in  Italien,  in  der 
Schlacht  bei  Rottofreno  mit  Auszeichnung  gefochten:  dann  bei  Forcierung  der 
Bocchetta,  Vorrückung  auf  Genua;  später  machte  das  Regiment  (das  3.  Bataillon 
und  die  Grenadiere  waren  nach  Italien  nachgerückt)  den  Zug  in  die  Provence  mit. 

1717  ein  Bataillon  bei  der  vergeblichen  Belagerung  von  Genua,  die 
anderen  Abtheilungen  am  Var,  später  an  der  Riviera. 

1756  zwei  Bataillone,  zwei  Grenadier-Compagnien  in  der  Schlacht  bei 
Lobositz. 


Geschichte  der  k.  und  k.  Wehrmacht.  I.  Bd. 


13 


— 194  — 


1757  das  Regiment  in  dem  Gefechte  bei  Liebenau,  dann  in  der  Schlacht 
bei  Prag  mit  grossem  Verluste  (Insbesondere  bei  den  Grenadieren),  hierauf  in 
der  Vertheidigung  dieser  Stadt.  Bei  der  Erstürmung  von  Gabel  eine  Grenadier- 
Compagnie  unter  Hauptmann  Graf  Poniato  wsky,  welcher  später  hiefiir  den 
MTO.  erhielt,  sich  sehr  ausgezeichnet;  ein  Detachement  unter  Obristlieutenant 
Eberstein  war  bei  der  Erstürmung  von  Schweidnitz,  wo  es  als  Besatzung 
verblieb. 

Das  Regiment  in  der  Schlacht  bei  Breslau  bei  Erstürmung  der  Yer- 
schanzungen  von  Schmiedefeld  mitgewirkt;  in  jener  bei  Leuthen  war  es  mit 
dem  Regimente  Durlach  (Nr.  27)  unter  den  letzten,  welche  den  Windmühlen- 
berg  festhielten,  dabei  aber  sehr  starke  Verluste  erlitten  (konnte  nur  noch  ein 
Bataillon  formieren). 

1758  das  in  Schweidnitz  gestandene  Detachement  in  Folge  Capitulation 
kriegsgefangen;  das  3.  Bataillon  an  der  standhaften  Vertheidigung  von  Olmütz 
theilgenommen;  das  Regiment  mit  Auszeichnung  bei  Hochkirch  gefochten. 
Regiments-Commandant  Obrist  Philipp  Graf  Browne1)  erwarb  sich  hier 
den  MTO. 

1759  stand  das  Regiment  in  der  Haupt-Armee,  später  in  Dresden,  ohne 
in  das  Feuer  zu  kommen. 

1760  focht  das  3.  Bataillon  im  Corps  London  bei  Leobschütz  und  kam 
dann  zu  der  Belagerung  von  Glatz,  bei  welcher  Unterlieutenant  Anton  Baron 
My'lius  sich  so  auszeichnete,  dass  er,  obgleich  erst  16  Jahre  alt,  den  MTO. 
erhielt. 

Das  später  auch  in  dieses  Corps  eingetheilte  Regiment,  sowie  die 
Grenadiere  (Bataillon  Caldwell)  fochten  bei  Landshut  und  Liegnitz  und  bei  der 
Belagerung  von  Kosel. 

1761  kam  das  Regiment  (bei  der  Erstürmung  von  Schweidnitz  im 
Reserve-Verhältnisse  gestanden,  das  3.  Bataillon  Besatzung  in  Glatz)  nicht 
in  das  Feuer. 

1762  ebenfalls  nur  ein  Detachement  unter  Major  Nasky  an  der  helden- 
müthigen  Vertheidigung  von  Schweidnitz  theilgenommen. 

Michael  Wallis.  1778/1779  Regiment  rurd  Grenadiere  (Bataillon 
Carrato)  in  Böhmen,  ohne  Gefecht. 

1788  das  Leib-  und  Oberst-Bataillon,  anfänglich  getrennt,  dann  vereint, 
bei  der  Haupt- Armee,  ohne  an  einer  Action  theilzunehmen;  die  Grenadiere 
nicht  ausmarschiert. 

1789  kamen  beide  Bataillone  zur  Belagerung  von  Belgrad. 

1790  wurden  selbe  zu  dem  Observations-Corps  in  Böhmen  (Mähren) 
eingetheilt. 


1793  wurden  dieselben  zwei  Bataillone  nach  den  Niederlanden  ge- 
sendet und  fochten  bei  Aldenhoven,  der  Einnahme  von  Diest,  in  den  Gefechten 
bei  Berchem  und  vor  Antwerpen;  dann  in  der  Haupt-Armee  bei  Famars  und 
bei  der  Einschliessung  von  Valenciennes. 

An  der  späteren  Erstürmung  des  Camp  Cesar  waren  auch  die  aus  den 
Erblanden  nachgerückten  Grenadiere  (Bataillon  Walsch)  betheiligt  und  kam 
das  Regiment  sodann  zu  der  Belagerung  von  le  Quesnoy:  am  17.  August 

haben  zwei  Compagnien  unter  Major  Franz  Graf  Wallis  einen  Ausfall  aus 
der  Festung  mit  Entschlossenheit  zurückgewiesen,  das  Regiment  in  dem  Ge- 
fechte in  dem  Walde  von  Mormal);  endlich  war  es  bei  Maubeuge  (Wattigmes 
und  in  den  Gefechten  bei  Bassuyan  und  Mazinghien. 

1794  focht  das  Regiment  vor  Landrecies,  bei  Priches,  Beaurepaire  und 
le  Cäteau,  dann  in  der  Schlacht  bei  Tourcoing  (das  Oberst-Bataillon  unter 
Major  Graf  Wallis  mehrere  Verschanzungen  erstürmt):  in  der  Schlacht  bei 
Toumay  zeichnete  sich  das  Regiment  in  dem  Kampfe  um  Templeuve  aus.  focht 
am  13.  Juni  mit  besonderer  Tapferkeit  bei  Rousselaer  und  kam  dann  als 
Besatzung  nach  Maastricht,  von  wo  es  in  Folge  Capitulation  nach  den  Erb- 
landen abrückte. 


')  Als  Brigadier,  Colonnen-Commandant  einiger  Grenadier-Bataillone  verwendet. 


— 195  — 


Die  Grenadiere  (im  Corps  Kaunitz,  an  der  Sambre)  bei  Solre-le-Cäteau 
Rouvroj,  Erquelinnes  und  Gosselies  (Charleroi),  Rousselaer  und  Hooglede  brav 
gekämpft.  Regiments-Commandant  Obrist  Graf  Pachta  wiederholt  wegen 
guter  Führung  des  Regiments  belobt. 

1795  kamen  nur  die  Grenadiere,  nunmehr  am  Rhein  stehend,  bei  dem 
Sturm  auf  Mannheim  in  das  Feuer. 

1796  fochten  dieselben  bei  Kuppenheim,  Malsch,  Neresheim  und  Würz- 
burg (ausgezeichnet),  dann  im  Verein  mit  dem  reorganisierten  Leib-Bataillone 
bei  Biberach,  Emmendingen  und  Schliengen  und  rückten  dann  zu  der  Be- 
lagerung von  Kehl,  wo  sich  insbesondere  das  Grenadier-Bataillon  Pietsch 
(dabei  die  Division  des  Regiments)  bei  dem  Sturm  am  6.  Januar  1797  aus- 
zeichnete. 

Das  Oberst-Bataillon,  auf  den  Kriegs -Schauplatz  in  Italien  gesendet, 
zeichnete  sich  in  den  Gefechten  hei  Codogno  aus:  hei  dem  späteren  Rückzuge 
nach  Tvrol  war  es  in  dem  Kachhut-Gefechte  bei  Dolce  und  zeichnete  sich 
bei  Erstürmung  der  Verschanzungen  am  Monte  Baldo  (Madonna  della  corona) 
erneuert  aus.  Das  nachgerückte  3.  Bataillon  nahm,  sowie  das  frühere,  an  den 
dreitägigen  Kämpfen  hei  Lonato-Castiglione  theil,  ferner  an  jenen  am  Monte 
Baldo  und  wurd-en  beide  in  dem  Gefechte  bei  Primolano  verspiengt  und 
grösstentheils  gefangen.  Eine  aus  Resten  derselben  (Ranzionierten  u.  A.) 
formierte  Division,  mit  je  einer  von  Kr.  16  und  27  ein  combiniertes  Bataillon 
unter  Oberstlieutenant  Ude  des  Regiments  bildend,  in  dem  Gefechte  hei 
la  Pietra  sich  ausgezeichnet,  dann  hei  Rivoli  (November). 

1797  focht  dieses  Bataillon  in  der  dreitägigen  Schlacht  hei  Rivoli:  später 
als  3.  Bataillon  des  Regiments  completiert,  winde  es  in  dem  Gefechte  an  der 
Piave  (Fortogna)  mit  den  Truppen  der  Brigade  Lusignan  versprengt,  gefangen 
und  verlor  auch  seinen  tapferen  Commandanten,  der  tödtlich  verwundet  in 
feindlicher  Gefangenschaft  starb. 

Das  am  Rhein  stehende  Leib-Bataillon  nicht  in  das  Feuer  gekommen. 

Die  Grenadiere  in  Deutschland  verbheben. 

1799  war  das  3.  Bataillon  in  der  Brigade  Loudon  in  Tyrol,  focht  bei 
Schuls  und  Täufers:  hier  versprengt,  rettete  sich  nur  ein  kleiner  Theil  unter 
ausserordentlichen  Mühseligk eiten  durch  das  Lang-Tauferer  und  Kauner  Thal 
nach  Landeck,  von  wo  der  Rest  und  die  Grenadiere  (Bataillon  Weissenwolf) 
zum  Corps  Bellegarde  stiessen  und  das  zweite  Gefecht  bei  Täufers  mit- 
machten. 

Das  Leib  - und  Oberst  - Bataillon  in  der  Brigade  ihres  Regiments- 
Commanclanten  Obersten  Strauch  bei  den  Operationen  im  Valtelin,  Gefecht 
bei  Edolo:  in  jenem  am  Monte  Aprica  (Monte  Rotta)  die  Franzosen,  nachdem 
die  Munition  ausgegangen  war,  mit  Kolben  und  Bajonnett  zurückgewiesen ; 
später  bei  Chiavenna. 

Weiter  wirkten  dieselben  in  den  Kämpfen  am  St.  Gotthard  und  im 
Rhöne-Thale  (bei  Ritzingen,  Rosswald,  Grinselberg  und  A.),  dann  bei  der  Er- 
stürmung der  Verschanzungen  am  St.  Gotthard  unter  Suwarow  mit. 

Oberlieutenant  Bayer,  welcher  bei  Soazza  ehren  Transport  kaiserlicher 
Gefangener  befreit  hatte,  wurde  aussertourlich  zum  Hauptmann  befördert. 

Die  nach  Italien  gerückten  Grenadiere  unter  ihrem  Commandanten 
Oberstlieutenant  Nikolaus  Grafen  Weissenwolf  des  Regiments,  bei  Novi  und 
am  Col  di  Tenda  gefochten. 

Vacat  Wallis.  1800  anfänglich  zwei  Bataillone  des  nach  Italien  ge- 
rückten Regiments  hei  der  Belagerung  von  Fenestrelles.  das  1.  Bataillon  Be- 
satzung in  Turin.  Die  Grenadiere  an  der  Riviera,  in  dem  Gefechte  am  Monte 
S.  Giacomo,  dann,  sowie  das  3.  Bataillon,  in  jenem  am  Col  di  Tenda  mit  Aus- 
zeichnung gefochten.  endlich  in  dem  Gefechte  am  Var.  Das  Oberst-Bataillon 
focht  in  dem  Gefechte  bei  Romano,  das  später  vereinigte  Regiment,  sowie  die 
Grenadiere,  hei  Marengo  und  Pozzolo. 

Erzherzog  Rainer.  1805  mit  allen  fünf  Bataillonen  auf  dem  Kriegs- 
schauplatz in  Deutschland,  focht  das  Regiment  bei  Jungingen  (ein  Bataillon 
am  Michaelsberge)  und  gerieth  in  Folge  der  Capitulation  von  Ulm  in  Kriegs- 
gefangenschaft. 


13* 


— 196  — 


1809  mit  drei  Bataillonen  im  1.  Corps  (Bellegarde)  eingetheilt,  kam  das 
Regiment  in  Bayern  nickt  in  das  Gefecht.  In  der  Schlacht  bei  Aspern  zeichnete 
sich  am  ersten  Schlachttage  insbesondere  das  2.  Bataillon.  Hauptmann  Mur- 
in anu,  bei  der  Erstürmung  von  Aspern  aus;  am  22.  Mai  Hauptmann  Vern- 
holz  mit  einer  Division  durch  standhafte  Verth eidigung  einer  ausserhalb  ge- 
legenen Scheuer  sein  zur  Wiedereroberung  dieses  Ortes  beigetragen. 

Die  Grenadiere  (Bataillon  Wieniawsky)  in  Bayern  wenig  engagiert,  in 
den  Kämpfen  tun  Esslingen  sich  ausgezeichnet. 

Bei  Wagram  zeichnete  sich  das  Regiment  in  den  Kämpfen  um  Aderklaa. 
sowie  durch  seine  feste  Haltung  auf  dem  Rückzuge  aus:  Hauptmann  Fabary. 
Commandant  des  1.  Bataillons,  sich  besonders  ausgezeichnet;  ebenso  brav 
focht  es  bei  Znaym,  dessgleichen  die  Grenadiere  in  beiden  Actionen. 

Major  Murmann  und  Hauptmann  Christoph  Vernkolz  erhielten  deniLZTO. 

1818  bei  der  Armee  in  Deutschland  eingetheilt,  geriethen  in  der  Schlacht 
bei  Dresden  zwei  Bataillone  in  der  Division  Mesko  nach  tapferer  Gegenwehr 
in  Gefangenschaft  und  nahmen  an  den  weiteren  Ereignissen  nur  die  Grenadiere 
(Bataillon  Fischer),  sowie  das  3.  und  das  Landwehr-Bataillon,  welches  früher 
das  Gefecht  bei  Arbesau  mitgemacht,  tkeil:  bei  Leipzig — Dölitz  sich  ins- 
besondere die  Grenadiere  ausgezeichnet.  Regiments-Commandant  Oberst  Graf 
Leinin  gen  bei  Dresden  die  Fahnen  des  Regiments  mit  eigener  Lebensgefahr 
gerettet. 

Das  3.  und  Landwehr-Bataillon  schliesslich  bei  der  Blockade  von  Castel. 

1814  üakmen  obige  Abtheilungen  und  das  neu  aufgestellte  1.  Bataillon 
an  den  Operationen  der  Süd-Armee  theil  und  zwar  Einnahme  von  Fort  .Joux. 
Fort  St.  Andre,  Erstürmung  des  Mont  Bregille  vor  Besanpon.  hiebei  Oberst- 
lieutenant O’Donell  sich  ausgezeichnet,  eine  Division  in  dem  Gefechte  bei 
Poligny;  das  Regiment  sodann  nach  Savoyen  gerückt.  Die  vor  Besanoon  zurück- 
gebliebenen Grenadiere  sich  bei  Abweisung  des  Ausfalles  am  31.  März  au-- 
gezeichnet,  Unterlieutenant  Emanuel  Zitzmann  wegen  bewiesener  Tapferkeit 
zum  Oberlieutenant  befördert.  Ebenso  für  ihre  Leistungen  während  des  Feld- 
zuges nachträglich  mit  dem  LO.  decoriert:  Oberstlieutenant  Johann  Wilhelm 
Graf  Klebelsberg  und  Major  Wenzel  Freiherr  von  Kotz. 

1815  das  3.  Bataillon  an  einigen  Gefechten  vor  Beifort  theilgenommen. 
das  Regiment  bei  der  Einnahme  von  Langres,  dann  Besatzung  daselbst;  die 
Grenadiere  und  das  Landwehr-Bataillon  nicht  in  das  Feuer  gekommen. 

1848  betheiligten  sich  Abtheilungen  des  in  Maynz  gainisonierenden 
Regiments  an  dem  Strassen-Kampfe  in  Frankfurt  a.  M.,  ebenso  die  Grenadiere 
(Bataillon  Cerrini)-  an  jenem  in  Prag,  später  kam  dieses  Bataillon  zu  der  Ein- 
nahme von  Wien. 

1849  fochten  selbe  (nunmehr  Bataillon  Fischer)  nach  vorübergehender 
Verwendung  vor  Komorn  mit  Auszeichnung  in  den  Kämpfen  an  der  Waag 
(Pered-Zsigard),  dann  vor  Komorn  (11.  Juli),  endlich  bei  Szöreg. 

Für  Auszeichnung  in  diesen  Feldzügen  erhielten: 

MVK.  Oberstlieutenant  Franz  Freiherr  von  Paumgartten.  Grenadier- 
Bataillons-Commandant  Oberst  Moiiz  Ritter  von  Chmielnicki;  die  Haupt- 
leute Georg  von  Oklopsia  und  Alfred  Graf  Erbach:  die  Oberlieutenants 
Coloman  von  Andrassi,  Anton  Ritter  von  Minkowitz  und  Gustav  Worel: 
die  Unterlieutenants  Johann  Nicke  und  Carl  (Ludwig)  Freiherr  von  Leonhardi. 

Kronprinz  von  Sachsen.  1859  mit  drei  Feld-  und  dem  Grenadier- 
Bataillone  im  8.  Corps  Benedek  eingetheilt  (das  4.  Bataillon  in  Venedig  . kam 
das  Regiment  bei  Magenta  nicht  in  das  Gefecht,  focht  mit  Auszeichnung,  aber 
bedeutenden  Verlusten,  bei  Melegnano,  ebenso  brav  bei  Solferino  Kämpfe  um 
S.  Martine),  in  welcher  Schlacht  die  6.  Division.  Hauptmann  Steiger,  die 
verloren  gegangene,  dominierend  gelegene  Kirche,  ohne  einen  Schuss  zu  tliun. 
mit  dem  Bajonnette  wieder  nahm. 

Für  ihr  tapferes  Verhalten  in  diesem  Feldzuge  erhielten: 

LO.  Oberlieutenant  Heinrich  Sedlaczek. 

EKO  3.  Oberstiieutenant  Ernst  Wiedemann:  Major  Joseph  Heller: 
die  Hauptleute  Anton  Steiger,  Ignaz  Seewald:  die  Oberlieutenants  Theodor 


— 197  - 


von  Salemfels,  Victor  Baron  Rau,  Leopold  Rübsamen  und  Friedrich 
Wanko  (vor  dem  Feinde  gefallen). 

MVK.  Oberst  Bernhard  von  Nowey;  die  Majore  Joseph  Heller, 
Ferdinand  Hofmann;  die  Hauptleute  Hermann  Thour,  Ignaz  Seewald, 
Anton  Steiger,  Heinrich  Fischer,  Ignaz  Täuber,  Joseph  Seewald,  Carl 
Heidi;  die  Hnterlieutenants  Max  Götz,  Anton  Standeisky,  Joseph  Maraus. 

GVK.m.d.Kr.  Regiments-Arzt  Dr.  Sie  gl. 

1866  in  Süd-Tyrol  stehend,  nahmen  Abtheilungen  des  in  den  einzelnen 
Halb-Brigaden  vertheilten  Regiments  an  allen  grösseren  Actionen  ehrenvollen 
Antheil;  so  bei  Ponte  Caffaro,  Lodrone,  Cimego,  am  Monte  Notta,  Ver- 
theidigung  von  Fort  Ampola,  Bezzecca  u.  a. ; das  4.  Bataillon  Vertheidigung  von 
Theresienstadt. 

Decoriert  wurden  mit: 

EK0.3.  Oberstlieutenant  Philipp  Graf  Griinne  (als  Halb-Brigade- 
Commandant). 

MVK.  Major  Julian  Ritter  von  Krynicki;  die  Hauptleute  Rudolph 
Ruczicka,  Eduard  Schram,  Rudolph  Storch;  Oberlieutenant  Ferdinand 
Kraliczek. 

Prinz  Georg  von  Sachsen.  1878  an  der  Occupation  Bosniens  nicht 
betheiligt,  nahmen  1881/1882  Abtheilungen  des  im  Occupations-Gebiete  hegenden 
Regiments  an  einigen  kleineren  Affairen  theil,  so  am  Korito,  am  Planik,  bei 
Vranva-Dubrava  und  bei  Bracici. 

Decoriert  wui'den  mit: 

KKO.3.  Oberstlieutenant  Hugo  Edler  Landwehr  von  JVehrheim 
und  Hauptmann  Theodor  Scrabal. 

MVK.  Hauptmann  Conrad  Ritter  Etz  von  Strassthal;  Oberlieutenant 
Julius  Kreipner;  die  Lieutenants  Friedrich  Seemann,  Franz  Donda,  Franz 
Martinu  und  Simon  Lalic  (Letzterer  vor  dem  Feinde  gefallen,  nachträglich 
zuerkannt). 


Tapferkeits-Medaillen. 


Goldene 

Silberne 

G-oldene 

Silberne 
I.  CI.  II.  CI. 

1792—1801 

3 

24 

1848 

— 

— 

5 

1805 

— 

1 

1849 

1 

— 

— 

1809 

2 

8 

1859 

6 

64 

66 

1813—1815 

2 

7 

1866 

— 

4 

20 

1882 

2 

1 

15 

Adjustierung. 

1726  weisser  Rock,  rothe  Aermel- Aufschläge ; 

1743  weisser  Rock,  blaue  Aufschläge  (von  1748  an  wieder  roth); 

1757  weisser  Rock,  Camisol  und  Lnterfutter,  rothe  Aufschläge; 

1767  weisser  Rock,  rosenrotke  Egalisierung,  weisse  Knöpfe; 

1810  weisser  Rock,  dunkelblaue  Egalisierung,  gelbe  Knöpfe; 

1868  dunkelblauer  Waftenrock.  aschgraue  Egalisierung,  gelbe  Knöpfe. 


U ngarisches  Infanterie  - Regiment. 

(1857)  Ergänzungs  - Bezirks  - Commando  : Komorn. 

(1894)  Kornes  Ton  Mad,  Georg1,  FZM. 

Errichtung  und  nachgefolgte  Veränderungen.  1702  laut  Vertrag  ddo. 
Bruckhausen  23.  Juni,  aus  den  beiden  vom  Herzoge  von  Braunschweig- 
Wolfenbüttel  dem  Kaiser  überlassenen  Regimentern  Holstein -Plön  und  Elengel 
(früher  Heeringen)  gebildet,  mit  1.  Juli  zu  Göttingen  förmlich  in  den  kaiser- 
lichen Dienst  übernommen  und  auf  den  Fuss  der  übrigen  deutschen  Regi- 
menter gebracht. 

1709  zwei  Compagnien  zur  Errichtung  des  Regiments  Plischau  iNr.  22). 
1711  eine  zu  jener  des  für  den  Dienst  in  Spanien  formierten  Regiments  Toldo 
(1720  aufgelöst)  abgegeben,  ebenso  1715  zwei  Compagnien  zur  Errichtung  des 
Regiments  Jung- Württemberg  (Nr.  10),  dagegen  1714  einige  Compagnien  des 
übernommenen  Regiments  Hildesheim  incorporiert. 

Die  1727  aufgestellten  Auctions-Compagnien  (4.  Bataillon)  1731  an  die 
Regimenter  Ludwig  Württemberg  (Nr.  10)  und  O’Neillan  (Nr.  57)  abgegeben. 

1741  beziehungsweise  1747—1748  je  eine  Compagnie  der  aufgelösten 
Regimenter  Schmettau,  Heister  und  Arenberg,  dann  O'Güvy  incorporiert. 

Seit  1769  führt  das  Regiment  die  Nummer  12. 

1860  ein  Bataillon  an  das  neu  aufgestellte  Linien-Infanterie-Regiment 
Nr.  71,  1883  eines  an  das  Infanterie-Regiment  Nr.  92  abgegeben. 

Ergänzung.  Von  1766 — 1806  hatte  das  Regiment  einen  Werbe-Rayon  im 
churrheinischen  Kreis.  1771  (1781)  erhielt  es  einen  ständigen  Werh-Bezirk  in 
Mähren,  Ohnützer  Kreis,  oberer  Theil.  mit  der  Stabs-Station  Mährisch-Neustadt, 
von  1775 — 1807  hatte  es  einen  Aushilfs-Bezirk  in  West-Galizien  (Beizer  Kreis, 
dann  Zamosc). 

Von  1808  — 1817  ergänzte  sich  das  Regiment  je  zur  Hälfte  aus  dem 
mährischen  AntheiLWerb-Bezirks-Station  Olniütz  und  dem  galizischen  (Tamow — 
Bochnia).  1830  wurde  das  Regiment  mit  der  Ergänzung  ganz  nach  Galizien  über- 
wiesen und  erhielt  Sanok  als  AVerb-Bezirks-Station. 

Seit  1853  endlich  erhält  das  Regiment  seine  Ergänzung  aus  Ungarn  und 
zwar  anfänglich  aus  Ober-Ungarn,  AA7erb-Bezirk  Leutschau,  seit  1857  aus  dem 
Komorner  und  angrenzenden  Comitate  mit  der  Ergänzungs- Bezirks  - Station 
Komorn. 

Grenadier-Division.  1769—1775  bildete  die  Division  des  Regiments  mit 
jener  von  Nr.  40  das  3.  mährische  Bataillon  ä vier  Compagnien,  1775  wurde 
das  Bataillon  durch  Eintheilung  der  Division  von  Kärolvi  Nr.  52  auf  sechs 
Compagnien  completiert,  1779  wurde  selbe  im  Vereine  mit  jener  von  Nr.  40  in  das 
2.  mährische  Bataillon  übersetzt,  in  welchem  noch  jene  von  Nr.  1 stand  (bis  1797  ■ 


- 199  — 


In  dem  Feldzuge  1799 — 1801  bildeten  die  Divisionen  von  Nr.  1,  7,  12. 
in  jenem  1809  die  Divisionen  von  Nr.  12,  20  und  23  ein  Bataillon.  1810 — 1818 
standen  die  Divisionen  von  Nr.  1,  12  und  57,  endlich  1818 — 1852  jene  von  Nr.  1, 
12  und  29  in  einem  Bataillon  vereint. 

Friedens-Garnisonen.  1711  Breisach.  1723  Freiburg,  (1730  Mantua),  1731 
Freiburg,  1736  Lodi,  1737  Alt-Gradisca,  1739/10  Raca  (Svrmien),  1718  Risek, 
1751  Mähren,  1753  Olmütz,  1755  Prossnitz,  1763  Kaufim,  dann  Laibach, 
1766  Olmütz,  (Mährisch-Neustadt),  1779  Olmütz,  dann  Mährisch-Neustadt.  1797 
Schrobenhausen  (Bayern),  1801  Mährisch-Neustadt,  1805  Iglau,  1806  Olmütz, 
1 810  Mährisch-Neustadt,  1811  Brescia,  1815  Krumau,  1816  Mährisch-Neustadt, 
1817  Olmütz.  1821  Neapel,  1823  Nocera,  1821  Capua,  dann  Gaeta,  1825  Mai- 
land, 1831  Lodi,  1832  Mailand,  dann  Reggio,  1833  Brescia,  dann  Parma,  1831 
Mantua,  1835  Piacenza,  1836  Pest,  1812  Kaschau,  1813  Tarnöw,  1819  Arad,  dann 
Klausenbuxg,  1850  Temesvar,  dann  Peterwardein,  1851  Grosswardein,  1853 
Lemberg,  1851  Rzeszow,  1855  Krakau,  1859  Agram,  dann  Temesvar,  1860 
Klagenfurt,  1861  Wolfsberg,  1862  Ohnütz,  1866  Königgrätz,  1869  Komom, 
1873  Krakau,  1881  Bihac,  1882  Komom,  1886  Wien,  1890  Komorn. 

Regiments-Knaben-Erzishungshaus.  1782  zu  Mährisch-Neustadt  activiert; 
von  1830  an  wurden  die  Soldaten-Knaben  gemeinschaftlich  mit  jenen  von 
Nr.  57  im  7.  galizischen  Regiments-Knaben-Erziehungshause  zu  Sternberg  aus- 
gebildet, dasselbe  1813  nach  Staremiasto  verlegt. 


Regiments-Inhaber. 


1702  Hol  stein- Plön,  Adolph  August 
Herzog  zu,  Ohrist. 

(1701  Leiningen -Westerburg,  Philipp 
Graf,  FML.)1). 

1701  Du  Saix  d'Arnant,  Hubert 
Dominik  Graf,  Obrist — FM. 

1728  Kettler,  Christoph  Bernhard  Frei- 
herr von,  GFWM.-FML. 

1731  Rumpf,  Franz  Ignaz  Graf,  GFWM. 

1736  Wuttgenau,  Gottfried  Ernst  Frei- 
herr von,  FZM.2). 

1737  Reitzenstein,  Friedrich  Ernst 
Freiherr  von,  FML. 


1739  Botta  d'Adorno,  Anton  Otto 
Marquis,  FML.— FM. 

1775  Khevenhüller  - Metsch,  Joseph 
Graf,  FML. 

1792  Manfredini,  Friedrich  Marquis. 
GM.— FML.3). 

1809  Liechtenstein,  Alois  Fürst,  GM. — 
FZM. 

1831  Rothkirch  und  Panthen, Leonhard 
Graf,  FML. 

1812  Wilhelm,  Erzherzog.  Oberst — 
FZM.4). 

1891  Koväcs  von  Mad,  Georg.  FML. — 
FZM. 


Zweite  Inhaber. 

Von  1812 — 1841  Lobenstein,  Wilhelm  von,  FML.:  von  1811 — 1851 
Mertz,  Friedrich  Wilhelm  von,  FML.5);  von  1851 — 1861  Rath,  Heinrich  Frei- 
herr von,  FML.;  von  1865  — 1870  Rossbacher  Rudolph  Freiherr  von,  FML.6). 


Regimeuts-Commau  (lauten. 

1701  Plischau,  Engelbertvon,  Oberst-  ■ 1704  der  Inhaber  Oberst  D’Arnant. 
lieutenant.  | 1705  Pli  sch  au.  Oberst. 


*)  Hatte  die  Inli  ab  er  scliaft  des  Regiments  niclit  angetreten,  wurde  mit  Patent  vom 
B.  August  1704  liiezu  ernannt,  demselben  jedoch  schon  mit  Patent  vom  18.  August  1704  das 
erledigte  Cürassier-Regiment  Taaffe  verliehen. 

2)  War  früher  Inhaber  des  jetzigen  Infanterie-Regiments  Nr.  3. 

3)  Quittierte  1809  als  toscanischer  Unterthan  den  kaiserlichen  Dienst. 

4)  War  seit  1854  gleichzeitig  Inhaber  eines  Artillerie-Regiments,  seit  1863  als  Hoeh- 
und  Deutschmeister  auch  Inhaber  des  Infanterie -Regiments  Nr.  4. 

5)  Wegen  seines  "Verhaltens  als  Festungs-Commandant  in  Komorn  (1848)  cassiert.  der 
Inh  ab  er- Würde  verlustig, 

6)  Wurde  Inhaber  des  Infanterie-Regiments  Nr.  71. 


— 200  — 


1707  Portia  Carl  Johann  Graf,  Obrist- 
lieutenant— Obiist. 

1718  München  Peter  von,  Obrist. 

1726  D amnitz,  Wolfgang  von,  Obrist. 

1727  Nell  von  Damenagger,  Johann 
Heinrich,  Obristlieutenant— Obrist. 

1731  Rieben,  Joseph  von,  Obrist- 
lieutenant— Obrist. 

1737  Pöttinger,  Johann  Christoph 
von,  Obrist. 

1742  Saint-Andre,  Friedrich  Daniel 
Freiherr  von,  Obrist. 

1745  Collin,  Claudius  Gregor  von, 
Obrist. 

1746  Arenberg,  Carl  Leopold  Herzog 
von,  Obiist. 

1747  Ivupperwolf,  Christian  von, 
Obrist. 

1755  Kinsky,  Franz  Ulrich  Fürst, 
Obrist. 

1757  Eimendorff,  Friedrich  Freiherr 
von,  Obrist. 

1760  Latte  r mann,  Fr  anz  von,  Ob  erst. 

1771  Rieben,  Friedrich  Wilhelm  Frei- 
herr von,  Oberst. 

1773  Borwitz,  Johann  von,  Oberst. 

1784  Scheidlin,  Christoph  von, Oberst. 

1789  Schellenberg,  Joseph  Freiherr 
von,  Oberst. 

1796  Klein,  Stephan,  Oberst. 

1797  Reisinger,  Maximilian  von, 
Oberst. 

1800  Bojakowsky,  Franz  Freiherr 
von,  Oberst. 


1805  Liechtenstein,  Alois  Fürst  zu, 
Oberst. 

1809  W inzian,  Timotheus  von.  Oberst. 

1813  Lass,  Anton,  Oberst. 

1814  Reising  von  Reisinger,  Maxi- 
milian Freiherr  von,  Oberst, 

1826  Dobler  von  Friedburg,  Leon- 
hard, Oberst. 

1832  Bossard,  Carl,  Oberst. 

1839  Victor  von  Pontis,  Vincenz, 
Oberst. 

1846  Sossai,  Anton,  Oberst. 

1848  Martini,  Joseph  von,  Oberst. 

1849  Mars  an  o,  Wilhelm,  Oberst. 

1850  Bajzath  von  Peszak,  Michael, 
Oberst. 

1853  Verannemann  von  Water- 
vliet,  Carl  Chevalier,  Oberst. 

1859  Kreysser  Edler  von  Krev- 
ssern,  Leopold,  Oberst. 

1866  Würth  Edler  von  Hartmühl, 
August,  Oberst. 

1872  Kirsch,  Heinrich,  Oberst. 

1874  Prohaska,  Friedlich,  Oberst. 

1878  Opitz,  Carl,  Oberst. 

1879  Schrott,  Carl,  Oberst. 

1884  Feldenhauer,  Carl.  Oberst. 

1885  Spulak  Edler  von  Bahnwehr, 
Johann,  Oberst, 

1887  Blaschek,  Johann  Ritter  von, 
Oberst. 

1891  Perin  von  Wogenburg,  Moriz 
Ritter  von,  Oberst, 

1896  Pukl,  Carl,  Oberst. 


Res  er  re-  Comm  and  anten . 


1869  Krzisch,  Joseph,  Oberst. 

1870  Kirsch,  Heinrich,  Oberstlieu- 
tenant-Oberst. 

1872  Much,  Ferdinand,  Oberstlieu- 
tenant-Oberst. 

1876  Pin  dt  er  von  Pint  er  sh  ofen,  Lud- 
wig Ritter  von,  Oberstlieutenant. 


1 1877  Abele  von  Lilienberg,  Johann 
Freiherr,  Oberstlieutenant. 

1878  Bauer,  Julius,  Oberstlieutenant. 
1881  Schilhavsky  von  Bahnbrück, 
Joseph  Ritter  von,  Oberst. 


Tor  dem  Feinde  gefallene  höhere  Officiere. 

1713  Obristwachtmeister  Kreutzberg  in  der  Yertheidigung  von  Frei- 
burg f. 

1737  Regiments-Commandant  Oberst  Joseph  von  Rieben  in  dem  Treffen 
bei  Banjaluka  abgängig1). 

lbOO  Oberstlieutenant,  Commandant  eines  Grenadier-Bataillons,  Anton 
Flemming  in  der  Schlacht  bei  Biberach  y. 

1809  Major  Ludwig  Becker  in  dem  Treffen  bei  Hausen  y. 

Major  Joseph  Freiherr  von  Odkolek  an  den  in  derselben  Affaire  er- 
haltenen schweren  Verwundungen  gestorben. 

Major  Wenzel  Eiselt  in  dem  Gefechte  bei  Linz  y. 

1866  Oberst  Qua-Brigadier  Leopold  Edler  von  Kreyssern  in  dem 
Treffen  bei  Skalitz  y. 

Major  Gustav  Vogel  in  der  Schlacht  bei  Königgrätz  y. 


‘)  Wahrscheinlich  im  Vrbas-ELusse  ertrunken. 


— 201  - 


Feldzüge. 

Holstein-Plön.  1702  auf  clen  Kriegs-Schauplatz  nach  Italien  ab- 
gerückt. nahm  1703  ein  Bataillon  an  dem  U eberfalle  auf  das  Corps  Albergotti 
bei  Finale  di  Modena  theil;  das  Begiment  verbheb  später  in  Ostiglia. 

1704  kam  das  Regiment  als  Besatzung  nach  Mirandola,  dessen  Ver- 
tlieidigung  dasselbe  mitmachte.  Eine  zumeist  aus  Recruten  bestehende  Ab- 
theilung1) auf  dem  Kriegs-Schauplatze  in  Ungarn,  Gefecht  bei  Smolenice,  dann 
Schlacht  bei  Tyrnau. 

D’ Amant.  1705  die  in  Mirandola  gestandenen  Abtheilungen  in  Folge 
Capitulation  kriegsgefangen;  ein  bei  der  Armee  des  Prinzen  Eugen  eingetkeiltes 
Detachement  die  Schlacht  bei  Cassano  mitgemacht;  das  Bataillon  aus  Ungarn 
nach  Bayern  gezogen,  wo  es  sich 

1706  an  der  Niederwerfung  des  Aufstandes,  bei  welcher  Regiments-Inhaber 
Obrist  d’Arna.nt  sich  viele  Verdienste  erwarb,  speciell  bei  der  Einnahme  von 
Cham,  betheiligte.  Das  Regiment  im  Treffen  von  Calcinato.  dann  nach  Tyrol, 
später  auch  nach  Bayern.  Ein  erneuert  nach  Ungarn  gerücktes  Bataillon  bei 
dem  Sturme  auf  die  Verschanzungen  von  Karva-Neudorf  und  der  Wieder-Ein- 
nahme  von  Gran  gefochtem 

1707  standen  zwei  Bataillone  (acht  Compagnien  und  die  Grenadiere)  in 
Ungarn,  Verproviantierung  von  Leopoldstadt,  vier  Compagnien  in  Siebenbürgen. 

1708  Schlacht  von  Trentschin,  dami  in  den  Bergstädten,  acht  Compagnien 
in  Bayern. 

1709  erstere  bei  den  Truppen  am  rechten  Donau-Ufer;  eines  der  in  Bayern 
verbliebenen  Bataillone  zur  Reichs-Armee  gezogen,  Treffen  bei  Rumersheim  (ein 
grosser  Theil  gefangen). 

1710  ein  Bataillon  Blockade  von  Neuhäusel,  dann  auf  Postierung  zwischen 
Donau  und  Theiss;  zwei  Bataillone  (acht  Compagnien)  bei  der  Reichs-Armee 
auf  Postierung  im  Schwarzwald. 

1711  bei  der  Reichs-Armee,  ohne  Gefecht,  die  Compagnien  aus  Ungarn 
nach  Bayern  gerückt. 

1712  das  Regiment  im  Lager  bei  Philippsburg. 

1713  ein  Bataillon  Verteidigung  von  Landau,  in  Folge  Capitulation  kriegs- 
gefangen; das  2.,  sowie  das  aus  Bayern  nachgerückte  3.  Bataillon,  beiVertheidigung 
der  ., Schwarzwald-Linien”,  dann  Besatzung  in  Freiburg,  an  dessen  standhafter 
Vertlieidigung  durch  FML.  Harsch  sie  nunmehr  theilnahmen;  Grenadier-  Haupt- 
mann "Wolf  sich  hervorgethan. 

Rumpf.  1734  standen  zwei  Bataillone  in  Breisach,  das  dritte  bei  der 
operierenden  Armee. 

1735  waren  zwei  Bataillone  im  Schwarzwald,  zwei2)  bei  der  operierenden 
Armee;  Ende  October  nach  Italien  in  Marsch  gesetzt. 

Reitzenstein.  1737  im  Corps  Hildburghausen  eingetheilt,  nahm  das 
ganze  Regiment  an  der  Belagerung  von  Banjaluka  theil;  in  dem  Treffen  bei 
Banjaluka  Obristwachtmeister  Willielm  Freiherr  von  Roth  sich  ausgezeichnet3), 
befördert. 

1738  zwei  Bataillone  und  die  Grenadiere  in  der  Haupt-Armee,  Treffen 
beiKornia  unclMehadia  (nur  Grenadiere);  das  3.  Bataillon  unter  Obristlieutenant 
Baron  Roth  Raca  standhaft  vertheidigt.  Roth  wurde  in  Amerkennung  seiner 
Verdienste  zum  Obrist  und  Commandanten  von  Browne-Infanterie  (Nr.  36)  ernannt. 

Botta.  1739  das  Regiment  (ein  Bataillon  in  Raca)  in  dem  Treffen  bei 
Pancsova. 

1741  standen  zehn  Compagnien  in  der  ersten  Vertheidigumg  von  Neisse 
und  fochten  später  bei  Mollwitz;  clie  übrigen  sieben  Compagnien  Vertheidigung 
von  Brieg  (durften  in  Folge  Capitulation  zwei  Jahre  nicht  gegen  Preussen 
dienen) 4). 


J)  Später  verstärkt,  in  ein  Bataillon  formiert. 

2)  Das  4.  neu  aufgestellt. 

3)  Mit  seinem  Bataillon  und  einem  von  'Wolfenbüttel  (Nr.  29)  den  Rückzug  gedeckt. 

4,  Kamen  nach  Eger. 


— 202  — 


1742  obige  sieben  Compagnien  V ertkeidigung  von  Eger  gegen  die  Fran- 
zosen (bis  zur  Auswechslung  kriegsgefangen).  Die  übrigen  Abtheilungen  in  ein 
Bataillon  formiert  bei  Zahaj  (wenig  im  Feuer),  dann  Belagerung  von  Prag,  wo 
auch  die  oben  erwähnten  Compagnien  wieder  einrückten:  Detachements  bei 
der  Einnahme  von  Leitmeritz  und  Tetschen. 

1743  in  der  Haupt- Armee,  Vorrückung  an  den  Ehein. 

1744  die  Grenadiere  bei  dem  Rhein-Uebergange,  später  in  Böhmen  bei 
Teltschitz  im  Feuer  gestanden. 

Regiments-Commandant  Obrist  Baron  Saint-Andre  als  Cordons-Com- 
mandant  die  Vertheidigung  von  Paschkau  durch  eine  Abtheilung  Kolowrat 
(Nr.  17)  geleitet. 

1745  focht  das  Regiment  bei  Hohenfriedberg  und  Soor,  wo  es  grosse 
Verluste  erlitt. 

1746  auf  den  Kriegs-Schauplatz  nach  den  Niederlanden  gesendet,  ein  De- 
tachement Vertheidigung  der  Citadelle  von  Antwerpen,  das  Regiment  (in  zwei 
Bataillone  formiert)  bei  Rocour  gefochten. 

1747  war  es  bei  Lawfeld  (wenig  im  Feuer). 

1748  ein  Bataillon  Vertheidigung  von  Maastricht. 

1756  zwei  Bataillone  bei  der  Armee  in  Mähren. 

1757  focht  das  Regiment  mit  allen  Abtheilungen  in  der  Schlacht  bei 
Kolin,  wo  es,  nachdem  die  Munition  ausgegangen  war,  den  Feind  mit  dem 
Bajonnette  wiederholt  zurückwarf.  Regiments-Commandant  Obrist  Fürst  Ulrich 
Kinsky,  die  Obristlieutenants  Eimendorff  und  Marquis  de  Botta  erhielten 
1758  den  MTO.  Eine  Grenadier-Compagnie  sodann  bei  der  Einnahme  von  Gabel, 
vier  Compagnien  bei  der  Erstürmung  von  Schweidnitz,  das  Regiment  bei  Breslau 
und  Leuthen  gefochten;  ein  Detachement,  circa  600  Mann,  durch  den  Fall  von 
Breslau  in  Kriegsgefangenschaft  gerathen. 

1758  zwei  Bataillone  und  die  Grenadiere  (3.  Bataillon  in  Wien)  in  der 
Schlacht  bei  Hochkirch,  Obristwachtmeister  Lattermann  für  Auszeichnung 
in  derselben  befördert. 

1759  der  Reichs-Armee  zugetheilt,  war  das  Regiment  bei  Dresden:  in 
dem  Treffen  bei  Pretschen  (Sachwitz)  wurde  ein  grosser  Theil  desselben  ge- 
fangen (als  Arrieregarde),  der  Rest  bei  Maxen  gefochten. 

1760  Schlacht  bei  Torgau. 

1761  ein  Bataillon  unter  Oberst  Lattermann  und  Major  Wulff en  sich 
bei  der  Erstürmung  von  Schweidnitz  ausgezeichnet. 

1762  Gefecht  bei  Reichenbach. 

Khevenliüller.  1778  bei  der  Armee  in  Schlesien  (zwei  Bataillone).  Ge- 
fecht bei  Weisskirchen. 

Die  Grenadiere  (Bataillon  Diesbach)  in  Mähren,  ohne  Gefecht. 

1788  das  3.  Bataillon  aus  Galizien  im  Corps  Coburg,  Gefecht  bei  Rohatyn. 
Belagerung  und  Einnahme  von  Chotin. 

1789  focht  dasselbe  unter  Oberstlieutenant  Schellenberg  mit  Auszeichnung 
bei  Foksany  und  Martinestie;  .Hauptmann  Franz  Borwitz  MTO.  erhalten. 

1790  war  es  bei  der  Belagerung  von  Giurgevo. 

Die  Grenadiere  waren  in  diesem  Kriege  nicht  ausmarschiert. 

Manfredini.  1792  das  Leib-  und  Oberst-  (1.  und  2.  Bataillon  auf  dem 
Kriegs-Schauplatz  am  Rheine,  Vertheidigung  der  Pellinger  Linien. 

1793  Einschliessung  von  Maynz,  Erstürmung  der  V er schanzungen  bei 
Weissenau  durch  Major  Reisinger,  Gefechte  bei  Lauterburg.  Erstürmung  der 
Weissenburger  Linien;  das  nachgerückte  3.  Bataillon  Blockade  und  Einnahme 
von  Fort  Louis. 

1794  ein  Bataillon  bei  dem  Angriffe  auf  Arlon,  das  Regiment  bei  Ver- 
theidigung der  Stellung  von  Peffingen  sich  ausgezeichnet.  Major  Graf  Macauly 
die  grosse  Redoute  standhaft  verth eidigt,  ebenso  Hauptmann  Kir chstädtern 
den  .Posten  Wasserbillig. 

Das  Regiment  ferner  bei  der  Räumung  von  Coblenz  den  Rückzug  gedeckt: 
die  Ende  1793  an  den  Rhein  gerückten  Grenadiere  (Bataillon  Bender  später 
in  den  Niederlanden  bei  le  Cäteau  gefochten. 


— 203  — 


1795  nahm  das  Regiment  an  der  Erstürmung  des  feindlichen  Lagers  vor 
Maynz  unter  seinem  Commandanten  Oberst  Schellenberg,  welcher  1796  hiefür 
den  MTO.  erhielt,  hervorragenden  Antheil  und  focht  noch  bei  Meissenheim,  die 
Grenadiere  standen  vor  Mannheim. 

1796  focht  das  Regiment  nach  einigen  unbedeutenden  Vorposten-Gefechten 
mit  Auszeichnung  bei  Malsch,  Oberstlieutenant  Graf  Plunquet  belobt;  das 
Oberst-Bataillon  sodann  als  Besatzung  in  Mannheim:  die  beiden  anderen  bei 
Cannstadt,  Neresheim.  Neumarkt,  Burgebrach,  Wurzburg  (Gefecht),  Wetzlar 
mit  wiederholter  Auszeichnung  gefochten;  das  Oberst-Bataillon  Ueberfall  auf 
Kehl,  Schlachten  bei  Emmendingen  und  Scliliengen,  endlich  Belagerung  von 
Hüningen. 

Die  Grenadiere  bei  Frankenthal.  Malsch,  Neumarkt,  Amberg,  dann  Be- 
lagerung von  Kehl;  Oberstlieutenant  Reisinger,  Commandant  des  Grenadier- 
Bataillons,  wiederholt  belobt. 

1797  das  Regiment  an  den  Kämpfen  bei  Neuwied  und  Diersheim  betheiligt, 
bei  Vertheidigung  von  Frankfurt  a.  M.  Oberlieutenant  Brzezinsky  sich  hervor- 
gethan.  aussertourlich  zum  Capitain-Lieutenant  befördert. 

Die  Grenadiere  vor  Kehl. 

1799  stand  das  Regiment  auf  dem  Kriegs-Schauplatze  in  Deutschland; 
in  dem  Treffen  bei  Ostrach  vier  Compagnien  unter  Hauptmann  Fölseis  bei 
Einnahme  des  Steisslinger  Waldes,  das  Regiment  bei  Stockach  mit  Auszeichnung 
gefochten;  später  bei  St.  Georgen,  Andelfingen,  Winterthur  und  Zürich. 

Die  Grenadiere  (Bataillon  Bqjakowsky)  bei  Stockach  sich  hervorgethan. 
bei  Zürich  wenig  in  das  Feuer  gekommen,  dann  Erstürmung  von  Mannheim. 

Der  Commandant  des  Grenadier-Bataillons,  Major  Baron  Bojakowskv 
des  Regiments  und  Oberlieutenant  Graf  Sinzendorff  sich  besonders  hervor- 
gethan. 

1800  das  Regiment  im  Vorarlbergischen  in  den  Gefechten  bei  Schongau: 
Major  Fürst  Liechtenstein  sich  ausgezeichnet  (schwer  verwundet,  gefangen); 
Lieutenant  Baron  Vautliier  seinen  Posten  bei  Ober-Ammergau  heldenmiithig 
gegen  Uebermacht  vertheidigt.  Das  Regiment  kämpfte  bei  Hohenlinden.  Rosen- 
heim und  Lambach. 

Die  Grenadiere  bei  Engen  sich  hervorgethan.  bei  Möskirch  gefochten, 
bei  Hohenlinden  nach  tapferem  Widerstande  versprengt,  gefangen,  die  Reste 
auf  dem  Rückzuge  noch  bei  Anthering  und  Winsbach  gekämpft. 

1801  Major  Fürst  Liechtenstein  für  Auszeichnung  bei  Schongau 
nachträglich  den  MTO.  erhalten. 

1805  mit  vier  Feld-  und  dem  Grenadier -Bataillon  auf  dem  Kriegs- 
schauplätze in  Deutschland,  focht  das  Regiment  bei  Haslach-Elchingen.  am 
Michaelsberg  und  gerieth  in  Folge  der  Capitulation  von  Ulm  in  Kriegs- 
gefangens  chaft. 

1809  mit  drei  Bataillonen  im  3.  Corps  (Hohenzollern)  eingetheilt.  focht 
das  Regiment  bei  Thann  (Hausen)  mit  grossen  Verlusten.  Oberst  Winzian, 
Major  Odkolek,  sowie  das  ganze  Regiment  im  Allgemeinen  belobt:  ferner  bei 
Eggmühl,  Urfahr-Linz,  endlich  bei  Wagram  unter  dem  Interims-Regiments- 
Commandanten  Oberstlieutenant  Lass  erneuert  sich  hervorgethan. 

Die  Grenadiere  (Bataillon  Oklopsia)  bei  Regensburg,  Aspern,  Wagram 
und  Znaym  brav  gefochten. 

Liechtenstein.  1812  zwei  Bataillone  unter  den  als  Verstärkung  zum 
Auxiliar-Corps  Schwarzenberg  gerückten  Truppen,  ohne  mehr  in  das  Gefecht  zu 
kommen  (bei  Kobrin). 

1813  in  der  Armee-Abtheilung  Klenau  eingetheilt,  kam  das  Regiment 
bei  Dresden  nicht  in  das  Feuer,  focht  bei  Leipzig  ;16.  October  Liebertwolkwitz, 
18.  Holzhausen)  und  kam  dann  zur  Cernierung  von  Dresden. 

Die  Grenadiere  (Bataillon  Frisch)  in  der  Donau-Armee  bei  Hanau  sich 
ausgezeichnet.  Das  1.  Landwehr-Bataillon  im  Herbste  nach  Italien,  auf  Cordon 
an  der  Etsch,  das  combinierte  Landwehr-Bataillon  (Nr.  12  und  15)  Besatzung 
in  Königgrätz. 


— 204 


1814  das  Regiment,  ebenfalls  auf  den  Kriegs-Schaiiplatz  nach  Italien 
gerückt,  in  der  Schlacht  am  Mincio  nicht  in  das  Rener  gekommen,  dann  Cer- 
nierung  von  Peschiera. 

Das  Landwehr-Bataillon  Cernierung  von  Legnago,  Hauptmann  Christ 
einen  Ausfall  erfolgreich  abgewiesen;  die  Grenadiere  Einnahme  von  Lyon. 

1815  rückte  das  Regiment  aus  Italien  über  den  Simplon  und  Jura  (Er- 
stürmung der  Pässe)  nach  Lyon.  Die  Grenadiere  unbedeutende  Gefechte  im 
Unter-Elsass,  dann  Lager  von  Dijon. 

1821  zwei  Bataillone  bei  der  Expedition  gegen  Neapel,  hievon  drei 
Compagnien  bei  Piediluca  (Pie  di  Lago)  und  Leonessa  gefochten. 

1831  bei  Unterdrückung  des  Aufstandes  in  Ober-Italien  iParma.  Modena  etc.) 
verwendet,  eine  Division  unter  Hauptmann  Baron  Dittmayer  bei  dem  Ueber- 
fall  auf  Eiorenzuola  (Nachhut-Gefecht). 

Erzherzog  Wilhelm.  1848  wurde  das  2.  Bataillon  (von  Kaschau  aus) 
nach  Nieder-Ungarn  gesendet,  um  im  Kampfe  gegen  die  Serben  verwendet  zu 
werden,  Angriff  auf  Szt.  Tamäs  und  Tisza-Földvär.  Seiner  patriotischen 
Haltung  wegen  und  über  gestellte  Bitte  abberufen  und  nach  Wien  dirigiert1), 
nahm  dieses  Bataillon  an  den  Kämpfen  anlässlich  des  October- Aufstandes, 
sowie  bei  Unterwerfung  dieser  Stadt  theil.  Das  1.  und  3.  Bataillon  im  Corps 
Schlik  bei  Budamer,  Szikszö,  das  Landwehr-Bataillon  (Colonne  Simunich)  bei 
Kosztolna,  Nädas,  Einnahme  von  Tyrnau  (belobt)  gefochten. 

Die  Grenadiere  (Bataillon  Strastil)  gamisonierten  in  Wien  und  wurden 
anlässlich  der  Unruhen  im  März,  Mai  und  October  verwendet  (Gefecht  an  der 
Tabor-Linie),  später  kämpften  selbe  bei  der  Einnahme  von  Wien. 

1849  das  Regiment  (1.  und  2.  Bataillon)  bei  Kaschau,  Tarczal.  Tomällya, 
Käpolna,  Hatvan  und  Isaszeg  gefochten;  das  3.  Bataillon  sodann  die  helden- 
mtithige  V ertheicligung  von  Ofen  mitgemacht,  durch  den  Fall  dieser  Festung 
kriegsgefangen 2). 

Das  1.  Bataillon  im  Sommer-Feldzuge  in  der  Süd-Armee,  Gefecht  bei 
Titel,  Cernierung  von  Peterwardein,  Schlacht  bei  Hegyes  mitgemacht;  das 
2.  Bataillon  in  Wien  verblieben,  dann  im  August  zur  Cernierung  von  Koniorn. 

Das  Landwehr-Bataillon,  Vertheicligung  von  Neuhäusel  (vereitelter  Ueber- 
f all) , Gefecht  bei  O’Gyalla,  dann  Cernierung  von  Komorn  (linkes  Donau-Ufer), 
später  Angriff  auf  die  Palatinal-Linie;  nach  Aufhebung  der  Cernierung  nahm 
es  an  den  Gefechten  bei  Legh  imd  Beke  (auf  der  grossen  Schütt)  theil.  Im 
Sommer-Feldzuge  war  dieses  Bataillon,  im  Vereine  mit  dem  4.  Bataillon, 
welches  in  der  Colonne  Vogl  auf  dem  Marsche  aus  Galizien  an  die  V aag  einige 
kleinere  Gefechte  bestanden  hatte,  in  dem  Treffen  bei  Raab,  den  Schlachten 
von  Puszta-Herkaly,  Szöreg  und  Temesvär,  endlich  dem  Gefechte  bei  Lugos. 

Die  Grenadiere  (Bataillon  Schneider)  bei  der  ersten  Cernierung  von 
Komorn  (Gefecht  bei  Käty),  dann  bei  Zsigärd,  Pered,  mit  Auszeichnung,  in  der 
zweiten  Schlacht  von  Komorn. 

Für  Auszeichnung  in  diesen  beiden  Feldzügen  erhielten: 

EKO.  3.  Hauptmann  Johann  von  Tr  entinaglia,  Carl  Freiherr  von 
Daublebsky-Sterneck,  Sigmund  von  Barault:  L nt  erbeut  enant  Joseph 
Kristian,  dann  dem  vor  dem  Feinde  (Ofenl  gefallenen  Hauptmann  Anton 
von  Schröder  nachträglich  zuerkannt. 

MVK.  die  Majore  Carl  Reiss  und  Franz  Friedrich  von  Stromfeld3  : 
die  Hauptleute  Freiherr  von  Daublebsky-Sterneck.  Paid  V indisch,  Moriz 
Freiherr  von  Pratobevera,  Alois  Boldrini,  Carl  Graff  von  Ortenberg: 
Oberlieutenant  Ludwig  von  Bartels,  die  Unterlieutenants  Carl  Wanke.  Emil 
Prokscb,  Eugen  Kaczmars4),  Ludwig  Schreiber,  Nikolaus  von  Schröder. 

GGVK.  Regiments-Caplan  Joseph  Franz. 


1)  Ein  Versuch  des  Festungs-Commandanten  vonKomorn.  FML.  Mertz  . zweiter Inhaber 
des  Regiments),  dieses  Bataillon  bei  der  Vorbeifahrt  als  verlässliche  Truppe  in  die  Festung 
aufzunehmen,  misslang  durch  Verrath. 

2)  Ein  grosser  Theil  vorher  gefallen  (niedergemacht). 

3)  Für  Auszeichnung  hei  Soinmacampagna  als  Hauptmann  hei  Xr.  öl. 

4)  In  Siebenbürgen  bei  Xr.  9. 


- 205  — 


1859  im.  2.  Corps  (Eduard  Liechtenstein)  eingetheilt,  focht  das  Regiment 
mit  Auszeichnung  und  Standhaftigkeit,  aber  grossen  Verlusten,  bei  Palestro, 
ebenso  bei  Magenta  (am  Naviglio  grande);  am  Tage  der  Schlacht  von  Solferino 
stand  das  Regiment  am  unteren  Oglio. 

Das  4.  Bataillon,  später  auch  das  5.,  in  Süd-Tyrol,  ohne  Gefecht. 

Decoriert  wurden  mit: 

EKO.  3.  Regiments-Corumandant  Oberst  Leopold  Edler  von  Krevssern: 
die  Hauptleute  Ernst  Chambaud-Charriere,  Ludwdg  Souvent  (gefallen), 
Joseph  Hiller,  Joseph  Schilhavsky,  Joseph  Hausner. 

MVK.  die  Hauptleute  Nikolaus  Thodorowich,  Gustav  Vogel,  Franz 
von  S chup p anzigh,  Thomas  Schlath;  Oberlieutenant  Franz  Haschka. 

1866  im  4.  Corps  der  Nord-Armee  eingetheilt,  focht  das  Regiment  bei 
Schweinschädel  und  Königgrätz  (Swieper  Wald — Maslowed);  das  4.  Bataillon 
stand  in  Olrnütz. 

Decoriert  wurden: 

Regiments-Inhaber  Erzherzog  Wilhelm  als  General-Artillerie-Inspector 
das  Grosskreuz  des  LO.  erhalten. 

MVK.  Regiments-Commandant  Oberst  Würth;  Major  Sava  D avidovac  ; 
die  Hauptleute  Ernst  von  Chambaud  und.  Oscar  Gayer;  Oberlieutenant 
Gustav  Graf  Chorinsky,  dann  dem  bei  Skalitz  gefallenen  Oberst  Qua- 
Brigadier  Leopold  von  Ivreyssern  nachträglich  zuerkannt. 

1881/1882  war  das  Regiment  zwar  hn  Occupations-Gebiet  (Livno)  dislo eiert, 
doch  hatte  dasselbe  kerne  Gelegenheit,  in  Action  zu  treten. 


Tapferkeits-Medailleu 

Goldene  Silberne 

Goldene 

Silberne 
I.  CI.  H.  CI. 

1789—1790 



1848 

— 

2 

3 

1792—1801 

5 42 

1849 

8 

36 

13 

1805 

1859 

2 

11 

25 

1809 

1813—1815 

1 6 
2 

1866 

1 

7 

37 

Adjustierung. 

1726  weisser  Rock,  rothe  Aermel- Aufschläge ; 

1738  weisser  Rock,  blaue  Aufschläge; 

1757  weisser  Rock,  blaue  Aufschläge,  Camisol  und  Unterfutter ; 

1767  weisser  Rock,  dunkelbraune  Egalisierung1),  gelbe  Knöpfe: 

1853  weisser  Waffenrock,  dunkelbraune  Egalisierung,  Armlitzen,  gelbe 
Knöpfe ; 

1868  dunkelblauer  Waffenrock,  dunkelbraune  Egalisierung,  Armlitzen, 
gelbe  Knöpfe. 


J)  Nach  der  Regiments-Geschichte  soll  das  Regiment  schon  1737  den  braunen  Auf- 
schlag getragen  haben. 


13. *) 

Gralizisclies  Infanterie-Regiment. 

(1867)  Ergänzungs  - Bezirks  - Commando  : Krakau. 

(1888)  Starhemberg,  Guidobald  Graf,  F3I. 

(t  zu  Wien  den  7.  März  1737.) 

(Das  Regiment  hat  diesen  Namen  auf  immerwährende  Zeiten  zu  führen.) 

Errichtung  und  nachgefoigte  Veränderungen.  1814  mit  1.  Juli  aus  drei 

von  den  bei  Einverleibung  der  lombardisch-venezianischen  Provinzen  von  der 
bestandenen  italienischen  Armee  übernommenen  Regimentern  und  zwar:  dem 
Regimente  königliche  Garde,  dann  dem  1.  Volontarii  und  dem  1.  Linien- 
Reghnente  als  „erstes  österreichisch-italienisches  Regiment”  in  Como  aufgestellt  ; 
mit  Erlass  vom  14.  November  1814  erhielt  es  die  Benennung  ..Linien-Infanterie- 
Regiment  Nr.  13”  (diese  Nummer  seit  1S09  offen  stehend). 

1848  wurde  das  Regiment  in  Eolge  der  Ereignisse  in  Italien  theilweise 
reorganisiert. 

1860  ein  Bataillon  an  das  neu  aufgestellte  Linien -Infanterie-Regiment 
Nr.  80,  1883  eines  an  das  Infanterie-Regiment  Nr.  93  abgegeben. 

Ergänzung.  Dieses  in  Italien  formierte  Regiment  erhielt  seinen  ständigen 
Werb-Bezirk  im  Venezianischen,  Werb-Bezirks-Station  Padua;  1857 — 1860  be- 
stand ein  Ergänzungs-Bezirks-Filial-Bevisoriat  zu  Rovigo. 

1867  wirr  de  das  Regiment  nach  der  Abtretung  von  Yenezien  mit  der 
Ergänzung  nach  Galizien  überwiesen,  Ergänzungs-Bezirk  Krakau:  zu  seiner 
Neu- Aufrichtung  erhielt  es  einen  Chargen-Cadre  von  den  Regimentern  Nr.  20. 
40,  56  und  57. 

Grenadier-Division.  1815 — 1818  stand  selbe  mit  jener  von  Nr.  3S  in 
einem  Bataillon  (ä  vier  Compagnien);  ISIS  dasselbe  durch  Eintheilung  der 
Division  von  Nr.  45  auf  sechs  Compagnien  completiert:  1S30  kam  die  Division 
in  das  ausser  derselben  noch  aus  jener  von  Nr.  23  und  44  bestehende 
Bataillon. 

Friedens-Garnisonen.  1814  Bergamo,  1815  Brünn,  dann  Wien.  1S16 
Laibach,  1818  Klagenfurt,  1822  Vicenza,  1824  Verona,  1825  Olrnütz.  1830  Graz, 
1840  Fiume,  1841  Zara,  1843  Fiume,  1844  Agram,  1846  Graz,  1849  Prag — Eger, 
1850  Theresienstadt,  1851  Budweis,  später  Klagenfurt,  1852  Essegg,  1S53  Agram. 
1854  Udine,  dann  Triest,  1855  Graz,  1856  Komom,  1858  Pressburg,  1859  Inns- 
bruck, 1860  Linz,  1866  Pest,  1871  Wien,  seit  1875  Krakau. 


*)  Das  von  1769  an  unter  der  Nummer  13  bestandene  Regiment  wurde  1909  als  Reiskv 
aufgelöst  (1612  errichtet  Traun  u.  s.  w..  siehe  H.  Band:  ..Aufgelöste  Regimenter-’). 


— 207  — 


Regiments- Knaben  - Erziehungshaus.  Die  Erziehungs- Knaben  des 
Regiments  worden  von  1816  an  in  dem  Militär-Knaben-Erziebungshause  in 
Mailand1),  von  1829  an  in  jenem  zu  Cividale  (für  die  venezianischen  Regimenter) 
ausgebildet. 


Regiments-Inhaber. 


1815  Wimpffen,  Maximilian  Freiherr 
von,  FML. — FM. 

1855  Hohenlohe-Langenburg,  Gustav 
Heinrich  Prinz,  FML. 

1861  Bamberg,  Joseph  Freiherr  von, 
FML. 


1871  Baltin,  Carl  Freiherr  von2), 
FML.—  FZM. 

1873 — 1889  Huyn,  Johann  Graf,  FZM. 

Seit  1888  führt  das  Regiment  den  Kamen 
„.Jung  - Starhemberg’'.  Inhaber  - Stelle 
unbesetzt. 


Regiments-Commandanteu. 


1811  Cometti.J  ohann  Baptist.  Oberst3). 

1811  Chamarre  de  Libois,  Ludwig, 
Oberst. 

1819  Mazetti,  Peter  von,  Oberst. 

1625  Piret  de  Bihain,  Ludwig  Frei- 
herr von,  Oberst. 

1832  Ru ss,  Friedrich  von,  Oberst. 

(1837 — 1839  Se.  kais.  Hoheit  Erzherzog 
Alb  recht,  zweiter  Oberst.) 

1838  Cordon,  Franz  Freiherr  von, 
Oberst. 

1813  Pürcker  von  Pürckhain, 
Vincenz,  Oberst. 

1818  Ziillich  von  Zillborn,  Carl, 
Oberst. 

1819  Habermann  von  Habersfeld, 
Joseph,  Oberst. 

1851  Henri quez.  Gustav  Ritter  von, 
Oberst. 

1858  Räuber  von  Planckenstein, 
Joseph  Freiherr  von,  Oberst. 


1859  Gondrecourt,  Leopold  Graf, 
Oberst. 

1S60  Kottulinsky,  Rudolph  Graf, 
Oberst. 

1863  Hirst  Edler  von  Neckarsthal, 
Hermann,  Oberst. 

1866  Münch-Bellinghausen,  Carl 
Freiherr  von,  Oberst. 

1868  Haigenveld  er,  Carl  Oberst. 

1869  Reitz,  Ludwig  Ritter  von,  Oberst. 

1870  V ecsey  de  Ve  cs e et  Bor öllv ö- 
Isagfa,  Joseph,  Oberst. 

1872  Panz  Victor  von,  Oberst. 

1876  Wint  erhaider, Carl  von, Oberst. 
1878  Ivlestill,  Carl,  Oberst. 

1881  Butterweck,  Julius,  Oberst. 

1882  Ho  che,  Joseph,  Oberst. 

1885  Riedl,  Rudolph.  Oberst. 

1888  Urbaschek,  Alfred,  Oberst. 

1889  Höchsmann.  Joseph.  Oberst. 
1893  Heimroth,  Adolph,  Oberst. 

1896  Debic,  Johann,  Oberst. 


Res  er  ye  - C omm  an d anten . 


1869  Bierfeldner  Edler  von  Feld- 
heim, Franz,  Oberstlieutenant — 
Oberst. 

1874  Frantzl  von  Franzensburg, 
August,  Oberst. 

1876  Kiestill,  Anton,  Oberstlieute- 
nant— Oberst. 


1878  Opitz,  Carl,  Oberstlieutenant — 
Oberst. 

1879  Se.  kais.  Hoheit  Erzherzog 
Friedrich,  Oberst. 

1880  Ivahskv,  Carl,  Oberstlieute- 
nant— Oberst. 

1882  Sauer,  Benedict.  Oberstlieute- 
nant. 


Feldzüge. 

Wimpffen.  1848  stand  das  Regiment  als  Besatzung  in  Steyermark 
und  nahmen  Abtheilungen  desselben  an  verschiedenen  Streifungen " an  der 
ungarischen  Grenze,  zwei  Compagnien  des  im  Coips  Nugent  eingetheilten 
ersten  Bataillons  an  dem  Gefechte  bei  Polsterau  theil.  Das  3.  in  Venedig 


1)  Für  alle  aclit  lombardisch-venezianischen  Regimenter. 

2)  War  früher  zweiter  Inhaber  von  Nr.  11. 

s)  Bios  mit  der  Formierung  des  Regiments  betraut. 


— 208  — 


stationierte  Bataillon  verblieb  zwar  bei  dem  Abzüge  der  kaiserlichen  Truppen 
nach  Triest  im  Dienste  der  „venezianischen  Republik”,  doch  weigerte  sich  die 
Mannschaft,  gegen  das  kaiserliche  Heer  zu  fechten  und  begab  sich  in  die 
Heimath. 

Die  Grenadiere  (Bataillon  Lober)  nahmen  an  den  Kämpfen  in  Wien  im 
März  und  October  theil  und  kamen  dann  nach  Ungarn. 

1849  standen  zwei  combinierte  Bataillone  ä vier  Compagnien  in  der 
Haupt  - Armee  und  machten  die  Schlacht  von  Kapolna  (Käl)  mit- ; ein 
später  nach  Losoncz  entsendetes  Detachement  (drei  Compagnien-  erlitt  bei 
dem  Ueberfalle  der  Insurgenten  auf  diesen  Ort  bedeutende  Verluste,  später 
standen  diese  beiden  Bataillone  vor  Komorn  (Gefecht  bei  Bös):  in  den 

Sommermonaten  auf  Streifungen  in  Nieder-Ungarn  verwendet,  kam  das  ganze 
Regiment,  das  reorganisierte  3.  Bataillon  war  nachgerückt,  später  wieder  zu 
der  Cernierung  von  Komorn. 

Die  Grenadiere  in  den  Gefechten  von  Räkos  (April),  bei  Pered,  Zsigard. 
in  den  Schlachten  hei  Komorn.  Szegedin  und  Temesvär  gefochten. 

Decoriert  wurden  mit: 

MVK.  Regiments-Commandant  Oberst  von  Habermann:  Oberst- 

lieutenant Georg  von  Bach;  Hauptmann  Eduard  Richter:  Oberlieutenant 
Heinrich  von  Zajatsik. 

GCEM.l.  Regiments-Arzt  Dr.  Joseph  Dobsch. 

Hohenlohe.  1859  rückte  das  Regiment  aus  Ungarn  auf  den  Kriegs- 
schauplatz nach  Italien,  kam  auf  kurze  Zeit  zu  den  Beobachtungs-Truppen 
bei  S.  Benedetto  (gegen  Modena),  wurde  aber  dann  nach  Nord-Tvrol  dirigiert. 

Bamberg.  1866  bei  der  Nord-Armee  (10.  Corps  Gablenz)  eingetheilt. 
war  das  Regiment  in  dem  Treffen  bei  Traut-enau  und  in  der  Schlacht  bei 
Königgrätz  (Mokrowous-Langenbruck);  das  1.  Bataillon,  Hauptmann  Gecz. 
sich  durch  seine  feste  Haltung  auf  dem  Rückzuge  ausgezeichnet.  Das 
4.  Bataillon  Besatzung  in  O.müt-z. 

Für  Auszeichnung  in  diesem  Feldzuge  erhielten: 

MVK.  Regiments-Commandant  Oberst  Baron  M ünch-B  ellinghausen  : 
Oberstlieutenant  Franz  Bierfeldner;  Major  Thomas  Gecz;  Oberlieutenant 
Emanuel  Paganini. 

Tapferkeits-Medaillen. 

Silberne 

Goldene  I.  CI.  II.  CI. 

— — 1 

— 2 — 

— — 20 


Adjustierung-. 

1814  weisser  Rock,  rosenrothe  Egalisierung,  gelbe  Knöpfe: 

1868  dunkelblauer  Waffenrock,  rosenrothe  Egalisierung,  gelbe  Knöpfe. 


1848 

1S49 

1859 

18o6 


u. 

Oberösterreiclilches  Infanterie  - Regiment. 

(1781)  Ergänzungs-Bezirks-Commando:  Linz. 

(1898)  Ernst  Ludwig,  Grosslierzog  von  Hessen  und  bei  Rhein. 

Errichtung  und  nachgefolgte  Veränderungen.  1733  laut  Patent  vom 
4.  November  durch  den  Obristen  Grafen  Salm  im  Reiche  aufgestellt  (hievon 
zwölf  Compagnien  auf  eigene  Kosten,  die  übrigen  fünf  gegen  Empfang  des 
Werb-Geldes). 

1717/48  Theile  der  aufgelösten  Regimenter  Heister  und  Arenberg  in- 
corporiert. 

Seit  1769  führt  das  Regiment  die  Nummer  14. 

1860  das  3.  Bataillon  zum  Infanterie-Regimente  Hoch-  und  Deutschmeister 
Nr.  4 transferiert. 

1883  ein  Bataillon  an  das  neu  aufgestellte  Infanterie-Regiment  Nr.  84 
abgegeben. 

Ergänzung.  1766 — 1806  hatte  das  Regiment  einen  "VVerbe-Rayon  im 
niederrheinischen  Kreis;  1771 — 1781  ei’hielt  es  den  ständigen  Werb-Bezirk  in 
Ober-  und  Nieder-Oesterreich  (Machland,  Mühl- Viertel)  und  euren  Theil  Ober 
dem  Mannhartsberge  mit  der  Stabs  - Station  Linz;  von  1782  — 1807  dazu 
noch  einen  Aushilfs-Bezirk  in  Galizien  (Brzezany-Zölkiew).  Yon  1807  ^ — 1817 
ergänzte  sich  das  Regiment  vorwiegend  aus  Ober-Oesterreich,  Mühl-  und  Inn- 
Viertel,  erhielt  jedoch  von  1818  wieder  wie  früher  einen  Theil  der  Recruten 
aus  Nieder-Oesterreich. 

Seit  1883  ist  es  ausschliesslich  an  Ober  - Oesterreich  gewiesen.  Werb- 
Bezirks-()Ergänzungs-Bezirks-)Station  Linz  unverändert. 

Grenadier-Division.  1769  kam  selbe  mit  jener  von  Nr.  3 und  4 in  das 
in  den  Niederlanden  formierte  erste  niederösterreichische  Bataillon,  1775  in  das 
galizische  (mit  Nr.  53  und  56),  1779  in  das  2.  niederösterreichische  (mit  Nr.  23 
und  Nr.  24),  von  178t — 1797  endlich  stand  sie  mit  jener  von  Nr.  50  und  59  im 
oberösterreichischen  Bataillon.  In  demFeldzuge  1799 — 1801  bildeten  die  Divisionen 
von  Nr.  13  und  43,  in  jenem  1809  jene  von  Nr.  45  und  59  mit  der  des  Regiments 
ein  Bataillon.  1810 — 1852  bildete  dieselbe  mit  den  Divisionen  von  Nr.  49  und 
59  ein  österreichisches  Bataillon. 

Friedens-Garnisonen.  1736  Breisach,  1740  Niederlande,  174S — 1756 
Antwerpen,  1763  Roermonde,  1765  Antwerpen,  dann  Luxemburg,  1771  Prag, 
1774  Lemberg,  1779  Linz,  1785  Namur,  1786  Cöln-Aachen,  dann  Linz,  1790  Linz, 


])  Das  Regiment  hätte  sollen  in  ein  galizisch.es  umgewandelt  werden,  doch  wurde 
später  statt  desselben  das  Regiment  Stain  Nr.  50  dazu  bestimmt. 


Geschichte  der  k.  und  k.  Wehrmacht.  I.  Bd. 


14 


— 210  — 


1797  Inner-Oesterreich.  1798  Udine,  1801  Linz,  1802  Passau-Linz,  1804  Innsbruck. 
1806  Linz,  1807  Horn,  1808  Linz,  1810  Linz,  1813  Ebelsberg,  1814  Maynz -Bingen, 
1816  Salzburg,  1817  Linz,  1821  Brescia,  1822  Alessandria,  dann  Cremona.  1823 
Linz,  1830  Klagenfurt,  1831  Venedig,  dann  Bergamo.  1833  Soncino.  1834  Parma- 
Modena,  dann  Padua,  1835  Venedig,  1836  Vicenza,  1838  Padua,  1839  Linz,  1844 
Wien  (bis  April  1848),  1849  Prag,  1850  Teplitz.  1851  Prag,  dann  Graz,  1855 
Wien,  1859  Klagenfort,  1860  Marburg,  dann  Cilli,  1862  Graz,  1863  Wien.  Ende 
1864  wieder  Wien,  1866  Pressburg,  1871  Linz,  1879  Wien.  1881  Cattaro.  1882 
Linz,  1893  Innsbruck,  1894  Bozen. 

Regiments  - Knaben  - Erziehungshaus.  Dasselbe  befand  sich  von  der 
Errichtung  1782  bis  zur  Auflösung  1852  in  Linz  (1805  vorübergehend  nach 
Budweis  verlegt). 


Regiments-Inhaber. 


1733  Salm-Salm,  Nikolaus  Leopold 
Rheingraf  von,  Obrist — FM. 

1770  Ferraris, Franz  Joseph  Graf, GM. — 
FML. 

1775  Tillier,  Joseph  Freiherr  von,  FML. 
1788  Klebek,  Wilhelm  Freiherr  von. 
GM.—  FZM. 

1811  Rudolph,  Erzherzog,  Oberst. 

(Seit  1819  Cardinal  - Fürst  - Erzbischof 
von  Olmütz.) 

1832  Richter  von  Binnenthal,  Franz. 
FML.— FZM. 


1840  Hrabowsky  von  Hrabova,  Johann 
Freiherr  von,  FML. 1). 

1849  Wohlgemuth.  Ludwig  Freiherr 
von,  FML. 

1851  Ludwig  III.,  Grossherzog  von 
Hessen  und  bei  Rhein. 

1877  Ludwig  IV.,  Grossherzog  von 
Hessen  und  bei  Rhein. 

1893  Ernst  Ludwig,  Grossherzog  von 
Hessen  und  bei  Rhein. 


Zweite  Inhaber. 

Von  1811 — 1815  Radivoj  evich,  Paul  von,  FML. — FZM. 2 ; von  1S15 — 1832 
Richter  von  Binnenthal,  Franz,  FML.3). 

Von  1851 — 1867  Vogl,  Anton,  FML.;  von  1867 — 1S71  Baltin.  Carl 
Freiherr  von,  FML.4). 


Regiments-Commandanten. 


1733  der  Inhaber  Obrist  Graf  Salm. 

1734  Reuss -Plauen,  Heinrich  IV. 
Graf,  Obristlieutenant,  1737  Obrist. 

1739  Milner,  Ernst  von,  Obrist. 

1745  Kessel,  Joseph.  Obrist. 

1752  Krammer  von  Öbereck,  Adam 
Ferdinand  Freiherr  von,  Obrist. 

1757  Salm -Salm,  Max  Prinz,  Obrist- 
wachtmeister  (ad  interim). 

1758  Bettendorf,  Christian  Freiherr 
von,  Obrist. 

1762  Zorn  von  Blowsheim, 
Maximilian  August,  Oberst. 

1771  Baillet  de  Latour,  Max  Graf, 
Oberst. 

1783  Zamboni  de  S.  Collogero, 
Joseph  Marchese,  Oberst. 

1788  Baillet  de  Latour,  Ludwig 
Graf,  Oberst. 

1794  Jamez,  Eduard,  Oberst, 


1791  L u sign  an,  Franz  Marquis. Oberst. 
1797  Kottulinsky,  Franz  Freiherr 
von,  Oberst. 

1800  Paar'.  Carl  Graf5'.  Oberst. 

1800  Marziani  von  Sacile.  Franz. 
Oberst. 

1807  De  Best,  Albert.  Oberst. 

1809  Steinmann.  Martin  von,  Oberst. 
1814  Puteany,  Joachim  Ritter  von. 
Oberst. 

1828  Schönnermark.  Ludwig  Frei- 
herr von.  Oberst. 

1832  Eliatschek  von  Siebenburg, 
Wenzel.  Oberst. 

1838  Ullrich  von  Ullrichsthal, 
Franz,  Oberst 

1846  Part  sch.  Joseph.  Oberst. 

1848  Th  am,  Joseph.  Oberst. 

1849  Reichlin  von  Meldegg,  Joseph 
Freiherr  von,  Oberst. 


>)  1849  politisch  compromittiert,  seiner  Charge  entsetzt. 

2)  Wurde  1815  Inhaber  des  Linien-Infanterie-Regiments  X'r.  48. 

3)  1832  Regiments-Inhaber. 

*)  Wurde  1871  Inhaber  des  Infanterie-Regiments  Xr.  13.  Zweite  Inhaber-Stelle  nicht 
mehr  besetzt. 

5)  Von  Lattermann-Infanterie  anher,  nicht  eingeriickt.  rücktransferiert. 


— 211  — 


1853  Jablonsky  clel  Monte  Berico, 
Joseph  Freiherr  von,  Oberst. 
1857  Mumb  von  Mühlheim, 
Ferdinand,  Oberst. 

1859  Schütte  von  Warensb erg, 
Adolph  Freiherr  von,  Oberst. 
1866  Narancic,  Peter,  Oberst. 

1874  Cornaro,  Ludwig  Edler  von, 
Oberst. 


1876  König,  Arnold,  Oberst. 

1878  Grossmann,  Joseph,  Oberst. 

1879  Scharinger,  Gustav,  Oberst. 
1883  Kostersitz,  Carl,  Oberst. 

1887  Negrelli  von  Moldelbe,  Oscar 

Kitter  von,  Oberst. 

1893  Klug  Edler  von  Klugenwald, 
Sigmund,  Oberst. 


ReserTe-Conimandanteii. 


1869  G o ir  1 1 a,  GustavEdlervon, Oberst. 

1870  Taulow  von  Kosenthal, 
Oberstlieutenant — Oberst. 

1874  Barisani,  Joseph  Edler  von, 
Oberstlieutenant. 

1876  Jaus,  Carl,  Oberstlieutenant — 
Oberst. 


1878  Scharinger.  Gustav,  Oberst. 

1879  Eynatten,  HeinrichFreiherrvon, 
Oberstlieutenant — Oberst. 

1882  Nüscheler  von  Neuegg, 
Conrad,  Oberst. 


Tor  dem  Feinde  gefallene  höhere  Offleiere. 

1794  Regiments-Commandant  Oberst  Eduard  Jamez  an  den  Folgen  seiner 
in  dem  Gefechte  bei  Marchiennes  erhaltenen  schweren  Verwundmig  am  folgenden 
Tage  (27.  Mai)  gestorben. 

1799  Major,  Commandant  eines  Grenadier  - Bataillons,  Joseph  Graf 
Fiquelmont  bei  Magnano  schwer  verwundet,  am  17.  April  gestorben. 

1859  Regiments-Commandant  Oberst  von  Mumb  bei  Solferino  y. 

Major  Eberhard  Freiherr  von  Stetten  an  den  bei  Solferino  erhaltenen 
Wunden  am  17.  Juli  gestorben. 


Feldzüge. 

Salm.  1734  sofort  nach  der  Aufstellung  zur  operierenden  Armee  am 
Rhein  eingetheilt,  wurde  das  Regiment  als  Besatzung  nach  Freiburg  und  Breisach 
verlegt,  wo  es  auch 

1735  verbheb,  ohne  an  irgend  einer  Action  theilzunehmen. 

1738  waren  ein  Bataillon  und  eine  Grenadier-Compagnie  aus  den  Vorlanden 
auf  den  Kriegs-Schauplatz  in  Ungarn  gerückt  und  standen  im  Herbst  im  Lager 
von  Belgrad. 

1739  waren  diese  Abtheilungen  (inclusive  der  nachgerückten  2.  Grenadier- 
Compagnie)  in  dem  Treffen  bei  Pancsova:  das  ebenfalls  nachgerückte  2.  Bataillon 
wurde  auf  dem  Pest-Cordon  an  der  österreichisch-ungarischen  Grenze  zurück- 
gehalten. 

1741  m den  Niederlanden  stehend,  kamen 

1743  ein  Bataillon  und  die  Grenadiere  zu  der  „pragmatischen  Armee” 
und  fochten  mit  Auszeichnung  bei  Dettingen. 

1744  standen  nur  die  Grenadiere  bei  der  operierenden  Armee  (die  übrigen 
Abtheilungen  im  Lirxemhurgischen). 

1745  ein  Bataillon  und  die  Grenadiere  beim  Corps  Arenberg  am  Rhein, 
zwei  Bataillone  und  eine  neu  aufgestellte  3.  Grenadier-Compagnie  in  der  Armee 
des  Herzogs  von  Cumberland  (in  englischem  Sold). 

1746  erstere  Abtheilungen  zur  Armee  in  die  Niederlande  gerückt,  in 
dem.  Rückzugs-Gefechte  an  der  Jaar  gefochten,  ebenso 

1747  in  der  Schlacht  bei  Lawfeld,  ein  Bataillon  Verthei digung  von  Bergen- 
op-Zoom,  das  in  englischem  Solde  gestandene  Bataillon 

1748  in  Folge  Capitulation  von  Maastricht  in  Kriegsgefangenschaft  gerathen. 

1757  standen  zwei  Bataillone  und  die  Grenadiere  bei  der  Armee  in  Böhmen 
. und  fochten  bei  Kolin  mit  Auszeichnung ; Interims-Regiments-Commandant 

14* 


_ 212  


Obristwachtmeister  Maximilian  Prinz  zu  Salm-Salm  erwarb  sich  bei  dieser 
Gelegenheit  den  MTO. 

Im  weiteren  Verlaufe  des  Feldzuges  fochten  die  Grenadiere  bei  der  Ein- 
nahme von  Glatz,  diese,  sowie  das  Regiment,  in  dem  Treffen  bei  Görlitz,  in 
welchem  Regiments-Commandant  Obrist  Franz  von  Krammer  sich  den  MTO. 
erwarb.  Das  Regiment  verblieb  sodann  in  der  Lausitz  und  bestand 

1758  ein  kleiner  Theil  desselben  ein  Scharmützel  bei  Zittau ; der  Reichs  - 
Armee  zugetheilt,  hatte  ein  Detachement  unter  Commando  des  zweiten 
Obersten  Prinzen  Salm  bei  der  Einnahme  von  Sonnenstein  und  Pirna  mitgewirkt: 
die  übrigen  Abtheilungen  nicht  in  das  Gefecht  gekommen. 

1759  war  das  Regiment  (in  der  Reichs-Armee)  in  dem  Gefechte  bei 
Saalfeld  an  der  Gorga,  dann  in  dem  Rückzugs-Gefechte  zwischen  Hasslau  und 
Eger,  in  welchem  es  sich  „ausnehmend  tapfer  und  standhaft  gehalten”1). 

1760  im  Corps  London  eingetheilt,  fochten  die  Grenadiere2  bei  Landshut. 
(eine  Schanze  mit  Bravour  erstürmt),  das  Regiment  bei  der  Erstürmung  von 
Glatz ; das  aus  den  Niederlanden  nachgerückte  3.  Bataillon  anfänglich  in 
Königgrätz,  dann  zur  Armee  gezogen,  offne  mehr  in  das  Feuer  zu  kommen. 

1761  stand  das  1.  Bataillon  im  Corps  Guasco  bei  Asch  und  im  Voigt- 
land, das  Regiment  in  der  Haupt-Armee  in  Sachsen. 

1762  erneuert  der  Reichs-Armee  zugetheilt,  stand  das  Regiment  auf 
Postierung  in  Thüringen ; das  1.  und  2.  Bataillon  in  dem  Treffen  bei  Chemnitz 
(Brandt)  und  sowie  die  Grenadiere  in  der  Schlacht  bei  Freiberg,  in  welcher 
das  2.  Bataillon  sich  besonders  hervorthat ; Regiments-Commandant  Oberst 
von  Zorn  an  der  Spitze  von  drei  combinierten  Grenadier-Bataillonen  einen 
gelungenen  Angriff  ausgeführt.  Das  3.  Bataillon  Yertheidigung  von  Zittau. 

Tillier.  1778/79  stand  das  Regiment  anfänglich  in  Galizien,  dann 
Schlesien ; die  Grenadiere  (Bataillon  Franz  Corti)  in  Böhmen : das  3.  Bataillon 
zuerst  bei  der  Besetzung  von  Nieder-Bayern  verwendet,  dann  ebenfalls  in 
Böhmen ; sämmtliche  Abtheilungen  ohne  Gefecht. 

1781  anlässlich  der  Streitigkeiten  wegen  der  Schifffahrt  auf  der  Schelde, 
wurden  das  Leib-  und  Oberst-Bataillon  nach  den  Niederlanden  gesendet,  rückten 
aber  Anfangs  1786  wieder  in  die  Erblande  zurück,  ohne  in  Action  getreten 
zu  sein. 

1788  das  Leib -Bataillon  bei  dem  Corps  in  Croatien,  bei  der  Belagerung 
von  Dubica  und  der  Erstürmung  von  Novi ; hiebei  Regiments-Commandant 
Oberst  Marchese  Zamboni  imd  insbesonders  Oberlieutenant  Joseph  Graf 
Fiquelmont,  welcher  mit  1U  Freiwilligen  eine  Bastion  erstieg,  sich  aus- 
gezeichnet ; letzterer  wurde  mit  dem  MTO.  decoriert. 

Das  Oberst-Bataillon,  sowie  die  Grenadiere  (Bataillon  Latour  . im  Reserve- 
Corps  der  Haupt-Armee,  ohne  Gefecht. 

Klebe k.  1789  standen  beide  Bataillone  bei  der  Belagerung  von  Berbir 
tmd  wirkten  später,  sowie  die  Grenadiere,  bei  der  Belagerung  von  Belgrad  mit. 
Regiments-Inhaber  GM.  lvlebek  erhielt  für  bewiesene  Tapferkeit  bei  dieser 
Action  das  Commandeur-Kreuz  des  MTO. ; die  Abtheilungen  des  Regiments 
waren  nicht  in  das  Feuer  gekommen ; das  3.  Bataillon  stand  in  Syrmien. 

1790  wurden  die  beiden  ersten  Bataillone  zu  dem  Observations-Corps 
gegen  Preussen  nach  Mähren  gezogen,  in  Croatien  blieb  blos  das  3.  Bataillon. 

1792  war  das  Regiment  (Leib-  und  Oberst-Bataillon’  bei  dem  Corps 
Hohenlohe  am  Rhein  und  kamen  nur  einzelne  Abtheilungen  bei  Yertheidigung 
der  verschanzten  Stellung  bei  Trier-Rellingen  (12.  und  16.  December)  in  das 
Feuer. 

1793  anfänglich  im  Luxemburgischen  stehend,  später  zur  Haupt-Armee 
gezogen,  kam  das  Regiment  zur  Belagerung  von  le  Quesnoy,  dann  zu  jener 
von  Maubeuge  und  zeichnete  es  sich  unter  seinem  Commandanten,  Oberst 


p Relation  des  FML.  Macquire. 

2)  Mit  (Nr.  16  und  57  vereint  in  einem  von  Major  Burmann  des  Regiments  com- 
mandierten  Bataillone. 


— 213  — 


Ludwig  Grafen  Baillet  de  Latour,  sowohl  in  dem  Gefechte  am  29.  September, 
als  in  der  Schlacht  bei  Wattignies  aus. 

Das  aus  den  Erblanden  nachgerückte  3.  Bataillon  stand  in  Luxemburg, 
ein  Detachement  unter  Hauptmann  Hieronymus  Baron  Battaglia  ein  glückliches 
Gefecht  bei  Hesperingen  bestanden.  Die  Grenadiere  (Bataillon  Keating)  standen 
am  Ober-Rhein,  ohne  Gefecht  (Cordon  von  Rastatt  bis  zur  Schweizer  Grenze). 

1794  war  das  Regiment  bei  den  zur  Deckung  der  Belagerung  von 
Landrecies  verwendeten  Truppen  und  kamen  Abtheilungen  wiederholt,  so  bei 
Beaumont,  Thuin  u.  a.  0.  in  das  Feuer;  ferner  beide  Bataillone  unter  Oberst 
Jamez  bei  Grand-Reng  und  Marchiennes,  wo  derselbe  tödtlich  verwundet 
wurde.  In  der  Schlacht  bei  Charleroi  hatte  sich  Interims-Regiments-Comman- 
dant  Oberstlieutenant  Joseph  von  Beyer,  der  schon  bei  mehreren  anderen 
Gelegenheiten  Proben  seiner  Tapferkeit  abgelegt,  sehr  ausgezeichnet  und  kam 
das  Regiment  dann  zur  Armee  am  Nieder-Rhein. 

Von  dem  in  Luxemburg  stehenden  3.  Bataillon  zeichnete  sich  Oberlieutenant 
Schmidt  bei  einem  Ueberfalle  des  feindlichen  Lagers  bei  Mondorf  aus.  Die 
Grenadiere  bei  der  Mittel-Rhein-Armee  (Mannheim)  nicht  in  das  Feuer  gekommen. 

1795  focht  das  Regiment  bei  Erstürmung  des  Hartenberges  vor  Maynz, 
dann,  sowie  die  Grenadiere,  vor  Mannheim,  endlich  bei  Gross-Fischlingen 
(St.  Martin).  Das  in  Luxemburg  gestandene  3.  Bataillon  in  Folge  Capitulation 
dieser  Festung  in  Kriegsgefangenschaft  gerathen. 

1796  auf  den  Kriegs-Schauplatz  in  Italien  gerückt,  nahmen  das  Regi- 
ment, sowie  die  Grenadiere,  an  den  ersten  Versuchen  Mantua  zu  entsetzen 
theil  und  zwar  Gefechte  bei  Gardone,  Lonato,  Desenzano,  Salö.  Nach  jenem 
bei  Calliano  (zweiter  Versuch)  blieb  das  Regiment  in  Tyrol,  die  Grenadiere  kamen 
nach  den  Gefechten  von  Bassano,  S.  Giorgio -la  Favorita  nach  Mantua:  an 
dem  dritten  Versuche,  Kämpfe  bei  Rivoli-Peri,  betheiligten  sich  nur  das  1.  und 
2.  Bataillon,  ebenso 

1797  an  der  Schlacht  bei  Rivoli,  in  welcher  der  grösste  Theil  in  der 
Colonne  Lusignan  in  Gefangenschaft  gerieth.  Die  in  Mantua  gestandenen 
Grenadiere  dessgl eichen,  nach  der  Capitulation  dieser  Festung;  der  in  ein 
Bataillon  formierte  Rest  des  Regiments  wurde  in  dem  Gefechte  bei  Longarone 
versprengt,  erneuert  ein  grosser  Theil  gefangen.  Das  3.  Bataillon  erlitt  in 
der  Brigade  Gontreuil  bei  Tarvis  das  gleiche  Schicksal. 

1799  abermals  auf  dem  Kriegs-Schauplatz  in  Italien  eingetheilt,  focht 
das  Regiment  (drei  Bataillone)  in  den  beiden  Treffen  bei  Verona,  in  dem  letzteren 
auch  die  Grenadiere,  deren  Commandant,  Major  Graf  Fiquelmont  des  Regi- 
ments, sich  durch  Erstürmung  der  Brücke  bei  Ponton  auszeichnete,  ferner  bei 
Magnano '),  kam  dann  nach  der  Einnahme  von  Brescia  zu  der  Einschliessung 
von  Pesclriera,  später  zu  jener  von  Mantua,  von  welcher  es  vorübergehend 
detachiert  das  Gefecht  bei  Modena  mitmachte,  wo  es  viel  verlor.  Die  Grena- 
diere in  der  Haupt-Armee  bei  Marengo-S.  Giuliano,  am  Tidone,  an  der  Trebbia, 
vor  Alessandria.  beiNovi  und  Savigliano  mit  Auszeichnung  gefochten.  Vorüber- 
gehend zur  Verfolgung  Macdonald’s  verwendet,  kam  das  Regiment  als  Be- 
satzung nach  Mantua,  rückte  später  (l.  September)  nach  Piemont  und  nahm 
an  dem  Angriffe  airf  Pinerolo  theil;  sodann  als  Besatzung  in  Alessandria  stehend, 
betheiligte  sich  nur  das  2.  Bataillon  ehrenvoll  an  der  Erstürmung  von  Novi. 
Die  Grenadiere  kämpften  endlich  noch  bei  Mondovi  (October  und  November). 

1800  stand  das  Regiment  im  Corps  Ott  und  nahm  an  den  Kämpfen  vor 
und  während  der  Blockade  von  Genua  theil;  in  jenem  am  Monte  Becco  ge- 
riethen  acht  Compagnien  zum  grossen  Theile  in  Gefangenschaft.  Die  Grenadiere 
in  der  Haupt-Armee,  bei  Cadibona,  Stella,  mit  besonderer  Auszeichnung  bei 
Albissola,  dann  am  Var,  endlich  in  dem  Gefechte  am  Monte  Nave,  in  der  Schlacht 
bei  Marengo  viel  verloren.  Nach  dem  Falle  von  Genua  bestand  das  Regi- 
ment noch  ein  sehr  ungünstiges  Gefecht  bei  Piacenza  und  kam  dann  als  Be- 
satzung nach  Ferrara,  die  Grenadiere  fochten  schliesslich  noch  bei  Valeggio. 

1805  anfänglich  in  Süd- Tyrol  stehend,  später  (October)  zur  Vertheidigung 
von  Nord- Tyrol  bestimmt,  standen  vier  Feld-Bataillone  des  Regiments  zwischen 


J)  Hier  fiel  der  Commandant  des  Grenadier-Bataillons,  Major  Graf  Fiquelmont. 


- 214  — 


Wörgl  und  Kufstein  und  bestanden  Abtbeilungen  desselben  die  Gefechte  am 
Bodenbichl,  Stein-Pass,  wo  je  eine  Compagnie  theils  zusammengehauen,  theils 
gefangen  wurden,  dann  bei  Unken;  je  drei  Compagnien  des  2.  und  3.  Bataillons 
unter  Oberstlieutenant  Peter  von  Fröauf  den  Pass  Strub  standhaft  ver- 
theidigt,  hiebei  auch  Oberlieutenant  Georg  Fastner  sich  hervorgethan.  Das 
4.  Bataillon,  als  Besatzung  in  Kufstein,  capitulierte  gegen  freien  Abzug,  die 
übrigen  Abtheilungen,  dabei  das  Grenadier-Bataillon,  bewirkten  ihren  Kückzug 
über  Salzburg,  Kärnthen  nach  Steyermark.  Das  6.  Bataillon  bei  den  zur 
Deckung  von  Wien  verwendeten  Truppen. 

1809  im  6.  Corps,  Hiller,  eingetheilt,  focht  das  2.  Bataillon,  Major 
Scheib ler,  bei  Pfaffenhofen  mit  grosser  Standhaftigkeit,  das  Kegiment  bei 
Landshut,  Neumarkt,  Biedau,  bei  Ebelsberg  gerieth  das  die  Nachhut  bildende 
2.  Bataillon  nach  tapferer  Gegenwehr  in  Gefangenschaft.  Bei  Aspern  zeichnete 
sich  das  Regiment  am  zweiten  Schlachttage  durch  Wieder-Besetzung  des  von 
der  Brigade  Wacquant  geräumten,  in  Flammen  stehenden  Dorfes  Aspern  aus. 

Das  Regiment  focht  noch  bei  Wagram  mit  unbedeutenden  Verlusten. 
Die  Grenadiere  i Bataillon  Puteany)  in  Bayern  nicht  in  das  Feuer  gekommen,  bei 
Asten,  Aspern-Esslingen  (zweiter  Schlachttag),  Wagram  (Vertheidigimg  von 
Aderklaa)  und  Znaym  mit  Auszeichnung  gefochten. 

Oberlieutenant  Georg  Fastner,  welcher  schon  mit  der  goldenen  und 
silbernen  Medaille  decoriert  war,  erhielt  für  besondere  Auszeichnung  bei  Neu- 
markt den  31T0.,  ausser  diesem  haben  sich  in  dem  Feldzuge  noch  bei  ver- 
schiedenen Anlässen  Oberst  Albert  de  Best,  Oberstlieutenant  von  Stein- 
mann, die  Majore  Heinrich  Jamez  und  Raimund  Eberl,  Hauptmann  Emanuel 
Graf  Rosieres  und  Oberlieutenant  Johann  Christ  durch  besondere  Tapferkeit 
hervorgethan. 

Erzherzog  Rudolph.  1813  standen  das  Regiment  (drei  Feld-,  ein  Land- 
wehr-Bataillon), sowie  die  Grenadiere,  bei  der  Donau-Armee  und  kämpften  in 
der  Schlacht  bei  Hanau;  unter  den  besonders  ausgezeichneten  erscheinen 
genannt:  Oberstlieutenant  Joseph  Flette  von  Flettenfeld,  Major  Hieronymus 
Jambline. 

1814  war  das  Regiment  in  der  Schlacht  bei  La  Rothiere,  (nur  in- 
direct  betheiligt),  bei  der  Vertheidigimg  von  Troyes,  in  der  Schlacht  bei  Bar- 
sur-Aube;  in  jener  bei  Arcis-sur-Aube  erlitt  es  grosse  Verluste,  erwarb  sich 
aber  durch  seine  Bravour  die  Anerkennung  des  commandierenden  G.  d.  C. 
Grafen  Wrede  und  machte  dann  die  Vorrückung  bis  Paris  mit:  die  Grenadiere 
waren,  ebenfalls  in  der  Haupt- Armee  eingetheilt,  in  diesem  Feldzuge  wenig 
in  das  Feuer  gekommen.  Das  2.  Landwehr-Bataillon  war  bis  Basel  gerückt,  dann 
in  die  Erblande  zurückbeordert. 

1815  stand  das  Regiment  in  Maynz,  die  Grenadiere  im  Eisass,  ohne  Gefe  cht. 

1821  in  Piemont,  ohne  Gefecht. 

Hrabowski.  1848  in  Wien  garnisonierend.  wirkten  Abtheilungen  des 
Regiments  anlässlich  der  Unruhen  im  Monat  März  theils  bei  der  1 ertheidigung 
der  ihnen  anvertrauten  Posten,  theils  bei  Wiederherstellung  der  Ordnung  in 
einzelnen  Bezirken  mit  Umsicht  und  Erfolg  mit  und  rückte  das  Regiment  im 
April  nach  Italien.  Hier  nahm  das  2.  Bataillon  an  den  Gefechten  bei  Pontafel, 
cler  Cernierung  von  Osoppo  theil  (Gefechte  bei  Dario,  Abweisung  der  Ausfälle 
am  31.  Mai,  13.  und  28.  Juni,  Erstürmung  des  Dorfes  Osoppo  u.  A.).  Das 
erste  Bataillon  zur  Vertreibung  der  im  oberen  Piave-Thal  stehenden  Insur- 
genten bestimmt,  bestand  die  Gefechte  bei  Selva,  am  Monte  Mauria  und  kam 
sodann  zur  Cernierung  von  Venedig,  später  beide  Bataillone  in  das  Friaul'sche. 
Das  Landwehr-Bataillon  in  Tvrol  (Innsbruck-Franzensfeste).  Die  Grenadiere 
(Bataillon  Richter)  gleichfalls  in  Wien  stationiert,  Gefecht  an  der  Tabor-Brücke 
(6.  October),  dann  der  Armee  des  Banus  zugetheilt,  Gefecht  bei  Schwechat 
und  Einnahme  von  Wien. 

1849  fochten  dieselben  bei  Käpolna,  Komorn  (26.  April).  Zsigärd  und 
Pered  mit  Auszeichnung,  dann  wieder  vor  Komorn  und  machten  die  1 or- 
rückung  bis  Arad  mit,  ohne  mehr  in  das  Feuer  kommen. 


— 215  — 


Wohlgemuth.  Die  in  Italien  stehenden  zwei  Feld-Bataillone  vom  Juli  an 
wieder  bei  der  Cernierung  von  Venedig  verwendet,  dann  nach  Böhmen  ge- 
rückt. Das  3.  Bataillon  auf  Etapen  - Dienst  in  Krakau.  Das  4.  Bataillon  von 
Juni  an  bei  der  Cernierung  von  Komorn. 

Für  Auszeichnung  in  diesen  beiden  Feldzügen  wurden  decoriert  mit: 

EKO.  3.  Major,  Commandant  eines  Grenadier-Bataillons,  Anton  Richter 
von  Binnenthal. 

MVK.  Major  Richter,  Hauptmann  August  Freiherr  von  Stwrtnik1) 
und  Georg  Günther. 

SGVK.  pro  piis  vieritis.  Regiments-Caplan  Wilhelm  Thomas. 

Hessen.  1859  focht  das  Regiment  (1.,  2.,  3.  und  Grenadier-Bataillon) 
mit  besonderer  Bravour  bei  Magenta,  Kämpfe  um  Ponte  vecchio,  ebenso  bei 
Solferino-Meclole.  Das  4.  Bataillon  Besatzung  in  Palmanuova-Udine. 

Für  Auszeichnung  in  diesem  Feldzuge  erhielten: 

EKO.  2.  dem  bei  Solferino  gefallenen  Regiments-Commanclanten  Obersten 
Ferdinand  Mumb  von  Mühlheim  nachträglich  zuerkannt. 

LO.  Oberst  Mumb  (für  Magenta),  Oberstlieutenant  Adolph  Freiherr 
Schütte  von  Warensberg. 

EKO.  3.  Major  Johann  Töpli  von  Hohenvest,  die  Oberlieutenants 
Otto  Hund  und  August  von  Jurkovics. 

MVK.  Oberst  Adolph  Freiherr  von  Schütte,  die  Majore  Joseph  Ulrich, 
Adolph  Prinzinger  von  Ari;  die  Hauptleute  Bernhard  Schiffer,  Eberhard 
Baron  Stetten2),  Alexander  Jösa,  Achilles  Edler  von  Groller,  Hugo 
Ritter  von  Henriquez,  Dominik  von  Kreyssern,  Franz  Zillich,  Johann 
Hiltl,  Johann  Wolf,  Friedrich  Benesch,  Carl  Rosner3),  Edmund  Hödl, 
Gottfried  Gstier,  Joseph  Fischer,  Wilhelm  Mayern  von  Hohenberg, 
Albert  Baravalle  von  Brackenburg,  Carl  Matzak  von  Ortenburg, 
Moriz  von  Barisani,  Carl  Centner,  Leopold  Grasböck,  Johann  Dann- 
in ge  r,  Adolph  Frey  sch  lag  Edler  von  Freyenstein  und  Alois  Burka; 
die  Oberlieutenants  Otto  Hund,  Matthias  Dannin ger,  Albin  Kern,  Joseph 
Stadtthaler  und  Anton  Mayer,  dann  Alexander  Lang  von  Langen 
(Letzterer  gefallen,  nachträglich  zuerkannt);  ferner  die  Unterlieutenants  Theodor 
Kirkovic,  Carl  Eggner,  Ludwig  Pauli,  Julius  Egloff  von  Engvillen 
und  Maximilian  Rosenberger. 

SGVK.  Regiments-Caplan  Anton  Menschik. 

1864  in  dem  Feldzuge  gegen  die  Dänen  in  der  Brigade  Nostitz  ein- 
getheilt,  focht  das  Regiment  in  dem  Treffen  bei  Oeversee,  dem  Gefechte  bei 
Veile  mit  Auszeichnung,  bei  den  weiteren  Operationen  in  Jütland  nicht  mehr 
in  das  Feuer  gekommen. 

Decoriert  wurden  mit: 

LO.  Hauptmann  Wilhelm  Mayern  von  Hohenberg. 

EKO.  3.  Die  Hauptleute  Achilles  Edler  von  Groller,  Carl  Matzak 
von  Ortenburg,  Friedrich  Benesch,  Oberlieutenant  Albin  Kern. 

MVK.  Major  Hugo  Taulow  Ritter  von  Rosenthal,  Hauptmann 
Franz  von  Csako,  Oberlieutenant  Franz  Vorgeitz,  die  Unterlieutenants 
Joseph  Schädlbauer  und  Johann  Schneiperg. 

FJO.  Regiments-Arzt  Dr.  Joseph  Böhm. 

SVK.  Regiments-Caplan  Thomas  Sladovnik. 

1866  im  2.  Corps  (Thun)  der  Nord-Armee  eingetheilt,  focht  das  Regi- 
ment in  der  Schlacht  von  Königgrätz  (am  rechten  Flügel,  an  der  Trotinka 
und  bei  Lochenic)  und  in  dem  Treffen  bei  Blumenau.  Das  4.  Bataillon  bei 
den  zur  Vertheidigung  von  Süd-Tyrol  verwendeten  Truppen  nahm  in  der 
Brigade  Montluisant  an  den  Gefechten  bei  Cimego  und  Bezzecca  theil. 


’)  Als  Lieutenant  bei  Franz  Carl  Nr.  52. 

2)  Für  Magenta,  als  Major  bei  Solferino  gefallen. 

3)  Für  Magenta,  bei  Solferino  gefallen. 


- 216 


Für  Auszeichnung  in  diesem  Feldzuge  erhielten: 

EKG.  3.  Major  Alexander  Jösa. 

MVK.  Hauptmann  Johann  Hofer. 

1878.  Die  Abtheilungen  des  Regiments  nicht  theilgenommen. 

Decoriert  wurde  mit; 

MVK.  Der  dem  Generalstab  zugetheilte  Oberlieutenant  Carl  Ritter  von 
Pfiff  er. 

1881/82  in  Süd-Dalmatien  stehend,  war  das  2.  Bataillon  in  dem  Gefechte 
bei  Ledenice,  das  Regiment  an  einigen  Affairen  in  der  Krivosij e iam  Goli- 
Vrh  und  bei  Yel  Zagvozdak)  theilgenommen,  einzelne  Abtheilungen  noch  am 
Pazua  und  bei  Klavici. 

Decoriert  wurden  mit: 

MVK.  Oberlieutenant  Emil  Winternitz. 

Tapferkeits-Medaillen. 

Silberne 


Goldene 

Silberne 

Goldene 

I.  Cl. 

II.  Cl. 

1789-1790 

— 

— 

18481 

3 

8 

16 

1792—1801 

2 

38 

1849/ 

1805 

— 

— 

1859 

7 

38 

138 

1809 

— 

8 

1864 

1 

14 

53 

1813-1815 

5 

19 

1866 

— 

5 

11 

1882 

1 

1 

18 

Adjustierung. 

Bei  der  Errichtung  1733  trug  das  Regiment  lichtblaue  Aufschläge: 
1748  weisser  Rock,  schwarze  Aufschläge; 

1757  weisser  Rock,  Camisol  und  Unterfutter,  schwarze  Aufschläge; 
1767  weisser  Rock,  schwarze  Egalisierung1),  gelbe  Knöpfe; 

1868  dunkelblauer  Waffenrock,  schwarze  Egalisierung,  gelbe  Knöpfe. 


J)  Bei  den  Officieren  von  schwarzem  Sammt.  Dem  Regiment«  war  durch  das  Los  der 
papageigrüne  Aufschlag  zugefallen,  doch  wurde  über  Bitte  des  Inhabers  die  Beibehaltung 
des  schwarzen  Aufschlages  und  sohin  der  Tausch  mit  Wolfenbüttel  Nr.  10  bewilligt. 


15. 

Galizisches  Infanterie  - Regiment. 

(1853)  Ergänzungs-Bezirks-Commando:  Tarnopol. 

(1846)  Adolph,  Grossherzog  tou  Luxemburg,  Herzog  zu  Nassau. 

Errichtung  und  nachgefolgte  Veränderungen.  1701  laut  Capitulation 
vom  12.  Juni  von  dem  Herzog  Carl  Ignaz  zu  Lothringen  und  Bar.  Bischof  von 
Osnabrück,  auf  eigene  Kosten  errichtet  (zehn  Compagnien),  auf  die  Dauer  des 
Bedarfes  dem  Kaiser  ohne  Entgelt  überlassen  und  unter  dem  Namen:  ,,Osna- 
brück’sches  Leib-Regiment”  in  kaiserlichen  Dienst  getreten.  1716  ganz  in  kaiser- 
lichen Dienst  übernommen. 

1721  zwei  Compagnien  des  aufgelösten  Regiments  Tokio  incorporiert. 

1731  erhielt  das  (Regiment  anlässlich  der  Auflösung  der  Auctions-Com- 
pagnien  (4.  Bataillon)  bei  einigen  Regimentern  je  eine  von  Lockstädt  (1809  als 
Nr.  43  aufgelöst),  Fürstenbusch  (Nr.  35)  und  Heister  (1747  aufgelöst). 

1736  ein  Bataillon  des  dem  Inhaber,  GUi'WM.  Pallavicini,  welcher  gleich- 
zeitig Commandant  des  Schiff-Armaments  war,  miterstehenden  Marine-Regiments 
dem  Regimente  als  4.  Bataillon  einverleibt,  1739  jedoch  wieder  abgegeben 
(aufgelöst).  1747/48  je  eine  Compagnie  der  aufgelösten  Regimenter  Kheul  und 
Traun  incorporiert. 

Seit  1769  führt  das  Regiment  die  Nummer  15. 

1860  ein  Bataillon  zu  dem  reorganisierten  Linien-Infanterie-Regimente 
Nr.  55  transferiert1). 

1883  ein  Bataillon  zur  Aufstellung  des  Infanterie  - Begiments  Nr.  95 
abgegeben. 

Ergänzung.  Von  1766 — 1806  hatte  das  Regiment  einen  Werbe-Rayon  im 
oberrheinischen  Kreis;  1771  (1781)  erhielt  es  einen  ständigen  Werb-Bezirk  in 
Böhmen,  Chrudimer  Kreis  mit  der  Stabs-Station  Chrudim;  1775—1807  hiezu  einen 
Aushilfs-Bezirk  in  Galizien,  Mysleuice -Wieliczka. 

1807  wurde  das  Regiment  mit  der  Ergänzung  nach  Mähren  überwiesen 
und  recrutierte  sich,  wie  alle  mährischen  Regimenter,  je  zur  Hälfte  aus  dem 
Antheil  in  dieser  Provinz,  Brünn  er  Kreis  und  dem  galizischen  Antheil.  1809  vor- 
übergehend an  Böhmen  rücküberwiesen,  wurde  es  1812  wieder  mährisch- 
schlesisch,  nunmehr  mit  der  Werb-Bezirks-Station  Olmütz.  1818  wurde  das 
Regiment  ganz  galizisch,  Werb-Bezirks-Station  Sanok;  1830  erhielt  es  seinen 
Werb-Bezirk  in  Ost-Galizien,  Zloczöw:  seit  1853  endlich  ist  Tarnopol  Werb- 
Bezirks-(Ergänzungs-Bezirks-)Station. 


_*)  Dieses  bisher  lombardische  (Regiment  hatte  in  Folge  Abtretung  dieser  Provinz 
1859  seine  gesammte  (Mannschaft  entlassen  und  wurde  mit  der  Ergänzung  nach  Galizien 
überwiesen. 


218  — 


Grenadier-Division.  Von  1779 — 1797  stand  dieselbe  mit  jenen  von  Nr.  28 
und  57  im  5.  böhmischen  Bataillon  (1769/70  statt  der  Division  von  Nr.  28  jene 
von  Nr.  29  in  diesem  Bataillon  eingetheilt).  In  dem  Feldzuge  1799 — 1801  bildeten 
die  Divisionen  von  Nr.  11  und  47,  in  jenem  1809  wieder  jene  von  Nr.  28  und  57 
mit  der  des  Regiments  ein  Bataillon.  1810 — 1818  stand  dieselbe  mit  den  Divi- 
sionen von  Nr.  28  und  47  in  einem  böhmischen  Bataillon.  Nach  Dissolvierung 
dieses  Bataillons  kam  die  Division  in  den  Verband  eines  galizischen  Bataillons, 
mit  jenen  von  Nr.  24  und  30. 

Friedens-Garnisonen.  1713  Gaeta,  1716  Neapel,  1718  Gaeta.  1720  Neapel, 
1725  Gaeta,  1727  Neapel,  1733  Capua.  1737  Florenz,  1739  Livorno,  1741  Siena. 
1749  Casalmaggiore,  1752  Como,  1763  Chrudim,  1779 — 1792  Chrudim.  1797  Heil- 
bronn, 1798  Chrudim,  dann  Linz,  1801  Josephstadt,  1804  Königgrätz.  1805  Chrudim, 
1807  Königgrätz,  1809  Chrudim,  1812  Troppau,  1814  Neu-Sandec,  1815  Troppau — 
Olmüt-z,  1821  Linz,  1823  Przemysl,  1830  Ofen,  1831  Görz,  1832  Padua.  Venedig, 
1834  Verona,  dann  Piacenza.  1835  Cremona,  1836  Lemberg.  1843  Przemysl. 
1848  Brünn,  dann  "Wien,  1849  Fünfkirchen,  1850  Pest,  1852  Kaschau,  1854  Zales- 
czyky,  1855  Kaschau,  1859  Komorn,  1863  Ofen,  1865  Debreczin,  1867  Prag, 
1874  Josephstadt,  1882  Wien,  1886  Lemberg,  1890  Tamopol,  1894  Lemberg. 

Regiments-Knaben-Erziehungshaus.  1782  in  Chrudim  stationiert,  später 
nach  Policska  verlegt;  von  1825 — 1852  wurden  die  Soldatenknaben  des  Regiments 
in  dem  3.  galizischen  Erziehungshaus  zu  Przemysl  (gemeinschaftlich  mit  jenen 
von  Nr.  58)  ausgebildet. 


Regiments-Inhaber. 


1701  Lothringen  und  Bar,  Carl  Ignaz 
Herzog  zu,  Bischof  von  Osna- 
brück (1711  Churfürst  von  Trier). 

1716  Lothringen,  Carl  Prinz,  von  1726 
an  Obrist1). 

1736  Pallavicini,GiovanniLucasConte, 
GFWM.— FM. 

1773  Fabris  de  Santo-Tomiotti,  Do- 
minik Conte  de,  FML. — FZM. 

1790  D'Alton,  Eduard  Graf,  FML. 

1793  — 1797  unbesetzt. 

1797  Oranien,  Wilhelm  Georg  Prinz 
von,  FÄLL. 


1799  — 1801  unbesetzt. 

1801  Riese,  Carl  Freiherr  von.  FML. 

1806  Zach,  Anton  Freiherr  von. FML.— 
FZM. 

1817  Dom  Pedro,  Kaiser  vonBrasilien, 
seit 

1832  Dom  Pedro,  Herzog  von  Bra- 
ganza2). 

1835  Bertoletti,  Anton  Freiherr  von. 
FÄLL. — FZM. 

1846  Adolph,  Herzog  von  Nassau,  seit 

1890  Adolph,  Grossherzog  von  Luxem- 
burg und  Herzog  zu  Nassau. 


Zweite  Inhaber. 

Von  1827 — 1835  Bertoletti,  Anton  Freiherr  von,  FML.:  von  1846—1849 
Ludolf,  Franz  Graf,  FML.3);  von  1849—1864  Csorich  von  Monte  Creto, 
Anton  Freiherr  von,  FÄLL. — FZM.;  von  1864  — 1870  Jacobs  von  Kantstein. 
Friedrich  Freiherr  von,  FäIL.4 5), 


R egim  e nts-  C omni  an  d a nt  en . 


1701  Lattermann,  Georg  Ludwig 
von,  Obristlieutenant — Obrist 6). 
1708  Rohr,  Ludwig  von,  Obrist. 

1717  Lohausen,  Franz  von,  Obrist. 

1718  Herlenvai,  Obrist. 


1720  Ligneville,  Leopold  Graf, 
Obristlieutenant. 

1723  Göldlin  vonTieffenau  (Göldy  . 
Anton  Alexander,  Obrist. 


1)  Das  Regiment  führte  von  1716 — 1726  nur  dessen  Namen,  siehe  K.  A..  Bestallungen 
Nr.  4545.  1736  tauschte  derselbe  mit  G-PWM.  Pallavicini  und  übernahm  das  jetzige  Infanterie- 
Regiment  Nr.  3. 

2)  Legte  1831  die  Kaiserwürde  nieder. 

3)  1849  in  Italien  compromittiert.  seiner  Charge  entsetzt. 

4)  Wurde  Inhaber  des  Infanterie-Regiments  Nr.  S. 

5)  Weder  der  erste  Inhaber,  der  Bischof  von  Osnabrück,  noch  dessen  Nachfolger 

Herzog  Carl  von  Lothringen,  haben  das  Regiments-Commando  je  persönlich  geführt. 


— 219  - 


1727  Breitwitz,  Hans  Ernst  von, 
Obristlieutenant  — Obrist 
1734  Sinzenclorff,  Octavian  Graf, 
Obristlieutenant—  Obrist. 

1737  Machugo  de  Burgos,  Obrist- 
lieutenant. 

1738  C-avaglieri,  Carlo  Don,  Obrist. 
1741  Cliälons,  Baron  von  Triebbe, 

Heinrich,  Obrist. 

1744  O’Kelly,  Wilhelm  Freiherr  von, 
Obrist. 

1752  Campitelli,  Joseph  Chevalier, 
Obrist. 

1755  Tillier,  Johann  Freiherr  von, 
Obrist. 

1758  Graevenitz,  von,  Obrist. 

1759  Rolshoffen,  Adolph  von,  Oberst. 
1764  Origo,  Galeazzo  Graf,  Oberst. 
1766  Hohenlolie-Kirchberg, 

Friedrich  Fürst,  Oberst. 

1769  Ale  mann,  Ladislaus  von,  Oberst. 
1773  Pallavicini,  Carl  Graf,  Oberst. 
1779  Corti,  Franz  Graf,  Oberst. 

1788  Zoph,  Johann  von,  Oberst. 

1794  Immens,  Wilhelm  Chevalier, 
Oberst. 

1797  Retz,  Anton,  Oberst. 

1800  Grill,  Joseph,  Oberst. 

1806  Carpe  von  Carpenstein,  Lud- 
wig, Oberst. 


Reserve-Co 

1869  Blesnowie  von  Degenkreuz, 
Wilhelm,  Oberst. 

1871  Krynicki,  Julian  Ritter  von, 
Oberstlieutenant-Oberst. 

1873  Sametz,  Adalbert,  Oberst. 

1874  Lauppert,  Nikolaus,  Oberst- 
lieutenant — Oberst. 


1813  Sommer  von  Sommerfeld, 
Franz,  Oberst. 

1814  Stika  von  Passeka,  Joseph, 
Oberst. 

1826  Schick  von  Siegenburg, 
Anton,  Oberst. 

1832  Mederer  von  Mederer  und 
Wuthwehr,  Joseph,  Oberst. 
1836  Bürger,  Georg,  Oberst. 

1838  Seidl  von  Adelstein,  Johann, 
Oberst. 

1845  Jablonowski,  Felix  Fürst, 
Oberst. 

1848  Strastil  von  Strassenheim, 
Anton,  Oberst. 

1849  Braun,  Carl  Edler  von,  Oberst. 
1853  Pichl,  Ferdinand  Freiherr  von, 

Oberst. 

1861  Roth,  Carl  von,  Oberst. 

1866  Tegettlioff,  Carl  von,  Oberst. 
1868  Fuchs,  Ludwig  Ritter  von, 
Oberst. 

1872  Schivitz  von  Schivitzhofen, 
Julius,  Oberst. 

1876  Jo  ly,  Emil  Ritter  von,  Oberst. 
1879  Nemethy,  Norbert  Edler  von, 
Oberst. 

1883  Pilat,  Franz  von,  Oberst. 

1889  Wiener,  Ludwig,  Oberst. 

1894  Rezniczek,  Carl  Edler  von, 
Oberst. 


1876  Schönowsky  von  Schön- 
wiese, Adalbert  Ritter  von, 
Oberstlieutenant. 

1878  Watteck,  Franz,  Oberst. 

1879  Vogl,  Carl,  Oberstlieutenant — 
Oberst. 


Vor  dem  Feinde  gefallene  höhere  Offt  eiere. 

1704  Obristlieutenant  Briglieres  bei  dem  Ueberfall  auf  Alt-Breisach 
(10.  November)  tödtlich  verwundet,  am  folgenden  Tage  in  französischer  Ge- 
fangenschaft gestorben. 

1719  Oblistlieutenant  Freiherr  von  Rost  und  Obristwachtmeister 
von  Brambs,  beide  vor  Messina  (3.  und  9.  October)  y. 

1744  Regiments-Commandant  Obrist  Chälons,  Freiherr  von  Triebbe 
an  seinen  in  dem  Gefechte  am  Berge  Artemisio  erhaltenen  Verwundungen  in 
feindlicher  Gefangenschaft  gestorben. 

1757  Obristwachimeister  Pollith  in  der  Schlacht  bei  Prag  schwer  ver- 
wundet, gestorben. 

1793  Regiments-Inhaber  FML.  Graf  D’Alton  vor  Dünkirchen  y. 

1794  Major  Fedini  in  der  ersten  Schlacht  bei  Fleurus  y. 

1848  Oberstlieutenant  Carl  Klein  in  dem  Kampfe  an  der  Tabor-Brücke 
bei  Wien  (6.  October). 

1866  Oberstlieutenant  Moises  Pollovina  in  dem  Treffen  bei  Skalitz  y. 


— 220  — 


Feldzüge. 

Osnabrück.  1702  auf  dem  Kriegs-Scbauplatze  in  Deutschland  ver- 
wendet, stand  ein  Bataillon  bei  der  Belagerung  von  Landau;  von  1703  an 
bildete  das  Regiment  einen  Theil  der  Besatzung  dieser  Festung. 

1704  ein  Detachement  unter  Obristlieutenant  Briglieres  an  dem  miss- 
lungenen Versuche,  Breisach  zu  überfallen,  theilgenommen. 

1705  Einnahme  von  Drusenheim. 

1706  rückte  das  Regiment  auf  den  Kriegs- Schauplatz  in  Italien  ah  und 
machte  im  Corps  Wetzel  (Hessen-Cassel)  das  Treffen  hei  Castiglione  delle 
Sti viere  mit. 

1707  kam  es  zu  dem  in  Piemont  zurückgebliebenen  Corps  und  rückte 

1708  (aus  den  Winter-Quartieren  in  Mantua)  nach  Catalonien  ab  und 
nahm  noch  in  demselben  Jahre  an  dem  Ueberfalle  auf  Guardia  theil,  wo 
Regiments-Commandant  Obristlieutenant  Rohr  sich  auszeichnete. 

1709  waren  Abtheilungen  bei  dem  Sturme  auf  Roda  und  auf  Venasque  thätig. 

1710  focht  das  Regiment  bei  Almenara,  Saragossa  und  Villaviciosa, 

1711  in  den  Gefechten  zum  Entsatz  von  Cardona. 

1712  nicht  in  das  Feuer  gekommen,  wurde  das  Regiment 

1713  nach  Neapel  Überschrift. 

Carl  Lothringen.  1718  ein  Bataillon  und  die  Grenadiere  auf  Sicilien. 
im  Treffen  vor  Milazzo,  dann  Vertkeicligung  dieser  Festung  (der  Rest  des 
Regiments  in  Gaeta). 

1719  ein  Detachement  und  die  Grenadiere  unter  Obristlieutenant  Rost 
bei  der  Eroberung  der  liparisclien  Inseln,  Gefecht  von  Canneto:  dann  Schlacht 
bei  Francavilla,  Belagerung  von  Messina.  Hauptmann  Grandmont,  welcher 
sich  hiebei  ausgezeichnet,  wurde  nach  der  Capitulation  zum  Commandanten 
des  Castells  Gonzaga  ernannt. 

1720  das  Regiment  (ein  zweites  Bataillon  war  aus  Neapel  nachgerückt)  bei 
den  Operationen  auf  West-Sicilien.  Kämpfe  vor  Palermo. 

1734  ein  Bataillon  in  dem  Treffen  bei  Bitonto,  Hauptmann  Graf  Eltz 
bei  Deckung  des  Rückzuges  sich  ausgezeichnet,  musste  später  mit  seiner  Ab- 
theilung capitulieren,  zwei  Bataillone  unter  Obristlieutenant  Graf  Sinzen- 
dorff  die  heldenmüthige  Vertheidigung  von  Cäpua  unter  FZM.  Traun  mit- 
gemacht. Lieutenant  Molitor  sich  bei  einem  Ausfälle  besonders  ausgezeiclmet. 

Pallavicini.  1741  kam  das  Regiment  im  December  zur  Armee  nach 
Ober-  O e storreich. 

1742  war  es  bei  der  Einnahme  von  Linz,  zwei  Bataillone  Belagerung 
von  Straubing,  das  dritte,  unter  Obristlieutenant  Freiherr  von  Tri  ebbe,  Kehl- 
heim tapfer  vertheidigt. 

1743  die  Grenadiere  bei  der  Erstürmung  von  Deggendorf,  das  Regiment 
bei  der  Vorrückung  an  den  Rhein. 

1744  auf  den  Kriegs-Schauplatz  nach  Italien  gesendet,  focht  das 
Regiment  mit  Auszeichnung  bei  Vertheidigung  der  Stellung  auf  dem  Berge 
Spina  (Artemisio) J),  doch  wurde  ein  grosser  Theil  gefangen:  später  war  es  bei 
dem  Ueberfalle  auf  Velletri  mid  kam  dann  nach  Piemont,  wo  es  im  Verein 
mit  den  sarclinischen  Truppen  bei  Cuneo  focht. 

1745  bei  der  Haupt-Armee,  ohne  Gefecht. 

1746  war  das  Regiment  in  den  Schlachten  bei  Piacenza  und  Rottofreno. 
dann  bei  der  Einnahme  von  Genua. 

1747  stand  es  hei  der  Blockade  von  Genua,  ein  Bataillon  im  Mai  bei 
der  Einnahme  von  Castell  Massone,  ein  Bataillon  unter  Obristlieutenant 
Campitelli  in  einem  Gefechte  bei  Ventimiglia. 

1756  mit  zwei  Bataillonen  und  den  Grenadieren  auf  den  Kriegs-Schau- 
platz in  Böhmen  gerückt  (das  Garnisons-Bataillon  Besatzung  in  Prag)  focht 
das  Regiment 


J)  Die  Spanier  überfielen  liier  eine  vorgeschobene  Brigade. 


— 221  — 


1757  in  der  Schlacht  hei  Prag,  Regiments-Commandant  Obrist  Tillier 
bei  Deckung  des  Rückzuges  sich  hervorgethan ; dann  bei  Vertheidigung  von 
Prag,  schliesslich  Schlachten  bei  Breslau  und  Leutken  mitgemaclit. 

1758  Belagerung  von  Neisse  (hier  auch  das  3.  Bataillon,  welches  mit 
jenem  von  Nr.  10  ein  Bataillon  formierte). 

1759  erlitt  es  in  dem  Gefechte  bei  Sackwitz  ziemlich  grosse  Verluste 
und  war  dann  bei  Maxen. 

1760  beteiligte  sich  das  Regiment  an  der  ehrenvollen  Vertheidigung 
von  Dresden,  das  1.  und  2.  Bataillon  später  in  dem  Gefechte  bei  Strehlen 
und  bei  der  Einschliessung  von  Wittenberg. 

1761  in  Sachsen,  ohne  Gefecht. 

1762  ein  Bataillon  unter  Oberstlieutenant  Baron  Gabeikoven  sich  indem 
Gefechte  bei  Einsiedeln  gut  gehalten,  das  Regiment  in  der  Schlacht  bei  Ereiberg. 

Eabris.  1778  bei  der  Haupt- Armee  in  Böhmen. 

1779  zeichnete  sich  das  Regiment  unter  seinem  Commandanten,  Oberst 
Carl  Graf  Pallavicini,  welcher  sich  den  MTO.  erwarb,  bei  der  Erstürmung 
von  Habelschwerdt  aus;  Major  Fellner,  welcher  sich  ebenfalls  hervorgethan, 
■wurde  aussertourlich  Oberstlieutenant. 

Die  Grenadiere  (Bataillon  Cäsar  Corti)  nicht  in  das  Feuer  gekommen. 

D’Alton.  1791  wurde  das  Oberst-Bataillon  unter  Major  Retz  nach 
den  Niederlanden  gesendet. 

1792  focht  dasselbe  bei  Marquin  (Carignan),  bei  dem  Ueberfalle  auf 
Bavav,  bei  Glisuelle,  bei  dem  Angriff  auf  Lille;  das  an  den  Rhein  gerückte 
Leib-Bataillon  bei  der  Einschliessung  von  Longwy. 

1793  das  Oberst-(2.)Bataillon  bei  Aldenhoven,  Neerwhiden  sich  besonders 
ausgezeichnet,  Major  Retz  und  Unterlieutenant  Demeter  von  Radossevich 
sich  hervorgethan;  das  Bataillon  dann  bei  der  Belagerung  von  Conde;  das 
Leib-(l.)Bataillon  unter  Oberst  Zoph  bei  Arlon  tapfer  gekämpft,  wo  sich 
dann  sowohl  das  2.,  als  auch  das  3.  Bataillon,  welches  vorübergehend  vor 
Maynz  verwendet  wurde,  mit  demselben  vereinigten  und  verblieb  das  Regiment 
nun  im  Luxemburgischen. 

Die  Grenadiere  (Bataillon  Synoth)  bei  Wattignies  brav  gekämpft. 

1791  focht  das  Regiment  bei  Arlon,  nahm  an  dem  Ueberfalle  auf  das 
feindliche  Lager  bei  Attert  ehrenvollen  Antheil  und  war  dann  in  den  Schlachten 
bei  Fleurns;  ein  Bataillon  Besatzung  in  Charleroi,  in  Folge  Capitulation  kriegs- 
gefangen, ein  Bataillon  Vertheidigung  von  Lüttich. 

Die  Grenadiere  vor  Landrecies,  bei  Tonrnay  und  Lüttich  gefochten. 

1795  stand  das  Regiment  (2.  u.  3.  Bataillon)  am  Ober-Rhein,  ohne  an 
einer  Action  theilzunehmen;  nur  die  Grenadiere  vor  Mannheim  gefochten. 
Obristlieirtenaut  Retz,  Commandant  des  Grenadier-Bataillons,  sich  aus- 
gezeichnet. 

1796  fünf  Compagnien  einen  Uebergangs-Versuch  der  Franzosen  bei 
Kehl  verhindert,  doch  musste  das  Regiment  in  Folge  Flucht  der  Reichs- 
Truppen  nach  den  Gefechten  bei  Oberkirch  und  Rench  auch  sich  zurückziehen; 
ein  Bataillon  Gefecht  bei  Appenwever,  das  Regiment  Gefecht  bei  Sckwarzach, 
Krippenheim,  Schlacht  bei  Malsch;  das  2,  Bataillon  unter  Major  Quitzow  in 
der  Schlacht  bei  Neresheim  sich  hervorgethan.  Das  Regiment  kam  nun  in  das 
Corps  Nauendorf,  Gefecht  bei  Geissenfeid,  Schlachten  bei  Emmendingen  und 
Schliengen;  schliesslich  Belagerung  von  Kehl. 

Die  Grenadiere  bei  Malsch,  Amberg  und  Wiirzburg,  endlich  noch  bei 
Schliengen  gekämpft. 

Ausser  dem  Regiments-Commandanten  Obersten  Immens,  erscheinen 
noch  Oberstlieutenant  Fürstenberg  und  Major  O’Fallon  als  mehrfach  aus- 
gezeichnet genannt. 

Oranien.  1797  zeichnete  sich  das  Regiment  bei  Erstürmung  des 
verschanzten  Lagers  von  Kehl  erneuert  aus;  Hauptmann  Z agit sek,  Comman- 
dant des  3.  Bataillons,  aussertourlich  zum  Major  befördert;  später  (April)  war 
das  Regiment  an  den  Gefechten  bei  Diersheim  betheiligt. 

Die  Grenadiere  vor  Kehl  gestanden. 

Regiments-Inhaber  Prinz  von  Oranien  erwarb  sich  vor  Kehl  den  MTO. 


— 222 


1799  in  Nord-Tyrol  stehend,  nahmen  zwei  Bataillone  fl.  u.  3.)  an  dem 
misslungenen  Angriffe  auf  den  Luciensteig  theil,  wo  neun  Compagnien  zum 
grossen  Theile  in  Gefangenschaft  geriethen;  zwei  Compagnien  des  2.  Bataillons, 
Hauptmann  Nissel  und  Geissler,  im  Verein  mit  acht  Compagnien  Neu- 
gebauer  Nr.  46  (1809  aufgelöst)  in  dem  Gefechte  bei  Kloster  (Monte  Selvai,  dann, 
sowie  die  drei  ubriggebliebenen  des  1.  und  3.  Bataillons  nunmehr  bei  dem  er- 
neuerten Angriffe  auf  den  Luciensteig,  erhielten  jedoch  später  die  Bestimmung, 
über  Chiavenna  nach  Italien  zu  marschieren,  wohin  auch  die  anderen  vier  Com- 
pagnien des  2.  Bataillons  im  Corps  Bellegarde  gerückt  waren,  so  dass  das 
Regiment  nunmehr  wieder  vereint  und  durch  Ergänzungen  vom  4.  Bataillon 
wieder  auf  zwei  Bataillone  completiert  wurde. 

Vorübergehend  auf  den  Simplon  dirigiert,  kam  das  Regiment  zur  Be- 
lagerung von  Alessandria,  focht  bei  Novi,  Fossano,  Beinette,  Genola,  Carrü 
und  Vernante. 

Die  Grenadiere  (Bataillon  Weissenwolf)  bei  Täufers  gefochten,  dann  im 
Engadin,  später  in  Italien  bei  Novi,  Fossano.  Genola,  Ormea  (Col  di  Tenda) 
im  Feuer  gestanden. 

1800  in  den  Kämpfen  an  der  Riviera  wurde  ein  Bataillon  ln  der 
Brigade  Ulm)  in  der  Stellung  am  Monte  Settepanni  überfallen  und  ein  grosser 
Theil  gefangen,  das  andere  unter  Major  Philippi  in  dem  Gefechte  bei 
Ronchi  di  Maglia  sich  gut  gehalten,  beide  sich  in  dem  Gefechte  am  Monte 
Cesio  (Bartolomeo)  ausgezeichnet.  Das  Regiment  sodann  die  Kämpfe  am 
V ar  mitgemacht ; auf  dem  Rückzuge  wurde  die  Brigade  umzingelt  und  der 
gösste  Theil  des  Regiments,  bei  dem  Versuche,  sich  gegen  Olmo  durch- 
zuschlagen, gefangen,  ln  Venedig  ranzioniert,  nahm  ein  Bataillon  später  an  der 
Schlacht  bei  Pozzolo-Vaieggio  theil. 

Die  Grenadiere  bei  S.  Giacomo,  am  Var,  bei  Marengo  und  Pozzolo  ge- 
fochten. 

Riese.  1805  bei  der  Armee  in  Deutschland  stehend,  focht  das  Regiment 
bei  Jungingen  und  gerieth  in  Folge  der  Capitulation  von  Ulm  in  Kriegs- 
gefangenschaft. 

Das  Grenadier-Bataillon,  Major  Oschee.  im  Corps  Meiweldt,  Gefecht 
bei  Lunz  und  Mariazell,  hier  den  Rückzug  mit  Aufopferung  gedeckt. 

Zach.  1809  im  2.  Corps  Kolovvrat  eingetheilt,  gerieth  ein  grosser  Theil 
des  Regiments  bei  der  Vertheidigung  von  Regensburg  in  Kriegsgefangenschaft: 
das  1.  Bataillon,  Major  Mohr,  durch  standhaftes  Ausharren  es  ermöglicht, 
dass  wenigstens  ein  Theil  mit  den  Fahnen  sich  durchschlagen  konnte;  der 
Rest  des  Regiments,  in  zwei  schwache  Bataillone  lormiert,  focht  mit  Aus- 
zeichnung bei  Aspern,  wo  am  zweiten  Schlachttage  Generalissimus  Erzherzog 
Carl  eine  Fahne  des  Regiments  ergreifend,  dasselbe  persönlich  gegen  den 
Feind  führte,  dann  bei  Wagram. 

Die  Grenadiere  (Bataillon  Nissel)  fochten  bei  Eggmühl  und  wurde  das 
Bataillon,  mit  Aufopferung  den  Rückzug  deckend,  versprengt  und  grössten- 
theils  gefangen;  später  reorganisiert,  fochten  dieselben  bei  Wagram  undZnaym. 

1813  war  das  Regiment  im  Corps  Klenau  in  den  Schlachten  bei  Dresden 
und  Leipzig  (18.  October  Stötteritz)  und  kam  dann  zur  Blockade  von  Dresden. 

1814  wieder  zur  Armee  gerückt,  deckte  das  Regiment  in  dem  Treffen  bei 
Monterau  mit  Aufopferung  den  Rückzug,  Major  Kollar  sich  ausgezeichnet: 
das  Regiment  viel  verloren,  später  nicht  mehr  in  das  Feuer  gekommen. 

Die  Grenadiere  (Bataillon  Berger)  1813  bei  Leipzig  (Auenheimer  Hof 
gekämpft. 

1814  bei  der  Blockade  von  Bensancon,  dann  vor  Lyon. 

1815  auf  den  Kriegs-Schauplatz  nach  Italien  gerückt,  machte  das 
Regiment  später  die  Vorrückung  über  den  Simplon  mit  und  bestand  nur  ein 
unbedeutendes  Vorposten-Gefecht  unweit  Lyon. 

Die  Grenadiere  bei  der  Belagerung  von  Schlettstadt. 

Nassau.  1848  mit  dem  1.  und  2.  Bataillon  in  Wien  stationiert,  waren 
beim  Ausbruche  des  Aufstandes  am  6.  October  zwei  Compagnien  auf  Schloss- 


— 223  — 


wache  in  Schönbrunn,  ein  Bataillon  in  dem  Gefechte  am  Tabor  (wo  die  Auf- 
ständischen den  Abmarsch  des  Grenadier-Bataillons  Richter  verhindern 
wollten);'  das  Regiment  später  bei  der  Einnahme  von  Wien,  wo  sich  einzelne 
Abtheilungen  wiederholt  auszeichneten  (hier  auch  das  1.  Landwehr-Bataillon). 

1849  nach  Ungarn  gerückt,  focht  das  Regiment  bei  Windschacht,  Waitzen 
und  Nagy-Sarlö;  im  Sommer-Feldzuge  war  dasselbe,  nachdem  nunmehr  auch 
das  3.  Bataillon,  welches  in  der  Brigade  Götz  bei  Turcsek  gefochten,  sich  mit 
demselben  vereinigt  hatte,  in  der  Schlacht  bei  Komorn  (Puszta-Herkäly),  wo 
es  sich  ausgezeichnet  und  bei  Szöreg. 

Die  Grenadiere  (Bataillon  Trenck)  bei  Unterdrückung  des  Aufstandes  in 
Lemberg  (1848),  dann  bei  Schintau,  Pered,  Puszta  - Herkäly,  Szöreg  und 
Temesvär  gefochten. 

Für  Auszeichnung  in  diesen  Feldzügen  erhielten: 

EKO.3.  Oberlieutenant  Wladislaw  Dutzynski. 

MVK.  Oberstlieutenant  Carl  Edler  von  Braum;  die  Majore  Thomas 
Dobrowolsky,  Johann  Pasch  und  Yincenz  Abele;  die  Hauptleute  Johann 
Töply  von  Elohenvest,  Franz  von  Nagy,  Carl  Schauer  von  Schröken- 
feld,  Guido  Zagitsek  von  Kehlfeld  und  Johann  Friedl;  die  Oberlieutenants 
Gustav  Klöckner,  Johann  Kreb,  Wladislaw  Dutzynski,  Anton  Peteani 
Ritter  von  Steinberg,  Anton  Mattausch,  Anton  von  Swidzinski;  die 
Unterlieutenants  Rudolph  Freiherr  von  Schell,  Albert  Sedlaczek,  Johann 
Freiherr  von  Wrazda,  Wenzel  Gast  und  Franz  Nowak. 

SGVK.  Rejriments-Caplan  Alfred  Nigroni  Freiherr  von  Riesenbach. 

GCEM.  3.  Regiments-Arzt  Dr.  Georg  Kraft. 

1859  stand  das  Regiment  auf  Küstenbewachung  in  Istrien,  später  am 
unteren  Po,  das  4.  Bataillon  in  Venedig  und  kam  keine  Abtheilung  in  das 
Gefecht. 

1866  im  8.  Corps  der  Nord-Armee  eingetheilt,  focht  das  Regiment  bei 
Skalitz  und  in  der  Schlacht  bei  Königgrätz  (Kämpfe  um  den  Primer  Wald); 
das  4.  Bataillon  in  Istrien,  Gefecht  bei  Versa. 

Decoriert  wurden  mit: 

EKO.3.  zweiter  Inhaber  FML.  Ritter  von  Jacobs  (bei  der  Armee  in 
Italien). 

MVK.  Hauptmann  Ernst  Willigk;  Oberlieutenant  Eduard  Fournier. 

Tapferkeits-Medaillen. 

Silberne 


Goldene 

Süberne 

Goldene 

I.  01. 

II.  Cl. 

1789—1790 

— 

— 

1848 

1 

— 

1 

1792—1801 

1 

11 

1849 

4 

17 

21 

1805 

— 

— 

1859 

— 

— 

— 

1809 

2 

8 

1866 

2 

4 

7 

1813—1815 

3 

10 

Adjustierung. 

1726  weisser  Rock,  hellrothe  Aermel- Aufschläge; 

1738  weisser  Rock,  blaue  Aufschläge; 

1757  weisser  Rock,  Camisol  und  Unterfutter,  rothe  Aufschläge ; 

1767  weisser  Rock,  krapprothe  Egalisierung,  gelbe  Knöpfe; 

1868  dunkelblauer  Waffenrock,  krapprothe  Egalisierung,  gelbe  Knöpfe. 


Ungarisches  (croatisches)  Infanterie-Regiment. 

(1872)  Ergänzungs-Bezirks- Commando:  Beiovar. 

W arasdiner  Infanterie-Eegim ent. 

(1887)  Giesl  Ton  Gieslingen,  Heinricli  Freiherr  von,  FZ3I. 

(Das  Regiment  liat  seit  1871  obige  Benennung,  nebst  dem  Xamen  des  jeweiligen  Inhabers 

zu  führen). 


Errichtung  und  nachgefolgte  Veränderungen.  1703  laut  Patent  vom 

25.  Juni  aus  sechs  Compagnien  Teutschmeister *)  (Nr.  4\  je  zwei  Compagnien 
Heister  (1747  aufgelöst),  Thürheim  (Nr.  28)  und  zwei  von  Obristlieutenant 
TVobeser  geworbenen  Compagnien,  sowie  aus  neugeworbener  Mannschaft 
durch  den  Obristen  Grafen  Virmond  aufgestellt. 

1716  zwei  Compagnien  an  das  neu  aufgestellte  Regiment  Jung-TVallis 
(1809  als  Nr.  43  aufgelöst)  abgegeben;  1731  erhielt  das  Regiment  einen  Theil 
der  aufgelösten  Auctions- Compagnien  von  Max  Starhemberg  (Nr.  24  . 

1747/1748  je  eine  Compagnie  der  aufgelösten  Regimenter  Kheul  und 
Traun  incorporiert. 

Seit  1769  führt  das  Regiment  die  Nummer  16. 

1848  wurde  es  in  Folge  der  Ereignisse  in  Italien  theilweise  reorganisiert. 

1869  das  3.  und  4.  Bataillon  an  das  neu  aufgestellte  Linien-Infanterie- 
Regiment  Nr.  80  abgegeben,  dagegen  das  2.  Bataillon  Bianchi  Nr.  55  anher 
transferiert* i) 2). 

1871  wurde  dieses  Regiment  reorganisiert  und  mit  Allerhöchster  Ent- 
scliliessung  vom  8-  November  (Personal- Verordnungsblatt  Nr.  41)  angeordnet, 
dass  dasselbe  mit  dem  aus  den  aufgelösten  Warasdiner  Grenz-Infanterie- 
Regimentern  Nr.  5 und  6.  mit  1.  October  1S71  formierten  TV arasdiner  Linien- 
Infanterie-Regiment3)  derart  verschmolzen  werde,  dass  der  Name,  die  Nummer. 

')  Ursprünglich  wurden  acht  Compagnien  Teutschmeister  abgegeben,  jedoch  noch 
in  demselben  Jahre  zwei  Compagnien  rücktransferiert,  dagegen  die  zwei  Wobeser'sehen 
hieher  eingetheilt. 

i)  Nachdem  dieses  Regiment  seine  lombardische  Mannschaft  entlassen  hatte,  so  be- 

stand das  Bataillon  nur  aus  einem  Cadre  von  Officieren  und  Unterofticieren  und  wurde  aus 
dem  Depot-Bataillon  von  Nr.  16  ergänzt. 

3)  Bei  der  successiven  Auflösung  der  Militär-Grenze,  beziehungsweise  Unterordnung 
der  Gebiete  derselben  unter  die  Civil- Verwaltung,  wurde  mir  Cireular-Verordnung  vom 
11.  Juni  1871.  Präsid.  1936  verfügt,  dass  die  beiden  Warasdiner  Grenz-Infanterie-Regimenter 
Nr.  5 und  6 aufzulösen  seien  und  die  Ergänzungs-Bezirks-Eintheilung  in  Croatien  dahin  ab- 
geändert werde,  dass  in  diesem  Lande  noch  ein  dritter  Heeres-Ergänzungs-Bezirk  Beiovar 
errichtet  werde,  'welcher  die  Gebiete  der  aufzulösenden  Regimenter  zu  umfassen  hatte. 

Aus  den  bereits  einverleibten  Wehrpflichtigen  des  Belovarer  Bezirkes  sollte  nach 
Ausscheidung  der  auf  Grund  des  Wehrgesetzes  mit  Abschied  zu  entlassenden,  oder  in  die 
Landwehr  zu  übersetzenden  Mannschaft,  ein  neues  Linien-Infanterie-Regiment  mit.  dem 
Stabe  Beiovar  formiert  werden;  dieses  Regiment  hatte  vorläufig  in  die  Reihenfolge  der 
Linien-Infanterie-Regimenter  nicht  einbezogen  zu  werden  und  den  Namen  ..Warasdiner 
Linien-Infanterie-Regiment”  zu  führen. 


die  Aufschläge  und  sonstige  Adjustierung  des  bisherigen  Iufanterie-Begiments 
Nr.  16  dem  neufoxinierten  verbleiben;  damit  jedoch  auch  der  Name, Warasdiner” 
dem  neuen  Begimente  erhalten  werde,  hat  dasselbe  nunmehr  den  Titel: 
„Warasdiner  Linien-Infanterie-Eegiment  Freiherr  von  Wetzlar  Nr.  16”  zu 
führen. 

1883  ein  Bataillon  an  das  neu  aufgestellte  Infanterie-Eegiment  Nr.  96 
abgegeben. 

Ergänzung.  Yon  1766 — 1806  hatte  das  Begiment  einen  Werbe-Bayon 
im  schwäbischen  Kreis,  dann  einen  Antheil  im  Bisthum' Münster J).  1771  (1781) 
bekam  es  den  ständigen  Werb-Bezirk  in  Steyermark,  Cillier  Kreis,  mit  der 
Stabs-Station  Marburg.  1775 — 1804*  2 3)  dazu  einen  Aushilfs-Bezirk  in  Galizien 
(Lemberg,  später  Brzezany).  1808  wurde  der  Werb-Bezirk  durch  den  Marburger 
Kreis  vergrössert8),  Marburg  Werb-Bezirks-Station. 

1817  wurde  das  Eegiment  mit  der  Ergänzung  nach  Yenezien  überwiesen, 
Werb-Bezirks-Station  Treviso4).  1866,  in  Folge  Abtretung  dieser  Provinz, 
wurde  das  Eegiment  ein  ungarisches  und  erhielt  einen  durch  Abtrennung  von 
anderen  Bezirken  neu  geschaffenen  Ergänzungs-Bezirk  (Steinamanger)  zu- 
gewiesen. 

1872  wurde  dieser  Ergänzungs-Bezirk  wieder  aufgelassen5)  und  ergänzt 
sich  seither  das  Eegiment,  nach  Verschmelzung  mit  dem  Warasdiner  Linien- 
Infanterie-Begimente,  aus  dem  für  letzteres  Eegiment  auf  dem  Gebiete  der 
aufgelösten  Warasdiner  Grenz-Begimenter  Nr.  5 und  6 neu  geschaffenen 
Heeres-Ergänzungs-Bezirk  Nr.  16  zu  Beiovar. 

Mit  1.  October  1873  wurde  noch  das  Gebiet  des  aufgelösten  2.  Banal- 
Grenz-Begiments  Nr.  11  mit  diesem  Ergänzungs-Bezirke  vereint. 

Grenadier-Divison.  Dieselbe  stand  von  1769 — 1798  im  steyermärkischen 
Bataillon  und  war  bis  1775  mit  den  Divisionen  von  Nr.  27  und  53.  von  1775 — 
1781  mit  jenen  von  Nr.  26  und  45.  endlich  von  1784 — 1798  mit  Nr.  27  und 
45  vereint.  Im  Feldzuge  1799 — 1800  bildeten  die  Divisionen  von  Nr.  4 und  23, 
in  jenem  1809  die  Divisionen  von  Nr.  26  und  27  mit  jener  des  Begiments 
ein  Bataillon.  1810 — 1818  in  der  gleichen  Zusammensetzung,  kam  die  Division 
des  Begiments  1818  in  das  neu  aufgestellte  italienische  Bataillon  (ä  vier  Com- 
pagnien), Divisionen  von  Nr.  16  rmd  26. 

Friedens-Garnisonen.  1718 — 1734  in  der  Lombardie.  1739  ebendort, 
1748  Lodi.  1753  Pavia,  1755  Como,  1756  Bozzolo  (Mantua),  1763  Como.  1766 
Marburg,  bis  1787  in  Steveimark,  abwechselnd  Marburg  und  Pettau,  1791  Mar- 
burg, 1798  Graz,  1802  Laibach.  1806  Graz,  1808  Leoben,  1810  Marburg,  1814 
Mailand,  1815  Laibach,  1816  Triest.  1817  Treviso,  1835  Venedig.  1838  Mantua, 
1839  Olmütz,  1846  Pest,  1849  Olmiitz,  1851  Brünn,  1854  Wien,  1855  Prag, 
1860  Wien,  dann  Maynz,  1867  Budweis,  1869  Linz.  1872  Beiovar,  1875  Triest, 
1876  Pola,  1879  Trebinje,  1881  Beiovar,  1887  Agram,  seit  1888  Beiovar. 

Regiments  - Knaben  - Erziehungshaus.  1783—1821  in  Marburg;  von 
1821 — 1829  wurden  die  Soldatenknaben  des  Begiments  in  dem  Erziehungs- 
hause zu  Mailand,  von  1829—1852  in  jenem  zu  Cividale  ausgebildet. 

Regiments-Inhaber. 

1703  Virmond,  Damian  Hugo  Graf,  1722  Livingstein.  Alano  Graf,  GFWM.- 
Obrist— FZM.  FZM.6 *). 


’)  Der  Bischof  von  Münster  war  ein  Bruder  des  damaligen  Inhabers  Grafen  Königse°-°- 
und  hoffte  man  durch  dieses  Verhältniss  günstige  (Resultate  für  die  Werbung  zu  erzielen! 

! Die  innerösterreichischen  (Regimenter  verloren  schon  18C4  den  Antheil  in  Galizien 
da  die  Wallonen-Regimenter  dort  ihre  Werb-Bezirke  erhielten. 

3)  Das  sich  bisher  aus  Steyermark  ergänzende  Regiment  de  Yaux  (1809  als  Kr  45 
aufgelöst)  war  nach  Salzburg  überwiesen  worden. 

j)  Yon  1851 — 1860  ein  Filial-Revisoriat  in  Venedig  bestanden. 

3i  Derselbe  wurde  an  die  Bezirke  der  angrenzenden  Regimenter  Kr.  44.  48  und  76 

vertheilt,  die  Mannschaft  in  den  Grundbuch-Stand  der  betreffenden  Regimenter  transferiert  : 

1898  wurde  dieser  Ergänzungs-Bezirk  für  das  Infanterie-Regiment  Graf  Degenfeld  Kr  83  er- 

neuert gebildet. 

Von  1716 — 1721  Inhaber  eines  aufgelösten  Regiments. 

Geschichte  der  k.  und  k.  Wehrmacht.  I.  Bd.  15 


— 226 


1741  Königsegg-Rothenfels,  Christian 
Moriz  Graf,  FML.—  FM. 

1778  Terzy,  Ludwig  Freiherr  von, 
FML. — FZM. 

1800 — 1802  unbesetzt. 

1802  Rudolph,  Erzherzog.  Oberst. 
1806  Lusignan,  Franz  Marquis,  FML. — 
FZM. 

1833  Kinsky,  Christian  Graf,  FML. 
1835  Ertmann,  Stephan  von,  FML. 


1835  Friedrich,  Erzherzog.  Vice- 
Admiral. 

1848  Zanini,  Peter,  FML. 

1855  Wernhardt,  Stephan  Freiherr 
von,  FML 

1870  Wetzlar  von  Piankenstern.  Gustav 
Freiherr  von,  FML. 

1881 — 1887  unbesetzt. 

1887  Giesl  von  Gieslingen,  Heinrich 
Freiherr  von,  FML. — FZM. 


Zweite  Inhaber. 

Von  1802 — 1806  Lusignan,  Franz  Marquis,  FML. 

Von  1831 — 1837  de  Lort,  Joseph,  FML.;  von  1837 — 1845  Pausch  von 
Werthland,  Carl  Bitter  von,  FML.;  von  1845 — 1846  Ilau er.  Ferdinand  Auton 
Freiherr  von,  FML.;  von  1846 — 1818  Zanini,  Peter,  FML. 


Itegiments-Commandanten. 


1703  der  Inhaber  Obrist  Virmond. 

1705  Nesselrode,  Johann  Hermann 
Graf,  Obristlieutenant — Obrist. 

(1705 — 1711  Wobeser,  Peter,  Obrist- 
lieutenant— Obrist 1). 

1715  Falk,  Obristlieutenant. 

1718  Degano,  Heinrich,  Obrist. 

1721  Hugenpot,  Graf,  Obristlieute- 
nant. 

1724  Seebach,  Carl  Ludwig  Freiherr 
von,  Obrist. 

1732  Eaunach,  Johann,  Obrist- 
lieutenant, ad  interim. 

1734  Neuhaus,  Caspar  Graf,  Obrist- 
lieutenant— Obrist. 

1742  Marini,  Adolph,  Obrist. 

1746  Wrbna,  Carl  Graf,  Obrist. 

1756  Kö nigsegg -Aulendorff, 
Franz  Graf,  Obrist. 

1762  De  Vins,  Joseph  Freiherr  von, 
Oberst. 

1773  Schwarzenberg,JosephWenzel 
Fürst,  Oberst. 

1781  Tliüngen,  Freiherr  von.  Oberst. 

1789  Schlegelhofer  von  Hofen- 
stein, Thomas,  Oberst. 

1794  Attems,  Ernst  Graf,  Oberst. 

1796  Stadler,  Ignaz,  Oberst, 

1799  Khevenhüller-Metsch,  Franz 
Graf,  Oberst. 


1805  Strassoldo.  Moriz  Graf.  Oberst. 

1806  Buiz  de  Bosas,  Joseph  Che- 
valier, Oberst. 

1809  Ertel  von  Krehlau.  Dominik, 
Oberst. 

1814  Trautmann,  Johann.  Oberst. 
1825  Flette vonFlettenfeld.Joseph, 
Oberst. 

1831  Faber,  Joseph  von.  Oberst. 

1835  Kurzr o ck- W ellingsbiittel. 

Clemens  Graf,  Oberst. 

1S38  Kriegern  von  Maisdorf,  Jo- 
hann, Oberst. 

1S47  Colo,  Vincenz,  Oberst. 

1851  Valmagini.  Ernst  von.  Oberst. 
1859  Trentinaglia,  Johann  von. 
Oberst. 

1866  Glückselig,  Anton.  Oberst. 
1866  Schmidt  Edler  von Schmidau, 
Franz,  Oberst. 

1871  Csikös  von  Sessia.  Peter. 
Oberst. 

1876  Susich,  Anton  von.  Oberst. 

1880  Kokotovic,  Alexander,  Oberst. 
1884  Heller  von  Hellheim.  Franz 
Bitter  von,  Oberst. 

1889  Keibl,  Joseph.  Oberst. 

1890  Babic,  Stephan,  Oberst. 

1891  Peyerle,  Wilhelm,  Oberst. 

1896  Esch,  Carl,  Oberst. 


Reserve-Coinmandanten. 

1869  Gammel,  Franz,  Oberstlieute-  | 1872  Lemaic,  Georg.  Oberstlieute- 
nant. | nant — Oberst. 


i)  Bei  dem  Umstande,  als  bei  diesem  Eegimente  seit  der  Errichtung  zwei  Oliiist- 
lieutenants  standen,  von  welchen  der  Eine.  Nesselrode,  vom  Inhaber  in  diese  Stelle  auf- 
genommen. der  Andere,  Wobeser,  vom  Hofkriegsrath  ex  officio  eingetheilt  worden 
war,  ergaben  sich  Streitigkeiten  wegen  Führung  des  Kegiments-Commandos.  die  schliesslich 
vom  Hofkriegsrath  dahin  entschieden  wurden,  dass  Nesselrode  als  der  wirkliche  Comman- 
dant  anzusehen  sei.  Wobeser  aber  nur  in  dessen  Abwesenheit,  was  wiederholt  der  Fall 
war,  das  Commando  zu  führen  habe. 


- 227  — 


1876  Mainone  von  Mainsberg, 
Wilhelm,  Oberst. 

1877  Frass  von  Friedenfeld,  Carl 
Ritter  von,  Oberst. 

1878  Sertic,  Carl,  Oberst. 


1879  Loncarevic,  Abraham,  Oberst- 
lieutenant. 

1881  Pflanzer,  Joseph  Edler  von, 
Oberstlieutenant. 

1882  Lorics,  Johann,  Oberstlieute- 
nant. 


Yor  dem  Feinde  gefallene  höhere  Offleiere. 

1796  Regiments-Commandant  Oberst  Ernst  Graf  Attems  in  der  Schlacht 
bei  Lodi  y. 

1859  Major  Adolph  Microys  in  der  Schlacht  bei  Solferino  y. 

1882  Major  Ladislaus  Freiherr  von  Rukavina  von  Yidovgrad  in  dem 
Gefechte  auf  der  Pazua  y. 

Feldzüge. 

Virmond.  1703  nahm  dieses  in  Ungarn  aufgestellte  Regiment  sofort 
an  den  Kämpfen  gegen  die  Rebellen  theil  und  kam 

1704-  in  dem  Gefecht  bei  Stuhlweissenburg  zum  ersten  Male  in  das  Feuer 
und  focht  dann  bei  Tvrnau. 

1705  war  es  in  der  Schlacht  von  Sibö,  stand 

1706 — 1708  bei  den  siebenbürgischen  Corps  und  focht 

1709  in  dem  Treffen  am  Kiralyhägö. 

Von  1710  — 1715  stand  das  Regiment  erneuert  in  Siebenbürgen. 

1716  rückte  es  (zwei  Bataillone)  zur  operierenden  Armee  nach  Ungarn  und 
nahm  an  der  Belagerung  von  Temesvar  theil;  Obristlieutenant  Falk  und 
Obristwachtmeister  Graf  Hugenpot  sich  bei  dem  Sturme  auf  die  Palanka 
hervorgethan. 

1717  nahm  das  Regiment  (drei  Bataillone,  zwei  Grenadier-Compagnien)  an 
der  Belagerung  von  Belgrad  theil,  während  welcher  Lieutenant  Mar  def  el d 1 ) bei 
Abwehr  eines  Ausfalles  Gelegenheit  fand,  sich  auszuzeichnen,  sodann  Schlacht 
bei  Belgrad. 

1718  hatte  das  Regiment  bei  dem  Passarowitzer  Friedens-Congresse, 
dessen  Verhandlungen  der  Inhaber  FZM.  Graf  Virmond  leitete,  die  Auf- 
wartung und  wurde  bei  Ausbruch  des  Krieges 

1719  in  Italien  (Sicilien)  nach  der  Lombardie  entsendet,  ohne  jedoch  auf 
dem  Kriegs-Schauplatze  in  Verwendung  zu  kommen. 

Livingstein.  1731  ein  Bataillon  und  eine  Grenadier- Compagnie  unter 
Obristlieutenant  Freiherrn  von  Raunach,  unter  den  nach  Corsica  gesendeten 
Truppen,  Gefechte  vor  Bastia.  bei  Furiani,  S.  Pellegrino  und  Vignale  mit- 
gemacht. 

1732  Gefechte  bei  Biguglia.  Später  im  Corps  Schmettau  eingetkeilt, 
machte  das  Bataillon,  nunmehr  von  Obristlieutenant  Laser  commandiert,  die 
Gefechte  am  Tenda,  bei  Lento  und  die  Unterwerfung  der  Districte  am 
Golo  mit. 

1734  bei  Ausbruch  des  Krieges  als  Besatzung  in  Mantua  stationiert,  ver- 
blieb ein  Bataillon  daselbst,  die  anderen  zwei,  sowie  die  Grenadier-Compagnien, 
rückten  zur  operierenden  Armee  und  nahmen  an  dem  Treffen  bei  Colorno,  den 
Schlachten  bei  Parma,  Guastalla  und  dem  Ueberfalle  auf  Quistello  tlieil. 

1735  Feldzug  in  Tyrol  und  Ober-Italien,  ohne  Gefecht. 

Jung-Königsegg2).  1741  aus  Italien  zum  Corps  Khevenliüller  gerückt, 
machte  das  Regiment 

1742v  den  Winter-Feldzug  in  Bayern,  später  jenen  in  Böhmen  mit  und 
focht  bei  Caslau,  sodann  zur  Belagerung  von  Prag. 


J)  1731  als  Hauptmann  in  dem  Gefechte  hei  Furiani  gefallen. 

2)  I>as  Regiment  wurde  zum  Unterschiede  von  jenem  des  FM.  Grafen  Lothar  Königs- 
egg  (Nr.  54)  bis  zu  dessen  Tode,  1751,  so  genannt. 


15* 


— 228  — 


1743/44  stand  das  Regiment  in  Ober-Oesterreicli  und  Bayern  und  kam 
später  nach  Italien. 

1746  zeichnete  sich  das  Regiment  unter  seinem  Commandanten  Obrist 
Adam  Marini  in  den  Schlachten  bei  Piacenza  und  Rottofreno  aus  und  machte 
dann  die  Besitznahme  von  Genua  mit. 

1747  Zug  in  die  Provence,  dann  Belagerung  von  Genua. 

Königs  egg.  1756  auf  den  Kriegs-Schauplatz  in  Böhmen  gerückt,  nahm 

1757  ein  Bataillon  an  der  Schlacht  bei  Prag  theil,  das  Regiment  an  dem 
Treffen  bei  Görlitz,  den  Schlachten  bei  Breslau  und  Leuthen. 

1758  in  der  Haupt  - Armee,  an  der  Schlacht  bei  Hochkirch  keinen 
directen  An  theil  genommen. 

1759  im  Corps  Gemmingen  in  Böhmen  stehend,  erlitt  das  Regiment  bei 
Vertlieidigung  der  Stellung  von  Sebastiansberg  bedeutende  Verluste. 

1760  nahm  dasselbe,  nunmehr  im  Corps  Loudon,  an  der  Schlacht  bei 
Landshut  und  der  Erstürmung  von  Glatz  theil. 

1761  ein  Bataillon  unter  Obristwachtmeister  Graf  Grisoni  sich  bei  der 
Erstürmung  von  Schweidnitz  ausgezeichnet. 

1762  ein  combiniertes  Bataillon  (Detachement)  unter  Obristwachtmeister 
Kluck  an  der  glänzenden  Vertheidigung  von  Schweidnitz  ehrenvollen  Antheil 
genommen,  ebenso  eine  Grenadier-Compagnie;  Oberlieutenant  Joseph  Freiherr 
von  Tiemar  derselben  erwarb  sich  den  MTO. 

Terzy.  1778/79  standen  das  Regiment,  sowie  die  Grenadiere  (Bataillon 
Woracziczky)  bei  der  Haupt- Armee  in  Böhmen,  ohne  Gefecht.  Regiments- 
Inhaber  FZM.  Terzy  erwarb  sich  das  Commandeur-Kreuz  des  MTO. 

1788  mit  drei  Bataillonen  in  der  Haupt-Armee  eingetheilt.  nahmen  vier 
Compagnien  an  dem  misslungenen  Unternehmen  auf  Semendria  theil.  zwei 
Bataillone  bei  Lazu-Mare  (Fenisch)  den  Rückzug  standhaft  gedeckt,  dann 
Vertheidigung  von  Armenis.  Hauptmann  Menrad  Geppert  für  mnsichtige 
Führung  eines  selbstständigen  Detachements  aussertourlick  zum  Major  be- 
fördert. Die  Grenadiere  (Bataillon  Stein)  in  der  Haupt-Armee.  Rückzug  von 
Karansebes. 

1789  nahm  das  Regiment  an  dem  Treffen  bei  Mehadia  theil.  die  Grena- 
diere an  dem  Sturme  auf  Belgrad. 

1793  war  das  Regiment  (Leib-  und  Oberst-Bataillon),  aut  den  Kriegs- 
schauplatz an  den  Rhein  gerückt,  sich  unter  seinem  Commandanten  Oberst 
Schlegelhofer  in  den  Gefechten  am  Bienwald,  Rheinweiler,  bei  Eroberung 
der  Weissenburger  Linien  ausgezeichnet  (ausser  dem  Genannten  noch  zehn 
OffLciere  sich  vorzüglich  benommen),  endlich  in  den  Kämpfen  um  den  Marien- 
thaler  Wald  (Mattstall).  Die  Grenadiere  (Bataillon  Zschock  ebenfalls  am  Rhein. 
Erstürmung  der  Weissenburger  Linien,  Gefechte  bei  Wanzenau,  Killstedt 
und  im  Marienthaler  Wald.  Grenadier-Hauptmann  Corti  sich  ausgezeichnet. 

1794  das  Regiment  auf  den  Kriegs-Schauplatz  nach  Itahen  gerückt. 
Die  Grenadiere  bei  Schwegenheim  im  Feuer  gestanden. 

1795  das  Regiment  mit  Standhaftigkeit  bei  Loano  und  auf  dem  nach- 
gefolgten Rückzuge  gefochten.  Grenadiere  am  Rhein,  ohne  Gefecht. 

1796  wurde  das  Leib-Bataillon  in  dem  Treffen  bei  Montenotte  fast 
gänzlich  aufgerieben,  das  Regiment  kämpfte  mit  besonderer  Tapferkeit  bei 
Vertheidigung  des  Adda-Ueberganges  bei  Lodi,  kam  dann  als  Besatzung  nach 
Mantua  und  erlitt  während  der  Vertheidigung  dieser  Festung  so  grosse 
Verluste,  dass  es 

1797  reorganisiert  und  in  Graz  neu  formiert,  werden  musste.  Regiments- 
Commandant  Oberst  Graf  Attems  bei  Lodi  sich  hervorgethan.  gefallen. 

1796  die  Grenadiere  bei  Wetzlar,  Amberg,  Würzburg  und  Keuwied  ge- 
fochten. 

1797  zur  Armee  nach  Italien,  Rückzugs-Gefecht  bei  Friesach. 

1799  auf  dem  Kriegs- Schauplatz  in  Italien  stehend,  nahm  das  Regi- 
ment anfänglich  an  der  Belagerung  von  Mantua  theil.  focht  mit  Auszeichnung. 


— 229 


aber  grossen  Verlusten  bei  Novi,  dann  bei  Genola,  einzelne  Abtheilungen  bei 
Borgo  S.  Dalmazzo  u.  A. 

Die  Grenadiere  (Bataillon  Hohenfeld)  bei  S.  Giuliano.  Fossano,  Borgo 
S.  Dalmazzo  und  Genola  brav  gekämpft.  Die  Majore  Moriz  Graf  Strasssoldo, 
Graf  Klenau  und  Grenadier-Hauptmann  Wenzel  Graf  Paar  unter  den  Aus- 
gezeichneten genannt. 

Vacat  Terzy.  1800  bei  den  zur  Deckung  der  Operationen  gegen 
Genua  in  der  Riviera  verbliebenen  Truppen  (Division  Eisnitz),  Vertheidigung 
der  Stellung  von  S.  Giacomo;  Hauptmann  Michael  Le  Breux  mit  einer 
Division  das  Fort  Finale  durch  12  Tage  heldenmiithig  vertheidigt,  den  MTO. 
erhalten.  Das  Regiment  später  Besatzung  in  Legnago  und  Mantua,  schliesslich 
in  der  Schlacht  bei  Valeggio.  (Vier  Compagnien  bei  der  Einnahme  von  Cento.) 
Die  Grenadiere  bei  S.  Giacomo,  am  Var  und  bei  Marengo  gefochten. 

Erzherzog  Rudolph.  1805  war  das  Regiment  abermals  auf  dem  Kriegs- 
schauplatz in  Italien,  jedoch  nur  das  Grenadier-Bataillon  bei  Caldiero  im 
Feuer  gestanden. 

Lusignan.  1809  gehörte  das  Regiment  zu  den  unter  FML.  Marquis 
Chasteler  zur  Wiedereroberung  von  Tyrol  bestimmten  Truppen  und  focht 
mit  Auszeichnung  in  dem  Treffen  bei  Volano,  Oberstlieutenant  Dominik  Ertel 
und  Hauptmann  Joseph  Marquis  d'Es  quill  es  sich  hervorgethan.  Letzterer  den 
Kirchhof  mit  seiner  Compagnie  heldenmiithig  vertheidigt,  wurde  mit  dem 
MTO.  ausgezeichnet. 

Das  2.  Bataillon,  Major  Ginzl,  bei  Wörgl  tapfer  gefochten,  auf  dem 
Rückzuge  grösstentheils  in  Gefangenschaft  gerathen,  ein  gleiches  Loos  traf 
auch  die  beiden  anderen  Bataillone.  Reorganisiert,  zur  Armee  des  Erzherzogs 
Johann  eingetheilt,  nahmen  zwei  Bataillone  an  der  Vertheidigung  von 
Szabadhegv  (bei  Raab)  und  an  jener  des  Brückenkopfes  von  Pressburg  theil. 

Die  Grenadiere  (Bataillon  Salomon)  bei  der  Armee  in  Italien,  bei  Sacile, 
an  der  Piave  und  bei  San  Daniele  gefochten,  dann  Schlacht  bei  Raab. 

1813  mit  zwei  Bataillonen  in  der  Haupt- Armee  eingetheilt,  gerieth  das 
Regiment  in  der  Schlacht  bei  Dresden  mit  den  übrigen  Truppen  der  Division 
Mesko  in  Kriegsgefangenschaft. 

Das  3.  und  Landwehr-Bataillon  bei  der  Armee  in  Inner-Oesterreich, 
Gefechte  bei  Reifnitz  u.  A.,  dann  Vorrückung  nach  Italien. 

Die  Grenadiere  (Bataillon  Welsperg)  bei  der  Armee  in  Inner-Oesterreich. 

1814  zwei  Bataillone  bei  der  Blockade  von  Mantua,  das  3.  Bataillon  in 
der  Division  Nugent  sich  bei  dem  Uebergange  über  den  Taro,  Gefecht  bei 
Fiorenzuola,  ausgezeichnet,  Bataillons-Commandant  Oberstlieutenant  Anton 
Freiherr  von  Bourguignon  erhielt  den  MTO. 

1815  waren  drei  Feld-Bataillone,  sowüe  das  Landwehr -Bataillon  im 
Corps  Frimont  und  machten  den  Feldzug  gegen  Murat  mit. 

1846  erwarb  sich  der  Regiments-Inhaber  Erzherzog  Friedrich  vor 
Saida  den  MTO. 

Zanini.  1848  standen  das  1.  und  2.  Bataillon  in  Nieder-Ungarn  und 
war  ein  grosser  Theil  der  Mannschaft  von  gewissenlosen  Emissären  zum 
Treubruche  verleitet  worden,  doch  gelang  es  der  Energie  einiger  Ofliciere,  mit 
beiläufig  vier  Compagnien  sich  an  kaiserliche  Truppen  anzuschliessen  und 
nahmen  dieselben  an  der  tapferen  Vertheidigung  von  Temesvar  theil. 

Das  im  AVerb-Bezirke  stationierte  3.  Bataillon  war  gleichfalls  zum  grössten 
Theile  von  den  Fahnen  abgefallen,  ebenso  wurden  die  im  Bataillon  Angel- 
mayer in  Venedig  stehenden  Grenadiere  in  Folge  der  dortigen  Capitulation 
an  die  revolutionäre  Regierung  übergeben. 

1849  wurde  das  Regiment  reorganisiert,  das  1.  und  2.  Bataillon  kamen 
als  Besatzung  nach  Olmiitz,  die  Grenadiere  in  das  Reserve-Corps  Nugent  und 
standen  im  September  vor  Komorn. 

Decoriert  wurden  mit: 

EKO.  3.  Unterlieutenant  Carl  Garlik  (dem  14.  Intanterie-Regimente 
zugetheilt,  vor  Osoppo),  dann  nachträglich  die  beiden  anhertransferierten 


- 230  — 


Majore  Johann  von  Trentin aglia  und  Friedrich  von  Dauber  für  Aus- 
zeichnung in  ihren  früheren  Regimentern  (Nr.  12,  beziehungsweise  Nr.  41h 

MVK.  Major  Eduard  Stäger  von  Waldburg1);  die  Hauptleute  Johann 
Freiherr  von  Maasburg.  Arthur  Graf  Nugent;  die  Oberlieutenants  Gustav 
de  Yerchin,  Emanuel  Kerczek,  August  Effenberger,  Wenzel  Menhard. 
Friedrich  Ballan  und  August  Esquire  Dickinson;  Ünterlieutenant  Octavian 
Conte. 

GGVK.  Regiments-Caplan  Joseph  Franz. 

Wernhart.  1859  focht  das  Regiment  mit  drei  Feld-  und  dem  Grenadier- 
Bataillon,  im  1.  Corps  (Clam)  eingetheilt,  mit  Auszeichnung  bei  Solferino.  Das 
4.  Bataillon  in  Verona. 

Decoriert  wurden  mit: 

LO.  Regiments-Commandant  Oberst  Trentinaglia  und  Hauptmann 
Peter  Trezic. 

EKO.  3.  Die  Hauptleute  Moriz  Pürcker  von  Pürkhain  und  Paul 
Dudic,  dann  dem  gefallenen  Major  Microys  nachträglich  zuerkannt. 

MVK.  Die  Majore  Maximilian  von  Baumgarten  und  Adolph  Resich 
von  Ruinenburg;  die  Hauptleute  Theodor  Andres,  Heinrich  Kraft.  Carl 
Ritter  von  Garlik;  die  Oberlieutenants  Joseph  Eyle,  Ludwig  Kosak,  Eduard 
Penater  und  Heinrich  Hohenbaum. 

GVK.  m.  d.  Kr.  Regiments-Arzt  Dr.  Joseph  Campostrini. 

1866  in  Maynz  garnisonierend,  nahm  das  Regiment  in  der  österreichisch- 
nassauischen  Trupp en-Division  an  dem  Gefechte  bei  Aschaffenburg  theil,  wo 
es  viel  verlor.  Das  4.  Bataillon  versah  Stabsdienste  bei  der  Nord-Armee. 

Decoriert  wurden  mit: 

MVK.  Major  Wilhelm  von  Engel.  Hauptmann  Carl  Liberale. 

Wetzlar.  1878  nahmen  zwei  Compagnien  des  mobilisierten  Reserve- 
Regiments  an  den  Kämpfen  bei  Banjaluka  theil,  beide  Bataillone  später  im 
Verbände  der  ].  Infanterie -Truppen- Division  an  den  Gefechten  bei  Doboj- 
Potocani  und  dem  Treffen  bei  Senkovic. 

Decoriert  wurden  mit: 

EKO.  3.  Major  Ludwig  Sova. 

MVK.  Die  Hauptleute  Anton  W ab  er  er  Edler  von  Dreischwert. 
Michael  Haglian,  Joseph  Vuksan  und  Michael  Jurievic. 

1881/82  nahmen  Abtheilungen  des  im  Occupations-Gebiete  dislocierten 
Feld-Regiments  an  der  Expedition  in  die  Krivosije,  Gefechte  am  Pazua  und 
Orien,  am  Arel  Zagvozdak  (eine  Compagnie),  dann  der  Streifung  gegen  Crkvice. 
Gefecht  auf  dem  Vuci-Zub  und  der  Jastrebica  theil. 

Decoriert  wurden  mit: 

EKO.  3.  Regiments-Commandant  Oberst  Alexander  Kokotovic. 

MVK.  Oberlieutenant  Kovacevic. 


Tapferkeits-Medaillen. 


Goldene  Silberne 


1789-1790 

— 

20 

1792-1801 

2 

20 

1805 

— 

— 

1809 

4 

3 

1813-1815 

— 

14 

Silberne 


1848) 
1849  J 

Goldene 

1 

I.  CI. 

i 

n.  ci. 
12 

1859 

1 

16 

50 

1866 

— 

2 

3 

1S78 

— 

9 

17 

18S2 

— 

1 

11 

')  Nachträglich  für  Auszeichnung  als  Hauptmann  im  General-Quartiermeister-Stab. 


— 231  — 


Adjustierung. 

1726  weisser  Kock,  rothe  Aermel- Aufschläge; 

173S  weisser  Eock,  blaue  Aufschläge; 

1757  weisser  Eock,  Camisol  und  Unterfutter,  blaue  Aufschläge; 

1767  weisser  Eock,  violette  Egalisierung,  gelbe  Knöpfe; 

1810  weisser  Eock,  schwefelgelbe  Egalisierung,  gelbe  Knöpfe; 

1867  weisser  Waffenrock,  schwefelgelbe  Egalisierung,  Ar  mutzen,  gelbe 
Knöpfe ; 

1868  dunkelblauer  Waffenrock,  schwefelgelbe  Egalisierung,  Arnilitzen, 
gelbe  Knöpfe. 


17. 

Krainerisclies  Infanterie-Regiment. 

(1817)  Ergänzungs  - Bezirks  - Commando  : Laibach. 

(1897)  Milde  von  Helfenstein,  Hugo,  FML. 

Errichtung  und  nachgefolgte  Veränderungen.  1674  laut  Patent  vom 
13.  Februar  durch  den  Grafen  von  Reuss-Plauen  in  seinen  Landen  für  den 
kaiserlichen  Dienst  aufgestellt ')  und  wurde  derselbe  darüber  zum  Obrist-In- 
haber  bestallt;  1674  zwei  Compagnien  des  Regiments  Strein  incorporiert.  mit 
Erlass  vom  9.  August  1679  wurde  das  Regiment  selbst  reformiert,  je  zwei 
Compagnien  in  die  Regimenter  Arco  (Nr.  8)  und  de  Souches  (1809  als  Nr.  50 
aufgelöst)  eingetheilt,  der  Rest  abgedankt;  jedoch  schon  im  Herbste  des 
nächsten  Jahres  erhielt  der  bisherige  Inhaber  GFWM.  Stadl  (war  mittlerweile 
befördert  worden)  den  Befehl,  in  den  Vorlanden  zehn  Compagnien  anzuwerben 
und  wurde  mit  Patent  vom  21.  März  1681  aus  denselben  das  Regiment  Stadl 
neu  aufgerichtet* 2). 

1685  wurden  500  Mann  an  Beck  (Nr.  59)  und  Max  Starhemberg  Nr.  8 . 

1688  500  Mann  an  Baden  und  Salm  (1809  als  Nr.  23.  beziehungsweise  45 
aufgelöst),  abgegeben,  ebenso  1690  fünf  Compagnien  an  das  in  Belgrad  ruinierte 
Regiment  Auersperg. 


*)  Die  in  älteren  Werken  enthaltenen  Daten  über  die  Errichtung  des  Regiments  im 
Jahre  1632  durch  Hatzfeld,  dem  1659  ein  Graf  Collalto  als  Inhaber  gefolgt  sein  soll,  sind 
absolut  unrichtig  und  ist  auch  kein  wie  immer  gearteter  Zusammenhang  zwischen  den 
Regimentern  Hatzfeld  und  Collalto  mit  diesem  nachweisbar.  (Siehe  II.  Band  ..Aufgelöste 
Regimenter”). 

2)  Der  Inhaber  Obrist  Stadl  hatte  den  Befehl,  das  Regiment  abzudanken,  nicht  be- 
folgt, sondern  war  mit  demselben  vom  Rheine,  wo  dies  erfolgen  sollte,  bis  nach  Eger 
marschiert ; hier  erhielt  er  den  erneuerten  Auftrag,  die  Abdankung  sofort  vorzunehmen  und 
die  obbezeichneten  vier  Compagnien  an  die  in  Philippsbarg  liegenden  Regimenter  abzu- 
geben. was  nun  endlich  erfolgte.  Obrist  Stadl  wttrde  auch  in  Untersuchung  gezogen,  doch 
wurde  derselbe  bald  wieder  rehabilitiert  und  erscheint  schon  im  Herbste  1ÖS0  als  GFWM. 
und  Commandant  in  Constanz. 

Als  16S0  die  Gefahr  eines  Krieges  mit  den  Türken  immer  drohender  wurde,  ordnete 
Kaiser  Leopold  I.  im  November  die  Aushebung  von  20.000  Hann  an  und  sollte  mit  5000  in 
den  Vorlanden  der  Anfang  gemacht  werden.  Zu  diesem  Zwecke  erhielten  die  Comman- 
danten  der  daselbst  liegenden  Regimenter  Max  Starhemberg  (Nr.  S und  de  Souches.  sowie 
GFWM.  Stadl  den  Auftrag.  Erstere  je  sieben.  Letzterer  zehn  Compagnien  anzu werben.  Mit 
Erlass  vom  21.  März  1681  wurde  weiters  angeordnet,  dass  aus  diesen  geworbenen  Compagnien 
zwei  Regimenter:  „Eines  für  den  Pfalzgrafen  von  Neuburg  iNr.  20),  eines  für  den  Stadl 
zu  formieren  seien”.  (Die  Testierenden  vier  Compagnien  -wurden  16S2  zur  Aufstellung  des 
Regiments  Nigrelli  (Nr.  27)  abgegeben). 

Nachdem  nun  kein  neues  Bestallungs-Patent  für  den  GFWM.  Stadl  als  Inhaber 
vorliegt,  auch  anlässlich  der  Ernennung  eines  Obristlieutenants  für  das  Regiment  (K.  A.. 
H.  K.  R.  1681,  Prot.  Reg.  Fol.  183)  von  der  Wieder-Aufrichtung  des  StadFschen  Regiments  ge- 
sprochen wird,  so  muss,  obwohl  die  1679  erfolgte  Reformierung  des  Regiments  ausser 
Zweifel  steht,  das  1681  formierte  Regiment,  als  mit  dem  früheren  in  einem,  wenn  auch 
indirecten  Zusammenhänge  stehend,  betrachtet  werden. 


— 233  — 


1693  wurde  das  Regiment  getheilt,  neun  in  Italien  stehende  Compagnien 
zur  Errichtung  des  Regiments  Pfalzgraf  von  Zweibrücken  (1741  aufgelöst)  ab- 
gegeben. zu  den  in  Constanz  stehenden  sieben  Compagnien  waren  drei  neue 
zu  werben  und  batte  das  Regiment  auf  einem  Stande  von  zehn  Compagnien 
zu  bleiben,  dagegen  erhielt  das  Regiment  1695  zwei  Compagnien  von  Bürkly 
(Schweizer-Regiment),  dann  1700  sieben  Compagnien  des  aufgelösten  Regiments 
Vitry  zur  Completierung. 

1709  300  Mann  (zwei  Compagnien)  zur  Errichtung  der  für  den  Dienst 
in  Spanien  bestimmten  Regimenter  Browne  und  Eckb  abgegeben,  (ersteres  1712, 
letzteres  1748  aufgelöst),  ebenso  1711  eine  Compagnie  an  das  zu  gleichem 
Zwecke  aufgestellte  Regiment  Toldo  (1720  aufgelöst). 

1721  je  eine  Compagnie  der  aufgelösten  Regimenter  Trautson  und  Living- 
stein  incorporiert. 

Die  1727  aufgestellten  Auctions-Compagnien  (4.  Bataillon)  1731  an  die 
Regimenter  Diesbacli  (Nr.  20),  Bettendorf  (Nr.  42)  und  Königsegg  (Nr.  54)  abge- 
gegeben, 

1741  eine  Compagnie  des  aufgelösten  Regiments  Schmettau  incorporiert. 

Seit  1769  führt  das  Regiment  die  Nummer  17. 

1860  einBataillon  an  das  neu  aufgestellteLinien-Infanterie-RegimentNr.78  ; 

1883  eines  an  das  Infanterie-Regiment  Nr.  97  abgegeben. 

Ergänzung.  Dieses  nach  seiner  Reorganisierung  noch  längere  Zeit  in 
den  Vorlanden  garnisonierende  Regiment  ergänzte  sich  während  dieser 
Zeit  auch  durch  Werbung  daselbst  und  war  der  Umstand,  dass  dort  die 
Werbung  leichter  durchzuführen  war  uni  günstige  Resultate  ergab,  die 
Ursache,  dass  dasselbe  wiederholt  eine  bedeutende  Zahl  an  Mannschaften  an 
andere  Regimenter  abgehen  musste.  Von  1766 — 1808  hatte  es  später  einen 
Werbe-Rayon  im  fränkischen  Kreise ; 1771  (1781)  erhielt  es  den  ständigen 
Werb-Bezirk  in  Böhmen,  Leitmeritzer  Kreis,  mit  der  Stabs-Station  Leitmeritz, 
von  1782 — 1807  dazu  einen  Aushilfs-Bezirk  in  G-alizien  (Tarnöw).  Ic07  über- 
nahm das  Regiment  den  bisher  von  Nr.  18  innegehabten  Werb-Bezirk  im  Jung- 
bunzlauer  Kreis. 

1817  wurde  dasselbe  mit  der  Ergänzung  nach  Krain  überwiesen  und 
ist  seither  Laibach  Werb-Bezirks-(Ergänzungs-Bezirks-jStation;  von  1857 — 1860 
hatte  das  Regiment  auch  einen  Aushilfs  - Bezirk  in  Croatien  (Fiumaner 
und  Theile  des  Agramer  Comitates),  mit  einem  selbstständigen  Ergänzungs- 
Bezirks-Aushilfs-Revisoriate  zu  Fiume. 

Grenadier-Division.  Von  1769 — 1797  stand  selbe  unverändert  mit  jenen 
von  Nr.  36  und  47  im  dritten  böhmischen  Bataillon.  Im  Jahre  1799  war 
dieselbe  im  Regiments- Verbände  verblieben  und  wurde  erst  zu  der  Campagne 
1800  mit  jenen  von  Nr.  27  und  57  in  ein  Bataillon  vereint. 

Im  Feldzuge  1809  bildete  die  Division  des  Regiments  mit  jenen  von 
Nr.  36  und  42  ein  Bataillon;  von  1810—1818  stand  dieselbe  mit  den  Divisionen 
von  Nr  . 18  und  21  in  einem  böhmischen  Bataillon.  In  Folge  Verlegung  des 
Werb-Bezirks  nach  Krain,  kam  dieselbe  1818  in  das  annoch  aus  den  Divisionen 
von  Nr.  7 und  22  bestehende  illyrische  Bataillon. 

Friedens-Garnisonen.  1681  Constanz,  1698  Philippsburg,  1713  Lombardie, 
1715  Ungarn,  1718  Belgrad,  1719  Niederlande,  1722 — 1737  im  Banat,  1739  Banat, 
1748  Nieder-Oesterreich,  1749  Siebenbürgen,  1751  Ungarn,  1752  Olrnütz,  1755 
Jicin,  1756  Pilgram,  1763  Saaz,  1770  Leitmeritz,  1776  Prag,  1779  Leitmeritz, 
1798  Dalmatien,  1801 — 1805,  1806 — 1809  Leitmeritz,  1810  Jung-Bunzlau,  1814, 
dann  1815  Jung-Bimzlau,  1817  Laibach,  1820  Venedig,  1821  Bergamo,  1822 
Laibach,  1830  Mailand,  1831  Pesaro,  1832  Bologna,  1835  Mailand,  1836  Laibach, 
1847  Ucüne,  dann  Brescia,  1849  Ancona,  1850  Venedig,  1853  Zara,  1857  Venedig, 
1859  Vicenza,  1861  Trient,  1862  Laibach,  1865  Ragusa,  1866/67  Bozen,  1869  Trient, 
1878  Livno,  1879  Wien,  1882  Laibach,  1893  Klagenfurt. 

Regiments-Knaben-Erziehungshaus.  1782  zu  Prag  activiert,  später  nach 
Kosmanos  verlegt ; von  1824  an  wurden  die  Soldatenknaben  des  Regiments  in 
jenem  zu  Laibach  ausgebildet. 


Regiments-Inhaber. 


1674:  Reuss-Plauen,  Heinrich  Graf, 
Obrist. 

1679  Stadl,  Ferdinand  Freiherr  von, 
Ohrist. 

16/9  reorganisiert. 

1681  Stadl,  Ferdinand  Freiherr  von, 
GFWM.-FM. 

1694  Fürstenberg-Möskirch,  Carl 
Egon  Graf,  Obrist — FML. 

1702  Longueval,  Graf  von  Buquoi1), 

Philipp  Emanuel  Fürst,  GFWM. 

1703  Württemberg,  Carl  Alexander 
Prinz  (1733  Herzog),  Obrist — FM. 

1737  Kolowrat-Krakowsky,  Cajetan 
Graf,  GFWM. — FM. 


1/69 — 1/73  unbesetzt. 

1773  Koch,  Johann  Baptist  Freiherr. 
P von,  FML. 

178®  Hohenlohe-Kirchberg,  Friedrich 
— -F  Wilhelm  Fürst,  GM. — FZM. 

1 / 96 — 1801  unbesetzt. 

1801  Reuss-Plauen,  Heinrich  XV., 
Prinz,  FML — FM. 

1826  Hohenlohe-Langenburg,  Gustav 
Prinz,  GM.— FZM. 

1866 — 1896  Kuhn  von  Kuhnenfeld, 

Franz  Freiherr  von,  FML. — FZM. 
1897  Milde  von  Helfenstein,  Hugo. 
FML. 


Regiments-Commandanten. 


1674  der  Inhaber  Obrist  Graf  Eeuss. 

1675 — 1679  der  Inhaber  Obi  ist  Stadl. 

1679  reorganisiert. 

1681  Strasser,  Ignaz  Joachim  von, 
Obristlieutenant — Obrist. 

1685  Löwenburg,  Friedrich  Graf, 
Obristlieutenant — Obrist. 

1693  Schleiss,  Tobias  von,  Obrist- 
lieutenant. 

1702  Wilstorff,  Heinrich  Casimir 
Freiherr  von,  Obrist. 

1706  Neusten,  Freiherr  von,  Obrist- 
lieutenant— Obrist. 

1709  Rudolphin,  von,  Obristlieute- 
nant— Öbrist. 

1722  Salm -Salm,  Leopold  Graf, 
Obri  stlieutenant- Obrist. 

1734  D ür  r,  Johann  Samuel  von,  Obrist. 

1736  Welz,  Graf,  Obrist. 

1741  Lindenfels,  Freiherr  von,  Obrist. 

1742  Sincere,  Claudius  Freiherr  von, 
Obrist. 

1747  Aulock,  Franz,  Obrist. 

1759  Rath,  Lorenz  Freiherr  von,  Obrist. 

1765  Schönow sky,  Friedrich  von, 
Oberst. 

1773  D’Alton,  Jakob  Chevalier,  Oberst. 

1777  Weinberger,  Franz,  Oberst. 

1782  Dieskau,  Freiherr  von,  Oberst. 

1790  Vasquez,  Peter  Marquis,  Oberst. 

1793  Dall’Aglio,  Vincenz,  Oberst. 

1796  Riera,  Carl,  Oberst. 

1800  Sommerfeld,  Ignaz,  Oberst. 

1804  Wied-Runkel,  Friedrich  Prinz, 
Oberst. 


1809  Oberdorf,  Emst  Freiherr  von. 
Oberst. 

1811  Gallenberg,  Weickhardt  Graf, 
Oberst. 

1812  Söldner  von  Söldenhofen, 
Joseph  von,  Oberst. 

1820  Karg,  Johann  Edler  von,  Oberst. 

1829  Jordis,  Andreas,  Oberst. 

1830  Wo  eher,  Gustav  von.  Oberst. 
1835  Rath,  Heinrich  Freiherr  von, 

Oberst. 

1843  Müller  von  Müllengoldstein. 
Joseph,  Oberst. 

1844  Görger,  Moriz  von.  Oberst. 

1848  HabHtschek,  Adalbert.  Oberst. 
1850  E berhard,OttoRittervon, Oberst. 
1857  Dorninger  von  Dornstrauch, 

Johann,  Oberst. 

1859  Kuhn  von  Kuhnenfeld,  Franz 
Freiherr  von,  Oberst. 

1863  Attems,  Freiherr  auf  Heiligen- 
kreuz, Alexander  Graf,  Oberst. 
1869  Neuber.  August.  Oberst. 

1S72  Du  Hamei  de  Querlonde,  Alois 
Chevalier,  Oberst. 

1S75  Braumüller  von  Tannbruck, 
Theodor,  Oberst. 

1878  Prieger,  Friedrich.  Oberst. 

1880  Fux,  Otto,  Oberst. 

1884  Hevrowsky,  Carl,  Oberst. 

1889  Gariboldi.  Ferdinand  Ritter  von. 
Oberst. 

1892  Billek-August  von  Auenfels, 
Stephan  Freiherr  von,  Oberst. 


liesei’Ye-Comniaudjinten. 

1869  Joelson,  Moriz  Ritter  von,  \ 1S71  Krätky,  Anton.  Oberst- 
Oberstlieutenant,  i lieutenant — Oberst. 


J)  Hatte  1701  ein  Regiment  errichtet,  welches  an  Königsegg  verliehen  wurde. 


— 235  — 


1874  Uetz,  Alexander  Edler  von, 
Oberstli  eutenant — Oberst. 
1877  Prieger,  Friedrich,  Oberst. 


1878  Knobloch,  Franz,  Oberst- 
lieutenant— Oberst, 

1880  Braun,  Johann,  Oberstlieute- 
nant— Oberst. 


Tor  dem  Feinde  gefallene  höhere  Officiere. 

1702  Regiments-Inhaber  FML.  Graf  Fürstenb erg-Möskirch  in  der 
Sclilacht  bei  Friedlingen  y. 

1705  Regiments-Commandant  Oberst  Baron  Wilstorff  und  Obrist- 
lieutenant Coppenhagen,  beide  in  der  Schlacht  bei  Cassano  -j-, 

1756  Obristwachtmeister  Mahlern  in  der  Schlacht  bei  Lobositz  y. 

1848  Oberstheutenant  Carl  Riera  von  Bittersheim  an  den  Folgen 
seiner  bei  Montanara  erhaltenen  Verwundung  gestorben. 

1849  Oberstlieutenant  Wilhelm  Fürst  Bentheim^-Steinfurt  vor 
Malghera  j. 

Major  Franz  Mundsinger  in  dem  Gefechte  bei  Käty  (26.  April)  y. 


Feldzüge. 

Reuss.  1675  am  Rhein,  Sclilacht  bei  Goldscheuer. 

Stadl.  1676—1678  stand  das  Regiment  in  Philippsburg. 

Von  der  Wieder-Aufrichtung  1681  ununterbrochen  in  den  Vorlanden 
garnisonierend,  nahm  das  Regiment  an  den  Feldzügen  gegen  die  Türken  keinen 
Antheil  und  kam  auch  während  der  Campagne  am  Rhein  1689 — 1697  nicht  in  das 
F euer  (stand  mit  dem  grösseren  Theile  seiner  Abtheilungen  zumeist  in  Constanz). 

Fürstenberg.  1702  bei  der  Armee  im  Reiche,  Belagerung  von  Landau, 
dann  in  der  Schlacht  von  Friedlingen  gekämpft. 

Alexan  der  Württemberg.  1703  eine  Compagnie  unter  Hauptmann 
Coppenhagen  an  den  Kämpfen  in Kord-Tyrol,  Ehrenberg u.  A.  theilgenommen. 

Das  Regiment  in  der  Reichs-Armee,  ohne  Gefecht. 

1704  stand  das  Regiment  als  Besatzung  in  Freiburg  und  rückte 

1705  auf  den  Kriegs-Schauplatz  nach  Italien,  wo  es  mit  zwei  Bataillonen 
an  der  Schlacht  von  Cassano  theihiahm. 

1706  in  der  Armee  des  Prinzen  Eugen  focht  dasselbe  in  der  Entsatz- 
schlacht von  Turin,  machte 

1707  den  Zug  in  die  Provence  (Belagerung  von  Toulon), 

1708  die  Occupation  des  Kirchenstaates  mit. 

1709  und  1710  nahm  es  an  den  Operationen  in  den  West-Alpen  tlieil. 
ohne  in  das  Feuer  zu  kommen,  war 

1711  in  dem  Gefechte  bei  Vallone  und  stand 

1712  in  der  Lombardie. 

1716  auf  dem  Kriegs-Schauplatze  in  Ungarn,  focht  das  Regiment  mit 
zwei  Bataillonen  und  den  Grenadieren  bei  Peterwardein  unter  dem  speciellen 
Commando  seines  Inhabers,  welcher  sich  hier  besonders  auszeichnete,  dann  vor 
Temesvär. 

1717  machte  das  Regiment  die  Belagerung  und  Schlacht  von  Belgrad 
mit;  (das  3.  Bataillon  am  linken  Save-Ufer  postiert,  nicht  im  Feuer  gestanden). 

Regiments-Commandant  Oberst  Rudolphin  für  Auszeichnung  in  derselben 
durch  Gehalts-Erhöhung  belohnt. 

1734  ein  Bataillon  bei  der  Reichs-Armee,  ohne  Gefecht. 

1735  bei  der  Haupt-Armee  am  Rhein. 

1737  stand  das  Regiment  in  der  Haupt-Armee,  Vorrückung  nach  Serbien; 
ein  Detachement  unter  Hauptmann  Leckner  Uzica  tapfer  vertheidigt. 


a)  Befand  sich,  als  Volontär  daselbst  und  war  damals  keine  Abtheilung  des  Regiments 
an  den  Kämpfen  vor  Venedig  betheiligt. 


— 236  — 


1738  focht  es  bei  Kornia. 

1739  standen  zwei  Bataillone  in  der  Haupt- Armee,  später  im  Corps  Neipperg. 

Ivolowrat.  1711  mit  zwei  Bataillonen  und  den  Grenadieren  auf  dem 
Kriegs-Schauplatz  in  Schlesien  stehend,  focht  das  Regiment  mit  Auszeichnung 
bei  Mollwitz. 

1742  stand  das  Regiment  bei  der  Belagerung  von  Prag. 

1793  in  der  Haupt-Armee,  Vorrückung  an  den  Rhein. 

1744  Operationen  am  Rhein  und  in  Böhmen,  ohne  Gefecht. 

1745  focht  das  Regiment  bei  Habelschwerdt  und  mit  besonderer  Aus- 
zeichnung unter  dem  Commandanten  Obristen  Baron  Sincere  bei  Hohen- 
friedberg1); in  der  Schlacht  bei  Soor  wurde  ein  Bataillon  nach  tapferer 
Gegenwehr  von  Cürassieren  überfallen,  versprengt  und  grösstentheils  ge- 
fangen. 

Von  1746 — 1748  stand  das  Regiment  in  Ober-Oesterreich  und  kam  nicht 
vor  den  Feind. 

1756  mit  zwei  Bataillonen  und  den  Grenadieren  auf  dem  Kriegs-Schau- 
platze in  Böhmen,  war  das  Regiment  in  der  Schlacht  bei  Lobositz  und  bei 
dem  Versuche,  die  in  Pirna  eingeschlossenen  Sachsen  zu  entsetzen. 

1757  kämpfte  das  Regiment  bei  Prag,  Breslau  und  Leuthen. 

1758  ein  Bataillon  an  der  Vertheidigung  von  Olmütz  theilgenommen. 

1759  stand  das  Regiment  im  Corps  de  Ville  in  Schlesien. 

1760  nahm  es  an  dem  Gefechte  bei  Schlesisch-Neustadt  und  der  Schlacht 
bei  Torgau  theil;  das  3.  Bataillon  Besatzung  in  Glatz. 

1761  im  Corps  Loudon,  Erstürmung  von  Schweidnitz  (Einnahme  des 
Bögenforts  durch  das  1.  Bataillon2). 

1762  ein  Theil  des  Regiments  an  der  glänzenden  Vertheidigung  von 
Schweidnitz  theilgenommen. 

Regiments-Commandant  Obrist  Baron  Rasp  den  3IT0.  erhalten. 

1778/1779  bei  der  Haupt-Armee  in  Böhmen,  ohne  Gefecht. 

Die  Grenadiere  (Bataillon  Dieskau)  dessgleichen. 

Hohenlohe-Kir chb erg.  1794  zwei  Bataillone  auf  den  Kriegs-Schau- 
platz in  die  Niederlande  gerückt,  unter  Oberst  Vasquez  und  Major 
Riera  bei  Berlaimont  sich  ausgezeichnet,  dann  Schlacht  bei  Maubeuge 
(Wattignies).  Letzterer  zum  Oberstlieutenant  befördert. 

Die  Grenadiere  (Bataillon  Attems)  in  den  Niederlanden,  bei  den  Be- 
lagerungen von  le  Quesnoy  und  Maubeuge. 

1794  das  Regiment  an  den  Schlachten  bei  Charleroi,  Fleurus.  den  Ge- 
fechten bei  Limburg  mid  Düren  theilgenommen. 

Die  Grenadiere  bei  Merbes-le-Cliäteau,  Erquelinnes,  Charleroi  und  Ypern 
im  Feuer  gestanden. 

1795  bei  der  Armee  am  Rhein.  Gefecht  bei  Limbiu'g.  das  1.  Bataillon 
imter  dem  Regiments-Commandanten  Obersten  Dall'Aglio  bei  Erstürmung 
der  May riz er  Linien  die  Höchstheimer  Redoute  mit  dem  Bajonnette  genommen: 
dann  Gefecht  bei  Kottenheim. 

Die  Grenadiere  am  Ober-Rhein,  ohne  Gefecht, 

1796  war  das  Regiment  in  den  Treffen  bei  Wetzlar  und  Uckerath, 
später  in  jenem  bei  Limburg  a.  d.  Lahn  und  kam  dann  zu  der  Belagerung 
von  Kehl,  wo  sich  ein  Bataillon  bei  Abwehr  des  Ausfalles  am  27.  November 
hervorthat. 

Die  Grenadiere  in  der  Armee  des  Erzherzogs  Carl  bei  Wetzlar.  Amberg. 
Würzburg  und  Limburg  gefochten,  sich  wiederholt  ausgezeichnet. 

1797  war  das  Regiment  auf  den  Kriegs-Schauplatz  in  Italien  abgerückt, 
kam  jedoch  nicht  mehr  in  das  Feuer. 

Grenadiere  zur  Armee  nach  Italien,  Rückzugs- Gefecht  bei  Klagenfurt  . viel 
verloren),  dann  Neumarkt, 

*)  Im  Vereine  mit  Gyulai  (Nr.  51)  und  Leopold  Daun  (Nr.  59)  den  Rückzug  gedeckt. 

!)  Für  die  bei  diesem  Anlasse  bewiesene  gute  Haltung  und  Mannszncht  erhielt 
jeder  Mann  dieses  Bataillons  von  der  Kaiserin  eine  Belohnung  von  zwei  Gulden. 


— 237 


Vacat  Hohenlohe.  1799  rückte  das  Eegiment  aus  Dalmatien,  bei 
dessen  Occupierung  es  nach  dem  Friedensschlüsse  von  Campoformio  ver- 
wendet worden  war,  nach  Italien,  kam  in  das  Corps  Fröhlich  zu  der  Belagerung 
von  Ancona,  woselbst  es  nach  der  Capitulation  als  Besatzung  verblieb. 

Die  Grenadiere  waren  in  diesem  Jahre  im  Eegiments-Verbande  ver- 
blieben und  wurden  erst  für  den  kommenden  Feldzug  in  das  Bataillon 
St.  Julien  eingetheilt. 

1800  zur  operierenden  Armee  gezogen,  stand  das  Eegiment  an  der 
Eiviera  di  Genova,  machte  e’nige  kleine  Gefechte  während  der  Belagerung 
von  Genua  mit  und  focht  dann  bei  Marengo,  schliesslich  bei  Valeggio. 

Die  Grenadiere  mit  Auszeichnung  vor  Genua,  bei  S.  Giacomo,  auf  der 
Eocca  Barbena,  am  Var  und  bei  Marengo  gefochten. 

Beuss-Plauen.  180})  mit  vier  Feld-  und  dem  Grenadier-Bataillon  auf 
dem  Kriegs-Schauplatz  in  Deutschland,  focht  das  Eegiment  im  Corps  Werneck 
bei  Günzburg,  Neresheim,  Haslach  und  theilte  dann  das  Schicksal  dieses 
Corps;  nur  einem  Theil  des  Grenadier-Bataillons  unter  Major  Galeotti 
gelang  es,  sich  zum  Corps  des  Erzherzogs  Ferdinand  durckzuschlagen,  der 
andere  musste  bei  Gunzenhausen  capitulieren. 

Das  6.  Bataillon  Gefecht  bei  Stecken. 

1809  abermals  auf  dem  Kriegs-Schauplatze  in  Deutschland  (1.  Corps 
Bellegarde)  focht  das  Eegiment  (drei  Bataillone)  bei  Ursensollen.  Kegensburg; 
in  der  Schlacht  bei  Aspern  zeichneten  sich  zwei  Bataillone  unter  Oberst- 
lieutenant Graf  Bentheim  und  Major  von  Söldner  bei  Erstürmung  von 
Aspern  (21.  Mai),  ebenso  am  zweiten  Schlachttage  bei  Wiedereroberung  dieses 
Ortes  aus.  In  der  Schlacht  bei  Wagram  vertheidigte  das  Eegiment  unter 
Oberst  Oberdorf  den  Ort  Deutsch-Wagram  standhaft  gegen  wiederholte 
Angriffe;  endlich  war  das  Eegiment  an  den  Kämpfen  bei  Znavm  betheiligt. 

Die  Grenadiere  (Bataillon  Georgy)  bei  Eggmühl,  Aspern,  Wagram,  Znavm. 
wie  immer,  brav  gefochten. 

1S13  in  der  Haupt-Armee,  Schlacht  bei  Dresden,  Treffen  bei  Arbesau, 
das  2.  Bataillon  sich  ausgezeichnet;  in  der  Schlacht  bei  Leipzig  erlitt  das 
Eegiment,  dem  feindlichen  Kanonenfeuer  sehr  ausgesetzt,  grosse  Verluste. 

Die  Grenadiere  bei  Dresden  und  Leipzig  gefochten. 

1814  in  der  Süd-Armee,  Treffen  bei  Macon,  Gefechte  bei  Villefranche, 
und  vor  Lyon.  Das  Landwehr-Bataillon  stand  vor  Besancon. 

Die  Grenadiere  ebenfalls  in  der  Süd-Armee  bei  Macon.  Limonest  ge- 
fochten. 

1815  in  Deutschland.  Gefechte  bei  Altkirch  und  Beifort;  Grenadiere  im 
Keserve-Corps,  ohne  Gefecht. 

1821  nahm  das  2.  Bataillon  an  dem  Feldzuge  gegen  Piemont  theil 
(Streifung  gegen  Acqui). 

Die  Grenadiere  (Bataillon  Jurissicli)  an  dem  Felclzuge  gegen  die  Insur- 
genten in  Neapel  theilgenommen. 

Hohenlohe.  1848  bei  Ausbruch  der  Eevolution  in  der  Lombardie 
stationiert,  bewirkten  die  beiden  ersten  Feld-Bataillone  unter  schwierigen  Ver- 
hältnissen ihren  Kückzug  aus  der  Garnison  Brescia  behufs  Vereinigung 
mit  der  Haupt- Armee;  später  fochten  das  1.  Bataillon  bei  Montanara,  das 
2.  bei  Goito.  Bei  I icenza  nicht  in  das  Feuer  gekommen,  kämpfte  das  Eegiment 
bei  Sommacampagna,  Custozza  und  vor  Mailand  (Noseclo)  mit  gewohnter 
Bravour.  Das  3.  Bataillon  anfangs  im  Friaulischen,  Gefecht  bei  Pontebba, 
dann  in  Süd-Tyrol  und  später  bei  der  Cernierung  von  Venedig. 

Das  Landwehr-Bataillon  erst  nach  beendigtem  Feldzuge  zum  Eegimente 
nach  Mailand  gerückt. 

Die  Grenadiere  (Bataillon  Koch)  in  Itahen,  ohne  in  das  Feuer  zu  kommen. 

1849  focht  das  Eegiment  mit  drei  Feld-  und  dem  Landwehr-Bataillon 
bei  Gambolo — San  Siro  mit  Auszeichnung.  Später  in  der  Eomagna  verwendet, 
machte  es  die  Belagerungen  von  Bologna  und  Ancona  mit. 


Das  Landwehr-Bataillon  bei  dem  beschwerlichen  Streifzuge  gegen  die 
Freischaaren  G-arihaldi’s  und  Pinzani’s  in  den  Appenninen.  Das  4.  Bataillon 
(1848)  im  Corps  Nugent  vor  Essegg,  dann  bei  der  Cemierung  von  Komom, 
wo  es  hei  Kacs  (Käty),  von  den  Insurgenten  überfallen,  grosse  Verluste  erlitt. 

Die  Grenadiere  in  Piemont  nicht  im  Feuer  gestanden,  dann  vor  Komorn 
(August). 

Für  Auszeichnung  in  diesen  beiden  Feldzügen  wurden  decoriert  mit: 

LO.  Major  Friedrich  Ferrari  da  Grado1). 

EKO.  3.  Regiments-Commandant  Oberst  Albert  Hablitschek;  Major 
Ernst  Hartung. 

MVK.  Oberst  Hablitschek;  Oberstlieutenant  Otto  Eberhard:  die 
Majore  Ernst  Hartung,  Jakob  Wolff2)  und  Joseph  Bukowsky;  die  Hauptleute 
Eugen  Prinz  zu  Hohenlohe-Waldenburg.  Ludwig  von  Rüling,  Gottfried 
Loschan,  Franz  Bischinsky,  Johann  Winkler,  Georg  Fuchs.  Emst 
Ritter  von  Gold;  die  Oberlieutenants  Alois  Kolb,  Julius  Entner,  Ludwig 
Prieger;  Unterlieutenant  Carl  Polz. 

1859  stand  das  Regiment  mit  drei  Feld-  und  dem  Grenadier -Bataillon 
im  8.  Corps  (Benedek)  und  focht  mit  Auszeichnung  bei  Solferino : das 

4.  Bataillon  Besatzung  in  V enedig,  das  5.  in  dem  neugebildeten  16.  Armee- 
Corps,  nicht  in  Action  getreten. 

Decoriert  wurden  mit: 

EKO.  3.  Major  Sigmund  Edler  von  Sternfeld. 

MVK.  Oberst  Joseph  Dorninger  von  Dornstrauch;  Major  Alexander 
Pfaffenberg  (Train-Commandant  des  Corps);  die  Hauptleute  Johann  Braun. 
Johann  Freiherr  von  Veltheim,  Franz  Freiherr  von  Wolkensperg,  Anton 
Prechtl;  Oberlieutenant  Fridolin  Cramolini;  Unterlieutenant  Franz  Dom- 
ladisch. 

GGVK.  Regiments-Caplan  Nikolaus  Zitz. 

1866  stand  das  Regiment  (drei  Bataillone)  im  Verband  der  Reserve- 
Division  Rup pr echt  und  nahm  an  der  Schlacht  von  Custozza,  Kämpfe  um  den 
Monte  Cricol,  ehrenvollen  Antheil. 

Das  4.  Bataillon  in  Dalmatien. 

Für  Auszeichnung  in  diesem  Feldzuge  erhielten: 

FML.  Freiherr  von  Kuhn  (im  selben  Jahre  noch  Regiments-Inhaber  für 
die  glänzende  Vertheidigung  von  Tyrol  3IT0.-C.  (das  Kleinkreuz  seit  1S4S  . 

EKO.  3.  Oberstlieutenant  Joseph  von  Feldegg;  die  Hauptleute  Baron 
Veltheim,  Anton  Prechtl,  Franz  Knobloch  und  Philipp  Reynoschek. 

MVK.  Hauptmanu  Otto  Vogeler;  die  Oberlieutenants  Friedrich 
.losch  und  Franz  Gruden;  die  Unterlieutenants  Anton  Oberster,  Ladislaus 
Benesch,  Carl  Barbo  und  Wilhelm  Zikmundofsky. 

FJO.  Regiments-Caplan  Nikolaus  Zitz. 

Kuhn.  1878  nahm  das  Regiment  im  Verbände  der  7.  Infanterie-Truppen- 
Division  an  den  Gefechten  beiRogelje  und  Jaice,  sowie  an  jenen  bei  Livno  theii. 

Decoriert  wurden  mit: 

EKO.  3.  Regiments-Commandant  Oberst  Prieger;  Major  Christian 
Iverczek  (des  Generalstabs-Corps) ; die  Hauptleute  Theodor  Drennig  und 
Albert  Strohmayer;  Oberlieutenant  Alexander  Skrem. 

MVK.  Major  Carl  Gündel;  die  Hauptleute  August  Salomon.  Heinrich 
Kopriva,  Andreas  Slivnik  und  Franz  Stojan;  die  Oberlieutenants  Michael 
Lukanc,  Matthias  Prasnikar,  Jakob  Modrijan  Carl  Ritter  von  Andrioli 
und  Anton  Svetek  (Letzterer  in  der  Reserve);  die  Lieutenants  Franz  Freiherr 
von  Mac  Neven-O’Kelly  (Reserve),  Leopold  Ambrozic,  Otliinar  Sever. 
Bartholomäus  Andreika  und  Joseph  Muha  (Reserve). 

GVK.m.d.Kr.  Regiments-Arzt  Dr.  Joseph  Bahner. 


1)  Nachträglich  für  Auszeichnung  hei  Erzherzog  Sigmund-Infanterie  Nr.  45. 

2)  Für  Auszeichnung  bei  Prochaska-Infanterie  Nr.  i . 


- 239  — 


Tapferkeits-Medaillen. 

Silberne 


1789—1790 

Goldene 

Silberne 

1848 

Goldene 

2 

I.  Cl. 

3 

II.  Cl. 
3 

1792—1801 

2 

26 

1849 

6 

12 

48 

1805 

1 

9 

1859 

1 

9 

26 

1809 

— 

5 

1866 

— 

23 

54 

1813  -1815 

2 

7 

1878 

2 

15 

52 

Adjustierung. 

1726  weisser  Rock,  gelbe  Aerniel- Aufschläge ; 

1738  weisser  Rock,  rothe  Aufschläge; 

1757  weisser  Rock,  rothe  Aufschläge,  Camisol  und  Unterfatter; 

1767  weisser  Rock,  schwefelgelbe  Egalisierung,  weisse  Knöpfe; 

1770  weisser  Rock,  lichtbraune  Egalisierung1),  weisse  Knöpfe; 

1868  dunkelblauer  Waffenrock,  rothbraune2)  Egalisierung,  weisse  Knöpfe. 


')  lieber  Bitte  des  Landgrafen  von  Fürstenberg,  welcher  sich  um  dieses  Regiment 
beworben,  jedoch  später  das  Regiment  Plunquet  Nr.  41  erhalten  hatte,  wurde  der  Tausch 
der  Aufschläge  mit  jenem  Regimente  bewilligt  und  musste  der  Landgraf  auch  die  für  die 
Officiere  daraus  erwachsenen  Unkosten  tragen.  (K.  A.,  H.K.R.  Reg.  1770 — 74 — 583. 

2)  Seit  1837  statt  lichtbraun  die  Bezeichnung  „rothbraun”  normiert. 


18. 

Böhmisches  Infanterie-Regiment. 

(1830)  Ergänzungs-Bezirks-Commando:  Königgrätz. 

(1893)  Leopold  Salvator,  Erzherzog,  GM. 

Errichtung  und  nachgefolgte  Veränderungen.  1682  laut  Patent  vom 
16.  April  aus  fünf  Compagnien  des  in  Schlesien  aufgestellten  (nicht  com- 
pletierten)  Regiments  Sitten,  dann  fünf  unter  Obrist  Tariaux  in  Tvrol  und 
den  Vorlanden  angeworben en  Compagnien1)  formiert,  (Sammelplatz  Breslau): 
1695  ein  Theil  des  aufgelösten  Regiments  Molnar  (Hayducken  i incorporiert. 
1720  drei  Compagnien  des  aufgelösten  Regiments  Toldo  incorporiert. 

1731  gelegentlich  der  Auflösung  der  Auctions-Compagnien  erhielt  das 
Regiment  je  circa  150 — 200  Mann  von  den  Regimentern  Guido  Starb emberg 
(1809  aufgelöst),  Niklas  Pälffy  (Nr.  8),  Lochstädt  (1809  aufgelöst).  Regal  Xr.  36' 
und  Neipperg  (Nr.  7).  gab  dagegen  200  Mann  an  O'Gllvy  (1748  aufgelöst)  ab. 
1747 — 1748  je  eine  Compagnie  der  aufgelösten  Regimenter  Kheul  und  Traim 
incorporiert. 

Seit  1769  führt  das  Regiment  die  Nummer  18. 

1860  ein  Bataillon  an  das  neu  aufgestellte  Linien-Infanterie-Regiment 
Nr.  75,  1883  eines  an  das  Infanterie-Regiment  Nr.  98  abgegeben. 

Ergänzung.  Von  1766 — 1806  batte  das  Regiment  einen  Werbe-Rayon 
im  fränkischen  Kreis,  1771  (1781)  erhielt  es  den  ständigen  Werb-Bezirk  in 
Böhmen,  Bunzlauer  Kreis,  mit  der  Stabs-Station  Jung-Bunzlau ; 1775 — 1807 
hatte  es  dazu  einen  Aushilfs-Bezirk  in  Galizien  (anfänglich  Czortköw.  später 
Lemberg — Stryj).  1808  übernahm  das  Regiment  den  Bidsower  Kreis  (bisher 
Nr.  21)  mit  der  Werb-Bezirks-Station  Jicin.  endlich  1830  von  demselben 
Regimente  den  Königgrätzer  Kreis  mit  der  Werb-Bezirks-Station  Königgrätz. 

Grenadier-Division.  Von  1769 — 1798  bildete  sie  mit  jenen  von  Nr.  11 
und  21  das  4.  böhmische  Bataillon;  1799 — 1801  stand  selbe  mit  jenen  von 
Nr.  10  und  36  in  einem  Bataillon.  Im  Feldzuge  1809  war  dieselbe  mit  denen 
von  Nr.  7 und  Nr.  21  vereint.  1810  statt  der  von  Nr.  7,  jene  von  Nr.  17  ein- 
getheilt;  1818 — 1852  endlich  standen  die  Divisionen  von  Nr.  IS.  21  und  28  in 
einem  Bataillon. 

Friedens-Garnisonen.  1698  in  den  Vorlanden,  1700  Alt-Breisach.  1713 
Gaeta,  1720  Gaeta,  1732  Belgrad,  1736  erneuert  Belgrad.  1739  Banat,  1746 


9 Laut  einer  Verfügung  vom  S.  -Juli  hätte  dieses  Regiment  alle  zehn  Compagnien 
von  dem  in  Schlesien  aufgestellten  Regiment  Sitten  übernehmen  sollen,  doch  wurde 
unterm  26.  November  angeordnet,  dass  es  bei  der  ursprünglichen  Zusammensetzung  zu 
verbleiben  habe. 


- 241  - 


Troppau,  1747  Olmütz,  dann  Italien,  1749  Laibach.  1750  Mähren,  1751  Wien. 
1752  Linz,  1763 — 1778  Jung-Bunzlau,  1779 — 1790  Jung-Bunzlau,  1798  Venedig, 
1801 — 1804,  dann  1805  Jung-Bunzlau.  1809  Neu-Bidsow,  1811  Jicin,  1814  Wien, 
1816 — 1820  wieder  Jicin,  1821  G-aeta,  1824  Neapel,  1826  Vicenza,  1829  Padua, 
1830  Innsbruck,  1831  Verona,  1832  Vicenza.  1833  Verona,  1836  Mailand,  1837 
Bergamo-Como,  1839  Cremona,  1843  Mailand,  1849  Vicenza — Padua.  1850  Turnau, 
dann  Wien,  1853  Laibach,  dann  wieder  AVien.  endlich  Peterwardein,  1854 
Semlin,  dann  Bukarest,  1855  Pitesti,  1856  wieder  Bukarest,  dann  Szegedin. 
1857  Pest,  1859  Stuhlweissenburg,  dann  Pest,  1861  Alt-Arad,  1865  Ofen,  1867 
Josephstadt,  1873  Wien,  1878  Graz,  dann  wieder  AVien,  1879  Linz.  1883  König- 
grätz,  1892  Trient,  1895  Theresienstadt. 

Regiments -Knaben- Erziehungshaus.  1782  in  Jung-Bunzlau  activiert, 
1787  nach  Kosmanos.  1810  nach  Jicin,  1850  nach  Smiritz  verlegt,  wo  es  bis 
zur  Auflösung  desselben  (1852)  verblieb. 


Regiments-Inhaber. 


1682  Lothringen  und  Bar,  Leopold 
Prinz  (1690  Herzog),  Obrist1). 
1698  Lothringen,  Joseph  Innocenz 
Prinz,  Obrist — G-FAVM. 2) . 

1705  Wetze I,  Johann  Adam  Freiherr 
von,  GFWM. 3). 

1706  Hoffmann  von  Eidlitz,  Johann 
Ernst  Freiherr  von,  Obrist4). 

1707  Sonnenberg,  Freiherr  von  Heindl, 

Franz  Xaver  Graf,  Obrist — 
GFWM.5). 

1714  Sickingen,  Johann  Damian  Frei- 
herr von,  FML.6). 

1716  Nesselrode,  Johami  Hermann 
Graf,  GFAVM. 7). 

1719  Seckendorff,  Friedrich  Heinrich 
Graf,  FALL.— FM.8). 


1742  Marschall  auf  Burgholzhausen, 

Ernst  Friedrich  Freiherr  von 
(1758  Graf),  GFAVM.— FM. 

1773  Brinken,  Jakob  Friedrich  Freiherr 
von,  FML. 

1791  Stuart,  Patrik  Graf.  FML. 

1809  D’Aspre,  Constantin  Freiherr. 
FALL. 

1809  Reuss-Greitz,  Heinrich  XIII.. 
Fürst,  FZAI.9). 

1821  Vetter  von  Lilienberg,  Wenzel 
Graf,  FALL.— FZM. 

1840  Reising  von  Reisinger,  Alaximi- 
lian  Freiherr  von,  FAIL. 

1848 — 1892  Gonstantin,  Gross  Fürst  von 
Bussland. 

1893  Leopold  Salvator,  Erzherzog. 
Oberst — GAL 


Zweite  Inhaber. 

Von  1849  — 1853  Falkenhayn,  Eugen  Graf,  FAIL,  — G.  d.  C.;  von 
1853 — 1868  Pergier  von  Perglas,  Carl  Freiherr  von.  FAIL. — G.  d.  C. 


Regiments-Commandauten. 

1682  Lassini,  Philipp  Johann,  Obrist-  1682  Archinto  de  Tayna,  Ludwig 
lieutenant,  ad  interim.10).  , Graf,  Obristlieutenant. 


Ü Aeltester  Sohn  cles  regierenden  Herzogs  Carl  von  Lothringen;  da  derselbe  aber 
minderjährig  war.  wurden  die  Inhabers-Rechte  unter  Intervention  des  Hofkriegsratlies 
durch  den  Obristlieutenant  ausgeübt;  resignierte,  als  er  durch  den  Frieden  von  Ryswik 
wieder  in  den  Besitz  seines  Landes  kam.  zu  Gunsten  seines  jüngeren  Bruders. 

’)  War  gleichzeitig  Inhaber  des  heutigen  8.  Dragoner -Regiments. 

3)  Uebernahm  170b  das  Regiment  Guttenstein  (Nr.  42). 

Ü Vor  Publicierung  der  Ernennung,  als  Obrist  von  Bagni-Infanterie  (Nr-  25)  bei  Turin 
gefallen. 

•')  War  ursprünglich  zum  Inhaber  von  Guttenstein-Infanterie  (Nr.  42)  designiert; 
resignierte  1714  bei  seiner  Ernennung  zum  Milit.är-Commandanten  von  Tyrol. 

6)  War  bisher  Inhaber  des  heutigen  Infanterie-Regiments  Nr.  57.  übernahm  1716  das 
Commando  in  Prag  und  das  erledigte  Regiment  Guttenstein. 

;)  War  ursprünglich  zum  Inhaber  von  Bagni-Infanterie  (Nr.  25)  designiert  (siehe  dieses) ; 
resignierte  bei  seiner  Ernennung  zum  General-Kriegs-Commissär. 

8)  1716  aus  anspachisclien  in  kaiserliche  Dienste  übernommen;  trat  1741  in  jene 
Bayern’s. 

9)  War  bisher  Inhaber  des  1809  aufgelösten  Infanterie-Regiments  Nr.  55. 

10)  Der  Inhaber  hat  das  Regiment  nie  persönlich  coinmandiert. 


Geschichte  der  k.  und  k.  Wehrmacht.  I.  Bd. 


16 


242 


1688  Pini.  Obristlieutenant. 

1692  Thavonat,  Leopold  von,  Obrist- 
lieutenant— Obrist. 

1694  Vischer  von  Rempelsdorf, 
Obristlieutenant. 

1698  Post,  Johann  Freiherr  von, 
Obristlieutenant. 

1701  Malvezzi,  Robert  Marchese, 
Obristlieutenant. 

1705  Nazzari,  Franz  Graf,  Obrist- 
lieutenant. 

1706  Prampero,  Peter  Heinrich  Graf, 
Obristlieutenant. 

1707  der  Inhaber  Obrist  Graf  Heindl. 

1709  Prampero,  Graf,  Obrist. 

1712  Schaffalizki  von  Mukafi.il, 
Obristlieutenant — Obrist. 

1721  Lehr,  Georg  Balthasar,  Obrist. 

1733  Formentini,  Hieronymus  Graf, 
Obrist. 

1734  Seckendorff,  Johann  Wilhelm 
Freiherr  von,  Obrist1). 

1742  Wied-Runkel,  Friedrich  Graf, 
Obrist. 

1746  Wolfe rsdor f,  J ohann  Reinhard 
Freiherr  von,  Obrist. 

1755  S e c k e n d o r ff,  Carl  Ludwig  Frei- 
herr von,  Obrist. 

1759  Leubelfink,  Christian  Friedrich 
Freiherr  von,  Obrist. 

1767  Esterhazy  de  Galantha,  Anton 
Graf,  Oberst. 

1771  Thurn-V  alsassina, Eugen  Graf, 
Oberst. 

1780  Valdenaire,  Carl  von.  Oberst. 

1781  Langen,  Johann  von,  Oberst. 

1788  Voith  von  Salzburg,  Carl, 
Oberstlieutenant. 

1789  Salis,  Paul  Freiherr  von,  Oberst. 

1794  Wilczek,  Joseph  Graf,  Oberst. 

1797  Weber  von  Treuenfels,  Franz, 

Oberst. 


1800  Dworczak  von  Alpenström, 
Anton,  Oberst. 

1802  Radi  voj  evich,  Paul  von.  Oberst. 

1804  Oberdorf,  Friedrich  Freiherr 
von,  Oberst. 

1809  Grimmer  von  Riesenburg, 
Anton,  Oberst. 

1813  Georgy,  August  Chevalier, 
Oberst. 

1824  Felici,  Joseph,  Oberst, 

1832  Wirker  von  Wackersfeld, 
Ignaz,  Oberst. 

1833  Simunich,  Balthasar  Edler  von, 
Oberst. 

1833  Hausegger,  Joseph  von,  Oberst. 

1840  Star  he  mb  erg,  Carl  Guido  Graf, 
Oberst. 

1844  Perin  von  Wogenburg,  Franz, 
Oberst. 

1848  Dierkes,  Franz  Ritter  von, 
Oberst. 

1849  Schwarzei,  Anton,  Oberst. 

1852  Trost,  Wilhelm,  Oberst. 

1854  Dienstl,  Edmund,  Oberst, 

1855  Neuwirth,  Johann  Ritter  von. 
Oberst. 

1859  Hervay  von  Ivirchberg,  Carl 
Chevalier,  Oberst. 

1867  Hayek,  Friedrich,  Oberst. 

1871  Teutschenbach  von  Ehren- 
ruh, Adolph,  Oberst. 

1876  Risch,  Theodor,  Oberst. 

1880  Friedrich,  Erzherzog  kaiserl. 
Hoheit,  Oberst. 

1882  Stransky,  Carl  von.  Oberst. 

1887  Kalivoda,  Joseph  Ritter  von. 
Oberst. 

1891  Scheriau,  Hugo.  Oberst. 

1894  Wittich,  Gustav  Edler  von. 
Oberst. 


Reserve-Cominaiidaiiteii. 


1869  Binder,  Wilhelm,  Oberst. 

1871  Mell,  Gustav,  Oberstlieutenant — 
Oberst. 

1874  Risch,  Theodor,  Oberstlieute- 
nant—Oberst. 


1876  Ott  von  Ottenkampf.  Theodor. 

Oberstlieutenant — Oberst. 

1878  Fux.  Otto,  Oberstlieutenant. 
18S0  Kopal.  Carl  Freiherr  von.  Oberst- 
lieutenant— Oberst. 


Tor  dem  Feinde  gefallene  höhere  Officiere. 

1695  Regiments-Commandant  Obristlieutenant  Tischer  von  Rempels- 
dorf bei  der  Belagerung  von  Casale  y. 

1704  Regiments-Commandant  Obristlieutenant  Marchese  Malvezzi  bei 
dem  Ausfälle  aus  dem  verschanzten  Lager  vor  Yerrua,  25.  December  y. 

1705  Regiments -Inhaber  GFWM.  Joseph  Innocenz  Prinz  zu  Loth- 
ringen in  der  Schlacht  bei  Cassano  y. 


')  Interimistisch  commandierte  auch  eine  Zeit  lang  Obristwachtmeister  i Obrist- 
lieutenant) Carl  Sigmund  Baron  Seckendorff  das  Regiment, 


— 243  - 


1734  Regiments-  Co  mmandant  Oberst  Graf  Formentini  in  der  Schlacht 
bei  Parma  j. 

1796  Hauptmann  Bataillons-Commandant  Johann  Freiherr  von  Collard 
bei  der  Erstürmung  von  Friedberg  tödtlich  verwundet,  gestorben. 

1809  Regiments-Inhaber  FZM.  Freiherr  d’Aspre  in  der  Schlacht  bei 
Wagram  f. 

184S  Major  und  Commandant  eines  Grenadier-Bataillons  Ferdinand  Edler 
von  Van  der  Mühlen  bei  dem  Barricaden-Kampfe  in  Prag  12.  Juni  f. 

1866  Major  Rudolph  Schmidt  Edler  von  S chwarzenschild  in  dem 
Treffen  bei  Jicin  f. 


Feldzüge. 

Lothringen.  1682  fünf  Compagnien  Besetzung  des  Jablunka-Passes. 

1683  dieselben  in  Ober-Ungarn  verblieben;  die  anderen  fünf  Compagnien 
nahmen  in  der  Haupt-Armee  an  der  Belagerung  von  Neuhäusel,  der  Entsatz- 
schlacht von  Wien  und  der  Schlacht  bei  Parkany  theil. 

1684  das  Regiment  bei  der  Haupt-Armee,  Einnahme  von  Visegrad. 
Gefecht  bei  Szt.  Andrä,  Belagerung  von  Ofen. 

1685  bei  dem  Corps  in  Inner-Oesterreich,  Vorrückung  gegen  und  Ein- 
nahme von  Essegg. 

1686  wieder  bei  der  Haupt-Armee,  Belagerung  von  Ofen.  Hauptmann 
Graf  Spätrer  sich  hervorgethan ; zwei  Compagnien  bei  der  Einnahme  von 
Siklos  und  Fünfkirchen. 

1687  acht  Compagnien  in  dem  Gefechte  bei  Essegg  und  der  Schlacht  am 
Berge  Harsäny. 

1688  ein  Bataillon  bei  der  Einnahme  von  Jllok  und  bei  der  Belagerung 
von  Belgrad,  Obristwachtmeister  Hermann  Pini  bei  dem  Sturme  am  6.  Sep- 
tember sich  mit  Bravour  eines  Thores  bemächtigt. 

1689  rückte  das  Regiment  an  den  Rhein  und  kam  zu  der  Belagerung 
von  Mavnz,  später  zu  jener  von  Bonn;  bei  dem  Sturme  auf  Maynz  wunde  dem- 
selben die  Ehre  zu  Theil,  von  dem  Armee-Commandanten,  General-Lieutenant 
Herzog  Carl  von  Lothringen,  persönlich  vorgeführt  zu  werden. 

1690  wunde  dasselbe  auf  den  Kriegs-Schauplatz  nach  Italien  be- 
ordert, war 

1691  bei  der  Einnahme  von  Carmagnola, 

1692  bei  dem  Einfalle  in  das  Dauphine,  Eroberung  von  Guillestre, 
Embrun  und  Gap, 

1695  bei  der  Belagerung  von  Casale. 

1696  ein  Bataillon  in  der  Verthei digung  von  Valenza. 

1697  nach  Deutschland  rückgesendet,  wurde  es  bei  der  Belagerung  von 
Ebernburg  verwendet. 

1701  auf  den  Kriegs-Schauplatz  in  Italien  bestimmt  (im  September  dort 
eingetroffen),  nahm 

1702  die  Grenadier-Compagnie  und  ein  Detachement  von  400  Musketieren 
unter  dem  Obristwachtmeister  Nazzari  an  dem  Ueberfalle  auf  Cremona 
theil.  Das  Regiment  war  sodann  bei  der  Belagerung  von  Mantua  (Gefecht  an 
der  Porta  Pradella),  bildete  später  die  Besatzung  von  Borgoforte,  welche 
Festung  Regiments-Commandant  Obristlieutenant  Malvezzi  in  unverantwort- 
licher Weise,  trotz  des  unmittelbar  zu  gewärtigenden  Entsatzes,  übergab  und 
gerieth  sohin  in  Kriegsgefangenschaft1). 

1703  wrar  das  Regiment  bei  der  Vertheidigung  von  Ostiglia,  ein 
Bataillon  in  dem  Gefechte  bei  Mirandola,  ein  Detachement  von  circa  100  Mann 
die  Vertheidigung  von  Brescello  mitgemacht. 

1704  rückte  das  Regiment  nach  Piemont,  Gefecht  bei  Castelnuovo  di 
Bormida  und  stand  dann  im  Lager  von  Crescentino,  zwei  Compagnien  unter 
Obristwachtmeister  Nazzari  die  standhafte  sechsmonatliche  Vertheidigung 
von  Verrüa  mitgemacht,  das  Regiment  an  dem  auf  das  Belagerungs-Corps 
unternommenen  Angriffe  am  26.  December  theilgenommen. 


16* 


J)  April  1704  ausgewecliselt. 


— 211  — 


1705  ein  aus  zumeist  in  Böhmen  geworbenen  Recruten  formiertes 
Bataillon  in  dem  Gefechte  bei  Cascine  Moscoline  und  in  der  Schlacht  bei 
Cassano;  das  Regiment  stand  im  Lager  bei  Chivasso,  wo  es  sich  bei  einem 
Angriffe  der  Franzosen  am  13.  Juni  durch  sein  schnelles  Schiessen  auszeichnete 
und  kam  dann  als  Besatzung  nach  Turin. 

Wetzel.  1706  die  Vertheidigung  dieser  Festung  unter  FZM.  Daun  mit- 
gemacht. Das  in  der  Lombardie  stehende  Bataillon  war  in  dem  Treffen  bei 
Calcinato,  dann  (in  dem  Corps  des  Erbprinzen  von  Hessen-Cassel  eingetheilt). 
in  jenem  von  Castiglione  deUe  Sti viere,  rückte  später  nach  Pavia,  wo  es  sich 
mit  dem  Regimente,  welches  bei  Einnahme  dieser  Festung  mitgewirkt  hatte, 
vereinigte. 

Hein  dl.  1707  war  das  Regiment  bei  der  Eroberung  von  Neapel.  Er- 
stürmung von  Gaeta,  ein  Theil  bei  der  Besetzung  von  Orbitello. 

1708  nahmen  Abtheilungen  des  Regiments  an  der  Occupation  des 
Kirchenstaates  theil. 

1709  bestand  das  in  den  Präsidien  liegende  Bataillon  einige  kleinere 
Gefechte,  das  Regiment  verblieb  bis  1718  in  Neapel. 

Nesselrode.  1718  nahmen  ein  Bataillon  und  eine  Grenadier-Compagnie 
an  den  Kämpfen  auf  Sicilien.  Treffen  vor  Milazzo  theil. 

Seckendorff.  1719  an  der  Einnahme  von  Lipari  theilgenommen:  das 
später  vereinigte  Regiment  focht  in  der  Schlacht  bei  Francavilla;  Hauptmann 
Cavaglieri,  welcher  das  Fort  S.  Alessio  commandierte,  sich  durch  stand- 
hafte Vertheidigung  desselben,  wodurch  der  Feind  gezwungen  wurde,  die  Be- 
lagerung aufzuheben,  ausgezeichnet;  das  Regiment  sodann  bei  der  Belagerung 
von  Messina. 

1720  bildete  ein  Bataillon  die  Besatzung  von  Syracus.  das  andere  jene 
von  Milazzo. 

1731  mit  vier  Bataillonen  und  zwei  Grenadier-Compagnien  auf  dem 
Kriegs-Schauplatze  in  Italien,  fochten  ein  Bataillon  und  die  Grenadiere  bei 
Colorno,  das  Regiment1)  bei  Parma.  Quistello  und  Guastalla.  Regiment-- 
Commandant  Obrist  Baron  Seckendorff  in  der  letzteren  Action  die  ver- 
folgenden Franzosen  durch  einen  gelungenen  Angriff'  zurückgeworfen. 

1737  Obristlieutenant  Valvasone.  Commandant  des  in  Sabac  liegenden 
3.  Bataillons,  die  Schanze  Lesnica  erobert,  zwei  Bataillone  und  die  Grenadiere 
bei  der  Eroberung  von  Nissa,  der  resultatlosen  Belagerung  von  "Widdin  und 
in  dem  Treffen  bei  Radujevac. 

1738  das  Regiment  in  der  Schlacht  bei  Kornia  (Grenadier-Hauptmann 
Krassau  sich  sehr  ausgezeichnet,  jedoch  gefallen!  und  bei  Mehadia. 

1739  mit  grossem  Verluste  bei  Grocka  gelochten,  das  3.  Bataillon  die 
Vertheidigung  von  Belgrad  mitgemacht. 

1711  das  3.  Bataillon  durch  die  Capitulation  von  Prag  in  Gefangenschaft 
gerathen,  die  andern  zwTei  im  südlichen  Böhmen. 

Marschall.  1712  focht  das  Regiment  bei  Caslau,  dann  bei  der  Be- 
lagerung von  Prag,  wo  auch  das  ranzionierte  3.  Bataillon  sich  mit  demselben 
vereinigte. 

1713  Treffen  bei  Simbach,  die  Grenadiere  bei  der  Einnahme  von  Dingol- 
fing  und  Landau,  alle  Abtheilungen  bei  der  Vorrückung  der  Haupt-Armee 
an  den  Rhein. 

1711  das  3.  Bataillon  in  der  Vertheidigung  von  Freiburg,  durch  die 
Capitulation  kriegsgefangen;  die  anderen  Abtheilungen  den  Uebergang  über 
den  Rhein,  sowie  den  späteren  Rückzug  und  die  Operationen  in  Böhmen 
mitgemacht,  ohne  in  das  Feuer  zu  kommen. 

1715  das  Regiment  (zwei  Bataillone  und  die  Grenadiere)  in  den  Schlachten 
von  Hohenfriedberg  und  Soor  gefochten,  war  dann  vor  Dresden  gerückt,  kam 
jedoch  bei  Kesselsdorf  nicht  zur  Action. 


')  Ein  Bataillon  in  Mantua  zurückgeblieben. 


245  — 


1747  rückte  clas  Regiment  auf  den  Kriegs-Schauplatz  nach  Italien  ab 
und  kam  mit  zwei  Bataillonen  und  den  Grenadieren  zu  der  gegen  den  Var 
vorgerückten  Haupt- Armee,  das  3.  Bataillon  blieb  in  Pizzighettone. 

1756  die  Grenadiere  die  Schlacht  von  Lobositz  mitgemacht. 

1757  zwei  Bataillone  und  die  Grenadiere  in  der  Schlacht  bei  Prag  und 
der  nachgefolgten  Verth eidigung  dieser  Festung,  sodann  in  der  Lausitz. 

1758  das  3.  Bataillon  die  durch  den  Regiments-Inhaber  FZM.  Baron 
Marschall  geleitete  ruhmvolle  Verth  eidigung  von  Olmütz  mitgemacht; 
Marschall  erhielt  das  Grosskreuz  des  MTO.,  Hauptmann  Mitter stiller, 
welcher  als  Tranchee-Major  vorzügliche  Dienste  geleistet,  wurde  aussertourlich 
Major  beim  Tyroler  Land-Regiment  (Nr.  46),  die  übrigen  Abtheilungen  im  Corps 
Serbelloni  (Reichs- Armee). 

1759  Abtheilungen  des  Regiments  in  den  Gefechten  bei  Hof  und  Asch, 
die  Grenadiere  in  dem  letzteren  den  Rückzug  standhaft  gedeckt.  Das  Regiment1) 
in  dem  Treffen  bei  Meissen  sich  sehr  ausgezeichnet;  in  der  Relation  des 
Prinzen  von  Zweibrücken  wurden  Oberst  Freiherr  von  Leubelfink,  Oberst- 
lieutenant Anton  Graf  Lanthieri,  Major  Hans  von  Geis  sl  er  und  Thaddäus 
Ubelli  von  Siegburg  als  „besonders  distinguiert”  genannt.  _ Ersterer  wurde 
1760  3ITO-H.  In  dem  Gefechte  bei  Pretsch  zeichnete  sich  Grenadier- 
Hauptmann  Sigmund  Worbeer  durch  Wieder-Eroberang  einiger  Geschütze 
sehr  aus  und  wurde  für  seine  auch  schon  bei  früheren  Anlässen  bewiesene 
Bravour  MTO-H.  Das  Regiment  noch  hei  Maxen  gefochten. 

1760  bei  der  Armee  Loudon’s,  Schlachten  bei  Landshut  und  Liegnitz, 
die  Grenadiere  in  der  ersteren.  die  grosse  Redoute  auf  dem  Buchberge  mit 
dem  Bajonnette  erstürmt. 

1761  in  Schlesien,  ohne  Gefecht. 

1762  Gefecht  bei  Peilau,  ein  Detachement  in  der  Belagerung  von 
Schweidnitz,  Major  Worbeer  erneuert  sich  hervorgethan. 

Brinken.  1778/79  standen  das  Regiment  und  die  Grenadiere  (Bataillon 
Carrato)  bei  der  Haupt-Armee  in  Böhmen,  ohne  in  das  Feuer  zu  kommen. 

1791  das  Obrist-  (2.)  Bataillon,  bei  den  als  Verstärkung  nach  den  Nieder- 
landen gesendeten  Truppen,  kam  als  Besatzung  nach  Lüttich. 

Stuart.  1792  war  dasselbe  in  dem  Gefechte  bei  Florennes  und  Glisue'le. 
kam  dann  ha  das  Corps  Clerfayt  nach  Arlon.  wo  es  sich  mit  dem  nachgerückten 
Leib-  (1.)  Bataillone  vereinigte;  das  Regiment  war  sodann  in  den  Gefechten 
bei  Croix-au-bois  und  Valmy,  sowie  in  der  Schlacht  bei  Mons  (Jemappes), 
das  2.  Bataillon  schliesslich  noch  in  einem  Gefechte  bei  Matines. 

1793  bei  der  Haupt-Armee,  Schlacht  von  Aldenhoven,  dann  bei  der  Be- 
lagerung von  Conde  (Gefecht  bei  Estreux),  Schlacht  von  Famars,  Belagerung 
von  Valenciennes,  mit  einer  Reihe  von  kleineren  Gefechten:  von  dort  kam  ein 
Bataillon  unter  York  zur  Belagerung  von  Dünkirchen,  Major  Warren  aus- 
gezeichnet; das  Oberst-Bataillon  unter  dem  Regiments-Commandanten  Oberst 
Baron  Salis  Ypern  tapfer  vertheidigt,  den  Sturm  am  9.  September  mit 
Bravour  abgeschlagen,  ebenso  sich  im  Vereine  mit  dem  Leib-Bataillon  bei 
Poperinghe  ausgezeichnet.  Oberst  Salis  erhielt  den  MTO.  Das  3.  Bataillou 
war  im  Mai  zur  Belagerung  von  Maynz  gekommen  und  l'ückte  nach  Ypern, 
auf  dem  Marsche  dahin  kleine  Gefechte  bestehend.  Die  Grenadiere  (Bataillon 
Walsch)  waren  bei  der  Eroberung  des  Cäsar-Lagers  und  in  der  Schlacht  bei 
Wattignies. 

1794  gerietken  das  Leih-  und  Oberst-Bataillon  nach  erneuei'ter  tapferer 
Vertheidigung  von  Ypern  in  Folge  Capitulation  in  Kriegsgefangenschaft, 
Major  Johann  Weber  und  Hauptmann  Dworczak  sich  hervorgethan.  Das 
3.  Bataillon  focht  bei  Coui’tray,  Tournay,  Löwen  und  Büderich,  die  Grenadiere 
vor  Landrecies,  bei  Rouveroy.  Erquelinnes,  bei  dem  Entsätze  von  Charleroi,  bei 
Rousselaer  und  Hooglede. 

1795  das  3.  Bataillon  zu  Beginn  des  Feldzuges  am  Nieder-Rhein,  Gefecht 
bei  Pandern,  im  Herbste  in  den  Gefechten  an  der  Pfrimm,  bei  Trippstadt  und 


:)  Das  8.  Bataillon  in  Mähren  zurückgeblieben. 


— 246  — 


Kaiserslautern  ; die  Grenadiere  bei  der  Belagerung  von  Mannheim  (Erstürmung 
des  französischen  Lagers). 

1796  die  beiden  ersten  aus  der  Gefangenschaft  rückgekehrten  Bataillone 
in  Sachsen-Meiningen  reorganisiert,  dann  zur  Besatzung  ron  Mavnz:  hievon  das 
2.,  im  Vereine  mit  dem  3.,  im  Corps  Wartensleben,  Gefechte  bei  Kircheip. 
Erstürmung  von  Friedberg.  Das  1.  Bataillon  (das  3.  nach  Maynz  zurück- 
gesendet) unter  Erzherzog  Carl  in  der  Schlacht  bei  Amberg,  den  Gefechten  bei 
Geissenfeid,  Waldkircli,  Pfaffenweiler,  ferner  in  der  Schlacht  bei  Schliengen, 
endlich  bei  der  Belagerung  von  Hiiningen.  Das  2.,  später  auch  das  3.  Bataillon, 
standen  in  Maynz  und  hatten  während  der  Blockierung  und  späteren  Ver- 
folgung nur  ganz  unbedeutende  Scharmützel  zu  bestehen. 

Die  Grenadiere,  bei  der  Ober-Rhein- Armee  eingetheilt,  waren  bei  Kuppen- 
heim, Malsch,  Würzburg,  dann  bei  der  Belagerung  von  Kehl,  in  welcher  sich 
das  Bataillon,  von  Oberstlieutenant  Pietsch  von  Kr.  21  befehligt,  wiederholt 
auszeichnete. 

1797  das  1.  und  2.  Bataillon  nach  Tyrol  gerückt,  Besetzung  des  Ampezzo- 
Passes,  dann  Rückzug  nach  Salzburg,  ohne  Gefecht ; später  bei  der  Besetzung 
von  Triest  und  Herstellung  der  Ruhe  in  Istrien  verwendet.  Das  3.  im  Corps 
Kerpen  in  dem  Gefechte  an  der  Plattner  Klause,  nach  tapferer  Gegenwehr 
versprengt  und  gefangen,  doch  gelang  es  dem  Bataillons-Commandanten  Major 
Dworczak  ruid  dem  Oberlieutenant  Malbohan,  die  Fahne  zu  retten. 

1799  auf  dem  Kriegs-Schauplatze  in  Italien  nahm  das  Regiment  Ab- 
theilungen) an  folgenden  Affairen  theil : Gefechte  bei  Legnago.  Parona.  Schlacht 
bei  Magnano  (Grenadiere  im  Bataillon  Weber),  Vorrückung  nach  Piemont. 
Gefecht  bei  S.  Giuliano  (1.  und  3.  Bataillon,  sowie  Grenadiere  i.  Einnahme  von 
Perosa,  Belagerung  von  Alessandria  (1.  und  3.  Bataillon),  Schlacht  an  der 
Trebbia  (Grenadiere),  Einnahme  von  Ravenna  (2.  Bataillon),  Besetzung  von 
Seravalle  (3.  Bataillon),  Schlacht  bei  Novi.  Gefechte  bei  Savigliano.  Pignerolo 
(1.,  2.  und  3.  Bataillon),  Beinette  (1.  tmd  3.  Bataillon  '.  Genola  (Regiment  . Borgo 
S.  Dalmazzo,  Vernante,  endlich  Belagerung  von  Cuneo.  Regiments-Commandant 
Oberst  Weber,  die  Oberstlieutenants  Grill  und  Dworczak  erscheinen  in 
diesem  Feldzuge  mehrfach  als  ausgezeichnet  genannt.  Oberlieutenant  Hromada. 
welcher  unter  schwierigen  Umständen  die  feindlichen  Arbeiten  vor  Cuneo 
zerstörte,  erhielt  den  MTO. 

1800. nahm  das  Regiment  (mit  Ausnahme  von  neun  Compagnien,  welche 
Savona  blockierten),  sowie  die  Grenadiere,  an  den  Kämpfen  an  der  Riviera, 
Gefechte  am  Monte  Vereira,  bei  Albissola.  Sassello.  Voltri,  dann  am  Monte 
Bisagno  vor  Genua  theil  und  kam  ersteres  zur  Blockade  dieser  Festung,  wo 
auch  obige  neun  Compagnien  wieder  einrückten.  Die  Grenadiere  waren  bei 
der  weiteren  Vorrückung  gegen  den  Var,  Gefechte  bei  S.Maurizio,  S.  Giacomo. 
Ventimiglia,  am  Col  de  Roux,  später  am  Monte  Kave  (Rückzug)  tmd  nahmen, 
sowie  das  Regiment,  welches  nach  dem  Falle  von  Genua  in  dem  Treffen  bei 
Casteggio  gelochten,  an  den  Schlachten  von  Marengo  und  Pozzolo  theil. 

1805  mit  vier  Bataillonen  auf  dem  Kriegs-Schauplatz  in  Deutschland 
eingetheilt,  gerieth  das  Regiment,  nachdem  es  die  Gefechte  von  Günzburg, 
Wertingen,  Herprechtingen,  in  welchem  die  Tapferkeit  des  Grenadier-Bataillons 
besonders  gerühmt  wurde1),  mitgemacht,  durch  die  Capitulation  von  Trochtel- 
fingen  in  Kriegsgefangenschaft. 

Major  Barth  gelang  es,  mit  circa  300  Mann,  sich  dem  Corps  des  Erz- 
herzogs Ferdinand  anzuschliessen  ; das  4.  und  6.  Bataillon,  zu  welch’  letzterem 
obige  Mannschaft  eingetheilt  wurde,  waren  in  dem  Gefechte  bei  Stecken. 

D’Aspre.  1809  zwei  Bataillone  im  2.  Corps  in  dem  Gefechte  bei  Regens- 
burg; Hauptmann  Freiherr  von  Imhoff  mit  einer  Division  den  nachtolgenden 
Franzosen  energischen  Widerstand  geleistet  und  den  Rückzug  gedeckt : die 
Grenadiere  (Bataillon  Stark)  in  dem  Gefechte  bei  Hausen,  das  3.  Bataillon  bei 


»)  Seine  Majestät  der  Kaiser  verfügte  mit  Kescript  vom  22.  November,  dass  in  An- 
erkennung der  bewiesenen  Tapferkeit,  bei  der  Auswechslung  auf  dasselbe  besondere  Kiick- 
sicht  genommen  werden  solle. 


— 247  - 


Einschliessung  von  Passau  (Oberhaus),  dann  im  Treffen  bei  Ebelsberg.  In 
den  Schlachten  von  Aspern,  Wagram  und  Znaym  fochten  alle  Abtheilungen 
mit  bewährter  Tapferkeit1),  unter  den  Ausgezeichneten  wurden  Regiments- 
Commandant  Oberst  Grimmer  und  Major  Malbohan  genannt. 

Reuss-Gr eitz.  1813  zwei  Bataillone  und  die  Grenadiere  (Bataillon 
Oklopsia)  in  der  Schlacht  bei  Dresden,  Gefecht  bei  Arbesau  (ohne  in  das  Feuer 
zu  kommen),  dann  in  der  Schlacht  bei  Leipzig  (Dölitz  16.,  Rössnitzer  Wald 
18.  October).  Regiments-Commandant  Oberst  Georgy  und  Oberstlieutenant 
Graf  Hartmann  unter  den  besonders  Ausgezeichneten  genannt;  das  Regiment, 
welches  vorübergehend  zur  Blockade  von  Cassel  bestimmt  war,  nahm  dann 
mit  dem  1.  und  3.  Bataillon  an  der  Einnahme  von  Genf  theil.  Das  1.  Land- 
wehr-Bataillon versah  Besatzungs-Dienst  in  Gera,  das  2.  in  Josephstadt. 

1814  war  das  3.  Bataillon  und  Th  eile  des  1.  im  Corps  Bubna,  in  den 
Gefechten  bei  Montmeliant,  la  Crotte,  Fort  Barraux,  Aix,  St.  Julien  und  Archamp 
und  zeichnete  sich  in  dem  letzteren  der  Bataillons-Commandant  Oberstlieutenant 
Giesl  so  aus,  dass  er  zum  Obersten  (bei  Nr.  8)  befördert  wurde,  ebenso  wurde 
dem  Oberlieutenant  Modelsee  die  Allerhöchste  Zufriedenheit  bekanntgegeben. 

Das  2.  Bataillon  stand  bei  der  Blockade  von  Besancon. 

Die  Grenadiere  das  Treffen  bei  Macon  mitgemacht,  dann  vor  Lyon. 

1815  standen  das  1.  und  2.  Bataillon  im  Corps  des  Kronprinzen  von 
Württemberg  am  Rhein,  in  dem  Gefechte  bei  Surburg,  Hagenau,  dann  Vorrückung 
gegen  Strassburg  und  Cernierung  dieser  Festung ; das  3.  Bataillon  Besatzung 
in  Kehl. 

Das  1.  Landwehr-Bataillon  nach  Freiburg  gekommen. 

Lilienberg.  1821  Occupation  von  Neapel,  ohne  Gefecht  (1.  und 
2.  Bataillon)2). 

Grossfürst  Constantin.  1848  zeichnete  sich  das  Regiment  in  den 
Strassenkämpfen  in  Mailand  sehr  aus,  ebenso  in  den  Schlachten  und  Gefechten 
bei  Santa  Lucia  (1.  Bataillon),  Vicenza,  Sommacampagna  und  kam  später  nach 
Mantua.  Die  Grenadiere  (Bataillon  Van  der  Mühlen)  in  dem  Strassenkampfe 
in  Prag  mitgewirkt,  dann,  sowie  das  1.  Landwehr-Bataillon  bei  der  Einnahme 
von  Wien ; letzteres  noch  in  den  Gefechten  bei  Göding  und  Magyarfalva 
(Ungaraiden). 

, 1849  war  dasselbe  bei  der  Einschliessung  von  Ivomorn,  in  dem  Gefechte 
bei  Acs,  in  den  Schlachten  bei  Raab,  Komorn,  Szöreg,  Temesvar  und  dem  Gefechte 
bei  Lugos.  Das  3.  Bataillon,  vom  Juni  an,  bei  der  Cernierung  von  Komorn  und 
rückte  im  Herbste  nach  Italien.  Das  1.  und  2.  Bataillon  kamen  im  Mai  1849 
zur  Cernierung  von  Bologna,  dann  zu  jener  von  Venedig  (Gefecht  bei  Conche). 
Das  Grenadier-Bataillon  stand  als  Besatzung  in  Wien. 

Für  Auszeichnung  in  diesen  beiden  Feldzügen  erhielten : 

LO.  Oberst  Franz  Per  in  von  Wogenburg. 

EKO.  3.  Major  Ludwig  Münzer  von  Mar  ienb or  n;  die  Hauptleute  Joseph 
Ritter  von  Escherich,  Carl  Gerbert  von  Hornau;  Oberlieutenant  Franz 
Pecking;  Unterlieutenant  Eduard  Freiherr  von  Swinburne. 

MVK.  Die  Majore  Ignaz  Taubert  und  Moriz  Freiherr  von  Reisinger; 
die  Hauptleute  Carl  Gerb  er  t von  Hornau,  Michael  Wor  issek,  Franz  S aibante, 
Joseph  Ritter  von  Kriegs-Au,  August  Rossig,  Gustav  Freiherr  Egkh  von 
Hungersbach,  Wilhelm  Freiherr  von  Fries,  Johann  Benoist  de  Limonest, 
Emanuel  Adolt  und  Christian  Freiherr  von  Esebeck;  die  Oberlieutenants 
Anton  Pecking,  Gustav  Dierkes,  Carl  Jescliek,  Theodor  Ott  von  Otten- 
kampf;  die  Unterlieutenants  Emil  Lichtner,  August  Havell,  Cleophas 
Mannich  und  Johann  Sagner. 

GGVK.  Regiments- Caplan  Augustin  Lau  dt. 

GCEM.  1.  Regiments-Arzt  Alexander  Wotipka. 


b Der  Brigadier  des  Regiments  G-M.  Prinz  Wi  e d erwarb  sieb  den  MTO. 

2)  1822  nabmen  die  3.  und  4.  Compagnie  im  Vereine  mit  dem  10.  Jäger-Bataillon  an 
einer  grossen  Streifung  tbeil,  welche  zur  Befreiung  des  von  den  Räubern  gefangenen  und  in 
das  Gebirge  geschleppten  Obersten  Grafen  Coudenhove  unternommen  wurde. 


— 248  — 


1854 — 1856  war  das  Regiment  bei  der  Occupation  der  Walachei. 

1859  stand  das  Regiment  in  der  Küsten-Armee.  Besatzung  von  Triest : 
das  4.  Bataillon  in  der  Schlacht  von  Solferino  und  erhielten : 

EKO.  3.  Hauptmann  Ernst  Czibulka. 

MVK.  Oberlieutenant  Theodor  Hildenbrand. 

1866  focht  das  Regiment  mit  drei  Bataillonen  in  dem  Treffen  bei  .Jicin 
und  in  der  Schlacht  bei  Königgrätz  (Kämpfe  um  Problus) ; das  4.  Bataillon 
Besatzung  in  Königgrätz. 

MVK.  erhielten  Regiments-Commandant  Oberst  Chevalier  Hervay  von 
Kirchberg;  Hauptmann  Julius  Reinländer  und  Hugo  Schram,  dann  dem 
vor  dem  Feinde  gefallenen  Oberlieutenant  Adolph  Köhler- Astleitner  nach- 
träglich zuerkannt. 


Tapferkeits- 

■Medaillen. 

Silberne 

Goldene  Silberne 

Goldene 

I.  CI. 

n.  ci. 

1789—1790 

— 

1 

1848  8 

19 

23 

1793—1801 

5 

38 

1849  1 

3 

15 

1805 

1 



1859  1 

9 

5 

1809 

1 

6 

1866  — 

7 

9 

1813—1815 

1 

12 

Adjustierung. 

1726  weisser  Rock,  gelbe  Aermel- Aufschläge ; 

1738  weisser  Rock,  rothe  Aufschläge; 

1757  weisser  Rock  und  Camisol,  rothe  Aufschläge  und  Unterfutter : 

1767  weisser  Rock,  pompadourrothe1)  Egalisierung,  weisse  Knöpfe: 

1868  dunkelblauer  Waffen  rock,  dunkelrotlie  Egalisierung,  weisse  Knöpfe. 


')  Von  1807  an  statt  pompadour-,  die  Bezeichnung  ..dtmkelroth"  normiert. 


19. 

Ungarisches  Infanterie-Regiment. 

(1845)  Ergänzungs-Bezirks-Commando:  Raab. 

(1890)  Franz  Ferdinand,  Erzherzog  yon  Oesterreich-Este,  FML. 

Errichtung  und  nachgefolgte  Veränderungen.  1734  laut  Capitulation 
vom  13.  Januar  durch  den  Obristen  Grafen  Franz  Pälffy  (Inhaber  des  jetzigen 
Infanterie-Regiments  Nr.  51),  für  seinen  Neffen,  den  Grafen  Leopold  Palffv. 
auf  eigene  Kosten  in  Ober-Ungarn  aufgestellt. 

Seit  1769  führt  das  Regiment  die  Nummer  19. 

1798  das  4.  Bataillon  an  das  neu  aufgestellte  4.  ungarische  Linien-Infanterie- 
Regiment  (später  Nr.  62)  abgegeben. 

1849  das  3.  Bataillon  in  Folge  der  Ereignisse  in  Ungarn  reorganisiert. 

1860  das  2.  und  3.  Bataillon  an  das  neu  errichtete  Linien-Infanterie- 
Regiment  Nr.  69  abgegeben,  dagegen  das  3.  Bataillon  Este  Nr. 32  anher  transferiert. 

1883  ein  Bataillon  zu  dem  neu  aufgestellten  Infanterie-Regimente  Nr.  99. 

Ergänzung.  Dieses  auf  denSammelplätzenKaschau-Eperies  alsHayducken- 
Regiment,  jedoch  auf  deutschem  Fusse,  aufgestellte  Regiment,  erhielt  auch  bei 
Zuweisung  der  ständigen  Werb-Bezirke  die  Comitate  Gömör,  Zips,  Abauj- 
Torna  u.  s.  w.  in  Ober-Ungarn  als  solche;  Sammelplatz  des  Werb-Bezirks 
Kaschau.  1809  erhielt  es  einige  Comitate  am  rechten  Donau-Ufer  mit  dem 
Sammelplätze  Stuhlweissenbm-g  als  Werb-Bezirk ; 1845  wurde  als  solcher  Raab 
bestimmt,  wo  sich  auch  gegenwärtig  das  Ergänzungs-Bezirks-Commando  befindet 1). 

Grenadier-Division.  1769  wurde  die  Division  des  Regiments  mit  jener 
von  Nr.  37  und  52  in  das  3.  ungarische  Bataillon  eingetheiit ; 1775  kam  sie  in 
den  Verband  mit  Nr.  2 und  34,  wurde  jedoch  schon  1779  in  das  zweite  ungarische 
Bataillon,  wo  selbe  mit  denen  von  Nr.  53  und  37  im  Verbände  stand,  übersetzt. 
In  dem  Feldzuge  1799—1801  bildeten  die  Divisionen  Nr.  34  und  39,  in  jenem 
1809  jene  von  Nr.  52  und  61  mit  der  des  Regiments,  ein  Bataillon. 

Von  1810—1818  bildete  sie  mit  den  Divisionen  von  Nr.  2 und  33  das 
1.  ungarische  Bataillon  (in  Wien)  und  kam  1818  in  das  aus  den  Divisionen  von 
Nr.  39  und  62  bestehende  Bataillon ; von  1832  endlich  bis  1852  stand  dieselbe 
mit  denen  von  Nr.  48  und  60  vereint. 

Friedens-Garnisonen.  1736—1739  Lombardie  iLodi),  1749—1756  Pavia, 
1763  Iglau,  1774  Zolkiew,  1775  Kaschau,  1780  Kaschau,  1790  Belgrad,  1791 
Kaschau,  1792/93  Cremona,  1797  Klagenfurt,  1801  Kaschau,  1805  Agram,  1809 
Komorn,  1814  Forli,  1815  Mantua,  1817  Mailand,  1819  Zara,  1823  Piacenza. 
1824  Cremona,  1826  Wien,  1844  Linz,  1849  Feldkirch,  1850  Rendsburg,  1852 
Pilsen,  dann  Wien,  1854  Siebenbürgen  (Bukowina),  1855  Kronstadt,  dann 


‘)  Yon  1857 — 1860  befand  sich,  ein  Ergänzungs-Bezirks-Filial-Revisoriat  in  Steinamanger. 


250 


Olmütz,  1858  Troppau,  1859  Ucline,  später  Oderzo-Treviso,  1861  Venedig.  1862 
Rovigo,  1863  Vicenza,  dann  Verona,  1866  Badia,  1867  Triest,  1868  Pola,  1869 
Wien,  1871  Komorn,  1878  Pressburg,  1882  Komorn,  1890  Wien,  1894  Komorn. 


Regiments-Knaben-Erziehungshaus.  1782  in  Kaschau  activiert.  1810 
nach  Stuhlweissenburg  verlegt,  wo  es  bis  zur  Auflösung  desselben  (1852  verblieb. 

Regiments-Inhaber. 


1734  Pälffy  ab  Erdöd,  Leopold  Graf, 
Obrist— FM. 

1773  D’ Alton,  Richard  Graf,  GM.— 
FMLJ). 

1786  Allvintzy  de  Berberek,  Joseph 
Freiherr  von,  GM. — FM. 

1810 — 1813  unbesetzt. 

1813  Hessen-Homburg,  Philipp  Prinz 
(1839  Landgraf),  GM. —FM. 


1847  Schwarzenberg,  Carl  Fürst. 
GM.— FZM. 

1858  Rudolph,  Erzherzog,  Kronprinz 
von  Oesterreich,  Oberst — FML. 
1890  Franz  Ferdinand  von  Oester- 
reich-Este, Erzherzog.  Oberst— 
FML. 


Zweiter  Inhaber. 

Von  1858—1869  Handel,  Heinrich  Freiherr  von.  FML. — FZM.* 2}. 

Regiinents-Commandanten . 


1734  der  Inhaber  Obrist  Graf  Pälffy. 
1736  Andrässy,  Leopold  Freiherr  von, 
Obristlieutenant — Obrist. 

1739  Preysacli,  Jakob  Freiherr  von, 
Obristlieutenant—  Obrist. 

1752  Ziggan  von  Cserma,  Joseph, 
Obrist. 

1758  Fab  er  du'Faur,  Wolfgang 
Freiherr  von,  Oberst. 

1767  Schüller  de  Raäd,  Leopold, 
Oberst. 

1773  Allvintzy  de  Berberek, 
Joseph  Freiherr  von,  Oberst. 
1779  Stirm,  Johann,  Oberst. 

1788  Kolowrat-Krakowsky,  Carl 
Graf,  Oberst. 

1789  Pitt oni,  Philipp  Freiherr  von, 
Oberst. 

1795  Adorjan,  Carl  von,  Oberst. 

1799  Spannocchi,  Lelio  Freiherr  von, 
Oberst. 

1800  Peterffy  d’Ikats,  Carl,  Oberst. 
1804  O’Flanagan.  Lukas,  Oberst. 
1808  Seethal,  Johann  von,  Oberst. 
1812  Stutterheim,  Franz  Freiherr 

von,  Oberst. 

1814  Szent-Ivänj’-,  Carl  von,  Oberst. 


181S  Fab  er  Edler  von  W ein  au.  Alois, 
Oberst. 

1824  Zsitvay,  Anton  von.  Oberst. 

1831  Gyulai  von  Maros-Xemeth 
undNäd  aska. Franz  Graf.  Oberst. 

1837  Hirnschall,  Joseph.  Oberst. 

1845  Melczer  von  Kellemes, 
Andreas,  Oberst. 

1848  Aurnhaminer  von  Auenstein, 
Paul,  Oberst. 

1850  Päszthorv,  Emerich  Freiherr 
von,  Oberst. 

1858  Pollovina.  Basilius.  Oberst. 

1860  Grivicic,  Georg.  Oberstlieute- 
nant— Oberst. 

1866  Rath.  Adolph.  Oberst. 

1866  Grivicic,  Georg.  Oberst3 1. 

1867  Rath,  Carl  Edler  von,  Oberst- 
lieutenant— Oberst. 

1876  Fabrizii,  CarlBittervon.  Oberst. 

1878  Dierkes.  Ludwig,  Oberst. 

1884  W eiss.  Gustav  Ritter  von,  Oberst. 

1885  Pandur,  Matthias,  Oberst. 

1886  Schaffer  von  Schaffer sfeld, 
Moriz  Ritter  von.  Oberst. 

1891  Benedek,  Andreas.  Oberst. 

1S96  Grivicic,  Johann.  Oberst. 


Reserve  - Comman  danten . 


1869  Cruss,  Maximilian,  Oberst. 

1871  Fabrizii,  Carl  Ritter  von,  Oberst- 
lieutenant— Oberst. 

1876  Ferric  vonAnnenheim, Eduard, 
Oberstlieutenant — Oberst. 


1878  Rechbach,  Rudolph  Freiherr 
von.  Oberstlieutenant — Oberst. 
1SS0  Sembratowicz,  Ludwig. 
Oberstlieutenant. 


*)  Uebernahm  1786  das  Infanterie-Regiment  Nr.  26  durch  Tausch. 

-)  Wurde  1869  Inhaber  des  Infanterie-Regiments  Xr.  10. 

3)  Fungierte  während  des  Feldzuges  als  Srigade-Commandant.  übernahm  nach  dem- 
selben erneuert  das  Regiments-Commando. 


— 251  — 


Yor  dein  Feinde  gefallene  höhere  Officiere. 

1813  Major  Anton  Rocli  an  clen  in  der  Schlacht  von  Dresden  erhaltenen 
Wunden  gestorben. 

1811  Hauptmann  Bataillcns-Commandant  Gideon  Schuputh  in  dem 
Gefechte  bei  St.  Georges  y. 

1859  Major  Wilhelm  Baum  garten  in  der  Schlacht  bei  Solferino  j. 
1866  Major  Franz  Zaufal  Edler  von  Zaufalow  in  der  Schlacht  bei 
Custozza  f. 


Feldzüge. 

Leopold  Pälffy.  1731  kaum  completiert,  rückte  ein  Bataillon  auf  den 
Kriegs-Schauplatz  nach  Italien,  wo  es  nach  Mantua  als  Besatzung  kam. 

1735  ein  zweites  Bataillon  in  Tyrol  (Stellung  am  Monte  Baldo). 

1711  war  das  Regiment  im  Winter  zur  Armee  nach  Ober-Oesterreich 
gezogen, 

1712  nach  Böhmen  gerückt,  focht  (drei  Bataillone)  in  der  Schlacht  bei 
Caslau  und  stand  dann  bei  der  Belagerung  von  Prag, 

1713  bei  jener  von  Ingolstadt. 

1715  nach  Italien  gerückt,  focht  das  Regiment 

1746  bei  Rottofreno  und  bei  der  Einnahme  von  Genua.  Bei  dem  Auf- 
stande daselbst  (10.  December)  wurde  ein  Bataillon  von  dem  Pöbel  durch  Ver- 
rath  mit  Uebermacht  angegriffen  und  grösstentheils  niedergemacht  oder 
gefangen. 

1747  ein  Bataillon  bei  dem  Zuge  in  die  Provence,  die  anderen  bei  der 
Belagerung  von  Genua  und  zeichnete  sich  das  Regiment,  insbesondere  die 
Grenadiere,  bei  Erstürmung  der  VersclianzuDgen  vor  der  Stadt  (bei  Begnato) 
besonders  aus. 

1757  war  das  Regiment  (zwei  Bataillone  und  die  Grenadiere)  in  der 
Schlacht  bei  Prag  und  in  dem  Treffen  bei  Görlitz;  bei  Erstürmung  der  Stern- 
schanze vor  Schweidnitz  zeichnete  es  sich  rühmlich  aus.  Grenadier-Haupt- 
mann  De  Yins  erwarb  sich  hiebei  den  MTO.  Obristlieutenant  Fab  er  und 
Hauptmann  Preiss  wurden  aussertourlich  befördert.  Das  Regiment  kämpfte 
ferner  noch  bei  Breslau  und  Leuthen,  dann 

1758  bei  Hochkirch,  wo  sich  die  Grenadiere  erneuert  auszeichneten ; 
später  stand  dasselbe  bei  der  Belagerung  von  Neisse. 

1759  das  Regiment  in  der  Haupt-Armee,  ohne  Gefecht,  die  Grenadiere, 
im  Corps  Loudon,  in  der  Schlacht  bei  Kunnersdorf  den  „Kuhgrund”  tapfer  ver- 
tlieidigt,  aber  viel  verloren. 

1760  stand  auch  das  Regiment  im  Corps  Loudon,  betheiligte  sich  an  dem 
vergeblichen  Angriffe  auf  Schlesisch-Neustadt  und  focht  mit  Bravour  in  der 
Schlacht  bei  Landshut;  Major  de  Vins  aussertourlich  zum  Oberstlieutenant 
befördert. 

In  der  Schlacht  bei  Liegnitz  erlitt  es  grosse  Verluste. 

1761  betheiligte  es  sich  mit  Auszeichnung  an  der  Erstürmung  von 
Schweidnitz;  Oberstlieutenant  de  Vins,  Commandant  eines  combinierten 
Grenadier-Bataillons,  in  welchem  die  Division  des  Regiments  sich  befand,  sich 
abermals  so  hervorgethan,  dass  er  zum  Obersten  befördert  wurde. 

1762  ein  Detachement  in  der  Vertheidigung  von  Schweidnitz. 

D’Alton.  1778  stand  das  Regiment  bei  der  Haupt-Armee  in  Böhmen, 
ohne  an  einer  grösseren  Action  theilzunehmen.  Unterlieutenant  Chevalier 
O’Naghten  für  Auszeichnung  in  einem  Recognoscierungs-Gefeclite  bei  Königin- 
hof aussertourlich  zum  Oberlieutenant  befördert. 

1779  nahm  das  Regiment  an  dem  U eberfalle  auf  Habelschwerdt  rühm- 
lichen Antheil.  Regiments-Commandant  Oberst  Baron  Allvintzy  und  Major 
Paul  Freiherr  von  Davidovich  erhielten  den  MTO . ; neun  Officiere  belobt. 
Die  Grenadiere  (Bataillon  Kövesdy)  in  Böhmen,  ohne  Gefecht.  Regiments- 
Inhaber  FML.  D’Altou  erwarb  sich  das  Commandeur-Kreuz  des  MTO. 


— 252  — 


Allvintzy.  1788  standen  zwei  Bataillone  und  die  Grenadiere  'Bataillon 
Fürstenberg),  bei  der  Haupt-Armee  im  Lager  vor  Semlin.  Das  3.  Bataillon 
stand  in  Siebenbürgen,  Hauptmann  Gabrieli  sich  durch  Wegnahme  feind- 
licher Schiffe  bei  Gradistie  ausgezeichnet.  IV2  Compagnien  in  dem  Gefechte 
am  Vulkan-Pass  (15.  August)  thätig  mitgewirkt. 

1789  stand  das  Regiment  anfänglich  im  Banate,  dann  bei  der  Er- 
stürmung von  Belgrad,  Begiments-Commandant  Oberst  Graf  Kolowrat  und 
Oberlieutenant  Lukas  Graf  Plunquet  sich  ausgezeichnet,  wurden  Beide 
aussertourlich  befördert;  das  3.  Bataillon  am  Rothen-Thurm-Pass,  dann  in  dem 
Treffen  bei  Lazu-Mare,  das  neu  aufgestellte  4.  Bataillon  stand  bei  der  Blockade 
von  Orsova. 

Die  Grenadiere  bei  der  Belagerung  und  Erstürmung  von  Belgrad. 

1792  das  3.  Bataillon  und  die  Grenadiere  (Bataillon  Morzin)  auf  dem 
Kriegs-Schauplatze  in  den  Niederlanden,  letztere  sich  bei  Florennes  hervor- 
gethan. 

1793  die  Grenadiere  bei  Aldenhoven  sich  ausgezeichnet,  bei  Löwen  viel 
verloren,  dann  vor  Maubeuge. 

1794  das  Regiment  (1.,  2.  und  3.)  Bataillon  auf  dem  Kriegs-Schauplatze 
in  Italien,  bei  Dego  gefochten. 

Die  Grenadiere  nahmen  an  den  Kämpfen  bei  Landrecies,  Erquelinnes 
(Charleroi)  und  Fleurus  theil.  Das  3.  Bataillon  im  Treffen  bei  Lüttich  viel 
verloren.  Regiments-Inhaber  FZM.  Allvintzy  erhielt  für  Neerwinden  das 
Commandeur-,  für  Charleroi  das  Grosskreuz  des  MTO. 

1795  das  Regiment  bei  Vado  (S.  Giacomo)  brav  gefochten,  viel  ver- 
loren, Major  Rosshirt  von  Rosenau  sich  ausgezeichnet;  ebenso  gut  hielt 
sich  das  Regiment  in  der  Schlacht  hei  Loano  (äusserster  linker  Flügel  . Die 
Grenadiere  am  Rhein,  bei  Gross-Fischlingen  und  Frankenthal  gefochten. 

1796  das  2.  Bataillon  mit  Auszeichnung  bei  Erstürmung  der  Ver- 
schanzungen von  Montenotte  und  auf  dem  späteren  Rückzuge  gefochten.  das 
1.  Bataillon  in  der  Colonne  Vukassovich  bei  Dego  wacker  gekämpft.  In  dem 
Treffen  am  Mincio  deckte  das  Regiment  den  Rückzug,  ebenso  bei  Dolce  (in 
der  Brigade  Liptay).  Es  kämpfte  ferner  am  Monte  Baldo  und  bei  Castiglione 
(3.  August),  dann  bei  Cerea  (zweiter  Entsatz -Versuch),  wo  es  vom  Annee- 
Commandanten  besonders  belobt  wurde.  Nach  dem  Treffen  bei  la  Favorita 
war  es  unter  den  in  die  Festung  Mantua  gedrängten  Truppen,  an  dessen 
Verthei digung  es  nunmehr  theilnabm. 

Das  3.  Bataillon  im  Corps  Davidovich  in  Tyrol  verbheben,  wurde  in 
dem  Treffen  bei  Calliano  beinahe  aufgerieben,  aus  den  Resten  desselben  und 
jenen  der  Regimenter  Nr.  39  und  52  wurde  ein  combiniertes  Bataillon1) 
formiert,  welches  die  späteren  Kämpfe  in  Tyrol  (November)  und  zwar  Gefechte 
hei  Segonzano,  Piazze.  Vigo-Miola,  Calliano-Besenello,  endlich  beide  Treffen 
von  Rivoli  mit  Auszeichnung  mitmachte. 

Hauptmann  Baron  Neustädter  bei  Cerea,  Oberlieutenant  Kastei  bei 
Rivoli  sich  hervorgethan,  Ersterer  aussertourlich  zum  Major  befördert.  Die 
Grenadiere  bei  Schweinfurt,  Amberg,  "Würzhurg  brav  gefochten.  daun  vor  Kehl. 

1797  wieder  completiert,  focht  das  3.  Bataillon  im  Corps  Provera  hei 
Bevilacqua,  Anghiari  und  gerieth  hei  S.  Giorgio  mit  dem  ganzen  Corps  in 
Gefangenschaff;  das  nach  der  Capitulation  von  Mantua  ebenfalls  als  kriegs- 
gefangen in  die  Erblande  abgerückte  Regiment  wurde  in  Kärnthen  reorganisiert. 
Die  Grenadiere  vor  Kehl,  dann  zur  Armee  des  Erzherzogs  Carl.  Rückzugs- 
Gefecht  bei  Neumarkt. 

1799  fochten  das  1.  und  2.  Bataillon  hei  der  Armee  in  Italien  hei 
Magnano  unter  Oberst  Freiherr  von  Spannocchi  und  Major  O'Flanagan 
mit  Auszeichnung,  dann  bei  der  Einnahme  von  Brescia.  Bei  Cassano  war 
dasselbe  nicht  in  das  Feuer  gekommen.  Eine  Division  des  in  Tvrol  ver- 
bliebenen 3.  Bataillons,  dem  Corps  Vukassovich  zugetheilt.  das  Treffen  bei 
Vaprio  mitgemacht,  dann  zum  Regimente  eingerückt,  die  übrigen  vier 
Compagnien  waren  später  bei  der  Einnahme  von  Orzinovi.  Das  Pegiment 


>)  Unter  Commando  des  Obersten  Baron  Salis  von  Ifr.  39. 


- 253  — 


stand  sodann  bei  der  Blockade  von  Tortona,  ein  Bataillon  zur  Besetzung  von 
Alessandria  detachiert,  die  beiden  anderen  mit  bedeutenden  Verlusten  bei  Bosco — 
S.  Giuliano  gekämpft;  erneuert  zur  Blockade  von  Tortona  bestimmt,  zeichnete 
sich  Hauptmann  Vetter  von  Lilienberg  während  derselben  sehr  aus.  Zur 
Haupt-Armee  gezogen,  focht  es  unter  seinem  Commandanten  Oberst  Ado rj an 
bei  Fossano,  dann  in  einigen  kleineren  Affairen  (Beinette,  Castelleto- 
Roncki  u.  A.),  endlich  noch  mit  bedeutenden  Verlusten  in  der  Schlacht  bei 
Genola1).  Die  Grenadiere  (Bataillon  Korkerr)  bei  Verona  (Pastrengo),  Magnano, 
S.  Giuliano-Marengo,  an  der  Trebbia,  bei  Novi  und  Genola  wiederholt  mit  Aus- 
zeichnung gekämpft. 

1800  stand  das  Regiment,  nachdem  es  bei  Einnahme  der  Boccketta 
mitgewirkt,  bei  der  Blockade  von  Genua,  dann  als  Besatzung  in  dieser  Festung 
und  focht  im  December  bei  Pozzolo — Valeggio,  wo  es  im  Vereine  mit  dem 
Regimente  Kray  Nr.  34  den  Feind  verhinderte,  aus  Valeggio  hervorzubrechen. 
Die  Grenadiere  (Bataillon  Pertussy)  bei  S.  Giacomo,  Giletta  (am  Var),  bei 
Ormea,  dann  in  den  Schlachten  bei  Marengo  und  Pozzolo  gelochten. 

1805  mit  allen  fünf  Bataillonen  auf  den  Kriegs-Schauplatz  nach  Italien 
bestimmt,  wurde  das  Regiment  später  nach  Siid-Tyrol  verlegt  und  zur  Grenz- 
Bewackung  verwendet. 

1809  mit  drei  Bataillonen  abermals  auf  dem  Kriegs-Schauplatze  in  Italien, 
focht  das  Regiment  mit  Auszeichnung  bei  Sacile,  an  der  Piave,  später  in 
Ungarn  bei  Papa  und  in  der  Schlacht  bei  Raab.  Oberstlieutenant  Albek 
aussertourlick  zum  Oberst  befördert,  Hauptmann  Peter  Bartkolemy  erhielt 
den  MTO.  Die  Grenadiere  (Bataillon  Januscli)  an  den  Schlachten  bei  Sacile, 
an  der  Piave  und  bei  Raab  tlieilgenommen. 

V acat  Allvintzy.  1812  stand  das  Regiment  mit  dem  1.  und  2.  Feld- 
Bataillon  im  Auxiliar-Corps  Fürst  Schwarzenberg.  Interims-Regiments- 
Commandant  Major  Szent-Jvany  für  vorzügliche  Führung  in  der  Schlacht 
bei  Podubnie  aussertourlick  zum  Oberstlieutenant  befördert,  das  Regiment 
nahm  weiters  an  den  Gefechten  bei  Divin  und  Wolkowisk  (Biala)  theil. 

Hessen-Homburg.  1813  focht  das  Regiment  (1.  und  2.  Bataillon)  mit 
gewohnter  Tapferkeit  in  der  Schlacht  bei  Dresden,  doch  wurde  ein  grosser 
Theil  des  ersten  Bataillons,  welches  unter  Major  Fenyvessy  zu  kühn  vor- 
gedrungen war,  abgeschnitten  und  gefangen;  bei  Kulm  im  Reserve- Verhältnisse 
gestanden,  hatte  das  Regiment  in  den  Kämpfen  bei  Leipzig  (Markleeberg) 
unter  seinem  Commandanten  Oberst  Baron  Stutterheim,  welcher  sich  hier 
den  MTO.  erwarb,  erneuert  Gelegenheit,  Lob  zu  ernten.  Die  Grenadiere 
(Bataillon  Länyi)  in  der  Donau-Armee,  bei  Hanau  gefochten. 

1814  stand  das  Regiment  bei  der  Blockade  von  Beifort,  kam  später  zur 
Süd- Armee,  focht  bei  Mapon,  S.  Georges,  Limonest,  in  welch’  letzterer  Aftaire 
das  aus  den  Erblanden  nachgerückte  3.  Bataillon,  Hauptmann  Kövesdy, 
wesentlich  zur  Entscheidung  (Einnahme  von  Lyon)  beitrug;  übrigens  wurde 
das  ganze  Regiment  im  Armee-Befehl  belobt. 

Regiments-Commandant  Oberst  Szent-Jvany  erhielt  den  MTO.  Ausser 
den  Genannten  haben  sich  in  diesem  Feldzuge  noch  Major  Bartkolemy, 
Hauptmann  Schuputk  (Commandant  des  2.  Bataillons)  und  Oberlieutenant 
Franz  Graf  Vetter  besonders  hervorgethan.  Das  Regiment  kam  dann  noch 
bei  Voreppe  in  das  Feuer. 

Die  Grenadiere  bei  Nangis  (la  Fere)  und  Cliarenton  gekämpft.  Hauptmann 
Schweitzer,  Interims-Commandant  des  Bataillons,  sich  hervorgethan. 

1815  machte  das  im  Römischen  stationierte  Regiment  in  der  Brigade 
Stefanini  den  Rückzug  hinter  den  Po  mit,  Gefechte  am  Reno  und  am  Panaro, 
in  welchem  das  bereits  abgeschnittene  2.  Bataillon  unter  Major  Strassay  sich 
mit  dem  Bajonnette  Bahn  brach. 


')  Laut  Relation  des  G-.  d.  C.  Melas  im  Vereine  mit  dem  Regimente  Nr.  8 selir  zum 
glücklichen  Erfolge  beigetragen. 


254  — 


Zwei  Compagnien  nahmen  dann  noch  an  der  Einnahme  von  Carpi  theil : 
das  2.  und  3.  Bataillon  standen  bei  der  Belagerung  von  Ancona  und  kamen 
dann  nach  Süd-Frankreich,  das  1.  anfänglich  nach  Neapel,  dann  ebendorthin. 

Die  Grenadiere  standen  bei  der  Cernierung  von  Schlettstadt. 

1821  nahmen  die  Grenadiere  (Bataillon  Wasserthal)  an  dem  Feldzuge  in 
Piemont  theil. 

Schwarzenberg.  1848  in  Süd-Tyrol  stationiert,  nahmen  Abtheilungen 
des  Regiments  (1.  und  2.  Bataillon)  an  einer  Reihe  von  kleineren  Gefechten 
ehrenvollen  Antheil,  so  bei  Trient,  Riva,  Stenico,  Storo.  am  Monte  Baldo : 
beide  Bataillone  sodann  bei  Calmasino  und  Spiazzi  gefochten. 

Nach  den  Siegen  der  Haupt-Armee  kam  das  Regiment  nach  Modena. 

Die  Grenadiere  (Bataillon  Woyciechowsky)  anlässlich  der  März-Unruhen 
in  Wien,  dann  nach  Italien,  ohne  in  Action  zu  treten. 

1849  nahm  nur  das  2.  Bataillon  (dem  4.  Corps  zugetheilt)  an  dem  Angriffe 
auf  Novara  theil. 

Das  in  Ungarn  stationierte  3.  Bataillon  in  den  Gefechten  bei  Turia  und 
bei  Vertheidigung  von  Ö-Becse  gegen  die  Serben,  später  gegen  die  kaiserlichen 
Trupp  en  gefo  chten J) . 

Decoriert  wurden  mit : 

LO.  C.,  EKO.  1.  und  MVR.  Regiments-Inhaber  F3IL.  Fürst  Schwarzen- 
berg für  Auszeichnung  in  Ungarn. 

LO.  Regiments-Commandant  Oberst  Melczer  und  Oberlieutenant  Joseph 
K n e z i c h. 

EKO.  3.  Major  Albert  Lendvay. 

MVR.  Oberstlieutenant  Pompejus  Scharinger  von  Lamazon  : Haupt- 
mann Victor  Graf  Leiningen;  Oberlieutenant  Richard  Esquire  Steinforth; 
Unterlieutenant  Carl  Stadel. 

1850  war  das  Regiment  bei  der  Occupation  von  Holstein. 

Kronprinz  Rudolph.  1859  im  9.  Corps  (Schaaffgotsche)  eingetheilt. 
nahm  das  Regiment  (1.,  2.,  3.  und  Grenadier-Bataillon)  an  der  Schlacht  von 
Magenta  keinen  Antheil,  focht  aber  mit  Auszeichnung  bei  Solferino.  Das 
4.  Bataillon  anfänglich  in  Tyrol,  später  im  Verbände  des  8.  Corps,  gleichfalls 
die  Schlacht  bei  Solferino  mitgemacht,  Das  5.  Bataillon  bei  der  Küsten- 
bewachung in  Triest. 

Für  Auszeichnung  in  diesem  Feldzuge  erhielten  : 

ERO.  3.  Regiments-Commandant  Oberst  Pollovina  ; Major  Anton  Frei- 
herr Mayer  von  L ö wensc liwert. 

MVR.  Die  Hauptleute  Joseph  Rainer,  Wilhelm  Weil.  Theodor  Sertic: 
die  Oberlieutenants  Edmund  von  Meyroser.  Lorenz  Roskoschny  (Letzterer 
vor  dem  Feinde  gefallen,  nachträglich  zuerkannf). 

GGVK.  Regiments-Caplan  Carl  Pospischil. 

1866  bei  der  Süd-Armee  (7.  Corps,  Brigade  Scudier)  eingetheilt.  focht 
das  Regiment  mit  Auszeichnung  in  der  Schlacht  bei  Custozza,  an  welcher 
auch  eine  Compagnie  des  in  Peschiera  detachierten  4.  Bataillons  tkeilnahm. 

Decoriert  wurden  mit : 

LO.  Oberst  Grivicic,  als  Brigadier  bei  der  Nord-Armee. 

EKO.  3.  Oberstlieutenant  Carl  Edler  von  Rath  ; Major  Franz  Edler  von 
Zaufal  (j\  nachträglich  zuerkannt);  Hauptmann  Ludwig  Szabö. 

MVR.  Die  Hauptleute  Rudolph  Freiherr  von  Rechbach,  Georg  Kocher. 
Eduard  Steh,  Peter  Killic,  Samuel  von  Czäk  und  Wilhelm  Schiebel;  die 
Oberlieutenants  Franz  Krälowetz,  August  Berger  und  Johann  Drescher: 
die  Unterlieutenants  Alois  Klar,  Paul  Thoma,  Leopold  Dobrowolski.  Paul 
Kerner  und  Heinrich  Ts  che  pp  er. 


J)  Wurde  Ende  1819  in  Linz  neu  aufgestellt. 


— 255  — 


1878  im  August  wurden  sowohl  das  Feld-,  als  das  Reserve-Regiment 
mobilisiert  und  erhielten  ihre  Eintheilung  im  5.  Corps  (33.  Infanterie-Truppen- 
Division).  Es  verblieb  jedoch  ersteres  an  der  Save  bei  Brod,  letzteres  in  Brcka 
und  Samac  und  wurden  nur  einzelne  Abtheilungen  behufs  Entwaffnung  der 
unterworfenen  Districte  auf  Streifung  entsendet. 


Tapferkeits-Medaillen. 

Silberne 


1789—1790 

Goldene 

Silberne 

5 

Goldene 

1848  3 

I.  Cl. 
10 

II.  Cl. 
10 

1792—1801 

3 

29 

1849  — 

— 

— 

1805 

— 

— 

1859  - 

3 

15 

1809 

— 

- 

1866  2 

22 

56 

1813-1815 

6 

13 

1878 

— 

— 

Adjustierung. 

1733  national,  blaue  Pelze  und  Beinkleider ; 

1738  weisser  Rock,  blaue  Aermel-Aufschläge ; 

1757  weisser  Rock,  blaue  Aufschläge,  Camisol  und  Unterfutter  ; 

1767  weisser  Rock,  himmelblaue  (savierblaue)  Egalisierung,  Armlitzen, 
himmelblaue  Beinkleider,  weisse  Knöpfe ; 

1798  weisser  Rock,  lichtblaue  Egalisierung  und  Beinkleider,  Armlitzen, 
weisse  Knöpfe ; 

1860  weisser  Waffenrock,  himmelblaue  Egalisierung,  Armlitzen,  weisse 
Knöpfe : 

1868  dunkelblauer  Waffenrock,  himmelblaue  Egalisierung,  Armlitzen, 
weisse  Knöpfe. 


20. 

Gralizisclies  Infanterie -Regiment. 

(1817)  Ergänzungs-Bezirks-Commando:  Neu-Sandec. 

(1889)  Heinrich,  Prinz  von  Preussen. 

Errichtung  und  nachgefolgte  Veränderungen.  1681  laut  Patent  vom 
10.  März  in  den  österreichischen  Vorlanden  aufgestellt,  sieben  durch  die  O briste 
de  Souches  und  Max  Laurenz  Starhemberg  angeworbene  Compagnien  bildeten 
den  Stamm  dieses  auf  zehn  Compagnien  completierten  Regiments 1 . 

1690  wurden  fünf  Compagnien  an  das  in  Belgrad  ruinierte  Regiment 
Archinto  (Nr.  35)  abgegeben,  als  Ersatz  kiefür  100  Mann  von  Metternich  Nr.  11  . 
200  Mann  von  Tliimb  (1700  aufgelöst),  dann  500  Land-Recruten  aus  Schlesien 
eingetheilt. 

1695  vier  Compagnien  zur  Errichtung  des  Regiments  Teutschmeister 
(Nr.  4)  abgegeben2).  1706  die  Frei-Compagnie  Renner  in  Landau  incorporiert. 
1707  300  Mann  des  aufgelösten  Regiments  D'Albon  incorporiert.  1711  eine 
Compagnie  an  das  für  den  Dienst  in  Spanien  aufgestellte  Regiment  Toldo 
(1720  aufgelöst). 

1720  drei  Compagnien  des  aufgelösten  Regiments  Königsegg  incorporiert : 
1731  bei  Auflösung  der  Auctions-Compagnien  eine  von  Alexander  Württemberg 
(Nr.  17)  anher.  1741  eine  Compagnie  des  aufgelösten  Regiments  Schmettau.  1747 
eine  von  Kheul.  1748  eine  von  Traun  (beide  gleichfalls  aufgelöst)  incorporiert. 

Seit  1769  führt  das  Regiment  die  Nummer  20. 

1860  zwei  Bataillone  an  das  neu  aufgestellte  Linien-Lifanterie-Regiment 
Nr.  67  abgegeben,  dagegen  ein  Bataillon  von  Fürst enwär t h er  Nr.  56  anher : 
1883  ein  Bataillon  an  das  neu  aufgestellte  Infanterie  Regiment  Nr.  93  abgegeben. 

Ergänzung.  Von  1766  — 1806  hatte  das  Regiment  einen  Werbe-Rayon 
im  oberrheinischen  Kreis  ; 1771(1781)  erhielt  es  seinen  ständigen  Verb-Bezirk  in 
Schlesien  (Troppau),  Stabs-Station  Neutitsckein  ; von  17*2 — 1807  hatte  es  einen 
Aushilfs-Bezirk  in  Galizien  (Samborer  Kreis).  Von  1S07  an  ergänzte  sich  das 
Regiment  je  zur  Hälfte  aus  dem  mährisch-schlesischen  Antheil,  nunmehr  Werb- 
Bezirks-Station  Troppau  und  dem  galizischen.  Sandec-Jaslo. 


J)  Kaiser  Leopold  I.  hatte  schon  Ende  des  Jahres  16S0  eine  Aushebung  von  20A'0  Mann 
angeordnet  und  sollte  mit  5000  Mann  in  den  Vorlanden  der  Anfang  gemacht  werden.  Die 
obengenannten  Obriste,  deren  Regimenter  dort  garnisonierten.  dann  G-FAYM.  Stadl.  Com- 
mandant  in  Constanz,  wurden  mit  der  Anwerbung  von  24  Compagnien  betraut  und  aus  den 
bis  zum  Frühjahre  16S1  bereits  Angeworbenen  zwei  neue  Regimenter  formiert.  Siehe  auch 
Infanterie-Regiment  Nr.  17). 

2)  Nachdem  die  erste  Capitulation  wegen  Aufstellung  des  Regiments  Teutschmeister 
schon  1695  abgeschlossen  und  in  derselben  die  Abgabe  dieser  vier  Compagnien  festgesetzt 
worden  war,  so  wurden  dieselben  auch  de  facto  schon  im  Herbste  1695  nach  I ngärn  in 
Marsch  gesetzt,  da  eben  dieses  neue  Regiment  die  Bestimmung  für  den  Dienst  auf  diesem 
Kriegs-Schauplatz  hatte. 


- 257  — 


1817  wurde  das  Regiment  ganz  nach  Galizien  überwiesen  und  erhielt 
den  noch  gegenwärtig  innehabenden  Werb-Bezirk  zu  Neu-Sandec;  von  1857  —1860 
hatte  es  auch  einen  Aushilfs-Bezirk  in  den  angrenzenden  Comitaten  Ober- 
Ungarns  (der  Zips  u.  s.  w.),  mit  einem  selbstständigen  Ergänzungs-Bezirks- 
Aushilfs-Revisoriate  zu  Leutschau1 2). 

Grenadier-Division.  Dieses  Regiment  hatte,  sowie  Baden  (1809  als  Nr.  23 
aufgelöst')  schon  seit  1687  eine  Grenadier-Compagnie  im  Stande.  1769  — 1778 
bildete  die  Grenadier-Division  mit  jener  von  Nr.  1 und  7 das  2.  mährische. 
1779 — 1797  mit  jener  von  Nr.  7 und  56  das  3.  mährische  Bataillon. 

1799 — 1801  stand  sie  mit  jener  von  Nr.  22  und  29  in  einem  Bataillon, 
im  Feldzuge  1809  mit  der  von  Nr.  12  und  23  vereint,  von  1810 — 1818  mit 
jener  von  Nr.  7 und  56  ; 1818 — 1852  endlich  bildeten  die  Divisionen  von  Nr.  20, 
56  und  57  ein  Bataillon. 


Friedens-Garnisonen.  1691 — 1698  Maynz,  1699  Philippsburg.  1714—1716 
in  den  Niederlanden,  1720  Palermo.  1723  Syracus,  1735  Triest,  1738  Piacenza, 
1748  Schlesien,  1752  Böhmen,  1754  Wien,  1755  Böhmen,  1763  Prossnitz-Olmütz, 
1779  Jicin,  1781  Troppau  (Neu  titsch  ein),  1783  Troppau,  1789  Neutitschein,  1801 
Neutitschein,  1802  Troppau.  1806  Podgörze,  dann  Troppau,  1809 — 1812  Troppau. 
1814  Wadowice,  1815  Lemberg,  1818  Alt-Sandec,  1820  Olmiitz,  dann  Brünn, 
1821  Salzburg,  1822  Mantua,  1823  Lodi,  dann  Alessandria,  1824  Olrnütz,  1825 
Josephstadt,  1831  Troppau,  dann  wieder  .Josephstadt,  1842  Königgrätz.  1847  Prag, 
1849  Komotau,  1850  Bilin,  dann  Carlsbad,  1851  Stuhlweissenburg,  dann  Raab, 
1852  Pest,  1854  Maros-Väsärhely,  dann  Obertyn  (Galizien),  1855  Szäsz-Varos, 
dann  Pest,  1856  Temesvär,  1857  Stuhlweissenburg,  1858  Ofen,  Ende  1859 
Kaschau,  1865  Pest,  1866  Krakau,  1875  Wien,  1880  Olrnütz,  seit  1882  Krakau. 


Regiments  Knaben-Erziehungshaus.  1782  zu  Freiberg  inMähren  activiert, 
1824  nach  Sternberg  verlegt;  von  1830 — 1852  wurden  die  Soldatenknaben 
vereint  mit  jenen  von  Nr.  56  in  dem  4.  galizischen  Erziehungshause  zu  Teschen 
ausgebildet. 

Regiments-Inhaber. 


1681  Pfalzgraf  zu  Neuburg,  Ludwig 
Anton,  Obrist  (Deutschmeister) 5). 

1694  Thüngen,  Hans  Carl  Graf, 
FZM.— FM. 3). 

1709  Holstein-Beck.Friedrich Wilhelm 
Prinz,  Obrist — FML. 

1719  Diesbach,  Johann  Friedrich  Graf, 
GF  WM.  —FML. 4). 

1744  Colioredo-Waldsee,  Anton  Graf, 
GM. -FM. 

1785  Kaunitz-Rietberg,  Wenzel  Graf, 
FML. -FZM.5). 


1826  Hochenegg,  Friedrich  Graf,  GM.— 
FML. 

1849  Weiden,  Ludwig  Freiherr  von. 
FML.— FZM. 

1853  Friedrich  Wilhelm,  Prinz  (1861 
Kronprinz)  von  Preussen ; von 
1871  an  Kronprinz  des  deutschen 
Reiches  und  Kronprinz  von 
Preussen  ; derselbe 

1888  Friedrich,  deutscher  Kaiser  und 
König  von  Preussen. 

1889  Heinrich,  Prinz  von  Preussen. 


Zweite  Inhaber. 

Von  1853 — 1857  Bordolo  von  Boreo.  Johann  Ritter  von,  FML.;  von 
1857 — 1895  Macchio,  Florian  Freiherr  von,  F!ML. 


Regiments-Commandanten. 

1681  der  Inhaber  Obrist,  Pfalz-Neu-  I 1681  Areyzaga,  Johann  Freiherr  von. 
bürg.  j Obristlieutenant. 


9 Auf  diesem  Gebiete  1860  das  Infanterie-Regiment  Nr.  67  aufgestellt. 

2)  Das  Regiment  wurde  jedoch  nicht  wie  das  jetzige  Infanterie-Regiment  Nr.  4 
..Deutschmeister'’,  sondern  stets  nur  ..Neuburg”  genannt. 

3)  War  früher  Inhaber  des  heutigen  Infanterie-Regiments  Nr.  42. 

4)  War  von  1701—1717  Inhaber  eines  Schweizer-Regiments;  resignierte  1744. 

5)  War  von  1774 — 1785  Inhaber  des  1809  als  Nr.  38  reducierten  Infanterie-Regiments. 

17 


Geschichte  der  k.  und  k.  Wehrmacht.  I.  Bd. 


— 258  — 


1684  Rödern,  Baron,  Obristlieutenant. 

1687  Amenzaga,  Franz  Christoph, 

O bristlieutenant. 

1692  Wangen,  Jakob  Christoph  Frei- 
herr von, Obristlieutenant— Obrist. 

1705  Aubach,  Johann  Wolfgang, 
Obristlieutenant — Obrist. 

1708  Holstein -Beck,  Prinz,  Obrist, 
von  1709  an  Obrist-Inhaber. 

1710  Bettendorf,  Philipp  Ludwig 
Freiherr  von,  Obristlieutenant— 
Obrist. 

1720  Jenik  von  Gamsendorf,  Frie- 
drich, Obristlieutenant — Obrist. 

1738  Reisky  von  Dubnitz,  Franz 
Freiherr  von,  Obrist. 

1737  Novati,  Marchese,  Obrist. 

1741  Sprecher  von  Bernegg, 
Salomon,  Obrist. 

1746  Colloredo,  Joseph  Graf,  Obrist- 
lieutenant. 

1747  Ovenhausen, Moriz Graf, Obrist. 

1750  Wallis,  Alexander  Freiherr  von, 

Obrist. 

1753  Lacy,  Franz  Graf,  Obrist. 

1757  Lobkowi  t z,  August  Anton  Fürst, 
Oberst. 

1762  B en der, Blasius Columbanus von, 
Oberst. 

1769  Gazzinelli,  Anton,  Oberst. 

1772  Hessen-Rheinfels,  Carl  Erb- 
prinz von,  Oberst. 

1774  Weissenbach,  Baron,  Oberst. 

1779  Hutten,  Philipp  Ferdinand  Frei- 
herr von,  Oberst. 

1781  Riese,  Carl  Freiherr  von,  Oberst. 

1793  Linde  von  Linden,  Joseph, 
Oberst. 

1794  Görtz  von  Zertin,  Johann. 
Oberstlieutenant,  ad  interim. 

1795  Bender,  Joachim  Freiherr  von, 
Oberst. 


1796  Frankenbusch,  Prokop  Frei- 
herr von,  Oberst. 

1800  Richter,  Joseph.  Oberst. 

1805  Murray  de  Melgum,  Albert 
Graf,  Oberst. 

1809  Bresslern  von  Sternau, 
Joseph,  Oberst1). 

1809  Luxem.  Jakob  von,  Oberst. 

1814  Demuth,  Johann  von,  Oberst. 

1827  Klievenhüller -Metsch,  Franz 
Graf,  Oberst. 

1833  Rueber  von  Ruebersburg, 

Heinrich  Freiherr  von.  Oberst. 

1840  Rainhardt,  JohanD,  Oberst. 

1845  Mainone  von  Mainsberg,  Carl, 
Oberst. 

1849  Bamberg,  Joseph,  Oberst. 

1851  Schneider  von  Dillenburg, 
Joseph,  Oberst. 

1857  Ertel  von  Seeau,  Rudolph, 
Oberst. 

1859  Arb t er,  Ignaz,  Oberst, 

1859  Arndt,  Gustav,  Oberst. 

1861  M eh  off  er,  Joseph  Ritter  von, 
Oberst. 

1861  Supanchich  von  Haberkorn, 
Johann,  Oberst. 

1864  Wimpffen.  Alph ons Graf, Oberst. 

1866  Peinlich  Edler  von  Immen- 
burg, Wilhelm,  Oberst. 

1871  Esch,  Carl  Edler  von,  Oberst. 

1876  Math  es,  Friedrich,  Oberst. 

1880  Toms,  Gustav,  Oberst. 

1881  Gniewosz  von  Olexow, 
Wladislaus  Ritter  von,  Oberst. 

1882  Damisch,  Johann,  Oberst. 

1886  Bilimek  von  Waissolm,  Hugo 
Ritter  von,  Oberst. 

1887  Keil,  Yincenz,  Oberst. 

1893  Petrini  von  Monteferri, 

Friedrich,  Oberst. 


Reserve-Comman  danten. 


1869  Susic,  Adolph  von,  Oberst- 
lieutenant— Oberst. 

1872  Steutter,  Ernst,  Oberstlieute- 
nant—Oberst. 

1876  Janski,  Ludwig,  Oberstlieute- 
nant—Oberst. 


1S78  Toms,  Gustav,  Oberst. 

1879  Poleschensky,  Friedrich, 
Oberstlieutenant. 

1882  Schmidl  von  Paklanberg. 

Carl  Ritter  von,  Oberstlieutenant. 


Vor  dem  Feinde  gefallene  höhere  Officiere. 

1686  Obristlieutenant  Freiherr  von  Rödern  bei  dem  Sturme  auf  Ofen, 
27.  Juli,  schwer  verwundet,  gestorben2). 

1719  Regiments-Inhaber  FML.  Prinz  von  Holstein-Beck  an  den  in 
der  Schlacht  bei  Francavilla,  20.  Juni,  erhaltenen  schweren  Verwundungen  am 
25.  Juni  gestorben. 

t)  Das  Regiments-Commando  nicht  übernommen,  an  seiner,  als  Oberstlieutenant,  bei 
Hausen  erhaltenen  Verwundung  gestorben, 
b Nicht  ganz  sichergestellt. 


— 259  — 


1793  Major  Franz  Freiherr  von  Bencler  bei  der  Eroberung  von 
Marchiennes  f. 

1799  Oberstlieutenant  Philipp  von  Patek  an  den  in  der  ersten  Schlacht 
bei  Zürich  (4.  Juni)  erhaltenen  Wunden,  am  13.  Juni,  gestorben. 

1800  Oberstlieutenant  Franz  Walthör  von  Waldenau  an  den  bei 
Füssen  erhaltenen  Wunden  in  feindlicher  Gefangenschaft  gestorben. 

1805  Major  Grenadier-Bataillons-Commandant  Franz  Müller  in  dem 
Gefechte  bei  Günzburg  j. 

1809  Oberstlieutenant  Joseph  Bresslern  von  Sternau  an  den  bei 
Hausen.  19.  April,  erhaltenen  Verwundungen  in  Gefangenschaft,  am  20.  Mai 
gestorben 1). 

1849  Oberstlieutenant  Johann  Schulz,  Commandant  des  1.  Landwehr- 
Bataillons,  in  der  Schlacht  bei  Novara  y. 

1866  Kegiments-Commandant  Oberst  Alphons  Graf  Wimpffen  in  dem 
Treffen  bei  NaeliocL,  27.  Juni,  schwer  verwundet,  am  22.  Juli  gestorben. 


Feldzüge. 

Neuburg.  1683  fünf  Compagnien  an  der  Verth eidigung  von  Wien 
ehrenvollen  Antheil  genommen,  die  anderen  fünf  in  der  Entsatz-Schlacht ; das 
Regiment  sodann  bei  Parkany  gefockten. 

1684  in  der  Haupt-Armee,  Gefecht  bei  Waitzen,  Belagerung  von  Ofen. 

1685  zeichnete  sich  das  Regiment  bei  der  Belagerung  und  Erstürmung 
von  Neuhäusel,  ebenso 

1686  unter  seinem  Inhaber  bei  jener  von  Ofen  aus ; Obristlieutenant 
Rödern  und  Obristlieutenant  Hompesch  sich  ebenfalls  kervorgethan. 

1687  war  es  in  der  Schlacht  am  Berge  Harsany  und  kam  dann  nach 
Siebenbürgen. 

1688  wieder  bei  der  Haupt-Armee,  war  das  Regiment  bei  der  Einnahme 
von  Stuhlweissenburg  und  rückte  dann  an  den  Rhein,  wto  es 

1689  sich  bei  der  Belagerung  und  Einnahme  von  Maynz  liervortkat. 
Von  1690  an  blieb  das  Regiment  sodann  in  Maynz,  später  Philippsburg  als 
Besatzung,  ohne  an  irgend  einer  Action  th eilzunehmen. 

Thüngen.  1702  stand  das  Regiment,  in  der  Armee  am  Rhein  eingetheilt, 
bei  der  Belagerung  von  Landau; 

1703  zumeist  in  den  Stollhofener  Linien,  die  Grenadiere  fochten  in  der 
Schlacht  bei  Schwenningen  und  Höchstädt. 

1704  am  Ober-Rhein,  ein  Bataillon  vor  Landau,  eines  vor  Ulm2). 

1705—1706  bei  der  Reichs-Armee3),  ohne  Gefecht. 

1707  Besatzung  in  Philippsburg. 

1708  nach  den  Niederlanden  gerückt  (zwei  Bataillone),  zeichnete  sich 
das  Regiment  bei  der  Vertheidigung  von  Brüssel  aus4).  Das  3.  Bataillon  am 
Rhein  verblieben. 

Holstein.  1709  war  das  Regiment  bei  der  Belagerung  von  Tournay 
und  in  der  Schlacht  von  Malplaquet, 

1710  bei  der  Belagerung  von  Bethune. 

1711  vorübergehend  am  Rhein  verwendet,  kam  das  Regiment 

1712  wieder  nach  den  Niederlanden  und  stand  bei  der  Belagerrmg  von 
Landrecies,  ein  Bataillon  in  Bayern. 


P Mittlerweile  zum  Oberst  ernannt  worden. 

2)  und  3)  Die  in  älteren  Werken  enthaltene  Angabe,  dass  das  Regiment  die  Schlacht 
bei  Höchstädt  mitgemacht,  ist  unrichtig,  ebenso  beruht  es  auf  einem  Irrthume.  dass  das 
Regiment  1706 — 1708  die  Feldzüge  gegen  die  Malcontenten  in  Ungarn  mitgemacht  habe. 

Obgleich  das  Regiment  schon  seit  1691  nicht  mehr  den  Namen  Pfalz-Neuburg 
führte,  könnte  hier  nur  eine  Verwechslung  mit  dem  um  diese  Zeit  bestandenen  Regimente 
des  Pfalzgrafen  Franz  Ludwig  zu  Neuburg,  ..Deutschmeister”  vorliegen,  welches  in  den 
Acten  mitunter  auch  kurzweg  als  ,, Neuburg”  bezeichnet  erscheint  und  auf  dem  Kriegs- 
schauplatz in  Ungarn  diente. 

4)  Hat  auch  nicht,  wie  angegeben,  die  Schlacht  bei  Oudenarde  mitgemacht;  Prinz 
Eugen  nahm  nur,  der  Mosel-Armee  vorangeeilt,  für  seine  Person  an  derselben  theil,  die 
kaiserliche  Infanterie  traf  erst  am  15.  Juli,  also  drei  Tage  später  in  Brüssel  ein:  bezüglich 
der  Theilnahme  des  Regiments  an  der  Vertheidigung  von  Brüssel,  siehe  K.  A..  F.  A. 
Niederlande,  1708,  XII,  15. 


17 


— 260  — 


1713  am  Rhein,  ein  Bataillon  in  der  Vertheidigung  von  Freiburg ; 
Regiments-Commandant,  Obristlieutenant  Philipp  Ludwig  Freiherr  von  Betten- 
dorf, für  Auszeichnung  während  derselben,  zum  Obrist  befördert. 

1717  aus  den  Niederlanden  nach  Ungarn  gerückt,  kam  das  Regiment 
(drei  Bataillone  und  G-renadiere)  zu  der  Belagerung  von  Belgrad  und  focht 
auch  in  der  Schlacht  daselbst. 

1718  unter  den  als  Verstärkung  nach  Neapel  gesendeten  Truppen  wurde 
das  Regiment 

1719  nach  Sicilien  überschifft  und  nahmen  die  Grenadiere  an  der  Ein- 
nahme der  Liparischen  Inseln,  das  Regiment  (drei  Bataillone  und  die  Grena- 
diere) an  der  Schlacht  bei  Francavilla  theil,  dann  war  es  bei  der  Belagerung 
und  Einnahme  von  Messina. 

Diesbach.  1720  nahmen  zwei  Bataillone  und  die  Grenadiere  an  den 
Kämpfen  auf  West-Sicilien  theil,  das  3.  war  in  Messina  verblieben. 

1734—1735  noch  immer  in  Sicilien  stehend,  mussten  drei  Compagnien 
und  die  Grenadiere  unter  Obristwachtmeister  Kreuth  in  Palermo  (Castell 
al  Mare)  capitulieren,  drei  Compagnien  unter  Hauptmann  Riese  machten  die 
Vertheidigung  von  Trapani,  die  übrigen  Abtheilungen  jene  von  Syracus  mit, 
Regiments-Commandant  Obrist  Baron  Reisky  an  der  Leitung  derselben  her- 
vorragenden Antheil  genommen. 

1743  auf  dem  Ivriegs-Schauplatze  in  Italien  stehend,  focht  das  Regiment 
bei  Camposanto. 

Colloredo.  1744  machte  es  die  Unternehmung  gegen  Neapel  mit.  wo 
es  eine  Anzahl  kleinerer  fester  Plätze  in  den  Abruzzen  unterwarf. 

1745  bestand  das  Regiment  ein  glückliches  Gefecht  bei  Sarzana. 

1746  war  es  in  jenem  bei  San  Lazzaro,  dann  in  der  Schlacht  bei 
Piacenza,  in  welcher  Regiments-Commandant  Obrist  Graf  Gorani  sich  aus- 
zeichnete, weiters  in  der  Schlacht  bei  Rottofreno,  bei  der  Einnahme  von 
Genua  und  der  Vorrückung  an  den  Var. 

1747  zwei  Bataillone  bei  der  Belagerung  von  Genua,  das  3.  sich  bei 
Vertheidigung  der  Verschanzungen  auf  dem  Col  de  1’ Assiette  (Fenestrelles  i 
sehr  ausgezeichnet. 

Anton  Colloredo  (Alt-)1).  1756  auf  dem  Kriegs-Schauplatze  in  Böhmen, 
zwei  Bataillone  unter  Obrist  Graf  Lacy  sich  in  der  Schlacht  bei  Lobositz 
ausgezeichnet 2). 

1757  das  Regiment,  sowie  die  Grenadiere,  in  der  Schlacht  bei  Prag,  dann 
bei  Vertheidigung  dieser  Festung,  ferner  in  dem  Treffen  bei  Görlitz,  endlich 
in  der  Schlacht  von  Breslau.  Später  als  Besatzung  in  Breslau  stehend,  gerieth 
es  durch  die  Capitulation  vom  21.  December  in  Kriegsgefangenschaft. 

1758  fochten  die  Grenadiere  im  Corps  Lacy  bei  Kronau,  das  reorganisierte 
Regiment  mit  Altszeichnung  bei  Hochkirch. 

1759  bei  der  Haupt- Armee,  ohne  Gefecht. 

1760  ein  Bataillon  unter  Major  Mat  er  na  in  der  Vertheidigung  von 
Dresden,  das  Regiment  bei  dem  Zuge  Lacy’s  nach  Berlin  und  in  der  Schlacht 
bei  Torgau. 

1761  kamen  nur  die  Grenadiere  bei  der  Erstürmung  von  Schweidnitz 
in  das  Feuer. 

1762  das  Regiment  in  dem  Gefechte  bei  Reichenbach,  zwei  Compagnien 
in  der  Vertheidigung  von  Schweidnitz. 

1778  bei  der  Armee  in  Mähren,  war  ein  Bataillon  unter  Oberst  Freiherr 
von  Hutten,  welcher  mit  dem  MTO.  decoriert  wurde,  in  dem  Gefechte  bei 
Weisskirchen. 

Die  Grenadiere  (Bataillon  Provera)  bei  der  Haupt-Armee. 


‘)  Zum  Unterschiede  von  dem  Regimente  Carl  Colloredo  (Xr.  40''  so  genannt. 

2)  ..Lacy  liat  an  diesem  Tage  mit  seinem  braven  Regiment«  die  Armee  gerettet." 
(Relation  Browne’s.) 


- 261  — 


Kaunitz.  1788  das  3.  (Oberstlieutenant-)  Bataillon  im  Corps  Coburg 
bei  der  Belagerung  von  Cliotin  (Gefecht  bei  Dolinjani)  mit  Auszeichnung 
gelochten.  Bataillons  - Commandant  Major  (dann  Oberstlieutenant)  Joseph 
Lind  e von  Linden  wiederholt  wegen  guter  Führung  desselben  belobt1). 

1789  zeichnete  es  sich  durch  seine  unerschütterliche  Standhaftigkeit  in  dem 
Gefechte  bei  Wallje-Szaka  (Vale-Saka)  erneuert  aus,  ebenso  in  der  Schlacht 
bei  Foksani.  wo  sich  freiwillig  das  ganze  Bataillon  zum  Sturme  auf  das  Kloster 
Samuel  meldete;  ausser  dem  Oberst  von  Linde,  noch  Oberlieutenant  von  Linde 
und  Lieutenant  Wamberd  bei  der  Einnahme  des  Klosters  Dragoj-Obidenj 
sich  ausgezeichnet.  Oberst  von  Linde  erhielt  den  MTO. 

Ebenso  brav  hielt  sich  das  Bataillon  in  der  Schlacht  bei  Martinestie. 

1790  stand  das  Bataillon  in  Siebenbürgen. 

Die  Grenadiere  waren  in  diesem  Feldzuge  nicht  ausmarschiert. 

1793  das  Leib-Bataillon  auf  den  Kriegs-Schauplatz  in  die  Niederlande 
gerückt,  focht  bei  Aldenhoven.  Somagne,  Glisuelle  und  kam  dann  zur  Be- 
lagerung von  Maubeuge,  später  zu  jener  von  Valenciennes ; bei  dem  Sturme 
am  25.  Juli  Major  Franz  Baron  Bender  sich  ausgezeichnet.  Im  Vereine  mit 
dem  nachgerückten  Oberst-Bataillon  wurde  es  nun  wieder  vor  Maubeuge  ver- 
wendet (Gefecht  bei  Merbes-le-Chäteau),  später  wieder  getrennt,  fochten  drei 
Compagnien  des  Leib-Bataillons  bei  Menin,  das  ganze  Bataillon  bei  Marchiennes 
und  mit  besonderer  Auszeichnung  bei  Orchies,  dann,  sowie  das  2.  Bataillon, 
bei  der  Einnahme  von  Marchiennes.  Die  Grenadiere  (Bataillon  Dietrich)  erst 
gegen  Ende  des  Jahres  an  den  Rhein  gerückt. 

1794  war  das  Regiment  (nunmehr  drei  Bataillone  stark)  in  der  Schlacht 
bei  Landrecies,  in  jenen  von  Tourcoing,  Charleroi  und  Fleurus,  dann  Rückzugs- 
Gefecht  bei  Henri-Ohapelle.  Die  Grenadiere  sich  bei  Kaiserslautern  brav  gehalten. 

1795  fochten  zwei  Bataillone  (das  3.  am  Nieder-Rhein  verbheben)  in 
dem  Treffen  bei  Handschuhsheim  und  bei  dem  Sturme  auf  Mannheim,  bei 
diesem  auch  die  Grenadiere,  Hauptmann  Wenzel  Neumann  sich  ausgezeichnet; 
einzelne  Abtheilungen  noch  bei  Pfeddersheim  und  Frankenthal. 

1796  focht  das  Oberst-Bataillon  bei  Kenzingen  (Oberkirch),  das  Regiment 
kam  dann  in  das  zur  Deckung  Tyrols  bestimmte  Corps  und  machte  die  Gefechte 
bei  Kempten,  Isny  und  Freiburg  mit,  dann  die  Schlacht  bei  Schliengen  und 
rückte  später  zu  der  Belagerung  von  Kehl. 

Die  Grenadiere  unter  Erzherzog  Carl  bei  Malsch,  Amberg  (hier  auch 
das  3.  Bataillon)  und  Würzburg  gelochten,  dann  gleichfalls  bei  der  Belagerung 
von  Kehl. 

1797  das  1.  Bataillon  mit  Bravour  die  Schwabenschanze  vor  Kehl  er- 
stürmt, später  das  Regiment  in  dem  Gefechte  bei  Diersheim,  wo  es  grosse 
Verluste  erlitt. 

1799  mit  drei  Bataillonen  im  Corps  Hotze  (Vorarlberg)  eingetheilt,  focht 
das  3.  Bataillon  unter  Oberstlieutenant  Patek  bei  Feldkirch  (11.  und  22.  März), 
das  Oberst-Bataillon  bei  der  Erstürmung  des  Luciensteiges,  das  Regiment  in 
dem  Gefechte  bei  Frauenfeld  tapfer,  aber  mit  grossen  Verlusten,  insbesonders 
an  Gefangenen.  An  der  Schlacht  bei  Zürich  nahm  nur  ein  Bataillon  theil, 
jedoch  auch  die  Grenadiere  (Bataillon  Tegetthoff),  die  bisher  in  Deutschland 
gestanden  und  bei  Ostrach,  insbesondere  aber  bei  Stockach  mit  besonderer 
Tapferkeit  gekämpft  hatten  ; das  Regiment  war  noch  in  den  Gefechten  bei  Uetli  im 
Monate  August,  wo  zwei  Compagnien  in  Gefangenschaft  geriethen,  dann  in  der 
zweiten  Schlacht  bei  Zürich ; die  nach  Deutschland  rückgekehrten  Grenadiere 
bei  der  Erstürmung  von  Mannheim. 

1800  die  Grenadiere  in  den  Schlachten  bei  Engen.  Möskirch  und  Biberach  ; 
das  Regiment  in  dem  Gefechte  bei  Füssen  (das  3.  Bataillon  den  Galgenberg 
standhaft  vertheidigt). 

In  der  Schlacht  bei  Hohenlinden  erlitt  das  Regiment,  sowie  die  Grenadiere, 
grosse  Verluste;  Regiments-Commandant  Oberst  Richter  wegen  guter  Führung 
desselben  belobt ; es  focht  dann  noch  bei  Salzburg,  Schwanenstadt,  Asten ; 
Hauptmann  Franz  Müller  aussertourlich  zum  Major  befördert. 


’)  Aussertourlich  zum  zweiten  Oberst  befördert. 


— 262  — 


1805  mit  allen  fünf  Bataillonen  auf  dem  Kriegs-Sckauplatze  in  Deutsch- 
land, war  das  Regiment  in  den  Gefechten  bei  Günzburg  und  Jungingen  und 
gerieth  am  17.  October  bei  Trochtelfingen  mit  dem  Corps  Werneck  in  Kriegs- 
gefangenschaft. Ein  Detachement  (ca.  100  Mann  unter  Hauptmann  Franken- 
busch) schlug  sich  nach  Tyrol,  zum  Corps  Rokan,  durch. 

Ein  6.  Bataillon  in  der  Schlacht  bei  Austerlitz  gefochten. 

1809  im  3.  Corps  (Hohenzollern)  eingetheilt,  focht  das  Regiment  bei 
Hausen  (Abensberg)  und  Eggmühl,  wo  es  im  Vereine  mit  Wenzel  Colloredo 
Kr.  56  den  Rückzug  deckte,  aber  grosse  Verluste  erlitt  und  blieb  dann  in 
Ob  er- Oesterreich  zurück. 

Erst  Anfangs  Juni  zur  Haupt-Armee  gezogen,  machte  es  die  Schlacht 
bei  Wagram  mit.  Oberst  Luxem,  Hauptmann  Graff  in  diesem  Feldzuge  als 
besonders  ausgezeichnet  genannt.  Die  Grenadiere  (Bataillon  Cappyi  bei  Regens- 
burg, Aspern,  Wagram  und  Znaym  gefochten. 

Die  2.  Depot-Compagnie  bei  der  Vertheidigung  von  Sandomierz.  dann  in 
Galizien;  Capitain-Lieutenant  Laux  wegen  guter  Führung  derselben  befördert. 

1813  das  Regiment  (zwei  Bataillone)  in  der  Schlacht  bei  Dresden  mit 
grossem  Verluste,  dann  Gefecht  bei  Ar  besau,  später  mit  drei  Bataillonen  in  der 
Schlacht  bei  Leipzig,  endlich  bei  Hochheim:  die  Grenadiere  Bataillon  Moese) 
bei  Hanau  gefochten.  Das  Landwehr-Bataillon  bei  der  Belagerung  von  Dresden 
verwendet.  Regiments-Commandant  Oberst  Luxem  und  fünf  Officiere  belobt. 

1811  anfänglich  in  Genf  stationiert,  nahmen  die  Abtheilungen  des 
Regiments  an  der  Vorrückung  gegen  Lyon,  Gefecht  bei  Bourg-en-Bresse  und 
an  einer  Reihe  von  Gefechten  in  Savoyen  ehrenvollen  Antheil.  so  bei  Chambery, 
Meximieux,  Annecy,  Archamp,  Saint-Julien  u.  A.  Die  Grenadiere  bei  der 
Blockade  von  Besanpon,  dann  Bedeckung  des  Hauptquartieres.  ebenso  das 
nach  Savoyen  nachgerückte  Landwehr-Bataillon. 

1815  verblieb  das  Regiment  in  Galizien,  ein  Bataillon  bei  der  Wieder- 
Occupation  des  Tarnopoler  Kreises  verwendet;  die  Grenadiere  als  Bedeckung 
des  Hauptquartieres  in  Paris  eingezogen. 

1821  anlässlich  der  Unruhen  in  Piemont  nach  Italien  gerückt,  trat  das 
Regiment  nicht  in  Action. 

Hochenegg.  1816  das  Landwehr-Bataillon  bei  der  Besetzung  von 
Krakau,  Detachements  in  dem  Gefechte  bei  Limanow.  Abtkeilungen  des  im 
Werb-Bezirke  hegenden  3.  Bataillons  bei  Bekämpfung  der  gegen  den  Adel 
und  Grundbesitz  gerichteten  insurrectionellen  Bewegung  mit  Erfolg  verwendet. 
Bataillons-Commandant  Major  Joseph  von  Fejerväry  wurde  mit  dem  LO. 
ausgezeichnet. 

1818  war  das  Regiment  bei  Unterdrückung  des  Aufstandes  in  Prag, 
woselbst  es  in  Garnison  verblieb. 

Das  1.  Landwehr-Bataillon,  zur  Armee  nach  Italien  gesendet,  bei  der 
Belagerung  von  Peschiera,  dann  Besatzung  daselbst : das  3.  Bataillon  im  Corps 
Simunich  nach  Ungarn  gerückt,  in  dem  Gefechte  bei  Kosztolna.  Xädas,  der 
Einnahme  von  Tyrnau  und  Belagerung  von  Leopoldstadt.  Die  Grenadiere 
(Bataillon  Hora)  Bedeckung  des  kaiserlichen  Hoflagers  in  Olrnütz. 

Weiden.  1819  das  anfänglich  vor  Leopoldstadt  stehende  3.  Bataillon 
später  zu  der  Cernierung  von  Komorn  (Gefecht  am  26.  April  : das  1.  zur 
Bewachung  der  galizischen  Grenze  gegen  einen  etwaigen  Einfall  der  Insur- 
genten,  dann  im  Corps  Vogel  auch  nach  Ungarn  gerückt.  Im  Sommer-Feldzuge 
fochten  die  Grenadiere  bei  Szered,  Sckintau.  Pered.  Komorn  2.  und  11.  Juli  . 
Szöreg  und  Temesvär,  das  3.  und  1.  Bataillon  bei  Raab  (Marczaltö).  Szegedin 
und  Temesvär,  das  1.  Bataillon  noch  Gefecht  bei  Kostil. 

Das  in  Italien  stehende  Landwehr-Bataillon  mit  Auszeichnung  bei 
Novara  gefochten. 

Für  Auszeichnung  in  diesen  Feldzügen  erhielten  : 

MTO.  C.  Regiments-Inhaber  FZM.  Weiden. 

EKO.3.  Oberlieutenant  August  Würtk  Edler  von  Hartmühl. 


263  - 


MVK.  Regiments-Commandant  Oberst  Carl  von  Mainone;  Oberstlieute- 
nant Franz  Schneider  von  Dillenburg;  die  Majore  Ignaz  Drathschmidt 
von  Bru'ckheim  und  Johann  Ritter  von  Neuwirth;  die  Hauptleute  Stephan 
Peltsarszky  und  Franz  Preissler;  die  Oberlieutenants  Alois  Mayer, 
Heinrich  Lohr,  Leopold  Fischhof1). 

Kronprinz  von  Preussen.  1859  bildete  das  Regiment  (drei  Feld-  und 
das  Grenadier-Bataillon)  die  Besatzung  von  Peschiera,  nahm  an  der  Verthei digung 
dieser  Festung  ehrenvollen  Antheil  und  kam  dann  nach  Verona,  wohin  auch 
das  4.  Bataillon  nachgerückt  war. 

Das  5.  Bataillon  Besatzung  in  Pest. 

1866  im  6.  Corps  der  Nord- Armee  eingetheilt,  erlitt  das  Regiment  in 
dem  Treffen  bei  Nachod,  bei  dem  mit  Bravour  ausgeführten  Sturme  auf  den 
Wenzelsberg  zurückgeworfen,  im  Rückzüge  von  Cavallerie  angefallen, bedeutende 
Verluste;  ebenso  focht  es  in  der  Schlacht  von  Königgrätz  (Rozbefitz). 

Das  4.  Bataillon  stand  in  der  Brigade  Trentinaglia  in  Krakau. 

Decoriert  wurden  in  diesem  Feldzuge  mit: 

LO.  Dem  vor  dem  Feinde  gefallenen  Regiments-Commandanten  Oberst 
Alphons  Grafen  Wimpffen,  nachträglich  zuerkannt. 

EKO.3.  Major  Johann  Bezard. 

MVK.  Regiments-Commandant  Oberst  Peinlich  (für  Auszeichnung  bei 
seinem  früheren  Regimente)2) ; Hauptmann  Gustav  Langer  ; die  Ob  er  Lieutenants 
Eduard  Kowälow  und  Moriz -Dittrich. 

Tapferkeits-Medaillen. 

Silberne 


1789 

Goldene 

Silberne 

3 

Goldene 

1846  1 

I.  Cl. 

II.  Cl. 
1 

1793-1801 

2 

42 

1848  — 

5 

7 

1805 

— 

— 

1849  1 

4 

18 

1809 

1 

3 

1859  — 

— 

— 

1813-1815 

— 

2 

1866  1 

6 

22 

Adjustierung. 

1726  weisser  Rock,  rothe  Aermel-Aufsckläge ; 

1738  weisser  Rock,  blaue  Aufschläge ; 

1743  weisser  Rock,  rothe  Aufschläge ; 

1757  weisser  Rock,  Camisol  und  Unterfutter,  blaue  Aufschläge  ; 

1760  weisser  Rock,  gelbe  Aufschläge ; 

1767  weisser  Rock,  krebsrothe  Egalisierung,  weisse  Knöpfe: 

1868  dunkelblauer  Waffenrock,  krebsrothe  Egalisierung,  weisse  Knöpfe. 


’)  Ferner  Oberstlieutenant  Reichard,  Major  Hubatsehek  und  Oberlieutenant 
Baron  Leonhardi  für  Auszeichnung  in  ihren  früheren  Regimentern  u.  zw.  Nr.  57.  9, 
beziehungsweise  11. 

'-)  Deutschmeister  Nr.  4. 


21. 

Böhmisches  Infanterie-Regiment. 

Ergänzungs  - Bezirks  - Commando:  Caslau. 

(1888)  Abensperg  und  Traun,  Otto  Ferdinand  Graf  von,  FM. 

(f  zu  Hermannstadt  den  10.  Februar  1748). 

(Das  Regiment  bat  diesen  Namen  auf  immerwährende  Zeiten  zu  führen.) 

Inhaber. 

(1887)  Welsersheimb,  Zeno  Graf,  FZM. 

Errichtung  und  nachgefolgte  Veränderungen.  1733  laut  Convention 

vom  4.  November  durch  den  Obristen  Grafen  Colmenero  im  Bei  che  auf- 
gestellt (zwölf  Compagnien  auf  eigene  Kosten,  die  übrigen  fünf  gegen  Empfang 
des  Werb-Geldes ')• 

1747/1748  Abtheilungen  (je  eine  Compagnie)  der  aufgelösten  Begimenter 
Kheul  und  Traun  incorporiert. 

Seit  1769  führt  das  Begiment  die  Nummer  21. 

1860  ein  Bataillon  an  das  neu  aufgestellte  Linien-Infanterie-Begiment 
Nr.  75,  1883  ein  Bataillon  an  das  Infanterie-Begiment  Nr.  98  abgegeben. 

Ergänzung.  Von  1766 — 1806  hatte  das  Begiment  einen  JVerbe-Bavon 
im  fränkischen  Kreise.  1771  (1781)  erhielt  es  den  ständigen  W erb-Bezirk  in 
Böhmen.  Bidsower  Kreis  mit  der  Stabs-Station  Jicin.  dazu  von  1782  an  einen 
Aushilfs-Bezirk  in  Galizien,  im  Stanislauer  Kreis. 

1807  erhielt  das  Begiment  Theile  des  Königgrätzer  und  Chrudimer 
Kreises* 2)  als  Werb-Bezirk  und  war  eine  kurze  Zeit  Josephstadt,  später  Chrudim 
Haupt-Werb-Bezirks-Station.  1830  endlich,  bei  einer  erneuerten  Verschiebung 
der  Werb-Bezirke,  erhielt  das  Begiment  hauptsächlich  den  Caslauer  Kreis  vom 
Infanterie-Begiment  Nr.  28  und  ist  seither  Caslau  Sitz  des  IVerb-Bezirks- 
(Ergänzungs-Bezirks-)Commandos. 

Grenadier-Division.  Von  1769 — 1797  stand  dieselbe  mit  jener  von 
Nr.  11  und  18  imverändert  im  4.  böhmischen  Bataillon:  in  dem  Feldzüge 
1799/1801  bildeten  die  Divisionen  von  Nr.  54  und  42,  in  jenem  von  1S09  die 
von  Nr.^>7  und  18  mit  der  des  ßegiments  ein  Bataillon.  Von  1810 — 1818  waren 
die  Divisionen  von  Nr.  21.  18  und  17  in  einem  Bataillon  vereint.  181S  statt  der 
Division  von  Nr.  17,  jene  von  Nr.  28  in  das  Bataillon  eingetheilt.  in  welcher 
Formation  dasselbe  bis  zur  Auflösung  (1852)  verblieb. 


')  Das  Regiment  erhielt  einen  Cadre  von  Unterofficieren  und  Spielleuten  von  einer 
Anzahl  älterer  Regimenter. 

2)  Von  den  nach  Mähren  überwiesenen  Regimentern  Nr.  57  und  15;  der  Bidsower 
Kreis  iibergieng  an  Nr.  IS. 


— 265  - 


Friedens-Garnisonen.  1736Lombardie, ,1739.Banat,  1748  im  Mailändischen, 
1749  Siebenbürgen  (Schässburg),  1753  Mureck — Cilli,  1755  Marburg,  1763 
Königgrätz,'  1768  Chlumetz,  1772  Neu-Bidsow,  1782  Jicin,  1784  Pless,  1790 
Breisach.  1798  Deutschland,  1802  Jicin,  1806  Jicin,  1808  Josephstadt.  1810  König- 
grätz, 1812  Josephstadt,  1814  Prag.  1815  Josephstadt.  1816  Prag,  1817  Clirudim. 
1819  Mantua,  1821  Neapel,  1823  Verona,  1829  Cremona,  1831  Rovigo,  1833 
Mantua.  1834  Mailand,  1836 — 1838  Piacenza,  1839  Mailand,  1840  Verona,  1849 
Florenz.  1850  Perugia.  1853  Pesaro.  1854  Piacenza.  1857  Mailand,  1859  Roveredo. 
1860  Montebello,  1862  Vicenza.  1863  Zara  1867  Wien,  1873  Josephstadt,  1878 
Mostar,  1879  Graz,  1880  Prag,  1881  Riva,  1886  Caslau,  1890  Kuttenberg. 

Regiments-Knaben-Erziehungshaus.  1782  zu  .Jicin  activiert,  1815  nach 
Josephstadt  verlegt. 


Regiments-Inhaber. 


1733  Golmenero  de  Valderios,  Franz 
Ludwig  Graf,  Obrist — GFWM. 

1734  Schulenburg-Oyenhausen,  Lud- 
wig Ferdinand  Graf,  Obrist  — 
FZM. 

1754  Arenberg,  Carl  Raimund  Herzog 
von,  GFWM.— FM.1). 

1778  Gemmingen-Hornberg,  Sigmund 
Freiherr  von,  FML. — FZM. 

1807 — 1808  unbesetzt. 

1808  Rohan,  Victor  Ludwig  Prinz. 
FML. 

1810  Gyulai  von  Maros-Nemeth  und 
Nädaska,  Albert  Graf,  FML. — 
FZM. 


1835  Paumgartten,  Johann  Freiherr 
von,  FML. 

1849  Schwarzenberg,  Felix  Fürst, 
FML. 

1852  Leiningen- Westerburg, Christian 
Graf,  FML. 

1857  Reischach,  Sigmund  Freiherr 
von,  FML. — FZM. 

1878  Mondei,  Friedlich  Freiherr  von. 
FML. -FZM. 

1887  Welsersheimb,  Zeno  Graf. 
FML.— FZM 


Regiments-Commautlanten. 


1733  der  Inhaber  Obrist  Graf  Col- 
menero. 

1734  Sterndahl,  Obristlieutenant. 
1734  der  Inhaber  Obrist  Graf  Scliulen- 

bur  g. 

1736  Willinger  von  Au,  Obrist. 

1737  Sachsen- Hildburghausen, 
Ludwig  Friedrich  Prinz,  Obrist. 

1740  Schauer  von  Augenburs;. 
Obrist. 

1742  Elberfeld,  Hermann  Freiherr 
von.  Obrist. 

1745  Binder  von  Kriegeistein, 
Obrist. 

1748  Partini  von  Neuhof,  Freiherr 
von,  Obrist. 

1756  Lindainer  von  Rosen,  Svlvius, 
Obrist. 

1763  Normann,  Ernst  Freiherr  von, 
Oberst. 

1768  H e r b er  s t ein,  Adam  Graf.  Oberst, 
1771  Fröhlich  von  Freudenstein. 
Oberst. 

1777  Bi  ela,  Carl  Freiherr  von,  Oberst. 
1784  Carrato,  Carl,  Oberst. 

1790  Heister,  Philipp  Graf,  Oberst. 


1793  Walsch,  Johann  Graf,  Oberst. 

1797  Pietsch.  Johann,  Oberst. 

1799  Frey  tag,  Arnold,  Oberst. 

1801  Wacquant-Geozelles,  Theo- 
dor Freiherr  von,  Oberst. 

1807  Alstern,  Johann  Chevalier, 
Oberst. 

1809  Krause,  Ludwig  von,  Oberst. 

1813  Müller  vonHohentlial,  Johann 
von,  Oberst. 

1821  Oklopsia  von  Kukburg,  Lukas, 
Oberst. 

1825  D’Aspre.  Constantin  Freiherr, 
Oberst. 

1831  Wan  ja,  Johann,  Oberst. 

1838  We  n g er  s ky,  Eduard  Graf, Oberst. 

1839  Rousseau  d’Happoncourt, 
Leopold  Chevalier,  Oberst. 

1843  Böhm.  Anton,  Oberst. 

1846  Döll  von  Grünheim,  Carl, 
Oberst. 

1848  Kielmannsegg,  Alexander  Graf, 
Oberst. 

1849  Teuchert,  Carl,  Oberst. 

1853  Brandenstein,  Friedrich  Her- 
mann, Oberst. 


‘)  War  früher  Inhaber  eines  1748  aufgelösten  Wallonen-Begiments. 


266  - 


1855  Adelsberger  von  Illigenthal, 
Carl,  Oberst. 

1857  Schulz,  Carl,  Oberst. 

1866  S achs en -Weimar -Eis enach, 
Gustav  Prinz  zu,  Oberst. 

1866  Lebzeltern,  Alexander  Kitter 
von,  Oberst1). 

1866  W ober,  August  Freiherr  von, 
Oberst. 

1866  Catty,  Norbert,  Oberst. 

1878  Machek,  Ernst,  Oberst. 


1877  Mainone  von  Mainsberg. 
Wilhelm,  Oberst. 

1878  Ott  Edler  von  Ottenkampf, 
Theodor.  Oberst. 

1883  Schmidl  von  Paklanberg, 
Carl  Kitter  von,  Oberst. 

1887  Spengel,  Anton,  Oberst, 

1889  Kirchhammer.  Alexander. 
Oberst. 

1895  Görtz,  Gustav  von.  Oberst. 


ReserTe-Commandanten. 


1869  Pehm,  Carl  Oberst. 

1871  Crompton,  Friedrich,  Oberst- 
lieutenant— 0 b er  st. 

1875  Yeigl,  Franz,  Oberstlieutenant — 
Oberst. 


1877  Küttig,  Albin.  Oberstlieutenant. 

1878  Kocziczka  Edler  von  Frei- 
bergswall, Wenzel,  Oberst. 

1879  Hopels  von  Mirnach.  Carl, 
Oberstlieutenant — Oberst. 


Tor  dem  Feinde  gefallene  höhere  Offleiere. 

1734  Regiments-Inhaber  GFWM.  Colmenero  bei  Guastalla  j. 

1761  Major  I) ' 0 s t e i n bei  der  Erstürmung  von  Schweidnitz  j. 

1799  Major  Wenzel  Czermak  an  seiner  in  dem  Gefechte  bei  Frauen- 
feld erhaltenen  schweren  Verwundung  gestorben. 

1814  Major  Anton  Pfleger  von  Lindenfeld  in  dem  Gefechte  bei 
St.  Georges  y. 

1814  Major  Metzen,  Commandant  des  Landwehr-Bataillons,  an  den 
erhaltenen  Wunden  gestorben. 

1848  Oberstlieutenant  Eugen  Freisauff  von  Neudegg  bei  Goito 
(30.  Mai)  tödtlich  verwundet,  gestorben. 

1849  Regiments-Commandant  Oberst  Alexander  Graf  Ivielmannsegg 
bei  Novara  schwer  verwundet,  im  Mai  in  Mailand  gestorben. 


Feldzüge. 

Schulenburg.  1737  stand  das  Regiment  mit  zwei  Bataillonen  bei  der 
Armee  im  Banate. 

1738  sich  in  dem  Treffen  bei  Kornia  ausgezeichnet, 

1739  war  das  Regiment  in  der  Haupt-Armee. 

1741  in  das  Corps  Klievenhiiller  eingetheilt.  war  das  Regiment 

1742  bei  der  Einschliessung  von  Linz,  unter  seinem  Commandanten 
Obersten  Baron  Elberfeld  die  gegen  Gailneukirchen  ausgefallenen  Franzosen 
siegreich  zurückgewiesen. 

1743  stand  das  Regiment  vor  Eger  und  nahm  später  an  der  Erstürmung 
von  Pfaffenhofen  tlieil. 

1744  gerieth  ein  Bataillon,  als  Besatzung  in  Prag,  in  Folge  Capitulation 
in  Kriegsgefangenschaft. 

1745  machte  das  Regiment  den  Feldzug  am  Main  mit  und  rückte  im 
Herbste  nach  Italien,  wo  es 

1746  bei  Piacenza  und  Rottofreno,  dann  bei  der  Einnahme  von  Genua 
kämpfte. 

1747  Belagerung  von  Genua. 

Arenberg.  1757  mit  zwei  Bataillonen  und  den  Grenadieren  in  der 
Armee  Daun’s  beiKolin,  Breslau  undLeutlien  (liier  nur  ein  Bataillon  . gefockten. 

Regiments-Inhaber  F.YIL.  Arenberg  für  Gabel  Grosskreuz  des  JITO. 
erhalten. 


9 Hat  das  Commando  nicht  übernommen. 


— 267  — 


1758  Schlacht  bei  Hochkirch. 

1759  Schlacht  bei  Kunersdorf,  hier  sich  die  Grenadiere  besonders  aus- 
gezeichnet (zwei  Bataillone  unter  Führung  des  Obersten  Kor  mann  des 
Regiments);  Grenadier-Hauptmann  Christian  Binder  von  Kriegeistein 
wurde  mit  dem  MTO.  decoriert. 

1760  die  Grenadiere  erneuert  sich  durch  Vertkeicligung  von  Arnsdorf 
hervorgethan;  das  Regiment  bei  Torgau  gefochten,  ein  Bataillon  das  Dorf 
Siptitz  tapfer  vertheidigt. 

Das  3.  Bataillon  Besatzung  in  Glatz. 

1761  ein  Bataillon  bei  der  Erstürmung  von  Schweidnitz. 

1762  gehörte  das  Regiment  in  den  Verband  der  Reichs-Armee  und 
zeichnete  sich  bei  Freiberg  aus. 

Gemmingen.  1778/79  Regiment  und  Grenadiere  (Bataillon  Carrato) 
bei  der  Armee  in  Böhmen,  ohne  an  einer  grösseren  Action  theilzunehmen. 

1792  zwei  Bataillone  bei  der  Armee  am  Nieder-Rhein,  Verteidigung 
von  Pellingen. 

1793  Belagerimg  und  Einnahme  von  Maynz,  das  Oberst-Bataillon  bei 
Einnahme  der  Weissenburger  Linien  sich  ausgezeichnet. 

Die  Grenadiere  (Bataillon  Walsch)  in  den  Niederlanden,  Erstürmung 
des  Camp  Cesar.  dann  Belagerimg  von  Maubeuge. 

1791  war  das  Regiment  auf  den  Kriegs-Schauplatz  nach  den  Nieder- 
landen gerückt  und  machte  die  Kämpfe  an  der  Sarnbre,  Schlacht  b'ei  Tourcoing, 
dann  Gefecht  bei  Sprimont  mit;  ein  Bataillon  Vertheidigung  von  Charleroi. 

Die  Grenadiere  an  der  Sarnbre,  bei  Erquelinnes,  Charleroi  u.  a.  0. 
gefochten. 

1795  das  Regiment  und  die  Grenadiere  bei  der  Belagerung  von  Mannheim; 
Grenadier-Hauptmann  Franz  von  Merville,  welcher  mit  einer  Grenadier-  und 
einer  Füsilier-Compagnie  eine  Flesche  im  heftigsten  Feuer,  ohne  einen  Schuss 
zu  thun.  erstürmte  und  später  gegen  wiederholte  Angriffe  behauptete,  erwarb 
sich  den  MTO. 

Drei  Compagnien  unter  Hauptmann  Czermak  ein  glänzendes  Gefecht 
bei  Elmstein  bestanden. 

1796  ein  Bataillon  in  der  Schlacht  bei  Würzburg,  ein  Bataillon  bei  der 
Belagerung  von  Kehl.  Hauptmann  Ernst  von  Oberdorf  für  wiederholt 
bewiesene  Tapferkeit  nachträglich  (1801)  mit  dem  MTO.  decoriert.  . 

Die  Grenadiere  bei  Kuppenheim,  Malsch,  Würzburg  und  vor  Kehl. 

Commandant  des  Bataillons,  Oberst  Pietsch  des  Regiments,  sich 
wiederholt  ausgezeichnet. 

1797  die  Grenadiere  nach  Italien  gerückt,  nicht  mehr  in  Action 
getreten. 

1799  erneuert  auf  dem  Kriegs-Schauplatze  in  Deutschland,  machte  das 
Regiment  unter  seinem  Commandanten  Oberst  Pietsch  in  der  Schlacht  bei 
Stockach  einige  glänzende  Bajomiett-Angriffe,  kam  dann  in  die  Schweiz  und 
zeichnete  sich  erneuert  bei  Frauenfeld  aus,  wo  es  viel  verlor,  dann  Schlacht 
bei  Zürich;  eine  Division  Wittikon  tapfer  vertheidigt;  in  dem  zweiten  Gefechte 
bei  Wittikon  schlug  sich  eine  bereits  von  Uebermacht  umringte  Division, 
in  Carres  formiert,  durch. 

Die  Grenadiere  (Bataillon  Juch)  bei  Stockach  sich  ausgezeichnet,  dann 
Schlacht  bei  Zürich,  endlich  vor  Mannheim. 

1800  stand  das  Regiment  in  Bayern  und  kämpfte  nur  bei  Hohenlinden. 

Die  Grenadiere  bei  Engen,  Möskirch,  Biberach,  Hohenlinden  gefochten. 

dann  Rückzugs-Gefecht  bei  Strasswalchen. 

1805  war  das  Regiment  zur  Armee  nach  Deutschland  bestimmt,  gelaugte 
jedoch  nur  bis  Waldmünchen  in  der  Ober-Pfalz,  wo  es  durch  die  Vorrückung 
Bernadotte’s  von  der  Armee  abgeschnitten  verblieb,  sich  dann  mit  dem  Corps 
des  Erzherzogs  Ferdinand  vereinigte  und  unter  Oberst  Wacquant  mit  Aus- 
zeichnung bei  Stecken  focht. 


— 268  — 


Roh  an.  1809  im  4.  Corps  der  Haupt-Armee  eingetheilt.  hatte  das 
Regiment  (Commandant  Oberst  Alstern)  die  Aufgabe,  bei  dem  Rückzuge  der 
Armee  durch  Regensburg,  die  dortige  Ponton-Brücke  zu  sichern  und  zeichnete 
sich  hiebei  insbesondere  das  2.  und  3.  Bataillon  durch  standhaftes  Festhalten 
der  Position  und  übwehr  mehrfacher  ungestümer  Angriffe  aus.  In  der  Schlacht 
bei  Aspern  war  es  eines  jener  Regimenter,  welche,  in  Carres  formiert,  die 
feindlichen  Cavallerie-Attaken  mit  unerschütterlicher  Ruhe  abwiesen;  ebenso 
zeichneten  sich  in  der  Schlacht  bei  Wagram  das  1.  Bataillon  unter  Oberst- 
lieutenant Müller  von  Hohenthal  und  das  3.,  Oberstlieutenant  Krause, 
bei  Vertheidigung  von  Baumersdorf  aus. 

Die  Grenadiere  (Bataillon  Stark)  bei  Hausen  und  Eggmükl  viel  verloren, 
dann  bei  Aspern  und  Znaym  gefockten. 

Albert  Gyulai.  1813  focht  das  Regiment  (drei  Bataillone)  in  der 
Haupt-Armee  bei  Dresden  und  Leipzig  (Kämpfe  um  Dölitz — Probstheida  i. 

Die  Grenadiere  (Bataillon  Oklopsia)  in  den  gleichen  Schlachten  mit- 
gewirkt; 

1814  ersteres  bei  Montereau  gekämpft,  dann  zur  Süd-Armee,  in  welcher 
es  die  Gefechte  bei  St.  Georges  und  Limonest  mitmachte. 

Die  Grenadiere  ebenfalls  in  der  Süd-Armee,  Treffen  bei  Maqon.  Kämpfe 
vor  Lyon. 

1815  bei  der  Haupt- Armee,  ohne  Gefecht,  Grenadiere  im  Reserve-Corps. 

1821  zwei  Feld-Bataillone  bei  der  Armee  gegen  die  Insurgenten  in 
Neapel,  Gefechte  bei  Colli  und  Pesco  Solido  (hier  nur  zwei  Compagnien). 

Paumgartten.  1848  stand  das  Regiment  (1.  und  2.  Feld-Bataillon i in 
Mailand  und  nahm  unter  seinem  Commandanten  Obersten  Döll  an  den 
dreitägigen  Strassenkämpfen  daselbst  ehrenvollen  Antheil;  später  stand  es 
als  Besatzung  in  Mantua  und  zeichnete  sich  in  dem  Gefechte  bei  Curtatone 
und  dem  Treffen  bei  Montanara  aus,  ebenso  bei  Goito. 

Das  1.  Landwehr-Bataillon  war  bei  der  Einnahme  von  Wien  und  kam 
dann  nach  Ungarn. 

Die  Grenadiere  (Bataillon  Yan  der  Mühlen)  bei  Bewältigung  des  Auf- 
standes in  Prag,  dann  vor  Wien. 

Felix  Schwarzenberg.  1849  das  Regiment  bei  Novara  ruhmvoll 
gefochten  (Vertheidigung  von  Torre  di  Quadro);  dann  bei  der  Einnahme  von 
Livorno. 

Das  1.  Landwehr-Bataillon  war  in  der  Schlacht  bei  Kapolna,  dann  im 
Verein  mit  dem  3.  Bataillon  im  2.  Corps  bei  der  Cernierung  von  Koinorn. 
wo  sie  mehrfache  Gefechte  bestanden  und  geriethen  in  dem  Treffen  bei  Puszta- 
Herkäly  (3.  August)  drei  Compagnien  in  Gefangenschaft. 

Für  Auszeichnungen  in  diesen  beiden  Feldzügen  wurden  decoriert  mit: 

MTO.  Regiments-Commandant  Oberst  Alexander  Graf  Kielmannsegg 
(gefallen,  nachträglich  zuerkannt). 

LO.  derselbe;  dann  die  Hauptleute  Joseph  Holzer  und  Johann  Ploehl. 

EKO.  3.  Major  August  Schreiner,  die  Hauptleute  Ludwig  Ritter  von 
Savageri,  Carl  Manger  von  Kirchsberg. 

3IVK.  Regiments-Commandant  Oberst  Carl  Döll  von  Grünheim1),  die 
Majore  Franz  Kriegeistein  Ritter  von  Sternfeld,  Franz  Augustinetz  und 
August  Schreiner;  die  Hauptleute  Sebald  Czappek.  Moriz  Bognär  von 
Korongk,  Alois  Fürst  Ruspoli.  Erwin  Steinhäuser  Ritter  von  Treuberg: 
die  Oberlieutenants  Hannibal  Wolff,  Georg  Babich,  Gustav  Freiherr  von 
Fichtl,  Leopold  Dossen.  Franz  Wottoczek;  die  Unterlieutenants  Emil 
Erben  und  Leopold  Krczmarz. 

GGVK.  Regiments-Caplan  Gustav  Adolph  Turin sky. 

Reischach.  1859  mit  drei  Feld-  und  dem  Grenadier-Bataillon  im 
5.  Corps  (Stadion)  eingetheilt.  focht  das  Regiment,  insbesondere  die  Grenadiere. 


')  Mittlerweile  zum  GM.  befördert. 


— 269  — 


mit  Auszeichnung,  aber  starkem  Verluste,  bei  Solferino;  das  4.  Bataillon  Be- 
satzung in  Mantua,  das  5.  in  dem  im  Juni  formierten  16.  Corps. 

Decoriert  wurden  mit: 

LO.  C.  Regiments-Inhaber  FML.  Reischach. 

LO.  Regiments-Commandant  Oberst  Carl  Schulz,  zweiter  Oberst  Gustav 
Prinz  zu  Sachsen-Weimar-Eisenach;  Oberstlieutenant  Johann  Freiherr 
Fröhlich  von  Salionze. 

EKO.3.  Major  Joseph  Sutter  von  Adeltreu;  Hauptmann  Laurenz 
Zaremba  und  Ferdinand  Heller. 

MVK.  Major  Joseph  Weyracher  von  Weidenstrauch;  die  Haupt- 
leute Johann  Meduna,  Ignaz  Schmitt  von  Kelilau,  Joseph  Junk,  Alois 
Prokesch  von  Nothhaft  und  Hugo  Graf  Erbach-Fürstenau;  die  Ober- 
lieutenants Vincenz  Bayerer,  Joseph  Schwarz,  Emanuel  Jer aczek,  Friedrich 
Lang,  Friedrich  Ritter  Zulehner  von  Rheinwart,  Rudolph  Merker;  die 
Unterlieutenants  Eduard  Pis  kur  und  August  Me  jer. 

GGVK.  Regiments-Caplan  Joseph  Seidl. 

1866  stand  das  Regiment  (1.,  2.  und  4.  Bataillon)  im  8.  Corps  der  Nord- 
Armee  und  focht  bei  Skalitz,  Königgrätz  und  Dub,  das  3.  Bataillon  war  in  der 
österreichisch-nassauischen  Division  Neipperg  eingetheilt  und  machte  das 
Gefecht  bei  Aschaffenburg  mit. 

Decoriert  wurden  mit : 

EKO.3.  Oberst  August  Freiherr  von  Wöber1). 

MVK.  Major  Gustav  Eckhardt  von  Eckhardtsburg;  die  Hauptleute 
Theodor  Neuwirth  und  Eugen  Kallina;  die  Oberlieutenants  Friedrich  Frei- 
herr von  Stein  zir  Lausnitz,  Otto  Lesonitzky,  Johann  Bayer  von 
Bayersburg  und  Anton  Schneider. 

Mondei.  1878  gehörte  das  Feld-Regiment  zu  den  Besatzungs-Truppen 
in  Süd-Dalmatien  und  fochten  die  beiden  ersten  Bataillone  bei  Livno,  das 
dritte  bei  Han — Prolog. 

Decoriert  wurden  mit: 

EKO.  3.  Regiments-Commandant  Oberst  Wilhelm  Mainone  von 
Mainsberg;  Oberstlieutenant  Carl  Freiherr  Kellner  von  Köllenstein. 

MVK.  Oberstlieutenant  Carl  Hopels;  die  Hauptleute  Wenzel  Nadherny 
und  Joseph  Weinrichter. 

Tapferkeits-Medaillen. 

Silberne 


1789-1790 

1792—1801 

Goldene 

3 

Silberne 

17 

1848  \ 

1849  ) 

Goldene 

2 

I.  CI. 

30 

II.  Cl. 

63 

1805 

— 

3 

1859 

3 

22 

43 

1809 

2 

5 

1866 

— 

5 

16 

1813—1815 

— 

5 

1878 

— 

5 

13 

Adjustierung'. 

1733  weisser  Rock,  blaue  Aermel-Aufschläge ; 

1757  weisser  Rock,  Camisol  und  Unterfutter,  blaue  Aufschläge; 

1767  weisser  Rock,  meergrüne  Egalisierung,  gelbe  Knöpfe ; 

1868  dunkelblauer  Waffenrock,  meergrüne  Egalisierung,  gelbe  Knöpfe 


1)  Mittlerweile  zum  Infanterie-Regimente  Nr.  45  transferiert. 


Dalmatinisches  Infanterie-Regiment. 

(1874)  Ergänzungs  - Bezirks  - Commando  : Spalato. 

(1888)  Lacy,  Franz  Moriz  Graf,  FM. 

(f  zu  Wien  den  24.  November  1801). 

(Das  Regiment  bat  diesen  Namen  auf  immerwährende  Zeiten  zu  führen.  ) 

Inhaber. 

(1871)  Weber,  Joseph  Freiherr  von,  FZM. 

Errichtung  und  nachgefolgte  Veränderungen.  1709  laut  Patent  vom 

13.  Februar')  durch  den  Geueral-F eldwachtmeister  Plischau  im  Reiche  auf- 
gestellt ; erhielt  als  Stamm  zwei  Compagnien  von  d’ Amant  (Kr.  12)  und  Gutteu- 
stein  (1748  aufgelöst)* 2 3 *). 

1711  eine  Compagnie  zur  Aufstellung  des  für  den  Dienst  in  Spanien 
formierten  Regiments  Toldo  (1720  aufgelöst).  1715  zwei  Compagnien  zu  jener 
des  Regiments  Hoensbroeck-Gelilen  (1721  aufgelöst)  abgegeben;  dagegen  1714 
einige  Compagnien  des  übernommenen  Regiments  Hildesheim  incorporiert. 
1731  erhielt  das  Regiment  bei  Auflösung  der  Auctions-Compagnien  4.  Bataillon) 
zwei  Compagnien  von  Bevern  (Kr.  29)  und  eine  von  Max  Starhemberg  (Kr.  24). 

1747  eine  Compagnie  des  aufgelösten  Regiments  Kheul.  1748  eine  von 
Traun,  sowie  das  ganze,  jedoch  im  Stande  sein-  herabgekommene  Regiment 
Hagenbach  incorporiert8). 

Seit  1769  führt  dasselbe  die  Kummer  22. 

1860  ein  Bataillon  an  das  neu  aufgestellte  Linien-Infanterie-Regiment 
Nr.  79,  1883  eines  an  Kr.  97  abgegeben. 

Ergänzung.  Yon  1766 — 1806  hatte  das  Regiment  einen  Werbe-Rayon 
im  schwäbischen  Kreis  (in  den  österreichischen  Yorlandenh  1771  )1781)  erhielt  es 
einen  ständigen  Werb-Bezirk  in  Mähren.  Znaymer  Kreis,  mit  der  Stabs-Station 
Znaym ; von  1775—1807  hatte  es  einen  Aushilfs-Bezirk  in  Galizien.  Brody  und 
Zloczöw.  Von  1807 — 1817  ergänzte  sich  das  Regiment  je  zur  Hälfte  aus  dem 
mährischen  Antheil  (ziemlich  unverändert)  und  dem  galizisclien  (Sanoker  Kreis  : 
Znaym  blieb  Werb-Bezirks-Station. 


b Vorverhandlungen  wegen  Aufstellung  dieses  Regiments  fanden  schon  1703  statt 
(K.  A.,  H.  K.  R.  170S  December.  260  und  270  Reg.)  und  sollte  dasselbe  ursprünglich  durch 
Obrist  Seckendorff  aufgestellt  werden. 

2)  Anfänglich  sollte  das  Regiment  auch  eine  Compagnie  de  Wendt  erhalten,  da  von 
diesem  Regiment«  aber  13  Compagnien  zur  Errichtung  des  Regiments  Bevern  (Nr.  29' 
abgegeben  wurden,  so  unterblieb  dieses. 

3)  Sowohl  das  Regiment  Hagenbach.  als  dieses,  hatten  in  den  letzten  Feldzügen  in 

Italien  grosse  Verluste  erlitten. 


- 271  - 


1817  wurde  das  Eegiment  mit  seiner  Ergänzung  an  das  Küstenland  und 
Istrien  überwiesen  (bis  1809  für  das  Infanterie-Begiment  Nr.  13),  Werb-Bezirks- 
Station  wurde  Triest1). 

1874  wurden  dem  Begimente  die  landeinwärts  gelegenen,  früher  zur 
Ergänzung  der  Kriegs-Marine  herangezogenen  Theile  der  Kreise  Bagusa  und 
Spalato  des  Königreiches  Dalmatien  zur  Ergänzung  bestimmt,  gleichzeitig  das 
Ergänzungs-Bezirks-,  sowie  das  Beserve-Commando  nach  Spalato  verlegt  und 
verblieb  in  Triest  nur  das  4.  Bataillon  und  eine  Expositur  des  Ergänzungs- 
Bezirks-Coramandos. 

Seit  1883  endlich  ergänzt  sich  das  Eegiment  ausschliesslich  aus  Dalmatien2). 

Grenadier-Division.  1769  mit  jener  von  Nr.  8 und  28  in  das  erste 
mährische  Bataillon  eingetheilt,  1770  die  Division  Nr.  28  mit  jener  von  Nr.  29 
aus  dem  5.  böhmischen  Bataillon  verwechselt. 

In  dem  Feldzuge  1799  — 1801  bildeten  die  Divisionen  von  Nr.  20  und  29, 
in  jenem  von  1809  die  Divisionen  von  Nr.  8 und  60  mit  der  des  Eegiments  je 
ein  Bataillon.  Yon  1810 — 1818  stand  selbe  mit  jener  von  Nr.  8 in  einem  Bataillon 
ä vier  Compagnien  vereint  und  wurde  1818  in  das  noch  aus  den  Divisionen 
von  Nr.  7 und  17  in  Inner-Oesterreich  formierte  Bataillon  eingetheilt,  in 
welchem  sie  bis  zur  Auflösung  (1852)  verblieb. 

Friedens-Garnisonen.  1713  Philippsburg,  1718 — 1739  in  der  Lombardie, 
1750  Cremona,  1763  Znaym,  1766  Nieder-Oesterreich,  1772  Znaym,  1781  Olmütz, 
1782—1792  Znaym.  1798  in  Bayern,  1801 — 1805,  1806—1809,  1810/11  Znaym, 
1812  Wien,  1814  Znaym,  1815  Verona,  1816  Treviso,  1817  Triest,  1820  Verona, 
1821  Neapel,  1822  Mantua,  1823  Triest,  1830  Parma,  1832 — 1848  Triest,  1849 
Peterwardein,  1851  Komorn,  1853  Pressburg.  1854  Ungvär,  1855  Graz,  1857 
Wien,  dann  Verona,  1860  Graz,  1861  Agram,  1863  Fiume,  1867  Ofen,  1869  Bagus a, 
1874  Görz,  1878  Bagusa,  1880  Zara,  1886  Cattaro,  1888  Castelnuovo,  1890  Zara. 

Regiments-Knaben-Erziehungshaus.  1782  in  Znaym  activiert,  von  1828 
an  wurden  die  Soldatenknaben  des  Eegiments  in  jenem  zu  Görz  ausgebildet. 


Regiments-Inhaber. 


1709  Pliscbau,  Engelhard  von, 
GFWM.-FML. 

1718  Laimpruch  zu  Epurg,  Franz  Carl 
Freiherr  von,  GFWM. 

1723  Brandenburg-Guimbach, 

Albrecht  Wolfgang  Markgraf  zu, 
GFWM.-FML. 

1734  Suckow,  Heinrich  Jakob  Frei- 
herr von.  FML. — FZM. 

1741  Roth,  Wilhelm  Moriz  Freiherr 
von,  GFWM. — FML. 

1748  Hagenbach,  Jakob  Ignaz  Frei- 
herr von,  FML.3). 


1757  SprechervonBernegg,  Salomon, 
FML.4). 

1758  Lacy,  Franz  Moriz  Graf.  FZM. — 
FM. 

1802  Sachsen-Coburg-Saalfeld, 

Josias  Prinz,  FM.5). 

1815  Nassau-Usingen,  Friedrich  Prinz, 
FM.6). 

1816  Leopold,  Prinz  beider  Sicilien. 
1851  W impften,  Franz  Graf,  FML. — 

FZM. 

1871  Weber,  Joseph  Freiherr  von, 
FML.— FZM. 


Zweite  Inhaber. 

Von  1816 — 1831  Tomassich,  Franz  Freiherr  von,  FML.;  von  1831—1840 
Collenbach,  Gabriel  Freiherr  von,  FML.;  von  1840 — 1849  Weiden,  Ludwig 
Freiherr  von,  FML.7);  von  1849 — 1851  Wimpffen,  Franz  Graf,  FML. 


9 Die  G-ebiete  von  Fiume  und.  Carlstadt  gehörten  auch  zum  Werb-Bezirke. 

!)  Das  Küstenland  wurde  dem  neu  aufgestellten  Begimente  Nr.  97  als  Ergänzungs- 
Bayon  überwiesen. 

3)  War  von  1745 — 1748  Inhaber  eines  1748  aufgelösten  Begiments. 

4)  Dessgleichen  von  1744—1749  Inhaber  eines  Graubündtner  Begiments  in  kaiser- 
lichem Dienste. 

5)  Von  1769 — 1801  Inhaber  des  aufgelösten  leichten  Dragoner-Begiments  Nr.  6. 

6)  War  von  1781 — 1806  Inhaber  des  jetzigen  5.  Dragoner-Begiments,  war  1806  bei 
Schaffung  des  Bheinbundes  aus  dem  kaiserlichen  Dienste  getreten. 

7)  Wurde  1849  Inhaber  des  Infanterie-Begiments  Nr.  20. 


Regiments-Commandanten. 


1709  Hohenfeld,  Otto  Heinrich  Graf, 
Obristlieutenant — Obrist. 

1717  Leeuven.  Johann,  Obrist. 

1727  Rabenau,  Heinrich,  Obrist. 

1730  Pestalozzi,  Franz,  Obristlieu- 
tenant— Obrist. 

1739  Sprecher  von  Bernegg, 
Salomon,  Obrist. 

1741  Cavriani,  Franz  Carl  Graf, 
Obrist. 

1745  Boucheporne,  Jakob,  Obrist. 

1750  Browne,  Valentin  Freiherr  von, 
Obrist. 

1757  Elrickshausen,  Cai-1  Freiherr 
von.  Oberst. 

1759  Colloredo-Waldsee,  Joseph 
Graf,  Oberst. 

1764  Colloredo-Waldsee,  Wenzel 
Graf,  Oberst. 

1770  Mittrowsky,  Anton  Freiherr 
von  (später  Graf),  Oberst. 

1772  Luzan,  Graf,  Oberst. 

1778  Brunner  von  Hirschbrunn, 
Carl,  Oberst. 

1787  Sebottendorf,  Carl  Freiherr 
von,  Oberst. 

1793  Staader  von  Adelsheim, 
Johann,  Oberst. 

1793  Grezel  von  Gränzenstein, 
Peter,  Oberst. 

1795  Kheul,  Christoph.  Oberst. 

1799  Lippa,  Guido,  Oberst. 


1800  Ziennast,  Georg,  Oberst. 

1807  V etter  von  Lilienberg.  Wenzel 
Freiherr  von,  Oberst. 

1809  Watzl,  Joseph  von,  Oberst. 

1813  Odelga,  Joseph  Bitter  von. 
Oberst. 

1826  Herb ert-Rathkeal,Constantin 
Freiherr  von,  Oberst. 

1832  Jordis,  Anton  von.  Oberst. 

1838  Nugent,  Johann  Graf.  Oberst. 
1846  Sartori,  Joseph,  Oberst. 

1849  Augustin,  Ferdinand  Freiherr 
von,  Oberst. 

1852  Holzer  Bitter  von  Mezzalana, 
Joseph,  Oberst. 

1857  Koppi,  Joseph,  Oberst. 

1859  Erhardt,  Eduard.  Oberst. 

1867  Kopfinger  von  Trebienau, 
Eugen,  Oberst. 

1873  Bellmond.  Carl,  Oberst. 

1875  Volkart,  August.  Oberst. 

1878  Janski,  Ludwig,  Oberst. 

1879  Hranilovic  von  Cvietasin, 
Peter,  Oberst. 

1884  Hammer,  Johann,  Oberst. 

1S86  Liel  von  B ernst ett,  August, 
Oberst. 

1888  Ivanisevic,  Anton.  Oberst. 
1890  Lovetto,  Carl.  Oberst. 

1894  Steffan  von  Illheim,  Johann. 
Oberst. 


Resene-Comiuaiidanten. 


1869  Sckluderer  Edler  von  Traun- 
b ruck,  Oberstlieutenant— Oberst. 

1872  Bellmond,  Carl,  Oberst. 

1873  Braumüller  von  Tannbruck, 
Theodor,  Oberst. 

1875  Babich,  Georg. Oberstlieutenant. 


1877  Badakovic.  Simon. Oberstlieute- 
nant— Oberst. 

1S79  Bech  Edler  von  Feleky. 

Alexander,  Oberstlieutenant. 

1880  Fraenzel.  Möriz,  Oberstlieu- 
tenant— Oberst. 


Tor  dem  Feinde  gefallene  höhere  Ofiiciere. 

1716  Begiments-Commandant  Obrist  Graf  Hohenfeld  bei  der  Belagerung 
von  Temesvär  durch  eine  Stückkugel  in  den  Tranclieen  getödtet. 

1734  Begiinents-Inhaber  FML.  Markgraf  zu  Brandenburg-Culniback 
in  der  Schlacht  bei  Parma  f. 

1800  Major  Georg  Hermann  in  einem  Gefechte  in  Bayern  y. 

1809  Oberstlieutenant  Franz  Kornritter  von  Ehrenhaim  bei  Aspern 
(22.  Mai)  tödtlick  verwundet,  zwei  Tage  später  gestorben. 


Feldzüge. 

Plischau.  1709.  Dieses  im  Beiche  aufgesteUte  Regiment  verblieb  auch 
in  den  nächsten  Jahren  auf  dem  Kriegs-Schauplatze  daselbst,  tkeils  in  Philipps- 
burg, theils  in  Bayern  verwendet,  ohne  in  das  Feuer  zu  kommen. 

1713  standen  zwei  Bataillone  bei  dem  Corps  im  Schwarzwald  und 
nahmen  an  den  Kämpfen  anlässlich  des  Durchbruches  der  dortigen  Linien 


273  — 


durch  die  Franzosen  theil;  das  3.  Bataillon  in  Constanz.  Ein  Bataillon  wurde 
später  in  den  Winter-Quartieren  bei  Neustadt  an  der  Wutach  überfallen  und 
ein  grosser  Theil  gefangen. 

1716  — 1718  verblieb  das  Regiment  im  Reiche,  ohne  auf  den  Kriegs- 
schauplatz in  Ungarn  gezogen  zu  werden,  nur  Regiments-Commandant  Obrist 
Graf  Hohenfeld  erbat  sich  und  erhielt  für  seine  Person  die  Erlaubniss,  sich 
n das  Hauptquartier  des  Prinzen  Eugen  zu  begeben,  leistete  während  der 
Belagerung  von  Temesvär  Dienste  als  Tranchee-Major  und  wurde  hier  am 
8.  September  durch  eine  Stückkugel  getödtet. 

Laimpruch.  1719  war  ein  Bataillon  des  mittlerweile  in  die  Lombardie 
gerückten  Regiments  bei  den  unter  GF  WM.  Bonneval  nach  Sicilien  entsendeten 
Verstärkungen  und  rückte  zur  Belagerung  von  Messina;  nach  dem  Falle  dieser 
Festung  verblieb  es  als  Besatzung  daselbst. 

Culmbach.  1731  befanden  sich  ein  Bataillon  und  eine  Grenadier-Compagnie 
unter  Obristwachtmeister  Johann  von  Hübner  bei  dem  nach  Corsica  ent- 
sendeten Hilfs-Corps  und  nahmen  an  den  Gefechten  bei  Bastia,  Furiani  und 
Borgo  theil,  dann  der  Vorrückung  auf  S.  Pellegrino,  endlich  dem  Gefechte 
bei  Vignale. 

1732  im  Detachement  Schmettau,  Gefechte  am  Tenda  und  bei  Lento. 
Unterwerfung  des  Districtes  am  Golo. 

Suckow.  1731  standen  zwei  Bataillone  und  eine  Grenadier-Compagnie 
als  Besatzung  in  Mantua,  mit  Detachements  zur  Sicherung  von  Süd-Tyrol ; ein 
Bataillon  und  eine  Grenadier-Compagnie  in  der  operierenden  Armee  bei 
Quingentole  und  Guastalla  gefochten ; ein  Detachement  unter  Obrist-lieutenant 
Reitzenstein  bei  der  Verth eidigung  von  Guastalla,  in  Folge  Capitulation 
kriegsgefangen. 

1735  eine  Compagnie,  Hauptmann  Peylwitz,  Gefecht  bei  Reggiolo; 
später  zwei  Bataillone  am  Monte  Baldo,  eines  in  Mantua. 

Roth.  1712  war  das  Regiment  auf  dem  Kriegs-Schauplatz  in  Ober- 
Italien  und  hat  sich 

1713  in  der  Schlacht  bei  Camposanto  ausgezeichnet. 

1711  nahm  es  an  dem  Zuge  gegen  Neapel  theil,  kam 

1715  nicht  in  das  Feuer  und  focht 

1716  bei  Rottofreno,  der  Besitznahme  von  Genua  und  dem  Zuge  in 
die  Provence. 

1717  war  das  Regiment  bei  der  Belagerung  von  Genua  und  focht  mit 
Auszeichnung  in  den  Gefechten  im  Bisagno-Tkale. 

1718  Angriff  auf  Brugnato. 

Sprecher.  1757  mit  zwei  Bataillonen  und  den  Grenadieren  auf  den 
Kriegs-Schauplatz  in  Böhmen  gerückt,  nahm  ein  Bataillon  unter  Obristlieutenant 
Graf  Friedrich  Pappenheim  und  eine  Grenadier-Compagnie  unter  Hauptmann 
Graf  O’Neillan  an  dem  Ueberfall  bei  Hirschfeld  ehrenvollen  Antheil. 

Das  Regiment  focht  bei  Prag  und  Breslau,  kam  sodann  als  Besatzung 
in  diese  Festung  und  gerieth  in  Folge  Capitulation  in  Kriegsgefangenschaft. 
Die  Grenadiere  noch  bei  Görlitz  gefochten. 

Lacv.  1758  ein  Bataillon  bei  der  Belagerung  von  Neisse.  Regiments- 
Inhaber  FZM.  Lacv,  für  Hochkirch,  das  Grosskreuz  des  MTO.  erhalten. 

1759  stand  das  Regiment  in  der  Haupt-Armee. 

1760  machte  dasselbe  unter  seinem  Inhaber  den  Zug  nach  Berlin  mit 
und  war  bei  Torgau  (wenig  im  Feuer);  in  einem  vorhergegangenen  Gefechte 
bei  Bautzen  Oberlieutenant  Leopold  Fürst  Liechtenstein  sich  ausgezeichnet, 
aussertourlich  zum  Hauptmann  befördert. 

1761  ein  Bataillon  in  Dresden,  die  anderen  Abtheilungen  in  der  Haupt- 
Armee. 

1762  ein  Detachement  an  der  Vertheidigung  von  Schweidnitz  ehren- 
vollen Antheil  genommen. 


Geschichte  der  k.  und  k.  Wehrmacht.  I.  Bd. 


18 


- 274  — 


1778/79  bei  der  Haupt- Armee  in  Böhmen,  ohne  Gefecht.  Die  Grenadiere 
(Bataillon  Jarray)  bei  jener  in  Mähren. 

1788  zwei  Bataillone  in  der  Haupt-Armee,  Gefecht  am  Bezanija-Damm. 

1789  Belagerung  und  Einnahme  von  Belgrad.  Die  Grenadiere  Bataillon 
Staader)  bei  der  Haupt-Armee,  Belagerung  von  Belgrad. 

1793  war  das  Regiment  auf  den  Kriegs-Schauplatz  in  Deutschland  ge- 
rückt, das  Oberst-Bataillon  unter  persönlicher  Anführung  des  Regünents- 
Commandanten  Obersten  Staader  mit  Auszeichnung  bei  Rheinzabern, "Landau, 
der  Einnahme  der  Lauterburger  Linien  und  bei  Reichshofen  gekämpft. 

Major  Molloy  für  Auszeichnung  vor  Lauterburg,  zum  Oberstlieutenant 
befördert,  sieben  Officiere  im  Laufe  des  Feldzuges  belobt. 

Die  Grenadiere  (Bataillon  Beust)  erst  gegen  Ende  des  Jahres  an  den 
Ober-Rhein  gerückt. 

1794  zeichneten  sich  Abtheilungen  des  Regiments  in  verschiedenen 
Kämpfen  um  Maynz  (Weissenau,  Zahlbacher- Schanze  [Clubisten- Schanze]. 
Bretzenheim)  aus,  bei  welcher  Gelegenheit  insbesondere  Hauptmann  Jvichich, 
sowie  fünf  andere  Officiere  belobt  wurden. 

Die  Grenadiere  im  Corps  Browne  am  Ober-Rhein,  in  diesem,  sowie  dem 
folgenden  Jahre  wenig  in  das  Feuer  gekommen. 

1795  ein  Bataillon  bei  der  Erstürmung  der  Yerschanzungen  von  Maynz 
(Einnahme  von  Mombach  durch  Hauptmann  Jvichich),  eine  Division  Er- 
stürmung von  Lambsheim,  ein  Bataillon  war  der  Reichs-Armee  zugetheilt. 
Hauptmann  Jvichich  mit  dem  MTO.  decoriert. 

1796  stand  das  Regiment  am  Ober-Rhein  und  nahmen  Abtheilungen 
desselben  nur  an  einigen  kleineren  Affairen  tlieil,  so  bei  Bingen,  Wiesbaden 
u.  A.  Regiments-Commandant  Oberst  Kheul  belobt.  Die  Grenadiere  standen 
anfänglich  in  Frankfurt  a./M.  und  zeichneten  sich  später  bei  der  Belagerung 
von  Kehl  aus. 

1797  das  Regiment  Besatzung  in  Maynz  und  Frankfurt. 

1799  abermals  auf  dem  Kriegs-Schauplatz  in  Deutschland,  focht  das 
Regiment  bei  Ostrach,  Stockach  und  zeichnete  sich  unter  Oberst  Lippa  bei 
Pfnngen  aus  ; im  Winter  ein  Bataillon  bei  dem  Entsätze  von  Philippsburg. 

Hauptmann  Fürst  Liechtenstein  für  wiederholte  Auszeichnung 
aussertourlich  zum  Major  befördert.  Die  Grenadiere  (Bataillon  Tegetthofh  mit 
Auszeichnung  bei  Stockach  gefochten,  dann  bei  Zürich  und  vor  Mannheim. 

1800  stand  das  Regiment  in  Bayern,  ohne  an  den  grösseren  Actionen 
theilzunelimen  und  war  auch  in  der  Schlacht  bei  Hohenlinden  wenig  engagiert. 

Die  Grenadiere  bei  Engen.  Möskircli,  Biberach  und  Hohenlinden  im  Feuer. 

Coburg.  1805  mit  vier  Feld-  und  dem  Grenadier-Bataillone  auf  dem 
Kriegs-Schauplatz  in  Italien,  focht  das  Regiment  bei  Caldiero. 

1809  im  4.  Corps  (Rosenberg)  eingetheilt,  stand  das  Regiment  bei 
Dinzling  im  Feuer,  kämpfte  mit  Auszeichnung  bei  Aspern  und  Wagram, 
einzelne  Abtheilungen  noch  am  Rückzuge  bis  Znaym. 

Major  Leopold  Nennel  für  hervorragende  Tapferkeit  zum  Oberst- 
lieutenant befördert. 

Die  Grenadiere  (Bataillon  Mayblümel)  bei  Aspern.  Wagram  und  Znaym 
wiederholt  sich  ausgezeichnet. 

1813  das  1.  und  2.  Bataillon  im  Corps  Klenau.  bei  Dresden  wenig 
engagiert;  Abtheilungen  an  den  Gefechten  bei  Freiburg,  an  der  Flöha, 
Chemnitz  und  Penig  betheiligt.  In  der  Schlacht  bei  Leipzig  kämpfte  das  Regi- 
ment (18.  October)  bei  Liebertwolkwitz. 

Später  bei  der  Einschliessung  von  Dresden  verwendet,  wurde  das 
Regiment  sodann  auf  den  Kriegs-Schauplatz  nach  Italien  beordert. 

Die  Grenadiere  (Bataillon  Possmann)  mit  Auszeichnung  bei  Hanau 
gelochten. 

1814  stand  das  Regiment  bei  der  Blockade  von  Mantua. 


1815  im  II.  Beserve-Corps  und  kam  in  keine  Action  mehr. 

Die  Grenadiere  in  diesen  beiden  Feldzügen  (in  Frankreich)  nicht  in  das 
Feuer  gekommen. 

Leopold  Prinz  beider  Sicilien.  1821  die  Grenadiere  (Bataillon  Jurissich) 
an  dem  Feldzuge  gegen  Neapel  theilgenommen,  ohne  Gefecht. 

1848  standen  die  beiden  ersten  Feld-Bataillone  in  Dalmatien  vertheilt, 
das  3.  Feld-  und  1.  Landwehr-Bataillon  in  Ungarn  bei  der  Cernierung  von 
Peterwardein.  Das  4.  (Beserve-)  und  5.  Bataillon  in  Istrien. 

Die  Grenadiere  (Bataillon  Koch-)  in  Italien,  ohne  Gefecht. 

1849  waren  im  Herbste  aitch  die  beiden  ersten  Bataillone  zur  Cernierung 
von  Peterwardein  bestimmt,  jedoch  erst  nach  dem  Falle  der  Festung  dort 
eingetroffen. 

Die  Grenadiere  in  Italien,  im  August  zur  Cernierung  von  Komorn. 

Decoriert  wurden  mit: 

3ITO.-C.  und  MVK.  Zweiter  Inhaber  FML.  Graf  Wimpffen1). 

3IVR.  Major  Johann  Graf  Lichtenberg,  die  Hauptleute  Carl  Knopp 
von  Kirchwald,  Joseph  Moise,  Conrad  Hudliwanek  und  Alois  von 
Maro  chino. 

GCE3I.  2.  Begiments-Arzt  Dr.  Joseph  Dobsch. 

Wimpffen.  1859  mit  3.  Feld-  und  dem  Grenadier-Bataillon  im  7.  Corps 
(Zobel)  eingetheilt.  focht  das  Begiment  bei  Palestro,  Magenta  und  Solferino. 

Das  4.  Bataillon  Besatzung  in  Verona,  das  5.  in  dem  im  Juni  gebildeten 
16.  Corps. 

Für  Auszeichnung  in  diesem  Feldzuge  wurden  decoriert  mit : 

ERO.  3.  Major  Carl  Möraus. 

MVK.  Oberstlieutenant  Eduard  Erhardt,  die  Majore  Ludwig  Freiherr  von 
D iller,  Julius  Bitter  von  Sonnenstein;  die  Hauptleute  Johann  von  Just  en  b er  g. 
Johann  von  Davidovsky,  Emil  Baron  Lichtenberg;  die  Oberlieutenants 
Carl  Freiherr  von  Malchus  und  Carl  Sehandorf. 

1861  erhielt  der  der  Gesandtschaft  in  Neapel  zugetheilte  Hauptmann 
August  Frantzl  des  Begiments,  für  erspriessliche  Dienstleistung  anlässlich 
der  Vertheidigung  der  neapolitanischen  Festungen  den  LO.  ( K.D .) 

1866  stand  das  Begiment  mit  vier  Bataillonen  in  der  mobilen  Brigade 
Zastavnikovich  der  Süd- Armee  und  kam,  anfänglich  im  Venezianischen  ver- 
wendet. später  als  Besatzung  nach  Verona. 

Zwei  nach  Süd-Tyrol  entsendete  Bataillone  bei  Primolano  und  Borgo  in 
das  Feuer  gekommen. 

1869  in  Süd-Dalmatien  stationiert,  stand  das  Begiment  zum  grössten 
Theile  in  Cattaro  und  Budua  und  nahmen  nur  zwei  Compagnien  an  der 
zweiten  Expedition  gegen  Dragalj,  Gefecht  bei  Pobori  theil. 

Decoriert  wurden  mit : 

MVK.  Die  Oberlieutenants  Johann  Siegl  und  Joseph  Blumenschein: 
Lieutenant  Heinrich  Bitter  von  Böckmann. 


Weber.  1878  nahmen  die  Bataillone  des  Feld  - Begiments  an  den 
wiederholten  Kämpfen  bei  Banjaluka,  den  Gefechten  bei  Velecevo  und  Kljuc 
theil.  Das  vom  Beserve-Commando  abgetrennte  4.  Bataillon,  in  der  Haupt- 
Colonne  bei  Han  Bjelalovac  gefocbten,  dann  an  der  Expedition  gegen  Livno 
betheiligt. 


18* 


J)  Erhielt  später  auch  das  GK.  des  LO. 


— 276  — 


Für  Auszeichnung  in  diesem  Feldzuge  erhielten  : 

EK0.3.  Major  Carl  Freiherr  von  Jmhoff;  die  Hauptleute  Johann  Gerbic 
und  Joseph  Blumenschein  (gefallen,  nachträglich  zuerkannt). 

MVK.  Regiments-Commandant  Oberst  Ludwig  Janski:  die  Hauptleute 
Johann  Smola,  Stephan  Derin,  Johann  Wagner,  Anton  Görig  und  August 
Lazich;  die  Oberlieutenants  Anton  Kaznacic,  Johann  Soucup,  Emerich 
nobile  de  Sarracca,  Andreas  Pavolec,  Paul  Karleusa  und  Eugen  Szimic 
Edler  von  Maidangrad;  die  Lieutenants  Rudolph  Rois,  Johann  Kozarcanin, 
Felix  W er  b an,  Theodor  Mayer,  Ludwig  Conte  Mar  chesi,  Franz  Gr  eguricevic 
und  Friedrich  Hasch. 

GVIL  m.  d.  Kr.  die  Regiments-Aerzte  Dr.  Joseph  Beyer  und  Johann 
Frank. 

1882  nahmen  Abtheilungen  des  in  Dalmatien  stationierten  Regiments, 
sowie  das  5.  Bataillon,  theils  am  Cordon  gegen  die  Krivosije  stehend,  theils 
activ  an  den  Kriegs  - Ereignissen  theil  und  zwar  1 l/*  Bataillone  an  der 
Expedition  in  die  Krivosije  (7.  bis  10.  März),  ob's  Compagnien  an  der  Streifung 
in  dieselbe  (2.  bis  5.  April),  ohne  jedoch  viel  engagiert  zu  werden. 

Tapferkeits-Medaillen. 

Silberne 


Goldene 

Silberne 

Goldene 

I.  Cl. 

II.  Cl. 

1789—1790 

— 

7 

184S 

— 

— 

— 

1793—1801 

2 

8 

1849 

— 

— 

5 

1S05 

— 

— 

1859 

— 

4 

15 

1S09 

— 

1 

1866 

— 

— 

— 

1813-1815 

— 

2 

1869 

— 

1 

4 

1878 

— 

18 

40 

1882 

— 

— 

— 

Adjustierung. 

1726  weisser  Rock,  rothe  Ae rmel- Aufschläge  ; 

1757  weisser  Rock,  blaues  Camisol,  rothe  Aufschläge  und  Unterfutter 
1767  weisser  Rock,  kaisergelbe  Egalisierung,  weisse  Knöpfe : 

1S68  dunkelblauer  Waffenrock,  kaisergelbe  Egalisierung,  weisse  Knöpfe. 


U ngarisches  Infanterie-Regiment. 

(1861)  Ergänzungs  - Bezirks  - Commanclo  : Zombor. 

(1888)  Ludwig  Wilhelm  1.,  Markgraf  tou  Baden-Baden,  GL.  und  FM. 

(f  zu  Erstatt  den  4.  Januar  1707). 

(Das  Kegiment  hat  diesen  Namen  auf  immerwährende  Zeiten  zu  führen.) 


Errichtung  und  nachgefolgte  Veränderungen.  1814  mit  1.  Juli  aus 

drei  von  den  bei  Einverleibung  der  lombardiscli-venezianischen  Provinzen  von 
der  bestandenen  italienischen  Armee  übernommenen  Regimentern  und  zwar  dem 

2.  „Volontarii”,  dann  dem  2.  und  3.  „Reggimento  della  Linea”  in  Brescia  als 
„2.  österreichisch-italienisches  Linien-Infairterie-Regiment”  formiert;  erhielt  mit 
Erlass  vom  14.  November  die  Benennung  „Linien-Infanterie-Regiment  Nr.  23” 
(diese  Nummer  seit  1809  offen  stehend). 

1860  wurde  das  Regiment  nach  Abgabe  der  lombardischen  Mannschaft 
reorganisiert,  das  3.  Bataillon  Coronini  Nr.  6 als  1.,  das  3.  Bataillon  Czesarewitsch 
Nr.  61  als  zweites  anher  transferiert,  der  Cadre  des  bisherigen  1.  Bataillons 
wurde  durch  Urlauber  von  Nr.  61  completiert,  der  Cadre  des  2.  Bataillons 
übergieng  an  das  neu  aufgestellte  Linien-Infanterie-Regiment  Nr.  72  (das 

3.  und  4.  Bataillon  wurden  ganz  aufgelöst). 

1883  ein  Bataillon  an  das  neu  aufgestellte  Infanterie-Regiment  Nr.  86 
abgegeben. 


Ergänzung.  Von  1814—1859  war  das  Regiment  ein  lombardisches  mit 
der  Werb-Bezirks-Station  Lodi,  1851/1852  vorübergehend  Cremona,  wo  sich 
auch  1857—1859  ein  Filial-Ergänzungs-Bezirks-Revisoriat  befand. 

1860  im  Zusammenhänge  mit  der  obbeschriebenen  Reorganisation,  wurde 
das  Regiment  mit  der  Ergänzung  nach  Ungarn  (Bäcska)  überwiesen,  mit  der 
Ergänzungs-Bezirks-Station  Maria-Theresiopel,  von  1861  an  Zombor. 

Grenadier-Division.  1815  wurde  die  Division  des  Regiments  mit  jener 
von  Nr.  48  in  ein  Bataillon  eingetheilt;  1818  die  Division!  von  Nr.  44  dazu; 
1830  die  Division  von  Nr.  43  mit  jener  von  Nr.  13  verwechselt. 

Friedens-Garnisonen.  1815  Prag,  1821  in  Ober-Italien,  1824  Ofen, 
1830  Agram,  1831  Peterwardein,  1836 — 1848  Ofen,  1849  Wien,  1850  Prag, 
1851  Josephstadt,  1854  Bochnia.  1855  Wien,  1858  Fiume,  1860  Znaym,  1861  Brünn, 
1862  Agram,  1864  Temesvär,  1867  Essegg,  1869  Peterwardein,  1871  Budapest, 


9 Das  von  1769  unter  dieser  Nummer  bestandene  Regiment  wurde  1809  als  „Würzburg” 
aufgelöst.  (1672  errichtet  Wopping  u.  s.  w.,  siehe  II.  Band  : „Aufgelöste  Regimenter.”) 


— 278  — 


1877  Carlstadt,  1878  Biliac,  1880  TJiigarisch-Weisskirchen,  1882  Budapest.  1886 
Sarajevo,  1888  Plevlje,  1890  Budapest. 

Regiments  - Knaben  - Erziehungshaus,  Von  1819  — 1829  -wurden  die 
Soldatenknaben  des  Regiments  in  dem  Erzieliungshause  zu  Mailand,  von 
1830 — 1852  in  jenem  zu  Bergamo  ausgebildet. 


Regiments-Inhaber. 


1815  Mauroy  de  Mervilie,  Franz 
Freiherr  von,  FML. 

1817  Greth,  Carl,  FML. 

1827  Söldner  von  Söldenhofen, 

Joseph,  GM. — FML. 

1837  Ceccopieri,  Ferdinand  Graf. 
FML. 


1850  Ajroldi,  Paul  Freiherr  von. 
FML.— FZM. 

1883  — 1891  Döpfner,  Joseph  Freiherr 
von,  FML. -FZM. 

(Seit  1888  führt  das  Regiment  den  Namen 
des  Markgrafen  von  Baden : Inhaber- 
stelle seit  1891  unbesetzt). 


Regiments-Commaiidanten. 


1814  Drohn,  Franz  von,  Oberst. 

1818  Cometti,  Johann  Baptist  von, 
Oberst. 

1828  Hächt,  Vincenz,  Oberst. 

1834  Haen,  Paul  von,  Oberst. 

1837  Nobili,  Johann  Graf,  Oberst. 

1845  Schifmann,  Joseph,  Oberst. 

1848  Allnoch  von  Edelstadt,  Alois, 
Oberst. 

1849  Schivny  von  St.  Aulaire,  Carl 
Edler  von,  Oberstlieutenant  (ad 
interim). 

1850  Hartung,  Ernst,  Oberst. 

1855  Sternegg,  Friedrich  Freiherr 
von,  Oberst. 

1859  Kottu  linsky,  Rudolph  Graf, 
Oberst. 


1860  Gondrecourt,  Leopold  Graf, 
Oberst. 

1863  Gamerra,  Gustav  Freiherr  von, 
Oberst. 

1867  Zedtwitz,  Hieronymus  Graf. 
Oberst. 

1873  Groller, AlbinRitter von, Oberst. 

1877  Le  Gay  Edler  von  Lierfels. 
Albert,  Oberst. 

1878  Fiala,  Emerich,  Oberst. 

1879  Saric,  Johann.  Oberst. 

1880  Standeisky,  Carl,  Oberst. 

1883  Gold,  Carl  Ritter  von.  Oberst. 
1887  Lazich,  Eugen,  Oberst. 

1891  Laban,  Rudolph,  Oberst. 

1895  Sommain,  Ferdinand  de.  Oberst, 


Reserve- Coinm.aii  (lauten. 


1869  Gr  ö 11  er,  AlbinRitter  von, Oberst- 
lieutenant— Oberst. 

1873  Prochaska,  Friedrich,  Oberst. 

1874  Sekulich,  Basilius,  Oberstlieute- 
nant. 


1876  Fiala, Emerich, Oberstlieutenant. 
1878  Perkowatz.  Johann.  Oberst- 
lieutenant— Oberst. 


Vor  dem  Feinde  gefallene  höhere  Offtciere. 

1848  Regiments-Commandant  Oberst  Alois  Allnoch  von  Edelstadt 
bei  der  Vertheidigung  von  Ofen  y. 

1866  Major  Adalbert  von  Kaltenborn  in  dem  Treffen  bei  Trauten  au  y; 
Major  Romuald  Ritter  von  Dobrucki  in  der  Schlacht  bei  Königgrätz  f. 

1878  Regiments-Commandant  Oberst  Albert  Le  Gay  Edler  von  Lier- 
fels an  seinen  vor  Biliac,  7.  September,  erhaltenen  schweren  Verwundungen 
gestorben. 

Feldzüge. 

Mervilie.  1S15  im  Reserve-Corps  eingetheilt.  ohne  in  Action  zu  treten. 

Ceccopieri.  1848  standen  das  1.  und  2.  Bataillon  in  der  Armee  des 
Banus  Jellacic  und  nahmen  an  den  Kämpfen  hei  der  Einnahme  von  TCien. 
wo  insbesondere  das  2.  Bataillon  sich  hei  der  Erstürmung  der  Jägerzeile 
liervorthat,  theil.  Später  das  1.  Bataillon  in  der  Haupt-Armee,  Vorrückung  nach 


- 279  - 


Ungarn  (Ofen),  das  2.  im  Corps  Simunich  sich  bei  der  Einnahme  von  Tyrnau 
erneuert  ausgezeichnet.  Das  3.  Bataillon  in  Folge  der  Ereignisse  in  Italien 
reorganisiert. 

Die  Grenadiere  (Bataillon  Bittermann)  bei  der  Einnahme  von  Wien. 

1849  drei  Compagnien  des  1.  Bataillons  die  Insel  Szent-Andrä  standhaft 
vertheidigt,  dadurch  den  Donau-Uebergang  des  Feindes  bei  Waitzen  ver- 
hindert; das  Bataillon  sodann  an  der  heldenmüthigen  Vertheidigung  von  Ofen 
durch  General  Hentzi  ehrenvollen  Antheil  genommen;  bei  dem  Sturme  des 
Feindes  am  21.  Mai  Regiments-Commandant  Oberst  Allno ch  die  Kettenbrücke 
durch  eigenhändige  Feuerlegung  an  der  Minen -Vorrichtung  in  die  Luft  zu 
sprengen  gesucht,  um  dem  Feinde  die  Eroberung  von  Ofen  zu  erschweren, 
dabei  selbst  gefallen.  Der  Rest  des  Bataillons  wurde  kriegsgefangen. 

Das  2.  Bataillon  stand  bei  der  Cernierung  von  Komorn,  focht  mit  Aus- 
zeichnung bei  Acs  und  Puszta-Herkäly  und  machte  die  Vorrückung  bis  Temesvar 
mit,  ohne  mehr  in  das  Feuer  zu  kommen. 

Die  Grenadiere  bei  Isaszeg,  Käty,  Pered,  Puszta-Herkaly  und  Szöreg 
im  Feuer  gestanden. 

Für  Auszeichnung  in  diesen  beiden  Feldzügen  erhielten: 

LO.  Hauptmann  Heinrich  Benigni  Edler  von  und  zu  Mildenberg. 

EKO.  3.  die  Hauptleute  Joseph  Delser,  Franz  Brzesina  Edler  von 
Birkenhain,  Ferdinand  Edler  von  Guckler;  die  Oberlieutenants  Gustav 
Hild,  Carl  Gerelli  und  Eduard  Jemerich. 

MVK.  die  Hauptleute  Joseph  Delser,  Johann  Belegishanin,  Joseph 
Petainek,  Emilian  Csebaz  ; ' die  Oberlieutenants  Johann  Oreskovich, 
Hermann  Schuster,  Gustav  Hild  und  Franz  Veigl;  Unterlieutenant  Franz 
Ballentovic. 

Ajroldi.  1859  war  das  Regiment  in  der  Küsten- Armee  (Division 
Schiller)  eingetheilt  und  stand  bei  Fiume. 

1864  erhielt  der  als  Brigade-Adjutant  in  Verwendung  gestandene  Ober- 
lieutenant Franz  W eis s mann  das  MVK. 

1866  war  das  Regiment  im  10.  Corps  (Gablenz)  eingetheilt  und  focht  bei 
Trautenau,  Neu-Rognitz,  wo  es  grosse  Verluste  erlitt,  dann  in  der  Schlacht 
bei  Königgrätz. 

Das  4.  Bataillon  Besatzung  in  Königgrätz. 

Decoriert  wurden  mit: 

EKO.  3.  dem  gefallenen  Major  Romuald  Ritter  von  Dobrucki  nach- 
träglich zuerkannt. 

MVK.  Regiments-Commandant  Oberst  Gustav  Freiherr  von  Gamerra; 
die  Hauptleute  Joseph  Glasser,  Anton  Stojan,  Eduard  Biegler,  Otlimar 
Haupt;  Oberlieutenant  Ferdinand  Freiherr  von  Ditfurth;  die  Unterlieutenants 
Ignaz  Goldstein  und  Joseph  Lemle. 

1878  unter  den  als  Verstärkung  nach  Bosnien  entsendeten  Truppen, 
nahm  das  Regiment  im  Verbände  der  36.  Infanterie-Truppen-Division  an  den 
Kämpfen  um  Bihac  ehrenvollen  Antheil.  Das  gleichfalls  mobilisierte  Reserve  - 
Regiment  im  4.  Corps,  Gefecht  auf  der  Majevica  Planina. 

Decoriert  wurden  mit: 

EKO.  3.  die  Hauptleute  Marcus  Knezevic,  Peter  Panjkovic,  Georg 
Rukavina  von  Vidovgrad,  Lieutenant  Carl  Colombini;  dann  dem  an  den 
erhaltenen  Wunden  gestorbenen  Regiments-Commandanten  Oberst  Le  Gay 
nachträglich  zuerkannt. 

MVK.  die  Oberlieutenants  Constantin  Paulovits,  Friedrich  Graef, 
Johann  Poppovics  von  Donauthal;  die  Lieutenants  Alois  Maicen,  Eduard 
Sachers  und  Friedrich  Peithner  Ritter  von  Lichtenfels  (Letztere  zwei 
in  der  Reserve). 


— 280  — 


Tapferkeits-Medaillen. 

Silberne 


Goldene 

I.  CI. 

n.  ci. 

1848\ 

1849J 

1 

8 

31 

1859 

— 

— 

— 

1866 

1 

10 

27 

1878 

1 

13 

39 

Ad  j ustierung. 

1814  weissei’  Rock,  carmoisinrotlie  Egalisierung,  weisse  Knöpfe: 

1860  weisser  Waffenrock,  kirsckrothe  Egalisierung.  Armlitzen,  weisse 
Knöpfe ; 

1868  dunkelblauer  Waffenrock,  kirschrotlie  Egalisierung.  Armlitzen, 
weisse  Knöpfe. 


Galiziscli-biikowina’sches  Infanterie-Regiment. 

(1830)  Ergänzungs-Bezirks-Commando:  Kolomea. 

(1885)  Reinl  ander,  Wilhelm  Freiherr  tou,  FZ 31. 

Errichtung  und  nachgefolgte  Veränderungen.  1662  laut  Patent  vom 
23.  Februar  aus  sieben  in  Inner-Oesterreich  liegenden  Compagnien  des  Eegi- 
ments  de  Mers  (Nr.  11)  und  drei  neugeworbenen  formiert  und  dem  GfFWM. 
Spieckh  conferiert.  1665  300  Mann  in  venezianische  Dienste  abgegeben; 
1698  300  Mann  von  Kaiserstein  (1748  reduciert)  anher  transferiert1);  1679 
400  Mann  vom  aufgelösten  Begimente  Massimi  incorporiert;  1682  zwei 
Compagnien  zur  Errichtung  des  Begiments  Yan  der  Beckh  (Nr.  59)  abgegeben, 
dagegen  den  Ersatz  von  Jung-Starhemberg  (Nr.  8)  erhalten2),  1683  drei 
Compagnien  an  das  Eegiment  Pfalz-Neuburg  (Nr.  20  abgegeben.  In  den 
Jahren  1685  und  1688  erhielt  das  Eegiment  je  400  Mann  (zumeist  Becruten) 
von  den  Begim entern  Stadl  (Nr.  17  ) und  Kaiserstein. 

1708  je  eine  Compagnie  zur  Errichtung  der  für  den  Dienst  in  Spanien 
bestimmten  Begimenter  Browne  und  Eckh  (1712 — 1748  aufgelöst),  ebenso  1711 
eine  Compagnie  an  das  zu  gleichem  Zwecke  aufgestellte  Eegiment  Toldo  (1720 
aufgelöst)  abgegeben. 

1721  eine  Compagnie  des  aufgelösten  Begiments  Trautson  incorporiert. 

Die  1727  aufgestellten  Auctions-Compagnien  1731  an  die  Begimenter 
Livingstein  (Nr.  16),  Culmbach  (Nr.  22)  und  Königsegg  (Nr.  54)  abgegeben. 

1747/1748  je  eine  Compagnie  der  aufgelösten  Begimenter  Kheul  und 
Traun  eingetbeilt. 

Seit  1769  führt  das  Eegiment  die  Nummer  24. 

1860  ein  Bataillon  an  das  reorganisierte  Linien-Infanterie-Begiment 
Nr.  55 3),  1883  ein  Bataillon  an  das  neu  aufgestellte  Infanterie-Eegiment  Nr.  95 
abgegeben. 

Ergänzung.  Von  1766 — 1806  hatte  das  Eegiment  euren  Werbe-Eayon 
im  schwäbischen  Kreis  (Schwähisch-Oesterreich) ; 1771  ^ 1781)  erhielt  es  einen 
ständigen  Werb-Bezirk  in  Nieder-Oesterreich,  Stadt  Wien  und  Umgebung, 
mit  der  Stabs-Station  Wien.  1782 — 1807  hiezu  einen  Aushilfs-Bezirk  in 
Galizien,  Przemysler  Kreis.  1807  wurde  das  Eegiment  mit  der  Ergänzung 
ganz  nach  Galizien  überwiesen  und  erhielt  einen  Werb-Bezirk  in  Brzezany; 
seit  1830  recrutiert  sich  das  Eegiment  aus  dem  südöstlichen  Theile  von 
Galizien,  mit  einem  Antheil  in  den  angrenzenden  Bezirken  der  Bukowina  und 
ist  seither  Kolomea  Werb-Bezirks-(Ergänzungs-Bezirks-)Station. 

J)  und  2 Es  waren  dies  zumeist  Recruten  aus  Böhmen,  beziehungsweise  den  "Vor- 

landen. 

3)  Dieses  Regiment,  hatte  in  Folge  Abtretung  der  Lombardie  seine  dort  zuständige 
Mannschaft  entlassen  und  wurde  nunmehr  aus  Galizien  ergänzt. 


- 282  - 


Grenadier-Division.  1769 — 1779  bildete  selbe  mit  jener  von  Nr.  23  das 
2.  Bataillon  ans  Nieder-Oesterreich  ä4  Compagnien  U 1779  jene  von  Kr.  14  anher 
(das  Bataillon  gleich  den  übrigen  ä 6 Compagnien).  1782  statt  dieser  jene  von 
Nr.  49  eingetheilt;  1799 — 1801  formierte  selbe  mit  denen  von  Xr.  28  und  45  ein 
Bataillon,  im  Feldzuge  von  1809  bildeten  die  Divisionen  von  Xr.  24,  41  und  30 
ein  Bataillon.  1810 — 1818  standen  die  Divisionen  von  Xr.  24,  9 und  44,  1818 — 1852 
jene  des  .Regiments  in  einem  anderen  Bataillon  mit  Nr.  15  und  30  vereint. 


Friedens  - Garnisonen.  1665  Nieder-Oesterreich.  1680  Philippsburg, 
1699  Pressburg,  1714  im  Reiche  (Cöln,  Aachen),  1720  Ungarn  (Raab,  Pest), 
1732  Ungarn,  1736  Bologna.  1739  Szegedin,  1748 — 1756  Lombardie  (Coino. 
Mantua,  S.  Martino  di  Pozzolo),  1763  Pavia,  1771  Ungarn  (Raab,  Könnend'. 
1773  Wien,  1774  Italien  (Mantua),  1777  Wien.  1779  Tuln  und  Concurrenz, 
1784  Namur,  1786  Wien,  1790  Wien,  1798  Padua,  1801 — 1805  Wien, 
1806  Pressburg.  1807  Neu-Sandec  (Observations-Corps),  dann  Krakau.  1810 
Ungarn  (Somogyer  Comitat),  1811  Raab,  1812  Ofen,  1814  Przemysl.  1815  Padua, 
1817  Grosswardein,  1819  Salzburg,  1825  Strvi,  1831  Brzezany.  1832  Stanislau, 
1839  Czernowitz,  1846  Stanislau,  1847  wieder  Czemowitz,  1849  Debreczin, 
dann  Grosswardein,  1852  Peterwardein,  1853  Hermannstadt,  1854 — 1855  Galizien, 
dann  wieder  Siebenbürgen  (Maros-Väsarhely),  1859  Wien.  1865  Maros-Täsärkely. 
1866  Kaschau,  1867  Miskolcz,  1873  Budapest,  1878  Bjelina,  1879  Xova-Brcka, 
dann  Yisegrad,  1880  Lemberg,  1883  Kolomea,  1884  Wien,  1888  Tuln,  dann 
Przemysl,  1893  Lemberg. 


Regiments-Knaben-Erziehungshaus.  1782  in  Wien  activiert,  1812  nach 
Wels  verlegt;  von  1825  an  befanden  sich  die  Regiments-Soldatenknaben  in 
dem  zweiten  galizischen  Erziehungshaus  zu  Staremiasto,  welches  1843  nach 
Drohobvcze  verlegt  wurde. 

Regiments-Inhaber. 


1662  Spieckh  zu  Uibergau  und 
Langenau,  Lukas  Ritter  von, 
GFWM.*  2 *). 

1665  Leslie  (Lesslie),  Jakob  Graf, 
Obrist -FML.S). 

1675  Mannsfeld,  Fürst  zu  Fondi, 
Heinrich  Graf,  Obrist — FM.4) 

1702  Chalons,  genannt  „Gehlen”, 
Christoph  Heinrich  Freiherr  von, 
Obrist. 

1703  Starhemberg,  Maximilian  Adam 
Graf,  Obrist — FM. 


1741  Starhemberg,  Emanuel  Muhael 
Graf,  GM.— FZM. 

1771  Preiss,  Johann  Franz  Freiherr 
von.  FML. — FZM. 

1799 — 1801  unbesetzt. 

1801  Auersperg,  Carl  Fürst.  FML.5  . 

1806 — 1808  unbesetzt. 

1808  Strauch,  Gottfried  Freiherr  von. 
GM.— FZM. 

1836  Carl  Ludwig,  Herzog  von  Lucca. 
seit  1848  Herzog  von  Parma, 

1885  Reinländer,  Wilhelm  Freiherr 
von,  FML. -FZM. 


Zweite  Inhaber. 

Von  1836 — 1857  Odelga,  Joseph  Freiherr  von,  FML.— FZM.:  von 
1857 — 1872  Trattnern  von  Petro cza,  Carl  Freiherr  von,  FML. 


Regiments-Commaiidanteu. 

1662  der  Obrist  - Inhaber  GFWM.  | 1663  Leslie,  Jakob  Graf.  Obrist- 
Spieckh6).  j Lieutenant. 

| 1665  derselbe  als  Obrist-Inhaber 7). 

’)  Vorübergellend  waren  dem  betreffenden  Bataillon  1770 — 1771  auch  die  Divisionen 
der  beiden  italienischen  Regimenter  Nr.  44  und  48  angegliedert. 

>)  War  bereits  im  30jährigen  Kriege  (von  1643—1649).  dann  in  den  Jahren  1656—166-2 
Inhaber  von  Regimentern,  welche  wieder  aufgelöst  wurden. 

3)  Patent  vom  9.  Januar  1635;  resignierte  1675  auf  die  Inhaber-Stelle;  stellte  16S3  das 
heutige  Infanterie-Regiment  Nr.  36  auf. 

*)  Patent  vom  1.  Februar  1675;  resignierte  1702  in  Folge  von  Vorwürfen,  welche 
gegen  seine  Amtsführung  als  Regiments-Inhaber  erhoben  wurden. 

5)  Wurde  wegen  seiner  Haltung  als  Commandant  von  Wien  1805  der  Inhabers-Vriirde 
enthoben. 

6)  und  7)  Haben  auch  als  GFWM.  das  Regiment  noch  persönlich  commandiert. 


— 283 


1673  Puchberg,  Obristlieutenant. 

1675  der  Inhaber  Obrist  Mannsfeld. 

1680  Van  derBeckh,Melchior,  Obrist- 
lieutenant. 

1682  Leslie,  Alexander  Graf,  Obrist- 
lieutenant. 

1684  Gail  zu  Gallen  fei  s,  Walter, 
0 bristlieutenant. 

1686  Auersperg,  Franz  Carl  Graf, 
0 bristli  eut  enant. 

1687  Steinbach,  Christian  Samson, 
Ob  ristjieutenant. 

1693  Prandtner  von  Prantenau, 
0 bristlieutenant— Obrist(Titular-). 

1695  Wrangel,  Freiherr  von,  Obrist- 
lieutenant. 

1699  Du  Saix  d’Arnant,  Dominik 
Hubert  Freiherr  von,  Obrist- 
lieutenant— Obrist. 

1701  Gonzales,  Balthasar,  Obrist- 
lieutenant. 

1702  der  Inhaber  Obrist  Gehlen. 

1703  der  Inhaber  Obrist  Max  Star- 
hemberg. 

1704  Heindl,  Franz  Joseph.  Graf, 
Freiherr  zu  Sonnenberg, 
Obristlieutenant  — Obrist. 

1707  Starhemberg,  Ottokar  Graf, 
Obristlieutenant — Obrist. 

1716  Fürstenbusch,  JohannDominik 
Freiherr  vod,  Obristlieutenant — 
Obrist. 

1730  Colmenero  de  Valderios, 
Franz  Ludwig  Graf,  Obrist. 

1733  W elschpfennig, Philipp, Obrist. 

1735  Starhemberg,  Emanuel  Graf, 
Obrist. 

1741  Lüttwitz,  Freiherr  von,  Obrist. 

1748  Ebner  von  Ebenthal,  Ernst, 
Obrist. 

1753  Wangenheim,  Ludwig  Ferdi- 
nand von,  Obrist. 

1756  Alemann,  Sylvester  Ferdinand 
von,  Obrist. 

1757  Starhemberg,  Guido  Graf, 
Obrist. 

1763  Creutz,  Peter  Freiherr  von, 
Oberst. 

1767  Galeazzo,  Origo  Graf,  Oberst. 

1770  Esterhazy,  Paul  Anton  Graf, 
Oberst. 

1773  Grün  ne,  Philipp  Graf,  Oberst. 

1778  Neumüller  von  Bied,  Johann, 
Oberst. 


1779  Khuen  de  Belasi,  Anton  Graf, 
Oberst. 

1787  Senft  von  Pilsak,  Adam  Frei- 
herr von,  Oberst. 

1789  Lichtenberg,  Cajetan  Graf, 
Oberst. 

1790  Sturioni,  Joseph,  Oberst. 

1792  Minkwitz,  Ferdinand  Freiherr 

von.  Oberst. 

1795  Weidenfeld,  Carl  Philipp  von, 
Oberst. 

1799  Legisfeld,  Ignaz  Freiherr  von, 
Oberst. 

1801  Trautte  nberg,  Leopold  Frei- 
herr von,  Oberst. 

1807  Tittelsbach  von  Tigersburg. 
Carl,  Oberst. 

1811  Beisenfeis,  Samuel  vod,  Oberst. 
1814'S  alomon,  Joseph  von,  Oberst. 
1816  Veyder  von  Mahlberg,  Carl 
Freiherr  von,  Oberst. 

1820  Neumann,  Max  Edler  von, 
Oberst. 

1830  Lingauer  von  Lindenthal, 
Joseph,  Oberst. 

1832  Bottern  von  Kostenthal, 
Franz  Freiherr  von.  Oberst. 

1837  Spann oghe,  Friedrich  von, 

Oberst. 

1839  Paris,  Joseph  Edler  von,  Oberst. 
1847  Stransky,  Joseph  Edler  von. 
Oberst. 

1849  Weigl  von  Löwenwarth, 
Wenzel  Freiherr  von,  Oberst. 
1849  H er z m an  ow s ky,  J oseph. Oberst. 
1855  Greschke,  Carl,  Oberst. 

1859  Haugwitz  von  Piskupitz, 
Moriz  Freiherr  von.  Oberst. 

1865  Zaremba,  Franz  von,  Oberst, 

1871  Schaaffgotsche,  Franz  Graf, 
Oberst. 

1872  Scudier,  Joseph  von.  Oberst. 
1876  Davidovac,  Sava,  Oberst. 

1879  Fidler  von  Isarborn,  Adolph, 

Oberst. 

1882  Bozziano,  Joseph  Edler  von, 
Oberst. 

1884  Metzger,  Eduard  Edler  von. 
Oberst. 

1890  Thoss,  Paul,  Oberst. 

1894  Se.  kais.  Hoheit  Erzherzog  Leo- 
pold Salvator,  Oberst. 

1894  Sturm,  Johann,  Oberst. 


Reserve-Commandanten. 


1869  Truskolasky,  Martin,  Oberst- 
lieutenant — Oberst. 

1875  Pecchio  von  Weitenfeld, 
Adolph  Bitter  von,  Oberstlieute- 
nant— Oberst. 


1877  Konja,  Julius,  Oberstlieutenant. 
1879  Suez,  Baimund  Edler  von, 
Oberstlieutenant — Oberst. 

1881  Pürcker,  Eduard,  Oberstlieute- 
nant. 


284  — 


Vor  dein  Feinde  gefallene  höhere  Officiere. 

1678  Obristlieutenant  Graf  Montecuccoli  in  dem  Gefechte  bei  Stoll- 
hofen  p. 

1683  Eegiments-Commandant  Obristlieutenant  Alexander  Graf  Leslie 
und  Obristwachtmeister  Carl  Burkhart  von  Gallenfeld  (Gallenfels'?),  beide 
in  der  Verth  ei  digung  von  Wien  p. 

1702  Hauptmann  Bataillons -Commandant  Huart  in  der  Schlacht  bei 
Luzzara  p. 

1703  Obristwachtmeister  Siegel  in  einem  Gefechte  bei  Brentonico  p. 

1704  Obristwachtmeister  Willner  in  den  Kämpfen  vor  Verrua  p. 

1705  Obristwachtmeister  Konnot  de  Scelle  (Cannot)  in  der  Schlacht 
bei  Cassano  p. 

1706  Obristwachtmeister  Rothenburg  in  der  Vertheidigung  von 
Turin  p (?). 

1717  Obristwachtmeister  Finger  (Fieger)  in  dem  Gefechte  bei  Semlin  p. 

1742  Obristlieutenant  Franz  Xaver  Baron  Lichtzitz  in  der  Schlacht  bei 
Caslau  f. 

1757  Eegiments-Commandant  Oberst  Sylvester  von  Alemann  in  der 
Schlacht  bei  Kolin  p. 

1762  zweiter  Oberst  Hugo  Freiher  von  Freyenfels  in  der  Ver- 
theidigung von  Schweidnitz  tödtlich  verwundet  (1763  gestorben). 

1813  Eegiments-Commandant  Oberst  von  Reisenfels  in  der  Schlacht 
bei  Leipzig  p. 

1866  Major  Anton  Liposcak  in  dem  Treffen  bei  Trautenau  p. 

Feldzüge. 

Spieckh.  1663  stand  das  Regiment  bei  dem  Observations-Corps  in 
Steyermark,  rückte 

1664  auf  den  Kriegs-Schauplatz  nach  Nieder-Ungarn,  wo  es  bei  den 
Belagerungen  von  Fünfkirchen  und  Kanizsa  verwendet  wurde;  bei  letzterer 
Eegiments-Commandant  Obristlieutenant  Graf  Leslie  sich  ausgezeichnet. 
Dann  Vertheidigung  von  Szerinvär,  endlich  Schlacht  bei  St.  Gotthard  mit 
bedeutenden  Verlusten. 

Leslie.  1673  an  den  Rhein  gesendet,  Deckung  der  Belagerung  von 
Bonn,  focht  das  Regiment  (zwei  Bataillone) 

1674  in  der  Schlacht  bei  Seneffe  mit  Auszeichnung  und  kam  dann  zu 
der  Belagerung  von  Oudenarde. 

Mannsfeld.  1675  war  es  in  dem  Gefechte  bei  Gamshurst  und  in  der 
Schlacht  bei  Goldscheuer. 

1676  Einnahme  der  Rheinschanze  von  Philippsburg,  dann  Belagerung 
und  Einnahme  dieser  Festung;  Eegiments-Commandant  Oberst  Graf  Manns- 
feld ausgezeichnet  (eine  Abtheilung  in  dem  Gefechte  bei  Gengenheim  . 

1677  bei  der  Haupt-Armee,  ohne  an  einer  grösseren  Action  theilzu- 
nehmen. 

1678  Gefecht  bei  Stollhofen. 

1683  nahm  das  Regiment  an  der  ruhmvollen  Vertheidigung  Wiens 
hervorragenden  Autheil,  Obristlieutenant  Eegiments-Commandant  Alexander 
Graf  Leslie  und  Hauptmann  Steinbach  sich  mehrfach  ausgezeichnet; 
später  war  es  in  dem  Treffen  bei  Parkany. 

16S4  bei  der  Haupt-Armee,  Gefechte  bei  Waitzen  und  Szent-Andrä, 
Belagerung  von  Ofen. 

1685  Belagerung  von  Neuhäusel,  dann  Schlacht  bei  Gran.  Einnahme  von 
Szolnok. 

1686  Belagerung  von  Ofen. 

1687  Angriff  auf  Essegg,  Schlacht  am  Berge  Harsäny. 

1688 — 1689  stand  das  Regiment  in  Siebenbürgen,  kam 

1690  nach  Serbien  und  war  dann  bei  der  Vorrückung  gegen  Sieben- 
bürgen. 


285  — 


1691  war  es  bei  der  Einnahme  von  Lippa. 

1692  zeichnete  sich  ein  Detachement  des  Regiments  unter  Hauptmann 
Baron  Du  Saix  d’Arnant  durch  tapfere  Vertheidigung  der  Veteranischen 
Höhle  aus. 

1693  war  das  Regiment  bei  der  Belagerung  von  Belgrad. 

1694/1695  stand  es  in  der  Haupt- Armee  (Lager  von  Peterwardein)  und  focht 

1696  in  der  Schlacht  hei  Olasch,  sowie 

1697  in  jener  bei  Zenta;  Regiments  - Commandant  Obristlieutenant 
Prandtner  ein  kaiserliches  „Dankschreiben”  erhalten. 

1701  mit  drei  Bataillonen  und  einer  Grenadier-Compagnie  auf  dem 
Kriegs-Schauplatze  in  Italien,  war  ein  Bataillon  unter  Obristlieutenant 
Gonzales  bei  der  Einnahme  von  Castiglione  delle  Stiviere,  das  Regiment  in 
der  Schlacht  bei  Chiari  und  bei  der  Einnahme  von  Canneto;  ein  Bataillon  in 
dem  Gefechte  bei  Torre  d’Oglio. 

Gehlen.  1702  das  Regiment  in  der  Schlacht  bei  Luzzara;  ein  Detache- 
ment in  der  Vertheidigung  von  Guastalla,  in  Folge  Capitulation  nach  Tyrol 
gerückt. 

Max  Starhemberg.  1703.  Letzteres,  wie  es  scheint,  durch  Verstärkungen 
auf  zwei  Compagnien  gebracht,  welche  in  den  Gefechten  bei  Arco  und  Bren- 
tonico  verwendet  wurden  und  später  beim  Regimente  einrückten,  welches 
an  der  Vertheidigung  von  Ostiglia  theilgenommen  hatte. 

1704  rückten  zwei  Bataillone  nach  Piemont,  Gefecht  bei  Castelnuovo  di 
Bormida,  dann  die  Kämpfe  im.  verschanzten  Lager  bei  Verrua  mitgemacht, 
bei  dem  grossen  Ausfall  am  26.  December  sich  ausgezeichnet. 

Das  3.  Bataillon  blieb  bei  den  Truppen  am  Po;  ein  in  Ober-Oesterreich 
aufgestelltes  4.  Bataillon,  welches  auch  die  Bestimmung  nach  Italien  hatte, 
wurde  in  Folge  Ausbreitung  der  Rebellion  in  Ungarn,  dahin  dirigiert  und  war 
in  der  Schlacht  bei  Tyrnau. 

1705  erscheint  dieses  Bataillon,  unter  Zurücklassung  eines  Detachements 
von  circa  100  Mann,  in  der  Armee  Eugen’s,  Schlacht  bei  Cassano;  die  zwei 
Bataillone  in  Piemont  standen  im  Lager  bei  Chivasso. 

1706  in  der  Vertheidigung  von  Turin,  die  anderen  in  der  Entsatz-Schlacht 
von  Turin.  Abtheilungen  des 'nunmehr  vereinigten  Regiments  an  den  Be- 
lagerungen von  Chivasso,  Alessandria  und  Pavia  theilgenommen. 

1707  war  das  Regiment  bei  dem  Zuge  in  die  Provence,  Kämpfe  vor  Toulon. 

1708  bei  der  Vorrückung  über  die  West-Alpen;  ein  Bataillon  bei  der 
Occupation  des  Kirchenstaates,  das  andere  im  Feldzuge  im  Dauphine. 

1709 — 1712  in  Piemont  und  Savoyen,  ohne  an  einer  grösseren  Action 
theilz  unehmen. 

1712  ein  Bataillon  und  eine  Grenadier-Compagnie  bei  der  Eroberung 
von  Porto  Ercole. 

1713  rückte  das  Regiment  an  den  Rhein,  kam  aber  nicht  mehr  in  Action. 

1716  stand  das  Regiment  in  Ungarn  und  fochten  zwei  Bataillone,  dann 
zwei  Grenadier-Compagnien  in  der  Schlacht  bei  Peterwardein  und  bei  der 
Belagerung  und  Erstürmung  von  Temesvar. 

1717  das  Regiment  bei  der  Belagerung  von  Belgrad  und  am  17.  August 
in  der  dortigen  Schlacht;  Obristlieutenant  Baron  Fürstenbusch  für  Aus- 
zeichnung in  derselben  zum  Obrist  befördert. 

1718  zuerst  nach  Neapel  bestimmt,  wurden  zwei  Bataillone  nach  Sicilien 
gesendet  und  waren  in  dem  Treffen  vor  Milazzo,  dann 

1719  bei  der  Vertheidigung  dieser  Festung,  ferner  in  der  Schlacht  bei 
Francavilla,  endlich  bei  der  Belagerung  und  Einnahme  von  Messina;  ein 
Bataillon  wurde  dann  nach  West-Sicilien  überschütt,  das  zweite  blieb  als  Be- 
satzung in  Milazzo,  das  dritte  noch  immer  in  Neapel. 

1720  ersteres  an  den  Kämpfen  vor  Palermo  theilgenommen. 

1732  zwei  Bataillone  und  eine  Grenadier-Compagnie  unter  den  als  Ver- 
stärkung nach  Corsica  abgesendeten  Truppen,  Gefechte  bei  Moncale,  Corte 
(Unterwerfung  der  Balagna). 


— 286  — 


1734  mit  vier  Bataillonen  und  den  Grenadieren  auf  dem  Kriegs-Schau- 
platze in  Italien,  fochten  ein  Bataillon  und  die  Grenadiere  bei  Colorno,  in  der 
Schlacht  bei  Parma,  bei  Quistello  und  Guastalla. 

1735  stand  das  Regiment  in  Süd-Tyrol. 

1737  die  Grenadiere  bei  der  Einnahme  von  Uzica.  das  Regiment  bei  der 
Haupt- Armee. 

1738  zwei  Bataillone  und  die  Grenadiere  bei  Ivornia  und  bei  Mehadia 
gefochten,  das  3.  Bataillon  in  Belgrad. 

1739  die  ersteren  im  Corps  Neipperg,  Treffen  bei  Pancsova;  das  letztere 
Vertheidigung  von  Belgrad. 

Emanuel  Starhemberg.  1741  rückte  das  ganze  Regiment  nach 
Schlesien,  focht^ 

1742  bei  Caslau  mit  besonderer  Auszeichnung  und  kam  sodann  zu  der 
Einschliessung  von  Prag. 

1743  war  es  bei  der  Vorrückung  an  den  Rhein. 

1744  ein  Bataillon  in  der  Vertheidigung  von  Freiburg,  in  Folge  Capi- 
tulation  in  Kriegsgefangenschaft  gerathen. 

Das  Regiment  stand  später  im  Corps  Bärnklau  in  Bayern. 

1745  machte  das  Regiment  den  Feldzug  in  Bayern  mit  und  kam 

1746  auf  den  Kriegs-Schauplatz  nach  Italien,  wo  es  in  den  Schlachten 
bei  Guastalla  und  Piacenza  mit  Auszeichnung  focht.  Regiments-Commandant 
Obrist  Ebner  belobt.  Zwei  Bataillone  sodann  Belagerung  und  Einnahme  von 
Piacenza,  das  dritte  und  die  Grenadiere  in  der  Schlacht  bei  Rottofreno.  Das 
wieder  vereinigte  Regiment  sodann  Einnahme  von  Genua  und  Forcierung  des 
Ueberganges  über  den  Var. 

1747  in  dem  Rückzugs-Gefechte  bei  S.  Lorenzo  (am  Var)  eine  Compagnie 
unter  Hauptmann  Brandt  sich  hervorgethan;  zwei  Bataillone,  eine  Grenadier- 
Compagnie,  später  bei  der  vergeblichen  Belagerung  von  Genua,  ein  Bataillon, 
eine  Grenadier-Compagnie  bei  dem  Corps  am  Var  zurückgeblieben,  waren  in  dem 
Gefechte  bei  Turbiglia.  Bei  dem  im  September  unternommenen  Einfalle  in 
Savoyen  kam  ein  Bataillon  bei  Barcellonette  in  das  Feuer. 

1748  waren  nur  einzelne  Abtheilungen  an  einigen  kleineren  Actionen 
im  Val  di  Taro  (Operationen  gegen  Genua)  betheiligt. 

1756  waren  ein  Bataillon  und  die  Grenadier-Compagnien  aus  Italien 
auf  den  Kriegs -Schauplatz  nach  Böhmen  gerückt  und  nahmen  letztere 

1757  an  dem  U eberfalle  auf  Hirschfeld  theil;  diese,  sowie  das  Bataillon, 
dann  im  Gefechte  bei  Reichenberg,  endlich  in  der  Schlacht  bei  Kolin.  wo 
es  bedeutende  Verluste  erlitt  und  kamen  diese  Abtheilungen  sodann  nach 
Prag !). 

1758  im  Corps  Loudon,  fochten  dieselben  bei  Guntersdorf  und  Dom- 
stadtl,  später  in  der  Haupt-Armee  bei  Hochkirch  und  in  der  kurzen  Belagerung 
von  Dresden. 

1759  das  2.  Bataillon  aus  Italien  nachgerückt  und  waren  beide  in  dem 
Gefechte  bei  Peterswalde  und  kamen  dann  nach  Schlesien;  die  Grenadiere 
fochten  bei  Maxen. 

1760  wieder  im  Corps  Loudon  eingetheilt,  fochten  ein  Bataillon  des 
Regiments  und  die  Grenadiere  bei  Landshut  und  kamen  sodann  zu  der  Be- 
lagerung von  Glatz,  wo  das  zweite  sich  schon  befand;  Regiments-Commandant 
Oberst  Graf  Guidobald  Starhemb  erg  und  Oberstlieutenant  Gronauer  während 
derselben  sich  ausgezeichnet;  in  der  unglücklichen  Schlacht  bei  Liegnitz  verlor 
das  Regiment  viele  Ofticiere  und  nahm  später,  in  ein  Bataillon  formiert,  an  der 
Belagerung  von  Kosel  theil. 

1761  nur  die  Grenadiere  an  dem  Heberfalle  auf  Schweidnitz  theilgenommen : 
das  Regiment  im  Corps  Loudon,  ohne  Gefecht. 

1762  das  Regiment  in  der  Haupt-Armee,  ein  combiniertes  Detachement 
von  260  Mann  (eine  Grenadier-  und  eine  Füsilier-Compagnie)  in  der  glänzenden 


')  In  der  Schlacht  bei  Prag  anwesend,  aber  nicht  in  das  Feuer  gekommen. 


— 287  — 


Vertheidigung  von  Schweidnitz.  Oberst  Baron  Freyenfels  und  Grenadier- 
Hauptmann  Christoph  von  Mohr  erwarben  sich  in  derselben  den  MTO. 

Das  8.  (Garnisons-)Bataillon  stand  während  der  Dauer  des  ganzen 
siebenjährigen  Krieges  in  Pavia. 

Preiss.  1778/1779  bei  der  Haupt-Armee  ohne  Gefecht,  die  Grenadiere 
(Bataillon  Sztäray)  sich  bei  Freihermersdorf  ausgezeichnet. 

1788  mit  zwei  Bataillonen  auf  dem  Kriegs -Schauplatz  in  Ungarn, 
stand  das  2.  Bataillon  bei  Semlin  und  nahmen  an  dem  Gefecht  am  Bezanier 
Damme  nur  kleinere  Abtheilungen  theil;  das  3.  Bataillon  war  bei  der  Be- 
lagerung von  Dubica,  wo  es  bei  dem  Sturme  am  25.  April  grosse  Verluste 
erlitt;  es  war  sodann  in  dem  Gefecht  bei  und  der  zweiten  Belagerung  von 
Dubica  und  kam  dann  im  Vereine  mit  dem  auf  den  Kriegs-Schauplatz  nach- 
gerückten  1.  Bataillone  zu  jener  von  Novi;  Lieutenant  Graf  Thun  für  Aus- 
zeichnung in  derselben  aussertourlich  zum  Oberlieutenant  befördert.  Die 
Grenadiere  (Bataillon  Kottenberg)  in  der  Haupt-Armee, 

1789  bei  der  Belagerung  von  Belgrad. 

Das  Regiment  (1.  und  2.  Bataillon)  stand  bei  der  Belagerung  und 
Einnahme  von  Türkisch-Gradisca,  dann  bei  jener  von  Belgrad.  Regiments- 
Commandant  Oberst  Graf  Lichtenberg  zeichnete  sich  bei  Erstürmung  der 
Raizenstadt  besonders  aus  und  wurde  1790  MTO.-R .;  auch  wurde  sämmtlichen 
hiebei  verwendet  gewesenen  Abtheilungen  die  Allerhöchste  Anerkennung  des 
Kaisers  ausgesprochen.  Das  3.  Bataillon  unbedeutende  Scharmützel  in  der 
Lika  bestanden. 

1790  dasselbe  bei  der  Belagerung  und  Einnahme  von  Cetin,  bei  welcher 
eine  Compagnie  unter  Hauptmann  de  la  Brune,  sowie  der  Bataillons-Com- 
mandant  Major  Casati  sich  ausgezeichnet. 

1793  rückten  zwei  Bataillone  des  Regiments  auf  den  Kriegs- Schauplatz 
in  Deutschland  (Corps  Wurmser)  und  fochten  Abtheilungen  bei  Rheinzabern, 
Offenbach,  das  Regiment  bei  Bellheim,  dann  in  einigen  der  Einnahme  der 
Weissenburger  Linien  vorhergegangenen  Gefechten,  so  bei  Otterbach  (eine 
Compagnie),  den  beiden  Gefechten  am  Bien -Walde  (12.  und  18.  September)  mit 
besonderer  Auszeichnung,  ebenso  bei  der  Einnahme  selbst.  In  dem  Gefechte 
bei  Brumpt  zeichnete  sich  die  Regiments- Artillerie  aus,  in  den  Gefechten  bei 
Wanzenau  (26.  October  und  18.  November)  Regiments- Commandant  Oberst 
Freiherr  von  Minkwitz  zu  dem  günstigen  Ausgange  beigetragen;  in  dem 
Gefechte  bei  Froschweiler  ein  Bataillon  unter  Hauptmann  Schwaner  sich 
ausgezeichnet;  das  Regiment  noch  in  dem  letzten  Gefechte  am  Bien-Walde 
(9.  December). 

Die  Grenadiere  (Bataillon  Bürger)  bei  Nieder-Bronn  und  Froschweiler 
brav  gefochten, 

1794  ebenso  bei  Hochspeyer;  das  Regiment,  sowie  erstere,  bei  Ver- 
teidigung der  Rheinschanze  von  Mannheim  (das  Leib-Bataillon  belobt). 

1795  das  Regiment  am  Ober-Rhein,  nicht  in  das  Feuer  gekommen. 

Die  Grenadiere  bei  Mannheim,  Frankenthal  und  Flomersheim. 

1796  rückte  das  Regiment  auf  den  Kriegs-Schauplatz  nach  Italien  ab, 
ebenso  die  Grenadiere  (Bataillon  Gavasini),  endlich  auch  das  3.  Bataillon  aus 
Wien,  welches  als  erstes  daselbst  eingetroffen  war.  Dieses  focht  unter 
Vukassovich  bei  Dego,  wo  der  grösste  Theil  in  Kriegsgefangenschaft  gerieth, 
der  Rest  kam  als  Besatzung  nach  Mantua. 

Das  Regiment  war  bei  Erstürmung  der  Schanzen  von  Rivoli;  in  der 
Schlacht  bei  Castiglione  hatte  Regiments  - Commandant  Oberst  Weiden- 
feld sich  den  MTO.  erworben.  Bei  dem  Rückzuge  nach  Tyrol  focht  es  mit 
zähem  Widerstand  bei  la  Pietra,  musste  aber  der  Uebermacht  weichen  und 
erlitt  grosse  Verluste,  ebenso  bei  Lavis;  bei  der  erneuerten  Offensive  war  es 
in  den  Gefechten  bei  Cembra,  Besenello  und  Rivoli,  bei  welch’  letzterer  Action 
Oberstlieutenant  Wolf  und  Hauptmann  Kolbenschlag  als  besonders  aus- 
gezeichnet genannt  wurden. 

Die  Grenadiere  erlitten  bei  Lonato  (in  der  versprengten  Brigade  Spork) 
grosse  Verluste,  ebenso  in  der  Schlacht  bei  Bassano,  wo  das  Corps  Quosda- 
novich  theils  versprengt,  theils  gefangen  wurde. 


- 283 


1797  foclit  das  Regiment  in  der  dreitägigen  Schlacht  bei  Rivoli.  ebenso 
die  Grenadiere;  das  3.  Bataillon  gerieth  durch  die  Capitulation  von  Mantua 
in  Kriegsgefangenschaft.  Bei  dem  Rückzüge  der  Armee  hielt  Hauptmann 
Baron  Trauttenb erg,  welcher  das  nur  in  ein  schwaches  Bataillon  formierte 
Regiment  ad  interim  commandierte.  in  dem  Gefechte  bei  Codroipo  die  ver- 
folgenden Franzosen  durch  einen  entschlossenen  Gegen-Angriff  auf  und  ver- 
schaffte hiedurch  der  geworfenen  Cavallerie  Zeit,  sich  zu  ralliieren. 

Erzherzog  Carl  anerkannte  diese  Tapferkeit  mit  den  Worten:  ..Bravo 
Preiss!  Die  Cavallerie  hat  mich  verlassen,  ich  hoffe,  dass  ihr  mich  nun  schützen 
werdet”.  Hauptmann  Trauttenb  erg  erhielt  den  MTO.  und  wurde  ausser- 
tourlich  zum  Major  befördert;  das  Regiment  endlich  noch  in  dem  Gefechte 
bei  Friesach. 

Die  Grenadiere  geriethen  in  dem  Gefechte  bei  Tarvis  in  Kriegs- 
gefangenschaft. 

Yacat  Preiss.  1799  erneuert  in  Italien,  fochten  die  Grenadiere  Bataillon 
Mercandin)  bei  Legnago,  Parona  und,  sowie  das  Regiment  (zwei  Bataillone; 
in  der  Schlacht  bei  Magnano,  wo  es  grosse  Verluste  erlitt;  letzteres  kam 
sodann  zu  den  Belagerungen  (Einnahme)  von  Pizzighettone  und  des  Castells 
von  Mailand  und  focht  unter  dem  Regiments-Commandanten  Obersten  Weiden- 
feld mit  besonderer  Auszeichnung  in  dem  Gefechte  bei  Modena,  in  welchem 
circa  500  Mann  nach  heldenmütliiger  Gegenwehr  in  Kriegsgefangenschaft  ge- 
riethen. 

Die  Grenadiere  kamen  später  bei  S.  Giuliano.  an  der  Trebbia  und  bei 
Novi  in  das  Feuer,  ferner  bei  Savigliano.  endlich  mit  Auszeichnung  bei 
Mondovi. 

1800  waren  dieselben  bei  der  Verdrängung  der  Franzosen  aus  der 
Riviera,  Gefechte  am  Monte  Ajuto,  bei  Albissola.  Loano.  am  Var  und  Monte 
Nave,  später  in  der  Schlacht  bei  Marengo,  wo  selbe  sich  auszeichneten,  endlich 
bei  Valeggio.  Eine  Abtheilung  des  in  Tortona  stehenden  3.  Bataillons  unter 
Oberlieutenant  Wrazfeld  einen  gelungenen  Ausfall  gegen  Ri valta  ausgeführt. 

Das  anfänglich  in  Alessandria  stehende  Regiment  kam  in  diesem  Feld- 
zuge, mit  Ausnahme  einiger  Compagnien,  welche  als  Vorposten  ein  Gefecht 
bei  Gazzoldo  bestanden,  nicht  in  das  Feuer  (bei  Goito— Mantua  postiert  . 

1801  war  es  an  dem  Rückzugs-Gefechte  bei  Montecchio  betheiligv 

Auersperg.  1805  auf  dem  Kriegs-Schauplatze  in  Deutschland,  focht 
das  Grenadier-Bataillon  bei  Günzburg,  das  Regiment  bei  Ulm  tmd  Elchingen 
und  gerieth  in  Folge  der  Capitulation  von  Ulm  in  Kriegsgefangenschaft:  nur 
dem  Oberstlieutenant  Stach  mit  circa  100  Mann  gelang  es.  sich  zu  dem  Corps 
des  Erzherzogs  Ferdinand  durchzuschlagen  und  wurde  diese  Mannschaft  in 
das  neu  formierte  6.  Bataillon  eingetheilt,  welches  die  Schlacht  bei  Austerlitz 
mitmachte.  Oberstlieutenant  Stach  für  Auszeichnung  in  derselben  zum 
Oberst  befördert. 

Strauch.  1809  stand  das  Regiment  (drei  Bataillone!  im  7.  Corps  Erz- 
herzog Ferdinand)  und  nahm,  ausser  den  Vorposten-Gefechten  bei  Ivanisk 
und  Obroköw,  an  dem  Sturme  auf  Sandomierz  theil  und  kam  nach  Komorn. 
Die  Grenadiere  (Bataillon  Brzeziiisky)  fochten  in  Deutschland  bei  Landshut, 
Ebelsberg,  Wien,  Aspern  und  Wagram. 

1813  war  das  Regiment  mit  zwei  Bataillonen  in  der  Haupt- Armee  das 
3.  in  Lemberg  zurückgeblieben)  in  der  Schlacht  bei  Dresden  (wenig  verloren  . 
ein  Bataillon.  Hauptmann  Jäger,  sich  bei  Arbesau  uud  Kninitz  ausgezeichnet, 
ebenso  das  ganze  Regiment " unter  seinem  Commandanten  Obersten  Reisen- 
fels in  der  'Schlacht  bei  Leipzig  ditrch  Erstürmung  des  Schlosses  Dölitz. 
Major  Wolny  hiebei  den  MTO.  erhalten. 

Die  Grenadiere  (Bataillon  Portner)  bei  dem  Sturme  auf  Dresden, 
dann  bei  Leipzig  (nur  am  zweiten  Schlachttage  in  das  Feuer  gekommen  . 

1814  war  das  Regiment  bei  der  Belagerung  von  Besan<?on  und  wurde 
wegen  seiner  Haltung  im  Gefechte  am  8.  März  besonders  belobt . in 


— 289  — 


Anerkennung  hervorragender  Leistungen  Hauptmann  Penz  und  Oberlieutenant 
Wilhelm  von  Ottenthal  aussertourlich  befördert. 

Die  Grenadiere,  im  Reserve-Corps  eingetlieilt.  kamen  in  diesem  Feld- 
zuge nicht  in  das  Feuer.  Das  Ende  1813  auf  den  Kriegs-Schauplatz  abgerückte 
Reserve-Bataillon  in  der  Siid-Armee.  Gefechte  bei  Macon  und  Yoreppe.  Das 
3.  Bataillon  auf  Pest-Cordon  in  Siebenbürgen  verwendet,  dann  wieder  nach 
Galizien. 

1S15  war  das  Regiment  nach  Italien  gerückt  und  machte  im  Corps 
Frimont  den  U ebergang  über  die  Alpen  und  die  Forcierung  der  Jura-Pässe  mit. 
bei  welcher  Gelegenheit  die  Truppen  durch  aussergewöhnliche  Marschleistungen, 
Ueberwindung  von  Schwierigkeiten  unter  ungünstigen  Verhältnissen.  Beweise 
von  Disciplin  und  gutem  Geiste  ablegten,  jedoch  wenig  Gelegenheit  hatten, 
in  das  Feuer  zu  kommen. 

Die  Grenadiere  (Bataillon  Majus)  im  Reserve-Corps  bis  Fontainebleau 
vorgerückt. 

Lucca,  dann  Parma.  1818  nahmen  Abtheilungen,  des  anfänglich  nicht 
vereint  auf  demKriegs-Schauplatz  aufgetretenen  Regiments  an  folgenden  Affairen 
theil  und  zwar: 

Das  1.  Bataillon  Kämpfe  vor  und  Einnahme  von  Wien,  dann  als  Be- 
satzung daselbst  verblieben;  das  2.  Bataillon  als  Besatzung  in  Krakau;  das 
3.  Bataillon  im  Corps  Puchner  in  Siebenbürgen.  Gefecht  bei  Szamosfalva. 
Entsatz  von  Klausenburg.  Treffen  bei  Dees,  dann  im  Burzenland  gegen  die 
Szekler  (Gefechte  bei  Hidveg  und  Marienburg). 

Das  1.  Landwehr-Bataillon  bei  Unterdrückung  der  Unruhen  in  Lemberg 
rhatkräftig  mitgewirkt,  dann  im  Corps  Schlik  Vorrückung  nach  Ungarn, 
Gefecht  bei  Budamer. 

1849  war  dieses  Bataillon  in  der  Schlacht  bei  Kaschau  und  focht  mit 
Auszeichnung  am  Branyiczko-Passe,  dann  bei  Verpeleth,  Tiszafüred  und 
Isaszeg.  Das  2.  Bataillon  in  der  Colonne  Vogel.  Gefecht  bei  Hniletz.  dann 
auf  die  Schütt.  Eine  Compagnie  desselben,  in  der  Colonne  Frischeisen,  bei 
Tm’csek  gefochten,  dann  bei  der  Vorrückung  nach  Kaschau  eine  selbstständige 
Verwendung  erhalten  und  ein  Gefecht  bei  Eperies  bestanden. 

Das  3.  Bataillon  in  Siebenbürgen,  bei  Stolzenburg,  Salzburg,  Piski. 
Mediasch,  Zeiden  und  am  Tömöser  Pass  gefochten,  dann  Rückzug  in  die 
W alachei. 

Eine  in  Galizien  zurückgebliebene  Division  dieses  Bataillons  bei  den 
zur  Cooperation  mit  den  Truppen  des  Obersten  Urban  in  der  Bukowina  be- 
stimmten Truppen,  Gefecht  bei  Zsoszeny;  das  4.  Bataillon  Besetzung  der 
Karpathen-Uebergänge  bei  Delatyn. 

Das  1.  Bataillon  aus  Wien  und  der  Regiments-Stab  aus  Galizien  waren 
im  Juni  auch  nach  Ungarn  gerückt  und  kamen  auf  die  Schütt,  wo  nunmehr 
das  1.  und  2.  Feld-  uncl  1.  Landwehr-Bataillon  vereinigt  standen. 

Im  Sommer-Feldzuge  fochten  diese  Abtheilungen  bei  Raab,  vor  Komorn. 
dann  bei  Mako  und  Dreispitz. 

Das  3.  Bataillon  erneuerte  Vorrückung  nach  Siebenbürgen,  Gefechte 
bei  Szepsi — Szent-György,  Szemerja,  Kdszon— Ujfalu.  Das  4..  anfänglich  mit 
dem  russischen  Corps  vorgerückt,  dann  zur  Deckung  der  Comunicationen 
verwendet. 

Die  Grenadiere  (Bataillone  von  der  Trenck),  welche  1848  ebenfalls  bei 
der  Unterwerfung  von  Lemberg  mitgewirkt  hatten,  im  Sommer-Feldzug  1849 
bei  Schintau.  Pered,  Komorn  (Puszta-Herkaly,  11.  Juli),  Szöreg  und  Temesvär 
gekämpft. 

Für  Auszeichnung  in  diesen  beiden  Feldzügen  erhielten: 

EKO.3.  Major  Wladimir  Graf  Daun  (Commandant  des  3.  Bataillons); 
Hauptmann  Carl  Freiherr  Fürth  von  Brever,  Eduard  Calvas;  Ober- 
lieutenant Anton  Freiherr  von  Moltke. 

MVK.  Regiments-Commandant  Oberst  Her zmano wsky1);  die  Haupt- 
leute Eduard  Oswalt.  Johann  Ansion,  Hugo  Freiherr  von  Handel.  Franz 


*)  Für  Auszeichnung  in  seinem  früheren  Regiment  (Erzherzog  Stephan  Xr.  58). 
Geschichte  der  k.  und  k.  Wehrmacht.  I.  Bd.  19 


— 290  — 


Scliileny,  Eduard  Calvas,  Joseph  Hellmer;  die  Oberlieutenants  Peter 
Edler  von  Petrovicz,  Joseph  Dworzaczek.  Joseph  von  Ashöth.  Eduard 
Steinsberg,  Hugo  Mahr,  Joseph  Friedrich;  die  Unterlieutenants  Ludwig 
Formacher  von  Lilienberg,  Valerian  Baron  Kapri,  Eduard  Arringer. 
Robert  Krzyzano wski,  G-ustav  Penther,  Eduard  Bozziano. 

SGVK.  Regiments- Caman  Franz  Hrubescli. 

1859  war  das  Regiment  mit  allen  Abtheihmgen  in  Ungarn  verblieben, 
im  Juni  in  das  zu  bildende  12.  Corps  eingetheilt,  nicht  mehr  zur  Verwendung 
gelangt. 

MVK.  erhielt  der  als  Brigade-Adjutant  verwendete  Oberlieutenant 
Friedrich  G-öretzky. 

1866  bei  der  Nord-Armee  eingetheilt.  tocht  das  Regiment  (drei  Bataillone  i 
in  der  Brigade  Mondei  des  10.  Corps  mit  Auszeichnung  in  dem  Treffen  bei 
Trautenau,  in  dem  Gefechte  bei  Neu-Rognitz,  der  Schlacht  von  Königgrät z 
und  in  dem  Gefechte  bei  Blumenau.  Das  4.  Bataillon  stand  bei  den  zum 
Schutze  We st- Galiziens  bestimmten  Truppen. 

Für  Auszeichnung  in  diesem  Feldzuge  wurden  decoriert  mit: 

EKO.3.  Regiments- Commandant  Oberst  Franz  Ritter  von  Zaremba. 

MVK.  Oberstlieutenant  Carl  Haigenvelder;  Major  Eduard  Linder 
von  Bienenwald;  die  Hauptleute  Julius  Konja,  Leonhard  Ritter  von 
Stankiewicz  de  Mogila;  die  Oberlieutenants  Adolph  Erlacher  de  Khay 
und  Titus  Krafft;  Unterlieutenant  Ludwig  Tarnavsky. 

Dem  vor  dem  Feinde  gefallenen  Major  Anton  Liposcak  wurde  gleich- 
falls das  MVK.  zuerkannt. 

GVK.  Regimeüts-Arzt  Dr.  Anton  Hummel. 

1878  anlässlich  der  Verstärkung  der  Truppen  in  Bosnien  auf  den  Kriegs- 
schauplatz dahin  gesendet,  focht  das  Regiment  (1.,  2.  und  3.  Bataillon  , mit  Aus- 
zeichnung in  dem  Gefechte  bei  Brcka  und  nahm  später  an  der  Besetzung  des 
Lim- Gebietes  theil. 

Decoriert  wurden  mit: 

MVK.  Oberstlieutenant  Joseph  Bozziano;  Major  Felix  Schiffner: 
Hauptmann  Joseph  Biernatek;  Oberlieutenant  Leopold  Rick. 

Tapferkeits-Medaillen. 

Silberne 


1789-1790 

1793-1801 

G-olclene 

1 

Silberne 

7 

1848  \ 

1849  J 

Groltlene 

1 

I.  CI. 
10 

n.  ci. 
72 

1805 

— 

— 

1859 

— 

— 

— 

1809 

— 



1866 

— 

9 

70 

1813—1815 

— 

7 

1S78 

— 

1 

11 

Adjustierung. 

1726  weisser  Rock,  blaue  Aermel- Aufschläge: 

1748  weisser  Rock,  rothe  Aufschläge  (?); 

1757  weisser  Rock  und  Camisol,  blaue  Aufschläge  und  Unterfutter; 
1767  weisser  Rock,  dunkelblaue  (franzblaue)  Egalisierung,  weisse  Knöpfe 
1863  dunkelblauer  AVaffenrock,  aschgraue  Egalisierung,  weisse  Knöpfe. 


Ungarisches  Infanterie-Begiment. 

(1860)  Ergänzungs-Bezirks-Commando:  Losoncz. 

(1878)  Pürcker  toh  Pürkhain,  Yincenz  Freiherr  von,  FZM. 

Errichtung  und  nachgefolgte  Veränderungen.  1672  mit  Convention  vom 
7.  December  dm'ch  den  Obristen  Grafen  Serenyi  im  Reiche  aufgestellt 
(zehn  Compagnien),  erhielt  1676  500  Mann  von  der  Stadt-Guardia  in  Wien,  1679 
500  Mann  von  dem  aufgelösten  Regimente  Massimi.  1690  wurden  5 Compagnien 
an  das  Regiment  Herberstein  (1809  als  Nr.  50  aufgelöst)  abgegeben  und 
erhielt  das  Regiment  dafür  300  Mann  von  Württemberg.  1710  je  eine 
Compagnie  zur  Errichtung  der  für  den  Dienst  in  Spanien  aufgestellten  Regi- 
menter Browne  (1712)  und  Eckh  (1718  aufgelöst)  abgegeben,  ebenso  1711  eine 
Compagnie  zur  Aufstellung  des  Regiments  Toldo  (gleichfalls  für  den  Dienst 
in  Spanien  bestimmt,  1720  aufgelöst). 

1731  anlässlich  der  Auflösung  der  Auctions-Compagnien  (1.  Bataillon) 
erhielt  das  Regiment  Mannschaft  von  Hildburghausen  (Nr.  8)  und  Jung-Daun 
(1809  als  Nr.  45  aufgelöst). 

1747/48  je  eine  Compagnie  der  aufgelösten  Regimenter  Kheul  und  Traun 
incorporiert. 

Seit  1769  führt  das  Regiment  die  Nummer  25. 

1860  ein  Bataillon  zu  dem  neu  aufgestellten  Linien-Infanterie-Regimente 
Nr.  70,  1883  ein  Bataillon  zu  dem  Infanterie-Regimente  Nr.  94  abgegeben. 

Ergänzung.  Von  1766—1806  hatte  das  Regiment  einen  Werbe-Rayon  im 
bayerischen  Kreis  (Salzburg,  Passau.  Regensburg);  1771  (1781)  erhielt  es  den 
ständigen  Werb-Bezirk  in  Böhmen,  Prachiner  Kreis,  mit  der  Stabs-Station 
Strakonitz,  von  1775-  1807  dazu  einen  Aushilfs-Bezirk  in  Galizien  im  Stanislauer 
Kreis.  1808  bei  Vergrösserung  des  Werb-Bezirks  (Theile  des  Klattauer  Kreises), 
wurde  Pisek  Haupt-Werb-Bezirks-Station. 

1853  wurde  das  Regiment  mit  der  Ergänzung  nach  Ungarn  überwiesen 
und  erhielt  einen  Werb-Bezirk  im  Gebiete  der  Bergstädte  mit  der  Werb- 
Bezirks-Station  Neusohl.  1860  wurde  das  Ergänzungs-Bezirks-Commando,  bei 
theilweiser  Verschiebung  der  zugewiesenen  Gebiete,  nach  Losoncz  verlegt1). 

Grenadier-Division.  1769 — 1778  stand  dieselbe  mit  jener  vonNr.10  und54im 
ersten.  1779 — 1797  mit  denen  von  Nr.  42  und  35  im  zweiten  böhmischen  Bataillon. 

In  dem  Feldzuge  1799  war  selbe  im  Regiments- Verbände  verblieben 
und  trat  erst  Anfangs  1800  in  den  Verband  des  annoch  aus  den  Divisionen  von 
Nr.  37  und  51  bestehenden  Bataillons  Rechenberg2). 

9 Den  Ergänzungs-Bezirk  Neusohl  übernahm  das  neu  aufgestellti  Regiment  Nr.  70 
1873  wurde  derselbe  aulgelassen  und  an  die  angrenzenden  vertheilt). 

2 Garnison  Wien. 


19* 


292  - 


1809  bildete  die  Division  des  .Regiments  mit  jenen  von  Nr.  35  und  54 
ein  Bataillon.  1810—1852  endlicli  standen  die  Divisionen  von  Nr.  11.  25  und  54 
in  einem  Bataillon  vereint. 

Friedens-Garnisonen.  1679  Wien,  1680  Pressburg.  1682  in  Mähren, 
(1684/85  Szatmar),  1699  Gran,  dann  Schlesien,  1700  Leopoldstadt,  17 LS  in  der 
Lombardie,  1719  Freiburg  i.  B.,  1729  Mantua,  1721  Mailand,  1722  Cremona. 
später  Piacenza.  1736  Massa,  1737  Triest,  1733  Fiume.  1739  Piacenza,  1743 
Peterwardein,  1749  Klausenburg,  1752  Pilgram,  1753  Brünn.  1763  Linz.  1763 
Schüttenhofen,  1779  Strakonitz,  1790  Krumau,  1793  Kla^enfurt.  1891—1801. 
1305— 1®9,  1810-1313,  endlich  1*16-1820  Pisek.  1821  Porcici.'  1823  Pisek. 
1830  Prag,  1835  Königgrätz,  1342  Budweis,  1847  Krems.  1349  Bergamo,  1850 
Verona,  1853  Mantua,  dann  Venedig,  1855  Verona,  1357  Venedig.  1353  Zara, 
1860Kagusa,  1861  Laibach,  1862  Udine,  1863  Ceneda-Conegliano,  1867  Theresien- 
stadt, 1872  Prag,  1832  Losoncz,  1897  Wien. 

Regiments-Knaben-Erziehungshaus.  1782  in  Pra  chatitz  activiert.  1804 
nach  Pisek  verlegt,  wo  es  bis  zur  Auflösung  verblieb. 


Regiments- Inhaber. 


1672  Serenyi,  Johann  Carl  Graf, 
Obrist— FM. 1). 

1691  Amenzaga, Franz  Christoph  Frei- 
herr von,  Obrist — GFWM. 2). 

1693  Bagni,Scipio  Graf, Obrist— FM.3). 

1721  Langlet,  Philipp  Freiherr  von. 
GFWM.  — FML.4). 

1723  Luccini,  Matthäus  Marchese  de, 
GFWM. — FML.5 *). 

Il30 — 1731  unbesetzt. 

1731  Wachtendonk,  Franz  Carl  Frei- 
herr von,  Obrist-FZM. 

1741  Piccolomini  d'Arragona, Octavio 
Fürst,  GFWM.— FZM. 

1757  Thürheim.  Franz  Ludwig  Graf, 
FML. -FM. 

1783  Brechainvilie, Ludwig  Graf.  FML. 


1/99 — 1801  unbesetzt. 

1801  Spork,  Johann  .Rüdiger  Graf, 
FML. 

1803  Zedtwitz,  Franz  Julius  Graf. 
FML. 

1809  unbesetzt. 

1810  de  Vaux,  Thierrv  Freiherr  von. 
FML. -FZM. G). 

1820—1823  unbesetzt. 

1823  Trapp,  Werner  Freiherr  von. 
FML.— FZM. 

1842  Wocher,  Gustav,  FML. — FZM. 
1858  Salis-Zizers, Heinrich  Grat.  FML. 
1858  Mamula,  Lazarus  Freiherr  von. 
FML. -FZM. 

1878  Pürcker  von  Pürkhain,  Vincenz 
Freiherr  von,  FML. — FZM. 


Regiments-Conmiandanten. 


1672  Brazza,  Hektor  Graf,  aggre- 
gierter Ohrist  (ad  interim). 

1674  der  Inhaber  Obrist  Graf 
Serenyi7). 

1683  Collard,  Obristheutenant. 

1684  Porto,  Obristheutenant. 


1689  Jörger  de  Tollet,  Franz  Hel- 
fried Graf,  Obristheutenant. 

1691  der  Inhaber  Obrist  Amenzaga. 

1692  Türk,  Obristheutenant. 

1693  der  Inhaber  Obrist  Graf  Bagni. 
1697  Wilczek,  Heinrich  Wilhelm 

Graf,  Obristheutenant— Obrist. 


1)  Aus  churpfälzischen  Diensten  übergetreteu. 

2)  Patent  vom  10.  Januar  1691. 

3)  Patent  vom  14.  Februar  1693.  Als  1716  durch  den  Tod  des  FZM.  Guttenstein  die 
Stelle  eines  Commandierenden  in  Prag  erledigt  wurde,  war  FZM.  Bagni  bereits  zu  der- 
selben ernannt  worden  und  hätte  damit  gleichzeitig  das  Regiment  Gattenstein  übernehmen 
sollen  (K.  A..  H.  K.R.  1716.  Prot.  Exp.  Fol.  397).  Zum  Inhaber  dieses  Regiments  war 
GFWM.  Graf  Nesselrode  ernannt.  In  Folge  einer  späteren  kaiserlichen  Resolution  wurden 
diese  Verfügungen  jedoch  rückgängig  gemacht  und  erhielt  FML.  Sickingen  das  toinmamlo 
in  Prag  mit  dem  dortigen  Regimente.  Nesselrode  das  Regiment  Sickingen  Nr.  18  und 
FZM.  Bagni  behielt  das  seine  (K.  A..  H.  K.  R.  1716.  Prot.  Exp.  Fol.  67:L. 

4)  War  bisher  Inhaber  eines  172l  aufgelösten  Regiments. 

5)  War  früher  Inhaber  eines  aus  spanischen  Diensten  übernommenen  mailündischen 
N ational-Regiments . 

°)  War  bis  1809  Inhaber  des  aufgelösten  Regiments  Nr.  45. 

7)  Warum  Ohrist  Serenyi  nicht  sogleich  das  Regünents-Commando  übernahm,  ist 
nicht  aufgeklärt. 


- 293  - 


1701  Waldstein,  Franz  Bodiwin 
Graf,  Obristlieutenant. 

1703  H offmann  vonEidlitz,  Johann 
Ernst  Freiherr  von,  Obristlieu- 
tenant—Obrist. 

1707—1720  Kuon  (Ivuhn),  Obristlieu- 
tenant— Obrist. 

(1714  Kemetinger,  Obristlieutenant, 
ad  interim). 

1721  Schulz,  Obristlieutenant — 
Obrist. 

1726  Daxelhoier,  Rudolph  Freiherr 
von,  Obrist. 

1732  De  Giey,  Obrist. 

1735  Ivheul.  Carl  Gustav  Freiherr 
von,  Obrist. 

1740  Bernhard,  Jakob,  Obrist. 

1745  d’Adda,  Graf,  Obrist. 

1752  Vitelleschi,  Marchese,  Obrist. 

1758  Wo  eher,  Franz,  Oberst. 

1768  Arco.  Franz  Graf,  Oberst. 

1776  Rosenberg,  Oberstlieutenant. 

1777  Smakers  de  Miremont, 
Heinrich,  Oberst- 

1788  Schneider,  Anton  von,  Oberst. 

1793  Branttem,  Egvdius  von.  Oberst. 

1796  Revertera,  Jakob  Graf,  Oberst. 

1797  Pasqualati,  Carl,  Oberst. 

1805  Ulbrecht,  Emanuel,  Oberst. 

1807  Kurz  vonTraubenstein, Franz, 

Oberst. 

1809  Quallenberg,  Carl  von,  Oberst. 

Reserve-Coii 

1869  Om  stein,  Aurelius,  Oberstlieu- 
tenant. 

1872  Lang  Edler  von  Waldthurm, 
Adolph.  Oberstlieutenant- 
Oberst. 


1811  Chiesa,  Franz  Graf,  Oberst. 

1813  Feuchter  sieben,  Wilhelm  Frei- 
herr von,  Oberst. 

1815  Fischer,  Johann  von,  Oberst. 

1828  Stecher  von  Sebenitz,  Carl, 
Oberst. 

1833  Madien  er,  Heinrich,  Oberst. 

1841  Salis-Soglio,  Ulysses  Freiherr 
von,  Oberst. 

1847  Haradauer  Edler  von  Helden- 
dauer, Carl,  Oberst. 

1849  Laiml  Ritter  von  Dedina, 
Alexander,  Oberst. 

1851  Tichy,  Joseph,  Oberst. 

1853  Kintzl,  Leopold,  Oberst. 

1859  Piret  de  Bihain,  Ludwig  Frei- 
herr von,  Oberst. 

1863  Kunsti,  Alois  Prokop  Edler 
von,  Oberst. 

1866  Pötting  et  Persing,  Carl  Graf, 
Oberst. 

1867  Fritsch.  Emanuel,  Oberst. 

1875  Lang  Edler  von  Waldthurm, 

Adolph,  Oberst. 

1877  Reichlin  von  Meldegg,  Carl 
Freiherr  von,  Oberst. 

1881  Trautsch,  Alois,  Oberst. 

1884  Hess,  Emil.  Oberst. 

1888  Fries,  Otto  Freiherr  von.  Oberst. 

1892  Pacor  von  Karstenfels, 
'Wilhelm.  Oberst. 

1895  Basler,  Gustav,  Oberst. 


1875  Ratkovic,  Anton,  Oberst. 

1877  Endlicher,  Heinrich,  Oberst. 

1878  Tempis,  Joseph,  Oberstlieu- 
tenant—Oberst. 

1880  Pokaj,  Johann,  Oberst. 


Tor  dem  Feinde  gefallene  höhere  Offleiere1). 

1702  Regiments  - Commandant  Obristlieutenant  Franz  Carl  Grai  von 
Waldstein  in  der  Schlacht  hei  Luzzara  16.  August  tödtlich  verwundet, 
22.  August  gestorben. 

Obristlieutenant  Macdonnel2)  ebenfalls  bei  Luzzara  f. 

1706  Regiments-Commandant  Obrist  Hoffmann  von  Eidlitz  in  der 
Schlacht  bei  Turin  y. 

1734  Obristlieutenant  Ristori  in  der  Schlacht  bei  Parma  y. 

Obristlieutenant  Joseph  Freiherr  Browne  de  Camus  in  der  Schlacht 
bei  Guastalla  y. 

1757  Obristlieutenant  Philipp  Marchese  de  Fiorenza  in  der  Schlacht 
bei  Kolin  y. 

1758  Obristwachtmeister  Freiherr  Ubelli  von  Siegburg  an  den  bei 
Hochkirch  erhaltenen  Verwundungen  gestorben. 


*)  Ausser  den  nachfolgend  genannten,  ist  1697  ein  Obristwachtmeister,  dessen  Name 
nicht  zu  eruieren,  seinen,  in  der  Schlacht  bei  Zenta  erlittenen  Wunden  erlegen. 

-)  War  mit  kaiserlicher  Resolution  vom  7.  Juni  zum  Commandanten  eines  aufzu- 
stellenden irländischen  Bataillons  ernannt  worden,  hatte  bei  Luzzara  jedoch,  da  dieses 
noch  nicht  completiert  war,  seine  Compagnie  im  Regimente  commandiert. 


- 294: 


1800  Major  Alphons  von  Gerbert  in  dem  Gefechte  bei  Hohentann  f. 
1809  Major  Johann  von  Annacker  in  der  Schlacht  bei  Aspern  y. 

1866  Regiments-Commandant  Oberst  Alois  Edler  von  Kunsti  an  den 
in  dem  Gefechte  bei  Tobitschau  erhaltenen  Wunden  am  2.  November  gestorben. 


Feldzüge. 

Serenyi.  1672  noch  vor  der  Completierung  zur  Besatzung  des  Jablunka- 
Passes  bestimmt,  wurde  das  Regiment  Mitte  des  Jahres 

1673  an  den  Rhein  gesendet  und  bestand  ein  Scharmützel  bei  Ochsenfart. 

1674  im  Eisass  detachiert,  war  es 

1675  in  dem  Treffen  bei  Colmar,  wo  es  im  Vereine  mit  den  Regi- 
mentern Knigge  (Nr.  11)  und  Kaiserstein  (1748  aufgelöst)  sich  auszeichnete 
dann  bei  Sasbach  und  in  der  Schlacht  von  Goldscheuer. 

1676  stand  es  bei  der  Belagerung  von  Philippsburg. 

1677  in  Lothringen,  in  dem  Gefechte  bei  Pont-ä-Mousson. 

1678  war  es  als  Besatzung  in  Bonn. 

Von  1683 — 1685  stand  das  Regiment  in  Ober-Ungarn  (Szatmar  . 

1686  war  es  im  Corps  Scherflfenberg  (Siebenbürgen),  kam  dann  zu  der 
Belagerung  von  Ofen. 

1687  in  dem  Gefechte  bei  Essegg  und  in  der  Schlacht  am  Berge 
Harsäny,  dann  Einnahme  von  Klausenburg. 

1688  kamen  fünf  Compagnien  zu  der  Belagerung  von  Belgrad. 

1689  fünf  Compagnien  an  den  Rhein  gesendet,  Belagerung  von  Maynz, 
die  übrigen  neun  Compagnien  in  Siebenbürgen.  Expedition  in  die  Walachei 

1690  waren  fünf  Compagnien  in  der  Haupt-Armee. 

Amenzaga.  1691  focht  das  wiedervereinigte  Regiment  in  der  Schlacht  be 
Szlankamen;  Regiments-Commandant-(Inhaber/i  Obrist  Amenzaga  für  Aus- 
zeichnung in  derselben  ein  kaiserliches  ,. Dankschreiben”  erhalten,  dann  bei 
Erstürmung  der  Palanka  von  Grosswardein. 

Bagni.  1692/1694  war  dasselbe  an  der  Save  postiert. 

1695/1696  stand  es  in  Ober-Ungarn  iLevencz-Erlau), 

1697  acht  Compagnien  in  der  Schlacht  bei  Zenta  gelochten.  Regiments- 
Commandant  Obrist  Graf  Bagni  ein  kaiserliches  ,. Dankschreiben"  erhalten 
und  zum  General-Feldwachtmeister  befördert. 

1701  das  Regiment  mit  drei  Bataillonen  und  einer  Grenadier-Compagnie 
auf  dem  Kri egs-Scl lauplatze  in  Italien,  sich  in  dem  Treffen  bei  Carpi  ausge- 
zeichnet, in  der  Schlacht  bei  Chiari  nicht  in  das  Feuer  gekommen. 

1702  waren  500  Mann  und  die  Grenadier-Compagnie  bei  dem  Ueber- 
falle  auf  Cremona,  Hauptmann  Macdonnel  den  Marschall  Villeroy  gelangen 
genommen  und  allen  Bestechungs-Versuchen  desselben  widerstanden. 

Ein  Bataillon  in  dem  Gefechte  an  der  Porta  Pradella  (Mantua),  das 
Regiment  in  der  Schlacht  bei  Luzzara  mit  sehr  bedeutenden  Verlusten. 

1703  stand  das  Regiment  am  Po  und  kam 

1704  im  Corps  Leiningen  nach  Süd-Tvrol1). 

Das  4.  Bataillon  machte  den  Feldzug  gegen  die  Malcontenten  in  F ngarn. 
Gefecht  bei  Gyarmath  mit  und  rückte  dann  auch  nach  Italien. 

1705  das  des  schwachen  Standes  wegen  nur  in  zwei  Bataillone  formierte 
Regiment  in  der  Schlacht  bei  Cassano. 

1706  in  dem  Treffen  bei  Calcinato  und  dem  Gefechte  bei  Maderno 
(ein  Bataillon),  dann  in  der  Armee  Eugen’s  bei  der  Einnahme  von  Carpi  und 
in  der  Entsatz-Schlacht  von  Turin,  später  bei  der  Blockade  von  Mailand. 

1707  machte  das  Regiment  den  Zug  iu  die  Provence  (Toulon'i  mit.  ein 
Bataillon  Belagerung  und  Einnahme  von  Susa,  dann  Besatzung  daselbst. 

1708  zwei  Bataillone  Vorrückung  in  das  Dauphine,  das  Regiment 


')  Regiments-Inhaber  FML.  Bagni  erwarb  sieb  bei  Unterdrückung  des  Aufstandes 
in  Bayern  grosse  Verdienste. 


— 295  — 


1709  Geiecht  hei  Conflans. 

1710/1711  ohne  Gefecht.  Ende  des  letzteren  Jahres  wurde  das  Regi- 
ment nach  Spanien  überschifft  und  nahm  ein  Detachement  an  der  Ver- 
proviantierung von  Cardona  theil. 

1712  bei  den  Operationen  im  Ampourdan  (Gerona). 

1716  auf  den  Kriegs-Schauplatz  nach  Ungarn  gerückt,  focht  das  Regi- 
ment in  der  Schlacht  bei  Peterwardein,  Regiments-Commandant  Obrist  Kuhn 
ein  kaiserliches  „Dankschreiben”  erhalten,  dann  Belagerung  und  Erstürmung 
von  Temesvär  (der  Palanka  von),  zwei  Bataillone  Einnahme  von  Pancsova. 

1717  Belagerung  und  Schlacht  von  Belgrad. 

Wachtendonk.  1731  ein  Bataillon  und  eine  Grenadier-Compagnie 
unter  dem  Regiments-Inhaber  auf  Oorsica  gekämpft,  Gefechte  bei  Bastia, 
Furiani,  Einnahme  von  S.  Pellegrino. 

1732  in  den  Gefechten  bei  Bigorno,  Lento,  Unterwertung  der  Districte 
am  Golo. 

1734  zwei  Bataillone  und  zwei  Grenadier-Compagnien  bei  der  operierenden 
Armee  in  Italien  (das  3.  in  Mantua),  bei  Colorno,  mit  Auszeichnung,  aber 
grossem  Verluste  in  der  Schlacht  bei  Parma  gefochten,  ferner  bei  Quistello 
und  in  der  Schlacht  bei  Guastalla. 

1735  in  Sücl-Tyrol,  ohne  Gefecht. 

Piccolomini.  1742  mit  drei  Bataillonen  und  den  Grenadieren  in  der 
Armee  Traun’s  in  Italien,  eingetheilt 

1743  focht  das  Regiment  in  der  Schlacht  von  Camposanto  mit  besonderer 
Tapferkeit,  machte 

1744  die  A^orrückung  gegen  Neapel  mit, 

1745  die  Operationen  in  Ober-Italien,  beide  ohne  Gefecht. 

1746  war  das  Regiment  in  der  Schlacht  bei  Piacenza.  bei  Einnahme  der 
Bocchetta  (vor  Genua),  dann  in  den  Kämpfen  anlässlich  des  in  dieser  Stadt 
ausgebrochenen  Aufstandes. 

1747  bei  der  vergeblichen  Belagerung  von  Genua,  dann  zwei  Bataillone 
und  die  Grenadiere  bei  der  Vorrückung  gegen  Barcellonette. 

1756  stand  das  Regiment  mit  zwei  Bataillonen  und  den  Grenadieren  im 
Corps  seines  Inhabers  in  Böhmen. 

Tliürheim.  1757  kamen  bei  Kolin  nur  die  Grenadiere  in  das  Feuer, 
ein  Bataillon  bei  der  Belagerung  von  Schweidnitz,  das  Regiment  in  den 
Schlachten  bei  Breslau  und  Leuthen.  Grenadier-Hauptmann  Alexander  Frei- 
herr von  Humbracht  für  Auszeichnung  bei  Breslau  den  MTO.  erhalten;  ein 
Bataillon,  eine  Grenadier- Compagnie,  in  Folge  Capitulation  von  Breslau  in 
Kriegsgefangenschaft  gerathen. 

175S  ein  Detachement  von  circa  300  Mann  durch  den  Fall  von  Schweid- 
nitz kriegsgefangen,  das  Regiment  bei  dem  Ueberfalle  auf  Hochkirch. 

1759  die  Grenadiere  im  Gefechte  bei  Frauenwald,  wobei  sich  Major 
Graf  Herb  er  stein  *)  besonders  auszeichnete,  dann  in  jenem  bei  Trachenberg; 
das  Regiment  in  dem  Treffen  bei  Meissen  sich  sehr  brav  gehalten,  dann  Be- 
satzung in  Dresden. 

1760  machte  das  Regiment  im  Corps  Lacy  die  Expedition  gegen  Berlin, 
dann  die  Schlacht  bei  Torgau  mit. 

1761  das  zur  Armee  gezogene  3.  Bataillon  als  Besatzung  in  Dresden, 
das  Regiment  in  Sachsen,  ohne  Gefecht. 

1762  war  es  in  dem  Gefechte  bei  Döbeln,  das  3.  Bataillon  unter 
Hauptmann  Pompeati  in  dem  Gefechte  bei  Pretschendorf  sich  vorzüglich 
gehalten.  Das  Regiment  sodann  in  der  Schlacht  bei  Freiberg,  ein  Detachement 
in  der  Vertheidigung  von  Schweidnitz. 

1778/1779  Regiment  und  Grenadiere  bei  der  Haupt-Armee  in  Böhmen, 
ohne  Gefecht. 


9 Dürfte  ein  combiniertes  Bataillon  commandiert  haben. 


— 296  — 


Breckainville.  1788  das  Oberst-Bataillon  bei  der  Armee  an  der  Save: 
später  zur  Verth  ei  digung  der  Veteranischen  Höhle  bestimmt,  wurde  eine,  in 
einer  vorgeschobenen  Redoute  postierte  Division,  bei  dem  ersten  Angriffe  der 
Türken,  nach  tapferer  Gegenwehr  überwältigt  und  niedergemacht;  der  Rest 
des  Bataillons  vertheicligte  sich  in  der  genannten  Höhle  durch  21  Tage  mit 
bewunderungswürdiger  Ausdauer  und  Tapferkeit,  welche  auch  durch  Zuer- 
kennung freien  Abzuges  vom  Gegner  geehrt  wurde.  Der  Bataillons-Commau- 
dant,  Major  Ludwig  Freiherr  von  Stein,  wurde  aussertourlich  zum  Oberst- 
lieutenant befördert,  den  Officieren  und  der  Mannschaft  die  Allerhöchste  Zu- 
friedenheit ausgesprochen. 

1789  das  Leib-Bataillon  auf  den  Kriegs-Schauplatz  beordert  (das  Oberst- 
Bataillon  verblieb  zur  Reorganisierung  in  Pressburg),  zwei  Compagnien  ein 
Gefecht  bei  Orsova  mitgemacht.  Die  Grenadiere  an  diesen  Feldzügen  nicht 
theilgenommen. 


1793  mit  zwei  Bataillonen  nach  den  Niederlanden  gerückt,  focht  das 
Regiment  mit  Auszeichnung  in  den  Schlachten  bei  Neerwinden  ein  Bataillon 
und  Löwen,  kam  dann  zu  den  Belagerungen  von  Conde  und  Yalenciennes 
(Gefecht  bei  Raismes,  Schlacht  von  Famars),  bei  dem  Sturme  auf  Yalenciennes 
zwei  Compagnien  unter  Major  Pasqualati  sich  ausgezeichnet.  Das  Regi- 
ment sodann  bei  der  Blockade  von  Maubeuge  und  in  der  Schlacht  von  Wattignies 
unter  Oberst  Branttem  sich  ausgezeichnet.  Die  Grenadiere  i Bataillon 
Ullrich)  bei  den  Belagerungen  von  le  Quesnoy  und  Maubeuge. 

1794  focht  das  Oberst-Bataillon  unter  Hauptmann  Strait  bei  Pommereuil. 
das  Leib-Bataillon  bei  le  Cäteau  mit  Bravour,  das  Regiment  in  verschiedenen 
Actionen  vor  Landrecies  (Gefechte  bei  Wassigny  und  Priches),  später  an 
den  Kämpfen  an  der  Sambre  (Bettignies,  Fleurus),  endlich  bei  dem  Rückzüge. 
Vertheidigung  von  Lüttich  und  Gefecht  an  der  Ourthe.  Die  Grenadiere1  bei 
Rouvroy,  Erquelinnes  und  Charleroi  mit  gewohnter  Auszeichnung  gefockten. 
dann  in  dem  Gefechte  bei  Hooglede.  Das  auf  den  Kriegs-Schauplatz  nach 
Italien  gesendete  3.  Bataillon  war  in  dem  Gefechte  bei  Dego.  Oberst 
Branttem,  Major  Pasqualati,  zehn  Officiere  im  Laute  des  Feldzuges  belobt. 

1795  bestand  das  Regiment  (Abtheilungen)  Gefechte  am  Waal,  bei 
Wageningen,  Geisbeck  u.  A.,  die  Grenadiere  bei  der  Armee  am  Ober-Rhein 
(Maynz),  das  Regiment  später  Einnahme  von  Mannheim,  ein  Bataillon  in  den 
folgenden  Gefechten  bei  Schopp,  im  Armee-Befehle  belobt ; das  3.  Bataillon  an 
der  Riviera  ohne  an  einer  grösseren  Action  theilzunehmen. 

1796  focht  dieses  Bataillon  (Oberstlieutenant  Pasqualati  mit  Aus- 
zeichnung in  dem  Rückzugs-Gefechte  bei  Tombio  und  kam  sodann  mit  vier 
Compagnien  nach  Mantua,  zwei  nach  Legnago  als  Besatzung.  Das  aus 
Deutschland  nach  Italien  gerückte  Regiment  focht  am  30.  Juli  am  Monte 
Baldo  (Cavajon),  dann  in  der  Schlacht  bei  Castiglione,  ein  Bataillon  unter 
General-Major  Bajalick  in  dem  unglücklichen  Gefechte  bei  Madonna  della 
Corona,  das  andere  bei  Canale.  In  der  Schlacht  bei  Bassano  geriethen  zehn 
Compagnien  nach  tapferem  Widerstande  in  Kriegsgefangenschaft,  der  Rest 
rettete  sich  nach  Legnago,  wo  er  mit  den  schon  früher  erwähnten  zwei 
Compagnien  in  Folge  Capitulation  bis  zur  Auswechslung  nicht  gegen  Frankreich 
dienen  durfte.  Ein  theils  aus  Ranzionierten.  theils  aus  Ergänzungen  formiertes 
combiniertes  Bataillon,  aus  Mannschaft  dieses  Regiments,  sowie  von  Kheul 
Nr.  10  bestehend,  in  den  Gefechten  bei  Calhano  mit  Auszeichnung,  dann  bei 
.Peri,  in  welch’  letzterem  ein  Theil  gefangen,  der  Rest  versprengt  wurde.  Die 
Grenadiere  im  Corps  Werneck  bei  Wetzlar.  Limburg  und  Würz  bürg  mit  be- 
sonderer Auszeichnung  gefockten. 

1797  ein  reorganisiertes  Bataillon  (aus  Tkeilen  des  obigen  und  der  in 
Legnago  gestandenen  Abtheilungen  formiert),  focht  in  der  dreitägigen  Schlacht 
bei  Rivoli  und  machte  den  Rückzug  hinter  die  Piave  und  nach  Kärntken  mit. 


q Die  in  der  Regiments-Geschichte  (Seite  319)  enthaltenen  Angaben,  dass  die  Grena- 
diere den  Feldzug  im  Bataillon  Ulm  mitgeinaclit.  beruht  auf  einem  Irrthume.  Die  Division 
stand  wohl  von  1769—1779  in  dem  1793  von  Oberst  Ulm  commandierten  1.  böhmischer. 
Bataillon,  wurde  jedoch  1779  in  das  zweite  böhmische  Bataillon.  1793  von  Oberstlieutenant 
Ullrich  commancüert,  übersetzt. 


— 297 


Die  in  Mantua  gestandenen  vier  Compagnien  in  Folge  der  Capitulation  kriegs- 
gelangen. Die  Grenadiere  in  einem  Gefechte  bei  Wetzlar. 

1799  stand  das  Regiment  (drei  Bataillone)  in  Graubündten  (Deckung  der 
Rhein-Linie)  und  fochten  Abtheilungen  in  den  Gefechten  am  Kuckelsberge,  an 
der  Zollbrücke  bei  Mayenfeld  und  bei  Bonaduz  und  erlitten  bei  dem  Rückzuge 
über  die  Landquart  grosse  Verluste.  Diese  Abtheilungen,  circa  zwölf  Com- 
pagnien. bewirkten  unter  grossen  Beschwerlichkeiten  ihren  Rückzug  in  das 
Engadin,  wo  in  dem  Gefechte  bei  Süs  der  grösste  Theil  in  Gefangenschaft 
gerieth.  Zwei,  an  den  Quellen  des  Rhein,  exponierte  Compagnien  unter  Haupt- 
mann  Schöllheim,  bestanden  ein  glückliches  Gefecht  bei  Sta.  Maria  di  Medels. 
ein  Detachement  derselben  unter  Oberlieutenant  Rebentisch  brachte,  durch 
den  aufgebotenen  Landsturm  unterstützt,  der  Colonne  des  Generals  Loison 
eine  empfindliche  Schlappe  bei,  doch  geriethen  diese  zwei  Compagnien,  sowie 
zwei  andere  von  der  Haupttruppe  abgetrennte  Compagnien,  durch  den  Ueberfall 
der  Franzosen  auf  Disentis,  wie  es  scheint,  durch  Sorglosigkeit,  ebenfalls  in 
Gefangenschaft. 

Die  Reste  des  nunmehr,  inclusive  der  Grenadiere  *),  in  ein  Bataillon  for- 
mierten Regiments  kämpften  in  den  erneuerten  Gefechten  bei  Urseren,  Elmpt, 
an  der  Linth  und  am  Kuckel-Passe. 

1800  das  1.  und  2.  Bataillon  auf  dem  Kriegs-Schauplatze  in  Deutsch- 
land (das  3.  und  die  Grenadiere  in  Wien  zurückgeblieben),  hievon  das  2.  in 
dem  Gefechte  bei  Holientann  sich  ausgezeichnet,  das  Regiment  in  der  Schlacht 
bei  Hohenlinden. 

Spork.  1805  war  das  Regiment  mit  allen  fünf  Bataillonen  auf  dem 
Kriegs-Scliauplatze  in  Deutschland,  das  4.  Bataillon  in  dem  Gefechte  bei 
Günzburg  und  geriethen  die  Grenadiere  im  Corps  Auffenberg  bei  Wertingen. 
das  1.,  2.  und  halbe  3.  im  Corps  Wernek  bei  Trochtelfingen,  der  Rest  durch 
die  Capitulation  von  Ulm  in  Kriegsgefangenschaft.  Ein  Detachement  unter 
Lieutenant  Baron  Bärbel  schlug  sich  nach  Tyrol  zum  Corps  Rohan  durch, 
mit  welchem  es  schliesslich  bei  Castelfranco  das  gleiche  Schicksal  theilte. 

V acat  Spork.  1809  mit  drei  Bataillonen  bei  der  Armee  in  Deutschland, 
nahm  eine  Division  an  dem  Gefechte  bei  AVeichs  (17.  April)  theil,  das  Regiment 
bei  Vertheidigung  von  Stadt  am  Hof  (Regensburg)  zum  grössten  Theil  in  Ge- 
fangenschaft gerathen. 

Reorganisiert,  focht  das  Regiment  bei  Aspern  mit  Auszeichnung,  aber 
erneuert  grossem  Verluste,  dann  bei  AVagram  und  Znaym.  Die  im  Grenadier- 
(Reserve-)  Corps  eingetheilten  Grenadiere  (Bataillon  Leiningen)  kamen  in  Bayern 
bei  Hausen  nur  wenig  in  das  Feuer,  hatten  aber  bei  Aspern  und  AVagram 
Gelegenheit,  erneuerte  Proben  ihrer  Tapferkeit  abzulegen,  ebenso  bei  Znaym. 

De  Vaux.  1813  zwei  Bataillone  und  die  Grenadiere  (Bataillon  Fischer) 
in  der  Schlacht  bei  Dresden;  Oberlieutenant  Christoph  Feldegg  erwarb  sich 
hier  den  MTO. ; dann  in  der  Schlacht  bei  Kulm. 

In  der  Schlacht  bei  Leipzig  kamen  die  Grenadiere  am  16.  bei  AVacliau 
(Auenheimer  Hof),  vom  Regimente,  bei  welchem  nunmehr  auch  das  3.  Bataillon 
eingerückt  war,  nur  zwei  Compagnien  am  18.  October  beiProbstheida  in  das  Feuer. 

1814  das  1.  und  3.  Bataillon  bei  der  Cernierung  von  Auxonne,  das  2.  im 
Streif-Corps  des  GM.  Scheither  mehrere  kleinere  Gefechte  bestanden,  so  bei 
Roanne  (an  der  Loire),  Villefranche,  Limonest  und  kam  dann  nach  Lyon. 

In  dem  Gefechte  bei  Valence  an  der  Isdre  Lieutenant  Horn  sich  aus- 
gezeichnet, aussertourlich  zum  Oberlieutenant  befördert.  Die  Grenadiere  bei 
der  Blockade  von  Besancon,  Bataillons-Commandant,  Oberstlieutenant  Fischer 
des  Regiments,  Hauptmann  Neu  und  Lieutenant  Hawiger  sich  ausgezeichnet 
(wurden  sämmtlich  befördert);  das  Landwehr-Bataillon  versah  denEtapen-Dienst. 

1815  zuerst  nach  Italien  dirigiert,  kam  das  Regiment  bis  Neapel,  jedoch 
in  keine  Action  und  wurde  später  nach  Süd-Frankreich  (Aix  und  Marseille) 
überschifft. 


3)  Dieselben  waren  n diesem  Feldzuge  ausnahmsweise  im  Regiments-Verbände 
verblieben. 


298  — 


Die  Grenadiere  standen  im  Lager  von  Dijon,  das  1.  Landwehr-Bataillon 
versah  Besatzungs-Dienst  in  Mantua. 

Vacat  de  Yaux.  1821  Occupation  des  Königreichs  Neapel,  ohne  Gefecht. 

Wocher.  1818  anlässlich  der  März-Ereignisse  nach  Wien  berufen,  kam 
das  Regiment  (1.  und  2.  Bataillon)  später  nach  Italien,  wo  es  bei  der  Cernierung 
von  Pahnanuova,  in  dem  Gefechte  bei  Cornuda  an  der  Piave,  hei  Yicenza  im 
Feuer  war  und  dann  zur  Reserve-Division  eingetheilt  wurde.  Das  Regiment 
deckte  am  21.  Juli  den  Brückenschlag  bei  Salionze  und  nahm  das  2.  Bataillon 
an  der  Verfolgung  des  Feindes  nach  der  Schlacht  hei  Custozza  theil.  Ein  dem 
57.  Infanterie  - Regimente  angeschlossener  Ergänzungs  - Transport  in  dem 
Gefechte  bei  Bassano.  Das  3.  Bataillon,  sowie  das  1.  Landwehr-Bataillon,  an 
den  Kämpfen  vor  Wien  und  der  Einnahme  dieser  Stadt  theilgenommen. 

Die  Grenadiere  (Bataillon  Cerrini)  bei  Bewältigung  des  Aufstandes  in 
Prag  sich  ausgezeichnet,  später  ebenfalls  vor  Wien  verwendet. 

1819  machten  dieselben,  sowie  das  3.  und  Landwehr-Bataillon,  den  Feld- 
zug in  Ungarn  mit,  doch  kam  das  3.  Bataillon  nur  hei  Lugos,  das  Landwehr- 
Bataillon  bei  Temesvär  in  das  Feuer.  Die  Grenadiere  waren  bei  der  ersten 
Cernierung  von  Komorn,  später,  im  Corps  Wohlgemuth,  in  den  Kämpfen  an 
der  Waag  bei  Kiralyrev  sich  ausgezeichnet;  dann  bei  der  Einnahme  von  Raab, 
den  Schlachten  bei  Puszta-Herkaly,  Uj-Szegedin  und  Temesvär  wenig  im  F euer  . 

Das  Regiment  war  bei  der  Cernierung  von  Venedig. 

Für  Auszeichnung  in  diesen  beiden  Feldzügen  erhielten: 

3IT0.  Oberlieutenant  Carl  Freiherr  von  Feld  egg  und  Unterlieutenant 
Bataillons- Adjutant  Johann  Fröhlich  (Erstürmung  einer  Batterie  bei  Salionze j. 

LO.  Regiments-Commandant  Oberst  Haradauer. 

MVK.  Die  Hauptleute  Joseph  Räuber  von  Plankenstein  und  Georg 
Schuster:  Oberlieutenant  Eduard  Ebenhöh  und  Unterlieutenant  Othmar 
Sedlaczek. 

Mamula.  1859  stand  das  Regiment  zum  Schutze  Dalmatiens  an  der 
dortigen  Küste  postiert ; das  1.  Bataillon  in  Süd-Tyrol  und  nahmen  zwei 
Compagnien  an  dem  Gefechte  bei  Spondalonga  theil. 

MVK.  erhielten  Regiments-Commandant  Oberst  Baron  Piret  und  Haupt- 
mann Joseph  von  Andrässy. 

1866  anfänglich  zur  Deckung  der  Eisenbahn  Wildenschwert — Pardubitz 
verwendet,  kam  das  in  der  Brigade  Rothkirch  stehende  Regiment  nur  bei 
Tobitschau  in  das  Feuer ; das  4.  Bataillon  Besatzung  in  Olmütz. 

1881/82  war  das  Regiment  im  Occupations-Gebiete  (Plevlje)  disloc-ierr, 
nahm  aber  an  den  Kämpfen  zur  Bewältigung  des  Aufstandes  keinen  Antheil. 


Tapferkeits-Medaillen. 


1789-1790 

Goldene 

Silberne 

18481 

Goldene 

q 

I.  Cl. 

n.  ci. 
15 
2 

1793—1801 

1805 

— 

13 

1849/ 

1859 

o 

( 

1809 

1 

10 

1866 

— 

— 

— 

1813-1815 

2 

8 

1878 

— 

— 

— 

Adjustierung. 

1726  weisser  Rock,  rothe  Aermel- Aufschläge ; 

1742  weisser  Rock,  blaue  Aufschläge ; 

1757  weisser  Rock,  Camisol  und  Unterfutter,  rothe  Aufschläge : 

1767  weisser  Rock,  meergrüne  Egalisierung,  seit  1853  mit  Armlitzen, 
weisse  Knöpfe ; 

1868  dunkelblauer  Waffenrock,  meergrüne  Egalisierung,  Armlitzen, 
weisse  Knöpfe. 


U ngarisclies  Infanterie-Regiment. 

(1867)  Ergänzungs  - Bezirks  - Commando  : Gran. 

(1850)  Michael,  Grossfürst  yon  Russland. 

Errichtung  und  nachgefolgte  Veränderungen.  1717  laut  Convention 
vom  7.  April  mit  dem  Markgrafen  Friedrich  Wilhelm  von  Brandenburg- 
Anspach  auf  10  Jahre  aus  anspachischen  in  kaiserliche  Dienste  übernommen. 
(Das  Regiment  wurde  aus  den  bisher  selbstständigen  Bataillonen  Seidlitz, 
Konnengh  und  einem  neu  aufgestellten  formiert.)  Nach  Ablauf  der  Capitulation 
als  kaiserliches  Regiment  beibehalten. 

Die  1727  aufgestellten  Auctions-Compagnien  1731  an  Baden  (1809  als  Nr.  23 
aufgelöst)  und  Arenberg  (Nr.  28)  abgegeben. 

1741  eine  Compagnie  des  aufgelösten  Regiments  Schmettau,  1748  eine 
von  Traun  incorporiert. 

Seit  1769  führt  das  Regiment  die  Nummer  26. 

1849  das  3.  Bataillon  und  die  Grenadier-Division  in  Folge  der  Ereignisse 
in  Italien  reorganisiert. 

1860  das  3.  und  4.  Bataillon  an  das  neu  aufgestellte  Linien-Infanterie- 
Regiment  Nr.  79  abgegeben,  dagegen  das  3.  Bataillon  von  Nr.  7 anher  transferiert. 

1883  ein  Bataillon  zu  dem  neu  aufgestellten  Infanterie-Regimente  Nr.  102. 

Ergänzung.  Von  1766  — 1806  hatte  das  Regiment  einen  Werbe-Rayon 
im  churrheinischen  Kreis;  1771  (1781)  erhielt  es  den  ständigen  Werb-Bezirk 
in  Kärnthen  mit  der  Stabs-Station  Klagenfurt ; 1782 — 1804 *)  dazu  einen  Aushilfs- 
Bezirk  in  Galizien  (Rzeszöw). 

1818  wurde  das  Regiment  mit  seiner  Ergänzung  an  das  lombarclisch- 
venezianische  Königreich  überwiesen  und  erhielt  seinen  Werb-Bezirk  im 
Friaulischen,  mit  der  Werb-Bezirks-Station  Udine* 2).  1866,  nach  Abtretung  dieser 
Provinz,  wurde  es  in  ein  ungarisches  umgewandelt  und  bekam  den  noch 
gegenwärtig  innehabenden  Ergänzungs-Bezirk  in  Gran. 

Grenadier-Division.  1769  wurde  -dieselbe  mit  jener  von  Nr.  43  und  46 
in  das  Bataillon  in  Kärnthen  eingetheilt,  kam  1775  in  das  steyermärkisclie 
Bataillon  mit  den  Divisionen  von  Nr.  16  und  45,  jedoch  1784  wieder  in  das 
nunmehr  aus  den  Divisionen  von  Nr.  13  und  43  bestehende  kärnthnerische 
Bataillon  zurück. 

In  dem  Feldzuge  1799—1801  bildete  die  Division  des  Regiments  mit 
enen  von  Nr.  40  und  59,  im  Feldzuge  1809  mit  jenen  von  Nr.  16  und  27  ein 
Bataillon,  in  welcher  Zusammensetzung  das  letztere  auch  in  der  Friedens- 
Epoche  1810 — 1818  verblieb.  Im  Jahre  1818  wurde  die  Division  dieses  Regiments 


0 Die  innerösterreichisclien  Regimenter  verloren  diesen  AntlieiL  schon  1804. 

2)  Yon  1857 — 1860  bestand  ein  Füial-Ergänzungs-Bezirks-Revisoriat  in  Belluno. 


- 300  — 


und  jene  von  Nr.  16  aus  dem  obgenannten  Bataillon  ausgeschieden  und 
bildeten,  da  gleichzeitig  beide  Regimenter  mit  ihrer  Ergänzung  an  das 
lombardisch-venezianische  Königreich  überwiesen  worden  waren,  nunmehr  bis 
1852  ein  italienisches  Bataillon  (ä  vier  Compagnien). 

Friedens-Garnisonen.  1718  Lombardie,  1722  Yorder- Oesterreich,  1739 
Siebenbürgen,  1748  Böhmen.  1752  Herrn  annstadt,  1755  Kronstadt.  1763  Görz. 
1771  Klagenfurt.  1779  Klagenfurt,  1782  Laibach.  1784  Vorarlberg,  1787  Klagen- 
furt,  1789  Klagenfurt,  1791  Innsbruck.  1798  Treviso,  1801  Klagenfurt,  18<)4 
Istrien  (Rovigno),  1805  Cividale,  1806  Klagenfurt.  1810—1813  Klagenfurt,  1814 
Tyrol,  1815  Mailand,  1816  Udine,  1821  Udine,  1833  Venedig.  1836  Udine,  1838 
Agram.  1840  Graz.  1845  Innsbruck,  1848  Salzburg — Linz,  1849  WH -Neustadt,  dann 
Temesvar,  1850  Klausenburg,  dann  Debreczin,  1851  Kaschau.  1852  Ofen.  1854 
Tarnopol—  Zloczöw,  1855  Pest.  1856  Graz.  1858  Olmütz,  1859  Wien.  1862  Budweis, 
1864  Josephstadt,  1866  Lobositz,  1867  Pilsen.  1871  Budweis.  1877  Wien.  1S78  Ban- 
jaluka,  1879  Cajnica,  1880  Laibach,  1882  Komorn,  seit  1884  Gran. 


Regiments-Knaben-Erziehungshaus.  1782  in  Klagenfurt  activiert:  von 
1818 — 1839  wurden  die  Soldatenknaben  desRegiments  in  dem  für  alle  italienischen 
Regimenter  bestehenden  Erziehungshause  zu  Mailand,  1840 — 1852  in  dem  speciell 
für  die  venezianischen  Regimenter  errichteten  Erziehungshause  zu  Cividale 
ausgebildet. 

Regiments-Inhaber. 


1717  Brandenburg  - Onolzbach  (Ans- 
pach), Carl  Friedrich  Erbprinz 
(1723  Markgraf),  GFWM. 

1724  Müffsing,  Heinrich  Freiherr  von, 
Obrist— FML. 

1737  Grünne,  Nikolaus  Graf,  GFWM.— 
FML. 

1751  Puebla,  Antonio,  Conde  de  Portu- 
galo,  FML.— FZM. 

1776  Riese,  Franz  Carl  Freiherr  von, 
FML.— FZM. 

1786  Allvintzy,  Joseph  Freiherr  von, 
GM.1). 

1786  D'Alton,  Richard  Graf,  FML.— 
FZM. 


1790  Schröder  von  Lilienhof,  Wilhelm 
Freiherr  von,  FML. — FZM. 

1800 — 1803  unbesetzt. 

1803  Hohenlohe-Bartenstein,  Ludwig 
Fürst,  GM. -FZM.2). 

1814  Wilhelm,  Prinz  von  Oranien. 
FZM.,  seit 

1815  Wilhelm  I.,  König  der  Nieder- 
lande, FM.3). 

1844  Ferdinand  Victor  von  Este,  Erz- 
herzog. GM. 

1849  — 1852  unbesetzt. 

1852  Michael,  Grossfürst  von  Russ- 
land. 


Zweite  Iuli aber. 

Von  1814 — 1815  Hohenlohe-Bartenstein,  Ludwig  Fürst,  FZM.:  von 
1815 — 1817  Pfanzelter  Joseph  von,  FML.;  von  1819  — 1S44  Faber.  Philipp 
von,  FML. — FZM.;  von  1844—1852  Schick  von  Siegenburg.  Anton.  FML. : 
von  1853—1887  Susan,  Johann  Freiherr  von.  FML. 


Re  g i m ents-Comman  (1  anteu . 


1717  Seckendorff,  Heinrich  Friedrich 
Freiherr  von,  GFWM.4). 

1718  Tiedemann,  Obristlieutenant. 

1719  Müffling,  Heinrich  Freiherrvon, 
Obristlieutenant — Obrist. 

1724  derselbe  als  Obrist-Inhaber. 


1725  Leub eifing.  Wilhelm,  Obrist- 
lieutenant. 

1729  Poyda  von,  .Obristlieutenant— 
Obrist. 

1740  Castellar.  Carl.  Oberst, 

1749  Rothschütz,  FriedriehWilhekn. 
Obrist. 


’)  Ttebernahm  noch  1786  durch  Tausch  mit  D'Alton  das  Infanterie-Regiment  Xr.  19. 

2)  Wurde  1814  zweiter  Inhaber  ; 1815  Inhaber  des  Infanterie- Regiments  Xr.  41. 

3)  Von  1841  an  hatte  das  Regiment  in  Folge  Abdankung  des  Königs  nur  den  Xamen 
, .König  Wilhelm”  zu  führen. 

4)  Laut,  mit  dem  Inhaber  geschlossener  Capitulation.  trat  das  Regiment  unter  dem 
Commando  Seckendorffs.  welcher  die  bisher  in  polnischen  Diensten  gestandenen  Truppen 
des  Markgrafen  von  Anspach  befehligte,  in  kaiserliche  Dienste. 


— 301  - 


1752  Würz  bürg,  Carl  Freiherr  von, 
Obrist. 

1758  Griinne,  Ferdinand  Graf,  Oberst. 

1762  Harrach,  Franz  Xaver  Graf, 
Oberst. 

1771  D’Armont,  Franz  Freiherr  von, 
Oberst. 

1773  Birkenfeld  (Pfalz-),  Johann 
Carl  Ludwig  Prinz,  Oberst. 

1781  Türckheim.  Carl  von,  Oberst. 

1789  Alcaini,  Johann  Graf,  Oberst. 

1794  Redl,  Paul,  Oberst. 

1797  Avemann,  Rudolph,  Oberst. 

1800  Ru  pp,  Joseph,  Oberst. 

1806  Mumb,  Franz  von,  Oberst. 

1809  Leiningen- Westerburg, 
Christian  Graf,  Oberst. 

1811  Urban,  Wolfgang  von,  Oberst. 

1812  Gober,  Carl  von,  Oberst. 

1813  Kurz  von  Traubenfeld, 
Andreas,  Oberst. 

1823  Vignette,  Johann  de,  Oberst. 

1830  Flette  von  Flettenfeld, 
Heinrich,  Oberst. 

1834  Drechsel,  Anton  Freiherr  von, 
Oberst. 

1838  Strass  oldo-Graffenb  erg, 
Julius  Graf,  Oberst. 

Reserve-Co 

1869  Moritz  Edler  von  Mottony, 
Anrelius,  Oberstlieutenant — 
Oberst. 

1874  Bogovic  von  Grombothal, 
Johann  Ritter,  Oberstlieutenant. 


1841  Mattiss  de  Sik-Abony,  Carl, 
Oberst. 

1848  Coronini-Cronberg,  J ohann 
Graf,  Oberst. 

1848  Kussevich  von  Szamobor, 
Emil,  Oberst. 

1849  Schwarz,  Eduard,  Oberst. 

1854  Kopal,  Bruno,  Oberst. 

1859  Waldstätten,  Georg  Freiherr 
von,  Oberst. 

1866  Kamieniecki,  Nikolaus  Ritter 
von,  Oberst. 

1867  Bourguignon  von  Baumberg, 
Stanislaus,  Oberst. 

1872  Grünne,  Philipp  Graf,  Oberst. 

1877  Endlicher,  Heinrich,  Oberst. 

1878  Abele  von  Lilienberg,  Johann 
Freiherr  von,  Oberst. 

1879  Mihalötzy,  Julius  von,  Oberst. 
1881  Appel,  Ferdinand  Ritter  von, 

Oberst. 

1884  Dietrich,  Gustav,.  Oberst. 

1886  Grivicic,  Daniel  Ritter  von, 
Oberst. 

1892  Görtz,  Arthur  von,  Oberst. 

1897  Woinovich,  Emil,  Oberst. 


MidilUdlituii« 

1876  Hickl,  Eduard.  Oberstlieutenant. 
1878  B aum  r u ck  er  Edler  von  R ob  els- 
wald,  Wilhelm,  Oberstlieutenant. 
1880  Dietrich,  Adolph,  Oberstlieute- 
nant. 


Yor  dem  Feinde  gefallene  höhere  Offleiere. 

1737  Regiments-Inhaber  FML.  Baron  Müffling  an  seinen  in  dem  Treffen 
bei  Jurkovic  erhaltenen  schweren  Verwundungen  gestorben. 

1741  Obristlieutenant  Freiherr  von  Krassair  bei  Mollwitz  schwer  ver- 
wundet, gestorben. 

1757  Obristwachtmeister  Graf  Wurmbrand-Stuppach  in  der  Schlacht 
bei  Kolin  y. 

1799  Major  Klein  bei  Magnano  schwer  verwundet,  gestorben. 


Feldzüge. 

Anspach.  1717  sofort  nach  der  Uebernahme  in  kaiserlichen  Dienst  zur 
operierenden  Armee  in  Ungarn  gezogen,  stand  das  Regiment  während  der 
Belagerung  von  Belgrad  bei  dem  Corps  am  linken  Save-Ufer  und  nahmen 
Abtheilungen  desselben  an  dem  Gefechte  bei  Semlin,  ein  Bataillon  und  eine 
Grenadier-Compagnie  an  der  Schlacht  bei  Belgrad  theil. 

171S  nach  der  Lombardie  verlegt,  wurde  das  Regiment  (zwei  Bataillone 
und  die  Grenadiere)  gegen  Ende  des  Jahres  nach  Sicilien  überschifft  und  kam 
nach  Milazzo. 

1719  die  Grenadiere  an  der  Eroberung  der  Liparischen  Inseln,  Gefecht 
bei  Canneto,  theilgenommen:  das  Regiment  an  der  Schlacht  bei  Francavilla,  der 
Belagerung  von  Messina  und  machte  dann  die  Operationen  in  West-Sicilien  mit. 

1720  Kämpfe  vor  Palermo. 


— 302  — 


Müffling.  1734/1735  stancl  das  Regiment  in  Vorder-Oesterreich  und 
waren  einige  Abtheilungen  als  Besatzung  in  Breisach,  die  anderen  hei  der 
operierenden  Armee,  ohne  an  einer  Action  theilzunehmen. 

1737  stand  das  Regiment  bei  dem  Corps  an  der  Save,  Belagerung  von 
Uzica,  die  Grenadiere  bei  dem  Sturme  am  30.  September. 

Grün  ne.  1738  zwei  Bataillone  in  der  Haupt- Armee  Banat  i. 

1739  bei  Groclta  gelochten. 

1741  bei  der  Armee  in  Schlesien,  fochten  zwei  Bataillone  bei  Mollwitz. 

1742  bei  Caslau  und  nahmen  an  der  Belagerung  von  Prag  theil. 

1743  stand  das  Regiment  in  Bayern. 

1744  Operationen  am  Rhein,  dann  in  Böhmen. 

1745  nahm  das  Regiment  an  dem  Treffen  bei  Habelschwerdt  theil,  focht 
mit  Auszeichnung,  aber  grossen  Verlusten  bei  Hohenfriedberg,  dann  bei  Soor. 

1746  stand  es  auf  dem  Kriegs- Schauplatze  in  Italien. 

1747  Belagerung  von  Genua. 

Puebla.  1757  auf  dem  Kriegs-Schauplatze  in  Böhmen,  nahm  das 
Regiment  an  den  Schlachten  von  Kolin.  Breslau  und  Leuthen  theil;  ein  Detache- 
ment bei  der  Belagerung  von  Schweidnitz,  sodann  als  Besatzung  daselbst,  gerieth 

1758  in  Folge  Capitulation  dieser  Festung  in  Kriegsgefangenschaft. 
Das  Regiment  focht  mit  Auszeichnung  bei  Hochkirch. 

1759  stand  das  Regiment  im  Corps  de  Ville. 

1760  nahm  ein  Bataillon  unter  Major  D’Armont  an  der  Belagerung 
von  Dresden  ehrenvollen  Antheil,  das  Regiment  zeichnete  sich  dann  unter 
seinem  Commandanten  Obersten  Franz  Grafen  Harrach  in  der  Schlacht  bei 
Torgau  durch  standhafte  Vertheidigung  seiner  Position  gegen  wiederholte 
Angriffe  sehr  aus,  erlitt  aber  grosse  Verluste.  Oberst  Graf  Harrach  erhielt 
den  MTO. 

1761  kam  das  Regiment  nicht  vor  den  Feind. 

1762  ein  Detachement  an  der  Vertheidigung  von  Schweidnitz  theil- 
genommen,  die  Hauptleute  Monin  und  Nerelon  sich  ausgezeichnet. 

Riese.  1778/1779  stand  das  Regiment  (zwei  Bataillone)  bei  der  Haupt- 
Armee  in  Böhmen,  ohne  Gefecht;  dessgleichen  die  Grenadiere  Bataillon 
Woracziczky). 

D’ Alton.  1788  zwei  Bataillone  in  der  Haupt-Armee  mit  Auszeichnung 
sich  an  den  Gefechten  bei  Bezanija  (April  und  Juli)  betheiligt:  Hauptmann 
Graf  Schiaffinatti  sich  hervorgethan. 

Die  Grenadiere  Bataillon  Alcaini)  bei  der  Haupt -Armee.  Rückzug  nach 
Karansebes. 

1789  das  Regiment  bei  der  Belagerung  von  Belgrad. 

Das  3.  Bataillon  anfänglich  im  Friaulischen,  dann  auch  auf  den  Kriegs- 
schauplatz gezogen ; Grenadiere  bei  der  Belagerung  von  Belgrad. 

1790  nahm  das  ganze  Regiment  an  der  Belagerung  von  Cetin  ehren- 
vollen Antheil;  Oberlieutenant  Bartholomäus  Tartler  für  Auszeichnung  bei 
dem  Sturme  am  20.  Juli  den  MTO.  erhalten. 

“Wilhelm  Schröder.  1792  das  Leib-Bataillon  an  den  Rhein  gerückt. 

1793  zwei  Bataillone  bei  der  Belagerung  von  Fort  Louis,  dann  unter 
Commando  des  Obersten  Grafen  Alcaini  sich  in  den  Gefechten  bei  Geidersheim. 
Brum.pt  und  im  Marienthaler  Walde  sehr  ausgezeichnet. 

Die  Grenadiere  (Bataillon  Reell)  Erstürmung  der  Weissenburger  Linien. 
Gefecht  bei  Wanzenau. 

Ausser  dem  bereits  genannten  Regiments-Commandanten,  erscheinen  noch 
Grenadier-Bataillons-Commandant  Oberstlieutenant  R edl.  die  Majore  Avemanu 
mid  Graf  Schiaffinatti  und  circa  20  Officiere  als  ausgezeichnet  genannt. 

1794  nahmen  eineinhalb  Bataillone  an  den  Operationen  des  Corps 
Clerfayt  theil. 

Grenadiere  Gefecht  bei  Schifferstadt,  dann  in  Mannheim. 


- 30B  — 


1795  stand  ein  Bataillon  im  Corps  Erbach  am  Nieder-,  das  andere  im 
Corps  Clerfayt  am  Ober-Rhein ; die  Grenadiere  bei  dem  Entsatz  von  Maynz. 

1796  auf  den  Kriegs-Schauplatz  nach  Italien  gerückt,  stand  das  Regiment 
in  Süd-Tyrol,  nahm  an  den  Gefechten  bei  Lonato-Gavardo,  am  Monte  Baldo  und 
der  Schlacht  bei  Bassano  theil;  der  Rest  des  Regiments  kam  nach  dem  Treffen 
bei  la  Favorita  nach  Mantua,  wo  es  die  weitere  Yertheicligung  mitmachte. 

Die  Grenadiere  bei  Wetzlar,  Amberg,  Würzburg  ('ausgezeichnet)  und 
Limburg  gefochten. 

1797  das  Regiment  in  Folge  der  Capitulation  von  Mantua  kriegsgefangen, 
die  Grenadiere  vor  Kehl,  dann  nach  Italien,  Rückzugs-Gefecht  bei  Neumarkt. 

1799  mit  zwei  Bataillonen  auf  dem  Ivriegs-Schauplatz  in  Italien,  focht 
das  Regiment  bei  Yerona  (Pastrengo)  mit  grossem  Yerluste,  dann  bei  Magnano 
und  kam  später  als  Besatzung  nach  Venedig  (behufs  Reorganisierung),  nahm 
aber  an  der  Schlacht  bei  Yaleggio  wieder  Antheil. 

Die  Grenadiere  (Bataillon  Stentsch)  bei  Pastrengo,  Magnano,  Cassano, 
S.  Giuliano,  mit  besonderer  Auszeichnung  bei  Novi  und  Savighano  gefochten. 

1800  stand  das  Regiment  in  der  Lombardie,  ohne  an  einer  Action  theil- 
zunelnnen  und  kam  dann  als  Verstärkung  zu  den  unter  FML.  Yukassovich 
in  Süd-Tyrol  stehenden  Truppen. 

Die  Grenadiere  Gefechte  an  der  Riviera,  bei  Savona,  Ventlmiglia  am 
Yar,  sich  bei  dem  Rückzuge  am  Monte  Nave  standhaft  gehalten;  bei  Marengo 
mit  Auszeichnung  gekämpft,  grösstentkeils  gefangen. 

Hohenlohe-Bartenstein.  1805  mit  vier  Feld-  und  dem  Grenadier- 
Bataillon  in  der  Armee  des  Erzherzogs  Carl,  focht  das  Regiment  mit  besonderer 
Auszeichnung  bei  Caldiero,  Sturm  auf  Colognola.  Hauptmann  Joseph  Nowak, 
welcher  eine  in  einer  Redoute  hartbedrängte  Division  durch  einen  glänzenden 
Bajonnett-Angriff  degagierte,  wurde  mit  dem  MTO.  decoriert  und  von  Erz- 
herzog Carl  sofort  zum  Major  befördert. 

1809  stand  das  Regiment  (drei  Bataillone)  bei  den  Truppen  unter 
FML.  Chasteler  in  Tyrol ; Oberstlieutenant  Christian  Graf  Leiningen  als 
Commandant  der  Avantgarde  mit  dem  3.  Bataillon  den  Gegner  auf  Trient 
zurückgeworfen  und  gezwungen,  auch  diesen  Ort  zu  räumen ; ein  Bataillon 
Gefecht  bei  Volano,  zwei  Bataillone  dann  auf  dem  Rückzuge  sich  mit  dem 
9.  Corps  (Gyulai)  vereinigt,  Gefecht  bei  Klagenfort  (drei  Compagnien  gefangen). 
Das  unter  Oberstlieutenant  Graf  Leiningen  in  Tyrol  zurückgebliebene 
3.  Bataillon  Bassano  überfallen,  dann  an  den  Gefechten  bei  Trient  ehrenvollen 
Antheil  genommen. 

Oberstlieutenant  Graf  Leiningen  wurde  für  seine  hervorragenden 
Leistungen  mit  dem  MTO.  decoriert.  Die  Grenadiere  (Bataillon  Salomon)  im 
9.  Corps,  bei  Sacile,  an  der  Piave  gefochten,  dann  Schlacht  bei  Raab. 

1813  stand  das  Regiment  (drei  Feld-  und  ein  Landwehr-Bataillon)  bei 
der  Armee  in  Inner-Oesterreich  und  machte  die  Operationen  derselben  rmd 
die  Vorrückung  nach  Italien  mit  (Drau-Uebergang  bei  Rossegg,  Gefecht  bei 
Conegliano),  ein  Bataillon  unter  Major  Massberg  bei  Bassano  den  Rückzug 
gedeckt,  das  Regiment  sich  bei  S.  Marco-Volano  gut  gehalten. 

Die  Grenadiere  (Bataillon  Welsperg)  gleichfalls  bei  der  Armee  in  Inner- 
Oesterreich. 

1814  ein  Bataillon  hi  der  operierenden  Armee,  ein  Bataillon1)  bei  der 
Blockade  von  Mantua,  das  Landwehr-Bataillon  vor  Palmanuova  rurd  Osoppo. 

Regiments-Commandant  Oberst  Kurz  am  10.  März  einen  Ausfall  der 
Garnison  Pescliiera  mit  Abtheilungen  des  Regiments  glänzend  zurückgewiesen. 

Die  Grenadiere  in  der  Schlacht  am  Mincio  tapfer  gefochten. 

Oranien.  1815  das  Regiment  in  Ober-Italien,  ohne  Gefecht;  die  Grenadiere 
in  Frankreich. 

Victor  Este.  1848  stand  das  Regiment  in  Tyrol  und  Vorarlberg,  ohne 
an  einer  Action  theilzunehmen,  litt  jedoch  sein  durch  Desertion  der  von 
Emissären  zum  Treubruche  verleiteten  Mannschaft. 


p Das  3.  Bataillon  war  aufgelöst. 


— 301 


Die  Grenadiere  (Bataillon  Angelmayer),  sowie  das  3.  Bataillon,  wurden 
in  Folge  der  Capitulation  von  Venedig,  wo  diese  Abtlieilungen  gamisonierten, 
an  die  provisorische  Regierung  dieser  Stadt  übergeben. 

1849  das  1.  Bataillon  auf  den  Kriegs-Schauplatz  nach  Ungarn  gerückt, 
war  in  dem  Gefechte  bei  Szered  an  der  Waag  (2.  Mai),  in  dem  Treffen  bei  Raab 
und  in  beiden  Schlachten  bei  Komorn.  In  der  weiteren  Vorrückung  kam  nur 
eine  kleine  Abtheilung  bei  dem  Theiss-Uebergange  bei  O-Besenyö  in  das  Feuer. 

Das  schon  im  Herbste  1848  in  das  Corps  ÜSTugent  eingetheilte  2.  Bataillon 
stand  auf  Cordon  an  der  steyerisch-ungarischen  Grenze,  wo  Abtheilungen  des- 
selben an  einigen  kleineren  Affairen  theilnahmen.  Später  zu  der  Belagerung 
von  Peterwardein  gezogen,  zeichnete  sich  dasselbe  bei  Abwehr  eines  Ausfalles 
(24.  Mai)  aus.  Das  reorganisierte  3.  Bataillon  wurde  in  das  2.  Reserve-Corps 
Nobili  eingetheilt,  trat  jedoch  nicht  mehr  in  Action.  Die  gleichfalls  im  Corps 
Nugent  eingetheilten  Grenadiere  standen  im  August  und  September  vor  Komorn. 

Decoriert  wurden  mit : 

EKO.  3.  Major  Ferdinand  Schmid  von  Dondorf1). 

MVK.  Hauptmann  Moriz  Sebottendorf  von  der  Rose. 

GGVK.  Regiments -Caplan  Franz  Berkes. 

Grossfürst  Michael.  1859  kam  das  Regiment  nicht  in  das  Feuer, 
sondern  stand  im  Verbände  des  10.  Corps  im  Küstenlande  und  wru-de  noch 
vor  Schluss  des  Feldzuges  (Juni)  nach  Wien  zurückverlegt : das  4.  Bataillon 
stand  in  Prag. 

1866  stand  das  Regiment  im  4.  Corps  der  Nord-Armee  und  focht  be 
Königgrätz.  Das  4.  Bataillon  Besatzung  in  Olmütz. 

Decoriert  wurden  mit2): 

MVK.  Oberstlieutenant  Joseph  Scudier:  Hauptmann  Julius  Gnad 
Oberlieutenant  Franz  Freiherr  von  Karg-B  eben  bürg. 

1878  nahm  das  Feld-Regiment  im  Verbände  der  36.  Infanterie-Truppen- 
Division  an  den  Gefechten  bei  Kljuc,  später  in  jenem  der  7.  an  der  Expedition 
gegen  Livno  theil.  Das  gleichfalls  mobilisierte  Reserve-Regiment  im  5.  Corps 
in  der  Krajna,  nicht  in  das  Feuer  gekommen. 

Decoriert  wurden  mit : 

MVK.  Oberstlieutenant  Alois  Seemann;  Major  Richard  Schwingen- 
schlögel;  die  Hauptleute  Julius  Baumholzer  und  Johann  Kohaut: 
Oberlieutenant  Ljubomir  Illic;  die  Lieutenants  Johann  Chwatal  und 
Aurel  Sprung. 

Tapferkeits-Medaillen. 

A • Silnorno 


Goldene 

Silberne 

Goldene 

I.  CI. 

H.  CI. 

1789/90 

1 

— 

1848  t 

4 

o 

1792—1801 

1 

8 

1849/ 

1805 

1 

6 

1859 

— 

— 

1809 

— 

1866 

1 

9 

1813—1815 

— 

1878 

8 

18 

Adjustierung. 

1726  weisser  Rock,  rothe  Aermel- Aufschläge  ; 

1737  weisser  Rock,  blaue  Aermel- Aufschläge  ; 

1743  weisser  Rock,  rothe  Aufschläge ; 

1757  weisser  Rock  und  Camisol,  rothe  Aufschläge  und  Unterfutter: 

1767  weisser  Rock,  papageigrüne  Egalisierung,  gelbe  Knöpfe  : 

1866  weisser  Waffenrock,  schwarze  Egalisierung,  Armlitzen,  gelbe  Knöpfe  , 
1868  dunkelblauer  Waffenrock,  schwarze  Egalisierung,  Armlitzen,  gelbe 
Knöpfe. 

!)  Als  Commandant  eines  selbstständigen  Streif-Corps  (mittlerweile  zum  Oberst- 
lieutenant bei  Dom  Miguel  Nr.  39  befördert). 

2)  Der  als  Flügel-Adjutant  in  Verwendung  gestandene  Oberstlieutenant  Alfred  Kitter 
von  Kraus  erhielt  zu  dem  Orden  der  EK.  3.  die  Kriegs-Decoration. 


Steyerisclies  Infanterie -Regiment. 

(1781)  Ergänzungs  - Bezirks  - Commando  : Graz. 

(1865)  Leopold  II.,  König  der  Belgier. 

Errichtung  und  nachgefolgte  Veränderungen.  1682  laut  Patent  vom 
3.  Februar  durch  den  Obristen  Grafen  Nigrelli  im  Reiche  (den  Vorlanden) 
aufgestellt,  vier  von  den  im  Jahre  1680/81  durch  Obrist  Starhemberg  geworbenen 
Compagnien1)  bildeten  den  Stamm  dieses  Regiments.  1685  300  Mann  von 
churcölnischen  Truppen  incorporiert;  1709  je  eine  Compagnie  zur  Errichtung 
der  für  den  Dienst  in  Spanien  bestimmten  Regimenter  Browne  (1712)  und 
Eckh  (1748  aufgelöst),  1711  eine  an  das  zu  gleichem  Zwecke  aufgestellte 
Regiment  Tokio  (1720  aufgelöst)  abgegeben.  1731  zwei  der  aufgelösten  Auctions- 
Compagnien  des  Regiments  Harrach  (Nr.  47)  anher  eingetheilt.  1748  eine 
Compagnie  von  dem  aufgelösten  Regimente  O’Gilvy  incorporiert. 

Seit  1769  führt  das  Regiment  die  Nummer  27. 

1860  ein  Bataillon  an  das  neu  aufgestellte  Linien-Infanterie-Regiment 
Nr.  69.  1S83  eines  an  das  Infanterie-Regiment  Nr.  87  abgegeben. 

Ergänzung.  Von  1766—1806  hatte  das  Regiment  einen  Werbe-Rayon 
im  niederrheinisch-westphälischen  Kreis  (Cöln),  sowie  auch  einen  zweiten  auf 
dem  Gebiete  des  damaligen  Inhabers,  des  Markgrafen  von  Baden-Durlack. 

1771  (1781)  erhielt  es  seinen  ständigen  Werb  - Bezirk  in  Steyermark, 
Grazer  Kreis,  mit  der  Stabs  - Station  Graz,  hiezu  von  1775 — 1804 2)  einen 
Aushilfs-Bezirk  in  Ost-Galizien  (Zalesczyki).  1808  (1807)  wurde  der  Werb- 
Bezirk  durch  einen  Theil  von  Ober-Steyermark  (bisher  bei  dem  Regimente 
Nr.  45)3)  vergrössert.  Werb-Bezirks-(Ergänzungs-Bezirks-) Station  seither  un- 
verändert Graz. 

Grenadier-Division.  1769 — 1775  stand  dieselbe  mit  jener  von  Nr.  16 
und  53  in  dem  steyermärkischen  Bataillon  und  kam  1775  in  das  aus  den 
Divisionen  von  Nr.  3 und  4 bestehende  erste  Bataillon  in  Nieder-Oesterreich, 


])  Aus  den  1680/81  in  den  Vorlanden  durch  die  Obriste  Starhemberg.  de  Souclies 
und  Stadl  angeworbenen  21  Compagnien  wurden  die  zwei  Regimenter  Pfalz-Neuburg  und 
Stadl  a zebn  Compagnien  formiert  (siebe  auch  Infanterie-Regimenter  Nr.  17  und  20),  die 
Testierenden  vier  Compagnien  verblieben  in  Philippsburg,  bis  zu  ihrer  Eintheilung  in  dieses 
Regiment  (werden  in  den  Acten  vielfach  als  : vier  ohne  Regiment  in  Philippsburg  stehende 
Compagnien  bezeichnet).  Dieselben  gehörten  jedoch  nicht  in  den  Verband  des  Regiments 
Starhemberg  (Nr.  8),  ebenso  unrichtig  ist  es,  dass  das  Regiment  hei  der  Aufstellung  vier 
trier’sche  Compagnien  erhalten  haben  soll. 

2)  Die  innerösterreichischen  Regimenter  verloren  diesen  Antheil  schon  1801. 

3)  Wurde  salzburgisch  und  behielt  nur  einen  kleinen  Theil  von  Ober-Steyermark, 
welcher  1809,  nach  Auflösung  dieses  Regiments,  auch  an  Nr.  27  fiel. 


G-  e schichte  der  k.  und  k.  Wehrmacht.  I.  Bd. 


20 


- 306 


1784  jedoch  wieder  in  das  in  Steyermark  stehende  zurück,  welches  nunmehr, 
ausser  der  des  Regiments,  noch  die  Divisionen  von  Nr.  16  und  45  im  Ver- 
bände hatte.  Im  Feldzuge  1799  war  die  Division  im  Regiments- Verbände  ver- 
blieben und  kam  erst  zu  Beginn  der  Campagne  1800  mit  Nr.  17  und  57  in  ein 
in  Italien  formiertes  Bataillon.  Im  Feldzuge  1809  bildeten  die  Divisionen  von 
Nr.  16  und  26  mit  der  des  Regiments  ein  Bataillon,  welches  auch  in  der 
späteren  Friedens-Periode  1810—1818  in  der  gleichen  Zusammensetzung  ver- 
blieb. 1818  wurden  die  Divisionen  von  Nr.  16  und  26  abgetrennt  und  bildeten 
nunmehr  ein  neues  italienisches  Bataillon1),  dagegen  trat  die  Division  von 
Nr.  47  von  dem  dissolvierten  böhmischen  Bataillon  mit  jener  des  Regiments 
in  den  Verband  (Bataillon  ä vier  Compagnien,  bis  1852). 

Friedens-Garnisonen.  1699  Steyermark  (vier  Compagnien  Kaschau  . 1713 
Mailand,  1715  Novara,  1721  Mailand,  1730  Pavia.  1731  Tortona,  1736  Heidelberg, 
1739  Temesvär,  1740  Peterwardein,  1746  Ober-Ungarn,  1747  Teschen.  1748 
Znaym,  dann  Krems,  1749  Wien,  1751  Brünn.  1753  Pilgram,  1754  Pisek.  1763 
Gent,  1766  Graz,  1779  Graz,  1787  Ofen,  1791  Graz,  1798  Spalato,  1801  Graz, 
1804  Pisino,  1805  Graz,  1806  St.  Pölten,  1808  Graz,  1810  Graz,  1814  Graz, 
1815  Marburg,  1816  Graz,  1822  Neapel,  1823  Graz.  1830  Padua.  1831  Modena, 
1832  Mantua,  1833  Parma — Reggio,  1834  Modena,  dann  Padua.  1835  Graz,  1847 
Laibach,  1848  Vicenza,  1850  Verona,  dann  Böhmen.  1851  Teschen.  dann  Klausen- 
burg, 1853  Pest,  1854  Tarnopol,  1855  Ofen,  1856  Wien,  1859  Völkermarkt,  1860 
Pettau — Laibach,  1861  Wien,  1865  Wien,  1866  Oedenburg,  1867  Pressburg.  1871 
Graz,  1874  Cattaro,  1875  Castelnuovo,  1876  Ragusa,  1878  Spalato,  1879  Triest, 
dann  Klagenfurt,  1882  Graz,  1893  Laibach. 

Regiments-Knaben-Erziehungshaus.  1782  in  Graz  activiert.  1S87  nach 
Bruck  a.  d.  M.,  1843  nach  Weitz  verlegt,  wo  es  bis  zur  Auflösung  (1852  verbheb. 


Regiments-Inhaber. 


1682  Nigrelli,  Octavio  Graf.  Obrist — 
FZM. 

1703  Zum  Jungen,  Hieronymus  Frei- 
herr von,  Obrist — FM. 

1732  Hessen-Cassel,  Max  Prinz. 
FML.— FM.2). 

1753  Baden-Durlach,  Christoph  Prinz. 

FML.— FM. 

1789  — 1791  unbesetzt. 


1791  Strassoldo,  Leopold  Graf.  FML. 
1809  Chasteler  de  Courcelles,  Johann 
Gabriel  Marquis,  FML. — FZM.3). 
1826  Luxem,  Jakob  Ritter  von.  GM. — 
FML. 

1841  Piret  de  Bihain,  Ludwig  Frei- 
herr von,  FML.4). 

1858  Leopold  I.,  König  der  Belgier. 
1865  Leopold  II.,  König  der  Belgier. 


Zweite  Inhaber. 

Von  1853 — 1862  Piret  de  Bihain,  Ludwig  Freiherr  von,  FML.:  von 
1862—1874  Schiller  von  Herdern,  Adolph  Freiherr  von.  FML. 


Reginients-Cominandanten. 


1682  der  Inhaber  Obrist  Graf  Nigrelli. 

1685  Siro,  Wilhelm,  Obristlieutenant. 

1686  Königsegg,  Sigmund  Graf, 
Obristlieutenant 

1688  Malvezzi,  Alphons  Graf,  Obrist- 
lieutenant. 

1700  Horn,  Heinrich  Ferdinand  von, 
Obrist. 

1702  Fresen.  Christian  Ernst  von. 
Obristlieutenant. 


| 1703  der  Inhaber  Obrist  Zum  Jungen. 
1704  Elsen.  Hartmann  von.  Obrist- 
lieutenant. 

1707  Barisoni.  Albert  Marchese, 
Obristlieutenant  — 0 brist. 

1721  Buzzacarini.  Wenzel  Marchese. 
Obrist. 

1727  Moltke,  Philipp  Ludwig  Frei- 
herr von,  Obrist. 


i)  Diese  beiden  Regimenter  hatten  Werb-Bezirke  in  Venezien  erhalten. 

»)  Früher  Inhaber  eines  hessischen  Regiments,  welches  1717 — 1720  in  kaiserlichen 
Diensten  stand. 

s)  Früher  Inhaber  des  1S09  reducierten  Infanterie-Regiments  Nr.  10. 

ä)  Wurde  1853  zweiter  Inhaber. 


307  — 


1733  Lersner,  Christian  Ludwigvon, 
Obrist. 

1736  Humbracht,  Max  von,  Obiist. 

1738  Waldeck,  Gustav  Prinz,  Obrist. 

1739  An  dl  au,  Franz  Freiherr  von, 
Obrist. 

1712  N i m p t s c h. J ohann  Heinrich  F r ei- 
herr  von,  Obrist. 

1715  Mayern,  Johann  Friedrich  Frei- 
herr von,  Obrist. 

1753  Chukelsky,  Ferdinand  von, 
Obrist. 

1757  Biilow,  Carl  Freiherr  von,  Obrist.  \ 

1762  Stein,  Rudolph  Felix  Freiherr  \ 
von,  Oberst. 

767  D’Alton,  Richard  Graf,  Oberst. 

1771  Kavanagh,  Moriz  Freiherr  von, 
Oberst. 

1782  Lichtenberg,  Cajetan  Graf, 
Oberst. 

1783  Senitz,  Carl  von,  Oberst. 

1788  Auersperg,  Carl  Graf.  Oberst. 

1790  Woller,  Johann  von,  Oberst. 

1795  Zschock,  Otto  Gottlieb  von, 
Oberst. 

1800  Gör  sehen.  Carl  Freiherr  von, 
Oberst. 

1801  Marschall  von  Perelat,  Peter 
Chevalier,  Oberst. 

1809  Lamezan- Salins,  Anton  Graf, 
Oberst. 

1813  Paumgartten,  Johann  Freiherr 
von,  Oberst. 

1821  Siegler  von  Eberswald,  Hein- 
rich Freiherr  von,  Oberst. 


1831  D'Esquille,  JohannFreiherrvon. 
Oberst. 

1837  Binder  von  Fallbusch,  Wil- 
helm Freiherr  von,  Oberst. 

1813  Götz,  Christian,  Oberst. 

1848  Rieben  von  Riebenfeld,  Carl 
Alexander,  Oberst. 

1850  Catharin,  Cajetan  Ritter  von, 
Oberst. 

1851  Aubin,  Carl,  Oberst. 

1856  Lebzeltern,  Leopold  Ritter  von, 
Oberst. 

1859  Württemberg,  Wilhelm  Herzog 
von,  Obei'st. 

1861  Illeschütz,  Johann,  Oberst. 

1861  Ylasits,  Franz  Freiherr  von, 
Oberst. 

1869  Schaffer  von  Schäffersfeld, 
Anton  Ritter  von,  Oberst. 

1871  Fidler  vonlsarborn, Ferdinand, 
Oberst. 

1874  Tasch,  Carl  Edler  von,  Oberst, 

1876  Klimburg,  Eugen  Edler  von. 
Oberst. 

1878  Lau  er,  Hugo  Freiherr  von, Oberst. 

1883  Koch  Edler  von  Langentreu, 
Franz,  Oberst. 

1887  Pinter,  Heiunann,  Oberst. 

1891  Hartenau,  Alexander  Graf, 
Oberst. 

1893  Benoist  de  Limonest,  Carl, 
Oberst. 

1895  Nitsche,  Victor  Edler  von, 
Oberst. 


Reserre-Commandanten. 


1869  Mroczkowski  de  Nalecz, 

Avelin,  Oberstlieutenant  - Oberst. 
1873  S abato  wicz  Edler  von  Kr  onen- 
treu,  Joseph,  Oberstlieutenant — 
Oberst. 

1871  Klimburg,  Eugen  Edler  von, 
Oberstlieutenant  — Oberst. 


1876  Knöpfler,  Alois,  Oberst. 

1878  Schluetenberg,  Richard  Edler 
von,  Oberstlieutenant — Oberst. 
1880  Liebe  Edler  von  Kreutzner, 
Joseph, Oberstlieutenant— Oberst. 


Tor  dem  Feinde  gefallene  höhere  Offleiere. 

1689  Hauptmann  (Interims-Bataillons-Commandant)  von  Gelburg  bei 
einem  Streifzuge  an  der  Drina  y. 

1702  Regiments-Commandant  Obristlieutenant  Heinrich  von  Horn  an 
den  in  der  Schlacht  bei  Luzzara  erhaltenen  Wunden  gestorben. 

1705  Obristlieutenant  Raimund  Baron  Geraldin  in  der  Schlacht  bei 
Cassano  f. 

1739  Regiments-Commandant  Obrist  Prinz  Waldeck  bei  Grocka  y. 

1745  Regiments-Commandant  Obrist  Johann  Freiherr  von  Nimptsch  an 
seinen  in  der  Schlacht  bei  Soor  erhaltenen  Wunden  im  October  gestorben. 

1757  Regiments-Commandant  Obrist  Chukelsky  in  der  Schlacht  bei 
Prag  tödtlich  verwundet,  einige  Tage  später  gestoi-ben. 

1794  Regiments-Commandant  Oberst  Johann  von  Woller  bei  dem  An- 
griffe auf  die  Zahlbacher  Schanze  schwer  verwundet,  April  1795  gestorben. 

1859  Oberstlieutenant  Alois  Ho  ff  er  in  der  Schlacht  bei  Magenta  y. 

20* 


— 308  — 


1864  Regiments  - Commandant  Oberst  Johann  Illesehütz  und  Major 
Ernst  Entner  beide  in  dem  Treffen  bei  Oeversee  schwer  verwundet.  ErSterer 
13.  Juni,  Letzterer  25.  März  an  den  Folgen  der  Verwundung  gestorben. 


Feldzüge. 

Nigrelli.  1683  nach  der  Errichtung  noch  im  Reiche  verbheben,  rückte 
das  Regiment 

1684  auf  den  Kriegs-Schauplatz  nach  Ungarn  ah  und  wurde  dem  Corps 
Schulz  (Ober-Ungarn)  zugetheilt. 

1685  stand  das  Regiment  in  Trentschin  und  Neutra, 

.1686  zum  grossen  Theile  in  Neuhäusel. 

1687  ein  Bataillon  bei  der  Haupt-Armee,  die  Schlacht  am  Berge  Harsanv 
(bei  Mohäcs)  mitgemacht. 

1688  eine  Compagnie  an  der  Einnahme  von  Stublweissenburg  theil- 
genommen,  ein  Bataillon  stand  in  Slavonien,  der  Rest  in  Ober-Ungarn. 

1689  das  im  Felde  stehende  Bataillon  sich  in  der  Schlacht  bei  Nissa  gut 
gehalten;  Regiments-Commandant  Obristlieutenant  Malvezzi  ein  kaiserliches 
„Dankschreiben”  erhalten. 

1690  dieses  Bataillon  Besatzung  in  Sabac. 

1691  focht  es  mit  Auszeichnung  bei  Szlankamen.  stand  dann  an  der  Drau. 

1692  acht  Compagnien  in  der  Haupt-Armee  bei  Peterwardein. 

1693  vier  Compagnien  bei  der  Belagerung  von  Belgrad. 

1694  keine  Abtheilung  des  Regiments  betheüigt. 

1695  sechs  Compagnien  bei  der  Haupt- Armee,  ohne  in  Action  zu  treten. 

1696  dieselben  in  der  Schlacht  bei  Olasch. 

1697  zwei  Bataillone  in  der  Schlacht  bei  Zenta  gefochten.  Obristlieutenant 
Malvezzi  erneuert  ein  kaiserliches  „Dankbriefel”  erhalten.  Das  3.  Bataillon 
bei  Unterdrückung  des  Aufstandes  in  Ober-Ungarn  verwendet. 

1698  zwei  Bataillone  bei  der  Haupt-Armee. 

1701  mit  allen  vier  Bataillonen  auf  dem  Kriegs-Schauplatz  in  Italien, 
stand  das  Regiment  anfänglich  am  Monte  Baldo  und  focht  später  in  der  Schlacht 
bei  Cliiari;  bei  den  folgenden  Operationen  Hauptmann  Baron  Gferaldiu  sich 
wiederholt  als  geschickter  Partheigänger  erwiesen,  ebenso  Hauptmann  Graf 
Lagnasco  (Streifzug  nach  Pizzighettone). 

1702  war  das  Regiment  bei  der  Blockade  von  Mantua,  ein  Detachement 
unter  Hauptmann  Elsen  sich  in  dem  Gefechte  bei  Due  Castelli  ausgezeichnet: 
ferner  Schlacht  bei  Luzzara.  Eine  Abtheilung  von  circa  100  Mann  in  der  Ver- 
th eidigung  von  Guastalla;  eine  andere  unter  Hauptmann  Schampach  Schorn- 
busch)  sich  in  einem  Scharmützel  an  der  Porta  Ceresa  vor  Mantua  ausgezeichnet. 

Zum  Jungen.  1703  ein  Bataillon  bei  dem  Ueberfalle  auf  Mirandola. 
eine  Compagnie  in  der  Vertheidigung  von  Brescello.  Das  Regiment  kam  später 
nach  Süd-Tyrol  mid  zeichnete  sich  Regiments-Commandant  Obristlieutenant 
Fresen  durch  die  standhafte  Vertheidigung  vonArco  aus,  musste  aber  schliesslich 
capitulieren,  wobei  circa  300  Mann  des  Regiments  in  Gefangenschaft  geriethen  : 
ebenso  Obristwachtmeister  Elsen  bei  jener  des  Passes  von  Ravazzone. 

1704  stand  das  Regiment  in  Süd-Tyrol  (ein  Bataillon  in  Kufstein  und 
nahm  an  der  Vorrückung  in  die  Lombardie  theil. 

1705  zeichnete  sich  Obristlieutenant  Elsen  in  dem  Gefechte  bei  Casine 
Moscoline  aus,  ein  Detachement  war  in  dem  Gefechte  bei  Tredici  Ponti : das 
Regiment  (in  zwei  Bataillone  formiert)  in  der  Schlacht  bei  Cassano  mit  grosser 
Tapferkeit  gefochten. 

1706  war  das  Regiment  in  dem  Treffen  bei  Calcinato,  deckte  in  dem 
Gefechte  bei  Maderno  den  Rückzug  und  kämpfte  später  vor  Turin : ein 
Ergänzungs-Detachement  im  Corps  JVetzel  am  unteren  Po. 

1707  machte  das  Regiment  den  Zug  in  die  Provence,  Kämpfe  vor 
Toulon  mit. 

1708  zwei  Bataillone  bei  der  Vorrückung  nach  Savoyen  und  später  bei 
der  Occupation  des  Kirchenstaates. 

1709  machte  das  Regiment  den  Angriff  auf  Conflans, 


- 309  — 


1710  die  Vorrückung  nach  Savoyen.  Einschliessung  von  Arche,  mit. 

1711  nahm  es  an  den  Operationen  an  der  Isere  theil,  ein  Bataillon  an 
der  Besetzung  der  toscanischen  Präsidien. 

1712  dieses  letztere  bei  der  Belagerung  von  Porto  Ercole. 

1718  im  October  nach  Sicilien  überscliifft,  kam  das  Regiment  nach 
Milazzo,  an  dessen  Vertheidigung  es  theilnahm. 

1719  die  Grenadiere  bei  der  Einnahme  der  Liparischen  Inseln,  Gefecht 
Lei  Canneto,  das  Regiment  in  der  Schlacht  bei  Francavilla,  dann  bei  der 
Belagerung  von  Messina  und  ruckte  gegen  Ende  des  Jahres  nach  West- 
Sicilien. 

1720  ein  Detachement  bei  der  Einnahme  von  Sciacca,  das  Regiment  an 
den  Kämpfen  vor  Palermo  betheiligt. 

1731  nahm  ein  Bataillon  und  eine  Grenadier-Compagnie  an  den  Kämpfen 
auf  Corsica  theil.  Gefechte  bei  Bastia,  Furiani,  S.  Pellegrino,  die  Grenadiere 
noch  an  jenem  bei  Luciano. 

1732  eine  Abtheilung  in  dem  Gefechte  bei  Biguglia,  das  Bataillon  in 
der  Colonne  Sclimettau  in  jenem  am  Tenda  und  bei  Lento. 

Max  Hessen.  1734 — 1735  stand  das  Regiment  bei  der  Haupt- Armee  am 
Rhein,  ohne  an  einer  grösseren  Action  th eilzunehmen1). 

1737  in  Bosnien,  war  das  Regiment  bei  der  Einnahme  von  Nissa  und 
kam  daun  als  Besatzung  in  diese  Festung,  deren  Vertheidigung  durch  General 
Doxat  es  mitmachte2),  eine  Grenadier-Compagnie  im  Corps  Khevenhüller  im 
Gefechte  bei  Radujevac. 

1738  ein  Bataillon  und  eine  Grenadier-Compagnie  Vertheidigung  von 
Orsova,  die  anderen  Abtheilungen  in  den  Treffen  bei  Kornia  und  Mehadia. 

1739  war  das  Regiment  in  der  Schlacht  bei  Grocka,  ein  Bataillon  in 
Belgrad. 

1741  ein  Bataillon  Besatzung  in  Glatz,  das  Regiment  in  Böhmen. 

1742  das  Regiment  in  dem  Gefechte  bei  Zahaj,  dann  bei  der  Belagerung 
von  Prag,  später  in  Bayern,  die  Grenadiere  Einnahme  von  Deggendorf. 

1743  war  das  Regiment  (drei  Bataillone)  in  dem  Treffen  bei  Simbach, 
die  Grenadiere  bei  der  Einnahme  von  Dingolfing,  Landau  und  Deggendorf, 
alle  Abtheilungen  Vorrückung  an  den  Rhein. 

1744  die  Grenadiere  sich  bei  Deckung  des  Rückzuges  über  den  Rhein 
gut  gehalten,  das  Regiment  später  bei  der  Haupt-Armee  in  Böhmen. 

1745  zwei  Bataillone  und  die  Grenadiere  im  Corps  Thüngen  in  der 
Ober-Pfalz,  Blockade  von  Amberg,  das  Regiment  später  (nur  in  ein  Bataillon 
formiert)  in  den  Schlachten  bei  Holienfriedberg  und  Soor  gefoehten  (in  der 
ersteren  sehr  viel  verloren). 

Baden-Durlach.  1756  stand  das  Regiment  (zwei  Bataillone  und  die 
Grenadiere)  in  Böhmen,  bei  Lobositz  nur  die  Grenadiere  in  das  Feuer 
gekommen. 

1757  die  Grenadiere  in  dem  Gefechte  bei  Reichenberg,  diese,  sowie  das 
Regiment  in  der  Schlacht  bei  Prag,  dann  Vertheidigung  dieser  Festung,  ein 
Detachement  bei  der  Einnahme  von  Schweidnitz.  Das  Regiment  focht  noch 
bei  Breslau  und  Leuthen,  hier  zwei  Bataillone  im  Vereine  mit  zweien  von 
Wallis  (Nr.  11)  den  Wiadmühlenberg  als  die  letzten  Truppen  festgehalten, 
mussten  aber,  von  Cavallerie  umzingelt,  die  Waffen  strecken.  Die  Grenadier- 
Compagnien,  in  Breslau  stehend,  geriethen  in  Folge  Ueb ergäbe  dieser  Festung 
ebenfalls  in  Kriegsgefangenschaft. 

1758  stand  ein  reorganisiertes  Bataillon  in  der  Haupt-Armee  bei  Hoch- 
kirch,  kam  jedoch  nicht  in  das  Feuer. 

1759  nahm  das  Regiment  an  dem  Treffen  bei  Maxen  theil. 

r)  Ancli  nicht,  wie  angegeben,  im  Mosel-Corps  eingetheilt. 

2)  Itegiments-Commandant  Obrist  Humbracht  wurde,  weil  er  die  Uebergabe  nicht 
verhinderte,  entlassen,  ebenso  die  beiden  Stabs-Officiere. 


— 310  - 


1760  eine  Grenadier-Compagnie  in  der  Vertheidigung  von  Dresden. 
Oberlieutenant  Christoph  von  Culoz  sich  bei  dem  Ausfälle  am  22.  Juli 
hervorgethan ; dieselben  noch  in  dem  Gefechte  bei  Bögendorf,  das  Regiment 
bei  Torgau  gefochten. 

1761  waren  das  Regiment  und  die  Grenadiere  im  Corps  Loudon  und 
zeichnete  sich  Major  Baron  Mittrowsky  bei  Erstürmung  des  Jauernicker 
Forts  bei  Schweidnitz  aus. 

1762  waren  Abtheilungen  des  Regiments  in  den  Gefechten  bei  Friedland. 
Burkersdorf  (Leuthmannsdorf)  undPeilau,  ein  Bataillon  unter  Major  von  Logau 
an  der  lieldenmüthigen  Vertheidigung  von  Schweidnitz  theilgenommen. 

1778  standen  das  Regiment,  sowie  die  Grenadiere  (Bataillon  Schogre;.  bei 
der  Haupt-Armee  und  nahmen  nur  letztere 

1779  an  der  Expedition  gegen  Schlesisch-Neustadt  theil. 

1788  das  Leib-  und  Oberst-Bataillon  im  Corps  Wartensleben  im  Banat, 
in  den  Gefechten  bei  Lazu-Mare  und  Brza-Palanka  (hier  nur  eine  Jäger- 
Abtheilung  des  Regiments),  eine  Compagnie,  unter  Oberlieutenant  Johann 
Saffran,  das  Blockhaus  Krakova-Visoka  standhaft  vertheidigt;  der  genannte 
Officier,  sowie  Lieutenant  Joseph  von  Collin.  wurden  aussertourlich  befördert. 
Eine  Division  in  dem  Gefechte  bei  Armenis,  das  Regiment  bei  dem  Rück- 
züge von  Ivaransebes. 

Die  Grenadiere  (Bataillon  Wolf)  in  der  Haupt- Armee,  ohne  Gefecht ; das 
3.  Bataillon  stand  in  Croatien,  auf  Cordon  an  der  Save. 

1789  war  das  Regiment  in  dem  Treffen  bei  Mehaclia.  ein  combiniertes 
Bataillon  über  den  Winter  bei  der  Blockade  von  Orsova  (am  Berge  Allion1  . 
das  3.  Bataillon  und  die  Grenadiere  nicht  in  das  Feuer  gekommen. 

Vacat  Baden-D urlach.  1790  Oberst  Graf  Auersp er g wurde  für  die 
durchgeführte  Blockade  und  Einnahme  von  Orsova  MTO-R.  und  ausser- 
tourlich zum  Generalmajor,  ferner,  für  bewiesene  Tapferkeit:  Major  Carl  Grat 
Clauwetz  und  Hauptmann  von  Culoz,  ebenfalls  aussertourlich.  in  die  nächst 
höheren  Chargen  befördert.  Das  Regiment  kam  nach  dem  Fall  von  Orsova 
zu  dem  in  der  Walachei  detachierten  Corps  und  nahm  an  dem  Gefechte  bei 
Florentin  theil,  das  3.  Bataillon  sich  bei  der  Belagerung  und  Erstürmung  von 
Cetin  ausgezeichnet. 

Str assoldo.  1793  das  Leib-Bataillon  bei  der  Ober-Rhein -Armee,  eine 
Division  unter  Oberlieutenant  de  Villa  sich  in  einem  Gefechte  bei  Hüningen 
ausgezeichnet,  die  Grenadiere  (Bataillon  Zschock)  bei  Drusenheim.  Wanzenauund 
Killstedt  gefochten,  hier,  sowie  bei  Retschweiler,  sich  ausgezeichnet. 

1794  dieselben  bei  Schwegenheim-Schifferstadt  gekämpft,  das  Leib-Bataillon 
mit  Auszeichnung  an  der  Zahlbacher  Schanze  vor  Maynz.  Das  Oberst-  v2. 
und  Oberstlieutenants-  (3.)  Bataillon  waren  auf  den  Kriegs-Schauplatz  nach 
Italien  gerückt  und  kamen  Abtheilungen  bei  Dego  in  das  Feuer. 

1795  das  1.  Bataillon  in  Maynz  stehend,  sich  bei  Erstürmung  der  feind- 
lichen Verschanzungen  (29.  October)  ausgezeichnet,  dann  in  dem  Gefechte  bei 
Bacharach,  die  Grenadiere  nicht  in  das  Feuer  gekommen. 

Das  2.  und  3.  Bataillon  an  den  Kämpfen  bei  S.  Giacomo-^ettepanni  be- 
theiligt, Lieutenant  Prokop  Hofmann,  dem  Generalstab  zugetheilt,  sich  durch 
vortrefiliche  Führung  der  ersten  Angriffs  - Colonne  ausgezeichnet.  In  ^ der 
Schlacht  bei  Loano  gerietlien  diese  beiden  Bataillone,  in  der  Stellung  auf  der 
Rocca  Barbena  von  Uebermacht  umzingelt,  in  Gefangenschaft  (ein  grosser 
Theil  niedergemacht). 

1796  das  Leib-Bataillon  den  Lahn-Uebergang  bei  Leun  vertheidigt.  dann 
in  dem  Treffen  bei  Friedberg,  hierauf  als  Besatzmig  in  Maynz.  endlich  in  dem 
Gefechte  bei  Neuwied  sich  tapfer  gehalten.  Die  Grenadiere  bei  Wetzlar. 
Amberg,  Würzburg. 


])  Der  Regiments-Commandant  Oberst  Graf  Aue  rsp  e r g hatte,  um  den  unverschuldet, 
durch  die  Affaire  bei  Karansebes.  etwas  erschütterten  guten  Ruf  des  Regiments  wieder  zu 
lieben,  sich  vom  FM.  Baron  Loudon  die  Erlaub niss  erbeten,  mit  einem  Bataillon  die  Blockade 
über  den  Winter  halten  zu  dürfen.  Die  Officiere  wurden  dureb  das  Loos  bestimmt,  von 
der  Mannschaft  die  gesündesten  und  stärksten  ausgewählt. 


— 311  - 


Die  reorganisierten,  jedoch  noch  sein-  schwachen  Bataillone  in  Italien 
in  dem  Treffen  bei  Locli,  das  Oberst  - Bataillon  bei  Valeggio  sich  aus- 
gezeichnet, aber  viel  verloren;  diese  Bataillone  weiter  in  den  Vorposten- 
Gefechten  bei  Acquanegra,  Bivoli,  der  Schlacht  bei  Castiglione  delle  Stiviere, 
dann  als  Besatzung  in  Mantua,  wo  sie  an  den  Kämpfen  bei  S.  Giorgio-la 
Favorita  (zweiter  Entsatz-Versuch  Wurmser’s)  sich  ebenfalls  betheiligten. 
Eine,  theils  aus  Ergänzungen,  theils  Banzionirten  gebildete  Division,  mit  je 
einer  von  Kr.  11  und  16  in  dem  combinierten  Bataillon  des  Oberstlieutenants 
Ude  (von  Nr.  11)  an  dem  dritten  Entsatz- Versuche,  Gefecht  bei  Calliano, 
Treffen  bei  Bivoli  theilgenommen.  Dieses  Bataillon  focht 

1797  in  der  Schlacht  bei  Bivoli  und  wurde  später  hei  Longarone  ver- 
sprengt, aufgerieben.  Das  in  Mantua  stehende  Begiment  unter  Major  Culoz 
an  dem  Ausfälle  am  15.  Januar  ehrenvollen  Antheil  genommen.  Das  vom 
Rheine  nach  Italien  gerückte  Grenadier-Bataillon  bei  Friesach  gefochten;  das 
Leib-Bataillon  am  Bhein  verblieben,  Nachhut-Gefecht  hei  Altenkirchen.  Ende 
des  Jahres  war  das  2.  Bataillon  bei  der  Occupation  von  Dalmatien. 

1799  nahmen  das  1.  und  2.  Bataillon,  sowie  die  im  Begiments- Ver- 
bände verbliebenen  Grenadiere,  an  der  Belagerung  von  Ancona  theil. 

1800  die  Grenadiere  (nunmehr  Bataillon  St.  Julien)  an  der  Biviera  bei 
S.  Giacomo,  auf  der  Bocca  Barhena  und  am  Monte  Calvo  mit  Auszeichnung 
gefochten,  dann  Vorrückung  an  den  Var,  Gefecht  hei  Aspromonte,  endlich 
Schlacht  hei  Marengo.  Das  aus  Ancona  zur  Armee  gerückte  Begiment  ein 
glänzendes  Gefecht  bei  Chivasso  bestanden,  später  ein  -Vorposten-Gefecht  am 
Monte  Oliveto,  dann  in  der  Schlacht  bei  Pozzolo,  hier  auch  die  Grenadiere. 

1801  einige  Abtheilungen  an  dem  Gefechte  bei  Montecchio-Maggiore 
theilgenommen. 

1805  stand  das  Begiment  mit  vier  Feld-  und  dem  Grenadier-Bataillon 
hei  der  Armee  in  Italien  und  zeichnete  sich  letzteres  in  der  Schlacht  bei 
Caldiero  aus,  dann  noch  in  den  Nachliut-Gefechten  bei  Vicenza  und  an  der 
Brenta;  das  Begiment,  welches  an  derselben  nicht  theilgenommen,  war  mittler- 
weile nach  Kärnthen  gerückt. 

1809  erneuert  bei  der  Armee  in  Italien  eingetheilt,  erlitt  das  Begiment 
in  der  Schlacht  bei  Sacile,  in  welcher  es  durch  acht  Stunden  den  Ort  Porcia 
standhaft  vertheidigte,  grosse  Verluste  mid  betheiligte  sich  an  den  Gefechten 
bei  Soave-Villanuova,  Montecchio -Minor e und  Monte  Bastia  (Treffen  bei  Cal- 
diero), in  welcher  insbesondere  das  3.  Bataillon  sich  sehr  auszeichnete. 
Ebenso  brav  focht  das  Begiment,  sowie  die  Grenadiere  (Bataillon  Welsperg), 
in  der  Schlacht  an  der  Piave,  letztere  in  dem  Nachhut-Gefechte  bei 
S.  Daniele,  das  Begiment  ferner  Gefecht  bei  Venzone,  Vertheidigung  der 
Stellung  von  Tarvis.  In  der  Schlacht  bei  Baab  drei  Compagnien  den  Maier- 
hof Ivis-Megyer  vertheidigt,  das  Begiment  viel  verloren,  endlich  zeichnete 
sich  das  Begiment  wiederholt  bei  Verthei digraig  des  Brückenkopfes  von 
Pressburg  aus.  Die  Depdt-Division  an  der  Vertheidigung  des  Grazer  Schloss- 
berges theilgenommen. 

Major  Franz  Gries  erwarb  sich  bei  Vertheidigung  des  Brückenkopfes 
von  Pressburg  den  MTO. 

Begiments-Arzt  Dr.  Seliger  erhielt  GCEM.  1. 

Ch  asteier.  1813  war  das  Begiment  (1.,  2.,  3.  Feld-,  1.  Landwehr- 
Bataillon  und  Grenadiere)  bei  der  Armee  in  Lmer-Oesterreich  und  nahmen  Ab- 
theilungen desselben  an  den  Gefechten  bei  Kramburg,  Unter-Loibl,  Feistritz 
theil  und  erwarb  sich  Begiments-Commandant  Oberst  Baron  Paum  gartten,  so- 
wie alle  hiebei  verwendeten  Abtheilungen,  die  Belobung  des  Corps-Comman- 
danten;  das  3.  Bataillon  in  der  Brigade  Fölseis  an  dem  siegreichen  Gefechte 
an  der  Tschernutscher  Brücke  (Gefangennahme  des  Detachements  Bellotti), 
sowie  an  den  späteren  Kämpfen  um  die  Verschanzungen  an  derselben  theil- 
genommen. Oberlieutenant  Mazari  und  Fähnrich  Johann  Cherain  eine 
Schanze  durch  U eberfall  genommen;  Ersterer  hiebei  gefallen,  Letzterer  zum 
Oberlieutenant  befördert. 


/ 


312  — 


Yom  Eegimente  betheiligten  sich  ferner  Abtheilungen  bei  Forcierung 
des  Drau-Ueberganges  bei  Hollenburg,  an  den  Gefechten  bei  Längenfeld. 
Tarvis  (Tolmein),  Fhtsch,  Caporetto,  Besciutta,  u.  A..  dann  an  der  Schlacht 
bei  Caldiero  und  dem  Gefechte  bei  Montorio. 

1811  focht  das  Eegiment  in  der  Schlacht  am  Mincio.  in  welcher 
besonders  die  Grenadiere,  Division  Merville,  Gelegenheit  hatten  sich  auszu- 
zeichnen; das  2.  Landwehr-Bataillon  bei  der  Blockade  von  Palmanuova. 

Major  Zenon,  Commandant  des  letzteren,  erhielt  den  EKO.  3. 

1815  bei  der  Armee  in  Italien  eingetheilt,  focht  das  Eegiment  1.  und  2. 
Bataillon)  bei  Occhiobello  und  mit  Auszeichnung  bei  Tolentino. 

In  der  Verfolgung  Murat’s  bis  Neapel  vorgedrungen,  rückte  dass  Begi- 
ment  sodann  nach  Süd-Frankreich  (Avignon). 

Die  Grenadiere  in  Frankreich,  nicht  in  das  Feuer  gekommen. 

LO.  Begiments-Commandant  Oberst  Baron  Paumgartten. 

1821  war  das  Eegiment,  sowie  die  Grenadiere  (Bataillon  Bittner  . bei 
der  Occupation  von  Neapel. 

Luxem.  1831 — 1832  bei  den  zur  Unterdrückung  der  Unruhen  im 
Kirchenstaate  und  den  Herzogthümern  Parma-Modena  aufgebotenen  Truppen, 
ohne  jedoch  in  Action  zu  treten. 

Piret.  1818  auf  dem  Kriegs-Schauplatze  in  Italien,  war  das  erste 
Bataillon  bei  der  Einnahme  von  Castelnuovo,  dann  im  Gefechte  bei  Pastrengo, 
an  welchem  auch  drei  Compagnien  des  2.  theilnahmen.  jedoch  nach  tapferer 
Gegenwehr  gefangen  wurden;  das  Eegiment.  bei  der  Einnahme  von  Vicenza 
nicht  in  das  Feuer  gekommen,  stand  später  in  Mantua  und  betheiligte  sich 
nur  das  2.  Bataillon  an  der  scharfen  Becognoscierung  gegen  Castellaro,  zwei 
Compagnien  an  einem  Gefechte  bei  Castelletti.  Bei  der  weiteren  Vorrückung 
war  eine  Division  bei  Pavia  im  Feuer.  Das  erste  Landwehr-Bataillon  stand 
zuerst  in  Triest  und  vereinigte  sich  im  August  mit  dem  Eegimente.  Eine 
Division  desselben,  sowie  das  3.  Bataillon,  im  Corps  Nugent  an  der  ungarisch- 
steyerischen  Grenze  und  bestand  erstere  ein  Gefecht  bei  Friedau.  letztere  ein 
solches  bei  Letenye.  Die  Grenadiere  (Bataillon  Biergotscli'  bei  dem  ersten 
Angriffe  auf  Vicenza,  im  weiteren  Verlaufe  des  Feldzuges  nicht  mehr  in  das 
Feuer  gekommen. 

1819  das  Eegiment  Besatzung  im  Mailänder  Castell,  dann  bei  der  Be- 
lagerung von  Venedig,  die  Grenadiere  wieder  nicht  zur  Action  gekommen. 
Das  3.  Bataillon  bei  der  Einnahme  von  Essegg,  dann  Ceruierung  von  Peter- 
wardein, Gefecht  bei  Futak  und  Kamenitz,  ferner  bei  der  Einnahme  von  Neu- 
satz, in  dem  Treffen  bei  O-Becse,  der  Schlacht  bei  Hegyes. 

Das  neu  aufgestellte  4.  Bataillon  und  die  3.  Division  des  2.  Landw  ehr- 
Bataillons  im  Streif-Corps  Dondorf,  Gefecht  bei  Särvär  und  rückten  kurz  vor 
der  Capitulation  von  Komorn  dahin  ab. 

Für  Auszeichnung  in  diesen  beiden  Feldzügen  erhielten: 

EKO.  3.  Die  Hauptleute  Joseph  Saffran,  Eduard  Gasteiger  Edler  von 
Babenstein,  Anton  Leinner,  Anton  Kletzl  von  Mannen. 

MVK.  Hauptmann  Franz  Leitl;  die  Oberlieutenants  Heinrich  Buch. 
Georg  Oehl. 

Belgien.  1859  focht  das  Eegiment  (1..  2.,  3.  Feld-  und  Grenadier-Bataillon') 
vuiter  seinem  Commandanten  OberstHerzog  von  Württemberg  not  besonderer 
Bravour  bei  Magenta  (am  Eisenbahndamm  und  bei  Ponte  di  Magentas  ebenso 
bei  Solferino  und  erlitt  in  beiden  Actionen  bedeutende  I erluste.  bei  Solterino 
auch  das  4.  Bataillon  mitgewirkt. 

Decoriert  wurden  mit: 

31  TO.  und  EKO.  2.  Begiments-Commandant  Oberst  Herzog  von 
Württemberg. 

EKO.  3.  Die  Majore  Marcus  Gasteiger  Edler  von  Eabenstein  und 
Norbert  Freiherr  Haugwitz  von  Piskupitz;  die  Hauptleute  Ludwig  von 
Pindter,  Joseph  Sabatowicz  von  Kronentreu,  Joseph  Bruna;  die  Ober- 


- 313  - 


Lieutenants  Carl  Trescher  und  Wilhelm  Bacher;  Unterlieutenant  Emil 
Rathlew. 

MVK.  Die  Majore  Carl  Walter,  Norbert  Freiherr  von  Haugwitz  und 
Avelin  von  Mroczko wski ; die  Hauptleute  Ernst  Entner,  Joseph  Sabato- 
wicz,  Johann  Tomic,  Carl  Heydt,  Franz  Stöcklegger,  Richard  Schluet 
von  S chluetenh erg,  Ludwig  von  Castelia,  Otto  Fux,  Julius  Soukup, 
Joseph  Hofmann,  Wenzel  Huff;  die  Oberlieutenants  Adolph  von  Froschauer, 
Joseph  Rumpold,  Franz  Acham,  Gustav  von  und  zu  Haydegg,  Carl 
Trescher,  Albert  Graf  Sternberg,  Theodor  David,  Ernst  Pfleger,  Hugo 
Klobus,  Theodor  von  Zimäny,  Heinrich  Gr  einer  und  Heinrich  Andre  oli; 
die  Unterlieutenants  Andreas  Markmann-Lichtab eil,  Ernst  Diemer, 
Anton  Tuskau,  Ludwig  von  Haydegg,  Rudolph  Freiherr  von  Schluga  und 
Emerich  von  Yaternaux. 

GGVK.  Regiments-Caplan  Carl  Ban'calari. 

1864  in  der  Brigade  Nostitz  des  Gablenz’schen  Corps  eingetheilt,  focht 
ein  Bataillon  in  dem  Gefechte  bei  Ober-Selk,  das  Regiment  mit  Auszeichnung 
bei  Oeversee,  Yeile,  dann  bei  der  Cernierung  von  Friederica. 

Für  Auszeichnung  in  diesem  Feldzuge  erhielten : 

LO-C.  Regiments  - Commandant  Oberst  Herzog  von  Württemberg 
(mittlerweile  zum  Brigadier  ernannt). 

LO.  Oberstlieutenant  Norbert  Freiherr  von  Haugwitz,  Hauptmann 
Dominik  Eder. 

EKO.3.  Oberst  Johann  Jlleschütz,  Major  Entner  (Beide  an  ihren 
Verwundungen  gestorben);  die  Hauptleute  Richard  von  Schluetenberg-  und 
Ludwig  Castella;  die  Oberlieutenants  Gustav  von  Haydegg  und  Joseph 
Guggenberger,  dann  dem  gefallenen  Oberlieutenant  Carl  Freiherrn  von 
Prokesch -Osten  nachträglich  zuerkannt. 

MVK.  Die  Hauptleute  Franz  Schütter  von  Niedernberg,  Paul 
Hochhäuser,  Franz  Gottfried;  die  Oberlieutenants  Anton  Liebe  Edler 
von  Kreutzner,  Albert  Graf  St.  Julien- Wallsee,  Theodor  Höpler,  dann 
dem  vor  dem  Feinde  gebliebenen  Oberlieutenant  Emil  Rathlew  nachträglich 
zuerkannt;  die  Unterlieutenants  Heinrich  Jvanossich  von  Küstenfeld, 
Adolf  Schwarz  und  Leopold  Barmann. 

FJO.  Regiments-Arzt  Dr.  Carl  Köstler. 

1866  im  2.  Corps  der  Nord-Armee  eingetheilt,  focht  das  Regiment  in 
der  Schlacht  bei  Königgrätz,  Vertheidigung  von  Lochenitz,  dann  in  dem 
Treffen  bei  Blumenau,  wo  das  2.  Bataillon  in  einen  verlustreichen  Kampf  mit 
der  preussischen  Brigade  Bose  verwickelt  und  eine  Division  des  1.  im  Weidritz- 
Thale  versprengt  und  theilweise  gefangen  wurde. 

Decoriert  wurden  mit : 

EKO.  3.  Lieutenant  Michael  Tichy. 

MVK.  Major  Dominik  Eder;  Hauptmann  Heinrich  Klar  (gefallen,  nach- 
träglich zuerkannt);  die  Oberlieutenants  Joseph  Guggenberger,  Gustav 
Bancalari;  Unterlieutenant  Anton  Niklas. 

1878  nahmen  sowohl  das  Feld-Regiment  (1.,  2.  und  3.  Bataillon),  als 
auch  das  Reserve-Regiment  (4.  und  5.  Bataillon),  an  der  Occupation  Bosniens 
und  der  Hercegovina  theil  und  zwar  ersteres  Gefecht  bei  Citluk,  Einnahme  von 
Mostar,  Gefecht  bei  Pasic-Han,  Crnici  (Entsatz  von  Stolac),  Besetzung  von 
Bilek,  Einnahme  von  Klobuk ; das  Reserve -Regiment  Gefecht  bei  Kosna, 
Einnahme  von  Sarajevo,  Gefecht  bei  Mokro. 

Decoriert  winden  mit: 

EKO.  2.  Regiments-Commandant  Oberst  Eugen  von  K lim  bürg  (mittler- 
weile zum  Brigadier  ernannt). 

EKO.  3.  Die  Hauptleute  .Joseph  von  Almstein,  Ernst  Schüssler. 
Oberlieutenant  Victor  Wagner,  (gefallen,  nachträglich  zuerkannt). 

MVK.  Die  Hauptleute  Albert  Bornmüller,  Victor  Edler  von  Axter, 
Otto  Reising  von  Reisinger,  Alois  Czernohorsky,  Heinrich  Juris; 


- 314  — 


die  Oberlieutenants  Emil  von  Jvanossich,  Vincenz  Graf  Baillet  de  Latour. 
(Reserve),  Moriz  Gherardini,  Heinrich  Fischer  (Reserve),  Alois  Hillmer: 
Lieutenant  Weinberger  (gefallen,  nachträglich  zuerkannt  i. 

FJO.  Regiments-Arzt  Dr.  Hugo  Wolff. 

Tapferkeits-Medaillen. 

Silberne 


Goldene 

Silberne 

Goldene 

I.  Cl. 

n.  ci. 

1789-1790 

_ 



1848 

2 

6 

6 

1792—1801 

7 

26 

1849 

— 

11 

11 

1805 

— 

— 

1859 

6 

54 

89 

1809 

1 

21 

1864 

3 

11 

55 

1813—1815 

6 

12 

1866 

— 

5 

31 

1878 

— 

11 

29 

Adjustierung. 

1726  weisser  Rock,  rothe  Aermel- Aufschläge ; 

1738  weisser  Rock,  blaue  Aufschläge ; 

1743  weisser  Rock,  rothe  Aufschläge : 

1748  weisser  Rock,  blaue  Aufschläge1); 

1757  weisser  Rock  und  Camisol,  blaue  Aufschläge  und  Unterfutter ; 
1767  weisser  Rock,  kaisergelbe  Egalisierung,  gelbe  Knöpfe ; 

1868  dunkelblauer  Waffenrock,  kaisergelbe  Egalisierung,  gelbe  Knöpfe. 


i)  Im  Jahre  1753  soll  das  Regiment  rothe  Aufschläge  und  Unterfutter  getragen 
haben  und  beruht  vielleicht  die  Anführung  der  blauen  Farbe  pro  174s  (K.  A..  Cahiers 
Enveloppe  A.  Nr.  39)  auf  einem  Irrthume. 


28. 

Böhmisches  Infanterie-Regiment. 

(1817)  Ergänzungs  - Bezirks  - Commando  : Prag. 

(1881)  Humbert  I.,  König  von  Italien. 

Errichtung  und  nachgefolgte  Veränderungen.  1698  laut  Patent  vom 
29.  Mai  durch  den  Obristen  Grafen  Thürheimb,  aus  sechs  in  Ober-Ungarn 
detachierten  Compagnien  des  Regiments  Metternich  (Nr.  11)  und  sechs  neu- 
geworbenen  Compagnien  gebildet,  gab  1703  zwei  Compagnien  zur  Errichtung 
des  Regiments  Virmond  ab,  erhielt  1706  zwei  Tattenbach’sche  Compagnien1). 
1715  zwei  Compagnien  zur  Errichtung  des  Regiments  Trautson  (1721  auf- 
gelöst) abgegeben.  1731  erhielt  das  Regiment  bei  Auflösung  der  Auctions- 
Compagnien  je  eine  solche  von  Müffling  (Nr.  26),  Guido  Starhemberg  (1809  als 
Nr.  13)  und  Ottokar  Starhemberg  (1748  aufgelöst). 

1747/48  Theile  der  aufgelösten  Regimenter  Heister  und  Arenberg  in- 
corporiert. 

Seit  1769  führt  das  Regiment  die  Nummer  28. 

1860  ein  Bataillon  an  das  neu  aufgestellte  Linien-Infanterie-Regiment 
Nr.  74,  1883  eines  an  das  Infanterie-Regiment  Nr.  88  abgegeben. 

Ergänzung.  Von  1766 — 1806  hatte  das  Regiment  einen  Werbe-Rayon  im 
oberrheinischen  Kreis.  1771  (1781)  erhielt  es  seinen  ständigen  Werb-Bezirk  in 
Böhmen2),  Caslauer  Kreis,  mit  der  Stabs-Station  Kuttenberg ; dazu  1782 — 1807 
einen  Aushilfs -Bezirk  in  Galizien  (Stryj).  1808  wurde  der  Werb-Bezirk  durch 
den  Chrudimer  Kreis  vergrössert3)  und  Chrudim  Werb-Bezirks-Station. 

Im  Jahre  1817  übernahm  das  Regiment  von  dem  nach  Steyermark  über- 
wiesenen Regiment  Nr.  47  den  Werb-Bezirk  Prag  und  Umgebung,  welchen  es 
noch  gegenwärtig  innehat4). 

Grenadier-Division.  1769  mit  jener  von  Nr.  8 und  22  in  das  erste 
Bataillon  in  Mähren  eingetheilt,  1770  in  das  5.  (6.)  böhmische  Bataillon  über- 
setzt, wo  sie  mit  jenen  von  Nr.  15  und  57  bis  1797  vereint  stand.  In  dem 
Feldzuge  1799 — 1801  bildeten  die  Divisionen  von  Nr.  24  und  45,  in  jenem  1809 
wieder  die  von  Nr.  15  und  57  mit  der  des  Regiments  ein  Bataillon. 


J)  Es  waren  dies  bayerische  Frei-Compagnien. 

-)  Das  Regiment  garnisonierte  1766 — 1770  in  Mähren  und  war  ursprünglich  bestimmt, 
ein  mährisches  zu  werden. 

3)  Auch  diesmal  hätte  das  Regiment  mit  seiner  Ergänzung  nach  Mähren  überwiesen 
werden  sollen,  doch  wurde  diese  Verfügung  abgeändert  und  statt  desselben  das  Regiment 
Nr.  57.  dessen  Werb-Bezirk  ebenfalls  nahe  der  mährischen  Grenze  lag,  in  ein  mährisches 
umgewandelt,  ebenso  wie  Nr.  15.  dessen  Bezirk  das  Regiment  übernahm. 

ä)  Der  bisherige  Werb-Bezirk  übergieng  an  Nr.  21. 


— 316  - 


Von  1809 — 1817  bildete  sie  mit  den  Divisionen  von  Nr.  15  und  47  das 
1.  Bataillon  in  Böhmen ; nach  Dissolvierung  desselben  kam  sie  in  das  aus  den 
Divisionen  von  Nr.  18  und  21  bestehende  neue  1.  böhmische  Bataillon  bis  zur 
Auflösung  1852  unverändert). 

Friedens-Garnisonen.  1699  Szatmär,  1712  SzegecLin-Erlau.  1718  Arad. 
1719  Belgrad  , 1720  Freiburg  im  Breisgau,  1723  Breisach.  1728  Freiburg,  1731 
Mailand,  1732  Luxemburg,  1736  Brüssel,  1740  Mons,  1748  Luxemburg.  1754 
Antwerpen,  1763  Nikolsbm-g,  1766  "Wien,  1771 — 1778  Kuttenberg,  ebenso  1779 — 
1788,  dann  1790 — 1792.  1797  Laibach,  1798  Padua,  1801  Kuttenberg,  1806  Prag, 
1807  Kuttenberg,  1809  Kuttenberg,  1810  Brünn,  1814/15,  dann  1815 — 1817 
Kuttenberg,  1818  Prag,  1846  Olmütz,  dann  wieder  Prag,  1849  50  Reutte.  1851 
Rastatt,  1860  Vicenza,  1861  Schio,  1862  Venedig,  1863  Verona,  1865  Peschiera, 
1866  Krakau,  1871  Wien,  1873  Bruck  a.  d.  Leitha,  1874  Wien,  1877  Budweis, 
1882  Prag,  1893  Linz,  1895  Trient. 

Regiments-Knaben-Erziehungshaus.  1782  in  Kuttenberg  activiert.  1829 
nach  Jung-Bunzlau,  1832  nachWeisswasser  verlegt,  endlich  von  1834 — 1852  inPrag. 


Regiments-Inhaber. 


1698  Thürheim,  Franz  Sebastian  Graf, 
Obrist — FZM. 

1713  Lanckhen,  Friedlich  Ernst  von 
der,  GFWM. — FML. 

1716  Arenberg,  Leopold  Philipp 
Herzog,  FML.— FM.1). 

1754  Scherzer,  Leopold  Freiherr  von. 
GFWM.2). 

1754  Wied -Runkel,  Heinrich  Fried- 
rich Graf,  GFWM— FM. 


1779  Wartensleben,  Wilhelm  Graf, 
GM.— FZM. 

1799  Frelich,  Michael  Freiherr  von. 
FML. 

1815  Kutschera,  Johann  Freiherr  von. 
FML.— FZM. 

1832  Baillet  de  Latour,  Theodor  Graf. 
FML.— FZM. 

1849  Benedek,  Ludwig  Ritter  von. 
GM.— FZM. 

1881  Humbert  I.,  König  von  Italien. 


Regiments-Comniandanten. 


1698  der  Inhaber  Obrist  Graf  Thür- 
heim. 

1701  S i cki  n g e n,  J ohann  Damian  Frei- 
herr von,  Obristlieutenant-Obrist. 

1704  Jentis,  Arnold  de,  Obristlieute- 
nant— Obrist. 

1714  Schmiedinger,  Joachim  von, 
Obristlieutenant. 

1717  Ni  e ul  an  d (O’Neillan), Franz  Frei- 
Jren-  von,  Obristlieutenant. 

1723  Walsegg,  Otto  Graf,  Obrist. 

1724  Thtingen,  Sigmund  Freiherr 
von,  Obristlieutenant — Obrist. 

1734  B irr  mann,  Sigmund  Freiherr 
von,  Obrist. 

1739  Gemmingen,  Eberhard  Freiherr 
von,  Obrist. 

1743  Malowetz,  Ignaz  Freiherr  von, 
Obristlieutenant,  1744  Obrist. 

1752  Lützow,  August  Freiherr  von, 
Obrist. 

1755  Burmann,  Sigmund  Freiherr 
von,  Obrist. 


1759  Gemmingen,  Sigmund  Freiherr 
von,  Oberst. 

1773  Piz  a.  Peter  Freiherr  von.  Oberst. 
1783  Lützow,  Sigmund  Freiherr  von. 
Oberst. 

1792  Luccini.  Joseph  von.  Oberst. 
1796  Eder  von  Hartenstein.  Franz. 
Oberst. 

1799  Candiani  de  Ragaini.  Paul. 
Oberst. 

1804  Thierrv,  Ludwig  von.  Oberst. 
1809  Mecsery,  Carl  Freiherr  von. 
Oberst. 

1813  Hauger.  Franz.  Oberst. 

1820  Haller  von  Hallerstein.  Georg 
Freiherr  von.  Oberst. 

1830  Luxer.  Peter.  Oberst. 

1832  Bienefeld  von  Löwenkron. 
Franz,  Oberst. 

1839  Rudtörffer.  Franz  Ritter  von. 
Oberst. 

1845  Hahne  von  W affentreu, 
Johann,  Oberst. 


J)  Bisher  Inhaber  eines  niederländischen  National -Regiments. 

2 Früher  Inhaber  eines  National-G-renz-Regiments. 


- 317  - 


1849  Fürstenberg,  Franz  Landgraf, 
Oberst. 

1849  Hoffmann  Edler  von  Wunsch- 
heim, Philipp,  Oberst. 

1854  W im p f f e n zuM o 11b  e r g,  Adolph 
Freiherr  von,  Oberst. 

1859  Lebzeltern,  Alexander  Bitter 
von,  Oberst. 

1866  Sachsen- Weimar-Eisenach, 
Gustav  Prinz  zu,  Oberst. 

1866  Bouvard,  Friedrich  Bitter  von, 
Oberstlieutenant,  ad  interim1). 

1866  Schütte,  Adolph  Freiherr  von, 
Oberst 2). 


1866  Kees,  Georg  Bitter  von,  Oberst. 
1868  Bouvard,  Friedrich  Bitter  von, 
Oberstlieutenant—  Oberst. 

1872  B e s i c von  B u i n e n b ur  g,  Adolph, 
Oberst. 

1876  ~W enko, AdolphEdlervon, Oberst. 

1877  Heimbach  von  Ethlersheim, 
Alexander,  Oberst. 

1882  Hauptmann,  Alois,  Oberst. 
1886  Holzbach,  Johann,  Oberst. 

1890  Castaldo,  Ludwig,  Oberst. 

1894  Weyrich,  Julius,  Oberst. 


Reserve-Comniau  (lauten. 


1869  Sonntag,  August,  Oberstlieute- 
nant— Oberst. 

1874  Heimbach,  Alexander,  Oberst- 
lieutenant— Oberst. 

1877  Strocller,  Franz.  Oberstlieute- 
nant. 


1878  Freyschlag  Edler  von  Frey  en- 
stein, Adolph,  Oberstlieutenant. 

1879  Dittl,BaimundBittervon, Oberst. 

1880  Schram,  Hugo  von,  Oberstlieu- 
tenant — Oberst. 


Tor  dem  Feinde  gefallene  höhere  Offleiere. 

1716.  Begiments-Inhaber  FML.  von  der  Lanckhen  in  der  Schlacht  bei 
Peterwardein  j. 

Major  Schindl  während  der  Belagerung  von  Temesvär  f. 
Begiments-Commandant  Obristlieutenant  Joachim  Schmiedinger  bei 
dem  Sturme  auf  die  Palanka  von  Temesvär  f. 


Feldzüge. 

Thürheim.  In  Ober-Ungarn  garnisonierend,  nahm  das  Begiment  von 

1703  an,  an  den  Kämpfen  gegen  die  Malcontenten  in  Ungarn  und  Sieben- 
bürgen theil. 

1704  zwei  Compagnien  Verthei cligung  von  Bistritz  (nach  dem  Falle  dieses 
Platzes  kriegsgefangen),  ebenso  Görgeny  in  Folge  Meuterei  der  Besatzung  vom 
Begimente  an  die  Bebellen  übergegangen;  ein  Ergänzungs-Transport  von  circa 
200  Mann,  im  Streif-Corps  des  Obristen  Dillker,  in  dem  Gefechte  bei  Jacobs- 
dorf, war  später  als  Besatzung  von  St.  Georgen  und  wurde 

1705  bei  Brezowa  von  den  Bebellen  überfallen  und  grösstentheils  nieder- 
gemacht. Das  Kegiment,  schwachen  Standes  wegen  nur  in  ein  Bataillon 
formiert,  in  der  Schlacht  bei  Sibo  gefochten. 

1706  nahm  ein  Theil  desselben  an  dem  Ueberfalle  auf  Vayda-Hunyad 
theil  und  machte  dann  den  Zug  Babutin’s  an  die  Theiss  mit. 

1707  nicht  in  Action  getreten,  war  das  Begiment 

1708  bei  dem  Zuge  gegen  die  Bergstädte. 

1709  in  der  Vertheidigung  von  Liptau. 

1710  standen  sieben  Compagnien  in  Ober-Ungarn,  zehn  Compagnien 
(das  Begiment  hatte  erst  in  diesem  Jahre  seinen  vorgeschriebenen  Stand 
erreicht)  im  Corps  Nehem  an  der  Drau ; ein  Detachement  der  letzteren  die 
Schanze  bei  Battina  vertheidigt. 

Lanckhen.  1713  wurden  ein  Bataillon  und  eine  Grenadier-Compagnie 
unter  Obristlieutenant  Schmie dinger  zur  Armee  an  den  Ehern  gesendet, 
kamen  als  Besatzung  nach  Freiburg  und  nahmen  an  der  glänzenden  Ver- 


P Während  des  Feldzuges. 

-)  Nicht  zum  Regimente  eingerückt. 


— 318  - 


theidigung  dieser  Festung  ehrenvollen  Antheil.  Obristlieutenant  Schmiedin^er. 
Hauptmann  Ziegenhirt  und  Geiszier1)  sich  ausgezeichnet. 

1716  focht  das  Begiment  (zwei  Bataillone  und  zwei  Grenadier-Compagnien  i 
in  der  Schlacht  bei  Peterwardein  und  mit  Auszeichnung  bei  der  Belagerung 
und  dem  Sturme  auf  die  Palanka  von  Temesvär  (hier  nur  ein  Bataillon  . 

Arenberg.  1717  zwei  Bataillone  und  die  Grenadiere  Belagerung  und 
Schlacht  bei  Belgrad,  das  3.  Bataillon  in  Pancsova. 

1734  in  Luxembm-g  garnisonierend,  kamen 

1735  zwei  Bataillone  und  die  Grenadiere  als  Verstärkung  zum  Corps 
Seckendorff  (Mosel- Armee),  traten  jedoch  nicht  mein-  in  Action  : ein  kleines 
Detachement,  schon  früher  in  Coblenz  gestanden,  an  dem  Ueberfalle  bei  Maven 
theilgenommen. 

1743  in  den  Niederlanden  garnisonierend,  waren  zwei  Bataillone  und  die 
Grenadiere  in  der  pragmatischen  Armee  eingetheilt  und  fochten  mit  Aus- 
zeichnung bei  Dettingen. 

1744  in  den  Niederlanden,  ohne  Gefecht,  nahm  das  Begiment 

1745  an  den  Operationen  am  Bhein  und  Main  theil  und  war  ein  Detachement 

1746  in  der  Vertheidigung  der  Citadelle  von  Antwerpen ; die  Grenadiere 
bei  dem  Ueberfalle  auf  Vilvorde,  das  Begiment  später  in  dem  Nachhut-Gefechte 
an  der  Geer  (Jaar)  und  in  der  Schlacht  bei  Bocour ; das  3.  Bataillon  durch 
den  Fall  von  Charleroi  in  Kriegsgefangenschaft  gerathen. 

1747  ein  Bataillon  und  die  Grenadiere  in  der  Schlacht  bei  Lawfeld. 

1748  bei  den  Operationen  zum  Entsätze  von  Maastricht. 

Wied.  1756  mit  zwei  Bataillonen  und  den  Grenadieren  auf  den  Kriegs- 
schauplatz nach  Böhmen  gerückt  (das  Garnisons-Bataillon  in  den  Niederlanden 
zurückgeblieben),  focht  das  Begiment,  insbesondere  die  Grenadiere 

1757  mit  besonderer  Auszeichnung,  aber  grossen  Verlusten,  in  der  Schlacht 
bei  Prag  und  kam  der  Best  des  Begiments  als  Besatzung  in  diese  Festung: 
später  focht  es  bei  Görlitz,  wo  Obristlieutenant  Sigmund  Baron  Gemmingen 
und  Grenadier-Hauptmann  Peter  von  Piza  sich  besonders  auszeichneten, 
endlich  in  der  Schlacht  bei  Breslau  und  kam  das  Begiment  nach  derselben  al- 
Besatzung  in  diese  Festung,  wo  es  in  Folge  Capitulation  in  Kriegsgefangen- 
schaft gerieth. 

Begiments-Inhaber  FML.  Graf  Wied  erwarb  sich  bei  Kolin  den  MTO. 
und  erhielt  1760  für  Torgau  das  Grosskreuz  desselben. 

1758  ein  aus  Ergänzungen  formiertes  Bataillon  in  der  Schlacht  bei 
Hochkirch  (nicht  in  das  Feuer  gekommen),  ein  später  aufgestelltes  zweites  bei 
der  Belagerung  von  Neisse. 

1759  zeichnete  sich  das  Begiment  (inclusive  Grenadiere)  in  dem  Treffen 
bei  Maxen  aus,  Begiments-Commandant  Oberst  Baron  Gemmingen  erwarb 
sich  den  MTO. 

1760  ein  Bataillon  und  die  Grenadiere  in  dem  Gefechte  bei  Loschwitz 
und  bei  dem  Angriffe  auf  Dresden,  die  Grenadiere  unter  General  Ferraris  in 
dem  Gefechte  bei  Seitendorf,  endlich  das  Begiment  in  der  Schlacht  bei  Torgau. 
wo  es  bedeutende  Verluste  erlitt. 

Das  aus  den  Niederlanden  nach  den  Erblanden  gerückte  3.  Bataillon  in 
Linz  zur  Bewachung  von  Kriegsgefangenen  verwendet. 

1761  ein  Bataillon  und  eine  Grenadier-Compagnie  in  dem  Streif-Corps 
Zedtwitz  in  den  Gefechten  bei  Bosswein  und  Döbeln. 

1762  war  das  Begiment  in  den  Kämpfen  bei  Pretschendorf  und  erwarben 
sich  Major  Piza  und  Hauptmann  Emanuel  de  Fassignies  in  denselben  den 
MTO. ; später  war  es  noch  an  jenen  bei  Freiberg  betheiligt  und  gerieth  das 
1.  Bataillon  in  der  Schlacht  bei  Freiberg  zum  grössten  Theile  in  Kriegs- 
gefangenschaft. 


l)  Im.  Verlaufe  der  Vertheidigung  gefallen. 


- 319  — 


1778/79  Regiment,  wie  Grenadiere  (Bataillon  Franz  Corti)  bei  der  Haupt- 
Armee  in  Böhmen,  ohne  Gefecht. 

'Wartenslehen.  1788  waren  zwei  Bataillone  hei  der  Haupt- Armee  in 
Ungarn,  den  Rückzug  von  Karansebes  mitgemacht. 

1789  war  das  Regiment  bei  den  zur  Deckung  der  Belagerung  von  Belgrad 
verwendeten  Truppen. 

Die  Grenadiere  waren  in  diesem  Feldzuge  nicht  ausmarschiert. 

Regiments-Inhaber  FZM.  Wartensleben  für  Lazu-Mare  MTO.-C. 

1793  mit  dem  1.  und  2.  Feld-Bataillon  auf  den  Kriegs -Schauplatz  nach 
den  Niederlanden  gerückt,  war  das  Regiment  in  den  Schlachten  bei  Neer- 
winden und  Löwen,  bei  der  Belagerung  von  Conde  (Gefecht  bei  Raismes- 
Yicogne),  dann  bei  jener  von  Valenciennes,  bei  welcher  Hauptmann  Ludwig 
von  Thierry  sich  den  MTO.  erwarb. 

Das  Regiment  kam  sodann  zu  der  Einsckliessung  von  le  Quesnoy, 
Gefecht  bei  Berlaimont,  endlich  zu  jener  von  Maubeuge;  an  der  Schlacht  bei 
Wattignies  betheiligten  sich  nur  die  Grenadiere  (Bataillon  Synoth)  mit 
besonderer  Auszeichnung.  Das  aus  den  Erblanden  nachgerückte  8.  Bataillon 
war  kurze  Zeit  bei  der  Belagerung  von  Maynz  verwendet,  kam  dann  zur 
Haupt-Armee  nach  den  Niederlanden  und  focht  unter  Major  Baron  Lützow 
mit  Auszeichnung  bei  Marchiennes,  endlich  kam  noch  das  1.  Bataillon  bei 
Pommereuil  in  das  Feuer. 

1794  nahmen  das  1.  und  .2.  Bataillon  an  den  Kämpfen  von  Landrecies, 
(le  Cäteau  29.  März,  17.  und  26.  April)  theil  und  kam  das  Regiment  (1.,  2., 
3.  Bataillon)  dann  zur  Einschliessung  von  Maubeuge,  wo  sich  in  dem  Gefechte 
bei  Douchy  Hauptmann  Thierry  erneuert,  dann  Lieutenant  Carl  Berger 
hervorthaten.  Die  Grenadiere  vor  Landrecies,  bei  Vaux,  bei  Tournay  und 
Lüttich  gelochten. 

1795  bei  der  Ober-Rhein-Armee  eingetheilt,  kämpfte  das  Regiment, 
welches  bei  Handschuhsheim  in  Reserve  gestanden,  vor  Mannheim,  das 
3.  Bataillon  bei  Frankenthal  und  Friesenheim.  Die  Grenadiere  standen  vor 
Mannheim  (ausgezeichnet). 

1796  stand  das  Regiment  im  Corps  Frelich  (linker  Flügel  der  Ober- 
Rhein-Armee),  machte,  nach  einigen  Vorposten-Gefechten  bei  Breisach,  den 
Rückzug  an  die  Donau  mit,  focht  bei  Kempten  (Immenstadt),  Jsny,  Waldau 
(St.  Märgen),  Freiburg  und  Schliengen.  dann  vor  Kehl;  die  Grenadiere  in 
der  Haupt-Armee  bei  Malsch,  Neresheim,  Amberg,  Würzburg,  Emmendingen 
und  Schliengen  gefochten,  dann  vor  Kehl.  Oberst  Eder,  Major  de  Baut  unter 
den  wiederholt  Ausgezeichneten  genannt. 

1797  nahmen  alle  Abtheilungen  an  den  Kämpfen  vor  Kehl  theil. 

Frelich  1799  mit  drei  Bataillonen  auf  dem  Kriegs  - Schauplatz  in 
Italien,  focht  das  Regiment  mit  Auszeichnung  bei  Legnago,  Magnano  und 
Cassano  und  kam  dann  zu  der  Belagerung  der  Citadelle  von  Turin  (ein 
Bataillon  in  Piacenza  zmückgeblieben),  vier  Compagnien  in  dem  zur  Ein- 
schliessung von  Fenestrelles  bestimmten  Detachement.  Später  nahm  das 
Regiment  an  der  Schlacht  an  der  Trebbia  ehrenvollen  Antheil,  kam  dann  zu 
den  Belagerungen  von  Alessandria  und  Tortona,  focht  weiters  bei  Fossano, 
Pinerolo,  dann  wieder  gegen  Novi  gerückt,  bei  Bosco,  Novi,  endlich  das 
3.  Bataillon  noch  bei  Carosio.  Die  Grenadiere  (Bataillon  Mercandin-Paar) 
mit  wiederholter  Auszeichnung  bei  Verona,  Magnano  und  an  der  Trebbia 
gefochten,  ebenso  bei  Novi,  endlich  noch  bei  Savigliano-Fossano. 

Major  Reinwald  von  Waldegg  erhieltfür  Auszeichnung  bei  Legnago, 
sowie  für  die  standhafte  Vertheicligung  von  Piacenza  den  MTO. 

1800  bei  der  allgemeinen  Vorrückung  gegen  Genua  focht  das  Regiment 
am  6.  April  bei  Torriglia,  bei  S.  Giorgio  di  Bavari,  Voltri  und  kam  dann  zum 
Blockade-Corps;  die  Grenadiere,  welche  bei  Cadibona  und  Voltri  gefochten, 
machten  später  die  Vorrückung  an  den  Var,  Gefechte  bei  S.  Giacomo, 
Ventimiglia  und  am  Var,  sowie  die  verlustreichen  Rückzugs-Gefechte  am 
Monte  Nave  mit. 


— 320  — 


In  den  Schlachten  bei  Marengo  und  Pozzolo  kämpften  das  Regiment, 
sowie  die  Grenadiere,  mit  rühmlicher  Anerkennung. 

1801  eine  aus  auserlesener  Mannschaft  combinierte  Compagnie  unter 
Capitain-Lieutenant  Baron  Ackelshausen  das  Castell  S.  Pelice  bei  Yerona 
durch  sechs  Wochen  heldenmüthig  vertkeidigt,  das  Regiment  in  dem 
Gefechte  bei  Montecchio  seine  Position  mit  Standhaftigkeit  festgehaltan. 

1805  auf  dem  Kriegs-Schauplatz  in  Deutschland,  focht  das  Regiment 
(vier  Feld-,  ein  Grenadier-Bataillon)  bei  Jungingen  und  gerieth  dasselbe  mit 
allen  Abtheilungen  in  Folge  der  Capitulation  von  Ulm  in  Kriegsgefangenschaft. 

1809  im  2.  Corps  (Hohenzollern)  eingetheilt,  kam  das  Regiment  (drei 
Bataillone)  in  Bayern  nicht  in  das  Gefecht,  die  Grenadiere  Bataillon  Nissel) 
fochten  bei  Eggmühl  und  gerieth  der  grösste  Theil  des  Bataillons,  als  Nach- 
hut dem  Nachdringen  der  Franzosen  standhaften  Widerstand  entgegen- 
setzend, in  Gefangenschaft.  In  der  Schlacht  bei  Aspern  zeichnete  sich  das 
Regiment  unter  seinem  Obersten  Baron  Mecsery  dtuch  seine  eiserne  Ruhe 
bei  Abwehr  der  feindlichen  Cavallerie-Angriffe  vorzüglich  aus:  Oberst  Baron 
Mecsery  erhielt  den  MTO.  Hauptmann  Carl  Berger  aussertourlich  zum 
Major  und  Commandanten  des  neu  zu  formierenden  Grenadier-Bataillons 
ernannt. 

Ebenso  brav  focht  das  Regiment  bei  Wagram,  Yertheidigung  von 
Baumersdorf,  dessgleichen  das  neugebildete  Grenadier-Bataillon  Berger,  dieses 
auch  bei  Znavm. 

1813  war  ein  Bataillon  in  der  Schlacht  bei  Dresden ; in  der  Schlacht 
bei  Leipzig  focht  das  Regiment  am  16.  October  bei  Lindenau,  Klein-Zschocher. 
die  Grenadiere  bei  Konnewitz  (Auenheim),  am  18.  kam  keine  Abtheilung  in 
das  Gefecht  (Regiment  nach  Pegau  detachiert,  Grenadiere  Geschütz-Be- 
deckung); Abtheilungen  des  Regiments  nahmen  an  den  Gefechten  bei  Kosen, 
Eckartsberg  und  Hochkeim  theil.  Das  1.  Landwehr-Bataillon  i Major  Frei- 
herr von  Horn)  bei  den  zur  Deckung  der  Uebergänge  über  das  Erzgebirge 
aufgestellten  Truppen,  dann  bei  der  Einschliessung  von  Dresden  verwendet, 
das  2.  Landwehr-Bataillon  Besatzung  in  Theresienstadt. 

1814  in  der  Haupt-Armee  eingetheilt,  hatte  das  Regiment  bei  Brienne 
mit  Auszeichnung  gefochten,  in  dem  Gefechte  bei  Chappes  gerieth  eine  halbe 
Compagnie  dtuch  eigene  Unvorsichtigkeit  in  Gefangenschaft,  In  der  weiteren 
Yorrückung  bis  Paris  kam  das  Regiment  nicht  mehr  in  das  Feuer.  Die 
Grenadiere,  vorübergehend  vor  Besancon  verwendet,  standen  in  der  Süd- 
Armee,  Vorrückung  auf  Lyon,  Gefechte  bei  Belleville.  Limonest,  dann  während 
der  Dauer  des  Congresses,  nach  Wien  bestimmt;  die  beiden  Landwehr- 
Bataillone  nach  Ulm  gerückt. 

Kutschera.  1815  rückte  das  Regiment  im  2.  Corps,  nur  vereinzelte 
Vorposten-Gefechte  bestehend,  aus  Ober-Italien  über  Savoyen  nach  Lyon  und 
kam  schliesslich  in  das  Lager  bei  Dijon;  die  Grenadiere  standen  am  Rhein,  bei 
der  Cernierung  von  Schlettstadt,  die  beiden  Landwehr-Bataillone  standen  in 
Yerona  und  Mantua. 

Latour.  1848.  Anfänglich  als  Besatzung  nach  Ulm  bestimmt,  war  das 
Regiment  mit  dem  1.,  3.  Feld-  und  1.  Landwehr-Bataillon  (das  2.  Feld-Bataillon 
in  Theresienstadt  verblieben)  auf  den  Kriegs-Schauplatz  nach  Italien  gerückt. 
Das  Landwehr-Bataillon  und  eine  Division  des  1.  Bataillons,  in  Süd-Tyrol 
zurückgehalten,  kämpften  in  der  Brigade  Zobel  am  Monte  Baldo  und  bei 
Cliiesa  (Val  Arsa),  die  übrigen  Abtheilungen  mit  besonderer  Bravour  bei 
Vicenza  (Erstürmung  von  Madonna  del  Monte  im  Vereine  mit  Reisinger- 
Infanterie  Nr.  18  u.  s.  w.).  Das  später  ganz  vereinigte  Regiment  bei  Somma- 
campagna,  Custozza  und  vor  Mailand  mit  erneuerter  Auszeichnung  gefochten, 
endlich  nahmen  noch  Abtheilungen  des  Regiments  an  diversen  Unter- 
nehmungen gegen  die  Freischaaren  am  Lago  Maggiore  und  Lago  di  Como 
theil  (so  bei  S.  Fedele,  Monte  Bisbino,  S.  Bernardo  u.  Ad  Die  Grenadiere 
(Bataillon  van  der  Mühlen)  an  den  Strassenkämpfen  in  Prag  betkeiligt,  dann, 


- 821  — 


sowie  das  2.  Bataillon,  bei  der  Einnahme  von  Wien  (Kämpfe  an  der  Hunds- 
thurmer  Linie),  letzteres  rückte  sodann  nach  Ungarn  und  nahm 

1849  an  dem  Nachhut-Gefechte  bei  Szinye,  der  Schlacht  bei  Käpolna,  den 
Gefechten  bei  Poroszlö,  Hatvan  und  Gödöllö  theil;  im  Sommer  - Feldzuge 
kam  dieses  Bataillon  bei  Saab,  Äcs  und  Puszta-Herkäly  in  das  Feuer,  machte 
die  Vorrückung  bis  Arad  mit  und  wurde  später  zum  Begimente  nach  Tyrol 
gezogen.  Von  diesem  hatten  das  3.  und  Theile  des  1.  Bataillons  mit  Aus- 
zeichnung bei  San  Siro  und  la  Sforzesca  gefochten.  Die  Grenadiere  in  der 
Garnison  Wien  verblieben. 

Benedek.  Das  erst  im  August  nach  Ungarn  abgerückte  4.  Bataillon 
stand  vor  Komorn. 

Für  Auszeichnung  in  diesen  beiden  Feldzügen  wurden  decoriert  mit: 

LO.  Begiments-Commandant  Oberst  Johann  Hahne  von  Waffentreu; 
Oberstlieutenant  Franz  Landgraf  zu  Fürstenberg. 

F.KO.  3.  Major  Alois  Graf  Künigl  (2.  Bataillon);  Oberlieutenant  Edmund 
Schwarzer  Edler  von  Heldenstamm. 

MVK.  Major  Alois  Graf  Ivünigl;  die  Hauptleute  Moriz  Fialka, 
Anton  Braun  de  Praun,  Friedrich  Graf  Bohde,  Anton  Krebs,  Carl  Frei- 
herr von  Beisinger,  Franz  Vetter,  Joseph  Böh;  die  Oberlieutenants  Franz 
Goffin  Edler  von  Gotthardsburg,  Heinrich  Edler  von  Habermann, 
Adolph  Bitter  von  Wunschheim,  Leopold  Po dh.r adetzky,  Emanuel  von 
Friedberg,  Johann  Fiala;  die  Unterlieutenants  Gabriel  Badoicsich  und  Carl 
Henrici. 

GGVK.  Begiments-Caplan  Wenzel  Möstl. 

1859  stand  das  Begiment  (1.,  2.  und  3.  Bataillon)  als  Garnison  in 
Bastatt  und  rückte  erst  im  Juni  das  4.  Bataillon  nach  Tyrol  in  den  Verband 
des  neu  gebildeten  6.  Corps. 

Eegiments-Inliaber  FZM.  Benedek,  als  Commandant  des  8.  Corps,  in 
der  Schlacht  bei  Solferino  (San  Martino)  das  Commandeur-Kreuz  des  MTO 
erhalten. 

1866  in  der  Süd-Armee  eingetheilt,  nahm  das  Begiment  an  der  Schlacht 
von  Custozza  ehrenvollen  Antkeil,  das  4.  Bataillon  Besatzung  in  Theresien- 
stadt, Zerstörung  der  Eisenbahnbrücke  bei  Neratowic. 

Decoriert  wurden  mit: 

EKO.  3.  Inter 'ms-  Begiments-Commandant  Oberstlieutenant  Friedrich 
Bitter  von  Bouvard;  Major  Franz  von  Goffin;  Hauptmann  Baimund  Dittl. 

MVK.  Major  Hermann  Scholz e;  die  Hauptleute  Franz  Kolb  von 
Frankenheld,  Gustav  Sitka,  Wenzel  Swoboda,  Franz  Merlet,  Franz 
Hess,  Adolph  Lorenz;  die  Oberlieutenants  Friedrich  Dorotka  Edler  von 
Ehrenwall,  Franz  Heinrich;  die  Unterlieutenants  Carl  Rakowsky,  Hugo 
Weber,  Hugo  Ahsbas,  Oswald  Betalli,  endlich  den  vor  dem  Feinde  ge- 
fallenen: Hauptmann  Gustav  Zivsa;  Oberlieutenant  Egnolf  Freiherrn  von 
Böder-Diersburg  und  Unterlieutenant  Emanuel  Emminger  nachträglich 
zuerkannt. 

GVK.  Begiments-Arzt  Dr.  Friedrich  Willigk. 

1878  erhielt  der  dem  Generalstab  zugetheilte  Oberlieutenant  Johann 
Cvitkovic  das  MVK. 

Tapferkeits-Medaillen. 

Silberne 


Goldene 

Silberne 

Goldene 

I.  Öl. 

II.  Cl. 

1789  - 1790 

’ — 

— 

1848 

1 

14 

32 

1793—1801 

5 

51 

1849 

— 

5 

29 

1805 

— 

— 

1859 





1809 

I 

5 

1866 

1 

6 

32 

1813-1815 

1 

8 

G-eschiclite  der  k.  und  k.  Wehrmacht.  I.  Bd. 


21 


322  — 


Adjustierung. 

1726  weisser  Rock,  gelbe  Aermel-Aufschläge ; 

1738  weisser  Rock,  grüne  Aufschläge ; 

1743  weisser  Rock,  rothe  Aufschläge ; 

1748  weisser  Rock,  grüne  Aufschläge ; 

1757  weisser  Rock,  Camisol  und  Unterfutter,  grüne1)  Aufschläge; 

1767  weisser  Rock,  grasgrüne2)  Egalisierung,  weisse  Knöpfe; 

1868  dunkelblauer  Waffenrock,  grasgrüne  Egalisierung,  weisse  Knöpfe. 


and  2)  In  dem  Schema  Cahier  Enveloppe  A.  Nr.  62  erscheint  das  Regiment  zwar 
mit  blauen  Aufschlägen  axisgewiesen,  doch  dürfte  hier  ein  Irrthum  vorliegen,  da  1767.  nach- 
dem dem  Regimente  durch  das  Loos  der  blaue  Aufschlag  zugefallen  war.  der  Tausch  mit 
Nr.  29  bewilligt  wurde  und  es  die  bisherige  grüne  Farbe  zu  behalten  hatte. 


29. 

Ungarisches  Infanterie-Regiment. 

(1867)  Ergänzungs-Bezirks-Commando:  Gross-Becskerek. 

(1888)  Loudon,  Gideon  Ernst  Freiherr  you,  FM. 

(f  zu  Neutitschein  den  14.  Juli  1790.) 

(Das  Regiment  hat  diesen  Namen  auf  immerwährende  Zeiten  zu  führen.) 

Inhaber. 

(1876)  Scudier,  Anton  Freiherr  von,  FZM. 

Errichtung  und  nachgefolgte  Veränderungen.  1709  laut  der  mit  kaiser- 
licher Resolution  vom  9.  März  genehmigten  Convention  zwischen  dem  CF  WM. 
de  Wendt  und  dem  GFWM.  Prinzen  Albert  von  Braunschweig-Wolfenbüttel- 
Bevern  aus  13  in  Ungarn  stehenden  Compagnien  (eine  Grenadier-  und  zwölf 
Füsilier-)  des  von  Ersterem  1704  aufgestellten  Regiments  formiert  und  dem 
Prinzen  von  Bevern  als  neues  Regiment  (jedoch  ohne  Stabs-Officiere  und  Prima 
plana)  conferiert1),  welches  derselbe  durch  Neu-Werbung  auf  den  Fuss  der 
übrigen  Regimenter  (16  Compagnien)  zu  bringen  hatte2). 

1711  erhielt  das  Regiment,  welches  sich  noch  immer  auf  dem  Fusse  von 
13  Compagnien  befand,  je  eine  Compagnie  von  Sickingen  (Nr.  57)  und  Löffel- 
holz  (1741  aufgelöst). 

1715  zwei  Compagnien  zur  Errichtung  des  Regiments  Trautson  abgegeben, 
1721  hei  Auflösung  dieses  Regiments  wieder  eine  in  das  Regiment  rückübersetzt. 

Die  1727  aufgestellten  Auctions-Compagnien  (4.  Bataillon)  1731  an  die 
Regimenter  Brandenburg-Culmhach  (Nr.  22)  und  Wenzel  Wallis  (Nr.59)  abgegeben. 

1747/48  je  eine  Compagnie  der  aufgelösten  Regimenter  Kheul  und  Traun 
incorporiert. 

Seit  1769  führt  das  Regiment  die  Nummer  29. 

1860  das  3.  Bataillon  zu  dem  Lmien-Infanterie-Regimente  Alemann  Nr.  43 
transferiert. 


9 K.  A.,  H.  K.  R.  Prot.  Reg.  Fol.  460  und  Exp.  213,  dann  287.  Die  Stabs-Officiere 
wurden  vom  Kaiser  selbst  für  dieses  neue  Regiment  ernannt,  die  früher  bei  de  Wendt 
stehenden  verblieben  unter  diesem  Inhaber. 

2)  Nach  einem  Patente  vom  17.  Januar  1709  (K.  A.,  Bestallungen  1709,  3848)  hätte 
GFWM.  Prinz  von  Bevern  gleichzeitig  mit  GFWM.  Plischau  ein  neues  Regiment  im 
Reiche  (Bayern)  durch  Werbung  aufstellen  und  als  Stamm  hiezu  je  eine  Compagnie  von 
Hasslingen  (Nr.  11),  Holstein  (Nr.  20).  Baden  (1809  als  Nr.  23  aufgelöst)  und  de  Wendt 
erhalten  sollen.  Nachdem  derselbe,  wie  es  scheint,  mit  der  Werbung  nicht  aufkam,  so 
wurde  zwischen  ihm  und  GFWM.  de  Wendt  die  obbeschriebene  Convention  vereinbart, 
wonach  Letzterer  es  übernahm,  zu  den  Testierenden  drei  in  Bayern  stehenden  Compagnien 
seines  Regiments,  auf  den  dem  Prinzen  von  Bevern  angewiesenen  Werbeplätzen  in  Bayern. 
13  Compagnien  dazuzuwerben  und  dasselbe  somit  wieder  zu  completieren.  (Das  Regiment 
de  Wendt  wurde  1721  als  Langlet  aufgelöst.) 


21* 


— 324  — 


1873  wurde  der  Feld-Truppenstand  der  Mannschaft  des  aufgelösten 
Grenz-Infanterie-Regiments  Nr.  12  (Deutsch-Banater)  in  den  Grundbuch-Stand 
des  Regiments  übernommen. 

1883  ein  Bataillon  zu  dem  neu  aufgestellten  Infanterie-Regiment  Nr.  83 
abgegeben. 

Ergänzung.  Yon  1766 — 1806  batte  das  Regiment  einen  JVerbe-Rayon 
im  fränkischen  Kreis;  1771  (1781)  bei  Zuweisung  der  ständigen  Werb-Bezirke 
erhielt  das  Regiment  die  seinigen  in  Mähren  (Brünner  Kreis),  mit  der  Stabs- 
Station  Brünn  zugewiesen;  1782  dazu  einen  Aushilfs-Bezirk  in  Galizien  Brzezany  . 
Yon  1807 — 1817  ergänzte  sich  das  Regiment  je  zur  Hälfte  aus  dem  mährischen 
Antheil,  Werb-Bezirks-Commando  Brünn  und  dem  galizischen  Antheil.  Rzeszöw. 

1817  übernahm  das  Regiment  den  bisher  von  dem  Infanterie-Regimente 
Nr.  20  innegehabten Werb-Bezirk  in  Schlesien.  Troppau.1).  den  es  1853  an  das  Regi- 
ment Kaiser  Nr.  1 abgab  und  wurde  das  Regiment  nunmehr  mit  der  Ergänzung 
nach  Ungarn  (Banat)  überwiesen.  Das  Werb-Bezirks-Commando  befand  sich  an- 
fänglich in  Gross-Kikinda,  von  1854  an  in  Gross-Becskerek : 1S60  wurde  wieder 
Gross-Kikinda,  jedoch  1867  erneuert  Gross-BecskerekErgänzungs-Bezirks-Station. 

Grenadier  Division.  1769  mit  jener  von  Nr.  15  und  57  in  das  6.  (5.) 
böhmische  Bataillon  eingetheilt,  1770  in  das  aus  den  Divisionen  von  Nr.  8 und 
22  bestehende  erste  mährische  übersetzt,  wo  es  bis  1797  verbheb.  In  dem 
Feldzuge  1799 — 1801  bildeten  die  Divisionen  von  Nr.  20  und  22,  in  jenem 
1809  die  Divisionen  von  Nr.  1 und  38  mit  der  des  Regiments  ein  Bataillon. 
1810 — 1818  stand  die  Division  mit  jenen  von  Nr.  10  und  40  vereint  und  wurde 
1818  in  das  aus  den  Divisionen  von  Nr.  1 und  12  bestehende  mährische  Bataillon 
übersetzt,  in  welchem  sie  bis  zur  Auflösung  (1852)  verbheb. 

Friedens- Garnisonen.  1713  Ungarn.  1719  im  Banat  und  Serbien, 
1720— 1728  Ungarn,  1729  Lombai  die,  1732  Ungarn.  1739  Ungarn.  1745  Wien, 
1748  Linz,  1749~Szegedin,  1751  Prag,  1755  Brüx,  1763  Caslau.  1765  Deutsch-Brod. 
1767  Kuttenberg,  dann  wieder  Broch  1770  Wien,  1773  Eibenschütz,  17  <5  Brünn. 
1786  Troppau,  1788  Brünn,  1798  Brünn,  1801  Ober-Oesterreich.  1802—1805, 
dann  1806  - 1809  Brünn,  1812  Tarnöw,  1814  Brünn,  1816  Thann  im  Eisass,  181 7 
Rappoltsweiler,  1819  Brünn,  1821  in  Italien,  1823  Alessandria,  1824  Brünn.  1833 
Troppau,  1845  Krakau,  1849  Kaschau,  1850  Krakau,  1854  Przenivsl,  1855  Lemberg. 
1859  Zara,  1863  Badia,  1864  Padua,  dann  Mantua,  1867  Graz,  1869  Pola.  1871 
Wien,  1876  Kaiser-Ebersdorf,  1877  Petrinia,  1878  Visegrad,  1879  Komorn.  1881 
Temesvar,  1892  Peterwardein,  1895  Brod  (in  Slavomeu  . 

Regiments-Knaben-Erziehungshaus.  1782  in  Brünn  activiert.  von  1832 
bis  zur  Auflösrmg  (1852)  befand  sich  dasselbe  in  Troppau. 


Regimen 

1709  Braunschweig-Wolfenbüttel- Be- 
vern, Ferdinand  Albert  Prinz 
(1733  Herzog),  GFWM. — FM. 

1736  Bra un schweig- Wolfen  bütte  I - Be- 
vern, CarlHerzog,GFWM. — FM.2). 

1760  Loudon,  Gideon  Ernst  Freiherr 
von,  FZM. — FM. 

1791  Wallis,  Olivier  Remigius  Graf, 
FML. — FZM. 

1799 — 1803  unbesetzt. 

1803  Lindenau,  Carl  von,  FML. — FZM. 

Zweiter 

Von  181S— 1840  Fölseis,  Joseph 


1)  Der  bisherige  Bezirk  des  Regiments 

2)  War  bisher  Inhaber  des  jetzigen  2. 

3)  Wurde  1840  Inhaber  des  Regiments. 


-Inhaber. 

1818  Nassau,  Wilhelm  Herzog  von. 

1840  Fölseis,  Joseph  von,  FML. 

1841  H vtmann  von  Hartenthal,  Anton. 
FML. 

1844  Schmeling,  Carl  von.  FML. 

1847  Schönhals,  Carl  Ritter  von, 
FML.— FZM. 

1857  Thun  - Hohenstein,  Carl  Graf. 
FML.— FZM. 

1876  Scudier,  Anton  Freiherr  von, 
FML. — FZM. 

Inhaber. 

von,  GM.— FML.3). 

übergieng  an  Erzherzog  Ludwig  Nr.  S. 
Dragoner-Regiments. 


— 325  - 


Regiments-Commamlanten. 


1709  Trantson,  Johann  Carl  Graf, 
Obristlieutenant — Obrist. 

1716  Cali  sch  von  Calisius,  Obrist- 
lieutenant— Obrist. 

1723  Wus  chletitz,  Heinrich  Matthias 
Freiherr  von,  Obrist. 

1733  Sterndahl,  Obristlieutenant. 

1735  Vogel  von  Barthoff,  Obrist- 
lieut  enant. 

1737  Przichofskv  von  Przicho- 
witz,  Albert  Freiherr  von,  Obrist. 

1738  Cujas,  Graf,  Obristlieutenant. 

1710  Nagel,  Ludwig  Freiherr  von, 
Obrist. 

1751  Güldenhoff,  Baron,  Obrist. 

1752  Mü  f f 1 i n g,  Friedrich  Freiherr  von, 
Obrist. 

1758  Botta  d’Adorno,  Johann  Mar- 

1761  Wallis,  Pat'rik  Olivier  Graf, 
Oberst. 

1772  Engelhardt,  Vincenz  Freiherr 
von,  Oberst. 

1784  Argenteau,  Eugen  Graf,  Ob  erst. 

1789  Sabatha  de  Tombra,  Eugen, 
Oberst. 

1791  L o u d o n,  Alexander  Freiherr  von, 
Oberst. 

1796  Havdt,  Carl  von,  Oberst. 

1797  Hirschlinger  von  Hirschlin- 
gau,  Wilhelm,  Oberst. 


1799  Call  von  Herzberg,  Georg, 
Oberst. 

1805  Hammer,  Anton  von,  Oberst. 

1809  Pflüger  von  Lindenfels, 
Philipp,  Oberst. 

1813  Nennel,  Leopold  von,  Oberst. 

1825  Chaudelöt,  Victor  Chevalier, 
Oberst. 

1832  Mederer  von  Mederer  und 
Wuthwehr,  Conrad,  Oberst. 

1838  An  dr  ee,  Joseph  Edler  von,  Oberst. 

1846  Hlavaczek,  Joseph,  Oberst. 

1849  Schneider  von  Arno,  Joseph 
Freiherr  von,  Oberst. 

1852  Fastenberger,  Eduard,  Oberst. 

1858  Wöber,  August  Freiherr  von, 
Oberst. 

1866  Gvurits-Vitesz  de  S o k o 1- 
grad  a,  David,  Oberst. 

1872  Nagv,  Anton  Edler  von,  Oberst. 

1873  Györgvi  deDeakona,  Emerich, 
Oberst. 

1875  Killic,  Nikolaus,  Oberst. 

1876  David  Edler  von  Rhonfeld, 
Emil,  Oberst. 

1880  Petrovits,  Peter,  Oberst. 

1884  D’Elvert,  Alphons  Kitter  von, 
Oberst. 

1890  Medritzer,  Wilhelm  Edler  von, 
Oberst. 

1892  C z e ch,  Johann  Edler  von,  Oberst. 


Reserve-Commandanten. 


1869  Budich,  Georg,  Oberst. 

1871  Drakulic,  Cosmas,  Oberstlieute- 
nant— Oberst. 

1873  Davidovac,  Sava,  Oberstlieute- 
nant— Oberst. 


1876  Bordolo-Abon di, Albin, Oberst- 
lieutenant— Oberst. 

1878  Oluj  evic,  Andreas,  Oberstlieute- 
nant— Oberst. 

1880  Segerc  von  Starigrad, Rudolph 
Kitter,  Oberstlieutenant. 


Yol-  dem  Feinde  gefallene  höhere  Officiere. 

1762  Zweiter  Oberst  Thomas  Chevalier  Caldwell  an  den  Folgen  einer 
im  Ausfalls-Gefechte  aus  Schweidnitz  am  14.  August  erhaltenen  schweren 
Verwundung  am  19.  August  gestorben. 

1796  Kegiments-Commandant  Oberst  Carl  von  Havdt  in  der  Belagerung 
von  Kehl  tödtlich  verwundet,  gestorben. 

1799  Regiments-Inhaber  FZM.  Olivier  Graf  Wallis  an  den  Folgen 
seiner  bei  Zürich  erhaltenen  schweren  Verwundung  gestorben. 

Kegiments-Commandant  Oberst  Wilhelm  Hirschlinger  bei  der  Ein- 
nahme der  Neckarauer  Schanzen  y. 

1859  Oberstlieutenant  Carl  Berg  von  Falkenberg  in  der  Schlacht  bei 
Solferino  y. 

Feldzüge. 

Bevern.  1709  stand  das  Regiment  in  Ungarn,  bei  den  Truppen  am 
linken  Donau-Ufer  und  nahm  in  diesem,  sowie  den  folgenden  Jahren  an  den 
Operationen  daselbst  theil,  ohne  in  eine  Action  zu  kommen. 

1713  ein  Bataillon  am  Rhein,  Vertheidigung  von  Freiburg. 


— 326  — 


1716  auf  dem  Kriegs-Schauplatze  in  Ungarn  stehend,  focht  das  Regiment 
mit  zwei  Bataillonen  und  zwei  G-renadier-Compagnien  hei  Peterwardein,  dann 
bei  der  Belagerung  und  Erstürmung  der  Palanka  von  Temesvär. 

1717  machte  das  Regiment  die  Belagerung  und  Schlacht  von  Belgrad  mit, 
Regiments-Commandant  Obristlieutenant  Calisius  für  Auszeichnung  in  der- 
selben zum  Obrist  befördert ; ebenso  zeichnete  sich  der  Regiments-Inhaber 
Prinz  von  Bevern  sehr  aus. 

1732  zwei  Bataillone  und  eine  Grenadier-Compagnie  unter  den  als  Ver- 
stärkung nach  Corsica  gesendeten  Truppen,  Unterwerfung  der  Balagna, 
Gefecht  bei  Corte. 

1734  mit  zwei  Bataillonen  und  den  Grenadieren  auf  den  Kriegs-Schau- 
platz nach  Italien  gerückt,  kam  das  Regiment  nicht  mehr  in  das  Feuer. 

Wolfenbüttel.  1737  bei  dem  Corps  in  Bosnien  eingetheilt.  focht 
das  Regiment  bei  Jurkovic  imd  deckte  bei  Banjaluka  mit  Standhaftigkeit  den 
Rückzug. 

1738  ein  Bataillon  Vertheidigung  von  Orsova,  das  Regiment  in  der 
Haupt- Armee,  kam  bei  Kornia  und 

1739  bei  Pancsowa  in  das  Eeuer. 

Alt-Wolfenbiittel1).  1742  auf  dem  Kriegs-Schauplatze  in  Böhmen, 
zwei  Bataillone  bei  der  Belagerung  von  Prag. 

1743  das  Regiment  an  den  Operationen  in  Bayern  theilgenommen.  wo  es  auch 

1744  verblieb. 

1745  war  es  in  der  Armee  des  FM.  Traun  (Feldzug  am  Main)  und  rückte 

1747  nach  Italien  ab,  kam  jedoch  nicht  mehr  vor  den  Feind2 1. 

1756  war  das  Regiment  in  der  Schlacht  bei  Lobositz  und  nahm 

1757  an  jenen  bei  Prag,  Breslau  und  Leuthen  theil,  in  welch'  letzterer 
es  grosse  Vex-luste  erlitt. 

1758  ein  Bataillon  bei  der  Belagerung  von  Neisse,  Abtheilungen  in  den 
Gefechten  bei  Arnsdorf,  Deutsch-Lodenitz  und  bei  dem  Ueberfalle  auf  den 
feindlichen  Convoi  bei  Domstadtl.  Major  Thomas  Caldwell3),  als  Commandant 
eines  combinierten  Grenadier-Bataillons,  in  welchem  die  Grenadiere  des 
Regiments  eingetheilt  waren,  sich  den  MTO.  erworben ; ein  Detachement  durch 
den  Fall  von  Schweidnitz  kriegsgefangen. 

1759  nicht  in  das  Feuer  gekommen. 

London.  1760  focht  das  Regiment  im  Corps  seines  Inhabers  unter 
seinem  Obersten  Marquis  Botta  mit  besonderer  Auszeichnung  bei  Landshut, 
wo  Major  Friedrich  Graf  Hohenlohe-Kirchberg  sich  den  MTO.  erwarb:  das 
Regiment  dann  noch  bei  Liegnitz. 

1761  ein  Bataillon  unter  dem  zweiten  Obersten  Patrik  Grafen  Wallis  bei 
der  Erstürmung  von  Schweidnitz  das  Galgenfort,  trotz  des  tapferen  Wider- 
standes des  Gegners  genommen.  Oberst  Graf  Wallis,  sowie  Grenadier- 
Hauptmann  Graf  Lacy-Billingari,  der  eine  Schanze  erstieg  und  sich  in 
gleicher  Weise  bei  Landshut  ausgezeichnet  hatte,  erhielten  den  MTO. 

1762  das  Regiment  in  dem  Treffen  bei  Burkersdorf,  ein  Detachement  an 
der  Vertheidigung  von  Schweidnitz  theilgenommen. 

1778/79  Regiment,  sowie  Grenadiere  (Bataillon  Jarray)  bei  der  Haupt- 
Armee  in  Böhmen,  ohne  Gefecht. 

1788  das  Leib-Bataillon  auf  dem  Ivriegs-Schauplatze  in  Ungarn,  in  der 
Haupt-Armee  bei  Semlin. 


q 1740  erhielt  GFWM.  Prinz  Ludwig  von  Braunschweig- Wolfenbüttel  Aas  Infanterie- 
Regiment  Lindeslieim  (Nr.  10;  und  wurde  dieses  hier  nunmehr  Alt-Wolfenbiittel  genannt. 

2)  Das  Regiment  war  schon  Ende  1745  dahin  bestimmt-,  verblieb  jedoch  in  Böhmen. 

3)  Für  Auszeichnung  bei  Breslau  hiezu  befördert. 


— 327  — 


1789  Belagerung  von  Belgrad,  wo  sich  dasselbe  unter  seinem  Commandanten 
Obersten  G-raf  Argenteau  bei  dem  Sturme  auf  die  Raizenstadt  auszeichnete. 

Oberstlieutenant  Carl  von  Haydt,  Flügel- Adjutant  des  Regiments- 
Inhabers  FM.  Loudon,  für  Auszeichnung  bei  Dubica  und  Novi  MTO.  erhalten. 

Die  Grenadiere  (Bataillon  Staader)  standen  bei  der  Belagerung  von 
Belgrad. 

Olivier  Wallis.  1793  zwei  Bataillone  unter  dem  Regiments-Com- 
mandanten  Obersten  Baron  Loudon  auf  dem  Kriegs-Schauplatze  am  Rhein, 
fochten  mit  Auszeichnung  bei  der  Yertheidigung  von  Schaidt  (Bien-Wald), 
der  Einnahme  der  Weissenburger  Linien  und  bei  Brumpt. 

Im  Laufe  dieses  Feldzuges  wurden  16  Officiere  für  ihre  hervorragenden 
Leistungen  belobt. 

Die  Grenadiere  (Bataillon  Beust)  gegen  Ende  des  Jahres  an  den  Rhein 
gerückt. 

1794  das  Regiment  die  hart  bedrängten  Preussen  bei  Schifferstadt 
wacker  unterstützt,  dann  ein  Bataillon  in  Maynz,  hievon  eine  Compagnie  unter 
Oberlieutenant  Steinberg  die  Zahlbacher  Schanze  standhaft  vertheidigt. 

Die  Grenadiere  standen  im  Corps  Browne  am  Ober-Rhein. 

1795  zeichneten  sich  drei  Compagnien  unter  Major  Tegetthoff  in  dem 
Gefechte  am  Hartenberge  bei  Maynz  (Vertheicligung  der  Stellung  am)  sehr 
aus,  das  Regiment  hei  Castel  und  Kostheim,  dann  Erstürmung  der  Yer- 
schanzungen  vor  Maynz,  wo  es  als  Besatzung  verblieb  (bis  Mai  1796).  Grena- 
diere in  diesem  Jahre  nicht  in  das  Feuer  gekommen. 

1796  standen  zwei  Bataillone  am  Ober-Rhein,  später  bei  der  Belagerung 
von  Kehl.  Die  Grenadiere  standen  anfänglich  in  Frankfurt  am  Main  und 
zeichneten  sich  später  bei  der  Belagerung  von  Kehl  aus. 

Das  3.  Bataillon  hei  der  Besitznahme  von  Krakau. 

1799  erneuert  auf  dem  Kriegs-Schauplatz  in  Deutschland,  focht  das 
Regiment  hei  Stockach  und  der  Einnahme  der  Neckarauer  Schanzen,  wo  es 
sich  unter  Oberst  von  Hirschlinger,  der  hier  fiel,  durch  Tapferkeit  aus- 
zeichnete. 

Die  Grenadiere,  in  dem  Bataillon  des  Oberstlieutenants  Joseph  von 
Tegetthoff  des  Regiments,  unter  den  Augen  des  Erzherzogs  Carl,  mit  be- 
sonderer Auszeichnung  bei  Stockach,  dann  bei  Zürich  und  Mannheim  ge- 
lochten. Oberstlieutenant  Tegetthoff  mit  dem  MTO.  decoriert, 

1800  kam  das  Regiment  wenig  in  das  Feuer  und  machte  später  die 
Schlacht  bei  Hohenlinden  mit. 

Die  Grenadiere  bei  Engen,  Möskirch,  Biherach  und  Hohenlinden  (hier 
viel  verloren). 

Lindenau.  1805  mit  drei  Feld-  und  dem  Grenadier-Bataillone  auf  dem 
Kriegs-Schauplatze  in  Italien,  focht  das  Regiment  bei  Caldiero;  das  4.  Batail- 
lon bei  Austerlitz. 

1809  im  4.  Corps  (Rosenberg)  eingetheilt,  erlitt  das  Regiment  hei  Abens- 
berg starke  Verluste,  focht  dann  mit  Auszeichnung  bei  Heumarkt  und  Ebels- 
berg, wo  Oberstlieutenant  Pflüger  das  Schloss  tapfer  vertheidigte.  Das 
Regiment  kämpfte  ferner  noch  bei  Aspem  und  Wagram. 

Die  Grenadiere  (Bataillon  Hohenlohe)  bei  Eggmühl,  Aspern,  Wagram, 
Znaym. 

1813  in  der  leichten  Division  Klenau  eingetheilt,  focht  das  Regiment 
bei  Dresden,  Leipzig  und  kam  dann  zu  der  Einschliessung  von  Dresden,  von 
wo  es,  gegen  Ende  des  Jahres,  nach  Italien  abrückte. 

Die  Grenadiere  (Bataillon  Hromada)  in  der  Donau-Armee  bei  Hanau 
gelochten. 

1814  drei  Bataillone  in  der  leichten  Division  Sommariva,  hievon  eines 
an  dem  Gefechte  bei  Cavalcaselle  (Abwehr  eines  Ausfalles  aus  Peschiera) 
theilgenommen.  Das  4.  (1.  Landwehr-)  Bataillon  bei  der  Blockade  von 
Venedig. 


— £28  — 


Die  Grenadiere  in  Frankreich,  nur  bei  la  Ferte  und  Charenton  in  das 
Feuer  gekommen. 

1815  war  das  Regiment  in  Süd-Frankreich,  bestand  mehrere  kleinere 
Gefechte,  kam  dann  nach  Lyon  und  verblieb  später  bei  den  Occupations-Truppen 
im  Eisass. 

Die  Grenadiere  am  Rhein,  Lager  bei  Dijon. 

Sclimeling.  1846  nab  men  Abtheilungen  des  Regiments  an  der  Unter- 
drückung des  Aufstandes  in  Krakau  und  der  Vorrückung  gegen  Podgorze  theil. 

Schönhals.  1848  nahmen  das  1.  und  2.  Feld-Bataillon  an  der  Bewälti- 
gung des  Aufstandes  in  Kiakau  theil,  woselbst  das  2.  Bataillon  als  Be- 
satzruig  verbheb,  während  das  1.  in  die.  Armee  des  FM.  Windiscli-Graetz  ein- 
getheilt  wurde,  die  Kämpfe  anlässlich  der  Einnahme  von  Wien  mitmachte 
und  sich  bei  Erstürmung  der  Barricaden  in  der  Jägerzeile  auszeichnete. 
Bei  der  späteren  Vorrückung  nach  Ungarn  kam  dieses  Bataillon  noch  bei 
Magyarfalva  in  das  Feuer. 

Das  1.  Landwehr-Bataillon  in  Italien  bei  der  Blockade  von  Venedig, 
die  Grenadiere  (Bataillon  Strastil)  Kämpfe  in  und  vor  Wien. 

1849  das  1.  Bataillon  in  Ungarn,  Gefecht  bei  Windschacht,  sich  bei 
Kapolna  sehr  ausgezeichnet  (eine  grosse  Zahl  Gefangener  gemacht  u.  s.  w. ' : 
im  Vereine  mit  dem  nach  gerückten  3.  Bataillon,  welches  1848  bei  Wiederher- 
stellung der  Ruhe  in  Brünn  mitgewirkt,  focht  dasselbe  im  Sommer-Feldzuge 
bei  Letenye,  Csanak,  Acs  und  Puszta-Herkäly  mit  Auszeichnung,  endlich  in 
dem  Gefechte  bei  Dreispitz.  Das  Landwehr-Bataillon  war  bei  der  Belagerung 
und  Einnahme  von  Malghera, 

Die  Grenadiere  bei  der  ersten  Cernierung  von  Koraorn.  Gefecht  bei  Käty. 
dann  in  der  Division  Herzinger  bei  Zsigard,  Kirälvrev  (Pered),  Äcs,  Szegedin. 
und  Mehaclia  gelochten. 

Für  Auszeichnung  in  diesen  beiden  Feldzügen  wurden  decoriert  mit: 

MTO .,  LO.,  EKO.  1.  rmd  BtVK.  Regiments-Inhaber  FML,  Schönhals  als 
General- Adjutant  des  FM.  Radetzky. 

LO.  Major  Joseph  Freiherr  Schneider  von  Arno  (für  Wien). 

EKO.  2.  Oberst  Freiherr  von  Schneider  (für  Csanak  . 

EKO.  3.  Hauptmann  Tlieophil  Fastenberger. 

MYK.  Regiments-Commandant  Oberst  Hlavaczek  (mittlerweile  zum 
GM.  befördert,  für  Krakau),  Oberst  Freiherr  von  Schneider:  Oberstlieutenant 
Friedrich  Laiml  Ritter  von  Dedina;  die  Hauptleute  Anton  Prochaska  Edler 
von  Siegstädt,  Heinrich  Wiedenmann.  Anton  Ivrump  Edler  von  Kron- 
stätten,  Joseph  Ivögler,  Theophil  Fastenberger,  Nikolaus  Don  Sant- 
Agnese;  die  Oberlieutenants  Georg  Schmeck  und  Joseph  Heinold:  Unter- 
lieutenant  Carl  Kreipner;  dann  dem  gefallenen  Hauptmann  Theodor  Baron 
Theobald  nachträglich  zuerkannt. 

GVK.  Regiments-Arzt  Dr.  Hermann  Köstler. 

Thun.  1859  focht  das  Regiment  (drei  Feld-  und  das  Grenadier-Bataillon  . 
im  Verbände  des  1.  Corps  bei  Solferino  (Vertheidigung  des  Castells  von),  wo 
es  grosse  Verluste  erlitt,  das  4.  Bataillon  stand  in  Krakau. 

Decoriert  wurden  mit: 

EKO.  3.  Hauptmann  Emanuel  Eitelberger  von  Edelberg  (gefallen, 
nachträglich  zuerkannt);  dann  Unterlieutenant  Ludwig  Ritter  Xachodsky  von 
Neudorf. 

MVK.  Die  Majore  Enterich  Györgyi  de  Deakona  und  Carl  Schmidt: 
die  Hauptleute  Emanuel  Ritter  von  Deiner,  Heinrich  Graf  Tliun-Hohen- 
stein,  Hieronymus  Fuhrherr,  Fridolin  Plöbst  Edler  von  Flammenburg. 
Ernst  Kodar;  die  Oberlieutenants  Adolph  Hofmann,  Alfred  Menscliik. 
Franz  Schenk,  Eduard  Schauer  von  Schrö ckenfeld;  Unterlieutenant 
Hugo  Hülgerth;  dann  dem  gefallenen  Oberlieutenant  Ludwig  Rittinger 
nachträglich  zue rk annt . 


329  - 


1866  stand  das  Regiment  (drei  Bataillone)  im  9.  Corps  der  Süd-Armee 
und  focht  mit  besonderer  Auszeichnung  bei  Custozza.  Das  4.  Bataillon  Be- 
satzung in  Rovigo. 

Decoriert  wurden  mit: 

EKO.  1.  Regiments-Inhaber  FZM.  Graf  Thun. 

LO.  Hauptmann  Eugen  Edler  von  Helmburg. 

EKO.  3.  Regiments-Commandant  Oberst  David  Gyurits-Vitesz  de 
Sokolgrada;  die  Majore  Emerich  Györgyi  de  Deakona  und  Lukas  Kengye- 
lacz;  Hauptmann  Franz  Lux. 

MVK.  Die  Hauptleute  Paul  Skalka,  Ferdinand  Rzehak;  die  Ober- 
lieutenants Ludwig  Ritter  von  Nachodsky,  Oskar  Schadek;  die  Unter- 
lieutenants  Heinrich  Ko  krön  und  Max  Mariani. 

Scudi  er.  1878  nahm  das  Regiment  im  Verbände  der  Division  Szapary 
an  den  wiederholten  Gefechten  bei  Doboj  und  Gracanica  ehrenvollen  Antheil. 
das  Reserve-Commando  nicht  mobihsiert. 

Decoriert  wurden  mit: 

LO.  Regiments-Commandant  Oberst  Emil  David  Edler  von  Rhonfeld. 

EKO.  3.  Major  Eugen  Lazich. 

MVK.  Die  Hauptleute  Heinrich  Knaus,  Julius  Zöhrer,  Franz 
Düringer,  Heinrich  V ei  gl,  Lazar  J ovanovic,  Nikolaus  Rogulic;  Ober- 
lieutenant Raimund  Domansky;  die  Lieutenants  Matthias  Tuckoric,  Milos 
Kozarev,  Edgar  Freiherr  von  Siber,  Emil  Mitischka,  Gustav  von 
Wachenhusen,  Stephan  Dobanovacsky  und  dem  gebliebenen  Reserve- 
Lieutenant  Joseph  Cliornitzer  nachträglich  zuerkannt. 

Tapferkeits-Medaillen. 

Silberne 


1789—90 

Goldene 

Süberne 

2 

1848| 

Goldene 

I.  Cl. 

II.  Cl. 

1792—1801 

1 

14 

1849/ 

2 

14 

57 

1805 

— 

— 

1859 

- 

7 

19 

1809 

— 

1 

1866 

- — 

26 

44 

1813—1815 

— 

3 

1»78 

— 

1) 

42 

Adjustierung. 

1726  weisser  Rock,  gelbe  Aerrnel- Aufschläge ; 

1737  weisser  Rock,  rothe  Aufschläge; 

1748  weisser  Rock,  blaue  Aufschläge  : 

1757  weisser  Rock,  blaues  Camisol,  Aufschläge  und  Unterfutter ; 

1767  weisser  Rock,  lichtblaue1)  Egalisierung 2)  (seit  1853  mit  Armlitzen), 
weisse  Knöpfe ; 

1868  dunkelblauer  Waffenrock,  lichtblaue  Egalisierung,  Armhtzen, 
weisse  Knöpfe. 


9 Der  frühere  Ausdruckfür  diese  Farbe  lautete  bis  1810 : ,.bleumourant”.  von  1S11 — 1836 
..bleichblau”. 

2)  Dem  Regimente  war  durch  das  Loos  der  grasgrüne  Aufschlag  zugefallen,  doch 
wurde  der  Tausch  mit  Nr.  28  bewilligt  und  behielt  es  den  blauen  Aufschlag  bei. 


30. 

Galizis  clies  Infant  erie  - Regiment. 

(1802)  Ergänzungs  - Bezirks  - Commando  : Lemberg. 

(1897)  Schulenburg,  Haus  Graf  von  der,  FML. 

Errichtung  und  nachgefolgte  Veränderungen.  1725  aus  den  nieder- 
ländischen National -Regimentern  Pancalier,  Lannoy  imd  Theilen  von  Gand 
auf  deutschem  Fusse  formiert  (Wallonen-Regiment) 1). 

1744' 1748  Theile  der  aufgelösten  Regimenter  Heister  und  Arenberg  in- 
corporiert. 

Seit  1769  führt  das  Regiment  die  Nummer  30. 

1799  das  aut  dem  Kriegs-Schauplatz  in  Italien  stehende  Leib-Bataillon 
an  das  neu  aufgesteHte  Linien-Infanterie-Regiment  Nr.  63  (6.  AVallonen- 
Regiment)  abgegeben. 

1860  ein  Bataillon  zu  dem  Linien-Infanterie-Regiment  Nr.  9 trans- 
feriert. 

1883  ein  Bataillon  an  das  neu  aufgestellte  Infanterie-Regiment  Nr.  89 
abgegeben. 


Ergänzung.  Dieses  in  den  Niederlanden  aufgestellte  Regiment  erhielt  auch 
weiterhin  seine  regelmässige  Ergänzung  aus  dieser  Provinz a). 

1802  wurde  dasselbe  mit  der  Ergänzung  an  Galizien  überwiesen  und 
erhielt  den  Werb-Bezirk  Lemberg,  welchen  es,  Aenderungen  in  der  territorialen 
Abgrenzung  abgesehen,  seither  unverändert  beibehalten  hat. 

Grenadier-Division.  Von  1769  — 1779  stand  dieselbe  mit  jener  von  Nr.  55 
in  einem  Bataillon  ä vier  Compagnien.  1779  wurde  die  Division  in  das  aus 
jenen  von  Nr.  9 und  55  bestehende  andere  niederländische  Bataillon  übersetzt. 
In  dem  Feldzuge  1799 — 1801  bildeten  die  Divisionen  von  Nr.  9 und  58,  in  jenem 
von  1809  die  von  Nr.  24  und  41  mit  der  des  Regiments  ein  Bataillon. 
1810 — 1818  stand  selbe  im  Verbände  mit  denen  von  Nr.  41  rrnd  5S  und  wurde 
1818  in  das  aus  den  Divisionen  von  Nr.  15  und  24  bestehende  Bataillon  übersetzt. 

Friedens-Garnisonen.  1725—1740  in  den  Niederlanden,  1749—1756  in 
den  Niederlanden,  Ostende-Brügge,  1763  Luxemburg.  1775  Mons.  1786  Brüssel. 
1798  in  Bayern,  1799  Theresienstadt,  1801  Lemberg,  1805  Pest,  1806  Lemberg, 


’)  Dieselben  wurden  1714  von  Kaiser  Carl  VT.  in  kaiserlichen  Dienst  übernommen. 

2)  Eine  Eintheilung  in  Werb-Bezirke  hatte  in  den  Niederlanden  nicht  platzgegrift'en  : 
nachdem  nach  Räumung  der  Niederlande  (1794)  eine  Ergänzung  aus  dieser  Provinz  nicht 
mehr  möglich  war,  so  wurde  das  Regiment  bis  1S02.  wie  alle  wallonischen,  theils  durch  Zu- 
transferierung alter  Mannschaft  von  deutschen  Regimentern,  theils  durch  Zuweisung  von 
Reoruten  aus  den  Erblanden  completiert,  führte  jedoch  noch  durch  längere  Zeit  ^bis  1>14 
die  Bezeichnung  als  Wallonen-Regiment. 


— 331  — 


1809  Bocimia,  1810  Sambor,  1811  Czernowitz,  1814  Klausenburg,  1815  Stryj, 
1816  Stanislau.  1817  Stryj,  1821  Ohnütz,  1823  Stryj,  1825  Lemberg,  1830 
Teschen,  1836  Podgörze  (Krakau),  1847  Bochnia,  1848  Wien,  1849  Sckwaz, 
1850  Deutschland,  1851  Hamburg,  Oldeslohe,  1852  Kronstadt,  1853  Hermann- 
stadt, 1854  Czernowitz,  1855  Szegedin,  dann  Klausenburg,  1859  Prag,  1860 
.Josephstadt,  1865  Prag,  1867  Debreczin,  1869  G-rosswardein,  1871  Lemberg, 
1882  Tulln,  1887  Plevlje,  dann  Sarajevo,  1888  Lemberg. 

Regiments-Knaben-Erziehungshaus.  1782  in  Brüssel  activiert;  seit  der 
Verlegung  des  Regiments  mit  der  Ergänzung  nach  Galizien,  wurden  die 
Soldatenknaben  in  dem  1.  galizischen  Knaben-Erzieliungshause  zu  Lemberg 
ausgebildet. 


Regiments-Inhaber. 


1725  Prie-Turinetti, Marquis  dePanca- 
lier  (Pancaliere),  Johann  Anton, 
GFWM.— FZM.1). 

1753  Sachsen-Gotha,  Wilhelm  Prinz 
zu,  GFWM.— FZM. 

1771  De  Ligne,  Carl  Joseph  Fürst, 
FML.-FM. 

1815  Nugent,  Laval  Graf,  FML.— FM. 

1862  Martini  von  Nosedo,  Joseph 
Freiherr,  FML. 


1869  Jabionski  del  Monte  Berico, 

Joseph  Freiherr,  FML. — FZM. 

1870  Ringelsheim,  Joseph  Freiherr 
von,  FML. — FZM. 

1893 — 1895  unbesetzt. 

1895  Watteck,  Joseph  von,  FML. 

1897  Schulenburg,  Hans  Graf  von 
der,  FML. 


Regi  m ents-  Couiinandanteu . 


1725  O’Connor,  Daniel,  Obristlieu- 
tenant—Obrist. 

1744  Castigli  one,  Julius  Graf,  Obrist. 

1748  D’ Ursel,  Carl  Herzog,  Obrist. 

1751  Wemmel,  Ludwig  Marquis  de, 
Obrist. 

1752  Baxeras,  Franz,  Obrist. 

1758  Navarro,  Joseph  von,  Ohrist. 

1762  Langlois,  Peter  von,  Oberst. 

1763  Clerfayt,  Carl  Graf,  Oberst. 

1773  Hessen-Rheinfels,  Carl 

Emanuel  Erbprinz,  Oberst. 

1777  D’Urs ei,WilhelmHerzog, Oberst. 

1784  Malcamp,  Johann  Julius  Frei- 
herr von,  Oberst. 

1786  Moitelle,  Johann  von,  Oberst. 

1789  Renette,  Carl  Freiherr  von, 
Oberst. 

1794  Montigny,  Anton  Freiherr  von, 
Oberst. 

1797  Husmanns,  August,  Oberst. 

1801  Van  Daliwich,  Johann,  Oberst. 

1807  Fusco  de  Matalony,  Adolph 
Graf,  Oberst. 

1S09  De  Meys,  Johann  Baptist, 
Oberst. 

1813  Mumthe  vonHeldenfels, Fried- 
rich, Oberst. 

1818  Salvatori,  Alexander,  Oberst. 

1819  Pidoll  zu  Quintenbach, 
Michael  Ritter  von,  Oberst. 


1829  Hayn  au,  Julius  Freiherr  von, 
Oberst. 

1835  Malter,  Joseph,  Oberst. 

1843  Götz,  Christoph,  Oberst. 

1843  Z schock,  Ludwig  Freiherr  von, 
Oberst. 

1848  Mandel,  Victor  von,  Oberst. 

1850  Kiesewetter  Edler  von 

Wiesenbrunn,  Julius,  Oberst. 

1856  Daun,  Wladimir  Graf,  Oberst. 

1859  Wereszczynski,  Joseph  von, 
Oberst. 

1860  Abele  von  Lilienberg,  Franz 
Freiherr  von,  Oberst. 

1865  Bergou,  Franz,  Oberst. 

1866  Schmelzer,  Erwin,  Oberst. 

1873  Stubenrauch  von  Tannen- 
burg, Joseph  Ritter  von,  Oberst. 

1874  Sontag,  August,  Oberst. 

1876  Krynicki,  Julian  Ritter  von. 
Oberst. 

1878  Schmelzer,  Carl  Ritter  von, 
Oberst. 

1882  Vogl,  Carl  Ritter  von,  Oberst. 

1886  Tempis,  August  von,  Oberst. 

1889  Dylewski,  Anton  Ritter  von, 
Oberst. 

1893  Ocetkiewicz  von  Julienhort, 
Stanislaus,  Oberst. 


Resignierte  1753. 


Reserve-Commandanten. 


1869  Schiviz  von  Schivitzlioffen, 
Julius,  Oberstlieutenant—  Oberst. 

1873  Malin owsky,  Julius,  Oberst- 
lieutenant. 

1874  Eeymann,  Ignaz,  Oberstlieu- 
tenant— Oberst. 


1877  Pelikan,  Heimicli,  Oberstbeu- 
ten ant. 

1878  Kellner  von  Köllenstein,  Carl 
Freiherr  von.  Oberstlieutenant— 
Oberst. 

1881  Pürkher.  Alois,  Oberst. 


Tor  dem  Feinde  gefallene  höhere  Offleiere. 

1757  Obristwachtmeister  Philipp  Graf  Saint-Genois  in  der  Schlacht 
hei  Leutken  y. 

1790  Major  Huys  d’Altin  in  dem  Gefechte  bei  Andenne  y. 

1793  Oherstlieutenant  Franz  Freiherr  von  Montignv  beiRoerruonde  y. 

1864  Major  Ludwig  Stampfer  in  dem  Gefechte  bei  Ober-Selk  y. 

1866  Major  Paul  Driancourt  in  dem  Gefechte  hei  Podol  y. 

Regiments-Commandant  Oberst  Franz  Bergou  in  der  Schlacht  bei  König- 
grätz  y,  dann 

Ob  erstheuten  ant  Heinrich  August  Esquire  Dickinson  hei  Königgrätz 
schwer  verwundet,  an  den  Folgen  der  Verwundung  gestorben  (10.  August). 

Feldzüge. 

Prie1).  1734G735  war  das  Regiment  während  des  polnischen  Erbfolge- 
krieges in  den  Niederlanden  verblieben. 

1742  im  Corps  Arenberg  an  der  niederländisch-französischen  Grenze 
postiert,  focht  das  Regiment 

1743  bei  Dettingen  (zwei  Bataillone  und  Grenadiere',  stand 

1744  als  Besatzung  in  Nieuport. 

1745  waren  Abtheilungen  in  den  Belagerungen  von  Dendermonde  und 
Ostende. 

1746 — 1747  stand  das  Regiment  als  Besatzung  in  Luxemburg. 

Sachsen- Gotha.  1756  waren  ein  Bataillon  und  die  Grenadiere  auf  den 
Kriegs-Schauplatz  nach  Böhmen  gerückt  und  fochten 

1757  in  der  Schlacht  bei  Kolm  und  in  dem  Treffen  bei  Görhtz,  wo  eine 
Grenadier-Compagnie  unter  Hauptmann  Baron  Heriss em  sich  hervorthat. 
ebenso  bei  Breslau,  dann  Schlacht  bei  Leuthen. 

Das  2.  Bataillon  und  eine  neu  aufgestellte  3.  Grenadier-Compagnie,  der 
alhierten  französischen  Armee  zugetheilt,  bei  Hastenbeek  gefochten. 

1758  das  zweite  Bataillon,  nunmehr  im  Verbände  der  Reichs-Armee. 
Belagerung  von  Dresden  und  Sonnenstein,  dann  im  Vereine  mit  dem  1.  bei 
Hochkirch. 

1759  war  das  Regiment  im  Corps  Harsch  und  kam  nur  bei  Löbau  (Vor- 
posten-Gefecht) in  das  Feuer. 

1760  ein  Bataillon2)  unter  dem  aggregierten  Obersten  Langlois,  sowie 
die  Grenadiere,  bei  der  Verth  ei  digung  von  Dresden  sich  ausgezeichnet,  dann  Ge- 
fechte bei  Strehlen,  Torgau  und  Belagerung  von  Wittenberg;  nunmehr  in  der 
Armee  Loudon’s 

1761  das  Regiment,  insbesondere  die  Grenadiere,  sich  bei  der  Erstürmung 
von  Schweidnitz  (des  Bögenforts)  sehr  ausgezeichnet,  Oherstlieutenant  Graf 
Belgiojoso  belobt. 

1762  stand  die  Grenadier-Compagnie  des  Hauptmanns  Herissem.  nebst 
einem  combinierten  Detachement  in  Schweidnitz  und  nahmen  an  der  Ver- 
theidigung  dieser  Festung  ehrenvollen  Antheil.  Erstere  wurde  bei  der  Explosion 


J)  Kommt  in  den  Acten  zumeist  unter  dem  Kamen  ..Pancalier"  Panealiere'  vor. 

2)  Das  2.  wieder  nach  den  Niederlanden  gerückt. 


- 333  — 


des  Pulvermagazins  im  Jauerniker  Fort  bis  auf  den  letzten  Mann  vernichtet1); 
die  übrigen  Abtheilungen  in  der  Haupt-Armee. 

De  Ligne.  1778  das  Leib-Bataillon  unter  Oberstlieutenant  Van  der 
Mersch2'  bei  der  Haupt-Armee  in  Böhmen,  sich 

1779  bei  Oberschwedeldorf  hervorgethan. 

Die  Grenadiere  (Bataillon  Hayden)  bei  dem  Corps  in  Mähren. 

1784  stand  das  Regiment  bei  dem  Observations-Corps  an  der  hollän- 
dischen Grenze. 

1789  Regiments-Inhaber  FZM.  de  Ligne  erwarb  sich  vor  Belgrad  das 
Commandeur-Kreuz  des  MTO. 

1790  in  den  Kämpfen  gegen  die  Brabanter  Malcontenten  nahm  das 
Regiment  unter  Rührung  seines  Commandanten  Obersten  Baron  Renette 
an  den  Gefechten  bei  Nassogne,  l'Etoile,  Haut-Fays  theil,  bei  la  Hogne 
entschied  das  Regiment  durch  einen  ungestümen  Bajonnett- Angriff  die  Nieder- 
lage der  Insurgenten.  Abtheilungen  fochten  weiters  bei  Mir  wart,  Coutisse, 
Solieres  und  Haltinne,  das  Regiment  endlich  bei  dem  Ueberfalle  auf  das  feind- 
liche Lager  bei  Andenne  und  in  dem  Treffen  bei  Assesse  mit  besonderer 
Auszeichnung.  Die  Grenadiere  an  den  meisten  Affairen  gleichfalls  ehren- 
vollen Antheil  genommen.  Hauptmann  Constantin  Baron  D’Aspre  unter- 
nahm mit  einer  kleinen  Colonne  einen  Streifzug  in  das  Limburgische,  be- 
siegte die  Insurgenten  bei  Spriinont  und  Aulne  und  vertrieb  sie  aus  dieser 
Provinz,  derselbe  wurde  mit  dem  MTO.  decoriert. 

Ausser  dem  Regiments-Commandanten  wurden  noch  Oberstlieutenant 
Gontreuil,  Major  Huys  d’ Altin  und  sechs  Officiere  als  hervorragend  aus- 
gezeichnet genannt,  Ersterer  zum  zweiten  Obersten  befördert. 

1792  nahmen  Abtheilungen  des  Regiments,  meist  vereinzelt,  an  den 
Gefechten  bei  Tournay,  Roubaix  und  anlässlich  der  Einschliessung  von  Lille 
theil,  dann  bei  Mons.  Die  Grenadiere  (Bataillon  Briey)  an  einigen  Affairen 
vor  Mons  theilgenommen. 

1793  war  das  Regiment  in  dem  Treffen  bei  Aldenhoven,  der  Schlacht 
von  Neerwinden,  kam  dann  zu  der  Belagerung  von  Conde  (Gefecht  bei 
Vicogne),  dann  nach  der  Schlacht  von  Famars  zu  jener  von  Valenciennes, 
ein  Bataillon  zu  jener  von  Maubeuge.  Die  Grenadiere  bei  Aldenhoven,  Neer- 
winden, Tirlernont,  Famars  und  vor  Maubeuge. 

1794  ein  Bataillon.  Major  Geminy.  Yertheidigung  von  Charleroi,  die 
beiden  anderen  Vertheidigung  von  Valenciennes,  alle  drei  iD  Folge  Capi- 
tulation  dieser  Festungen  als  kriegsgefangen  in  die  Erblande  gerückt. 

Die  Grenadiere  an  den  Kämpfen  vor  Landrecies  und  den  beiden 
Schlachten  von  Charleroi  (3.  und  16.  Juni)  theilgenommen. 

1795  die  Grenadiere  vor  Mannheim  mit  Auszeichnung  gefochten. 

1796  focht  ein  reorganisiertes  (ausgewechseltes t Bataillon  bei  Neresheim, 
Neuburg,  machte  dann  die  Vertheidigung  von  Ingolstadt  mit  und  kam 
schliesslich  zu  der  Belagerung  von  Kehl. 

Die  Grenadiere  bei  Wetzlar,  Amberg,  Würzburg. 

1797  Einnahme  der  Schwaben-Schanze  vor  Kehl,  Bataillons-Commandant 
Oberstlieutenant  Chevalier  Husmanns  für  Auszeichnung  in  dieser  Action 
zum  Obersten  befördert,  das  ganze  Officiers-Corps  belobt.  Die  Grenadiere  im 
Corps  Werneck  am  Mittel-Rhein. 

1799  stand  nur  das  Leib-Bataillon  bei  den  Truppen  in  Tyrol  und  focht 
unter  Major  Prinz  Ludwig  de  Ligne  mit  Auszeichnung  bei  Täufers  (4.  April), 
dann  in  einigen  kleineren  Affairen  im  Engadin,  so  bei  Zernetz-Süs.  Später 
zur  Armee  nach  Italien  gezogen,  nahm  das  Bataillon  an  den  Blockaden 


*)  Unterlieutenant  Van  derCruyce  welcher  für  Auszeichnung  bei  dem  Ausfälle 
am  29.  September  sofort  zum  Oberlieutenant  befördert  wurde,  fand  hiebei  gleichfalls  den  Tod. 

2)  Später  Commandant  der  Brabanter  Malcontenten. 


- 334  - 


von  Alessanclria  und  Tortona  theil  und  focht  hei  Bosco  (Casina  grossa)  und 
Rivoli ').  Oberlieutenant  Joachim  Pestiaux  und  Lieutenant  Ludwig  Baron 
de  Montfleury  erhielten  beide  für  Auszeichnung  bei  Täufers  den  MTO,  f 1801. ; 

Die  Grenadiere  (Bataillon  AYouvermanns)  mit  Auszeichnung  bei  Täufers 
und  insbesondere  in  der  Schlacht  an  der  Trebbia  gefoehten,  in  welcher 
Hauptmann  Divisions  - Commandant  Graf  Fusco  de  Matalony  sich  sehr 
hervorgethan,  dann  bei  Genola. 

1800  standen  zwei  Bataillone  auf  dem  Kriegs-Schauplatze  in  Deutsch- 
land, hievon  eines  unter  Major  Prinz  Philipp  Hessen-Homburg  bei  Engen  und 
Möskirch  gefoehten.  dannVertheidigung  vonUlm, ischliesslich  Schlacht  bei  Hohen- 
linden; das  2.  nahm  an  der  Vertheidigung  von  AVürzburg  und  einigen  kleineren 
Affairen  theil  (Gefecht  bei  Marienberg  u.  s.  w.),  ein  Detachement  unter 
Hauptmann  Mac  Elligot  einige  Schanzen  bei  Würzburg  standhaft  ver- 
theidigt. 

Die  Grenadiere  hei  Engen,  Möskirch,  an  der  Iller. und  bei  Hohenlinden 
gefoehten,  in  letzterer  Affaire  sehr  viel  gelitten. 

1805  mit  vier  Feld-  und  dem  Grenadier-Bataillon  hei  den  Truppen  in 
Tyrol,  wurde  das  Begiment  in  den  verschiedenen  Thälern  und  zur  Vertheidigung 
der  Grenz-Pässe  verwendet,  dann  Rückzug  und  Yereinigung  mit  der  Armee 
des  Erzherzogs  Carl.  Ein  Bataillon  sich  bei  Yertheidigung  der  Flitscher 
Klause  ausgezeichnet. 

1809  im  7.  Corps  (Erzherzog  Ferdinand)  eingetheilt,  machte  das  Regi- 
ment die  Operationen  gegen  AVarscliau  und  in  Polen  überhaupt  mit,  ohne 
Gelegenheit  zur  Auszeichnung  zu  erhalten. 

Die  Grenadiere  (Bataillon  Brzezinsky)  in  der  Haupt-Annee  sich  auf 
dem  Rückzuge  von  Landshut  ausgezeichnet,  dann  hei  Ebelsherg,  Aspern. 
AYagram  und  Znaym  gefoehten. 

1812  standen  das  1.  und  2.  Feld-Bataillon  im  Auxiliar-Corps  Schwarzen- 
berg und  kamen  nur  in  einigen  kleineren  Affairen  in  das  Feuer. 

Die  Grenadiere  (Bataillon  Brzezinsky)  hei  AYizwa  und  am  Trycziner 
Hof  gefoehten. 

1813  stand  das  Regiment  in  der  böhmischen  Armee,  focht  bei  Dresden, 
zeichnete  sich  bei  Kulm,  wo  es  im  heftigsten  Feuer  den  Strichowicer  Berg 
erstürmte  und  hei  der  Einnahme  von  Arbesau  sehr  aus,  ebenso  in  dem 
zweiten  Gefechte  bei  Arbesau.  In  der  Schlacht  hei  Leipzig  betheiligte  es  sich 
an  den  Kämpfen  an  der  Pleisse  (18.  October). 

Die  Grenadiere  hei  Dresden  und  Leipzig  gefoehten. 

1814  in  der  Süd- Armee  eingetheilt,  Treffen  bei  Ma^on,  St.  Georges,  Ein- 
nahme von  Lyon. 

Die  Grenadiere  in  der  Süd-Armee,  an  den  gleichen  Affairen  betheiligt. 

1815  bei  der  Armee  in  Süd-Frankreich,  ohne  Gefecht. 

Das  Reserve-Bataillon  in  Alessandria,  die  Grenadiere  Einzug  in  Paris. 

Nugent,  1836  war  das  Regiment  hei  der  Occupation  des  Freistaates 
Krakau  und  wurde  Regiments-Commandant  Oberst  Malter  für  seine  Yer- 
dienste  hiebei  mit  dem  LO.  decoriert. 

1846  nahmen  emige  Abtheilungen  an  dem  Gefechte  hei  Gdöw  theil  und 
zeichnete  sich  das  Regiment  anlässlich  der  in  Galizien  ausgehro ebenen  Un- 
ruhen durch  seine  Haltung  aus. 

1848  standen  die  beiden  ersten  Bataillone  während  der  Alärz-Revolution 
in  AYien  und  rückten  dann  auf  den  Kriegs-Schauplatz  hi  Italien,  wo  sie  hei 
Sommacampagna  im  Feuer  standen. 


')  Dieses  Bataillon  wurde  später  zu  dem  neu  aufgestellten  Infanterie-Begimente 
Nr.  63  abgegeben. 


— 335  - 


Das  3.  rückte  im  December  im  Corps  Sehlik  aus  Galizien  nach  Ungarn 
uncl  stand  anfänglich  als  Besatzung  in  Bartfeld  und  Eperies,  das  Landwehr- 
Betailion  im  Corps  Simunich,  Gefechte  bei  Kosztolna  - Lieszkö,  dann  vor 
Leopoldstadt,  die  Grenadiere  (Bataillon  von  der  Trenck)  bei  Unterdrückung  des 
Aufstandes  in  Lemberg  mitgewirkt. 

1849  fochten  das  1.  und  2.  Bataillon  mit  besonderer  Auszeichnung  bei 
Novara  und  verblieben  dann  in  der  Llomellina.  Das  3.  Bataillon  bei  dem 
Ueberfalle  auf  Iglo,  in  der  Schlacht  bei  Kapolna,  das  1.  Landwehr-Bataillon 
im  März — April  bei  der  Cernierung  von  Komom.  Im  Sommer  - Feldzuge 
machten  diese  beiden  Bataillone  die  Gefechte  bei  Marczaltö,  die  Vorrückung 
an  die  Theiss,  Gefecht  bei  Magyar-Kanizsa  und  Schlacht  bei  Temesvar  mit. 

Die  gleichfalls  auf  den  Kriegs-Schauplatz  nach  Ungarn  gerückten 
Grenadiere  bei  Schintau,  Pered,  Puszta-Herkäly  gefochten,  bei  Szöreg  und 
Temesvar  nicht  in  das  Feuer  gekommen. 

Für  Auszeichnung  in  diesen  beiden  Feldzügen  erhielten : 

LO.  Pegiments-Commandant  Oberst  Victor  von  Mandel ; die  Hauptleute 
Anton  Wirth  und  Carl  Greschke. 

ERO.  3.  Oberstlieutenant  Julius  von  Kiesewetter;  die  Hauptleute 
Carl  Greschke  und  Carl  Zimmer. 

MVK.  Oberstlieutenant  Kiesewetter;  Major  Johann  nobile  Marini; 
die  Hauptleute  Franz  Adler  von  Adlerschwung,  Constantin  Kuciejewski, 
Ignaz  Schediwy,  Friedrich  Müller,  Richard  Fedrigoni,  Julius  vonSchivitz- 
hoffen  und  Stephan  Milleti.c;  Oberlieutenant  Otto  Breyer;  die  Unter- 
lieutenants Ludwig  Edler  von  Friedrichsberg,  Carl  Kopetzky  und  Edmund 
Erlacher  de  Khay,  endlich  Oberlieutenant  Franz  Hauenschild  (mittlerweile 
als  Hauptmann  zu  Kaiser  Alexander  Nr.  2 transferiert). 

1859  verblieb  das  Regiment  in  Siebenbürgen  und  nahm,  später  in  das 
4.  Corps  eingetheilt,  keinen  Antheil  an  den  kriegerischen  Ereignissen.  Das 
4.  Bataillon  in  Ofen,  später  auch,  sowie  das  5.  in  das  12.  Corps  bestimmt. 

Martini.  1864  bildete  das  Regiment  mit  König  von  Preussen  Nr.  34 
die  sogenannte  „eiserne”  Brigade  Gondrecourt  im  Corps  Gablenz  und  focht 
mit  Auszeichnung,  aber  grossem  Verluste,  in  dem  Gefechte  bei  Ober-Selk  und 
bei  der  Erstürmung  des  Königsberges. 

Für  Auszeichnung  in  diesem  Feldzuge  erhielten : 

LO.  Regiments-Commandant  Oberst  Franz  Freiherr  von  Abele,  dann 
dem  gefallenen  Major  Ludwig  Stampfer  nachträglich  zuerkannt. 

EKO.  3.  Oberstlieutenant  Franz  Oreskovich,  Hauptmann  Carl  Ritter  von 
Catinelli  und  der  vom  4.  Grenz-Regiment  zugetheilte  Unterlieutenant  Elias 
Badovinac  (gefallen,  nachträglich  zuerkannt). 

MVK.  Major  Paul  Drian  court;  Hauptmann  Vincenz  Planner;  Ober- 
lieutenant Ferdinand  Track;  die  Unterlieutenants  Wilhelm  Jeney,  Felix 
Ritter  von  Manasterski,  Franz  Haymefle  und  Joseph  Woller. 

GGVK.  Regiments-Caplan  Johann  Guszkiewicz. 

FJO.  Regiments-Arzt  Dr.  Heinrich  Weisse. 

GVK.  m.  d.  Kr.  Regiments- Arzt  Dr.  Emanuel  Arzt. 

1866  im  1.  Corps  (Clam)  der  Nord-Armee  eingetheilt,  focht  das  Regi- 
ment mit  Auszeichnung,  aber  bedeutenden  Verlusten,  bei  Podol,  Jicin,  in  der 
Schlacht  bei  Königgrätz,  endlich  bei  Roketnitz.  Das  4.  Bataillon  bei  der 
Süd-Armee  (Brigade  Benko,  jedoch  als  Besatzung  in  Verona  verbheben). 

Decoriert  wurden  mit : 

EKO.  3.  Oberstlieutenant  Chevalier  Dickinson  (gefallen,  nachträglich 
zuerkannt). 

MVK.  Regiments-Commmandant  Oberst  Bergou  (gefallen,  nachträglich), 
sowie  dessen  Nachfolger  Oberst  Schmelzer  (für  Auszeichnung  im  General- 
stab); Major  Johann  Kocy  von  Cenisberg;  Hauptmann  Johann  Bissinger; 
Unterlieutenant  Friedrich  Gauff. 


— 336  — 


Tapferkeits-Medaillen. 

Silberne 


Goldene 

Silberne 

Goldene 

I.  Cl. 

n.  ci. 

1790-1801 

6 

32 

1818' 

1 

1805 

— 

— 

1849. 

1 2 

19 

67 

1809 

— 

1859 

— 

— 

— 

1813—1815 

1 

6 

1864 

3 

8 

40 

1 

1866 

— 

15 

22 

Adjustierung. 


1726  — 1753  weisser  Rock,  blaue  Aennel- Aufschläge : 

1757  weisser  Rock,  rothes  Camisol,  Aufschläge  und  Unterfutter  : 

1767  weisser  Rock,  hechtgraue  Egalisierung '),  gelbe  Knöpfe; 

1868  dunkelblauer  Waffenrock,  hechtgraue  Egalisierung,  gelbe  Knöpfe. 


Yon  1799 — 1860  wurde  diese  Farbe  mit  ..lichtliechtgrau”  bezeichnet.  . 


31. 

Ungarisches  Infanterie-Regiment. 

(1867)  Ergänzungs-Bezirks-Commando:  Hermannstadt. 

(1863)  Friedrich  Wilhelm,  Grossherzog  yon  Mecklenburg-Strelitz. 

Errichtung  und  nachgefolgte  Veränderungen.  1741  laut  Beschluss  der 
auf  dem  Landtage  zu  Pressburg  (September — October)  versammelten  Stände 
Ungarns  durch  den  von  der  Königin  mit  Patent  vom  21.  October  hiezu 
ernannten  Obristen  Haller  auf  dem  Sammelplätze  Szegedin  aufgestellt 
(20  Compagnien  in  vier  Bataillonen))). 

1757  je  eine  Compagnie  von  Forgäch  (Nr.  32)  und  Pälffy  (Nr.  39)  zur 
Completierung  des  3.  Bataillons  anhertransferiert. 

Seit  1769  führt  das  Regiment  die  Nummer  31. 

1798  das  4.  Bataillon  zur  Errichtung  des  neuen  3.  ungarischen  Linien- 
infanterie-Regiments (später  Nr.  61)  abgegeben. 

1851  je  zwei  Compagnien  an  die  an  Stelle  der  aufgelösten  Szekler  Grenz- 
Regimenter  Nr.  14  und  15  neu  aufgestellten  Linien-Infanterie-Regimenter  Nr.  5 
und  6 abgegeben. 

1860  ein  Bataillon  zu  dem  neu  gebildeten  Linien-Infanterie-Regiment 
Nr.  64,  endlich 

1883  ein  Bataillon  zu  dem  Infanterie-Regimente  Nr.  82. 

Ergänzung.  Dieses  durch  freie  Werbung  in  den  Comitaten  an  der  Theiss 
(zumeist  aus  dem  Szabolcser)  aufgestellte  Regiment  behielt  diese  Werbe-Plätze 
ziemlich  unverändert  bis  1775  bei.  Seit  diesem  Jahre  ergänzt  sich  das  Regiment 
aus  Siebenbürgen  und  wurde  Hermannstadt  Depot-Station,  später  Sammelplatz 
des  Werb-Bezirkes.  Yon  1853 — 1857  war  Fogaras  Haupt-Werb-Bezirks-Stations); 
von  1857 — 1860  befand  sich  das  Ergänzungs-Bezirks-Commando  in  Hermann- 
stadt, von  1860 — 1867  in  Orlath,  seither  wieder  in  Hermannstadt. 

Grenadier-Division.  1769 — 1775  stand  selbe  mit  den  Divisionen  von 
Nr.  32  und  39  im  2.  ungarischen  Bataillon.  1775  wurde  dieselbe  in  das  sieben- 
bürgische  Bataillon  übersetzt,  wo  sie  mit  den  Divisionen  von  Nr.  51  und  52  im 
Verbände  stand.  (Letztere  1784  in  ein  anderes  Bataillon  übersetzt  und  verbheb 
dieses  auf  dem  Fusse  von  vier  Compagnien.)  In  dem  Feldzuge  1799 — 1801 
bildeten  die  Divisionen  von  Nr.  2 und  60,  in  jenem  von  1809  die  von  Nr.  32  und 
51  mit  der  des  Regiments  ein  Bataillon.  Von  1810—1818  bildeten  die  Divisionen 
von  Nr.  31  und  51  ein  Bataillon  zu  vier  Compagnien,  1818  kam  die  Division 
von  Nr.  60  dazu ; 1830  endlich  kamen  die  Divisionen  von  Nr.  31  und  51  in 


])  1748  auf  den  gleichen  Fuss  mit  den  deutschen  Regimentern  gesetzt. 

2)  Der  östliche  Theil  des  Werb-Bezirkes  übergieng  an  das  Infanterie-Regiment  Nr.  2. 


Geschichte  der  k.  und  k.  Wehrmacht.  I.  Bd. 


— 338  - 


das  siebenbürgische  Bataillon,  in  welchem  sie  mit  Nr.  62  vereint  standen  und 
verblieb  das  Bataillon  bis  zur  Auflösung  (1852)  in  dieser  Formation. 


Friedens-Garnisonen.  1748  Prag,  1751  Königgrätz,  1752  Iglau.  1763 
Tabor,  dann  Casalmaggiore,  1766  Mailand,  1769  Como,  1771  Ziläh,  1779  Kron- 
stadt, 1785  Fogaras,  1786  Hermannstadt,  1790  Bukarest,  1791  Hermannstadt. 
1798  in  Bayern  (am  Lech),  1801  Hermannstadt,  1805  Temesvar,  1808  Hermann- 
stadt, 1812  Tysmienica.  1814  Lemberg,  1816  Hagenau  ( Eisass),  dann  Maynz, 
1817  Hagenau,  1819  Wien,  1816  Hermannstadt,  1830  Czernowitz.  1831  Lemberg. 
1836  Sambor.  1840  Przemysl,  1846  Tarnöw,  dann  Pzeszöw,  1849  Hermannstadt— 
Kronstadt,  1850  Lemberg  (Teschen),  1851  Lemberg,  1853  Czernowitz,  1857 
Kopyczyncze,  1855  Agram,  1857  Mailand,  1859  Mantua,  1860  Villafranca.  1862 
Verona.  1863  Mantua,  1864  Montagnana,  1865  Padua,  1867  Fiume,  1871  Hermann- 
stadt, 1882  Wien,  1887  Hermannstadt. 

Regiments-Knaben-Erziehungshaus.  1783  in  Kronstadt  activiert.  1830 
nach  Hermannstadt  verlegt,  wo  es  bis  1851  verblieb,  in  diesem  Jahre  kam  es 
nach  Orlath. 


Regiments- Inhaber. 


1741 — 1747  unbesetzt1).  (Wurde  nach 
dem  Regiments  - Commandanten 
Obristen  Haller  benannt). 

1747  Haller  von  Hallerstein,  Samuel 
Freiherr,  G-FWM. — FZM. 

1777  Esterhazy  de  Galantha,  Anton 
Graf,  GM.2). 

1780  Oross,  Joseph  F reihen-  von, 
GM.—  FML. 

1792  Beaulieu  - Marconnay,  Johann 
Peter  Freiherr  von,  FML.3). 


1794  Benjovszky  von  Benjov,  Johann. 

_ FML.4). 

181/  Maximilian  Joseph  I.,  König  von 
Bayern. 

1825  Splenyi  von  Mihäldy,  Franz  Frei- 
herr, FML. 

1829  Leiningen- Westerburg,  Augir-1 
Graf,  GM.— FML. 

1849  C u I o z,  Carl  F reiherr  von.  FML. — 
FZM. 

1863  Friedrich  Wilhelm,  Grossherzog 
von  Mecklenburg-Strelitz. 


Zweite  Inhaber. 

Von  1817 — 1822  Benjovszky  von  Benjov,  Johann,  FML.;  von  1823 
bis  1825  Spleny  von  Mihäldy,  Franz  Freiherr,  FML. 

Von  1863 — 1882  Lilia  von  Westegg.  Carl  Ritter,  FML. 


Regimeiits-Commandanten. 


1741  H all  er  von  H a 1 1 er  s t e in, Samuel 
Freiherr,  Obrist5). 

1745  Papp,  Thomas,  Obrist. 

1750  Siskovics,  Joseph  von,  Obrist. 

1753  Wolleski,  Leopold  von,  Obrist. 

1754  Deseö,  Franz,  Obrist. 

1758  Rhedey,  Johann  Graf,  Oberst. 
1760  Kerekes,  Sigmund  von,  Oberst. 
1769  Browne,  Joseph  Georg  Graf, 
Oberst. 

1769  Jekey deBullv,Emerich, Oberst. 

1770  Lübeck,  Carl  von,  Oberst. 

1777  Benjovszky  von  Benj  o v, 

Johann,  Oberst. 

1784  Mersitz,  Joseph,  Oberst. 


1784  Goltz,  Ernst  Graf,  Oberst. 

1786  Csernel  von  Csernelhäza, 
Stephan,  Oberst. 

1788  Poppini,  Johann  von,  Oberst. 
1793  Caballini  von  Ehrenburg. 
Johann,  Oberst. 

1795  G y ul ai vonM ar os-Xemeth und 
Nadaska,  Ignaz  Graf,  Oberst. 
1797  Clauwez  de  Briant,  Carl  Graf 
Oberst. 

1800  F i t z - G ih  b o n,  Johann  von. 
Oberst. 

1806  Splenyi  von  Mihäldy.  Franz 
Freiherr,  Oberst. 

1809  Hirsch,  Anton  Stephan.  Oberst. 


')  Siehe  Anmerkung  bei  Infanterie-Regiment  Nr.  2.  Seite  126. 

*)  Uebernahm  1780  das  Infanterie-Regiment  Batthyanyi  Nr.  34. 

3)  Uebernahm  1794  das  Regiment.  Vierset  Nr.  58. 

4)  Wurde  1817  zweiter  Inhaber. 

5)  Das  Regiment  führte  den  Namen  desselben. 


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1509  Senitzer,  Paul  Maria  Joseph, 
Oberst. 

1814  Vecsey,  Johann  von,  Oberst. 

1827  Haas  von  Marten  y,  Georg, 
Oberst. 

1833  J e t z e r,  August  Freiherr  von, 
Oberst. 

1840  Hegyessy  de  Boros-Jenö, 
Alexander,  Oberst. 

1844  N e u - Leiningen  - Weste  r- 
b ur  g,  Christian  Graf  zu,  Oberst. 

1848  Sztankovics,  Ludwig  Freiherr 
von,  Oberst. 

1850  Plattner,  Franz,  Oberst. 

1857  Dormus  von  Kilianshausen, 
Joseph  Freiherr,  Oberst. 


1860  Schwartz,  Johann,  Oberst. 

1861  Dormus,  Anton,  Oberst. 

1869  Hoffinger,  Rudolph  Ritter  von, 
Oberst. 

1871  Popp  Edler  von  Poppen  heim. 
Wilhelm,  Oberst. 

1874  Uracca,  Joseph  Freiherr  von. 
Oberst. 

1878  Gecz,  Thomas,  Oberst. 

1882  Braun,  Johann,  Oberst. 

1883  Hei lling er,  Moriz  Edler  von, 
Oberst. 

1?85  Pohl,  Otto  Ritter  von,  Oberst. 
1887  Radossevich,  Johann,  Oberst. 
1890  Schlacher,  Joseph,  Oberst. 
1894  Schoedler,  Franz,  Oberst. 


ßeserye-Commautlanteu. 


1869  Kirsch,  Heinrich,  Oberstlieute- 
nant. 

1870  Uracca,  Joseph  Freiherr. von, 
Ob  erstlieutenant  — Oberst. 

1874  Placzek,  Carl,  Oberst. 


1877  Gecz,  Thomas,  Oberstlieutenant- 
Oberst. 

1878  Reichard,  Oskar,  Oberst. 

1880  Strasser,  Carl,  Oberstlieute- 
nant— Oberst. 


Tor  dem  Feinde  gefallene  höhere  Offleiere. 

1758  Regiments-Commandant  Obrist  Franz  Deseö  an  den  in  der  Schlacht 
bei  Breslau  (1757)  erhaltenen  schweren  Verwundungen  in  Kriegsgefangenschaft 
im  April  gestorben. 

1789  Major  Cantor  in  einem  Gefechte  am  Tömöser  Pass  j. 

1799  Major  Gustav  Freiherr  von  Malcamp-B eaulieu  in  der  Schlacht 
bei  Ostrach  tödtlich  verwundet,  am  25.  April  gestorben. 


Feldzüge. 

Haller.  1742  rückten  die  zuerst  completierten  zwei  Bataillone  im  Juni 
auf  den  Cordon  nach  Slavonien  und  wurden  dieselben 

1744  zur  Armee  nach  Bayern  gezogen,  von  wo  das  Regiment  die 
Operationen  in  der  Ober-Pfalz  und  Böhmen  im  Corps  Batthyänyi  mitmachte 
und  kam  nur  ein  Detachement  bei  dem  Elbe-Uebergange  bei  Teltsckitz  in 
das  Feuer. 

1745  stand  das  Regiment  nur  in  dem  Gefechte  bei  Landshut  (Hohen- 
'friedberg  und  Soor  nicht  mitgemacht).  Das  3.  Bataillon  in  Schlesien  an  einigen 

kleineren  Affairen  betheiligt. 

1746  auf  den  Kriegs-Schauplatz  in  den  Niederlanden  abgerückt  (1.  und 
2.  Bataillon),  nahm  ein  combiniertes  Detachement  von  circa  200  Mann  an  der 
Vertheidigung  von  Antwerpen  theil,  das  Regiment  an  dem  Nachhut-Gefechte 
bei  Slins  (an  der  Jaar) ; bei  Rocour  war  es  nicht  in  das  Feuer  gekommen. 
Das  3.  Bataillon  stand  in  Luxemburg. 

1747  waren  alle  drei  Bataillone,  sowie  eine  neu  errichtete  Grenadier- 
Compagnie  in  der  Schlacht  bei  Lawfeld,  jedoch  wenig  engagiert. 

1748  das  Leib-Bataillon  Vertheidigung  von  Maastricht. 

1756  auf  den  Kriegs-Schauplatz  nach  Böhmen  gerückt,  focht  das  Regiment 
(1.  und  2.  Bataillon  und  Grenadiere) 

1757  in  dem  Treffen  bei  Reichenberg,  dann  mit  Auszeichnung  bei  Kolin. 
wo  es  mit  dem  Säbel  in  der  Faust  die  Preussen  wiederholt  zurückschlug,  aber 
grosse  Verluste  erlitt.  Obristwachtmeister  Sigmund  von  Kerekes  erwarb 
sich  den  MTO.  Das  nur  noch  ein  Bataillon  formierende  Regiment  sodann  bei 
der  Erstürmung  von  Gabel  sich  hervorgethan,  das  Treffen  auf  dem  Moys-Berge, 

22* 


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sowie  die  Schlachten  bei  Breslau  und  Leuthen  mitgemacht.  An  den  beiden 
letzteren  nahm  auch  das  auf  den  Kriegsfuss  gesetzte  Garnisons-Bataillon, 
welches  sich  früher  bei  der  Einnahme  von  Schweidnitz  ausgezeichnet  hatte, 
theil;  der  Commandant  desselben,  Obristlieutenant  von  Rhedey,  erhielt  für  sein 
Verhalten  bei  Schweidnitz  und  Breslau  in  der  Promotion  1760  den  MTO. 

Regiments-Commandant  Obrist  Deseö  bei  Breslau  belobt,  schwer  ver- 
wundet, gestorben. 

1758  gerieth  eine  Compagnie  des  anfänglich  wieder  nur  in  ein  Bataillon 
formierten  Regiments  durch  den  Fall  von  Schweidnitz  in  Kriegsgefangenschaft : 
später  nahm  das  Regiment  im  Corps  London  an  dem  Ueberfalle  bei  Domstadtl 
theil,  dem  Gefechte  bei  Opocno,  der  Allarmierung  des  feindlichen  Lagers  bei 
Skalitz,  den  Gefechten  bei  Arnsdorf,  Bischofswerda,  endlich  der  Schlacht  bei 
Hochkirch  und  dem  Nachhut- Gefechte  bei  Lauban. 

1759  ein  Bataillon  und  die  Grenadiere  bei  der  Unternehmung  auf  Greifen- 
berg (nicht  in  das  Feuer  gekommen),  das  Regiment  bei  Maxen. 

1760  im  Corps  Lacy  in  Sachsen,  Zug  nach  Berlin,  dann  Schlacht  bei  Torgau. 

1761  in  Sachsen,  ohne  Gefecht. 

1762  ein  Bataillon  und  eine  Grenadier-Compagnie  bei  der  Einnahme  von 
Pegau,  das  Regiment  in  dem  Gefechte  bei  Reichenbach  (Peilau);  ein  Detachement 
die  glänzende  Vertheidigung  von  Schweidnitz  mitgemacht. 

Anton  Esterhazy.  1778/79 Regiment,  wie  Grenadiere  ('Bataillon  Stuben- 
berg) bei  der  Armee  in  Böhmen,  ohne  Gefecht. 

Oross.  1784  wirkte  das  Regiment  bei  der  Unterdrückung  des  Bauern- 
Aufstandes  unter  Horja  mit,  Gefechte  bei  Offen-Bänya  u.  a.  kleinere  Affaireu. 

1788  gehörte  das  Regiment  mit  seinen  drei  Bataillonen  zum  Corps  Fabris 
in  Siebenbürgen  und  zeichneten  sich  Abtheilungen  desselben  wiederholt  bei  Ver- 
theidigung der  Grenz-Pässe  aus  (Rothenthurm-.  Törzburger.  Tömöser  Pass  u.  A. 

Die  Grenadiere  (Bataillon  Piiclder)  in  der  Haupt-Armee,  Rückzug  von 
Karansebes. 

1789  fanden  erneuerte  Kämpfe  an  den  erwähnten  Grenz-Pässen  statt,  so 
bei  Kineni  und  am  Lotru,  wo  die  Compagnien  der  Hauptleute  Kiss  und 
de  Richard  sich  hervorthaten ; Vertheidigung  der  Schanzen  am  Predeal 
(Tömöser  Pass)  durch  das  Oberst-Bataillon  unter  Major  Andreas  von  Leyritz  : 
derselbe  wurde  wegen  seiner  bewiesenen  Tapferkeit  aussertourlich  befördert, 
alle  Officiere  des  Bataillons  erhielten  eine  Gratis-Gage.  In  dem  Gefechte  bei 
Csepar  (Tschapari)  am  Argis  zeichnete  sich  das  Leib-Bataillon  unter  Hauptmann 
Martin  Titz1)  aus,  dasselbe  nahm  dann  an  der  Unternehmung  gegen  Rimnik 
theil.  Die  Grenadiere  vor  Belgrad. 

Ausser  den  bereits  genannten  wurden  noch  die  Unterlieutenants  IV aldau 
und  Deak  in  Anerkennung  ihrer  hervorragenden  Leistungen  zu  Oberlieutenants 
befördert,  zehn  Officiere  belobt. 

Beaulieu.  1792  waren  die  Grenadiere  (Bataillon  Pückler)  auf  dem 
Kriegs-Schauplatze  in  den  Niederlanden,  bei  dem  Angriffe  auf  Lille  und  in  der 
Schlacht  bei  Jemappes. 

1793  dieselben  in  der  Schlacht  bei  Neerwdnden.  Das  auf  den  Kriegs- 
schauplatz nachgerückte  Leib-Bataillon  unter  Oberst  Poppini  in  dem  Gefechte 
bei  Conde  (Etreux),  der  Schlacht  bei  Famai-s  (auch  Grenadiere),  dann  bei  der 
Belagerung  von  Valenciennes  sich  ausgezeichnet.  Oberlieutenant  Andreas 
Tartler  und  Unterlieutenant  Christian  Kolb  wurden  aussertourlich  in  die 
nächst  höheren  Chargen  befördert. 

Das  Bataillon  kämpfte  ferner  im  Mormaler  Wald  (vor  le  Quesnoy>  und 
bei  Wattignies,  endlich  bei  dem  Ueberfalle  auf  Marchiennes.  Die  Grenadiere 
vor  Maubeuge,  Schlacht  bei  Wattignies. 

Hauptmann  Baron  Malcamp,  Adjutant  des  Regiments-Inhabers  FML. 
Beaulieu,  sich  bei  Courtray  sehr  ausgezeichnet. 

1794  nahmen  das  Leib-Bataillon,  nunmehr  unter  Oberst  Cab  allin  i.  sowie 
die  Grenadiere  an  den  Kämpfen  vor  Landrecies  (le  Cäteau  [29.  März],  Catillon, 


’)  Derselbe  wurde  später  mit  dem  Prädicate  ..von  Csepar”  geadelt. 


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Vaux-Priches,  Nouvion,  Schlacht  bei  le  Cäteau  [26.  April],  Priches  [29.  April]) 
ehrenvollen  Antheil. 

Das  Leib-Bataillon  später  bei  Rouvroy  mit  Auszeichnung  gefochten, 
dann  bei  Erquelinnes,  Charleroi  (3.  und  16.  Juni),  endlich  Rückzugs- Gefecht 
zwischen  Lüttich  und  Aachen  (Sprimont).  Die  Grenadiere  ausser  den 
erwähnten  Actionen  noch  bei  Touxnav  und  Fleurus  gefochten.  Eine  Depöt- 
Abtheilung  Yertheidigung  von  le  Quesnoy.  Das  Oberst- (2.) Bataillon  stand 
in  Galizien. 

Regiments-Inhaber  FML.  Beaulieu  erwarb  sich  in  diesem  Feldzuge 
das  Grosskreuz  des  MTO. 

Benjovszky.  1795  die  Grenadiere  bei  dem  Stimme  auf  das  feindliche 
Lager  vor  Mannheim  und  bei  der  Einschliessung  dieser  Festung,  an  welcher 
auch  das  Leib-Bataillon  theilnahm ; dieses  später  in  dem  Treffen  bei  Kaisers- 
lautern (St.  Martin),  beide  in  dem  Gefechte  bei  Gross-Fischlingen,  wo  sie  sich 
die  Allerhöchste  Zufriedenheit  erwarben. 

1796  war  das  Leib-Bataillon  als  Besatzung  in  Philippsburg  verblieben, 
das  aus  Galizien  zur  Armee  gezogene  Oberst-Bataillon  focht  unter  seinem 
Interims-Commandanten  Hauptmann  Vallovich  mit  Bravour  bei  Teining,  kam 
bei  Amberg  nicht  in  das  Feuer,  war  ferner  in  dem  Gefechte  bei  Geissenfeid, 
dem  Ueberfalle  auf  Eichstädt  (zwei  Compagnien),  dem  Gefechte  bei  Rottweil. 
Das  Bataillon  zeichnete  sich  endlich  noch  bei  Emmendingen,  Langen-Denzlingen 
und  Sckliengen  aus  und  kam  schliesslich  zu  der  Belagerung  von  Kehl,  an 
welcher  auch  das  Leib-Bataillon  und  die  Grenadiere  theilnalimen.  Diese  letzteren 
hatten  bei  Malsch,  Neresheim,  dann  mit  Auszeichnung  bei  Würzburg  und 
Giessen  gefochten. 

1797  Erstürmung  der  Vorwerke  von  Kehl. 

Vier  Compagnien  des  Oberst-Bataillons  in  dem  Gefechte  bei  Diersbeim — 
Honau,  theilweise  versprengt,  grosse  Verluste  erlitten. 

Die  Grenadiere  zur  Armee  nacliltalien,  Gefechte  bei Klagenfurt— Neumarkt, 

1799  auf  dem  Kriegs-Scbauplatze  in  Deutschland,  focht  das  Regiment 
(1.  und  2.  Bataillon)  mit  Auszeichnung  bei  Ostrach  und  Liptingen ; bei 
Stockach  war  es  das  Einzige  der  Colonne  Merveldt,  welches  seine  feste 
Haltung  bewahrte,  jedoch  gerieth  ein  grosser  Theil  des  1.  Bataillons,  von 
Uebermacht  umzingelt,  in  Gefangenschaft ; das  Regiment  verbheb  sodann  bei 
den  zur  Deckung  des  Schwarzwaldes  bestimmten  Truppen. 

Regiments -Commandant  Oberst  Graf  Clauwez  und  Major  Csukas 
erschienen  als  belobt.  (Bei  Ostrach  Major  Malcamp  sich  ausgezeichnet.) 

Die  Grenadiere  (Bataillon  Lippe)  bei  Stockach  und  Zürich  gefochten, 
dann  bei  der  Erstürmung  von  Neckarau. 

1800  focht  das  Regiment,  bei  welchem  nunmehr  auch  das  3.  Bataillon 
eingerückt  war,  bei  Albbruck  (drei  Compagnien  unter  Hauptmann  Seethal), 
Engen,  wo  Major  Papp  mit  dem  Leib-Bataillon  mit  Standhaftigkeit  den  Rückzug 
deckte  (erhielt  den  MTO.) ; ferner  Schlachten  bei  Möskirch  und  Biberach, 
Gefechte  vor  Ulm;  Hauptmann  Vecsey  sich  mit  dem  2.  Bataillon  in  dem 
Recognoscierungs-Gefechte  bei  Dischingen  ausgezeichnet ; endlich  Treffen  an 
der  Eier.  Nach  dem  Waffenstillstände  Gefecht  bei  Haag,  endlich  Schlacht  bei 
Hohenlinden,  wo  es  in  die  allgemeine  Katastrophe  verwickelt  wurde. 

Die  Grenadiere  bei  Engen  sich  ausgezeichnet,  bei  Möskirch,  an  der 
Iller,  bei  Hohenlinden  und  Salzburg  gefochten  (hier  auch  Reste  des  Regiments). 

1S05  stand  das  Regiment  in  Süd-Tyrol,  in  der  Stellung  am  Monte  Baldo 
und  kam  auch  bei  dem  weiteren  Rückzuge  nicht  in  das  Feuer. 

1809  mit  drei  Bataillonen  im  6.  Corps  (Hiller)  eingetheilt,  focht  das 
Regiment  bei  Abensberg  (Rohr),  Landshut  und  mit  besonderer  Auszeichnung 
bei  Ebelsberg1).  Bei  Aspern  gab  das  Regiment  erneuerte  Proben  seiner 
Tapferkeit,  insbesondere  am  22.  Mai  durch  Wieder-Eroberung  des  Kirchhofes 
von  Aspern2).  Regiments-Commandant  Oberst  Baron  Spien yi  wurde  in 

J)  Bei  Neumarkt  war  es  nicht  im  Feuer  gestanden. 

2)  Oberlieutenant  Ehrenstein  des  Generalstabs,  welcher  diesen  Sturm  eingeleitet, 
erhielt  clen  MTO. 


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Anerkennung  der  vorzüglichen  Haltung  des  Regiments  aussertourlick  zum  GM.. 
Grenadier-Hauptmann  Köck  zum  Major  befördert.  Das  Regiment,  nunmehr 
in  zwei  Bataillone  formiert,  focht  ferner  noch  bei  Wagram.  Korneuburg  und 
Hollabrunn;  Regiments-Commandant  Oberst  Senitzer  erhielt  für  die  Wieder- 
Eroberung  und  standhafte  Verth eidigung  dieses  Ortes  den  MTO. 

Die  Grenadiere  (Bataillon  Scharlach)  sich  bei  Landshut.  Ebelsberg  und 
Aspern  (Esslingen,  22.  Mai)  ausgezeichnet,  bei  Wagram  und  Znaym  gefochten. 

1813  aus  Gahzien  zur  Donau-Armee  eingetheilt,  kam  das  Regiment 
(1.,  2.  und  3.  Bataillon)  später  zu  jener  in  Inner-Oesterreich  und  focht  bei 
S.  Martino-Montorio,  wo  insbesondere  das  3.  Bataillon,  Oberstlieutenant 
von  Vecsey,  Gelegenheit  fand,  sich  hervorzuthun.  Später  in  die  Polesine 
verlegt,  kämpfte  das  Regiment  bei  Rovigo —Lenclinara , wo  zwei  Com- 
pagnien in  Gefangenschaft  geriethen ; ebenso  gerieth  durch  den  Ueberfall  bei 
Cavazana  (Boara)  eine  Division  in  Gefangenschaft1);  in  dem  Gefechte  bei 
Boara  (8.  December)  erwarben  sich  Regiments-Commandant  Oberst  Senitzer. 
sowie  sechs  Ofüciere  (zumeist  des  2.  Bataillons)  die  Allerhöchste  Anerkennung 2 1. 

Die  Grenadiere  (Bataillon  Purcell)  bei  der  Armee  in  Inner-Oesterreich, 
nicht  in  das  Feuer  gekommen. 

1814  das  Regiment  bei  Parma,  Masone,  Reggio  (Hauptmann  Michael 
Graf  Wallis  sich  hervorgethan) , Fiorenzuola  am  Nure  gefochten.  Die 
Grenadiere  Schlacht  am  Mincio. 

1815  Regiment  und  Grenadiere  im  Reserve-Corps,  das  4.  Bataillon  unter 
Hauptmann  Fröhlich  bei  der  Blockade  von  Beifort  sich  ausgezeichnet. 

Die  Grenadiere  den  Einzug  in  Paris  mitgemacht. 

Leiningen.  1846  anlässlich  des  Aufstandes  in  Gahzien.  wirkte  das 
Regiment  bei  Wiederherstellung  der  Ruhe  im  Tarnöwer  und  Rzeszöwer 
Kreise  mit. 

1848  war  das  1.  Bataillon  an  der  galizisch-ungarischen  Grenze  postiert, 
der  Regiments-Stab  und  das  2.  Bataillon  bewirkten  unter  Oberst  Graf 
Leiningen  ihren  Marsch  nach  Temesvär  mitten  durch  bereits  ins  u'gierte 
Gegenden  und  Orte  und  widerstand  die  Mannschaft  in  strengem  Pflichtgerühl 
allen  Verlockungen. 

Diese  Abtheilungen  trugen  im  Vereine  mit  dem  Regimente  Sivkovich 
Nr.  41,  einem  Bataillon  Rukavina  Nr.  61  und  dank  der  Energie  der  höheren 
Commandanten,  wesen tlich  dazu  bei,  dass  diese  Festung  dem  Kaiser  erhalten 
blieb3);  ein  Detachement  betheiligte  sich  an  dem  Gefechte  bei  Lippa  Mann- 
schaft der  Regiments-Musik  zur  Geschütz-Bedienung  verwendet),  das  Bataillon 
bei  dem  ersten  Entsätze  (Verproviantierung)  von  Arad. 

Von  dem  in  Siebenbürgen  stationierten  3.  Bataillon  kämpften  je  zwei 
Compagnien  bei  Cintos  und  Radnötk;  die  Grenadiere  ((Bataillon  Uracca) 4 ) 
bei  Maros-Vasarhely. 

1849  das  2.  Bataillon  bei  dem  zweiten  Entsätze  von  Arad  und  nahm 
dann  an  der  rühmlichen  Vertheidigung  von  Temesvär  hervorragenden  Antheil 
(in  der  letzten  Zeit  auch  die  aus  Siebenbürgen  gekommene  Reserve-Division  . 
Ein  Detachement  desselben  (combinierte  Compagnie).  I ertheidigung  von  Arad. 
Vom  3.  Bataillon  fochten  Ab theilun gpn  bei  Szökefalva,  Hermannstadt  hier 
auch  die  Reserve-Division),  Salzbiug,  Mediasch,  Schässburg;  am  Rückzüge  in 


n)  Der  Bataülons-Commandant,  Major  Vincenz  Jellacic  de  Buzim.  welcher  eben- 
falls in  G-efangenscliaft  gerieth,  wurde  wegen  dieser  Aifaire  in  gerichtliche  I ntersuchung 
gezogen,  jedoch  stellte  diese  fest,  dass  sowohl  derselbe,  als  die  gesammte  Mannschatr.  nach 
beharrlichem  Widerstande,  nur  einem  vielfach  überlegenen  Feinde  erlegen  seien. 

2)  Der  Brigadier  des  Regiments,  GM.  Graf  Star  he  mb  erg.  erhielt  den  A Tu. 

*)  Als  Ludwig  Kossuth  am  8.  Oetober  jenes  Manifest  erlassen  hatte,  in  welchem 
alle  Festungs-Commandanten  den  Befehl  erhielten,  sich  der  nationalen  Sache  anzuscliliessen. 
die  Tricolore  aufzustecken  u.  s.  w..  gab  die  gesaramte  Garnison  von  Temesvär  die  Li- 
klärung  ab  (welcher  sich  auch  das  eben  eingerückte  2.  L lilanen-Regiment  anscluoi^  . das;, 
sie  „dieses  wichtige  Bollwerk  dem  Monarchen  und  der  Dynastie  nie  An- 
wendung aller  uns  zu  Gebote  stehenden  Mittel,  nii t Blut  und  Leben  Ms  aut 

den  letzten  Mann  zu  erhalten  beschlo  ssen  haben  . . 

4)  Ueber  die  pflichttreue  Haltung  dieses  Bataillons  siehe  den  II.  Band.  Abschnitt  : 
„Grenadiere.” 


die  Walachei  bei  Ober-Tömös,  dann  bei  der  Vertheidigung  von  Ungarisch- 
Weisskircben,  endlich  bei  der  erneuerten  Vorrückung  bei  Bzepsi-Szt.-György 
und  Bükszäd;  zwei  Compagnien  in  Carlsburg  zurückgeblieben,  an  der  Ver- 
theidigung dieser  Festung  ehrenvollen  Antheil  genommen. 

Die  Grenadiere  bei  Szökefalva,  Hermannstadt,  Stolzenburg,  Salzburg, 
Zeiden,  Szepsi-Szt.-G-yörgy  und  Bükszad. 

Das  1.  Bataillon  zur  Sicherung  von  Galizien  dort  verblieben1). 

Für  hervorragende  Leistungen  in  diesen  beiden  Feldzügen  erhielten: 

MTO.  Begiments-Commandant  Oberst  Ludwig  von  Sztankovics. 

LO.-C.  Begiments-Commanclant  Oberst  Graf  Leiningen. 

EK0.2.  Oberst  von  Sztankovics. 

LO.  Oberstlieutenant,  Commandant  des  Grenadier-Bataillons,  Joseph 
Freiherr  von  Uracca2);  Hauptmann  Hermann  Seymann. 

EIiO.3.  Major  Carl  Biebel  von  Fester  treu;  Hauptmann  CarlMelzer 
von  Ortenburg;  die  Oberlieutenants  Adolph  Henicke,  Joseph  Freiherr  von 
Uracca  (junior),  Gustav  Amon  und  Ferdinand  Hössler. 

MVK.  Die  Hauptleute  Peter  von  Tapavitza,  Joseph  von  Deszputh, 
Albert  Fellner  von  Feldegg,  Peter  Arzt,  Carl  Lauber,  Johann  Gyurich; 
die  Oberlieutenants  Georg  Gangl3),  Wilhelm  Cziek,  Carl  von  Bardotz; 
Unterlieutenant  Carl  Freiherr  von  Beichlin-Meldegg. 

Begiments-Arzt  Dr.  Matzner  erhielt  ebenfalls  den  EKO.  3. 

Culoz.  1859  im  5.  Corps  (Stadion)  eingetheilt,  focht  das  Begiment  bei 
Montebello,  mit  gewohnter  Bravour  bei  Magenta  (Erstürmung  von  Casa  Limido), 
endlich  bei  Solferino,  wo  insbesondere  das  Grenadier-Bataillon  sich  hervor- 
that,  aber  grosse  Verluste  erlitt.  Das  4.  Bataillon  Besatzung  in  Mantua. 

Decoriert  wurden  mit: 

MTO.  Begiments-Commandant  Oberst  Joseph  Dormus  (für  Magenta). 

EKO. 3.  Oberst  Joseph  Dormus;  die  Majore  Alexander  Humner,  Daniel 
von  Vass  und  Georg  Syrbü;  Hauptmann  Georg  Gangl;  die  Unterlieutenants 
Joseph  Karpinsky  und  Joseph  Fangor. 

MVK.  Oberstlieutenant  Ferdinand  Arthofer;  Major  Daniel  von  Vass; 
die  Hauptleute  Syrbü,  Gustav  Amon,  Carl  Doleisch,  Carl  von  Czetz, 
Nikolaus  Csauf,  Joseph  Bitter  von  Pawlikowski,  Joseph  Baron  Uracca, 
Adolph  Pecchio  Bitter  von  Weitenfeld  und  Marcus  von  Susani;  die  Ober- 
lieutenants Johann  Zorics,  Wilhelm  Goldschmidt,  Joseph  Conradt,  Carl 
Csazy,  Victor  Stöhr,  Ludwig  Schilling,  Joseph  Klimke,  Edgar  von 
Kohl;  die  Unterlieutenants  Heinrich  Postei,  Joseph  Dietrich,  Ferdinand 
Palkovits  (gefallen). 

GGVK.  pro  pii  meritis  Begiments-Caplan  Johann  Szupkay  (römisch- 
katholisch);  ßegiments-Caplan  Sabbas  Poppovits  (griechisch-nicht-uniert). 

FJO.  Begiments-Arzt  Dr.  Joseph  Drick. 

Mecklenburg-Str  elitz.  18^56  abermals  auf  dem  Kriegs-Schauplatze  in 
Italien  (7.  Corps),  focht  das  Begiment  mit  Auszeichnung  in  der  Schlacht 
bei  Custozza  (Erstürmung  des  Monte  Belvedere). 

Das  4.  Bataillon  Besatzung  in  Verona. 


!)  Um  einen,  weiteren  Beweis  von  der  guten  Gesinnung  und  Pflichttreue  der  Mann- 
schaft zu  gehen,  mag  hier  auch  die  Thatsache  erwähnt  werden,  dass  ein  meineidiger 
L nterlieutenant  des  1.  Bataillons,  im  Einverständnisse  mit  einem  Cadeten.  den  Versuch 
machte,  in  momentaner  Abwesenheit  des  Compagnie-Commandanten,  eine  ganze  Compagnie 
in  die  Arme  der  Reh  eilen  zu  führen;  an  der  Grenze  angelangt,  weigerte  sich  die  Mann- 
schaft, von  dem  ältesten  Unterofficier  aufgefordert,  ohne  schriftlichen  Befehl  des  Compagnie- 
Commandanten  weiterzumarschieren.  Die  beiden  Verführer  ergriffen,  als  alle  Versuche, 
die  Mannschaft  zum  Uebertritte  zu  bewegen,  erfolglos  blieben,  allein  die  Flucht  und  der 
erwähnte  Unterofficier  führte  die  Compagnie,  deren  Commandant  mittlerweile  nachgefahren 
kam,  zurück. 

2 ' Vor  Herablangung  der  die  Decorierung  aussprechenden  Verordnung,  im  Lager  zu 
Ozernetz  gestorben,  ebenso  erlebte  auch  Hauptmann  Johann  Ratkovich  die  ihm  in  An- 
erkennung^ seiner  Leistungen  zugedachte  aussertourliche  Beförderung  zum  Major  nicht  mehr. 

3)  Für  die  mit  Umsicht  und  Aufopferung  durchgeführte  Abtransportierung  des  Er- 
ziehungshauses von  Hermannstadt  nach  Brod. 


344  - 


Decoriert  wurden  mit: 

LO.  ßegiments-Commandant  Oberst  Anton  Dormus  und  Major  Joseph 
Freiherr  von  Uracca. 

EK0.3.  Major  Franz  Ritter  von  Mor. 

MVK.  Die  Hauptleute  Alexander  Mayer,  Carl  von  Söos,  Carl  Strasser 
und  Rudolph  Brunner;  Oberlieutenant  Ludwig  Palliardi;  Unterlieutenant 
August  Ritter  von  Ruff. 

GVK.m.d.Kr.  Regiments-Arzt  Dr.  Ignaz  Tischler. 

Tapferkeits  ■ Medaillen. 

Silberne 


Goldene 

Silberne 

Goldene 

I.  CI. 

II.  Cl. 

1789—1790 

— 

— 

1848  | 

23 

49 

1792—1801 

5 

61 

1849  / 

0 

1803 

— 

— 

1859 

6 

43 

171 

1809 

3 

12 

1866 

— 

9 

130 

1813-1815 

— 

11 

Adjustierung. 

1741  national;  dunkelblauer  Pelz,  blaue  ungarische  Beinkleider; 

1757  weisser  Rock,  blaue  Aufschläge,  Camisol  und  Unterfutter; 

1767  weisser  Rock,  kaisergelbe  Egalisierung,  Armlitzen,  kaisergelbe 
Beinkleider1),  weisse  Knöpfe; 

1868  dunkelblauer  Waffenrock,  kaisergelbe  Egalisierung,  Armlitzen, 
weisse  Knöpfe. 


Von  1783  an  dunkelblaue,  seit  1798  lichtblaue  Beinkleider. 


Ungarisches  Infanterie-Regiment. 

(1781)  Ergänzungs  - Bezirks  - Commanclo  : Budapest. 

(1888)  Kaiserin  und  Königin  Maria  Theresia. 

(t  zu  Wien  den  29.  November  1780.) 

(Das  Regiment  bat  diesen  Namen  auf  immerwährende  Zeiten  zu  führen.) 

Errichtung  und  nachgefolgte  Veränderungen.  1741  laut  Beschluss  der 
auf  dem  Landtage  zu  Pressburg  (September—  October)  versammelten  Stände 
Ungarns  durch  den  mit  Patent  vom  21.  October  von  der  Königin  ernannten 
Obristen  Forgäch  auf  dem  Sammelplätze  Pressburg  aufgestellt  (20  Compagnien 
in  vier  Bataillonen).  1757  eine  Compagnie  zu  Haller  (Nr.  31)  transferiert. 

Seit  1769  führt  das  -Regiment  die  Nummer  32. 

1798  das  4.  Bataillon  zur  Errichtung  des  ersten  neuen  ungarischen 
Linien-Infanterie-Regiments  (später  Nr.  48)  abgegeben. 

1849  das  3.  Bataillon  und  die  Grenadier-Division  in  Folge  der  Ereignisse 
in  Ungarn  reorganisiert. 

1860  ein  Bataillon  zum  Linien-Infanterie-Regimente  Kronprinz  Nr.  19 
transferiert;  1883  ein  Bataillon  zu  dem  neu  aufgestellten  Infanterie-Regimente 
Nr.  86  abgegeben. 

Ergänzung.  Dieses  durch  freie  Werbung  vorwiegend  im  Pressburger, 
Neutraer  und  den  angrenzenden  Comitaten  aufgestellte  Regiment  erhielt 
später  Werbe-Plätze  in  Ober-Ungarn,  Kaschau  u.  s.  w. 

Seit  1781  ist  demselben  die  Stadt  Pest  und  Tbeile  dieses,  sowie  der 
angrenzenden  Comitate  (Jazygien  und  Kumanien)  als  Werb-Bezirk  zngewiesen 
und  auch  seither  Pest  (Budapest)1)  Sammelplatz  des  Werb-Bezirks,  beziehungs- 
weise Ergänzungs-Bezirks-Station. 


Grenadier-Division.  1769 — 1779  stand  dieselbe  mit  jener  von  Nr.  31 
und  39  (53)  im  Verbände  und  kam  1779  in  das  aus  den  Divisionen  von 
Nr.  2 und  34  bestehende  Bataillon.  Im  Feldzuge  1799 — 1801  stand  dieselbe 
mit  jener  von  Nr.  53  und  48,  in  jenem  von  1809  mit  der  von  Nr.  31  und  51 
in  einem  Bataillon.  Von  1810 — 1818  bildete  sie  mit  der  von  Nr.  39  ein 
Bataillon  ä vier  Compagnien,  nach  Dissolvierung  desselben  trat  sie  in  den 
Verband  mit  den  Divisionen  von  Nr.  2 und  33,  welch’  letztere  1832  durch 
jene  von  Nr.  39  ersetzt  wurde. 


’)  Bis  1809  1 atte  das  Infanterie-Regiment.  Nr.  33  seinen  Werb-Bezirk  in  Ofen;  da- 
gegen befand  sich  das  Werb-(Ergänzungs-)Bezirks-Commando  des  Regiments  von  1854 — 1875 
in  Ofen. 


- 346  — 


Friedens-Garnisonen.  1741  Pressburg,  1748  in  der  Lombardie.  1749 
Görz—  Gradisca,  1750  in  der  Lombardie,  1763  Como,  1766  C'remona.  1769 
Casalmaggiore,  1771  Fünfkirchen,  1772  Stuhlweissenbirrg.  dann  Leutschau. 
1775  Gran  und  Pest,  1780  Olmütz,  1781  Pest,  1787  Wien,  1790  Brody.  1791 
Pest,  1798  Vicenza,  1800  Mantua,  1801  Pest,  1806  Pest,  j.807  Kascliau.  1808 
Peterwardein,  dann  Komorn  (Festungsbau),  endlich  Hamburg,  1814)  Pest, 
1814  Alessandria,  i815  Pest — Ofen,  1821  Verona,  1822  Padua.  1829  Venedig. 
1830  Pavia,  1831  Parma,  1832  Bologna,  1833  Mantua,  1834  Modena.  1835  Villa- 
franca, 1837  Mantua,  1838  Mailand,  dann  Verona,  1839  Vicenza,  1842  Verona 
1843  Mantua.  1844  Verona,  1846  Mantua,  1848  Modena,  1849  Mailand.  1851  Capo 
d’Istria,  1853  Triest,  1854  Udine,  1855  Mailand,  1859—1860  Neustadt!  C'illi. 
dann  Görz,  1862  Cormons,  wieder  Görz,  1863  Triest,  1867  Wien.  1872  Cattaro, 
1S74  Zara,  1879  Wien,  1881  Budapest,  1893  Plevje,  1896  Budapest. 

Regiments-Knaben-Erziehungshaus.  1782  in  Pest  activiert,  später  nach 
Waitzen  verlegt,  wo  dasselbe  bis  zur  Auflösuug  (1852 1 verblieb. 


Regiments-Inhaber. 


1741 — 1744  unbesetzt.  (Wurde  nach  dem 
Commandanten  Ohristen  For- 
gach  benannt'). 

1744  Forgäch  de  Ghyimes,  Ignaz 
Graf,  GFWM.-FZM. 

1773  Gyulai,  Samuel  Graf,  GM.— FML. 
1802  Esterhazy  de  Galantha,  Nikolaus 
Fürst,  GM.-FZM. 


1834 — 1875  Franz  Ferdinand  d'Este, 

Erzherzog,  Herzog  von  Modena 
(Franz  V.),  Oberst — FML. 

Seit  1875  Inhaber-Stelle  unbesetzt. 

Das  Regiment  bat  seit  1888  den  Namen 
.Kaiserin  und  Königin  Maria  Theresia" 
zu  führen. 


Zweite  Inhaber. 

Von  1834 — 1835  Jarossy,  Matthias  von,  GM.;  von  1835 — 1S47  Csorich 
von  Monte  Creto,  Franz  Freiherr,  FML.:  von  1847 — 1850  Weigelsperg. 
Franz  Freiherr  von,  FML.;  von  1851) — 1863  Kempen  von  Fichtenstamm. 
Johann  Freiherr,  FML. — FZM.:  von  1863 — 1876  Pokorny  von  Fürstenschild. 
Alois  Freiherr,  FML.— FZM. 

Resinients-Commandanten. 


1741  Forgäch  de  Gyimes,  Ignaz 
Graf,  Obiist2). 

1744  Mednyänsky  von  Medyer, 
Johann  Freiherr,  Obrist. 

1753  Casteiberg,  Johann,  Obrist. 

1754  Deseö,  Franz,  Obrist. 

1754  Altkirchen,  Friedrich  Freiherr 
von,  Obristlieutenant,  1757  Obrist. 

1768  Grisoni,  Anton  Graf,  Oberst. 

1776  Draskovich  von  Trakostvän, 
Johann  Graf,  Oberst. 

1778  Ob  eil,  Benjamin  Gottheb,  Oberst. 

17n7  Kotzy,  Orestes  von,  Oberst. 

1790  Kenipf  von  Mannsb erg,  Joseph 
Freiherr,  Oberst. 

1794  Dietrich,  Franz  Freiherr  von, 
Oberst. 

1797  Posztrehowsky  von  Millen- 
burg, Franz,  Oberst. 

1800  Neustädter,  Johann  von.  Oberst. 


1803  Weissenwolf,  Nikolaus  Graf. 
Oberst. 

1805  Bubna  vonWahrlich,  Carl  Frei- 
herr, Oberst. 

1806  Eckhardt,  Ludwig  Freiherr  von. 
Oberst. 

1809  Hirsch,  Anton  von,  Oberst. 
1813  Papp  de  Vizakna, Franz, Oberst. 
1S25  August  von  Auenfels, Stephan. 
Oberst. 

1831  d’Aspre,  Constantin  Freiherr. 
Oberst. 

1832  Martini.  Anton  Bitter  von. 
Oberst. 

1S35  Sisak,  Ernst  von,  Oberst. 

1843  Castelliz,  Johann  von.  Oberst. 
1849  Torri,  Emanuel  von.  Oberst. 
1S51  Torri,  Thomas  von.  Oberst. 
1859  Alt-Leiningen -Westerburg. 
Victor  Graf,  Oberst. 


J)  Siehe  auch  Anmerkung  hei  Infanterie-Regiment  Nr.  ‘2.  Seite  12(3. 

2)  Das  Regiment  führte  gleichzeitig  dessen  Namen. 


347  — 


1866  Kopal,  Joseph,  Oberst. 

1872  Cruss,  Maximilian  von,  Oberst. 

1877  Babich,  Georg,  Oberst. 

1878  Milde  von  Helfenstein,  Hugo, 
Oberst. 

1880  Rechbach,  Rudolph  Freiherr 
von,  Oberst. 


1881  Medvey,  Ludwig  von,  Oberst. 
1889  Guggenberg  zu  Riedhofen, 
Athanasius  von,  Oberst. 

1891  Thour,  Alexander,  Oberst. 

1896  Michl,  Arnold,  Oberst. 


Reserve- Commandanten. 


1869  M i n g a z z i di  M o d i g 1 i a n o, 
E duard,  Ob  erstli eutenant—  Ob  erst. 
1873  Kiszling,  Alexander,  Oberst- 
lieutenant— Oberst. 

1876  Bundschuh,  Ludwig  von , 
Oberst. 


1877  Pisacic  de  Hizanovec, 
Adolph,  Oberstlieutenant. 

1878  Langer.  Gustav,  Oberstlieute- 
nant-—Oberst. 

1881  Horvath  de  Zsebehäz,  Franz, 
Oberstlieutenant. 


Vor  dem  Feinde  gefallene  höhere  Officiere. 

1793  Major  Schöffmann  bei  der  Vertheidigung  von  Offenbach  j. 
1799  Major  Friedrich  Ob  eil  in.  der  Schlacht  bei  Genola  -j*. 


Feldzüge. 

Forgach.  1712  zwei  Bataillone  auf  den  Kriegs-Schauplatz  nach 
Bayern  bestimmt,  als  Besatzung  in  Linz  verblieben. 

1713  das  Regiment  bei  der  Belagerung  von  Ingolstadt. 

1711  bei  der  Armee  am  Rhein,  sich  unter  seinem  Commandanten  Obristen 
Forgach  bei  der  Einnahme  von  Lauterburg  und  Weissenburg  ausgezeichnet: 
das  in  den  letztgenannten  Ort  als  Besatzung  verlegte  2.  Bataillon  wurde  am 
Tage  nach  der  Einnahme  von  Uebermacht  angegriffen,  setzte  die  Vertheidigung- 
trotz  des  erhaltenen  Befehls,  den  Platz  zu  räumen,  fort  und  wurde  nach 
standhafter  Gegenwehr  kriegsgefangen;  das  Regiment  noch  an  der  Erstürmung 
von  Zabern  theilgenommen. 

1715  machte  das  Regiment  den  Feldzug  am  Main  mit  und  rückte  dann 
auf  den  Kriegs-Schauplatz  nach  Italien. 

1716  nahm  das  Regiment  unter  seinem  Commandanten  Obristen  Baron 
Mednyansky  mit  Auszeichnung  an  der  Schlacht  bei  Piacenza  theil,  dann  an 
jener  bei  Rottofreno,  endlich  an  der  Unternehmung  in  die  Provence. 

1717  zwei  Bataillone  bei  der  Belagerung  von  Genua,  ein  Bataillon  und 
eine  Grenadier-Compagnie  unter  Obristlieutenant  Graf  Draskovits  die  Ver- 
schanzungen am  Col  de  1’ Assiette  (Exilles)  mit  Bravour  vertheidigt,  ebenso 
ein  Bataillon  Campofreddo  gegen  die  Genuesen. 

1757  war  das  Regiment  (zwei  Bataillone  und  die  Grenadiere)  in  der 
Schlacht  bei  Prag  und  in  der  nachgefolgten  Vertheidigung  dieser  Festung, 
es  focht  ferner  bei  Görlitz  und  der  Belagerung  und  Einnahme  von  Schweidnitz, 
ein  Bataillon  sodann  die  Schlachten  von  Breslau  und  Leuthen  mitgemacht. 

1758  ein  Bataillon  Vertheidigung  von  Schweidnitz,  in  Folge  Capitulation 
kriegsgefangen,  das  Regiment  Schlacht  von  Hochkircli,  dann  Blockade  von 
Dresden  (belobt). 

1759  nahm  das  Regiment  an  dem  Treffen  bei  Maxen  theil,  stand 

1760  in  der  Lausitz  und  erlitt  bei  Torgau  grosse  Verluste. 

1761  zwei  Bataillone  in  Sachsen,  ein  Bataillon  und  die  Grenadiere  sich 
bei  der  Erstürmung  von  Schweidnitz  ausgezeichnet. 

1762  Gefecht  bei  Peilau  (Reichenbach). 

Samuel  Gyulai.  1778/1879  zwei  Bataillone  bei  der  Haupt-Armee  in 
Böhmen,  ohne  Gefecht. 

Die  Grenadiere  (Bataillon  Czerkiczy)  ebendort. 


— 348  — 


1788  standen  das  1.  und  2.  Bataillon  in  der  Haupt-Armee  und  zeichneten 
sich  Abtheilungen  derselben  in  den  beiden  Gefechten  am  Bezanier  Damme 
(7.  März,  22.  April)  bei  Semlin  aus. 

Als  belobt  erscheinen  Regiments -Commandant  Oberst  von  Kotzy. 
Major  Dietrich  und  Hauptmann  Faletti  (gefallen),  dann  Oberlieutenant 
Simony,  Letzterer  aussertourlich  befördert  (die  Mannschaft  erhielt  von 
Sr.  Majestät  100  Ducaten). 

Das  3.  Bataillon  an  der  Save,  Einnahme  von  Gradisca.  Die  Grenadiere 
(Bataillon  Kempf)  in  der  Haupt-Armee. 

1789  waren  alle  drei  Bataillone  bei  der  Belagerung  und  dem  Sturme 
auf  Belgrad,  Hauptmann  Albert  Graf  Gyulai  erwarb  sich  hier  den  MTO. 

Die  Grenadiere  Sturm  auf  Belgrad. 

1790  rückte  das  Regiment  nach  Galizien  (die  Grenadiere  nach  den 
Niederlanden)  und  blieb  nur  das  neu  errichtete  4.  Bataillon  bei  der  Armee  an 
der  Save  (Besatzung  in  Brod). 

1792  war  das  Regiment  mit  drei  Bataillonen  auf  den  Kriegs-Schau- 
platz an  den  Rhein  gerückt,  stand  im  September  als  Besatzung  in  Speyer 
und  gerieth  bei  Räumung  dieses  Platzes,  das  die  Nachhut  bildende  3.  Bataillon, 
in  Folge  eines  Angriffes  durch  General  Custine  mit  überlegenen  Kräften, 
nach  standhafter  Gegenwehr  in  Kriegsgefangenschaft.  Die  in  den  Nieder- 
landen stationierten  Grenadiere  (Bataillon  Barthodeiszkv)  bei  Florennes,  Glisuelle 
und  Jemappes  gefockten. 

1793  fochten  die  zwei  ersten  Bataillone,  tbeils  einzeln,  theils  vereint 
bei  Rheinzabern,  Bellheim,  wo  sie  sich  sowohl  durch  Vertkeidigung  des 
Postens  Offenbach,  als  auch  durch  die  mit  äusserster  Ruhe  erfolgte  Abwehr 
feindlicher  Cavallerie-Angriffe  auszeichneten,  ebenso  hei  der  Einnahme  des 
Bien-Waldes,  beziehungsweise  von  Wörth.  Ferner  Gefecht  bei  Steinfeld  (Er- 
stürmung der  Weissenburger  Linien),  hier  das  Oberst-Bataillon  unter  Major 
Weidenfeld  sich  besonders  ausgezeichnet;  eilf  Officiere  im  Laufe  des  Feld- 
zuges sich  kervorgethan. 

Die  Grenadiere  bei  Tirlemont,  Löwren,  Famars  und  Wattignies  ge- 
lochten. 

1794  war  d^s  Regiment  auch  auf  den  Kriegs-Schauplatz  nach  den 
Niederlanden  gerückt  ruid  focht  zumeist  im  Vereine  mit  den  Grenadieren  bei 
Landrecies,  le  Cäteau,  Tournay  und  Charleroi. 

Haiiptmann  Baron  Beckard  nachträglich  für  Auszeichnung  in  den 
Gefechten  um  den  Bien-Wald  den  MTO.  erhalten. 

1795  das  Regiment  anfänglich  am  Nieder- Rhein,  Gefecht  bei  Bemmel 
am  Waal,  ein  Bataillon  unter  Oberstlieutenant  Posztrehowsky  im 
Treffen  bei  Mannheim  sich  ausgezeichnet.  Die  Grenadiere  ebenfalls  vor 
Mannheim. 

1796  stand  das  Regiment  am  Rhein  und  kam  eir.  Bataillon.  Major  Pers. 
bei  Giessen  in  das  Feuer  und  zeichnete  sich  aus;  später  auf  den  Kriegs-Schau- 
platz in  Italien  gerückt,  nahm  das  Regiment  an  dem  dritten  Versuche  Mantua 
zu  entsetzen  theil  und  zeichnete  sich  das  4.  Bataillon  unter  Oberstlieutenant 
Posztrehowsky  in  dem  Treffen  bei  Bassano-Fontaniva  sehr  aus.  erlitt  aber 
grosse  Verluste;  Oberstlieutenant  Posztrehowsky  wurde  sofort  zum  Obersten 
befördert.  Die  in  Deutschland  verbliebenen  Grenadiere  bei  Amberg  mul 
Würzburg  brav  gefockten,  dann  zur  Belagerung  von  Kehl. 

1797  dieselben  vor  Kehl,  dann  am  Rhein  verbheben;  das  Regiment  hu 
Corps  Provera,  die  Gefechte  bei  Fratta,  Minerbe  ruid  S.  Giorgio  (vor  Mantua 
mitgemacht,  in  welch7  letzterem  es  das  Schicksal  des  ganzen  Corps  (Waften- 
streckung)  theilte. 

1799  mit  drei  Feld-Bataillonen  auf  dem  Kriegs-Schauplatze  in  Italien, 
focht  das  Regiment  bei  Verona,  ein  Bataillon  bei  Legnago:  später  in  der 
Armee  Suwarow’s,  machte  das  Regiment  einige  Gefechte  bei  Turin  mit.  stand 
dann  bei  der  Belagerung  von  Alessandria,  focht  mit  Auszeichnung  bei  hovi. 
ferner  bei  Mondovi,  Fossano  und  Genola. 

Die  Grenadiere  (Bataillon  Pers)  bei  Magnano.  Cassano.  Borgo  San 
Dalmazzo  gefochten. 


— 349 


1800  stand  das  Regiment  an  der  Riviera,  Gefechte  bei  Albissola  u.  A, 
dann  Vorrückung  an  den  Var;  auf  dem  Rückzüge  focbt  das  Regiment  auf 
dem  Monte  Nave  und  gerieth  ein  grosser  Tbeil  in  der  Brigade  Bellegarde  in 
Gefangenschaft,  dann  bei  Marengo,  endlich  später  bei  Valeggio.  Die  Grenadiere 
an  der  Riviera,  am  Var  und  bei  Marengo.  Regiments  Commandant  Oberst 
Posztrehowsky  für  vorzügliche  Führung  des  Regiments  in  diesen  beiden 
Feldzügen,  insbesondere  bei  Novi,  sowie  vorhergegangene  Auszeichnung 
bei  Bassano  (1797),  mit  dem  MTO.  decoriert  (sieben  Officiere  belobt). 

Esterhazy.  1805  auf  dem  Kriegs -Schauplatze  in  Italien  stehend,  focht 
das  Regiment  (drei  Feld-,  ein  Grenadier-Bataillon),  mit  Auszeichnung  bei 
Caldiero,  Oberst  Graf  AVeissenwolf  für  bewiesene  Tapferkeit  vom  Generalissi- 
mus Erzherzog  Carl  sofort  zum  GM.  befördert. 

1809  stand  das  Regiment  auf  dem  Kriegs-Schauplatze  in  Deutschland, 
jedoch  in  dem  detachierten  Corps  Jellacic;  bei  dem  Rückzuge  auf  Salzburg 
focht  dasselbe  unter  Oberst  Eckhard  mit  Auszeichnung  bei  Lauffen.  jedoch 
erlitt  ein  Bataillon  starke  Verluste  (beinahe  aufgerieben),  zwei  Compagnien 
den  Pass  von  Abtenau  standhaft  vertheidigt;  später  gerieth  der  grösste  Theil 
des  Regiments  (sowie  überhaupt  des  Corps  Jellacic)  bei  St.  Michael  (Leoben  1 
in  Gefangenschaft. 

DieReste  desRegiments  standen'später  in  dem  Brückenköpfe  bei  Pressburg. 

Die  Grenadiere  (Bataillon  Purcell)  bei  Landshut,  Ebelsberg,  insbesondere 
aber  hei  Aspern  und  AVagram  mit  Auszeichnung  gefochten. 

1812  stand  das  Regiment  im  Auxiliar-Corps  Schwarzenberg,  erstürmte 
in  der  Schlacht  hei  Podubnie  trotz  des  heftigsten  Kartätschfeuers  eine  der 
wichtigsten  Positionen  und  zeichnete  sich  erneuert  bei  Ljuboml  aus;  Ab- 
theilungen desselben  kamen  noch  am  Muchaviec  (Trycziner  Hof)  und  bei 
Biala  in  das  Feuer,  wo  sich  Major  Del  Rio  hervorthat,  endlich  ein  Bataillon 
Gefecht  bei  Rudnia. 

1813  bei  der  Haupt-Armee  in  Böhmen  eingetheilt,  focht  das  Regiment 
(1.  und  2.  Bataillon)  bei  Dresden,  dann  Leipzig  (Kämpfe  um  Markleeberg, 
16.  October). 

Die  Grenadiere  (Bataillon  Habinay)  bei  Dresden  gefochten,  dann  Be- 
deckung des  kaiserlichen  Hoflagers. 

1814  war  das  Regiment  bei  der  Einschliessung  von  Beifort,  kämpfte 
bei  Troyes,  Montereau  und  kam  dann  zur  Süd- Armee.  Hier  focht  es,  im  Amr- 
eine mit  dem  aus  Galizien  nachgerückten  3.  Bataillon,  bei  St.  Georges  und 
vor  Lyon,  endlich  mit  Auszeichnung  bei  Romans. 

Die  Grenadiere  in  der  oberwähnten  Verwendung  verblieben,  nicht  in 
das  Feuer  gekommen. 

1815  anfänglich  in  Piemont  verwendet,  machten  das  1.  und  2.  Bataillon 
den  Streifzug  gegen  Modena  (Gefechte  hei),  das  ganze  Regiment  später  den 
beschwerlichen  TJebergang  über  den  grossen  St.  Bernhard  mit  und  zeichnete 
sich  bei  Forcierung  der  Jura-Pässe,  insbesondere  in  dem  Gefechte  hei  l’Ecluse  aus. 

Regiments  - Commandant  Oberst  Papp,  Major  Kiszling  und  sieben 
Officiere  in  der  Relation  unter  den  Ausgezeichneten  genannt. 

1821  machte  das  Regiment  die  Campagne  in  Piemont  mit,  ohne  in 
Action  zu  treten. 

1831  Occupatio  n der  Romagna. 

Ferdinand  d’Este.  1848  stand  das  Regiment  (1.  und  2.  Bataillon)  zu 
Beginn  der  Revolution  in  Parma,  Modena  und  bewirkte  unter  sehr  schwierigen 
Verhältnissen  seinen  Rückzug  nach  Mantua,  an  dessen  Vertheidigung  es  unter 
seinem  Commandanten  Obersten  Castelliz  ehrenvollen  Antheil  nahm;  Ab- 
theilungen an  den  Gefechten  bei  Governolo  und  bei  Ciu-tatone  (Recognos- 
cierungen)  betheiligt.  Das  3.,  in  Ungarn  stationierte  Bataillon,  sowie  die 


— 350 


Grenadiere  (Bataillon  Baussnern)  kämpften,  den  Befehlen  des  ungarischen 
Ministeriums  gehorchend,  gegen  die  kaiserlichen  Waffen. 

1849  stand  das  Regiment  hei  der  Armee  in  Piemont,  kam  aber  in 
das  4.  Corps  Thurn  eingetheilt)  bei  Novara  nicht  in  das  Feuer  und  verblieb 
auch  später  in  Piemont. 

Decoriert  wurden  mit: 

EKO.  3.  Oberlieutenant  Cäsar  Conte  Negri. 

MVK.  Oberstlieutenant  Alois  von  Duodo;  die  Hauptleute  Wilhelm 
Baum  garten  und  Anton  Skarka;  Oberlieutenant  Gustav  Meszaros. 

1859  focht  das  Regiment  im  5.  Corps  (Stadion)  bei  Magenta  und  Solferino. 
wo  sich  insbesondere  das  Grenadier-Bataillon  bei  Madonna  della  Scoperta 
auszeichnete. 

Das  4.  Bataillon  stand  in  Mantua. 

Für  Auszeichnung  in  diesem  Feldzuge  wurden  decoriert  mit : 

LO.  Regiments-Commandant  Oberst  Victor  Graf  zu  Alt-Leiningen. 

EI\0.  3.  Oberstlieutenant  Carl  Ritter  von  Czetsch. 

MVK.  Die  Hauptleute  Joseph  Ivonek  und  Alexander  von  Molnar  de 
Vajka  et  Kereszt;  die  Oberlieutenants  Richard  Ritter  von  Eisenstein. 
Eduard  Handtel,  Peter  von  Hranilovic,  Ferdinand  Szankv  de  Tarpa. 
Heinrich  Schmidt;  die  Unterlieutenants  Ernst  Graf  Wur  mb®  and  - S t u p p a c h 
und  Eduard  Pawlovszky  von  Rosenfeld. 

1866  im  8.  Corps  der  Nord- Armee  eingetheilt,  focht  das  Regiment  mit 
grossen  Verlusten  bei  Skalitz  und  Königgrätz,  dann  in  dem  Rückzugs- 
Gefechte  bei  Dub. 

Das  4.  Bataillon  stand  in  Krakau. 

Decoriert  wurden  mit: 

EKO.  2.  zweiter  Inhaber  FML.  von  Pokorny. 

EKO.  3.  Hauptmann  Edgar  Kohl  von  Kohlenegg. 

MVK.  Hauptmann  Arthur  Mayer  von  Alsö-Russbach;  Oberlieutenant 
Friedrich  Freiherr  von  Busek;  die  Unterlieutenants  Joseph  Magistris  und 
Franz  Benisz;  dann  dem  gefallenen  Oberlieutenant  Ladislaus  Hannos  de 
Hihalom  nachträglich  zuerkannt. 

Vacat  Este.  1878  stand  das  Feld-Regiment  bei  den  Besatzungs-Truppen 
von  Süd -Dalmatien,  machte  die  Vorrückung  in  die  Hercegovina,  Gefecht 
bei  Ravnice  (eine  Compagnie  überfallen,  viel  verloren)  mit  und  zeichnete  sich 
in  der  Verth eidigung  von  Stolac  aus.  Das  später  gleichfalls  mobilisierte 
Reserve-Regiment  im  Verbände  des  3.  Corps  (Szapäry)  Gefecht  aut  der 
Maj.evica  Planina. 

Decoriert  wurden  mit: 

LO.  Oberstlieutenant  Ferdinand  Pachner  von  Eggendorf. 

EKO.  3.  Major  Joseph  von  Oehlmayer:  die  Hauptleute  Carl  Pr zedäk. 
Wilhelm  Bellmond;  Oberlieutenant  Eduard  Schweitzer;  Lieutenant  Joseph 
Blanther. 

MVK.  Major  Ferdinand  Kräutner  von  Thatenburg;  die  Hauptleute 
Alfred  Grossinger,  Franz  Ströher;  die  Oberlieutenants  Carl  Himmelmaier. 
Martin  Rupp;  Lieutenant  in  der  Reserve  Georg  von  Bene. 

Tapferkeits-Medaillen. 

Silberne 


Goldene 

Silberne 

Goldene 

I.  CI. 

n.  ci. 

1789/90 

— 

21 

1848  \ 

5 

8 

1792—1801 

5 

48 

18491 

1805 

— 

— 

1859 

1 

12 

27 

1809 

2 

7 

1866 

— 

4 

9 

1812 

— 

2 

1878 

1 

i 

28 

1813—1815 

4 

19 

— 351  - 


Adjustierung. 

1741  national;  blauer  Pelz  und  Beinkleider; 

1743  blauer  Eock,  rotlie  Aufschläge; 

1757  weisser  Bock,  blaues  Camisol,  Aufschläge  und  Unterfutter; 

1767  weisser  Bock,  himmelblaue  Egalisierung  und  Beinkleider,  Arm- 
litzen, gelbe  Knöpfe; 

1798  weisser  Bock,  lichtblaue  Egalisierung  und  Beinkleider,  Armlitzen, 
gelbe  Knöpfe; 

1860  weisser  AAraffenrock,  himmelblaue  Egalisierung,  Armlitzen,  gelbe 
Knöpfe; 

1868  dunkelblauer  Waffenrock,  himmelblaue  Egalisierung,  Aimlitzen, 
gelbe  Knöpfe. 


Ungarisches  Infanterie-Regiment. 

(1886)  Ergänzungs-Bezirks-Commando:  Arad. 

(1888)  Kaiser  Leopold  II. 

(f  zu  Wien  den  1.  März  1792.) 

(Das  Regiment  liat  diesen  Namen  auf  immerwährende  Zeiten  zu  führen.) 

Errichtung  und  nachgefolgte  Veränderungen.  1741  laut  Beschluss  der 
auf  dem  Landtage  zu  Pressburg  (September— October)  versammelten  Stände 
Ungarns  durch  den  mit  Patent  vom  21.  October  von  der  Königin  hiezu  er- 
nannten Obristen  Andrassy  auf  dem  Sammelplätze  Oedenburg  aufgestellt 
(20  Compagnien  in  vier  Bataillonen)1). 

Seit  1769  führt  das  Regiment  die  Nummer  38. 

1798  das  4.  Bataillon  zur  Formierung  des  2.  neuen  ungarischen  Linien- 
infanterie-Regiments (später  Nr.  60)  abgegeben. 

1849  das  3.  Bataillon  in  Folge  der  Ereignisse  in  Ungarn  reorganisiert. 

1860  ein  Bataillon  an  das  neu  aufgestellte  Linien-Infanterie-Regiinent 
Nr.  68,  1883  ein  Bataillon  an  das  Infanterie-Regiment  Nr.  83  abgegeben. 

Ergänzung.  Dieses  durch  freie  Werbung  in  den  westlichen  Comitaten 
am  rechten  Donau-Ufer  (Oedenbirrg  u.  s.  w.)  aufgestellte  Regiment  erhielt 
1781  seine  Werbeplätze  im  Neograder  und  den  angrenzenden  Comitaten,  mit 
der  Depot-Station  Ofen2). 

1809  erhielt  das  Regiment  das  Gebiet  der  Bergstädte  in  Ober-Ungarn, 
mit  dem  Sammelplätze  des  Werb-Bezirks  Altsohl. 

Von  1853 — 1857  ergänzte  sich  das  Regiment  aus  dem  Stuhlweissenburger 
Comitat,  mit  der  gleichnamigen  Werb-Bezirks-Station.  Seit  1857  endlich 
wurde  dem  Regimente  der  Ergänzungs-Bezirk  in  den  Comitaten  am  rechten 
Maros-Ufer  zugewiesen  und  befand  sich  das  Ergänzungs-Bezirks-Commando 
von  1857 — 1866  in  Alt-Arad,  von  1866 — 1886  in  der  Festung  Arad,  seither 
in  Arad. 

Grenadier-Division.  Von  1769 — 1775  stand  dieselbe  mit  jener  von  Nr.  2 
und  34  in  dem  in  Böhmen  formierten  ungarischen  Bataillon,  von  welchem 
sie  in  das  galizische  (4.  ungarische)  Bataillon  übersetzt  wurde,  wo  sie  bis 
1779  mit  den  Divisionen  von  Nr.  14  mid  56,  von  1779 — 1784  nur  mit  jener 
von  Nr.  39,  endlich  von  1784  bis  1797  mit  jener  von  Nr.  39  und  52  im 
Verbände  stand.  In  dem  Feldzuge  1799  bildete  die  Division  des  Regiments 


i)  1748  auf  den  gleichen  Fuss  mit  den  deutschen  Eegimente_rn  gesetzt. 

-)  Vorübergehend  waren  dem  Regimente  vom  Landtage  1*46  das  Bekeser  Comitat 
und  Rumänien,  später  (1767)  vorzugsweise  J'azygien  und  Rumänien  als  Werbe-Eayon  an- 
gewiesen worden. 


353  — 


mit  jener  von  Nr.  52  und  37  ein  Bataillon,  in  jenem  von  1809  mit  den 
Divisionen  von  Nr.  2 und  39.  Von  1810 — 1818  stand  dieselbe  mit  deoen  von  Nr.  2 
und  19,  1818 — 1832  mit  Nr.  2 und  32  in  einem  Bataillon;  1832  wurde  dieselbe 
in  das  aus  den  Divisionen  von  Nr.  52  und  61  bestehende  Bataillon  übersetzt, 
in  welchem  sie  bis  zur  Auflösung  (1852)  verblieb. 

Friedens-Garnisonen.  1748  Wiener-Neustadt,  1749  Leipnik,  1750  Iglau, 
1751  Brandeis,  1755  Jung-Bunzlau,  1763  Beraun,  1767  Brandeis,  1769  Drag, 
1771  Gran,  1772  Zamosc,  1774  Kroszno — Przemysl,  1779  Lemberg.  1780  Ofen, 
1790  Arad,  dann  Rzeszöw,  1791  Lüttich,  1798  Theresienstadt.  1801  Ofen,  1806 
Wien,  1809  Wien,  1812  Wien,  1814  Wien,  1816  Wien,  1818  Ofen,  1821  Piacenza, 
Casale,  1822  Mailand,  1834  Bergamo,  1837  Mailand,  1843  Zara,  1847  Udine, 
1848  Brescia,  dann  Pavia,  1849  Florenz,  1850  Mailand,  1857  Bologna,  1859 — 1866 
Prag,  1867  Agram,  1873  Fiume,  1877  Budapest,  1882  Wien,  1886  Ungarisch- 
Weisskirchen,  1890  Arad. 

Regiments-Knaben- Erziehungsbaus,  1782  in  Gran  activiert,  1823  nach 
Tvrnau  verlegt,  wo  es  bis  zur  Auflösung  (1852)  verblieb. 


Regiments-Inhaber. 


1711  — 1744  unbesetzt.  (Wurde  nach 
seinem  Commandantea  Obristen 
Andrassy  benannt1). 

1744  Andrassy,  Adam  Freiherr  von, 
GFWM.-FML. 

1753  Esterhazy  de  Galantha,  Nikolaus 
Joseph  Fürst,  GF  WM. — FM. 

1791  Sztäray,  Anton  Graf,  GM. — FZM. 

1808 — 1809  unbesetzt. 

1809  Colloredo- Mannsfeld,  Hieronv- 
rnus  Graf,  F ML.— FZM. 


1823  Bakonyi,  Emerich  Freiherr  von. 
GM.B-FML. 

1845  Gyulai  von  Marcs-Nemeth  und 
Nädaska,  Franz  Graf,  GM. — FZM. 
1869  — 1887  Kussevich  von  Szamobor, 

Emil  Freiherr,  EZM.2) 

I Seither  Inhaber-Stelle  unbesetzt. 

Das  Regiment  führt  seit  18S8  clen  Namen: 
„Kaiser  Leopold  II”. 


Regiments-Commandanten. 


1741  Andrassy,  Adam  Freiherr  von, 
Obrist 3). 

1744  der  Inhaber  GFWM.  Andrassy. 

1745  Arnth,  Alexander  von,  Obrist. 
1750  Bakits,  Joseph  Anton,  Obrist. 
1752  Krasky  von  Engelsburg, 

Rudolph  Freiherr,  Obrist. 

1756  Grueber,  Johann  von,  Ohrist. 

1757  Amadei,  Carl  Freiherr  von, 
Obrist. 

1761  Khevenhüller-Metsch,  Johann 
Joseph  Graf,  Oberst. 

1771  De  Vins,  Leopold  Hector  Frei- 
herr, Oberstlieutenant — Oberst. 
1779  Sztäray,  Anton  Graf,  Oberst. 
1788  Grueber,  Joseph  von,  Oberst. 
1790  Leeuven,  Carl  Freiherr  von, 
Oberst. 

1794  Malowetz,  Joseph  Freiherr  von, 
Oberst. 

1799  Kalnässy  de  Kain ass,  Johann, 
Oberst. 


1804  Hoffmeister,  Joseph.  Oberst. 
1809  König,  Ludwig  Anton  Freiherr 
von,  Oberst. 

1811  Andrassy,  David  von,  Oberst. 

1812  Retsey,  Adam  von,  Oberst. 
1820  Chotek,  Hermann  Graf,  Oberst. 
1822  Corbey,  Maximilian  Baron, 

Oberst. 

1831  Pfersmann  von  Eichthal. 
Alois,  Oberst. 

1837  Thum  und  Taxis,  Wilhelm 
Fürst,  Oberst. 

1844  Draskovich  von  Trakostyän, 
Georg  Graf,  Oberst. 

1848  Benedek,  Ludwig  Ritter  von, 
Oberst. 

1849  Frank,  Carl  Ritter  von,  Oberst. 
1851  Gaal,  Ludwig  von,  Oberst. 

1858  Rothkirch,  Lothar  Graf,  Oberst. 

1865  Zerbs,  Joseph,  Oberst. 

1866  Wallenweber,  Aldobrand, 
Oberst. 

1870  Scudier,  Joseph,  Oberst. 


1)  Siehe  auch  Anmerkung  Seite  126  bei  Infanterie-Regiment  Nr.  2. 

2 ) Bisher  zweiter  Inhaber  des  Infanterie-Regiments  Nr.  77. 

3;  Das  Regiment  führte  bis  zu  seiner  Ernennung  zum  Inhaber  auch  seinen  Namen. 

23 


G-eschichte  der  k.  und  k.  Wehrmacht.  I.  Bd. 


— 354  - 


1872  Bolzano  von  Kronstadt,  Lud- 
wig Edler,  Oberst. 

1876  Killic,  Nikolaus.  Oberst, 

1878  Wellikän  de  Boldogmezö, 
Joseph,  Oberst. 

1879  Brecht  von  der  Wallwacht, 
Carl,  Oberst. 


1884  Putti,  Comingio.  Obei-st. 

1890  Kerezek.  Christian  Bitter  von, 
Oberst. 

1891  Csikos,  Alois,  Oberst. 

1896  Meyer  von  Fekete-Ardö  und 
Nagy-Tarna,  Guido,  Oberst. 


Ileserve-Commandanten. 


1869  Killic,  Nikolaus,  Oberstlieute- 
nant— Oberst. 

1875  Stipanovic,  Michael,  Oberst- 
lieutenan  t — Ob  er  st. 

1877  Gogoltan,  Ivan,  Oberstlieute- 
nant. 


1878  Brecht  von  der  Wallwacht, 
Carl,  Oberstlieutenaut— Oberst. 

1879  Nemecic,  Joseph,  Oberstlieute- 
nant— Oberst. 

1881  Putti,  Comingio,  Oberstlieute- 
nant. 


Yor  dem  Feinde  gefallene  höhere  Officiere. 

1757  Begiments-Commandant  Ohrist  von  Grueber  in  der  Schlacht 
bei  Prag  y;  Obristlieutenant  Franz  Graf  Dessewffy  in  jener  bei  Breslau  f. 

1814  Major  Albert  Chevalier  Mesemacre  in  dem  Treffen  bei  Montereau 
schwer  veiwundet,  zwei  Tage  später  in  feindlicher  Gefangenschaft  gestorben. 

1849  Major  Stephan  Seyffert  in  der  Schlacht  bei  Novara  schwer  ver- 
wundet, seinen  Wunden  erlegen. 

1866  Begiments-Commandant  Oberst  Zerbs  in  der  Schlacht  bei  König- 
grätz  y. 

Feldzüge. 

Andrässy.  1742  waren  zwei  Bataillone  auf  den  Kriegs-Schauplatz  nach 
Ober-Oesterreich  gerückt,  kamen  jedoch  in  kein  Gefecht  (Besatzungen  in 
Passau  und  Bratmau). 

1743  mit  drei  Bataillonen  nach  Italien  abgerückt,  batte  das  Begiment 
auch  in  diesem  Jahre  keine  Gelegenheit,  an  den  Feind  zu  kommen. 

1744  zeichnete  sich  das  Begiment  unter  Obrist  Andrässy  bei  dem 
Ueberfalle  auf  Velletri  (am  Monte  Artemisio)  aus. 

1745  das  Begiment,  nunmehr  in  zwei  Bataillone  und  zwei  Grenadier- 
Compagnien  formiert,  in  Ober-Italien  (Besatzung  in  Miramlola  . 

1746  kämpfte  dasselbe  bei  Piacenza  und  Bottofreno  und  der  Einnahme 
von  Genua,  woselbst  es  sodann  als  Besatzung  verblieb  (Aufstand). 

1747  Belagerung  von  Genua,  Zug  nach  Piemont,  ein  Bataillon  an  die 
Biviera  detachiert. 

1748  nahm  das  Begiment  an  den  Operationen  an  der  Biviera  di  Levante 
theil  (Gefecht  am  Monte  Beccol. 

Nikolaus  Esterhazy.  1756  zwei  Bataillone  und  zwei  Grenadier- 
Compagnien  in  der  Schlacht  bei  Lobositz,  letztere  viel  verloren. 

1757  das  Obrist-Bataillon  und  die  Grenadiere  mit  Auszeichnung  in  der 
Schlacht  bei  Prag,  unter  Obrist  von  Grueber  den  Bückzug  des  linken  Flügels 
gedeckt;  das  Begiment  sodann  Yertheidigung  von  Prag  Ausfall  am  2t1.  Juni  . 
Ein  aus  Commandierten  dieses  Begiments,  sowie  aus  solchen  von  Bethlen 
(Nr.  52)  und  Joseph  Esterhazy  (Nr.  37)  formiertes  combiniertes  Bataillon  an 
der  Erstürmung  von  Schweidnitz  theilgenommen.  In  der  Schlacht  bei  Breslau 
zeichnete  sich  das  Begiment  bei  Eroberung  der  Yerschanzungen  von  Schndede- 
feld  aus  und  deckte  bei  Leutlien  den  Bückzug. 

Begiments-Inhaber  GM.  Nikolaus  Fürst  Esterhazy  erwarb  sich  in  der 
Schlacht  bei  Kolm  den  MTO.  und  erhielt  1765  das  Commandern-- Kreuz  dieses 
Ordens. 

Begiments-Commandant  Obrist  Amadei,  sowie,  Interims-Begiments- 
Commandant  Major  Philipp  Souhay  erhielten,  Ersterer  für  Auszeichnung  bei 
dem  Austalle  aus  Prag,  Letzterer  in  der  Schlacht  bei  Breslau  die  gleiche  De- 
coration  (Bitterkreuz). 


355  — 


1758  ein  Detachement  Verth eidigung  von  Schweidnitz  (wurde  kriegs- 
gefangen), das  Regiment  mit  Auszeichnung  bei  Hochkirch  gefochten;  die 
Grenadiere  noch  bei  Krönau. 

1759  nahm  es  an  dem  Treffen  bei  Maxen  theil,  die  Grenadiere  sich  aus- 
gezeichnet. 

1760  im  Verbände  der  Reichs-Armee,  Vertheidigung  von  Dresden;  später 
zeichnete  sich  das  Regiment  in  dem  Treffen  von  Strehlen  erneuert  aus. 

1761  Erstürmung  von  Schweidnitz,  Major  Link  aussertourlich  zum 
Oberstlieutenant  befördert 

1762  abermals  im  Verbände  der  Reichs -Armee,  gerieth  ein  Detache- 
ment (circa  310  Mann)  bei  Döbeln  in  Kriegsgefangenschaft;  ein  anderes  war 
in  dem  Gefechte  bei  Einsiedeln,  ein  Bataillon  unter  Hauptmann  De  Vins 
im  Gefechte  bei  Teplitz.  In  den  Kämpfen  bei  Freiberg  (14.  und  29.  October) 
Regiments-Commandant  Oberst  Graf  Khevenhüller  sich  ausgezeichnet. 

1778 — 1779  Regiment,  sowie  Grenadiere  (Bataillon  Franz  Graf  Corti) 
bei  der  Haupt- Armee  in  Böhmen,  ohne  Gefecht. 

1788  ursprünglich  (1787)  nach  den  Niederlanden  bestimmt,  rückte  das 
Regiment  (1.  u.  2.  Bataillon)  auf  den  Kriegs-Schauplatz^  nach  Nieder -Ungarn 
und  nahm  in  der  Haupt-Armee  an  der  Belagerung  von  Sabac  (Leib-Bataillon 
unter  Oberst  Graf  Sztäray  ausgezeichnet),  dem  Rückzuge  nach  Karansebes 
und-  dem  Ueberfalle  auf  Üj-Palanka  theil.  Hauptmann  Joseph  Ziggan  er- 
hielt für  besondere  Auszeichnung  bei  letzterem  den  MTO.  Das  bei  dem 
cröatischen  Corps  eingetlieilte  3.  Bataillon  die  Belagerungen  von  Dubica  und 
Novi  (Erstürmung)  mitgemacht. 

Die  Grenadiere  (Bataillon  Spielmann)  in  der  Haupt-Armee,  Rückzug  nach 
Karansebes. 

1789  standen  alle  drei  Bataillone  in  der  Haupt- Armee;  bei  Mehadia 
(Lazu-Mare)  nur  ein  Bataillon  im  Feuer  gestanden;  das  Regiment  inclusive 
Grenadiere  sodann  bei  der  Belagerung  von  Belgrad.  Oberstlieutenant  Nico- 
letti.  Commandant  des  Grenadier-Bataillons,  dann  Major  Wilhelm  Per  ge, 
Hauptmann  Marcant  und  Unterlieutenant  Emerich  von  Bakonvi  bei  dem 
Sturme  am  30.  September  sich  ausgezeichnet. 

1790  das  1.  und  2.  Bataillon  nach  den  Niederlanden  gerückt  (Execution 
in  Lüttich),  das  3.  in  Galizien,  das  4.  (neu  aufgestellt)  an  die  Save,  ohne  mehr 
an  einer  Action  theilzunehmen. 

Sztäray.  1792  das  Leib-  und  Oberst-Bataillon  auf  dem  Kriegs-Schau- 
platze in  den  Niederlanden,  Gefechte  bei  Frameries  und  Florennes  (Oberst- 
Bataillon),  Belagerung  von  Lille,  Gefecht  bei  Baisieux  (zwei  Compagnien). 
Die  Grenadiere  (Bataillon  Leeuven),  Gefecht  bei  le  Cocq,  Schlacht  von 
Jemappes.  Major  Malowetz  belobt. 

1793  in  den  ersten  Gefechten  nur  wenig  engagiert,  focht  das  Regiment 
unter  Oberst  Grueber  mit  Auszeichnung  bei  Neerwinden,  Löwen,  der  Be- 
lagerung von  Valenciennes  (Gefecht  bei  Soultain),  ferner  vor  Dünkirchen  und 
nahmen  später  einzelne  Abtheilungen  desselben  an  den  Gefechten  bei  Cysoing, 
Lannoy  (Menin)  u.  A.  theil. 

Die  Grenadiere  bei  Aldenhoven,  Neerwinden,  Valenciennes,  Raismes, 
Famars.  Templeuve  und  Maubeirge  gefochten,  wiederholt  belobt. 

1794  stand  das  Regiment  im  Corps  Clerfayt,  focht  mit  Auszeichnung 
bei  Moescroen,  Courtray,  Ingelmunster,  Hooglede,  Ypern.  Die  Grenadiere  vor 
Landrecies,  bei  laMarcq,  Tournay,  Fleurus,  Grand-Manil  ebenso  brav  gefochten. 

OberstlieutenantBaron  Malowetz,  Commandant  des  Grenadier-Bataillons, 
wiederholt  wegen  guter  Führung  desselben  belobt,  ebenso  Hauptmann  Joseph 
M u n k ä c s y. 

1795  Riegiment,  sowie  Grenadiere  in  der  Ober- Rhein- Armee,  ersteres  vor 
Mannheim,  Erstürmung  des  Galgenberges,  letzteres  bei  Neckarau,  an  derPfrimm, 
bei  Frankenthal  und  Flomersheim  gekämpft. 

Oberlieutenant  Johann  Hranaky  vor  Mannheim  (10.  November)  sich  den 
J\ITO.  erworben  (1801). 


23* 


— 356  — 


1796  das  Regiment  im  Corps  Wartensleben.  auf  dem  Rückzüge  nur  wenig 
im  Feuer  gestanden,  bei  Amberg  und  Würzburg  gefochten  (ein  Bataillon  bei 
Limburg),  dann  an  der  Belagerung  von  Kehl  rühmlichen  Antheil  genommen. 
Das  seit  1790  in  Galizien  gestandene  3.  Bataillon,  welches  1791  die  Besetzung 
von  West-Galizien  mitgemacht,  war  auch  auf  den  Kriegs-Schauplatz  nach 
Deutschland  geiückt  und  focht  bei  Deining,  Neumarkt,  Geissenfeid,  Ulm. 
Malterdingen,  Emmendingen,  dann  gleichfalls  vor  Kehl.  Die  Grenadiere  bei 
Malsch,  Neresheim,  Neumarkt,  Würzburg  (ausgezeichnet,  belobt),  dann  bei 
Giessen  gefochten  und  vor  Kehl. 

Regiments-Inhaber  FML.  Graf  Sztaray  erhielt  das  Commandeur-Kreuz 
des  MTO. 

Hauptmann  Joseph  von  Munkacsy  erwarb  sich  vor  Kehl  den  MTO. 

Grenadier-Hauptmann  Anton  Graf  Weissenwolf  für  Auszeichnung  bei 
Würzburg  aussertourlich  zum  Major  befördert;  Regiments-Commandant  Oberst 
Malowetz,  Major  Dalquen,  Commandant  des  3.  Bataillons  und  eine  grössere 
Anzahl  von  Officieren  für  Auszeichnung  vor  Kehl  belobt. 

1797  das  Regiment  vor  Kehl,  dann  Gefecht  an  der  Rench;  das  3.  Bataillon 
nach  Süd-Tvrol,  das  1.  Bataillon  an  den  Rhein  gerückt,  nicht  mehr  in  Action 
getreten '). 

Die  Grenadiere  zur  Armee  des  Erzherzogs  Carl,  Gefecht  bei  Neumarkt 
(Einöd). 

1799  auf  dem  Kriegs-Schauplatze  in  Tyrol  (drei  Bataillone)  eingetheilt. 
nahmen  Abtheilungen  des  Regiments  an  den  Gefechten  am  Novella-Steige, 
bei  Täufers  (4.  April),  im  Engadin  (Scharl,  Süs)  theil  und  rückte  dasselbe 
später  im  Corps  Bellegarde  nach  Italien  ab.  Hier  stand  es  bei  der  Belagerung 
von  Alessandria,  focht  bei  Novi,  Beinette,  an  der  Stura  und  bei  Genola.  sowie 
bei  Gavi  (sich  vorzüglich  gehalten). 

Die  Grenadiere  (Bataillon  Görschen)  bei  Täufers,  Süs,  Novi  .ausgezeichnet  , 
an  der  Stura,  bei  Genola  und  Borgo  San  Dalmazzo  gekämpft. 

Major  Michael  von  Marcant  für  wiederholte  Auszeichnung  mit  dem 
MTO.  decoriert ; Interims-Regiments-Commandant  Oberstlieutenant  von  Bilien- 
b erg  belobt. 

Regiments-Caplan  Johann  Kovalik  erhielt  das  GYK.  pro  piis  meritis. 

1800  stand  das  Regiment  im  Corps  Eisnitz  und  focht  bei  S.  Giacomo, 
Sassello  (ein  Bataillon),  am  Monte  Ermetta,  Monte  Cavalli.  S.  Bartolomen,  rückte 
sodann  an  den  Var  und  gerieth  ein  Theil  des  Oberst-Bataillons  bei  dem  Rück- 
züge, nach  dem  Gefechte  am  Berge  l’Antion  (Monte  Nave)  in  Gefangenschaft : 
der  Rest  des  Regiments  Besatzung  in  Cuneo.  Später  kämpfte  dasselbe  am 
Monte  Oliveto  (Schlackt  am  Mincio). 

Die  Grenadiere  Kämpfe  an  der  Riviera  (S.  Giacomo  7. — 20.  April  . am 
Monte  Cesio,  am  Var,  Schlachten  bei  Marengo  und  am  Mincio  mitgemacht. 

1805  mit  vier  Feld-  und  dem  Grenadier-Bataillon  erneuert  auf  dem 
Kriegs-Schauplatze  in  Italien,  focht  das  Regiment  bei  Caldiero  und  wurde  in 
der  Relation  des  Erzherzogs  Carl  unter  den  Ausgezeichneten  genannt. 

Vacat  Sztaray.  1809  auf  dem  Kriegs  - S ckauplatz  e in  Deutschland, 
(5.  Corps,  Erzherzog  Ludwig),  focht  das  Regiment  bei  Landshut,  Eggmühl 
(en  reserve),  Regensburg,  trat  sodann  in  den  Verband  des  4.  Corps  und  kämpfte 
mit  Bravour  bei  Aspern  (Angriff  auf  Esslingen.  22.  Mai). 

Regiments-Commandant  Oberst  Baron  König  belobt,  Major  David  von 
Porubszky  mit  dem  MTO.  decoriert. 

In  der  Schacht  bei  Wagram  nahm  es  im  Vereine  mit  Hiller  Nr.  2 an  der 
standhaften  Vertkeidigung  von  Markgrafen-Neusiedel  hervorragenden  Antheil. 

Die  Grenadiere  (Bataillon  Hahn)  in  Bayern  wenig  in  Actiou  getreten, 
bei  Aspern,  "Wagram  und  Znaym  gekämpft,  bei  Znaym  belobt. 


I)  Eine  Division  desselben  in  dem  aus  den  Divisionen  von  Xr.  2 und  37  bestellenden 
combinierten  ungarischen  Bataillon  in  Italien  ohne  Ofefeclit ; dann  zu  seinem  Stamm  - 
Bataillon  gezogen. 


— 357  — 


Hieronymus  Colloredo.  1812  beim  Auxiliar-Corps  Schwarzenberg 
emgetheili,  zeichnete  sich  das  Regiment  (1.  und  2.  Bataillon)  in  der  Schlacht  bei 
Podubnie  aus  (besonders  belobt)  und  nahm  noch  an  den  Gefechten  bei  Turisk 
(Kowel)  und  Ljuboml  theil. 

Regiments-Commandant  Oberst  Andrassy,  Major  Porubszky  unter 
den  Ausgezeichneten  genannt,  Beide  wurden  befördert. 

1813  mit  zwei  Bataillonen  in  der  Haupt- Armee  eingetheilt,  focht  das 
Regiment  bei  Dresden  (nur  am  ersten  Schlachttage  zur  Verwendung  gekommen), 
mit  Airszeichnung  bei  Kulm  und  Leipzig  (Kämpfe  um  Markleeberg,  Erstürmung 
von  Dölitz,  18.  October) ; ein  Bataillon  Gefecht  bei  Hochheim. 

Regiments-Commandant  Oberst  Retsey  wurde  für  seine  hervorragenden 
Leistungen  mit  dem  MTO.  decoriert,  mehrere  Of'ficiere  belobt. 

Die  Grenadiere  (Bataillon  Kramer)  in  der  Donau-Armee  bei  Hanau 
tapfer  gelochten. 

1811  kam  das  Regiment  in  der  Haupt- Armee  bei  Troyes  und  Montereau  in 
das  Feuer;  später  im  Verbände  der  Siid-Armee,  bei  welcher  auch  das  aus  den 
Erblanden  nachgerückte  3.  Bataillon  sich  befand,  kämpfte  dasselbe  bei  Macon, 
St.  Georges  und  vor  Lyon,  endlich  noch  das  2.  Bataillon  (Major  Corbey) 
bei  Romans. 

Die  Grenadiere  in  der  Haupt-Armee  bei  la  Ferte-sur-Aube,  la  Fere- 
Champenoise  und  Charenton  in  Verwendung  gekommen. 

Der  beim  Generalstabe  zugetheilte  Oberst  Joseph  de  Lort  wurde  für 
seine  Verdienste  in  diesem  Feldzuge  mit  dem  LO.  decoriert. 

1815  stand  das  Regiment  bei  der  Cernierung  von  Schlettstadt,  wo  das 
1.  Bataillon,  Major  Corbey,  Gelegenheit  fand,  in  dem  Gefechte  am  1.  Juli  seinen 
alten  guten  Ruf  zu  bewähren.  Das  4.  Bataillon  stand  am  Ober-Rhein,  die 
Grenadiere  ebenfalls  vor  Schlettstadt,  ohne  in  Action  zu  treten. 

1821  Feldzug  in  Neapel,  ohne  Gefecht. 

Gyulai.  1848  stand  das  Regiment  unter  seinem  Commandanten  Oberst 
Benedek  in  Italien  in  der  Garnison  Pavia  und  bewirkte  seinen  Rückzug 
nach  Mantua,  von  wo  aus  Abtheilungen  an  den  Gefechten  bei  Marcaria,  gli 
Angeli,  Montanara,  Curtatone  theilnahmen.  Das  Regiment  focht,  ferner  mit 
Auszeichnung  bei  dem  Angriffe  auf  die  verschanzten  Linien  von  Montanara — 
Curtatone  (29.  Mai)  und  Goito,  kam  aber  bei  der  Vorrückung  auf  Mailand 
nicht  mehr  in  das  Gefecht.  Einzelne  Abtheilungen  nahmen  später  an  den 
Streifungen  gegen  die  Insurgenten  (Freischaaren  Garibaldi’s)  bei  Como  und 
am  Lago  Maggiore  theil.  (Erstürmung  des  Monte  Bisbino.) 

1849  erwarb  sich  das  Regiment  in  der  Division  Erzherzog  Albrecht  in 
der  Schlacht  bei  Mortara,  sowie  in  jener  von  Novara,  in  welch’  beiden  es 
hervorragenden  Antheil  an  dem  siegreichen  Ausgange  nahm,  neuen  Ruhm. 
Später  kämpfte  dasselbe  noch  bei  der  Einnahme  von  Livorno  und  nahm  an 
der  Expedition  gegen  Garibaldi  theil. 

Die  Grenadiere  (Bataillon  Freysauff)  an  dem  Strassenkampfe  in  Mailand 
theilgenommen,  im  weiteren  Verlaufe  der  beiden  Feldzüge  nicht  mehr  in 
das  Feuer  gekommen. 

Das  in  Ungarn  stationierte  3.  Bataillon  kämpfte,  den  Befehlen  des  ungarischen 
Ministeriums  gehorchend,  gegen  die  kaiserlichen  Truppen. 

Für  ihre  Leistungen  in  diesen  beiden  Feldzügen  wurden  decoriert  mit: 

LO.- GK.  und  MVK.  Regiments-Inhaber  FML.  Graf  Gyulai. 

l\ITO.,  LO.-C.  und  MVK.  Regiments-Commandant  Oberst  Benedek 
(auch  aussertourlich  zum  GM.  befördert). 

LO.  Die  Oberstlieutenants  Alexander  Graf  Ivielmansegg  und  Carl 
Ritter  von  Frank. 

EKO.  3.  Die  Majore  Stephan  Seyffert,  Ludwig  von  Gaal;  die  Haupt- 
leute Friedrich  Kiebast.  Heinrich  Graf  Andlau-Homburg,  Alois  Graf 
Pötting  et  Persing;  die  Oberlieutenants  Anton  Wagenbauer,  Carl  Quickl, 
Stephan  von  Töth  und  Franz  Gareis. 

MVK.  Die  Hauptleute  Friedlich  Kiebast,  Carl  Brendel,  Joseph 
Ritzinger,  Julius  Graf  Pötting,  Adolph  Humner,  Johann  Schnitzky, 


— 358  — 


Ignaz  von  Lederer,  Gustav  Graf  Vetter  von  der  Lilie,  Wenzel  Lander, 
David  Gyurits,  CarlPöckh  und  Johann  Pechar;  die  Oberlieutenants  August 
Freiherr  von  Stwrtnik,  Nikolaus  Killic,  Anton  Rambaldini,  Georg  Freiherr 
von  Rossich,  Emerich  Funke  und  Ludwig  Gaszmann;  Unterlieutenant 
Heinrich  von  Saracca;  dann  nachträglich  Major  Carl  von  Alth  (früher  im 
Generalstahe). 

SVK.  pro  piis  meritis.  Regiments-Caplan  Adalbert  Branik. 

1859  kam  das  als  Besatzung  im  Römischen  (Bologna)  stehende  Regiment 
in  keine  Action. 

Das  4.  Bataillon  Besatzung  in  Ferrara,  das  5.  in  Triest  (15.  Corps). 

MVK.  die  Oberlieutenants  Carl  Fin  st  er  schott  und  Alois  Rösler 
(Br  igade-Adjutanten). 

1866  im  1.  Corps  (Clam)  der  Nord-Armee  eingetheilt,  focht  das  Regiment 
bei  Münchengrätz,  erlitt  bei  Jicin  (Rückzug)  bedeutende  Verluste  und  kämpfte 
in  der  Schlacht  bei  Königgrätz  um  die  Höhen  von  Chlum.  Auf  dem  Rückzuge 
durch  Mähren  kamen  noch  das  1.  und  2.  Bataillon1)  hei  Roketnitz  in  das  Feuer. 
Das  4.  Bataillon  Besatzung  in  Venedig. 

Decoriert  wurden  mit : 

MVK.  Major  Theodor  Risch;  Hauptmann  Emil  Musulin. 

GVK.  vi.  d.  Kr.  Regiments-Arzt  Dr.  Carl  Kraus. 

1878  bei  den  als  Verstärkung  nach  Bosnien  ahgesendeten  Truppen,  in 
den  Verband  des  4.  Corps  eingetheilt,  nahm  das  Regiment  an  der  Einnahme 
von  Gradacac,  das  2.  Bataillon  an  jener  von  Srbrenik  rmd  dem  Gefechte  auf 
der  Majevica  Planina  theil  und  kam  das  Regiment  sodann  in  den  Zworniker 
District  als  Besatzung  (Pacification  durchgeführt). 


Tapferkeits-Medaillen. 

Silberne 


Goldene 

Silberne 

Goldene 

I.  CI. 

II.  Cl. 

1789—1790 

1 

11 

1848 

- — 

5 

9 

1792—1801 

18 

130 

1849 

6 

28 

39 

1805 

2 

6 

1859 

— 

— 

— 

1809 

— 

12 

1866 

1 

3 

21 

1812 

1 

1 

1878 

— 

■ — 

— 

1813—1815 

1 

20 

Adjustierung. 

1741  national;  blauer  Pelz  u.  s.  w. ; 

1743  blauer  Rock,  gelbe  Aermel-Arrfschläge ; 

1748  weisser  Rock,  blaue  Aermel- Aufschläge ; 

1757  weisser  Rock,  blaues  Camisol,  Aufschläge2'  und  Unterfutter: 

1767  weisser  Rock,  dunkelblaue  Egalisierung  und  Beinkleider3),  Armlitzen, 
weisse  Knöpfe ; 

1868  dunkelblauer  Waffenrock,  aschgraue  Egalisierung,  Armlitzen,  weisse 
Knöpfe. 


i)  Der  grossen  Verluste  wegen  das  3.  Bataillon  in  die  beiden  ersten  eingetheilt. 

*)  Dem  Regimente  war  durch  das  Loos  der  dunkelrotlie  Aufschlag  zugefallen  und 
wurde  der  Tausch  mit  Beck  Nr.  53  bewilligt. 

3)  1798  wie  alle  ungarischen  Regimenter  lichtblaue  Beinkleider. 


u. 

Ü ngari s dies  In fanteri e - .Regiment, 

(1809)  Ergänzungs-Bezirks-Commando:  Kaschau. 

(1871)  Wilhelm  I.,  Deutscher  Kaiser  und  König  yoh  Preussen. 

(f  zu  Berlin  den  9.  März  1888.) 

(Das  Regiment  hat  diesen  Namen  auf  immerwährende  Zeiten  zu  führen.) 

Inhaber. 

(1888)  Wilhelm  II.,  Deutscher  Kaiser  und  König  von  Preussen. 

Errichtung  und  nachgefolgte  Veränderungen.  1733  laut  Patent  vom 
14.  November  durch  den  Obristen  Vettes,  tlieilweise  auf  eigene  Kosten  (zwölf 
Compagnien,  die  fünf  übrigen  gegen  Empfang  des  Werb-Geldes),  als  Hayducken- 
Regiment  in  Ungarn  aufgestellt. 

Seit  1769  führt  das  Regiment  die  Nummer  34. 

1798  das  3.  Bataillon  zu  dem  neu  errichteten  4.  ungarischen  Linien- 
Infanterie-Regimente  (später  Nr.  62)  abgegeben. 

1849  wurde  das  Regiment  in  Folge  der  Ereignisse  in  Ungarn  zu 
Kremsier  in  Mähren  reorganisiert. 

1860  ein  Bataillon  an  das  neu  aufgestellte  Linien-Infanterie-Regiment 
Nr.  66,  1883  ein  Bataillon  an  das  neu  errichtete  Infanterie-Regiment  Nr.  85 
abgegeben. 

Ergänzung.  Dieses  durch  freie  Werbung  in  Ungarn  auf  den  Sammel- 
plätzen Pest  und  Debreczin  aufgestellte  Regiment,  ergänzte  sich  von  1781 
an  auf  gleiche  Weise  aus  einigen  Comitaten  am  rechten  Donau-Ufer  (Stuhl- 
weissenburg — Yeszprim  u.  s.  w.),  Depot-Station  Veszprim. 

Seit  1809  ergänzt  sich  dasselbe  aus  Ober-Ungarn  und  wurde  Kaschau 
Sammelplatz  des  AVerb -Bezirks,  nunmehr  Sitz  des  Ergänzungs-Bezirks- 
Commando  s. 

Grenadier-Division.  1769  wurde  dieselbe  mit  jener  von  Nr.  2 und  33 
in  das  in  Böhmen  formierte,  ungarische  Bataillon  eingetheilt,  1775  statt  der 
Division  von  Nr.  33  jene  von  Nr  19,  1779  statt  dieser  jene  von  Nr.  32 
in  den  Bataillons-Verband  getreten.  In  dem  Feldzuge  1799 — 1801  bildeten 
die  Divisionen  von  Nr.  19  und  39,  in  jenem  von  1809  die  von  Nr.  37  und  48 
mit  der  des  Regiments  ein  Bataillon.  1810  stand  dieselbe  mit  Nr.  37  und  60 
vereint,  wurde  1818  in  das  aus  den  Divisionen  von  Nr.  52  und  48  be- 
stehende Bataillon  eingetheilt,  bei  welchem  1830  die  Division  von  Nr.  48  durch 
jene  von  39  ersetzt  wurde;  1832  endlich  wurde  die  Division  des  Regiments 
mit  jener  von  Nr.  61  verwechselt  und  kam  dadurch  wieder  in  das  Bataillon, 


- 360  — 


in  welchem  sie  1810  gestanden,  nunmehr  aus  den  Divisionen  Kr.  37  und  53 
bestehend  (bis  zur  Auflösung  1852  unverändert). 

Friedens-Garnisonen.  1736—1712  in  der  Lombardie,  1719  Cremona, 
1753  Mailand,  1756  Pavia.  1757  Como.  1763  Leitmeritz,  Königgrätz.  1775  Prag. 
1780  Oedenburg  (Veszprim),  1786  Stuhlweissenburg,  1790  Galizien.  1791  Tovu'nay. 
1797  Wien.  1798  Capo  d’Istria,  1801  Treviso,  1802  Vicenza.  1803  Venedig.  1805 
Agram,  1806  Raab — Kaschau.  1807  Przemysl— Sandomierz,  1809  Koinorn.  1810 
Tarnöw,  1812  Stryj,  1811  Ferrara,  1815  Venedig,  1821  Neapel,  1822  Nocera,  1823 
Venedig,  1828  Agram,  1829  Temesvär,  1830  Kaschau,  dann  Pest,  1831  Sambor. 
1831 — 1818  Lemberg,  1819  Kremsier.  1850  Brünn.  1851  Olmütz,  1851  in  Galizien 
(Wojnicz),  1855  Tarnöw,  1859 — 1861  Prag,  nach  dem  Feldzuge  in  Holstein 
wieder  Prag,  1867  Lemberg,  1871  Kaschau,  1878  Komorn.  1879  Wien.  1885 
Leutschau,  1896  Kaschau. 

Regiments-Knaben-Erziehungshaus.  Dasselbe  befand  sich  von  1782 
bis  1809  in  Stuhlweissenburg,  1809  kam  es  nach  Kaschau,  wo  es  bis  zur  Auf- 
lösung verblieb. 

Regiments-Inhaber. 

1733  Kökenyesdi  de  Vettes,  Ladislaus 
Freiherr,  Obrist — FZM. 

1756  Batthyänyi  - Strattmann,  Adam 
Graf  (1772  Fürst),  GM. — FM. 

1780  Esterhazy  de  Galantha,  Anton 
Graf  (1783  Fürst),  GM. — FML.1). 

1791 — 1799  unbesetzt. 

1799  Kray  de  Krajova  et  Topolja, 

Paul  Freiherr,  FZM. 

1801  Davidovich,  Paul  Freiherr  von, 

FML.— FZM. 

1815  Wied-Runke!,  Friedlich  Prinz, 

FML.  ' 

1821 — 1827  unbesetzt. 


1827  Benczur,  Joseph  von,  FML.  - . 

1811  Wilhelm,  Prinz,  von  1858  an 
Prinz-Regent  von  Preussen;  der- 
selbe 

1861  Wilhelm  1.,  König  von  Preussen, 
endlich 

1871—1888  Wilhelm  I.,  Deutsche 
Kaiser  und  König  von  Preussen. 
Das  Regiment  bat  dessen  Namen  auf 
immerwährende  Zeiten  zu  führen. 

Seither  Inhaber: 

1888  Wilhelm  II.,  Deutscher  Kaiser 
und  König  von  Preussen. 


Zweite  Inhaber. 

Von  1811—1816  Benczur,  Joseph  von,  FML.;  von  1816 — 1866  Thurn- 
Valle  Sassina,  Georg  Graf,  FML. — FZM.;  seit  1866  Schwartz  von  Meillern. 
Eduard  Freiherr,  FML. 


Regiinents-Coinmandanten. 


1733  der  Inhaber  Obrist  Vettes3). 

1731  Bärnklau,  Joseph  Freiherr  von, 
Obrist. 

1739  Andrassy  de  Szent-Kiräly, 
Adam  Freiherr,  Obrist. 

1742  Bene  da,  Anton  Freiherr  von, 
Obrist. 

1715  d’Ejoelle,  Franz,  Obrist. 

1751  Harteneck,  Johann,  Obrist. 

1758  Kökenyesdi  de  Vettes,  Franz 
Freiherr,  Oberst. 

1759  Rossin- d’Oresil,  Ignaz  Frei- 
herr von,  Oberst. 

1773  Kinsky,  Philipp  Graf,  Oberst. 

1788  Blowski,  Joseph,  Oberst. 


1789  Fürsten!»  erg-  Stü  hl  in  gen. 

Carl  Fürst,  Oberst. 

1789  Leyritz.  Friedrich  Freiherr  von. 
Oberst. 

1793  M orzin,  Ferdinand  Graf.  Oberst. 
1797  Bydeskuti  von  Ipp.  Sigmund 
Freiherr.  Oberst. 

1799  Hillinger.  Johann,  Oberst. 

1805  Bechard.  Joseph  Freiherr  von. 
Oberst. 

1806  Kaszczynski, Ladislaus. Oberst. 

1807  Schmelzern  von  Wildmans- 
egg,  Johann,  Oberst. 

1809  Gabeikoven.  Ludwig  Freiherr 
von,  Oberst, 


>)  War  früher  Inhaber  des  Infanterie-Regiments  Nr.  31. 

2)  Wurde  1811  zweiter  Inhaber. 

3)  Wurde,  sowie  das  Regiment,  stets  nur  unter  diesem  Namen  aufgeführt. 


— 361  — 


1813 

1820 

1830 

1881 

1836 

1841 

1848 

1848 

1849 

1869 

1872 


Szinkovitz,  Sigmund  von, 
Oberst. 

G-hequier  de  Melly-Nadasd, 
Franz,  Oberst. 

G-erhardi,  Ignaz  von,  Oberst. 
Künstlern  von  Mesterhäzy, 
Johann,  Oberst. 

Calzada,  Carl  von,  Oberst. 
Liechtenstein,  Eduard  Fürst, 
Oberst. 

G-hyczy  de  Gecz- Assa-Ab- 
lanz-Kürth,  Anton,  Oberst. 
Lai  ml  Kitter  von  De  di  na,  Ale- 
xander, Oberst. 

Koudelka,  Budolph  Freiherr 
von,  Oberst. 


1853  Berger,  Joseph  Eduard,  Oberst. 

1859  Benedek,  Alexander,  Oberst. 

1866  Schwertführer,  Alexander, 
Oberst. 

1871  Ornstein  Edler  von  Hortstein, 
Aurelius,  Oberst. 

1877  Haas,  Stephan,  Oberst. 

1881  Galgötzy,  Anton,  Oberst. 

1882  Pökay,  Johann,  Oberst. 

1886  Latterer  von  Lintenburg, 
Adolph  Bitter,  Oberst. 

1891  Königsbrunn,  Arthur  Freiherr 
von,  Oberst. 

1895  Neuhold  von  Sövenyhaza, 
Emil,  Oberst. 


BeserYe-Commandanten. 


Hampel  von  Waffenthal,  Lud- 
wig, Öberstlieutenant—  Oberst. 
Haas,  Stephan , Oberstlieute  - 
nant  — Oberst. 


1877  Lippp,  Carl,  Oberstlieutenant. 

1879  Adzia,  Joseph,  Oberstlieutenant. 

1880  Weikard,  Friedrich,  Oberst- 
lieutenant. 


Tor  den!  Feinde  gefallene  höhere  Officiere. 

1758  Oberstlieutenant  Johann  Kiss  in  der  Schlacht  bei  Hochkirch  y. 

1799  Begiments-Commandant  Oberst  von  Bydeskuti  in  der  Schlacht 
bei  Cassano  tödtlich  verwundet,  im  Mai,  mittlerweile  zum  GM.  befördert,  in 
Folge  der  Verwundung  gestorben. 

1809  Major  Andreas  Enyeter  bei  dem  Sturme  auf  Sandomierz  y. 

1812  Major  Sigismund  Mazur  in  dem  Gefechte  bei  Tryczin  *j*. 

1814  Major  Carl  Graf  Foucault  in  dem  Treffen  bei  Limonest  y. 

1864  Major  Joseph  Edler  von  Stransky  in  dem  Gefechte  bei  Ober- 
Selk  y. 

1866  Major  Peter  Budic  in  der  Schlacht  bei  Königgrätz  y. 

Feldzüge. 

Vettes.  Sofort  nach  der  Completierung  nach  Italien  gerückt,  standen 
zwei  Bataillone  1734  als  Besatzung  in  Mantua. 

1735  die  Grenadiere  in  dem  Gefechte  bei  S.  Michele  belobt. 

1741  aus  der  Lombardie  zur  Armee  nach  Ober-Oesterreich  gezogen,  war 
das  Begiment  (drei  Bataillone  und  zwei  Grenadier-Compagnien) 

1742  bei  der  Einnahme  von  Linz  und  München,  später  in  der  Schlacht 
bei  Caslau,  schliesslich  bei  der  Belagerung  von  Prag. 

1743  war  es  bei  der  Einnahme  von  Ingolstadt  und  Straubing. 

1744  in  Böhmen,  ohne  Gefecht. 

1745  Schlachten  bei  Hohenfriedberg  und  Soor  mitgemacht,  Begiments- 
Commandant  Obrist  Bene  da  in  der  letzteren  sich  ausgezeichnet  (fünf  Ge- 
schütze erobert). 

1746  nach  Italien  gerückt,  focht  es  bei  Piacenza  und  Eottofreno,  dann 
bei  der  Einnahme  von  Gavi. 

1747  war  das  Begiment  bei  der  Unternehmung  gegen  Genua. 

Batthyänyi.  1756  ein  Bataillon  und  zwei  Grenadier-Compagnien  zur 
Armee  nach  Böhmen  gezogen; 

1757  standen  selbe  in  Prag,  woselbst  sich  Abtheilungen  bei  einzelnen  Aus- 
fällen auszeichneten;  später  Treffen  bei  Görlitz  und  Einnahme  von  Schweidnitz, 
Eroberung  der  Stern-Schanze  durch  Major  Johann  Kiss.  Bei  Breslau  nicht 
zur  Action  gekommen,  focht  das  Bataillon  noch  bei  Leuthen. 


- 362 


1758  ein  Detachement  durch  den  Fall  von  Schweidnitz  kriegsgefangen: 
das  Regiment  (das  2.  Bataillon  aus  Italien  nachgerückt),  in  der  Schlacht  bei 
Hochkirch  gefochten,  in  welcher  Major  Baron  de  Rossin  sich  den  2LTO. 
erwarb. 

1759  in  Böhmen,  ohne  Gefecht. 

1760  war  das  Regiment  in  der  Schlacht  von  Landshut  und  bei  der  Ein- 
nahme von  Glatz,  wobei  Major  Nikolaus  Czecherini  sich  besonders  aus- 
zeichnete; in  der  Schlacht  bei  Liegnitz  erlitt  es  einen  Verlust  von  über 
:'00  Mann. 

1761  wirkte  das  Regiment  mit  Auszeichnung  bei  der  Erstürmung  von 
Schweidnitz,  Grenadiere  belobt. 

1762  nahm  es  nur  an  dem  Gefechte  bei  Reichenbach  theil.  Major 
Czecherini,  welcher  mit  einem  combinierten  Bataillon  in  Schweidnitz  stand, 
erwarb  sich  während  der  glänzenden  Vertheidigung  dieser  Festung,  specieli 
des  Jauernicker  Forts,  den  1\1T0. 

1778/1779  standen  das  Regiment,  sowie  die  Grenadiere  (Bataillon  Kövesdy) 
bei  der  Haupt-Armee  in  Böhmen. 

Anton  Esterhazy.  1788  zwei  Bataillone  bei  der  Einnahme  von  Sabae. 

1789  dieselben,  sowie  die  Grenadiere  (Bataillon  Kempf)  bei  jener  von 
Belgrad;  Grenadier-Hauptmann  Anton  Fürst  Esterhazy  für  Auszeichnung 
bei  dem  Sturme  am  30.  September  den  MTO.  erhalten1). 

Das  3.  Bataillon  unter  Oberstlieutenant  Graf  Morzin  mit  Auszeichnung 
am  Tömöser  Pass  gefochten. 

1792  standen  zwei  Bataillone  und  die  Grenadiere  (Bataillon  Barthodeiszky. 
später  Bydeskuti)  in  den  Niederlanden  und  kamen  bei  Florennes  imd  Glisuelle 
in  das  Feuer;  Grenadiere  noch  vor  Longwy,  dann  in  der  Schlacht  bei  Jemappes. 

1793  das  Regiment  in  der  Schlacht  bei  Neerwinden,  die  Grenadiere  in 
dieser  und  bei  Löwen,  alle  Abtkeilungen  dann  zur  Belagerung  von  Conde 
(Gefechte  bei  Raismes  und  Vicogne).  In  der  Schlacht  bei  Famars  besonders 
die  Grenadiere  sich  ausgezeichnet,  Oberlieutenant  Schmelzern  für  bewiesene 
Bravour  aussertouiiick  zum  Capitain-Lieutenant  befördert;  das  Regiment  so- 
dann bei  der  Belagerung  von  Valenciennes,  die  Grenadiere  bei  jener  von 
le  Quesnoy,  endlich  alle  Abtheilungen  zu  jener  von  Maubeuge,  Schlacht  bei 
Wattignies;  Major  Bydeskuti  mit  den  Grenadieren  sich  ausgezeichnet. 

1791  stand  das  Regiment  vor  Landrecies.  Treffen  bei  le  Cäteau  (‘29.  März, 
blos  die  Grenadiere  im  Feuer);  in  dem  Gefechte  bei  Nouvion  eine  Division 
den  die  Rückzugslinie  bedrohenden  Feind  muthig  zurückgeworfen. 

Das  Regiment  in  der  Schlacht  bei  le  Cäteau  (26.  April  mit  Auszeichnung 
g efo  chten. 

Wegen  besonderer  Bravour  wurden  vom  Erzherzog  Carl  der  Aller- 
höchsten Gnade  Sr.  Majestät  empfohlen:  Regiments-Commandant  Oberst  Graf 
Morzin,  Oberstlieutenant  Bydeskuti,  die  Majore  Hillinger  und  Graf 
Hohenfeld,  Hauptmann  Graf  Esterhäzjr  und  noch  zehn  Sübaltern-Officiere. 

Das  Regiment  war  weiter  noch  in  den  Gefechten  bei  Priches.  Rouvroy 
und  Erquelinnes,  dann  den  Schlachten  von  Charleroi  (Gosselies  und  Heppignies  i. 
Regiments-Commandant  Oberst  Graf  Morzin  wurde  für  Auszeichnung  bei 
Charleroi  MTO.-R.  Die  Grenadiere  bei  Fleurus.  Ein  300  Mann  starkes 
„ Regiments-Depot”,  welches  als  Besatzung  in  Conde  stand,  gerietk  bei  der 
Capitulation  dieser  Festung  in  Kriegsgefangenschaft, 

1795  bei  der  Armee  am  Rhein  eingetkeilt,  kam  das  Regiment  zu  der 
Belagerung  von  Mannheim  und  zeichneten  sich  bei  der  Eroberung  des  Galgen- 
berges Hauptmann  Gaidler  und  Oberlieutenant  Paul  Komaromy  ganz  be- 
sonders aus;  einzelne  Abtheilungen  kämpften  in  den  Gefechten  bei  Schopp 
und  Landstuhl.  Die  Grenadiere  gleichfalls  vor  Mannheim. 

1796  kam  das  Regiment  nach  Italien  und  focht  mit  Auszeichnung 
bei  Salö,  Lonato  und  Gavardo,  erlitt  bei  Bagolino  und  Storo  grosse 


*)  Wurde  sein-  schwer  verwundet  und  starb,  mittlerweile  zum  Oberstlieutenant  im 
-17.  Infanterie-Begimente  befördert,  im  December  1790. 


— 363  - 


Verluste,  focht  dann  bei  Cerea  mud  wurde  nach  dem  Gefechte  hei  S.  Giorgio 
mit  den  übrigen  Truppen  Wurmser’s  in  die  Festung  Mantua  gedrängt. 
Während  der  nachgefolgten  Vertheidigung  Mantua’s  hatten  Abtheilungen 
des  Regiments  wiederholt  Gelegenheit  sich  auszuzeichnen,  so  bei  den  Aus- 
fällen am  29.  November  und  16.  Januar  1797  und  wurden  wieder  sechs  Officiere 
als  besonders  ausgezeichnet  genannt.  In  Folge  der  Capitulation  kriegsgefangen, 
rückte  das  Regiment,  mit  der  Verpflichtung,  bis  zur  Auswechslung  nicht  gegen 
Frankreich  zu  dienen,  in  die  Erblande  ab. 

Ein  im  Corps  Davidovich  eingetheiltes,  aus  Detachements  der  Regimenter 
Nr.  19,  39  und  dieses  Regiments  gebildetes  „combiniertes  ungarisches  In- 
fanterie-Bataillon” war  in  dem  Gefechte  von  S.  Michele  und  in  dem  Treffen 
bei  Calliano. 

Die  in  Deutschland  zurückgebliebenen  Grenadiere  fochten  bei  Wetzlar, 
Amberg  mid  Würzburg,  kamen  dann  zu  der  Belagerung  von  Kehl  und  rückten 
nach  der  Einnahme  dieses  Platzes  Anfangs 

1797  auch  nach  Italien,  wohin  auch  das  4.  Bataillon  aus  Ungarn  gezogen 
wurde,  so  dass,  nachdem  das  1.  und  2.  Bataillon  schon  ausgewechselt  worden 
waren,  mit  Ausnahme  des  in  Galizien  zurückgebliebenen  3.  Bataillons,  das 
ganze  Regiment  nunmehr  daselbst  vereinigt  war;  doch  hatte  nur  das  4.  Bataillon 
unter  Hauptmann  Baron  Reichlin  Gelegenheit,  sich  in  dem  Gefechte  bei 
Neumarkt  auszuzeichnen. 

Kray.  1799  wieder  mit  zwei  Bataillonen  und  den  Qrenadieren  (Bataillon 
Korherr)  in  Italien,  focht  das  Regiment  bei  Magnano,  der  Einnahme  von  Brescia 
und  in  der  Schlacht  bei  Cassano.  In  dem  Gefechte  bei  Marengo  geriethen  drei 
Compagnien  in  Gefangenschaft,  ranzionierten  sich  jedoch  zum  grössten  Theile 
bald  selbst.  Hauptmann  Schmelzern  mit  drei  Compagnien  die  Bergfeste  Ceva 
durch  acht  Tage  gegen  die  ganze  Division  Grouchy  bis  zum  Eintreffen  des 
Entsatzes  heldenmüthig  vertheidigt  (wurde  aussertourlich  Major);  das  Regiment 
stand  dann  bei  der  Belagervmg  von  Alessandria;  liier  rückte  auch  das  3.  Bataillon 
ein,  welches  in  Tyrol  gestanden  war,  sich  unter  Oberstlieutenant  Graf 
Khevenhüller  bei  Täufers  ausgezeichnet,  den  Uebergang  in  das  Engadin 
mitgemacht  (Hauptmann  Enyeter  den  Feind  vom  Scharl-Joch  vertrieben), 
endlich  bei  Süs  gefochten  hatte.  Alle  Abtheilungen  standen  dann  in  dem 
Treffen  bei  S.  Giuliano,  der  Belagerung  von  Tortona  und  dem  Gefechte 
bei  Novi. 

Die  Grenadiere  bei  Parona,  Magnano,  in  der  Schlacht  an  der  Trebbia, 
bei  Novi,  Savigliano,  Genola  und  Borgo  San  Dalmazzo  gefochten. 

1800  zwei  Bataillone  bei  Acqui,  das  Regiment  in  dem  Gefechte  bei 
Borgo  di  Fornari,  dann  ein  Bataillon  bei  Erstürmung  der  Bocchetta  sich  aus- 
gezeichnet ; sodann  bei  der  Belagerung  von  Genua,  wo  sich  insbesonders 
das  Oberst-Bataillon  unter  Hauptmann  Bittner  in  dem  Gefechte  an  Monte 
Creto  auszeichnete.  Die  Grenadiere  bei  S.  Giacomo,  Giletta  (am  Var)  und  in 
der  Schlacht  bei  Marengo,  ein  Ergänzungs-Detachement  von  400  Mann  Ver- 
theidigung  von  Pizzighettone.  In.  der  Schlacht  am  Mincio  (Pozzolo)  zeichnete 
sich  das  Regiment  im  Vereine  mit  Allvintzy  Nr.  19  bei  Valeggio  sehr  aus, 
doch  gerieth  das  3.  Bataillon  unter  Hauptmann  Enyeter  nach  tapferer  Ver- 
theidigung des  Brückenkopfes  von  Borghetto  in  Gefangenschaft. 

Davidovich.  1805  mit  vier  Feld-  und  dem  Grenadier-Bataillon  auf  dem 
Ivriegs- Schauplatze  in  Italien,  focht  das  Regiment  mit  gewohnter  Bravour  bei 
Caldiero. 

18  9 im  7.  Corps  (Erzherzog  Ferdinand)  eingetheilt,  focht  das  Regiment 
(drei  Bataillone)  bei  Raszyn  (im  Unterstützungs-Verhältnisse),  einzelne  Officiere 
fanden  Gelegenheit  sich  durch  geschickte  Streifungen  auszuzeichnen,  so 
Major  Peremans,  Hauptmann  Graf  Foucault.  Das  Begiment  kam  sodann 
zu  der  Blockade  von  Sandomierz,  wo  es  auch  wiederholt  Proben  seiner  Tapfer- 
keit ablegte,  insbesondere  bei  dem  Sturme  am  16.  Jruii.  Hiebei  erwarb  sich 
Regiments-Commandant  Obrist  Schmelzern  den  MTO.,  ausser  demselben 
noch  Oberstlieutenant  Geiger,  Major  Enyeter  (der  den  Heldentod  fand), 
Hauptmann  Mazur  und  Schwellay  sich  sein-  ausgezeichnet. 


— 364  — 


Die  Grenadiere  (Bataillon  Kirchenb  etter)  in  der  Haupt-Armee  bei  Lands- 
hut,  Ebelsberg,  Aspern  (Kämpfe  um  Esslingen),  Wagram  und  Znavxn  wacker 
gefocliten. 

1812  waren  zwei  Bataillone  und  die  Grenadiere  (Bataillon  Kirchen- 
b etter!  im  Auxiliar-Corps  Schwarzenberg  und  fochten  bei  Divin,  Wyzwa.  mit 
besonderer  Auszeichnung  bei  Tryczin  (Wyczulki),  das  2.  Bataillon  bei  Budnia. 

Begiments-Commandant  Oberst  Gabeikoven  bei  Divin  belobt. 

1813  focht  das  Begiment,  sowie  die  Grenadiere  (Bataillon  Czarnotzav 
bei  Dresden,  ersteres  noch  bei  Kulm.  In  der  Schlacht  bei  Leipzig  nahm  es  an 
den  Kämpfen  bei  Konnewitz  (16.  October;  und  Dölitz  (18.  October)  ehren- 
vollen Antheil,  ebenso  die  Grenadiere. 

1814  stand  das  Begiment  bei  der  Blockade  von  Beifort,  focht  dann  im 
Vereine  mit  den  Grenadieren  und  dem  nachgerückten  3.  Bataillon  bei  Macon 
und  Limonest,  das  1.  und  2.  Bataillon  später  bei  der  Einnahme  von  Bomans. 

Wied.  1815  in  Ober-Italien  stehend,  wurde  das  Begiment  gegen  Murat 
verwendet  und  kamen  Abtheilungen  desselben’bei  Occhiobello,  Ferrara  und  am 
Bonco,  wo  sich  das  Bataillon  des  Majors  Michael  Zajatsik  auszeichnete,  in  das 
Feuer;  ferner  eine  Division  bei  Catolica.  das  Begiment  bei  Sinigaglia,  später 
wurde  es  nach  Süd-Frankreich  (Toulon-Avignon)  verlegt.  Die  Grenadiere 
(Bataillon  Jarossy)  als  Bedeckung  des  kaiserlichen  Hoflagers  in  Paris  eingezogen. 

1821  nahmen  zwei  Bataillone  an  den  Kämpfen  gegen  die  Insurgenten 
in  Neapel,  Gefechte  bei  Colli  und  Sora  theil. 

Die  Grenadiere  (Bataillon  Sochor)  Feldzug  in  Piemont. 

Prinz  von  Preussen.  1848  aus  Galizien  nach  Ungarn  gerückt,  wurde 
das  Begiment  den  Befehlen  des  ungarischen  Ministeriums  unterstellt  und 
fochten  alle  Abtheilungen  desselben  gegen  die  kaiserlichen  Truppen. 

Die  Grenadiere  (Bataillon  Laiml)  standen  in  Italien,  kamen  jedoch,  im 
B.eserve-Corps  eingetheilt,  nicht  in  das  Feuer;  Hauptmann  Berger  mit  der 
Division  des  Begiments  einen  gelungenen  Streifzug  nach  Mouza  ausgeführt. 

1849  waren  dieselben  in  der  Schlacht  bei  Novara. 

Der  zweite  Inhaber  FML.  Graf  Thum  erwarb  sich  in  Italien  das 
Commandeur-Kreuz  des  MIO.,  EKO.  1.  und  MVK. 

Nachbenannte  Ofiiciere,  welche  das  Begiment  verlassen  und  ander- 
weitige Verwendung  erhalten  hatten,  wurden  decoriert  uud  zwar  mit: 

EKO.  3.  Die  Oberstlieutenants  Budolph  Baron  Koudelka.  als  Com- 
mandant  eines  Grenadier  - Bataillons  und  Franz  Plattner,  als  Flügel- 
Adjutant  des  Banus  FZM.  Jellacic;  Major  Georg  Freiherr  von  Berger  für 
Dienstleistung  in  der  Festung  Arad;  Oberlieutenant  Friedrich  Villeez  bei 
der  Vertheidigung  von  Ofen  (dem  3.  Grenz -Begimente  zugetheiltl. 

MVK.  Hauptmann  Heinrich  von  Gärtner,  ebenfalls  in  der  Vertheidigung 
von  Ofen  (dem  Infanterie-Begimente  Nr.  12  zugetheilt) ; Oberlieutenant  Joseph 
Stark  als  Adjutant  des  zweiten  Beginn  ents-Lihabers  FML.  Grafen  Thum.  ii. 
Italien. 

1859  mit  drei  Feld-  und  dem  Grenadier-Bataillon  anfänglich  in  der 
Beserve-Division  Urban  eingetheilt,  fochten  das  1.  und  2 Bataillon  bei  Varese, 
das  3.  bei  Como  gegen  die  Freischaaren  Garibaldrs,  das  Begiment  mit  allen  vier 
Bataillonen  in  der  Schlacht  bei  Solferino  (Guidizzolo,  nunmehr  hu  9.  Corps  . 
Das  4.  Feld-Bataillon  stand  in  Wien. 

Decoriert  wurden  mit: 

LO.  Begiments-Commandant  Oberst  Alexander  Benedek. 

MVK.  Oberstlieutenant  Kasimir  von  Gintowt:  die  Majore  CarlSlavecki 
und  Peter  Narancic;  die  Hauptleute  Friedlich  von  Villeez.  Johann  Smugia. 
Stephan  Kuss;  die  Oberlieutenants  Adolph  Pittoni  Bitter  von  Dannenfeld 
und  Anton  Hopels;  LTnterlieutenant  Albert  Koppel. 

GGVK.  Begiments-Caplan  Bobert.  Trykall. 

G VE.  Begiments- Arzt  Dr.  Franz  Kremla. 


— 365  — 


König  von  Preussen.  1864  im  Corps  Gablenz  in  Sclileswig-Holstem 
eingetheilt  (Brigade  Gondrecourt),  focht  das  Regiment  mit  besonderer  Aus- 
zeichnung in  dem  Gefechte  bei  Ober-Silk  (Erstürmung  von  Jagel  und  des 
Königsflügels). 

Decoriert  wurden  mit: 

LO.  Dem  vor  dem  Feinde  gefallenen  Major  Joseph  Edler  von  Stransky 
nachträghch  zuerkannt. 

EKG.  3.  Regiments-Commandant  Oberst  Alexander  Benedek;  Haupt- 
mann Franz  Zimmer  mann. 

MVK.  Die  Hauptleute  Heinrich  Endlicher,  Ignaz  Gylek,  Theodor 
Pechi  von  Pechi-Ujfalü;  die  Ob erheutenants  Alexander  von  Papay,  Anton 
Schimacz  ek,  Urban  Brilka;  die  Unterlieutenants  Franz  D aub  ner  und  Nikolaus 
Dobos  von  Mar czinfalva. 

FJO.  Regiments- Arzt  Dr.  Wenzel  Paul. 

1866  im  1.  Corps  (Clarn)  eingetheilt,  war  das  Regiment  in  dem  Gefechte 
bei  Böhmisch- Aicha,  dem  Nacht-Gefechte  bei  Podol,  Treffen  bei  Jicin  und  erlitt 
bei  Königgrätz  (Kämpfe  um  Rozbefitz)  bedeutende  Verluste,  das  4.  Bataillon 
in  Theresienstadt. 

Decoriert  wurden  mit: 

EKG.  3.  Oberlieutenant  Gustav  Müller. 

MVK.  Regiments-Commandant  Oberst  Schwertführer;  Major  Ernst 
Machek  (beim  Armee- Commando) ; Hauptmann  Johann  Trupkovic;  Ober- 
lieutenant Julius  von  Zsarnav  und  dem  von  dem  Feinde  gebliebenen  Major 
Peter  Buclic  nachträglich  zuerkannt. 


Tapferkeits-Medaillen. 

Silberne 


Goldene 

Silberne 

Goldene 

I.  Cl. 

II.  Cl. 

1789—1790 

— 

« — 

1848/49 

— 

1 

2 

1792—1801 

6 

69 

1859 

— 

2 

6 

1805 

— 

— 

1864 

3 

9 

43 

1809 

1812-1815 

1 

11 

10 

1866 

— 

6 

29 

Adjustierung. 

1734  national;  blauer  Pelz  und  Beinkleider; 

1738  blauer  Rock,  gelbe  Aermel- Aufschläge ; 

1748  weisser  Rock,  gelbe  Aermel- Aufschläge; 

1757  weisser  Rock,  blaues  Camisol,  gelbe  Aufschläge  und  Unterfutter; 
1767  weisser  Rock,  krapprotke  Egalisierung,  krapprothe  Beinkleider1), 
Armlitzen,  weisse  Knöpfe; 

1868  dunkelblauer  Waffenrock,  krapprothe  Egalisierung,  Armlitzen, 
weisse  Knöpfe. 


')  Seit  1798  lichtblaue  Beinkleider. 


35. 

Böhmisches  Infanterie-Regiment. 

(1781)  E rgänzungs-B ez  i rks- Commando : Pilsen. 

(1890)  Daublebsky  toh  Stei  neck,  Moriz  Freiherr,  FZM. 

Errichtung  und  nachgefolgte  Veränderungen.  1688  laut  Patent  vom 

8.  Januar  (Capitulation  vom  16.  October  1682)  durch  den  Herzog  Georg  von 
Württemberg-Stuttgart  im  Reiche  aufgestellt  (2000  Mann).  Das  Regiment 
erhielt  1690  zu  seiner  Completierung,  beziehungsweise  Wieder- Aufrichtung  in 
Folge  erlittener  Verluste  in  Belgrad  fünf  Compagnien  von  Pfalz-Neuburg  (Nr.  20  . 
360  Mann  von  Stadl  (Nr.  17)  und  eme  Anzahl  Land- Reeruten  aus  Böhmen. 

1695  ein  Theil  des  aufgelösten  Hayducken-Regiments  Molnär  incorporiert. 

1697  900  Mann,  welche  aus  salzburgischen  Diensten  übernommen  wurden, 
anher  eingetheilt. 

1715  zwei  Compagnien  an  das  neu  aufgestellte  Regiment  Hoensbroeck- 
Gehlen  (1721  aufgelöst)  abgegeben.  1721  300  Mann  von  den  aufgelösten  Regi- 
mentern Trautson  und  Livingstein  (früher  Hoensbroeckt  incorporiert. 

Die  1727  aufgestellten  Auctions-Compagnien  (4.  Bataillon)  1731  an  die 
Regimenter  Königsegg  (Nr.  54),  Deutschmeister  (Nr.  4)  und  Carl  Lothringen 
(Nr.  15)  abgegeben. 

1747/48  Theile  der  aufgelösten  Regimenter  Heister  und  Arenberg  in- 
corporiert, ebenso  eine  Compagnie  von  O’Gilvy. 

Seit  1769  führt  das  Regiment  die  Nummer  35. 

1860  ein  Bataillon  zu  dem  neu  aufgestellten  Linien-Infanterie-Regimente 
Nr.  73, 

1883  ein  Bataillon  zur  Formierung  des  Infanterie-Regiments  Nr.  8S  ab- 
gegeben. 

Ergänzung.  Dieses  im  Reiche  (Schwaben  und  Pranken)  aufgestellte 
Regiment  erhielt  auch  1766  bei  Regelung  der  Reichs- Werbung  einen  Werbe-Rayon 
im  fränkischen  Kreis.  1771  (1781)  bei  Zuweisung  ständiger  Werb-Bezirke  er- 
hielt es  die  seinigen  in  Böhmen,  Pilsner  Kreis,  mit  der  Stabs-Station  Pilsen 
und  hat  das  Regimeut  diesen  Bezirk,  unbedeutende  Veränderungen  abgesehen 
(vorübergehend  durch  den  Klattauer  Kreis  vergrössert  u.  s.  w.),  bis  auf  die 
Gegenwart  beibehalten  und  wurde  Pilsen  später  Sitz  des  Werb-Bezirks-,  nun- 
mehr Ergänzungs-Bezirks-Commandos. 

Von  1175 — 1807  hatte  das  Regiment  auch  einen  Aushilfs-Bezirk  in 
Galizien  und  zwar  zuerst  im  Tarnopoler,  später  im  Tarnöwer  Kreis  Pilzno  . 

Grenadier-Division.  Von  1769 — 1775  stand  dieselbe  mit  jener  von  Nr.  42 
im  3.  böhmischen  Bataillon,  1775  die  Division  von  Nr.  37  dazu  eiugetheilt 
(Bataillon  ä sechs  Compagnien),  1775  statt  dieser  die  Division  von  Nr.  25  anher, 
in  welcher  Zusammensetzung  das  Bataillon  bis  zur  Auflösung  .1197  verblieb. 


— 367 


1 1)  dem  Feldzuge  1799  — 1801  bildete  die  Division  des  Regiments  mit  jener  von 
Nr.  3 und  50,  in  jenem  von  1809  mit  den  Divisionen  von  Nr.  25  und  51  ein 
Bataillon.  Von  1810—1852  endlich  stand  dieselbe  mit  den  Divisionen  von  Nr.  36 
und  42,  bis  zur  Auflösung  unverändert,  im  Bataillons-VerDande. 

Friedens-Garnisonen.  1698  Erlau,  1699  Freiburg  im  Breisgau,  1713 
Lombardie,  1715  Ober-Ungarn,  1718  Banat  und  Serbien,  1722  Siebenbürgen, 
1731  Ungarn,  1736  Banat,  1739  Kronstadt.  1740  Wien,  1749  Jung-Bunzlau, 
1752  Banat,  1754  Hermannstadt,  1755  Wien,  1763  Prag,  1767,  dann  in 
den  weiteren  Friedensjahren  bis  1790  Pilsen,  1791  Eger,  1801  Pilsen,  1806 
Benatek,  1807  Pilsen,  1810  Theresienstadt,  1812  Prerau,  1814,  dann  1815 — 1820 
Pilsen,  1820  Trient,  1822  Verona,  1823  Venedig,  1824  Pilsen,  1837  Maynz,  1847 
Königgrätz,  1849  Pest,  1850  Semlin,  1851  Pest-Ofen,  1854  Brzezanv,  1855 
Temesvär,  1857  Stuhlweissenburg,  1858  Pest,  1860  Debreczin,  1864  Tondern 
(in  Holstein),  1865  Altona,  1866  Wien,  1867  Kaiser-Ebersdorf,  1869  Budweis, 
1871  Pilsen,  1877  Prag-,  1882  Pilsen,  1889  Prag,  1894  Pilsen. 

Regiments-Knaben-Erziehungshaus.  1782  in  Pilsen  activiert,  wo  es 
bis  zur  Auflösung  (1852)  verblieb. 


Regiments-Inhaber. 


1683  Württemberg-Stuttgard,  Georg- 
Friedrich  Herzog  von,  Obrist — 
GFWM. 

1685  Spin o la, JohannDominik (Ulysses) 
Marchese  de,  Obrist. 

1686  Starhemberg,  Guidobald  Graf, 
Obrist '). 

1688  Archinto,  Conte  de  Tayna,  Carl 
Ludwig,  Obrist—  GFWM. 

1693  Gschwind,  Freiherr  von  Pöck- 
stein,  Johann  Martin,  Obrist — FM. 

1721  Trautson,  Graf  zu  Falkenst9in, 
Johann  Carl,  Obrist— GFWM.*  2). 

1730  Fürstenbusch,  Daniel  Freiherr 
von,  Obrist — FML. 

1739  Waldeck,  Carl  August  Fürst, 
FML.  - FM. 

1763  Macquire,  Johann  Sigmund  Graf. 
FZM. 3) 

1767  Hessen-Darmstadt,  Ludwig  Erb- 
prinz (1769  Ludwig  IX.  Land- 
graf), Oberst4). 

1774  Wallis,  Patrik  Olivier  Graf,  GM. — 
FML. 


1788  Brentano-Cimaroli,  Anton  Frei- 
herr von,  GM. 

1793  Wenckheim,  Franz  Freiherr  von, 
FML. 

1794 — 1802  unbesetzt. 

1802  Modena,  Hercules  Reinold  Her- 
zog von,  FM.5). 

1803  Maximilian,  Erzherzog,  Oberst— 
FML.6 7) 

1807  Johann  Nepomuk,  Erzherzog, 
Oberst. 

1809  Argenteau,  Eugen  Graf,  FZM. 
1819 — 1822  unbesetzt. 

1822  Herzogenburg.  August  Freiherr 
von,  GM.  — FML. 

1834  Fleischer  von  Eichenkranz, 

Ferdinand  Freiherr,  FML. 

1842  Khevenhüller  - Melsch,  Franz 
Graf,  FML. -FZM. 

1867  Philippovic  von  Philippsberg, 

Joseph  Freiherr,  FML.  FZM. 
1890  Daublebsky  von  Sterneck,  Moriz 
Freiherr,  FML.— FZM. 

Inhaber. 


Zweite 

Von  1802 — 1804  Bussv,  Anton  Graf,  GM.’):  von  1804—1809  Argenteau. 
Eugen  Graf,  FML. 


Regiinents-Commandanten. 

1683  der  Inhaber  Ohrist  Herzog  von  1686  der  Inhaber  Obrist  Guido  Graf 
Württemberg.  Starhemberg. 

1685  der  Inhaber  Obrist  Spinola. 

9 Erhielt  1688  das  Regiment  Scherffenberg  (1809  als  Nr.  13  aufgelöst). 

2)  War  von  1716  an  Inhaber  eines  1720  aufgelösten  Regiments. 

3)  War  von  1751  an  Inhaber  des  1809  aufgelösten  Regiments  Nr.  46,  damals  Tyroler 
Xand-  und  Feld-Regiment. 

4)  Quittierte  die  kaiserlichen,  trat  in  russische  Dienste. 

5)  Früher  Inhaber  eines  aufgelösten  leichten  Dragoner-Regiments. 

6i  Wurde  Inhaber  des  2.  Artillerie-Regiments. 

7)  Früher  Inhaber  des  Jäger-Regiments  zu  Pferd. 


— 368  — 


1687  Kuckl ander,  Franz  Ferdinand 
Freiherr  von,  Obristlieutenant. 

1688  der  Inhaber  Obrist  Archinto. 

1690  Aspremont,  Graf,  Obristlieu- 
tenant. 

1693  der  Inhaber  Obrist  Gschwind. 

1695  Gail  vonGallensteiü,  Hermann 
Christian,  Obristlieutenant. 

1697  Scherzer  von  Kleinmühlen, 
Albert  Freiherr,  Obristlieute- 
nant— Obrist. 

1703  Wetz  el,  Johann  Adam  von,  Obrist. 

1705  Ehr,  Siegfried  Freiherr  von, 
Obristlieutenant. 

1705  Samnitz,  Johann  Freiherr  von, 
Obristlieutenant. 

1707  Cosa  von  Radisch,  Obrist. 

1708— 1716  Goldacker,  Johann, Obrist- 
lieutenant— Obrist. 

(1711  Ulrich,  Obristlieutenant,  ad 
interim.) 

1717  Rampelsho ven,  Franz  von, 
Obristlieutenant — Obrist. 

1721  der  Inhaber  Obrist  Graf  Traut- 
son. 

1724  L asb  erg,  Graf,  Obrist. 

1729— 1730  dann  1733-1734  Schifer, 
Johann  Freiherr  von,  Obristlieute- 
nant— Obrist. 

1730 —  1733  der  Inhaber  Obrist  Baron 
Fürstenbusch. 

1734  Marschall,  Ernst  Dietrich  Frei- 
herr von,  Obrist. 

1739  Harsch,  FerdinandPhilipp  Graf, 
Obrist. 

1741  Angern,  Christian  Freiherr  von. 
Obrist. 

1749  Logau,  Franz  von,  Obrist. 

1756  Bi  ela,  Philipp  Wilhelm  Freiherr 
von,  Obrist. 

1759  Form  entini,  Anton  Freiherr 
von,  Oberst. 

1760  Bellizari,  Josias,  Oberst. 

1763  Erbach,  Christian  Graf,  Oberst. 

1773  Strassoldo,  Leopold  Graf, 
Oberst. 

1783  Hannekart,  Joseph  Freiherr 
von,  Oberst. 

1788  Wolf,  Simon  von,  Oberst. 

1794  Ullrich  von  Adelstein.  Franz, 
Oberst. 


1796  Nesslinger  von  Schölgen- 
graben,  Wenzel,  Oberst. 

1797  Dietrich  von  Adelsfels,  Leo- 
pold Freiherr,  Oberst. 

1797  Ulm,  Joseph  Freiherr  von. Oberst. 
1799  Teschner.  Heinrich,  Oberst. 

1802  M orzin,  Yincenz  Graf.  Oberst. 

1803  Eichler  von  Auritz,  Ernst 
Freiherr,  Oberst. 

1804  Bieber,  Joseph  von.  Oberst. 
1808  Schaeffer,  Joseph  von,  Oberst. 

1813  Giessen  von  Giessenburg, 
Adam,  Oberst. 

1814  ßueber  von  Ruebersburg, 
Franz,  Oberst. 

1824  Bourguignon  von  Baumberg, 
Anton,  Oberst. 

1828  Abele  von  Lilienberg.  Wenzel 
Freiherr,  Oberst. 

1834  Hibler,  Marcus,  Oberst. 

1887  Zephyris  zu  Greith.  Ignaz 
Freiherr  von,  Oberst. 

1840  Rainer  von  und  zu  Linden- 
büchl,  Carl,  Oberst. 

1848  Dossen,  Anton.  Oberst. 

1849  Künigl,  Freiherr  von  Ehren- 
burg und  aut  der  Warth,  Alois 
Graf,  Oberst. 

1854  Bolfras  von  Ahnenburg. 
August.  Oberst. 

1855  Dienstl,  Eduard.  Oberst. 

1859  Windi sch-Graetz,  Carl  Fiirsr. 
Oberst. 

1859  Kamptner,  Joseph.  Oberst. 

1865  Baillou,  Wilhelm  Freiherr  von. 
Oberst. 

1870  Schidlach,  Franz  Ritter  von. 
Oberst. 

1874  Schmedes:  Carl  Ritter  von. 
Oberst. 

1S77  Reicher,  Joseph.  Oberst. 

1880  Walther-Burg,  Anton  Freiherr 
von,  Oberst. 

1884  Wünsche.  Friedrich,  Oberst. 

1885  Finke,  Edmund.  Oberst. 

1186  Fleck  von  Falkenhausen, 

Hugo.  Oberst. 

1S89  Rassl.  Theodor.  Oberst. 

1891  Perl,  Moriz.  Oberst. 

1897  Cliizzola,  Alfred  von.  Oberst. 


Reserve-Commandanten. 


1869  Schidlach,  Franz  Ritter  von, 
Oberst. 

1870  JSfagy,  Anton  Edler  von,  Oberst. 

1871  Josa,  Alexander,  Oberstlieu- 
tenant, Oberst. 

1874  Jablonsky,  Emil,  Oberstlieu- 
tenant— Oberst. 


1877  Soucup  Edler  von  Dobenek, 
Emil,  Oberstlieutenant. 

1878  Castella,  Ludwig  von.  Oberst- 
lieutenant— Oberst. 

1882  Hauschka,  Alois,  Oberst. 


- 369 


Yor  dem  Feinde  gefallene  höhere  Offleiere. 

1683  Obristlieutenant  Baron  Wacker  (Walter?)  in  der  Vertheidigung  von 
Wien  y. 

1685  Obristlieutenant  Linken  bei  der  Belagerung  von  Neuhäusel  y. 

1685  Regiments-Inhaber  GFWM.  Herzog  von  Württemberg  bei  der 
Belagerung  von  Kaschau  y. 

1686  Regiments-Inhaber  Obrist  Marchese  Spinola  bei  dem  Sturme  auf 
Ofen  y. 

1693  Regiments-Inhaber  GFWM.  Graf  Archinto  bei  der  Belagerung 
von  Belgrad  y. 

1707  Oblistwachtmeister  Strass  er  bei  dem  Sturme  auf  Gaeta  y. 

1716  Regiments-Commandant  Obrist  Goldacker  in  der  Schlacht  bei 
Peterwardein  y. 

1731  Regiments-Commandant  Obrist  Freiherr  von  Schifer  bei  Guastalla 
tödtlich  verwundet,  gestorben. 

1760  Regiments-Commandant  Oberst  Formentini  in  der  Schlacht  bei 
Liegnitz  y. 

1793  Regiments-Inhaber  F.\i L.  Franz  Baron  Wenckheim  in  dem  Treffen 
bei  Courtray  y. 

1796  Oberstlieutenant  Eduard  Graf  Wallis  an  seiner  in  dem  Gefechte 
bei  Steinhausen  (30.  October)  erlittenen  schweren  Verwundung  am  26.  No- 
vember gestorben. 

Regiments-Commandant  Oberst  Wenzel  von  Nesslinger  bei  dem  Sturme 
auf  die  Hiininger  Brückenschanze  30.  November  y. 

1800  Major  Simon  Schmelzern  in  dem  Gefechte  bei  Wasserburg  y. 

1813  Regiments-Commandant  Oberst  Giessen  von  Giessenburg  an 
seiner  bei  Dresden  erlittenen  schweren  Verwundung  am  8.  September  gestorben. 

1859  Regiments-Commandant  Oberst  Carl  Fürst  Windisch-Graetz  in 
der  Schlacht  von  Solferino  y. 


Feldzüge. 

Württemberg.  1683  die  eine  Hälfte  des  Regiments  unter  dem  Obrist- 
Inhaber  selbst  an  der  Vertheidigung  von  Wien  ehrenvollen  Antheil  genommen.. 
die  andere  im  Entsatzheere  des  Herzogs  von  Lothringen. 

1681  stand  das  Regiment  am  Rhein,  kam  jedoch  wieder  nach  Ungarn, 
wo  es  1685  an  den  Belagerungen  von  Eperies  und  Kaschau  theilnahm. 

Spinola.  1686  in  dem  Treffen  bei  Szent-Jobb.  Belagerungen  von  Munkäcs 
und  Ofen,  dann  im  Corps  des  Markgrafen  von  Baden,  Zug  nach  Slavonien. 

Guido  Starhemberg.  1687  in  der  Haupt- Armee.  Gefecht  bei  Essegg. 
ein  Bataillon  unter  Obristlieutenant  Kuckländer  sich  in  der  Schlacht  am 
Berge  Harsäny  ausgezeichnet. 

Archinto.  1688  fünf  Compagnien  an  der  Belagerung  und  dem  Sturme 
auf  Belgrad  theilgenommen.  dann  Besatzung  daselbst,  die  übrigen  fünf 
Compagnien  in  Siebenbürgen. 

1689  fünf  Compagnien  in  der  Haupt-Armee,  den  Zug  nach  Bosnien  mit- 
gemacht, dann  als  Besatzung  in  Belgrad. 

1690  wurde  das  in  Belgrad  stehende  Regiment,  zu  welchem  auch  die 
Compagnien  aus  Siebenbürgen  gestossen  waren,  bei  der  Erstürmung  dieses 
Platzes  durch  die  Türken,  beinahe  ganz  aufgerieben. 

1691  das  reorganisierte  Regiment  in  der  Schlacht  bei  Szlankamen  mit 
Auszeichnung  gelochten.  Regiments-Commandant  Obristlieutenant  Aspremont 
ein  kaiserliches  „Dankschreiben”  erhalten,  dann  Belagerung  von  Gross- 
wardein. 

1692  in  der  Haupt-Armee  (acht  Compagnien). 

Gschwmd.  1693  ein  Bataillon  in  Peterwardein,  das  andere  Belagerung 
von  Belgrad. 

1691  in  Nieder-Ungarn,  ohne  an  einer  grösseren  Action  theilzunehmen. 

1695  auf  den  Kriegs-Schauplatz  nach  Savoyen  gesendet,  machte  das 
Regiment  die  Belagerung  von  Casale  mit,  kam  jedoch 

1696  wieder  nach  Ungarn  und  nahm 


Geschichte  der  k.  und  k.  Wehrmacht.  I.  Bd. 


24 


1697  an  dem  Angriffe  auf  Bihac  tbeil;  die  Hauptleute  Ho  ff  mann  und 
Feigell  kaiserliche  „Dankschreiben”  erhalten;  später  Besatzung  in  Peter- 
wardein, 

1701  auf  den  Kriegs-Schauplatz  in  Italien  gesendet,  kam  das  Regiment 
bei  Chiari  nicht  in  das  Feuer  (zur  Deckung  der  Pässe  zurückgeblieben  und 
war  nur  bei  der  Belagerung  und  Einnahme  von  Canneto  verwendet. 

1702  ein  Detachement  unter  Obristwachtmeister  Hoffmann  an  dem 
U eberfalle  von  Cremona  theilgenommen ; ein  Bataillon  unter;  Obristheutenant 
Scherz  er  Canneto  vertheidigt,  in  Folge  Capitulation  kriegsgefangen;  der  Rest 
des  Regiments  in  Borgoforte  (Schlacht  bei  Luzzara  nicht  mitgemacht  . 

1703  anfänglich  beim  Coips  Vaubonne  in  Süd-Tyrol,  später  nach  Nord- 
Tyrol  dirigiert,  Belagerung  von  Kufstein.  Obristwachtmeister  Graf  Heindl- 
Sonnenberg  in  dem  Gefechte  an  der  Martinswand  und  bei  der  Einnahme  von 
Scharnitz  sich  ausgezeichnet, 

1704  war  das  Regiment  bei  dem  Einfalle  in  Bayern,  Gefecht  bei  Marquard- 
stein  und  rückte  dann  wieder  auf  den  Kriegs-Schauplatz  nach  Italien,  wo  es 

1705  bei  Cassano  focht. 

1706  ein  Bataillon  in  dem  Gefechte  am  Monte  Baldo.  das  Regiment  dann 
in  der  Armee  Eugen’s  an  der  Entsatz-Schlacht  von  Turin  theilgenommen, 
später  im  Modenesischen. 

1707  im  Corps  Daun,  Eroberung  von  Neapel,  Sturm  auf  Gaeta  ein 
Bataillon  in  Mantua  zurückgeblieben). 

1708  in  Neapel  verbheben,  wrn'de  das  Regiment 

1709  auf  den  Kriegs-Schauplatz  nach  Spanien  überschifft.  Einnahme 
von  Balaguer. 

1710  Schlachten  von  Almenara,  Saragossa  und  Villa  viciosa  mitgemacht. 

1711  bei  dem  Entsätze  von  Cardona.  Obristheutenant  Ulrich  sich 
ausgezeichnet. 

1712  in  Catalonien,  ohne  an  einer  grösseren  Action  theilzmrehmen. 

1713  nach  der  Lombardie  überschifft. 

1716  auf  dem  Kriegs-Schäuplatze  in  Ungarn,  war  das  Regiment  mit  zwei 
Bataillonen  und  zwei  Grenadier-Compagnien  (das  3.  in  Kaschau  zurückgeblieben 
in  der  Schlacht  bei  Peterwardein  und  bei  der  Belagerung  von  Temesvär 
(Erstürmung  der  Palauka). 

1717  dieselben  Abtheilungen  bei  der  Belagerung  von  Belgrad  und  in 
der  Schlacht  daselbst;  Obristheutenant  Rampelsho ven  für  Auszeichnung  in 
derselben  zum  Obrist  befördert. 

Fürstenbusch.  1734  auf  dem  Kriegs-Schauplatze  in  Italien  (drei  Bataillone, 
und  zwei  Grenadier-Compagnien),  Gefechte  bei  Colorno,  Schlachten  bei  Parma 
und  Guastalla,  Ueberfall  bei  Quistello. 

1735  in  Tyrol  und  Ober-Italien,  ohne  Gefecht. 

1737  standen  ein  Bataillon  tmd  die  zwei  Grenadier-Compagnien  bei  der 
Armee  im  Banate,  zwei  Bataillone  in  Siebenbürgen. 

1738/1739  das  ganze  Regiment  in  Siebenbürgen. 

Wal  deck.  1741  mit  zwei  Bataillonen  und  den  Grenadieren  bei  der 
Armee  Khevenhüller’s,  machte  das  Regiment 

1742  die  Operationen  in  Ober-Oesterreich  und  Bayern  mit.  focht  später 
in  Böhmen  bei  Caslau  und  nahm  dann  an  der  Belagerung  von  Prag  theil. 

1743  in  Bayern,  Ueberfall  bei  Wischeiburg;  Obristheutenant  Graf  Spaur 
und  Grenadier-Hauptmann  Baron  Bens  er  ad  sich  ausgezeichnet;  dann  am  Rhein. 

1744  in  Böhmen  ohne  Gefecht. 

1745  ein  Bataillon  in  der  Haupt  - Armee,  Treffen  bei  Hab  eischwer  dt, 
Schlacht  bei  Trautenau,  das  Regiment  Schlacht  bei  Kesselsdorf1! 

1746  auf  den  Kriegs-Schauplatz  nach  den  Niederlanden  gerückt,  Schlacht 
bei  Rocour, 


i)  Wie  überhaupt  die  kaiserlichen  Truppen  mit  Ausnahme  von  zwei  Cürassier- 
Regimentern  nicht  in  das  Feuer  gekommen. 


— 371  — 


1747  bei  Lawfeld ; in  beiden  Affairen  nicht  in  Action  getreten. 

1748  ein  Detachement  Treffen  bei  Rosendael. 

1756  mit  zwei  Bataillonen  und  den  Grenadieren  auf  dem  Kriegs-Schauplatze 
in  Böhmen,  Schlacht  bei  Lobositz. 

1757  kämpfte  das  Regiment  bei  Prag,  die  Grenadiere  am  Moys-Berge ; 
ein  Bataillon  unter  Obristlieutenant  Van  der  Herdt  sich  in  der  Schlacht  bei 
Breslau  ausgezeichnet,  sodann  als  Besatzung  daselbst,  wo  es  in  Folge  Capitulation 
in  Kriegsgefangenschaft  gerieth.  Der  Rest  des  Regiments  beiLeuthen  gefochten. 

1758  Schlacht  bei  Hochkirch  (das  Garnisons-Bataillon  in  Wien). 

1759  im  Corps  Loudon,  Schlackt  bei  Kunersdorf. 

1760  kämpfte  das  Regiment  bei  Landshut;  Major  Jakob  Graf  Lockart 
für  Auszeichnung  in  derselben  den  MTO.  erhalten,  dann  hei  Liegnitz. 

1761  ein  Bataillon  unter  Major  Drux  und  die  Grenadiere  den  Sturm 
auf  Schweidnitz  mitgemacht. 

1762  das  Regiment  in  dem  Gefechte  bei  Leutlnnanns dorf,  ein  Detachement 
in  der  Vertheidigung  von  Schweidnitz. 

Olivier  Wallis.  1778  das  Regiment  bei  der  Occupation  von  Nieder- 
Bayern,  dann,  sowie 

1779  bei  der  Haupt-Armee  in  Bölnnen,  ohne  Gefecht. 

Die  Grenadiere  (Bataillon  Blowski)  ebendort. 

Brentano.  178S  die  beiden  ersten  Bataillone  beim  Corps  Wartensleben 
im  Banate,  Gefecht  bei  Armenis. 

1789  bei  der  Belagerung  von  Belgrad. 

Die  Grenadiere  hatten  an  diesen  Feldzügen  nicht  theilgenommen. 

Wenckheim.  1793  das  Leih-  und  Oberst-Bataillon  auf  den  Kriegs- 
schauplatz in  den  Niederlanden  gerückt,  im  Corps  York,  Gefecht  beiHondschooten, 
wo  es  durch  Verrath  der  Franzosen  grosse  Verluste  an  Gefangenen  erlitt,  dann 
Gefecht  bei  Cysoing. 

Die  Grenadiere  (Bataillon  Ullrich)  bei  den  Belagerungen  von  le  Quesnoy 
und  Maubeuge,  Schlacht  bei  Wattignies. 

Vacat  Wenckheim.  1794  erlitt  das  Regiment  bei  Moescroen  abermals 
bedeutende  Verluste;  ein  Bataillon  als  Besatzung  in  Maynz,  bei  Vertheidigung 
der  Zahlbacher  Schanze  mitgewirkt. 

Die  Grenadiere  bei  Rouvroy  mrd  Charleroi  gefochten. 

1795  ein  Bataillon  sich  in  dem  Treffen  bei  Bemmel  am  Waal  tapfer 
gehalten;  das  Regiment  sich  in  den  Kämpfen  vor  Maynz  ausgezeichnet. 
Hauptmann  Ullerick  für  bewiesene  Tapferkeit  zum  Major  befördert. 

Die  Grenadiere  standen  vor  Maynz. 

1796  war  das  Regiment  in  den  Gefechten  bei  Biberach  und  Stockach, 
ein  Bataillon  in  dem  Gefechte  bei  Neuburg  a.  d.  Donau ; später  drei  Compagnien 
sich  am  Ober-Rhein  bei  Erstürmmig  von  Riegel  ausgezeichnet ; das  Regiment 
an  der  Vertheidigung  von  Steinhausen  und  an  dem  Angriffe  auf  die  Hüninger 
Brückenschanze  theilgenommen;  endlich  einBataillonbeiderBelagerungvonKehl. 

Die  Grenadiere  in  den  Gefechten  bei  Wetzlar,  Limburg,  in  den  Schlachten 
bei  Amberg  und  Würzburg,  endlich  dem  zweiten  Gefechte  bei  Limburg,  in 
welchem  selbe  von  Erzherzog  Carl  speciell  belobt  wurden. 

Major  Graf  Wallis  sich  bei  Steinhausen  ausgezeichnet  (verwundet, 
gestorben). 

1797  die  Grenadiere  an  dem  Gefechte  bei  Wetzlar  theilgenommen. 

1799  auf  dem  Ivriegs-Schauplatze  in  Deutschland,  zeichnete  sich  das 
Regiment  unter  seinem  Commandanten  Obersten  Baron  Ulm  in  dem  Treffen  bei 
Ostrach  und  der  Schlacht  bei  Stockach  aus,  ebenso  in  dem  Gefechte  bei 
Andelfingen  und  in  jenem  bei  Pfnngen.  Im  December  Einnahme  von  Wiesloch 
(Entsatz  von  Philippsburg),  das  1.  Bataillon  unter  Major  Bieber  sich  aus- 
gezeichnet. 

Die  Grenadiere  (Bataillon  Teschner)  bei  Stockach  und  Neckarau  ge- 
fochten. 


24* 


Für  Auszeichnung  in  diesem  Feldzuge  wurden  aussertourlich  in  die 
nächst  höheren  Chargen  befördert:  Oberstlieutenant  Grenadier-Bataillons- 

Commandant  Heinrich  Teschner:  die  Majore  Vineenz  Graf  Morzin  und 
Joseph  Richter;  die  Hauptleute  Latscher  und  Joseph  Bieber:  ausser 
diesen  noch  neun  Of'ficiere  belobt. 

1800  machte  das  Regiment  einige  Gefechte  in  Bayern  mit,  so  bei  Blau- 
beuren, Donauwörth,  Neuburg  u.  A.,  war  in  der  Schlacht  bei  Hohenlinden  und 
kam  auf  dem  Rückzuge  noch  bei  Salzburg  und  Frankenmarkt  in  das  Feuer. 

Die  Grenadiere  bei  Engen,  an  der  Iller  und  bei  Hohenlinden  ( versprengt  i 
gefochten. 

Erzherzog  Maximilian.  1805  mit  vier  Feld-  und  dem  Grenadier- 
Bataillon  bei  der  Armee  in  Deutschland,  Corps  Riesch  ; ein  Bataillon  Gefecht 
bei  Riedheim.  Das  Regiment  auf  dem  Rückzuge  nach  dem  Gefechte  bei 
Jungingen  von  feindlicher  Cavallerie  umringt,  grösstentheils  niedergemacht  und 
gefangen,  der  Rest  (fünf  Compagnien)  sich  zum  Corps  Werneck  durchgeschlagen, 
mit  diesem  am  18.  October  bei  Trochtelfingen  in  Kriegsgefangenschaft  gerathen. 

Argenteau.  1809  im  1.  Corps  (Bellegarde),  eingetheilt.  kam  das  Regiment 
(drei  Bataillone)  in  Bayern  nicht  in  das  Feuer,  focht  aber  später  bei  Aspern. 
Wagram  und  Znaym. 

Ob  erbeut  enant  Matthias  Dittmeyer  für  hervorragende  Bravour  bei 
Wagram  mit  dem  MTO.  decoriert. 

Die  Grenadiere  (Bataillon  Leiningen)  bei  Hausen,  Aspern.  Wagram  und 
Znaym  mit  Auszeichnung  gefochten. 

1813  in  der  Haupt-Armee  eingetheilt  (1.  und  2.  Bataillon1,  focht  das 
Regiment  bei  Dresden,  Kulm  und  Leipzig. 

Die  Grenadiere  bei  Dresden  gefochten.  sich  bei  Dölitz  (Leipzig  18.  October 
tapfer  gehalten ; der  Commandant  des  Bataillons,  Oberstlieutenant  Carl  Frei- 
herr von  Call  für  vorzügliche  Führung  desselben  den  MTO.  erhalten. 

1811  das  Regiment  bei  der  Blockade  von  Auxonne,  dann  in  der  Süd- 
Armee  Gefechte  bei  St.  Georges  und  Voreppe ; ein  Bataillon  in  der  Brigade 
Scheither,  Sicherung  der  Etapen-Linie  Chälons-Givry. 

Die  Grenadiere  bei  der  Belagerung  von  Besancon. 

1815  das  Regiment  in  Süd-Frankreich,  ohne  Gefecht,  ein  Bataillon  bei 
der  Blockade  von  Hüningen.  Die  Grenadiere  bei  der  Cernierung  von  Sclilettstadt. 

Klievenhüller.  1818  waren  das  1.  und  2.  Feld-,  ferner  das  1.  Land- 
wehr-Bataillon bei  der  Einnahme  von  Wien  und  rückten  die  beiden  ersteren 
dann  nach  Ungarn,  letzteres  in  Wien  in  Garnison  verblieben. 

Die  Grenadiere  (Bataillon  Rattay)  Unterdrückung  des  Aufstandes  in 
Prag,  dann  Einnahme  von  Wien. 

1819  das  Regiment  (1.  und  2.  Bataillon)  bei  der  Cernierung  von  Komorn. 
dann  im  Sommer-Feldzuge  (1.,  2.  und , Landwehr-Bataillon)  im  Corps  Ramberg, 
in  welchem  es  an  den  Gefechten  bei  0 - Besenyö,  Albrechtsfliu-.  Csatäd,  der 
Schlacht  von  Temesvär  und  der  weiteren  Verfolgung  des  Feindes  theilnahm. 

Die  Grenadiere  Schlacht  bei  Käpolna,  Treffen  bei  Komorn  (26.  April). 
Schlachten  bei  Pered,  Puszta-Herkäly  und  Temesvär  mitgemacht. 

Für  Auszeichnung  in  diesen  beiden  Feldzügen  wurden  decoriert  mit : 

TO.  Major  Alois  Müller. 

MVK.  Regiments-Inhaber  FZM.  Graf  Klievenhüller;  Regiments-Com- 
mandant  Oberst  Vineenz  Graf  Künigl;  die  Grenadier-Bataillons-Commandanten 
Oberst  Moriz  Graf  Braida  und  Oberstlieutenant  Joseph  Rattay;  die  Majore 
Alois  Müller  und  Friedrich  Gerber;  die  Hauptleute  Johann  Rukavina  von 
Vidovgrad,  Carl  Graf  Pötting,  Carl  Lanz,  Emanuel  Freiherr  von  Henniger: 
die  Oberlieutenants  Eduard  Hausner,  Alexander  Graf  D'Ambly.  Ludwig 
Rainer  von  und  zu  Lindenbüchl,  Moriz  Edler  von  Stenitzer.  Franz  Marat. 
Carl  von  Boltog;  die  Unterlieutenants  Heinrich  Schmidt  und  Joseph  Melzer. 

1859  im  9.  Corps  (Schaaffgotsche),  eingetheilt,  zeichnete  sich  das  Regiment 
unter  seinem  Commandanten  Obersten  Fürst  Windisch  - G raetz  in  der 


— 373  — 


Schlacht  bei  Solferino  (Kämpfe  um  Casanuova  bei  Guidizzolo)  aus.  Das 
4.  Bataillon  in  Ofen. 

Decoriert  wurden  mit : 

LO.  Dem  gefallenen  Regiments  - Commandanten  Obersten  Carl  Fürst 
Windisch-Graetz  nachträglich  zuerkannt. 

EKO.  3.  Major  Emanuel  Freiherr  Henniger  von  Eberg;  Oberlieutenant 
Robert  Promber;  die  Unterlieutenants  Franz  Yen  tour  und  Wilhelm  Frei- 
herr von  Trauttenberg. 

MVK.  Major  August  von  Amberg;  Hauptmann  Franz  Rande:  die 
Unterlieutenants  Joseph  Mosch  und  Adolph  Rampelt  von  Rüdenstein. 

1864:  machte  das  Regiment  den  Feldzug  in  Holstein  mit,  sowie  den 
Vormarsch  nach  Jütland,  ohne  in  das  Feuer  zu  kommen. 

1866  im  1.  Corps  der  Kord-Armee  eingetheilt,  focht  das  Regiment  bei 
Münchengrätz,  Jicin  (grosse  Verluste)  und  Königgrätz. 

Das  4.  Bataillon  in  Josephstadt. 

Decoriert  wurden  mit : 

EKO.  3.  Regiments-Commandant  Oberst  Baron  Baillou. 

MVK.  Oberstlieutenant  Georg  John;  Major  Johann  Ventour;  Haupt- 
mann Alfred  Edler  von  Vivenot. 

Pliilippovic.  1881/82  als  Verstärkung  nach  Süd-Dalmatien  (Hercegovina) 
gesendet,  stand  der  grössere  Theil  des  Regiments  auf  dem  Cordon  bei  Bilek. 
Abtheilungen  an  einzelnen  Streifzügen,  dem  Gefechte  am  Planik  und  der 
zweiten  Expedition  in  die  Krivosije,  Gefecht  bei  Ubli,  theilgenommen. 


Tapferkeits-Medaillen. 

Silberne 


1789—1790 

Goldene 

Silberne 

1848 

Goldene 

2 

I.  CI. 

3 

n.  ci. 
2 

1792—1801 

1 

10 

1849 

— 

— 

13 

1805 

— 

— 

1859 

1 

7 

14 

1809 

1 

2 

1866 

1 

6 

30 

1813—1815 

— 

9 

1882 

— 

1 

1 

Adjustierung. 

1726  weisser  Rock,  rothe  Aermel-Aufschläge; 

1738  weisser  Rock,  blaue  Aufschläge; 

174:3  weisser  Rock,  rothe  Aufschläge; 

1757  weisser  Rock,  Camisol  und  Unterfutter,  rothe  Aufschläge; 

1767  weisser  Rock,  krebsrothe1)  Egalisierung,  gelbe  Knöpfe; 

1868  dunkelblauer  Waffenrock,  krebsrothe  Egalisierung,  gelbe  Knöpfe. 


l)  Dem  Regiments  war  durch  das  Loos  der  schwarze  Aufschlag  zugefallen  und  wurde 
der  Tausch  mit  Vierset  (ISTr.  58)  bewilligt. 


Böhmisches  Infanterie-Re°’iment. 

O 

(1817)  Ergänzungs-Bezirks-Commando:  Jung-Bunzlau. 

(1888)  Browne,  Freiherr  tou  Mountany  und  Camus,  Maximilian 
Ulysses  Reichsgraf,  FM. 

(f  zu  Prag  den  26.  Juni  1757.) 

(Das  Regiment  liat  diesen  Namen  auf  immerwährende  Zeiten  zu  führen.) 

Inhaber. 

(1876)  Ziemiecki  von  Ziemiecin,  Hieronymus  Freiherr,  FZM. 

Errichtung  und  nachgefolgte  Veränderungen.  1683  laut  Patent  vom 
2.  Januar  durch  den  FZM.  Grafen  Leslie  im  Reiche  (Sammelplatz  Augsburg) 
aufgestellt,  wozu  es  einen  Chargen-Cadre  von  den  Regimentern  Jung-Starhem- 
berg  (Nr.  8)  und  Scherffenberg  (1809  als  Nr.  13  aufgelöst)  erhielt.  1684  zwei 
Compagnien  des  aufgelösten  Regiments  Croy  incorporiert,  1688  300  Mann  von 
Jung-Starhemberg  anher;  1695  erhielt  das  Regiment  zu  seiner  "Wie der- Auf- 
richtung (Completierung) *)  100  Mann  von  Daun  (1748  aufgelöst)  und  400  Mann 
von  verschiedenen  Frei-Compagnien  in  Mähren  und  Ungarn. 

1710  zwei  Compagnien  zur  Errichtung  des  für  den  Dienst  in  Spanien 
bestimmten  Regiments  Eckh,  1711  eine  zu  dem  zu  gleichem  Zwecke  auf- 
gestellten Regimente  Toldo  (1720  aufgelöst)  abgegeben,  endlich  1715  zwei 
Compagnien  an  das  neu  eirichtete  Regiment  J ung- Württemb  erg  (Nr.  10  . 

1721  erhielt  das  Regiment  zwei  Compagnien  von  dem  aufgelösten  Regi- 
mente  Trautson. 

Die  1727  aufgestellten  Auctions-Compagnien  (4.  Bataillon  an  die  Regi- 
menter Alt-Wallis  (1748  aufgelöst),  Seckendorff  (Nr.  18),  Königsegg  (Nr.  54; 
und  Traun  (1748  aufgelöst)  abgegeben. 

1741  eine  Compagnie  des  aufgelösten  Regiments  Schmett.au  incorporiert. 
1748  eine  von  O'Gilvy. 

Seit  1769  führt  das  Regiment  die  Nummer  36. 

1860  ein  Bataillon  zur  Aufstellung  des  Linien -Infanterie -Regiment? 
Nr.  74,  1883  ein  Bataillon  zu  jener  des  Infanterie-Regiments  Nr.  92  ab- 
gegeben. 


Ergänzung.  Dieses  im  Reiche  aufgestellte  Regiment  erhielt  in  den 
ersten  Zeiten  'wiederholt  seine  Ergänzung  in  grösserem  Maasse  aus  demselben, 
so  1687  400  Recruten  aus  Bayreuth.  1697  ebensoviel  aus  Wolfenbüttel  u.  s.  w. 


])  Das  Regiment  war  in  der  Schlacht  bei  Lugos  zum  grossen  Theile  aufgerieben 
worden. 


375  — 


1766  erhielt  es  einen  Werbe-Rayon  im  fränkischen  Kreis  (bis  1806).  Bei  Zu- 
weisung ständiger  Werb-Bezirke  1771  (1781)  bekam  das  Regiment  die  seinigen 
in  Böhmen,  Saazer  Kreis,  mit  der  Stabs-Station  Brüx,  dazu  1782  — 1807  einen 
Aushilfs-Bezirk  in  Galizien,  Tarnöw,  später  Jaslo-Dukla.  1808  übernahm  das 
Regiment  von  jenem  Nr.  17  den  Werb-Bezirk  im  Leitmeritzer  Kreis  mit  der 
Werb-Bezirks-Station  Leitmeritz,  endlich  1817  von  demselben  Regimente1) 
den  noch  gegenwärtig  innehabenden  mit  der  Werb  - Bezirks  - (Ergänzungs- 
Bezirks-)  Station  Jung-Bunzlau. 

Grenadier-Division.  1769 — 1797  bildete  sie  mit  jener  von  Nr.  17  und  47 
das  3.  böhmische  Bataillon;  in  dem  Feldzuge  1799/1801  stand  die  Division  des 
Regiments  mit  jener  von  Nr.  18  und  10,  in  dem  Feldzüge  1809  mit  jener  von 
Nr.  17  und  42  in  einem  Bataillon.  Von  1810—1852  bildeten  die  Divisionen 
von  Nr.  35,  36  und  42  ein  Bataillon. 


Friedens-Garnisonen.  1699  Erlair,  1701  Essegg,  1714  im  Eisenburger 
Comitat,  1718  Banat,  1727  Schässburg,  1733  Hermannstadt,  1736  Hermann- 
stadt, 1739  Essegg,  1740  Schlesien,  1748  Saaz,  1751  Pilsen,  1752  Laibach,  1763 
Prag,  1766  Saaz,  1769  Schlau,  1771  Brüx,  1779 — 1791  Brüx,  1798  Venedig, 
1801—1804  Brüx,  1806  Budweis,  dann  Prag,  1808  Brüx,  1809 — 1812  Leitmeritz, 
1816  Leitmeritz,  1817  Jung-Bunzlau,  1820  Görz,  1821  in  Piemont,  dann  Lodi. 
1822  Casale,  1823  Mailand,  1825  Königgrätz,  1837  Prag,  1846  Krakau,  1849 
Veszprim-Keszthely,  1850  Komorn,  1851  Agram,  1852  Stuhlweissenburg,  1853 
Pesth,  1854  Maros-Väsärhely,  lb55  Komorn,  1856  Maynz,  1860  Bussolengo,  1861 
Verona,  1862  S.  Pietro  Jncariano,  1863  Venedig,  1866  Olmütz,  1869  König- 
grätz, 1871  Prag,  1882  Jung-Bunzlau,  1886  Theresienstadt,  1893  Reichenberg. 


Regiments  - Knaben  - Erziehungshaus.  1782  in  Brüx  activiert,  1809  nach 
Kosmanos  verlegt,  1826—1830  war  es  in  Jung-Bunzlau,  1830—1852  wieder  in 
Kosmanos. 

Regiments-Inhaber. 


1683  Leslie,  Jakob  Graf,  FZM.—  FM.2). 

1692  Liechtenstein,  Philipp  Erasmus 
Fürst,  Obrist— FML. 

1704  Regal,Max LudwigGraf, Obrist— 
FZM. 

1718  Wallis,  Franz  Paul  Graf,  GFWM. — 
FZM.3). 

1737  Browne  de  Camus,  Max  Ulvsses 
Graf,  GFWM. -FM. 

1757  Browne  de  Camus,  Joseph  Graf, 
Obrist— GFWM. 

1759  Tillier,  Johann  Freiherr  von,  GM.— 
FML. 

1761  Kinsky,  Franz  Ulrich  Graf, FML.  — 
FM. 


1793 — 179/  unbesetzt. 

1797  Fürstenberg,  Carl  Fürst,  FML. 

1799 — 1801  unbesetzt. 

1801  Kolowrat-Krakowsky,  Carl  Graf, 
FZM.4). 

1817  Palombini,  Joseph FriedrichFrei- 
herr  von,  FML. 

1850  Colloredo-Mannsfeld,  Franz 
Fürst  zu,  FML. 

1852  Degenfeld -Schonburg,  August 
Graf,  FML. -FZM. 

1876  ^Jemiecki  von  Ziemiecin,  Hiero- 
nymus" Freiherr,  FML.— FZM. 


Regiments-Commandanten. 


1683  Spinola,  Johann  Dominik  Mar- 
chese, Obristlieutenant5). 

1686  Dietrichstein,  Joseph  Carl 
Graf,  Obristlieutenant  — Obrist. 
1688  Strackon,  Freiherr  von,  Obrist- 
lieutenant. 


1689  Leslie  (Lessei),  Franz  Hierony- 
mus, Obristlieutenant. 

1691  Lichtenstein,  Philipp  Eras- 
mus Fürst,  Obristlieutenant. 

1692  derselbe  als  Obrist-Inhaber. 


')  Wurde  mit  der  Ergänzung  nach  Krain  überwiesen. 

9 War  von  1665 — 1675  Inhaber  des  jetzigen  Infanterie-Regiments  Nr.  24. 

3)  War  von  1715 — 1718  Inhaber  des  1809  unter  der  Nummer  43  aufgelösten  Regiments. 

4)  War  bisher  Inhaber  des  2.  Artillerie-Regiments. 

5)  Der  Regiments-Inhaber  hatte  vermöge  seiner  Charge  und  als  Commandant  in  den 
Vorlanden  das  Regiment  nicht  persönlich  commandiert. 


1691  Herberstein,  Hannibal  Graf, 
Obristlieutenant. 

1696  Kornfeil,  Rudolph  Freiherr  von, 
Obristlieutenant. 

1701  Nazzari,  Franz  Graf.  Obristlieu- 
tenant1). 

1704  der  Inhaber  Obrist  Graf  Regal. 

1705  Livingstein,  Alano  Graf, 
Obristlieutenant-Obrist. 

1715  Bärnklau,  Johann  Wilhelm, 
Obristlieutenant—  Obrist. 

1721  Regal,  Erasmus  Graf,  Obrist. 

1727  Arco,  Vincenz  Graf,  Obi  ist. 

1728  Kornthal,  Carl  Joseph.  Obrist- 
lieutenant - Obrist. 

(1736  Metternich,  Graf,  Obristlieu- 
tenant).2 3). 

1739  Roth,  Wilhelm  Freiherr  von, 
Obrist. 

1711  Cosa  von  Eadisch,  Ferdinand 
Freiherr,  Obrist. 

1715  Kammermayer,  Anton.  Obrist. 

1716  Unruh,  Ferdinand  Freiherr  von, 
Obrist. 

1756  Browne,  Joseph  Graf,  Obrist. 

1758  Koch,  Johann  Freiherr  von, 
Obrist. 

1763  Herberstein,  Wenzel  Graf. 
Oberst. 

1773  Kkeul,  Carl  Freiherr  von,  Oberst. 

1781  Corti,  Cäsar  Marchese,  Oberst. 

1790  Ligneville,  Christoph  Graf, 
Oberst. 

1793  Mvlius,  Anton  Freiherr  von 
Oberst. 

1796  Auersperg,  Franz  Graf,  Oberst. 

1799  Thelen,  Conrad  von,  Oberst. 

1805  Novak,  Peter  von,  Oberst. 


1807  Klenau,  Wenzel  Graf,  Oberst. 
1809  Fischer  von S ee.  Joseph.  Oberst. 

1812  Pausch,  Carl  von.  Oberst. 

1813  Ras  quin,  Franz  von.  Oberst. 
1821  Hartmann  von  Hartenthal. 

Anton,  Oberst. 

1831  Baumann  von  Waldenstein. 
Johann,  Oberst. 

1835  Bamb'erg,  Georg  von.  Oberst. 
1813  Hohenlolie-Langenburg. 
Gustav  Heinrich  Prinz,  Oberst. 

1818  Je  re  mich,  Daniel,  Oberst. 

1819  Frischeisen  von  Eisenwald, 
Carl,  Oberst. 

1851  Reichetzer,  Rudolph  Ritter  von. 
Oberst. 

1856  Tornas,  Joseph.  Oberst. 

1863  Bienerth,  Carl  Ritter  von,  Oberst. 
1866  Wirth,  Joseph.  Oberst. 

1866  Bienerth,  Carl  Ritter  von. 
Oberst. s). 

1866  Mündel  von  Schartenburg. 

Heinrich  Ritter.  Oberst. 

1868  Jung.  Friedrich.  Oberst. 

1871  Dumoulin,  Joseph  Freiherr  von. 
Oberst. 

1875  Mayer  von  Monte  Arabico. 
Anton  Ritter,  Oberst. 

1878  Hotze.  Friedrich.  Oberst. 

1879  Se.  kaiserliche  Hoheit  Erzherzog 
Rudolph.  Kronprinz,  Oberst. 

1880  Karaisl  von  Kareis,  Franz, 
Oberst. 

1885  Hartmann,  Franz.  Oberst. 

1887  Chm  ela,  Oscar,  Oberst, 

1891  Rostoczil,  Moriz,  Oberst, 

1896  Bruzek.  Alfred  Edler  von. 
Oberst. 


Reserve-Coinmandauten. 

1869  Pezelt,  Wilhelm,  OberstLieu-  1S77  Brunswik  de  Corompa.  Lud- 

tenant— Oberst.  wig,  Oberstlieutenant — Oberst. 

1871  EckhardtvonEckhardtsburg,  1878  Prevöt.  Carl,  Oberstlieutenant — 

Gustav,  Oberstlieutenant- Oberst.  : Oberst. 

1871  Mayer  von  Monte  Arabico,  1879  Lustig,  Carl,  Oberst. 

Anton,  Oberstlieutenant  — Oberst,  1880  Scheuch.  Heinrich.  Oberstlieu- 

1875  Mallinaric  von  Silbergrund,  tenant  — Oberst. 

Johann,  Oberstlieutenant— Oberst. 


Tor  dem  Feinde  gefallene  höhere  Offleiere. 

1695  Obristlieutenant  Graf  Herb  er  stein  in  der  Schlacht  bei  Lugos  y4  . 
dann  Obristwachtmeister  Leslie  von  Bergen  an  den  in  derselben  erhaltenen 
schweren  Verwundungen,  beide  in  Graz,  zu  Beginn  des  Jahres  1696,  gestorben. 

1701  Regiments-Commandant  Obristlieutenant  Kornfeil  in  dem  Ge- 
fechte bei  Stradella  y. 

’)  Kam  wieder  zu  Lothringen  (Kr.  IS)  zurück. 

2)  War  1736/37  nur  Commandant-  der  in  Siebenbürgen  detachierten  Abtheilungen. 

3)  Commandierte  während  des  Feldzuges  eine  Brigade,  übernahm  nach  demselben 
erneuert  das  Regiments-Commando. 

ä)  Zweifelhaft.  Ein  Graf  H.  Herberstein  erscheint  1696  als  Ober-Hanptinann  in 
St.  Georgen. 


— 377  — 


1704  Regiments -Inhaber  FML.  Fürst  Liechtenstein  hei  dem  Ueber- 
gange  über  die  Bormida  j. 

1717  Regiments-Inhaber  FZM.  Graf  Regal  an  den  vor  Belgrad  er- 
haltenen tödtlichen  Wunden  am  12.  August  gestorben. 

1757  Regiments-Inhaber  FM.  Graf  Browne  an  den  in  der  Schlacht 
bei  Prag  erhaltenen  tödtlichen  Verwundungen  am  24.  Juni  gestorben. 

1759  Regiments-Inhaber  GM.  Joseph  Graf  Browne  an  den  Folgen  der 
bei  Leuthen  und  Hochkirch  erhaltenen  schweren  Verwundungen  gestorben. 

1792  Regiments-Commandant  Oberst  Graf  Ligneville  bei  der  Ver- 
theidigung  von  Namxir  am  1.  December  j. 

1796  Oberstlieutenant  Andreas  Freiherr  von  Rehpach  in  der  Schlacht 
bei  Arcole  tödtlich  verwundet,  in  feindlicher  Gefangenschaft  am  6.  December 
zu  Legnago  gestorben1). 

1799  Regiments-Inhaber  FML.  Fürst  Fürstenberg  in  der  Schlacht  bei 
Stockach  j. 

1809  Oberstlieutenant  Carl  Wappel  in  der  Schlacht  bei  Znayin  j. 

1866  Major  Anton  Steiger  Ritter  von  Kirchshöhe  in  der  Schlacht  bei 
Custozza  y. 

Feldzüge. 

Leslie.  1683  fünf  Compagnien  unter  dem  Inhaber  in  der  Entsatz- 
Schlacht  von  Wien,  die  übrigen  fünf  bei  dem  Corps  in  Inner- Oesterreich. 

1684  das  ganze  Regiment  bei  diesem  Corps  eingetheilt,  Gefecht  bei 
Brezniea. 

1685  bei  der  Expedition  nach  Slavonien.  Gefecht  bei  Essegg. 

1686  Einnahme  von  Dimira,  Operation  gegen  Siklös. 

1687  bei  der  Haupt-Armee,  zwei  Bataillone  in  der  Schlacht  am  Berge 
Harsany. 

1688  ein  Bataillon  bei  der  Belagerung  und  Einnahme  von  Belgrad,  das 
andere  bei  dem  Zuge  nach  Bosnien,  Treffen  bei  Dervent. 

1689  dasselbe  unter  Obristlieutenant  Strackon  Zwornik  tapfer  ver- 
theidigt,  das  Regiment  sodann  in  den  Schlachten  bei  Batocina  und  Nissa; 
Obristlieutenant  Franz  Leslie  ein  kaiserliches  „Dankschreiben”  erhalten. 

Von  1690  an  stand  das  Regiment  in  Siebenbürgen. 

Liechtenstein.  1692  ein’Detachement  von  100  Mann  unter  Hauptmann 
Schröckengast  an  der  heldenmüthigen  Vertheidigung  der  Veteraniscken 
Höhle  theilgenommen. 

1695  deckte  das  Regiment  in  der  unglücklichen  Schlacht  bei  Lugos, 
durch  aufopfernde  Vertheidigung  der  Wagenburg,  den  Rückzug  des  Corps  nach 
Karansebes,  wurde  aber  nahezu  aufgerieben  und  1696  reorganisiert. 

1697  war  das  Regiment  bei  der  Belagerung  von  Bihac. 

1701  auf  den  Kriegs-Schauplatz  in  Italien  gerückt,  kam  das  Regiment 
zur  Einschliessung'  von  Mantua,  ein  Lieutenant,  dessen  Name  nicht  zu  eruieren, 
den  Posten  Dosso  standhaft  gegen  mehrfache  Uebermacht  vertheidigt. 

1702  zeichnete  sich  Obristwachtmeister  Presen  in  dem  Gefechte  bei 
San  Antonio  (vor  Mantua)  aus,  das  Regiment  focht  bei  Luzzara. 

1703  stand  das  Regiment  am  Po,  ein  Bataillon  in  der  Vertheidigung 
von  Brescelio. 

Regal.  1704  zwei  Bataillone  unter  Starhemberg  nach  Piemont  gerückt.  Ge- 
fechte bei  Stradella  und  Castelnuovo  di  Bormida,  dann  Vertheidigung  von  Verrua; 
das  3.  Kämpfe  bei  Ostiglia  mitgemacht,  ein  4.  in  Ober-Oesterreich  formiertes 
in  die  Lombardie  nachgerückt. 

1705  das  3.  und  4.  Bataillon  im  Heere  des  Prinzen  Eugen  in  der  Schlacht 
bei  Cassano,  dann 

1706  in  der  Entsatz-Schlacht  von  Turin  gekämpft,  woselbst  die  Reste 
des  1.  und  2.  Bataillons2)  als  Besatzung  lagen. 


P Wurde  vom  Feinde  mit  allen  gebührenden  Ehren  beerdigt  und  demselben  ein 
entsprechender  Grabstein  gesetzt. 

p Bei  Verrua  viel  verloren. 


- 378  - 


1707  war  das  Regiment  bei  den  im  Aosta-Thale  zurückgebliebenen  Truppen. 

1708  bei  der  Occupation  des  Kirchenstaates. 

1709 — 1712  nahm  es  an  den  verschiedenen  Operationen  in  den  West- 
Alpen  (im  Dauphine)  theil,  kam  jedoch  nicht  in  das  Feuer. 

1712  ein  Bataillon  unter  Obristwachtmeister  Bärnklau  an  der  Expedition 
gegen  die  toscanischen  Präsidien  (Gefecht  bei  S.  Colombano)  theilgenommen. 

1713  wurde  das  Regiment  an  den  Rhein  gesendet,  traf  aber  erst  nach 
Schluss  der  Operationen  daselbst  ein. 

1716  auf  dem  Kriegs-Schauplatze  in  Ungarn,  war  das  Regiment  drei 
Bataillone,  zwei  Grenadier-Compagnien)  in  der  Schlacht  bei  Peterwardein  und 
bei  der  Belagerung  von  Temesvar,  während  welcher  Obristlieutenant  Bärn- 
klau als  Tranchee-Major  vorzügliche  Dienste  leistete. 

1717  zwei  Bataillone  und  die  Grenadiere  Belagerung  und  Schlacht  von 
Belgrad,  ein  Detachement  in  der  Verth eidiguug  von  Mehadia  (das  3.  Bataillon 
im  Banate). 

Jung- Wallis1).  1734  ein  Bataillon  und  die  Grenadiere  auf  dem  Kriegs- 
schauplätze in  Italien,  Gefecht  bei  Colorno,  Schlachten  bei  Parma  und  Guastalla 
(U eberfall  auf  Quistello). 

1735  in  Ober-Italien  und  Tyrol.  ohne  Gefecht. 

1737  zwei  Bataillone,  zwei  Grenadier  - Compagnien  bei  dem  Corps 
im  Banate,  Belagerung  der  Bergfeste  Uzica,  das  3.  bei  der  Vorrückung 
in  die  Walachei. 

Browne.  1738  focht  das  Regiment  bei  Kornia,  ein  Bataillon  bei  Mehadia. 
das  Leib-Bataillon  unter  Hauptmann  Rebentisch  Orsova  tapfer  vertlieidigt, 
gegen  freien  Abzug  capituliert. 

1739  Schlacht  bei  Grocka,  Treffen  bei  Pancsova. 

1741  war  das  Regiment  (zwei  Bataillone  und  Grenadiere'  in  der  Schlacht 
bei  Mollwitz;  ein  Bataillon  und  die  Grenadiere,  welche  früher  schon  die  Ver- 
theidigung  von  Ottmachau  mitgemacht,  kamen  als  Besatzimg  nach  Brieg  und 
durften  in  Folge  Capitulation  dieser  Festung  zwei  Jahre  nicht  gegen  Preussen 
dienen. 

1742  waren  zwei  Bataillone  in  dem  Gefechte  bei  Zaliaj  und  bei  der  Be- 
lagerung von  Prag. 

1743  machte  das  Regiment  die  Vorrückung  an  den  Rhein  und  die  Ope- 
rationen an  diesem  Flusse  mit  (vorher  bei  Erstürmung  von  Deggendorf  '. 

1744  am  Rhein,  dann  in  Böhmen;  ein  Bataillon  in  Freiburg  verblieben, 
woselbst  es  mit  den  übrigen  Truppen  in  Folge  Capitulation  in  Kriegsgefangen- 
schaft gerietli. 

1745  focht  das  Regiment  (zwei  Bataillone)  bei  Hohenfriedberg  und  Soor 
und  rückte  dann  nach  den  Niederlanden  ab,  wo  es 

1746/47  die  Schlachten  von  Rocovu’  und  Lawfeld  mitmachte,  ohne  viel 
engagiert  zu  werden.  Obristwachtmeister  Franz  Graf  Lacy-  hatte  die  Be- 
willigung erhalten,  den  Feldzug  in  Italien  mitzumachen  und  zeichnete  sich 
vor  Genua  mehrfach  aus. 

1756  war  das  Regiment  mit  zwei  Bataillonen  und  den  Grenadieren  in 
der  Schlacht  bei  Lobositz. 

1757  in  jener  bei  Prag,  dann  bei  der  Vertheidigung  dieser  Festung, 
später  war  es  bei  der  Belagerung  von  Schweidnitz  und  in  den  Schlachten  von 
Breslau  und  Leuthen,  in  welch'  letzterer  es  im  Vereine  mit  den  Regimentern 
Hildburghausen  (Nr.  8)  und  Pallavicini  (Nr.  15)  den  Rückzug  deckte.  Regi- 
ments-Commandant  Obrist  Joseph  Graf  Browne  sich  bei  einem  Ausfälle  aus 
Prag  sehr  ausgezeichnet. 

1758  focht  das  Regiment  bei  Hochkirch,  Oberstlieutenant  Baron  Koch 
und  Major  Paul  Graf  Serimann  sich  hervorgethan  und  erhielten  beide  später 
(1760/1761)  den  MTO. 


'-)  Zum  Unterschied  von  dem  Kegimente  des  FML.  Grafen  Olivier  W allis  1713  aul- 
gelöst)  so  genannt. 

2)  Der  spätere  Feldmarschall. 


- 379  — 


1759  zeichnete  sich  das  Regiment  unter  seinem  nunmehrigen  Comman- 
danten  Obersten  Baron  Ivoch  bei  Maxen  aus. 

Tillier.  1760  war  es  in  dem  Gefechte  bei  Kunzendorf  und  in  der  Schlacht 
bei  Torgau,  in  welch’  letzterer  es  bedeutende  Verluste  erlitt. 

Ulrich  Kinsky.  1761/1762  stand  das  Regiment  in  der  Haupt-Armee, 
ohne  an  einer  grösseren  Action  theil zunehmen. 

Regiments-Inhaber  Fürst  Kinsky  wurde  nachträglich  (1765)  für  mehr- 
fache hervorragende  Thaten,  mit  dem  Commandeur-Kreuz  des  MIO.  decoriert. 

1778/1779  bei  der  Armee  in  Böhmen  eingetheilt,  wurde  das  Regiment, 
bei  Brüx  detachiert,  von  General  Möllendorf  mit  bedeutender  Uebermacht 
überfallen  und  angegriffen  und  rettete  nur  das  umsichtige  Benehmen  des 
Regiments-Commandanten  Obersten  Baron  Kheul,  welcher  hiefür  den  MTO. 
erhielt,  dasselbe  vor  gänzlicher  Vernichtung. 

Die  Grenadiere  (Bataillon  de  Verre)  ebenfalls  in  Böhmen,  nicht  in  das 
Feuer  gekommen. 

1790  war  ein  Bataillon  (Leib-Bataillon)  unter  den  anlässlich  des  Auf- 
standes in  den  Niederlanden  dahin  als  Verstärkung  gesendeten  Truppen. 

1792  im  Corps  Clerfayt  eingetheilt,  war  dieses  Bataillon  in  dem  Gefechte 
bei  Orchies,  dann  im  Verein  mit  dem  nachgerückten  2.  (Oberst-)  Bataillon  bei 
der  Einnahme  von  Longwy,  dann  als  Besatzung  in  Namur,  woselbst  beide,  in 
Folge  Capitulation,  in  Kriegsgefangenschaft  geriethen. 

Vacat  Kinsky.  1793  focht  ein  neuformiertes  Bataillon  in  der  Schlacht 
bei  Wattignies.  Die  ebenfalls  auf  den  Kriegs-Schauplatz  in  den  Niederlanden 
gerückten  Grenadiere  (Bataillon  Attems)  standen  vor  Maubeuge  (Schlacht  bei 
Wattignies). 

1791  war  das  Regiment  in  den  Kämpfen  vor  Landrecies  und  an  der 
Sambre  (Rouvroy,  Erquelinnes  u.  s.  w.),  dann  bei  dem  Versuche,  Ypern  zu 
entsetzen,  endlich  in  dem  Gefechte  vor  Maastricht;  das  später  als  Besatzung 
in  diese  Festung  gekommene  2.  Bataillon  durfte  in  Folge  Capitulation  bis  zur 
Auswechslung  nicht  gegen  Frankreich  dienen. 

Die  Grenadiere  vor  Landrecies,  bei  Rouvroy,  Erquelinnes,  Charleroi  und 
Ypern  (Rousselaer)  gefochten. 

1795  war  ein  Bataillon  in  den  Gefechten  bei  Uckerath,  Monsheim, 
Lambsheim  und  Bacharach;  Regiments-Commandant  Oberst  Baron  Mylius 
und  Major  Freiherr  von  Relipach  sich  ausgezeichnet. 

Die  Grenadiere  bei  der  Belagerung  von  Maynz,  am  Tage  der  Erstürmung 
der  Verschanzungen  vor  der  Festung  nicht  in  das  Feuer  gekommen. 

1796  stand  das  Leib -Bataillon  in  und  bei  Maynz,  nahm  an  einer  Reihe 
von  kleineren  Gefechten  (Vertheidigung  der  Rhein-Linie)  theil  und  kam  später 
zu  der  Belagerung  von  Hüningen.  Das  3.  Bataillon,  welches  1792  bei  der 
Occupation  von  West-Galizien  mitgewirkt  hatte,  war  auf  den  Kriegs-Schau- 
platz nach  Italien  gerückt  und  machte  das  Treffen  von  Fontaniva  (Bassano) 
und  die  Schlachten  von  Caldiero  und  Arcole  mit,  in  welch’  letzterer  sein 
Commandant  Major  Rehpacli,  von  bedeutender  Uebermacht  angegriffen, 
jede  Aufforderung  zur  Waffenstreckung  zurückwies,  bis  derselbe,  tödtlich  ver- 
wundet, in  Gefangenschaft  gerieth1). 

Die  Grenadiere  fochten  bei  Wetzlar,  Wiirzburg  und  Limburg. 

Fürstenberg.  1797  wurde  das  oberwähnte  Bataillon  in  der  Schlacht 
bei  Rivoli  nahezu  aufgerieben;  das  aus  Deutschland  nach  Italien  abgerückte 
Leib-Bataillon,  ferner  das  in  Wien  reorganisierte  Oberst-Bataillon,  sowie  die 
Grenadiere,  welche  gleichfalls  dahin  entsendet  wurden,  nahmen  an  den  Rück- 
zugs-Gefechten bei  Tarvis  und  Judenburg  theil;  in  der  letztgenannten  Affäire 
wurde  das  2.  (Oberst-)Bataillon  vom  Generalissimus  Erzherzog  Carl  speciell 
belobt. 

1799  auf  dem  Kriegs -Schauplatze  in  Italien  eingetheilt  (1.  und  2.  Bataillon) 
focht  das  Regiment  bei  Verona,  Pastrengo,  Magnano,  San  Giuliano,  nahm 


p Major  Rehpacli,  welcher  mittlerweile  zmnCommandanten  eines  Grenadier-Batail- 
lons ernannt  worden  war.  starb  kurze  Zeit  später,  doch  wird  das  betreffende  Bataillon,  dessen 
Commando  er  nie  übernommen,  mitunter  irrig  unter  seinem  Namen  aufgeführt. 


- 380 


später  an  den  Blockaden  (Belagerungen)  von  Turin  und  Alessandiia  tlieil  und 
kämpfte  mit  besonderer  Auszeichnung  bei  Novi  und  Savigliano. 

In  dem  G-efechte  bei  Pignerol  erwarb  sich  das  Regiment  erneuert  hohes 
Lob  und  wurden  alle  Stabs-Officiere  nominell,  sowie  das  ganze  Officiers-Corps 
im  Allgemeinen  belobt1). 

Endlich  nahm  das  Regiment  noch  an  dem  Gefechte  bei  Beinette,  der 
Schlacht  von  Genola  und  einigen  anderen  kleineren  Affairen,  sowie  an  der 
Belagerung  von  Cuneo  theil. 

Die  Grenadiere  (Bataillon  Weber)  waren  bei  Verona,  Magnano,  an  der 
Trebbia,  vor  Tortona,  bei  Novi,  Savigliano.  Pignerol  und  Beinette  im  Feuer 
und  hatten  auch  wiederholt  Gelegenheit,  sich  auszuzeichnen. 

Unter  den  in  diesem  für  das  Regiment  so  thatenreiclien  Feldzuge 
wiederholt  mit  Auszeichnung  genannten,  sind  besonders  hervorzuheben : 
Regiments-Commandant  Oberst  Graf  Auersperg;  die  Oberstlieutenants  Conrad 
Thelen  und  Dominik  Dirix  de  Bourg;  die  Majore  Peter  Novak  und  Joseph 
Matzak  von  Orten  bürg;  endlich  Grenadier-Hauptmann  Paul  Seilitz  er. 

Vacat  Fürstenberg.  1800  nahm  das  Regiment  an  einer  Reihe  von 
kleineren  Gefechten  im  oberen  Appenin,  so  bei  Altäre,  Cadibona.  Albissola, 
Feligno,  Loano  u.  A.  theil  und  kam  dann  als  Besatzung  nach  Turin:  später 
machte  dasselbe  die  Schlachten  von  Marengo  und  Pozzolo  mit. 

Die  Grenadiere  ebenfalls  an  einigen  kleineren  Affairen  an  der  Riviera 
betheiligt,  kämpften  dann  bei  der  Offensive  in  die  Provence,  Gefechte  bei  Giletta. 
Aspromonte,  beim  Rückzuge  am  Monte  Xave,  endlich  auch  bei  Marengo  und 
Pozzolo  mit  bedeutenden  Verlusten. 

Ivolowrat.  1805  mit  vier  Feld-  und  dem  Grenadier-Bataillon  bei  der 
Armee  in  Deutschland  eingetheilt,  focht  das  Regiment  mit  Auszeichnung  bei 
Albeck2)  und  vor  Ulm  und  geiieth  in  Folge  der  dortigen  Capitulation  in 
Kriegsgefangenschaft, 

1809  war  das  Regiment  (drei  Bataillone)  im  1.  Corps  (Bellegarde  ein- 
getheilt, kam  in  Bayern  nicht  in  das  Feuer,  erneuerte  jedoch  in  der  Schlacht 
bei  Aspern  seinen  altbewährten  Rrdim;  insbesondere  am  zweiten  Schlachttage, 
das  3.  Bataillon  unter  seinem  Commandanten  Hauptmann  Baron  Bienefeld 
bei  Vertheicligung  von  Aspern.  In  der  Schlacht  bei  Wagram  vertheidigte  Haupt- 
mann Haberein  mit  dem  3.  Bataillon  den  Ort  Aderklaa  standhaft;  ebenso  brav 
hielt  sich  das  Regiment  bei  Znaym. 

Die  Grenadiere  (Bataillon  Georgv)  nahmen  an  den  Kämpfen  bei  Lands- 
hut, Regensburg,  sowie  den  Schlachten  von  Aspern,  Wagram  und  Znaym 
ehrenvollen  Antheil.  Ausser  den  beiden  Genannten,  welche  mit  dem  MTO. 
decoriert  wurden,  noch  Regiments-Commandant  Oberst  Graf  Klenau,  sowie 
alle  Stabs-Officiere  belobt. 

1813  war  das  Regiment  (1.  und  2.  Feld-Bataillon),  sowie  die  Grenadiere, 
in  Deutschland,  an  den  Kämpfen  bei  Dresden  und  Leipzig  (Lindenau,  Klein- 
Zschocher)  betheiligt;  letztere  sich  noch  in  dem  Treffen  bei  Arbesau  aus- 
gezeichnet. 

Das  Regiment  focht  ferner  noch  bei  Eckartsberg  und  Hochheim:  das 
3.  Feld-  und  Landwehr-Bataillon  waren  bei  der  Cernierung  von  Dresden  und 
in  dem  Gefechte  bei  Boxdorf,  in  welchem  sich  Major  Raindl  auszeichnete. 

1814  nahm  das  Regiment  an  dem  Gefechte  bei  Langres,  dem  Treffen  bei 
Bar-sur- Aube  (21.  Januar)  theil,  zeichnete  sich  unter  Oberst  Ras  quin,  der 
sowie  mehrere  Officiere  belobt  wurde,  bei  la  Rothiere  aus  und  focht  ferner 
bei  la  Ferte,  Arcis-sur-Aube  und  Charenton.  Die  Grenadiere  standen  vor 
Besancon  und  nahmen  dann  an  der  Offensive  gegen  und  den  Kämpfen  vor 
Lyon  theil.  Das  3.  Feld-  und  Landwehr-Bataillon  hei  der  Einschliessung  von 
Beifort.  Hauptmann  Johann  He skv  und  Oberlieutenant  Bruno  von  Montluisant 
wurden  für  Auszeichnung  bei  la  Rothiere  aussertourlicli  befördert. 


1)  ..Hat  mit  jener  Auszeichnung  gefochten.  die  einem  distinguierten  OfficierS-C o rp s 
eigen  ist.”  (Relation  des  G.  d.  C.  Melas.) 

2)  Der  Divisionär  FML.  Gotteslieim  stellte  dem  Eegimente  ein  glänzendes  Zeugniss 
über  das  Verhalten  sämmtliclier  Officiere  in  dieser  Affaire  aus. 


— 381  — 


1815  nahmen  nur  das  2.  und  8.  Bataillon  an  der  Einschliessung  von 
Hüningen  theil;  die  Grenadiere  im  Reserve-Corps,  nicht  in  das  Feuer  gekommen. 

Palombini.  1821  waren  zwei  Bataillone  hei  Unterdrückung  der  Revo- 
lution in  Piemont  verwendet,  ohne  in  Action  zu  treten. 

1846  kam  das  Regiment  anlässlich  des  Aufstandes  in  Polen  als  Be- 
satzung nach  Krakau,  woselbst 

1848  zwei  Compagnien  bei  Niederwerfung  des  Aufstandes  mitwirkten. 

Die  Grenadiere  (Bataillon  Frischeisen,  dann  Rattay)  sich  bei  Unter- 
drückung der  Unruhen  in  Prag  ausgezeichnet,  dann  unter  FM.  Windiscli- 
Graetz  bei  der  Einnahme  von  Wien. 

Vier  Compagnien  des  1.  Bataillons  rückten  Anfangs  December  unter 
Oberstlieutenant  Frischeisen  aus  Galizien  nach  Ober-Ungarn  und  bestanden 
als  selbstständige  Colonne  ein  Gefecht  bei  Budatin. 

1849  focht  dieses  Bataillon  bei  Sillein,  Turcsek  und  Kluckno:  nach  Ver- 
einigung mit  der  Haupt-Armee  nahm  es  an  dem  Treffen  bei  Waitzen  und  der 
Schlacht  bei  Nagy-Sarlo  theil. 

Im  Sommer-Feldzuge  fochten  das  nunmehr  vereinigte  1.  und  2.  Bataillon 
bei  Raab  und  Komorn,  kamen  aber  bei  der  Vorrückung  an  die  Theiss  nicht 
mehr  in  das  Feuer. 

Die  Grenadiere  waren  in  der  Schlacht  bei  Kapolna.  der  ersten  Cernierung 
von  Komorn  (Treffen  bei  Katv),  nahmen  an  den  Kämpfen  an  der  Waag,  den 
Schlachten  von  Äcs  und  Puszta-Herkäly,  dann  jener  von  Temesvär  ehren- 
vollen Antheil. 

Das  4.  Bataillon  stand  im  August— September  bei  der  Cernierung  von 
Komorn. 

Für  Auszeichnung  in  diesen  beiden  Feldzügen  wurden  decoriert  mit: 

MVK.  die  Majore  Eduard  Georgy,  Gottfried  Uhlig  und  Anton 
Terzaghi;  die  Hauptleute  Ottokar  Freiherr  von  Prochäzka,  Carl  Neumann 
von  Meissenthal,  Alois  Schewitz;  die  Oberlieutenants  Johann  Ergert  und 
Johann  Prochaska;  Unterlieutenant  Michael  Andrievic  von  Knespolje: 
dann  dem  gefallenen  Oberlieutenant  Joseph  Kreisl  nachträglich  zuerkannt. 

FJO.  Regiments-Arzt  Dr.  Joseph  Ebner. 

Degenfeld.  1859  stand  das  Regiment  als  Besatzung  in  der  Bundes- 
festung Maynz. 

1866  focht  das  Regiment  auf  dem  Kriegs-Schauplatz  in  Italien  mit  Aus- 
zeichnung bei  Custozza;  das  4.  Bataillon  in  der  Nord-Armee  bei  Skalitz. 

Decoriert  wurden  mit: 

LO.  Major  Anton  Steiger  von  Kirchshöhe  (gefallen,  nachträglich 
zuerkannt). 

EKG.  2.  Oberst  Carl  Ritter  von  Bien  er  th.  als  Qua-Brigadier  bei  der 
Süd-Armee. 

EKO.  3.  Die  Hauptleute  Johann  Braun  und  Eduard  Kohut  Edler  von 
E iclienkron. 

MVK.  Major  Wilhelm  Pezelt;  die  Hanptleute  Ludwig  Seifert  von 
Rhönberg.  Sigmund  Frischeisen,  Johann  Grünwald;  die  Oberlieutenants 
Hermann  Ritter  von  Plönnies,  Matthias  Sinkovic.  Julius  Peyer,  Wenzel 
Gürtler;  die  Unterlieutenants  Alois  Prokopp  und  Theodor  Falta. 


Tapferkeit« 

-Medaillen. 

Goldene  Silberne 

Goldene 

Silberne 
I.  CI.  II. 

1789-1790 

— — 

1848  \ 

3 1! 

1792-1801 

— 17 

1849  J 

1805 

— — 

1859  — 

— _ 

1809 

1 4 

1866  2 

42  91 

1813-1815 

- 3 

1726  weisser  Rock. 
1737  weisser  Rock, 
1757  weisser  Rock, 
1767  weisser  Rock, 
1868  dunkelblauer 


J)  Leinbliitlienfärbe ; v< 
normiert,  1860  „blassrotb”. 


Adjustierung. 

rothe  Aermel -Aufschläge ; 
lichtblaue  Aufschläge ; 

Camisol  mid  Unterfutter,  lichtblaue  Aufschläge; 
Egalisierung  gris  de  lin1),  weisse  Knöpfe: 

77  affenrock,  blassrothe  Egalisierung,  weisse  Knöpfe. 


1807  an  war  für  diese  Farbe  die  Benennung  ..bleichrot-li” 


37. 

U ngarisclies  Infanterie-Regiment. 

(1781)  Ergänzungs-Bezirks-Cominando:  Grosswardein. 

(1856)  Joseph,  Erzherzog,  O.  <1.  €. 

Errichtung  und  nachgefoigte  Veränderungen.  1711  laut  Beschluss  der 
auf  dem  Landtage  zu  Pressburg  (September  — October)  versammelten  Stände 
Ungarns  durch  den  von  der  Königin  am  21.  October  hiezu  ernannten  Obristen 
Grafen  Szirmay  auf  dem  Sammelplätze  Leutschau  aufgestellt  (20  Compagnien 
in  vier  Bataillonen)1). 

Seit  1769  führt  das  Regiment  die  Nummer  37. 

1798  das  4.  Bataillon  an  das  neu  errichtete  4.  ungarische  Linien -Infant er ie- 
Regiment  (später  Nr.  62)  abgegeben2). 

1849  das  3.  Bataillon  in  Rolge  der  Ereignisse  in  Ungarn  reorganisiert. 

1860  ein  Bataillon  an  das  neu  aufgestellte  Linien-Infanterie-Regiment 
Nr.  68,  1883  ein  Bataillon  an  das  Infanterie-Regiment  Nr.  101  abgegeben. 

Ergänzung.  Dieses  durch  freie  Werbung  in  den  Comitaten  Ober-Ungarns, 
der  Zips,  den  Bergstädten  u.  s.  w.  aufgestellte  Regiment,  erhielt  1781  seine 
Werbe-Plätze  in  den  Comitaten  am  linken  Theiss-Ufer  (Bihar  u.  s.  w.)  für 
bleibend  angewiesen,  mit  der  Depot-Station  (Sammelplatz  des  Wefb  - Bezirks, 
beziehungsweiseErgänzungs -Bezirks-Station)  Grosswardein  und  hat  das  Regiment 
seither  diesen  Rayon,  abgesehen  von  Aenclerungen  in  der  territorialen  Ab- 
grenzung unverändert  als  Werb-,  beziehungsweise  Ergänzungs-Bezirk  beibehalten. 

Grenadier-Division.  1769 — 1775  stand  dieselbe  mit  jener  von  Nr.  19 
und  52  in  einem  ungarischen  Bataillon.  1775  trat  die  Division  des  Regiments 
mit  den  Divisionen  von  Nr.  35  und  42  in  den  Verband  des  2.  böhmischen 
Bataillons.  1779  wurde  sie  aus  diesem  wieder  ausgeschieden  und  kam  in  das 
aus  den  Divisionen  von  Nr.  19  und  53  bestehende  2.  ungarische  Bataillon,  wo 
selbe  bis  1797  verbheb.  In  dem  Eeldzuge  1799  war  dieselbe  mit  den  Divisionen 
von  Nr.  52  und  33  vereint,  trat  Ende  1799  in  den  Regiments-Verband  zurück 
und  kam  erst  zu  Beginn  der  Campagne  1800  in  das  aus  den  Divisionen  von 
Nr.  25  und  51  bestehende  Bataillon  Rechenberg.  In  dem  Feldzuge  1809  bildete 
die  Division  des  Regiments  mit  jener  von  Nr.  34  und  48  ein  Bataillon;  von 
1810 — 1818  standen  die  Divisionen  Nr.  34,  37  und  60  in  einem  Bataillon; 
1S18 — 1832  bildete  die  Division  des  Regiments  mit  jener  von  Nr.  53  und  61  ein 
Bataillon,  endlich  1832  jene  von  von  Nr.  61  durch  die  von  Nr.  34  ersetzt. 


])  1748  auf  den  Fuss  der  deutschen  Regimenter  gesetzt. 

2)  Dieses  Bataillon  wurde  1799  mit  jenem  von  Splenyi  Nr.  51  verwechselt  und  in  das 
3.  neue  ungarische  Regiment  (Nr.  61)  eingetheilt. 


- 384  — 


Friedens-Garnisonen.  1748  Szegedin.  1749  Olmiitz.  1751  Prossnitz. 
1753  Eger,  1763  Brünn,  1771  Papa,  1775  Stuhhweissenburg.  1775  Prag.  1781 
Grosswardein,  1790  Galizien,  1791  Ofen,  1794  Sandomierz  (Stab  und  zwei 
Bataillone),  1798  Tyrol  (Telfs),  1801  Grosswardein.  1806  Ofen,  dann  Tyrnau. 
1807  Krakau,  1808  Grosswardein,  dann  Komorn,  1810  Lemberg,  1814  Paria. 
1815  Kroszno,  1816  Przemysl,  1818 — 1848  Lemberg,  1849  Venedig.  1850 
Jicin,  1851  Wien,  1854  Jassy,  1855  Bakeu,  1856  Jassy,  1857  Temesvär.  1858 
Prag,  1859 — 1866  Lemberg,  1867  Olmiitz,  1869  Pestli-Ofen,  1873  Tulln,  1875  Wien. 
1878  Sarajevo,  1879  Essegg,  1882  Graz.  1887  Grosswardein. 


Regiments-Inhaber. 


1741 — 1747  unbesetzt.  (Wurde  nacb  den 
Regiments  - Commandanten:  von 
1741—1744  Obrist  Szirmay,  von 
1744—1747  Obrist  Esterhazy 
benannt1 2). 

1747  Esterhazy  de  Galantha,  Joseph 
Graf,  GFWM. — FML. 

1762  Siskovics,  Joseph  Freiherr  von 
(später  Graf),  FML.—  FZM. 

1784  De  Vins,  Joseph  Freiherr,  FML. 
—FZM. 

1798 — 1803  unbesetzt. 

1803  Auffenberg,  Franz  Xaver  Frei- 
herr von,  FML.8). 


1807  unbesetzt. 

1808  Auersperg,  Franz  Graf.  FML. 
1808  Weidenfeld,  Carl  Philipp  Frei- 
herr von,  FML. 

1813  Märiässy  de  Markus  et  Batis- 

Falva,  Andreas  Freiherr.  FML. — 
FZM 

1846  Michael,  GrossfiirstvonRussland. 
1850  P askie witsch, Ivan Fedorowitsch. 
Fürst  von  Warschau,  Graf  von 
Erivan,  k.  k.  und  k.  russischer  FM. 
1856  Joseph , Erzherzog, Oberst— G.d.C. 


Zweite  Inhaber. 

Von  1846 — 1854  Pfersmann  von  Eichtlial.  Alois,  FML.;  von  1854 — 1869 
Mertens,  Carl  Freiherr  von,  FML. — FZM.3). 


Regim  euts  - Co  mm  an  (lauten . 


1741  Szirmay,  Thomas  von,  Obrist 4j. 

1743  Bossänyi,  Caspar  Freiherr  von, 
Obristlieutenant. 

1744  Esterhazy,  Joseph  Graf  von. 
Obrist5), 

1747  derselbe  als  GFWM.  zugleich 
Obrist-Inhab  er . 

1748  Draskovich  von  Trakostyan, 
Joseph  Graf,  Obrist. 

1750  Kalnoky,  Thomas  Graf,  Obrist. 
1752  Szent-Ivany,  Ladislaus  von, 
Obrist. 

1756  Karolvi,  Franz  Anton  Graf, 
Obrist. 

1759  Weiss,  Joseph  von,  Oberst. 

1760  Lumaga,  Nikolaus,  Oberst. 

1768  Hängwitz,  Carl  Freiherr  von. 

Oberst. 

1771  Fekete,  Georg  von,  Oberst- 
lieutenant— Oberst. 

1773  Nädasdy,  Thomas  Graf,  Oberst. 
1782  Roth,  Georg,  Oberst. 

1788  Petrasch,  Franz  Freiherr  von. 
Oberst. 


1793  Puchner,  Gabriel  von.  Oberst. 
1797  Majthänyi.  Daniel.  Oberst. 

1800  Oberdorf  Friedrich,  Oberst. 
1804  Munkacsy,  Joseph  von.  Oberst. 
1809  Reichlin  von  Meldegg.  Bene- 
dict Freiherr,  Oberst. 

1813  G ebhar  dt.  Friedlich  von.  Oberst. 
1816  Rath,  Joseph  von.  Oberst. 

1829  Kussevich  von  Säamobor. 

Ladislaus,  Oberst. 

1834  Vogel.  Anton.  Oberst. 

1841  Bordolo  von  Boreo.  Johann. 
Oberst. 

1848  Sokcevic,  Joseph.  Oberst. 

1849  Palitschek,  Emanuel.  Oberst- 
lieutenant— Oberst. 

1851  Lippert.  Georg.  Oberst. 

1859  Klapka,  Ferdinand  von.  Oberst. 
1866  Teuchert  - Kauffmann  Edler 
von  Traunsteinburg,  Friedlich 
Freiherr,  Oberst. 

1872  Larisch  von  Ximsdorf.  Joseph. 
Oberst. 

1876  Backes.  Joseph.  Oberst. 


1)  Sielie  aucli  Anmerkung  Seite  126  beim  Infanterie-Regiment  Xr.  2. 

2)  Wurde  seiner  Charge  entsetzt. 

s)  Wurde  Inhaber  des  Infanterie-Regiments  Xr.  9. 

4)  u.  ')  I>as  Regiment  wurde  auch  nach  denselben  benannt. 


— 385  — 


1878  Kronenfels,  Adolph  Kitter  von, 
Oberst. 

187S  Müller  von  Mühl werth,  Moriz, 
Oberst. 

1880  Tschofen,  Carl,  Oberst. 


1882  Kraft,  Franz,  Oberst. 

1888  Wolff,  Anton,  Oberst. 

1892  Konja,  Alexander,  Oberst. 
1897  Aulich,  Heinrich,  Oberst. 


Reserve-  Comm  and  anten . 


1869  Mattanovich,  Franz  Edler  von, 
Oberstlieutenant — Oberst. 

1876  Arlow,  Sebastian  Bitter  von, 
Ob  eSlieutenant — Oberst. 

1877  Müller  von  Mühlwerth,  Moriz, 
Oberst. 


1878  Adzia,  Joseph  von,  Oberstlieu- 
tenant. 

1879  Morocutti,  Franz  von,  Oberst- 
lieutenant— Ob  erst. 

1881  Heillinger,  Moriz  Edler  von. 
Oberstlieutenant. 


Yor  dem  Feinde  gefallene  höhere  Offieiere. 

1756  Begiments-Commandant  Obrist  Ladislaus  von  Szent-Ivänvi  an 
den  in  der  Schlacht  beiLobositz  erhaltenen  tödtliclien  Verwundungen  gestorben. 

1758  Oberstlieutenant  Johann  von  Oehrling  in  der  Schlacht  bei  Hoch- 
lar ch  y. 

1761  Major  Stephan  von  Szemere  bei  der  Erstürmung  von  Schweidnitz  j. 

1866  Major  Moriz  Eisler  an  seinen  in  der  Schlacht  bei  Ivöniggrätz 
erhaltenen  tödtlichen  Verwundung  am  9.  Juli  gestorben. 

Feldzüge. 

Szirmav.  1712  erhielten  zwei  Bataillone  die  Bestimmung  nach  Böhmen 
und  zeichneten  sich  unter  dem  Begiments-Commandanten  Obristen  Szirmay  bei 
der  Belagerung  von  Prag  ans,  das  3.  Bataillon  in  Mähren. 

1713  war  das  Regiment  bei  der  Blockade  von  Eger  und  der  Belagerung 
von  Ingolstadt ; 

Joseph  Esterhazy.  1711  am  Bheiu  (vor  Lauterburg,  dann  Treffen  bei 
Zabern  u.  A.). 

1715  war  das  Begiment  in  Schlesien,  Gefecht  bei  Jägerndorf  u.  A. ; das 
3. Bataillon  unter  Obristwachtmeister  Szent-Ivanyi  im  V ereine  mit  den  Trenck’- 
schen  Panduren  sich  bei  der  Erstürmung  von  Kosel  ausgezeichnet. 

1716  nunmehr  auf  dem  Kriegs  - Schauplatz  in  Italien  an  der  Schlacht 
bei  Piacenza  und  an  den  Operationen  gegen  Genua  betheiligt. 

1717  Belagerung  von  Genua. 

1756  mit  zwei  Bataillonen  und  zwei  Grenadier-Compagnien  in  Böhmen, 
Schlacht  bei  Lobositz,  Entsatz  von  Pirna;  der  zweite  Obrist  Graf  Kärolyi 
sich  ausgezeichnet,  schwer  verwundet. 

1757  Schlacht  beiPrag,  dann  Vertheidigung  dieser  Festung,  wo  sich  Ab- 
theilungen des  Begiments  bei  den  Ausfällen  am  23.  und  21.  Mai  hervorthaten ; 
dasselbe  focht  ferner  noch  bei  Breslau  und  Leuthen. 

1758  zeichnete  sich  das  Begiment  (mit  Nr.  33)  bei  dem  Ueberfalle  auf 
Hochkirch  aus;  Begiments-Commandant  Oberst  Graf  Kärolyi  sofort  zum 
GM.  befördert,  1759  den  MTO.  erhalten. 

1759  stand  es  in  der  Haupt-Armee  und  nahm  an  dem  Treffen  bei  Maxen 
und  der  Eroberung  des  Kapellenberges  bei  Cölln  (Meissen)  unter  seinem  Obersten 
Lumaga  theil. 

1760  im  Corps  Loudon,  war  das  Begiment  in  der  Schlacht  bei  Landshut; 
in  jener  bei  Liegnitz  deckte  es  mit  anerkennenswerther  Standhaftigkeit  den 
Bückzug. 

1761  gleichfalls  im  Corps  Loudon,  nahm  das  Begiment  (ein  Bataillon)  an 
der  Erstürmung  von  Schweidnitz  hervorragenden  Antheil.  Oberst  Lumaga 
und  Hauptmann  Ross  sich  ausgezeichnet. 

1762  kam  das  Regiment  nur  bei  Pretschendorf  in  das  Feuer.  Der  spätere 
Regiments-Inhaber  FML.  Siskovics  erhielt  nach  dem  Feldzuge  für  mehrfache 
hervorragende  Thaten  das  Commandeur-Kreuz  d_es  MTO. 


Geschichte  der  k.  und  k.  Wehrmacht.  I.  Bd. 


25 


— 3S6  — 


Siskovics.  1778/79  Regiment  und  Grenadiere  (Bataillon  Blowski)  bei 
der  Armee  in  Böhmen,  ohne  Gefecht. 

De  Vins.  1785  einzelne  Abtheilungen  bei  Unterdrückung  des  Aufstandes 
der  -vvalachischen  Bauern  in  Siebenbürgen  mitgewirkt,  wobei  Major  Graf  Pü ekler 
grosse  Umsicht  bewies. 

1788  mit  drei  Bataillonen  im  Corps  "Wartensleben  eingetheilt,  zeichnete 
sich  das  3.  Bataillon  bei  Vertheidigung  des  Ueberganges  über  die  Cerna  bei 
Zsupanek  und  gute  Haltung  auf  dem  /Rückzüge  aus,  erlitt  jedoch,  von  Spahis 
umringt,  grosse  Verluste.  Die  Lieutenants  Lützow  und  Medvey  drux-h  auf- 
opfernde Deckung  des  Rückzuges  sich  hervorgethan. 

Die  Grenadiere  (Bataillon  Fürstenberg)  in  der  Haupt-Armee,  Rückzug 
nach  Karansebes. 

1789  das  1.  und  2.  Bataillon  Treffen  bei  Mehadia  (belobt),  dann  das 
Regiment  bei  der  Belagerung  von  Belgrad,  hier  auch  die  Grenadiere.  Haupt- 
mann Sigmund  von  Bydeskuti  sich  bei  dem  Sturme  auf  die  Raitzenstadt 
den  A/TO.  erworben.  Hach  der  Einnahme  vonBelgrad  kamen  das  1.  und  2. Bataillon 

1790  zur  Belagerung  von  Orsova.  das  3.  Bataillon  nach  Galizien. 

Die  Grenadiere  rückten  nach  den  Niederlanden. 

Regiments-Inhaber  FZM.  De  Vins  für  Cetin  das  Grosskreuz  des  MTO. 
erhalten. 

1792  standen  das  3.  Bataillon  und  die  Grenadiere  (Bataillon  Morzin)  auf 
dem  Kriegs -Schauplatze  am  Rhein,  beziehungsweise  in  den  Niederlanden. 
Ersteres  im  Corps  Hohenlohe  den  Zug  in  die  Champagne  mitgemacht,  letztere 
Gefechte  bei  Florennes  und  Schlacht  bei  .Jemappes. 

1793  das  3.  Bataillon  im  Luxembm-gischen,  Gefechte  bei  Bouillon  und 
Arlon,  das  zur  Armee  am  Rheine  (Wurms er)  gerückte  erste  Bataillon  (Major 
Vellhorn)  in  den  Kämpfen  bei  Weissenburg  (Froschweiler,  21. — 25.  December 
sich  brav  gehalten. 

Die  Grenadiere  bei  Aldenhoven,  Neerwinden  und  vor  Maubeuge  gekämpft. 

Oberlieutenant  Sväby  für  Auszeichnung  vor  Maubeuge  vom  FZM.  Cler- 
fayt  für  den  MTO.  eingegeben,  starb  an  den  erhaltenen  Wunden. 

1794  das  3.  Bataillon  Gefecht  bei  Bouillon;  die  Grenadiere,  Kämpfe  vor 
Landreeies,  beide  Schlachten  bei  Fleurus,  ersteres  noch  Treffen  bei  Sprimont. 
Bei  der  Erstürmung  des  verschanzten  Lagers  vor  Landreeies  Grenadier-Haupt- 
mann  Graf  Pälffy  sich  rühmlichst  liervorgethalm.  Das  1.  Bataillon  Gefecht 
am  Rehbach,  Treffen  bei  Kaiserslautern  (sechs  Officiere  belobt),  das  2.  Bataillon 
bei  der  Besitznahme  von  West-Galizien. 

1795  das  1.  Bataillon  Besatzung  in  Philippsburg,  das  3.  Gefechte  bei 
Kaiserslautern  (12./13.  December). 

Die  Grenadiere  bei  Frankenthal  und  Gross-Fistsklingen. 

1796  waren  das  1.  und  3.  Bataillon  auf  den  Kriegs-Schauplatz  nach  Italien 
gerückt  und  nahm  ersteres  an  dem  Treffen  bei  Lonato-Gavardo  tkeil.  gerieth 
jedoch  am  folgenden  Tage,  von  der  Armee  abgeschnitten,  in  Kriegsgefangen- 
schaft; das  letztere  verblieb  in  Süd-Tyrol.  Stellung  am  Tonal-Pass  und  focht 
später  bei  Wälsck-S.  Michele  und  Rivoli.  Das  aus  Galizien  auf  deu  Kriegs- 
schauplatz nach  Deutschland  gerückte  2.  Bataillon  kam  bei  Neumarkt,  Burgebrach, 
Würzburg  (belobt)  in  das  Feuer. 

Die  Grenadiere  Schlackten  bei  Würzburg  und  Nereskeim,  Belagerung 
von  Kehl. 

1797  das  2.  Bataillon  Gefechte  bei  Neuwied,  Dierskeim.  das  3.  aus  Tyrol 
zur  Armee  nach  Italien  gezogen,  ebenso  die  Grenadiere  aus  Deutschland,  Ge- 
fecht bei  Neumarkt. 


1799  bei  den  Truppen  in  Tyrol  und  Vorarlberg  eingetheilt.  gerieth  das 
1.  Bataillon  auf  dem  Marsche  zur  Vereinigung  mit  den  Truppen  des  Generals 
London  bei  Siis  in  Gefangenschaft;  das  2.  Bataillon  bei  Sta.  Maria  und  Täufers. 

Vacat  de  Vins.  Das  3.  Bataillon  unter  Oberstlieutenant  Baron  Haug- 
witz,  später  Hauptmannn  Baron  Bubna.  bestand  einige  1 orposten-Gefechte 
bei  Vaduz  u.  A.,  focht  bei  Feldkirch  (7.  und  22.  März),  bei  dem  Angriffe  auf 


— 387  - 


den  Luciensteig,  bei  Täufers,  später  bei  Urseren,  erlitt  bei  Wasen  bedeutende 
Verluste  und  schlug  sich  bei  S.  Martino  (19.  September)  vom  Feinde  umrungen 
und  zur  Waffenstreckung  aufgefordert,  mit  dem  Bajonnette  durch. 

Die  Grenadiere  (Bataillon  Görschen)  bei  Täufers,  Süs,  Novi,  Borgo 
S.  Dahnazzo  mit  wiederholter  Auszeichnung  gefochten. 

1800  der  im  vorigen  Feldzuge  erlittenen  grossen  Verluste  wegen  musste 
das  Regiment  reorganisiert  werden  und  rückte  erst  nach  dem  Waffenstillstände 
auf  den  Kriegs-Schauplatz  nach  Deutschland.  Hier  focht  es  (1.  mid  2.  Bataillon) 
bei  Hohenlinden;  das  2.  vertheidigte  unter  Hauptmann  Soupper  am  14.  De- 
cember  standhaft  die  Salza-Uebergänge  bei  Salzburg  und  wurde  dieses  Bataillon 
auch  wegen  seines  Verhaltens  bei  Neumarkt  (Ameregarde)  belobt.  Die  Grena- 
diere Besatzung  in  Wien. 

Auffenberg.  1805  mit  vier  Feld-  und  dem  Grenadier-Bataillon  auf 
dem  Kriegs-Schauplatze  in  Italien,  erlitt  das  Regiment  in  den  Gefechten  bei 
Verona  (S.  Giorgio)  so  bedeutende  Verluste,  dass  es  nur  noch  in  zwei  Bataillone 
formiert  werden  konnte.  Ein  Theil  des  2.  Bataillons  gerieth,  später  zur 
Deckung  der  Etsch-Uebergänge  bei  Peri  verwendet,  am  Tage  der  Schlacht 
von  Caldiero  in  der  Brigade  Hillinger,  von  Uebermacht  umzingelt,  in  Gefangen- 
schaft; an  der  erwähnten  Schlacht  selbst  betheiligte  sich  nur  das  Grenadier- 
Bataillon  unter  Major  Bakonyi.  Das  erste  Bataillon  Gefecht  vor  Vicenza. 

Weidenfeld.  1809  mit  drei  Bataillonen  im  7.  Corps  (Erzherzog 
Ferdinand)  eingetheilt,  machte  das  Regiment  den  Feldzug  in  Polen  mit,  war 
bei  Raszyn  und  der  Blockade  von  Sandomierz. 

Die  Grenadiere  (Bataillon  Kirchenbetter)  in  der  Haupt- Armee  bei  Lands- 
hut, Ebelsberg  und  Aspern  mit  Auszeichnung  gefochten,  bei  Wagram  und 
Znayni  wenig  in  Verwendung  gekommen. 

Vacat  Weidenfeld.  1812  nur  die  Grenadiere  (Bataillon  Kirchenbetter) 
beim  Auxiliar-Corps  Schwarzenberg,  die  Gefechte  bei  Wizwa,  Tryczin  und 
Wolkowisk  mitgemacht. 

Marias  sy.  1813  in  der  Haupt-Armee  eingetheilt  (l.und  2.  Bataillon)  focht 
das  Regiment  bei  Dresden  (nur  am  zweiten  Schlachttage  verwendet),  dann  bei 
Leipzig,  Kämpfe  um  Lindenau  (16.  October)1),  wo  es  belobt  wurde.  Später  nahm 
das  Regiment  an  den  Gefechten  bei  Kosen  und  Hochheim  indirecten  Antheil. 

Die  Grenadiere  bei  Dresden  und  Leipzig  gefochten,  dann  Bedeckung 
des  Hauptquartiers. 

1814  zeichnete  sich  das  Regiment  unter  Oberst  Gebhardt  bei  Bar-sur- 
Aube  aus,  focht  bei  Brienne  mit  geringen  Verlusten  und  nahm  im  Vereine  mit 
dem  nachgerückten  3.  Bataillon  an  der  Schlacht  bei  Arcis-sur-Aube  thätigen 
Antheil;  nach  der  Einnahme  von  Paris  kam  das  Regiment  nach  Italien. 

Die  Grenadiere  in  der  Süd-Armee,  Treffen  bei  Macon,  Kämpfe  vor  Lyon. 

1815  stand  das  Regiment  als  Besatzung  im  Römischen,  ohne  an  den 
Operationen  gegen  Murat  clirecten  Antheil  zu  nehmen;  im  Juni  rückte  es  über 
den  Simplon  nach  Frankreich  und  betheiligte  sich  an  der  Erstürmung  der 
Verschanzungen  von  les  Rousses;  das  3.  Bataillon  bei  der  Cernierung  von 
Auxonne. 

Die  Grenadiere  am  Ober-Rhein,  dann  Einzug  in  Paris,  ohne  Gefecht. 

1846  bei  Bewältigung  des  Aufstandes  in  West-Galizien,  zeichnete  sich 
der  als  General-Commando-Adjutantin  Verwendung  gestandene  Oberstlieutenant 
Ludwig  Benedek  des  Regiments  so  aus,  dass  er  mit  dem  LO.  decoriert 
wurde. 

Grossfürst  Michael.  1848  stand  das  Regiment  (1.  und  2.  Bataillon)  bei 
Ausbruch  der  Revolution  in  Lemberg  und  hielt  die  Mannschaft  dieser  beiden 
Bataillone,  trotz  vielfacher  Verlockungen  und  Versuche,  selbe  zum  Abfalle  zu 
bewegen,  treu  zu  den  Fahnen;  das  Regiment  wurde  im  October  nach  Prag 


J)  Am  18.  October  im  Reserve-Verhältnisse  gestanden. 


25* 


— 388  — 


verlegt1);  das  im  Werb-Bezirke  dislocierte  3.  Bataillon  erlag  den  angedeuteten 
Verführungen. 

Die  Grenadiere  (Bataillon  Laiml)  während  des  März- Aufstandes  in  Wien 
verwendet,  dann  auf  den  Kriegs-Schauplatz  nach  Italien,  ohne  an  irgend  einer 
Action  th eilzunehmen. 

1849  waren  dieselben  an  der  Schlacht  bei  Novara  betheiligt;  das  Begiment 
nach  Italien,  zur  Cernierung  von  Venedig  gerückt. 

Decoriert  wurden  mit: 

MVK.  Regiments-Commandant  Oberst  Sokcevic;  die  Hauptleute  Johann 
Radakovich  und  Adam  Janek. 

tiGVK.  Regiments-Caplan  Franz  B erlies. 

Erzherzog  Joseph.  1859  im  1.  Corps  (Clam)  eingetheilt.  focht  das 
Regiment  mit  Auszeichnung  bei  Magenta,  Vertheidigung  von  Ponte  nuovo  di 
Magenta.  In  der  Schlacht  bei  Solferino  stand  das  Regiment  en  reserve  und 
kamen  nur  das  Grenadier-Bataillon  und  einige  Compagnien  des  1.  Bataillons 
bei  Guidizzolo,  als  Unterstützung  vorgezogen,  in  das  Feuer.  Das  4.  Bataillon 
bei  der  Küsten- Armee. 

Decoriert  wurden  mit: 

MVK.  Oberstlieutenant  Daniel  Petric;  die  Hauptleute  Stanislaus  Edler 
von  Strzelecki,  Maximilian  Sziegl,  Johann  Pogovic  von  Grombothal, 
Ludwig  von  Deseö,  Alexander  Kiszling;  die  Oberlieutenants  Hermann 
Ludwig  und  Emanuel  Schmiedl. 

1866  im  4.  Corps  der  Nord-Armee  eingetheilt,  focht  das  Regiment  mit 
bedeutenden  Verlusten  bei  Schweinschädel  und  Königgrätz.  Das  4.  Bataillon 
stand  in  Krakau. 

Decoriert  wurden  mit: 

EKO.  3.  Regiments-Commandant  Oberst  Baron  Teuchert-Kauffmann. 

MVK.  Regiments-Inhaber  Se.  kais.  Hoheit  Erzherzog  Joseph:  Oberst- 
lieutenant  August  Tersztyänsky;  Major  Franz  Graf  zu  Eltz:  die  Haupt- 
leute Gustav  Noväk,  Vincenz  Haasz  von  Grünenwaldt.  Eduard  Strach, 
Alexander  Marx,  Franz  Tschebulz  Edler  von  Tsebuly  (im  Generalstab  : 
Oberlieutenant  Guido  Meyer. 

1878  im  Verbände  der  als  Verstärkung  auf  den  Kriegs-Schauplatz  nach 
Bosnien  gesendete  1.  Infanterie-Truppen-Di vision  nahm  das  Regiment  an  dem 
Gefechte  bei  Senliovic — Bandiu-Odjak  ehrenvollen  Antheil. 

Decoriert  wurden  mit: 

EKO.  3.  Hauptmann  Ferdinand  Freiherr  Ro  s e n z w e i g von  Drau  wehr; 
Oberlieutenant  Carl  Karrer. 

MVK.  Die  Hauptleute  Alois  Czikös,  Adolph  Sprung  und  Johann 
Pfersmann  von  Eichthal;  die  Oberlieutenants  Joseph  Gratzl,  Gustav 
Wenedicter  (gebheben,  nachträglich  zuerkannt);  dann  Oberlieutenant  in  der 
Reserve  Stephan  Markus;  die  Lieutenants  Hermann  Meinschad  und  Nikolaus 
Fekete  de  Belafalva:  endlich  nachträglich  Major  Franz  Jaitner  KD.  zum 
MVK.). 


Tapferkeit* 

Goldene  Silberne 

-Medaillen. 

Goldene 

Silberne 
I.  CI.  II.  CI. 

1789—1790 

13 

1848 

— 

— 

1792—1801 

4 22 

1849 

5 

24 

1805 

1 — 

1859  4 

14 

29 

1809 

2 16 

1866  2 

6 

39 

1813-1815 

4 7 

1878 

6 

24 

Das  Regiment  wurde  auf  dem  Durchmärsche  durch  Olmütz  von  Sr.  Majestät 
Kaiser  Ferdinand  für  seine  bewiesene  Pflichttreue  belobt;  Se.  Majestät  Kaiser  Franz 
Joseph  verlieh  später  (1SI9)  in  Anerkennung  derselben,  den  drei  ältesten  Dienern  des  Regi- 
ments, dann  dem  ältesten  braven  Soldaten  jeder  Compagnie  der  ersten  zwei  Bataillone,  die 
silberne  Tapferkeits-Medaille  2.  Classe. 


— 3S9  — 


Adjustierung. 

1741  national,  blauer  Pelz  und  Beinkleider; 

1743  weisser  Rock,  rothe  Aerm el- Aufschläge ; 

1757  weisser  Rock,  rotlies  Camisol,  Aufschläge  und  Unterfutter; 

1767  weisser  Rock,  ponceaurothe1)  Egalisierung  und  Beinkleider2),  Arm- 
iitzen,  gelbe  Knöpfe; 

1868  dunkelblauer  Waffenrock,  scharlachrothe  Egalisierung,  Armlitzen, 
gelbe  Knöpfe. 


Ji  1S07  wurde  liiefiir  die  Bezeichnung  „liellrotli”,  1840  „scliarlachrotli”  normiert. 
O Von  1798  an  lichtblaue. 


U ngarisclies  Infant  erie  - Regiment. 

(1867)  Ergänzungs  - Bezirks  - Commando  : Kecskemet. 

(1867)  Mollinary  tou  Monte  Pastello,  Autou  Freiherr,  FZM. 

Errichtung  und  nachgefolgte  Veränderungen.  1811  mit  1.  Juli  aus 
zwei  von  den  bei  Einverleibung  der  lombardisch-venezianischen  Provinzen 
von  der  bestandenen  italienischen  Armee  übernommenen  Regimentern  und  zwar 
dem  4.  und  5.  „Reggimento  della  Linea”  in  Brescia  als  „3.  österreichisch-italieni- 
sches Linien-Infanterie-Regiment”  formiert;  mit  Erlass  vom  14.  November  1314 
erhielt  dasselbe  die  Benennung:  „Linien-Infanterie-Regiment  Nr.  38”  (diese 
Nummer  seit  1809  ollen  stehend). 

1860  in  Folge  Abtretung  der  Lombardie  wurde  das  Regiment  theilweise 
reorganisiert  und  das  3.  Bataillon  Erzherzog  Sigismund  Nr.  45  anher  trans- 
feriert. 

1883  ein  Bataillon  an  das  neu  aufgestellte  Infanterie-Regiment  Xr.  86 
abgegeben. 

Ergänzung.  Dieses  in  der  Lombardie  aufgestellte  Regiment  erhielt 
später  seinen  bleibenden  Werb-Bezirk  in  dieser  Provinz  mit  der  Werb-Bezirks- 
Station  Cremona,  von  1819  an  Brescia;  von  1857 — 1859  bestand  ein  Ergänzungs- 
Bezirks-Filial-Revisoriat  in  Mantua.  Yon  1860  an  erhielt  das  Regiment  seine 
Ergänzung  aus  Yenezien,  Ergänzungs-Bezirks-Station  Monselice;  1S67  endlich 
wurde  das  Regiment  in  Folge  Abtretung  Veneziens  mit  seiner  Ergänzung  an 
Ungarn  überwiesen  und  erhielt  den  noch  gegenwärtig  innehabenden  Ergänzungs- 
Bezirk  Kecskemet. 

Grenadier-Division.  Von  1815 — 1818  formierte  dieselbe  mit  der  Division 
von  Nr.  13  ein  Bataillon  (ä  vier  Compagnien).  1818  wurde  dieses  Bataillon 
durch  Eintheilimg  der  Division  von  Nr.  45  auf  sechs  Compagnien  completiert; 
1830  die  Division  von  Nr.  13  mit  jener  von  Nr.  43  verwechselt,  in  welcher 
Zusammensetzung  das  Bataillon  bis  zur  Auflösung  (1852'  verblieb. 

Friedens-Garnisonen.  1814  Brescia,  1815  Graz.  1830  Brescia.  1S31 
Ancona — Cremona,  1832  Brescia,  1833  Cremona,  1834  Mantua.  1S37  Verona, 
1S38  Cremona,  1839  Ragusa,  1841  Fiume,  1S43  Ucline.  1846  Vicenza— Padua, 
1847  Mantua — Legnago,  1849  Teplitz,  1850  Komotau.  Theresienstadt.  1S51  Eger, 
dann  Prag,  endlich  Linz  1859  Brünn,  später  Prag,  1860  Theresienstadt.  1866 
Turnau,  1867  Königgrätz,  1869  Hermannstadt,  1871  Budapest.  1876  Yinkovce, 
1878  Wien,  1886  Budapest. 

J)  Das  von  1769  an  unter  der  Nummer  33  bestandene  Regiment  wurde  IS;!  als 
..Württemberg”  aufgelöst.  (1725  aufgestellt,  de  Ligue  u.  s.  w. ; siehe  II.  Band.  .Aufgelöste 
Regimenter”.) 


— 391  — 


Regiments-Knaben-Erziehungshaus.  Die  Soldatenknaben  cles  Regiments 
wurden  von  1816 — 1829  in  dem  Militär-Knaben-Erziehungshaus  in  Mailand1', 
von  1829 — 1852  in  jenem  zu  Bergamo  (für  die  lombardischen  Regimenter) 
ausgebildet. 

Regiments-Inhaber. 

1815  Prohaska,  Johann  Freiherr  von,  1867  Moilinary  von  Monte  Pastello, 

FML.  Anton  Freiherr,  FML. — FZM. 

1824  Haugwitz,  Eugen  Graf,  GM. — 

FML. 


Regiments-Commandauten. 


1814  Ceccopieri,  Ferdinand  Graf, 
Oberst  (ad  interim)2). 

1814  Schreibers,  Franz,  Oberst. 

1828  Jordis,  Andreas,  Oberst. 

1829  Mylius,  Eugen  Freiherr  von, 
Oberst. 

1834  Ajroldi,  Paul  Freiherr  von, 
Oberst. 

1840  Rizzardi,  Georg,  Oberst. 

1846  Per  gen,  Ludwig  Graf,  Oberst. 

1849  Ruckstuhl,  Anton  Edler  von, 
Oberst. 

1850  Knoll,  Johann,  Oberst. 

1854  Arbter,  Johann,  Oberst. 

1856  Br  an  den  st  ein,  Friedrich  von, 
Oberst. 

1859  Cattanei  zu  Momo,  Carl  Frei- 
herr, Oberst. 


1866  Fürgantner,  Friedrich,  Oberst. 

1867  Krautwald,  Joseph  Edler  von, 
Oberst. 

1874  Deesy,  Georg  von,  Oberst. 

1878  D reger,  Gottfried  von,  Oberst. 
1878  Pittel,  Heinrich  Freiherr  von, 
Oberst. 

1884  Navarini,  Octavius  von,  Oberst. 
1884  Sembratovicz,  Ludwig, 
Oberst. 

1886  Kämpf  von  Bald  enstein. 

Joseph  Edler,  Oberst. 

1888  Spiegelfeld,  Joseph  Freiherr 
von,  Oberst. 

1S93  Major,  Arpäd  von.  Oberst. 

1896  Conrad,  Franz,  Oberst. 

1897  Jovanovic,  Lazar,  Oberst. 


Reserve-Comniandanteu. 


1869  Baumgarten,  Friedrich  von, 
O berstlieutenant. 

1872  Dreyer,  Joseph,  Oberstlieute- 
nant. 

1875  Dolleis ch,  Carl,  Oberstlieute- 
nant— Oberst. 


1877  Oberbacher,  Anton,  Oberst- 
lieutenant— Oberst. 

1879  Spinette,  Wladimir  Freiherr 
von,  Oberstlieutenant — Oberst. 


Vor  dem  Feinde  gefallene  höhere  Offleiere. 

1866  Major  Rudolph  Ott  von  0 ttenfeld  in  der  Schlacht  bei  Königgrätz  f . 


Feldzüge. 

Haugwitz.  1831  Expedition  in  die  Romagna,  Zerstreuung  der  Insur- 
genten bei  Rimini,  Besetzung  von  Ancona. 

1848  standen  das  1.  und  2.  Bataillon  als  B-satzung  in  Mantua  und  trug 
das  pflichttreue  Verhalten  des  Regiments  wesentlich  zur  Erhaltung  der  Festung 
bei3);  später  zur  operierenden  Armee  gezogen,  nahm  das  Regiment  (Ab- 
theilungen)4) an  den  Gefechten  bei  Montebello,  der  Erstürmung  von  Castel- 
nuovo,  den  Gefechten  bei  Pastrengo  und  Sta.  Giustina  theil,  focht  mit  Aus- 


")  Für  alle  acht  lombardisch-venezianischen  Regimenter. 

‘)  Hatte  blos  die  Aufstellung  des  Regiments  dnrchzufiihren. 

s)  Das  Regiment  wurde  wegen  seines  guten  Geistes,  bewiesener  Pflichttreue  und 
Tapferkeit  vor  dem  Feinde,  sowohl  vom  FM.  Radetzky,  als  auch  vom  Corps-Commandanten 
FML.  D’Aspre  wiederholt  öffentlich  belobt. 

*)  Das  3.  Bataillon,  welches  unter  schwierigen  Verhältnissen  seinen  Rückzug  von 
Brescia  nach  Verona  bewirkt  und  nur  wenig  durch  Desertion  verloren  hatte,  nunmehr  be 
demselben  eingerückt. 


- 392  — 


Zeichnung  in  der  Schlacht  bei  Sta.  Lucia,  endlich  bei  Vicenza.  Nun- 
mehr in  ein  Bataillon  formiert,  war  dasselbe  bei  Sommacampagna,  Custozza, 
Goito,  wo  Oberst  Graf  Pergen  viel  zum  Erfolge  beitrug:  weiters  zeichnete 
sich  dieses  Bataillon,  nunmehr  von  Oberstlieutenant  Martini  coinmandiert. 
in  den  Kämpfen  vor  Mailand  (Nosedo)  aus  und  nahm  dann  an  den  Streifzügen 
gegen  Garibaldi  theil. 

Die  Grenadiere  (Bataillon  D’Anthon)  sich  bei  Sta.  Lucia  hervorgethan. 

1849  wieder  in  drei  Bataillone  formiert,  war  das  (Regiment  vor  Casale, 
dann  bei  der  Einnahme  von  Bologna,  der  Expedition  in  die  Romagna,  endlich 
bei  der  Cernierung  von  Venedig. 

Für  Auszeichnung  in  diesen  beiden  Feldzügen  wurden  decoriert  mit : 

MTO.  und  LO.  Regiments-Commandant  Oberst  Graf  Per  gen  imd  Oberst- 
lieutenant Joseph  Ritter  von  Martini. 

EKO.  3.  Major  Leopold  Graf  Porcia;  Hauptmann  Sabinus  von  Mäuler. 

MVK.  Die  Hauptleute  Johann  Marno  von  Eichenhorst  und  Carl 
Ripp  er;  die  Oberlieutenants  Achilles  von  Bonacina,  Thomas  Widenskyh. 
Carl  Gratochwill  und  Heinrich  Thiel. 

1866  im  1 Corps  (Clam)  der  Nord- Armee  eingetheilt,  focht  das  Regi- 
ment bei  Hühnerwasser,  Münchengrätz,  Jicin  und  Königgrätz  mit  sehr  be- 
deutenden Verlusten,  dann  bei  Roketnitz. 

Decoriert  wurden  mit: 

MVK.  Hauptmann  Leopold  Freiherr  von  Meyern-Hohenb erg. 

Mollinary.  1878  focht  das  Regiment  mit  wiederholter  Auszeichnung 
bei  der  Occupation  Bosniens  in  den  Gefechten  bei  Kakanj,  Kolotic.  1 isoka 
(2.  Bataillon  hervorgethan),  endlich  bei  dem  Angriffe  auf  Sarajevo,  später 
das  1.  Bataillon  bei  Mokro,  das  Regiment  bei  Bandin-Odjak. 

Das  später  auch  auf  den  Kriegs-Schauplatz  gerückte  Reserve-Regiment 
kämpfte  bei  Nova-Brcka. 

Für  hervorragende  Leistungen  wurden  decoriert  mit : 

LO.  Regiments-Commandant  Oberst  Heinrich  Freiherr  von  Pittel* 2). 

EKO.  3.  Oberstlieutenant  Rudolph  Segerc;  die  Majore  Ferdinand  Dill- 
mann von  Dillmont,  Bruno  Otto;  Hauptmann  Franz  Pfidalek;  die  Ober- 
lieutenants. Georg  Czögler  und  Wilhelm  Hartmann. 

MVK.  Die  Hauptleute  Julius  Soja,  Ladislaus  Richter.  Franz  Ivuko- 
w e t z,  Anton  K e r a u s,  Carl  0 s t e r m a n n,  W llkelm  von  Iv i e s e w e 1 1 er  und  Alphous 
Bernath;  die  Oberlieutenants  Eugen  Reinbold,  August  Schönfeldt,  Moriz 
Freiherr  von  Hartlieb;  die  Lieutenants  Joseph  Liszkai.  Hugo  Präuer  und 
Edmund  Ferch,  (die  Letzteren  beide  in  der  Reserve). 

Tapferkeits-Medaillen. 

Silberne 


Goldene 

I.  Cl. 

n.  ci. 

1848—1849  — 

' 9 

12 

1859 

— 

— 

1S66 

— 

2 

1878  2 

12 

42 

Adjustierung. 

1814  weisser  Rock,  rosenrothe  Egalisierung,  weisse  Knöpfe: 

1867  weisser  Waffenrock,  schwarze  Egalisierung,  Armlitzen,  weisse  Knöpfe ; 

1868  dunkelblauer  Waffenrock,  schwarze  Egalisierung.  Armlitzen,  weisse 
Knöpfe. 


1848  beim  2.  Wiener  Freiwilligen-Bataillon. 

2)  Der  als  Regiments-.Commandant  anlier  transferierte  Oberst  Heinrich  Freiherr  von 
Pittel  erhielt  nachträglich  (1879)  für  eine  1869  in  Süd-Dalmatien  vollführte  W affen that  als 
Major  bei  Nr.  52;,  ferner  für  vorzügliche  Führung  des  Reserve-Commandos  von  Nr.  7 in  den 
ersten  Gefechten,  sowie  später  dieses  Regiments,  den  MTO. 


Ungarisches  Infanterie-Regiment. 

(1809)  Ergänzungs-Bezirks-Commanclo:  Debreczin. 

(1872)  Alexis,  Grossfürst  yoh  Russland. 

(Zu  Folge  Allerhöchster  Genehmigung  (Normal  - Verordnungsblatt  Nr.  44  ex  1872)  dar!  das 
(Regiment  anstatt  der  weissen  Faline  (Leibfahne',  die  gelbe  Fahne  des  2.  Bataillons,  zur 
Erinnerung  an  ruhmreiche  Waffenthaten,  welche  sich  an  dieselbe  knüpfen,  führen.) 


Errichtung  und  nachgefolgte  Veränderungen.  1756  laut  Patent  vom 
15.  December  durch  den  Obristen  Grafen  Johann  Pälffy  zur  Hälfte  in  Ungarn, 
zur  Hälfte  iu  Croatien  auf  eigene  Kosten  aufgestellt;  zur  Bildung  eines 
Stammes  erhielt  das  Regiment  300  Mann  von  den  übrigen  bestehenden  unga- 
rischen Regimentern. 

1757  eine  Compagnie  an  das  Regiment  Haller  (Nr.  31)  abgegeben. 

Seit  1769  führt  das  Regiment  die  Nummer  39. 

1798  das  4.  Bataillon  an  das  neu  aufgestellte  1.  ungarische  Linien-In- 
fanterie-Regiment  (später  Nr.  48)  abgegeben. 

1849  wurde  das  Regiment  in  Folge  der  Ereignisse  in  Ungarn  zu  Joseph- 
stadt reorganisiert. 

1860  ein  Bataillon  zu  dem  Infanterie-Regimente  König  von  Bayern 
Nr.  5 transferiert. 

1883  ein  Bataillon  an  das  neu  aufgestellte  Infanterie-Regiment  Nr.  101 
abgegeben. 


Ergänzung.  Dieses  auf  dem  Sammelplätze  Ofen  aufgestellte  Regiment 
remitiert  sich  seither  aus  Ungarn  und  erhielt,  nachdem  es  vorübergehend 
Werbe-Plätze  im  Stuhlweissenburger  und  angrenzenden  Comitate  gehabt  hatte 
(1766  u.  s.  w.),  1781  den  ständigen  Werb-Bezirk  in  Ober-Ungarn,  der  Zips, 
Säroser  Comitat,  u.  s.  w.,  Sammelplatz  Barko,  später  Kasckau;  1809  wurde 
dem  Regiment  das  Szabolcser  und  Szatmärer  Comitat  u.  s.  w.  zugewiesen, 
mit  dem  Sammelplatz  des  Werb-Bezirks  Debreczin,  welche  Bezirke  das  Regi- 
ment. von  Aenderungen  in  der  territorialen  Abgrenzung  abgesehen,  unverändert 
beibelialten  hat;  von  1857 — 1860  befand  sich  ein  Ergänzungs-Bezirks-Filial- 
Revisoriat  in  Szatmar-Nemeti ’). 

Grenadier-Division.  1769  wurde  dieselbe  mit  jener  von  Nr.  31  und  32 
in  das  2.  ungarische  Grenadier-Bataillon  eingetheilt,  1775  die  Division  von 
Nr.  31  mit  jener  von  Nr.  53  verwechselt;  1779  wurde  dieselbe  in  das  4.  unga- 
rische Bataillon  übersetzt,  wo  selbe  mit  jener  von  Nr.  33  im  Verbände  stand 
(Bataillon  ä vier  Compagnien),  1784  dieses  Bataillon  durch  Eintheilung  der 
Division  von  Nr.  52  completiert.  In  dem  Feldzuge  1799 — 1801  bildeten  die 


J)  Gegenwärtig  zum  Bezirke  des  Infanterie-Regiments  Nr.  5 gehörig. 


— 394 


Divisionen  von  Nr.  19  uncl  31,  in  jenem  von  1809  die  Divisionen  von  Nr.  2 
und  33  mit  der  des  Regiments  ein  Bataillon.  Von  1810 — 1818  stand  die  Division 
des  Regiments  mit  jener  von  Nr.  32  in  einem  Bataillon  ä zwei  Divisionen, 
nacli  Dissolvierung  desselben,  kam  sie  1818  in  den  Verband  mit  Nr.  19  und 
62,  1830  in  jenen  mit  Nr.  34  und  52;  von  1832 — 1852  endlich  stand  selbe  mit 
den  Divisionen  von  Nr.  2 und  32  vereint. 

Friedens-Garnisonen.  1763  Pavia,  1769  Mailand,  1771  Pest,  dann 
Kanizsa,  1772  Przemysl.  1775  Eperies,  1777  Pest,  1779  Jaroslau,  1780  Eperies. 
1785  Erlau,  1786  Sätoralja-Ujhely,  1791  Eperies,  1792  Pest,  1793  Pavia.  1798 
G-örz,  1801  Este,  1803  Venedig,  1805  Roveredo,  1806  Stuklweissenburg,  dann 
Pest,  1S07  Krakau,  1808  Komorn,  dann  Mistelbacb.  1810  Ofen,  1812  Lemberg, 
1814/15  Venedig,  1815  Piacenza,  Cremona,  1816  Mailand.  1817  Mantua,  dann 
Brescia,  1819  Mailand,  1821  Alessanclria,  Mailand,  1822  Casale,  dann  Piacenza, 
1823  Zara,  1825  Peterwardein,  1830  Ofen,  dann  Komorn,  1831  Krems,  1S34 
Wien,  1837  Raab,  1841  Pest.  1842  Arad,  1843  Temesvar,  1844  Peterwardein. 
1849  Josephstadt,  1850  Prag,  dann  Theresienstadt,  später  Teplitz,  1851  Theresien- 
stadt, dann  Innsbruck,  1855  Wien,  1859/60  Legnago,  1860  Mantua,  1861  Vicenza, 
1862  Lonigo-Sckio,  1863  Vicenza,  1865  Badia,  1866  Venedig,  Görz.  1867 
Brünn,  1871  Wien,  1875  Essegg,  1876  Brod,  1878/79  Djakovär,  i.879  Temesvar, 
seit  1882  Debreczin. 

Regiments-Knaben-Erziehungshaus.  1782  in  Eperies  activiert.  1809  kam 
dasselbe  nach  Bartfeld,  1817  nach  Nagy-Mihäly;  1825  wurde  es  nach  Gross- 
wardein, 1848  nach  Szatmär  verlegt,  wo  es  bis  zur  Auflösung  verblieb. 


Regiments-Inhaber. 


1756  Pälffy  ab  Erdöd,  Johann  Graf, 
Obrist J). 

1758  Preysach,  Jakob  von,  GFWM. — 
FZM. 

1787  Nädasdy,  Thomas  Graf,  GM. — 
FZM. 

1800 — 1803  unbesetzt. 

1803  Duka,  Peter  Freiherr  von,  FML. — 
FZM. 

Zweite 


| 1822 — 1827  unbesetzt. 

1827  Dom  Miguel,  Herzog  von  Bra- 
ganza,  Infant  von  Portugal. 

1866  Habermann  von  Habersfeld. 

Joseph  Freiherr,  FML. 

1872  Alexis,  Grossfürst  von  Russland. 


Inhaber. 


Von  1827-  1844  Csollich,  Marcus  Freiherr  von,  FML. — FZ/M.:  von 
1844 — 1849  Blagoevich,  Emerich  Freiherr  von,  FML.*);  von  1S49 — 1S64 
Schulzig,  Franz  Freiherr  von.  FML.;  von  1864 — 1866,  dann  18<2 — 18S1 
Habermann  von  Habersfeld,  Joseph  Freiherr,  FML. 


Regiments-Conimandanteu. 


1756  der  Inhaber  Obrist  Graf  Pälffy. 
1758  Formentini,  Joseph  Freiherr 
von,  Oberst. 

1760  Komka,  Johann  von,  Oberst. 
1768  Splenyi  von  Mihaldy,  Gabriel 
Anton  Freiherr,  Oberst. 

1773  Alemann,  Ladislaus,  Oberst. 
1777  Ca  melier,  Wenzel  von.  Oberst. 
1782  Draskotzy,  Samuel.  Oberst. 
1789  Ternyey,  Michael  von,  Oberst. 
1795  Salis,  Carl  Freiherr  von.  Oberst. 
1797  Apfaltrern,  Johann  Nepomuk 
Freiherr  von,  Oberst. 


1800  Pertusy,  Johann  von.  Oberst. 
1S06  Schüller,  Leopold  von.  Oberst. 
1809  Bakonyi.  Emerich  Freiherr  von. 
Oberst. 

1812  Schüller.  Michael  von.  Oberst. 
1821  Eltz,  August  Graf,  Oberst. 

1830  Roditzkv  von  Sip.  Freiherr 
von  We  i c h s e 1 b u r g,  C ar  1 . Oberst. 
1875  Gallbrunn,  Adam.  Oberst. 

1843  Kräutner  von  Thatenburg, 
David,  Oberst. 

1848  Baussnern,  Joseph  von . 
Oberst s). 


»)  Resignierte  1758,  wurde  1768  Inhaber  des  jetzigen  Infanterie-Regiments  Xr.  5s. 
z)  In  den  ungarischen  Wirren  compromittiert,  seiner  Charge  entsetzt. 

3)  In  den  ungarischen  Wirren  compromittiert,  entlassen,  später  begnadigt. 


— 395  — 


1849  Caballini  von  Jahren  bürg. 
Joseph,  Oberst. 

1850  Sclimid  von  Dondorf,  Fer- 
dinand, Oberst. 

1857  Samo  ly  de  Szek,  Alexander, 
Oberst. 

1859  Pötting  nnd  Persing,  Alois 
Graf,  Oberstlieutenant  (ad  inte- 
rim). 

1859  Poeckh,  Carl,  Oberst. 

1866  Bibra  von  Gleicherwiesen, 
Wilhelm  Freiherr,  Oberst. 


1872  Ivocziczka  Edler  von  Frei- 
bergswall,  Alexander,  Oberst. 
1876  Mattanovich,  Franz  Edler  von. 
Oberst. 

1878  Hilgers  von  Hilgersberg, 
Wilhelm,  Oberst. 

1881  Urbänsky,  Johann,  Oberst. 

1882  Dietrich,  Adolph,  Oberst. 

1887  Chwalla,  Adolph,  Oberst. 

1889  Kraus,  Sigmund,  Oberst. 

1893  Suvich  von  Bribir,  Eugen. 
Oberst. 


Eeserye-CommaiKlauten. 


1869  Ivocziczka  Edler  von  Frei- 
bergswall. Alexander,  Oberst- 
lieutenant— Oberst. 

1872  Bartha,  Ladislaus,  Oberstlieu- 
tenant— Oberst. 


1875  D reger.  Gottfried  von,  Oberst- 
lieutenant — Oberst. 

1878  Mihalötzky,  Julius  von.  Oberst- 
lieutenant. 

1879  Ogrodovicz,  Edmund,  Oberst- 
lieutenant— Oberst. 


Yor  dem  Feinde  gefallene  höhere  Officiere. 

1799  Oberstlieutenant,  Commandant  eines  Grenadier-Bataillons,  Joseph 
Korherr  an  den  bei  Magnano  erhaltenen  Wunden  gestorben. 

1800  Oberstheutenant  Sigmund  Ketzer  in  den  Kämpfen  an  der  Riviera 
schwer  verwundet  (im  Mai  1801  als  beurlaubt  gestorbenl. 

1805  Major  Johann  Darasch  an  den  Folgen  einer  bei  Castelfranco  er- 
haltenen schweren  Verwundung  Ende  November  gestorben. 

Oberstlieutenant  Joseph  Schuech  an  einer  in  dem  Gefechte  bei  Bozen 
erhaltenen  tödtlichen  Verwundung  im  December  gestorben. 

1866  Oberst,  Qua-Brigadier,  Carl  Poeckh  an  einer  bei  Ivöniggrätz  er- 
haltenen Wunde  gestorben. 

1878  Major  Friedrich  Gissiibel  an  seiner  in  dem  Gefechte  bei  Doboj 
erhaltenen  Verwundung  am  17.  August  gestorben. 


Feldzüge. 

Johann  Palffy.  1757  ein  Bataillon  und  eine  Grenadier-Compagnie 
sofort  nach  der  Completierung  zur  Armee  nach  Böhmen  gerückt,  kamen  zur 
Belagerung  von  Schweidnitz  und  kämpften  dann  bei  Breslau  und  Leuthen 
(hier  auch  die  nachgerückte  2.  Grenadier-Compagnie). 

Preysach.  1758  eine  Compagnie  in  Schweidnitz,  in  Folge  Capitulation 
kriegsgefangen,  das  Regiment  (Leib-Bataillon  und  Grenadiere)  die  Vertheidigung 
von  Olmütz  mitgemacht,  später  kam  das  Regiment,  inclusive  des  nach- 
gerückten Oberst-Bataillons,  zu  der  Belagerung  von  Neisse. 

1759  ein  Bataillon  sich  auf  dem  Rückzuge  von  Troppau  gut  gehalten, 
das  Regiment  in  den  Gefechten  bei  Lindenau  und  Gnissau ; bei  Gottesberg 
Oberst  Formen tini  mit  dem  Regimente  durch  standhaftes  Ausharren  den 
Rückzug  des  Corps  de  Ville  ermöglicht,  endlich  Gefecht  bei  Friedland. 

1760  im  Corps  Loudon  eingetheilt,  focht  das  Regiment  bei  Landshut. 
wirkte  bei  der  Erstürmung  von  Glatz  mit  (Oberstlieutenant  Erös  belobt)  und 
kämpfte  bei  Liegnitz. 

1761  im  Corps  Beck  in  Sachsen  stehend,  nicht  in  das  Feuer  gekommen. 

1762  zwei  Compagnien  an  der  Vertheidigung  von  Schweidnitz  ehren- 
vollen Antheil  genommen,  Hauptmann  Graf  Bereny  den  Dienst  als  Tranchee- 
Major  mit  Geschick  versehen,  die  Grenadiere  im  Gefechte  (Ueberfall)  bei  Char- 
lottenbrunn sich  ausgezeichnet.  Hauptmann  Seyffert  sich  hervorgethan '). 


J)  Wurde  vom  FZ1X.  Loudon  zur  Decorierung  mit  dem  MT0.  vorgesclüagen. 


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1778/1879  bei  der  Armee  in  Böhmen,  ohne  Gefecht,  die  Grenadiere 
(Bataillon  Czerkiczy)  ebendort. 

Nädasdy.  1787  nahmen  das  3.  Bataillon  und  die  Grenadiere  'Bataillon 
Spielmann)  an  dem  misslungenen  Handstreich  gegen  Belgrad  theil. 

1788  das  Regiment  (Leib-  und  Oberst-Bataillon)^  in  der  Haupt- Armee, 
bei  der  Recognoscierung  und  späteren  Belagerung  von  Sabac,  eine  Division  bei 
Slatina  sich  ausgezeichnet;  bei  dem  unglücklichen  Rückzuge  nach  Karansebes 
formierte  das  Oberst-Bataillon  zum  Schutze  des  Erzherzogs  Franz  ein  Carre, 
am  nächsten  Tage  vertrieb  es  mit  Bravour  die  Türken  aus  Karansebes,  das 
3.  Bataillon  in  Slavonien  vor  Berbir. 

1789  stand  das  ganze  Regiment  im  Corps  Loudon,  bei  der  Belagerung 
von  Berbir,  später  bei  jener  von  Belgrad,  hier  auch  die  Grenadiere,  welche 
sich  bei  dem  Sturme  am  30.  September  hervorthaten.  Das  Regiment  verblieb 
sodann  als  Besatzung  in  Belgrad. 

1790  das  3.  Bataillon,  der  Armee  Coburg’s  zugetheilt,  unter  Oberstlieu- 
tenant Baron  Salis  mit  Auszeichnung  bei  Isias  gelochten. 

1792  standen  nur  die  Grenadiere  (Bataillon  Leeuwen)  auf  dem  Kriegs- 
schauplätze in  den  [Niederlanden  und  waren  bei  Erstürmung  der  Schanzen 
vor  Conde  (le  Cocq),  bei  der  Belagerung  von  Lille  und  in  der  Schlacht  bei 
Jemappes. 

1793  war  dieses  Bataillon  bei  Aldenhoven,  Keerwinden.  Yalenciennes. 
Raismes,  Famars,  Camp-Cäsar  in  das  Feuer  gekommen,  zeichnete  sich  später 
bei  Templeuve  aus  und  stand  schliesslich  vor  Maubeuge. 

1794  nahmen  die  Grenadiere  an  den  Kämpfen  vor  Landrecies,  dem 
Treffen  an  der  Marcque  theil,  in  der  Schlacht  bei  Touma3r  brav  gefocliten. 
ebenso  bei  Fleurus  und  Grand-Manil. 

1795  war  das  Bataillon  bei  Erstürmung  des  verschanzten  Lagers  vor 
Mannheim  und  in  den  Gefechten  an  der  Pfrimm  und  bei  Fraukenthal. 

1796  nahm  das  Bataillon  an  den  Kämpfen  vor  Mannheim  iJuni)  den 
Schlachten  bei  Malsch  und  Neresheim,  dann  im  Vereine  mit  dem  aus  Galizien1) 
zur  Armee  gerückten  3.  Bataillon  an  jener  bei  Amberg  theil.  In  der  Schlacht 
bei  Würzbtirg  zeichneten  sich  die  Grenadiere  sehr  aus,  Oberstlieutenant  Baron 
Apfaltrern  des  Regiments,  Commandant  des  Grenadier-Bataillons,  sich  in 
dieser  Schlacht,  sowie  bei  Giessen  hervorgethan.  Das  Bataillon  stand  schliess- 
lich bei  der  Belagerung  von  Kehl.  Das  3.  Bataillon  im  Corps  Latour  bei 
Scbliengen  gefocliten,  später  bei  der  Belagerung  von  Kehl. 

Das  Regiment  (1.  und  2.  Bataillon)  war 

1793  nach  der  Lombarclie  verlegt  worden,  kam 

1794  zur  operierenden  Armee  nach  Piemont,  jedoch  nicht  in  das  Feuer. 

1795  focht  es  mit  Auszeichnung  bei  Savona.  Erstürmung  der  Schanzen 
auf  Madonna  del  Monte;  Oberstlieutenant  Apfaltrern.  welcher  sich  hervor- 
gethan, erhielt  das  Grenadier-Bataillon,  Oberlieutenaut  Leopold  Graf  Herber- 
stein wurde  aussertourlich  zum  Capitain-Lieutenant  befördert.  Das  Regi- 
ment war  ferner  in  dem  Gefechte  auf  der  Rocca  Curvaira.  Während  der  im 
Spätherbste  eingetretenen  höchst  ungünstigen  Witterungs-  Verhältnisse  gab  die 
Mannschaft  des  Regiments  wiederholt  Proben  ihrer  Leistungsfähigkeit.  Aus- 
dauer und  ihres  guten  Geistes,  indem  selbe  bei  dem  Rückzuge  auf  die  Rocca 
Barbena  die  Geschütze  und  das  ganze  Gepäck  der  übrigen  Truppen  der 
Brigade,  welche  den  Unbilden  der  'Witterung  zmn  grossen  Theile  erlegen 
waren,  auf  den  Schultern  zurückschleppte.  In  der  Schlacht  bei  Loano  zeich- 
neten sich  die  Abtheilungen  des  Regiments  unter  Major  Pertusi  (Interims- 
Regiments-Commandant),  Major  Riedenfeld  und  Hauptmann  Scheidei 
(Interims-Bataillons-Commandant)  erneuert  aus. 

1796  das  1.  Bataillon  bei  Yoltri  und  Lodi2),  das  2.  Hauptmann 
Sch  ei  del)  in  der  Golonne  Yukassovicli  bei  Dego  mit  Auszeichnung  gekämpft, 
das  Regiment  sodann  in  dem  Treffen  am  Mincio.  hierauf  Besatzung  in 
Mantua;  nach  der  Schlacht  von  Castiglione  zur  operierenden  Armee  gezogen. 


p Dieses  Bataillon  war  1791  bei  Besitznahme  der  bei  der  zweiten  Theilung  Polens 
neu  erworbenen  Gebietstlieile  verwendet  worden. 

2)  Bei  Deckung  des  Bückzuges  mitgewirkt,  viel  verloren.. 


— 397  - 


deckte  das  Regiment  den  Rückzug  (Gefecht  bei  Yaleggio)  und  kam  dann  nach 
Tyrol,  hier  wurde  es  in  der  Stellung  bei  Calliano  von  den  Truppen  Massena’s 
überfallen,  versprengt  und  grösstentheils  gefangen.  Aus  den  Resten  des 
Regiments,  sowie  jenen  von  Nr.  19  und  31  wurde  ein  „combiniertes  ungarisches” 
Bataillon  formiert,  dieses  focht,  in  Tyrol  verblieben,  bei  Segonzano,  Bedol, 
Vigo,  Calliano  (Beseno),  endlich  bei  Rivoli  (17. — 21.  November). 

Ende  des  Jahres  wurde  das  Regiment  durch  eingetroffene  Verstärkungen 
wieder  mit  dem  Stande  von  zwei  Bataillonen  formiert. 

1797  focht  das  Regiment  in  der  Schlacht  bei  Rivoli  am  linken  Flügel  (am 
zweiten  Tag  nicht  in  das  Feuer  gekommen),  machte  den  Rückzug  durch  das 
Puster-Thal  nach  Friaul  mit,  war  in  dem  Treffen  am  Tagliamento  und  kämpfte 
in  der  Brigade  Gontroeuil  am  22.  und  23.  März  bei  Tarvis,  wo  es  nach  stand- 
hafter Vertheidigung  der  Stellung  von  Seifnitz  versprengt,  ein  grosser  Theil 
gefangen  wurde ; hier  war  auch  das  aus  Ungarn  nachgerückte  4.  Bataillon, 
welches  früher  noch  bei  Casasola  gefochten.  Die  Reste  des  Regiments,  sowie 
die  Grenadiere  endlich  noch  bei  Neumarkt.  Das  vor  Kehl  verbliebene  3.  Ba- 
taillon später  ein  Gefecht  bei  Hochheim  bestanden. 

1799  focht  das  Regiment  (1.,  2.  und  3.  Bataillon),  sowie  die  Grenadiere 
(Bataillon  Korherr)  mit  besonderer  Auszeichnung  bei  Legnago,  Verona  und 
Magnano *) ; das  Regiment  sodann  bei  der  Einnahme  von  Brescia  und  in  der 
Schlacht  bei  Cassano,  das  3.  Bataillon  Einnahme  des  Schlosses  Fivizzano. 
Regiment  und  Grenadiere  waren  später  in  der  Schlacht  an  der  Trebbia;  ersteres 
Gefecht  an  der  Secchia,  dann  bei  der  Belagerung  von  Mantua,  weiters  in  der 
Schlacht  bei  Novi,  bei  Fossano,  Mondo vi  und  Erstürmung  von  Borgo  S.  Dalmazzo ; 
die  Grenadiere  endlich  noch  bei  Novi,  Savigliano,  Beinette  und  Genola  ge- 
fochten und  haben  die  Abtheilungen  des  Regiments  in  diesen  vielen  Actionen 
wiederholte  Proben  ihrer  Tapferkeit  abgelegt. 

Wegen  besonderer  Auszeichnung  in  diesem  Feldzuge  erscheinen  belobt 
oder  befördert:  Regiments-Commandant  Oberst  Baron  Apfaltrern,  Grenadier- 
Bataillons-Commandant  Major  Korherr  (befördert,  gefallen),  Oberstlieutenant 
Pertusy  (das  Grenadier-Bataillon  erhalten),  Major  Sigmund  Ketzer  (befördert) 
und  sechs  Subaltern-Officiere. 

Vacat  Nädasdy.  1800  kämpfte  das  Regiment  an  der  Riviera  bei  Cadi- 
bona,  Varazze,  S.  Giacomo,  mit  Auszeichnung  am  Monte  Lodrino  und  kam 
dann  zur  Blockade  von  Genua ; hier  gerieth  in  dem  Gefechte  am  2 h April  der 
tapfere  Commandant  Oberst  Apfaltrern,  mit  circa  500  Mann,  zumeist  ver- 
wundet, in  Gefangenschaft.  Das  Regiment  focht  noch  bei  la  Coronata  und 
kam  dann  als  Besatzung  nach  Genua ; später  kämpfte  es  mit  Auszeichnung 
bei  Pozzolo-Valeggio  ; die  Grenadiere  (Bataillon  Pertusy)  bei  S.  Giacomo,  am 
Vax  und  bei  Marengo,  endlich  auch  bei  Pozzolo-Valeggio  gefochten  ; Commandant 
des  Bataillons,  Oberstlieutenant  Pertusy  des  Regiments,  wiederholt  belobt. 

1801  war  das  Regiment  bei  Ala,  S.  Marco,  dann  bei  Lovadina  an  der 
Piave  im  Feuer;  das  3.  Bataillon  Vertheidigung  von  Peschiera. 

Duka.  1805  stand  das  Regiment  in  der  Brigade  Rohan  in  Nord-Tyrol; 
nach  der  Capitulation  des  Jellacic’schen  Corps  und  dem  Abzüge  der  übrigen 
Truppen  aus  Süd- Tyrol,  abgeschnitten,  schlug  sich  die  Brigade  durch  "das 
Vintschgau,  nach  Vertreibung  der  Franzosen  aus  der  Stellung  bei  Bozen- 
Jenesien,  dem  Ueberfalle  von  Bassano,  bis  Castelfranco  im  Venezianischen 
durch,  musste  aber  hier,  von  allen  Seiten  angegriffen,  nach  heldenmüthiger 
Gegenwehr,  vor  der  mehrfachen  Uebermacht  die  Waffen  strecken. 

Hauptmann  Joseph  Del  Rio  für  wiederholte  Auszeichnung  den  MTO. 
erhalten.  Das  Grenadier-Bataillon  im  Corps  des  Erzherzogs  Johann,  ohne  Gefecht. 

1809  im  5.  Corps  (Erzherzog  Ludwig)  eingetheilt.  focht  das  Regiment 
bei  Landshut  (16.  April),  Kirchdorf  und  Abensberg,  wo  es  unter  seinem 
Commandanten  Obersten  Bakonyi  den  Rückzug  deckte;  es  kämpfte  ferner  bei 

>)  „Das  Nädasdy’sclie  Regiment  liat  sich  in  allen  drei  Schlachten  durch  besonderen 
Muth  und  Tapferkeit  unter  meinen  Augen  ausgezeichnet,  welches  am  5.  April  auch  das 
Regiment  Reisky  Nr.  13  befolgte  und  sich  zur  Erhaltung  einer  goldenen  Medaille  auf  ihre 
Fahnen  verdient  gemacht  haben.”  (Relation  des  FZM.  Kray,  ddo.  Valeggio  80.  April  1799.) 


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Lanclshut,  Neumarkt,  Ebelsberg.  Aspern,  kam  dann  in  den  Brückenkopf  bei 
Pressburg,  wo  Abtheilungen  desselben  wiederholt  Gelegenheit  fanden,  in 
kleineren  Unternehmungen  sich  auszuzeichnen J) ; durch  Truppen  von  der 
Armee  des  Erzherzogs  Johann  abgelöst,  nahm  das  Regiment  an  der  Schlacht 
bei  Wagram  ehrenvollen  Antheil,  bei  welcher  Gelegenheit  das  die  Arrieregarde 
bildende  3.  Bataillon  von  feindlicher  Cavallerie  beinahe  ganz  vernichtet  wurde; 
auf  dem  weiteren  Rückzuge  kamen  noch  Abtheilungen  bei  Korneuburg  und 
Hollabrunn  in  das  Feuer;  die  Grenadiere  (Bataillon  Hahn)  bei  Eggmühl,  Aspern, 
Wagram  und  Znaym  brav  gefochten. 

Ausser  dem  bereits  genannten  Obersten  Bakonyi,  welcher  für  Auszeich- 
nung bei  Neumarkt  den  MTO.  erhielt,  erscheinen  in  diesem  Feldzuge  noch  ah 
durch  besondere  Tapferkeit  ausgezeichnet  genannt : 

Major  (Interims-Regiments-Commandant)  Michael  Schüller,  die  Haupt- 
leute Del  Rio,  Anton  Sculteti  und  Anton  von  Grubits  (Commandant  de.^ 
3.  Bataillons.) 

1812  mit  dem  1.  und  2.  Bataillon  im  Auxiliar-Corps  Schwarzenberg  ein- 
getheilt,  zeichnete  sich  das  1.  Bataillon  in  den  Gefechten  bei  Pinsk.  das  Regi- 
ment bei  Pruzany  und  Podubnie  aus  und  focht  noch  bei  Ljuboml. 

1813  bei  der  Armee  in  Inner-Oesterreich  eingetlieilt,  focht  das  2.  Bataillon 
bei  Rossegg,  das  erste  unter  Oberstlieutenant  Rath  sich  bei  Vertheidigung 
von  Villach  ausgezeichnet;  nach  dem  Gefechte  bei  Tarvis,  wo  das  Regiment 
wieder  Proben  seiner  Tapferkeit  ablegte,  kam  es  nach  Süd-Tyrol,  zur  Blockade 
von  Trient,  eine  Division  unter  Hauptmann  Rahn  in  dem  Gefechte  bei  Ala 
den  Rückzug  standhaft  gedeckt. 

Oberstlieutenant  Rath  erhielt  für  Auszeichnung  bei  Villach  1815  den 
MTO.]  Regiments-Arzt  Dr.  Joseph  Kwappinger  die  GCEM.  1. 

Die  Grenadiere  (Bataillon  Habinay)  in  der  Haupt-Armee  bei  Dresden 
gefochten,  später  Bedeckung  des  kaiserlichen  Hoflagers  in  Frankfurt  am  Main. 

1811  focht  das  Regiment  (1.,  2.  und  3.  Bataillon)  in  der  Schlacht  am 
Mincio;  die  Grenadiere  in  der  früher  erwähnten  Verwendung,  nicht  in  das 
Feuer  gekommen. 

1815  stand  das  Regiment  (1..  2.  und  3.  Bataillon)  in  Ober-Italien,  machte 
dann  den  beschwerlichen  Marsch  über  die  Alpen  (kleinen  St.  Bernhard)  nach 
Savoyen  mit  und  focht  mit  Auszeichnung  in  dem  Gefechte  bei  Conflans. 

Oberstlieutenant  Rath,  welcher  sich  erneuert  hervorgethan,  wurde 
aussertourlich  zum  Obersten  befördert,  zehn  Officiere  belobt. 

1821  waren  das  Regiment,  sowie  die  Grenadiere  (Bataillon  Wasserthal). 
bei  der  Occupation  von  Piemont,  ohne  Gefecht. 

Dom  Miguel.  1818  den  Befehlen  des  ungarischen  Ministeriums  ge- 
horchend, fochten  einzelne  Abtheilungen  gegen  die  Serben  bei  Carlo witz, 
Perlaszvaros,  Ivamenitz  und  Temesvär;  später  alle  Abtheilungen  des  Regiments, 
inclusive  Grenadiere,  gegen  die  kaiserlichen  Waffen.  Einer  grösseren  Anzahl 
von  Officieren  gelang  es,  sich  durch  die  Flucht  zu  den  kaiserlichen  Truppen 
zu  retten  und  machten  viele  derselben,  anderen  Regimentern  zugetheilt.  die 
Feldzüge,  theils  in  Italien,  theils  in  Ungarn  mit. 

Von  diesen  erwarben  sich  Auszeichnvuigen: 

EKO.  3.  Hauptmann  Peter  Edler  von  Fischer  (bei  Wien). 

MVK.  Oberstlieutenant  Joseph  Caballini  von  Ehrenburg;  die  Haupt- 
leute Gustav  Müller  (Beide  in  Arad),  Franz  Hauschka, Peter  Edler  vonFischer. 
Anton  Zellinger.  Alexander  Trans ch,  Stanislaus  Freiherr  von  Bourguignon. 

Ferner  erhielten  nachbenannte  bei  Neuformierung  des  Regiments  anher 
eingetheilte  Officiere  für  Auszeichnung  bei  ihrem  früheren  Truppenkörper 
nachträglich  und  zwar: 

EKO.  3.  Oberstlieutenant  Ferdinand  Schmid  von  Dondorf  (als  Com- 
mandant eines  selbstständigen  Streif-Corps). 


J)  Der  Brigadier  Oberst  Biancbi  erwarb  sieb  bier  den  MTO. 


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M VK.  Oberstheutenant  Ferdinand  Sch  mi  d von  Dondorf;  dann  Hauptmann 
Joseph  JSTiesner  von  Gräfenberg  (2.  Wiener  Freiwilligen-Bataillon),  Joseph 
Hellmer  (Infanterie-Regiment  Nr.  21)  und  Unterlieutenant  Emil  Steinbock 
(2.  Steiermärkisches  F reiwilligen-Schützen-Bataillon). 

Endlich  wurde  noch  Regiments-Arzt  Dr.  Alois  Ivhu  mit  dem  GVK. 
m.  cl.  Kr.  decoriert. 

1S59  im  8.  Corps  (Benedek)  eingetheilt,  focht  das  3.  Bataillon,  während 
die  übrigen  im  Brückenköpfe  bei  Vaccarizza  standen,  bei  Montebello  (Gene- 
strello),  das  Regiment  mit  Auszeichnung  bei  Melegnano  (Brigade  Boer),  ebenso 
bei  Solferino,  in  ausdauernder  Vertheidigung  der  Position  von  S.  Martino  ; 
das  4.  Bataillon  Besatzung  in  Mantua,  das  5.  stand  bei  Triest. 

Für  Auszeichnung  in  diesem  Feldzuge  wurden  decoriert  mit: 

LO.  Oberstlieutenant  Interims  - Regiments  - Commandant  Alois  Graf 
Pötting  et  Per  sing. 

EKO.  3.  Hauptmann  Diomed  von  Gliika;  die  Unterlieutenants  Otto 
Pohl  und  Carl  Wörlein. 

M VK.  Oberstlieutenant  Graf  Pötting;  Major  Ignaz  von  Steinbauer; 
die  Hauptleute  Alexander  von  Kocziczka,  Joseph  Krautwald,  Julius  Edler 
von  E ck  er-Krau  ss,  Ludwig  Graf  Wallis,  Hugo  Gerlach,  Samuel  Haschko, 
Adolph  Schuberth,  Diomed  von  Ghika  und  Oskar  Steyer  von  Hochberg; 
die  Oberlieutenants  Gustav  Eichenauer,  Edmund  Preininger,  Friedrich 
Gissübel,  Gustav  Reisinger;  die  Unterlieutenants  Napoleon  Binder  von 
Bindersfeld,  Robert  Walitschek,  Ladislaus  Andräsfy  de  Deveny- 
Ujfalu,  Franz  Ruez,  Otto  Pohl,  Carl  Wörlein  und  Ignaz  Schimaczek. 

GGVK.  Regiments- Caplan  Dionys  Cserveny. 

FJO.  Regiments-Arzt  Dr.  Joseph  Hab  er  di  tz. 

1866  im  9.  Corps  der  Süd-Armee  eingetheilt,  focht  das  Regiment  mit 
Auszeichnung  bei  Custozza,  erlitt  aber  bei  dem  Sturme  auf  den  Monte  Croce 
grosse  Verluste.  Das  4.  Bataillon  bei  den  Besatzungs-Truppen  von  Verona. 

Decoriert  wurden  mit : 

LO.  Zweiter  Inhaber  FML.  Freiherr  von  Habermann. 

EKO.  3.  Regiments-Commandant  Oberst  Wilhelm  Freiherr  von  Bibra; 
Oberstlieutenant  Alexander  Edler  von  Kocziczka;  die  Hauptleute  Alexander 
Gyurich  und  Adolph  Schuberth. 

MVK.  Die  Hauptleute  Johann  Stuclilik  und  Ludwig  von  Wallau  (an 
den  erhaltenen  Wunden  gestorben);  die  Oberlieutenants  Johann  Gözony, 
Victor  Fischer  und  Emil  Edler  von  Pflügl;  die  Unterlieutenants  Ludwig 
Körmendy,  Theodor  von  Gerenday,  Sigmund  Domokos  (an  den  erhaltenen 
Wunden  gestorben);  ferner  dem  vor  dem  Feinde  gefallenen  Hauptmann  Joseph 
Ko  ran  da  nachträglich  zuerkannt;  ebenso  wurde  dem  noch  in  der  Rangs- 
Evidenz  stehenden  Obersten  Qua-Brigadier  bei  der  Nord- Armee  Carl  Poeckh 
(bei  Königgrätz  gefallen)  das  Ritterkreuz  des  LO.  nachträglich  verliehen. 

Grossfürst  Alexis.  1878  gehörte  das  Regiment  (1.,  2.  und  3.  Feld- 
Bataillon)  in  den  Verband  der  20.  Infanterie-Truppen-Division  (Szäpäry)  und 
nahm  an  den  wiederholten  Kämpfen  bei  Dolnja-Tuzla,  Gracanica  und  Doboj 
ehrenvollen  Antheil. 

Für  Auszeichnung  in  diesem  Feldzuge  erhielten: 

EKO.  3.  Die  Hauptleute  Victor  Lauer  und  Michael  Tretter. 

MVK.  Major  Adolph  Müller;  die  Hauptleute  Joachim  Antal,  Hermann 
Herczeg,  CamilloGeissberg;  die  Oberlieutenants  Carl  Horn  von  Slepowron, 
Coloman  Freiherr  Rosenzweig  von  Drau  wehr,  Ladislaus  Ivel  er;  die  Lieu- 
tenants Lothar  Freiherr  von  Mareticli,  Israel  Hersclikowitz,  dann  Eduard 
Nick  und  Franz  Schafarzik  (beide  in  der  Reserve). 

Ferner  wurden  den  vor  dem  Feinde  gefallenen  Major  Friedrich  Giss- 
übel und  Oberlieutenant  Joseph  Leschka  der  EKO.  3.,  dem  Lieutenant  Paiü 
von  Majlath  das  MVK.  nachträglich  zuerkannt. 


400  — 


Tapferkeits-Medaillen. 

Silberne 


Goldene 

Silberne 

Goldene 

I.  CI. 

II.  Ci. 

1783-1790 

— 

2 

1848 

— 

— 

1 

1792-1801 

7 

50 

1849 

— 

— 

— 

1805 

— 

3 

1859 

1 

6 

57 

1809 

— 

4 

1866 

1 

29 

50 

1812 

— 

1 

1878 

1 

5 

34 

1813-1815 

4 

19 

Adjustierung. 

1756  national,  blauer  Dolrnan  u.  s.  w. ; 

1758  weisser  Rock,  Camisol  imd  Unterfutter,  rothe  Aufschläge; 

1767  weisser  Rockjponceaurothe1)  Egalisierung.  Armlitzen,  weisse  Knöpfe 
1868  dunkelblauer  Waffenrock,  scharlach.ro tlie  Egalisierung.  Armlitzen 
weisse  Knöpfe. 


J)  Von  1897  an  wurde  diese  Farbe  „bellrotli”,  seit  1810  nsoharlacb.rotb.':  benannt. 


40. 

Galizisches  Infanterie-Regiment. 

(1830)  Ergänzung»- B ezirks-Commando:  Rzeszöw. 

(1895)  H an (1  el - Maz z etti,  Eduard  Freiherr  von,  FZM. 

Errichtung  und  nachgefolgte  Veränderungen.  1733  laut  Convention  vom 
15.  November  durch  den  Obristen  Damnitz  theilweise  auf  eigene  Kosten  (fünf 
Compagnien,  die  anderen  gegen  Empfang  des  Werbgeldes)  aufgestellt;  erhielt 
wegen  schlechten  Fortganges  der  Werbung  1734  1530  Land-Recruten  aus  den 
Erblanden  und  einen  Chargen-Cadre  von  250  Mann  von  einigen  alten  Regimentern  *). 

1747/48  Theile  der  aufgelösten  Regimenter  Heister  und  Arenberg  in- 
corpoiiert. 

Seit  1769  führt  das  Regiment  die  Nummer  40. 

1860  ein  Bataillon  an  das  neu  aufgestellte  Linien-Infanterie-Regiment 
Nr.  66,  1883  ein  Bataillon  an  das  Infanterie-Regiment  Nr.  90  abgegeben. 

Ergänzung.  Von  1766 — 1806  hatte  das  Regiment  einen  Werbe-Rayon  im 
churrheinischen  Kreise;  1771  (1781)  erhielt  es  den  ständigen  Werb-Bezirk  in 
Mähren,  Hradischer  Kreis  mit  der  Stabs-Station  Kremsier  ; dazu  1782 — 1807 
einen  Aushilfs-Bezirk  in  Galizien,  Tarnopol.  Von  1808 — 1817  ergänzte  sich  das 
Regiment  je  zur  Hälfte  aus  dem  mährischen  Antheil,  Werb-Bezirks-Station 
Ungarisch- Hradisch  und  dem  galizischen,  nunmehr  Jaslo.  1817  wurde  das 
Regiment  mit  der  Ergänzung  ganz  an  Galizien  überwiesen,  Werb-Bezirks- 
Station  Tarnöw;  1830  endlich  übernahm  es  von  dem  Infanterie-Regimente  Nr.  10 
den  Werb-Bezirk  Rzeszöw,  welchen  es  noch  gegenwärtig  inne  hat2) ; das 
Ergänzungs-Bezirks-Commando  befand  sich  1857 — 1860  in  Jaslo,  seither  wieder 
in  Rzeszöw. 

Grenadier-Division.  Von  1769 — 1775  stand  dieselbe  mit  jener  von  Nr.  12 
im  3.  mährischen  Bataillon  (ä  vier  Compagnien),  1775  kam  die  Division  von 
Nr.  52  noch  in  dieses  Bataillon.  1779  wurden  die  Divisionen  von  Nr.  12  und 
jene  des  Regiments  in  das  2.  mährische  Bataillon  übersetzt,  wo  sie  mit  jener 
von  Nr.  1 im  Verbände  standen.  In  dem  Feldzuge  1799 — 1801  bildeten  die 
Divisionen  von  Nr.  26  und  59,  in  jenem  1809  die  von  Nr.  46  und  44  mit  der 
des  Regiments  ein  Bataillon.  Von  1810 — 1818  stand  dieselbe  im  Verbände  mit 
Nr.  10  und  29  ; 1818  statt  der  von  Nr.  29,  jene  von  Nr.  9 hi  dieses  Bataillon  ein- 
getheilt. 

Friedens-Garnisonen.  1734 — 1736  Siebenbürgen.  1739  Siebenbürgen,  1749 
Luxemburg,  1752  Mons,  1763  Leoben,  1769  Littau,  1771  Troppau,  1773  Littau,  1777 


9 Franz  Lothringen  (Nr.  1),  Neipperg  (Nr.  7),  Hildburghausen  (Nr.  8),  Wilczek  (Nr.  11), 
Seckendorff  (Nr.  18),  Max  Starhemberg  (Nr. 24),  Fürstenbusch  (Nr. 35)  und  Wenzel  Wallis  (Nr.  59). 
!)  Der  Werb-Bezirk  Tarnöw  übergieng  an  Nr.  57. 


Geschichte  der  k.  und  k.  Wehrmacht.  I Bd. 


26 


- 402  - 


Olmütz,  1780  Brünn,  1 782  Kremsier,  1798  Bassano.  1801  Kremsier.  1806  Kvemsier, 
1810  Tyrnau,  1811  Ungarisch-Hradisch,  1812  Pressburg,  1814  Italien.  181b 
Wadowice,  1818  Jaroslau,  1821  Ober-Italien,  1823  Temesvär,  1824  Klausenburg. 
1825  Tarnöw,  1831  Pest.  1835  Krakau,  1842  Pest.  1845  Agram,  1849  Padua. 
1850  Verona,  1851  Wien,  1853  Neustadtl,  1854  Kezdi-Vasarhely,  1855  Wien. 
1856  Olmütz,  1859  Triest,  1861  Oderzo,  1862  Padua,  Monselice,  1864  Padua, 
1865  Wien,  1867  Brünn,  1869  Olmütz,  1870  Troppau,  1871  Krakau.  1881  Ezeszow. 
1884  Jaroslau,  1888  Ezeszow,  1894  Jaroslau. 

Regiments-Knaben-Erziehungshaus.  1782  zu  Kremsier  activiert : 1824 
nahm  dasselbe  die  Benennung  „5.  galizisches  Knaben-Erziehung.shaus,:  an  für 
Nr.  10  und  40  gemeinschaftlich)  und  wurde  1829  nach  Znaym  verlegt. 


Regiments-Iuhalier. 


1733  Dänin itz , Wolfgang  Sigmund 
Freiherr  von,  Obrist — FM. 

1754  Colloredo-Waldsee,  Carl  Graf. 
GFWM.-FML. 

1786  Mittrowsky,  Joseph  Graf,  FML. — 
FZM. 

1809  Württemberg,  Ferdinand  Herzog 
von,  FM. 1). 

1834  Koudelka,  Joseph  Freiherr  von. 
FML. 


1850  Rossbach,  Heinrich  Freiherr  von. 
FML.— FZM. 

1867  Ruppracht  von  Virtsolog,  Hein- 
rich, FML. 

1878  Auersperg, Gottfri ed Graf. FML.— 
FZM. 

1S93 — 1895  unbesetzt. 

1895  Handel-Mazzetti,  Eduard  Frei- 
herr von.  FML.— FZM. 


Regiments-Commandauten. 


1733  der  Inhaber  Obrist  Daranitz. 
1738  Andrässy,  Peter  Joseph  Frei- 
herr von,  Obrist. 

1741  Schulenburg,  Graf,  Obrist. 

1742  Haussier,  Jakob  Freiherr  von, 
Obrist. 

1745  Schneid,  Franz  Philipp,  Obrist. 

1753  OtterwolfvonNie der s traten, 
Franz,  Obrist. 

1754  Sulkowsky,  Franz  Fürst,  Obrist. 
1758  Stein,  Carl  Freiherr  von,  Oberst. 
1763  Haller  von  Hall  er  stein,  Frie- 
drich Freiherr,  Oberst. 

1767  Mittrowsky,  Joseph  Freiherr 
von,  Oberst. 

1773  Stubenberg,  Franz  Graf,  Oberst. 
1776  Ayrenlioff,  Cornel  von,  Oberst. 
1784  Mikowini  von  Breznöbänva, 
Ludwig,  Oberst. 

1790  Kath,  Heinrich  Freiherr  von, 
Oberst. 

1792  Gümmer,  Peter,  Oberst. 

1796  Bender,  Joseph  Freiherr  von, 
Oberst. 

1797  Kreyssern,  Franz,  Oberst. 

1801  Buol  von  Beerenberg,  Ignaz 

Freiherr,  Oberst. 

1607  Eheinbach,  Thomas  Chevalier, 
Oberst. 

1809  Salins-Lamezan,  Joseph  Graf. 
Oberst. 


1813  Wauthier,  Carl  Kitter  von, 
Oberst. 

1820  Kesch,  Christoph  von.  Oberst. 

1830  Kral,  Carl,  Oberst. 

1831  Ludolf,  Franz  Graf.  Oberst. 
1835  Wohlgemuth,  Ludwig,  Oberst. 
1844  Gerstner,  Joseph  von.  Oberst. 
1849  Gebhardt,  Friedlich,  Oberst. 
1851  Kucher,  Franz,  Oberst. 

1857  Gr  ob  ois  Edler  von  Brückenau. 
Ignaz.  Oberst. 

1859  Du  Mont  von  Monten,  Alphons 
Heinrich  Freiherr,  Oberst. 

1863  Bäumen.  Felix,  Oberst. 

1870  Laub  er,  Carl.  Oberst. 

1872  Nemethy,  Joseph  Edler  von. 
Oberst. 

1875  Baum  garten.  Friedrich  von. 
Oberst. 

1878  Büchel  Edler  von  Adlersklau, 
Franz,  Oberst. 

1882  Kolb  von  Frankenheld,  Franz, 
Oberst. 

1883  Hirsch.  Wilhelm  Edler  von. 
Oberst. 

1889  Speiser,  Carl.  Oberst. 

1890  Ursprung,  Joseph  von.  Oberst. 
1892  Bernard,  Carl.  Oberst. 

1S96  Kaftan  Edler  von  Grosstann. 
Max.  Oberst. 

1897  Breitenb  ach, Ferdinand, Oberst. 


')  Früher  Inhaber  des  1809  aufgelösten  Infanterie-Regiments  Nr.  3S. 


— 403 


Reserve- (!omm  a ndanten. 

1869  Pilati, Wilhelm, Oberstlieutenant.  1 1876  Lazarewicz,  Roman,  Oberst. 

1871  Sacher, Robert, Oberstlieutenant.  | 1878  Christian,  Wenzel,  Oberst. 

1872  Bogner  von  Steinburg,  Guido,  | 1880  Theodorovich,  Georg,  Oberst- 

Oberstlieutenant— Oberst.  , lieutenant— Oberst. 


Vor  dem  Feinde  gefallene  höhere  Offtciere. 

1799  Major,  Commandant  eines  Grenadier-Bataillons,  Georg  Freiherr  von 
Stentsch  an  den  Folgen  seiner,  in  der  Schlacht  bei  Magnano  erhaltenen 
schweren  Verwundung,  im  April  gestorben. 

Feldzüge. 

Damnitz.  1737  zwei  Bataillone  und  die  Grenadiere  bei  der  Armee  im 
Banat,  ein  Bataillon  in  Siebenbürgen,  wo  selbe  auch 

1738  verblieben. 

1739  ein  Bataillon  in  der  Haupt-Armee. 

Von  1742  an  stand  das  Regiment  mit  je  einem  Bataillon  als  Besatzung 
in  den  Festungen  Breisach  und  Freiburg  und  nahmen 

1744  beide  Bataillone  und  die  Grenadiere  unter  dem  Regiments-Inhaber 
an  der  Vertheidigung  von  Freiburg  ehrenvollen  Atheil. 

1745  erlitt  dasselbe,  nunmehr  auf  dem  Kriegs-Schairplatze  in  Böhmen 
stehend,  bei  Soor  grosse  Verluste  (von  Cavallerie  überritten,  versprengt)  und 
kam  dann  nach  den  Niederlanden,  wo  es 

1746—1747  an  den  beiden  Schlachten  von  Rocour  und  Lawfeld  betheiligt 
war,  ohne  direct  in  den  Kampf  eingegriffen  zu  haben. 

Carl  Colloredo  (Jung-)1).  1757  zwei  Bataillone  und  die  Grenadiere  in  der 
Schlacht  bei  Prag,  dann  Treffen  bei  Görlitz ; ein  Detachement  unter  dem 
Regiinents-Commandanten  Obristen  Fürst  Sulkowsky  an  dem  Zuge  Hadik’s 
nach  Berlin  theilgenommen, 

1758  stand  das  Regiment  im  Corps  Sincere. 

1759  im  Verbände  der  Reichs-Armee,  Treffen  bei  Saalfeld,  dann  Gefecht 
bei  Pretsch. 

1760  erlitt  das  Regiment  in  der  Haupt- Armee  bei  Torgau  grosse  Verluste. 

1761  bei  der  Haupt-Armee,  ohne  Gefecht. 

1762  ein  Detachement  unter  Major  Baron  Kesborn  sich  bei  Einsiedel 
standhaft  gehalten ; das  Regiment  in  der  Schlacht  bei  Freiberg. 

1778/1779  das  Regiment  bei  der  Haupt- Armee  in  Böhmen,  ohne  Gefecht; 
die  Grenadiere  (Bataillon  Diesbach)  in  Mähren. 

Mittr  o wsky.  1788  das  Leib-Bataillon  bei  der  Haupt-Armee,  als  Besatzung 
in  Peterwardein  verblieben ; das  3.  Bataillon  unter  Oberstlieutenant  Freiherrn 
von  Rath  mit  Auszeichnung  bei  der  Belagerung  von  Cliotin  verwendet; 
Oberstlieutenant  Rath  wurde  in  Anerkennung  seiner  Verdienste  zum  zweiten 
Oberst  befördert. 

1789  focht  das  3.  Bataillon  mit  Auszeichnung  bei  Foksani  und  Martinestie 
(zehn  Officiere  als  besonders  ausgezeichnet  genannt). 

1790  das  3.  Bataillon  Belagerung  von  Giurgevo  und  Treffen  bei  diesem  Orte. 

1792  wurden  das  Leib-  und  Oberst-Bataillon  Ende  August  zu  den  am 
Ober-Rhein  (in  Lothringen)  operierenden  Truppen  gezogen,  kamen  jedoch  nicht 
in  das  Feuer. 

1793  eine  Compagnie  unter  Hauptmann  Schulz  sich  bei  Vertheidigung 
von  Lepach  (Eisweiler)  standhaft  gehalten,  das  Regiment  an  der  Vertheidigung 
der  PeÜinger  Schanzen  (Trier)  theilgenommen. 


’)  Zum  Unterschiede  von  dem  Regimente  Anton  Colloredo  (Nr.  20)  so  genannt. 

26* 


- 404  — 


Die  Grenadiere  (Bataillon  Nimptsch)  an  den  Rhein  gerückt,  nicht  in 
Action  getreten. 

1794  stand  das  Regiment  als  Besatzung  in  Luxemburg,  machte  die  neun- 
monatliche Verteidigung  dieser  Festung  mit  und  gerieth 

1795  in  Folge  der  Capitulation  in  Kriegsgefangenschaft.  Das  3.  Bataillon 
zur  Armee  an  den  Rhein  gerückt,  hei  der  Einnahme  der  Verschanzungen  von 
Maynz. 

Die  Grenadiere  kämpften  1794  in  den  Niederlanden  bei  le  Cäteau.  1795 
vor  Mannheim. 

1796  war  nur  das  3.  Bataillon  hei  der  genannten  Armee,  kam  jedoch 
auch  nur  bei  der  Einnahme  von  Neuwied  in  das  Feuer,  später  Besatzung  in 
Frankfurt  a.  M. 

Die  aus  der  Kriegsgefangenschaft  ausgewechselten  beiden  ersten  Bataillone 
noch  im  Mai  1796  auf  den  Kriegs-Schauplatz  nach  Italien  gerückt,  wo  sie 
zunächst  in  Süd-Tyrol  verwendet  wurden,  jedoch  keine  Gelegenheit  erhielten, 
sich  in  irgend  einer  Action  auszuzeichnen. 

Die  Grenadiere  bei  Frankenthal,  Malsch,  Amberg  gefochten,  dann  bei  der 
Belagerung  von  Kehl. 

1797  ein  Bataillon  bei  der  Besitznahme  von  Dalmatien. 

Die  Grenadiere  am  Rhein  (vor  Kehl). 

1799  auf  dem  Kriegs-Schauplatze  in  Italien,  focht  das  Regiment  unter 
seinem  Commandanten  Oberst  Kreyssern  mit  Auszeichnung  bei  Verona  und 
Magnano,  kam  dann  zu  der  Blockade  von  Mantua,  focht  mit  erneuerter  Aus- 
zeichnung bei  Novi,  dann  bei  Fossano  : einzelne  Abtheilungen  an  den  Kämpfen 
um  Mondovi  theilgenommen. 

Die  Grenadiere  (Bataillon  Stentsch)  mit  Auszeichnung  bei  Pastreugo, 
Magnano,  Cassano  gefochten,  dann  bei  Novi  lind  Savigliano. 

Die  Majore  Anton  von  Glykherr  undlgnaz  Baron  Buol  von  Berenberg 
in  dem  Treffen  bei  Verona  (Pastrengo)  sich  durch  besondere  Tapferkeit  hervor- 
gethan ; Ersterer  sofort  zum  Oberstlieutenant  befördert ; ebenso  wurden  die 
Grenadier-Hauptleute  Kirchner  und  Carpe  aussertourlich  zuMajoren befördert. 

1800  stand  das  Regiment  an  der  Riviera,  nahm  an  der  Vertheidigung 
des  Monte  Fajale  theil  und  focht  später  bei  Marengo,  sodann  Besatzung  von 
Ferrara. 

Die  Grenadiere  bei  Savona,  Ventimiglia,  am  Var  gefochten,  bei  dem 
Rückzuge  auf  dem  Monte  Nave  viel  gelitten,  dann  Schlachten  bei  Marengo 
und  Pozzolo. 

1805  gerieth  das  Regiment  (vier  Feld-  und  das  Grenadier-Bataillon),  als 
Besatziurg  in  Memmingen,  durch  die  Capitulation  am  14.  Oetober  in  Kriegs- 
gefangenschaft ; ein  6.  Bataillon  focht  bei  Austerlitz. 

Vacat  Mittrowsky.  1809  im  4.  Corps  (Rosenberg)  der  Haupt-Armee 
eingetheilt,  focht  das  Regiment  (drei  Bataillone)  bei  Hausen — Dinzling,  Ober- 
Leuchling  und  Eggmühl;  in  dem  Treffen  bei  Ebelsberg  zeichnete  sich  das 
3.  Bataillon  unter  Oberstlieutenant  Graf  Lamezan  - Salins  durch  Unter- 
stützung  der  Besatzung  des  Schlosses  aus,  indem  es  eine  gegen  die  Anhöhe 
anstürmende  Colonne  mit  dem  Bajounette  von  derselben  hinabwarf;  ebenso  das 
1.  Bataillon,  Major  Anton  Graf  Kinsky,  bei  Deckung  des  Rückzuges  (Abwehr 
der  Angriffe  auf  Asten). 

Das  Regiment  kam  dann  zu  den  zur  Bewachung  der  Donau-Strecke 
von  Linz  bis  Neu-Aigen  verwendeten  Truppen  (Division  Schustekh)  und  kamen 
einzelne  Abtheilungen  bei  Mautern,  Hollenburg  und  bei  dem  Ueberfalle  aut 
die  Tabor-Insel  bei  Mauthhausen  in  das  Feuer. 

Die  Grenadiere  (Bataillon  Portner)  in  Bayern  wenig  engagiert,  bei  Aspern 
sich  ausgezeichnet,  dann  Wagram  und  Znaym. 

Württemberg.  1813  in  der  böhmischen  Armee  (Corps  Klenau)  ein- 
getheilt, focht  das  Regiment  bei  Dresden  und  Leipzig  (Holzhausen,  18.  Oetober 
und  kam  sodann  zu  der  Blockade  von  Dresden,  nach  deren  Aufhebung  es 
nach  Italien  abrückte. 


- 405  - 


Die  Grenadiere  (Bataillon  Hromada)  in  der  Donau-Armee  bei  Hanau 
gefochten. 

1814  gehörte  das  Regiment  zu  den  Blockade-Truppen  von  Mantua;  das 
4.  (Landwehr-Bataillon)  in  der  Siid-Armee  in  Frankreich. 

Die  Grenadiere  in  Frankreich  bei  la  Ferte  und  Cliarenton  gefochten, 
dann  Einzug  in  Paris. 

1815  bei  der  Armee  am  Ober-Rhein,  Gefechte  bei  Breisach  luid  Strass- 
burg, das  4.  Bataillon  bei  der  Einschliessung  von  Beifort. 

Die  Grenadiere  am  Rhein,  Lager  von  Dijon. 

Koudelka.  1848  standen  die  beiden  ersten  Feld-Bataillone  und  das 
Landwehr  Bataillon  auf  dem  Ivriegs-Schauplatze  in  Italien  und  waren  anfäng- 
lich am  Po  postiert,  Gefecht  bei  Bologna;  später  das  1.  und  Landwehr- 
Bataillon  im  2.  Reserve-Corps,  das  2.  Bataillon  Besatzung  in  Ferrara. 

Die  Grenadiere  (Bataillon  Gaus)  bei  der  Einnahme  von  Wien  verwendet. 
Das  3.  Bataillon  im  Corps  Scblik,  Gefecht  bei  Budamer. 

1849  war  das  Regiment  bei  der  Cernierung  von  Venedig  und  der  Be- 
lagerung von  Malghera,  wo  einzelne  Abtheilungen  wiederholt  Gelegenheit 
fanden,  sich  auszuzeichnen. 

Das  3.  Bataillon  in  der  weiteren  Vorrückung  nach  Ungarn,  Gefecht  bei 
Kaschau,  dann  im  Sommer-Feldzuge  im  Corps  Csorich,  Gefechte  bei  Kiralyrev, 
Zsigard,  Schlacht  bei  Pered,  sodann  bei  der  Cernierung  von  Komorn.  (An- 
fänglich nur  zur  Beobachtung  am  linken  Waag-Ufer  postiert,  Gefecht  bei 
Heteny.) 

Die  Grenadiere  als  Besatzung  in  AVien  verblieben. 

Für  Auszeichnung  in  diesen  beiden  Feldzügen  wurden  decoriert  mit: 

EKO.  3.  Major  Carl  Ritter  von  Zepharovich;  Hauptmann  Casimir 
Graf  Starzenski. 

MVK.  Regiments-Commandant  Oberst  Friedrich  Gebhardt;  Oberst- 
lieutenant  Joseph  Podhagski1);  die  Majore  Carl  Neuff,  Ritter  von  Zepha- 
rovich und  Joseph  Freiherr  von  Roszner;  die  Hauptleute  Joseph  von  Hep- 
p er ger,  Wilhelm  Freiherr  von  Baillou;  die  Oberlieutenants  Johann  Jesovits, 
Heinrich  Hauschka  und  Carl  Bierfeldner;  die  Unterlieutenants  AVillielm 
Richly  und  Franz  Schindler. 

GCEM.2.  Regiments-Arzt  Dr.  Franz  Petter. 

Rossbach.  1859  im  9.  Corps  (Schaaffgotsche)  eingetheilt,  focht  das 
Regiment  bei  Montebello,  wo  sich  insbesondere  das  Grenadier-Bataillon  aus- 
zeichnete, dann  bei  Solferino. 

Das  4.  Bataillon  stand  in  Süd-Tyrol  und  focht  eine  Abtheilung  des- 
selben bei  Spondalonga. 

Decoriert  wurden  mit: 

EKO.  3.  Hauptmann  Moriz  Rohmann. 

MVK.  Regiments-Commandant  Oberst  Ignaz  von  Grobois;  Oberst- 
lieutenant Johann  Longard;  die  Majore  Alexander  Strass  er,  Joseph  Mayer- 
hofer von  Grünbühl,  Carl  Lhottak  von  Lliotty  und  Johann  Karojlo  vic 
von  Brondolo;  Hauptmann  Johann  von  Rzepinski;  die  Oberlieutenants 
AVenzel  Bielohlawek,  Adolph  Kirsch,  Rudolph  Unkelhäuser  von  Abenst 
und  Franz  Pilat. 

GGVK.  Reginients-Caplan  Jakob  Schmidt. 

1866  im  2.  Corps  der  Nord- Armee  eingetheilt,  focht  das  Regiment  bei 
Königgrätz,  dann  in  dem  Treffen  bei  Blumenau.  Das  4.  Bataillon  bei  den 
Truppen  in  AA7est- Galizien,  Bewachung  der  Weichselstrecke  gegen  Pless. 

MVK.  Unterlieutenant  Alexander  Czaykowski  Edler  von  Bervnda. 


J)  Mittlerweile  zum  Oberst  und  Commandanten  des  68.  Linien-Infanterie-Keginients 
befördert. 


— 4:06  — 


Tapferkeits-Medaillen. 

Silberne 


Goldene 

Silberne 

Goldene 

I.  Cl. 

n.  ci. 

1789-1790 

1 

18 

1848)  1 

18491  1 

16 

37 

1792-1801 

7 

29 

1805 

— 

1859 

12 

35 

1809 

— 

1866 

1 

7 

1813—1815 

1 

9 

Adjustierung. 

1735  weisser  Rock,  blaue  Aermel- Aufschläge ; 

1743  weisser  Rock,  rotlie  Aufschläge  (1748  wieder  blau); 

1757  weisser  Rock,  Camisol  und  Unterfutter,  blaue  Aufschläge; 

1767  weisser  Rock,  carmoisinrothe  Egalisierung,  weisse  Knöpfe: 

1810  weisser  Rock,  bleichblaue1)  Egalisierung,  gelbe  Knöpfe; 

1868  dunkelblauer  Waffenrock,  lichtblaue  Egalisierung,  gelbe  Knöpfe. 


')  Bis  1811  wurde  diese  Farbe  mit:  „bleumourant”.  seit  1836  mit  „lichtblau”  bezeichnet. 


Bukowina’sclies  Infanterie  - Regiment . 

(1830)  Ergänzungs-Bezirks-Commando:  Czernowitz. 

(1890)  Eugen,  Erzherzog,  EML. 

Errichtung  und  nachgefolgte  Veränderungen.  1701  laut  Capitulation 
vom  18.  Januar  durch  den  Markgrafen  Christian  Ernst  von  Brandenburg- 
Bayreuth  aufgestellt  und  auf  zehn  Jahre  in  kaiserlichen  Dienst  überlassen1); 
hiezu  sechs  Compagnien  aus  alter  bayreuthischer  Mannschaft  gebildet,  die 
übrigen  gegen  Empfang  des  Werbgeldes. 

1710  zwei  Compagnien  zur  Errichtung  der  für  den  Dienst  in  Spanien 
formierten  Regimenter  Browne  (1712)  und  Eckli  (1718  aufgelöst),  ebenso  1711 
eine  zu  jener  des  zu  gleichem  Zwecke  errichteten  Regiments  Tokio  (1720  auf- 
gelöst) abgegeben;  1720  drei  Compagnien  des  aufgelösten  Regiments  Königsegg 
incorporiert. 

Die  1727  aufgestellten  Auctions-  Compagnien  1731  an  das  Regiment 
Ligneville  (Nr.  3)  abgegeben.  1717/1748  Theile  der  aufgelösten  Regimenter 
Heister  und  Arenberg  incorporiert. 

Seit  1769  führt  das  Regiment  die  Nummer  41. 

1860  ein  Bataillon  zu  dem  neu  aufgestellten  Linien-Infanterie-Regimente 
Nr.  63,  1883  ein  Bataillon  an  das  Infanterie-Regiment  Nr.  95  abgegeben. 

Ergänzung.  1766 — 1806  hatte  dieses  Regiment  einen  Werbe-Rayon  im 
niederrhemisch-westphälischen  Kreise  und  in  den  Reichsstädten  des  nieder- 
sächsischen (Lübeck). 

Von  1770,  bei  der  Ernennung  des  Fürsten  von  Fürs  tenb  erg 
zum  Inhaber,  sollte  sich  das  Regiment  ausschliesslich  aus  den  Besitzungen 
desselben  recrutieren 2),  doch  erwies  sich  dieses  Gebiet  im  schwäbischen 
Kreis  als  zur  Completierung  des  Regiments  unzulänglich  und  erhielt  das- 
selbe bei  Zuweisung  ständiger  W erb-Bezirke  in  den  kaiserlichen  Erblanden 
(ohne  in  die  Zahl  der  sogenannten  deutschen  Werb-Bezirks-Regimenter  ein- 
bezogen zu  werden)  solche  in  den  vorderösterreichischen  Besitzungen,  dem 
Breisgau,  der  Ortenau,  Grafschaft  Nellingen  u.  s.  w.,  mit  der  Stabs-Station 
Freiburg. 


*)  Dasselbe  verblieb  jedocli,  ohne  specielle  Verhandlungen,  theilweise  im  Sinne  des 
Punetes  15  der  Capitulation  nach  Ablauf  dieser  10jährigen  Frist  stillschweigend  im  kaiser- 
lichen Dienste  und  galt  nach  einem  im  Jahre  1727  ausgestellten  Reverse  des  Markgrafen 
Georg  Friedrich  von  Bayreuth,  vom  .Jahre  1751  an  (nach  dem  Tode  des  1727  zum  Inhaber 
ernannten  Prinzen  Wilhelm  Ernst  von  Bayreut  h)  als  ein  unmittelbar  kaiserliches  Regiment. 

2)  Es  war  mit  demselben  eine  Convention  abgeschlossen  worden,  vermöge  welcher 
ihm  und  seinen  Nachkommen,  gegen  Stellung  seiner  Unterthanen  als  Reichs-Recruten,  die 
Inhaberschaft  des  Regiments  als  „Erb -Regiment'’  zugesichert  wurde.  In  Folge  der  Schwierig- 
keiten. welche  sich  der  Completierung  des  Regiments  entgegenstellten,  resignierte  Fürsten- 
berg jedoch  1777  gänzlich  auf  die  Inhabers- Würde. 


— 408  — 


Von  1801  an,  nach  Abtretung  des  Breisgaus,  ergänzte  sich  das  .Regiment  nur 
noch  durch  Werbung  in  Schwäbisch-Oesterreich  (Burgau.  Th  engen  dann  Vorarl- 
berg, erhielt  jedoch  zur  Completierung  auch  Becruten  aus  dem  Cillier  Kreise. 

Nachdem  dasselbe  vorübergehend  1806 — 1807  aus  Inner-Oesterreich  eine 
theilweise  Completierung  erhalten  hatte1),  erhielt  es  1808  seinen  ständigen  Werb- 
Bezirk  in  Galizien  und  zwar  in  den  südöstlichen  Kreisen,  mit  der  Weib -Bezirks- 
Station  Kolomea;  1817  wurde  dem  Begiment  der  Czortköwer  Kreis,  mit  der 
Werb-Bezirks-Station  Zaleszczyki  zugewiesen.  Seit  1830  endlich  ergänzt  sich 
das  ßegiment  ausschliesslich  aus  der  Bukowina.  Werb-Bezirks-(Ergänzungs- 
Bezirks-)Station  Czernowitz. 

Grenadier-Division.  1769  in  das  Öberösterreichische  Bataillon  einge- 
theilt,  mit  Nr.  50  und  59;  1781  wurde  die  Division  des  Begiments  mit  jener 
von  Nr.  49  verwechselt  und  stand  bis  1797  mit  der  von  Nr.  10  und  54  im 
ersten  böhmischen  Bataillon.  In  dem  Feldzuge  1799 — 1801  bildeten  die  Divi- 
sionen von  Nr.  49  und  56,  in  jenem  1809  die  Divisionen  von  Nr.  30  und  24 
mit  der  des  Begiments  ein  Bataillon;  von  1810 — 1818  waren  die  Divisionen 
von  Nr.  30,  41  und  58  vereint,  1818  kamen  die  Divisionen  des  Begiments  und 
jene  von  Nr.  58  in  ein  anderes  Bataillon  (mit  Nr.  63.) 

Friedens-Garnisonen.  1713 — 1718  Mantua,  1720  Milazzo.  dann  Messina, 
1732  Mailand,  1786  Ferrara,  dann  Ungarn,  1739  Diakovar,  1740  Neu-Gradisca. 
1741  Ofen,  dann  Pressburg,  1749 — 1756  Luxemburg,  1763  Luxemburg,  1766  Lmz, 
1769  Enns,  1770  Krems,  1775  Breisach,  1776  Freiburg,  1779  Prag,  dann  Frei- 
burg, 1784  Brüssel,  1785  Löwen,  dann  Luxemburg,  1786  Freiburg,  1787  Luxem- 
burg, 1788—1789  Freiburg,  1798  Moosburg,  1799  Vorarlberg,  1801  Innsbruck, 
1803  Bregenz,  1806  Ungarn,  dann  Prag,  1807  Nikolsburg,  1808  Stanislau,  dann 
Temesvar,  1810  Sanok,  1812  Stanislau,  1815  Eisass  (Mühlhausen),  1819  Czerno- 
witz, 1831  Czortköw,  dann  Czernowitz,  1833  Stanislau,  1834  Bistritz.  1835 
Maros-Väsarhely,  1836  Klausenburg,  184S  Temesvar,  1849—1850  Schässburg, 
1850  Kezdi — Vasärhely,  1853  Klausenburg,  1854  Snyatin — Czernowitz,  1855 
Hermannstadt,  1859  Pest,  1864  Kaschau,  1866  Lemberg,  1874  Wien.  1878 
Sarajevo,  1879  Plevlje,  dann  Klosterbruck,  seit  1882  Czernowitz. 

Regiments-Knaben-Erziehungshaus.  1783  in  Freiburg  activiert,  1796 
aufgelöst;  1806  in  Horn  neu  aufgestellt,  1807  nach  Trebitsch.  1S0S  nach  Dro- 
hobycze  verlegt.  Von  1820 — 1852  wurden  die  Soldatenknaben  des  Begiments 
in  dem  2.  galizischen  Knaben-Erziehungshaus  zu  Staremiasto.  später  Droho- 
bycze  (gemeinschaftlich  mit  denen  von  Nr.  24)  erzogen. 


Regiments-Inhaber. 


1701  Brandenburg-Bayreuth, Christian  i 
Ernst  Markgraf,  FM.2). 

1704  Brandenburg-Bayreuth,  Georg 
Wilhelm  Prinz  (1712  Markgraf), 
GFWM.— FM. 

1727  Brandenburg-Bayreuth,  Wilhelm 
Ernst  Prinz,  Obrist3) — GFWM. 

1734  Brandenburg-Bayreuth, Friedrich 
Erbprinz  (1735  Markgraf),  FML.— 
FZM. 


1763 — 1/65  unbesetzt. 

1765  Plunquet,  Thomas  Graf,  FML.1 
1770  Fürstenberg-Stühlingen,  Wenzel 
Fürst,  GM.5). 

1777  Beigiojoso,  Ludwig  Graf,  GM.6  . 

1778  Bender,  Blasius  Columbanus 
Freiherr  von,  FML. — FM. 

1708—1802  unbesetzt. 

1803  Württemberg,  Wilhelm  Erbprinz 
(später  Churprinz),  GM.7). 


<)  Die  Besitzungen  in  Schwäbisch -Oesterreich  durch  den  Pressburger  Frieden  an 
Bayern  abgetreten. 

2)  Trat  das  Regiment  1704  seinem  Sohne  ah  und  behielt  nur  das  gleichzeitig  mit 
erstelltem  1701  aufgestellte  Dragoner-Regiment  (jetzt  Husaren-Regiment  Kr.  Io). 

3)  Da  derselbe  minderjährig  war,  wurden  die  Inhabers-Rechte  von  seinem  Vater 
dem  Markgrafen  Georg  Friedrich,  als  Ober-Inhaber”  des  Regiments  ausgeübt. 

4)  Resignierte  1770  bei  seiner  Ernennung  zum  Gouverneur  von  Antwerpen. 

5)  Resignierte  1777.  siehe  im  Uebrigen  Seite  407. 
i)  Erhielt  1778  das  Regiment  Gaisruck  Kfr.  44. 

7)  Resignierte  1805  auf  die  Inhabers-Würde. 


4:09  — 


1805  Sachsen-Hildburghausen,  Fried- 
rich Herzog  von,  FML.  ’). 

1806 — 1808  unbesetzt. 

1808  Kottulinsky,  Friedrich  Georg- 
Freiherr  von,  GM.— FML. 

1815  Hohenlohe-Bartenstein,  Ludwig- 
Fürst,  FZM.*  2). 

1817  Marschall  von  Perelat,  Ignaz 
Peter  Freiherr,  FML. 

1823  Watlet,  Wenzel  Freiherr  von, 
FML. 


1841  Sivkovich,  Johann  Freiherr  von, 
FML. 

1857  Kellner  von  Köllenstein,  Fried- 
rich Freiherr,  FML. — FZM. 

1882  unbesetzt. 

1883  Vecsey  de  Vecse  et  Böröllyö- 

Isagfa,  Joseph  Freiherr,  FML. — 
FZM. 

1893  Eugen,  Erzherzog,  Oberst  — 
FML.3). 


Regiments-Coiumandanten. 


1701  Tauner  von  R eicher  storff, 
Stephan , Obristlieutenant  — 
Ohrist4 5). 

1705  Gravenreuth,  Jakob  Ernst, 
Obristlieutenant — Ohrist. 

1719  Rumpf,  Ignaz  von  (später  Graf), 
Obrist. 

1733  der  Inhaber  Prinz  Ernst  von 
Br  an  denbur  g'-B  ayr  euth. 

1734  Kettenburg,  Hellmuth  von  der, 
Obrist. 

1736  Rauschen  (Rausch)  von,  Obrist. 

1738  Monfrault,  Eugen  de,  Obrist. 

1741  Cujas,  Paul  Graf,  Obrist. 

1744  Burghausen,  Otto  Graf,  Obrist. 

1748  Escalar,  Anton  Graf,  Obrist. 

1750  Arnim,  Heinrich  Freiherr  von, 
Obrist. 

1753  Felix,  Franz,  Obrist. 

1758  Kavanagh,  Carl  Freiherr  von, 
Oberst. 

1763  O’Donell,  Heinrich  Graf,  Oberst. 

1771  Ernst,  Joseph  von,  Oberst. 

1778  de  Verre,  William,  Oberst. 

1789  Keim,  Conrad,  Oberst. 

1794  Mayer,  Carl  Ferdinand,  Oberst. 

1796  Erkert,  Oberstlieutenant  (ad 
interim) 6). 

1796  Altstätten,  Leopold  Freiherr 
von,  Oberstlieutenant — Oberst. 

1801  Schulz  von  Rothenacker, 
Franz,  Oberst. 

1808  Becker  von  W allensee,  Martin, 
Oberst. 


1809  Geyger,  Franz  von,  Oberst. 

1813  Diemar,  Carl  Freiherr  von, 
Oberst. 

1814  Mesemacre,  Vicomte  de  Lar- 
denois  de  Vilie,  Joseph  Hein- 
rich Chevalier,  Oberst. 

1823  Paur  zu  Traut,  Joseph,  Oberst- 
lieutenant. 

1824  De  Lort,  Joseph,  Oberst. 

1827  Schmeling,  Carl  von,  Oberst. 

1833  Ko  ff  ler  von  Nord  wen  de, 

Joseph,  Oberst, 

1839  So utt er,  Franz,  Oberst. 

1845  Wernhardt,  Stephan  Freiherr 
von.  Oberst. 

1819  Le  Gay  Edler  von  Lierfels, 
Franz,  Oberst. 

1850  An  t ho  ine,  Carl  Edler  von, 
Oberst. 

1858  Wallon,  Desiderius,  Oberst. 

1859  Ferdinand,  Georg,  Oberst. 

1867  B e g g von  Albensberg,  Gust av, 

Oberst. 

1873  Knisch,  Carl.  Oberst. 

1874  Sametz,  Albert,  Oberst. 

1878  Janski,  Ludwig,  Oberst. 

1878  Lipowsky  von  Lipowitz, 
Joseph  Ritter,  Oberst. 

1883  Seracsin,  Theodor,  Oberst. 

1888  Tuma,  Anton,  Oberst. 

1891  Manojlovic,  Michael  Ritter 
von,  Oberst. 

1895  Döller,  Joseph,  Oberst. 


J)  Resignierte  1S06. 

2)  War  früher  Inhaber  des  Infanterie -Regiments  Nr.  26;  resignierte,  trat  in  franzö- 
sische Dienste. 

3)  Seit  1894  als  Hoch-  und  Deutschmeister  zugleich  Inhaber  des  Infanterie-Regi- 
ments Nr.  4. 

4)  Weder  der  Errichter,  noch  sein  Nachfolger  haben  das  Regiment  persönlich  com- 
mandiert;  Obristlieutenant  Tauner  wurde  gleich  bei  der  Uebernahme  des  Regiments  in 
kaiserlichen  Dienst  zum  Regiments-Commandanten  ernannt. 

1703  wurde  Obrist  Tanner  wegen  Mitschuld  an  der  Uebergabe  von  Breisach  zur 
Cassation  verurtheilt,  jedoch  später  begnadigt  und  in  seiner  Charge  belassen,  beendete 
jedoch  schon  1704  sein  Leben  durch  Selbstmord,  als  er  wegen  Differenzen  bei  der  Ab- 
rechnung mit  dem  Inhaber,  erneuert  in  Untersuchung  gezogen  werden  sollte. 

5)  Der  nach  der  Pensionierung  des  Obersten  Mayer  in  diese  Charge  beförderte 
Oberstlieutenant  Zebro  von  Wachenburg-  hat  nie  das  Regiments-Commando  geführt; 

er  stand  in  Verwendung  bei  der  Ranzionierungs-Commission. 


- 410  — 


Resene-Commandanten. 


1869  Rainer  Ritter  von  Haarbach, 
Maximilian,  Oberst. 

1871  Anelli-MontiEdler  vonValle- 
ch  i a r a,  Anton,  Oberstlieutenant— 
Oberst. 

1873  Weiss,  Ladislaus,  Oberstlieute- 
nant — Oberst. 


1875  Schmelzer,  Carl,  Oberstlieute- 
nant— Oberst. 

1877  Tillemann,  genannt  Schenk. 

Franz,  Oberstlieutenant — Oberst. 
1880  Kraumann,  Joseph,  Oberst- 
lieutenant— Oberst. 


Tor  dem  Feinde  gefallene  höhere  Officiere. 

1704  Obristlieutenant  Dina  und  Obristwachtmeister  Schönbeck,  beide 
bei  dem  Ueberfalls-Versuche  auf  Alt-Breisach  j. 

1738  Regiments  - Commandant  Obrist  Rauschen  in  dem  Treffen  bei 
Kornia1). 

1762  Oberstlieutenant  Jakob  Patrik  O’Mulrian  an  den  bei  der  Ver- 
theidigung  von  Schweidnitz  (8.  October)  erhaltenen  schweren  Verwundungen. 
Ende  October  gestorben. 

1799  Plauptmann,  Bataillons-Commandant,  Theodor  von  Bach  bei  der 
Erstürmung  des  Luciensteiges  y. 

Major  Franz  von  Platteis  in  dem  Gefechte  am  Uetli  j. 

1849  Major  Carl  Pöschl  in  der  Verthei digung  von  Temesvär  j. 

1859  Hauptmann,  Bataillons-Commandant,  Anton  Werdan  an  den  in 
dem  Gefechte  bei  Castenedolo  erhaltenen  schweren  Verwundungen  gestorben. 


Feldzüge. 

Bayreuth.  1701  sofort  nach  der  Musterung  kam  das  Regiment  nach  Alt- 
Breisach  als  Besatzung,  formierte  jedoch  nur  ein  Bataillon  und  eine  Grenadier- 
Compagnie. 

1702  war  dieses  Bataillon  bei  der  Belagerung  von  Landau. 

1703  das  nun  ziemlich  completierte  Regiment  an  der  Vertlieidigung  von 
Breisach  theilgenommen. 

1704  stand  es  in  Freiburg  und  nahm  an  dem  misslungenen  Versuche, 
Breisach  durch  Ueberfall  wieder  zu  gewinnen,  theil. 

1705  das  Regiment  in  Freiburg,  ein  Bataillon  in  Bayern;  gegen  Ende  des 
Jahres  nach  Italien  gerückt,  stand  das  Regiment  im  Lager  von  Gavardo. 

1706  die  Grenadiere  bei  Calcinato  den  Rückzug  gedeckt,  das  Regiment 
im  Corps  Wetzel  in  der  Lombardie  zurückgeblieben,  in  dem  Treffen  bei 
Castiglione  delle  Stiviere  viel  verloren,  dann  Einnahme  von  Modena. 

1707  kam  das  Regiment  nach  Mantua,  später  ein  Bataillon  und  die 
Grenadiere2)  zur  Armee  nach  Piemont,  nahm  jedoch  an  dem  Zuge  in  die 
Provence  nicht  theil,  sondern  verblieb  bei  Turin;  später  kam  es  nach  Susa. 

1708 — 1711  nahm  aUjährlich  ein  Bataillon  an  den  Operationen  in  Savoyen 
theil,  ohne  in  das  Feuer  zu  kommen;  der  Rest  verblieb  jeweilig  in  Mantua 
(wo  das  Regiment  immer  die  Winter-Quartiere  hatte). 

1711 — 1712  ein  Bataillon  bei  der  Besetzung  der  toscanischen  Präsidien. 
Belagerung  von  Porto  Ercole. 

1712  dasselbe  bei  der  Armee  in  Piemont. 

1713  das  Regiment  in  Mantua  verblieben. 

1718  wurde  das  Regiment  im  October  nach  Sicilien  Überschrift  und  kam 
nach  Milazzo. 

1719  Vertlieidigung  von  Milazzo:  ein  Detachement  an  der  Eroberung  der 
Liparischen  Inseln  theilgenommen.  Das  Regiment  unter  Obristlieutenant  Rumpf 
in  der  Schlacht  bei  Francavilla  gekämpft,  bei  der  Einnahme  von  Taormina, 


')  Nicht  vollkommen  sichergestellt. 

2)  Das  Regiment  war  so  schwach  im  Stande,  dass  es  nur  ein  Bataillon  formieren 
konnte ; circa  100  Mann  (minder  kriegstaugliche)  waren  in  Mantua  zurückgeblieben. 


- 411  — 


dann  bei  der  Belagerung  von  Messina;  später  jedocli  kam  dasselbe  wieder  als 
Besatzung  nach  Milazzo. 

1720  an  den  Operationen  keinen  Antheil  genommen,  in  Milazzo,  dann 
Messina  verblieben. 

1783  stand  ein  Bataillon  in  Mailand,  wo  es  an  der  Yertheidigung  des 
Castells  ehrenvollen  Antheil  nahm. 

1734  ein  Bataillon  in  Mantua,  zwei  Bataillone  und  die  Grenadier-Com- 
pagnien bei  der  Armee  im  Felde,  fochten  bei  Parma,  Quistello  und  Guastalla ; ein 
Detachement  in  der  Yertheidigung  von  Mirandola. 

1733  Operationen  am  Po  und  hi  Tyrol,  ohne  Gefecht  (niu-  in  ein  Bataillon 
formiert). 

1737  auf  den  Kriegs-Schauplatz  in  Ungarn  abgerückt,  standen  ein  Bataillon 
und  die  beiden  Grenadier-Compagnien  hei  der  Armee  in  Serbien.  Nach  der  Ein- 
nahme von  Nissa  kam  das  Bataillon  als  Besatzung  in  den  Passo  Augusta,  wo 
es  unter  Hauptmann  Mittermayer 1),  von  vielfacher  Uebermacht  angegriffen, 
nach  tapferer  Gegenwehr  zum  grössten  Theile  vernichtet  wurde ; die  Grenadiere 
später  bei  Eadujevac  gefochten. 

1738  em  Bataillon  in  der  Yertheidigung  von  Orsova,  ein  zweites  unter 
Obristheutenant  von  Kanne  die  Schanzen  bei  Mehadia  vertheidigt  (beide 
gegen  freien  Abzug  capituliert) ; das  Regiment  später  in  den  Treffen  bei 
Kornia  und  Mehadia. 

1739  nur  die  Grenadiere  bei  Grocka  gefochten,  ein  Bataillon  in  Belgrad, 
zwei  in  Temesvar  verbheben. 

1741  anlässlich  der  Krönung  der  Königin  Maria  Theresia  zur  „Auf- 
wartung” m Pressburg  commandiert,  wurde  das  Regiment 

1742  in  das  Corps  Khevenhüller  eingetheilt  und  machte  die  Operationen 
in  Bayern  mit. 

1743  war  das  Regiment  bei  der  Blockade  von  Braunau,  später  bei  der 
Vorrückung  an  den  Rhein. 

1744  bei  der  Besetzung  von  Lauterhurg;  bei  dem  Rückzuge  vom  Rhein 
kam  eine  Abtheilung  bei  Augenheim  in  das  Feuer.  Das  Regiment  bildete  sodann 
einen  Theil  der  Besatzung  von  Freiburg,  wo  es  in  Folge  Capitulation  in  Kriegs- 
gefangenschaft gerieth. 

1745  ausgewechselt,  focht  das  Regiment  mit  Auszeichnung,  aber  grossen 
Verlusten  in  der  Schlacht  bei  Trautenau  (Kämpfe  um  den  Bataille-Berg). 

1746  auf  den  Kriegs-Schauplatz  in  den  Niederlanden  gesendet,  war  das 
Regiment  in  der  Schlacht  bei  Eocour. 

1747  zwei  Bataillone  in  dem  Gefechte  bei  Diest  und  in  der  Schlacht  bei 
Lawfeld;  das  3.  Bataillon  m Luxemburg. 

1748  bildete  das  Regiment  die  Besatzung  von  Maastricht,  Grenadier- 
Hauptmann  O’Mulrian  bei  Zrmickweisung  des  Sturmes  am  2.  Mai  sich  her- 
vorgethan. 

1756  war  das  Regiment  gegen  Ende  des  Jahres  aus  den  Niederlanden 
auf  den  Kriegs-Schauplatz  in  Böhmen  gerückt  (zwei  Bataillone,  zwei  Grenadier- 
Compagnien). 

1757  focht  es  in  der  Schlacht  bei  Prag,  wo  sich  die  Grenadiere  aus- 
gezeichnet hatten  und  kam  dann  als  Besatzung  in  diese  Festung;  später  in 
ein  Bataillon  formiert  in  dem  Treffen  am  Moys-Berge,  dann  im  Glatz’schen 
postiert. 

1758  wieder  completiert,  war  das  Regiment  in  der  Schlacht  bei  Hoch- 
kirch,  dann  bei  der  Belagerung  von  Neisse. 

1759  stand  das  Regiment  im  Corps  Harsch  (de  Ville)  zumeist  in  Schlesien, 
ohne  in  das  Feuer  zu  kommen. 

1760  betheiligte  es  sich  an  den  Operationen  zum  Entsätze  von  Dresden 
und  focht  später  bei  Kunzendorf;  in  der  Schlacht  bei  Torgau  wurde  es  ver- 


’)  Anfänglich  unter  Obristwachtmeistei'  de  Beaumont,  derselbe  wurde  jedoch  bei 
der  Besichtigung  der  Vertlieidigungs-Vorkehrungen  durch  einen  fallenden  Baum  getödtet. 


— 412  — 


sprengt,  ein  grosser  Theil  gefangen  (durch  das  aus  den  Niederlanden  nach- 
gerückte 3.  Bataillon  wieder  ergänzt). 

1761  im  Corps  London  eingetheilt,  nicht  in  das  Feuer  gekommen. 

1762  war  das  Regiment  im  Corps  Beck  in  der  Lausitz ; ein  Detachement  die 
Verth  eidigung  von  Schweidnitz  mit  gemacht,  Oberstlieutenant  O’Mulrian  für 
wiederholte  Auszeichnung  den  MTO.  erhalten;  die  Grenadiere  in  dem  Gefechte 
bei  Charlottenbrunn. 

Bender.  1778—1779  das  Regiment  in  Böhmen,  ohne  Gefecht;  che  Gre- 
nadiere (Bataillon  Hannekart)  bei  der  Unternehmung  auf  Schlesisch-Neustadt. 

1789  anlässlich  der  in  den  Niederlanden  ausgebrochenen  Unruhen  mit  zwei 
Bataillonen  dahin  gesendet,  focht  das  Regiment  bei  Turnhout,  vier  Compagnien 
bei  der  Unternehmung  auf  Gent;  bei  dem  Rückzuge  von  Hecheln  nach  Luxem- 
burg eine  Division  unter  Major  von  Broeta.  von  vielfacher  Uebermacht  um- 
zingelt, in  Gefangenschaft  gerathen,  ebenso  eine  in  Brüssel  zurückgelassene 
Compagnie. 

1790  nahmen  Abtheilungen  des  nunmehr  in  Luxemburg  stehenden  Re- 
giments an  den  Gefechten  bei  Ychippe,  Humain,  Rockefort.  Assesse,  Evre- 
haille,  Cense-de-Viet  u,  A.  mit  wiederholter  Auszeichnung  theil. 

Regiments-Commandant  Oberst  Keim  wiederholt  wegen  guter  Führung 
seiner  Abtheilungen  belobt;  ausser  demselben  noch  eine  grosse  Anzahl  von 
Officieren  unter  den  Ausgezeichneten  genannt. 

1791  ein  Detachement  des  3.  Bataillons  bei  der  Reiclrs-Execution  im 
Lüttich’ sehen. 

Regiments-Inhaber  FM.  Bender  erhielt  für  die  Bewältigung  des  Auf- 
standes in  Brabant  das  Grosskreuz  des  MTO. 

1792  nahmen  zwei  Compagnien  an  dem  Gefechte  bei  Bavay  theil;  das 
Regiment  (1.  und  2.  Bataillon)  sich  bei  dem  Ueberfalle  auf  Orcbies  aus- 
gezeichnet; Regiments-Commandant  Oberst  Keim,  welcher  die  ganze  Action 
leitete,  erhielt  den  MTO.  Hauptmann  Baron  Aichen  den  Posten  St.  Amand 
standhaft  vertheidigt;  drei  Divisionen  sich  in  einem  Gefechte  bei  Blaton  lühm- 
lich  gehalten,  endlich  das  Regiment  bei  Boussu  und  .Jeinappes  brav  gelochten, 
hier  viel  verloren. 

Das  3.  Bataillon  bei  der  Einnahme  von  Longwv,  dann  im  Luxembur- 
gischen, Gefecht  bei  Virton,  später  zur  Haupt-Armee  gezogen,  wo  es  in  dem 
Gefechte  bei  Corioule  grosse  Verluste  erlitt. 

1793  im  Corps  Hohenlohe  am  Nieder-Rhein  stehend,  kam  das  Regiment 
zu  der  Belagerung  von  Maynz  (Erstürmung  der  AVeissenauer  Redoute  t;  Ober- 
lieutenant August  Graf  Le  inin  gen  für  hiebei  bewiesene  Tapferkeit  von 
Sr.  Majestät  aussertourlich  zum  Capitain -Lieutenant  ernannt.  Später  lag  das 
Regiment  im  Trier’schen,  wo  Abtheilungen  desselben  mehrfache  Vorposten- 
Gefechte  bestanden. 

Die  Grenadiere  (Bataillon  Ulm)  auf  den  Kriegs-Schauplatz  in  die  Nieder- 
lande gerückt,  bei  Berlaimont  und  Wattignies  gefochten. 

1794  das  Regiment  in  dem  Gefechte  bei  Herzig  sich  das  Lob  des  Armee- 
Commandanten  erworben;  Oberstlieutenant  Chevalier  Lu  sign  an  wegen  be- 
sonderer Auszeichnung  in  demselben  zum  Obersten  und  Commandanten  von 
Klebek  Nr. 14  ernannt;  sodann  mit  allen  drei  Bataillonen  die  neunmonatliche,  rühm- 
liche Vertheidigung  der  Festung  Luxemburg  unter  seinem  Inhaber  FM.  Bender 
mitgemacht,  in  Folge  Capitulation  (1795)  in  Kriegsgefangenschaft  gerathen1  . 
Die  Grenadiere  im  Corps  York  sich  vor  Landrecies  (17.  April)  und  bei  Tourcoing 
ausgezeichnet,  dann  in  der  Schlacht  von  Kleurus. 

1795  die  Grenadiere  am  Rhein,  bei  den  zum  Entsatz  von  Maynz  ver- 
sammelten Truppen,  später  in  dem  Gefechte  an  der  Pfrimm  (wenig  engagiert  . 
dann  in  jenem  bei  Lambsheim. 

1796  war  das  ranzionierte  Regiment  bei  den  am  Ober-Rhein  verbliebenen 
Truppen,  das  3.  Bataillon  an  den  Gefechten  bei  Bregenz  (Leiblach)  und  Lauterach 
(Fussach)  betheiligt;  das  später  bei  der  Blockade  von  Hüningen  ehigetheilte 


')  In  die  Erblande  (Böhmen)  abgerückt. 


413  - 


-Regiment  bei  dem  Sturme  am  30.  November  sich  hervorgethan,  (sowie  das 
Regiment  Erzherzog  Ferdinand  Nr.  2 in  der  Relation  des  Erzherzogs  Carl 
belobt). 

Die  Grenadiere  bei  Wetzlar,  Uckerath  gefochten,  sich  bei  Amberg  und 
Würzburg  ausgezeichnet,  endlich  Gefecht  bei  Limburg. 

1797  das  Regiment  wieder  vor  Hüningen;  die  Grenadiere  zur  Armee 
nach  Italien  gezogen,  an  den  Rückzugs-Gefechten  bei  Neumarkt  und  Unzmarkt 
theilgenommen. 


Vacat  Bender.  1799  stand  das  Regiment  zu  Beginn  des  Feldzuges  in 
Vorarlberg  (Lindau);  bei  der  allgemeinen  Vorrückung  nach  Graubündten 
kämpften  zwei  Bataillone  bei  Seewies  mit  Auszeichnung,  das  3.,  in  Vorarlberg 
zurückgeblieben,  bei  Altstetten;  das  wieder  vereinigte  Regiment  bei  Winter- 
thur, dann  in  der  ersten  Schlacht  bei  Zürich  mit  Auszeichnung  gefochten; 
ferner  Gefecht  bei  Albisrieden  (grosse  Verluste).  Ende  August  bestanden  Ab- 
theilungen  des  Regiments  wiederholte  Gefechte  bei  dem  allgemeinen  Angriffe 
der  Franzosen  auf  die  Stellungen  des  Corps  Hotze  an  der  Linth,  so  bei 
Richisau,  im  Klön-Thale,  bei  Nettstall,  Schanis,  Wesen,  wo  ein  grosser  Theil 
des  Oberst-Bataillons  nach  tapferer  Gegenwehr  gefangen  wurde. 

Die  Grenadiere  (Bataillon  Sebottendorf)  bei  Stockach,  Zürich  rmd  der 
Erstürmung  von  Neckarau  mit  Auszeichnung  gefochten. 

Bei  diesen  verschiedenen  Anlässen  haben  sich  Interims-Regiments- 
Commandant  Oberstlieutenant  Baron  Altstätten,  die  Majore  Rienecker, 
Martin  Becker,  Hauptmann  Paul  Van  Roy,  Oberlieutenant  Chevalier 
de  Mesemacre  hervorgethan. 

1800  focht  das  Regiment  bei  Engen,  Möskirch,  Biberach,  an  der  Iller  und 
stand  im  November-December  in  Nord-Tvrol  (Achen-Pass).  Die  Grenadiere  an 
den  gleichen  Actionen  theilgenommen,  bei  Hohenlinden  versprengt,  grössten- 
theils  gefangen. 

Hildburghausen.  1805  bei  der  Armee  in  Deutschland  eingetheilt,  ge- 
rieth  das  Regiment,  die  Besatzung  von  Ulm  bildend,  mit  allen  fünf  Bataillonen, 
in  Folge  Capitulation  in  Kriegsgefangenschaft.  Ein  6.  Bataillon  war  an  der 
ungarischen  Grenze  postiert. 

Kottulinsky.  1809  im  7.  Corps  (Erzherzog  Ferdinand)  eingetheilt, 
machte  das  Regiment  den  Feldzug  in  Polen  mit,  ohne  an  einer  grösseren 
Action  theilziuiehmen;  ebenso  die  Reserve-Division  in  Galizien. 

Die  Grenadiere  (Bataillon  Brzeziiisky)  in  Deutschland,  bei  Landshut, 
Ebelsberg,  Aspern.  Wagram  (6.  Juli)  und  Znaym  brav  gefochten. 

1812  war  das  Regiment  (1.  und  2.  Bataillon),  sowie  die  Grenadiere, 
bei  dem  Auxiliar-Corps  Schwarzenberg  und  waren  diese  Abtheilungen  bei 
Signiewici,  Gorodeczna  (Grenadiere  nicht  im  Feuer),  Szczawel  (Wizwa)  engagiert; 
in  dem  Treffen  am  Muchawiec  (Wyczulki)  bewirkte  das  Regiment,  in  Massen 
formiert,  seinen  Rückzug  mitten  durch  die  russische  Cavallerie  in  bester 
Ordnung;  auf  dem  Rückzuge  von  Slonim  bildete  das  Regiment  die  Arrieregarde. 

1813  focht  das  Regiment  (1..  2.  und  3.  Bataillon)  mit  Auszeichnung  bei 
Dresden  und  Leipzig  (Klein-Zschocher).  Oberstlieutenant  Arbter  mit  dem 
3.  Bataillon  sich  hervorgethan;  bei  Eckartsberg  nicht  im  Feuer  gestanden, 
zeichnete  sich  das  Regiment  bei  Hochheim  erneuert  aus. 

Oberstlieutenant  Paur  zu  Traut  erwarb  sich  hier  den  MTO. 

Die  Grenadiere  (Bataillon  Obermayer)  bei  Dresden,  Leipzig  (nur  am 
16,  October  bei  Konnewitz)  gekämpft. 

Das  4.  (Reserve-Bataillon)  im  1.  Reserve-Corps  in  Nieder-Oesterreich,  im 
December  nach  Ulm  abgerückt. 

Regiments-Arzt  Dr.  Carl  Petelenz  erhielt  die  GCEM.  1. 

1814  focht  das  Regiment  bei  Bar-sur -Aube  (Colombe-les  deux  eglises)  und 
la  Rothiere,  ( Oberlieutenant  Victor  sich  bei  Erstürmung  von  Dienville  aus- 
gezeichnet, wurde,  sowie  Unterlieutenant  Stanislaus  Herzog  aussertourlich 
befördert);  ferner  bei  Troyes  (la  Ferte)  und  machte  die  weitere  Vorrückung 


— 414  - 


bis  Paris  mit,  ohne  in  clas  Feuer  zu  kommen.  Die  Grenadiere  standen  vor 
Besancon,  später,  sowie  das  4.  Bataillon,  in  der  Süd-Armee,  Vorrückung  gegen 
Lyon,  olme  an  einer  grösseren  Action  tlieilzunehmen. 

1815  mit  allen  vier  Bataillonen  in  der  Ober-Rhein- Armee  eingetheilt,  machte 
das  Regiment  die  Vorrückung  und  den  Angriff  auf  Beifort  mit.  das  4.  Bataillon 
später  bei  der  Blockade  von  Höningen.  Die  Grenadiere  Einzug  in  Paris. 

Sivkovich.  1848  gehörten  das  1.  und  2.  Bataillon  zur  Besatzung  von 
Temesvär  und  ist  es  vorzüglich  der  pflichttreuen  Haltung  des  Regiments  zu 
danken,  dass  diese  Festung  dem  Kaiser  erhalten  blieb  *),  sowie  es  sich  auch  an 
der  späteren  dreimonatlichen  Vertlreidigung  rülimlichst  betheiligte.  Abtheilungen 
des  Regiments  nahmen  mit  Auszeichnung  an  den  wiederholten  Unterneh- 
mungen zum  Entsätze  und  zur  Verproviantierung  von  Arad,  den  Gefechten 
bei  Lippa  und  Nemet-Bogsan  theil. 

Das  3.  Feld-  und  1.  Landwehr-Bataillon  standen  in  Siebenbürgen  und 
nahmen  mit  gleicher  Auszeichnung  und  zwar  ersteres  an  den  Gefechten  bei 
Csucsa,  letzteres  an  jenen  bei  Nagy-Säros  (nur  eine  Compagnie  ;.  Maros- Vas&rhely 
und  der  Vertlreidigung  des  Burzenlandes  theil. 

Die  Grenadiere  (Bataillon  Kopystynski)  bei  Unterdrückung  des  Auf- 
standes in  Lemberg  mitgewirkt. 

1849  nahmen  Abtheilungen  des  Regiments  an  einer  erneuerten  Verpro- 
viantierung von  Arad,  das  2.  Bataillon  im  Streif-Corps  Leiningen  an  einigen 
kleineren  Affairen  im  südlichen  Banate,  beide  an  dem  Ueberfalle  des  feind- 
lichen Lagers  vor  Temesvär  und  wie  erwähnt,  der  heldenmütlrigen  Ver- 
theidigung  dieser  Festung  theil;  ein  Detachement  machte  die  Verth eidigung 
der  Festung  Arad  mit. 

Das  3.Feld-und  1 .Landwehr -Bataillon  bei  Szökefalva,  Hermannstadt.  Stolzen- 
burg,  Salzburg  und  Piski  gefochten,  eine  in  der  Colonne  Urban  eingetheilte  Divi- 
sion des  3.  Bataillons  bei  Borgo-Maroseny,  Bayersdorf  und  Borgo-Prund.  Erstere 
Abtheilungen  waren  weiter  in  der  Schlacht  bei  Mediasch,  bei  dem  Rückzüge 
in  die  Walachei,  endlich  bei  der  erneuerten  Offensive  in  den  Gefechten  bei 
Szemerja  und  am  Nyerges-Passe.  Das  4.  Bataillon  Bewachung  der  Grenz- 
Pässe  gegen  Ungarn,  die  Grenadiere  in  Lemberg  verbheben. 

Für  Auszeichnung  in  diesen  beiden  Feldzügen  erhielten: 

LO.-C.  Regiments-Commandant  (mittlerweile  zum  GM.  befördert)  Oberst 
Baron  Wernhardt. 

LO.  Hauptmann  Ludwig  Schwarzmann. 

i EKO.  3.  Oberstlieutenant  Carl  Edler  von  Anthoine:  die  Hauptleute 
Friedrich  von  Dauber  und  Eduard  Gutter;  die  Hauptleute  Sebastian 
Woller  und  Alexander  Raab;  dann  dem  gestorbenen  Major  Pöschl  nach- 
träglich zuerkannt. 

MVK.  Oberstlieutenant  Anthoine:  die  Majore  Johann  von  Werner, 
Franz  Kunich  von  Sonnenburg;  die  Hauptleute  Joseph  Niesner  von 
G r ä v e nb  e r g und  Sebastian  Woller;  die  Oberlieutenants  Friedrich  Liebknecht, 
Albert  von  Takdcs,  Samuel  Jjeiser,  Johann  Dietrich  von  Hermanns- 
thal, Caspar  Mayer  von  Löwenschwert,  Franz  Petrovich.  Daniel 
Wittas  und  Gustav  Siegmann;  die  Unterlieutenants  Emanuel  Villecz, 
Alexander  Schmidt.  Carl  J o r d a n,  Ludwig  P ö s e n b a c li.  Johann  Szemai li s k y : 
endlich  dem  gefallenen  Oberlieutenant  Ferdinand  Raehner  nachträglich  zu- 
erkannt. 

GCEM.  1.  Regiments-Arzt  Dr.  Joseph  Rohm. 

Kellner.  1859  war  das  Regiment  (drei Feld-  und  das  Grenadier-Bataillon) 
in  der  Reserve-Division  FML.  Urban  eingetheilt  und  focht  gegen  die  Frei- 
schaaren  Garibaldi’s  bei  Varese,  Como  (Nachtgefecht)  und  Castenedolo.  Das 
4.  Bataillon  anfänglich  in  Pest,  dann  zum  15.  Corps  eingetheilt. 

Decoriert  wurden  mit: 

EKO.  3.  Unterlieutenant  Johann  Kasprzycki. 

i)  Geber  die  von  der  Garnison  Temesvär  vorgebrachte  patriotische  Kundgebung 
siebe  die  Anmerkung  Seite  342  bei  Infänterie-Kegiment  Nr.  81. 


— 415  - 


MVK.  Die  Hauptleute  Ferdinand  Graf  zu  Ysenburg-Phillipp  s-Eich  und 
Dominik  Wer d an;  die  Oberlieutenants  Johann  Krammer  und  Anton  Gebauer. 

SG  YK.  pro  piis  meritis.  Regiments-Caplan  (griechisch-orientalisch)  Damian 
Z u 1 i n s k y. 

1866  im  6.  Corps  (Hamming)  der  Nord-Armee  eingetheilt,  focht  das 
Regiment  bei  Skalitz  und  Königgrätz;  das  4.  Bataillon  stand  in  Krakau. 

Decoriert  wurden  mit: 

EKO.  3.  (ohne  Kriegs-Decoration)  der  als  Generalstabs-Chef  beim  Landes- 
General-Commando  zu  Udine  fungierende  Oberst  Joseph  Heinold. 

MVK.  Die  Oberlieutenants  Julius  Hotter  und  Erdmann  Klette  von 
Klettenhof;  dann  dem  an  seinen  Wunden  gestorbenen  Hauptmann  Anton 
Werdau  nachträglich  zuerkannt. 

1878  focht  das  Regiment  im  Verbände  der  als  Verstärkung  nach  Bos- 
nien entsendeten  1.  Infanterie-Truppen-Division  mit  Auszeichnung  in  dem 
Gefechte  bei  Bandin-Odjak  und  war  dann  bei  der  Besetzung  von  Visegrad. 

Decoriert  wurden  mit: 

LO.  Regiments-Commandant  Oberst  Joseph  von  Lipowsky. 

EKO.  3.  Die  Majore  Adalbert  Grimm  und  Joseph  Jorkasch -Koch; 
Hauptmann  Jjeopold  Mastny. 

MVK.  Die  Oberlieutenants  Anton  Schädl,  Franz  Szulakiewicz;  die 
Lieutenants  Franz  Baumann,  Albin  Holoubek,  Alexander  Droste  und 
Constantin  Kossowicz  (Letzterer  in  der  Reserve). 

Tapferkeits-Medaillen. 

Silberne 


1789—1790 

1792-1801 

G-oldene 

B 

Silberne 

6 

35 

Goldene 

1848  \ „ 

1849  [ ' 

I.  Cl. 

35 

n.  ci. 
51 

1805 

— 

1 

1859  1 

6 

9 

1809 

— 

— 

1866 

1 

4 

1813—1815 

i 

21 

1878  - 

6 

20 

Adjustierung'. 

1701  blauer  Rock,  rothe  Aufschläge,  lederne  Beinkleider1); 

1726  weisser  Rock,  lichtblaue  Aufschläge; 

1743  weisser  Rock,  rothe  Aufschläge; 

1757  weisser  Rock.  Camisol  und  Hnterfutter,  rothe  Aufschläge  ; 

1767  weisser  Rock,  lichtbraune  Egalisierung,  weisse  Knöpfe; 

1770  weisser  Rock,  schwefelgelbe  Egalisierung2),  weisse  Knöpfe; 

1868  dunkelblauer  Waffenrock,  schwefelgelbe  Egalisierung,  weisse  Knöpfe. 


’)  In  dieser  Adjustierung  wurden  die  sechs  Compagnien  aus  bayreutliisclien  Diensten 
übernommen. 

2)  Ueber  Bitte  des  damaligen  Inhabers  Fürsten  Fürstenberg,  welcher  sich  um 
das  erledigte  Regiment  Kolowrat  Nr.  17  beworben  hatte,  über  welches  aber  bereits  ander- 
weitig verfügt  war,  wurde  der  Tausch  der  Egalisierung  mit  Nr.  17  bewilligt,  da  derselbe, 
welcher  wie  erwähnt  die  Completierung  des  Regiments  aus  seinen  Erblanden  übernommen 
hatte,  anführte,  dass  die  schwefelgelbe  Farbe  bei  seinen  Unterthanen  beliebter  sei  und  erstere 
leichter  zur  Annahme  der  Dienstesverpflichtung  anreizen  würde,  als  die  braune.  Fürst 
Fürstenberg  musste  auch  den  Officieren  beider  Regimenter  die  sich  durch  diesen  Wechsel 
ergebenden  Unkosten  aus  Eigenem  ersetzen.  (K.  A..  H.  K.  R.  1770—74—585  und  795.) 


Böhmisches  Infanterie-Regiment. 

(1827)  Ergänzungs-Bezirks-Commando:  Theresienstadt. 

(1879)  Ernst  August,  Herzog  von  Cumberland,  Herzog  zu  Brauu- 
schweig  und  Lüneburg. 

(Wegen  besonderer  Auszeichnung  in  der  Schlacht  bei  Deut  seil -Wagram,  am  5.  Juli  1809. 
darf  das  Regiment  bei  allen  Gelegenheiten  den  Grenadier-Marseli  schlagen.) 


Errichtung  und  nachgefolgte  Veränderungen.  Dieses  .Regiment  wurde 
laut  einer,  zwischen  dem  Kaiser  und  dem  Bischöfe  Johann  Hartmann  von 
Würzburg  und  Bamberg,  am  21.  Februar  1671  geschlossenen  Convention 
aufgestellt  und  unter  der  Bedingung  in  kaiserlichen  Dienst  überlassen,  dass  das- 
selbe nur  mit  Zustimmung  der  Stände  des  fränkischen  Kreises  ausserhalb 
dieses  Gebietes  verwendet  werden  dürfe1). 

1685  laut  Patent  vom  11.  November  wurde  dieses  Regiment  ganz  in 
kaiserlichen  Dienst  übernommen  und  der  zum  Inhaber  ernannte  GFAYM. 
Th  ii  ngen  beauftragt,  dasselbe  durch  Zuwerbung  von  100  Mann  zu  completieren. 
beziehungsweise  auf  den  nunmehr  normierten  Fuss  zu  bringen. 

1721  wurden  drei  Compagnien  des  aufgelösten  Regiments  Königsegg 
incorporiert. 

1731  erhielt  das  Regiment  je  eine  (zwei)  der  aufgelösten  Auctions- 
Compagnien  von  Alexander  Württemberg  (Nr.  17)  und  Franz  Lothringen 
(Nr.  1). 

1717/48  Theile  der  aufgelösten  Regimenter  Heister  und  Arenberg  in- 
corporiert; 1748  eine  Compagnie  von  dem  aufgelösten  Regimente  O'Gilvv  über- 
nommen. 

Seit  1769  führt  das  Regiment  die  Nummer  12. 

1860  ein  Bataillon  zu  dem  neu  aufgestellten  Linien-Infanterie-Regimente 
Nr.  73,  1883  ein  Bataillon  zu  dem  Lifanterie-Regimente  Nr.  92  abgegeben. 

Ergänzung  Dieses  Regiment  erhielt  noch  1683  300  Mann  aus  Bamberg 
und  recrutierte  sich  später,  wie  alle  übrigen,  theils  aus  dem  Reiche,  theils  aus 
den  Erblanden.  Yon  1766 — 1806  hatte  es  einen  Werbe-Rayon  hu  fränkischen 
Kreise.  1771  (1781)  erhielt  es  seinen  ständigen  Werb-Bezirk  in  Böhmen.  Egerer 
District  und  Ellbogener  Kreis,  mit  der  Stabs-Station  Eger,  hiezu  1782—1807 
einen  Aushilfs -Bezirk  in  Galizien,  Zaleszczyki  und  ein  Tlieil  der  Bukowina. 
1807  übernahm  es  den  Saazer  Kreis  (bisher  hei  Nr.  36  -)  und  wurde  nunmehr 
Eger,  später  Luclitz  Werb-Bezirks-Station.  1818  endlich  erhielt  es  den  Werb- 
Bezirk  im  Leitmeritzer  (Theile  des  Saazer)  Kreise,  mit  der  Werb-Bezirk-.- 


')  Das  Regiment,  galt,  bis  1685  eigentlich  nur  als  Mieth-Regiment. 
2)  Ein  Tlieil  des  bisherigen  Werb-Bezirlts  an  Nr.  35  abgetreten. 


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Station  Leitmeritz,  1827  wurde  das  Werb-Bezirks-Commando  nach  Theresien- 
stadt verlegt. 

Grenadier-Division.  1769—1775  bildete  die  Division  mit  jener  von 
Nr.  35  ein  böhmisches  Bataillon  (a  vier  Compagnien),  1775  die  Division  von 
Nr.  37  dazu  eingetheilt,  1779  statt  letzterer  jene  von  Nr.  25  in  dieses  Bataillon 
übersetzt,  in  welcher  Zusammensetzung  dasselbe  bis  1797  verblieb. 

In  dem  Feldzüge  1799 — 1801  bildeten  die  Divisionen  von  Nr.  21  und  54 
mit  jener  des  .Regiments  ein  Bataillon,  in  dem  Feldzuge  1809  war  die  des 
Regiments  mit  jenen  von  Nr.  17  und  36  vereint.  Von  1810 — 1852  endlich  stand 
dieselbe  mit  jenen  von  Nr.  35  und  36  in  einem  böhmischen  Bataillon. 

Friedens-Garnisonen.  1699  Szegedin,  1700  Neusohl,  1708  Neapel-Reggio, 
1720  Palermo,  1732  Neapel,  (Capua),  1735  Kaschau,  1739  Leutschau,  1740 
Luxemburg,  Mons,  1748  Eger1 2),  1752  Znaym,  1753  Brünn,  1754  Leipnik,  1763 — 
1790  Eger,  1798  Eger,  1801  Eger,  1805  Würzburg,  1806  Lobositz,  1808 — 1813 
Eger,  1817  Leitmeritz,  1823  Theresienstadt,  1846  Prag,  1849  Bregenz,  1851 
Altona,  1852  Budweis,  dann  Pest,  1854  Dees,  dann  Stanislau,  schliesslich 
Klausenburg.  1855  Pressburg,  1858  Komorn,  1860  Krakau,  1866  Wien,  1871 
Theresienstadt,  1887  Riva,  1888  Trient,  1891  Königgrätz. 

Regiments-Knaben-Erziehungshaus.  1782  in  Eger  aufgestellt,  1818  nach 
Brüx  verlegt,  wo  es  bis  zur  Auflösung  verblieb. 


Regiments-Inhaber. 


1685  Thüngen,  Hans  Carl  Graf, 
GFWM. — FZM. s). 

1694  Thavonat,  Friedrich LeopoldFrei- 
herr  von,  Obrist. 

1694  Guttenstein,  Wenzel  Graf, 
Obrist — FML. 3). 

1707  Wetzel,  Johann  Adam  Freiherr 
von,  GFWM.—  FZM. 4). 

1720  Bettendorf,  Philipp  Ludtvig  Frei- 
herr von,  Obrist — FML.5). 

1734  O'Nelly,  Johann  Alexander  Graf, 
GFWM.— FZM. 

1743  Gaisruck,  Sigmund  Friedrich 
Graf,  FML.— FM. 


1769  Gemmingen  auf  Hornberg  und 
Treschklingen,  Richard  Frei- 
herr von,  FML. 

1775  (Viathesen,  Johann  Andreas  Frei- 
herr von,  GM.  — FZM. 

1793  Erbach-Schönberg,  Carl  Eugen 
Graf,  FML.— FZM. 

1817  unbesetzt. 

1818  Wellington,  Arthur  Herzog  von, 
königlich  grossbritanischer  und 
kaiserlicher  FM. 

1852  Georg  V.,  König  von  Hannover. 

1879  Ernst  August,  Herzog  von  Cum- 
b erland,Herz og  von  Brauns chweig 
und  Lüneburg. 


Zweite  Inhaber. 


Von  1824 — 1830  Weigl  von  Löwentvarth,  Joseph  Freiherr,  FML.: 
\ron  1S30 — 1833  Stanissavljevics  von  Wellenstreit,  Aaron  Freiherr,  FML.; 
von  1834 — 1846  Mesemacre,  Vicomte  de  Lardenois  de  Ville,  Joseph  de, 
FML.;  von  1847 — 1850  Wetzlar  von  Plankenstern,  Heinrich  Freiherr, 
FML.;  von  1850 — 1854  Karaisl  von  Karais,  Carl  Freiherr,  FML.;  von  1854 — 
1878  Dreihann  von  Sulzberg  am  Steinhof,  Ignaz  Freiherr,  FML. — FZM. 


Regimeiits-Commaii  danten. 

1685  der  Inhaber  GFWM.  Thüngen.  I 1688  Bischofshausen  von  und  zu 
1685  Truchsess,  Hans  Georg  Frei-  Bischhausen,  Jesaias,  Obrist- 
herr von,  Obristlieutenant.  | lieutenant. 


’)  Ein  Bataillon  bis  1802  in  Erfurt  detachiert. 

2)  Erhielt  1694  das  Regiment  Pfalz-Neuburg  (Nr.  20). 

3)  Uebernahm  bei  seiner  Ernennung  zum  Commandierenden  von  Prag  das  Regiment 
Alt-Daun. 

4)  War  früher  Inhaber  des  jetzigen  Infanterie-Regiments  Nr.  18.  Laut  einem  Erlasse 
vom  10.  Januar  1707  hätte  Obrist  Heindl  dieses  Regiment  erhalten  sollen. 

5)  Ursprünglich  war  GrFAVM.  Diesbacli  zum  Inhaber  dieses  Regiments  designiert, 
erhielt  jedoch  später  das  gleichzeitig  vacante  Regiment  Holstein  (Nr.  20). 


Geschichte  der  k.  und  k.  Wehrmacht.  I.  Bd. 


27 


418 


1691  Hompesch,  Friedrich  Freiherr 
von,  Obristlieutenant. 

1693  Rau,  Rudolph  Freiherr  von, 
Obristlieutenant. 

1694  der  Inhaber  Obrist  Thavonat. 

1694  der  Inhaber  Obrist  Graf  Gutt en- 
stein. 

1698  Star  he  mb  erg,  Max  Adam  Graf, 
Obristlieutenant — Obrist. 

1703  Hanstein,  Johann  Reinhard  von, 
Obristlieutenant — Obrist. 

1706  Neuforge  de  la  Neuveforge, 
Johann  Franz,  Obristlieutenant — 
Obrist. 

1716  CzeikavonOlbranowitz, Wen- 
zel Philipp  Freiherr,  Obristlieute- 
nant. 

1720  der  Inhaber  Obrist  Bettendorf. 

1720  Von  der  Trenck,  Obristlieu- 
tenant  (ad  interim). 

1723  Czeika,  Wenzel  Freiherr  von, 
Obrist. 

1727  Busch,  Heinrich  Freiherr  von, 
Obi'ist. 

1738  Wetzel,  Freiherr  von,  Obrist- 
lieutenant. 

1739  Valvas on,  Gottfried  Freiherr 
von,  Obrist. 

1743  Gemmingen,  Reinhard  Freiherr 
von,  Obrist. 

1755  Brinken,  Jakob  Freiherr  von, 
Obrist. 

1758  Ittner,  Joseph,  Oberst. 

1760  Wieder,  Eustachius  von,  Oberst. 

1768  Kinsky,  Franz  Graf,  Oberst. 

1773  Eder,  Leopold,  Oberst. 

1783  Diesbach,  Philipp  Graf,  Oberst. 

1790  Spiegel,  Carl  Leberecht  Freiherr 
von,  Oberst. 

1796  Knorr,  Carl  Freiherr  von,  Oberst. 

1799  O’Donell,  Carl  Graf,  Oberst. 

1800  Juch,  Felix  von,  Oberst. 


1801  Henneb  er  g,  Joseph  von,  Oberst. 
1805  Rousseau,  Franz  Chevalier, 
Oberst. 

1809  Brixen,  Wilhelm  von.  Oberst. 
1813  Abele,  Franz  Freiherr  von. 
Oberst. 

" 1813  Schober,  Alois  von.  Oberst. 
1819  Schussmann  von  Hauenfeld. 
Wilhelm.  Oberst. 

1828  Mertz,  Friedrich  Wilhelm  von, 
Oberst. 

1833  Mende  von  Mensfeld.  Johann. 
Oberst. 

1835  Csorich  von  Monte  Creto, 
Anton  Freiherr,  Oberst. 

1842  Fischer  von  See,  Carl.  Oberst. 
1844  Herzinger,  Anton  Edler  von. 
Oberst. 

1848  Lilia,  Carl  Clemens  von.  Oberst. 
1850  Brunner,  Johann,  Oberst. 

1857  Pidoll  von  Quintenbach. 

Gustav  Ritter,  Oberst. 

1859  Fontaine  von  Felsenbrunn, 
Vincenz,  Oberst. 

1861  Töply  von  Hohenvest.  Johann, 
Oberst. 

1864  Kolbenschlag  von  Reinhart- 
stein. Joseph,  Oberst. 

1867  Hauska,  Anton,  Oberst. 

1873  Rainer  Ritter  von  und  zu  Haar- 
bach, Max,  Oberst. 

1875  Welsersheimb,  Zeno  Graf, 
Oberst. 

1877  Lempruch,  Anton  Freiherr  von. 
Oberst. 

1879  Baselli  von  Süssenberg.  Peter 
Freiherr.  Oberst. 

1883  Polak,  Emerich,  Oberst. 

1S88  Anderwerf,  Joseph.  Oberst. 
1890  Niklas,  Philipp.  Oberst. 

1895  Lehmann,  Yincenz,  Oberst. 


ReserYe-Commandanten. 


1869  Schaaffgotsche  von  und  zu 
Kynast,  Franz  Graf,  Oberst. 
1871  Rainer,  Max  Ritter  von,  Oberst. 
1873  Zaremba,  Laurenz  Ritter  von, 
Oberstlieutenant — Oberst. 

1876  Kronenfels,  Adolph  Ritter  von, 
Oberstlieutenant — Oberst. 


1878  Baselli  von  Süssenberg.  Peter 
Freiherr,  Oberst. 

1879  Pachner  von  Eggendorf.  Fer- 
dinand. Oberst. 

18S2  W eiss.  Gustav  Ritter  von.Oberst- 
lieutenant — Oberst. 


Yor  dem  Feinde  gefallene  höhere  Offleiere. 

1682  Obristwachtmeister  Marschall  bei  der  Belagerung  von  Ofen 
(3.  August)  y. 

1694  Regiments-InhaberObristFreikerrvonThavonat  vorPeterwardein  f. 
1743  Obristlieutenant  Carl  von  Puchrucker  in  der  Schlacht  bei  Det- 
tingen f. 

1760  Regiments-Commandant  Oberst  Ittner  in  der  Schlacht  bei  Torgau  y. 


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1797  Major  Wagmuth  an  den  in  der  Schlacht  bei  Rivoli  erhaltenen 
Wunden  am  17.  Januar  gestorben. 

1809  Major  Jakob  Fromm  in  der  Schlacht  bei  Wagram  j*. 

1809  Regiments-Commandant  Oberst  Brixen  an  den  in  derselben  Schlacht 
erhaltenen  Wunden  am  28.  Juli  gestorben. 

1859  Regiments-Commandant  Oberst  Ritter  von  Pidoll  in  der  Schlacht 
bei  Solferino,  dann  Oberstlieutenant  August  Wallnöfer  an  den  in  derselben 
Schlacht  erhaltenen  Wunden  im  August  gestorben. 

1866  Regiments-Commandant  Oberst  von  Kolbenschlag  und  Major 
Wilhelm  Ekart  von  Ekenfeld,  beide  in  dem  Treffen  bei  Jicin  j. 


Feldzüge. 

Thüngen.  Dieses  Regiment,  'welches  noch  vor  seiner  gänzlichen  Ueber- 
nahme  in  den  kaiserlichen  Dienst  die  Feldzüge  1683  und  16S5  in  der  Haupt- 
Armee  (Entsatz-Schlacht  von  Wien,  Schlachten  bei  Parkany,  Gran  etc.)  mit- 
gemacht hatte,  war 

1686  bei  der  Belagerung  von  Ofen,  der  Einnahme  von  Siklos  und 
Fünfkirchen. 

1687  stand  das  Regiment  theils  in  Fünfkirchen,  theils  bei  dem  Corps  in 
Slavonien;  Einnahme  von  Essegg  und  Pozega, 

1688  war  es  bei  dem  Zuge  des  Markgrafen  von  Baden  nach  Bosnien, 
Gefecht  bei  Kostajnica,  Treffen  von  Dervent. 

1689  ein  Bataillon  Besatzung  in  Brod,  das  andere  in  Bosnien,  Schlachten 
bei  Batocina  und  Nissa  mitgemacht,  Regiments-Commandant  Obristlientenant 
Bischofshausen  ein  kaiserliches  „Dankbriefei”  erhalten;  dann  Einnahme  von 
Widdin,  woselbst  es  als  Besatzung  verblieb. 

1690  gerieth  dasselbe  durch  die  von  Obristlieutenant  Hompesch  ab- 
geschlossene Capitulation  in  Kriegsgefangenschaft. 

1691  stand  das  Regiment  zur  Reorganisation  in  Gran. 

1692  ein  Bataillon  in  der  Haupt-Armee  (Lager  bei  Peterwardein), 
dasselbe 

1693  bei  der  vergeblichen  Belagerung  von  Belgrad. 

Thavonat.  1694  erneuert  in  den  Kämpfen  im  verschanzten  Lager  bei 
Peterwardein. 

Guttenstein.  1695/1696  bei  der  Haupt-Armee. 

1697  focht  ein  Bataillon  in  der  Schlacht  bei  Zenta,  das  andere  stand 
von  1692 — 1698  in  Szolnok;  Regiments-Inhaber  Obrist  Graf  Guttenstein 
wurde  für  seine  bei  Zenta  bewiesene  Tapferkeit  mit  einem  kaiserlichen  ..Dank- 
schreiben” ausgezeichnet  und  zum  General-Feldwachtmeister  befördert. 

1701  in  vier  Bataillone  formiert,  auf  dem  Kriegs-Schauplatze  in  Italien 
eingetlieilt,  focht  das  Regiment  mit  Auszeichnung  in  der  Schlacht  bei  Chiari 
und  bei  der  Einnahme  von  Canneto. 

1702  drei  Bataillone  bei  der  Belagerung  von  Mantua,  dann  (in  zwei  for- 
miert) in  der  Schlacht  bei  Luzzara  erneuert  sich  ausgezeichnet.  Das  4.  Batail- 
lon stand  in  Brescello  und  gerieth  in  Folge  der  Capitulation  in  Kriegs- 
gefangenschaft. 

1703  stand  das  Regiment  bei  den  Truppen  am  Po  (Kämpfe  bei  Ostiglia); 
ein  in  Folge  der  Capitulation  von  Guastalla  nach  Tyrol  gerücktes,  später  auf 
ein  Bataillon  ergänztes  Detachement,  bei  dem  Einfalle  in  Bayern,  Erstürmung 
der  Neuburger  Schanzen,  dann  zum  Regimente  gerückt. 

1704  das  Regiment  bei  den  Truppen  am  Po  zurückgeblieben,  ein 
Detachement  einen  gelungenen  Ueberfall  auf  die  Posten  Buonporto  und 
Bastiglia  ausgeführt;  das  Regiment  später  bei  dem  Rückzuge  nach  Tyrol. 

1705  Regiments-Commandant  Obrist  Hanstein  sich  in  dem  Gefechte 
bei  Casine  Moscoline  hervorgethan  und  erhielt  derselbe  wegen  erneuerter 
Auszeichnung  bei  Cassano,  an  welcher  Schlacht  das  Regiment,  in  zwei  Batail- 
lone formiert,  theilnahm,  ein  kaiserliches  „Dankschreiben”. 

1706  war  es  in  dem  Treffen  bei  Calcinato  und  hielt  in  dem  Gefechte 
bei  Maderno  die  verfolgenden  Franzosen  mit  ausdauernder  Tapferkeit  auf;  ein 

27* 


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Bataillon  war  sodann  bei  der  Einnahme  von  Reggio.  das  Begiment  in  der 
Schlacht  von  Turin,  ferner  bei  der  Belagerung  von  Cresceutino,  endlich  bei 
jener  von  Alessandria  und  der  Einnahme  von  Gasale. 

Wetzel.  1707  die  Eroberung  des  Königreiches  Neapel  mitgemacht  'Er- 
stürmung von  Gaeta),  ein  Detachement  bei  Besetzung  der  toscanischen 
Präsidien;  das  Begiment  verblieb  sodann  als  Besatzung  in  Neapel,  ohne  an 
den  kriegerischen  Ereignissen  der  folgenden  Jahre  theilzunehmen. 

1716  auf  dem  Kriegs-Schauplatze  in  Ungarn,  focht  das  Begiment  in  der 
Schlacht  bei  Peterwardein,  ein  Bataillon  und  die  Grenadier-Compagnien  bei 
dem  Sturme  auf  die  Palanka  von  Temesvär  (die  übrigen  Abtheilungen  in  der 
Reserve),  ein  Bataillon  sodann  bei  der  Einnahme  von  Pancsova  und  L j-Palanka. 

1717  stand  das  Begiment  bei  der  Belagerung  von  Belgrad  und  in  der 
Schlacht  daselbst,  ein  Detachement  (300  Mann)  in  der  Yertheidigung  von 
Mehadia. 

1718  nahmen  zwei  Bataillone  und  die  Grenadiere  an  den  Kämpfen  auf 
Sicilien  theil  und  waren  in  dem  Treffen  bei  Milazzo  tun!  bei  der  standhaften 
Vertheidigung  dieser  Festung. 

1719  ein  Theil  des  Regiments  an  der  Einnahme  der  Liparischen  Inseln 
theilgenommen;  das  später  des  geringen  Standes  wegen  nur  in  ein  Bataillon 
formierte  Begiment  war  in  der  Schlacht  bei  Francavilla  und  bei  der  Belagerung 
von  Messina  und  kam  sodann  nach  "West-Sicilien 

Bettendorf.  1720  an  der  Einnahme  von  Sciacca  und  an  den  Kämpfen 
vor  Palermo  theilgenommen. 

O’Nellv.  1734  stand  das  Begiment  im  Königreiche  Neapel  und  nahmen 
zwei  Bataillone  und  die  Grenadiere  an  der  glänzenden,  siebenmonatlichen  Yer- 
theidigung von  Capua  theil,  das  3.  Bataillon  gerieth  in  Folge  der  Capitulation 
von  Orbetello  in  Kriegsgefangenschaft  (1735). 

1737  bei  der  Armee  in  Ungarn  stehend,  waren  zwei  Bataillone  bei  der 
Einnahme  von  Nissa,  ein  Bataillon  und  eine  Grenadier-Compagnie  bei  ' ener 
von  Uzica  (das  3.  Bataillon  war  in  Ober-Ungarn  zurückgeblieben  . 

1738  das  wieder  nur  in  ein  Bataillon  formierte  Regiment  bei  Kornia 
und  Mehadia  gefbchten. 

1739  stand  es  an  der  Save. 

Gaisruck.  1743  rückte  das  in  den  Niederlanden  gestandene  Begiment 
(zwei  Bataillone)  zu  der  sogenannten  „pragmatischen  Armee”  und  focht  in  der 
Schlacht  bei  Dettingen. 

1744  zwei  Bataillone  in  Antwerpen,  das  3.  und  die  Grenadiere  bei  der 
Feld-Armee  in  dem  Gefechte  bei  Kron-YYeissenburg. 

1745  dieselben  Abtheilungen  bei  der  Vorrückung  an  den  Main,  die  an- 
deren Abtheilungen  in  der  Schlacht  bei  Fontenay,  ein  Bataillon  in  Folge  der 
Capitulation  von  Nieuport  in  Kriegsgefangenschaft  gerathen. 

1746  überfiel  Obristlieutenant  Carl  Graf  Gaisruck  des  Regiments  mit 
einem  Detachement,  bei  welchem  sich  auch  die  Grenadiere  befanden,  die 
Stadt  Vilvorde.  Das  später  vereinigte  Begiment  an  der  Schlacht  von  Rocour 
betheiligt. 

1747  war  es  in  jener  bei  Lawfeld. 

1756  standen  zwei  Bataillone  im  Corps  Piccolomini  (das  3.  verblieb  in 
Erfurt). 

1757  focht  das  Regiment  mit  besonderer  Auszeichnung  in  der  Schlacht 
bei  lvolin1),  ebenso  in  jener  bei  Breslau  (Eroberung  der  Batterie  bei  Klein- 
Masselwitz  mit  allen  Geschützen),  endlich  bei  Leuthen-). 


g In  der  Relation  unter  jenen  hervorgehoben,  die  . .beinahe  beständig  im  Feuer  ge- 
legen und  dessbalb  besonders  gelitten,  demnach  unerschütterlich  als  vollkommen  tapfere 
Männer  gestritten  haben”. 

*)  In  ein  Bataillon  formiert,  da  es  in  den  vorhergegangenen  Affairen  sehr  grosse  Ver- 
luste erlitten  hatte. 


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1758  Oberstlieutenant  Ittner  die  Stadt  Zittau  tapfer  vertheidigt.  Das 
Regiment  in  der  Schlacht  bei  Hoclikircli  mit  Auszeichnung  gelochten,  Oberst 
Brinken  für  hervorragende  Tapferkeit  zum  General-Major  befördert. 

1759  bei  der  Armee  Daun’s,  ohne  an  einer  grösseren  Action  theilzunehmen  ; 
das  in  Erfurt  garnisonierende  3.  Bataillon,  welches  schon  1757,  als  die  Preussen 
vor  dieser  Festung  erschienen  waren,  jede  Aufforderung  zur  Uebergabe  ab- 
gewiesen und  durch  seine  standhafte  Haltung  bewirkt  hatte,  dass  dieselben, 
ohne  einen  Angriff  zu  wagen,  abzogen,  schloss  mit  dem  Feinde  eine  Convention, 
in  Folge  welcher  das  Fort  Petersberg,  in  welches  sich  die  Garnison  zurückzog, 
für  neutral  erklärt  wurde. 

1760  ein  Bataillon  sich  bei  der  Belagerung  von  Dresden  durch  einen 
Ueberfall  der  feindlichen  Batterien  (21.  Juli)  ausgezeichnet ; in  der  Schlacht  bei 
Torgau  wurde  das  Regiment  nach  heldemnütkiger  Gegenwehr  nahezu  aufgerieben. 

1761  ein  in  Inner-Oesterreich  reorganisiertes  Bataillon  bei  der  Haupt- 
Armee,  dessgleichen 

1762  das  Regiment,  ohne  an  einer  grösseren  Action  theilzunehmen ; ein 
Detachement  von  200  Mann  in  der  Vertheidigung  von  Schweidnitz,  bei  welcher 
Oberlieutenant  Neunhaid  sich  auszeichnete. 

Matliesen.  1778/1779  Regiment,  wie  Grenadiere  (Bataillon  Blowslii)  in 
der  Haupt-Armee  in  Böhmen,  ohne  Gefecht. 

1790  das  Leib-Bataillon  unter  den  nach  den  Niederlanden  gesendeten 
Verstärkungen,  bei  der  Einnahme  von  Löwen  verwendet,  dann 

1791  Besatzung  in  Lüttich. 

1792  dieses,  sowie  das  nachgerückte  2.  (Oberst-)  Bataillon  bei  der  Ein- 
schliessung von  Longwy,  zwei  Compagnien  in  dem  Gefechte  bei  Beaumont, 
das  Regiment  in  jenem  bei  Croix-au-bois  ; das  Leib-Bataillon  sodann  Besatzung 
in  Mons  (an  der  Schlacht  bei  Jemappes  nicht  theilgenommen). 

Erbach.  1793  beide  Bataillone  im  Luxemburgischen,  dann  bei  der  Be- 
lagerung von  le  Quesnoy  (Gefechte  bei  Templeuve,  Mons-en-Pevele) ; zwei 
Compagnien  unter  Hauptmann  Wagmuth  sich  in  einem  Gefechte  bei  Denain 
ausgezeichnet;  ebenso  ein  Bataillon  unter  Oberst  Baron  Spiegel  bei  demUeber- 
falle  auf  Marchiennes,  liier  noch  Hauptmann  Meindl  und  Oberlieutenant  Michel 
sich  besonders  hervorgethan. 

Die  Grenadiere  (Bataillon  Adelstein)  bei  Einnahme  des  Camp-Cäsar,  vol- 
le Quesnoy  und  Maubeuge  (Wattignies)  gekämpft. 

1794  nahm  das  Regiment  an  den  Kämpfen  vor  Landrecies  (le  Cäteau, 
Priches  u.  s.  w.)  ehrenvollen  Antheil ; Regiments-Commandant  Oberst  Spiegel 
und  vier  Officiere  wurden  belobt ; später  war  es  bei  dem  ersten  Versuche, 
Charleroi  zu  entsetzen,  dann  in  den  beiden  Schlachten  von  Fleurus,  endlich  in 
dem  Gefechte  bei  Sombreffe. 

Die  Grenadiere  in  den  wiederholten  Kämpfen  an  der  Sambre  (Rouvroy, 
Erquelinnes,  Charleroi)  mit  Auszeichnung  gefochten,  schliesslich  noch  in  West- 
Flandern  an  den  Gefechten  bei  Hooglede  (Rousselaer)  theilgenommen. 

Je  zwei  in  le  Quesnoy  und  Conde  zurückgebliebene  Compagnien  geriethen 
in  Folge  Capitulation  dieser  Plätze  in  Kriegsgefangenschaft. 

1795  war  das  Regiment  bei  der  Armee  Clerfayt’s  am  Rhein,  ohne  an 
einer  grösseren  Action  theilzunehmen  (Postierung  bei  Breisach  und  Freiburg). 

Die  Grenadiere  bei  der  Nieder-Rliein-Armee,  dann  vor  Maynz. 

1796  rückte  das  Regiment  unter  Wurmser  nach  Italien  und  focht 
mit  Auszeichnung  in  der  Schlacht  bei  Lonato  und  wurde  die  Entschlossen- 
heit und  Tapferkeit  des  Regiments-Commandanten  Obersten  Freiherrn  von 
Knorr  besonders  gerühmt;  am  Tage  nach  dieser  Schlacht  wurde  dasselbe 
als  Nachhut  von  bedeutender  Uebermacht  umzingelt  und  musste  nach  tapferer 
Gegenwehr  die  Waffen  strecken.  Ein  aus  Versprengten  und  Ranzionierten 
zusammengesetztes  Bataillon  war  bei  dem  zweiten  Versuche,  Mantua  zu  ent- 
setzen, gerieth  aber  ebenfalls,  in  dem  Detachement  Gavasini,  bei  Primolano  von 
der  Haupt-Armee  unter  Bonaparte  angegriffen  und  eingeschlossen,  in  Kriegs- 
gefangenschaft. 

Das  in  gleicher  Weise  neugebildete  Leib-Bataillon  bei  dem  dritten 
Entsatz -Versuche,  Gefechte  bei  Calliano,  bei  Rivoli  und  erlitt  auf  dem 


Rückzüge  des  Corps  erneuert  grosse  Verluste.  Die  in  Deutschland  verbliebenen 
Grenadiere  in  den  Gefechten  bei  Wetzlar,  Limburg,  dann  in  den  Schlachten 
bei  Amberg  und  Würzburg,  dem  zweiten  Gefechte  bei  Limburg,  in  welchem 
das  Bataillon  von  Erzherzog  Carl  besonders  belobt  wurde. 

1797  war  das  1.  (Leib-)  Bataillon  in  den  Kämpfen  am  Honte  Baldo 
(Colonne  Köblös),  wo  wieder  ein  Theil  in  Kriegsgefangenschaft  gerieth  und 
kam  schliesslich  noch  in  den  Rückzugs-Gefechten  bei  Neumarkt  und  Judenburg 
zur  Verwendung1).  Die  Grenadiere  waren  an  den  Gefechten  bei  Wetzlar  und 
Münzenberg  betheiligt. 

1799  zwei  Bataillone  auf  dem  Kriegs-Schauplatze  in  Deutschland,  in  den 
Schlachten  bei  Ostrach  (Liptingen)  und  Stockach  mit  Auszeichnung  gekämpft. 
Die  Grenadiere  (Bataillon  Juch)  ausser  diesen  Actionen  noch  in  der  ersten 
Schlacht  bei  Zürich  gefochten. 

Der  später  seinen  Wunden  erlegene  Oberstlieutenant  Baron  Beust  wegen 
besonderer  Bravour  in  der  Schlacht  bei  Stockach  als  ausgezeichnet  genannt. 

1800  waren  alle  Abtheilungen  in  den  Schlachten  bei  Engen  und  Möskircb, 
den  Gefechten  bei  Sigmaringen.  Biberach,  Ochsenhausen  und  am  Neuburger 
Wald.  Die  Grenadiere  und  eine  Division  des  Regiments'  in  der  Schlacht  bei 
Hohenlinden,  erstere  noch  in  dem  Gefechte  bei  Anthering.  Hauptmann  Steiner 
bei  Engen  sich  liervorgethan. 

1805  mit  dem  1.,  2.,  4.  und  Grenadier-Bataillon  auf  dem  Ki  iegs-Schau- 
platze  in  Deutschland,  focht  das  Regiment  bei  AVertingen  und  Jungingen : bei 
Elchingen  (14.  October)  wurde  das  von  seinem  Corps  abgeschnittene  Regi- 
ment vmter  seinem  Commandanten  Obersten  Freiherrn  von  Henneberg  von 
überlegenen  Cavallerie-Massen  angegriffen,  umzingelt,  die  C’arres  nach  lielden- 
müthiger  Gegenwehr  gesprengt  und  der  grösste  Theil  des  Regiments  gelangen : 
die  Reste  desselben  (circa  400  Mann)  theilten  mit  dem  Corps  Werneck  bei 
Trocht  eifingen  das  gleiche  Schicksal. 

Das  3.  Bataillon  machte  das  Gefecht  bei  Stecken  mit. 

1809  mit  zwei  Bataillonen  bei  der  Haupt-Armee  in  Deutschland  1.  Corpsl 
war  das  Regiment  in  Bayern  nicht  in  das  Feuer  gekommen.  Die  Grenadiere 
i Bataillon  Georgy)  bei  Hausen  und  Eggmühl,  dann  mit  besonderer  Auszeichnung 
bei  Regensburg  gefochten.  In  der  Schlacht  bei  Aspern  wurde  das  Regiment 
wegen  seiner  Tapferkeit  von  Erzherzog  Carl  während  des  Kampfes  belobt, 
ebenso  brav  fochten  die  Grenadiere.  Oberlieutenant  Radichevich  für 
besondere  Auszeichnung  zum  Capitain-Lieutenant  befördert. 

Unvergleichlichen  Ruhm  aber  erwarb  sich  das  Regiment  in  der  Schlacht 
bei  Wagram,  wo  es  unter  Führung  des  Majors  Fromm  (Oberst  Brisen  bereits 
schwer  verwundet),  die  zwischen  dem  1.  und  4.  Corps  eingedrungenen  Franzosen 
durch  einen  glänzenden  Bajonnett- Angriff  zurückwärf  und  den  bereits  in  Un- 
ordnung gebrachten  Truppen  dieses  Corps  Gelegenheit  verschaffte,  sich  zu  Tail- 
lieren. Generalissimus  Erzherzog  C arl  ritt  sofort  vor  dieFront  des  Regiments  und 
rief  demselben  zu:  „Soldaten,  ihr  habt  sehr  brav  gefochten,  ihr  wart 
tapfer;  ihr  habt  einen  heissen  Nachmittag  gehabt:  ich  werde  Euch 
auszeichnen”.  Zu  Major  Fromm  gewendet,  sprach  er:  „Ihre  Brust.  Herr 
Major ! behalte  ich  mir  vor,  für  ihre  Tapferkeit,  selbst  mit  dem  Theresien- 
Orden  zu  zieren”;  leider  fiel  dieser  tapfere  Stabs-Officier  schon  am  zweiten 
Schlachttage. 

Zufolge  Armee-Befehles  vom  7.  Juli,  erhielt  das  Regiment  die  Aus- 
zeichnung, künftig  bei  allen  Gelegenheiten  den  „Grenadier-Marsch”  schlagen  zu 
dürfen.  Das  Regiment  focht  schliesslich  noch  bei  Znaym. 

Das  3.  Bataillon  machte  die  Operationen  in  Sachsen  und  Franken  unter 
G.  d.  C.  lvienmayer  mit. 


P Erzherzog  Carl  sagt  in  seinem  Berichte  über  dieses  Gefecht:  ..Das  Leib-Bataillon 
Erbach  hat  mit  einer,  ihm  zum  vorzüglichen  Kuh  me  gereichenden  Standhaftigkeit,  den  W alb 
bei  Authal  vertheidigt.  Diese  Truppe  hat  sich,  ohne  Rücksicht  auf  den  erlittenen  Verlust, 
durch  eigene  Bravour,  durch  Standhaftigkeit  und  durch  gute  Führung  der  O freiere  erhalten 
und  sich  der  ausgezeichneten  Zufriedenheit  Sr.  Majestät  tlieilhaftig  gemacht." 


— 423  — 


1818  zwei  Bataillone  in  der  Schlacht  bei  Dresden  bedeutende  Verluste 
erlitten,  in  jener  bei  Kulm  sich  ausgezeichnet,  dann  in  dem  Gefechte  bei  Arbesau. 
In  der  Schlacht  bei  Leipzig  gelangte  das  Regiment  wenig  zur  Verwendung, 
die  Grenadiere  bei  Dresden,  Arbesau,  dann  Wachau  (Auenheimer  Hof)  und 
Dölitz  mit  Auszeichnung  gefochten.  Das  3.  Bataillon  bei  der  Blockade  von 
Dresden  (Gefecht  bei  Wimsdorf). 

1814  das  Regiment  bei  der  Belagerung  von  Auxonne,  das  1.  Bataillon 
dann  zur  Süd-Armee,  Gefechte  bei  St.  Georges,  Limonest  und  Einnahme  von 
Lyon,  endlich  in  dem  Gefechte  bei  Voreppe. 

Das  3.  Bataillon  kam  im  Januar  zu  der  Belagerung  von  Hüningen, 
später  zu  jener  von  Beifort.  Das  1.  Landwehr-Bataillon  war  nach  Frankfurt  am 
Main  gerückt ; die  Grenadiere  in  der  Süd-Armee  bei  Besancon. 

1815  war  das  Regiment  mit  drei  Bataillonen  in  dem  Gefechte  bei 
Dannemarie,  in  welchem  Major  Men  de  sich  ausgezeichnet;  später  kam  es  zu 
der  Blockade  von  Schlettstaclt,  wo  auch  die  Grenadiere  standen.  Das  1.  Land- 
wehr-Bataillon war  in  Ulm. 

Wellington.  1848  anfänglich  mit  dem  1.,  3.  Feld-  und  1.  Landwehr- 
Bataillon  als  Verstärkung  in  die  Bundesfestung  Rastatt  bestimmt,  erhielt  das 
Regiment,  bereits  in  Deutschland  angelangt,  Gegenbefehl  und  wurde  nach 
Vorarlberg  dirigiert. 

Von  hier  rückten  das  3.  und  Landwehr-Bataillon  nach  Süd-Tyrol  und 
nahmen  Abtheilungen  derselben  an  den  Gefechten  am  Stilfser  Joch  und  am  Monte 
Baldo  (Spiazzi,  Ferrara)  theil ; das  3.  Bataillon  kam  später  zu  der  Blockade  von 
Peschiera. 

Die  Grenadiere  (Bataillon  Frischeisen,  dann  Rattay)  waren  bei  Bewältigung 
des  Aufstandes  in  Prag,  dann  bei  der  Einnahme  von  Wien. 

1849  waren  letztere  in  der  Schlacht  bei  Käpolna,  in  den  Gefechten  bei 
Uj-Szöny  und  Acs  ; dann  im  Sommer-Feldzuge  in  den  Kämpfen  an  der  Waag, 
der  Schlacht  bei  Puszta-Herkäly  und  in  jener  bei  Temesvar. 

Das  ursprünglich  zur  Bedeckung  der  Artillerie-Etablissements  auf  dem 
Steinfelde  bestimmte  2.  Bataillon,  über  eigene  Bitte,  später  zur  Blockade  von 
Komorn  gezogen. 

Das  1.,  3.  und  Landwehr-Bataillon,  sowie  das  neu  aufgestellte  4.  standen 
in  diesem  Jahre  in  Vorarlberg,  ohne  an  einer  Action  theilzunehmen. 

Für  Auszeichnung  in  diesen  Affairen  erhielten : 

LO.-C.  Der  zweite  Inhaber  FML.  Freiherr  von  Wetzlar. 

LO.  Oberst  Carl  Lilia;  Major  Carl  von  Aubin  (als  Adjutant  des  Erz- 
herzogs Leopold). 

MVK.  Oberst  Carl  Lilia  (beide  Decorationen  für  im  21.  und  33.  In- 
fanterie-Regimente  erworbene  Verdienste);  die  Oberlieutenants  Carl  Bukowsky 
und  Julius  von  Döring. 

Hannover.  1859  das  Regiment  mit  drei  Feld-  und  dem  Grenadier- 
Bataillon  in  der  Schlacht  von  Solferino  mit  Auszeichnung  gelochten1)  (der 
Brigadier  GM.  Dobrzensky  erwarb  sich  an  der  Spitze  desselben  den  MTO. 
und  geruhten  auch  Se.  Majestät  der  Kaiser  sich  demselben  gegenüber  über 
das  Verhalten  der  Brigade  lobend  auszusprechen). 

Das  4.  Bataillon  versah  während  der  Blockade  vor  Venedig  den  Vor- 
posten-Dienst auf  dem  Lido. 

Decoriert  wurden  mit : 

MVK.  Die  Majore  August  Wallnöfer  und  Hubert  Wagner;  die  Haupt- 
leute Johann  Edler  von  Herget,  Alexander  Nike,  Hermann  Döbler, 
Ferdinand  Horst,  Carl  von  Soyka,  Joseph  Ritter  von  Lipo  wsky,  Hieronymus 
Freiherr  von  Ajroldi;  Oberlieutenant  August  Hoen. 


r)  Mit  dem  1.  Corps  erst  nacli  der  Schlacht  von  Magenta  auf  dem  Kriegs-Scliauplatze 
eingetroffen;  das  1.  Feld-  und  das  Grenadier-Bataillon  rückten  zur  Aufnahme  der  ihren 
Fürsten  treu  gebliebenen  parmesanischen  und  modenesischen  Truppen  bis  Brescello  und 
Guastalla  vor  und  vereinigten  sich  dann  wieder  mit  dem  fiegimente. 


— 424  — 


1863  bestand  eine  anlässlich  des  Aufstandes  in  Russisch-Polen  zur 
Grenzbewachung  ausgesendete  Patrouille  einen  Zusammenstoss  bei  Las  Kosciel- 
niki  mit  einer  bei  600  Mann  starken  Insurgenten-Bande  und  trieb  selbe  über 
die  Grenze  zurück. 

1864  erhielt  der  dem  Generalstab  zugetheilte  Hauptmann  Friedrich 
0 chsenheimer  das  MVK. 

1866  focht  das  Regiment,  im  1.  Corps  der  Nord-Armee  eingetheilt.  mit 
Auszeichnung  hei  .Ticin  und  mit  bedeutenden  Verlusten  bei  Königgrätz  ( Kämpfe 
um  Chlum).  Das  4.  Bataillon  war  als  Besatzung  in  Theresienstadt. 

Decoriert  wurden  mit : 

EKO.  3.  Dem  vor  dem  Feinde  gefallenen  Regiments-Commandanten 
Obersten  Kolbenschlag  nachträglich  zuerkannt;  dann  Hauptmann  Paul 
Finkenzeller. 

MVK.  Oberstlieutenant  Anton  Hauska:  Major  Ekart  von  Eken- 
feld  (gefallen,  nachträglich  zuerkannt);  Major  Andreas  Fontaine  von  Felsen- 
brunn; die  Hauptleute  Heinrich  Freiherr  von  Eynatten  und  Ludwig  Freiherr 
von  Blomberg;  die  Oberlieutenants  August  Braun  und  Emil  Krabetz. 

SGVK.  Regiments-Caplan  Hieronymus  Jellinek. 


Tapferkeits 

-Medaillen. 

Silberne 

Goldene 

Silberne 

Goldene 

I.  CI. 

IX.  CI 

1789-1790 

— 

— 

1848  \ 

11 

1792—1801 

2 

8 

1849] 

0 

1805 

— 

3 

1859  1 

4 

8 

1809 

1813—1815 

2 

2 

5 

4 

1866 

4 

43 

Adjustierung. 

1726  weisser  Rock,  gelbe  Aermel- Aufschläge ; 

1738  weisser  Rock,  blaue  Aufschläge; 

1743  weisser  Rock,  rothe  Aufschläge; 

1757  weisser  Rock  und  Camisol.  blaue  Aufschläge  und  Unterfutter: 

1767  weisser  Rock,  orangegelbe1)  Egalisierung,  weisse  Knöpfe: 

1868  dunkelblauer  Waffenrock,  orangegelbe  Egalisierung,  weisse  Knöpfe. 


J)  Von  1807 — 1820  wurde  diese  Farbe  mit  ..pomeranzengelb"  bezeichnet. 


Ungarisches  Infanterie-Regiment. 

(1872)  Ergänzungs-Bezirks-Commando:  Karansebes. 

(1887)  Grimne,  Philipp  Graf,  FZM. 

Errichtung  und  nachgefolgte  Veränderungen,  1814  mit  1.  Juli  aus  drei 
von  den  bei  Einverleibung  der  lombardisch  - venezianischen  Provinzen  von 
der  bestandenen  italienischen  Armee  übernommenen  Regimentern  und  zwar: 
dem  6.  und  7.  Linien-,  dann  dem  Colonial-Regimente,  als  „viertes  österreichisch- 
italienisches Linien-Infanterie-Regiment”  in  Cremona  aufgestellt;  erhielt  mit 
Erlass  vom  14.  November  1814  die  Benennung  „Lmien-Infanterie-Regiment 
Nr.  43”  (diese  Nummer  seit  1809  offen). 

1860  wurde  das  Regiment  nach  Abgabe  seiner  lombardischen  Mannschaft 
reorganisiert,  es  erhielt  das  4.  Bataillon  Coronini  Nr.  6 als  2.,  das  3.  Bataillon 
Thun  Nr.  29  als  3.  Bataillon,  der  verbliebene  Cadre  des  1.  Bataillons  wurde 
durch  Urlauber  von  Nr.  29  completiert,  der  Cadre  des  früheren  2.  Bataillons 
übergieng  an  das  neue  Infanterie-Regiment  Nr.  76  (altes  3.  und  4.  Bataillon 
ganz  aufgelöst). 

1872  mit  1.  October  wurde  die  Mannschaft  des  Feld-Truppenstandes 
des  aufgelösten  Romanen-Banater-Grenz-Infanterie-Regiments  Nr.  13  in  den 
Grunclbuch-Stand  dieses  Regiments  transferiert  (sowie  ein  Theil  von  Nr.  14). 

1883  ein  Bataillon  zu  dem  neu  aufgestellten  Infanterie-Regiment  Nr.  83 
abgegeben. 

Ergänzung.  Dieses  in  der  Lombardie  zu  Cremona  aufgestellte  Regiment 
erhielt  auch  späterhin  seine  Ergänzung  aus  der  gleichnamigen  Provinz;  Werb- 
Bezirks- Stationen  waren  1817  Como  (von  1837  an  Como  und  Sondrio),  1852  Lodi, 
1853 — 1859  Bergamo  und  befand  sich  1857 — 1859  ein  Ergänzungs-Bezirks-Filial- 
Revisoriat  in  Sondrio.  Nach  Abtretung  der  Lombardie  wurde  das  Regiment 
1860  mit  der  Ergänzung  nach  Ungarn,  südöstlicher  Theil  des  Banats* 2)  über- 
wiesen und  befand  sich  das  Ergänzungs-Bezirks-Commando  in  Versec,  (1867 
vorübergehend  nach  Lugos  verlegt,  dann  wieder  in  Versec).  1872  wurde  das 
Gebiet  des  aufgelösten  Romanen-Banater  Grenz-Infanterie-Regiments  Nr.  13  und 
ein  Theil  des  Gebietes  des  Serbisch-Banater  Grenz-Infanterie-Regiments  Nr.  14 
mit  dem  Ergänzungs-Bezirke  des  Regiments  vereinigt3);  gleichzeitig  wurde 
das  Ergänzungs-Bezirks-Commando  nach  Karansebes  verlegt4). 

J)  Das  vonl769  an  im  ter  dieserNummer  bestandene  Regiment  wurde  1809  als  „Simbschen” 
aufgelöst.  (1715  errichtet,  Franz  Wallis,  n.  s.  w.;  siehe  II.  Band,  „Aufgelöste  Regimenter”. ) 

2)  Bisher  zu  Nr.  öl  gehörend. 

3)  Das  Gebiet  des  14.  Grenz-Regiments  bildete  vorübergehend  von  1883  den  Ergänzungs- 
Bezirk  des  neu  aufgestellten  Infanterie-Regiments  Nr.  83;  derselbe  wurde  jedoch  1893  auf- 
gelassen und  wieder  mit  jenem  dieses  Regiments  vereinigt. 

4)  Dagegen  übergieng  ein  Theil  des  Bezirks  mit  der  bisherigen  Ergänzungs-Bezirks- 
Station  Versec  an  jenen  Nr.  61. 


426  - 


Grenadier-Division.  1815 — 1818  stand  dieselbe  mit  der  Division  von 
Nr.  23  vereint,  1818  jene  von  Nr.  41  dazu1);  1830  wurde  sie  mit  jener  von  Nr.  13 
verwechselt  und  kam  in  das  aus  den  Divisionen  von  Nr.  38  und  45  bestehende 
Bataillon  (bis  zur  Auflösung  1852  unverändert). 

Friedens-Garnisonen.  1814  Ofen,  1816  Pressburg,  1818  Agram,  1823 
Kaschau,  1829  Pest,  1830  Zara,  1836  Fiume,  1837  Agram,  1838  Ldine,  1839 
Brescia,  1840  Bergamo,  1849  Mailand,  1850  Cremona,  dann  Graz,  1851  König- 
grätz,  1854  Brünn,  1856  Prag,  1860  Spalato.  1861  Ragusa,  1864  Venedig.  1866 — 1867 
Klausenburg,  1869  Pest — Ofen,  1873  Peterwardein.  1875  Tulln,  1877  Wien.  1878 
Triest,  1879  Pola,  1882  Karansebes,  1884  Temesvär.  1889  Ungarisch-Weiss- 
kirclien,  1895  Temesvär. 

Regiments  - Knaben  - Erziehungshaus.  Von  1816 — 1829  wurden  die 
Soldatenknaben  des  Regiments  in  dem  Erzielrungshause  zu  Mailand2),  von 
1829 — 1852  in  dem  blos  für  die  lombardischen  Begimenter  bestehenden  zu 
Bergamo  ausgebildet. 

Regiments-Inhaber. 

1815  Paar,  Johann  Carl  Fürst,  GM.  1883  Jovanovic,  Stephan  Freiherr 
1821  Geppert,  Menrad  Freiherr  von,  ; von.  FML. 

GM. — FZM.  I 1S85 — 18S7  unbesetzt. 

1855  Alemann,  Wilhelm  Freiherr  von,  ' 1887  Grünne,  Philipp  Graf,  FML. — 
FML.— FZM,  | FZM. 


Regiments-Comiuandanten. 


1814  Busin elli,  Peter  von,  Oberst. 

1817  Veyder  von  Malberg,  Fried- 
rich Freiherr,  Oberstlieutenant— 
Oberst. 

1825  Dahlen,  Franz  von,  Oberst. 

1832  Schmidt  von  Kehlau,  Philipp, 
Oberst. 

1839  Bredy,  Hugo  von,  Oberst. 

1846  La  Motte  von  F rintrapp, Georg 
Freiherr,  Oberst. 

1848  D’Anthon,  Johann  Nepomuk, 
Oberst. 

1851  Linke,  Joseph,  Oberst. 

1853  Mäuler  Ritter  von  Elisenau, 
Sabinus,  Oberst. 


1857  Manger  von  Kirchsberg,  Carl. 
Oberst. 

1857  Pfaffenberg, Alexander. Oberst. 
1866  Czappek,  Sebald,  Oberst. 

1871  Pi storv,  Ludwig  von.  Oberst. 

1876  Bartels  von  Bartberg,  Gustav 
Ritter.  Oberst. 

1877  Kr  afft,  Vincenz,  Oberst. 

1S82  Ruzicic  Edler  von  Sanadol. 
Nikolaus,  Oberst. 

1886  Slameczka,  August,  Oberst. 
1890  Halavanya  von  Radoicic, 
Georg,  Oberst. 

1895  Regenspursky,  Carl,  Oberst. 


Reserye-Commandaiiteii. 


1869  Wilczek,  Johann,  Oberstlieute- 
nant— Obrist. 

1874  Bonip'erti,  Johann  von,  Oberst- 
lieutenant. 

1876  Hilgers  von  Hilgersberg, 
Wilhelm,  Oberstlieutenant. 


1878  Draudt  von  Val-Tione,  Joseph 
Ritter,  Oberst. 

1880  Seracsin,  Theodor,  Oberst- 
lieutenant. 


Tor  dem  Feinde  gefallene  höhere  Offleiere. 

1848  Oberstlieutenant  Johann  Ritter  von  Leuzendorf  in  der  Schlacht 
bei  Santa  Lucia  j. 


J)  Vorübergehend  stand  1S17  die  Division  von  >fr.  45  in  diesem  Bataillon. 
-)  Ersteres  war  für  alle  acht  italienischen  Begimenter  bestimmt. 


— 427  - 


Feldzüge. 

Paar.  1S15  in  Ober-Italien,  im  Reserve -Corps  Merville,  ohne  in  eine 
Action  zu  kommen. 

deppert.  1848  in  der  Lombardie  stationiert,  nahmen  Abtheilungen  des 
Regiments  mit  Auszeichnung  an  den  Strassenkämpfen  in  Mailand  und  jenen 
anlässlich  der  Räumung  von  Monza  theil;  später  in  der  operierenden  Armee 
mit  Auszeichnung  an  der  Schlacht  bei  Santa  Lucia. 

Die  Grenadiere  (Bataillon  D’Antkon)  ebenfalls  mit  Auszeichnung  bei 
Santa  Lucia  gefochten. 

1849  im  4.  Corps  (Thurn)  eingetheilt,  in  Piemont  nicht  in  das  Feuer  ge- 
kommen, das  3.  Bataillon  in  Mantua. 

Decoriert  wurden  mit: 

EKO.  3.  Hauptmann  Friedrich  von  Brandenstein. 

MVK.  Oberstlieutenant  Johann  D’Anthon,  Commandant  eines  Grenadier- 
Bataillons;  Major  Rudolph  Graf  Troyer  (für  Auszeichnung  in  seinem  früheren, 
dem  49.  Infanterie-Regimente);  die  Hauptleute  Alexander  Graf  Attems  und 
Friedrich  von  Brandenstein;  Oberlieutenant  Anton  La  Renotiere  Ritter 
von  Kriegsfeld;  Unterlieutenant  Georg  Fabro. 

GVK.m.d.Kr.  Regiments-Arzt  Dr.  Vincenz  Walter. 

Ale  mann.  1859  stand  das  Regiment  in  der  Küsten- Armee  und  kam 
nicht  in  das  Feuer;  das  4.  Bataillon  in  Schlesien. 

1866  im  7.  Corps  der  Süd-Armee  eingetheilt,  focht  das  Regiment  bei 
Custozza,  das  4.  Bataillon  gehörte  zu  den  Besatzungs-Truppen  von  Venedig. 

Decoriert  wurden  mit: 

EKO.  3.  Regiments-Commandant  Oberst  Sebald  C zappelt. 

MVK.  Oberstlieutenant  Friedrich  Storch  von  Arben. 

SGVK.  Regiments-Caplan  Johann  Krischan. 

GVK.m.d.Kr.  Regiments-Arzt  Dr.  Franz  Mühlwenzl. 

1881/1882  anlässlich  des  Aufstandes  in  der  Hercegovina  nach  Süd- 
Dalmatien  dirigiert,  nahmen  Abtheilungen  des  Regiments  im  Verbände  der 
18.  Infanterie-Truppen-Division  an  dem  Gefechte  bei  Ledenice  (9.  Februar),  der 
Expedition  in  die  Krivosije  (Anfangs  März),  mit  den  Gefechten  am  Vratlo  und 
Vel  Zagvozdak,  dann  im  April  an  vder  erneuerten  Streifung  in  die  Krivosije, 
Gefecht  bei  Percima  gora,  am  Vrh  Sanik  u.  A.  theil. 

Decoriert  wurde  mit: 

MVK.  Oberlieutenant  Franz  Swoboda. 


Tapferkeits-Medaillen. 


1848, 

1849l 

1859 

1866 

1882 


Goldene 

I.  Cl 

Silberne 

II.  Cl. 

2 

3 

7 

— 





2 

32 

— 

2 

20 

Adjustierung. 


1814  weisser  Rock,  carmoisinrothe  Egalisierung,  gelbe  Knöpfe; 

1860  weisser  Waffenrock,  kirschrothe  Egalisierung,  Armlitzen,  gelbe 
Knöpfe ; 

1S6S  dunkelblauer  AVaffenrock,  kirschrothe  Egalisierung,  Armlitzen,  gelbe 
Knöpfe. 


44. 

Ungarisches  Infanterie-Regiment. 

(1860)  Ergänzungs  - Bezirks  - Commando:  Kaposvär. 

(1830)  Albrecht,  Erzherzog,  F3I. 

(f  zu  Arco  den  18.  Februar  1895.) 

(Das  Regiment  liat  diesen  Namen  auf  immerwährende  Zeiten  zu  führen.) 

Errichtung  und  nachgefolgte  Veränderungen.  1741  laut  Patent  vom 
23.  Januar  durch  den  Obristen  Marchese  Clerici  auf  eigene  Kosten  im  Mai- 
ländischen aufgestellt  (auf  deutschem  Fusse).  1751  ein  Theil  des  aufgelösten 
Regiments  Marulli  incorporiert. 

Seit  1769  führt  das  Regiment  die  Kummer  44. 

1778  erhielt  dasselbe  eine  Ergänzung  von  dem  aufgelösten  Frei-Corps 
Riese;  1798  gab  dasselbe  300  Mann  an  Neugebauer  (1809  als  Nr.  46  aufgelöst) 
ab,  erhielt  dafür  ebensoviele  vom  Gyulai-Frei-Corps.  1801  wurde  das  durch 
massenhafte  Desertionen  der  Italiener  im  Stande  sehr  herabgekommene  Regi- 
ment durch  Mannschaft  der  leichten  Bataillone  Watlet,  Ertl  und  Buona-Corsi 
completiert. 

1848  in  Folge  der  Ereignisse  in  Italien  reorganisiert. 

1860  nach  Entlassung  der  Lombarden  und  Abgabe  des  2.  Bataillons 
(Cadre  an  Officieren  und  einigen  Chargen)  an  das  Infanterie-Regiment  Coronini 
Nr.  6 wurde  das  Regiment  in  Padua  neu  aufgestellt  und  erhielt  dazu  zwei 
Bataillone  von  Erzherzog  Ernst  Nr.  48.  das  3.  Bataillon 1 2 ) winde  aus  dem 
Urlauber-Stande  dieses  Regiments  completiert. 

1883  ein  Bataillon  an  das  neu  aufgestellte  Infanterie-Regiment  Nr.  99 
abgegeben. 

Ergänzung.  Dieses  im  Mailändischen  aufgestellte  Regiment  erhielt  bis 
1801  seine  regelmässige  Ergänzung  durch  freie  Werbung  aus  dieser  Provinz 
Von  1801 — 1805  recrutierte  sich  dasselbe  aus  Yenezien  (Friaul)  mit  einem  An- 
theil  im  Adelsberger  Kreis  in  Krain. 

1807  wurde  das  Regiment  mit  der  Ergänzung  nach  Galizien.  Werb-Bezirk 
Sambor3),  1818  jedoch  wieder  an  die  Lombardie  überwiesen,  Werb-Bezirks- 
Station  Mailand;  von  1857 — 1860  befand  sich  ein  Ergänzungs-Bezirks-Filial- 
Revisoriat  in  Pavia.  1860  im  Zusammenhänge  mit  der  obbeschriebenen  Neu- 
Formierung  des  Regiments  wurde  dasselbe  mit  der  Ergänzung  nach  Ungarn 
überwiesen  und  erhielt  den  noch  gegenwärtig  innehabenden  Ergänzungs-Bezirk  - 
in  Kaposvär4). 

>)  Früher  erstes  des  Regiments ; das  8.  und  4.  Bataillon  wurden  ganz  aufgelöst. 

2)  Im  Mailändisclien  war  die  Conscription  nicht  eingefülirt,  auch  hatten  die  italieni- 
schen Regimenter  (ausser  diesem  noch  das  1796  aufgelöste  Regiment  Nr.  48)  weder  einen 
Werbe-Rayon  im  Reiche,  noch  einen  Aushilfs-Bezirk  in  Galizien. 

3)  Auch  Theile  des  Tarnöwer  und  Rzeszöwer  Kreises. 

4)  Von  Nr.  48  abgetreten,  mit  einem  kleinen  Antheil  von  Nr.  52. 


— 429  — 


Grenadier-Division.  Von  1769 — 1797  (1796)  *)  stand  die  Division  mit 
jener  des  Regiments  Nr.  48  in  dem  italienischen  Bataillon.  In  dem  Feldzuge 
1799 — 1801  bildeten  die  Divisionen  von  Nr.  8 und  46,  in  jenem  von  1809  jene 
von  Nr.  40  und  46  mit  der  des  Regiments  ein  Bataillon.  Von  1810 — 1818  stand 
selbe  mit  jenen  von  Nr.  9 und  24  vereint  und  kam  in  diesem  Jahre  in  das 
in  Italien  aufgestellte  Bataillon,  in  welchem  selbe  mit  den  Divisionen  von 
Nr.  23  und  43  stand;  1830  die  Division  von  Nr.  43  mit  jener  von  Nr.  13  ver- 
wechselt. 

Friedens-Garnisonen.  1747  Ofen,  1752  Temesvär,  1763  Cremona,  1766 
Bozzolo.  1769  Pavia.  1778  Wien,  1779 — 1788  Cremona,  1791  Cremona,  1798  Triest, 
1801  Venedig.  1803  Vicenza,  1806  Fiume,  1807  Lak  (Krain),  dann  Graz,  1808 
Erlau,  dann  Pest,  endlich  Komorn,  1809  Olmiitz,  1810  Stulilweissenburg,  1812 
Pest,  später  Lemberg,  1814Jaslo — Kroszno,  1815  Wien,  1816  Sambor,  1817  Pavia. 
1819  Mailand,  1821  Locli,  Alessandria,  1822  Pavia,  1823  Prag,  1830  Teschen. 
1S31  Wadowice,  1832  Neutitschein,  1835  Olmütz,  1839  Udine,  1841  Verona. 
1842  Palmanuova,  1843  Cremona,  1849  — 1850  Bludenz.  1851  Ratzeburg,  dann 
Pilsen,  Theresienstadt,  1852  Budweis  .1853  Prag,  1855  Innsbruck,  1859  Pilsen. 
1860  Padua,  dann  Venedig,  1861  Rovigo,  dann  Monselice,  1863  Padua,  dann 
Venedig,  1866  Trient,  1869  Cattaro,  1870  Zara,  1872  Wien,  1875  Kaiser-Ebers- 
dorf, 1876  Wien,  1878  Mostar,  1879  Plevlje,  1880  Triest,  1S83  Budapest,  1S90 
Plevlje,  1893  Fünfkirchen. 

Regiments-Knaben-Erziehungshaus.  1782  in  Cremona  activiert,  musste 
dasselbe  von  1796  an  in  Folge  der  Kriegsereignisse  wiederholt  seinen  Stand- 
ort wechseln,  so  kam  es  in  diesem  Jahre  nach  Tyrnau,  1801  nach  Völkermarkt 
in  Kärnthen,  1S06  nach  Fiume,  1807  nach  Lak  in  Krain,  später  nach  Glina, 
endlich  1809  nach  Klosterneuburg;  1818  wurde  dasselbe  aufgelöst  und  die 
Soldatenknaben  des  Regiments  von  1819 — 1829  in  dem  für  alle  italienischen 
Regimenter  bestehenden  zu  Mailand,  von  1830 — 1852  in  dem  lombardischen 
Knaben-Erziehungshaus  zu  Bergamo  ausgebildet. 


Regiineiits-Iiihafoer. 


1744  Clerici,  Georg  Anton  Marchese 
de,  Obrist — FZM. 

1769  Gaisruck,  Rudolph  Carl  Graf. 
FJVjjj— FZM. 

1778  Belgiojoso  von  Barbiano,  Lud- 
wig Carl  Graf,  GM.— FML.* 2). 


1797 — 1801  unbesetzt. 

1801  Bellegarde,  Friedrich  Graf, FML. 
1830 — 1895  Albrecht , Erzherzog. 

Oberst — FM. 

Das  Regiment  bat  den  Namen  desselben  auf 
immerwährende  Zeiten  zu  führen.  In- 
haber-Stelle seither  unbesetzt. 


Zweite  Inhaber. 

Von  1830 — 1848  L au  er.  Joseph  Freiherr  von,  FML. — FZM.;  von  1849—1860 
Nobili,  Johann  Graf,  FML.3);von  1860  — 1872  Braida,  Moriz  Graf,  FML. — FZM. 


Regiments-Commandanten. 


1744  der  Inhaber  Obrist  Clerici. 

1745  Cicogna,  Ascanio  Graf,  Obrist. 
1752  Val entiniani,  Franz  Freiherr 

von,  Obrist. 

1758  De  Feretti,  Francesco,  Oberst. 
1771  Lo  mbar  di,  Antonio,  Oberst- 
lieutenant. 

1773  Bossi,  Johann  Marchese,  Oberst. 


1778  Henrici,  Carl  Joseph  Chevalier 
de,  Oberst. 

1789  Auersperg,  Emanuel  Graf, 
Oberst4). 

1789  Cantu,  Raimondo,  Oberst. 

1793  Casati  de  Bema,  Carl,  Oberst. 
1796  Brentano  - Cimaroli,  Philipp 
Freiherr  von,  Oberst. 


0 Nach  der  Auflösung  des  Regiments  Schmidtfeld  Nr.  48  verblieb  die  Division 
selbstständig. 

-)  War  früher  Inhaber  des  Infanterie-Regiments  Nr.  41,  trat  1797,  als  geborener 
Lombarde,  aus  dem  kaiserlichenDienst. 

3)  Wurde  Inhaber  des  neu  aufgestellten  Infanterie-Regiments  Nr.  74. 

4)  Vor  Uebernalime  des  Commandos  gefallen  (siehe  Infanterie-Regiment  Nr.  7). 


430 


1800  Strassold o,  JohannGraf, Oberst. 

1801  De  Baut,  Franz  Freiherr,  Oberst. 
1801  Dir  Bois  de  Fiennes,  Ludwig, 

Oberst. 

1809  O’Schee  (Ogee?),  Johann,  Oberst. 
1809  Jakordowsky  von  Studitz, 
Carl,  Oberst. 

1813  Portner,  Eugen  Freiherr  von, 
Oberst. 

1821  Hugelmann,  Anton  von,  Oberst. 
1831  Piret  de  Bihain,  Anton  Frei- 
herr, Oberst. 

1837  PöckjJohannFreiherr von. Oberst. 
1843  Wimpffen,  Gustav  Graf,  Oberst. 
1848'  Pli etz,  Franz,  Oberst. 


1850  Bitter  mann,  Johann  von,  Oberst. 
1857  Kaim  Edler  von  Keimthal, 
Carl,  Oberst. 

1865  Herritz,  Heinrich.  Oberst. 

1866  Vetter  von  der  Lilie.  Gustav 
Graf,  Oberst. 

1871  Radvänvi,  Moriz  von.  Oberst. 
1877  Gottl,  Maximilian,  Oberst. 

1879  Lipp,  Carl,  Oberst. 

1882  Weikard,  Friedrich.  Oberst. 

1887  Schrott,  Ignaz  Bitter  von. 
Oberst. 

1888  Baranyay  de  Nagy-Varad, 
Alexander,  Oberst. 

1892  Ivinger,  Carl,  Oberst. 

1896  Stenzl.  Alois,  Oberst. 


ReserTe-Coimnandauten. 

1869  Esch,  Carl  Edler  von,  Oberst. 

1871  Urban,CarlFreiherr  von, Oberst- 
lieutenant— Oberst. 

1876  Gottl,  Maximilian,  Oberstlieute- 
nant. 

1877  Mierzinsky,  Adolph,  Oberst- 
lieutenant. 

Tor  (lern  Feinde  gefallene  höhere  Offleiere. 

1758  ßegiments-Commandant  Oberst  Valentiniani  in  der  Schlacht  bei 
Hochkirch  tödtlich  verwundet,  an  den  Folgen  dieser  Verwundung  gestorben. 
Major  Palleani  bei  Hochkirch  y. 

1809  Regiments-Commandant  Oberst  Du  Bois  de  Fiennes  in  der 
Schlacht  bei  Aspern  y.  Major  Joseph  Freiherr  von  Keslitz  in  der  Schlacht  bei 
Wagram  y. 

1866  Major  Ignaz  Edler  von  Guckler  bei  Königgrätz  y. 

1869  Major  Joseph  Fritsch  in  dem  Gefechte  aut'  dem  Vel  Zagvozlak  y. 


1878  Woinovich  Edler  von  Tre- 
bizatdol,  Constantin,  Oberst- 
lieutenant— Oberst. 

1881  Schöninger,  Alfred,  Oberst- 
lieutenant. 


Feldzüge. 

Clerici.  1744  zur  operierenden  Armee  in  Italien  eingetheilt.  focht 
dieses  neu  aufgestellte  Regiment  mit  Auszeichnung  in  der  Schlacht  bei  Cuneo 
(an  der  Stura), 

1745  in  jener  bei  Bassignana. 

1746 — 1747  stand  dasselbe  in  Mantua,  ohne  mehr  an  den  kriegerischen 
Ereignissen  theil zunehmen. 

1756  auf  den  Kriegs-Schauplatz  in  Böhmen  gerückt  (1.  und  2.  Bataillon 
und  Grenadiere), 

1757  fochten  diese  mit  Auszeichnung  bei  der  Erstürmung  von  Schweidnitz. 
Oberlieutenant  Omati  sich  hervorgethan,  zum  Hauptmann  befördert:  das 
Regiment  (ein  Bataillon)  bei  Breslau  und  Leuthen. 

1758  erbat  sich  Regiments-Commandant  Oberst  Valentiani  bei  dem 
Ueberfalle  von  Hochkirch  die  Ehre,  den  ersten  Angriff  auf  den  Kirchhof 
mit  dem  Regimente  ausführen  zu  dürfen1),  doch  erlitt  es  hiebei  bedeutende 
V erluste. 

1759  Treffen  bei  Maxen,  Major  Joseph  Freiherr  O'B ra dy  als  Cornman- 
dant  eines  Grenadier-Bataillons  sich  ausgezeichnet. 


*)  Oberst  Valentiani  wurde  zum  G-M.  befördert  und  in  den  Grafenstand  erhoben, 
starb  jedoch  kurze  Zeit  darauf  an  den  erhaltenen  schweren  Verwundungen. 


— 431  — 


1760  ein  Bataillon  in  der  Verteidigung  von  Dresden. 

1761  in  Sachsen,  ohne  Gefecht. 

1762  bei  dem  Ueberfalle  der  Preussen  auf  die  Cantonnierungen  des  GM. 
Zedtwitz  bei  Doebeln,  gerieten  Regiments-Commandant  Oberst  Feretti 
mit  circa  300  Mann  in  Kriegsgefangenschaft,  einzelne  Abteilungen  fochten 
später  bei  Spechthausen,  das  Regiment  in  der  Schlacht  bei  Freiberg.  Major 
O’Bradv  erneuert  belobt. 

Gaisruck.  1778  das  Oberst-Bataillon  bei  der  Haupt-Armee  in  Böhmen, 
bei  dem  Rückzuge  von  Gabel  abgeschnitten,  in  Gefangenschaft  geraten1). 

Die  Grenadiere  (Bataillon  Brambilla)  nicht  in  das  Feuer  gekommen. 

Belgiojoso.  1788  standen  das  Leib-  und  Oberst-Bataillon  bei  der 
Haupt- Armee  im  Banate.  Hnterlieutenant  Lopresti  verteidigte  sich  mit 
einer  Abteilung  von  24  Mann  in  dem  Schlosse  Rama  (am  rechten  Donau- 
Ufer)  durch  drei  Stunden  gegen  einen  Angriff  von  4000 — 5000  Türken,  doch 
erlag  die  kleine  Schaar  nach  dem  fünften  Sturme  und  wurde  sammt  ihrem 
Commandanten  niedergemetzelt.  Das  Oberst-Bataillon  bei  dem  Rückzuge  nach 
Karansebes,  das  Leib-Bataillon  nach  Siebenbürgen  gerückt. 

1789  das  Oberst-Bataillon  bei  dem  Streifzuge  gegen  Rimnik,  die  Grena- 
diere (Bataillon  Homburg)  bei  der  Belagerung  von  Belgrad. 

1790  das  Regiment  bei  der  Belagerung  von  Giurgevo,  Hauptmann 
Mauro  und  Unterlieutenant  Baron  Colli  belobt. 

1792  war  das  Regiment  fl.  und  2.  Bataillon  und  Grenadiere)  bei  dem 
österreichischen  Hilfs-Corps  in  Piemont. 

1793  gerieten  in  dem  Gefechte  bei  Sospello  vier  Compagnien  unter 
Major  Graf  Strass aldo,  nach  standhafter  Gegenwehr,  bei  dem  Versuche,  sich 
durchzuschlagen,  grösstenteils  in  Gefangenschaft;  das  Leib-Bataillon  unter 
Major  de  Grazioliin  dem  Gefechte  auf  dem  Cima  di  Raus  sich  ausgezeichnet.  Die 
Grenadiere  (Bataillon  Wollust)  bei  der  Verteidigung  der  Stellung  auf  dem 
Col  de  1’  Argentiere  sich  brav  gehalten  (hier  auch  das  2.  Bataillon),  letzteres 
Gefecht  bei  Arche  (Maison-Meana) 2).  Hauptmann  Graf  Castiglioli  mit  Frei- 
willigen eine  Redoute  auf  dem  Monte  Malamorte  durch  Ueberfall,  ohne  einen 
Schuss  zu  thun,  genommen,  endlich  Grenadiere  und  Theile  des  Leib-Batail- 
lons am  Var  und  bei  Giletta,  dann  vier  Compagnien  in  dem  Gefechte  bei 
Sommalonga  (Lantosca). 

1794  fochten  die  Grenadiere  bei  Ormea,  einige  Abteilungen  des  Regi- 
ments an  der  Roja,  bei  Saccarello  und  am  Col  di  Tenda. 

1795  focht  das  Regiment  mit  Auszeichnung,  aber  grossen  Verlusten  am 
Col  di  Tenda  und  bei  Loano,  die  Grenadiere  am  Monte  Settepani  und  auf  der 
Rocca  Curvaira,  alle  Abteilungen  bei  Loano  (am  Monte  Sambucco)  viel 
verloren. 

1796  fochten  das  Regiment  und  die  Grenadiere  im  Corps  Proyera  bei 
Cossaria,  wo  ein  grosser  Theil  in  Gefangenschaft  geriet,  das  zur  Armee  ge- 
zogene 3.  Bataillon  bei  Lodi  und  kam  das  ganze  Regiment  sodann  als  Be- 
satzung nach  Mantua  (Gefecht  bei  Belfiore,  Verteidigung  von  Borgo  forte 
durch  Major  Cadolini).  Die  Grenadiere,  später  wieder  selbstständig,  am 
Monte  Baldo,  bei  Castiglione,  Bassano  und  la  Favorita  gefochten,  dann  eben- 
falls in  Mantua. 

1797  Verteidigung  von  Mantua,  Regiment  und  Grenadiere  in  Folge 
Capitulation  als  kriegsgefangen  in  die  Erblande  gerückt. 

Vacat  Belgiojoso.  1799  wurde  das  Regiment  behufs  Reorganisation 
in  den  F estungen  Tortona  und  nlessandria  belassen  und  kam  nur  ein  Detachement 
von  150  Freiwilligen  in  dem  Gefechte  bei  Novi  (6.  November)  in  das  Feuer.  Die 


')  In  Folge  kriegsrechtlicher  Sentenz  wurde  das  Bataillon  aufgelöst,  dem  Obersten 
Bossi  gestattet,  gegen  Revers  zu  quittieren,  15  Officiere  entlassen,  die  Mannschaft  zu  anderen 
Regimentern  transferiert;  nur  Fähnrich  Haberle,  welcher  dem  Befehle,  sich  zu  ergeben, 
keine  Folge  geleistet,  wurde  zum  Unterlieutenant  befördert. 

2)  Corps-Commandant  FZM.  de  Vins  bezeichnet  das  Regiment  Belgiojoso  als  seine 
beste,  verlässlichste  Truppe  (der  übrige  Theil  des  Corps  zumeist  Piemontesen). 


— 432  — 


Grenadiere  (Bataillon  Neny)  fochten  mit  Auszeichnung  hei  Verona.  Hagnano. 
Cassano,  an  der  Trebbia,  bei  Novi  und  bei  Fossano. 

_ 1800  stand  das  Regiment  als  Besatzung  in  Mantua,  die  Grenadiere  bei 
8.  Giacomo  (12.  und  20.  April),  am  Monte  Calvo  (Mucchio  della  pietra).  am  Var  mit 
Auszeichnung  gefochten,  dann  bei  Marengo  und  in  der  Schlacht  am  Mincio. 

1801  die  Grenadiere  Verteidigung  des  Castells  Felice  bei  Verona. 

Bellegarde.  1805  bildete  das  Regiment  die  Besatzung  von  Venedig 
und  locht,  einzehre  Scharmützel  während  der .Cernierung  ausgenommen,  nur 
das  Grenadier-Bataillon,  in  der  operierenden  Armee  eingetheilt,  bei  Caldiero. 

1809  im  4.  Corps  (Rosenberg)  eingetheilt,  focht  das  Regiment  (1.  und 
2.  Bataillon)  bei  Dinzliug,  Leuchling  und  Eggmühl  mit  Auszeichnung  und 
Standhaftigkeit,  erlitt  jedoch  so  grosse  Verluste,  dass  es  kaum  ein  halbes 
Bataillon  mehr  formieren  konnte. 

Regiments-Commandant  Oberst  de  Fiennes,  Major  Baron  Keslitz  sich 
hervorgethan. 

Durch  das  aus  Galizien  nachgerückte  3.  Bataillon  wieder  conrpletiert. 
focht  das  Regiment  bei  Aspern  (Kämpfe  um  Esslingen)  und  “Wagram,  wo 
Major  Keslitz  mit  dem  ersten  Bataillon  Gross-Enzersdorf  standhaft  ver- 
theidigte,  doch  gelang  es,  nachdem  der  Commandant  gefallen  war,  nur  einem 
Theile,  sich  durchzuschlagen,  der  Rest  zog  sich  in  das  Schloss  und  musste 
wegen  Munitionsmangel  capitulieren;  am  zweiten  Schlachttage  erlitt  das  Regiment 
bei  Markgrafen-Neusiedel  grosse  Verluste. 

Die  Grenadiere  (Bataillon  Portner)  bei  Eggmühl.  Regensburg.  Aspern. 
Wagram  und  Znaym  mit  besonderer  Tapferkeit  gefochten;  der  Commandant 
des  Bataillons,  Major  Leopold  Portner  des  Regiments,  erhielt  für  bei  diesen  An- 
lässen bewiesene  Bravour  und  gute  Führung  des  Bataillons  den  3ITO.  und 
wurde  zum  Oberstlieutenant  befördert. 

Ein  grosser  Theil  der  Depot-Division  gerieth  bei  dem  Rückzuge  von 
Galizien  nach  Munkacs  bei  Jaroslau  in  Gefangenschaft1). 

1813  war  das  Regiment  (1.  und  2.  Bataillon)  bei  Dresden  wenig  im  Feuer, 
ebenso  bei  Kninitz ; in  der  Schlacht  bei  Leipzig  kämpfte  es  am  16.  October  mit 
Auszeichnung,  aber  bedeutendem  Verluste  bei  Konnewitz  und  an  der  Pleissner 
Brücke,  endlich  bei  Hochheim.  Die  Grenadiere  (Bataillon  Portneri  bei  Dresden. 
Konnewitz  und  Dölitz  mit  Auszeichnung  gefochten. 

Bei  Leipzig  die  Majore  von  Riebenfeld  und  Schick,  Hauptman  Freiherr 
von  Dittmay  er  und  Unterlieutenant  Franz  Dietrich  sich  ausgezeichnet,  belobt. 

1814  stand  das  Regiment  bei  der  Blockade  von  Besancon  Erstürmung 
des  Forts  Bregille)  und  wiude  Regiments-Commandant  Oberst  Portner. 
sowie  das  ganze  Regiment  im  Armee-Befehle  belobt. 

Das  3.  und  Reserve-Bataillon  waren  bei  der  Blockade  von  Beliort  ver- 
wendet, die  Grenadiere  in  der  Haupt-Armee,  ohne  Gefecht. 

1815  stand  das  Regiment  am  Rhein  und  kam  in  dem  Treffen  bei  Strass- 
burg nur  wenig  in  das  Feuer.  Das  Reserve-Bataillon  bei  der  Blockade  von 
Beifort  (Gefecht  am  3.  Juli),  später  bei  jener  von  Hüningen.  Die  Grenadiere  in 
der  Haupt-Armee,  dann  im  Lager  von  Dijon. 

1821  Occupation  von  Piemont,  ohne  Gefecht. 

Erzherzog  Albrecht.  1848  standen  das  1.  und  2.  Bataillon  in  Cremona 
und  gelang  es  den  fortgesetzten  Bemühungen  und  Verführungen  der  re- 
volutionären Partei,  den  guten  Geist  zu  untergraben  und  einen  grossen  Theil 
zum  Treubruche  zu  verleiten 2) ; nur  das  in  Mailand  gestandene  3.  Bataillon  unter 
Major  Plietz  blieb  der  kaiserlichen  Fahne  unerschütterlich  treu,  machte  die 

')  Der  Commandant  und  zwei  Officiere  derselben  wurden  auf  kriegsrechtlichem  Wege 
ihrer  Chargen  entsetzt. 

■')  Der  grössere  Theil  der  treugebliebenen  Officiere  musste,  als  dieselben  bei  dem 
Abzüge  aus  Cremona,  entgegen  der  geschlossenen  Convention,  von  bewaffneten  Banden  an- 
gegriffen wurden,  mit  Rücksicht  auf  die  dabei  befindlichen  Familien.  Kranken  etc.  sich  ge- 
fangen ergeben.  Die  Mannschaft  wurde  in  die  Heimath  entlassen  ttnd  kämpfte,  mit  ein- 
zelnen Ausnahmen,  wenigstens  nicht  gegen  die  Kaiserlichen. 


433  - 


Kämpfe  in  Mailand,  den  Ueberfall  auf  Mazzano  mit,  focht  später  bei  Pastrengo, 
Santa  Lucia  (hier  mit  besonderer  Auszeichnung)  Sommacampagna,  Salionze  und 
Custozza.  Die  Grenadiere  (Bataillon  Bittermann)  bei  der  Einnahme  vonWien, belobt. 

1849  war  das  reorganisierte  Regiment  im  1.  Corps  eingetheilt,  doch  kam 
nur  das  2.  Bataillon  bei  S.  Siro  in  das  Feuer. 

Die  Grenadiere  bei  Jsaszeg,  Komorn  (Katy),  Pered,  Puszta-Herkäly  und 
Szöreg  gefochten,  sich  wiederholt  ausgezeichnet. 

Decoriert  wurden  mit: 

MTO.-C.  Regiments  - Inhaber  Se.  kaiserliche  Hoheit  FML.  Erzherzog- 
Alb  recht  für  Novara. 

MVK.  Oberstlieutenant  Franz  Plietz;  Major  Joseph  Linke  (für  Auszeich- 
nung in  seinem  früheren Regimente, Nr. 23);  Oberlieutenant  Carl  vonTegetthoff. 

1859  mit  allen  Abtheilungen  in  Tyrol  stationiert,  kam  das  Regiment 
nicht  in  das  Feuer.  Das  4.  Bataillon  später  in  Ulm. 

1866  im  3.  Corps  der  Nord-Armee  eingetheilt,  focht  das  Regiment  hei 
Königinhof  und  Königgrätz  (Sadowa-Lippa). 

" Das  4.  Bataillon  Besatzung  in  Legnago. 

Für  Auszeichnung  in  diesem  Feldzuge  wurden  decoriert  mit: 

GK.  des  MTO.  Regiments-Inhaber  Se.  kaiserliche  Hoheit  FM.  Erzherzog 
Albreclit. 

MVK.  Major  Zeno  Graf  Welse rsheimb 1);  Hauptmann  Joseph 
Barakovits;  die  Oberlieutenants  Emil  Täuffer,  Matthias  Urbanovits; 
Unterlieutenant  Julius  Bailisch;  Hauptmann- Auditor  Edmund  Hnätek. 

1869  wirkte  das  Regiment  bei  Bekämpfung  des  Aufstandes  in  Süd- 
Dalmatien  mit  und  bestand  ein  Detachement  von  45  Mann  bei  Ledenice  ein 
Gefecht  gegen  bedeutende  Uebermacht;  das  Regiment  nahm  an  der  ersten  und 
zweiten  Expedition  in  die  Krivosije,  den  Gefechten  bei  Napoda  und  Han, 
das  1.  Bataillon  an  der  Expedition  in  die  Zupa  (Gefechte  bei  Sissic  und 
Pobori),  endlich  das  Regiment  an  der  3.  Expedition  in  die  Krivosije  (Gefecht 
am  Yel  Zagvozdak)  tlieil  und  gaben  die  Abtheilungen  des  Regiments  in 
diesen  einzelnen  Affairen  wiederholt  Beweise  ihrer  Tapferkeit  und  Ausdauer 
in  Ueberwindung  der  schwierigsten  Terrain-Verhältnisse. 

Für  hervorragende  Leistungen  wurden  decoriert  mit: 

EKO.  3.  Regiments-Commandant  Oberst  Gustav  Graf  Vetter  von  der 
Lilie;  Oberlieutenant  Anton  Herdt;  dann  dem  gefallenen  Major  Joseph 
Fritsch  nachträglich  zuerkannt. 

MVK.  Hauptmann  Ferdinand  Noske  (an  den  erhaltenen  Wunden  ge- 
storben); die  Oberlieutenants  Ottokar  Rinek,  Carl  Farago,  Joseph  Nagy, 
dann  Joseph  Eiberg  Ritter  von  Wertenegg  und  Ladislaus  Rinek  (Beide 
gefallen,  nachträglich  zuerkannt);  die  Lieutenants  Joseph  Nazar,  Anton 
Slavik,  Joseph  Werner,  Georg  Zimmermann  und  Georg  Pfleger. 

1878  Mitte  August  auf  den  Kriegs-Schauplatz  in  Bosnien  (Hereego vina) 
gerückt,  nahm  das  Regiment  an  der  Expedition  zum  Entsätze  von  Stolac 
theil,  ohne  in  das  Feuer  zu  kommen. 

Das  gleichfalls  mobilisierte  Reserve-Commando  Gefecht  auf  der  Majevica 
Planina  (4.  Corps). 

Tapferkeits-Medaillen. 

Silberne 


Goldene 

Silberne 

Goldene 

I.  Cl. 

II.  Cl. 

1789—1790 

— 

7 

1848  — 

3 

— 

1792—1801 

1 

8 

1849  — 

2 

4 

1805 

2 

— 

1859  — 

— 

— 

1809 

— 

3 

1866 

3 

27 

1813-1815 

— 

14 

1869  2 

13 

26 

p Als  Flügel- Adj utant  des  FM.  Erzherzog  Albreclit. 
Geschichte  der  k.  und  k.  Wehrmacht.  I.  Bd. 

28 

- 434  - 


Adjustierung. 

1744  weisser  Kock,  rothe  Aufschläge; 

1757  weisser  Eock,  Camisol  und  Unterfutter,  rothe  Aufschläge  ; 

1767  weisser  Eock.  krapprothe  Egalisierung1),  gelbe  Knöpfe; 

1860  weisser  Waffenrock,  krapprothe  Egalisierung,  Armlitzen,  gelbe 
Knöpfe; 

1868  dunkelblauer  Waffenrock,  krapprothe  Egalisierung,  Armlitzen,  gelbe 
Knöpfe. 


3)  Dem  Regimente  war  durch  das  Loos  der  rosenrothe  Aufschlag  zugefallen,  doch 
wurde  über  Bitte  des  BML.  Marquis  d’Aynse,  Inhaber  des  1809  aufgelösten  Regiments 
Nr.  38,  welch’  letzterem  die  krapprothe  Farbe  zugefallen  war.  welches  aber  schon  von  früher 
her  rosenroth  trug,  der  Tausch  mit  diesem  Regimente  bewilligt. 


Galizisclies  Infanterie -Regiment. 

(1866)  Ergänzungs-Bezirks-Commando:  Sanok. 

(1892)  Prinz  Friedrich  August,  Herzog  zu  Sachsen. 


Errichtung  und  nachgefolgte  Veränderungen.  1816  aus  den  1811  bei 

Einverleibung  der  lombardisch-venezianischen  Provinzen  von  der  bestandenen 
italienischen  Armee  übernommenen  vier  leichten  italienischen  Bataillonen 
Nr.  1 — 4 zu  Padua,  als  Linien-Infanterie-Regiment  Nr.  45  formiert. 

1860  das  4.  Bataillon  zum  Linien-Infanterie-Regiment  Haugwitz  Nr.  38 
transferiert;  1883  ein  Bataillon  zu  dem  neu  aufgestellten  Infanterie-Regimente 
Nr.  90  abgegeben. 

Ergänzung.  Dieses  aus  italienischer  Mannschaft  gebildete  Regiment 
erhielt  1817  seinen  ständigen  Werb-Bezirk  im  Venezianischen,  Provinz  Verona, 
mit  der  gleichnamigen  Werb-Bezirks-Station ; von  1857 — 1860  befand  sich  ein 
Ergänzungs-Bezirks-Filial-Revisoriat  in  Vicenza. 

1866  wurde  das  Regiment  mit  der  Ergänzung  nach  Galizien,  Ergänzungs- 
Bezirk  Sanok* 2),  überwiesen. 

Grenadier-Division.  1816  in  das  aus  den  Divisionen  von  Nr.  23  und  43 
bestehende  Bataillon  eingetheilt,  1818  in  das  aus  jenen  von  Nr.  13  und  38  be- 
stehende übersetzt;  1830  wirnde  die  Division  von  Nr.  13  gegen  jene  von  Nr.  43 
verwechselt,  in  welcher  Zusammensetzung  das  Bataillon  bis  zur  Auflösung 
(1852)  verblieb. 

Friedens-Garnisonen.  1816  Padua,  1818  Verona,  1821  .Pressburg,  1830 
Fiume,  1835  Zara,  1839  Udine,  dann  Mantua,  1840  Verona,  1842  Vicenza, 
1843  Padua,  1846  Treviso,  1847  Verona,  1848  Bergamo,  1849  Zara,  1852  Agram, 
1853  Fiume,  1854  Bukarest,  1855  Krajova,  1856  Fiume,  1858  Wien,  1859  Joseph- 
stadt, 1860  Prag,  1861  Budweis,  1862  Prag,  1865  Budweis,  1867  Prag,  1869 
Josephstadt,  1870  Königgrätz,  1871  Brünn,  1878  Konjica,  1879  Maglaj,  1880 
Königgrätz,  1881  Krems,  1886  Przemvsl. 


Regiments  - Inh  ah  er. 


1817  Mayer  von  Heldensfeld,  Anton 
Freiherr,  FML. — FZM. 

1842  Herbert-Rathkeal  , Constantin 
Freiherr  von,  FML. 


1847  Sigismund,  Erzherzog,  GM. — 
FML. 

1892  Friedrich  August,  Herzog  zu 
Sachsen. 


r)  Das  früher  unter  dieser  Nummer  bestandene  Regiment  wurde  1809  als  ..De  Vaux” 
arrfgelöst.  (1682  errichtet,  Trauttmansdorff  u.  s.  w.,  siehe  II.  Band:  ,,  Aufgelöste  Regimenter.”) 

2)  Von  Nr.  77  abgetrennt. 


28* 


— 436  — 


Zweite  Inhaber. 

Von  1847—1862  Hartlieb  von  Wallthor,  Carl  Freiherr,  FML.— FZM. : 
von  1862 — 1873  Lang,  Adolph  Freiherr  von,  FML. 


Regiments-Conimandanten. 


1816  Veyder  von  Malberg,  Carl 
Freiherr,  Oberst 1). 

1816  O’Donell,  Moriz  Graf,  Oberst. 

1828  Jaentschke  von  Nussbaum- 
feld, Franz,  Oberst. 

1833  Donadeo,  Franz  Bitter  von, 
Oberst. 

1840  Gyulai  von  Maros-Nemeth 
und  Nädaska,  Sanmel  Graf, 
Oberst. 

1847  Heyntzel,  Joseph,  Oberst. 

1849  Schneider  von  Arno,  Ludwig 
Freiherr,  Oberst. 

1852  Latterer  von  Lintenburg, 
Franz  Bitter,  Oberst. 

1859  D epaix,  Gustav  Chevalier, Oberst. 

1863  Kipper,  Carl  Bitter  von,  Oberst. 


1866  Latterer  von  Lintenburg. 
Franz  Bitter,  Oberstlieutenant. 

1866  Woher,  August  Freiherr  von. 
Oberst. 

1867  Glückselig.  Franz,  Oberst. 

1869  Dossen  Edler  von  Bilaigrad. 
Leopold,  Oberst. 

1870  Latterer  von  Lintenburg. 
Franz  Bitter,  Oberst. 

1876  Frantzl  von  Franzensburg. 

August  Bitter,  Oberst. 

1879  Gerstenkorn,  -Julius.  Oberst. 
1882  Bernnart.  Paul.  Oberst. 

1884  Friess,  Budolph  Bitter  von, 
Oberst. 

1890  Hugelmann.  Joseph,  Oberst. 
1894  Dragoni  Edler  von  Baben- 
horst, Alplions,  Oberst. 


Ileserye-Commaudanteu. 


1869  Latterer  von  Lintenburg, 
Franz  Bitter,  Oberst. 

1870  Knisclr,  Carl,  Oberst. 

1873  Halbknapp.  Leopold,  Oberst- 
lieutenant— Oberst. 


1876  Wippersdorf,  Gustav,  Oberst- 
lieutenant— Oberst. 

1878  Kochen,  Victor  Edler  von. 

Oberstlieutenant — Oberst. 

1880  Ada m. Joseph, Oberstlieutenant — 
Oberst. 


Vor  dem  Feinde  gefallene  höhere  Officiere. 

1866  Begiments-Commandant  Oberst  Carl  Bitter  von  Kipper  in  der 
Schlacht  bei  Königgrätz  j. 


Feldzüge. 

Erzherzog  Sigismund.  1848  zu  Beginn  der  Bevolution  war  das 

1.  Bataillon  mit  dem  Begiments-Stabe  in  Bergamo  stationiert,  erhielt  den 
Befehl,  nach  Mailand  abzurücken  und  musste  sich  am  21.  März  den  Weg 
durch  die  in  Aufruhr  befindliche  Stadt  mit  den  Waffen  in  der  Hand  bahnen: 
41/,  Compagnien  desselben  nahmen  an  den  Strassenkämpfen  in  Mailand  ehren- 
vollen Antheil;  l'/s  Compagnien,  beim  Ausmarsche  aus  Bergamo  vom  Gros  ab- 
getrennt, erzwangen  sich  im  Vereine  mit  einem  Bataillon  des  4.  Grenz- 
Begiments,  nach  kurzem  Strassenkampfe  den  Durchmarsch  nach  Verona. 

Das  3.  Bataillon,  in  Verona  in  Garnison,  wurde  auf  Vorposten  am 
Mincio  verwendet  und  bestand  eine  Division  ein  Gefecht  bei  Borghetto. 

Später  focht  das  nunmehr  vereinigte  Begiment  (1.  und  3.  Bataillon,  das 

2.  in  Dalmatien  detachiert)  mit  Auszeichnung  bei  Sta.  Lucia  und  Montanara. 
dann  bei  Goito  und  Vicenza  und  kam  später,  sowie  die  Grenadiere  i Bataillon 
D’Anthon),  welche  an  der  Schlacht  bei  Sta.  Lucia  ebenfalls  ehrenvollen  Antheil 
genommen  hatten,  nicht  mehr  in  das  Feuer  (als  Besatzung  in  Verona  ver- 
blieben). 


*)  Oberst  Veyder  war  Commandant  des  Infanterie-Regiments  Strauch  Xr.  24  und 
nur  mit  der  Formierung  dieses  neuen  Regiments  betraut. 


437  - 


1849  focht  das  Regiment  mit  erneuerter  Auszeichnung  hei  Novara, 
später  stand  dasselbe  in  Venedig. 

Für  hervorragende  Leistungen  in  diesen  beiden  Feldzügen  wurden  de- 
coriert  mit: 

MTO.  Der  Zweite  Inhaber  FML.  von  Hartlieb  für  Auszeichnung  bei 
der  Einnahme  von  Wien. 

LO.  Major  Friedrich  Ferrari  da  G-rado:  Hauptmann  Adam  Kortz. 

EKO.  3.  Regiments- Commandant  Oberst  Joseph  Heyntzel1). 

MVK.  Oberstlieutenant  Johann  Knoll;  die  Hauptleute  Ambros  Bu- 
cellari  und  Adam  Kraguliaz;  Unterlieutenant  Gustav  Freiherr  von  Hacke. 

GCEM.l.  Regiments-Arzt  Dr.  Brigio  Armandola. 

1859  war  das  Regiment  bei  der  Armee  in  Italien  und  focht,  mit  drei  Feld- 
und  dem  Grenadier-Bataillon  im  2.  Corps  (Liechtenstein)  eingetheilt,  bei  Magenta. 
Das  4.  Bataillon  in  Ulm,  dann  Tyrol. 

Decoriert  wurden  mit: 

EKO.  3.  Regiments-Commandant  Oberst  Chevalier  Depaix;  Oberst- 
lieutenant Joseph  Ritter  von  Mehoffer;  Major  Ludwig  Lendvich  und 
Hauptmann  Anton  Graf  Auersperg  (gefallen,  nachträglich  zuerkannt). 

3IVK.  Major  Johann  Hummel;  Hauptmann  Ignaz  Pillepich;  Ober- 
lieutenant Joseph  Niemeczek  und  Unterlieutenant  Eduard  Samsa;  dann 
dem  bei  Magenta  gefallenen  Oberlieutenant  Robert  Kober  nachträglich  zu- 
erkannt. 

1866  im  1.  Corps  der  Nord-Armee  eingetheilt,  focht  das  Regiment  bei 
Müncliengrätz,  Jicin  und  Königgrätz,  in  welchen  Actionen  es  sehr  bedeutende 
Verluste  erlitt. 

Decoriert  wurden  mit: 

MVK.  Die  Majore  Carl  Müller  und  Hermann  Mallner;  die  Haupt- 
leute Dominik  Giunio  und  Anton  Wann  er;  dann  dem  gefallenen  Hauptmann 
Adolph  von  Karlowa  nachträglich  zuerkanut. 

GVK.m.d.Kr.  Regiments-Arzt  Dr.  Franz  Gröschl. 

1878  nahm  das  Regiment  im  Verbände  des  3.  Corps  (Szäpäry)  an  den 
letzten  Kämpfen  bei  Doboj  (4.  und  5.  September)  Antheil. 

MVK.  Oberstlieutenant  Nikolaus  Ruzicic  Edler  von  Sanadol;  Haupt- 
mann Eduard  Schäfler. 


Tapferkeits-Medaillen. 

Silberne 


1848 

Goldene 

2 

I.  Cl. 
11 

II.  Cl. 

4 

1849 

1 

1 

: 

1859 

— 

2 

30 

1866 

— 

1 

14 

1878 

1 

5 

10 

Adjustierung. 

1816  weisser  Rock,  hellrothe  Egalisierung2),  weisse  Knöpfe; 

1868  dunkelblauerWaffenrock,  scliarlachrothe  Egalisierung,  weisse  Knöpfe. 


J)  Erhielt  nachträglich  als  GM.  das  MVK. 

2)  Von  1810  an  mit  ,,scharlachroth”  bezeichnet. 


Ungarisches  Infanterie -Regiment. 

(1853)  Ergänzungs-Bezirks-Commando:  Szegedin. 

(1887)  Fejerväry  de  Komlös-Keresztes,  Geza  Freiherr,  FZ3I. 

Errichtung  und  nachgefolgte  Veränderungen.  1762  als  erstes  sieben- 
bürgisches Walachen- Grenz -Regiment  aufgestellt,  1764  reorganisiert.  Yon 
1769—1798  führte  das  Regiment  in  der  gesummten  Infanterie  nebst  obiger 
Benennung  die  Nummer  75.  1798  „siebenbürgisches  1.  Walachen-Militär-Grenz- 
Infanterie-Regiment  Nr.  16”*  2)  benannt;  1848  die  Benennung  .,1.  Romanen-Grenz- 
Regiment  Nr.  16”  angenommen. 

1851  anlässlich  der  Auflassung  des  Militär-Grenz-Institutes  in  Sieben- 
bürgen wurde  das  Regiment  mit  Allerhöchster  Entschliessung  vom  22.  Januar 
in  ein  Linien-Infanterie-Regiment  umgewandelt3)  und  erhielt  als  solches  die 
Nummer  46. 

1860  ein  Bataillon  zu  dem  neu  aufgestellten  Linien-Infanterie-Regimente 
Nr.  68,  1883  ein  Bataillon  an  das  Infanterie-Regiment  Nr.  100  abgegeben. 

Ergänzung.  Als  siebenbürgisches  National-Grenz-Regiment  mnfasste 
der  Bezirk  desselben  die  von  Walachen  bewohnten,  am  Nordfusse  der  Kar- 
pathen gelegenen  Districte  im  Hunyader  Comitate,  insbesondere  im  Hatszeger 
Thal,  dann  im  Fogaraser  Districte  ebenfalls  die  von  freien  Romanen  i Walachen  i. 
Boern  und  Puskasen  bewohnten  Grenz-Gebiete  vom  Rothenthurm-  bis  zum 
Bodzaer  Pass. 

Als  Linien-Infanterie-Regiment  ergänzte  es  sich  anfänglich  aus  dem 
bisherigen  Gebiete  und  fand  auch  die  Umwandlung,  beziehungsweise  Neu- 
Formierung  desselben  in  der  früheren  Stabs-Station  Orläth  statt;  1853  wurde 
das  Regiment  mit  der  Ergänzung  nach  Ungarn  überwiesen  und  erhielt  den 
noch  gegenwärtig  innehabenden  Werb-Bezirk  in  Szegeclin. 

Grenadier-Division.  Dieses  Regiment  stellte  die  Grenadier-Compagnien 
erst  nach  Auflösung  der  combinierten  Bataillone,  im  Sinne  des  Statutes  vom 
Jahre  1852  auf. 

Friedens-Garnisonen.  1762 — 1851  als  National-Grenz-Regiment  war 
Orläth  ständige  Stabs-Station. 


*)  Das  von  1769 — 1809  unter  dieser  Nummer  bestandene  Regiment  wurde  1745  als 
Tyroler  Land-  und  Feld-Regiment  errichtet,  1809  als  „Chasteler”  aufgelöst;  siehe  H.  Band: 
..Aufgelöste  Regimenter”  (1809 — 1851  stand  die  Nummer  offen  . 

2)  1769 — 1798  rangierten  die  Grenz-Regimenter  anschliessend  an  die  Infanterie- 
Regimenter  mit  den  Nummern  von  Nr.  60  bis  76. 

3)  Der  Bevölkerung  der  beiden  Romanen-Regiments-Bezirke  wurde  bei  diesem  Anlässe 
über  die  als  Grenz-Truppen,  sowohl  im  Innern  des  Landes,  als  vor  dem  Feinde  geleisteten 
treuen  Dienste  die  kaiserliche  Zufriedenheit  ausgesprochen.  (Siehe  im  Uebrigen  Anmerkung 
Seite  147  bei  Infanterie-Regiment  Nr.  5.) 


- 439  - 


Als  Linien-Infanterie-Regiment : 1851  Klausenburg,  dann  Teschen,  1852 
Brünn,  1854  Bochnia,  Krakau,  1 859  Wien,  1859/1860  Fiume,  1860  Essegg,  dann 
Villach,  1861  Klagenfurt,  1862  Conegliano,  1864  Udine,  1865  Palmanuova,  1867 
Pola,  1870  Triest,  1872  Laibach,  1S76  Triest,  1878  Travnik,  1879  Carlstadt, 
1881  Ogulin,  1882  Arad,  1883  Szegedin,  1890  Wien,  1895  Szegedin. 

Regiments-Knaben-Erziehungshaus.  Wurde  keines  mehr  aufgestellt1). 


Regiments-Inhaber. 

1762—1851  als  National  - Grenz  - Regiment  olme  Inhaber. 


Linien-Infanteri 

1851  Jellacic  de  Buzim,  Joseph  Frei- 
herr (später  Graf),  FZM. 

1859  Hessen  und  bei  Rhein,  Alexander 
Prinz,  FML. 2). 

1862  Sachsen -Meiningen,  Bernhard 
Herzog. 


-Regiment  Nr.  46. 

1833  Szäpäry,  Ladislaus  Graf,  FML.— 
FZM. 

1887  Fejerväry  de  Komlos-Keresztes, 

Geza  Freiherr,  FML. — FZM. 


Zweiter  Inhaber. 

Von  1S62  — 1878  Schiitter  von  Niedernberg,  Carl  Freiherr, 
FML.— FZM. 


Regiments-Commandanten. 

a)  National-Grenz-Infanterie-Regiment. 


1763  Luchs  von  Luchsenstein, 
Oberst. 

1770  Kiss,  Michael  von,  Oberstlieute- 
nant— Oberst. 

1773  Dambrowka,  Johann,  Oberst. 

1779  Sburlati,  Hannibal  de,  Oberst. 

1786  Kray  de  Kr ajova,  Paul,  Oberst. 

1790  Schmidt,  Ignaz,  Oberst. 

1795  Caballini  von  Ehrenburg, 
Johann,  Oberst. 

1801  Beddeus  von  Scharberg, 
Joseph,  Oberst. 

1805  Auftiefern  von  Eulenburg, 
Franz,  Oberst. 

b)  Linien-Infan 

1851  Eisler,  Franz,  Oberst. 

1852  Rodich,  Gabriel  Ritter  von, 
Oberst. 

1859  Bayrhammer,  Carl,  Oberst. 

1860  Mikessich,  Carl  Edler  von, 
Oberst. 

1861  Fleischhacker,  Emerich  von, 
Oberst. 

1866  Slavecki,  Carl,  Oberst. 

1866  Bauer,  Ferdinand,  Oberst. 

1869  Hanke  von  Hankenstein,  Carl, 
Oberst. 


1809  Leibing  er  Carl,  Oberst. 

1815  Riebel  von  Festertreu,  Theo- 
dor von,  Oberst. 

1819  Jarossy,  Matthias,  Oberst. 

1820  Fligely,  Michael  von,  Oberst. 
1828  Christophe  von  Ehrenburg, 

Simon,  Oberst. 

1832  Harting,  Carl,  Oberst. 

1833  Conta,  Adalbert,  Oberst. 

1840  Reindl,  Franz,  Oberstlieutenant. 

1841  Hipssich,  Wilhelm  von,  Oberst. 

1848  Räuber  von  Plankenstein, 
Carl  Freiherr,  Oberst. 

1849  Eisler,  Franz,  Oberst. 

erie-Regiment. 

1875  Villecz,  Friedrich  von,  Oberst. 
1878  AVorzikowsky  von  Kund- 
ratitz,  Carl  Ritter,  Oberst. 

1881  Tkyr,  Maximilian,  Oberst. 

1884  Halecki  von  Nordenhorst, 
Oskar  Ritter,  Oberst. 

1889  Müller  Edler  von  Seehof, 
Adolph,  Oberst. 

1892  Trapp el,  Johann  Edler  von, 
Oberst. 

1897  Weber  Edler  von  Murbrück, 
Carl,  Oberst. 


J)  Deren  Auflösung  schon  beschlossen. 

2)  Erhielt  1862  das  jetzige  6.  Dragoner-Regiment. 


— 440  - 


Reserve-Commandanten. 


1869  Pitz,  Ferdinand  Edler  von, 
Oberstlieutenant. 

1871  Kühe,  Franz,  Oberstlieutenant — 
Oberst. 

1875  Bundschuh,  Ludwig  von,  Oberst- 
lieutenant. 


1876  Worzikowsky  von  Kund- 
ratitz,  Carl  Ritter,  Oberstlieute- 
nant— Oberst. 

1878  Salmen,  Daniel,  Oberstlieute- 
nant. 

1880  De  Fin.  Ferdinand  Freiherr, 
Oberstlieutenaut. 


Vor  dem  Feinde  gefallene  höhere  Offleiere. 

1866  Regiments-Commandant  Oberst  Carl  Slawecki  in  der  Schlacht 
bei  Ivöniggrätz  -j-. 

Feldzüge. 

N ati  onal- Grenz -Infanterie-Regiment. 

1778/1779  stand  ein  Bataillon  bei  der  Armee  in  Böhmen,  Ueberfall  bei 
Mladetzka  und  Ottendorf  (nur  Detachements),  Hauptmann  Halmagy  sich  aus- 
gezeichnet. 

1784/1785  wirkten  Detachements  des  Regiments  bei  Bewältigung  des 
Bauern-Aufstandes  unter  Horja  mit  Erfolg  mit. 

17*8  war  das  Regiment  zur  Vertheicligung  der  Grenz-Pässe  Sieben- 
bürgens bestimmt  und  zeichneten  sich  Abtheilungen  desselben,  welche  meist 
nur  compagnieweise  in  Action  traten,  bei  vielfachen  Affairen  aus.  Die  be- 
deutendsten dieser  Zusammenstösse  waren:  bei  Kloster  Ordje,  am  Predeal. 
dann  bei  Porceny,  wo  Oberst  Kray  mit  einem  Bataillon  sich  gegen  überlegene 
Angriffe  standhaft  behauptete;  in  gleich  tapferer  Weise  vertheidigten  sich 
Hauptmann  Caballini  am  Altschanz-,  Major  Kettner  am  Vulkan-Passe 
(15.  August),  endlich  Hauptmann  Kalliany  bei  Hätszeg. 

1789  das  nunmehr  vereinigte  Regiment  zur  Vertheicligung  des  Vulkan- 
Passes  bei  Hätszeg  concentriert  und  nahm  an  dem  siegreichen  Treffen  bei 
Porceny  (Vajdeni)  ehrenvollen  Antheil. 

1790  stand  es  in  der  Walachei,  bei  der  Belagerung  von  Giurgevo  und 
dem  dortigen  Treffen. 

Regiments-Commandant  Oberst  Kray  erhielt  für  wiederholt  bewiesene 
Tapferkeit  und  Umsicht  den  3ITO.  Ausser  den  bereits  speciell  genannten, 
wurden  noch  17  Officiere  in  verschiedenen  Relationen  belobt. 

1793 — 1797  nahmen  Abtheilungen  des  Regiments  in  den  combinierten 
Walachen-Bataillonen  an  den  Kriegen  gegen  Frankreich  theil  und  wurden  das 
1.  derselben  in  Deutschland,  das  2.  und  3.  in  Italien  verwendet1). 

1799 — 1800  während  alle  übrigen  combinierten  Grenz-Bataillone  nach 
dem  Friedens-Schlüsse  decombiniert  wurden,  d.  h.  che  Compagnien  derselben 
in  unvermischte  Bataillone  zusammengezogen  und  theilweise  in  che  Heimath 
entlassen  wurden,  verblieben  die  siebenbürgischen  Bataillone  in  ihrem  Ver- 
hältnisse und  stationierten  theils  in  Tyrol  (Inner  - Oesterreich),  theils  in 
Deutschland2). 

Erst  während  der  Waffenruhe  im  Jahre  1S00  wurden  auch  diese  Bataillone 
decombiniert  und  derart  in  eine  Halb-Brigade  formiert,  dass  che  Mannschaft 
dieses  Regiments  das  1.,  jene  des  2.  Walachen-Regiments  das  2.  Feld-Bataillon 
bildeten. 

Das  Bataillon  des  Regiments  erhielt  nun  seine  Eintheilung  in  die  Division 
Simbschen,  kam  weder  bei  Hohenlinden,  noch  bei  Burgebrack  in  das  Feuer 
und  bestand  nur  Ende  December  einige  Vorposten-Gefechte,  so  bei  Eschenau 
und  Neunkirchen. 


0 und  2)  TJeber  deren  Tbätigkeit,  siebe  V.  Band:  ..Landes-Vertheidigungs- Anstalten 
die  Institution  der  Militär-Grenze.” 


- 441  — 


1805  war  das  Regiment  mit  drei  Bataillonen  im  Corps  Merveldt,  kam, 
in  der  Arrieregarde  eingetheilt,  bei  Steinakirclien  und  Kremsmünster  in  das  Feuer 
und  erlitt  später  in  dem  Gefechte  bei  Neuhaus  grosse  Verluste. 

1809  ein  aus  dem  ganzen  Regimente  combiniertes  Bataillon  im  7.  Corps 
(Erzherzog  Ferdinand)  in  Polen,  bei  Raszvn  und  Szmulewizna  gefochten, 
dann  getheilt,  je  drei  Compagnien  an  der  V ertheidigung  von  Sandomierz, 
beziehungsweise  Zamosc  theilgenommen.  In  Folge  Capitulation  von  Zamosc 
geriethen  letztere  unter  Major  Pettenegg  in  Gefangenschaft;  die  anderen  drei 
Compagnien  später  das  Gefecht  von  Gorzyze  mitgemacht. 

1813  ein  Bataillon  unter  Major  Pettenegg  bei  Dresden  und  an  der 
Flöha  gefochten,  bei  Penig,  ohne  einen  Schuss  zu  thun,  den  Galgenberg 
erstürmt,  endlich  bei  Leipzig  gekämpft  (erneuert  belobt).  Nach  dieser  Schlacht 
kam  das  Bataillon  zu  der  Belagerung  von  Dresden. 

1814  stand  dasselbe  in  der  Süd-Armee  vor  Besancon. 

1815  ein  Bataillon  aus  Ober-Italien  über  den  Simplon  nach  Frankreich 
gerückt,  einige  kleinere  Gefechte  bestanden. 

1S48  wirkten  Abtheilungen  des  Regiments  theils  in  dem  Haupt-Corps, 
theils  im  Detachement  des  Rittmeisters  von  der  Heydte  bei  Entwaffnung  der 
Csik  und  in  einigen  kleineren  Affairen  mit  (so  bei  Marienburg,  Hidveg,  Tartlau. 
Köpisch),  zwei  Compagnien  an  der  Verproviantierung  von  Arad  theilgenommen. 

1849  ein  Bataillon  im  Haupt-Corps,  Treffen  bei  Gross-Scheuern  (Hermann- 
stadt), Salzbiwg,  Schlacht  bei  Piski,  dann  Treffen  bei  Mediasch ; an  diesem 
auch  die  im  Streif-Corps  Heydte  stehenden  vier  Compagnien,  welche  früher 
noch  bei  Petersberg  (Teufeldorf)  gefochten;  zwei  Compagnien  Verth  ei  cligung 
von  Carlsburg. 

Im  Sommer-Feldzuge  einBataillonTreffenbeiSzemerja,  Gefecht  beiBükszad. 

Decoriert  wurden  mit: 

EKO.3.  Regiments-Commandant  Oberst  Franz  Eisler1);  Major  Rudolph 
Reichetzer  (in  Zutheilung  bei  dem  siebenbürgischen  General-Commando). 

MVK.  Major  Andreas  Csikös;  die  Hauptleute  Carl  Gr  atze,  Joseph 
Winkler,  David  Urs  de  Margina,  Matthias  Knesevich;  die  Oberlieutenants 
Albert  Munzäth2),  Joseph  Morar,  Stephan  Csikös,  Robert  von  Benedicti. 


Linien-Infanterie-Regiment. 

Jellacic,  dann  Prinz  Hessen.  1859  focht  das  Regiment,  im  2.  Corps 
eingetheilt,  mit  drei  Feld-  und  dem  Grenadier-Bataillon  bei  Palestro  und 
Magenta. 

Das  4.  Bataillon  im  6.  Corps  in  Süd-Tyrol,  Gefecht  am  Monte  Suello. 

Decoriert  wurden  mit : 

MTO.-C.  Regiments-Inhaber  Prinz  Alexander  von  Hessen  (bei  Solferino). 

EKO.3.  Regiments-Commandant  Oberst  Freiherr  von  Sebottendorf 
(mittlerweile  zum  GM.  befördert) ; Oberstlieutenant  Anton  Freiherr  von  K 1 e u d g e n ; 
die  Hauptleute  Joseph  Titteldorf  und  Stephan  Csikös. 

MVK.  Regiments-Commandant  Oberst  Bavrhammer;  die  Hauptleute 
Maximilian  von  Lendvay,  Friedrich  Freiherr  von  Rottsmann,  Gustav  Iklody 
und  Wilhelm  Ruff;  die  Oberlieutenants  Benedict  Ronsperger,  Carl  Kreil; 
die  Unterlieutenants  Joseph  von  Posgay  und  Abraham  Kazan. 

Sachsen-Meiningen.  1866  im  3.  Corps  der  Nord- Armee  eingetheilt, 
focht  das  Regiment  bei  Königgrätz  mit  sehr  bedeutenden  Verlusten  (49  Officiere, 
über  2000  Mann). 

Das  4.  Bataillon  Besatzung  in  Venedig. 


J)  Für  Auszeichnung  bei  Lippa  als  Oberstlieutenant  im  13.  G-renz-Regimente. 

2)  Für  Verdienste  bei  Organisierung  des  Landsturmes. 


— 442  — 


Decoriert  wurden  mit : 

LO.  R e i> im e n t s - G o mma n d an t Oberst  Ferdinand  Bauer  für  Auszeichnung 
als  Qua-Brigaclier  (Oberst  von  Ernst-Infanterie  Nr.  48)  bei  Custozza. 

MVK.  Major  Johann  Noäk  de  Hunyad;  Hauptmann  Stephan  "Welt z an: 
Oberlieutenant  Joseph  Staffa. 

1878  focht  das  Regiment  im  Verbände  der  7.  Infanterie-Trappen-Division 
bei  Han  Belalowac,  der  Einnahme  von  Sarajevo,  später  bei  jener  von  Limo. 

Decoriert  wurden  mit: 

EKO.  2.  Oberst-Brigadier  Friedrich  von  Villecz. 

EKO.3.  Die  Oberstlieutenants  Otto  Ritter  Ellison  von  Nidleff  und 
Daniel  Salinen. 

MVK.  Major  Matthias  Pandur;  die  Hauptleute  Adam  von  Medvecky, 
Arthur  Andreanszky,  Franz  von  Böhn,  Stephan  Mlinaric;  die  Ober- 
lieutenants Joseph  Beer,  Franz  Sestak,  Adolph  Freiherr  von  Schönfeld 
und  Friedrich  Drachsel;  die  Lieutenants  Victor  Schmitzhausen,  Edmund 
Höller,  Carl  Chmeliczek  und  Emerich  von  Hadfy. 

Tapferkeits-Medaillen. 

Silberne 


Goldene 

Silberne 

Goldene  I.  CI. 

n.  ci. 

1789—1799 

1793-1801 

4 

10 

5 

1848  1 
1849/ 

9 

8 

1805 

— 

— 

1859 

14 

32 

1809 

— 

— 

1866 

— — 

9 

1813-1815 

1 

2 

1878 

4 

41 

Adjustierung. 

1763  national;  lichtgrauer  Rock,  hellrothe  Aufschläge; 

1767  weisser  Rock ’),  papageigrüne  Egalisierung,  Armlitzen,  gelbe  Knöpfe : 
1798  dunkelbrauner  Rock,  papageigrüne  Egalisierung,  Armlitzen,  gelbe 
Knöpfe ; 

1851  weisser  Waffenrock,  papageigrüne  Egalisierung,  Armlitzen,  gelbe 
Knöpfe ; 

1868  dunkelblauer  Waffenrock,  papageigrüne  Egalisierung,  Armlitzen, 
gelbe  Knöpfe. 


')  Von  1769 — 1770  waren  für  die  G-renz-Trnppe  vorübergebend  schwarze  Röcke  vor- 
geschrieben. 


47. 

Steyerisclies  Infanterie-Regiment. 

(1817)  Ergänzungs  - Bezirks  - Commando  : Marburg. 

(1883)  Beck,  Friedrich  Freiherr  von,  FZM. 

Errichtung  und  nachgefolgte  Veränderungen.  1682  laut  Patent  vom 
24.  J anuar  durch,  den  Obristen  Freiherrn  von IV a 1 1 i s in  Böhmen  (Sammelplatz  Kolin) 
aufgestellt ; erhielt  1688  300  Mann  von  Jung-Starhemb erg  (Nr.  8)  und  300  Mann 
(Recruten)  von  Salm  (alt  Nr.  45)  aus  Böhmen.  1690  wurde  dieses  Regiment  in 
Belgrad  nahezu  aufgeriehen  und  zur  Wieder- Aufrichtung  fünf  Compagnien  von 
Alt-Starhemberg  (Nr.  54),  1000  Land-Recruten  aus  Schlesien  und  die  Reste 
des  Regiments  Aspremont1)  in  dasselbe  eingetheilt,  endlich  1691  noch  400  Mann 
von  der  Wiener  Stadt-Guardia. 

1700  150  Mann  des  aufgelösten  Regiments  Württemberg-Mömp eigar d 
incorporiert. 

1710  je  zwei  Compagnien  zur  Errichtung  der  für  den  Dienst  in  Spanien 
bestimmten  Regimenter  Browne  (1712)  und  Eckh  (1748  aufgelöst),  ebenso  1711 
eine  Compagnie  an  das  zu  gleichem  Dienste  aufgestellte  Regiment  Tokio 
(1720  aufgelöst)  abgegeben,  endlich  1715  zwei  Compagnien  zu  dem  neu  auf- 
gestellten Regimente  Jung -Württemberg  (Nr.  10). 

1721  Tlieile  des  aufgelösten  Regiments  Livingstein  incorporiert ; die 
1727  aufgestellten  Auctions-Compagnien  (4.  Bataillon)  1731  an  die  Regimenter 
Hessen-Cassel  (Nr.  27)  und  Deutschmeister  (Nr.  4)  abgegeben. 

1748  eine  Compagnie  des  aufgelösten  Regiments  O’Gilvy  anher  eingetheilt. 

Seit  1769  führt  das  Regiment  die  Nummer  47. 

1860  ein  Bataillon  an  das  neu  aufgestellte  Linien-Infanterie-Regiment 
Nr.  78,  1883  ein  Bataillon  an  das  Infanterie-Regiment  Nr.  87  abgegeben. 

Ergänzung.  Dieses  Regiment  erhielt  1766  einen  Werbe-Rayon  im  chur- 
rheinischen Kreis  (bis  1806)  und  einen  Antheil  auf  dem  Gebiete  des  damaligen 
Inhabers,  des  Markgrafen  von  Bayreuth.  1771  (1781)  wurde  demselben  der 
ständige  Werb-Bezirk  in  Böhmen  (wo  es  seinerzeit  aufgestellt  wurde),  Rakonitzer 
Kreis  und  Gebiet  der  Stadt  Prag,  mit  der  Stabs-Station  Rakonitz,  später  Prag, 
zugewiesen;  1782 — 1807  dazu  ein  Aushilfs-Bezirk  in  Galizien,  Bochnia.  1807 — 1817 
ergänzte  sich  das  Regiment  ausschliesslich  aus  Böhmen  und  war  Prag  Haupt- 
W erb-Bezirks-Station. 

1817  wurde  dasselbe  mit  der  Ergänzung  nach  Steyermark  überwiesen  und 
übernahm  den  bisher  von  Nr.  16  innegehabten  Werb-Bezirk  im  Marburger  und 
Cillier  Kreis 2)  mit  der  Werb  - Bezirks  - Station  Marburg,  welche  es  seither 


J)  Dieses  Regiment  wurde  bei  Belgrad  ruiniert,  jedoch  nicht  wieder  aufgerichtet; 
ausserdem  wurde  auch  eine  Compagnie  Irländer  aggregiert. 

2)  Letzterer  1883  an  das  neu  aufgestellte  Regiment  Nr.  87  abgegeben. 


unverändert  beibehalten  hat.  Von  1857 — 1860  hatte  es  einen  Aushilfs-Bezirk  in 
Croatien,  mit  einem  selbstständigen  Ergänzungs-Aushilfs-Bezirks-Revisoriat  zu 
Warasdin. 

Grenadier-Division.  Von  1769 — 1797  bildete  dieselbe  mit  jener  von 
Nr.  17  und  36  das  3.  böhmische  Bataillon ; in  dem  Feldzuge  1799 — 1801  bildeten 
die  Divisionen  von  Nr.  11  und  15 1),  in  jenem  von  1809  die  Divisionen  von 
Nr.  10  und  11  mit  der  des  Regiments  ein  Bataillon.  Yon  1810 — 1818  stand  dieselbe 
mit  jenen  von  Nr.  15  und  28  in  einem  (böhmischen)  Bataillon ; nach  Dissolvierung 
desselben  trat  die  Division  des  Regiments  in  den  Verband  mit  jener  von  Nr.  27 
(Bataillon  in  Inner-Oesterreich  ä vier  Compagnien),  in  welchem  sie  bis  zur 
Auflösung  (1852)  verblieb. 

Friedens-Garnisonen.  1698  Arad,  1700  Hermannstadt,  1714  Linz.  1715 
Wien,  1719  Neutra,  1727  im  Mailändischen,  1732  Leopoldstadt,  1736  Siebenbürgen, 
1740  Schlesien,  1745  Pardubitz,  1748  Linz,  1750  Villach,  1763  Marburg,  1766 
Ellbogen,  1768  Kornhaus,  1770  Luditz,  1779  Schlau,  1781  Prag,  1798  Lambach, 
1801  Prag,  1805  Schlau,  1807  Kolin,  1809  Prag.  1814  Prag,  1817  Marburg.  1822 
Neapel,  1823  Marburg,  1831  Piacenza,  1832  Modena,  1834  Bologna,  1839  Padua, 
1841  Mantua,  1843  Vicenza,  1844  Venedig,  1849  Livorno— Florenz,  1852  Forli, 
1855  Bologna,  1857  Mailand,  1859  Udine — Conegliano,  1861  Thiene,  1862  Marburg, 
1863  Graz,  1866  Triest,  1868  Zara,  1870  Castelnuovo,  1871  Klagenfurt,  1876 
Trient,  1881  Wien,  1882  Marburg,  1888  Graz,  1895  Görz. 

Regiments-Knaben-Erziehungshaus.  17S2  in  Prag  activiert,  1818  nach 
Marburg  verlegt,  1852  aufgelöst. 


Regiments-Inhaber. 


1682  Wallis,  Olivier  Freiherr  von, 
Obrist- — FML. 

1689  Jörger  de  Tollet,  Franz  Helfried 
Graf,  Obrist — GFWM. 

1691  Oettingen-Baldern,  Notger  Wil- 
helm Graf,  GFWM.— FML. 2). 

1693  Sapieha,  Michael  Graf,  GFWM 3). 

1694  Solari,  Laurenz  Victor  Graf, 
Obrist — GFWM. 

1704  Harrach  zu  Rohrau,  Joseph  Phi- 
lipp Graf,  Obrist — FM. 

1764  Brandenburg-Bayreuth.Friedrich 

Christian  Markgraf,  FZM.4). 

1769  Eirichshausen,  Ludwig  Carl  Frei- 
herr von,  FML. — FZM. 


1779  Kinsky,  Franz  Graf,  GM. — FZM. 
1805  Vogelsang,  Ludwig  Freiherr  von. 
FML.— FZM. 

1823  Klopstein  von  Ennsbruck,  Joseph 

Freiherr,  GM. 

1824 — 182/  unbesetzt. 

1827  Kinsky,  Anton  Graf,  GM. — FZM. 
1864  Hartung,  Ernst  Ritter  von.  FML. — 
FZM. 

1879  Litzelhofen,  Eduard  Freiherr  von. 
FML.— FZM. 

1883  Beck,  Friedrich  Freiherr  von. 
FML.— FZM. 


Regiments-Commandanten. 


1682  der  Inhaber  Obrist  Freiherr  von 
W allis. 

1683  Schallenberg,  Carl  Christoph 
Graf,  Obristlieutenant. 

1685  Pfeffershofen.  Johann  Freiherr 
von,  Obristlieutenant. 

1689  der  Inhaber  Obrist  Graf  Jörger. 

1690  Pfeffershofen, Obristlieutenant. 


1691  Baumann.  Obristlieutenant. 

1693  Winkelhoffen,  Ernst,  Obrist- 
lieutenant. 

1694  der  Inhaber  Obrist  Graf  Solari. 

1695  Winkelhoffen, Obristlieutenant. 
1701  Harrach,  Joseph  Graf.  Obrist- 
lieutenant. 

1704  derselbe  als  Obrist-Inhaber. 


1)  Ursprünglich  bestimmt,  mit  den  Divisionen  Nr.  15  und  35  vereint  zu  werden. 

2)  Mit  Patent  vom  3.  März  1691  war  der  bisherige  Regiments-Commandant  Obrist- 
lieutenant  Pfeffe  rsli  ofen  zum  Inhaber  ernannt  worden : über  Bitte  des  GFWM.  Oettingen 
wurde  jedoch  diesem  das  Regiment  verliehen  und  Obrist  Pfeffershofen  übernahm  die 
Completierung  des  von  Oettingen  aufgestellten  Regiments  (jetzt  Nr.  7). 

3)  Erhielt  ein  Cürassier-Regiment. 

Resignierte  1769. 


1706  Browne  de  Camus,  Georg  Frei- 
herr, Obristlieutenant — Obrist. 

1709  Geyer,  Ferdinand  Freiherr  von, 
Obristlieutenant — Obrist l). 

1718  D’Albon,  Johann  Max  Freiherr, 
Obrist. 

1730  Harrach,  Wenzel  Graf,  Obrist. 

1734  Oehlberg,  Ignaz,  Obrist. 

1737  Formentini,  Franz  Graf,  Obrist. 

1741  Hagenbach,  Joseph  Freiherr 
von,  Obrist. 

1742  Beichlin,  Franz  Freiherr  von, 
Obrist. 

1753  Engelhausen,  Carl  Graf.  Obrist. 

1757  Baumbach,  Ferdinand  Freiherr 
von,  Obrist. 

1760  Seriman,  Paul  Graf,  Oberst. 

1769  Thun,  Wenzel  Graf,  Oberst. 

1778  Schallheim,  Joseph  Bitter  von, 
Oberst. 

1784  Auersper g,WilhelmGraf, Oberst. 

1790  Wendland,  Christoph,  Oberst. 

1794  Auffenberg,  Franz  von,  Oberst. 

1797  Solaroli,  Joseph  Graf,  Oberst. 

1799  Vermatti  von  Wermersfeld, 
Anton,  Oberst. 

1800  Am  Ende,  Carl  Friedrich  von, 
Oberst. 

1805  Weiss  von  Finkenau,  Joseph, 
Oberst. 

1807  Bentheim- Steinfurt,  Ferdi- 
nand Graf,  Oberst. 

1813  Neugebauer,  Franz  Freiherr 
von,  Oberst. 


1823  Bittner  von  Bitten thal,  Franz 
Freiherr,  Oberst. 

1831  Gerhardi,  Ignaz  Edler  von, 
Oberst. 

1835  Engelhardt,  Alexander  Freiherr 
von,  Oberst. 

1839  Wanko,  Thaddäus,  Oberst. 

1843  Eberan  von  Ebershorst,  Ale- 
xander, Oberst. 

1846  Bianchi,  Friedrich  Freiherr  von, 
Oberst. 

1849  Folliot  de  Crenneville,  Franz 
Graf,  Oberst. 

1850  Castiglion  e,  Joseph  Graf, Oberst. 

1851  Docteur,  Prosper,  Oberst. 

1859  Prochazka,  Ottokar  Freiherr 

von,  Oberst. 

1866  Weyracher  von  W eiden- 
Strauch,  Johann,  Oberst, 

1866  Schönfeld,  Anton  von,  Oberst. 

1868  Giorgi,  Lucas  nobile  de,  Oberst. 

1875  Hartmann  von  Hartenthal, 
Georg,  Oberst. 

1876  Dobner  von  D oben  au,  Leopold, 
Oberst. 

1877  Me  tz,  Alexander  Edler  von.  Oberst. 

1878  Kinnart,  Ludwig  von,  Oberst. 

1883  Schwarzbeck,  Otto,  Oberst. 

1S85  Morawetz,  Otto,  Oberst. 

1890  F ü r i c h von  Fürichshain, 
Joseph,  Oberst. 

1894  Beinisch  Edler  von  Sonder- 
burg, Carl,  Oberst. 


Reserve-Commandanten. 


1868  Giorgi,  Lucas  nobile  de,  Oberst. 

1869  Perger,  Ferdinand  Bitter  von, 
Oberst. 

1873  Hempfling,  Budolph,  Oberst. 
1875  Wolkensperg,  Franz  Freiherr 
von.  Oberstlieutenant — Oberst. 
1878  Kinnart,  Ludwig  von,  Oberst. 


1878  Dittl.ßaimundBitter von, Oberst- 
lieutenant. 

1879  Freyschlag  Edler  von  Freyen- 
s t ein,  Adolph. Oberstlieutenant— 
Oberst. 

1881  Schwarzbeck,  Otto  Edler  von, 
Oberstlieutenant — Oberst. 


Yor  clem  Feinde  gefallene  höhere  Offleiere. 

1689  Begiments-Inhaber  FML.  Freiherr  von  Wallis  bei  der  Erstürmung 
von  Mavnz  y. 

169 L Obristwachtmeister  Graner  in  der  Schlacht  bei  Szlankamen  f. 

1704  Begiments-Inhaber  GFWM.  Solari  in  dem  Gefechte  bei  Castelnuovo 
di  Bormida  j. 

1734  Begiments-Commandant  Obrist  Graf  Harrach  und  Obristheutenant 
von  Peylwitz,  Beide  in  der  Schlacht  bei  Parma  j-. 

1794  Begiments-Commandant  Oberst  Wendland  an  seinen  bei  Charleroi 
und  Fleurus  erhaltenen  schweren  Verwundungen  am  26.  Juni  gestorben. 

Oberstlieutenant  Franz  Girot  in  der  Schlacht  bei  Fleurus  f. 


9 1714  wurde  das  Regiment  interimistisch  von  Obristlieutenant  P eylwit  z commandiert. 


— 446  — 


1S00  Regiments-Commandant  Oberst  Vermatti  und  Oberstlieutenant 
Carl  von  Kövesdy,  Beide  an  den  bei  Marengo  erhaltenen  Verwundungen  in 
feindlicher  Gefangenschaft  zu  Alessandria  gestorben. 

1809  Oberstlieutenant  Ludwig  Groetz  an  der  bei  Wagram  (6.  Juli)  er- 
haltenen Verwundung  am  8.  Juli  gestorben, 

1848  Oberstlieutenant  Ludwig  Freiherr  Karg  von  Bebenburg  in  dem 
Gefechte  an  der  Piave  j\ 

Feldzüge. 

Wallis.  1683  standen  sieben  Compagnien  in  der  Haupt- Armee,  Entsatz- 
Schlacht  bei  Wien,  Treffen  bei  Parkany.  drei  Compagnien  in  Ober-Ungarn. 

1684  ein  Bataillon  im  Corps  Schulz.  Gefecht  bei  Eperies,  das  andere 
Treffen  bei  Waitzen,  dann  Belagerung  von  Ofen. 

1685/86  stand  das  ganze  Regiment  in  Ober-Ungarn  und  nahm  nur  an  der 
Einnahme  von  Szent-Jobb  theil. 

1687  war  es  in  der  Schlacht  am  Berge  Harsany. 

1688  ein  Bataillon  hei  der  Belagerung  und  Erstürmung  von  Belgrad. 

Jörger.  1689  ein  Bataillon  Besatzung  daselbst,  das  andere  in  der 

Haupt-Armee,  Zug  nach  Bosnien. 

1690  wurde  fast  das  ganze  Regiment,  in  Belgrad  stehend,  bei  der  am  8.  Oc- 
tober  erfolgten  Explosion  des  Pulver-Magazines  verschüttet  und  aufgerieben. 

Oettingen.  1691  focht  das  neu  anfgerichtete  Regiment  in  der  Schlacht 
bei  Szlankamen  mit  bedeutenden  Verlusten  und  erhielt  der  Regiments- 
Commandant  Obristlieutenant  Baumann  für  Auszeichnung  in  derselben  ein 
kaiserliches  ,. Dankschreiben”. 

1692  war  es  bei  der  Blockade  von  Grosswardein,  woselbst  es  dann  in 
Garnison  verblieb. 

Sapieha.  1693  Abtheilungen  desselben  an  den  Gefechten  bei  Jenö 
und  Gvula  theilgenommen. 

Solari.  1694 '1695  Besatzung  in  Grosswardein. 

1696  ein  Bataillon  in  der  Schlacht  bei  Olasch  viel  verloren,  das 
Regiment 

1697  bei  Zenta  gefochten, Regiments-Inhaber (-Commandant)  Obrist  Solari 
für  Auszeichnung  in  derselben  zum  GFWM.  befördert, 

1698  beim  Festungsbau  von  Arad  verwendet,  später  in  Siebenbürgen. 

1702  auf  den  Kriegs-Schauplatz  nach  Italien  gerückt,  kam  das  Regiment 
zur  Belagerung  von  Mantua  und  nahmen  an  der  Schlacht  bei  Luzzara  nur  vier 
Compagnien  theil;  Obristwachtmeister  Graf  Locatelli  im  \ ereine  mit  dem 
Generaladjutanten  Da  via  einen  feindlichen  Train  überfallen  und  weggenommen. 
ein  Bataillon  unter  dem  Inhaber  in  der  Vertheicligung  von  Guastalla,  in  Folge 
Capitulation  nach  Tyrol  gerückt. 

1703  stand  das  Regiment  bei  Ostiglia,  ein  Bataillon  an  dem  U eberfalle 
auf  Finale  di  Modena  theilgenommen,  das  in  Tyrol  stehende  an  der  ^ er- 
theidigung  von  Trient,  eine  Compagnie  an  jener  von  Brescello. 

Ilarrach.  1704  nach  Piemont  gerückt,  zeichnete  sich  das  Regiment  in 
dem  Gefechte  bei  Castelnuovo  di  Bormida  aus,  Obristlieutenant  Graf  Harrach. 
Obristwachtmeister  Locatelli  belobt;  sodann  als  Besatzung  in  Vercelh 
stehend,  gerieth  es  in  Folge  Capitulation  in  Kriegsgefangenschatt. 

1705  ein  reorganisiertes  Bataillon  unter  Obristwachtmeister  V orth 
im  Corps  Leiningen  in  dem  Gefechte  bei  Casine  Moscoline  sich  ausgezeichnet, 
zwei  Bataillone  in  der  Schlacht  bei  Cassano. 

1706  focht  das  in  zwei  Bataillone  und  zwei  Grenadier-Compagnien  for- 
mierte Regiment  in  dem  Treffen  bei  Calcinato  (den  Rückzug  standhaft  ge- 
deckt), dann  in  dem  Gefechte  bei  Madonna  della  Corona,  terner  in  der  bchlacht 
bei  Turin,  die  Grenadiere  bei  der  Erstürmung  von  Pianezza;  Regiments- 
Commandant  Obrist  Graf  Harrach  sich  erneuert  ausgezeichnet.  Nach  dieser 
Schlacht  kam  das  Regiment  zu  der  Belagerung  von  Tortona  und  machte 

1707  die  Expedition  gegen  Toulon  mit,  bei  Ste.  Catherine  einen  Ausfall 
mit  Bravour  zurückgewiesen. 

1708  in  Savoyen,  Gefecht  am  Col  de  la  Roue. 

1709 — 1711  daselbst,  ohne  an  einer  grösseren  Action  theilzunelnnen. 


— 447  — 


1712  ein  Bataillon  bei  der  Expedition  gegen  die  toscaniscben  Präsidien. 
Belagerung  von  Porto  Ercole. 

1713  an  den  Rhein  gerückt,  machte  ein  Bataillon  die  Yertheidigung  von 
Freiburg  mit.  Obristlieutenant  Julius  von  Peylwitz  sich  ausgezeichnet. 

1716  focht  das  Regiment  (drei  Bataillone,  zwei  Grenadier-Compagnien) 
mit  Auszeichnung  in  der  Schlacht  bei  Peterwardein;  bei  der  Erstürmung  der 
Palanka  von  Temesvar  Regiments-Commandant  Obrist  Geyer  sich  hervor- 
gethan. 

1717  war  es  bei  der  Belagerung  von  Belgrad  und  in  der  dortigen 
Schlacht,  Regiments-Commandant  Obrist  Geyer  durch  Gehalts-Erhöhung 
belohnt. 

1732  zwei  Bataillone  und  eine  Grenadier-Compagnie  unter  den  als  Ver- 
stärkung nach  Corsiea  gesendeten  Truppen,  in  das  Coi-ps  Schmettau  ein- 
getheilt,  Gefechte  am  Tenda  und  bei  Lento,  Unterwerfung  der  Districte 
am  Golo. 

1734  mit  vier  Bataillonen  und  den  Grenadieren  in  Italien,  focht  das 
Regiment  bei  Colorno  (Grenadiere),  Parma,  Quistello  und  Guastalla. 

Ein  Detachement  unter  Hauptmaun  Treschott  in  der  Yertheidigung 
von  Mirandola. 

1735  in  Ober-Italien  und  Tyrol.  ohne  Gefecht. 

1737  mit  drei  Bataillonen  und  den  Grenadieren  auf  dem  Kriegs-Schau- 
platz in  Ungarn  (Siebenbürgen),  waren  letztere  bei  der  Einnahme  von  Uzica, 
ein  Bataillon  in  dem  Gefechte  bei  Islaty  (Isias)  den  Rückzug  standhaft  gedeckt, 
wobei  Obristwachtmeister  Baron  Hagenbach  sich  ausgezeichnet. 

1738  das  Regiment  bei  Mehadia  gefochten. 

1739  ein  Bataillon  unter  Obristlieutenant  Hagenbach  die  Schanzen 
von  Porceni  durch  zehn  Tage  mit  Standhaftigkeit  vertheidigt. 

1741  gerieth  ein  Bataillon  durch  den  Fall  von  Glogau  in  Kriegsgefangen- 
schaft, eine  Grenadier-Compagnie  Vertheidigung  von  Ottmachau,  das  Regi- 
ment (zwei  Bataillone,  zwei  Grenadier-Compagnien)  in  der  Schlacht  bei  Moll- 
witz mit  Tapferkeit  gefochten. 

1742  das  Regiment  in  der  Schlacht  bei  Caslau,  dann  bei  der  Belagerung 
von  Prag. 

1743  in  dem  Treffen  bei  Simbach,  die  Grenadiere  bei  Dingolfing. 

1744  am  Rhein.  In  dem  Rückzugs-Gefechte  bei  Auenheim  die  Grenadiere 
sich  brav  gehalten,  das  Regiment  dann  an  den  Operationen  in  Böhmen  theil- 
genommen;  ein  in  Freiburg  zurückgebliebenes  Bataillon  und  die  Grenadiere  sich 
bei  Abwehr  des  Ausfalles  am  3.  November  ausgezeichnet,  in  Folge  Capitulation 
kriegsgefangen. 

1745  zwei  Bataillone  in  den  Schlachten  bei  Hohenfriedberg  und  Soor, 
eines  in  dem  Nachhut-Gefechte  bei  Zittau  gekämpft. 

1756  war  das  Regiment  in  der  Schlacht  bei  Lobositz,  Obristlieutenant 
Friedrich  Baron  Baumbach  sich  ausgezeichnet. 

1757  focht  es  in  der  Schlacht  bei  Prag,  wo  sich  insbesondere  die  Grena- 
diere hervorthaten,  ein  Detachement  unter  Obristwachtmeister  Baron  Normann 
bei  Erstürmung  von  Gabel  sich  ausgezeichnet,  derselbe  erhielt  den  MTO.  Das 
Regiment  sodann  in  dem  Treffen  am  Moys-Berge  *),  bei  der  Belagerung  von 
Schweidnitz  und  in  den  Schlachten  bei  Breslau  und  Leuthen. 

1758  eine  Compagnie  in  der  Yertheidigung  von  Schweidnitz  kriegs- 
gefangen, die  Grenadiere  bei  Kronau,  das  Regiment  bei  Hochkirch  gefochten. 

1759  anfänglich  der  Reichs-Armee  zugetheilt,  war  das  Regiment  in  dem 
Gefechte  bei  Wasungen,  später  in  dem  Treffen  bei  Meissen. 

1760  focht  dasselbe  im  Vereine  mit  dem  Regimente  Daun  (Nr.  59)  mit 
Standhaftigkeit  bei  Torgau. 


Bei  Kolin  nicht  in  clas  Feuer  gekommen. 


448 


1761  ein  Bataillon  bei  Erstürmung  des  Jauerniker  Forts  vor  Schweidnitz. 

1762  das  Regiment  in  dem  Gefecht  bei  Reichenbaeh  (Peilau). 

Elrichshausen.  1778/79  Regiment  und  Grenadiere  (Bataillon  de  Verre) 
bei  der  Haupt-Armee  in  Böhmen,  ohne  Gefecht. 

Franz  Kinsky.  1790  war  das  Regiment  bei  dem  Observations-Corps 
in  Mähren, 

1791  ein  Bataillon  (das  Leib-)  nach  den  Niederlanden  gerückt,  kam 
nicht  in  das  Feuer  und  stand  als  Besatzung  in  Namur. 

1792  war  dieses  Bataillon  bei  der  Berennung  von  Lille,  das  Oberst- 
Bataillon  mit  dem  Regiments-Stabe  im  Corps  Hohenlohe,  dann  beide  im 
Luxe  mbur  gi  sehen. 

1793  das  Regiment,  bei  welchem  nunmehr  auch  das  3.  Bataillon  ein- 
gerückt war,  in  dem  Treffen  bei  Arlon  mit  Auszeichnung  gefochten,  dann 
Gefecht  bei  Dinant  (November). 

Die  Grenadiere  (Bataillon  Attems)  bei  Erstürmung  des  Cäsar-Lagers  und 
in  der  Schlacht  bei  Wattignies. 

1794  stand  das  Regiment  im  Luxemburgischen  und  nahmen  Abtheilungen 
desselben  an  den  Gefechten  bei  Arlon,  später  in  der  Haupt-Armee  eingetheilt. 
unter  seinem  Commandanten  Obersten  Wendland  an  den  Kämpfen  an  der 
Sambre  (Fleurus),  dann  an  dem  Treffen  bei  Sprimont  (Henri -Chapelle)  ehren- 
vollen Antheil. 

Die  Grenadiere  standen  vor  Landrecies,  später  ebenfalls  an  der  Sambre. 
Gefechte  bei  Rouvroy,  Merbes-le-Chäteau,  Erquelinnes,  Schlacht  bei  Charleroi. 
dann  vor  Ypern  (Rousselaer)  und  wurden  wiederholt  belobt. 

1795  war  das  Regiment  am  Nieder-Rhein  postiert,  focht  bei  Urdingen 
und  Mündelheim,  später  bei  Erstürmung  des  verschanzten  Lagers  vor  Mavnz. 
an  der  Pfrimm  und  bei  Frankenthal. 

Die  Grenadiere  in  diesem  Feldzuge  nicht  in  das  Feuer  gekommen. 

1796  hatte  das  Regiment  die  Bestimmung  erhalten,  nach  Italien  abzu- 
rücken, verblieb  jedoch  in  Folge  abändernder  Befehle  am  Rhein,  focht  am 
Rehbach,  bei  Malsch,  Cannstadt,  Neresheim,  später  das  1.  Bataillon  unter 
Oberst  Auffenb erg  sich  bei  Würzburg  sehr  ausgezeichnet.  Das  3.  Bataillon 
war  nach  der  Schlacht  von  Amberg,  an  welcher  beide  Bataillone  nicht  directe 
betheiligt  waren,  nach  Ingolstadt  detachiert  worden  und  stand  später,  sowie 
das  wieder  vereinigte  Regiment  vor  Kehl.  (Das  2.  Bataillon  war  in  Mannheim 
verbheben  und  hatte  die  obgenannten  Affairen  nicht  mitgemacht.' 

Die  Grenadiere  bei  Wetzlar,  Würzburg  und  Limburg  mit  Auszeichnung 
gefochten,  Grenadier-Hauptmann  Baron  Rüdt  sich  bei  Wetzlar  ausgezeichnet. 

1797  stand  das  Regiment  vor  Kehl,  dann  ein  Bataillon  in  dem  Gefechte 
bei  Hochheim;  die  Grenadiere  zur  Armee  nach  Italien  gerückt,  in  den  Ge- 
fechten bei  Friesach  und  Klagenfurt. 

1799  mit  drei  Feld-Bataillonen  in  Tyrol  (Vorarlberg)  stehend,  erlitten 
Abtheilungen  desselben  in  den  Gefechten  bei  Nauders — Martinsbruck  bedeutende 
Verluste,  zeichneten  sich  dann  bei  der  Vorrückung  in  das  Engadin,  den 
Gefechten  bei  Rernüs,  Scharl  und  Lavin  aus.  Bei  Remüs  war  es  insbe-ondere 
die  Compagnie  des  Hauptmanns  Stock ard,  welche,  die  Gewehre  hochhaltend, 
trotz  des  heftigsten  Feuers  den  Inn  durchwatete,  eine  jenseitig  gelegene  An- 
höhe erstürmte  und  eine  feindliche  Batterie  wegnahm.  Bei  der  weiteren  Vor- 
rückung in  der  Schweiz  focht  das  Regiment  an  der  Teufelsbrücke  und  bei 
Wasen  mit  erneuerter  Auszeichnung1),  rückte  dann  nach  Italien  ab.  wo  es 
im  Aosta-Thale  stand  und  einige  unbedeutende  Gefechte  mitmachte.  Die  Grena- 
diere (Bataillon  Weissenwolf)  bei  Täufers  und  im  Engadin  mit  Auszeichnung 
gefochten,  dann  nach  Italien,  Schlachten  bei  Novi.  Fossano,  Genola. 

1800  war  das  Regiment  in  der  Stellung  im  Aosta-Thale  verblieben: 
Hauptmann  Stockard  vertheidigte  mit  einer  Division  das  Felsenschloss  Bard. 
welches  den  Eingang  in  dieses  Thal  deckte,  durch  zwölf  Tage  heldenmiithig. 
gegen,  mit  grosser  Uebermacht  untei'nommene  Angriffe  der  Franzosen  unter 


rj  Jedoch  gerieth  ein  grosser  Theil  in  Gefangenschaft. 


— 419  — 


Bonaparte’s  eigenem  Befehl  und  capitulierte.  nachdem  schon  vielfach  Bresche 
in  dasselbe  geschossen  war,  gegen  ehrenvollen  Abzug.  Das  Regiment  sich 
ebenfalls  in  dem  Gefechte  bei  Jvrea  (Romano)  ausgezeichnet  und  focht  daun 
mit  grossen  Verlusten  bei  Marengo,  wo  es  sich  bei  Deckung  des  Rückzuges 
hervorthat. 

In  der  Schlacht  bei  Pozzolo,  wo  das  Regiment  ebenfalls  mit  Bravour 
kämpfte,  erlitt  es  abermals  bedeutende  Verluste. 

Die  Grenadiere  bei  S.  Giacomo,  auf  der  Rocca  Barbena,  am  Var,  dann 
bei  Marengo  mit  Auszeichnung  gefochten,  endlich  bei  Pozzolo. 

Hauptmann  Wenzel  Stockard  von  Bernkopf  wurde  mit  dem  MTO. 
decoriert. 

Vogelsang.  1805  stand  das  Regiment  mit  vier  Feld-  und  dem  Grenadier-^ 
Bataillon  in  Nord-Tyrol,  ohne  an  einer  grösseren  Action  theilzunelimen.  vier 
Compagnien  bei  Vertheidigung  des  Luetasch-Passes  in  Gefangenschaft  ge- 
ratlien. 

1809  mit  drei  Feld-Bataillonen  im  1.  Corps  (Bellegarde)  eingetheilt. 
kam  das  Regiment  in  Bayern  nicht  in  das  Feuer,  zeichnete  sich  jedoch  später 
in  der  Schlacht  bei  Aspern,  von  dem  Brigadier  GM.  Wacquant  geführt,  bei  der 
Erstürmung  und  Behauptung  des  Dorfes  Aspern  aus.  Regiments-Commandant 
Oberst  Weiss  wurde  in  Anerkennung  seiner  Leistungen  aussertourlich  zum 
GM.  befördert. 

In  der  Schlacht  bei  Wagram  erwarb  sich  Oberst  Graf  Bentheim  mit  dem 
Regimente,  sowohl  beim  Stunne  auf  die  Flöhen  von  Baumersdorf,  als  durch 
Rettung  der  Artillerie,  sowie  durch  Ausharren  in  seiner  Stellung  grosse  Ver- 
dienste, ebenso  brav  hielt  sich  das  Regiment  bei  Znaym.  Oberst  Graf  Bent- 
heim erhielt  den  MTO.,  die  Majore  Wenzel  Litzenmayer,  sowie  die  Haupt- 
leute Joachim  Freiherr  von  Horn  und  Carl  Freiherr  von  Mylius  wurden 
vom  Generalissimus  Erzherzog  Carl  belobt. 

Die  Grenadiere  (Bataillon  Wieniawsky)  bei  Aspern,  Wagram  und  Znaym 
brav  gefochten. 

1813  focht  das  Regiment  (zwei  Bataillone)  bei  Dresden;  in  dem  Gefechte 
bei  Kninitz  Major  Anton  Freiherr  von  Bourgouignon  und  Hauptmann 
Johann  Kosseviclr  (Interims  - Bataillons  - Commandant)  sich  hervorgethan ; 
bei  Leipzig  kam  das  Regiment  wenig  in  das  Feuer.  Das  3.  Bataillon  war 
bei  der  Blockade  des  Sonnensteins  bei  Pirna,  kam  dann  zur  Einschliessung 
von  Dresden,  wo  es  sich  bei  Abwehr  des  Ausfalles  am  29.  October  tapfer 
hielt,  später  als  Besatzung  in  diese  Stadt  und  rückte  nach  der  Capitulation 
derselben  an  den  Rhein.  Das  Landwehr-Bataillon  bei  Kninitz  und  Leipzig 
gefochten,  dann  zum  Etapen-Dienst  verwendet. 

1814  focht  das  1.  Bataillon  in  der  Division  Bubna  bei  Macon  und  Bourg- 
en-Bresse1);  das  2.  machte  in  der  Brigade  Zechmeister  den  Feldzug  in  Savoyen 
mit  einer  Reihe  von  kleinen  Gefechten  mit;  das  3.  Bataillon  stand  bei  der 
Belagerung  von  Beifort  und  hatten  alle  diese  Abtheilungen  Gelegenheit  ge- 
habt, sich  auszuzeichnen. 

Die  Grenadiere  standen  vor  Besancon,  dann  in  der  Süd-Armee,  Vorrückung 
gegen  Lyon,  ohne  in  das  Feuer  zu  kommen. 

Für  Auszeichnung  in  diesem  Feldzuge  erhielt  Major  Mylius  den  LO. ; 
den  Hauptleuten  Carl  Bossard  und  Johann  Stibitz,  den  Oberlieutenants 
Franz  b'reiherrn  von  Auffenberg  und  Moriz  von  Görger  wurde  die  Aller- 
höchste Zufriedenheit  bekanntgegeben. 

1815  stand  das  Regiment  mit  zwei  Bataillonen  vor  Strassburg,  eine 
Division  vor  Pfalzburg,  wo  sie  in  dem  Gefechte  am  6.  Juli  bedeutende 
Verluste  erlitt. 

1821  zwei  Feld-Bataillone  und  die  Grenadiere  (Bataillon  Bittner)  den 
Feldzug  in  Neapel  mitgemacht,  ohne  an  einer  Action  theilzunehmen. 


J)  Der  französische  Marschall  Augereau,  der  hier  commandierte,  stand  von  1779 
his  1782  in  den  Reihen  des  Regiments  als  Gemeiner  (freiwillig  assentiert)  und  war  nach 
Neapel  desertiert. 


Geschichte  der  k.  und  k.  Wehrmacht.  I.  Bd. 


29 


— 450 


Kinsky.  1F48  war  das  Regiment  (1.  und  2.  Bataillon)  in  Venedig  in 
Garnison  und  bestanden  einzelne  Abtbeilungen  Zusammenstösse  mit  den 
Rebellen;  in  Folge  Uebergabe  der  Stadt  nach  Triest  Überschrift,  kam  es,  nun- 
mehr mit  dem  3.  Bataillon  vereinigt,  in  das  Corps  Xugent,  nahm  an  dem  Ge- 
fechte am  Isonzo.  der  Einnahme  von  Udine,  den  Gefechten  an  der  Piave 
(Susigana- Visnadello),  jenen  bei  Albera  und  vor  Vicenza  theil. 

Später  zur  Haupt-Armee  eingetheilt,  focht  das  Regiment  unter  seinem 
Commandanten  Obersten  Freiherrn  vor  Bianchi  bei  Sona  und  Santa  Giustina 
und  mit  besonderer,  vom  Corps  - Commandanten  FALL.  D’Aspre  anerkannten 
Bravour,  bei  Custozza,  dann  noch  bei  Volta.  Vor  Mailand  nicht  in  das  Feuer 
gekommen,  wurde  das  1.  Bataillon  später  gegen  die  Freischaaren  Garibaldi's 
verwendet,  Gefecht  bei  Marazzone.  Das  3.  Bataillon  stand  vor  Venedig. 

Die  Grenadiere  (Bataillon  Biergotsch)  im  Reserve-Corps  nach  Italien 
gerückt,  bei  dem  ersten  Angriffe  auf  Vicenza  verwendet,  später  nicht  mehr  in 
das  Feuer  gekommen. 

1849  das  Regiment  (1.  und  2.  Feld-,  1.  Landwehr-Bataillon)  in  der  Schlacht 
bei  .Novara,  sich  in  den  Kämpfen  um  Olengo  erneuert  hervorgethan:  das 
3.  Bataillon  auf  Vorposten  am  Ticino,  ein  Scharmützel  hei  Abbiategrasso  be- 
standen. Das  Regiment  kam  sodann  in  die  Romagna  und  nahm  an  der  Ein- 
nahme von  Livorno  theil.  Das  auf  den  Kriegs-Schauplatz  nach  Ungarn  ge- 
rückte 4.  Bataillon  stand  bei  der  Cernierung  von  Kornorn. 

Die  Grenadiere  in  diesem  Feldzuge  nicht  in  das  Feuer  gekommen. 

Für  Auszeichnung  in  diesen  beiden  Feldzügen  wurden  decoriert  mit: 

MTO.  Regiments-Commandant  Oberst  Friedrich  Freiherr  von  Bianchi. 

LO.  -Oberst  Bianchi;  Major  Albert  Fürst;  Hauptmann  Rudolph  Graf 
Salis-Zizers. 

EKO.3.  Major  Franz  Latterer  von  Lintenburg;  Hauptmann  Wilhelm 
Ritter  Jacomini  von  Holzapfel  und  Waasen;  die  Oberlieutenants  Hermann 
Schaffer,  Hugo  Heusser  und  Ferdinand  Kriz. 

MYK.  Oberst  Bianchi  (mittlerweile  bereits  zum  GM.  befördert): 
Major  Franz  Ritter  von  Födransperg;  die  Hauptleute  Johaun  Freiherr  von 
Bittner,  Joseph  Edler  von  Stiller,  Joseph  Czermak,  Franz  Lippe  von 
Fichtenhain,  Anton  von S t e i n h o f e r,  Johann F r u b i n, Heinrich U f fenheime r. 
Joseph  Sutter  von  Adeltreu,  Hugo  nobile  Visconti  - Menati.  Franz  La 
Renotiere  Ritter  von  Kriegsfeld,  Heinrich  Utsch  von  Lanzenstreit, 
Johann  Illeschütz;  die  Obeilieutenants  Ignaz  Thum.  Friedrich  Balabene, 
Johann  Sutter  von  Adeltreu,  Franz  Latterer  von  Lintenburg:  Unter- 
lieutenant Guido  Kobe  r. 

GGVK.  Regiments-Caplan  Franz  Laurentschitsch. 

GCEM.  1.  Regiments-Arzt  Dr.  Georg  von  Sombor. 

1859  mit  drei  Feld-  und  dem  Grenadier-Bataillon  im  5.  Corps  (Stadion) 
eingetheilt,  kam  das  Regiment  bei  Montebello  nicht  in  das  Feuer  und  focht 
mit  gewohnter  Tapferkeit  bei  Solferino.  Das  4.  Bataillon  stand  in  Mailand, 
später  in  Mantua. 

Decoriert  wurden  mit: 

LO.  Regiments-Commandant  Oberst  Prosper  Docteur. 

EKO.3.  Oberstlieutenant  Ottokar  Freiherr  von  Prochäzka:  Major 

August  Staravasnig;  die  Hauptleute  Wilhelm  Marno  von  Eichenhorst 
und  Theodor  Pin  dt  er. 

MYK.  Die  Hauptleute  Friedrich  Bongard  von  Ebersthal.  Carl 
Nedopil,  Adolph  Forsthuber  von  Forstberg,  Rudolph  Kokl,  Eduard 
Liebezeit,  Georg  Knieberg;  die  Oberlieutenants  August  Gamilschegg, 
Eduard  Drasch,  Joseph  von  Szvetics;  die  Unterlieutenants  Jakob 
Wratschko,  Alphons  Freiherr  von  Cirheimb  und  Johann  Braun. 

Hartung.  1866  im  2.  Corps  der  Nord-Armee  eingetheilt,  focht  das 
Regiment  (1.  und  2.  Bataillon)  bei  Königgrätz  (Kämpfe  um  den  Swieper 
Wald)  mit  bedeutendem  Verluste;  das  3.  Bataillon  stand  anfänglich  in  Dal- 
matien, später  bei  den  Truppen  am  Isonzo. 


— 451  — 


Decoriert  wurden  mit: 

MTO.  Regiments-Inhaber  FML.  Hartung  für  Auszeichnung  bei  Custozza. 

EKO.  3.  Regirn  ent  s - C o mm  an  d an  t Oberst  Weyracher. 

MVK.  Major  Johann  Garlik;  die  Hauptleute  Johann  Topitsch.  Conrad 
HoxDels  und  dem  gefallenen  Oberlieutenant  Ludwig  Kokol  nachträglich  zu- 
erkannt. 

GVK.m.d.Kr.  Regiments-Arzt  Dr.  Richard  Chimany. 

1869  in  Stid-Dalmatien  stationiert,  kam  das  Regiment  nicht  in  das  Ge- 
fecht und  erhielt  nur: 

EKO.  2.  Oberst  Anton  Schönfeld  als  Truppen-Brigadier. 

1S78  das  mobilisierte  Reserve-Commando  im  Verband  der  6.  Infanterie- 
Truppen-Division  bei  Zepce  und  der  Einnahme  von  Sarajevo  gelochten. 

Decoriert  wurden  mit: 

LO.  Reserve-Commandant  Oberst  Ludwig  Kinnart. 

EKO.  3.  Hauptmann  Franz  Treffenschedl. 

MVK.  Oberstlieutenant  Otto  Schwarzbeck;  Hauptmann  Hein  ich 
Schaffer;  Oberlieutenant  Valentin  Rupert;  Lieutenant  Joseph  Leskoschek, 
Reserve-Lieutenant  (Ordonnanz-Officier  i Emil  Seiler  und  dem  gefallenen  Ober- 
lieutenant Wilhelm  Kubin  nachträglich  zuerkannt. 


Tapferkeits-Medaillen. 


1789-1790 

Goldene 

Silberne 

1818 

Goldene 

11 

Silberne 
I.  CI.  II.  CI. 

13  50 

1793-1801 

1 

32 

1849 

2 

15 

21 

1805 

— 

— 

1859 

4 

21 

57 

1809 

— 

6 

1866 

4 

31 

1813-1815 

— 

5 

1878 

— 

8 

28 

Adjustierung. 

1726  weisser  Rock,  gelbe  Aermel- Aufschläge; 

1738  weisser  Rock,  blaue  Aufschläge; 

1713  weisser  Rock,  rothe  Aufschläge; 

1757  weisser  Rock,  blaues  Camisol,  Aufschläge  und  Unteifutter; 

1767  weisser  Rock,  stahlgrüne  Egalisierung,  weisse  Knöpfe; 

1868  dunkelblauer  Waffenrock,  stahlgrüne  Egalisierung,  weisse  Knöpfe 


29* 


48. ') 

U ngaris ches  In fanterie-Regi ment. 

(1857)  Ergänzungs-Bezirks-Commando  : Gross-Kanizsa. 

(1845)  Ernst,  Erzherzog-,  0.  d.  €. 

Errichtung  und  nachgefolgte  Veränderungen.  1798  laut  kaiserlichem 
Erlass  vom  27.  April  aus  den  vierten  Bataillonen  der  Infanterie-Regimenter 
Samuel  Gvulai  Nr.  32,  Nadasdy  Nr.  39  und  Johann  Jellacic  Nr.  53  als  ..Erstes 
neues  ungarisches  Linien-Infanterie-Regiment”  inYerona  formiert;  mit  Erlass 
vom  4.  Juni  1798  diese  Benennung  in:  ..neues  ungarisches  Linien-Infanterie- 
Regiment  Nr.  48”  umgeändert* 2). 

1849  Jas  3.  Bataillon  in  Folge  der  Ereignisse  in  Ungarn  reorganisiert. 

1860  das  2.  und  3.  Bataillon  an  das  reorganisierte  Infanterie-Regiment 
Erzherzog  Albrecht  Nr.  44  abgegeben,  dagegen  ein  Bataillon  Erzherzog  Franz 
Carl  Nr.  52  anher  transferiert. 

1883  ein  Bataillon  an  das  neu  aufgestellte  Infanterie-Regiment  Nr.  99 
abgegeben. 

Ergänzung.  Das  Regiment  ergänzt  sich  seit  seiner  Errichtung  aus 
Ungarn  und  zwar  anfänglich  aus  dem  Oedenburger.  Zalaer  und  den  angrenzenden 
Comitaten;  Sammelplatz  des  Werb-Bezirks  war  Rechnitz.  1816  Steinamanger, 
von  1818  an  Oedenburg;  seit  1857  bildet  das  Zalaer  Comitat  den  Haupttlieil  des 
Ergänzungs-Bezirks3)  und  wurde  das  Commando  desselben  nach  Gross- 
Kanizsa  verlegt. 

Grenadier-Division.  In  dem  Feldzuge  1799 — 1801  bildete  dieselbe  mit 
jener  von  Nr.  32  und  53,  in  dem  von  1809  mit  jener  von  Nr.  37  und  34  ein 
Bataillon.  V on  1810  — 1818  stand  selbe  im  Verbände  mit  jener  von  Nr.  52  in  einem 
Bataillon  a vier  Compagnien,  1818  dasselbe  durch  Eintheilung  der  Division 
von  Nr.  34  auf  sechs  Compagnien  completiert;  1830  wurde  die  Division  des 
Regiments  aus  diesem  Bataillon  ausgeschieden  und  trat  in  den  Verband  mit 
den  Divisionen  von  Nr.  19  und  60,  in  welchem  sie  bis  zur  Auflösung  1852 1 
verblieb. 

Friedens-Garnisonen.  1793  Verona,  1S01  Treviso.  1805  Venedig.  1S06 
Wien,  1807  Böhmen  (Observations-Corps),  dann  Ober-Ungarn  (Zips).  1808  Ofen. 


')  Das  von  1769  an  unter  dieser  Nummer  bestandene  Regiment  wurde  1795 — 1796  als 
..Schmidtfeld”  aufgelöst.  (1721  aufgestellt,  Alcaudete  u.  s.  w..  siebe  II.  Band:  ..Aufgelöste 
Regimenter.”) 

2)  Das  Regiment  erhielt,  wie  alle  übrigen  neu  aufgestellten  Regimenter,  nicht  sofort 
einen  Inhaber. 

3)  Der  Oedenburger  Bezirk  tibergieng  1S57  als  Aushilfe  an  das  Infanterie-Regiment 
Nr.  49,  1860  an  das  neue  Infanterie-Regiment  Nr.  76. 


— 453 


dann  Komorn,  endlich  Bätorkesz,  1809  Krakau,  1809  Janoshaza,  1810  Marburg, 
später  Leoben,  1811  Wien  (Wr. -Neustadt),  1814  Mantua,  1815  Verona,  1816 
Zara.  1819  Brescia,  1821  Palermo.  1826  Cremona.  1829  Brescia.  1830  St.  Pölten, 
später  Graz.  1831  Kärnthen.  dann  wieder  Steyermark  (Graz),  1832  Bregenz. 
1840  Agram.  1842  Fiume,  1817  Triest,  dann  Vicenza,  1848  Verona,  1S49  Bergamo-, 
1850  Venedig,  daim  Chlumetz  (Böhmen),  1851  Troppau,  1854  Tarnöw,  1855 
Prag,  1858  Theresienstadt.  1859  Padua.  1860  Wien,  1861  Verona,  dann  Isola 
della  Scala,  1862  Verona,  1863  Peschiera.  wieder  Verona,  1866  Cattaro,  1869 
Triest,  1874  Agram.  1876  Petrinia,  1877  Oedenburg,  1878  Graz,  1882  Wien, 
1886  Komorn,  1894  Pressburg. 

Regiments-Knaben-Erziehungshaus.  1801  zu  Szegedin  activiert,  1823 
nach  Oedenburg,  1847  nach  Euszt  verlegt,  wo  es  bis  zur  Auflösung  (1852) 
verblieb. 


Regim  ents-I  nliaber. 


1 1 9S  imbesetzt. 

1799  Vukassovich,  Philipp  Freiherr 
von,  GM.— FML. 

1809  Simbschen,  Joseph  Freiherr  von, 
FZM.1). 


1815  Radivojevich,  Paul  Freiherr  von. 
FML.— FZM.2). 

1829  Gollner  von  Goldnenfels,  Alois 
Freiherr,  GM.— FML. 

1845  Ernst,  Erzherzog,  Oberst  — G.d.C. 


Zweite  Inhaber. 

Von  1845 — 1852  Wissiak  von  Wiesen  ii  orst.  Leopold  Kitter,  FML.; 
von  1852  — 1S73  Wengersky  von  Ungerschütz,  Eduard  Graf,  FML. 


Regiments- Commandanten. 


1798  Gyulai,  Albert  Graf.  Oberst. 

1799  de  Baut,  Franz, Oberstlieutenant. 
1801  Bianchi,  Friedrich  Freiherr  von. 

Oberst. 

1805  Brusch  von  Neuberg,  Franz, 
Oberst. 

1806  Bianchi,  Friedrich  Freiherr  von, 
Oberst3). 

1807  Hegyi,  Anton,  Oberst. 

1809  Gabeikoven,  Ludwig  Freiherr 
von,  Oberst. 

1809  Rechenberg,  Johann  Freiherr 
von,  Oberst. 

1812  Seethal,  Johann  von.  Oberst. 

1813  Dressery,  Wilhelm,  Oberst. 
1820  Leszczynski  von  Skarpek, 

Ignaz,  Oberst. 

1822  Kauffmann  Edler  von  Traun- 
steinburg, Franz,  Oberst. 

1831  Wetzlar  von  Plankenstern, 
Heinrich  Freiherr.  Oberst 
1836  Mo  ulhol  and,  Peter  Edler  von. 
Oberst. 

1845  Braunhof  von  Braunhofer, 
Johann  Edler,  Oberst. 


| 1849  Desimon  von  Sternfels,  Moriz 
Kitter,  Oberst. 

1850  Mesko  von  Felsö-Kub inv, 
Stephan,  Oberst. 

1852  Szabö,  Anton,  Oberst. 

1855  Osmolski  de  Boncza,  Carl, 
Oberst. 

1859  Vass  de  Di  öd  - Varallya. 
Daniel,  Oberstlieutenant — Oberst. 

1860  Bauer,  Ferdinand,  Oberstlieute- 
nant— Oberst. 

1866  Fischer,  Maximilian,  Oberst. 
1870  Kosenzweig  Edler  von  Po- 
wacht,  Johann,  Oberst. 

1876  Buchta,  Franz,  Oberst. 

1879  Fiala,  Emerich.  Oberst. 

1881  Milde  von  Helfenstein,  Hugo. 
Oberst. 

1884  Lönhard,  Joseph,  Oberst. 

1885  Guttenberg,  Carl  Kitter  von, 
Oberst. 

1891  Zur  na,  Carl  von,  Oberst. 

1895  Csanädy,  Arthur  von,  Oberst 


9 War  früher  Inhaber  des  1809  aufgelösten  Infanterie-Regiments  Nr.  43. 

s)  War  früher  zweiter  Inhaber  des  Infanterie-Regiments  Nr.  14. 

3)  Während  des  Feldzuges  General-Adjutant  heim  Erzherzog  Ferdinand. 


— 454  — 


Eeserve-Commandanten. 


1869  Rosenzweig  Edler  von  Po- 
wacht,  Johann,  Oberst. 

1870  Ke ler,  Sigmund  von,  Oberst- 
lieutenant— Oberst. 

1873  Puschel  von  Felsb erg,  Anton, 
Oberstlieutenant. 

1876  Saracca,  Heinrich  nobile  de, 
Oberstlieutenant. 


1877  Handel-Mazzetti.  EduardFrei- 
herr  von,  Oberstlieutenant. 

1878  Trautsch,  Alois,  Oberstlieute- 
nant—Oberst. 

1880  Ser  die.  Theodor,  Oberstlieute- 
nant— Oberst. 


Yor  dem  Feinde  gefallene  höhere  Offleiere. 

1805  Major  Grenadier-Bataillons -Commandant  Peter  Wittib  in  der 
Schlacht  bei  Calcliero  j. 

1809  Regiments-Inhaber  FML.  Freiherr  von  Yukassovich  in  der 
Schlacht  bei  Wagram  j. 

1859  Regiments  - Commandant  Oberst  Osmolski  de  Boncza  und 
Major  Franz  Freiherr  von  Mederer,  beide  an  den  in  der  Schlacht  bei  Sol- 
ferino  erhaltenen  schweren  Verwundungen  im  Juli  (August  i gestorben. 


Feldzüge. 

Neues  ungarisches  Linien-Infanterie-Regiment  Nr.  4S.  1799 
kam  dieses  neu  errichtete,  schon  completierte  Regiment-  bei  Verona  zum  ersten 
Male  in  das  Feuer.  Hauptmann  Franz  Scharinger  mit  dem  1.  Bataillon  San 
Massimo  erstürmt  und  gegen  wiederholte  Angriffe  behauptet,  erlitt  jedoch 
bedeutende  Verluste. 

Vukassovicli.  Dasselbe  kam  nach  der  Schlacht  von  Magnano.  in 
welcher  es  wieder  viel  verlor,  zu  der  Belagerung  von  Mantua,  nach  dem  Falle 
dieser  Festung  nach  Piemont,  focht  mit  Auszeichnung  bei  Novi  und  erhielt 
Regiments -Commandant  Oberstlieutenant  de  Baut  für  die  vorzügliche 
Führung  desselben  und  bewiesene  Tapferkeit  den  3ITO.  Im  October  nahm  es 
an  einigen  Gefechten  bei  Mondovi,  später  an  der  Belagerung  von  Cuneo  theil. 

Die  Grenadiere  (Bataillon  Pers)  bei  Magnano,  Cassano  und  Borgo  San 
Dalmazzo  gefochten. 

1800  bei  Beginn  der  Offensive  an  der  Riviera  (6.  April)  vertrieb  Oberst- 
lieutenant de  Baut  mit  dem  Regimente  durch  einen  energischen  Bajonnett- 
Angriff  den  Feind  aus  den  Verschanzungen  am  Monte  Notte  und  Monte 
Negino;  in  dem  Gefechte  bei  Sassello  erlitt  es,  von  der  ganzen  Division  Soult 
angegriffen,  grosse  Verluste,  focht  noch  bei  Sta.  Giustina  mit  Auszeichnung1  . 
kam  dann  zu  der  Blockade  von  Savona  und  machte  später,  in  das  Corps 
Eisnitz  in  der  Provence  eingetheilt,  den  Rückzug  vom  Var  über  den  Col  di 
Tenda  mit,  ohne  in  diesem  Jahre  an  einer  Action  mehr  theilzunehmen  i Postierung 
in  Judicarien). 

Die  Grenadiere  an  der  Riviera,  am  Var  und  bei  Marengo  gefochten. 

1805  focht  das  Regiment  (drei  Feld-  und  das  Grenadier-Bataillon)  in  der 
Schlacht  von  Caldiero  und  trug  der  Commandaut  desselben.  Oberst  Brusch. 
durch  einen  gelungenen  Vorstoss  wesentlich  dazu  bei.  den  Sieg  für  die 
kaiserlichen  Waffen  zu  entscheiden. 

1809  im  7.  Corps  (Erzherzog  Ferdinand)  eingetheilt.  focht  das  Regiment 
unter  Oberstlieutenant  Baron  Gabeikoven  mit  Auszeichnung  bei  Raszyn  und 
Grochow,  wo  insbesondere  das  3.  Bataillon  unter  Hauptmann  Matthias 
Brebillovich  zwei  bereits  abgeschnittene  Grenz-Bataillone  wieder  degagierre. 
Bei  Thorn2)  erstürmte  das  2.  Bataillon,  ohne  einen  Schuss  zu  thun.  den 


J)  Armee-Commandant  G-.  d.  C.  Melas  liess  dem  Regimente  durch  einen  eigens  ab- 
geschickten General  seinen  Dank  und  seine  Zufriedenheit  ausdrücken. 

2)  Bei  dieser  Afiaire  fiel  der  frühere  Commandant  des  Regiments.  Oberst  Brus  ch. 
als  Corps-Generalstabs-Clief  verwendet. 


455  — 


Brückenkopf,  der  Bataillons-Commandant  Hauptmann  Johann  Rogäts  erwarb 
sich  hiebei  den M TO. Eine  Division,  nnter Hauptmann  Graf  B or  chgr  ave,  bestand 
bei  dem  Rückzuge  aus  Warschau  als  Nachhut  ein  Gefecht  bei  Wiljanow.  Das 
3.  Bataillon  bei  Jedlinsko  den  Feind  aufgehalten,  das  Regiment  bei  Zarnowice 
gefochten. 

Die  Grenadiere  (Bataillon  Kirchenb etter ) bei  der  Haupt-Armee  in 
Deutschland  eingetheilt,  sich  bei  Landshut  ausgezeichnet,  bei  Ebelsberg 
(St.  Florian)  gefochten,  bei  Aspern-Esslingen  sich  hervorgethan,  dann  noch 
bei  Wagram  und  Znaym  gekämpft. 

Die  Reserve-Division  durch  die  Capitulation  von  Raab  in  Kriegs- 
gefangenschaft gerathen. 

Si mb  sehen.  1812  beim  Auxiliar-Corps  Schwarzenberg  eingetheilt, 
focht  das  Regiment  (zwei  Bataillone)  bei  Podubnie,  am  Muchaviec  (Trvcziner 
Hof),  stand  bei  Biala  in  Reserve,  dessgleichen  bei  Jzabelin  (Wolkowisk). 

1813  bei  der  Haupt-Armee  eingetheilt,  kam  das  Regiment  bei  Dresden 
nur  am  ersten  Schlachttage  (26.  August)  in  das  Feuer,  focht  bei  Leipzig,  Er- 
stürmung des  Auenlieimer  Hofes  (16.  October),  Konnewitz  (18.  October). 
Dem  Regiments-Commandanten  Obersten  Dress ery  wurde  von  Sr.  Majestät 
dem  Kaiser  ohne  Capitel  der  MTO.  verliehen,  ausser  demselben  noch  Major 
Rüben  dunst  sich  hervorgethan  (Auenheim). 

Die  Grenadiere  (Bataillon  Faber)  bei  der  Armee  in  Inner-Oesterreich, 
später  in  Italien,  nicht  in  das  Feuer  gekommen. 

1814  kam  das  Regiment  zu  der  Einschliessung  von  Beifort,  folgte 
später  den  Bewegungen  der  Haupt-Armee,  focht  bei  Maisons-Blanches  (Clerey), 
wurde  dann  der  Süd-Armee  zugetheilt  und  kämpfte  mit  Auszeichnung  bei 
St.  Georges  (hier  auch  das  nachgerückte  3.  Bataillon),  endlich  bei  der  Ein- 
nahme von  Lyon.  Major  Paul  von  Buzan  erhielt  für  bewiesene  Tapferkeit 
den  LO.  Das  1.  Bataillon  in  der  Verfolgung  des  Feindes  bei  Chirens,  das 
3.  bei  Voreppe  gekämpft. 

Die  Grenadiere  in  der  Schlacht  am  Mincio  mit  Standhaftigkeit,  aber 
grossem  Verluste  gefochten. 

1815  bei  den  gegen  Murat  operierenden  Truppen  eingetheilt,  war  das 
3.  Bataillon  bei  der  Erstürmung  von  Carpi,  das  Regiment  in  der  Schlacht  bei 
Tolentino ; Oberstlieutenant  Interims-Regiments-Commandant  vonL  eszczynski 
und  Hauptmann  Ladislaus  von  Meszaros,  welche  sich  hervorgethan,  wurden 
vom  Könige  von  Neapel  mit  Orden  decoriert.  Das  Regiment  rückte  später 
nach  Süd-Frankreich. 

Die  Grenadiere  ebenfalls  Feldzug  in  Süd-Frankreich,  ohne  Gefecht. 

Radiv ojevich.  1821  Occupation  von  Neapel,  ohne  Gefecht;  die  Grena- 
diere (Bataillon  Sochor),  bei  jener  von  Piemont,  gleichfalls  nicht  in  das 
Feuer  gekommen. 

Gollner.  1830  eine  Compagnie  bei  Unterdrückung  eines  Volks-Auf- 
standes in  Wien  mitgewirkt. 

Erzherzog  Ernst.  1848  stand  das  Regiment  (1.  und  2.  Bataillon)  auf 
dem  Kriegs-Schauplatze  in  Italien,  war  vorübergehend  als  Besatzung  in  Mantua 
verwendet,  trat  dann  in  den  Verband  des  2.  Corps  und  focht  bei  Santa  Lucia. 
Die  Expeditionen  gegen  Mantua  und  Vicenza  machte  dasselbe  mit,  ohne  in 
das  Feuer  zu  kommen,  zeichnete  sich  bei  Sona  und  Custozza  aus  und  kämpfte 
schliesslich  vor  Mailand;  Abtheilungen  wurden  zur  Verfolgung  der  Freischaaren 
Garibaldi’ s detachiert. 

Das  3.  Bataillon  wurde,  den  Befehlen  des  ungarischen  Ministeriums 
gehorchend,  anfänglich  gegen  die  Truppen  des  Banus,  später  bei  Schwechat, 
endlich  an  der  March  verwendet,  doch  hatte  dieses  Bataillon  die  kaiserlichen 
Farben  nicht  abgelegt,  die  Fahne  trotz  wiederholter  Befehle  Kossuth’s,  selbe 
gegen  eine  National-Fahne  mnzutauschen,  nicht  abgegeben  und  sind  in  dem 
Treffen  bei  Tyrnau  drei  Compagnien  (mit  der  Fahne)  bei  Annäherung  der 


— 456  — 


kaiserlichen  Trappen,  ohne  einen  Schuss  zu  thun,  zu  denselben  zurück- 
gekehrt 1). 

Die  Grenadiere  (Bataillon  Aurnhammer,  später  Woyciechowski  bei  Unter- 
drückung der  März-Unruhen  in  Wien  verwendet,  dann  auf  den  Kriegs-Schau- 
platz nach  Italien  gerückt,  nicht  in  das  Feuer  gekommen. 

1849  war  das  Regiment  als  Besatzung  in  Piacenza  und  kamen  auch 
die  Grenadiere  nicht  zur  Action,  diese  später  bei  der  Expedition  in  die  Romagna 
(Einnahme  von  Livorno). 

Für  Auszeichnung  in  diesen  beiden  Feldzügen  erhielten: 

LO.-GK.  und  MVK.  Regiments-Inhaber  Erzherzog  Ernst. 

EKO.  3.  Die  Oberstlieutenants  Carl  Ritter  von  Odelga  und  Moriz  Ritter 
von  Desimon. 

MVK.  Oberstlieutenant  Gustav  Freiherr  von  Wetzlar;  die  Hauptleute 
Andreas  Kardoss,  Georg  Rukavina  von  Liebstadt,  Albert  Lehne  r. 
Franz  Mayersberg,  Franz  Latschat,  Anton  Pokorny2)  und  Carl  Falk:  die 
Oberlieutenants  Ludwig  Neulinger.  Adam  Wukellich,  Johann  Tökessy. 
Jakob  Dudevszky,  Franz  Grobois,  Joseph  Artner,  Julian  Ohlidal  und 
Johann  Artner. 

1859  im  1.  Corps  (Clam-Gallas)  aus  Böhmen  auf  den  Kriegs-Schauplatz 
nach  Italien  gerückt,  kam  das  Regiment  bei  Magenta  nicht  in  das  Feuer:  ein- 
zelne Abtheilungen,  der  Reserve-Division  LTban  zugetkeilt,  bei  Ponte  S.  Pietro 
und  Senate  gegen  die  Freischärler  gekämpft,  das  Regimeut  bei  Solferino  <im 
Centrum)  mit  Ausdauer  und  Tapferkeit  gefocliten.  Das  4.  Bataillon  in 
Josephstadt. 

Decoriert  wurden  mit : 

EKO.  3.  Regiments-Commandant  Oberst  Osmolski  an  den  erhaltenen 
Wunden  gestorben);  Major  Eduard  von  Udvarnoky;  die  Hauptleute  Carl 
Falk  und  Joseph  Korren. 

MVK.  Oberstlieutenant  Johann  Yagyon;  die  Majore  Joseph  Freiherr  von 
Mederer  (an  den  erhaltenen  WTuh den  gestorben).  Ferdinand  Bauer:  die  Haupt- 
leute Johann  Mihälik,  Carl  Graf  Cerrini.  Franz  Oreskovic;  die  Ober- 
lieutenants Carl  Laswitz,  Ludwig  von  Turek;  die  Unterlieutenants  Anton 
von  Walter,  Joseph  Seeling  (gefallen).  Maximilian  Straschiripka,  Albin 
Fuchs  und  Moritz  Heller  (gefallen). 

1866  focht  das  Regiment,  in  der  Süd- Armee  eingetheilt.  mit  Auszeichnung 
bei  Custozza,  das  4.  Bataillon  Besatzung  in  Verona. 

Decoriert  wurden  mit : 

LO.  Oberst  Qua-Brigadier  Ferdinand  Bauer. 

MVK.  Oberstlieutenant  Johann  Rosenzweig;  die  Majore  Constautin 
von  Haberecker  und  Friedrich  Freiherr  von  Ende;  die  Hauptleute  Franz 
Kraft,  Joseph  Blaschek,  Joseph  Heinzeimann.  Thomas  Piskor  und  Carl 
Richard;  die  Oberlieutenants  Emerich  von  Becsey.  Carl  Zurna  und 
Ladislaus  Triff;  die  Unterlieutenants  Alexander  Stirling,  Ludwig  Gönczv 
und  Eugen  Blaschke. 

1869  anlässlich  des  Aufstandes  in  Süd-Dalmatien  nahm  das  Regiment 
(Abtheilungen)  an  der  ersten  Expedition  in  die  Krivosije  (Gefecht  bei  Ledenice  ', 
den  Gefechten  bei  Gorazda,  S.  Trinita,  der  zweiten  Expedition  in  die  Krivosije 
(Gefechte  von  Napoda,  im  Defile  von  Han  und  bei  Knezlac'i,  der  Expedition 
in  die  Zupa  (Gefecht  bei  Sta.  Barbara  und  am  Monte  Golis),  endlich  der  3. 
Expedition  in  die  Krivosije  theil  und  hatte  dasselbe  Gelegenheit,  wiederholt 
Proben  seiner  Ausdauer,  Marschfähigkeit  und  Tapferkeit  abzulegen. 

Decoriert  wurden  mit : 

LO.  Regiments-Commandant  Oberst  Maximilian  Fischer. 


1)  Bericht  des  FM.  Windisch-Graetz  an  FM.  Iiadetzky  vom  4.  Januar  1S49. 

2)  Von  Nr.  62  anher  (für  Auszeichnung  in  jenem  ilegimente  . 


— 457  — 


EKO.  3.  Major  Friedrich  Freiherr  von  Ende;  die  Hauptleute  Joseph 
Heinzei  mann  und  Gustav  Thömmel. 

MVK.  Hauptmann  Oskar  Kitter  Negrelli  von  Moldelbe;  Oberlieu- 
tenant Franz  Thaler;  Lieutenant  Rudolph  Laban;  dann  dem  gefallenen 
Oberlieutenant  Franz  Peschka  nachträglich  zuerkannt. 

1878  unter  den  als  Verstärkung  nach  Bosnien  gesendeten  Truppen,  nahm 
das  Regiment  im  Verbände  des  5.  Corps1)  an  den  Kämpfen  bei  Bihac  (Tzacic 
15.  September,  Biliac  18.  September),  dann  den  Operationen  in  der  Krajna. 
Gefechte  bei  Peci,  ehrenvollen  Antheil. 

Decoriert  wurden  mit : 

EKO.  3.  Regiments-Commandant  Oberst  Franz  Buchta;  Major  Joseph 
Blaschek. 

MVK.  Die  Hauptleute  Johann  Göttlicher,  Friedrich  Ritter  von  F ranz, 
Gottfried  Wallachy;  die  Oberlieutenants  Carl  Freiherr  von  Wucherer. 
Ignaz  Rosenberger,  Carl  Strohmayer;  die  Lieutenants  Gustav  Zerbs. 
Alfred  von  Khiepach  und  Franz  Gromes  (Reserve). 

GVK.  m.  d.  Kr.  Regiments-Arzt  Dr.  Franz  Bena. 

Tapferkeits-Med  ailleu . 

Silberne 


Goldene 

Silberne 

Goldene 

I.  Cl. 

II.  Cl. 

1799-1800 

— 

3 

1848 

2 

17 

45 

1805 

2 

5 

1849 

— 

— 

— 

1809 

3 

9 

1859 

2 

27 

52 

1813-1815 

1 

2 

1866 

1 

26 

84 

1869 

— 

9 

39 

1878 

— 

5 

40 

Adjustierung. 

1799  weisser  Rock,  stahlgrüne  Egalisierung,  Armlitzen,  gelbe  Knöpfe  ; 
1S68  dunkelblauer  Waffenrock,  stahlgrüne  Egalisierung,  Armlitzen, 
gelbe  Knöpfe. 


j)  Das  Reserve-Regiment  ebenfalls  mobilisiert,  auch  im  Verbände  des  5.  Corps,  je- 
doch nicht  in  das  Feuer  gekommen. 


Niederösterreickisckes  Infanterie-Regiment. 

(1781)  Ergänzungs-Bezirks-Commando:  St.  Pölten. 
(1844)  Hess,  Heinrich  Freiherr  von,  FH. 

(t  zu  Wien  den  13.  April  1870.) 

(Das  Regiment  liat  diesen  Namen  auf  immerwährende  Zeiten  zu  fuhren. 


Errichtung  und  nachgefolgte  Veränderungen.  1715  laut  Capitulation  vom 
14.  October  durch  den  Markgrafen  von  Baden-Durlack  auf  zehn  Jahre  in 
kaiserlichen  Dienst  überlassen ; zur  Bildung  dieses  Regiments  wurden  zwei 
bereits  bestehende  badische  Bataillone  als  Stamm  verwendet,  das  3.  gegen 
Empfang  des  Werb-Geldes  aufgestellt.  1721  wurde  dieses  Regiment  für  dauernd 
in  den  kaiserlichen  Dienst  übernommen1). 

Die  1727  aufgestellten  Auctions-Compagnien  (4.  Bataillon  i 1731  an  'Warm- 
brand (1809  als  Nr.  50  aufgelöst!  abgegeben,  dagegen  je  eine  von  Neipperg 
(Nr.  7)  und  Jung-Daun  (1809  als  Nr.  45  aufgelöst)  übernommen. 

1747/174S  je  eine  Compagnie  der  aufgelösten  Regimenter  Kheul  und 
Traun  incorporiert. 

Seit  1769  führt  dasselbe  die  Nummer  49. 

1860  das  2.  und  3.  Bataillon  an  das  neu  aufgestellte  Linien-Infanterie- 
Regiment  Nr.  76  abgegeben,  dagegen  ein  Bataillon  von  Erzherzog  Rainer  Nr.  59 
anher  transferiert.  1883  ein  Bataillon  an  das  neu  aufgestellte  Infanterie-Regiment 
Nr.  84  abgegeben. 

Ergänzung.  Yon  1766 — 1S06  hatte  das  Regiment  einen  Werbe-Rayon 
im  schwäbischen  Kreise;  1771  (1781)  erhielt  es  den  ständigen  Werb-Bezirk  in 
Nieder-Oesterreich,  Viertel  Ober  dem  Wiener  Walde  ( westlicher  Theil.  von 
1808  an  ganz),  mit  der  Stabs-Station  St.  Pölten,  welchen  Bezirk  das  Regiment 
nahezu  unverändert  beibehalten  hat ; von  1775 — 1806  hatte  es  einen  Aushilfs- 
Bezirk  in  Galizien.  Sambor,  später  Zaleszczyki.  Yon  1S17 — 1SS2  gehörte  auch 
ein  Theil  des  Viertels  Unter  demVJener  Walde  (Wr.-Xeustadt — Gloggnitz')  zum 
Rayon  des  Regiments 2) ; von  1857 — 1860  endlich  hatte  es  auch  noch  einen 
Aushilfs-Ergänzungs-Bezirk  in  Ungarn,  das  Oedenburger  Comitat  und  war 
auch  ein  Ergänzungs-Aushilfs-Bezirks-Revisoriat  in  Oedenburg  aufgestellt3  . 

Grenadier-Division.  1769 — 1775  bildete  dieselbe  mit  jener  von  Nr.  45 
ein  Bataillon  (ä  vier  Compagnien)  in  Siebenbürgen:  1775 — 1779  bestand  dieses 
Bataillon  aus  den  Divisionen  von  Nr.  31,  51  und  der  des  Regiments : 1779 
wurde  letztere  in  das  aus  den  Divisionen  von  Nr.  10  und  54  bestehende  erste 
böhmische  Bataillon  eingetheilt,  1781  vorübergehend  in  das  oberösterreichische 

0 Der  regierende  Markgraf  von  B aden -D  urla  cli  trat  dasselbe  laut  Convention  an 
den  Obristen  Walsegg  ab.  (K.  A.,  H.  K.  R..  1724,  Prot.  Reg.  Fol.  43. 

2)  Jetzt  bei  Nr.  S4. 

3)  Aus  diesem  Bezirke  das  neue  Linien-Infanterie-Regiment  Nr.  70  formiert. 


— 459  — 


Bataillon  übersetzt,  mit  Nr.  50  und  59;  1781 — 1797  endlich  stand  dieselbe  mit 
jener  von  Nr.  28  und  24  im  zweiten  niederösterreichischen  Bataillon.  In  dem 
Feldzuge  1799 — 1801  bildeten  die  Divisionen  von  Nr.  41  und  56,  in  jenem  von 
1809  die  Divisionen  von  Nr.  4 und  63  mit  der  des  Regiments  ein  Bataillon: 
1810 — 1852  endlich  bildete  dieselbe  mit  jener  von  Nr.  14  und  59  ein  öster- 
reichisches Bataillon. 

Friedens-Garnisonen.  1720  Novara,  dann  bis  1732  im  Mailändischen. 
1733  Pilsen  (Lager),  1736  Breisach,  1748  Klagenfurt,  1752  Graz,  1753  Wien, 
1754  Wels.  1763  Carlsburg,  später  Hermannstadt,  1719  St.  Pölten,  1790  Wien. 
1797/1798  Neuburg  a.  d.  Donau,  1800  Wien,  1801  St.  Pölten.  1806  Wien,  1809 
St.  Pölten,  1814  St.  Pölten,  1816  im  Eisass  (Rappoltsweiler),  1817  Maynz,  1837 
Kaiser-Ebersdorf,  1840  St.  Pölten,  1846  Wien,  1847  Krems,  1849  Dignano 
(Istrien),  1850  Cattaro,  1851  Ragusa,  1852  Zara,  1853  Mailand,  1856  Brescia, 
1857  Piacenza,  1859  Laibach,  1860  Pisino,  1861  Triest,  1862  Udine,  1863 
Palmanuova.  dann  Conegliano,  1865  Klagenfurt,  1866  Riva,  1868  Salzburg, 
1869  Wien,  1874  Iglau,  1878  Sarajevo,  1879  Görz,  1882  Salzburg,  1888  AVien, 
1891  Krems,  1895  Mostar. 

Regiments-Knaben-Erziehungshaus.  1782 — 1852  in  St,  Pölten. 


Regiments-Inhaber. 


1715  Baden-DurlacH,  Carl  AATlhelm 
Markgraf,  FM. 1). 

1724  Walsegg,  Otto  Graf.  Obrist — 
FZM. 

1743  Bärnklau,  Johann  Leopold  Frei- 
herr von,  FML. 

1747  Kheul,  Carl  Gustav  Freiherr  von, 
FML.— FZM. 2). 

1758  Angern,  Ludwig  Freiherr  von, 
FML.— FZM. 


1767  Pellegrini,  Carl Graf.FML.— FZM. 

1797  Kerpen,  AATlhelm  Freiherr  von, 
FML.—  FZM. 

1824  Langenau,  Friedrich  Carl  Frei- 
herr von,  GM. — FML. 

1840  Schön  von  T reuen  werth, Michael, 
FML. 

1844 — 1870  Hess,  Heinrich  Freiherr 
von,  FML. — FM. 

Das  Regiment  führt  dessen  Namen  auf  immer- 
währende Zeiten.  Inhaber-Stelle  un- 
besetzt. 


Regiments-Commandanten. 


1716  Drais  von  Sauerbrunn.  Hein- 
rich Ludwig,  Obristlieutenant— 
Obrist3). 

1723  Wals  egg,  Otto  Graf,  Obrist. 

1724  derselbe  als  Obrist-Inhaber. 

1726  Nell  von  Damenagger,  Johann 
Heinrich,  Obristlieutenant. 

1727  Damnitz,  Wolfgang  Freiherr 
von,  Obristlieutenant — Obrist. 

1733  Düngern,  Freiherr  von,  Obrist- 
lieutenant— Obrist. 

1741  Lützen,  Friedrich  Freiherr  von, 
O brist. 

1745  G e y e r s b e r g,  Johann  Graf, 
Obrist. 

1746  Sapper,  Leopold  von,  Obrist. 

1751  Molza,  Jakob  Graf,  Obrist. 

1762  Eicliholz,  Christian,  Oberst. 


1770  Uttenhofen,  Siegfried  Freiherr 
von,  Oberst. 

1773  H um b rächt,  Alexander  Freiherr 
von,  Oberst. 

1775  AValdeck,  Georg  Prinz  von, 
Oberst. 

1778  We  n c k h e i m,  Franz  F reiherr  von. 
Oberst. 

1787  S tub  enb  erg,  Franz  Graf.  Oberst. 

1792  Souel,  Johann  Chevalier  de, 
Oberst. 

1793  Hegel,  Philipp  von.  Oberst. 

1796  Gavasini,  Alois  Graf,  Oberst. 
1800  Strachwitz,  AVenzel  Freiherr 

von,  Oberst. 

1804  Mayer.  Joseph  von,  Oberst. 
1808  Lang  von  Langenau,  Andreas, 
Oberst. 


])  Dem  Markgrafen  von  Baden  wurde  vom  Kaiser  als  Zeichen  der  Erkenntlichkeit  für 
die  Ueberlassung  des  Regiments  die  F el  dm  ar  s ch  all  s - W ii  r d e verliehen. 

!)  War  früher  Inhaber  eines  1717  aufgelösten  Regiments. 

3)  Zum  Regiments-Commandanten  war  laut  Capitulation  Prinz  Chris  to  p li  vonBaden 
(Bruder  des  Inhabers)  bestimmt;  derselbe  scheint  jedoch  das  Commando  gar  nicht  über- 
nommen zu  haben,  da  schon  auf  dem  Marsche  aus  dem  Reiche  nach  Ungarn  Obristlieutenant 
Drais  als  Regiments-Commandant  aufgeführt  erscheint. 


— 460  — 


1813  O’Brien,  Johann  Freiherr  von. 
Oberst. 

1820  Bubna  von  Wahrlich,  Joseph, 
Oberst. 

1830  Thnrn-Valle  Sassina,  Georg 
Graf,  Oberst. 

1836  Kar  aisl  Edler  von  Karais.  Carl, 
Oberst. 

1844  Teimer,  Ignaz,  Oberst. 

1848  Lindemann,  Leopold  Edler  von, 
Oberst. 

1849  Mauroy  de  Merville,  Friedrich 
Freiherr,  Oberst. 

1851  Hubel  von  Oleugo,  Christian 
Kitter,  Oberst. 

1852  Magner,  Georg,  Oberst. 

1855  Braisach,  Johann  Kitter  von, 
Oberst. 

Keserve-Co 

1868  Yollmar,  Carl,  Oberstlieutenant. 

1869  Kaan, Wilhelm  Edler  von. Oberst- 
lieutenant— Oberst. 

1873  Bernd,  Franz  von,  Oberstlieute- 
nant—Oberst. 

1875  Bartels  von  Bartberg,  Gustav. 
Oberstlieutenant. 

1876  Lempruch,  Anton  Freiherr  von. 
Ob  er  stlieuten  ant— Oberst. 


1865  Binder  vonB in  der sfeld, Victor. 
Oberst. 

1866  Woschilda.  Ferdinand,  Oberst. 
1873  Kaan,  WilhelmEdler von, Oberst. 
1875  Zaremba,  Laurenz  Kitter  von. 

Oberst. 

1878  Crusicz,  Othmar,  Oberst. 

1880  Raab,  Joseph  Ritter  von.  Oberst. 
1882  Salis-Samaden.  Carl  Freiherr 
von,  Oberst. 

1885  Juriskovic  von  Hagendorf, 
Anton,  Oberst. 

1889  Fux,  Otto,  Oberst. 

1893  Mosetig,  Anton,  Oberst. 

1894  Trnka  Edler  von  Dornwehr. 
Carl,  Oberst. 


tnandanten. 

1877  Bordolo  von  Boreo,  Hermann 
Kitter.  Oberstlieutenant — Oberst. 
1879  Salis-Samaden,  Carl  Freiherr 
von.  Oberstlieutenant — Oberst. 
1882  Polak,  Emerich,  Oberstlieute- 
nant. 


Yor  dem  Feinde  gefallene  höhere  Offtciere. 

1746  Regiments-Commandant  Obrist  Graf  Geyersberg  und  Interims- 
Regiments-Cominandant1)  Hauptmann  Dicker,  beide  in  der  Schlacht  bei 
Piacenza  •f. 

Regiments-Inhaber  FML.  Freiherr  von  Bärnklau  in  der  Schlacht  bei 
Rottof'reno  y. 

175S  Regiments-Inhaber  FZM.  Freiherr  von  Ivheul  an  den  in  der  Schlacht 
bei  Breslau  (22.  November  1757)  erhaltenen  Wunden,  im  Juni  gestorben. 

1793  Regiments- Commandant  Oberst  Johann  de  Souel  bei  der  Er- 
stürmung  der  Weissenburger  Linien  f. 

1796  Oberstlieutenant  Philipp  Holbein  von  Holbeinsberg  an  den  bei 
Montenotte  erhaltenen  schweren  Verwundungen  gestorben. 

1866  Regiments-Commandant  Oberst  Binder  von  Bindersfeld  in  der 
Schlacht  bei  Königgrätz  y. 

Feldzüge. 

Baden-Durlach.  1716  auf  den  Kriegs-Schauplatz  in  Ungarn  gerückt, 
nahm  das  Regiment  (zwei  Bataillone)  an  der  Schlacht  von  Peterwardein  und 
der  Belagerung  von  Temesvär  theil. 

1717  stand  es  vor  Belgrad;  Regiments-Commandant  Obristlieutenant 
Drais  für  Auszeichnung  in  der  Schlacht  daselbst  zum  Obristen  befördert. 

1719  unter  den  im  Corps  Bonneval  als  Verstärkung  nach  Sicilien  ent- 
sendeten Truppen,  kam  das  Regiment  kurz  vor  der  Einnahme  von  Messina  zu 
dem  dortigen  Belagerungs-Corps. 

1720  nahm  dasselbe  an  den  Operationen  in  West-Sicilien,  Kämpfe  vor 
Palermo  theil. 


i)  Hauptmann  Dicker  hatte,  nachdem  der  Obrist  gefallen,  alle  Stabs-Officiere  ver- 
wundet waren,  das  Commando  übernommen. 


- 461  — 


Walsegg.  1731  ein  Bataillon  und  eine  Grenadier-Compagnie  unter 
Obristlieutenant  Düngern  bei  Unterdrückung  des  Aufstandes  in  Corsica  mit- 
gewirkt, Gefechte  bei  S.  Pellegrino,  Lucciano,  Vignale. 

1732  im  Corps  Schmettau,  Gefechte  am  Tenda  und  bei  Lento. 

1734  stand  das  Regiment  am  Rhein1),  ein  Bataillon  Yertheidigung  von 
Philippsburg. 

1735  war  es  im  Mosel-Corps  eingetheilt,  Treffen  bei  Clausen. 

1738  mit  zwei  Bataillonen  und  den  Grenadieren  auf  dem  Kriegs-Schau- 
platze in  Ungarn2),  focht  ein  Bataillon  bei  Mehadia. 

1739  das  Regiment  mit  Auszeichnung  bei  Grocka. 

1742  stand  das  Regiment  (zwei  Bataillone  und  die  Grenadiere)  in  Ober- 
Oesterreicli  und  Bayern,  focht, 

Bärnklau,  1743  bei  Simbach  und  kam  dann  an  den  Rhein. 

1744  am  Rhein,  dann  in  Bayern. 

1745  in  Bayern. 

1746  auf  den  Kriegs- Schauplatz  in  Italien  versetzt,  focht  das  Regiment 
bei  Piacenza  und  Rottofreno.  Später  war  es  bei  der  Einnahme  von  Genua 
und  bei  dem  Zuge  in  die  Provence. 

1747  Belagerung  von  Genua. 

Kheul.  1756  war  das  Regiment  (zwei  Bataillone  und  die  Grenadiere) 
in  Böhmen  und  focht  bei  Lobositz.  Der  zweite  Obrist  Philipp  Graf  Browne 
sich  ausgezeichnet. 

1757  in  der  Schlacht  bei  Prag  sich  brav  gehalten  ; kam  sodann  zu  der 
Belagerung  von  Schweidnitz  und  kämpfte  noch  bei  Breslau  und  Leuthen. 

Angern.  1758  machte  es  die  Schlacht  bei  Hochkirch  mit,  in  welcher 
sich  Hauptmann  Alexander  Freiherr  von  Humbracht  den  MTO.  eiwvarb. 

1759  ein  Bataillon  bei  Zehren,  das  Regiment  in  dem  Treffen  bei  Maxen 
gefo  eilten. 

1760  im  Corps  Loudon,  focht  das  Regiment  bei  Landshut  und  mit 
besonderer  Auszeichnung  bei  Liegnitz. 

1761  ein  Bataillon  bei  der  Erstürmung  von  Schweidnitz:  Major  Heinrich 
Graf  O’Donell  den  MTO.  erhalten. 

1762  das  Regiment  bei  Leuthmannsdorf,  ein  Detachement  in  der  Yer- 
theidigung  von  Schweidnitz. 

Pellegrini.  1778/1779  Regiment  und  Grenadiere  (Bataillon  Stubenberg) 
bei  der  Armee  in  Böhmen,  ohne  Gefecht. 

1788  ein  Bataillon  und  die  Grenadiere  (Bataillon  Rottenberg)  bei  der 
Armee  an  der  Save,  Gefecht  bei  Bezanija;  ein  Bataillon  bei  der  Einnahme 
von  Dubica ; das  3.  aus  Galizien  im  Corps  Coburg  bei  der  Belagerung  von 
Chotin,  Gefecht  bei  Rumla. 

1789  ein  Bataillon  im  Corps  an  der  Save  ; ein  Bataillon  und  die  Grenadiere 
bei  der  Belagerung  und  Erstürmung  von  Belgrad,  bei  welcher  Hauptmann 
Graf  Pellati  de  la  Tour  sich  den  MTO.  erwarb.  Das  3.  Bataillon  unter 
Oberstlieutenant  Mengin  bei  Foksani  und  Martinestie  mit  Auszeichnung 
gefochten  (acht  Officiere  belobt). 

1790  nur  noch  das  3.  Bataillon  auf  dem  Kriegs-Schauplatze  verblieben, 
bei  der  Belagerung  von  Giurgevo.  Hauptmann  Graf  Gavasini  und  Ober- 
lieutenant Leopold  von  Richler  mit  dem  MTO.  decoriert.  Regiments-Inhaber 
FZM.  P eil  egrini  erhielt  für  Auszeichnung  vor  Belgrad  das  Grosskreuz  des  MTO. 

1793  war  das  Regiment  (1.  und  2.  Bataillon)  bei  der  Armee  am  Ober- 
Rhein  eingetheilt  und  stand  bei  der  Belagerung  von  Maynz  : Major  Holbein 


*)  Die  in  der  Regiments-Geschichte  enthaltene  Angabe,  dass  zwei  Compagnien  am 
Po  gefochten.  beruht  auf  einem  Irrthum.  Das  Regiment  war  1733  im  Pilsener  Lager  und 
rückte  von  dort  an  den  Rhein. 

2)  Das  3.  Bataillon  in  Freiburg  zurückgeblieben. 


- 462  - 


bei  Abwehr  cles  Ausfalles  am  14.  Juli  sich  hervorgethan ; ein  Bataillon  iin 
Bien-Walde  sich  tapfer  gehalten  ; bei  Erstürmung  der  Weissenburger  Linien 
hat  das  Regiment  viel  verloren  (14  Officiere  als  ausgezeichnet  genannt). 

JJie  Grenadiere  (Bataillon  Bürger)  ebenfalls  am  Ober-Rhein.  Gefechte  bei 
Nieder-Brorm  und  Froschweiler. 

1794  das  Regiment  in  der  Vertheidigung  vonMaynz  (Gefechte  bei  Brezen- 
heim, Weissenau,  an  der  Zahlbacher  Schanze,  am  Hartenberge  u.  A.):  Regiments- 
Commandant  Oberst  Hegel  wiederholt  wegen  guter  Führung  belobt:  die 
Grenadiere  bei  Kaiserslautern. 

1795  das  Regiment  bei  Erstürmung  der  Verschanzungen  vor  Maynz  mit 
Auszeichnung,  aber  bedeutendem  Verluste  mitgewirkt;  in  dem  Gefechte  am 
Kempfelde  (vor  Trier)  geriethen  drei  Compagnien  nach  vierstündiger  tapferer 
Vertheidigung  wegen  Munitionsmangel  in  Kriegsgefangenschaft. 

Das  3.  Bataillon  war  im  Herbst  nach  Italien  gerückt.  Die  Grenadiere  bei 
der  Einnahme  von  Mannheim,  dann  Gefecht  bei  Frankenthal. 

1796  stand  das  Regiment  am  Ober-Rhein,  machte  die  Gefechte  (Schlachten ) 
1 ei  Malsch,  Kuppenheim,  Ettlingen  u.  A.  mit  und  war  später  in  der  Schlacht 
bei  Schliengen. 

Major  Raymundi  für  Auszeichnung  bei  Schliengen  1801  nachträglich 
den  MTO.  erhalten. 

Das  3.  Bataillon  bei  Dego  und  Montenotte  gefochten  (mit  grossen  Ver- 
lusten), sodann  Besatzung  in  Mantua. 

Die  Grenadiere  rückten,  nachdem  sie  ein  Gefecht  bei  Frankfurt  am  Main 
bestanden  hatten,  Ende  April  nach  Italien,  fochten  bei  Lonato,  Primolano  und 
Bassano  mit  bedeutenden  Verlusten  J). 

Kerpen.  1797  das  Regiment  bei  der  Belagerung  von  Hüningen ; das 
3.  Bataillon  durch  den  Fall  von  Mantua  kriegsgefangen. 

Die  Grenadiere  bei  Rivoli  erneuert  viel  verloren,  der  Rest  bei  Tarvis 
gefangen. 


1799  das  Regiment  mit  drei  Bataillonen  auf  dem  Kriegs-Schauplatze  in 
Deutschland,  bei  Stockacli  mit  Auszeichnung  gefochten,  kam  dann  nach  Vor- 
arlberg zu  dem  Corps  Hotze,  in  welchem  es  den  Angriff  auf  den  Luciensteig. 
die  Gefechte  bei  Wallenstadt  und  Näfels,  dann  die  Schlacht  bei  Zürich  mit- 
machte ; es  nahm  ferner  an  dem  Gefechte  bei  Altdorf  und  Urseren  theil  (hier 
drei  Compagnien  in  Gefangenschaft  gerathen) ; endlich  Ende  September  an 
einigen  kleineren  Affairen  bei  Glarus. 

Die  Grenadiere  (Bataillon  Sebottendorf)  bei  Stockacli.  dann  bei  Zürich 
und  Neckarau  mit  Auszeichnung  gefochten.  Ausser  dem  Regiments-Comman- 
danten  Obersten  Gavasini,  noch  der  zweite  Oberst  Fürst  Hohenlohe,  Major 
Pistoletti  und  mehrere  andere  Officiere  sich  hervorgethan. 

1800  das  Leib-  und  3.  Bataillon  in  der  Schlacht  bei  Engen,  sodann  bei 
der  Vertheidigung  von  Ulm,  das  Oberst-Bataillon  in  Ingolstadt,  später  Braunau. 

Die  Grenadiere  bei  Engen,  Möskireh  und  Hohenlinden  gefochten. 

1805  anfänglich  nach  Italien  dirigiert,  kam  das  Regiment  (1.  bis  4.  Ba- 
taillon) Ende  October  nach  Tyrol,  beziehungsweise  nach  Salzburg:  zwei  Com- 
pagnien des  4.  Bataillons  unter  Major  Graf  Bentheim  an  dem  Gefechte  am 
Strub-Passe  theilgenommen;  das  Grenadier-Bataillon  stand  in  Ungarn:  das 
6.  focht  bei  Austerlitz. 

1809  mit  drei  Bataillonen  im  6.  Corps  (Hiller)  eingetheilt.  focht  das 
Regiment  mit  Standhaftigkeit,  aber  grossen  Verlusten,  bei  Landshut,  ebenso 
bei  Ebelsberg.  Vor  Wien  angelangt,  zeichnete  sich  das  Regiment  bei  Ver- 
treibung der  Franzosen  aus  der  Donait-Insel  bei  Jedlesee,  der  sogenannten 
., schwarzen  Lacke”, vorth eilhaft  aus.  Major  Johann  O’Brien  erwarb  sich  bei  dieser 
Gelegenheit  den  MTO.  Oberstlieutenant  GeorgBaronW  eveli  wurde  zum  Obersten. 
Hauptmann  Andreas  Baron  Callot  aussertourlich  zum  Major  befördert.  An 
der  Schlacht  bei  Aspern  nahm  das  Regiment  keinen  Antheil : focht  jedoch  bei 


p Das  Bataillon  Gavasini  wurde  versprengt,  grösstentlieils  gefangen  : die  Division 
dieses  Regiments  erlitt  die  geringsten  Verluste. 


— 463  — 


Wagram,  Vertlieidigung  von  Markgrafen-Neusiedel  (6.  Juli).  Die  Grenadiere 
(Bataillon  Scovaud)  bei  Landshut,  Aspern,  Wagram  und  Znaym  gefochten. 
Eine  Reserve-Division  durch  die  Oapitulation  von  Wien  in  Kriegsgefangen- 
schaft gerathen. 

1813  auf  dem  Kriegs-Schauplatze  in  Deutschland,  waren  das  1.  und 
2.  Bataillon  in  der  Schlacht  bei  Dresden,  in  dem  Gefechte  an  der  Flöha  und  in 
der  Schlacht  bei  Leipzig  (16.  October  bei  Liebertwolkwitz,  18.  October  Angriff 
auf  den  Kolm -Berg) ; später  kam  das  Regiment  zu  der  Einschliessung  von  Dresden 
und  rückte  Ende  des  Jahres  nach  Italien  ab.  Das  3.  Bataillon,  anfänglich  bei 
der  Donau-Armee,  dann  auch  nach  Italien,  ebenso  das  1.  Landwehr-Bataillon, 
welches  die  Schlacht  bei  Caldiero,  jedoch  ohne  in  das  Feuer  zu  kommen,  mit- 
machte ; das  2.  Landwehr-Bataillon  war  im  December  zur  Blockade  von 
Venedig  gerückt. 

Die  Grenadiere  (Bataillon  Puteany)  in  der  Donau-Armee  bei  Hanau 
gefochten. 

Bei  Leipzig  Oberst  O’Brien,  Major  Baron  Callot  und  Literims- 
Bataillons-Conimandant  Hauptmann  Watteck  belobt. 

Ibl4  das  nunmehr  vereinigte  Regiment  (1.,  2.,  3.  Feld-  und  1.  Landwehr- 
Bataillon)  in  der  Schlacht  am  Mincio  mit  Auszeichnung  gefochten ; das 
2.  Landwehr-Bataillon  vor  Venedig  (Gefecht  am  27.  Januar). 

Die  Grenadiere  in  der  Haupt-Armee  in  Frankreich  bei  Brienne,  Arcis- 
sur-Aube  und  la  Fere  gefochten,  in  Paris  eingezogen. 

Oberst  O’Brien,  die  Oberstlieutenants  Graf  Hoyos  und  Baron  Ober- 
gfell, sowie  Major  Baron  Callot  in  der  Schlacht  am  Mincio  sich  ausgezeichnet. 

1815  im  Corps  Radivojevich  in  Ober-Italien  eingetheilt,  machte  das  Re- 
giment die  Vorrückung  durch  Savoyen  über  den  Mont-Cenis  nach  Frankreich 
mit ; einzelne  Abtheilungen  bei  Aiguebelle,  Einnahme  des  Forts  La  Grotte 
(3.  Bataillon  unter  Major  Petit),  bei  la  Guillotiere  in  das  Feuer  gekommen, 
das  Regiment  sodann  Besatzung  in  Lyon. 

Das  1.  Landwehr-Bataillon  im  Reserve-Corps,  Gefechte  bei  Chätillon  und 
Meximieux ; die  Grenadiere  am  Rhein,  bei  der  Cernierung  von  Sclilettstadt. 

Hess.  1848  stand  das  Regiment  (1.  und  2.  Bataillon)  zur  Bewachung  der 
Küste  von  Triest  bis  Pirano  vertheilt;  das  3.  Bataillon  bei  der  Einnahme  von 
Wien  (Leopoldstadt),  dann  nach  Ungarn,  zur  Cernierung  von  Komorn;  das 
4.  Sicherung  der  Donau-Brücke  bei  Krems. 

Die  2.  Division  des  1.  Landwehr-Bataillons  mit  einer  von  Prohaska  Nr.  7 
im  combinierten  Bataillon  Eckher  dem  Corps  Nugent  an  der  steyriseh- 
ungarischen  Grenze  zugetheilt;  die  3.  Division  dieses  Bataillons  im  Corps 
Simunich,  Angriff'  auf  Tyrnau. 

Die  Grenadiere  standen  im  Bataillon  Richter  als  Garnison  in  Wien 
(Kampf  an  der  Tabor-Brücke  6.  October),  dann  im  Corps  Jellacic,  Treffen  bei 
Schwechat,  Einnahme  von  WieD. 

1849  eine  Division  des  Regiments  bei  der  Belagerung  von  Ancona  ver- 
wendet ; vom  3.  Bataillon  eine  Division  bei  Zurückweisung  des  Ausfalles  aus 
Komorn  am  22.  April  mitgew'irkt;  das  Bataillon  sodann  in  den  Gefechten  bei 
Legh  und  Szerdahely,  dann  in  jenem  bei  Csorna,  nahm  später  an  den  beiden 
Schlachten  von  Komorn  theil  und  kam  dann  bei  der  Vorrückung  der  Armee 
zur  Einschliessung  von  Arad. 

Die  2.  Landwehr-Division  bei  Hatvan  und  Isaszeg  gefochten,  das  später 
vereinigte  Bataillon  *)  bei  Äcs  und  Puszta-Herktily,  später  Besatzung  in  Pest. 
Die  Grenadiere  bei  Kapolna  (wenig  in  das  Feuer  gekommen),  Kacs,  Zsigärd 
und  Pered  mit  Auszeichnung  gefochten;  bei  Raab  und  Acs  nicht  in  Action 
getreten,  zeichnete  sich  das  Bataillon  bei  Puszta-Herkaly  abermals  aus  ; dann 
Vorrückung  an  die  Tlieiss. 

Für  Auszeichnung  in  diesen  beiden  Feldzügen  erhielten  : 

3ITO.-C.,  LO.-GK .,  M 17V.  Regiments-Inhaber  FZM.  Hess; 


’)  Die  Division  von  Nr.  7 gegen  die  3.  Landwehr-Division  des  Regiments  gewechselt, 
die  1.  in  Agram  als  Besatzung  detachiert. 


— 464  - 


EKO.  3.  Major  Johann  Ritter  von  Braisach;  die  Hauptleute  Carl 
Appiano,  Heinrich  Huff,  Johann  Wührhofer;  die  Oberlieutenants  Armand 
Schaumburg  und  Theodor  Maina. 

MVK.  Major  Georg  Magner;  die  Hauptleute  Joseph  Ritter  von  Kolben- 
schlag, Rudolph  Graf  Troyer,  Anton  Gaver  von  Gayersfeld.  Stephan  von 
Huszär,  Carl  Mild ner  (gestorben,  nachträglich  zuerkannt),  Philipp  Ritter 
von  Staedel,  Anton  Microys,  Conrad  Edler  von  Schluderer,  Rudolph 
Freiherr  von  Apfaltrern;  die  Oberlieutenants Moriz  Pros ky,  Gustav  Porzer. 
Peter  Rinner;  Unterlieutenant  Paul  Bernhardt. 

SGVK.  Regiments-Caplan  Methodius  Herzig. 

GVK.  Regiments- Arzt  Dr.  Joseph  Nowotny. 

1859  bildete  das  Regiment  (1..  8.  und  4.  Bataillon)  die  Besatzung  von 
Piacenza,  das  2.  und  Grenadier-Bataillon  nahmen  an  dem  Treffen  bei  .Monte- 
bello  theil;  das  später  vereinigte  Regiment  mit  Auszeichnung  bei  Solferino 
(Guidizzolo)  gefochten. 

Decoriert  wurden  mit : 

LO.  Oberstlieutenant  Ritter  von  Kolb enschl ag;  Major  Franz  Graf 
Thun -Hohen  st  ein. 

EKO.  3.  Major  Joseph  B au  er:  Hauptmann  Conrad  Edler  von  Schluderer. 

MVK.  Regiments-Commandant  Oberst  von  Braisach;  die  Majore 
Joseph  Bauer,  Carl  Kirchmayr,  Ferdinand  Woschilda;  die  Hauptleute 
Julius  Kämpfler,  Rudolph  Praun.  Friedrich  Mayer,  Joseph  Hutter.  Alfred 
Freiherr  von  Guretzky  und  Titus  Freiherr  von  Apfaltrern;  die  Ober- 
lieutenants Gustav  Weiss,  Anton  Kr  ein  er,  Carl  Ricci.  Bruno  Otto.  Eduard 
Lugmayer;  die  TTnterlieutenants  August  Hilgenberg,  Carl  Ko  dauert.  Carl 
Haindl,  Rudolph  Hollub,  Eduard  Schröders  und  Leopold  Strobl. 

1866  stand  das  Regiment  (1.,  2.  und  4.  Bataillon)  bei  der  Nord-Armee 
(3.  Corps)  und  focht  bei  Königgrätz  ; das  seit  1861  in  Rastatt  dislocierte 
3.  Bataillon  im  8.  deutschen  Bundes-Corps  (österreichisch-nassauische  Division 
Neipperg)  bei  Aschaffenburg. 

Für  Auszeichnung  in  diesem  Feldzuge  erhielten: 

EKO.  3.  Major  Leopold  Freiherr  von  Kleimayrn  und  Hauptmann 
Gustav  Weiss. 

MVK.  Hauptmann  Carl  Klippel;  die  Oberlieutenants  Anton  Gr  ätz 
und  Victor  Vo etter. 

GGVK.  Regiments-Caplan  Carl  Salzmann. 

1878  wurde  das  Feld-Regiment  im  August  mobilisiert,  kam  in  den  Ver- 
band des  3.  Corps,  stand  bei  Doboj  im  Reserve-Verhältnisse  und  machte  die 
Vorrückung  im  Spreca-Thale,  dann  jene  bis  Cajnica  mit.  olme  in  das  Feuer 
zu  kommen. 

Tapferkeits-Medaillen. 

Silberne 


Goldene  Silberne 

Goldene 

I.  €1. 

II.  Cl 

1789—1790 

— — 

1S48 

— 

— 

12 

1792—1801 

1 25 

1849 

1 

6 

31 

1805 

— 

1859 

2 

20 

46 

1809 

1813-1815 

1 5 

3 27 

1866 

— 

13 

30 

Adjustierung. 

1726  weisser  Rock,  gelbe  Aermel- Aufschläge ; 

1738  weisser  Rock,  rothe  Aufschläge ; 

1757  weisser  Rock.  Camisol  und  Unterfutter,  rothe  Aufschläge : 

1767  weisser  Rock,  hechtgraue1)  Egalisierung,  weisse  Knöpfe; 

1868  dunkelblauer  Waffenrock,  hechtgraue  Egalisierung,  weisse  Knöpfe. 

*)  Von  1798 — 1860  lautete  die  offizielle  Bezeichnung  ..lichthechtgrau  . 


50. !) 

Ungarisches  Infanterie-Regiment. 

(1856)  Ergänzungs  -Bezirks- Commando  : Carlsburg. 

(1857)  Friedrich  Wilhelm  Ludwig:,  Grossherzog  von  Baden. 

(Das  erste  Bataillon  des  (Regiments  besitzt  eine  demselben  mit  dem  Armee-Befehle  Nr.  14 
<ldo.  Schönbrunn  am  27.  August  1831  [siehe  das  k.  k.  Armee-Verordnungsblatt.  1.  Jahrgang 
Nr.  93  vom  29.  August  1851]  verliehene,  an  der  Fahne  zu  tragende  goldene  Medaille  mit 
dem  Bildnisse  Seiner  Majestät  des  Kaisers  Franz  Joseph  I.  und  der  Umschrift:  „Für  stand- 
haftes Ausharren  in  der  beschworenen  Treue  im  Jahre  1848”.) 

Errichtung  und  nachgefolgte  Veränderungen.  1762  als  zweites  sieben- 
bürgisches  Walachen-Grenz-Regiment  aufgestellt,  1764  reorganisiert;  1769 — 1798 
führte  das  Regiment  in  der  ganzen  Infanterie  nebst  obiger  Benennung  die 
Nummer  76;  1798  „siebenbürgisches  2.  Walachen  - Militär  - Grenz  - Infanterie- 
Regiment  Nr.  17”  benannt;  erhielt  1848  die  Benennung:  „2.  Romanen-Greuz- 
Regiment  Nr.  17”. 

1851  anlässlich  der  Auflösung  des  Militär- Gr enz-Institutes  in  Sieben- 
bürgen wurde  dieses  Regiment  zu  Folge  Allerhöchsten  Patentes  vom  22.  Januar 
in  ein  Linien-Infanterie-Regiment  umge wandelt  und  erhielt  die  Nummer  50*  2). 

1860  ein  Bataillon  zu  dem  neu  aufgestellten  Linien-Infanterie-Regimente 
Nr.  64,  1883  ein  Bataillon  zu  dem  Infanterie-Regiment  Nr.  100  abgegeben. 

Ergänzung.  Als  siebenbürgisches  National-Grenz-Regiment  umfasste 
der  Bezirk  desselben  die  von  Walachen  bewohnten  (beziehungsweise  dabin 
angesiedelten)  Theile  des  Koloser  und  Dobokaer  Comitates  mit  dem  zu  Bistritz 
gehörigen  Radnaer  Districte  im  nordöstlichen  Siebenbürgen,  mit  der  Stabs- 
Station  Naszöd;  1784  der  Borgoer  District  dazu. 

Als  Linien-Regiment  ergänzte  es  sich  anfänglich  aus  dem  bisherigen 
Gebiete  und  wurde  auch  die  Umwandlung  und  Neu-Formierung  in  der  früheren 
Stabs-Station  bewirkt,  Werb-Bezirks-Station  Szilägy-Somlyo. 

1853,  nachdem  das  Regiment  Nr.  46  (früher  1.  Romanen)  mit  der  Er- 
gänzung nach  Ungarn  überwiesen  wurde,  erhielt  dieses  Regiment  den  Werb- 
Bezirk  desselben,  jedoch  mit  der  Werb-Bezirks-Station  Szaszvaros  (Broos);  1856 
wurde  das  Werb-(Ergänzungs-)Bezirks-Commando  nach  Carlsburg  verlegt. 

Grenadier-Division.  Dieses  Begiment  stellte  die  Grenadier-Compagnien 
erst  nach  Auflösung  der  combinierten  Grenadier-Bataillone  im  Sinne  des 
Statuts  vom  Jahre  1852  auf. 


1)  Das  von  1769  an  unter  dieser  Nummer  bestandene  Regiment  wurde  1809  als  Stahl  auf- 
gelöst. (1629  errichtet  Max  Waldstein  u.  s.~w.,  siehe  II.  Band : ..Aufgelöste  Regimenter”.)  Von 
1809  bis  1851  stand  diese  Nummer  offen. 

2)  Der  Bevölkerung  der  beiden  Romanen-Regiments-Bezirke  wurde  für  ihre  sowohl 
im  Innern  des  Landes,  als  vor  dem  Feinde  geleisteten  treuen  Dienste  die  kaiserliche  Zufrieden- 
heit ausgesprochen.  (Siehe  im  Uebrigen  Anmerkung  Seite  147  bei  Infanterie-Regiment  Nr.  5.) 

30 


Geschichte  der  k.  und  k.  Wehrmacht.  I.  Bd. 


466  - 


Friedens-Garnisonen.  Als  National- Grenz -Regiment  war  Xaszöd  die 
ständige  Stabs-Station  des  Regiments. 

Als  Linien -Infanterie-Regiment:  1851  Debreczin,  1852  Klagenfurt.  1853 
Venedig,  1854  Krajova,  1855  Bukarest,  1856  Lemberg.  1858  Czemowitz,  1859 
Villach,  1860  TJdine,  1862  Ceneda,  1863  Treviso,  1865  Rovigo,  1866  Verona. 
1867  Wien,  1870  Komorn,  1871  Pressburg,  1875  Oedenbnrg,  1877  Klausenburg, 
1879  Carlsburg,  1883  Wien.  1891  Sarajevo,  1895  Kronstadt. 

Regiments-Knaben-Erziehungshaus.  Dieses  Regiment  hatte  ausnahms- 
weise ein  Knaben-Erziehungshaus  zu  Xaszöd,  welches  1852  aufgelöst  wurde. 


Regiments-Inhaber. 

1762 — 1851  als  National  - Grenz  - Regiment  ohne  Inhalier. 

Linien-Infanterie-Regiment  Nr.  50. 

1851  Thurn  und  Taxis,  Hannibal  Fried-  1857  Baden,  Friedrich' Wilhelm  Ludwig, 
rieh  Fürst,  FML. — G.  d.  C.  j Grossherzog  von. 


Zweiter  Inhaber. 

Von  1857 — 1897  Stillfried  und  Rathenitz.  August  Freiherr  von,  FML. 


Regiments-  Com  m an  (lauten . 

a)  N ational- Grenz -Infanterie- Regiment. 


1763  Raschütz,  Georg,  Oberstlieute-  j 
nant. 

1764  Enzenberg,  Carl  Freiherr  von, 
Oberstlieutenant  — Oberst. 

1777  Schlauner,  Oberstlieutenant— 
Oberst. 

1787  Heydendorf,  Carl  Freiherrvon, 
Oberst. 

1793  Devchich.  Johann  von,  Oberst. 

1805  Szecsen,  Ferdinand  von,  Oberst. 

1809  Betzmann,  Ignaz,  Oberst. 

1809  Lenk  von  Treuenfeld,  Ignaz, 
Oberst. 

1813  Kreitter,  Johann,  Oberst. 


1816  Zatetzky  Edler  von  Robels- 
wald,  Anton.  Oberst. 

1829  Lebzeltern.  Joseph  Ritter  von, 
Oberst. 

1832  Herrmany  von  Heldenberg. 
Franz.  Oberst, 

1835  Stekovich.  Simon,  Oberst. 

1838  Luxetick  von  Lichtenfeld. 
Rudolph.  Oberst. 

1844  Jovic  von  Siegenberg.  Ale- 
xander Freiherr.  Oberst. 

1848  Urban,  Carl,  Oberstlieutenant  — 
Oberst. 

1S50  Szabö.  Anton,  Oberst. 


&)  Linien -Infanterie -Regiment. 


1851  Szabö,  Anton,  Oberst. 

1852  Meskö  von  Felsö-Kubiny, 
Stephan,  Oberst. 

1856  Appel,  Ludwig,  Oberst. 

1862  Schwaiger,  Carl,  Oberst. 

1866  Penelce.  Wilhelm,  Oberst. 

1866  Sutter  von  Adeltreu,  Joseph, 
Oberst. 

1872  Murgic,  Georg,  Oberst. 

1876  Placzelt,  Carl,  Oberst. 


1878  Mierzynski,  Adolph.  Oberst. 

1879  Potier  des  Eckelles.  Maxi- 
milian. Oberst. 

18S1  Strass  er,  Carl.  Oberst. 

1882  Merta,  Emanuel.  Oberst. 

1884  Gabor.  Heinrich.  Oberst. 

1890  Sterzi.  Anton.  Oberst. 

1894  Strass  er,  Alois,  Oberst. 

1895  Wolny.  Alexander  Edler  von. 
Oberst. 

1897  Rieger.  Franz,  Oberst. 


Reserve- Commandauten. 


1869  Gövorcsin,  Constantin,  Oberst. 
1871  Sabolic.  Joseph,  Oberstlieute- 
nant— Oberst. 

1874  Ende,  Friedrich  Ludwig  Freiherr 
von,  Oberstlieutenant — Oberst. 


1876  W ellikan  de  Boldogmezö. 

Joseph,  O b er  stlieut  enant — O b er  st. 
1878  Milletic,  Timotheus,  Oberst- 
lieutenant—Oberst, 

1880  Sedlmayer.  Adolph.  Oberst- 
heut enant — Oberst. 


— 467  — 


Vor  dem  Feinde  gefallene  höhere  Officiere. 

1866  Regiments- Commandant  Oberst  Carl  Schwaiger  und  Major  Fried- 
rich Kripp el,  Beide  bei  Custozza  j. 

Major  ad  honores  Friedrich  Freiherr  von  Schirnding,  an  den  Folgen 
seiner  Verwundung  bei  Custozza  im  September  gestorben. 


Feldzüge. 

Kation  al- Grenz -Regiment. 

1778/1879  stand  ein  aus  drei  Compagnien  dieses,  sowie  aus  drei  Com- 
pagnien des  1.  Walachen-Regiments  bestehendes  Bataillon  bei  der  Armee  in 
Mähren  und  nahm  ein  Detachement  an  dem  Ueberfalle  auf  Ottendorf  (Trop- 
pau)  theil. 

1788  ein  Bataillon  unter  Major- D evchich  im  Corps  Coburg  an  den 
Gefechten  bei  Botosani,  der  Einnahme  des  Lagers  bei  Largo  und  der  Ein- 
nahme von  Jassy  theilgenommen;  eine  Division  Scharmützel  bei  Vaslui,  Ver- 
theidigung  von  Herlen  gegen  vielfache  Uebermacht,  endlich  noch  das  Bataillon 
in  dem  Treffen  bei  Adjud  gefochten.  Der  übrige  Theil  des  Regiments  in  Sieben- 
bürgen verblieben,  ohne  in  das  Feuer  zu  kommen.  Major  Devchich  wurde  in 
Anerkennung  seiner  Tapferkeit  und  guten  Führung  des  Bataillons  zum  Oberst- 
lieutenant befördert. 

1789  zwei  Bataillone  am  Törzburger  Pass,  hievon  fünf  Compagnien  unter 
Major  Binsfeld  den  Posten  Vallje  Mulieri  standhaft  vertheidigt;  drei  Com- 
pagnien unter  dem  Regiments-Commandanten  Oberst  Heydendorf  bei  der 
Unternehmung  auf  Kimpolung  sich  ausgezeichnet  (noch  vier  Officiere  belobt). 

1790  wurden  Abtheilungen  des  Regiments  bei  Turnul  und  vor  Giurgevo 
verwendet. 

1792  — 1797  standen  Abtheilungen  desselben  in  den  combinierten  Walachen- 
Bataillonen  und  kämpften  das  1.  in  Deutschland,  das  2.  und  3.  in  Italien1). 

1799  auch  an  diesem  Feldzuge  nahmen  die  Abtheilungen  des  Regiments 
in  den  combinierten  Bataillonen  theil2). 

1800  wurden  dieselben  erst  nach  dem  Waffenstillstände  decombiniert, 
d.  h.  unvermisclite  Bataillone  aus  denselben  gebildet  und  formierte  nunmehr 
die  Mannschaft  dieses  Regiments  das  2.  Feld-Bataillon  in  der  aus  den  Walachen- 
Bataillonen  zusammengesetzten  Halb-Brigade  Stojanich. 

Hach  Wiederaufnahme  der  Feindseligkeiten  kam  dieses  Bataillon,  im 
Corps  Simbschen  eingetheilt,  bei  Burgebrach  nicht  in  das  Feuer  und  bestand 
nur  einige  unbedeutende  Gefechte  bei  Neunkirclien. 

1805  standen  zwei  Bataillone  (ü  vier  Compagnien  1 im  Corps  Merveldt, 
Vertlieidigung  des  Lueg-Passes  (nur  indirect  betheiligt),  Gefechte  bei  Wasser- 
burg (eine  Compagnie). 

1809  war  ein  aus  dem  ganzen  Regimente  combiniertes  Bataillon  im 
7.  Corps  (Erzherzog  Ferdinand)  in  dem  Treffen  bei  Raszyn,  dann  bei  Radzymin 
(sich  standhaft  gehalten);  ferner  Einnahme  des  Brückenkopfes  von  Thorn, 
Gefecht  bei  Jecllinsko  (drei  Compagnien). 

1813  ein  Bataillon  im  Salzburgischen,  dann  zur  Armee  Hiller,  Vorrückung 
durch  Tyrol.  im  November  einige  Gefechte  im  Etsch-Thale  bei  Ossenigo. 
Vezza  u.  A.  bestanden. 

1814  stand  dieses  Bataillon  bei  der  Armee  in  Italien  und  kam  nur  ein 
Theil  desselben  bei  Toscolano  (Maderno)  in  das  Feuer. 


')  und  2)  Ueber  deren  kriegerische  Tliätigkeit  siehe  V.  Band  : ..Landes -Vertheicligungs- 
Anstalten”,  ,,Die  Institution  der  Militär-Grenze”. 


30* 


— 468  — 


1815  ein  Bataillon  nach.  Ober-Italien,  Uebergang  über  den  Simplon,  Ge- 
fechte bei  les  Bousses  (nicht  in  das  Feuer  gekommen)  und  Montleul. 

1848  erhielt  das  1. Bataillon  unter  Major  Leo  Popp  im  Juli  vom  ungarischen 
Kriegs-Ministerium  den  Befehl,  zu  der  gegen  die  Serben  operierenden  National- 
Armee  abzurücken;  da  sich  dasselbe  bei  seinem  Eintreffen  in  Pest  weigerte, 
gegen  die  Grenzer  und  Serben  zu  kämpfen  und  die  Tricolor-Cocarden  zu 
tragen,  wurde  dasselbe  nach  Leopoldstadt  verlegt.  Auch  nach  Uebergabe  dieser 
Festung  weigerte  sich  das  Bataillon,  trotz  angedrohter  Decimierung,  in  die 
National- Armee  überzutreten;  es  wurde  entwaffnet  und  als  kriegsgefangen  erklärt. 

Eine  in  Pressburg  detachierte  Division  wurde  in  das  Corps  Jellacic  ein- 
getheilt  und  stand  vor  Wien,  ohne  jedoch  in  das  Feuer  zu  kommen  (Besetzung 
der  Lobau). 

Die  in  Siebenbürgen  zurückgebliebenen  Bataillone  standen  in  der  von 
dem  energischen  Begiments-Commandanten  Obersten  Urban  commandierten 
Colonne  und  nahmen  an  allen  Unternehmungen  und  Affairen  im  Norden  von 
Siebenbürgen  und  der  südlichen  Bukowina  ehrenvollen  Antheil;  so  bei  Vajda- 
Szt.  Jväny,  Szäsz-Begen.  Szamos-Ujvdr,  Szamosfalva,  Einnahme  von  Klausen- 
burg, endlich  bei  Dees ; eine  Division  bei  dem  Bückzuge  von  Klausenburg  in 
Gefangenschaft  gerathen. 

1849  waren  dieselben  in  den  Bückzugs- Gefechten  bei  Bistritz,  Tihucza  und 
Watra-Dorna;  schon  im  Stande  sehr  herabgekommen,  nahmen  dieselben  an  dem 
glänzenden  Ueberfalle  auf  Borgo -Mar oseny,  den  Gefechten  bei  Bayersdorf  und 
Borgo-Zsoszeny  theil. 

Im  Sommer-Feldzuge  standen  diese  Abtheilungen  unter  Oberst  Urban 
im  Corps  des  russischen  General-Lieutenants  Grotenhjelm. 

Eine  dem  31.  Infanterie-Begimente  zugetheilte  Division  bei  Gross- 
Scheuern,  Salzburg,  Piski  und  Klein-Köpisch  gefochten,  bei  den  späteren  Affairen 
nicht  mehr  in  das  Feuer  gekommen. 

Für  Auszeichnung  in  diesen  beiden  Feldzügen  wurden  decoriert  mit: 

MTO.  und  LO.  Begiments-Commandant  Oberst  Carl  Urban’:. 

LO.  Hauptmann  Theodor  Arsenti  und  Oberlieutenant  Friedrich  Storch 
von  Arben. 

EKO.  3.  Major  Friedrich  Fackler* 2);  Unterlieutenant  Gregor  Botta  . 

MVK.  Die  Ünterlieutenants  Pantilemon  Domide.  Carl  Urban.  Demeter 
Buss,  Georg  Fabro,  Johann  Daday,  Eduard  Bunziny  und  Ludwig 
Schreiber4);  Hauptmann- Auditor  Adalbert  ßosenbaum. 

Linien- Infanterie-Regiment. 

Baden.  1859  stand  das  Begiment  inclusive  des  4.  Bataillons  im  Ver- 
bände der  Küsten- Armee  im  Görzischen  und  kam  nicht  in  das  Feuer. 

1866  focht  das  Begiment  im  5.  Corps  der  Süd-Armee  mit  Auszeichnung 
bei  Custozza  (Oliosi,  Kämpfe  um  den  Monte  Vento). 

Das  4.  Bataillon  Besatzung  in  Venedig. 

Decoriert  wurden  mit: 

LO.  Dem  gefallenen  Begiments-Commandanten  Obersten  Schwaiger 
nachträglich  zuerkannt. 

EKO.  3.  Major  ad  honores  Freiherr  von  Scliirnding;  die  Hauptleute 
Carl  Weilenbeck,  Ferdinand  Wlad,  Achilles  Gatti;  dann  dem  gefallenen 
Major  Friedrich  Kripp el  nachträglich  zuerkannt. 

MVK.  Oberstlieutenant  Wilhelm  Peneke;  Major  Wilhelm  W ellikan 
de  Boldogmezö;  die  Hauptleute  Johann  Staff5),  Joseph  Tessach.  Adolph 

>)  Derselbe  hatte,  nachdem  der  Regiments-Commandant  Oberst  Jovic  krankheits- 
halber das  Regiment  verlassen  hatte,  als  Oberstlieutenant Interims-Commandant  im  Kamen 
des  Regiments  durch  ein  eigenes  Protokoll  dem  ungarischen  Ministerium  den  Gehorsam 
gekündigt  und  durch  seine  energischen  und  zweckmässigen  Vorkehrungen  wesentlich  dazu 
heigetragen,  die  Romanen-Regimenter,  sowie  überhaupt  die  Bevölkerung  dieser  Bezirke  in 
der  Treue  zu  erhalten. 

2)  3)  *)  Nachträglich,  für  Auszeichnung  in  ihren  früheren  Regimentern  Nr.  öl.  be- 

ziehungsweise Nr.  31  und  10. 

5)  An  seinen  Wunden  gestorben. 


— 469  - 


Statkiewicz:  die  Oberlieutenants  Alexander  Stocklin,  Adolph  Schumacher. 
Carl  Glöckner,  Basil  Poppizan,  Carl  Sutsa;  die  Unterlieutenants  Friedrich 
Wimmer  von  Ebenwald  und  Casimir  Jaroszynski;  dann  den  gefallenen 
Oberlieutenant  Georg  Popp,  den  Unterlieutenants  Carl  Friedrich  Beck,  Wilhelm 
Müller  und  Carl  Steinböck  nachträglich  zuerkamrt. 

FJO.  Regiments- Arzt  Dr.  Eduard  Opitz. 

Tapferkeits-Medaillen . 

Silberne 


Goldene 

Süberne 

Goldene 

I.  Cl. 

n.  ci. 

1789—1790 

2 

7 

1848 

— 

__ 

— 

1792-1801 

2 

5 

1849 

— 

4 

4 

1805 

— 

— 

1859 

— 

— 

— 

1809 

1813—1815 

— 

2 

1866 

3 

13 

18 

Adjustierung. 

1763  national,  lichtgrauer  Rock,  rothe  Aufschläge  ; 

1770  weisser  Rock1),  papageigrüne  Egalisierung,  Armlitzen,  weisse 
Knöpfe  ; 

1798  dunkelbrauner  Rock,  papageigrüne  Egalisierung,  Armlitzen,  weisse 
Knöpfe ; 

1851  weisser  Waffenrock,  papageigrüne  Egalisierung,  Armlitzen,  weisse 
Knöpfe  : 

1868  dunkelblauer  Waffenrock,  papageigrüne  Egalisierung,  Armlitzen, 
weisse  Knöpfe. 


*)  Vorübergehend  waren  1769  schwarze  Röcke  vorgeschrieben. 


51. 

Ungarisches  Infanterie-Regiment. 

(1781)  Ergänzungs-Bezirks-Commando:  Klausenburg. 

(1897)  Probszt  Edler  von  Ohstorff,  Emil,  F3IL. 

Errichtung  und  nachgefolgte  Veränderungen.  1702  laut  Patent  vom 
21.  October  durch  den  Obristen  Bagosy  als  Hayducken-Regiment  ä zehn  Com- 
pagnien aufgestellt  (Sammelplatz  Erlau);  1705  wurde  dieses  Regiment  mit  den 
Hayducken-Regim entern  Andrässy  und  Batthyanyi  in  Eures  verschmolzen1 i, 1711 
das  von  den  Rebellen  übergetretene  Hayducken-Regiment  Neumann  incorporiert. 

17182)  erhielt  das  Regiment  den  Rang  gleich  den  übrigen  deutschen  Regi- 
mentern und  wurde  auf  den  Fuss  derselben  (17  Compagnien)  gebracht,  be- 
hielt jedoch  die  Benennung  Hayducken-Regiment  noch  bis  zum  Tode  Carl  VI. 
(c.  1740)  bei. 

Seit  1769  führt  das  Regiment  die  Kummer  51. 

1798  das  4.  Bataillon  an  das  neue  3.  ungarische  Liirien-Infanterie-Regi- 
ment  (später  Kr.  61)  abgegeben3). 

1851  je  drei  Compagnien  des  3.  Bataillons  als  Stamm  für  die  an  Stelle 
der  aufzulösenden  Szekler  Grenz-Infanterie-Regimenter  Kr.  14  turd  15  neu  zu 
errichtenden  Linien-Infanterie-Regimenter  Kr.  5 und  6 abgegeben. 

1860  ein  Bataillon  an  das  neu  aufgestellte  Linien-Infanterie-Reghnent 
Kr.  64,  1883  ein  Bataillon  an  das  Infanterie-Regiment  Kr.  100  abgegeben. 

Ergänzung.  Dieses  durch  freie  Werbung  in  den  Comitaten  Ober- 
Ungarns  aufgestellte  Regiment,  war  das  erste,  welches  nach  den  Beschlüssen 
des  Pressburger  Landtags  vom  Jahre  1715  (Artikel  8)  seine  beständige  Er- 
gänzung aus  Ungarn  erhielt4),  Werbeplätze  wurden  demselben  vom  Landtage 
fallweise  angewiesen.  Im  Jahre  1741  iibergieng  die  Verpflichtung,  das  Regi- 
ment complet  zu  erhalten  an  Siebenbürgen  und  erscheint  das  Regiment  durch 
längere  Zeit  auch  in  den  Acten  als:  „sieb  enbürgis  che  s Kational -Regiment" 
aufgeführt.  Das  Regiment  ergänzte  sich  sohin  durch  freie  Werbung  aus  allen 
Theilen  Siebenbürgens,  Stabs-iDepöt-)Station  war  Hermannstadt. 

1781  (1775)  als  auch  das  Regiment  Kr.  31  mit  der  Ergänzung  nach  Sieben- 
bürgen dauernd  überwiesen  wurde5),  erhielt  das  Regiment  die  Comitate  im 


J)  Alle  drei  Regimenter  waren  im  Stande  sehr  herabgekommen. 

2)  K.  A.,  H.  K.  E.  1718,  Januar  573,  Exp.  Diese  Verfügung  erfolgte  über  Verwendung 
des  Prinzen  Eugen,  welcher  das  Wohlverhalten  des  Regiments  in  verschiedenen  Ooeasionen 
hervorliob.  (Feldzüge  des  Prinzen  Eugen  von  Savoyen.  18.  Band.  Supplement  Xr.  13.' 

3)  1799  wurde  dieses  Bataillon  mit  jenem  von  de  Tins  Xr.  37  verwechselt  und  kam 
sohin  in  das  neue  4.  ungarische  Linien-Infanterie-Regiment  (Xr.  62.) 

ä)  Siehe  auch  : ..Entwickelung  des  Heerwesens  in  den  Ländern  des  Hauses  Habsburg''. 
Seite  14. 

5)  Vorübergehend  hatte  1763  bis  1771  auch  das  Regiment  Kärolyi  Xr.  52,  Werbeplätze 
in  Siebenbürgen  (Bistritz  u.  s.  w.). 


- 471  — 


nördlichen  Theile,  mit  dem  Sammelplätze  Klausenburg  zugewiesen,  welchen 
Rayon  das  Regiment,  von  Aenderungen  in  der  territorialen  Abgrenzung  abgesehen, 
seither  unverändert  beibehalten  hat.  Von  1827 — 1837  war  Bistritz  Sammel- 
platz des  Werb-Bezirkes,  seither  wieder  Klausenburg  (nunmehr  Ergänzungs- 
Bezirks-Station) . 

Grenadier-Division.  1769  wurde  dieselbe  in  das  ungarisch-galizische 
Bataillon  eingetheilt,  wo  sie  mit  jenen  von  Nr.  13  und  56  vereint  stand,  1775 
in  das  sieben bürgisclie  Bataillon  übersetzt,  Divisionen  der  Regimenter  Nr.  31 
und  49,  letztere  1779  durch  jene  von  Nr.  52  ersetzt;  1784—1797  stand  sie  nur 
mit  jener  von  Nr.  31  in  einem  Bataillon  (ä  vier  Compagnien).  In  dem  Feldzuge 
1799  war  die  Division  im  Regiments-Verbände  verbbeben  und  wurde  erst  zu 
Beginn  der  Campagne  1800  mit  jener  von  Nr.  25  und  37  in  ein  Bataillon  ver- 
eint. in  dem  Feldzuge  1809  bildete  selbe  mit  den  Divisionen  von  Nr.  31  und 
32  ein  Bataillon.  Von  1810  bis  1818  bildete  sie  wieder  mit  jener  von  Nr.  31 
ein  Bataillon  ä vier  Compagnien,  1818  die  Division  Nr.  60  in  dieses  Bataillon 
eingetheilt  (sechs  Compagnien),  1830  endlich  wurden  die  Divisionen  von  Nr.  31 
und  jene  des  Regiments  aus  diesem  Bataillon  ausgeschieden  und  bildeten  nun- 
mehr bis  1852  mit  jener  von  Nr.  62  ein  (siebenbürgisclies)  Bataillon. 

Friedens-Garnisonen.  1713—1719,  dann  1721  —1734  Mantua,  1736  Parma, 
1738  Piacenza,  1739Ungarn,  1740  wieder  Mantua,  1748  Kronstadt,  1749Sabbionetta, 
1752  Cremona,  1763  Ofen,  1766  Arad,  1769  Kaschau,  1771  Munkacs,  1772  Klausen- 
burg, 1774  Kronstadt,  1779  Klausenburg,  1785  Carlsburg,  1791  Mediasch, 
1794—1796  Lemberg,  1798/1799  Wien,  1801  Klausenburg,  1803  Carlsburg-Mühlen- 
bach,  1805  Klausenburg,  1806  Hermannstadt,  1807  Pest,  1808  Pressburg,  1810 
Klausenburg,  1815  Neapel,  1817  Mailand,  1821  Neapel,  1824  Capua,  1825 
Neapel,  1827  Mantua,  1828  Venedig,  1829  Klagenfurt,  1831  Brescia,  1832 
Verona,  1834  Brescia,  1836  Padua,  1837  Venedig,  1844  Mantua,  1846  Udine. 
1847  Klausenburg,  1849  Reps,  1850  Hermannstadt,  1853  Theresienstadt,  1855 
Czernowitz,  1856  Stanislau,  1860  Przemysl,  1861  Lemberg,  1867  Olmütz,  1871 
Grosswardein,  1876  Peterwardein,  1877  Grosswardein,  1881  Klausenburg. 

Regiments-Knaben-Erziehungshaus.  1782  in  Klausenburg  activiert, 
1842  nach  Szamos-Ujvar  verlegt,  wo  es  bis  zur  Auflösung  (1852)  verblieb. 


Regiments-Inhaber. 


1702  Bagosy,  Paul,  Obrist1). 

1707  Gyulai,  Franz  Graf,  Obrist — 
GFWM. 

1729  Pälffy  ab  Erdöd,  Franz  Graf, 
Obrist- GFWM. 

1735  Gyulai,  Stephan  Graf,  Obrist— 
FML. 

1759  Gyulai,  Franz  Graf,  GM. 

1788  Splenyi  von  Mihäldy,  Gabriel 
Freiherr,  FML. 

1818 — 1822  unbesetzt. 


1822  Mecsery,  Johann  Freiherr  von, 
GM.— FML. 

1833  Carl  Ferdinand, Erzherzog, Oberst 
-G.  d.  C. 

1875  Heinrich,  Erzherzog,  FML.2). 
1891  Bils,  Anton  Freiherr  von,  FML. 
1894  — 189/  unbesetzt. 

1897  Probszt  Edler  von  Ohstorff, Emil, 
FML. 


Zweite  Inhaber. 

Von  1833 — 1864  Berger  von  der  Pleisse,  Johann  Nepomuk  Freiherr 
FML. — FZM.;  von  1864 — 1891  Bils,  Anton  Freiherr  von,  FML. 


Regiments-Comman  (lauten. 

1702  der  Inhaber  Obrist  Bagosy.  I 1716  Suhajda,  Johann,  Obristlieute- 
1707  der  Inhaber  Obrist  Graf  Gyulai.  | nant — Obrist. 


0 Zu  den  Bebellen  übergetreten. 

2)  Yon  1856 — 1868  Inhaber  des  Infanterie-Begiments  Nr.  62. 


— 472  - 


1719  Geffeot,  Nikolaus,  Obristwacht- 
meister (ad  interim)1). 

1722  De  Vi  ns,  Hector  Freiherr,  Obrist- 
lieutenant— Obrist. 

1729  der  Inhaber  Obrist  Graf  Palffy2). 
1729  De  Yins,  Freiherr  von,  Obrist. 

1734  Gyulai,  Stephan  Graf,  Obrist. 

1735  derselbe  als  Obrist-Inhaber. 

1736  Szantö,  Stephan,  Obristlieute- 
nant— Obrist. 

1740  Andrassy,  Adam  Freiherr  von. 
Obrist. 

1740  Eröss,  Gabriel  von,  Obrist. 

1745  Gyulai,  Franz  Graf,  Obrist. 
1752  Kalnoky,  Thomas  Graf,  Obrist. 
1757  Gern  er  t,  Adolph  von,  Obrist. 
1760  Gyulai,  Samuel  Graf,  Oberst. 
1767  Orosz  von  Csicser,  Joseph 
Freiherr,  Oberst. 

1771  Koppenzollern,  Ignaz,  Oberst. 
1783  Lebzeltern,  Ludwig,  Oberst. 
1786  Binder  von  Degenschild, 
Joseph  Freiherr,  Oberst. 

1793  Pückler,  Franz  Graf,  Oberst. 
1796  Augustinetz,  Jakob,  Oberst. 
1800  Eröss,  Gabriel  von,  Oberst. 
1800  Novak,  Ignaz  von,  Oberst. 

1807  Scharlach, Michael  von,  Oberst. 


1809  Scharlach.  Franz  von,  Oberst. 
1814  Berger  von  der  Pleisse,  Johann 
Nepomuk  Freiherr,  Oberst. 

1824  Bartholemv,  Peter  Freiherr  von. 
Oberst. 

1830  Nassau,  Friedrich  Prinz  zu. 
Oberst. 

1834  Simunich,  Balthasar  Edler  von. 
Oberst. 

1841  Fiedler,  Joseph  Edler  von. 
Oberst. 

1848  Baldaccv,  Enanuel  Freiherr 
von,  Oberst. 

1849  Mayer  von  Löwenschwerdt. 
Franz  Freiherr.  Oberst. 

1851  Vever,  Carl  Bitter  von.  Oberst. 
1858  Fragnern,  Gustav  Edler  von. 
Oberst. 

1866  Moritz,  Carl,  Oberst 
1873  Busse tti,  Camillo,  Oberst. 

1877  Arlow.  Sebastian  Bitter  von, 
Oberst. 

1882  Baslic.  Matthias,  Oberst. 

1886  Kerczek,  Christian  Bitter  von. 
Oberst. 

1888  Skrobanek.  Ferdinand,  Oberst. 
1894  Khautz  von  EulenthaL  Carl. 
Oberst. 


EeserTe-CoHimaiidanten. 


1869  Bmffelsberge r, Wilhelm, Oberst. 

1871  Pilati.  Wilhelm,  Oberstlieute- 
nant— Oberst. 

1875  Vuckovic,  Paul,  Oberstlieute- 
nant. 

1877  D öpfner,  Carl  Edler  von,  Oberst- 
lieutenant. 


1878  Fuchs,  Johann,  Oberstlieutenant. 

1879  Wallerstein,  Adolph.  Oberst- 
lieutenant. 

1880  Putsch,  Ferdinand,  Oberstlieute- 
nant. 


Vor  dem  Feinde  gefallene  höhere  Offi eiere. 

1734  Beginnen ts-Inhaber  GFWM.  Franz  Graf  Pälffy  bei  Parma  schwei- 
verwundet,  gestorben. 

1794  Oberstlieutenant  Bouviere,  Commandant  eines  Grenadier- 
Bataillons,  in  der  Schlacht  bei  Tournay  j. 

1800  Begiments-Commandant  Oberst  Gabriel  von  Eröss  bei  Marengo 
schwer  verwundet,  gestorben. 

1809  Major  Franz  Seyringer  in  dem  Treffen  bei  Ebelsberg  f. 

1866  die  Majore  Vincenz  Sekulic  Bitter  von  Momirow  und  Stanislaus 
Edler  von  Strzelecki,  Beide  in  der  Schlacht  bei  Königgrätz  y. 

Feldzüge. 

Bagosy.  1703  auf  den  Kriegs-Schauplatz  in  Italien  abgerückt,  kam 
das  Begiment  zu  dem  Corps  in  Piemont,  stand 

1704  im  Lager  von  Crescentino,  ein  Theil  Vertlieidigung  von  Ivrea. 

1705  in  jenem  von  Chivasso. 

1706  focht  dasselbe  in  der  Schlacht  bei  Turin  und  kam  dann  in  das 
Modenesische,  machte 

»)  Der  zur  Fiilirung  des  Regiments  - Commaudos  berufene  Obristlieutenant  Franz 
Duprez  commandierte  das  Bataillon  auf  Sicilien. 

2)  Hat  das  Reginients-Coniinando  nicht  persönlich  geführt. 


- 473  — 


Gyulai.  1707  den  Zug  in  die  Provence. 

1703  die  Gefechte  am  Col  de  la  Roue  und  bei  Feuestrelle,  dann  die 
Expedition  in  die  Romagna  mit. 

1709  — 1712  stand  dasselbe  stets  bei  der  Armee  in  Italien  und  machte  die 
Operationen  in  Savoyen  und  in  den  West- Alpen  mit,  ohne  an  einer  grösseren 
Action  theilzunehmen. 

1716 — 1717  an  dem  Türkenkriegje  nicht  betheiligt,  in  der  Lombardie 
verblieben. 

1719  war  ein  Bataillon  unter  Obristlieutenant  Duprez  unter  den  im 
Corps  Bonneval  nach  Sicilien  gerückten  Verstärkungen  und  kam  zu  der  Be- 
lagerung von  Messina. 

1720  machte  dasselbe  die  Operationen  in  West- Sicilien,  Kämpfe  vor 
Palermo,  mit. 

Franz  Palffy.  1731  ein  Bataillon  und  eine  Grenadier-Compagnie 
in  dem  nach  Corsica  entsendeten  Hilfs-Corps,  Gefechte  bei  Bastia,  Furiani. 
Borgo,  S.  Pellegrino,  Lucciano. 

1732  Gefechte  bei  Calenzana,  Moncale,  Unterwerfung  der  Balagna. 

1734  stand  das  Regiment  mit  zwei  Bataillonen  und  den  Grenadieren  in 
der  Haupt-Armee  und  focht  bei  Colorno,  Parma,  wo  es  viel  verlor,  Quistello 
und  Guastalla,  das  3.  Bataillon  stand  in  Mantua. 

1735  in  Tvrol  und  Ober-Italien,  ohne  Gefecht. 

Gyulai.  1741  aus  Italien  in  das  Corps  Khevenhüller  eingetheilt.  machte 
das  Regiment 

1742  den  Winter-Feldzug  in  Ober-Oesterreich  und  Bayern  mit. 

1743  rückte  es  an  den  Rhein,  machte  'mit  der  Armee 

1744  die  Operationen  am  Rhein,  den  Rückzug  nach  Böhmen  mit 
und  focht 

1745  bei  Habelscliwerdt  (ein  Bataillon),  Hohenfriedberg1)  und  Soor. 

1746  erneuert  auf  dem  Kriegs-Schauplatz  in  Italien  eingetheilt,  war  das 
Regiment  bei  der  Einnahme  von  Genua,  dem  Zuge  in  die  Provence  und 

1747  bei  der  Belagerung  von  Genua. 

1756  zur  Armee  nach  Böhmen  gezogen,  nahmen 

1757  ein  Bataillon  und  die  Grenadiere  an  der  Schlacht  von  Prag  theil. 
letztere  auch  in  dem  Treffen  bei  Görlitz.  Ein  Detachement  unter  Obrist- 
lieutenant Graf  Samuel  Gyulai  den  Zug  nach  Berlin  mitgemacht. 

1758  zeichnete  sich  das  Regiment  in  dem  Gefechte  bei  Eulenburg  durch 
standhafte  Deckung  des  Rückzuges  aus. 

1759  ein  Bataillon  unter  Major  Uketievics  Gefecht  bei  Asch,  sich  indem 
Treffen  bei  Meissen  ausgezeichnet,  dann  in  jenem  bei  Maxen;  die  Grenadiere 
dieselben  Actionen  mitgemacht. 

1760  focht  das  Regiment  bei  Kunzendorf  und  Torgau, 

1761  ein  Bataillon  und  die  Grenadiere  unter  Hauptmann  Allvintzy, 
sich  bei  der  Erstürmung  von  Schweidnitz  ausgezeichnet. 

1762  focht  das  Regiment  unter  seinem  Commandanten,  Obersten  Grafen 
Gyulai,  mit  besonderer  Bravotu-  bei  Teplitz,  wo  die  beiden  Grenadier- 
Compagnien,  vom  Regimente  divisionsweise  unterstützt,  mit  dem  Säbel  in  der 
Faust,  den  Gegner  von  einer  dominierenden  Anhöhe  vertrieben  und  diesen 
Punct  dann  gegen  wiederholte,  mit  überlegenen  Kräften  unternommene  An- 
griffe behaupteten. 

Oberst  Graf  Gyulai  erhielt  den  MTO.,  ausser  ihm  noch  die  Majore 
Alemann  und  Toroczkay,  dann  die  Commandanten  der  Grenadier- Com- 
pagnien, die  Hauptleute  Joseph  Allvintzy  und  Cserev  als  sich  besonders 
ausgezeichnet  genannt. 

Das  Regiment  dann  noch  bei  Pretschendorf  und  Freiberg  gefochten. 


P Im  Vereine  mit  Leopold  Daun  (Nr.  59)  und  Kolowrat  (Nr.  17)  den  Rückzug  gedeckt. 


— 474  - 


1778  — 1779  zwei  Bataillone  bei  der  Haupt- Armee  in  Böhmen,  ein  De- 
tachement in  dem  Gefechte  bei  Gerbersdorf. 

Die  Grenadiere  (Bataillon  Stubenberg)  ebenfalls  in  Böhmen,  ohne  Gefecht. 

Splenyi.  1788  wirkten  Abtheilungen  des  Regiments  an  der  Yer- 
theidigung  der  Grenz-Pässe  Siebenbürgens  mit,  so  beiVertheicligung  der  Stellung 
von  Grosesti,  bei  Vallje  Mulieri  (Törzburger  Pass),  bei  Komet  a.  d.  Aluta 
Rothenthurm-Pass)  u.  A.,  dann  Expedition  nach  Rininik. 

1789  zeichnete  sich  das  Regiment  in  dem  Treffen  bei  Porcenv  aus. 

Regiments -Commandant  Oberst  Binder.  Oberstlieutenant  Adorjan, 
die  Majore  Rouviere  und  Sandor  sich  kervorgethan.  Regiments  - Inhaber 
FML.  Splenyi  wurde  für  Foksani  Commandeur  des  MTO. 

1792  die  Grenadiere  (Bataillon  Pückler)  auf  dem  Kriegs-Schauplatze  in 
den  Niederlanden,  vor  Lille  und  bei  Jemappes  gefocliten. 

1793  das  Leib-Bataillon  ebenfalls  nach  den  Niederlanden  gerückt,  Haupt- 
mann.  Rogovsky  sich  mit  150  Freiwilligen  bei  dem  Sturme  auf  Valenciennes 
ausgezeichnet,  ebenso  das  Bataillon  bei  Beaumont. 

Die  Grenadiere  bei  Neerwinden,  mit  besonderer  Auszeichnung  bei  Famars. 
dann  vor  Maubeuge,  Schlacht  bei  Wattignies.  Hauptmann  Christoph  Ro- 
govsky de  Körnitz  den  MTO.  erhalten. 

1194  das  Leib -Bataillon  bei  Erstürmung  des  Lagers  vor  Landrecies.  in 
den  Kämpfen  vor  Charleroi  und  Fleurus,  endlich  in  dem  Riickzugs-Gefeclit 
bei  Henri-Chapelle ; die  Grenadiere  vor  Landrecies  (Schlacht  bei  le  Cftteau  . 
bei  Tournay  und  Fleurus  brav  gefochten. 

1795  das  Leib-Bataillon  bei  Mannheim  gestanden,  wenig  in  das  Feuer 
gekommen;  die  Grenadiere  vor  Mannheim,  dann  Gefecht  bei  Gross-Fiscklingen. 

1796  focht  das  Bataillon  unter  seinem  Commandanten  Oberstlieutenant 
Jakob  Augustinetz  mit  vom  Generalissimus  Erzherzog  Carl  persönlich 
anerkannter  Bravour  bei  Hckeradt,  dann  bei  Würzburg. 

Die  Grenadiere  bei  Malsch,  Neresheim,  Würzburg,  Giessen  gefochten. 
dann  vor  Kehl. 

Das  2.  und  3.  Bataillon  waren  Mitte  1796  auf  den  Kriegs- Schauplatz 
nach  Italien  gerückt,  erlitten  im  Corps  Bajalich  in  dem  Treffen  bei  Fontaniva 
an  der  Brenta  bedeutende  Verluste  und  fochten  bei  Arcole. 

1797  bestand  das  Regiment  einige  Gefechte  bei  Bassano:  bei  dem 
späteren  Rückzuge  vertheidigte  Oberst  Augustinetz,  um  dem  Corps  Zeit 
zum  Uebergang  über  den  Isonzo  zu  verschaffen,  mit  einem  Bataillon  die  Stadt 
Gradisca  heldenmüthig,  wurde  aber  abgeschnitten  und  musste  eine  ehrenvolle 
Capitulation  eingehen. 

Die  Grenadiere  zur  Armee  in  Italien,  Rückzugs-Gefechte  bei  Klagenfort 
und  Neumarkt. 

1799  an  diesem  Feldzuge  nahm  das  Regiment  keinen  Antheil  (Garnison 
Wien)  und  rückte  erst  gegen  Ende  des  Jahres  auf  den  Kriegs-Schauplatz  nach 
Italien,  wo  es 

1800  sich  bei  Cadibona  auszeichnete,  dann  bei  der  Blockade  von  Genua 
verwendet  wurde  und  an  den  Gefechten  bei  Yado  und  la  Coronata  tlieilnahm. 
dann  ,an  den  Schlachten  bei  Casteggio,  Marengo  und  Pozzolo  lYaleggio). 

Lieutenant  Anton  Jugenicz  de  Boldoghegy  für  Auszeichnung  bei 
la  Coronata  den  M.TO.  erhalten. 

Die  Grenadiere  (Bataillon  Rechenberg)  als  Garnison  in  Wien  verblieben. 

1805  mit  drei  Feld-  und  dem  Grenadier-Bataillon  auf  dem  Kriegs-Scliau- 
platze  in  Italien,  war  das  Regiment  in  der  Schlacht  bei  Caldiero.  wo  ins- 
besondere eine  Division  sich  durch  Vertreibung  der  Franzosen  aus  Colognola 
sehr  auszeichnete. 

Der  Commandant  dieser  Division,  Hauptmann  Ladislaus  von  Karove. 
den  MTO.  erhalten. 

Bei  dem  Rückzuge  über  die  Piave  wurde  ein  am  rechten  Ufer  zurück- 
gebliebenes Bataillon  von  den  Franzosen  umzingelt,  jedoch  durch  einen  ent- 
schlossenen Angriff'  einer  Compagnie  unter  Hauptmann  Maretieh  degagiert. 


— 475 


1809  im  6.  Corps  (Hiller)  eingetheilt,  foclit  das  Regiment  bei  Landshut, 
Neumarkt,  Ebelsberg,  mit  Auszeichnung  bei  Aspern  und  Wagram. 

Die  Grenadiere  (Bataillon  Scharlach)  bei  Landshut,  Aspern  sich  aus- 
gezeichnet, dann  bei  Wagram  und  Znaym  gelochten. 

Regiments-Commandant  Oberst  Franz  von  Scharlach  belobt. 

1818  bei  der  Armee  in  Inner-Oesterreich,  später  in  Süd-Tyrol,  Gefechte 
bei  Ala  (Avio  und  am  Monte  Baldo). 

Die  Grenadiere  (Bataillon  Purcell)  ebendort,  ohne  in  das  Feuer  zu 
kommen. 

1814  focht  das  Regiment  in  der  Schlacht  am  Mincio,  dann  in  dem 
Treffen  bei  Parma. 

Die  Grenadiere  in  der  Schlacht  am  Mincio  sich  ausgezeichnet. 

1815  das  Regiment  den  Feldzug  gegen  Murat  und  die  Occupation  von 
Neapel  mitgemacht,  Gefechte  am  Panaro,  bei  Mirandola  und  Carpi;  die 
Grenadiere  in  Frankreich,  ohne  Gefecht,  Einzug  in  Paris. 

Vacat  Splenyi.  1821  Feldzug  in  Neapel,  ohne  Gefecht. 

Erzherzog  Carl  Ferdinand.  1848  standen  das  1.  und  3.  Bataillon  bei 
dem  Corps  Puchner  in  Siebenbürgen,  fochten  bei  Magyar-Säros  (zwei  Com- 
pagnien), Maros- Väsärhely,  dann  bei  der  Vorrückung  gegen  und  Einnahme  von 
Klausenburg ; durch  letztere  wurde  das  in  dieser  Stadt  gelegene  2.  Bataillon, 
welches  unter  den  schwierigsten  Verhältnissen,  inmitten  einer  aufrührerischen 
Bevölkerung,  trotz  der  Befehle  eines  pflichtvergessenen  Commandanten,  trotz 
Drohungen  und  Verführungen,  den  Anschluss  an  die  National- Armee  ver- 
weigert und  die  Treue  unerschütterlich  bewahrt  hatte,  befreit.  Dieses  Bataillon 
nahm  nun  an  dem  Treffen  bei  Dees  theil.  Weiters  verblieben  nunmehr  das  1. 
und  2.  Bataillon  im  nördlichen  Siebenbürgen,  das  3,  kam  zum  Haupt-Corps 
(Brigade  Losenau)  und  focht  bei  Csucsa. 

Die  Grenadiere  im  Bataillon  Uracca,  welches  ebenfalls  die  Treue  un- 
erschütterlich bewahrt  hatte1),  bei  Maros- Väsärhely  gefochten. 

1849  das  1.  und  2.  Bataillon  im  Corps  Urban,  Gefechte  bei  Tiliucza, 
Bayersdorf.  Borgo-Maroseny  (eine  Division).  Borgo-Zsoszeny ; im  Sommer-Feld- 
zuge in  dem  Corps  des  russischen  General-Lieutenants  Grotenhjelm  eingetheilt, 
fochten  das  1.  Bataillon  bei  Maroseny,  Borgo -Prund,  Wallendorf,  das  2.  bei 
Földra,  beide  bei  dem  Angriffe  auf  Bistritz  und  bei  Szeredfalva. 

Das  3.  Bataillon  im  Haupt-Corps  an  allen  grösseren  Affairen  dieses 
Corps  theilgenommen,  sowie  an  dem  Rückzuge  in  die  Walachei,  endlich  an 
den  Gefechten  bei  Szemerja  und  Käszon-Ujfahx  (eine  Compagnie  Vertheidigung 
von  Carlsburg). 

Die  Grenadiere  bei  Szökefalva,  Hermannstadt,  Stolzenburg,  Salzburg, 
Zeiden,  Szepsi-Szt.  Gvörgy  und  Biikszäd  gefochten. 

Für  Auszeichnung  in  diesen  beiden  Feldzügen  wurden  decoriert  mit : 

EKO.  3.  Major  Cajetan  Licudi:  die  Hauptleute  Friedrich  Fackler,  als 
Interims-Commandant  des  2.  Bataillons  (mittlerweile  zum  Major  im  zweiten 
Romanen-Grenz-Regimente  befördert)  und  Balthasar  Letocha;  Oberlieutenant 
Vincenz  Sekulich. 

MVK.  Oberstlieutenant  Caspar  von  Wieser:  Major  Thomas  Robaglia 
(Commandant  des  Grenadier-Bataillons);  Hauptmann  Eduard  Theuerkauf: 
die  Oberlieutenants  Johann  Frankovich,  Wilhelm  Frischherz,  Ludwig 
Mengerle  und  Anton  Lepier;  Unterlieutenant  Eduard  Klobucsär. 

1859  wurde  das  Regiment  erst  mit  1.  Juni  in  das  auf  dem  Kriegs- 
schauplätze stehende  10.  Corps  eingetheilt  und  kam  nicht  mehr  in  das  Feuer. 

Das  4.  und  5.  Bataillon  erhielten  ihre  Eintheilung  zum  15.  Corps 
(Küstenbewachung). 

1866  im  4.  Corps  der  Nord-Armee  eingetheilt,  focht  das  Regiment  mit 
sehr  bedeutenden  Verlusten  bei  Königgrätz ; das  4.  Bataillon  Besatzung  in  Olmütz. 


1)  Siehe  den  Abschnitt:  . .G-renadier-Bataillone:’  im  II.  Bande  dieses  Werkes. 


— 476  — 


Decoriert  wurden  mit : 

EKO.  3.  Dem  gefallenen  Major  Stanislaus  Edlen  von  Strzelecki  nach- 
träglich. zuerkannt. 

MVK.  Regiments-Commandant  Oberst  Carl  Moritz;  Major  Ladislaus 
Bartha;  die  Hauptleute  Ivan  G-ogoltan,  Peter  Blumberg,  Alexander 
Peielle;  dann  dem  gefallenen  Major  Sekulich  von  Momirow  nachträglich 
zuerkannt. 

GSVK.  Regiments-Caplan  (griechisch-katholisch)  Johann  Aranyasi. 

Erzherzog  Heinrich.  1882  nahmen  Abtheilungen  des  im  Occupations- 
Gebiete  dislocierten  Regiments  an  dem  Gefechte  bei  Turovo,  den  Operationen 
in  der  Zagorje,  Gefecht  bei  Maljeva-Ravan,  dann  der  Streifung  im  oberen 
Neretva-Ge  biete  theil. 

Decoriert  wurden  mit: 

• LO.  Regiments-Commandant  Oberst  Ar  low. 

EKO.  3.  Major  Alois  Ritter  Descovicli  von  Oltra. 

MVK.  Hauptmann  Jakob  Gerber;  Lieutenant  Ambros  Cutic. 


Tapferkeits-Medaillen. 

Silberne 


1789/1790 

Goldene 

Silberne 

3 

18481 

Goldene 

3 

I.  Cl. 
12 

II.  Cl. 
20 

1792—1801 

3 

50 

1849  I 

1805 

— 

— 

1859 

— 

— 

— 

1809 

— 

4 

1866 

1 

8 

36 

1813-1815 

— 

9 

1882 

1 

1 

8 

Adjustierung. 

1726  blauer  Rock  (Dolrnan),  rotlie  Aufschläge ; 

1738  blauer  Rock,  weisse  Aufschläge  (?) ; 

1757  weisser  Rock,  blaues  Camisol,  Aufschläge  und  Unterfutter ; 

1767  weisser  Rock,  dunkelblaue  (franzblaue)  Egalisierung,  Arinlitzen. 
gelbe  Knöpfe ; 

1868  dunkelblauer  Waffenrock,  aschgraue  Egalisierung,  Arinlitzen,  gelbe 
Knöpfe. 


Ungarisches  Infanterie-Regiment. 

(1781)  Ergänzungs-Bezirks-Commando:  Fünfkirchen. 

(1879)  Friedrich,  Erzherzog,  FZ 31. 

Errichtung  und  nachgefolgte  Veränderungen.  1741  laut  Beschluss  der 
auf  dem  Landtage  zu  Pressburg  (September-October)  versammelten  Stände 
Ungarns  durch  den  von  der  Königin  mit  Patent  vom  21.  October  hiezu  er- 
nannten Obristen  Grafen  Bethlen  in  Ober-Ungarn  aufgestellt. 

Seit  1769  führt  das  Regiment  die  Nummer  52. 

1798  das  4.  Bataillon  zu  dem  neu  errichteten  2.  ungarischen  Linien- 
infanterie-Regiment (später  Nr.  60);  die  Reserve-Division  zu  dem  3.  solchen 
Regiments  (Nr.  61)  abgegeben. 

1849  das  3.  Bataillon  in  Folge  der  Ereignisse  in  Ungarn  reorganisiert. 

1860  ein  Bataillon  zu  dem  Linien-Infanterie-Regimente  Erzherzog  Ernst 
Nr.  48  transferiert,  1883  ein  Bataillon  zu  dem  neu  aufgestellten  Infanterie- 
Regimente  Nr.  99  abgegeben. 

Ergänzung.  Dieses  durch  freie  Werbung  in  den  Bergstädten  und  den 
angrenzenden  Comitaten  Ober-Ungarns  auf  dem  Sammelplätze  Ungarisch- 
Hradisch  aufgestellte  Regiment,  erhielt  1763  Werbeplätze  in  Siebenbürgen 
(Bistritz),  von  1771  an  solche  in  den  Comitaten  an  der  Theiss  (Depot-Station 
Szegedin).  Seit  1781  ergänzt  es  sich,  abgesehen  von  Aenderungen  in  der 
territorialen  Abgrenzung,  unverändert  aus  dem  Baranyaer  und  Theilen  der 
angrenzenden  Comitate,  mit  dem  Sammelplätze  des  Werb-Bezirks  (Ergänzungs- 
Bezirks-Station)  F ünfkirchen. 

Grenadier-Division.  1769— 1775  stand  dieselbe  mit  jener  von  Nr.  19  und  37 
in  einem  ungarischen  Bataillon,  1775  wurde  sie  in  das  3.  mährische  Bataillon 
eingetheilt,  wo  sie  mit  jener  von  Nr.  12  und  40  im  Verbände  stand,  1779 
wurde  dieselbe  in  das  aus  den  Divisionen  von  Nr.  31  und  51  bestehende 
siebenbürgische,  jedoch  1784  in  das  ungarisch- galizische  (4.  ungarische)  Bataillon 
übersetzt,  Divisionen  von  Nr.  33  und  39. 

In  dem  Feldzuge  1799—1801  bildeten  die  Divisionen  von  Nr.  33  und  37  J), 
in  jenem  von  1809  die  Divisionen  von  Nr.  19  und  61  mit  der  des  Regiments 
ein  Bataillon.  Von  1810  — 1818  stand  die  Division  des  Regiments  mit  der  von 
Nr.  48  in  einem  Bataillon  (ä  vier  Compagnien),  1818  die  Division  von  Nr.  34 
dazu  eingetheilt  (Bataillon  ä sechs  Compagnien);  1830  wurde  die  Division  von 
Nr.  48  mit  jener  von  Nr.  39  verwechselt,  von  1832 — 1852  endlich  stand  die- 
selbe mit  den  Divisionen  von  Nr.  33  und  61  in  einem  Bataillon. 


])  Die  Division  von  Nr.  37  Ende  1799  in  den  Regiments-Verband  zurückgetreten. 


— 478  — 


Friedens-Garnisonen.  1741  Ungarisck-Hradisch.  1749  Prag.  1750  Kolin. 
1752  Görz,  1763  Cilli,  1766  Wien,  1767  Olmütz,  1771  Raab,  1775  Olmütz. 
1779  Pressburg,  1780  Pecsvar,  1782  Sziget,  1783  Peter  war  dein,  1784  Szegedin. 
1791  Ofen,  1793  Lodi,  1798  Bozen,  1801  Venedig,  1808  Este,  dann  Padua,  1806 
Wien,  St.  Pölten,  dann  Leitmeritz,  1807  Tyrnau,  1808  Görz,  1809  Agram,  1S14 
Zara,  1815  Verona,  1818  Padua,  1821  Neapel,  1827  Verona,  H29  Agram,  1830 
Peterwardein,  dann  Brescia,  1831  Cremona,  Piacenza,  1832  Modena,  1833 
Casalmaggiore,  1834  Reggio,  1835  Verona,  1837  Brescia,  1839  Vicenza,  1840 
Verona,  1842  Mantua,  1843  Verona,  1844  Mantua,  1845  Verona,  1847  Padua. 
1849  Florenz,  1850  Bologna,  1852  Ancona,  1853  Laibach-Udine,  1854  Palmanuova. 
dann  Slatina  (Walachei),  1855  Krajova-Bukarest,  1856  Krajova,  1857  Troppau. 
1858  Brünn,  1859  Laibach,  1860  Palmanuova,  1861  Cormons,  Görz.  1862  Cor- 
mons,  1863  Görz,  1864  Triest,  1866  Zara,  1869  Risano,  1870  Görz,  1874  Graz. 
1878  Wien,  1882  Fünfkirchen,  1893  Budapest. 

Regiments-Knaben-Erziehungshaus.  1782  in  Fünfkirchen  activiert.  wo 

es  bis  zur  Auflösung  (1852)  verblieb. 


Regiments-Inhaber. 


1741  — 1747  unbesetzt.  (Wurde  nach 
dem  Regiments- Commandanten 
Obristen  Bethlen  benannt1). 
1747  Bethlen,  Wolfgahg  Graf, 
GFWM.-FML. 


1763  Kärolyi  de  Nagy-Käroly,  Franz 
Graf,  GFWM.-FZM. 

1791  Anton  Victor,  Erzherzog2). 

1804  Franz  Carl,  Erzherzog.  Oberst — 
FML. 

1879  Friedrich,Erzherzog, GM. — FZM. 


Zweite  Inhaber. 

Von  1791 — 1803  Wencklieim,  Joseph  Freiherr  von.  FML.;  von  1803 — 
1817  Rukavina  von  Bonyograd.  Matthias,  FML.;  von  1818 — 1825  Rein- 
wald von  Waldegg.  Joseph,  FML.;  von  1825— 1855  Martonitz,  Andreas 
Freiherr  von,  FML. — FZM.;  von  1855 — 1868  Herzinger,  Anton  Freiherr  von. 
FML. 

Regiments-Commandanten. 


1741  Bethlen,  Wolfgang  Graf, 
Obrist3). 

1745  Nadasdy,  Joseph  Graf,  Obrist. 

1749  Balassa,  Gabriel  Freiherr  von, 
Obrist. 

1752  Reinhard,  Franz  von,  Obrist. 

1758  Tillier,  Joseph  Maximilian  Frei- 
herr von.  Oberst. 

1771  Orosz  de  Balasfalva,  Paul, 
Oberstlieutenant — Oberst. 

1783  Mihalfy,  Johann  von,  Oberst- 
Lieutenant— Oberst. 

1790  Nicolett.i,  Franz,  Oberst. 

1756  Fronius,  Christoph  von,  Oberst. 

1797  Ivhuen  de  B elasi,  Johann  Nepo- 
muk Graf,  Oberst. 

1800  Gajoli,  Anton  von,  Oberst. 

1807  Gyurkovics,  Andreas  von, 
Oberst. 

1809  Collenbach,  Gabriel  Freiherr 
von,  Oberst. 

1815  Habinay  de  Terstina,  Johann, 
Oberst. 


1819  Woher,  Anton  von,  Oberst. 

1830  Franco.  Conrad  von.  Oberst. 
1835  Moga,  Johann  von,  Oberst. 

1842  Pottornyai  de  Pottornya 
et  Csath,  Andreas,  Oberst. 

1848  Kavanagh-Ballyane,  Jakob 
Julius  Freiherr  von.  Oberst. 

1848  Mayer  von  Löwenschwer  dt. 

Franz,  Major  (ad  interim). 

1848  Weiler  von  Weisslerche,  An- 
ton, Oberst. 

1S50  Warady  Edler  von  Theinb  erg. 
Franz.  Oberst. 

1852  Ho  st,  Johann  Ritter  von.  Oberst 
1859  Grobois,  Friedrich  Ritter  von. 
Oberst. 

1866  Rezniczek.  Carl,  Oberst. 

1866  Syrbü,  Georg.  Oberst. 

1870  Ballarini,  Anton  Edler  von. 
Oberst. 

1876  Polz  Edler  von  Ruttersheim. 
Carl,  Oberst. 


1)  Siehe  Anmerkung  Seite  126.  beim  Infanterie-Regimente  Xr.  2. 

2)  Uebemalim  1804  als  Hoch-  und  Deutschmeister  das  Infanterie -Regiment  XV.  4. 

3)  Das  Regiment  führte  gleichzeitig  den  Kamen  desselben. 


— 479 


1880  Draudt  von  Val-Tione,  Joseph  I 1890  Relkovic,  Anton,  Oberst. 

Ritter,  Oberst.  1892  Corti  alle  catene,  Hugo  Conte, 

1884  Stanger,  Wilhelm,  Oberst.  i Oberst. 

1888  Smekal,  Emanuel,  Oberst.  1896  Panos,  Alois  von,  Oberst. 


Reserye-Commandanteii. 


1869  Ballarini,  Anton  Edler  von, 
Oberst. 

1870  Hellmer  Edler  von  Kühnwest- 
burg, Joseph,  Oberstlieutenant — 
Oberst. 

1874  Polz,  Carl,  Oberstlieutenant. 


1876  Halzl  von  Flamir,  Stephan 
Ritter,  Oberstlieutenant. 

1878  Urbansky,  Johann,  Oberstlieu- 
tenant - Oberst. 

1S81  Polka,Yincenz.  Oberstlieutenant. 


Tor  dem  Feinde  gefallene  höhere  Ofliciere. 

1848  Regiments-Commandant  Oberst  Freiherr  von  Kavanagli  bei  der 
Erstürmung  von  Yieenza  j. 

1849  Major  Wilhelm  Ostoich  in  der  Schlacht  bei  Novara  j. 

1878  Major  Ludwig  Eimannsberger  an  den  bei  der  Einnahme  von 
Sarajevo  (19.  August;  erhaltenen  Verwundungen  am  4.  September  gestorben. 


Feldzüge. 

Bethlen.  1742  das  Leib-Bataillon  auf  den  Kriegs-Schauplatz  nach 
Böhmen  gerückt,  bei  der  Belagerung  von  Prag,  dann  in  Bayern;  das  3.  Batail- 
lon im  December  zur  Blockade  von  Eger,  wohin 

1743  auch  das  Leib -Bataillon  rückte. 

1744  auch  die  beiden  anderen  Bataillone  auf  den  Kriegs-Schauplatz  in 
Bayern  gerückt,  später  zwei  Bataillone  in  dem  Gefechte  bei  Beraun. 

1745  das  Regiment  in  Bayern,  ohne  Gefecht,  dann,  der  sächsischen 
Armee  zugetheilt,  Schlacht  bei  Kesselsdorf. 

1746  drei  Bataillone  zur  Armee  in  den  Niederlanden  gestossen,  Schlacht 
bei  Rocour  mitgemacht. 

1747  Schlacht  bei  Lawfeld. 

1756  mit  zwei  Feld-Bataillonen  und  zwei  Grenadier-Compagnien  auf  den 
Kriegs-Schauplatz  nach  Böhmen  gerückt,  focht  das  Regiment 

1757  in  der  Schlacht  bei  Prag  (Grenadiere  sich  ausgezeichnet),  dann 
bei  Vertheidigung  dieser  Festung.  Später  in  der  Haupt-Armee  eingetheilt, 
nahm  ein  Detachement  von  200  Mann  an  dem  Sturme  auf  Schweidnitz  theil 
i combiniertes  Bataillon  der  Regimenter  Joseph  und  Nikolaus  Esterhazy  und 
Bethlen)  und  verblieb  sodann  als  Besatzung  dortselbst.  Das  Regiment  focht 
unter  seinem  Comandanten  Obristen  Reinhard  mit  Auszeichnung  bei  Breslau 
(Vertheidigung  von  Pilsnitz),  dann  bei  Leuthen. 

1758  das  in  Schweidnitz  gestandene  Detachement  durch  den  Fall  dieser 
Festung  kriegsgefangen,  das  Regiment  im  Corps  Baden -Durlach,  bei  Hochkirch 
nicht  in  das  Feuer  gekommen. 

1759  das  Leib-Bataillon  und  die  Grenadiere  an  dem  Ueberfalle  auf 
Greifenberg  theilgenommen,  das  Regiment  im  Corps  Loudon  bei  Kunersdorf 
gefocliten. 

1560  stand  das  Regiment  im  Corps  Lacy,  kam  bei  Liegnitz  nicht  in  das 
Feuer,  machte  den  Zug  nach  Berlin  mit  und  nahm  an  der  Schlacht  von  Torgau 
nm  in  untergeordneter  Verwendung  theil. 

1761  bei  der  Haupt- Armee  in  Sachsen,  ohne  Gefecht. 

1762  zeichnete  sich  das  Regiment  bei  Vertheidigung  des  Postens  Aders- 
bach aus,  für  welche  Regiments-Commandant  Oberst  Mas  Freiherr  von  Tillier 
mit  dem  MTO.  decoriert  wurde  und  focht  noch  bei  Leuthmannsdorf;  ein 
Detachement  unter  Hauptmann  Portner  an  der  ruhmvollen.  Vertheidigung 
von  Schweidnitz  theilgenommen. 

Karo  ly  i.  1778/1779  bei  der  Haupt- Armee  in  Böhmen,  ohne  Gefecht.  Die 
Grenadiere  (Bataillon  Diesbach)  in  Mähren;  Oberstlieutenant  Anton  Graf 


— 430 


Sztäray,  Commandant  eines  niederösterreichischen  Grenadier-Bataillons,  den 
Posten  Freihermersdorf  standhaft  vertheidigt. 

1787  nalim  das  Regiment  an  dem  misslungenen  Versuche,  sich  der  Festung 
Belgrad  durch  Ueberfall  zu  bemächtigen,  theil. 

1783  eineDivision  des  8. Bataillons  bei  der  ersten  vergeblichen  Belagerung 
von  Berbir,  eine  Abtheilung  (die  Jäger)  Vorposten-Gefechte  am  Bezanier- 
Damme  (22.  April);  das  1.  und  2.  Bataillon,  sowie  die  Grenadiere  Bataillon 
Spielmann,  dann  Nicolettit  in  der  Haupt- Armee.  Rückzug  nach  Karansebes. 

1789  das  3.  Bataillon  Belagerung  und  Einnahme  von  Berbir.  dann  bei 
jener  von  Belgrad,  dortselbst  auch  die  übrigen  Regiments-Abtheilungen:  den 
Sturm  am  30.  September  mir  die  Grenadiere  mitgemacht.  Die  Oberlieutenants 
Ladislaus  Klobuschitzky  und  Ludwig  Mocsäry,  welche  sich  dabei  aus- 
gezeichnet hatten,  wurden  zu  Capitain  - Lieutenants  befördert.  Das  neu  auf- 
gestellte 4.  Bataillon  Besatzung  in  Raca. 

1790  das  3.  Bataillon  Belagerung  von  Orsova:  das  1.  und  2.  Bataillon 
mit  Auszeichnung  bei  der  Erstürmung  des  Lagers  vor  Kalafat  gelochten, 
dann  Gefecht  bei  Florentin.  Die  Grenadiere  beim  Observations  - Corps  in 
Mähren . 

Erzherzog  Anton.  1792  standen  nur  die  Grenadiere  Bataillon  Leeuvem 
auf  dem  Kriegs-Schauplatze  in  den  Niederlanden.  Gefecht  bei  le  Cocq  Conde  . 
Belagerung  von  Lille  und  Schlacht  von  Jemappes. 

1793  fochten  dieselben  mit  Auszeichnung  bei  Aldenhoven.  Neerwinden, 
Raismes,  sowie  bei  Templeuve,  Famars  und  Maubeuge;  Oberstlieutenant 
Leeuven.  Commandant  des  Grenadier-Bataillons,  wiederholt  belobt. 

1794  das  Regiment  (1.  und  2.  Bataillon;  auf  den  Kriegs-Schauplatz  in 
Italien  gerückt;  Major  Graf  Khuen  mit  vier  Compagnien  sich  bei  Millesimo 
^Cossaria)  standhaft  vertheidigt,  das  Regiment  bei  Dego  sich  ausgezeichnet. 

Die  Grenadiere  an  den  Kämpfen  anlässlich  der  Einschliessung  von  Landre- 
cies,  den  Schlachten  von  Tonrcoing,  Tournay  undFleurus  mit  wiederholter  Aus- 
zeichnung theil  genommen,  dann  Gefecht  bei  Grand-Manil. 

1795  kämpften  das  1.  und  2.  Bataillon  mit  besonderer  Auszeichnung  in 
den  zweitägigen  Gefechten  am  Monte  Settepani;  einzelne  Abtheilungen  kamen 
am  Croce  di  Balestrina  und  am  Sambucco  in  das  Feuer:  das  Regiment  bei 
Loano,  wo  es  divisionsweise  verwendet  wurde,  sich  gut  gehalten  hatte,  aber 
grosse  Verluste  erlitt. 

Die  Grenadiere  bei  der  Rhein- Armee.  Sturm  auf  Mannheim.  Gefechte  an 
der  Pfrimm,  bei  Frankenthal  und  Flomersheim. 

1796  war  das  Regiment  in  dem  Gefechte  bei  Montenotte  Angriff  atu 
den  Monte  Negino).  zeichnete  sich  durch  gute  Ha'tung  bei  dem  Rückzüge  aus. 
nahm  an  dem  Gefechte  bei  Dego  nur  mit  einzelnen  Abtbeilungen  theil  und 
kam  anfangs  Juli  als  Besatzung  nach  Mantua,  wo  es  sich  in  dem  Ausfalls- 
Gefechte  am  16.  Juli  sehr  hervorthat.  Nach  Aufhebung  der  Belagerung  durch 
die  Franzosen  (im  August),  kam  das  Regiment  zur  operierenden  Armee  in  die 
Stellung  bei  Peschiera  und  wurde  später  bei  Calliano  nahezu  ganz  aufgerieben; 
Reste  desselben  fochten  bei  Senonzano.  Rizzolago.  V;go-Miola  und  Calliano. 
wo  Oberst  Fronius  und  Oberlieutenant  Gersanich  sich  auszeichneten. 

Nachdem  das  Regiment  in  diesen  Gefechten  erneuert  grosse  I erluste 
erlitten  hatte,  so  wurde  aus  dem  Reste  desselben,  sowie  ;enen  von  Allvintzy 
Nr.  19,  Sztäray  Nr.  83  und  Nädasdy  Nr.  39  ein  Bataillon  formiert,  web  hes  bei 
Rivoli  (November)  focht.  Das  bisher  in  Galizien  gestandene  3.  Bataillon  war 
auf  den  Kriegs-Schauplatz  am  Rhein  gerückt,  focht  bei  Ingolstadt  und  kam 
dann  zu  der  Belagerung  von  Kehl;  Haup'mann  Haas  sich  bei  dem  Angriffe 
auf  die  Insel  „der  grosse  Kehlkopf  genannt,  rühmlich  hervorgethan. 

Die  Grenadiere  bei  Malsch.  Neresheim,  Amberg,  Würzburg,  Giessen 
gefochten,  dann  gleichfalls  zur  Belagerung  von  Kehl. 

1797  das  neuformierte  Regiment  in  der  Schlacht  bei  Rivoli  wenig  in 
das  Feuer  gekommen,  focht  aber  mit  grossem  1 erluste  bei  Salurn  und  Cenibra. 
dann  bei  Oberau;  Major  Görschen,  Oberlieutenant  Lück  belobt.  Letzterer 
sich  auch  später  hei  der  allgemeinen  Offensive,  ebenso  wie  Oberlieutenant 
Lamotte,  als  Führer  von  Landsturm- Abtheilungen  bewährt. 


— 481 


Das  4.  Bataillon  (aus  Croatien  nachgerückt)  Gefecht  bei  Tarvis.  Die 
Grenadiere  Einnahme  von  Kehl,  dann  nach  Kärnthen,  Gefecht  hei  Neumarkt. 

1799  anfänglich  in  Tyrol  stationiert,  nahm  das  Regiment  an  der  Vor- 
rückung gegen  Brescia,  Gefecht  hei  S.  Antonio  theil  und  focht  mit  Auszeichnung 
bei  Verderio.  Das  3.  Bataillon,  im  Valtelin  detachiert,  am  Monte  Cenere, 
Simplon  und  im  Val  rosa  gekämpft.  Bei  der  Vorrückung  an  den  Po  geriethen 
bei  Casale  vier  bereits  überschiffte  Compagnien,  von  Uebermacht  angegriffen, 
in  Gefangenschaft,  das  Regiment  Einnahme  von  Turin,  Gefecht  bei  Rivoli 
(Airasco).  Das  eingerückte  3.  Bataillon  Gefecht  bei  Pinerolo;  das  Leib-Bataillon 
Gefecht  bei  Susa.  Die  Grenadiere  (Bataillon  Görschen)  bei  Täufers,  Siis,  im 
Engadin,  bei  Novi  sich  ausgezeichnet,  dann  Gefecht  bei  Borgo  San  Dalmazzo. 

In  diesem  Eeldzuge  erscheinen  als  ausgezeichnet  genannt:  Regimen ts- 
Commandant  Oberst  Graf  Ivhuen,  Oberstlieutenant  Grenadier-Bataillons- 
Commandant  Baron  Görschen,  Major  Marquis  Rozales,  Hauptmann  Paul 
von  Orosz  u.  A. 

1800  bei  den  zur  Deckung  Piemonts  verbliebenen  Truppen  eingetkeilt, 
nahm  das  3.  Bataillon  an  der  Wegnahme  des  Mont  Cenis  theil,  sowie  an  den 
Gefechten  bei  Susa  (Gravieres);  ein  Bataillon  unter  Oberstlieutenant  Gajoli 
sich  bei  dem  Sturme  auf  S.  Ambrogio  ausgezeichnet;  das  Regiment  bei 
Marengo  gefochten,  später  in  Tyrol. 

Die  Grenadiere  hei  S.  Giacomo,  am  Monte  Cesio,  am  Var,  bei  Marengo 
und  Pozzolo  mit  wiederholter  Auszeichnung  gefochten. 

1801  ein  Bataillon  Rückzugs-Gefecht  bei  Calliano,  das  Regiment  (Ab- 
theilungen) in  dem  Gefechte  bei  Castelfranco. 

Erzherzog  Franz  Carl.  1805  erneuert  auf  dem  Kriegs-Schauplatz  in 
Italien,  focht  das  Regiment  (drei  E eld-  und  das  Grenadier-Bataillon)  bei  Caldiero. 

1809  bei  der  Armee  in  Italien  eingetheilt,  nahm  das  Regiment,  zumeist 
bataillonsweise  vertheilt,  an  folgenden  Affairen  theil:  Gefechte  bei  Venzone 
(l.),1)  Caporetto  (3.),  Görz  (2.).  Schlacht  bei  Sacile  (3.),  Angriff  auf  und  Ge- 
fechte bei  Malghera  (1.  und  3.  Bataillon).  Auf  dem  späteren  Rückzuge  bestanden 
das  2.  und  3.  Bataillon  ein  glänzendes  Gefecht  bei  Treviso  und  kam  das  Regi- 
ment aufCordon  an  die  Piave;  nach  Durchbruch  desselben  (Schlacht  an  der  Piave) 
wurde  das  1.  Bataillon.  Major  Toperczer.  abgedrängt,  vollführte  unter  schwie- 
rigen Umständen  seinen  Rückzug  nach  Tyrol,  kämpfte  im  weiteren  Verlauf 
desselben  bei  Ivlagenfurt  und  kam  dann  nach  Ungarn.  Das  2.  Bataillon  gelangte 
nach  einem  Gefechte  bei  Sagrado  in  die  Stellung  bei  Prewald.  zeichnete  sich 
unter  Major  Ogrisovich  bei  Vertheidigung  derselben  aus,  wurde  jedoch 
schliesslich  kriegsgefangen.  Das  3.  Bataillon  focht  bei  S.  Daniele  und  Loitsch,  wo 
ein  Theil  gefangen  würde ; der  Rest  unter  Hauptmann  Joseph  Wittmann  im 
Corps  des  Banus  bei  Graz  mit  Auszeichnung  gekämpft.  Die  Reserve-Division 
in  Folge  Capitulation  von  Raab  kriegsgefangen. 

Die  Grenadiere  (Bataillon  Janusch)  bei  Sacile,  an  der  Piave  und  bei  Raab 
gefochten,  dann  im  Brückenkopf  von  Pressburg. 

Hauptmann  Heinrich  Graf  Fav  erg  es  erhielt  für  besondere  Auszeichnung 
bei  Görz  den  MTO. ; ausser  diesem  und  den  bereits  genannten  haben  sich  im 
Laufe  dieses  Feldzuges  noch  Hauptmann  Ignaz  Gückler,  Anton  Zsitvav  und 
Unterlieutenant  Gabriel  Remettev  besonders  hervorgethan. 

1813  waren  das  1.  und  2.  Bataillon  bei  der  Armee  in  Inner-Oesterreich 
und  nahmen  getrennt  und  zwar  das  1.  Bataillon  an  den  Gefechten  bei  Lippa, 
Jelsane  mid  an  der  Rubia  theil;  dasselbe  kam  dann  zu  der  Cernierung  von 
Triest  und  stand  später  bei  Ferrara,  wo  sich  Abtheilungen  in  verschiedenen 
kleineren  Affairen  auszeichneten,  so  bei  Magnavacca,  Forli,  Malalbergo  und 
Consandolo.  Der  Commandant  dieses  Bataillons,  Major  Wittmann,  erhielt  für 
vorzügliche  Führung  desselben  den  MTO.,  ebenso  Unterlieutenant  Max  Füller 
für  heldenmütliige  Vertheidigung  der  Brücke  bei  Rubia;  ausserdem  noch  einige 
Officiere  sich  ausgezeichnet. 


J)  Die  Ziffern  in  Klammern  bezeichnen  das  betreffende  Bataillon. 
G-eschichte  der  k.  und  lc.  Wehrmacht.  I.  Bd. 


31 


- 482  — 


Das  2.  Bataillon  betheiligte  sich  an  den  Kämpfen  hei  Weixelburg  und 
kam  dann  zur  Blockade  von  Palmanuova. 

Die  Grenadiere  (Bataillon  Faber)  ebenfalls  bei  der  Armee  in  Inner- 
Oesterreich,  nicht  in  das  Feuer  gekommen. 

1814  im  Corps  Nugent  eingetheilt,  machte  das  3.  Bataillon  unter  Major 
Mesko  den  Streifzug  gegen  Casalmaggiore  mit.  Das  Regiment,  insbesondere 
das  3.  Bataillon,  erlitt  bei  der  Verthei digung  von  Parma  unverschuldet  grosse 
Verluste  an  Gefangenen,  Abtheilungen  hei  Reggio  und  Piacenza  im  Feuer 
gestanden.  Die  Grenadiere  in  der  Schlacht  am  Mincio  sich  ausgezeichnet  : C'om- 
mandant  des  Bataillons,  Oberstlieutenant  Faber  des  Regiments,  sowie  Major 
Turszkv  wurden  mit  dem  LO.  decoriert. 

1815  stand  das  Regiment  in  Dalmatien;  die  Grenadiere  in  Ober-Italien, 
später  in  Süd-Frankreich,  ohne  Gefecht. 

1821  waren  das  1.  und  2.  Bataillon  in  dem  Feldzug  gegen  die  Neapolitaner. 
Gefechte  bei  Rieti  imd  Antrodocco.  Die  Grenadiere  (Bataillon  Socher)  bei 
der  Unterdrückung  des  Aufstandes  in  Piemont,  ohne  Gefecht. 

1831  Occupation  der  Romagna  und  von  Parma,  ohne  Gefecht. 

1848  in  Italien  stationiert,  nahm  das  Regiment  (1.  und  2.  Bataillon!  an 
dem  Gefechte  bei  Sorio  theil,  focht  unter  den  Augen  des  damals  als  Volontär 
bei  der  Armee  anwesenden  Erzherzogs  Franz  Joseph  mit  Auszeichnung  bei 
Santa  Lucia,  Montanara,  dann  bei  Ourtatone,  sowie  bei  dem  Sturme  aut 
Vicenza,  In  dem  Treffen  bei  Sona  meist  mir  als  Reserve  verwendet,  trug  das 
Regiment  in  der  Schlacht  von  Custozza  unter  Führung  des  Interims-Regiments- 
Commandanten  Major  Mayer  von  Löwenschwerdt  durch  seine  helden- 
müthige  Ausdauer  und  gelungenen  Angriffe  bei  Beretara  und  Casa  del  Sole, 
wesentlich  zu  dem  glänzenden  Siege  bei,  ebenso  brav  hielt  es  sich  in  dem 
Nacht-Gefechte  bei  Volta.  Das  in  Ungarn  stationierte  3.  Bataillon  kämpfte, 
den  Befehlen  des  ungarischen  Ministeriums  gehorchend,  gegen  die  kaiserlichen 
Truppen,  doch  gelang  es  den  meisten  Officieren,  anderen  kaiserlichen  Ab- 
theilungen sich  anzuscliliessen. 

Die  Grenadiere  (Bataillon  Freisauf)  an  den  Strassenkämpfen  in  Mailand 
betheiligt,  im  weiteren  Verlaufe  des  Feldzuges  nicht  mehr  in  das  Feuer  ge- 
kommen. 

1849  fochten  einige  Compagnien  bei  Mortara,  das  Regiment  mit  er- 
neuerter Auszeichnung  bei  Novara  und  machte  dann  die  Expedition  nach 
Parma  und  Toscana,  Angriff  auf  Livorno,  mit. 

Für  hervorragende  Leistungen  in  diesem  Feldzuge  wurden  decoriert  mit: 

MTO.  Major  Franz  Mayer  von  Löwenschwerdt  und  Hauptmann 
Stephan  von  Becsey. 

LO.  Regiments-Commandant  Oberst  Anton  von  Weiler;  die  Hauptleute 
Johann  Host  und  Ferdinand  Cavallar. 

EKO.  3.  Major  Leopold  Weigl;  die  Hauptleute  Johann  Host.  Carl 
Dostal.  Franz  Rumpler  und  Nikolaus  Klyucharich;  Oberlieutenant  joseph 
Kedves  de  Csik-Somlyo. 

MVK.  Die  Majore  Leopold  Weigl  und  Leopold  Ritter  von  Lebzeltern: 
die  Hauptleute  Stephan  von  Becsey.  Joseph  Horrak,  Marcus  Jellenchicli, 
Hieronymus  Edler  von  Salerno,  Joseph  Maurer  von  Kronegg.  Eduard 
Höger  Edler  von  Högersthal;  die  Oberlieutenants  August  Freiherr  von 
Stwrtnik  und  Joseph  Karpellus. 

1859  im  9.  Corps  eingetheilt,  focht  das  Regiment  mit  Auszeichnung  in 
der  Schlacht  von  Solferino,  standhafte  Verthei  digung  von  Medole  durch  da> 
1.  und  Grenadier-Bataillon.  Das  4.  Bataillon  in  Süd-Tyrol,  Stellung  am  Tonale. 

Decoriert  wurden  mit: 

MTO.  Major  David  Urs  de  Margina, 

EKO.  3.  Regiments-Commandant  Oberst  Grobois:  Major  David  I rs: 
Oberlieutenant  Franz  Siess. 


— 483  — 


MVK.  Major  Anton  Edler  von  Balarini;  die  Hauptleute  Ferdinand 
Laudenbacher,  Johann  Bittner,  Julius  von  Kubiuy,  Ferdinand  Berenyi, 
Adalbert  Biringer,  Arnold  Balduin,  Ludwig  Sostaric  und  Nikolaus 
Fekete  (Letzterer  gefallen,  nachträglich  zuerkannt);  die  Oberlieutenants  Franz 
Herzmann,  Ludwig  Sova.  Adolph  Schmotzer,  Julius  Ha  s sing  er,  Franz 
Hassinger,  Ludwig  von  Magyar,  Carl  Freiherr  von  Coudenhove;  die 
Unterlieutenants  Moritz  Manker,  Franz  Sessler,  Ferdinand  Armbrust  und 
Bruno  Prinz  zu  Ysenburg-Büdingen. 

1866  im  3.  Corps  der  Nord-Armee  eingetlieilt,  focht  das  Regiment  mit 
bedeutenden  Verlusten  bei  Königgrätz  (Lippa-Chlum).  Das  4.  Bataillon  in 
Venedig,  dann  in  der  Brigade  Bienerth,  später  zum  Regimente. 

Decoriert  wurden  mit: 

MVK.  Hauptmann  Nikolaus  Zanko;  Oberlieutenant  Victor  Bartcky: 
Unterlieutenant  Norbert  Spaleny. 

1869  in  Süd-Dalmatien  stehend,  nahm  das  Regiment  an  der  ersten 
Expedition  in  die  Krivosije,  Gefecht  bei  Ledenice  theil.  ferner  Gefecht  bei 
Sissic;  bei  der  zweiten  Expedition  zur  Verproviantierung  von  Dragalj  kamen 
nur  zwei  Compagnien  am  Vel-Zagvozdak  in  das  Feuer. 

Decoriert  wurde  mit: 

MVK.  Major  Heinrich  Freiherr  von  Pittel. 

1878  war  das  Regiment  in  der  6.  Infanterie- Trupp en-Division  einge- 
th eilt  und  focht  bei  Kakany,  Kolotic.  Visoka  und  der  Einnahme  von  Sarajevo. 

Das  gleichfalls  mobilisierte  Reserve-Regiment,  im  Verbände  des  4.  Corps, 
an  der  Besetzung  von  Gradacac  und  den  Operationen  gegen  Dolnja  Tuzla  und 
Zwornik  theilgenommen.  ohne  in  das  Feuer  zu  kommen. 

Für  Auszeichnung  in  diesem  Feldzuge  erhielten: 

EKO.  3.  Major  Ignaz  Schrott;  die  Hauptleute  Adalbert  Koch  und 
Johann  Edler  von  Steinberg. 

MVK.  Die  Hauptleute  Wilhelm  Renner  von  Ritterstern,  Rudolph 
D eutsch,  Eduard  Korb us z und  Carl  Jving  er;  Oberlieutenant  Paul  Lovr  etic; 
die  Lieutenants  Anton  Günzl.  Svetozar  Boroevic,  Michael  Edler  von  Appel, 
Alois  Knopp  von  Kirchwald,  Ludwig  Visy  und  Oskar  Ritter  von  Vest 
(Letztere  beide  in  der  Reserve). 

Tapferkeits-Medaillen. 

Silberne 


Goldene 

Silberne 

Goldene 

I.  CI. 

II.  Cl. 

1789-1790 

— 

8 

1848 

4 

17 

30 

1793—1801 

5 

38 

1849 

7 

19 

42 

1805 

— 

— 

1859 

3 

6 

42 

1809 

2 

9 

1866 

1 

3 

19 

1813-1815 

2 

3 

1869 

— 

— 

4 

1878 

2 

6 

40 

Adjustierung. 

1741  national;  blauer  Dolman,  rothe  Beinkleider; 

1743  weisser  Rock,  rothe  Aermel- Aufschläge  ; 

1748  weisser  Rock,  blaue  Aufschläge  ; 

1757  weisser  Rock,  lichtgrüne  Aufschläge,  Camisol  und  JTnterfutter x); 
1767  weisser  Rock,  pompadourrothe* 2)  Egalisierung,  pompadourrothe 
Beinkleider3).  Armlitzen,  gelbe  Knöpfe; 

1868  dunkelblauer  Waffenrock,  dunkelrothe  Egalisierung,  Armlitzen, 
weisse  Knöpfe. 


J)  1759  soll  das  Regiment  wieder  blaue  Aufschläge  getragen  haben. 

2)  Statt  ..pompadourroth”  seit  1807  die  Bezeichnung  ,,dunkelroth'’  üblich. 

3)  Von  1798  an  lichtblaue  Beinkleider. 


31* 


Ungarisches  (croatisches)  Infanterie-Regiment. 

(1857)  Ergänzungs-Bezirks- Commander  Agram. 

(1835)  Leopold,  Erzherzog,  Gr.  d.  C. 

Errichtung  und  nachgefolgte  Veränderungen.  1741  laut  Patent  vom  27.  Fe- 
bruar durch  den  Baron  von  der  Trenck  als  reguläres Panduren-Corps  inSlavonien 
aufgestellt;  1745  (Patent  vom  17.  März)  auf  ein  .Regiment  completiert  (20  ordinäre, 
zwei  Grenadier-Compagnien);  1748  wieder  auf  ein  Bataillon  reduciert  (vier 
Füsilier-,  eine  Grenadier-Compagnie),  welches  die  Benennung:  „Slavonisches 
P anduren-Bataillon”  führte. 

1756  laut  Patent  vom  8.  September  wurde  dieses  Bataillon  in  ein 
Linien-Infanterie-Regiment  auf  deutschem  Fusse  (16  Füsilier-,  2 Grenadier- 
Compagnien)  umgewandelt,  beziehungsweise  auf  ein  solches  completiert; 
1769  erhielt  dasselbe  die  Nummer  53. 

1798  wurde  das  4.  Bataillon  zu  dem  neu  errichteten  ersten  ungarischen 
Linien-Infanterie-Regiment  (später  Nr.  48)  abgegeben. 

1860  ein  Bataillon  an  das  neu  aufgestellte  Linien-Infanterie-Regiment 
Nr.  78,  1883  ein  Bataillon  an  das  Infanterie-Regiment  Nr.  96  abgegeben. 

Ergänzung.  In  Slavonien  aufgestellt,  recrutierte  sich  das  Trenck’sche 
Panduren-Corps  (-Regiment)  auch  fernerhin  aus  Slavonien  und  Syrmien1). 

Als  Linien-Regiment  wurde  demselben  auch  noch  die  Werbung  im 
Bacser  Comitat  und  den  raizischen  Ortschaften  des  Banates  gestattet,  über- 
dies zur  schnelleren  Completierung  300  von  der  freien  Stadt  Triest  gestellte 
Recruten  (zumeist  Dalmatiner)  überwiesen. 

Bei  Zuweisung  ständiger  Werb-Bezirke  erhielt  das  Regiment  1781  die 
Comitate  Veröcze  und  Pozega  in  Slavonien  und  einen  Antheil  in  Croatien  mit 
dem  Sammelplätze  in  Essegg,  beziehungsweise  Agram.  1853  wurde  das  Werb- 
Bezirks-Commando  nach  Warasdin,  1857  das  Ergänzungs-Bezirks-Commando 
nach  Agram  verlegt2)  und  erhielt  das  Regiment  vorübergehend  auch  Recruten 
aus  Dalmatien.  Seit  1860  endlich  erhält  das  Regiment  seine  Ergänzung  aus- 
schliesslich aus  Croatien3). 

1873  bei  Attflösung  der  croatischen  Militär-Grenze  wurde  ein  Theil  des 
Gebietes  des  ehemaligen  Szluiner  Grenz-Regiments  Nr.  4 und  zwar  der 
Sisseker  Bezirk  (11.  und  12.  Landes- Compagnie)  mit  dem  Ergänzungs-Bezirke 
des  Regiments  vereinigt. 


0 Bei  der  ersten  Aufstellung  wurde  dasselbe  auch  dureli  minderwerthige  Elemente 
completiert. 

-)  Das  Warasdiner  Comitat  war  von  1857 — 1860  als  Auskilfs-Ergänzungs-Bezirk  dem 
Linien-Infanterie-Begimente  Nr.  47  zugewiesen. 

3)  Die  Bezirke  in  Slavonien  Übergiengen  an  das  neu  aufgestellte  Linien-Infanterie- 
Begiment  Nr.  78. 


— 485  — 


Grenadier-Division.  1769  trat  die  Division  mit  jener  von  Nr.  16  und  27 
in  den  Verband  des  steyermärkischen  Bataillons1);  1775  wurde  dieselbe  in  das 
2.  ungarische  Bataillon  übersetzt,  wo  sie  mit  den  Divisionen  von  Nr.  32  und  39 
vereinigt  war,  vom  Jahre  1779  an  bestand  dieses  Bataillon  noch  aus  den  Divi- 
sionen von  Nr.  19  und  37.  In  dem  Feldzuge  1799 — 1801  bildete  die  Division  mit  der 
von  Nr.  32  und  48  ein  Bataillon,  in  jenem  von  1809  bildete  dieselbe  nur  mit  jener 
von  Nr.  62  ein  Bataillon  a vier  Compagnien.  Yon  1810 — 1818  stand  die  Division 
des  Regiments  mit  jener  von  Nr.  61  und  62  in  einem  Bataillon  und  wurde 
1818  mit  jener  von  Nr.  61  in  ein  anderes  Bataillon  übersetzt,  wo  noch  die 
Division  von  Nr.  37  dazutrat.  1832  endlich  wurde  die  Division  von  Nr.  61 
mit  jener  von  Nr.  34  verwechselt,  in  welcher  Zusammensetzung  dieses  Bataillon 
bis  zur  Auflösung  (1852)  verblieb. 

Friedens-Garnisonen.  1749  Peterwardein.  1750  Philippsburg,  1751  Frei- 
berg (Mähren),  1755  Fulnek,  1756  Troppau,  1763  Troppau,  1767  Ölmütz,  1767 
Laibach,  1771  Kaposvar— Föidvär,  1772  Kaschau,  1775  Peterwardein,  1779 
Peterwardein,  1780  Essegg,  1790  Belgrad,  1791  Essegg,  1797  Ala,  1798  Verona. 
1801  Essegg,  1806  Essegg,  1808  Pozega,  dann  Essegg,  1810  Essegg.  1814 
Mantua,  1815  Steyr,  181tf  Essegg,  1820  Lodi,  1821  Neapel,  1822  Palermo, 
1825  Zara,  1827  Essegg.  1831  Kopreinitz — Agram,  1835  Essegg,  1836  Peter- 
wardein, 1844  Temesvär,  1849  Brescia,  1850  Cremona,  dann  Triest,  1851  Mantua, 
1853  Verona,  1854  Venedig,  1855  Verona,  1859  Conegliano,  Ceneda,  1860 
Ostiglia.  1861  Verona,  Bussolengo,  1862  Soave,  1863  Verona,  dann  Peschiera, 
1865  Verona,  1866  Komorn,  1868  Wien,  1871  Graz,  1873  Trient,  1876  Laibach, 
1878  Travnik — Dolnja  Vakuf,  1879  Jaice,  1880  Tulln,  1882  Görz,  seit  1883  Agram. 

Regiments-Knaben-Erziehungshaus.  1782  in  Essegg  activiert,  1787  nach 
Warasdin  verlegt,  1792  zurück  nach  Essegg,  avo  es  bis  zur  Auflösung  (1852) 
verblieb. 

Inhaber. 

a)  Panduren-Corps  (-Regiment). 

1741  Trenck,  Franz  Freiherr  von  der,  I (1748 — 1756  als  slavomsches  Bataillon  ohne 
Obristwachtmeister — Obrist.  [ Inhaber.) 


b)  Linien- Infanterie-Regiment. 


1756  Simbschen,  Joseph  Carl  Freiherr 
von,  Obrist — FML. 

1763  Beck,  Levin  Philipp  Freiherr 
von  der,  FZM. 

1768  Pälffy  ab  Erdöd,  Johann  Leopold 
Graf,  GM.— FZM.2). 

1791  Jellacic  deBuzim,  Johann,  GM. — 
FML. 


1814  Hitler,  Johann  Freiherr  von. 
FZM.3). 

1819 — 1825  unbesetzt. 

1825  Radossevich von Rados, Demeter 
Freiherr,  GM. -FML. 

1835  Leopold,  Erzherzog,  Oberst — 
G.  d.  C. 


Zweite  Inhaber. 

Von  1835 — 1852  Woher,  Anton  von,  GM. — FZM.;  von  1852—1869 
Cordon,  Franz  Freiherr  von,  FML. 


€ o m niaud  anten. 

a)  Panduren-Corps  (-Regiment). 

1741  Tr  enck,  Franz  Freiherr  von  der,  1748  Madrenas,  Graf,  Major,  ad 
Obristwachtmeister — Obrist.  interim. 

1747  D’Olne,  Obristlieutenant,  ad 
interim. 


*)  Das  Regiment  garnisonierte  damals  in  Inner- Oesterreich. 

2)  War  früher  Inhaber  des  jetzigen  Infanterie-Regiments  Nr.  89. 

3)  War  früher  zweiter  Inhaber  von  Kaiser  Alexander  Nr.  2. 


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b)  SlaYoniscp.es  Panduren-Bataillon. 

1748  Manstein,  Christian  von,  Obiist-  1753  Simbschen,  Joseph  Carl  Frei- 
wachtmeister. herr  von,  Obrist. 

1750  Budav,  Adam  von,  Obrist. 

c)  Linien-Infanterie-Regiment. 


1756  der  Inhaber  Obrist  Simbschen. 

1758  Calveria,  Anton  von,  Oberst. 

1758  Amelungen,  Robert  Freiherr 
von,  Oberstlieutenant — Oberst. 

1764  Rasp,  Lorenz  Freiherr  von, 
Oberst. 

1771  Ko  kies,  Oberstlieutenant,  ad 
interim. 

1773  Bubna  von  Littitz,  Carl  Frei- 
herr, Oberst. 

1784  Benjovszky  von  Benjov, 
Andreas,  Oberst. 

1786  Hann,  Joseph  Freiherr  von, 
Oberst. 

1793  Wolf,  Emanuel  von,  Oberst. 

1797  Szenassy,  Johann,  Oberst. 

1801  Pers,  Ferdinand  von,  Oberst. 

1806  Papp,  Ludwig  von,  Oberst. 

1809  V olkmann,  Anton  von,  Oberst. 

1813  Mühlen,  Carl  von  der,  Oberst. 

1815  Kinsky,  Christian  Graf,  Oberst. 

1820  Lutter,  Johann  von,  Oberst. 

1826  Taborovich,  Arsenius  von, 
Oberst. 


1832  Brehm,  Samuel,  Oberst. 

1838  Schurtter,  Joseph,  Oberst. 

1846  Luberth  von  Auenthal,  Jo- 
hann, Oberst. 

1849  Degen  fei  d-Schonburg,  Gustav 
Graf,  Oberst. 

1850  Rezniczek,  Joseph,  Oberst. 
1855  Pauli ch,  August  von,  Oberst. 
1858  Fleischhacker,  Einerick, 

Oberstlieutenant  — Oberst. 

1861  Dahlen  von  Orlaburg,  Her- 
mann Freiherr,  Oberst. 

1867  Pielsticker,  Ludwig  Ritter 
von,  Oberst. 

1874  Kratky,  Anton,  Oberst. 

1877  Hostinek,  Paul,  Oberst. 

1881  Schüch  Edler  von  Glickh- 
felden,  Franz,  Oberst. 

1884  Sostaric,  Ludwig.  Oberst. 

1899  Radoy,  Theodor,  Oberst. 

1891  Dragollovics  Edler  von 
Drachenbiirg,  Albert,  Oberst. 
1897  Lorenz,  Johann,  Oberst. 

1897  Maclialicky,  Ottokar,  Oberst. 


Reserve-Coinmandanten. 


1869  Drasenovic  von  Posertve, 
Adalbert,  Oberstlieutenant— 
Oberst. 

1872  Martiny,  Carl  Ritter  von,  Oberst- 
lieutenant— Oberst. 


1876  Hostinek,  Paul,  Oberstlieute- 
nant— Oberst. 

1877  Hranilovic  deCvetasin, Peter, 
Oberstlieutenant — Oberst, 

1879  Hallavanya  von  Radoicic, 
Carl.  Oberst. 


Vor  dem  Feinde  gefallene  höhere  Offleiere. 

1797  Major  Miloradowitsch  an  den  in  dem  Gefechte  bei  Salurn 
(20.  März)  erhaltenen  Wunden  am  28.  März  gestorben. 

1799  Major  Johann  Vukassovich  in  dem  Treffen  bei  Verona  j: 

Major  Wilhelm  von  Malmberg  an  den  in  derselben  Action  erhaltenen 
schweren  Verwundungen  einige  Tage  später  gestorben. 


Feldzüge. 

Pandur en- Corps  (-Regiment). 

1741  auf  den  Kriegs-Schauplatz  nach  Schlesien  gesendet,  war  dieses 
Corps  bei  dem  Ueberfalle  auf  Zobten,  machte  einige  gelungene  Streifzüge 
und  kam  dann  in  den  Brückenkopf  bei  Wien1);  später  rückte  es  nach  Ober- 
Oesterreich  und  wirkte  bei  dem  Ueberfall  auf  Steyr  mit. 


J)  300  Mann,  der  Rest  meuterte  und  gieng  nach  Hause : überhaupt  erwarb  sieh  dieses 
Corps  nicht  nur  durch  seine  Tapferkeit,  sondern  auch  durch  seine  Disciplin-  und  Zügel- 
losigkeit einen  gefürchteten  Namen. 


— 487  — 


1742  zeichnete  sich  das  Corps  in  wiederholten  kleineren  Unternehmungen, 
so  bei  der  Einnahme  von  Claus,  Windischgarsten,  Linz  und  Deggendorf,  der 
Zerstörung  feindlicher  Yorräthe  an  der  Brenz  aus,  später  bei  der  Erstürmung 
von  Reiclienhall,  jener  von  München,  dem  Gefechte  bei  Weissenstein  u.  A. 
Obristwachtmeister  Franz  Freiherr  von  der  Trenck  wurde  in  Anerkennung 
der  vielen  guten  Dienste,  welche  er  mit  dem  Corps  vor  dem  Feinde  geleistet, 
zam  Obristlieutenant  befördert.  Im  Herbste  nahm  derselbe  Cham  ein  und 
rückte  dann  mit  dem  Corps  nach  Böhmen. 

1743  wirkte  dasselbe  bei  Verfolgung  der  Franzosen  an  den  Rhein  mit  und 
leistete  erneuert  wiederholt  gute  Dienste,  so  bei  Neckar-Sulm,  dem  Ueber- 
falle  der  Rhein-Schanze  hei  Alt-Breisach,  sowie  bei  dem  Uebergangs-Versuche 
bei  Rheinach  und  wurde  Obristlieutenant  Trenck  zum  Obristen  befördert. 

1744  war  dieses  Corps  bei  dem  Uebergange  auf  das  linke  Rhein-Ufer 
die  erste  Truppe,  welche  denselben  bewerkstelligte,  drei  Cavallerie-Regimenter 
überfiel  und  den  Aufmarsch  der  Armee  deckte,  später  machte  es  den  Angriff 
auf  Lauterburg  und  den  Ueberfall  auf  Kloster-Neuburg  mit. 

Bei  dem  Rückzuge  vom  Rhein  bildete  das  Corps  beinahe  fortwährend 
die  Nachhut  und  zeichnete  sich  Hauptmann  Prodanovich  durch  Ver- 
theidigung  von  Donauwörth  aus.  In  Böhmen  focht  das  Corps  mit  Auszeich- 
nung bei  Moldauthein  und  betheiligte  sich  wueder  mit  gutem  Erfolge  an  einer 
Reihe  kleinerer  Unternehmungen,  so  bei  Budweis,  Frauenberg,  Kolin  u.  A. 

1745  stand  dieses  Regiment  im  Corps  Nädasdy  in  Schlesien  und  nahm 
an  der  Eroberung  von  Kosel,  sowie  an  dem  misslungenen  Angriffe  auf  Ziegen- 
hals theil;  zur  Mitwirkung  an  der  Schlacht  bei  Soor  (Trautenau)  bestimmt, 
traf  dasselbe  auf  dem  Schlachtfelde  erst  ein,  als  die  Entscheidung  bereits 
zu  Ungunsten  der  kaiserlichen  Waffen  gefallen  war,  doch  plünderten  die 
Panduren  das  Lager  der  Preussen,  speciell  das  Zelt  des  Königs. 

1746  auf  den  Kriegs-Schauplatz  nach  den  Niederlanden  gerückt  (drei 
Bataillone,  zwei  Grenadier-Compagnien),  nahm  eine  Abtheilung  an  dem  Ueber- 
falle  bei  Rousselaer  theil,  das  Regiment  den  Uebergang  über  die  Ourthe  bei 
Viset  dem  Feinde  standhaft  verwehrt,  bei  Rocour  wenig  in  das  Feuer  ge- 
kommen. 

1747  die  Grenadiere  bei  dem  Ueberfalle  auf  Kloster  Rosenthal,  das 
Regiment  bei  Lawfeld. 

Linien -Infanterie -Regime  nt. 

Simb sehen.  1756  war  das  Regiment  auf  Postierung  in  Schlesien  ver- 
wendet und  verbheb  daselbst  auch 

1757,  ohne  in  das  Feuer  zu  kommen. 

1758  vertheidigte  das  Regiment  Grätz  mit  Erfolg,  focht  bei  Troppau 
und  kam  dann  als  Besatzung  nach  Olmütz;  während  der  glänzenden  Ver- 
theidigung  dieser  Festung  durch  FZM.  Marschall,  zeichneten  sich  ausser 
demRegiments-Commandanten  Obersten  Freiherr  von  Simb  sehen,  noch  Oberst- 
lieutenant Calveria,  Major  Max  Freiherr  von  Tillier  und  Grenadier-Haupt- 
mann Johann  von  Bechard  besonders  aus  und  wurden  sämmtlich  in  die 
nächst  höheren  Chargen  befördert. 

Das  Regiment  war  sodann  bei  der  Belagerung  von  Neisse. 

1759  im  Corps  de  Ville  in  Schlesien,  ein  Bataillon  in  einem  Gefechte 
bei  Reich-Hennersdorf,  das  Regiment  in  jenem  bei  Gottesberg,  dann  bei 
Dittersbach. 

1760  focht  das  Regiment  im  Corps  Loudon  mit  Auszeichnung  bei 
Landshut,  Regiments-Commandaut  Oberstlieutenaut  Amelungen  belobt, 
später  bei  der  Belagerung  von  Glatz,  endlich  in  der  Schlacht  bei  Liegnitz. 
Major  Bechard  den  MTO.  erhalten,  Grenadier-Oberlieutenant  Pechet  ausser- 
tourlich  befördert. 

1761  in  Schlesien,  ohne  Gefecht. 

1762  kam  das  Regiment  nur  am  Fischerberge  (P eilau)  in  das  Feuer. 

Johann  Palffy.  1778/1779  stand  das  Regiment  mit  zwei  Bataillonen 
bei  der  Armee  in  Böhmen,  ohne  in  das  Feuer  zu  kommen,  ebenso  die  Grena- 
diere (Bataillon  Czerkiczy). 


488  — 


1788  mit  zwei  Feld-Bataillonen  in  derv  Haupt- Armee  eingetheilt,  kam 
das  Regiment  später  zu  der  Belagerung  von  Sabac,  dann  in  das  Banat.  Unter- 
lieutenant Ludwig  Szent-.Jväny  durch  Verproviantierung  der  Veteranischen 
Höhle  sich  ausgezeichnet,  Ton  Sr.  Majestät  belobt;  Major  Lipthav  mit  dem 
Oberst-Bataillon  eine  Redoute  bei  Uj-Palanka  erstürmt,  wurde  MTO.-Ii.  'die 
Mannschaft  erhielt  von  Sr.  Majestät  eine  Belohnung  von  200  Ducaten 

Die  G-renadiere  (Bataillon  Fürstenberg)  in  der  Haupt-Armee,  Rückzug 
nach  Karansebes. 

Regiments-Caplan  Basil  Bosnyak,  welcher  den  Sturm  auf  Sabac  frei- 
willig mitgemacht,  erhielt  vom  Kaiser  eine  grosse  goldene  Ehrenmedaille. 

1789  stand  das  Leib-Bataillon  bei  der  Belagerung  von  Belgrad,  das 
Oberst-Bataillon  in  Uj-Palanka.  von  wo  aus  der  Commandant  desselben. 
Oberstlieutenant  Lipthay,  dem  Feinde  dm-ch  wiederholte  Streifungen  und 
Ueberfälle  (Semendria,  Kladova  etc.)  ziemlich  viel  Schaden  zufügte. 

Die  Grenadiere  bei  dem  Sturme  auf  Belgrad. 

1790  brachte  Oberstlieutenant  Lipthay  mit  einem  Streif-Corps  (dabei 
das  Oberst-Bataillon)  den  Türken  beiNegotin  eine  Niederlage  bei  und  wurde 
in  Anerkennung  dieser  Waffenthat  zum  zweiten  Obersten  befördert. 

Das  3.  Bataillon  Deckung  der  Belagerung  von  Cetin. 

Johann  Jellacic.  1791  die  Grenadiere  (Bataillon  Morzin)  bei  Unter- 
drückung der  Unruhen  im  Limburgischen  verwendet. 

1792  das  3.  Bataillon  auf  den  Kriegs-Schauplatz  an  den  Rhein  gerückt, 
Einschliessung  von  Thionville. 

Die  Grenadiere  bei  Florennes  und  Jemappes  gefochten. 

1793  im  Luxemburgischen  stehend,  focht  dieses  Bataillon  in  dem  Ge- 
fechte bei  Arlon,  kam  dann  zu  der  Ein schlies situ g von  Maubeuge.  Schlacht 
bei  Wattignies,  Gefecht  bei  Douchv. 

Die  Grenadiere  sich  bei  Aldenhoven  und  Neerwinden  ausgezeichnet, 
vor  Maubeuge  gefochten. 

1794  stand  das  3.  Bataillon  an  der  Sambre  und  nahm  an  den  Gefechten 
bei  Erquelinnes  (11.  und  21.  Mai),  der  Schlacht  bei  Charleroi  theil,  focht  später 
bei  Hooglede  und  Deynze,  dann,  auf  dem  Rückzuge,  bei  Jülich  mit  weder- 
holter Auszeichnung. 

Die  Grenadiere  vor  Landrecies,  bei  Charleroi  (24.  Mai)  und  Fleurus 
gefochten. 

1795  stand  das  3.  Bataillon  am  Ober-Rhein  und  kam  dann  zu  der 
Blockade  von  Mannheim,  wo  es  sich  unter  Oberstlieutenant  Szenässy  bei 
dem  Sturme  am  30.  October  sehr  auszeichnete,  später  nahm  es  an  dem  Ge- 
fechte bei  Kaiserslautern  (Schopp-Trippstadt)  ehrenvollen  Antlieil. 

Die  Grenadiere  bei  Frankenthal  und  Fischlingen  gefochten. 

1796  wurde  das  3.  Bataillon  auf  den  Kriegs-Schauplatz  in  Italien  ge- 
sendet, wohin  auch  das  1.  und  4.  Bataillon  gerückt  waren  und  kämpften  diese 
Abtheilungen  bei  Salö,  Lonato.  wo  das  3.  Bataillon  in  der  Brigade  Ocskay  in 
Gefangenschaft  gerieth.  Bei  dem  zweiten  Versuche.  Mantua  zu  entsetzen,  in 
Tyrol  verblieben,  kamen  das  1.  und  4.  Bataillon  bei  S.  Michele  in  das  Feuer, 
fochten  mit  Auszeichnung  bei  Vezzano  und  Calliano:  an  der  Schlacht  bei 
Arcole  nahmen  das  reorganisierte  3..  sowie  das  4.  Bataillon  theil. 

Im  December  wechselte  das  in  Tyrol  verbliebene  Leib-Bataillon  mit 
dem  4..  so  dass  nunmehr  sich  das  1.  und  3.  bei  der  operierenden  Armee  be- 
fanden. 

Die  in  Deutschland  verbliebenen  Grenadiere  bei  Neresheim.  Wiirzburg 
gefochten,  dann  vor  Kehl. 

1797  fochten  das  1.  und  3.  Bataillon  bei  Rivoli.  das  Regiment  i 1..  3. 
und  4.  Bataillon'1  bei  Avio  und  Mori;  später,  nachdem  auch  das  2.  Bataillon 
auf  dem  Kriegs-Schauplatze  eingetroffen  war,  fochten  Abtheilungen  des  theils 
bei  der  Colonne  Kerpen,  theils  bei  der  Brigade  London  eingetheilten  Regi- 
ments bei  Salurn.  Bozen  und  Tramin;  bei  Salurn  wurde  das  die  Nachhut  bil- 
dende 2.  Bataillon  grösstentheils  gefangen.  Capitain-Lieutenant  Stephan  Buda- 
kovich  sich  bei  Bozen  sehr  ausgezeichnet. 

Die  Grenadiere  vor  Kehl,  dann  zur  Armee  in  Italien,  Rückzugs-Gefecht 
bei  Neumarkt. 


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1799  erneuert  auf  dem  Kriegs-Schauplatze  in  Italien,  fochten  das  1.  und 
2.  Bataillon  bei  Pastrengo,  wo  fünf  Compagnien  beim  Rückzuge  aus  den  un- 
vollendeten Verschanzungen  gefangen  wurden,  dann  bei  Parona  (Verona), 
das  3.  Bataillon  bei  Magnano.  Das  Regiment  war  sodann  bei  der  Belagerung 
von  Peschiera,  später  bei  jener  von  Mantua  verwendet  und  machten  das  1. 
und  3.  Bataillon1)  die  Expedition  in  die  Romagna  und  nach  Toscana  mit, 
endlich  im  December  das  3.  Bataillon  an  den  Operationen  gegen  G-enua.  Ge- 
fecht bei  Torriglia  theilgenommen,  belobt. 

Die  Grenadiere  (Bataillon  Pers)  bei  Magnano,  Cassano,  Borgo  San 
Dalmazzo  gefochten. 

Major  Michael  Athanasievich,  die  Hauptleute  Anton  Zittar  und  Anton 
Czarnotzay  erscheinen,  als  in  einzelnen  Afiairen  durch  hervorragende  Tapfer- 
keit ausgezeichnet,  genannt. 

1800  stand  das  1.  Bataillon  bei  der  Einschliessung  von  Genua,  wo  es 
in  dem  Gefechte  auf  dem  Monte  Fascio,  nachdem  es  den  Feind  durch  einen 
kühnen  Bajonnett- Angriff  vertrieben  hatte,  sich  später,  ohne  Unterstützung  ge- 
lassen, durchschlagen  musste  und  viel  verlor.  Regiments-Commandant 
Oberst  Szenassy  und  Hauptmann  Anton  Podluszany  sich  hiebei  hervor- 
gethan.  An  der  Schlacht  bei  Marengo  nahmen  das  2.  und  3.  Bataillon  theil 
(das  1.  in  Piacenza)  und  zeichnete  sich  Major  Lalance  in  derselben  sehr  aus. 
Das  Regiment  focht  schliesslich  in  der  Schlacht  bei  Pozzolo,  Oberstlieutenant 
Kussevich  mit  vier  Compagnien  nach  derselben  eine  Redoute  durch  24 
Stunden  gegen  die  ganze  Division  Delmas  vertheidigt,  • eine  ehrenvolle 
Capitulation  geschlossen.  Die  Grenadiere  an  der  Riviera,  am  Var  und  bei 
Marengo  gefochten. 

1801  auf  dem  weiteren  Rückzuge  nach  Tyrol  kamen  Abtheilungen  des 
Regiments  noch  bei  Seravalle  und  Calliano  in  das  Feuer. 

1805  war  das  Regiment  auf  dem  Kriegs-Schauplatze  in  Italien  und 
nahm  an  der  Schlacht  von  Caldiero  theil,  in  welcher  sich  das  Grenadier- 
Bataillon  auszeichnete. 

1809  mit  drei  Bataillonen  bei  der  Armee  in  Inner-Oesterreich  ein- 
getheilt,  deckte  Interims-Regiments-Commandant  Oberstlieutenant  Volkmann 
bei  dem  Vormarsche  an  den  Tagliamento  mit  einem  Streif-Commando.  dabei 
das  3.  Bataillon  des  Regiments,  die  rechte  Flanke  der  Armee  und  bestand  ein 
glänzendes  siegreiches  Gefecht  bei  Venzone  gegen  die  ganze  Division  Broussier: 
Oberstlieutenant  Volkmann  wurde  ohne  Capitel  mit  dem  MTO.  decoriert. 

Das  Regiment  focht  sodann  mit  Auszeichnung  bei  Sacile  (Oberstlieute- 
nant Volkmann,  welcher  sich  erneuert  hervorgethan,  zum  Oberst  be- 
fördert), daun  bei  Caldiero,  Bassano  und  bei  Fontaniva  an  der  Brenta. 
Später  bewirkte  dasselbe  seinen  Rückzug  nach  Tyrol  (Deckung  des  Puster- 
Thaies),  dann  nach  Kärnthen;  eine  detachierte  Division  unter  Hauptmann 
Vincenz  Freiherr  von  Vauquez  ein  glänzendes  Gefecht  bei  Mautern  im  Gail- 
Thale  bestanden.  Das  Regiment  durch  standhaftes  Verhalten  in  der  Stellung 
am  Calvarien-Berge  bei  Klagenfurt  der  Division  Chasteler  den  Rückzug  er- 
möglicht. Hauptmann  Stephan  Haas  erwarb  sich  bei  dieser  Gelegenheit 
den  MTO. 

Die  Grenadiere  (Bataillon  von  der  Mühlen)  im  9.  Corps  (Gyulai)  bei 
Sacile.  an  der  Piave  und  bei  Raab  gefochten. 

Die  Reserve-Division  bei  Raab  gefochten,  dann  als  Besatzung  in  Raab, 
in  Folge  Capitulation  kriegsgefangen. 

Ausser  den  bereits  Genannten  haben  sich  im  Laufe  dieses  Feldzuges  be- 
sonders hervorgethan:  die  Majore  Emerich  Marx  und  Johann  Lutter,  Haupt- 
mann Paul  Laloss,  Regiments-Caplan  Mattheo  Simonovich  (bei  Bassano 
gefallen). 


1813  erneuert  bei  der  Armee  in  Inner-Oesterreich  eingetheilt,  focht  das 
2.  Bataillon  unter  Major  Leopold  von  Quosdanovich  mit  Auszeichnung  bei 
Hermagor,  zehn  Compagnien  bei  Seifnitz;  bei  der  weiteren  Vorrückung  das 


')  Das  2.  in  Mantua  verblieben. 


— 490  — 


2.  Bataillon  bei  Belluno,  Castelfranco  (standhafte  Vertheidigung  des  Ortes 
gegen  mehrfache  Uebermacht);  das  Regiment  bei  Bassano,  am  Cismone  (fünf 
Compagnien),  bei  Caldiero1)  (viel  verloren),  endlich  bei  S.  Martine  und 
S.  Michele  im  Feuer  gestanden. 

Die  Grenadiere  (Bataillon  Chimani)  bei  St.  Johann.  .Feistritz  und 
Villanuova  gelochten. 

1814  das  Regiment  in  der  Schlacht  am  Mincio  nicht  in  das  Feuer  ge- 
kommen, in  derselben  nur  die  Grenadiere  mit  besonderer  Bravour  gelochten. 

Hiller.  1815  bei  der  gegen  Murat  operierenden  Armee  eingetheilt. 
fochten  vier  Compagnien  als  Vorhut  am  2.  Mai,  das  Regiment  am  3.  Mai  bei 
Tolentino  (Macerata).  Major  Johann  von  N agv,  Hauptmann  Franz  Szekellv sich 
hervorgethan;  später  Einschliessung  von  Pescara,  dann  nach  Süd-Frankreich. 

Die  Grenadiere  in  Frankreich,  ohne  Gefecht. 

1821  bei  der  Occupation  von  Neapel,  ohne  Gefecht,  dann  nach  Sicilien. 

Erzherzog  Leopold.  1848  anfänglich  gegen  die  Serben  verwendet, 
wurde  das  Regiment  ( 1.  und  2.  Bataillon)  später  von  Temesvar  nach  Pest 
lind  Ivomorn  verlegt,  da  sich  jedoch  Officiere,  wie  Mannschaft  weigerten,  den 
Eid  auf  die  ungarische  Constitution  zu  leisten,  erhielt  es  die  Bestimmung 
nach  Italien,  kam  jedoch  nicht  mehr  zur  Action. 

Die  Grenadiere  (Bataillon  Lairnl)  anlässlich  der  März-Unruhen  in  Wien, 
dann  nach  Süd-Tyrol,  später  bei  der  Armee  in  Italien,  ohne  in  das  Feuer  zu 
kommen. 

1849  das  Regiment  an  der  Schlacht  bei  Novara  mit  gewohnter  Aus- 
zeichnung theilgenommen.  Das  2.  Bataillon  stand  beide  Jahre  in  Dalmatien. 

Die  Grenadiere  nicht  in  das  Feuer  gekommen. 

Für  Auszeichnung  in  diesen  beiden  Feldzügen  wurden  decoriert  mit: 

LO.  Regiments-Commandant  Oberst  Gustav  Graf  Degenfeld-Schon- 
burg;  Major  Rudolph  Brehm. 

MVK.  Die  Hauptleute  Johann  Molitor,  Johann  Shimato vich.  Theodor 
Freiherr  von  Radossevich,  Franz  Schreyer,  Daniel  Horvath;  die  Ober- 
lieutenants Johann  Ballacs,  August  von  Kontsek;  die  Unterlieutenants 
Matthias  Szallay  und  Alfred  Freiherr  von  Schölten. 

1859  war  das  Regiment  (drei  Feld-,  ein  Grenadier-Bataillon)  im  7.  Corps 
Zobel  eingetheilt;  Abtheilungen  waren  in  den  Gefechten  an  der  Sesia  und 
bei  Vercelli;  das  Regiment  focht  bei  Palestro,  Magenta,  wo  es  sich  durch 
musterhafte  Ordnung  und  Ausdauer  auszeichnete,  endlich  bei  Solferino  i Kämpfe 
um  Cavriana).  Das  4.  Bataillon  Besatzung  in  Verona. 

Decoriert  wurden  mit: 

LO.  Regiments-Commandant  Oberst  Emerich  von  Fleischhacker. 

EK0.3.  Oberstlieutenant  Michael  Freiherr  von  Augustin;  die  Majore 
Gustav  König  und  Peter  Csikos;  Hauptmann  Johann  Zach. 

MVK.  Regiments-Commandant  Oberst  Fleischhacker:  die  Majore  Peter 
Csikos  und  Eduard  Wittmann  von  Neuborn:  die  Hauptleute  Stephan 
Gyurisevic  und  Philipp  d’Albini;  Oberlieutenant  Adolph  Robiczek:  die 
Unterlieutenants  Friedrich  von  Bosio,  Carl  Dubsky  und  Emil  Yidale. 

1866  erneuert  auf  dem  Kriegs-Schauplatze  in  Italien,  focht  das  Regiment 
im  5.  Corps  bei  Custozza.  Das  4.  Bataillon  Besatzung  in  Mantua,  später  im 
Brückenkopf  von  Borgoforte,  sich  während  der  eilftägigen  Yertheidigung  brav 
gehalten. 

Decoriert  wurden  mit: 

EK0.3.  Regiments-Commandant  Oberst  Freiherr  von  Dahlen. 

MVK.  Die  Hauptleute  Ferdinand  Swoboda,  Spiridion  Mitrovic  und 
Peter  Kokotovic, 

*)  Die  Relation  iles  französischen  Generals  Vaudencourt,  welcher  den  Angriff  auf  ein 
von  diesem  Regimente  vertheidigtes  Werk  commandierte,  bezeichnete  das  t erhalten  des- 
selben als  ein  sehr  tapferes. 


— 491 


1878  in  der  7.  Infanterie-Truppen-Divison  eingetheilt,  focht  das  .Regiment 
bei  Rogelje  (Yacar  Vakuf)  und  Jaice  mit  Auszeichnung,  dann  bei  Velecevo 
(1.  Bataillon)  und  Kljuc. 

Das  später  gleichfalls  mobilisierte  Reserve-Regiment  nur  an  der  Ent- 
waffnung der  Gebiete  um  Prjedor  theilgenommen. 

Für  hervorragende  Leistungen  in  diesem  Feldzuge  erhielten: 

EKO.  3.  Regiments-Commandant  Oberst  Paul  Hostinek;  Major  Max 
Ritter  von  Catinelli  und  Oberlieutenant  Johann  Kalbacher. 

3IVK.  Die  Hauptleute  Paul  Begovic,  Martin  Lovretic,  Carl  von 
Gebauer;  die  Oberlieutenants  Stephan  Kraincevic  und  Joseph  Wiesinger; 
die  Lieutenants  Martin  Radicevic,  Heinrich  Mosettig,  Theodor  Wicker- 
liauser  und  Carl  Ritter  von  Jedina  (Letztere  drei  in  der  Reserve). 

FJO.  Regiments-Arzt  Dr.  Philipp  Rogozinsky. 

GVK.  Regiments-Arzt  Dr.  Johann  Jirka. 

Tapferkeits-Medaillen. 

Silberne 


Goldene 

Silberne 

Goldene 

I.  Cl. 

II.  Cl 

1789—1790 

1 

— 

1848 

_ 

— 

— 

1792-1801 

2 

29 

1849 

4 

9 

22 

1805 

— • 

— 

1859 

2 

16 

21 

1809 

— 

10 

1866 

— 

1 

13 

1813—1815 

2 

24 

1878 

— 

10 

47 

Adjustierung. 

1741  nach  türkischer  Art:  schwarze  hohe  Czakomütze,  rother  Mantel  mit 
Kapuze,  blaues  Oberkleid  und  Pumphosen,  rothes  Leibei,  türkische  Stiefel1); 
1756  weisser  Rock,  rothes  Camisol,  Aermel- Aufschläge  und  Unterfutter; 
1767  weisser  Rock,  pompadourrothe2)  Egalisierung,  Armlitzen,  weisse 
Knöpfe ; 

1868  dunkelblauer  Waffenrock,  dunkelrothe  Egalisierung,  Armlitzen, 
weisse  Knöpfe. 


p Später,  circa  1741 — 1746,  soll  das  Regiment  grüne  Uniformen  mit  roth  getragen  haben. 

2)  Dem  Kegimente  war  durch  das  Loos  der  blaue  Aufschlag  zugefallen  und  wurde 
der  Tausch  mit  Nikolaus  Esterhazy  Nr.  33  bewilligt;  „pompadourroth”  wird  seit  1807  mit 
..dunkelroth”  bezeichnet. 


54. 

Mährisches  Infanterie-Regiment. 

(1854)  Ergänzungs  - Bezirks-Comraando:  Oimlitz. 

(1888)  Starheinberg,  Ernst  Rüdiger  Graf  von,  F3I. 

(f  zu  Yösendorf  den  4.  Januar  1701.) 

(Das  Regiment  liat  diesen  Namen  auf  immerwährende  Zeiten  zu  führen.'- 


Errichtung  und  nachgefolgte  Veränderungen.  1661  laut  Convention 
vom  24.  September  aus  brandenburgischeu  in  kaiserliche  Dienste  übernommen 1 : 
1664  durch  300  Mann  von  la  Corona  (1748  aufgelöst)  completiert.  1670  300  Mann 
von  der  Wiener  Stadt  - Guardia,  1679  200  Mann  von  dem  aufgelösten  Regimeute 
Massimi  incorporiert.  1690  fünf  Compagnien  an  das  in  Belgrad  ruinierte 
(aufgeriebene)  Regiment  Jörger  (Nr.  47)  abgegeben,  dagegen  200  Mann  von 
Harrant  (1748  aufgelöst)  und  500  mährische  Land-Recruteu  eingetheilt. 

1693  zwei  Compagnien  des  aufgelösten  Regiments  O'Gilvy.  1700  eben- 
soviele  von  Vitry  incorporiert. 

1710  zwei  Compagnien  zur  Errichtung  der  für  den  Dienst  in  Spanien 
aufgestellten  Regimenter  Browne  und  Eckh,  1711  eine  an  das  zir  gleichem 
Zwecke  errichtete  Regiment  Toldo  abgegeben  (1712,  beziehungsweise  1748  und 
1720  aufgelöst).  1725  drei  Compagnien  des  aufgelösten  Regiments  Bonneval 
incorporiert. 

1731  Theile  der  aufgelösten  Auctions-Compagnien  von  Alexander 
Württemberg  (Nr.  17),  Max  Starhemberg  (Nr.  241.  Fürstenbusch  Nr.  35).  Franz 
Wallis  (Nr.  36)  und  Ottokar  Starhemberg  1 1748  aufgelöst-!  incorporiert. 

1747/1748  Theile  der  aufgelösten  Regimenter  Heister  und  Arenberg. 
dann  eine  Compagnie  von  O’Gilvy  dem  Regimente  einverleibt. 

Seit  1769  führt  das  Regiment  die  Nummer  54. 

1860  ein  Bataillon  an  das  neu  aufgestellte  Linien -Infanterie-Regiment 
Nr.  71,  1883  ein  Bataillon  an  das  Infanterie-Regiment  Nr.  81  abgegeben. 

Ergänzung.  Das  Regiment  hatte  von  1766 — 1S06  einen  Werbe-Rayon 
im  fränkischen  Kreis;  1771  (1781)  erhielt  es  einen  ständigen  Werb-Bezirk  in 
Böhmen,  Berauner  Kreis,  mit  der  Stabs-Station  Beraun,  dazu  von  1775—1807 
einen  Aushilfs-Bezirk  zu  Sanok.  später  Sarnbor  in  Galizien.  1807  übernahm 


J)  Das  Regiment  wurde  laut  Capitulation  vom  S.  April  1655  durch  den  churbranden- 
burgischen  FZM.  Otto  Christoph  von  Sparr  mit  Benützung  der  Stämme  von  acht  Com- 
pagnien bereits  bestehender  Regimenter  in  Treptow  an  der  Riga  aulgestellt,  nahm  an  den 
Kriegen  gegen  Polen  (1656)  und  Schweden  (165S — 1659)  ruhmvollen  Antheil.  1660  wurde  Grat 
Wladislaw  Sparr  zum  Obrist-Inhnber  dieses  Regiments  ernannt  und  dieser  schloss  mir 
Kaiser  Leopoold  I.  die  obenerwähnte  Convention  ab.  laut  welcher  Obrist  Sparr  sich  ver- 
pflichtete, nach  Entlassung  des  Regiments  aus  den  Diensten  des  Churfürsten  in  jene  des 
Kaisers  zu  treten  und  dasselbe  von  acht  auf  zehn  Compagnien  (beziehungsweise  von  1000 
auf  1590  Mann)  durch  Werbung  (gegen  Empfang  des  Werhgeldes)  zu  completieren. 


- 493  — 


das  Regiment  den  Werb-Bezirk  im  Budweiser  und  Taborer  Kreis1)  mit  der 
Werb -Bezirks-Station  Neuhaus. 

1830  wurde  dasselbe  mit  der  Ergänzung  nach  Mähren  überwiesen  und 
erhielt  den  Werb-Bezirk  im  Olmützer  Kreis2),  welchen  es  noch  gegenwärtig 
innehat.  Werb  - Bezirks-(Ergänzungs  - Bezirks-)Station  seither  unverändert 
Olmütz. 

Grenadier-Division.  Von  1769 — 1797  stand  dieselbe  im  1.  böhmischen 
Bataillon3),  in  welchem  sich  bis  1778  noch  jene  von  Kr.  10  und  25,  1779 — 1797 
jene  von  Kr.  10  und  41  befanden.  In  dem  Feldzuge  1799 — 1801  bildeten  die 
Divisionen  von  Nr.  21  und  42,  in  jenem  von  1809  die  Divisionen  von  Nr.  25 
und  35  mit  der  des  Regiments  ein  Bataillon.  Von  1810 — 1852  endlich  stand  die- 
selbe unverändert  mit  den  Divisonen  von  Nr.  11  und  25  im  Verbände. 

Friedens-Garnisonen.  1661  in  Breslau  übernommen,  1664/1665  Tokaj 
imd  Szatmär,  1669  Neusohl,  1671  Saros-Patak,  1679  in  Mähren,  1682  Tyrol, 
1699  Wels,  1715  Luxemburg,  1722  Gent,  1730  Brüssel,  1732  Prag,  1736  Graz, 
1739  Heiligenkreutz  (in  Ungarn),  1740  Innsbruck.  1748  Prag,  1752  Leipnik, 
1754  Znaym,  1763  Pilsen,  1766  Beraun,  1789  Wien,  1790  Prag,  1798  Prag, 
1801  Prag,  1805  Prag,  von  1808  an  garnisonierte  das  Regiment,  die  Feldzugs- 
jahre abgerechnet,  bis  1830  in  Neuhaus,  von  1830 — 1846  in  Olmütz,  1847  West- 
Galizien,  1849  Ucline,  1850  Görz,  Triest,  dann  Ivöniggrätz,  1851  Wien,  1854  Pest, 
dann  Siebenbürgen.  1855  Brünn,  1858  Wien,  dann  Verona,  1859  Venedig,  1860 
Padua,  1861  Venedig,  1862  Badia,  Vicenza,  1863  Verona,  1866  Komorn,  1868 
Wien,  1871  Olmütz,  1878  Gorazda  (Bosnien),  1879  Cainica,  1880  Brünn,  1882 
Olmütz,  1896  Teschen. 

Regiments-Knaben-Erziehungshaus.  1782  in  Beraun  activiert,  später 
in  Prag ; von  1825  an  in  Neuhaus,  wurde  es  1833  nach  Brünn  verlegt. 


Regiments-Inhaber. 


1661  Sparr,  WLadislaw  Graf.  Obrist — 
FML. 

1669  Starhemberg,  Ernst  Rüdiger 
Graf,  Obrist— FM. 

1701  Kriechbaum,  Georg  Friedrich 
Freiherr  von,  Obrist— FZM. 

1710  Wachtendonck,  Bertrand  Frei- 
herr von,  GFWM.— FML. 

1720  Königsegg-Rothenfels,  Lothar 
Graf,  FZM.— FM.4). 

1751  Sincere,  Claudius  Freiherr  von. 
GFWM.- FZM.5). 

1769  Callenberg,  Carl  Graf,  GFWM. — 
FML. 

1800 — 1802  unbesetzt. 


1802  Morzin,  Ferdinand  Graf,  FML. 

1805  Froon  von  Kirchrath,  Joseph 
Freiherr,  FML.— FZM. 

1821 — 1822  unbesetzt. 

1823  Lamezan-Sal  ins,  Joseph  Graf. GM. 

1831  Hessen  und  bei  Rhein,  Emil 
Prinz,  FML.— FZM. 

1857  Grueber,  Wilhelm  Freiherr  von, 
FML. 

1877—1888  Thun-Hohenstein,  Franz 
Graf,  FML.— FZM. 

Inhaber-Stelle  seit  1SSS  unbesetzt:  das  Regi- 
ment. führt  den  Samen  ..Alt- Starhem- 
berg”. 


Zweite  Inhaber. 

Von  1831 — 1836  Milutinovich  von  Weichselburg.  Theodor  Freiherr, 
FML.:  von  1836 — 1839  Cometti,  Johann  Baptist,  FML.;  von  1839— 1S57 
Grueber,  Wilhelm  Freiherr  von,  FML. 


J)  Von  Nr.  10,  welches  nach  Mähren  überwiesen  wurde. 

s)  Von  Nr.  12.  welches  nach  G-alizien  überwiesen  wurde. 

3)  1775  wurde  die  Divisionjivorübergehend  in  das  aus  den  Divisionen  von  Nr.  85  und 
42  bestehende  2.  böhmische  Bataillon  eingetheilt,  jedoch  noch  in  demselben  Jahre  in  das 
1.  Bataillon  rückübersetzt. 

4)  War  früher  Inhaber  eines  1720  aufgelösten  Regiments. 

5)  War  1751  eine  kurze  Zeit  Inhaber  des  1809  aufgelösten  früheren  Tyroler  Land-  und 
F eld-Begiments. 


— 494:  - 


1661  der  Inhaber  Obrist  Graf  Sparr. 

1668  Star  he  mb  erg,  Max  Lorenz 
Graf,  Obristlieutenant. 

1668  Loeben,  Johann  Adam,  Obrist- 
lieutenant. 

1669  der  Inhaber  Obrist  Rüdiger  Graf 
Starhemberg. 

1676  Zieten,  Johann  von,  Obrist- 
lieutenant. 

1679  de  la  Fosse,  Obristlieutenant. 

1681  Kottulinskv,  Georg  Freiherr 
von,  Obristlieutenant. 

1683  Schallenberg,  Graf,  Obrist- 
lieutenant. 

1683  Starhemberg,  Guido  Graf, 
Obristlieutenant. 

1686  L amberg,  Carl  Anton  Graf, 
Obristlieutenant. 

1689  Starhemberg,  Heinrich  Graf, 
Obristlieutenant. 

1695  Rau,  Rudolph,  Obristlieutenant. 

1695  Jörg  er,  Joseph  Graf,  Obrist- 
lieutenant. 

1696  Kriechbaum,  Georg  Freiherr 
von,  Obristlieutenant. 

1701  derselbe  als  Obrist-Inhaber. 

1703  de  W en dt,  Johann  Adam.  Obrist. 

1705  Traun,  Johann  Wilhelm  Graf, 
Obrist. 

1707  Pasqualini,  Max  von,  Obrist- 
lieutenant (1711  Obrist). 

1720  Galen,  Christian  von,  Obrist. 

1720  Katzianer,  Joseph  Graf.  Obrist. 

1731  Kheul.  Obristlieutenant. 

1733  Königsegg,  Christian  Graf, 
Obrist. 

1735  Lannoy  de  Lamothry,  Carl 
Anton  Graf,  Obrist. 

1740  Puebla,  Conde  de  Portugalo, 
Antonio,  Obrist. 

1744  Schengen,  Lothar  Freiherr  von, 
Obrist. 

1754  Bibow,  Christoph  Freiherr  von, 
Obrist. 

1758  Nu  ge  nt,  Jakob  Graf,  Oberst. 

1760  Annoni,  Johann  Graf,  Oberst. 

1760  Kokorzowa,  Ferdinand  Graf, 
Obrist. 

1769  Dicktier,  Joseph  von,  Oberst. 

1773  Wulffen,  Carl  Freiherr  von, 
Oberst. 

1783  Röhren,  Carl  Freiherr  von, 
Oberst. 


Kerpen,  Wilhelm  Freiherr  von, 
Oberst. 

1792  Mittrows  ky-Nemis  c hl, Anton 
Freiherr  von,  Oberst. 

1796  Hansch,  Johann,  Oberst. 

1797  Maggauli  von  Callry,  Eduard 
Graf,  Oberst. 

1800  Bach.  Johann  Nepomuk.  Oberst. 
1800  Pflaclier,  Franz  Freiherr  von. 
Oberst. 

1808  An dr äs sy,  David  Freiherr  von. 
Oberst. 

1811  Quallenberg,  Carl  von,  Oberst. 
1813  Taizon,  Christian  Ritter  von, 
Oberst. 

1821  Hartmann-Klarstein.  Prokop 
Graf,  Oberst. 

1831  Neu,  Andreas  Freihen  von, Oberst. 
1836  La  Motte  de  Frintrapp,  Franz 
Freiherr,  Oberst. 

1844  Bolza,  Philipp.  Oberst, 

1848  Martini  von  Nosedo,  Joseph 
Ritter,  Oberst. 

1848  Cerrini  de  Monte  Yarchi. 
Heinrich  von.  Oberst. 

1850  Taizon, JosepkRitter von, Oberst. 

1851  Me  dl.  Theodor,  Oberst. 

1858  Ceschi  ä Santa  Croce.  Joseph 
Freiherr  von,  Oberst. 

1861  Jonak  von  Freyenvald,  Jo- 
hann, Oberst. 

1866  Herbert  - Rathkeal.  Eduard 
Freiherr  von,  Oberst. 

1866  Jonak  von  Freyentvald,  Jo- 
hann, Oberst1). 

1867  Herbert  - Rathkeal,  Eduard 
Freiherr  von.  Oberst. 

1872  Pehm,  Carl,  Oberst. 

1876  Mallner  von  Marnegg,  Her- 
mann. Oberst, 

1878  RaispEdlervon  Caliga. Eduard. 
Oberst. 

1878  Soukup  Edler  von  Dobeneck. 
Emil  Oberst. 

1883  Neuwirth,  Victor  Ritter  von. 
Oberst. 

1887  Brosch  Edler  von  F o kra- 
ll ei  m,  Alfred,  Oberst. 

1891  Funk.  Gustav.  Oberst. 

1892  Ha  11a da.  Alois.  Oberst. 

1895  Älbach. JuliusRitter  von.  Oberst. 
1897  Rukavina  von  Liebstadt. 
Emil,  Oberst. 


Regiments-Comniandanteii. 

1788 


Keserve-Commandauten. 

1869  Raynaud,  Hannibal,  Oberst.  1876  Henriquez,  Hugo  von,  Oberst. 
1872  Mallner  von  Marnegg,  Her-  1877  Neumann-Ettenreicli.  Johann 
mann,  Oberstlieutenant— Oberst.  Ritter  von.  Oberstlieutenant. 

')  Commandierte  -während  des  Feldzuges  eine  Brigade,  übernahm  nach  demselben 
das  Regiments-Commando  erneuert. 


— 495  - 


1879  Karaisl  Edler  von  Kareis,  | 1880  Butterweck.  Julius,  Oberst. 

Franz,  Oberstlieutenant.  i 1881  Stranskv,  Carl  von,  Oberst. 

Tor  dem  Feinde  gefallene  höhere  Offi eiere. 

1683  Begiments-Commandant  Obristlieutenant  Freiherr  von  Kottu- 
iinsky  bei  der  Yertheidigung  von  Wien  am  8.  August  -f; 

Begiments-Commandant  Obristlieutenant  Graf  Schallenberg  dess- 
gleichen  am  25.  August  y. 

1684  Obristwachtmeister  Graf  Carlowitz  bei  der  Belagerung  von 
Ofen  y. 

1696  Begiments-Commandant  Obristlieutenant  Grat  Jörger  in  der 
Schlacht  bei  Olascli  vermisst  (wahrscheinlich  gefallen). 

1734  Obristlieutenant  von  Kheul  in  der  Schlacht  bei  Parma  f. 

1745  Obristlieutenant  Marchese  del  Campo  an  den  in  der  Schlacht 
bei  Soor  erhaltenen  Wunden  gestorben. 

1760  Major  Franz  Graf  Kokorzowa  in  der  Schlacht  bei  Torgau  y. 

1797  Major  Tautphaeus  an  den  bei  Bivoli  erhaltenen  Wunden  ge- 
storben. 

1809  Oberstlieutenant  Peter  Gerditsch  in  der  Schlacht  bei  Aspern  y. 

1813  Oberstlieutenant  Adam  von  Bothmund  an  den  bei  Dresden  er- 
haltenen Wunden  gestorben. 

1848  Oberstlieutenant  Friedrich  Freiherr  Sunstenau  von  Schützen- 
thal in  dem  Gefechte  bei  Sommacampagna  (24.  Juli)  y. 


Feldzüge. 

Sparr.  1663  nach  Ungarn  gerückt,  machte  das  Begiment 

1664  die  Belagerung  von  Kanizsa  mit  und  focht  bei  Serinvär,  sowie  in  der 
Schlacht  bei  St.  Gotthard  mit  Auszeichnung. 

Starhemherg.  1670  Yertheidigung  von  Tokaj  durch  Obristwachtmeister 
Scliönek. 

1672  drei  Compagnien  unter  Obristlieutenant  Loeben  in  dem  Gefechte  bei 
Yasväri  sich  ausgezeichnet;  derselbe  erhielt  ein  kaiserliches  „Dankschreiben”. 

1673  an  den  Bhein  gerückt,  stand  das  Begiment  bei  der  Belagerung 
von  Bonn. 

1674  wurde  es  in  der  Schlacht  bei  Seneffe  (Marimont)  belobt  und  kam 
sodann  zu  der  Belagerung  von  Oudenarde. 

1675  haben  drei  Compagnien  unter  Hauptmann  Streiff  Dinant  tapfer 
vertheidigt,  das  Begiment  focht  bei  Willstedt  und  Goldscheuer. 

1676  stand  es  vor  Philippsburg  und  wirkte  bei  Erstürmung  der  Bhein- 
schanze  mit. 

Alt- Starhemb erg  *).  1677/1678  kam  es  nicht  zur  Action. 

1681  standen  einige  Compagnien  am  Jablunka-Passe. 

1682  fünf  Compagnien  auf  der  Schütt,  ohne  Gefecht. 

1683  leistete  das  Begiment  während  der  glorreichen  Yertheidigung  von 
Wien  durch  seinen  Inhaber  vorzügliche  Dienste  und  bildet  insbesondere  die 
heldenmüthige  Vertheidigung  der  Burg-Bavelins  durch  Hauptmann  Ferdinand 
Heistermann  und  Lieutenant  Sommerfeld* 2)  einen  Glanzpunct  in  der  Ge- 
schichte des  Begiments. 

Ausser  den  genannten  haben  sich  Obristlieutenant  Baron  Kottulinsky 
und  Hauptmann  (später  Obristwachtmeister)  Guido  Graf  Starhemberg  in 
diesen  Tagen  wiederholt  ausgezeichnet.  Das  Begiment  focht  endlich  bei  Par- 
kany und  kam  dann  zur  Belagerung  von  Gran. 


’)  Das  Regiment  wurde  1679  bis  1689  zum  Unterschiede  von  dem  Regiment  Max 
Laurenz  Starliemberg  (Nr.  8),  1689 — 1701  zum  Unterschiede  von  Guido  Starhemberg  (1809  als 
Nr.  13  aufgelöst)  so  genannt. 

2)  Fand  bei  einem  Sturme  der  Türken  vom  2.  auf  den  3.  September  den  Heldentod. 


— 496  — 


1684  war  es  in  dem  Treffen  bei  AVaitzen  und  bei  der  Belagerung  von  Ofen. 

1685  bei  jener  von  Neuhäusel  und  in  der  Schlacht  bei  Gran. 

1686  Erstürmung  von  Ofen,  dann  Einnahme  von  Fünfkirchen  und  Siklos; 

1687  focht  das  Regiment  in  der  Schlacht  am  Berge  Harsäny  und 

1688  bei  der  Belagerung  und  Erstürmung  von  Belgrad  mit  Auszeichnung. 

1689  an  den  Rhein  gesendet,  kam  es  zu  der  Belagerung  von  Maynz, 
später  zu  jener  von  Bonn  und  machte 

1690  einige  kleinere  Gefechte  in  der  Nähe  von  Philippsburg  mit. 

1691  nach  Ungarn  zurückverlegt,  nahm  es  an  der  siegreichen  Schlacht 
von  Szlankamen  hervorragenden  Antheil,  erlitt  aber  bedeutende  Verluste  und 
kam  sodann  zu  der  Belagerung  von  Grosswardein. 

1692  stand  das  Regiment  in  Nieder-Ungarn  und  war 

1693  bei  der  Belagerung  und  Einahme  von  Belgrad. 

1694 — 1695  vrar  es  wieder  in  Nieder-Ungarn,  Lager  vor  Peterwardein, 
ohne  an  einer  Action  theilzunehmen. 

1696  stand  es  bei  der  Belageruug  von  Temesvär  und  in  der  Schlacht 
bei  Olasch,  in  welcher  es  grosse  Verluste  erlitt. 

1697  focht  das  Regiment  mit  Auszeichnung  in  der  Schlacht  bei  Zenta 
und  erhielt  der  Regiments-Commandant  Obristlieutenant  Baron  Kriechbaum 
ein  kaiserliches  „Dankschreiben”. 

Kriechbaum.  1701  stand  das  Regiment  mit  drei  Bataillonen  und  den 
Grenadieren  bei  der  Armee  in  Italien  und  focht  bei  Carpi  und  Chiari,  wo 
ein  Bataillon  unter  Obristwachtmeister  de  Wendt  viel  zum  Siege  beitrug ; 

1702  waren  Abtheilungen  bei  dem  Ueberfalle  auf  Cremona,  das  Regiment  in 
der  Schlacht  bei  Luzzara;  ein  Bataillon  (unter  Obrist  Wachtmeister  de  AA'endt  . 
tapfere  Vertheidigung  von  Brescello  (bis  26.  Juli  1703).  ein  Detachement  in 
jener  von  Guastalla. 

1703  war  das  Regiment  bei  dem  Ueberfalle  auf  Finale  di  Modena  und 
rückte  dann  unter  Starhemberg  nach  Piemont. 

1704  standen  Theile  des  Regiments  in  Ivrea,  das  Regiment  im  festen 

Lager  von  Verrua  (Vertheidigung  desselben  bis  April  1705).  ' 

Die  Grenadiere  waren  in  dem  Gefechte  bei  Trino  (Rumisgäno),  ein  zumeist 
aus  Ergänzungs-Mannschaft  formiertes  Bataillon,  für  Italien  bestimmt,  auf 
den  Kriegs-Schauplatz  nach  Ungarn  gezogen,  am  Vlar-Passe,  bei  Smolenice  und 
Tyrnau  gefochten. 

1705  stand  ein  neu  formiertes  Bataillon  in  der  Lombardie  und  focht  bei 
Cassano  d’Adda.  Das  seines  herabgesunkenen  Standes  wegen  nur  in  ein 
Bataillon  formierte  Regiment  kam  zur  Vertheidigung  des  Brückenkopfes  von 
Chivasso,  dann  nach  Turin. 

1706  waren  zwei  Bataillone  bei  der  Armee  des  Prinzen  Eugen  bei  der 
Einnahme,  von  Reggio  und  in  der  Entsatzschlacht  vor  Turin,  die  anderen  Ab- 
theilungen nahmen  an  der  ruhmvollen  Vertheidigung  dieser  Festung  theil: 
das  nunmehr  vereinigte  Regiment  später  bei  der  Belagerung  und  Einnahme 
von  Casale. 

1707  war  das  Regiment  bei  dem  Zuge  in  die  Provence  und  der  Ein- 
nahme von  Susa. 

1708 — 1711  machte  es  die  Feldzüge  in  Savoyen  und  im  Dauphine  mit 
und  zeichneten  sich  1708  zwei  Compagnien  unter  Eauptmann  Otto  Graf 
Hohenfeld  in  dem  Gefechte  bei  Cesanne  aus 

AVachtendonck.  1712  eine  Compagnie  bei  der  Expedition  gegen  die 
toscanischen  Küstenplätze,  Einnahme  von  Porto  Ercole. 

1713  an  den  Rhein  gezogen,  standen  ein  Bataillon  und  die  Grenadiere 
als  Besatzung  in  Freiburg  und  zeichneten  sich  Obristwachtmeister  Joseph 
Graf  Katziane r,  Hauptmann  Hatton  als  Commandant  der  Redoute  ..Salz- 
büchsle”  und  Hauptmann  Baron  AVachtendonck  während  der  A ertheidigung 
dieser  Festung  aus:  ein  Bataillon  Vorposten-Gefecht  am  Feld-Berg. 

Königs  egg.  1734  mit  vier  Bataillonen  und  zwei  Grenadier-Compagnien 
bei  der  Armee  in  Italien  eingetheilt.  focht  das  Regiment  bei  L olorno.  Parma 
Quistello  und  Guastalla,  ein  Detachement  Vertheidigung  von  Mirandola. 

1735  war  es  in  dem  Gefechte  bei  Alasi. 


197  — 


1737  bei  der  Haupt-Armee  eingetlieilt,  war  das  Kegiment  bei  der  Ein- 
nahme der  Bergfeste  Uziea: 

1738  kamen  nur  die  Grenadiere  bei  Kornia  und  Mekadia  in  das  Feuer 
(das  Regiment  stand  als  Besatzung  in  Belgrad). 

1739  war  ein  Bataillon  und  die  Grenadiere  bei  der  operierenden  Armee, 
in  der  Schlacht  bei  Grocka  den  Aufmarsch  der  Armee  gedeckt,  dann  Ver- 
theidigung  von  Belgrad). 

1741  bei  den  Truppen  in  Tyrol  eingetlieilt,  waren  zwei  Bataillone  und 
die  Grenadiere 

1742  bei  der  Vorrückung  gegen  Bayern,  Einnahme  von  Reichenhall  und 
München,  Obrist  Puebla  als  Commandant  einer  Angriffs-Colonne  sich  aus- 
gezeichnet. 

1743  Einnahme  von  Simbach,  die  Grenadiere  bei  Dingolfmg,  dann  Vor- 
rückung an  den  Rhein,  Gefecht  bei  Alt-Breisach. 

1744  wies  ein  aus  4 Grenadier-Compagnien,  darunter  jene  des  Regiments, 
gebildetes  Bataillon  unter  Obristlieutenant  del  Oampo,  die  die  Nachhut 
der  Armee  bei  dem  Rhein-Uebergange  bei  Bernheim  angreifenden  Franzosen 
mit  Bravour  zruück;  dann  in  Böhmen,  Gefecht  bei  Teltsckitz. 

1745  focht  das  Regiment  bei  Hohenfriedberg  und  Soor. 

1746  war  es  nach  den  Niederlanden  gerückt  und  gerieth  ein  Bataillon 
durch  d;e  Capitulation  von  Mons  in  Kriegsgefangenschaft:  das  Regiment  war 
in  der  Schlacht  von  Rocour. 

1747  focht  das  Regiment  in  der  Schlacht  bei  Lawfeld  mit  geringem 
Verluste. 

Sincere.  1756  zwei  Bataillone  und  zwei  Grenadier-Compagnien  in  Böhmen 
(Garnisons-Bataillon  in  Wien). 

1757  war  das  Regiment  in  dem  Treffen  bei  Reichenbach  und  in  der 
Schlacht  bei  Prag,  dann  bei  Verteidigung  dieser  Festung  ; ein  Detachement 
unter  Obristwachtmeister  Jakob  Graf  Nugent  bei  dem  Streifzuge  Hadik’s 
nach  Berlin.  Regiments-Inhaber  FML.  Freiherr  von  Sincere  erwarb  sich  in 
der  Schlacht  bei  Ivolin  den  MTO..  1758  für  Hochkirch  das  Grosskreuz  dieses 
Ordens. 

1758  beim  Corps  Serbelloni,  ohne  ihn  Action  zu  treten. 

1759  war  das  Regiment  in  dem  Treffen  bei  Maxen,  in  welchem  Haupt- 
mann Franz  Graf  Kokorzowa,  als  Commandant  eines  Grenadier-Bataillons, 
sich  den  MTO.  erwarb. 

1760  erlitt  das  Regiment  in  der  Schlacht  von  Torgau  einen  Verlust  von 
circa  800  Mann. 

1761  ohne  Gefecht,  locht  das  Regiment 

1762  bei  Burkersdorf  und  Peilau;  ein  Detachement  von  270  Mann  nahm 

an  der  heldenmüthigen  Vertheidigung  von  Schweidnitz  theil  und  zeichnete 
sich  Hauptmann  Jakob  von  Mac  Brady  als  Commandant  der  Jauerniker 
Flesche  am  19.  und  21.  August  sehr  aus;  derselbe  wurde  mit  dem  MTO.  de- 
coriert.  • 

Callenberg.  1778/1779  Regiment  und  Grenadiere  (Bataillon  Canto  d’Vrles) 
bei  der  Haupt-Armee  in  Böhmen,  ohne  Gefecht. 

1783  standen  zwei  Bataillone  bei  der  Haupt-Armee,  kamen  aber  eben- 
falls zu  keiner  Action. 

1789  waren  dieselben  bei  der  Belagerung  von  Belgrad. 

Die  Grenadiere  (Bataillon  Voith)  in  Prag  verblieben. 

1793  wieder  mit  zwei  Bataillonen  ausmarschiert,  kam  das  Regiment  nach 
den  Niederlanden  und  focht  bei  Roermonde,  Tirlemont,  Neei winden.  In  der 
Schlacht  bei  Löwen  Regiments-Commandant  Oberst  Baron  Mittrowskv  den 
Ort  Pellenberg  erstürmt,  sodann  hartnäckig  vertheidigt.  Das  Regiment  kam 
später  zu  der  Belagerung  von  Valenciennes;  in  der  Schlacht  bei  Famars  Major 
Graf  Callenberg  und  Hauptmann  Graf  Nieulandt  sich  ausgezeichnet.  Bei 
dem  Kampfe  im  Walde  von  Mormal  (Belagerung  von  le  Quesnoy)  Oberst 

32 


Geschichte  der  k.  und  k.  Wehrmacht.  I.  Bd. 


- 498 


Baron  Mittrowsky  den  wichtigen  Punct  Pont-sur-Sambre  standhaft  behauptet, 
dann  Gefechte  bei  Hantes  und  Robersart. 

Die  Grenadiere  (Bataillon  Ulm)  rückten  zum  Belagerungs-Corps  von  le 
Quesnoy  und  fochten  dann  beiBerlaimont,  dann,  sowie  das  Regiment,  bei  welchem 
nunmehr  auch  das  3.  Bataillon1)  eingerückt  war,  in  der  Schlacht  bei  'Wattignies 
(Belagerung  von  Maubeuge). 

1794  standen  das  1.  und  2.  Bataillon  als  Besatzung  in  Denain.  später 
in  Mons.  Die  Grenadiere  fochten  bei  Landrecies,  Tournay  und  Fleurus.  Das  3. 
Bataillon  war  bei  der  Belagerung  von  Landrecies  (in  der  Schlacht  von  le  Cäteau 
nur  eine  Compagnie  unter  Hauptmann  Baron  Smith  mit  Auszeichnung  ge- 
fochten),  einzelne  Abtheilungen  in  den  Gefechten  bei  Wynkel,  St.  Eloi  und 
Ingelmunster.  Das  Bataillon  kam  sodann  nach  Ypern,  wo  es  in  Folge  Capitu- 
lation  in  Kriegsgefangenschaft  gerieth.  Bei  einem  zum  Entsätze  dieser 
Festung  unternommenen  Gefechte  zeichnete  sich  LTnterlieutenant  Georg 
Schuhmann,  Adjutant  des  GM.  Freiherrn  von  Kerpen,  sehr  aus. 

Das  später  zur  Haupt-Armee  gezogene  2.  Bataillon  focht  bei  Gosselies 
und  Fleurus,  das  erste  kam  nach  Valenciennes.  wo  es  gegen  freien  Abzug 
capitulierte,  jedoch  bis  zur  Auswechselung  nicht  gegen  Frankreich  dienen  sollte. 

1795  fochten  Abtheilungen  des  Regiments  bei  Opladen  und  Wiesdorf. 
an  der  Pfrimm,  bei  Lambsheim  und  Daxweiler,  an  den  letzteren  Affairen  auch 
die  Grenadiere  betheiligt.  Das  1794  in  Kriegsgefangenschaft  gerathene  3.  Ba- 
taillon wurde  im  October  in  Würzburg  frisch  aufgestellt. 

1796  fochten  die  Grenadiere  bei  Wetzlar  und  Uckeradt  und  erhielt  Ba- 
taillons-Commandant  Obristlieutenant  von  U lm  für  Auszeichnung  in  letzerem 
Treffen  den  MTO .,  dann  bei  Arnberg  und  Würzburg. 

Vom  Regimente  fochten  Abtheilungen  bei  Bendorf.  Sulzbach.  Amberg 
■und  Würzburg  und  wurde  das  Regiment  hier  vom  Erzherzog  Carl  belobt. 

Das  3.  Bataillon  war  bei  der  Verth eidigung  von  Mavnz,  dann  in  den 
Gefechten  bei  Neuwied  und  Biebelsheim. 

Nach  Beendigtuig  des  Feldzuges  in  Deutschland  rückte  das  Leib- 
Bataillon  nach  Italien  und  focht  bei  Caldiero,  wo  Major  Tautphaeus  sich 
auszeichnete ; bei  Arcole  nicht  in  das  Gefecht  gekommen,  war  das  Bataillon 

1797  an  den  Kämpfen  am  Monte  Baldo  (R-ivoli)  betheiligt. 

Von  dem  am  Rhein  zurückgebliebenen  Regiment  hatte  nur  Major  Johann 
Bach  Gelegenheit,  sich  in  dem  Gefechte  bei  Diersdorf  durch  Auinahme  der 
geworfenen  Division  Kray  auszuzeichnen. 

Die  Grenadiere  ebenfalls  nach  Italien.  Rückzugs-Gefechte  in  Kärnthen. 

1799  bei  der  Armee  in  Deutschland  eingetheilt.  fochten  die  Grenadiere 
(Bataillon  Juch)  bei  Ostrach  und  Stockach;  ein  Bataillon  des  Regiments  unter 
Major  Freiherrn  von  P flacher  sich  in  dem  Gefechte  bei  Pfyn  (Andelfingen 
ausgezeichnet;  einzelne  Abtheilungen  fochten  in  der  Schlacht  bei  Zürich  und 
kam  das  Regiment  dann  nach  Vorarlberg;  die  Grenadiere  wieder  nach  Deutsch- 
land gerückt,  Einnahme  von  Mannheim. 

1800  fochten  dieselben  bei  Engen,  Möskirch  und  Biberach:  Abtheilungen 
des  Regiments  in  Graubündten,  am  Splügen  und  bei  Tamins.  Oberlieutenant 
Graf  Leinin  gen  die  Brücke  bei  Reichenau  standhaft  vertheidigt:  je  ein 
Bataillon  in  den  Gefechten  bei  Mayenfeld  und  Feldkirch.  Die  Grenadiere  waren 
schliesslich  in  der  Schlacht  bei  Hohenlinden,  wurden  aber  nahezu  aufgerieben. 

Ein  Detachement  von  sieben  Compagnien  im  December  in  das  Ober-Enga- 
din vorgerückt,  bei  Zutz  ein  französisches  Bataillon  überfallen  und  gefangen 
genommen. 


Fr  oon.  1805  mit  vier  Bataillonen  und  den  Grenadieren  bei  der  Armee  in 
Deutschland  eingetheilt.  focht  das  Regiment  bei  Haslach-Jungingen  mit  Aus- 
zeichnung, aber  grossem  Verluste,  dann  bei  Elchingen;  bei  dem  am  15.  October 
miternommenen  Sturme  Napoleon’s  auf  Ulm  gelang  es  dem  Hauptmann  August 
Grafen  Leiningen -Westerburg,  die  durch  das  Frauen -Thor  eindringenden 
Franzosen  aufzuhalten  und  ihnen  eine  Anzahl  Geschütze  und  Gefangene  abzu- 


’)  Das  oben  erwähnte  3.  Bataillon  war  iin  Juni  bei  der  Belagerung  von  Mavnz  ge- 
standen. 


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nehmen;  derselbe  wurde  liiefür  mit  dem  3IT0.  decoriert.  Das  Regiment  tlieilte 
sodann  mit  den  übrigen  Truppen  das  traurige  Loos  der  Kriegsgefangenschaft. 

Das  in  Böhmen  aufgestellte  6.  Bataillon  war  in  dem  Gefechte  bei  Stecken, 
ohne  jedoch  in  das  Feuer  zu  kommen. 

1809  bei  der  Haupt- Armee  in  Deutschland  eingetheilt.  zeichnete  sich  ins- 
besondere das  3.  Bataillon  unter  Major  Chevalier  Taizon  bei  dem  Angriffe  auf 
Stadt  am  Hof  aus,  erlitt  jedoch  bedeutende  Verluste;  eine  Compagnie  an  dem 
Strassenkampfe  in  Regensburg  betheiligt. 

In  der  Schlacht  bei  Aspern  wies  das  Regiment  am  21.  Mai,  in  Carres 
formiert,  die  Angriffe  der  französischen  Cürassiere  mit  unerschütterlicher  Ruhe 
ab,  am  zweiten  Schlachttage  war  es  an  den  Kämpfen  um  Esslingen  betheiligt 
und  hatten  bei  denselben  auch  die  Grenadiere  (Bataillon  Leiningen)  Gelegenheit 
sich  auszuzeichnen  (diese  hatten  in  Bayern  bei  Hausen  und  Regensburg  ge- 
fochten).  Regiments-Commandant  Oberst  von  Andrassy  wurde  in  Aner- 
kennung der  bewiesenen  Bravour  und  guten  Haltung  des  Regiments  zum 
MTO.-R.  ernannt.  Major  Peter  Gerdich.  die  Hauptleute  Graf  Allemagna 
und  Carl  Jäger  wurden  besonders  belobt. 

In  der  Schlacht  von  AVagram  focht  das  Regiment,  sowie  die  Grenadiere, 
mit  gleicher  Tapferkeit  ( Vertheidigung  von  Baumersdorf  durch  Major  Roth- 
mund),  ebenso  bei  Znayrn. 

1813  bei  der  böhmischen  Armee  eingetheilt,  focht  das  Regiment,  sowie 
die  Grenadiere  (Bataillon  Fischer),  in  der  Schlacht  bei  Dresden,  die  Haupt- 
leute Baron  Halleg  und  Johann  Matz  durch  Erstürmung  einer  Schanze  sich 
hervorgethan.  In  der  Schlacht  bei  Kulm  hatte  sich  das  Regiment  so  wacker 
gehalten,  dass  es  vom  Corps-Commandanten  FML.  Grafen  Colloredo  nach  der 
Schlacht  vor  dem  ganzen  Corps  belobt  wurde1),  insbesondere  die  Hauptleute 
Baron  Seiffertitz  und  Matauscliek  durch  AViedereroberung  verlorener 
preussischer  Geschütze  sich  ausgezeichnet.  Das  Regiment  focht  weiter  noch 
in  dem  Treffen  bei  Arbesau  und  am  18.  October  bei  Leipzig,  die  Grenadiere 
endlich  in  der  Schlacht  bei  Leipzig  (Wachau  16.,  Dölitz  18.  October). 

1814  stand  das  Regiment  bei  der  Einschliessmig  von  Auxonne,  war 
dann  in  der  Süd-Armee  in  den  Gefechten  bei  Belleville  und  Saint-Georges 
und  dem  Treffen  vor  Lyon,  in  welchem  das  2.  Bataillon  unter  Major  Scharff 
als  Vorhut  der  linken  Colonne  die  Höhen  bei  Limonest  mit  Bravour  ge- 
nommen; bei  der  weiteren  Vorrückung  war  das  Regiment  noch  in  dem  Ge- 
fechte bei  Voreppe. 

Die  Grenadiere  waren  bei  der  Einschliessung  von  Besancon,  Oberlieu- 
tenant von  Bordolo  für  Auszeichnung  während  derselben  aussertourlick 
zum  Capitain-Lieutenant  befördert. 

Das  1.  Landwehr-Bataillon  nahm  an  den  Operationen  der  Haupt- Armee 
und  an  dem  Einzuge  der  Alliierten  in  Paris  tlieil.  Das  2.  und  3.  Bataillon 
wurden  bestimmt,  Napoleon,  nach  dessen  Absetzung,  von  Aix  bis  zur  Ein- 
schiffung nach  Frejus  zu  escortieren. 

1815  nahm  das  Regiment  an  den  wiederholten  Kämpfen  um  Beifort 
hervorragenden  Antheil. 

Die  Grenadiere  und  das  Landwehr-Bataillon  kamen  nicht  in  das  Feuer. 

Emil  Hessen.  1848  in  Galizien  dislociert,  wurde  das  Regiment  bei 
Unterdrückung  des  Aufstandes  in  Krakau,  die  Grenadiere  (Bataillon  Cerrini) 
aus  gleichem  Anlasse  in  Prag  verwendet. 

Mitte  Juli  auf  dem  Kriegs-Schauplatze  in  Italien  eingetroffen  (1.  und 
2.  Bataillon),  war  dasselbe  bei  dem  Entsätze  von  Ferrara,  bestand,  in  der  Bri- 
gade Liechtenstein  als  Verstärkung  nach  Mantua  bestimmt,  ein  Gefecht  bei 
Ostiglia  und  rückte,  in  Abänderung  des  obigen  Befehles  zur  Vereinigung 
mit  der  Haupt-Armee  angewiesen,  nunmehr  in  der  Brigade  GM.  Simbschen, 
gegen  Sommacampagna,  wo  es,  am  24.  Juli  von  der  piemontesischen  Haupt- 
macht angegriffen,  unter  seinem  Commandanten  Oberstlieutenant  Freiherrn 


*)  Das  2.  Bataillon  erhielt  vom  Armee  - Commando  die  Erlaubniss,  die  goldenen 
Quasten  eines  eroberten  französischen  Adlers  auf  die  eigene  Fahne  binden  zu  dürfen. 

32* 


— 500  - 


von  Sunstenau  heldenmüthigen  Widerstand  leistete,  aber  scliliessb'ch 
der  Uebermackt  weichen  musste,  versprengt  und  zum  Theile  gefangen  wurde. 
Das  Landwehr-Bataillon  war  bei  der  Cernierung  von  Venedig,  wohin  im 
October  auch  das  1.  und  2.  Bataillon  gerückt  waren,  die  Grenadiere  im  October 
bei  der  Einnahme  von  Wien. 

1849  stand  das  .Regiment  bei  der  Blockade  von  Venedig  und  hatte  bei 
wiederholten  Anlässen  (Ausfällen  der  Besatzung,  Gefechte  bei  Conche),  Ge- 
legenheit, sich  auszuzeichnen  ; das  2.  Bataillon  bei  der  Belagerung  und  Ein- 
nahme von  Malghera,  Angriff  auf  Brondolo,  an  welchem  auch  andere  Ab- 
theilungen (Theile  des  1.  und  Landwehr-Bataillons)  theilnabmen. 

Die  Grenadiere  (Bataillon  Fischer)  machten  den  Sommer-Feldzug  in 
Ungarn  mit,  Schlachten  bei  Raab,  Komorn,  Szöreg  und  Temesvar. 

Das  3.  Bataillon,  sowie  später  auch  das  4.,  standen  von  August  bis 
October  bei  der  Cernierung  von  Komorn. 

Für  Auszeichnung  in  diesen  beiden  Feldzügen  wurden  decoriert  mit : 

MTO.  Dem  bei  Sommacampagna  gefallenen  Oberstlieutenant  Freiherrn 
von  Sunstenau  nachträglich  zuerkannt. 

LO.  Oberstlieutenant  Heinrich  Cerrini  de  Monte  Varchi. 

EKO.  3.  Unterlieutenaüt  Franz  Hufnagel. 

MVK.  Oberst  von  Cerrini;  die  Majore  Joseph  Freiherr  von  Ceschi  k 
Santa  Croce;  Rudolph  Freiherr  von  Schmidtburg  und  Franz  von  Milde; 
die  Hauptleute  Johann  Weissbarth  Edler  von  Ourthe- Wehr l),  Ludwig 
Hasslinger,  Joseph  Kreutzer,  Franz  Reichardt,  Carl  Reiss  und  Ferdinand 
Lindner;  die  Oberlieutenants  Ludwig  Carl,  Joseph  Bunsch;  die  Unterlieu- 
tenants Joseph  Smikal  und  Carl  Edler  von  Gerber. 

Grueber.  1859  mit  drei  Feld-  und  dem  Grenadier- Bataillon  im  7.  Corps 
eingetheilt  (das  4.  Bataillon  als  Besatzung  in  Mantua),  fochten  einzelne  Ab- 
theilungen in  den  Gefechten  bei  Casale,  Stroppiano  und  an  der  Sesia  (Borgo 
Vercelli),  endlich  bei  Novara. 

In  der  Schlacht  bei  Magenta  war  das  Regiment  mit  gewohnter  Bravour 
an  den  Kämpfen  um  die  Eisenbahnbrücke  und  die  Zollhäuser  bei  Ponte  nuovo 
di  Magenta  betheiligt,  in  jener  von  Solferino  stand  es  im  Centrum  und 
wirkte  bei  Verth eidigung  der  Höhen  von  Cavriana  mit. 

In  Anerkennung  ihrer  hervorragenden  Leistungen  in  diesem  Feldzuge 
wurden  decoriert  mit : 

LO.  Regiments-Commandant  Oberst  von  Ceschi  ä Santa  Croce. 

EKO.  3.  Oberstlieutenant  Heinrich  von  Widenmann;  die  Majore 
Johann  Jonak  Edler  von  Freyenwald,  Carl  Merl,  Eduard  Mediero: 
Hauptmann  Emerich  Bless;  Oberlieutenant  Regiments-Adjutant  Anton 
Spinler;  die  Unterlieutenants  Carl  Pingitzer  und  Nikolaus  Aigner. 

MVK.  Die  Hauptleute  Guido  Ritter  von  Bogner,  Carl  Bernauer, 
Anton  Hubatschek,  Johann  Novak,  Ferdinand  Brada,  Hugo  von  Milde 
und  Joseph  Kraumann;  die  Oberlieutenants  Wenzel  Michal,  Andreas 
Weber,  Georg  Best  und  Raimund  Dorn  er;  die  Unterlieutenants  Franz 
Martinetz,  Ludwig  Ritter  von  Bouvard,  Joseph  Bauer,  Johann  Kastanek, 
Johann  von  Cossel,  Adolph  Graf  Lavaux- Vrecourt,  Carl  Schmidt; 
endlich  Hauptmann-Auditor  Albert  Zegklitsch. 

GGVK.  Regiments-Caplan  Alexander  Schmidt. 

1866  erneuert  auf  dem  Kriegs-Schauplatze  in  Italien,  focht  das  Regi- 
ment mit  Auszeichnung  bei  Custozza. 

Das  4.  Bataillon  Besatzung  in  Olrnütz. 

Decoriert  wurden  mit : 

LO.  Oberst  Johann  von  Jonak.  als  Qua-Brigadier  bei  der  Nord- Armee. 

MVK.  Regiments-Commandant  Oberst  Freiherr  von  Herbert;  Lieu- 
tenant Robert  Schiele. 


>)  Als  Interims-Commandant  des  Grenadier-Bataillons  in  der  Schlacht  bei  Szöreg. 


— 501  - 


Thun.  1878  war  das  Feld-Regiment  bei  den  als  Verstärkung  nach  Bosnien 
gesendeten  Truppen  und  focht  im  3.  Corps  (Szäpary)  bei  Lipac  (Doboj). 

Decoriert  wurden  mit : 

31VK.  Oberstlieutenant  Alexander  Ritter  von  G-röller;  die  Majore 
Gustav  Freiherr  von  Henikstein  und  Joseph  Hora;  die  Hauptleute  Victor 
Steinbrecher  und  Franz  Leth  von  Lethenau;  die  Oberlieutenants  Carl 
Suchan,  Ernst  Juch  und  Regiments-Adjutant  Leonhard  Kiss  de  Szent- 
Gvörgy- Völgye;  endlich  Lieutenant  in  der  Reserve  Berthold  Gams. 

FJO.  Regiments-Arzt  Dr.  Adalbert  Korbelaf. 

Tapferkeits-Medaillen. 

Silberne 


1789—1790 

1792—1801 

Goldene 

5 

Silberne 

10 

1848  \ 

1849  ) 

Goldene 

2 

I.  Cl. 
10 

II.  Cl. 

15 

1805 

1 

3 

1859 

1 

18 

17 

1809 

— 

1 

1866 

— 

2 

9 

1813—1815 

2 

1 

1S78 

— 

1 

48 

Adjustierung. 

1726  weisser  Rock,  rotlie  Aermel-Aufschläge ; 

1757  weisser  Rock,  Camisol  und  Unterfutter,  rothe  Aufschläge ; 

1767  weisser  Rock,  apfelgrüne  Egalisierung,  weisse  Knöpfe ; 

1868  dunkelblauer  Waffenrock,  apfelgrüne  Egalisierung,  weisse  Knöpfe. 


55.  ^ 

Gralizisches  Infanterie-Regiment. 

(1860)  Ergänzungs-Bezirks-Commando:  Brzezäny. 

(1890)  Merkl,  Rudolph  Freiherr  von,  FZM. 

Errichtung  und  nachgefolgte  Veränderungen.  1799  laut  kaiserlichem 
Erlasse  vom  13.  September  aus  ausgesuchter  Mannschaft  der  auf  dem  Kriegs- 
schauplätze in  Italien  befindlichen  Leib-Bataillone  der  bestandenen  fünf 
Wallonen-Regimenter  Clerfayt  Nr.  9,  Ligne  Nr.  30,  Württemberg  1 1809  als 
Nr.  38  aufgelöst),  Murray  (1809  als  Nr.  55  aufgelöst)  und  Beaulieu  Nr.  58  als 
6.  Regiment  dieser  Nation  in  Turin  aufgestellt  und  erhielt  dasselbe  die  Be- 
nennung ..Linien-Infanterie-Regiment  Nr.  63’’. 

1852  bekam  dasselbe  die  seit  1809  offen  stehende  Nummer  55. 

1860  wurde  das  Regiment,  welches  durch  die  Abtretung  der  Lombardie 
seinen  Werb-Bezirk  verloren  hatte,  in  Wien  reorganisiert.  Die  nach  Abgabe 
der  lombardischen  Mannschaft  überbleibenden  Cadres  an  Officieren  und  Unter- 
offi eieren  wurden  und  zwar  jener  des  2.  Bataillons  zu  Wernhardt  Nr.  16 
transferiert,  jener  des  3.  und  4.  Bataillons  an  die  neu  aufgestellten  Infanterie- 
Regimenter  Nr.  73  und  71  abgegeben,  jener  des  1.  Bataillons  verblieb  als 
neues  3.  Bataillon  im  Regimente  und  wurde  durch  Mamaschaft  von  Nassau 
Nr.  15  completiert,  ausserdem  je  ein  Bataillon  von  Parma  Nr.  21  und  Nassau 
Nr.  15  als  1.  imd  2.  Bataillon  anhertransferiert. 

1883  wurde  ein  Bataillon  an  das  neu  aufgestellte  Infanterie-Regiment 
Nr.  89  abgegeben. 

Ergänzung.  Dieses,  wie  erwähnt,  aus  wallonischer  Mannschaft  formierte 
Regiment  erhielt  keinen  Nachschub  mehr  aus  dieser  Provinz,  sondern  nach 
Abtretung  derselben  im  Frieden  von  Luneville  (1801)  einen  Werb-Bezirk  zu 
Padua  im  Venezianischen  (den  Landstrich  zwischen  Etsch  und  Piave)  und  er- 
gänzte sich  1801 — 1806  stark  durch  Werbung  im  Reiche. 

1807  wurde  dem  Regimente  ein  ständiger  Werb-Bezirk  zu  Zloczow  in 
Galizien  zugewiesen,  doch  führte  dasselbe,  da  es  noch  immer  Wallonen  im 
Stande  hatte,  noch  bis  1817  die  Benennung  „Wallonen-Regiment".  1818  wurde 
das  Werb-Bezirks-Commando  nach  Tarnopol  verlegt. 

Mit  1.  November  1852  wurde  das  Regiment  mit  der  Ergänzung  an  das 
lombardisch-venezianische  Königreich  übeiwiesen  und  erhielt  den  Werb- 
Bezirk  zu  Monza, 

1860  im  Zusammenhänge  mit  der  obbeschriebenen  Neiiformierung  des 
Regiments  aus  Bataillonen  galizischer  Regimenter,  erhielt  dasselbe  auch  er- 
neuei’t  wieder  einen  Ergänzungs-Bezirk  in  Galizien2),  mit  der  Ergänzungs- 
Bezirks-Station  Brzezäny  zugewiesen. 

t)  Das  von  1769  an  unter  dieser  Nummer  bestandene  Regiment  wurde  1809  als  Reuss- 
G-reitz  aufgelöst  (1712  errichtet  u.  s.  w. ; siehe  II.  Band:  ., Aufgelöste  Regimenter"). 

z)  Aus  Theilen  von  Nr.  58  und  15  formiert- 


Grenadier-Division.  In  dem  Feldzüge  1799  formierte  die  Division  des 
Regiments  mit  jener  von  Nr.  38  und  55  ein  Bataillon  und  verblieb  1800  im 
Regiments-Verbände;  in  jenem  1809  bildete  sie  mit  jener  von  Nr.  4 und  49  ein 
Bataillon.  Von  1810 — 1818  stand  sie  vereint  mit  den  Divisionen  von  Nr.  3 
und  4,  1818  — 1852  mit  jenen  von  Nr.  41  und  58. 

Friedens-Garnisonen.  1801  Padua.  1805  Chioggia,  1806  CHioggia,  1806 
Triest,  dann  Graz.  1807  Ofen,  1808  Kaschau  — Ofen,  dann  Tyrnau,  1810 
Pressburg,  1811  Brünn,  1812  Wien,  1814  Wien,  1816  Stanislau,  18 1 7 Czerno- 
witz.  1818  Stanislau,  1821  Carlsburg,  1823  Stanislau,  1832 — 1848  Hermannstadt, 
1849  Kronstadt.,  1852  Hermannstadt,  1853  Temesvär,  1854  Jassy,  1855  Braila. 
1856  Pest,  1857  Graz.  1859  St.  Pölten,  1860  Wien,  1861  Komorn.  1864  Pest, 
1866  Kronstadt,  1868  Kaiser-Ebersdorf,  1869  Wien,  1874  Lemberg,  1881  Brze- 
zanv,  1883  Plevlje,  1887  Wien,  1884  Przemysl,  dann  Lemberg,  1894  Tarnopol. 

Regiments-Knaben-Erziehungshaus.  1801  in  Padua  activiert,  1806  nach 
Triest,  1809  nach  Leoben,  später  nach  Sternberg  verlegt:  von  1827  bis  1852 
wurden  die  Soldatenknaben  iu  dem  ersten  galizischen  Knaben-Erziehungshause 
in  Lemberg  (gemeinschaftlich  mit  jenen  von  Nugent  Nr.  30)  ausgebildet. 


Regiments-Inhaber. 


1799  Joseph  Franz,  Erzherzog. 

1807  Baillet-Merlemont, Ludwig  Graf. 
FML. — FZM.  1). 

1811  Bourgeois,  Toussaint  Freiherr 
von,  FML.2). 

1811  Bianchi,  Duca  di  Casalanza, 

Friedrich  Freiherr,  FML. 


1855  Bianchi,  Duca  di  Casalanza, 

Friedrich  Freiherr,  FML. 

1865  Gondrecourt,  Leopold  Graf, 
FML. 

1888 — 1890  unbesetzt. 

1890  Merkl,  Rudolph  Freiherr  von. 
FML.— FZM. 


Zweiter  Inhaber. 

Von  1801 — 1807  Baillet-Merlemont,  Ludwig  Graf,  FML. 


Regiments-€ommandanten. 


1799  Soudain,  Carl.  Oberst. 

1805  Czerwinka,  Joseph,  Oberst. 

1809  Strauch,  Caspar  von,  Oberst- 

1815  Cesclii  ä Santa  Croce,  Joseph 
Freiherr  von,  Oberst. 

1826  Soupper,  Franz  von,  Oberst. 

1829  Hau  g w i t z,  N orb ert  Freiherr  von, 
Oberst. 

1835  Wardener.  August  Freiherr  von, 
Oberst. 

1843  Karger,  Leopold  Edler  von, 
Oberst. 

1848  Stutterheim,  Johann  Freiherr 
von,  Oberst. 

1S49  Podhagski,  Joseph,  Oberst. 


1854  Schaffner,  Alois,  Oberst. 

1859  Oldofredi,  Hieronymus  Graf, 
Oberst. 

1866  Wirth.  Joseph,  Oberst. 

1869  Zubrzick  i, Cornelius  von,  Ober  st. 
1876  Gruhl,  Wilhelm,  Oberst. 

1881  Kellner  von  Köllenstein,  Carl 
Freiherr,  Oberst. 

1885  Michalowski,  Peter,  Oberst. 

1886  Spiess  von  Braccioforte, 
August,  Oberst. 

1890  Geppert,  Carl,  Oberst. 

1891  Metzger,  Joseph.  Oberst. 

1896  Weinrichter  Edler  von 

Treuenbrunn,  Joseph,  Oberst. 


Reseiwe-Commamlanten. 

1869  Ivrepl,  Franz  Edler  von,  Oberst-  1873  Dierkes,  Gustav,  Oberstlieute- 
lieutenant — Oberst.  i nant—  Oberst. 

1871  Machek,  Ernst,  Oberstlieute-  1875  Wi  es  er, ' Friedrich  Ritter  von. 
nant— Oberst.  I Oberstlieutenant  — Oberst. 


J)  Resignierte,  verliess  den  kaiserlichen  Dienst. 

Ö Mit  Patent  vom.  31.  Januar  1S11  hiezu  ernannt,  verzichtete  seines  hohen  Alters 
wegen  und  wurde  das  Regiment  schon  mit  Patent  vom  2.  März  an  FML.  Baron  Bianchi 
verliehen. 


- 504  - 


1876  Töply  von  Hohenvest,  Franz, 
Oberst. 

1877  Motusz  de  Alsö-Rasztoka, 
Ladislaus,  Oberstlieutenant. 


1879  Ko  dar.  Emst.  Oberstlieute- 
nant— Oberst. 

1881  Cor  di  er  von  Löwenhaupt. 
Otto,  Oberstlieutenant. 


Tor  dem  Feinde  gefallene  höhere  Offleiere. 


Feldzüge. 

Erzherzog  Joseph.  1799  kaum  einige  Wochen  nach  seiner  Aufstellung 
zur  operierenden  Armee  gezogen,  zeichnete  sich  das  Oberst-Bataillon  unter 
Major  Baron  Dumoulin  durch  Vertreibung  der  Franzosen  aus  Susa  aus. 
Die  Grenadiere  (Bataillon  de  Ligne)  bei  Dronero  und  Mondovi  gefochten, 
belobt. 

1800  im  Corps  Keim  in  Piemont  eingetheilt,  zeichneten  sich  drei  Com- 
pagnien bei  Erstürmung  der  Verschanzungen  am  Mont-Cenis  aus.  Major 
Albert  de  B est  mit  sechs  Compagnien  den  Feind  bei  Graviere  zurückgeworfen, 
bei  Cesanne  von  TJebermacht  angegriffen,  sich  standhaft  gehalten.  Das  Regi- 
ment, welches  sich  bei  Vertheidigung  der  Stellung  von  Susa  ausgezeichnet, 
jedoch  500  Mann  an  Gefangenen  verloren  hatte,  focht  sodann  bei  Marengo: 
später  stand  dasselbe  theils  in  Mantua,  theils  am  Po  (Ferrara). 

Die  Grenadiere  waren  aus  dem  Bataillons-Verbande  ausgeschieden,  in 
diesem  Jahre  beim  Pegimente  verblieben. 

1801  nahm  das  Regiment  an  den  Rückzugs-Gefechten  bei  Soave  (Monte- 
bello),  Montecchio-Maggiore  und  Vicenza  ehrenvollen  Antheil.  hier  die  Grenadiere 
sich  hervorgethan ; endlich  noch  an  der  Brenta.  Unter  den  Ausgezeichneten 
des  Regiments  wurden  genannt:  Regiments-Commandant  Oberst  Soudain. 
Major  Albert  de  Best,  Hauptmann  Caspar  Strauch  und  Oberlieucenant  von 
Flettenfeld;  endlich  Oberstlieutenant,  Commandant  eines  Grenadier-Bataillons. 
Ludwig  Prinz  de  Ligne,  welcher  für  Auszeichnung  bei  Hohenlinden  ausser- 
tourlich  zum  Obersten  befördert  wurde. 

1805  bei  der  Armee  in  Italien  eingetheilt,  focht  das  Regiment  bei  Caldiero. 
wo  nur  das  Grenadier-Bataillon  unter  Major  Gyurkovich  Gelegenheit  fand, 
sich  auszuzeichnen. 

Baillet.  1809  im  7.  Corps  (Erzherzog  Ferdinand)  eingetheilt,  kam  das 
Regiment  (1.,  2.  und  3.  Bataillon  ) bei  Raszyn  nicht  in  das  Feuer,  zeichnete  sich 
durch  standhafte  Vertheidigung  des  Brückenkopfes  bei  Göra  aus.  gerierh  aber, 
von  allen  Verbindungen  abgeschnitten,  nachdem  drei  Stürme  abgeschlagen 
wurden,  über  ein  Drittheil  der  Mannschaft  bereits  todt  oder  verwundet  war. 
schliesslich  in  Kriegsgefangenschaft.  Vier  Compagnien,  welche  an  dieser 
Action  nicht  betheiligt  waren,  fochten  vor  Sandomierz. 

Die  Grenadiere  (Bataillon  Scovaudl  bei  der  Armee  in  Deutschland,  bei 
Landshut  den  Rückzug  mit  Standhaftigkeit  gedeckt,  bei  Aspern  durch  Wieder- 
eroberung von  Esslingen  (22.  Mai)  sich  ausgezeichnet;  dann  bei  Wagram  und 
Znayrn  brav  gefochten. 

Bei  Göra  Regiments-Commandant  Oberst  Czerwinka  durch  guteFührung 
und  persönliche  Bravour  sich  ausgezeichnet;  Oberstlieutenant  Heinrich  Scovaud 
de  1 a B a s t i d e,  Commandant  eines  Grenadier-Bataillons,  erhielt  für  Auszeichnung 
bei  Landshut  und  Aspern  den  MTO. 

Bianchi.  1813  bei  der  Armee  in  Inner-Oesterreich  eingetheilt.  nahm 
das  1.  Bataillon  an  dem  Gefechte  bei  Tarvis  (Bartolo-Graben  ehrenvollen  An- 
theil, das  Regiment  an  der  Einnahme  von  Feltre : ein  Detachement  oei 
Pederobba  und  Santa  Mama,  zwei  Compagnien  bei  Rezzonico  gefochten;  endlich 
das  1.  und  2.  Bataillon  bei  Bassano  und  wurde  dem  Regiment  für  seine  bis- 
herigen Leistungen  in  diesem  Feldzuge  die  Allerhöchste  Zufriedenheit  aus- 
gesprochen. Dasselbe  focht  ferner  bei  Caldiero  - San  Martino  mit  erneuerter 
Auszeichnung. 


— 505 


Regiments -Commandant  Oberst  Strauch,  die  Hauptleute  Franz  Graf 
Brigido  (gefallen),  Carl  Kaibel  und  Oberlieutenant  Moriz  Freiherr  von 
Kavanagh  im  Armee-Befehle  belobt,  Letzterer  aü'ssertourlich  befördert.  Regi- 
ments-Inhaber FML.  Baron  Bianchi  sich  bei  Leipzig  den  MTO.  (CK.)  erworben. 

Die  Grenadiere  (Bataillon  de  Best)  in  der  Donau-Armee  bei  Hanau  mit 
Auszeichnung  gefochten.  Hauptmann  Sourdeau  de  Chin  sich  hervorgethan. 

1«14  fochten  dieselben,  nach  Italien  gerückt,  mit  Standhaftigkeit  in  der 
Schlacht  am  Mincio,  zwei  Compagnien  des  zu  den  Blockade-Truppen  vor  Mantua 
gehörenden  Regiments  bei  Castellaro. 

1815  bis  Schlettstadt  vorgerückt,  kam  das  Regiment  nicht  in  das  Feuer. 

Regiments -Inhaber  FML.  Bianchi  für  Auszeichnung  in  Italien  das 
Grosskreuz  des  EKO.,  Oberstlieutenant,  Commandant  eines  Grenadier-Bataillons, 
Stanislaus  de  Best  für  Auszeichnung  bei  Hanau  und  am  Mincio  den  LO. 
erhalten. 

1818  hatten  das  1.  und  2.  Bataillon,  beim  Corps  Puchner  in  Sieben- 
bürgen eingetheilt,  Gelegenheit,  ihren  guten  patriotischen  Geist,  sowie  in  den 
einzelnen  Affairen  ihre  Tapferkeit  erneuert  an  den  Tag  zu  legen;  so  eine  Com- 
pagnie bei  Hetur,  acht  Compagnien  bei  Maros-Vasärliely ; einzelne  Detachements 
nahmen  an  dem  Streifzuge  des  Rittmeisters  von  der  Heydte  theil  (Gefechte 
bei  Köpisch  und  Felsö-Räkos),  das  1.  Bataillon  in  der  Colonne  Stutterlieim  in 
dem  Gefechte  bei  Marienburg  sich  ausgezeichnet,  endlich  einzelne  Abtheilungen 
bei  Tartlau.  Das  2.  Bataillon  an  der  Verproviantierung  von  Arad  (Gefecht  am 
11.  December)  theil  genommen,  dann  nach  Siebenbürgen  zurück. 

Das  3.  Bataillon  (vier  Compagnien)  aus  Galizien  nach  Schlesien  gerückt, 
in  der  Colonne  Götz  den  Jablunka-Pass  überschritten. 

Das  1.  Landwehr-Bataillon  wirkte  anlässlich  der  October-Unruhen  in 
Wien,  dann  bei  Unterwerfung  der  Residenz  durch  FM.  Fürst  Windisch-Graetz 
mit,  war  in  dem  Treffen  bei  Schwechat,  dann  als  Besatzung  in  Wien. 

Die  Grenadiere  (Bataillon  Kopystynski)  an  der  Unterdrückung  des  Auf- 
standes in  Lemberg  betheiligt. 

1849  nahm  das  Regiment,  beziehungsweise  Abtheilungen  des  1.  und  2. 
Bataillons,  an  den  Gefechten  (Schlachten)  bei  Szökefalva,  Hermannstadt,  Stolzen- 
burg,  Gross-Scheuern  (nur  eine  Compagnie),  Salzburg  (hier  das  von  Hauptmann 
Vever  commandierte  2.  Bataillon1)  sich  sehr  hervorgethan),  Broos  und 
Piski  theil.  Bei  dem  späteren  Rückzuge  zeichneten  sich  zwei  Compagnien  durch 
standhaften  Wiederstand  bei  Alvincz  aus.  Das  Regiment  focht  sodann  bei 
Klein-Köpiscli,  Mediasch  und  Zeiden  (3.  Bataillon),  machte  den  Rückzug  in  die 
AValachei,  sowTie  die  erneuerte  Offensive 2)  mit  den  Gefechten  bei  Szemerja 
und  Bükszad  mit;  die  10.  Compagnie  an  der  Vertheidigung  von  Carlsburg 
und  dem  Ueberfalle  auf  Mühlenbach  ehrenvollen  Antheil  genommen.  Von  den 
übrigen  Abtheilungen  des  Regiments  hat  das  3.  Bataillon  die  Gefechte  bei 
Sillein,  Turcsek,  IQuknö,  Waitzen.  die  Schlacht  bei  Nagy-Sarlö  mitgmacht;  bei 
Raab  nicht  in  das  Feuer  gekommen,  blieb  das  Bataillon  eine  Zeit  lang  in  Raab 
und  kam  im  August  zur  Cernierung  von  Komorn. 

Das  4.  Bataillon  war  zuerst  in  der  Bukowina,  ohne  Gefecht,  dann  bei  der 
Vertheidigungs-Instandsetzung  des  Passes  von  Delatyn  verwendet,  später  im 
Corps  Vogl  an  die  Waag  gerückt,  wo  es  einen  Theil  der  Mannschaft  zur  Er- 
gänzung des  3.  Bataillons  abgab,  der  Rest  in  den  Werb-Bezirk  zurückkehrte. 
Von  dem  in  Oedenburg  stehenden  Landwehr-Bataillon  vcurden  im  Juni  zwei 
Divisionen  zur  Aufgreifung  einer  aus  Saaz  entlaufenen  Ab theilung  von  Palatinal- 
Husaren  nach  Stevermark  detachiert,  was  auch  nach  einem  Zusammenstosse 
bei  St.  Michael  gelang. 

Die  Grenadiere  standen  in  Wien. 

Für  Auszeichnung  in  diesen  beiden  Feldzügen  wurden  decoriert  mit: 

MTO.  Hauptmann  Carl  Ritter  von  Vever;  Oberlieutenant  Johann 
Herle,  der  Artillerie  zugetheilt,  später  ganz  in  diese  Waffe  transferiert, 


])  Die  eilf  Compagnien  des  Regiments  wurden  seit  Mitte  Januar  in  drei  Bataillone 
formiert ; eine  Compagnie  (die  10.)  stand  in  Carlsburg. 

2)  Nunmehr  wieder  in  zwei  Bataillone  formiert. 


— 506  — 


erhielt  für  seine  Waffenthaten  bei  Stolzenburg  und  Hermannstadt  später  nach- 
träglich ebenfalls  diese  Decoration. 

LO.  Regiments-Commandant  Oberst  Freiherr  von  Stutterheim  *)  und 
Oberlieutenant  Herl e. 

EKO.  3.  Die  Hauptleute  Albert  von  Asböth  und  Johann  Karojlovic 
von  Brondolo  ; die  Oberlieutenants  Anton  Freiherr  Baum  von  Appelshofen 
und  Carl  Tomass egovich. 

MVK.  Der  als  Commandant  des  Regiments  anher  beförderte  Oberst 
Podhagski  (für  Auszeichnung  bei  Kaschau  im  Infanterie-Regimente  Nr.  40^: 
Oberstlieutenant  Johann  Berger;  Major  Carl  Simmelmayer  von  Pikauf; 
die  Hauptleute  Basilius  Pollovina,  Carl  Ritter  von  Vever,  Franz  Friedrich 
von  Stromfeld,  Alexander  von  Runge,  Joseph  Ho chleitne r*  2 1,  Franz 
Wessely  und  Joseph  Dormus  (beim  General-Commando  in  Lemberg  zuge- 
theilt);  die  Oberlieutenants  Joseph  Eckhart,  Johann  Lezynski,  Franz  de 
Bourcy,  Wilhelm  Hilgers  von  Hilgersberg;  Unterlieutenant  Johann 
Zawistowski;  endlich  Hauptmann-Auditor  Johann  Xahlik. 

GGVK.  Regiments-Caplan  (katholisch)  Peter  Gesiorowsky. 

1859  war  das  Regiment  nicht  auf  den  Kriegs-Schauplatz  gezogen 
(Garnison  Wien). 

MVK.  erhielt  Unter  Lieutenant  Johann  Hopels,  als  Brigade- Adjutant  in 
Verwendung3). 

Gondrec’ourt.  1866  focht  das  Regiment,  im  6.  Corps  der  Nord- Armee 
eingetheilt,  bei  Skalitz  (Wysokow)  und  Königgrätz;  das  4.  Bataillon  stand  bei 
den  Besatzungs-Truppen  in  Ungarn. 

Decoriert  wurden  mit : 

EKO.  3.  Oberstlieutenant  Nikolaus  Thodorovic. 

MVK.  Regiments-Commandant  Oberst  Graf  Oldofredi  (schwer  ver- 
wundet); die  Hauptleute  Wenzel  Christian,  Gustav  Zickardt  und  Franz 
Sto  yber. 

GVKr.  m.  d.  Kr.  Regiments-Arzt  Dr.  Alois  Paikrt. 

Tapferkeits-Medaillen. 

Silberne 


1799—1800 

Goldene 

1 

Silberne 

4 

1848) 

Goldene  I.  CI. 

5 12 

rr.  ci. 
25 

1805 

— 

— 

1849/ 

1809 

1 

■ — 

1S59 

— — 

— 

1813— 1S15 

— 

5 

1S66 

— 1 

13 

Adjustierung. 

1799  weisser Waffenrock,  lichtbraune4)  Egalisierung,  gelbe  Knöpfe. 

1868  dunkelblauer  Waffenrock,  rotkbraune  Egalisierung,  gelbe  Knöpfe. 


*)  Erhielt  nachträglich  auch  das  MVK. 

2)  Gestorben,  nachträglich  zuerkannt. 

3)  Mittlerweile  als  Oberlieutenant  zu  Preussen  Xr.  34  transferiert. 

J)  Seit  1836  „rothbraun”  genannt. 


Galizisclies  Infanterie-Regiment. 

(1823)  Ergänzungs-Bezirks-Commaudo:  Wadowice. 

(1888)  Daun,  Fürst  von  TMano,  Leopold  Joseph  Maria  (traf,  FM. 

(f  zu  Wien  clen  5.  Februar  1766.) 

(Das  Regiment  hat  diesen  Namen  arrf  immerwährende  Zeiten  zu  führen.) 


Errichtung  und  nachgefolgte  Veränderungen.  1681  von  clen Landständen 
Schlesiens  aufgestellt  (1500  Mann);  laut  Patent  vom  1.  Juli  als  kaiserliches 
Regiment  übernommen;  1685  erhielt  es  250  Mann  von  clem  aufgelösten  Regi- 
mente  Derbev. 

1711  eine  Compagnie  an  das  für  den  Dienst  in  ' Spanien  formierte 
Regiment  Tokio  (1720  aufgelöst).  1715  zwei  Compagnien  an  das  Regiment 
Trautson  (1721  aufgelöst)  abgegeben. 

1731  erhielt  das  Regiment  je  zwei  Auctions-Compagnien  der  Regimenter 
Guido  und  Ottokar  Starhemberg  (ersteres  1809,  letzteres  171S  aufgelöst). 

1741  eine  Compagnie  des  aufgelösten  Regiments  Sckmettau,  1747/1748 
je  eine  von  Kheul  und  Traun  incorporiert. 

Seit  1769  führt  das  Regiment  die  Kummer  56. 

1860  ein  Bataillon  zu  dem  Linien-Infanterie-Regimente  Prinz  von 
Preussen  Nr.  20  transferiert,  1883  ein  Bataillon  an  das  neu  aufgestellte 
Infanterie-Regiment  Nr.  93  abgegeben. 

Ergänzung.  1766—1806  hatte  das  Regiment  einen  AVerbe-Rayon  im 
schwäbischen  Kreis;  1771  (1781)  erhielt  es  den  ständigen  AYerb  - Bezirk 
in  Schlesien  (Bielitz.  Teschen,  Jägerndorf)  mit  der  Stabs-Station  Teschen: 
dazu  von  1782 — 1807  einen  Aushilfs-Bezirk  in  Galizien  (Myslenice).  A’on 
1807 — 1817  ergänzte  sich  das  Regiment,  wie  alle  mährischen,  je  zur  Hälfte 
aus  dem  mährisch-schlesischen  Antheil.  nunmehr  AVerb-Bezirks-Station  Teschen 
und  dem  galizischen,  AVadowice-Kenty.  Seit  1817  ergänzt  sich  das  Regiment 
ausschliesslich  aus  Galizien  und  befand  sich  das  AVerb-Bezirks-Commando  bis 
1823  in  Myslenice,  seither  unverändert  in  AVadowice;  von  1857 — 1860  hatte 
das  Regiment  einen  Ausbilfs-Ergänzungs-Bezirk  im  Arva-Turöczer  Comitat  in 
Ober-Ungarn,  wo  auch  ein  Filial-Revisoriat  etabliert  war. 

Grenadier-Division.  1769—1779  stand  dieselbe  mit  jener  von  Nr.  13  (14) 
und  51  im  vierten  ungarischen  (galizischen)  Bataillon;  1779  wurde  sie  in  das 
3.  mährische  übersetzt,  wo  sie  mit  jener  von  Nr.  7 und  20  im  Arerbande  stand. 

In  dem  Feldzuge  1799 — 1801  bildeten  die  Divisionen  von  Nr.  41  und  49, 
in  jenem  von  1809  die  von  Nr.  9 und  55  mit  der  des  Regiments  ein  Bataillon. 
1810 — 1818  stand  dieselbe  wieder  mit  den  Divisionen  von  Nr.  7 und  20  vereint, 
von  1818 — 1852  mit  jener  von  Nr.  20  und  57  in  einem  mährischen  Bataillon. 


— 508  - 


Friedens-Garnisonen.  1698  Szatmar,  1700  Essegg  (fünf  Compagnien  . 
1708  Neapel,  1710  Capua,  1714  Cöln,  1715  Inner-Oesterreich.  1718  Sieben- 
bürgen, 1719  Schlesien,  1723  Niederlande,  1734  Luxemburg,  1739  Oedenburg. 
1748 — 1756  in  der  Lombardie  (Mailand.  Lodi),  1763  Peterwardein.  1769  Bistritz, 
1771  Tescben,  1772  Stanislau.  1779  Bielitz,  1783 — 1788.  dann  1790  Olmütz. 
1798  Wien,  1801  Olmütz.  1802  Tescben,  1805—1808,  1809-1814.  1815—1820 
Teschen,  1821  Brünn,  1823  Olmütz.  1824  Tescben,  1825  Wadowice.  1831  Salz- 
burg, 1836  Tescben,  1S45  Olmütz,  1849  Piacenza,  1850  Brescia.  1852  Mailand. 
1855  Mantua,  1856  Ancona,  1859  Pest,  1860  Olmütz,  1861  Komorn.  1863 
Leutschau,  1866  Maros-Väsarhely,  1868  Wien,  1870Kaiser-Ebersdorf.  1881  Krakau. 


Regiments-Knaben-Erziehungshaus.  1782  in  Tescben  actiriert.  wo  es 
bis  zur  Auflösung  verblieb:  ausser  den  Soldatenknaben  dieses  -Regiment.- 
wurden  von  1828  an  auch  jene  von  Nr.  20  in  demselben  ausgebildet  und 
führte  dasselbe  die  Bezeichnung:  „4.  galizisches  Soldatenknaben-Erziehungs- 
haus”. 

Regiments-Inhaber. 


1684  Houchin,  Paul  Anton  Freiherr 
von,  Obrist — FZM. 

1699  Daun,  Wiricb  Philipp  Lorenz 
Graf,  Obrist— FM. 

1741  Mercy- Argenteau,  Anton  Ignaz 
Graf,  FML.—  FM.1). 

1767  Nugent,  Jakob  Graf,  GM. — FML. 
1784  Golloredo  - Waldsee,  Wenzel 
Graf,  GM— FM. 

1822  — 1825  unbesetzt. 


1825  Fürstenwärther-Burgsassen  zu 
Odenbach,  Carl  Freiherr  von. 
GM.— FML 

1857  Gorizutti,  Franz  Freiherr  von. 
FML. 

1875—1895  Baumgarten,  Alois  Freiherr 
von,  FML. 

Das  Regiment  führt  seit  1388  den  Mimen 
„Daun”. 

Inhaber-Stelle  seit  1S95  unbesetzt 


Regiments-Commantlanten. 


1684  der  Inhaber  Obrist  Houchin. 

1685  L’Escourault,  Obristheutenant, 

1687  Löffelbolz  - Colberg,  Georg 

Wilhelm  Freiherr  von,  Obrist- 
lieutenant— Obrist. 

1699  der  Inhaber  Obrist  Graf  Wiricb 
D ann. 

1701  Zum  J u n gen,  Hieronymus 
Freiherr  von,  Obristlieutenant — 
Obrist. 

1705  Rovero,  Joseph  Maria  Graf, 
Obristlieutenant — Obrist. 

1716  Wurm br and,  Heinrich  Casimir 
Graf,  Obristlieutenant  — Obrist. 

1724  Dietrich  zu  Dieden,  Johann, 
Obristlieutenant — Obrist. 

1733  Daun,  Leopold  Graf,  Obirst. 

1737  Hagen,  Friedrich  von,  Obrist. 

1744  Moltke,  CarlFreiherr  von,  Obrist. 

1750  Herberstein,  Johann  Jakob 
Graf,  Obrist. 

1758  Stain,  Leopold  Freiherr  von, 
Oberst. 

1763  Drecbsel,  Joseph  Freiherr  von, 
Oberst. 

1771  Fürstenberg,  Christian  Frei- 
herr vou,  Oberst. 


1779  Provera,  Jakob  Marquis,  Oberst. 
1789  Reuss-Plauen,  Heinrich  XV.. 
Fürst,  Oberst. 

1793  W etz  el,  CarlFreiherr  von.  Oberst. 
1797  Ulm,  Joseph  Freiherr  von. 
Oberst. 

1797  Dietrich  von  Adelsfeld,  Leo- 
pold Freiherr,  Oberst. 

1800  Pfanzelter,  Joseph,  Oberst. 

1806  Ziegler  von  Zieglegg,  Nepo- 
muk Ritter,  Oberst. 

1807  Giffing,  Benedict  vou,  Oberst. 
1809  Laiml,  Wolfgang  vou,  Oberst. 
1S16  Fleischer  von  Eicbenkranz. 

Ferdinand  Freiherr,  Oberst. 

1821  Taruowski,  Autou  Graf,  Oberst. 
1S31  Osthaus  Ritter  vou  Bassy. 
Ferdinand,  Oberst. 

1837  Harsch,  Ferdinand  Freiherr 
von,  Oberst. 

1845  Kleinberger  Edler  von  Klein- 
berg, Johann.  Oberst. 

1549  Paumgartten,  Franz  Freiherr 
von,  Oberst. 

1550  Torri  von  Dornstein,  Carl, 
Oberst. 


1j  Hatte  1731  ein  Regiment  aufgestellt,  welches  1733  aufgelöst  wurde,  war  von 
1754 — 1766  auch  Inhaber  des  ehemaligen  Broder  Grenz -Regiments. 


— 509  — 


1858  Wiedemann  Edler  von  IVani- 
lielm,  Carl,  Oberst. 

1865  Gyurits  - Vitesz  de  Sokol- 
grada,  David,  Oberst. 

1866  Lebzeltern,  Alexander  Ritter 
von,  Oberst. 

1866  Henniger  von  Eber g,  Emanuel 
Freiherr,  Oberst. 

1873  Mroczkowski  de  Nalecz, 
Avelin,  Oberst. 


1871  Mell  von  Mellenheim,  Gustav, 
Oberst. 

1876  Ende,  Friedrich  Freiherr  von, 
Oberst. 

1878  Hannbeck,  Johann,  Oberst. 
1883  Kirsch,  Adolph  Edler  von, 
Oberst. 

1888  Benkiser  von  Porta  Conia- 
sina,  Heinrich  Ritter.  Oberst. 
1891  Mejer,  August,  Oberst. 

1891  Höpler,  Theodor,  Oberst. 


Reserve-Commandauteii. 


1869  Stubenrauch,  Johann,  Oberst- 
lieuten  ant — 0 b erst. 

1873  Math  es,  Friedrich,  Oberst- 
lieutenant— Oberst. 

1S76  B üchel  von  Adlersklau,  Franz, 
Oberstlieutenant — Oberst. 


1878  Scholz,  Johann.  Oberstlieute- 
nant. 

1878  Fabrizii,  Johann  Ritter  von, 
Oberstlieutenant  - Oberst. 

1881  Tetzeli  von  Ro sador,  Fridolin, 
0 b erstli  eutenant. 


Yor  dem  Feinde  gefallene  höhere  Officiere. 

1702  Obristwachtmeister  von  Hüttendorf  an  seinen  bei  der  Ver- 
theidigung  von  Luzzara  (15.  August)  erhaltenen  W unden  am  16.  gestorben. 

1716  Regiments-Commandant  Obrist  Conte  Rovero  in  der  Schlacht  bei 
Peterwardein  y. 

1757  Obristlieutenant  von  Kinslau  in  dem  Treffen  bei  Görlitz  y. 

1760  Major  von  Wierst  in  der  Schlacht  bei  Torgau  -f. 

1866  Regiments-Commandant  Oberst  Alexander  Ritter  von  Lebzeltern 
an  den  in  der  Schlacht  bei  Königgrätz  erhaltenen  "Wunden  am  31.  Juli  ge- 
storben. 

Feldzüge. 

Houchin.  1685  standen  fünf  Compagnien  bei  der  Belagerung  und 
Einnahme  von  Neuhäusel,  fünf  Compagnien  in  Ober-Ungarn,  wo  später  vor 
Kascliau  das  ganze  Regiment  vereinigt  war. 

1686  nahm  dasselbe  an  der  Blockade  von  Munkacs  theil  und  verblieb 
von  1687 — 1690  als  Besatzung  in  der  Marmaros  (Szatmär.  Nagy-Käroly),  ohne 
an  einer  kriegerischen  Action  theilzunehmen1). 

1690  rückte  das  Regiment  im  December  in  Folge  des  Tököly’schen 
Einfalles  nach  Siebenbürgen. 

1691  focht  es  mit  Auszeichnung  in  der  Schlacht  bei  Szlankamen  und 
erhielt  Regiments-Commandant  Obristlieutenant  Freiherr  von  Löffelholz 
ein  kaiserliches  ..Dankschreiben”. 

1692  kam  das  Regiment  vorübergehend  zur  Blockade  von  Grosswardein, 
dann  wieder  nach  Siebenbürgen,  von  wo  aus  es 

1693 — 1697  an  verschiedenen  Operationen  an  der  Maros  u.  A.  theilnalim, 
ohne  jedoch  in  einer  grösseren  Action  verwendet  zu  werden. 

Jung-Daun2).  1701  war  das  Regiment  mit  vier  Bataillonen  und  einer 
Grenadier-Compagnie  auf  den  Kriegs-Schauplatz  nach  Italien  gerückt  und  focht 
in  dem  Treffen  bei  Carpi,  der  Schlacht  bei  Chiari  und  der  Einnahme 
von  Canneto. 

1702  zwei  Bataillone  an  dem  Ueberfalle  auf  Cremona  theilgenommen, 
Hauptmann  Pflug  mit  einer  halben  Compagnie  eine  Schanze  bei  Viadana 
standhaft  vertheidigt;  Obristlieutenant  Zum  Jungen  einen  Ausfall  aus 
Mantua  mit  Erfolg  zurückgewiesen  (Gefecht  an  der  Porta  Pradella);  das 


0 Feldzug  in  Bosnien  nicht  mitgemacht. 

2)  Zum  Unterschiede  von  dem  Regiment  Wilhelm  Daun  (1718  reduciert)  bis  1706  so 
genannt 


— 510 


Regiment  war  sodann  in  der  Schlacht  von  Luzzara:  Obristwachtmeister 
Hüttendorf  mit  einem  aus  Commandierten  mehrerer  Regimenter  zu- 
sammengesetzten Detachement  das  Schloss  (Castell)  von  Luzzara  tapfer  ge- 
halten. Ein  Bataillon  in  der  V ertheidigung  von  Guastalla,  in  Folge  Capitulation 
nach  Süd-Tyrol  gerückt  und  nahm 

1703,  in  Ober-Oesterreich  ergänzt,  an  der  Erstürmung  der  Schanzen 
im  Neuburger  Walde  theil.  Später  nach  Tyrol  dirigiert  (in  dem  Corps  Solari  . 
war  dieses  Bataillon  in  den  Gefechten  am  Brenner,  bei  dem  Einfalle  in  Bayern 
und  kam  dann  zur  Vertheidigung  von  Trient,  von  wo  es  zu  dem  am  Po 
stehenden  Regimente  einrückte,  welches  nun 

1704  den  Zug  nach  Piemont  unter  FM.  Guido  Starhemberg,  dann  die 
Kämpfe  vor  Yerrua  und  im  Lager  von  Crescentino  mitmachte. 

1705  standen  diese  sehr  herabgekommenen  Bataillone  in  Chivasso. 

Ein  am  Po  zurückgebliebenes  Bataillon  (durch  Ergänzungen  verstärkt, 
aus  demselben  später  zwei  solche  formiert)  in  der  Schlacht  von  Cassano,  dann 

1706  in  dem  Treffen  hei  Calcinato  gefochten,  ebenso  in  der  Entsatz- 
Schlacht  von  Turin,  während  das  nunmehr  in  ein  Bataillon  formierte  Regiment 
die  glänzende  Vertheidigung  dieser  Festung  durch  den  Regiments-luhaber 
FZM.  Wirich  Daun  mitgemacht  hatte;  das  wieder  vereinigte  Regiment  sodann 
bei  der  Blockade  des  Castells  von  Mailand. 

Daun1).  1707  war  es  in  dem  Corps  seines  Inhabers  bei  der  Eroberung 
des  Königreichs  Neapel  und  zeichnete  sich  bei  der  Erstürmung  von  Gaeta 
sehr  aus. 

1708 — 1710  blieb  das  Regiment  sodann  als  Besatzung  in  Neapel  und  nahm 

1709  ein  Bataillon  an  der  Expedition  gegen  Orbitello  theil. 

Alt-Daun1).  1711  bei  der  Armee  in  Piemont  eingetheilt,  kam  das 
Regiment  nicht  in  das  Feuer. 

1712  ein  Bataillon  unter  Obristlieutenant  Graf  Wurmbrand  bei  der 
Expedition  gegen  die  toscanischen  Präsidien  (Belagerung  von  Porto  Ercolek 

1713  an  den  Rhein  gerückt,  trat  das  Regiment  nicht  mehr  in  Action. 

1716  auf  dem  Kriegs-Schauplatze  in  Ungarn  verwendet,  focht  das  Regi- 
ment (drei  Bataillone,  zwei  Grenadier-Compagnien)  in  der  Schacht  bei  Peter- 
wardein und  bei  der  Belagerung  und  Erstürmung  von  Temesvar  (der  Palanka 
von);  sodann  kam  es  nach  Siebenbürgen,  wo  es  auch  an  den  Operationen  im 
Jahre 

1717  theilnahm  (Zug  in  die  Moldau). 

1734/1735  während  des  polnischen  Erbfolgekrieges  stand  das  Regiment 
in  den  Niederlanden  (Luxemburg). 

1738  auf  den  Kriegs-Schauplatz  nach  Ungarn  gezogen,  standen  zwei 
Bataillone  des  Regiments  in  Belgrad. 

1739  das  Regiment  bei  Grocka  nicht  in  das  Feuer  gekommen,  ein 
Bataillon  Vertheidigung  von  Belgrad. 

1741  focht  das  Regiment  (zwei  Bataillone)  in  der  Schlacht  bei  Mollwitz. 

Mercy.  1742  mit  drei  Bataillonen  und  den  Grenadieren  in  dem  Treffen 
bei  Sahay,  dann  bei  der  Belagerung  von  Prag  und  in  dem  Winter-Feldzug  in 
Bayern. 

1743  in  Bayern  und  am  Rhein,  ohne  Gefecht. 

1744  zwei  Bataillone  in  Böhmen,  dann  in  der  Ober-Pfalz,  Blockade  von 
Amberg,  das  3.  unter  Obristlieutenant  Backofen  sich  bei  der  Blockade  von 
Rottenberg  (in  Franken)  ausgezeichnet,  dann  nach  Vorarlberg  detachiert. 

1745  zwei  Bataillone  und  die  Grenadiere  in  der  Schlacht  bei  Pfaffen- 
hofen, dann  am  Rhein,  das  3.  Gefecht  bei  Amtzell. 

1746  das  ganze  Regiment  nach  Italien  gerückt,  bei  Forcierung  der 
Bocchetta  und  Einnahme  von  Genua,  dann  Vorrückung  an  den  Var. 


J)  Nachdem  FM.  Wilhelm  Daun  1T08  gestorben  war,  wurde  das  Regiment  luirzweg 
Dann  genannt;  1711  erhielt  GE  WM.  Heinrich  Daun  auch  ein  Regiment  (1309  als  Nr.  1) 
aufgelöst)  und  wurde  nunmehr  das  Regiment  zum  Unterschiede  von  letzterem  ..Alt-Daun 
genannt. 


- 511  — 


1747  zwei  Bataillone  und  eine  Grenadier-Compagnie  bei  der  Belagerung 
von  Genua,  das  3.  und  die  zweite  Grenadier-Compagnie  bei  dem  .Rückzug  vom 
Var  an  die  Riviera,  Gefecht  bei  Baussi  Rossi,  ein  halbes  Bataillon  bei  der 
Unternehmung  gegen  Barcellouette. 

1757  aus  Italien  nach  B ihmen  gerückt,  waren  zwei  Bataillone 
und  die  Grenadiere  in  dem  Treffen  bei  Reichenberg  und  in  der  Schlacht 
bei  Prag;  ein  Tlieil  des  Regiments,  sowie  das  3.  Bataillon,  welches  bereits 
früher  in  Prag  gestanden,  machten  nun  die  Vertheidigung  dieser  Festung  mit. 
Ein  reorganisiertes  Bataillon  in  der  Armee  Dann’s  in  der  Schlacht  bei  Kolin) 
die  Grenadiere  bei  Gabel  und  Görlitz  sich  ausgezeichnet.  In  der  Schlacht  bei 
Breslau  Obrist  Graf  Herb  er  st  ein  den  Ort  Pilsnitz  mit  dem  Regimente  (nur 
in  ein  Bataillon  formiert)  erstürmt  und  behauptet ; das  Regiment  focht  noch 
in  der  Schlacht  bei  Leuthen,  ein  Detachement  bei  der  Einnahme  von  Schweidnitz, 
das  3.  Bataillon  in  Prag  verblieben. 

1758  stand  das  Regiment  in  der  Haupt-Armee  und  war  einige  Zeit  bei 
der  Belagerung  von  Neisse  verwendet. 

1759  ebenfalls  nicht  in  das  Gefecht  gekommen. 

1760  focht  es  mit  Auszeichnung,  aber  bedeutenden  Verlusten,  in  der 
Schlacht  bei  Torgau;  Regiments-Commandant  Oberst  Baron  Stain  erhielt 
den  MTO. 

1761  im  Corps  Loudon  eingetheilt,  zeichnete  sich  ein  Bataillon  bei  der 
Erstürmung  des  Jauerniker  Forts  vor  Schweidnitz  aus. 

1762  das  Regiment  in  dem  Gefechte  bei  Burkersdorf,  ein  Detachement 
in  der  Vertheidigung  von  Schweidnitz;  Oberlieutenant  Gerhard  sich  aus- 
gezeichnet, befördert. 

Nugent.  1778/1779  Regiment,  wie  Grenadiere  (Bataillon  Franz  Corti), 
in  Mähren,  ohne  Gefecht. 

Wenzel  Colloredo.  1788  das  in  Galizien  stationierte  3.  Bataillon  im 
Corps  Coburg  bei  der  Belagerung  von  Chotin,  Major  Holtmann  belobt, 
aussertourlich  zum  Oberstlieutenant  befördert1). 

1789  focht  es  in  den  Schlachten  bei  Foksani  und  Martinestie  mit  be- 
sonderer Tapferkeit. 

1790  wTar  dasselbe  bei  der  Belagerung  von  Giurgevo. 

1791  das  Regiment  und  die  Grenadiere  bei  dem  Observations-Corps 
gegen  Preussen. 

1793  war  das  Leib-Bataillon  auf  dem  Kriegs-Schauplatz  in  den  Nieder- 
landen, bei  dem  Uebergange  über  die  Roer,  dann  in  den  Gefechten  bei 
Faucjuemont  (Aachen),  Tongern  (Somagne)  und  kam  später  zu  der  Belagerung 
von  Conde.  Im  Vereine  mit  dem  nachgerückten  Oberst-Bataillon  war  es 
ferner  bei  der  Belagerung  von  Dünkirchen  verwendet,  wo  es  wiederholt  Ge- 
legenheit fand,  sich  unter  seinem  Commandanten  Obersten  Prinzen  Reuss 
liervorzuthun.  Gegen  Ende  des  Feldzuges  bestand  das  Regiment  einige  kleinere 
Posten-Gefechte  an  der  Sambre.  Die  Grenadiere  (Bataillon  Dietrich)  am  Rhein, 
ohne  Gefecht. 

1794  stand  das  Regiment  im  Corps  York,  focht  später  bei  Menin  und 
Tourcoing,  machte  die  Kämpfe  bei  Charleroi  (3.  und  15.  Juni)  und  die  Schlacht 
bei  Fleurus  mit  und  kam  nach  den  Gefechten  vor  Maastricht  als  Besatzung 
in  diese  Festung,  an  deren  Vertheidigung  es  ehrenvollen  Antheil  nahm  und 
in  Folge  Capitulation  in  die  Erblande  ab  rückte  (durfte  ein  Jahr  nicht  gegen 
Frankreich  dienen). 

Die  Grenadiere  in  dem  Gefechte  am  Reh -Bache  und  mit  Auszeichnung 
bei  Kaiserslautern  gef'ochten.  Unterlieutenant  Schmidt  sich  hervorgethan. 

1795  standen  nur  die  Grenadiere  im  Felde,  bei  Erstürmung  des  feind- 
lichen Lagers  von  Mannheim  und  bei  Frankenthal  gefochten.  Hauptmann 
Vogel  sich  ausgezeichnet. 


’)  Obwohl  zum  1.  Garnisons-Regiment  transferiert,  hat  derselbe  das  Bataillon  noch 
im  Feldzuge  1789  mit  Auszeichnung  eommandiert. 


— 512  — 


1796  das  in  Italien  ein geth eilte  Regiment  in  dem  Treffen  am  H.Iincio 
und  in  dem  Nachhut-Gefechte  bei  Dolce  gefochten;  nach  der  Schlacht  hei 
Castiglione,  in  welcher  das  Regiment  nicht  in  das  Feuer  gekommen  war.  kam 
es  als  Besatzung  nach  Mantua,  wo  es  in  Folge  Capitulation  (1797)  in  Kriegs- 
gefangenschaft gerieth.  Die  Grenadiere  in  der  Armee  des  Erzherzogs  Carl 
bei  Neresheim  gefochten  und  sich  in  der  Schlacht  bei  Würzburg  sehr  aus- 
gezeichnet, dann  in  der  Schlacht  bei  Schliengen,  schliesslich  bei  der  Be- 
lagerung von  Kehl,  wo  auch  das  3.  aus  Galizien  nachgerückte  Bataillon 
stand. 

1797  diese  Abtheilung  an  der  Abwehr  mehrerer  Ausfälle  hervorragenden 
Antheil  genommen;  das  3.  Bataillon  stand  später  in  der  Brigade  Kerpen  in  Tyrol, 
das  Leib-Bataillon  (ausgewechselt),  in  der  Armee  des  Erzherzogs  Carl,  in  den 
Gefechten  bei  Friesach  und  Unzmarkt. 

1799  an  den  Ereignissen  dieses  Feldzuges  nahmen  nur  die  Grenadiere 
(Bataillon  Sebottendorf)  theil,  (das  Regiment  verblieb  als  Garnison  in  Wien 
und  fochten  selbe  mit  Auszeichnung  bei  Stockach,  dann  in  der  ersten  Schlacht 
von  Zürich  und,  wieder  nach  Deutschland  zurückgesendet,  bei  der  Eroberung 
von  Mannheim  (Neckarau). 

1800  war  dieses  Bataillon  in  den  Schlachten  von  Engen.  Möskirch, 
dem  Gefechte  bei  Memmingen  und  wurde  in  der  Schlacht  bei  Hohenlinden 
aufgerieben;  Hauptmann  Berger  durch  seine  Umsicht  die  Trümmer  der 
Division  des  Regiments  gerettet.  Von  dem  nach  Torarlberg  gerückten  Regi- 
mente  (drei  Bataillone)  kamen  Abtheilungen  in  den  Gefechten  bei  Stein  und 
Immenstadt  in  das  Feuer.  Nach  der  Schlacht  bei  Hohenlinden  zur  Haupt- 
Armee  gestossen  (bei  Kufstein  postiert),  fochten  wieder  nur  einzelne  Ab- 
theilungen bei  Kieferfelden,  Windhausen  und  Ober- Airdorf. 

1805  mit  vier  Feld-  und  dem  Grenadier-Bataillon  bei  der  Armee  in 
Italien  eingetheilt,  kam  das  Regiment  bei  Caldiero  nicht  in  das  Feuer;  in  dem 
Rückzugs-Gefechte  am  Bacchiglione  eine  Division  unter  den  Hauptleuten 
Melles  und  Berger  sich  ausgezeichnet,  das  Regiment  endlich  in  dem  Ge- 
fechte bei  Fontaniva. 

1809  im  3.  Corps  (Hohenzollern)  eingetheilt,  zeichnete  sich  das  Regiment 
unter  Oberst  Giffing,  sowie  die  Grenadiere  (Bataillon  Legrand)  bei  Hausen 
aus  und  focht  dann  bei  Landshut  (Schierling);  in  der  Schlacht  bei  Eggmühl 
Hauptmann  Graf  Pollheim  mit  dem  2.  Bataillon  den  Wald  bei  Köfering 
standhaft  verth eidigt.  Das  Regiment  verbheb  sodann  in  Ober-Oesterreich  und 
war  bei  dem  Angriffe  auf  den  Brückenkopf  von  Linz,  die  Grenadiere  in  der 
Schlacht  bei  Aspern  und,  sowie  das  nachgerückte  Regiment,  in  jener  bei 
Wagram  mit  Standhaftigkeit  gefochten,  erstere  noch  bei  Znaym. 

1813  in  der  Schlacht  von  Dresden  gerieth  das  Regiment  (zwei  Batail- 
lone) in  der  Division  Moriz  Liechtenstein  bei  dem  Rückzüge  nach  dem  Plau- 
enschen  Grunde,  von  Cavallerie  umringt,  nach  tapferer  Gegenwehr  in  Ge- 
fangenschaft; Oberst  von  Laiml,  welcher  das  Regiment  mit  Umsicht  comman- 
diert  hatte,  wurde  belobt.  Reorganisiert,  focht  das  Regiment  bei  Arbesau  und 
mit  besonderer  Auszeichnung  in  der  Schlacht  bei  Leipzig,  in  den  Kämpfen  an 
der  Pleisse  und  Dölitz  am  16.  und  18.  October.  Oberst  Berger.  Major  Osthaus 
und  Oberlieutenant  Schindler  sich  hervorgethan.  zehn  Officiere  belobt. 

Die  Grenadiere  (Bataillon  Moese)  in  der  Donau-Armee  bei  Hanau  ge- 
fochten. 

1814  m der  leichten  Division  Bubna  eingetheilt,  war  das  Regiment  in 
den  Gefechten  unweit  Genf,  bei  Archamp  und  la  Grotte  und  zeichnete  sich 
insbesondere  in  jenem  bei  Saint- Julien  aus;  die  in  der  Haupt-Armee  ein- 
getheilten  Grenadiere  waren  nicht  in  das  Feuer  gekommen. 

Für  Auszeichnung  in  diesem  Feldzuge  erhielten : 

MTO.  Regiments-Commandant  Oberst  Johann  Berger. 

LO.  Major  Ferdinand  Osthaus;  Hauptmann  Hermann  Siegel. 

GGVK.  Regiments-Caplan  Grohmann. 


— 513  — 


Hauptmann  Moriz  Freiherr  von  Sah  Ihausen  (Adjutant  des  G-.  d.  C. 
Frimont)  wurde  aussertourlich  zum  Major  befördert,  einigen  Officieren, 
sowie  dem  ganzen  Regimente,  die  Allerhöciiste  Belobung  für  „Bravour  und 
Standhaftigkeit”  ausgesprochen. 

1815  stand  das  Regiment  bei  der  Blockade  von  Beifort,  die  Grenadiere 
in  der  Haupt-Armee  in  Paris  eingezogen. 

Fürstenwärther.  1846/1847  haben  Abtheilungen  des  3.  in  Wadowice 
stationierten  Bataillons  an  der  Unterdrückung  des  Aufstandes  in  Galizien, 
Gefecht  bei  Podgörze,  theilgenommen.  Dem  Commandanten,  Major  Barth e. 
eilf  Officieren,  sowie  der  gesammten  Mannschaft,  wurde  die  Allerhöchste 
An  erkennung  ausge spr o ch  en . 

1848  mit  zwei  Bataillonen  auf  den  Kriegs-Schauplatz  in  Italien  gerückt, 
wTar  das  Regiment  (im  Corps  Nugent)  in  dem  Gefechte  bei  Visco,  bei  der  Be- 
schiessung  von  Udine,  dem  Angriffe  auf  Vicenza.  Mit  der  Haupt-Armee  vereint, 
focht  es  bei  Sona  und  Sta.  Giustina  und  in  der  Schlacht  von  Custozza  (Er- 
stürmung des  Monte  Godio).  endlich  bei  Volta,  sowie  vor  Mailand  (Vigentino). 

Das  3.  Bataillon  war  bei  der  Einnahme  von  Wien  und  kam  dann  auf 
Vorposten  an  die  March,  später  nach  Ungarn. 

1849  war  selbes  bei  der  Verfolgung  Görgey’s  in  dem  Gefechte  bei  Wind- 
schacht, dann  in  der  Schlacht  bei  Käpolna,  dem  Gefechte  bei  Eger-Farmos 
und  in  der  Schlacht  bei  Nagy-Sarlö,  an  welcher  auch  die  bisher  in  Olrnütz 
als  Bedeckung  des  kaiserlichen  Hoflagers  gestandenen  Grenadiere  (Bataillon 
Hora)  theilnahmen  und  kam  dann  zu  der  Blockade  von  Komorn.  Im  Sommer- 
Feldzuge  war  das  3.  Bataillon  in  den  Kämpfen  an  der  Waag,  bei  Schintau. 
Pered,  dann  bei  Farkasd,  Puszta-Konkcjly  und  kam  dann  wieder  zur  Be- 
lagerung von  Komorn.  Die  Grenadiere  bei  Szered.  Schintau,  Äcs  und  Puszta- 
Herkälv  gefochten,  dann  bei  Szöreg  und  Temesvär.  Ein  4.  Bataillon  war  in 
Kaschau  und  wurde  zu  Streifzügen,  zur  Entwaffnung  und  Pacificierung  der 
benachbarten  Comitate  verwendet. 

Von  dem  in  Italien  stehenden  Regiment  ein  Bataillon  in  der  Schlacht  bei 
Novara  mit  Auszeichnung  gefochten  (das  Landwehr-Bataillon  Besatzung  des 
Castells  in  Mailand,  das  2.  Bedeckung  des  Hmpt- Reserve-Parkes). 

Später  alle  drei  Bataillone  bei  der  Einnahme  von  Livorno  und  Urbino. 
dann  bei  der  Expedition  in  das  Toscanische  gegen  Garibaldi. 

Für  Auszeichnung  in  diesen  beiden  Feldzügen  erhielten  : 

EKO.  3.  Oberlieutenant  Bataillons-Adjutant  Carl  Görtz  von  Zertin. 

MKV.  Regiments-Commandant  Oberst  Franz  Freiherr  von  Paum- 
gartten1);  die  Majore  Franz  Bilko  und  Joseph  Brzezina  von  Birkenhain; 
die  Hauptleute  Anton  Freiherr  von  Fürstenwärther,  Johann  Multrus. 
Alois  Edler  von  Görtier,  Stephan  Victor,  Jakob  von  Lubieniecki.  Franz 
Graf,  Ignaz  Brosche  und  Theodor  Stadel;  die  Oberlieutenants  Nikolaus 
Schn  st  er,  Wilhelm  Schenk,  Eduard  Hanussek,  Anton  von  Pottvondy 
de  Szent-Marton,  Theodor  Jennemann  von  Werthau,  Cornel  von 
Zubrzicki,  Wenzel  Witt;  die  Unterlieutenants  Anton  Teichmann, 
Ferdinand  Gar  eis  und  Johann  Goos. 

GGVK.  Regiments-Caplan  Adolph  Czerkas. 

Gorizutti.  1859  zu  Beginn  des  Feldzuges  in  Ancona  stationiert,  kam 
das  Regiment  im  Juni  in  das  zur  Bewachung  des  unteren  Po  bestimmte 
10.  Corps,  aber  nicht  mehr  in  das  Feuer. 

Das  4.  Bataillon  Besatzung  in  Venedig. 

1863  stand  das  in  Galizien  stationierte  3 Bataillon  anlässlich  des  Auf- 
standes in  Russisch-Polen  auf  Cordon  an  der  Weichsel. 

1866  im  6.  Corps  der  Nord- Armee  eingeth eilt,  focht  das  Regiment  bei 
Nachod  (Wysokow).  Schurz  und  Königgrätz  (Kämpfe  um  Chlum),  später 


b Afs  Major  im  IX.  Infanterie-Regimente  1848  in  Frankfurt  a./M.  erworben. 
Geschichte  der  Ir.  und  k.  Wehrmacht.  I.  Bd.  33 


- 514  — 


wurde  es  zur  Verfolgung  der  Truppen  Klapka’s  in  das  obere  Waag-Thal  ent- 
sendet. Das  4.  Bataillon,  im  Verbände  des  3.  Corps,  gleichfalls  die  Schlacht 
bei  Königgrätz  mitgemacht  (ursprünglich  nach  Komorn  bestimmt), 

Decoriert  wurden  nxit : 

MVK.  Dem  gefallenen  Bcgiment  s-Co m in andanten  Obersten  von  Leb- 
zeltern nachträglich  zuerkannt;  dann  Oberstlieutenant  Jakob  Batkovich: 
Oberlieutenant  Eduard  Prihoda. 

GGVK.  m.  d.  Kr.  Begiments-Caplan  Heinrich  Lipnicki. 


Tapferkeits-Medaillen. 

Silberne 


Goldene 

Silberne 

Goldene 

I.  Cl. 

n.  ci. 

1789—1790 

— 

4 

1848 

2 

10 

18 

1792—1801 

2 

34 

1849 

1 

4 

11 

1805 

1 

3 

1859 

— 

— 

— 

1809 

— 

4 

1866 

— 

3 

12 

1813-1815 

1 

3 

Adjustierung. 

1726  weisser  Hock,  rothe  Aermel- Aufschläge ; 

1741  weisser  Bock,  blaue  Aufschläge1); 

1757  weisser  Bock,  Camisol  und  Unterfutter,  blaue  Aufschläge ; 

1767  weisser  Bock,  stahlgriiue  Egalisierung,  gelbe  Knöpfe ; 

1868  dunkelblauer  Waffenrock,  stahlgrüne  Egalisierung,  gelbe  Knöpfe. 


i)  In  einem  Scliema  pro  1748  erscheint  das  Regiment  wieder  mit  rothen  Aulsehlügen 
angegeben,  doch  dürfte  hier  eine  Irrung  vorliegen,  da  in  der  Zwischenzeit  kein  Inhaber- 
Wechsel  stattgefunden  hatte. 


57. 

Gralizisches  Infanterie -Regiment. 

(1880)  Ergänzungs-Bezirks  - Commanclo  : Tarnow. 

(1888)  Saclisen-Coburg-Saalfeld,  Friedrich  Josias  Prinz  zu,  FM. 

(t  zu  Coburg  den  28.  Februar  1815.) 

(Das  Regiment  bat  diesen  Namen  auf  immerwährende  Zeiten  zu  führen.) 

(Zufolge  Allerhöchster  Genehmigung  [Armee-Verordnungsblatt  Nr.  35  vom  .Jahre  1863]  darf 
das  Regiment  anstatt  der  weissen  Fahne  [Leibfahne]  die  gelbe  Fahne  des  3.  Bataillons  zur 
Erinnerung  an  ruhmreiche  Tliaten,  welche  sich  an  dieselbe  knüpfen,  mit  der  Eintheilung 

beim  2.  Bataillon  führen.) 

Errichtung  und  nachgefolgte  Veränderungen.  1689  (Patent  vom  10.  De- 

cember  1688)  durch  den  Herzog  Albrecht  III.  von  Sachsen-Coburg  auf 
eigene  Kosten  im  .Reiche  aufgestellt  (Sammelplatz  Erfurt),  1693  das  reformierte 
Regiment  Sachsen-Merseburg  incorporiert. 

Von  1696—1700  stand  das  Regiment  in  spanisch-habsburgischen  Diensten. 

1706  eine  Tattenbach’sclie  Compagnie  incorporiert1),  1711  eine  Compagnie 
an  das  Regiment  Heister,  1715  zwei  Compagnien  zur  Errichtung  des  Regiments 
Franz  Wallis  (1809  als  Nr.  43  aufgelöst)  abgegeben. 

1731  erhielt  dasselbe  je  eine  Auctions-Compagnie  von  Ligneville  (Nr.  3), 
Neipperg  (Nr.  7),  Kettler  (Nr.  12)  und  Jung- Daun  (1809  als  45  aufgelöst). 

1745  eine  Compagnie  des  aufgelösten  Regiments  Schmettau,  1747/1748 
je  eine  der  Regimenter  Kheul  und  Traun  incorporiert. 

1769  erhielt  das  Regiment  die  Nummer  57. 

1860  ein  Bataillon  an  das  neu  aufgestellte  Linien-Infanterie-Regi- 
ment  Nr.  66,  1883  ein  Bataillon  an  das  Infanterie-Regiment  Nr.  93  abgegeben. 

Ergänzung.  Von  1766—1806  hatte  das  Regiment  einen  Werbe-Ravon  im 
churrheinischen  Kreis,  1771  (1781)  erhielt  es  den  ständigen  Werb-Bezirk  in 
Böhmen,  Königgrätzer  Kreis,  mit  der  Stabs-Station  Leitomischl  (später  König- 
grätz),  dazu  von  1782 — 1807  einen  Aushilfs-Bezirk  in  Galizien  (Sandec).  1808 
wui de  das  Regiment  mit  der  Ergänzung  nach  Mähren  überwiesen  und  recru- 
tierte  sich  bis  1817,  sowie  alle  mährischen  Regimenter,  je  zur  Hälfte  aus  dem 
mährischen  Antheil,  Theile  des  Troppauer  und  Prerauer  Kreises  mit  der 
Werb-Bezirks-Station  Weisskirchen  und  dem  Antheil  in  Galizien,  nunmehr 
Bochnia. 

1817  übernahm  das  Regiment  von  dem  nach  Galizien  überwiesenen 
Regimente  Nr.  20  den  Werb-Bezirk  zu  Troppau  in  Schlesien  ganz,  wurde  je- 
doch 1830  auch  mit  der  Ergänzung  nach  Galizien  verlegt  und  erhielt  den  noch 
gegenwärtig  innehahenden  Werb-Bezirk  in  Tarnow. 


>)  Bayerische  Frei-Compagnien. 


33* 


516  — 


Grenadier-Division.  1769 — 1797  stand  selbe  mit  den  Divisionen  von 
Nr.  15  und  28  im  5.  böhmischen  Bataillon;  in  dem  Feldzuge  1799  war  die 
Division  im  Regiments- Verbände  verblieben  und  kam  erst  zu  Beginn  der 
Campagne  1800  in  das  aus  den  Divisionen  von  Nr.  17  und  27  bestehende 
Bataillon.  In  dem  Feldzuge  1809  bildeten  wieder  die  Divisionen  von  Xr.  15 
und  28  mit  der  des  Regiments  ein  Bataillon.  Von  1810 — 1818  stand  dieselbe  mit 
den  Divisionen  von  Nr.  1 und  12,  1818  bis  zur  Auflösung  (1852)  mit  jenen  von 
Nr.  20  und  56  in  einem  Bataillon. 


Friedens-Garnisonen.  1698 — 1700  Catalonien,  1701  Vorder-Oesterreich. 
1712  Siebenbürgen,  1718  Lombardie,  1720  Mailand,  1721  Lodi.  1725  Mailand. 
1726  Como,  1730  Cremona,  1735  Ferrara.  (Mantua),  1739  Temesvär.  1710 
Ungvär,  1718  G-allarate  (bei  Mailand),  1719  Pavia.  1752  Mantua,  1750  Cremona. 
1757  Mailand,  1763  Klagenfurt,  1766  Leitomischl;  1768  Hohenmauth,  1771 
Leitomischl,  1777  Reichenau.  1781  — 1792  Leitomischl 4),  1797  Gurkfeld  in  Krain. 
1798  Wien,  1801  Leitomischl,  1803  Josephstadt,  1806  Leitomischl.  1809 
Olmütz,  1811  Olrnütz,  1816  Landau-Maynz,  dann  Hagenau  im  Eisass,  1817 
Troppau,  1821  Padua,  1823  Troppau,  1833  Brünn,  1817  Troppau.  1819  1850 
Brescia,  1850  Rumburg,  1851  Böhmiseh-Leipa,  1852  Prag,  1853  Wien,  dann 
wieder  Prag,  1851  Krakau,  1855  Stanislau,  1856  Czernowitz,  1857  Sambor.  dann 
Lemberg,  1859  Carlsbure,  1860  Klausenburg,  1866  Pest.  1871  Wien,  1871 
Kaiser-Ebersdorf,  1875  Wien,  1876  Troppau.  1882  Olmütz,  1881  Krakau, 
1891  Tarnöw. 


Regiments-Knaben-Erziehungshaus.  1782  in  Prag  activiert,  1781  nach 
Leitomischl.  1820  nach  Olmütz,  endlich  1825  nach  Troppau  verlegt.  Von 
1832  an  wurden  die  Soldatenknaben  dieses  Regiments  in  dem  7.  galizischen  Er- 
ziehungshause zu  Sternberg  (gemeinschaftlich  mit  jenen  von  Nr.  12  aus- 
gebildet, 1843  wurde  dasselbe  nach  Staremiasto  verlegt,  wo  es  bis  zur  Auf- 
lösung (1852)  verblieb. 

Regiments-Inhaber. 


1689  Albrecht  lll.,HerzogvonSachsen- 
Coburg,  GFWM.— FML. 

1699  Cratz  von  Scharffenstein  (Kratz), 
Carl  Sebastian  Freiherr.  Obrist — 
GF  WM. 

1701  Sickingen,  Johami  Damian  Frei- 
herr von,  Obrist— FML.*  2). 

1713  Wellenstein,  Hannibal  Freiherr 
von,  G-FWM. 3). 

1715  Browne  de  Camus,  Georg  Frei- 
herr, GFWM. — FZM. 

1729 — 1731  unbesetzt. 

1731  O'Neillan  (Neulau),  Patrik  Frei- 
herr von,  Obrist — GFWM. 

1731  Thtingen,  Adam  Sigmund  Graf. 
GFWM.— FZM. 

Zweiter 

Von  1857  — 1873  Simbschen,  I 


1715  Andlau,  Joseph  Freiherr  von. 
GFWM. — FZM. 

1769  Colloredo-Waldsee,  Joseph  Graf. 
GM.— FM. 

1818 — 1823  unbesetzt. 

1823  Minutillo,  Friedlich  Freiherr  von. 
FML.4). 

1832  Mihalievits,  Michael  Freiherr  von. 
FML. -FZM. 

1815  Hayn  au,  Julius  Freiherr  von. 
FML. -FZM. 

1853  Jablonowski,  Felix  Fürst,  FML. 
1857 — 1883  Mecklenburg-Schwerin, 

FriedrichFranz.  Grossherzog  von. 
Seit  1883  Inhaber-Stelle  unbesetzt. 

Von  188S  an  hat  das  Regiment  den  Namen 
,, Sachsen-Coburg”  zu  fuhren. 

Inhaber. 

erdinand  Freiherr  von.  FML. 


Regiments-Commandanten. 

1689  der  Inhaber  Herzog  zu  Sachsen-  j 1690  Stockau,  Obristlieutenant. 
Coburg.  1 1696  Paris,  Obristlieutenant. 


J)  In  den  .Jahren  1779 — 1789  gab  das  Regiment  wiederholt  grössere  Arbeits-Detach. - 
ments  zu  den  Festungs-Bauten  von  Pless  und  Königgrätz. 

2)  Debernahm  1713  das  jetzige  Infanterie-Regiment  Nr  IS. 

3)  Erhielt  1715  durch  Tausch  das  Regiment  Browne  (1720  aufgelöst). 

J)  Wurde  1831  Inhaber  des  Dragoner-Regiments  Nr.  3 (jetzt  11. 


— 517  — 


1697  Cratz  von  Scharffenstein, 
Carl  Sebastian  Freiherr,  Obrist- 
lieutenant— Obrist. 

1699  derselbe  als  Obrist-Inhaber. 

1703  Ordones,  Joseph  de,  Obrist- 
lieutenant. 

1701  der  Inhaber  Obrist  (GFWM.) 
Sickiugen. 

1706  Ordones  de,  Obristlieutenant. 

1707  Leimpruch,  Freiherr  zu  Epurg, 
Franz  Carl,  Obrist. 

1712—1718  Böhmer,  Anton,  Obrist- 
lieutenant— Obrist1). 

1718  Wals  egg,  Otto  Graf,  Obrist- 
lieutenant — Obrist. 

1723  O’Neillan  (Neulau),  Patrik  Frei- 
herr von, Obristlieutenant — Obrist. 

1731  derselbe  als  Obrist-Inhaber. 

1732  Browne  de  Camus, Max  Ulysses 
Freiherr,  Obrist. 

1736  Terzy,  Freiherr  von,  Obrist. 

1740  Winkelmann,  Johann,  Obrist. 

1745  Koch,  Wenzel  von,  Obrist. 

1746  Butt ler,  Heinrich  Freiherr  von, 
Obrist. 

1756  Perelli,  Franz  Chevalier,  Obrist. 

1757  Rath,  Otto  Heinrich  von,  Obrist. 

1768  Brecliainville,  Ludwig  Graf, 

Oberst. 

1773  Stuart,  Patrik  Graf,  Oberst. 

1783  Z o 11, Otto  von, Oberstlieutenant — 
Oberst. 

1788  Monfrault,  Eugen  Freiherr  von, 
Oberst. 

1794  Svnotli,  Georg  Freiherr  von, 
Oberst. 

1795  Sticker  von  Haimingthal, 
Franz,  Oberst. 


1800  An d u j a r de  S o in i 1 1 a n a. Alphons, 
Oberst. 

1804  Reinwald  von  Waldegg, 
Joseph,  Oberst. 

1809  Ellger,  Carl  Heinrich  Chevalier, 
Oberst. 

1813  Kraus.  Joseph  von,  Oberst. 

1821  Nagel  ding  er,  Johann  Ritter 
von,  Oberst. 

1830  Jedina,  Johann  Ritter  von, 
Oberst. 

1836  Schulzig,  Franz  Edler  von, 
Oberst. 

1844  Sossav,  Franz,  Oberst. 

1846  Wolf  von  Wachtentreu,  Carl, 
Oberst. 

1849  Vasquez-Pinas,  Vinceuz  Mar- 
quis, Oberst. 

1852  Brassier  de  St.  Simon,  Lud- 
wig, Oberst. 

1856  Meangya,  Stephan,  Oberst. 

1859  Mehoffer,  Joseph  Ritter  von, 
Oberst. 

1865  Arndt,  Gustav,  Oberst. 

1866  Gintowt  de  Dziewialtowski, 
Casimir,  Oberst. 

1866  Görtz,  Wilhelm  Ritter  von, 
Oberst. 

1873  Hassenmüller  von  Orten- 
stein, Heinrich  Ritter,  Oberst. 

1879  Kurz.  Emil,  Oberst. 

1882  Perpic,  Johann,  Oberst. 

1884  Arthold,  Johann,  Oberst. 

1889  Schönlin,  Maximilian,  Oberst. 

1891  Lovretic,  Martin,  Oberst. 

1896  Lang,  Carl  von,  Oberst. 


Reserve-Commandauten. 

1875  Kurz,  Emil,  Oberstlieutenant — 
Oberst. 

1879  G ülli c h, Carl. Oberstlieutenant — 
Oberst. 

1880  Khoss  von  Sternegg,  Johann, 
Oberst. 

Tor  dem  Feinde  gefallene  höhere  Officiere. 

1716  Obristwachtmeister  Freiherr  von  Beck  bei  dem  Sturme  auf  die 
Palanka  von  Temesvär  f. 

1743  Obristlieutenant  Carl  von  P ertagnini  in  einem  Gefechte  am  Rhein  y. 

1745  Regiments-Inhaber  FZM.  Freiherr  von  Thüngen  in  der  Schlacht 
bei  Hohenfriedberg  -j*. 

1762  Major  Graf  Berchtold  bei  Explosion  des  Pulver-Magazins  im 
Jauerniker  Fort  bei  Schweidnitz  j. 

1796  Oberstlieutenaut  Johann  Mayer  in  dem  Treffen  bei  Rivoli  (17.  No- 
vember) j\ 


stein,  Heinrich  Ritter,  Oberst- 
lieutenant— Oberst. 

1873  Volkart,  August,  Oberstlieute- 
nant — Oberst. 


J)  Die  1713.  beziehungsweise  1715  zu  Inhabern  ernannten  GFWM.  Wellen  st  ein 
und  Browne  haben  vermöge  ihrer  aufhabenden  Chargen  das  Kegiments-Commando  nicht 
übernommen,  sondern  Obristlieutenant  Böhmer  dasselbe  weitergeführt. 


518  — 


Feldzüge. 

Coburg.  1689  war  das  Regiment  am  Rhein,  fünf  Compagnien  bei  der 
Belagerung  von  und  dem  Sturme  auf  Maynz. 

1690  rückte  das  Regiment  nach  Italien,  wo  es 

1691  bei  der  Belagerung  von  Pignerol,  dann  bei  jener  von  Carmagnola 
(nunmehr  zehn  Compagnien  stark)  Verwendung  fand. 

1 692  ein  Theil  vor  Pignerol,  der  andere  bei  dem  Einfall  in  das  Dauphine. 

1693  war  das  Regiment  bei  der  Einnahme  des  Forts  Brigitta  vor 
Pignerol. 

1694  kam  daselbe  nicht  in  das  Feuer. 

1695  vorübergehend  vor  Casale  gestanden,  wurde  das  Regiment  in 
spanische  Dienste  cediert,  und  nach  Catalonien  üb  er  schifft,  wo  es 

1698  im  Lager  von  Hostalrich  stand  und 

1697  an  der  Vertheidigung  des  Forts  Montjuich  bei  Barcelona  theilnahm. 

Cr  atz.  1700  bewirkte  das  Regiment  unter  sehr  misslichen  Verhält- 
nissen (in  Bezug  auf  Bezahlung  und  Verpflegung)  seinen  Rückmarsch  aus 
Spanien  und  kam  nach  Vorder-Oesterreich. 

1702  bei  den  Truppen  am  Ober-Rhein,  nicht  in  das  Feuer  gekommen. 

1703  stand  es  als  Besatzung  in  Breisach  (kaum  200  Mann  stark  i. 

1704  in  Bayern  reorganisiert  und  verstärkt,  kam  das  Regiment  dann 
nach  Ungarn,  ein  Bataillon  Schlacht  bei  Tyrhau  mitgemacht. 

Sickingen,  1705 — 1708  stand  das  Regiment  meist  bei  den  Truppen  am 
rechten  Donau-Ufer,  machte 

1709  den  Zug  gegen  die  Bergstädte  mit. 

1710  ein  Detachement  unter  Obristlieutenant  Böhmer  bei  der  Blockade 
von  Muräny. 

1711  kam  das  Regiment  nach  Siebenbürgen. 

Browne.  1716  ein  Bataillon  und  zwei  Grenadier- Compagnien  hei  der 
Belagerung  und  dem  Sturme  auf  die  Palanka  von  Temesvär. 

1717  drei  Bataillone  rmd  die  Grenadiere  bei  der  Belagerung  von  Belgrad 
und  in  der  Schlacht, 

1719  mit  zwei  Bataillonen  und  den  Grenadieren  nach  Sicilien  gerückt, 
stand  das  Regiment  kurze  Zeit  vor  Messina,  kam  dann  nach  IVest-Sicilien. 
wo  es 

1720  die  Kämpfe  vor  Palermo  mitmachte  und  dann  in  die  Lombardie 
zurückkehrte. 

O’Neillan.  1731  ein  Bataillon  und  eine  Grenadier-Compagnie  bei  den 
als  erste  Verstärkung  nach  Corsica  gesendeten  Truppen  und  wirkten  diese 
Abtheilungen 

1732  unter  Obristlieutenant  Mas  Ulysses  Freiherrn  von  Browne  in  den 
Gefechten  bei  Calenzana  und  Biguglia,  sowie  bei  Unterwerfung  derBalagna  mit. 

1734  zwei  Bataillone  als  Besatzung  in  Mantua,  zwei  Bataillone  und  die 
Grenadiere  bei  der  operierenden  Armee,  bei  Colomo,  Parma,  Quistello  und 
Guastalla  gefochten;  Regiments-Commandant  Obrist  Browne  sich  bei  Parma 
ausgezeichnet. 

Thüngen.  1735  Hauptmann  Ergrad  mit  ISO  Mann  Schloss  Gonzaga 
durch  30  Stunden  heldenmüthig  vertheidigt. 

1737  zwei  Bataillone  und  die  Grenadiere  im  Corps  Hildburghausen  das 
Treffen  bei  Banjaluka  mitgemacht. 

1738  fochten  diese  Abtheilungen  bei  Mehadia,  das  3.  Bataillon  stand  in 
Belgrad. 

1739  das  Regiment  bei  Grocka  lind  Pancsova  gefochten : das  3.  Bataillon 
Vertheidigung  von  Belgrad. 

1741  mit  zwei  Bataillonen  und  den  Grenadieren  in  Schlesien  stehend, 
focht  ein  Bataillon  bei  Mollwitz. 


- 519  — 


1742  waren  drei  Bataillone  in  der  Schlacht  bei  Caslau  und  kamen  dann 
■zu  der  Belagerung  von  Prag. 

1743  das  .Regiment  in  Bayern,  ein  Bataillon  und  die  Grenadiere  Vor- 
rückung an  den  Rhein,  die  übrigen  Abtheilungen  nach  Mähren  gerückt, 
wo  sich 

1744  das  ganze  Regiment  vereinigte,  Besatzung  von  Olmütz ; die  Grenadiere 
am  Rhein,  Gefecht  hei  Schröck. 

1745  zwei  Bataillone  in  der  Schlacht  hei  Hohenfriedberg  und  Soor,  das 
3.  in  Mähren  verblieben,  war  in  dem  Gefechte  bei  Jägerndorf  und  bei  dem 
Sturme  auf  Kosel. 

Andlau.  1746  nach  Italien  abgerückt,  machte  das  Regiment  die  Schlacht 
von  Piacenza  und  die  Beiagerung  von  Gavi  mit  und  kam  dann  nach  Genua. 
Anlässlich  des  dort  ausgebroclienen  Aufstandes  zeichnete  sich  Ohrist  Baron 
Buttler  durch  Vertheidigung  des  Thomas-Thor  es  aus;  das  3.  Bataillon  Be- 
satzung in  Mirandola. 

1747  war  das  Regiment  bei  der  Belagerung  von  Genua. 

1748  waren  Abtheilungen  an  einigen  kleinen  Gefechten  an  der  Riviera 
betheiligt  und  verblieb  das  Regiment  nach  dem  Frieden  in  Italien. 

1756  ein  Bataillon  und  die  Grenadiere  unter  Obristlieutenant  Rath 
nach  Böhmen  gerückt, 

1757  die  Vertheidigung  von  Prag  mitgemacht,  in  welcher  sich  die 
Grenadiere  bei  dem  Ausfälle  am  1.  Juli  sehr  ausgezeichnet;  dann  Treffen  am 
Moys-Berge,  Schlacht  von  Breslau;  in  jener  bei  Leuthen  verlor  das  Bataillon 
bei  400  Mann. 

1758  waren  diese  Abtheilungen  in  der  Schlacht  bei  Hochkirch;  Haupt- 
mann Ludwig  Baron  Terzv  wegen  Auszeichnung  zum  Major,  Lieutenant 
Baron  Monfrault  zum  Hauptmann  befördert. 

1759  wurde  das  Bataillon  in  den  Verschanzungen  am  Pass-Berge  an- 
gegriffen, von  Cavallerie  umzingelt  und  nach  geringem  Widerstande  gefangen. 

Die  Grenadiere  waren  in  dem  Gefechte  bei  Kulm. 

Das  aus  Italien  nachgerückte  2.  Bataillon  focht  im  Corps  London 

1760  bei  Landshut  und  kam  dann  zu  der  Belagerung  von  Glatz.  Major 
Ludwig  Baron  Terzy  für  Auszeichnung  bei  der  Erstürmung  dieser  Festung  den 
MTO.  erhalten,  Hauptmann  Fleischmann  zum  Major  befördert.  Im  Vereine 
mit  dem  reorganisierten  1.  Bataillon  und  den  Grenadieren,  die  bisher  in  der 
Haupt-Armee  gestanden,  war  es  sodann  in  der  Schlacht  bei  Liegnitz. 

1761  stand  das  Regiment  in  Sachsen,  ohne  Gefecht. 

1772  in  Schlesien;  ein  Detachement  unter  Major  Graf  Berchtold  an 
der  ruhmvollen  Vertheidigung  von  Schweidnitz  theilgenommen. 

Joseph  Colloredo.  1778  waren  das  Regiment,  sowie  die  Grenadiere 
(Bataillon  Cäsar  Corti),  bei  der  Haupt-Armee  in  Böhmen,  ohne  Gefecht. 

1779  eine  Division  bei  dem  Angriffe  auf  das  Blockhaus  von  Ober- 
Schwedeldorf. 

1790  war  das  Regiment  bei  dem  Observations-Corps  in  Mähren;  das 
Oberst-Bataillon  später  nach  den  Niederlanden  (Besatzung  in  Ypern)  verlegt. 

1792  das  Oberst-Bataillon  unter  Major  Oberkorn  sich  in  dem  Gefechte 
bei  Lannoy  ausgezeichnet,  dann  in  dem  Gefechte  bei  Lüttich;  das  Leib-Bataillon 
im  Corps  Hohenlohe,  ohne  in  das  Feuer  zu  kommen;  Hauptmann  von  An- 
dujar,  auf  Werbung  in  Boppard  commandiert,  rettete  durch  entschlossenes 
Handeln,  unbekümmert  um  die  vom  churmaynzischen  Gouverneur  abgeschlossene 
Capitulation,  einen  Ergänzungs-Transport  von  einigen  100  Mann  vor  Ge- 
fangenschaft. 

1793  focht  das  Oberst-Bataillon  bei  Neerwinden  und  wurde  belobt: 
sodann  kam  es  zu  der  Belagerung  von  Conde,  wo  es  sich  mit  dem  Leib- 
Bataillon  vereinigte  und  dann  im  Corps  York  an  der  Belagerung  von  Dün- 
kirchen, sowie  an  den  Gefechten  bei  Roubaix  und  Menin  theilnalim;  die 
Grenadiere  (Bataillon  Synoth)  bei  Maubeuge  mit  Auszeichnung  gefochten. 

1794  stand  das  Regiment  vor  Landrecies  (Schlacht  bei  le  Cäteau,  16.  April) 
und  focht  dann  in  den  Schlachten  bei  Tourcoing,  Tournay,  in  welcher  Oberst 


- 520  — 


Baron  Sy  n oth  und  Major  von  Sticker  bei  dem  Angriffe  auf  Ramignies  sich,  aus- 
zei ebneten;  fünf  Compagnien  fochten  am  10.  Juni  bei  Orchies.  sechs  Com- 
pagnien bei  Fleurus  und  kam  das  Oberst-Bataillon  sodann  nach  Conde,  von 
wo  espnach  der  Capitulation  als  kriegsgefangen  in  die  Erblande  abrückte  'bis 
zur  Auswechslung). 

Die  Grenadiere  bei  le  Cäteau  und  Toumay  gefochten. 

Ausser  den  bereits  Genannten  noch  Hauptmann  Hieronymus  Graf  C'ollo- 
redo  ruid  Capitain-Lieutenant  Schröner  bei  Tourcoing  sich  hervorgethan. 

1795  das  Leib-Bataillon  Anfang  Januar  in  einigen  bei  Vertheidigung 
der  Waal-Linie  vorgefallenen  Gefechten,  kam  dann  zu  der  Nieder-Rhein- Armee. 

Die  Grenadiere  an  den  Kämpfen  vor  Mannheim  theilgenommen.  Das 

3.  und  Oberst-Bataillon  in  Galizien. 

1796  die  Grenadiere  bei  Malsch,  Arnbetg  und  Würzblirg  gefochten:  bei 
Arnberg  auch  das  aus  Galizien  ziu-  Armee  gezogene  3.  Bataillon,  dieses  dann 
bei  Geissenfeid,  Schweighausen,  wo  sich  dessen  Commandant  Major  von 
Andujar  auszeichnete,  ferner  bei  Emmendingen  und  Schliengen;  es  kam 
dann  zu  der  Belagerung  von  Keld,  an  welcher  auch  die  Grenadiere  theilnakmen. 
Das  Leib-Bataillon  stand  in  Vorarlberg,  Gefechte  an  der  Bregenzer  Au  und 
bei  Lauterach  und  rückte  im  November  nach  Süd-Tyrol,  wo  es  an  den 
Kämpfen  bei  Rivoli  sich  betheiligte;  das  Oberst-Bataillon,  welches  aus  Galizien 
auf  den  Kriegs-Schauplatz  nach  Italien  gerückt  war,  hatte  mit  Auszeichnung 
bei  Caldiero  gefochten,  dann  bei  Arcole. 

17a7  geriethen  beide  Bataillone  im  Corps  Provera  nach  den  Gefechten 
bei  Bevilacqua  und  Minerbe  (S.  Giorgio)  vor  Mantua  in  Kriegsgefangenschaft. 

Eine  aus  Ergänzungen  formierte  Abtlieilung  von  4UU  Mann  unter 
Commando  des  Unterlieutenants  Wolf  sich  in  dem  Gefechte  am  Isonzo  aus- 
gezeichnet. Wolf  wurde  zum  Oberlieutenant  befördert. 

1799  behufs  Reorganisation  in  Wien  verbheben,  rückte  das  Regiment 
zu  Beginn  der  Campagne 

1800  wieder  auf  den  Kriegs- Schauplatz  nach  Italien  ab  und  focht  mit 
besonderer  Bravour  in  den  mehrtägigen  Kämpfen  bei  Settepani  , LI.  bis  15. 
April);  sodann  zu  der  Blockade  von  Genua  gezogen,  zeichnete  sich  das  Regiment 
(insbesondere  das  2.  Bataillon  unter  Hauptmann  Elgger  bei  der  Erstürmung 
des  Monte  due  fratelli  erneuert  aus,  ebenso  brav  focht  es  in  den  Kämpfen 
am  Monte  Creto  und  im  Bisagno-Thale;  in  dem  Treffen  bei  Casteggio  erlitt 
das  Regiment  bedeutende  Verluste,  an  der  Schlacht  bei  Marengo,  sowie  an 
jener  am  Mincio,  nahmen  auch  die  Grenadiere,  welche  auch  erst  in  diesem 
Jahre  in  das  Bataillon  Saint-Julien  gekommen  waren  und  die  Kämpfe  an  der 
Riviera  mitgemacht  hatten,  theil. 

1801  einzelne  Abtheilungen  an  den  Rückzugs-Gefechten  bei  Caldiero  und 
Montecchio  mit  grossen  Verlusten  theilgenommen. 

1805  mit  drei  Feld-  und  dem  Grenadier-Bataillon  bei  der  Armee  in 
Deutschland  eingetheilt,  focht  ein  Bataillon  bei  der  \ ertheidigung  der  Brücke 
von  Donauwörth,  die  Grenadiere  bei  Giinzburg  und  Wertingen  und  geriethen 
letztere  durch  die  Capitulation  von  Ulm  in  Kriegsgefangenschaft;  die  drei  Feld- 
Bataillone  machten  im  Corps  Kienmayer  den  Rückzug  an  den  Inn  mit,  fochten 
mit  Auszeichnung  bei  Steyr  und  gerieth  der  grösste  Theil  in  dem  Gefechte  bei 
Mariazell,  in  welchem  zwei  Compagnien  den  Sigmunds-Berg  tapfer  vertheidigt 
hatten,  ebenfalls  in  Gefangenschaft;  die  Reste  des  Regiments  rückten  nach 
Mähren,  nahmen  aber  an  der  Schlacht  von  Austerlitz  nicht  theil.  Das 

4.  Bataillon  im  Corps  des  Erzherzogs  Ferdinand  bei  Stecken  gefochten. 

Regiments-Commandant  Oberst  Joseph  von  Reinwald  und  Major 
Chevalier  Souden  auf  dem  Rückzuge  nach  Steyermark  und  in  dem  Gefechte 
bei  Mariazell  grosse  Standhaftigkeit  und  Umsicht  bewiesen. 

1809  mit  zwei  Bataillonen  im  2.  Corps  (Kolowrat)  eingetheilt,  kam  das 
Regiment  in  Bayern  nur  bei  Regensburg  in  das  Feuer.  In  der  Schla  ht  bei 
Aspern  focht  es  unter  seinem  Commandanten  Obersten  Elgger  mit  Aus- 
zeichnung; ebenso  bei  Wagram  (hier  auch  das  3.  Bataillon'  und  Znaym;  Haupt- 
mann Ernst  Wolff  wegen  besonderer  Tapferkeit  aussertourlich  zum  Major 
befördert. 


— 521  — 


Die  Grenadiere  (Bataillon  Nisse!)1)  iocliten  bei  Eggmühl  und  gerieth  der 
grösste  Theil  des  Bataillons,  bei  Deckung  des  Rückzuges,  nach  standhafter 
Gegenwehr  in  Gefangenschaft:  reorganisiert  zeichnete  sich  das  Bataillon  bei 
Wagram  aus. 

1813  focht  das  Regiment  (zwei  Bataillone)  auf  dem  Kriegs-Schauplatze 
in  Deutschland,  in  der  Haupt-Armee  bei  Dresden,  zeichnete  sich  in  jener 
bei  Leipzig  in  den  Kämpfen  um  den  Kolm-Berg  (16.  October)  und  jenen  bei 
Holzhausen — Stötteritz  (18.  October)  ans  und  rückte  dann  zu  der  Blockade 
von  Dresden.  Bei  Leipzig  zeichneten  sich  Hauptmann  Interims-Bataillons- 
Connnandant  Georg  Chevalier  Mollo  und  Capitain- Lieutenant  Ignaz  Fritz a 
besonders  aus. 

Die  Grenadiere  (Bataillon  Frisch)  in  der  Donau-  Armee,  die  Schlacht 
bei  Hanau  mitgemacht.  Das  3.  und  Reserve-Bataillon  bei  der  Armee  in  Inner- 
Oesterreich  (Reserve-Corps). 

1814  standen  die  zwei  Feld-Bataillone  anfänglich  bei  der  Blockade  von 
Beifort,  wurden  dann  zu  der  Haupt-Armee  gezogen  und  zeichneten  sich 
in  der  Schlacht  bei  Montereau  durch  Vertheidigung  des  Schlosses  Surville  aus, 
fochten  ferner  bei  Magiry  und  wurden  schliesslich  in  die  Süd-Annee  einge- 
theilt,  in  welcher  sich  auch  das  3.  Bataillon,  vor  Besancon  stehend  und  das 
Reserve-Bataillon  befanden.  Hauptmann  Baron  Gussich,  Commandant  des 
3.  Bataillons,  sich  in  dem  Gefechte  vor  Besancon  (1.  April)  ausgezeichnet. 

Die  Grenadiere  im  Reserve-Corps,  nicht  in  das  Feuer  gekommen.  Das 
Landwehr-Bataillon  war  auch  der  Armee  nachgerückt,  jedoch  nur  bis  Basel 
gekommen,  wo  es  den  Befehl  zum  Rückmarsch  erhielt. 

1815  mit  vierBataillonenbeiderOber-Rhein-Armee  eingetheilt.war  clasRegi- 
ment  bei  der  Berennung  von  Alt-Breisach,  dann  in  dem  Gefechte  bei  Strassburg. 

Das  Reserve-Bataillon  bei  der  Blockade  von  Hüningen,  die  Grenadiere 
im  Reserve-Corps,  nicht  in  das  Feuer  gekommen. 

Haynau.  1848  war  das  Regiment  (1.  und  2.  Feld -Bataillon)  im  Reserve- 
Corps  in  Italien,  anfänglich  au  der  Piave-Linie,  dann  zur  Herstellung  der  Ver- 
bindung mit  den  Truppen  in  Tyrol  detachiert,  wo  es  bei  Enego  und  Primolano 
sich  auszeichnete.  Später  bei  der  Cernierung  von  Treviso  verwendet,  machte  es 
in  der  Brigade  Liechtenstein  den  Zug  zur  Verproviantierung  von  Ferrara  mit. 

Diese  Brigade  wurde  indess  zur  Haupt-Armee  gezogen  und  am  24.  Juli, 
nunmehr  von  GM.  Simbscben  commandiert,  bei  Sommacampagna  in  ein 
ungünstiges  Gefecht  verwickelt,  in  welchem  ein  Theil  (Regiment  Nr.  54) 
versprengt,  dieses  Regiment  aber  nach  standhafter  Vertheidigung  seiner  Posi- 
tionen, zum  Rückzuge  gezwungen  wurde;  am  folgenden  Tage  (Schlacht  bei 
Custozza)  zeichneten  sich  drei  Compagnien  durch  Erstürmung  des  Monte 
Mamaor  aus:  das  Regiment  focht  dann  noch  bei  Volta  und  vor  Mailand 

(Vigentino)  und  kam  als  Besatzung  nach  Brescia,  später  Bergamo,  wo  sich  das 
Landwehr-Bataillon  mit  demselben  vereinigte. 

Das  3.  Bataillon  im  Corps  Simunich  auf  dem  Kriegs-Schauplatze  in 
Ungarn  in  dem  Gefechte  bei  Kosztolna  und  Nadas. 

Die  Grenadiere  (Bataillon  Hora)  als  Bedeckung  des  kaiserlichen  Hof- 
lagers in  Olmütz  verwendet. 

1849  das  3.  Bataillon  bei  der  Einnahme  von  Tyrnau,  dann  der  ersten 
Cernierung  von  Komorn;  das  4.,  sowie  die  Grenadiere  im  Corps  Vogl,  in  der 
Schlacht  bei  Nagv-Sarlö  gekämpft. 

Im  Sommer -Feldzuge  standen  das  3.  und  4.  Bataillon  vereint  im  2.  Corps, 
fochten  an  der  Waag  bei  Zsigärd,  Kiralyrev  und  Pered  und  verblieben  dann 
bei  der  zweiten  Cernierung  von  Komorn,  wo  sie  sich  im  August  bei  Heteny 
und  Bajcs  auszeichneten. 


*)  In  der  Regiments-Geschichte  wird  die  Division  irrigerweise  als  mit  jenen  von 
Xr.  1 und  12  im  Bataillon  Frisch  stehend  aufgeführt  und  die  Thaten  dieses  Bataillons  geschildert. 
Ein  Bataillon  Frisch  existierte  zu  Beginn  des  Feldzuges  überhaupt  nicht;  erst  gegen  Ende 
desselben  übernahm  der  Genannte  das  ans  den  Divisionen  von  Xr.  10,  11  und  17  bestehende 
Grenadier-Bataillon.  Bei  der  dauernden  Zusammenzieliung  der  Grenadier-Bataillone,  auch 
für  die  Friedenszeit,  welche  Ende  1809  erfolgte  (die  über  den  Feldzug  zusammengesetzten 
Bataillone  waren  Ende  September  aufgelöst  worden),  erhielt  Oberstlieutenant  Frisch  das 
aus  den  Divisionen  von  Xr.  1,  12  und  der  des  (Regiments  bestehende  Bataillon. 


— 522  — 


Die  Grenadiere  fochten  ebenfalls  an  der  Waag,  dann  bei  Äcs  und 
Puszta-Herkaly J),  endlich  bei  Szöreg  und  Temesvar. 

Das  in  Italien  stehende  Regiment  war  bei  der  Unterwerfung  von 
Ferrara,  dann  bei  der  Belagerung  von  Venedig,  mit  den  Gefechten  bei  Brondolo 
und  Malghera. 

Für  Auszeichnungen  in  diesen  beiden  Feldzügen  wurden  decoriert  mit : 

MTO.-GK .,  LO.-C .,  und  EK0.-1.  Regiments-Inhaber  FZM.  Freiherr  von 
Haynau. 

EKO.  2.  Oberst  Ferdinand  Mayerhofer  von  Grünbühl  in  seiner 
Eigenschaft  als  Consul  in  Belgrad,  später  Vice-Wojwode  von  Serbien  und  dem 
Temeser  Banate. 

MVK.  Regiments-Commandant  Oberst  Carl  von  Wolf;  Major  Michael 
Maubek;  die  Hauptleute  Ferdinand  von  Klapka,  Anton  Skalicky,  Eduard 
Tschik,  Ludwig  Fischhof;  die  Oberlieutenants  Franz  Marchisetti,  Johann 
Schenoha,  Michael  Lewitzky;  die  Unterlieutenants  Franz  Obnbeiser  und 
Carl  Nahorniak. 

GVK.  m.  d.  Kr.  Regiments-Arzt  Dr.  Wilhelm  Kolarik. 

Mecklenburg-Schwerin.  1859  im  9.  Corps  eingetheilt,  kam  das  Regi- 
ment bei  Magenta  nicht  in  das  Feuer  und  focht  nur  bei  Solferino  (drei  Feld-, 
ein  Grenadier-Bataillon). 

Das  4.  und  5.  Bataillon  erhielten  ihre  Eintheiluug  in  das  13.  Corps 
(Ober-Oester  eich). 

Decoriert  wurden  mit: 

MVK.  Major  Anton  Wagner;  Hauptmann  Carl  Vogl  und  Unter- 
lieutenant Ferdinand  von  Bassewitz. 

1866  im  2.  Corps  der  Nord-Armee  eingetheilt.  erlitt  das  Regiment  in 
der  Schlacht  bei  Königgrätz  bedeutende  Verluste;  das  in  Galizien  detachierte 
4.  Bataillon  in  dem  Gefechte  bei  Oswi^cim  sich  ausgezeichnet. 

Decoriert  wurden  mit: 

EKO  3.  Regiments-Commandant  Oberst  Casimir  Ritter  von  Gintowt: 
Major  Heinrich  Dornberg;  Hauptmann  Carl  Vogl  und  Julius  Rischka 
(Letzterer  gefallen,  nachträglich  zuerkannt). 

MVK.  Oberstlieutenant  Wilhelm  Ritter  vonGörtz:  Major  Julius  Schwor: 
die  Hauptleute  Franz  Kurz,  Leopold  von  Rinkas.  Casimir  Prziborsky:  die 
Oberlieutenants  August  Christ,  Emil  Schulz  und  Anton  Pachner. 


Tapferkeits-Medaillen. 

Silberne 


Goldene 

Süberne 

Goldene 

i.  ci.  rr.  ci. 

1789—1790 

1793—1801 

2 

20 

1S4S  \ 
1849  | 

9 37 

1805 

— 

1 

1859 

— — 

1809 

2 

6 

1866 

3 25 

1813—1815 

3 

13 

Adjustierung. 

1726  weisser  Rock,  gelbe  Aermel- Aufschläge : 

1738  weisser  Rock,  rothe  Aufschläge; 

1757  weisser  Rock,  Camisol  und  Unterfutter,  rothe  Aufschläge ; 

1767  rveisser  Rock,  Egalisierung  gris  de  lin2)  (lemblüth enfarb e' . gelbe 
Knöpfe ; 

1868  dunkelblauer  Waffenrock,  blassrothe  Egalisierung,  gelbe  Knöpfe. 


p Das  3.  und  4.  Bataillon  an  diesen  beiden  Schlachten  nicht  theilgenommen. 
a)  Die  Bezeichnung  für  diese  Farbe  wurde  1S07  in  ..bleichrotli".  lsbO  in  ..blassroth” 
umgeändert. 


58. 

Galizisclies  Infanterie-Regiment. 

(1804:)  Ergänzungs  - Bezirks  - Commando:  Stanislau. 

(1867)  Ludwig  Salvator,  Erzherzog,  Oberst. 

Errichtung  und  nachgefolgte  Veränderungen.  1763  mit  26.  Januar 
aus  französischen  in  kaiserliche  Dienste  übernommen  *)  und  durch  Neu- 
Werbung  auf  den  Fuss  der  deutschen  Regimenter  completiert. 

Seit  1769  führt  das  Regiment  die  Nummer  58. 

1798  wurde  das  Regiment  in  Folge  grosser  Verluste  vor  dem  Feinde 
und  Einstellung  der  Ergänzung  aus  den  Niederlanden  in  Böhmen  reorganisiert. 

1799  das  auf  dem  Kriegs-Schauplatze  in  Italien  stehende  Leib -Bataillon 
fausgesuchte  Mannschaft  desselben)  an  das  neu  aufgestellte  6.  Wallonen- 
Regiment  Erzherzog  Joseph  Nr.  63  abgegeben. 

1860  ein  Bataillon  an  das  neu  aufgestellte  Linien-Infanterie-Regiment 
Nr.  65,  1883  ein  Bataillon  an  das  Infanterie-Regiment  Nr.  95  abgegeben. 

Ergänzung.  Dieses  Regiment  erhielt  nach  der  Uebernahme  in  kaiser- 
liche Dienste  einen  Werbe-Rayon  im  Lüttich’ sehen;  von  1769  an  seine  regel- 
mässige Ergänzung  aus  den  Niederlanden.  Von  1797 — 1804  wurde  das  Regiment 
durch  Zuweisung  theils  alter  Mannschaft  von  anderen  Regimentern,  theils 
durch  Recruten  aus  den  Erblanden  completiert* 2).  1804  erhielt  es  einen  ständigen 
Werb-Bezirk  in  Ost-Galizien  mit  der  Stabs-,  später  Werb-Bezirks-,  beziehungs- 
weise Ergänzungs-Bezirks-Station  Stanislau,  welchen  Rayon  das  Regiment, 
abgesehen  von  Aenderungen  in  der  territorialen  Abgrenzung,  seither  unver- 
ändert beibehalten  hat 

Grenadier-Division.  Von  1769  — 1779  stand  dieselbe  mit  den  Divisionen 
von  Nr.  9 und  38  im  ersten  niederländischen  Bataillon,  bildete  1779— 1790  mit 
jener  von  Nr.  38  das  2.  Bataillon  (ä  vier  Compagnien),  kam  aber  1790  wieder 
in  das  erste  zurück  (nunmehr  mit  Nr.  9 und  30  im  Verbände  stehend). 

In  dem  Feldzuge  1799 — 1801  bildeten  die  Divisionen  von  Nr.  9 und  30,  in 
jenem  von  1809  die  von  Nr.  3 und  50  mit  der  des  Regiments  ein  Bataillon. 
1810 — 1818  stand  die  Division  mit  jenen  von  Nr.  30  und  41  im  Verbände, 
kam  jedoch,  sowie  die  von  Nr.  41,  im  Jahre  1818  in  ein  anderes  Bataillon,  in 
welchem  als  3.  Division  die  von  Nr.  63  stand. 

Friedens-Garnisonen.  1763  Brüssel,  1780—1790  Brügge,  1791  Reutte. 
1798  Josephstadt,  1801  Stanislau,  1804  Olmiitz,  1805  Kaschau,  1806  Tyrnau- 
Jaslo  1807  Dembica,  1808  Erlau,  1809  Przemysl,  1812  Lemberg,  1813  Olmütz- 


J)  Das  Regiment  war  zufolge  königlicher  Anordnung  vom  25.  März  1757  im  Bisthum 
Lüttich  aufgestellt  worden. 

2)  Siehe  auch  Infanterie-Regiment  Nr.  9 (Seite  173). 


- 524 


Wien,  1814  Wien,  1615  Ivrumau,  1816  Linz,  1817  Olmütz,  1819  Grosswardein, 
1820  Triest.  1823  Agram,  1828  Klagenfurt,  1829  St.  Pölten,  1830  Olmütz.  1832 
Müglitz,  1835  Kaab,  1836  Stanislau.  1846  Lemberg,  1847  Tarnöw,  1849  Schein- 
nitz,  1850  Komorn,  1851  Lucca,  1853  Florenz,  1855  Wien,  1860  Agram.  1861 
Fiume,  1865  Agram,  18*  7 Pest-Ofen,  1876  Pressburg,  1878  Agram,  1879  Wien. 
1884  Kolomea,  189o  Stanislan,  lb92  Przemvsl. 

Regiments-Knaben-Erziehungshaus.  1784  in  Brügge  activiert.  1802  in 

Droliobvcze  neu  aufgestellt,  1803  vorüb  ergehend  nach  Kesmark  verlegt.  Von 
1825  an  wurden  die  Soldatenknaben  in  dem  3.  galizischen  Erziehungshaus  zu 
Przemysl  (gemeinschaftlich  mit  jenen  von  Nr.  15)  ausgebildet. 


Regiments-Inhaber. 


1763  Vierset,  Carl  Albert  de  St.  Omer, 
Baron  de  -Brüche-,  GM. 

1794  Beaulieu,  Peter  Freiherr  von. 
FML. — FZM.1). 

1820  — 1821  unbesetzt. 

1822  L’  Espine,  Joseph  Graf,  FML. 


1827  Veyder  von  Malberg,  Carl  Fre: 
herr,  GM. 

1830  Stephan,  Erzherzog.  Oberst- 
FML. 

1867  Ludwig  Salvator,  Erzherzog, 
Oberst. 


Zweite  Inhaber. 

Von  1830 — 1861  Abele  von  Lilienberg.  Frauz  Freiherr,  FML.:  von 
1861 — 1882  Henikstein,  Alfred  Freiherr  von,  FML. 

Regiinents-Commandauten. 


1763  Vierset,  Joseph  Clemens  Baron, 
Oberst. 

1767  Jörger,  Graf,  Oberst. 

1769  Vinchant  de  Gontrenil,  Carl 
Chevalier,  Oberst. 

1770  Kirchheim,  Freiherr  von, Oberst. 
1774  Zehentner,  Joseph  Freiherr 

von,  Oberst. 

1778  Schröder,  Gottfried  Freiherr 
von,  Oberst. 

1786  Le  Poy  du  Gue,  Heinrich  Che- 
valier, Oberst. 

1791  Reyniao,  Franz,  Oberst. 

1794  Briey,  August  Graf,  Oberst. 
1797  Zeegraedt,  Joseph  Freiherr 
von,  Oberst. 

1799  Prouvv,  Lamhei’t  Joseph  Che- 
valier, Oberst. 

1804  Lind,  Andreas,  Oberst. 

1806  Froh  auf,  Peter  von,  Oberst. 

1811  Jaquet  de  Lompret,  Emanuel 
Chevalier,  Oberst. 

1812  Ivinskv,  Anton  G;af,  Oberst. 
1820  Cappy,  Heinrich  Graf,  Oberst. 
1824  Franquen  de  Bouquet,  Peter, 

Oberst. 

1828  Wissiak,  Leopold  von,  Oberst. 
1834  Manger  von  Kirchsberg, 
Franz,  Oberst. 

1836  Colard,  Joseph  von,  Oberst. 
1844  Sartorius  Edler  von  Thal- 
born, Matthias,  Oberst. 


1848  Derschatta  von  Standhalt, 
Joseph  Oberst. 

1850  Mertens,  Franz,  Oberst. 

1854  Rttmmerskirch.  Gustav  Frei- 
herr von,  Oberst. 

1859  Czetsch  von  Lindenwald.  Carl 
Ritter,  Oberst. 

1862  Wey  rach  er  von  Weiden- 
strauch. Joseph,  Oberst. 

1867  Jonak  Edler  von  Frevenwald. 
Johann,  Oberst. 

1870  Schauer  von  Schröckenfeld. 
Carl,  Oberst. 

1874  Hellmer  Edler  von  Kühn- 
westburg, Joseph.  Oberst. 

1876  Hössler,  Carl,  Oberst. 

1877  Fidler  von  Isarborn,  Adolph. 
Oberst. 

1879  Motusz  de  Alsö-Rasztoka, 
Ladislaus,  Oberst. 

1881  Sembratowicz,  Ludwig,  Oberst. 
1884  Zygadlowicz,  Gustav  Ritter 
von,  Oberst. 

1889  Hora  Edler  von  Lenzberg. 
Joseph,  Oberst. 

1S93  Sclieiner.  Emanuel.  Oberst. 

1896  Rainer  von  Lindenbüchel, 
Robert  Ritter,  Oberst. 

1897  Hummel  Edler  von  Hassen- 
feld, Rudolph.  Oberst. 


1)  War  von  1792—1794  Inhaber  des  Infanterie-Regiments  Nr.  31. 


— 525  — 


He  s erve-Commandanten . 


1870  Lorenz,  Gustav,  Oberstlieute- 
nant— Oberst. 

1873  Mor  zu  Suneggund  Morberg, 
Franz  Ritter,  Oberstlieutenant — 
Oberst. 


1876  Fidler  von  Isarborn.  Adolph. 
Oberst. 

1877  Gerstenkorn,  Julius,  Oberst- 
lieutenant— Oberst. 

1880  Neuhaus  von  St.  Mauro,  Julius 
Graf,  Oberstlieutenant  — Oberst. 


Tor  dem  Feinde  gefallene  höhere  Officiere. 

1794  Oberstlieutenant  Philipp  Flette  von  Flettenfeld  an  einer  bei 
Sprimont  erhaltenen  tödtlichen  Verwundung  gestorben. 

1799  Regimen ts-Commandaut  Oberst  Freiherr  von  Zeegraedt  in  dem 
Treffen  bei  Bosco  (Casina  grossa)  tödtlich  verwundet,  gestorben. 

1800  Major  Anton  Chevalier  Aigremont  in  dem  Gefechte  bei  Sachsen- 
hausen y. 

1805  Major  Leopold  von  Szent-Ivany  in  dem  Gefechte  bei  Castel- 
franco  tödthch  verwundet,  gestorben. 

1813  Major  Peter  Mollo  in  der  Schlacht  bei  Dresden  j 

Feldzüge. 

Vierset.  1778/1779  ein  Bataillon  und  die  Grenadiere  (Bataillon  Fuhr- 
mann) auf  den  Kriegs-Schauplatz  nach  Böhmen  gerückt,  ersteres  an  dem  An- 
griffe auf  das  Blockhaus  von  Ober-Schwedeldorf  theilgenommen. 

1789  anlässlich  des  Aufstandes  in  den  Niederlanden  gerieth  das  in 
Namur  garnisomerende  Leib-Bataillon  zum  grossen  Tlieile  in  Gefangenschaft. 

Die  Grenadiere  (Bataillon  Vanier)  in  dem  Gefechte  bei  Brüssel. 

1790  'wurde  das  Oberstlieutenants-Bataillon  aufgelöst,  in  die  anderen 
vertheilt,  diese  an  den  Gefechten  bei  Nieupont,  Assesse,  Andennes  u.  A.  theil- 
genommen;  Oberst  Le  Rov,  Oberstlieutenant  Graf  Briey,  Major  Zeegraedt 
sich  ausgezeichnet. 

Die  Grenadiere  bei  Assesse  gefochten. 

1792  das  Leib-Bataillon  Besatzung  in  Lüttich,  das  Oberst-Bataillon  in 
Namur,  in  Folge  Capitulation  kriegsgefangen,  das  3.  Bataillon  bei  der  Armee 
Clerfayt’s,  Berennung  von  Longwy.  Gefecht  bei  Croix-au-bois. 

Die  Grenadiere  (Bataillon  Briey)  Gefechte  bei  Jemappes  (30.  April) 
und  Bavay. 

1793  das  Regiment  (zwei  Bataillone)  bei  Neerwinden  gefochten,  dann 
bei  der  Belagerung  von  Conde,  Gefechte  bei  Raismes— Vicogne,  Schlacht  bei 
Famars,  ferner  Einschliessung  von  Valenciennes. 

Die  Grenadiere  bei  Neerwinden,  vor  Conde  und  Maubeuge,  Schlacht  bei 
Wattignies. 

1794  standen  zwei  Bataillone  vor  Landrecies  (Gefecht  am  17.  April),  ein 
Theil  des  Regiments  kam  sodann  als  Besatzung  nach  Charleroi.  dessen  Ver- 
theidigung  Regiments-Commandant  Oberst  Reyniac  höchst  umsichtig  leitete 
und  nachdem  die  Stadt  schon  ganz  zusammengeschossen  war,  eine  ehrenvolle 
Capitulation  abschloss.  Andere  Abtheilungen  bei  Fleurus  und  Sprimont  ge- 
fochten; das  3.  Bataillon  in  Folge  Capitulation  von  Valenciennes  kriegsgefangen. 

Die  Grenadiere  bei  Erquelinnes,  Charleroi  und  Fleurus  gefochten. 

Beaulieu.  1795  die  Reste  des  Regiments  in  ein  Bataillon  (Leib- 
Bataillon)  formiert,  bei  der  Rhein-Armee,  Gefechte  an  der  Pfrimm,  bei  Franken- 
thal und  Lambsheim.  Die  Grenadiere  Erstürmung  des  Lagers  vor  Mannheim. 

1796  das  Leib-Bataillon  an  dem  Treffen  bei  Uckeradt,  den  Schlachten 
bei  Amberg  und  Würzburg  theilgenommen,  die  Grenadiere  ebenfalls  bei 
Amberg,  Würzburg,  später  beide  am  Ober-Rhein,  ohne  mehr-  in  eine  Action 
zu  kommen. 

1797  Leib-Bataillon,  sowie  Grenadiere  in  dem  Gefechte  bei  Diersdorf — 
Hönau. 


— 526  — 


1798  wurden  das  Oberst-  und  Oberstlieutenants-Bataillon  in  Theresien- 
stadt neu  aufgestellt,  das  Leib-Bataillon  stand 

1799  im  Corps  Bellegarde  in  Tyrol,  focht  bei  Täufers.  Süs,  wo  es  sich 
unter  dem  Regiments-Commandanten  Obersten  Baron  Zeegraedt  auszeichnete, 
kam  dann  nach  Italien  und  zeichnete  sich  bei  Bosco — Casina  grossa  erneuert 
aus;  danach  Gefecht  bei  Rivoli1). 

Die  Grenadiere  (Bataillon  Wouvermanns)  bei  Täufers  gelochten,  sich  in 
der  Schlacht  an  der  Trebbia  hervorgethan,  dann  noch  bei  Novi,  Savigliano. 
Mondovi  gefocliten. 

1800  das  frühere  Oberst-,  nunmehr  Leib-Bataillon  auf  dem  Kriegs- 
schauplätze in  Deutschland,  Schlachten  hei  Engen,  Möskirch.  Biberach,  Gefecht 
bei  Illertissen  mitgemacht,  sodann,  sowie  das  nachgerückte  2.  Bataillon.  Besatzung 
in  Ulm.  Beide  später  in  der  Schlacht  bei  Hohenlinden,  sich  hei  der  Einnahme 
des  Dorfes  Wetting  ausgezeichnet  (das  3.  Bataillon  in  Prag  verblieben;. 

Die  Grenadiere  bei  Engen,  Möskirch  und  an  der  Iller  gelochten,  bei 
Hohenlinden  viel  verloren. 

1805  auf  dem  Kriegs-Schauplatze  in  Deutschland,  gerieth  das  1.  Bataillon 
in  Folge  der  Capitulation  von  Memmingen  in  Kriegsgefangenschaft,  das 
Grenadier-Bataillon  erlitt  im  Corps  Jellacic  ein  gleiches  Schicksal  hei  Dornbirn, 
das  2.  und  1.  Bataillon  endlich  standen  in  Nord-Tyrol,  bestanden  ein  Gefecht 
bei  Imst  und  kamen  später  in  das  Corps  Rohan,  mit  welchem  sie  nach  ehren- 
voller Vertheidigung  bei  Castelfranco  ebenfalls  die  Waffen  strecken  mussten. 

Das  3.  Bataillon  die  Schlacht  von  Austerlitz  mitgemacht,  viel  verloren. 

1809  im  5.  Corps  der  Haupt- Armee  in  Deutschland  eingetheilt,  focht 
das  Regiment  (1.  und  2.  Bataillon)  bei  Landshut  (16.  April),  deckte  nach  der 
Schlacht  bei  Landshut  (21.  April),  den  Rückzug,  nahm,  nunmehr  drei  Bataillone 
stark,  an  dem  Treffen  bei  Neumarkt  theil  und  focht,  insbesondere  das 
3.  Bataillon,  mit  Auszeichnung  bei  Ebelsberg.  Später  zur  Deckung  des 
Brückenkopfes  nach  Pressburg  entsendet,  erlitt  das  Regiment  in  dem  Ge- 
fechte bei  Engerau,  trotz  ausgezeichneter  Bravour  viele  Verluste  (300  Mann 
abgeschnitten,  gefangen). 

Wiederbei  der  operierenden  Armee  eingetheilt,  fochten  das  1.  und  3.  Bataillon 
bei  Wagram,  das  an  der  March  detachierte  2.  Bataillon  gerieth  bei  Stampfen 
(Wisternitz)  in  Gefangenschaft, 

Die  Grenadiere  (Bataillon  Bissingen)  bei  Regensburg  gefochten.  bei 
Eggmühl  im  Reserve-Verhältnisse  gestanden,  nach  dem  Treffen  von  Regens- 
burg (23.  April)  den  Rückzug  gedeckt,  sich  bei  Aspern  ausgezeichnet;  dann  bei 
Wagram  und  Znaym2). 

Oberlieutenant  Peter  Freiherr  von  Pirquet  für  besondere  Auszeichnung 
bei  Ebelsberg  nachträglich  1813  (als  Hauptmann  im  8.  Jäger-Bataillon  den 
MTO.  erhalten.  Die  beiden  Grenadier-Hauptleute  Peter  von  Franquen  und 
Franz  von  Madrid  für  Auszeichnung  bei  Aspern  aussertourlicli  befördert. 

1812  waren  zwei  Bataillone  im  Auxiliär- Corps  Schwarzenberg  eingetheilt 
und  fochten  bei  Podubnie,  Brzesc-Litewsky  und  Izabelin. 

Die  Grenadiere  (Bataillon  Brzezinsky)  bei  Podubnie,  am  Muchaviec,  bei 
Divin,  Biala  und  Wolkowisk. 

1813  stand  das  Regiment  (drei  Bataillone)  in  der  Haupt-Armee  und 
gerieth  in  der  Schlacht  bei  Dresden,  mit  den  übrigen  Truppen  der  Division 
Mesko,  in  Kriegsgefangenschaft. 

Die  Grenadiere  (Bataillon  Obermayer)  bei  Dresden,  Leipzig  (an  der 
Pleisse  16.  October)  gefochten. 

Noch  im  Spä'therbste  in  Olmiitz  reorganisiert,  standen 

1814  zwei  Bataillone  bei  der  Armee  in  Italien  und  betheiligten  sich 
einige  Abtheilungen  an  der  Schlacht  am  Mincio  ; das  3.  Bataillon  stand  aut 
Cordon  in  Istrien. 


>)  Das  Bataillon  später  zu  dem  neu  aufgestellten  Infanterie-Regiment  >*r.  63  abgegeben 

2)  Die  dem  Regiments  zugetheilten  mährischen  Landwehr-Bataillone  Iglau  und 
Znaym  nicht  in  das  Feuer  gekommen  (1810  entlassene 


Die  Grenadiere  in  der  Süd-Armee  in  Frankreich,  Gefechte  bei  Maconr 
Villen euve,  Limonest. 

1815  machte  das  Regiment  im  Corps  Radivojevich  die  Vorrückung  über 
den  Simplon  nach  Frankreich  mit  und  kamen  Theile  des  Regiments  in  den 
Gefechten  bei  Bonneville-Carouge,  les  Rousses  und  Chezery  in  das  Feuer. 
Das  3.  Bataillon  hei  den  Truppen  gegen  Murat,  Verth eidigung  von  Occhiobello. 

Die  Grenadiere  in  Frankreich,  Einzug  in  Paris. 

Erzherzog  Stephan.  1818  waren  die  beiden  ersten  Feld-Bataillone 
und  das  1.  Landwehr-Bataillon  hei  der  Einnahme  von  Wien1)  und  hatten 
mehrfach  Gelegenheit,  sich  auszuzeichnen  (Stimm  auf  den  Lerchenfelder  Fried- 
hof, die  Vorstadt  Erdberg,  den  Süd-Bahnhof  etc.). 

Die  zwei  Feld-Bataillone  sodann  in  der  Haupt-Armee  nach  Ungarn,  das 
Landwehr-Bataillon  in  Wien  verbheben. 

Die  Grenadiere  (Bataillon  Kopystynski)  Unterdrückung  des  Aufstandes 
in  Lemberg. 

1819  fochten  die  beiden  Feld-Bataillone  theils  vereint,  theils  abtheilungs- 
weise  bei  Windschacht  (zwei  Compagnien),  Schemnitz,  Hoderich  (zwei  Com- 
pagnien), Käpolna,  dann  Ende  April  vor  Komorn  (bei  Katy).  Das  3.  Bataillon 
im  Corps  Schlik  aus  Galizien  nach  Ungarn  gerückt,  Gefechte  bei  Keresztür, 
Tokaj,  Mad  (zwei  Compagnien),  Hatvan  und  lsaszeg. 

Im  Sommer-Feldzuge  stand  das  Regiment  (1.,  2.  und  3.  Bataillon)  auf  der 
Schütt  und  an  der  Waag  und  kämpfte  bei  Vasarüt,  Bös  (das  2.  Bataillon  aus- 
gezeichnet), Nyarasd  und  Aszöd,  Szent-Päl  und  Puszta-Herkäly  (3.  Juli). 

An  den  letztgenannten  Affairen  hatte  auch  das  Landwehr-Bataillon, 
welches  im  April  auf  den  Kriegs- Schauplatz  gerückt  war,  tlieilgenommen 
(früher  schon  Schlacht  bei  Nagy-Sarlö  und  kleine  Gefechte  an  der  Waag,  dann 
Treffen  bei  Zsigard,  wo  eine  Compagnie  nahezu  aufgerieben  wurde).  Alle 
vier  Bataillone  sodann  bei  der  Cernierung  von  Komorn  verbheben.  Das 
1.  Bataillon  aus  Galizien  vorübergehend  in  der  Bukowina,  dann  Deckung  der 
Befestigungen  am  Passe  von  Delatyn. 

Die  Grenadiere  als  Besatzung  nach  Wien  gezogen. 

Für  Auszeichnung  in  diesen  beiden  Feldzügen  erhielten: 

LO.  Major  Joseph  Herzmanowskv. 

EKO.  3.  Major  Carl  von  Muralt;  Hauptmann  Simon  Radanovich. 

MV K.  Regiments-Commandant  Oberst  Sartorius;  die  Oberstlieutenants 
Joseph  Derschatta  von  Standhalt  und  Carl  Freiherr  von  Salis;  die  Majore 
Carl  von  Mur  alt,  Friedrich  Giersig  und  Joseph  Herzmanowskv2) ; die  Haupt- 
leute Adam  Peskir,  Joseph  Ivotzy,  Johann  Wegmann,  Simon  Radanovich, 
Franz  Oreskovich,  Carl  Hregliano vich,  Carl  von  Csefalvay,  Demeter 
Munich,  Alexander  Manger  von  Kirchsberg,  Ludwig  Lendvich,  Casimir 
von  Grodzicki,  Emanuel  Hein,  Anton  Rozborski  und  Friedrich  Balasitz ; 
die  Oberlieutenants  Julius  Mravincsics,  Arnold  von  Kövess,  Carl  Janvars, 
Joseph  Limbeck  Ritter  von  Lilienau,  Friedrich  Zellinger,  Ladislaus 
Czyszkiewicz,  Carl  Kratky;  die  Unterlieutenants  Joseph  Mastnv,  Eduard 
Hauke,  Eduard  Prohaska,  Anton  Pohanka  und  Carl  Graf  Seyssel  d’Aix3). 

1859  im  3.  Corps  (Schwarzenberg)  eingetheilt,  focht  das  Regiment  (drei 
Feld-,  ein  Grenadier-Bataillon)  mit  Auszeichnung  bei  Magenta  und  Solferinor 
das  1.  Bataillon  stand  in  Venedig. 

Decoriert  wurden  mit: 

MVK.  Regiments-Commandant  Oberst  Freiherr  von  Rümmer skirch; 
die  Hauptleute  Wilhelm  Krzandalski,  Carl  von  Hillenbrandt,  Wilhelm 
Busch.  Adolph  Scherret;  die  Oberlieutenants  Philipp  Grundinger,  Peter 
Naumovicz,  Carl  Aust,  Sigmund  Lassowski,  Julius  Dubowski,  Michael 
Hillich  und  Carl  Burkhard;  Unterlieutenant  Johann  Bielek. 


’)  Dieses  schon  in  den  October-Tagen  in  Wien  garnisoniert. 

2)  Die  vier  Vorgenannten  mittlerweile  in  die  nächsthöheren  Chargen  vorgerückt. 
Letzterer  zum  Infanterie-Regiment  Nr.  24  transferiert. 

3)  Gestorben,  nachträglich  zuerkannt. 


— 528  - 


GGVK.  Die  Regiments-Capläne  Joseph  Swierzclio  (katholisch;  und 
Pantaleon  Korny  (griechisch-nicht  uniert). 

GVK.  Regiments-Arzt  Dr.  Ignaz  Rex. 

1866  mit  vier  Bataillonen  im  10.  Corps  der  Nord-Armee  eingetheilt. 
focht  das  Regiment  bei  Trautenau  und  Königgrätz  mit  bedeutenden  Yerlusten. 
Decoriert  wurden  mit: 

MVK.  Oberstlieutenant  Eduard  Freiherr  von  Pletzger;  Major  Georg 
Angyelich;  Oberlieutenant  Ferdinand  Pirner. 

Erzherzog  Ludwig  Salvator.  1878  im  Verbände  des  5.  Corps,  nahm 
das  Feld-Regiment  an  den  Operationen  in  der  Krajna  nur  inclirecten  Anthei:. 


Tapferkeits-Medaillen. 


Goldene 

Silberne 

Goldene 

Silberne 
I.  CI.  H.  CI. 

1790—1801 

1805 

5 

81  | 
7 

1818) 

1849» 

1 

13 

51 

1809 

— 

10 

1859 

1 

17 

50 

1812 

— 

1 

1866 

— 

3 

24 

1813—1815 

— 

6 

Adjustierung. 

1763  bei  der  Uebernalnne  in  kaiserlichen  Dienst  trug  das  Regiment 
weisse  Röcke  mit  blauen  Aufschlägen,  gelbe  Knöpfe; 

1767  weisser  Rock,  schwarze  Egalisierung1),  weisse  Knöpfe: 

1868  dunkelblauer  Waffenrock,  schwarze  Egalisierung,  weisse  Knöpfe. 


')  Dem  Regiments  war  durch  das  Loos  der  krebsrothe  Aufschlag  zugefallen.  doch 
wurde  der  Tausch  mit  Darmstadt  Nr.  35  bewilligt. 


Salzburg-oberösterreichisches  Infanterie-Regiment. 

(1817)  Ergänzungs-Bezirks-Commando:  Salzburg. 

(1852)  Rainer,  Erzherzog,  FZ3I. 

Errichtung  und  nachgefclgte  Veränderungen.  1682  laut  Patent  vom 
30.  Januar  durch  den  Obristen  Van  der  Beckk  in  Ober-  und  Nieder-Oesterreich 
aufgestellt,  als  Stamm  zwei  Compagnien  von  Mannsfeld  (Nr.  21),  sowie  Mann- 
schaft der  Regimenter  Knigge  (Nr.  11),  Serenyi  (Nr.  25),  Scherffenberg  (1809 
als  Nr.  13),  Grana  (1690),  Kaiserstein  (1718)  und  Strassoldo  (1693  aufgelöst), 
anher  eingetheilt;  1681  wurden  vier  Compagnien  dem  Herzog  von  Pfalz -Neu- 
bnrg  überlassen.  1685  300  Mann  von  den  von  Chur-Cöln  übernommenen 
Völkern  incorporiert.  1688  erhielt  das  Regiment  20t)  Mann  von  Stadl  (Nr.  17). 

1715  zwei  Compagnien  an  das  neu  aufgestellte  Regiment  Franz  Wallis 
1 1809  als  Nr.  13  aufgelöst)  abgegeben,  dagegen  1720  drei  Compagnien  des 
aufgelösten  Regiments  Königsegg  incorporiert. 

1731  erhielt  das  Regiment  Mannschaft  von  den  aufgelösten  Auctions- 
Compagnien  (1.  Bataillone)  der  Regimenter  Bevern  (Nr.  29),  Franz  Lothringen 
(Nr.  1),  Heister  (1748)  und  Jung-Daun  (1809  als  Nr.  45  aufgelöst). 

1711  eine  Compagnie  des  aufgelösten  Regiments  Schmettau  incorporiert. 

Seit  1769  führt  das  Regiment  die  Nummer  59. 

■1860  ein  Bataillon  zum  Infanterie-Regiment  Hess  Nr.  49  transferiert. 

1883  ein  Bataillon  an  das  neu  aufgestellte  Infanterie-Regiment  Nr.  S4 
abgegeben. 

Ergänzung.  1766—1806  hatte  das  Regiment  einen  Werbe-Rayon  im 
oberrheinischen  Kreise;  1771  (1781)  erhielt  es  den  ständigen  Werb-Bezirk  in 
Ober-Oesterreich,  Traun-  rmd  Hausruck-Viertel  mit  der  Stabs-Station  Enns, 
später  JVels,  hiezu  1782  bis  1807  einen  Aushilfs-Bezirk  in  Galizien.  Przemysler 
Kreis.  Werb-Bezirks-Station  wurde  1807  Wels,  später  Steyr. 

1817  wurde  das  Regiment  mit  der  Ergänzung  nach  Salzburg  überwiesen, 
behielt  aber  auch  Theile  von  Ober-Oesterreich  (Inn-  und  Hausruck-Viertel)  r) , 
aus  weichen  es  sich  auch  gegenwärtig  noch  recrutiert. 

Grenadier-Division.  1769  wurde  dieselbe  mit  den  Divisionen  von  Nr.  41 
und  50  in  das  oberösterreichische  Bataillon  eingetheilt.  1781  statt  jener  von  Nr.  41 
vorübergehend  die  vonNr.19.  dann  statt  letzterer,  jene  vonNr.  14  in  dieses  Bataillon 
übersetzt.  In  dem  Feldzuge  1799 — 1801  stand  selbe  mit  den  Divisionen  von 
Nr.  26  und  40  in  einem  Bataillon;  in  jenem  1809  wurde  sie  mit  den  Divisionen 


9 Vorübergehend  auch  ein  kleines  Gebiet  in  (Mieder-Oesterreich  (Viertel  Ober  dem 
Wiener -Wald)  zum  Werb-Bezirk  gehörend. 


Geschichte  der  k.  und  k.  Wehrmacht.  I.  Bd. 


34 


- 530  — 


von  Nr.  14  und  45  vereint;  von  1810  stand  selbe  bis  zur  Auflösung  1852)  im 
Verbände  mit  jener  von  Nr.  14  und  49. 


Friedens-Garnisonen.  1699  Ungarn,  1712  Siebenbürgen,  1718  Banat 
und  Serbien,  1721  Palermo,  1723  Messina,  1726  im  Mailändischen,  1735  Ferrara, 
1739  Siebenbürgen,  1749  Mailand,  1750  Mähren,  1752  Eger,  1753  Prag,  1755 
Ober-Oesterreich,  1763  Böhmen,  1771  Enns,  1775  Wels,  1779 — 1787  Wels,  1790 
Belgrad,  1791  Enns,  1797  Verona,  1802  Salzburg,  1803  Wels,  1804  Bozen.  1806 
Linz,  1809  Enns  (Linz),  1814  Maynz,  1816  Linz,  1817  Salzbru-g,  1821  Alessandria, 
1823  Lombardie,  dann  Salzburg,  1831  Innsbruck,  1845  Bregenz,  1849  Verona. 
1850  Trient,  1851  Verona,  1853  Brescia.  1855  Triest,  1857  Udine,  1859  Mantua, 
nach  dem  Feldzuge  Bovigo,  1860  Ostiglia,  dann  Treviso,  1861  Oderzo,  1862 
Vicenza,  1866  Innsbruck,  1871  Salzburg,  18S0  Innsbruck,  1881  Trient,  18S5 
Salzburg. 


Regiments-Knaben-Erziehungshaus.  1782  in  Linz  activiert.  1849  nach 
Enns  verlegt. 


Kegiments-Inliaber. 


1682  Van  der  Beckh,  Leopold  Melchior 
Freiherr,  Obrist — FZM. 

1693  Marsigli,  Ludwig  Ferdinand  Graf, 
Obrist — GFWM. ') . 

1704  Jörge r zu  Tollet,  Anton  Egydius 
Freiherr  von  (1713  Graf),  Obrist — 
GFWM. 

1716  Starhemberg,  Ottokar  Graf, 
Obrist — FML.*  2). 

1731  Wallis,FranzWenzelGraf.Obrist— 
FML.3). 


1740  Daun,  Leopold  Graf,  Fürst  von 
Thiano,  FML.— FM. 

1766  Daun,  Franz  Graf.  Fürst  von 
Thiano,  Obrist. 

1771  Langlois,  Peter  von,  GM. — FZM. 
1790  Jordis,  Alexander  von,  GM. — 
FML.4). 

1S15  Carl  Friedrich,  Grossherzog  von 
Baden. 

1819  Ludwig,  Grossherzog  von  Baden. 
1830  Leopold,  Grossherzog  vonBaden. 
1852  Rainer,  Erzherzog.  GM. —FZM 


' Zweite  Inhaber. 

Von  1815 — 1821  Jordis,  Alexander  von,  FML.— FZM.;  von  1822—1843 
Eckhardt,  Ludwig  Freiherr  von,  FML.  — FZM.;  von  1S44— 185S  Dahlen  von 
Orlaburg,  Franz  Freiherr,  FML.— FZM.;  von  1858 — 1S72  Teuchert,  Franz 
Freiherr  von,  FML.— FZM. 


Eegimeiits-Commaudanten. 


1682  der InhaberObristVan  der B e ckh. 

1683  Cob  von  Neuding",  Obristlieute- 
nant. 

1684  Gallenfels,  Graf,  Obristlieute- 
nant. 

1686  W e 1 s p e r g,  Bonaventura  Frei- 
herr von,  Öbristlieutenant. 

1690  Pötting,  Joseph  Graf.  Obrist- 
lieutenant. 

1693  der  Inhaber  Obrist  Graf  Mar- 
sigli. 

1695  SälzervonR os enstein,  Obrist- 
lieutenant. 

1697  Globitz,  Johann  Friedrich 

Freiherr  von,  Öbristlieutenant  — 
Obrist. 


1702  Toldo  de  Beda,  Bartholomäus, 
Obristlieutenant. 

1704  der  Inhaber  Obrist  Graf  Jörger 
von  Tollet. 

1705  Toldo  de  Beda,  Obrist. 

1707  Liebenberg,  Freiherr.  Obrist- 
lieutenant — Obrist. 

1716  der  Inhaber  Obrist  Ottokar  Graf 
Starhemberg. 

1717  Degano,  Heinrich  Freiherr  von. 
Öbristlieutenant. 

1718  Wa  n g en  h e i m.Graf.Obristlieut  - - 
nant — Obrist. 

1729  Freytag,  Obrist. 

1731  der  Inhaber  Obrist  Graf  Wenzel 
Wallis. 


')  Wurde  1703  wegen  Mitschuld  an  der  Uebergabe  von  Breisach  cassiert. 

2)  Uebernahm  1730  das  Regiment  Siekingen  il74S  reduciert;  und  das  Commando  in 
Böhmen. 

s)  Uebernahm  1789  das  Regiment  Hasslingen  (Nr.  11.1 

4)  1815  zum  Inhaber  von  Nr.  41  bestimmt,  verblieb  über  eigenes  Ansuchen  zweiter 
Inhaber  dieses  Regiments. 


— 531  — 


1731  Frey  tag,  Obrist. 

1736  Carrugo.  Obristlieutenant. 

1737  Thür  heim,  Franz  Ludwig  Graf, 
Obristlieutenant — Obrist. 

1743  Scherz  er,  Leopold  Freiherr  von, 
Obrist. 

1748  Weiler,  Franz  Freiherr  von, 
Obrist. 

1749  Wolf,  Johann,  Obrist. 

1757  Pelleg r in i,  Carl  Graf,  Obrist. 

1759  Daun,  Franz  Graf,  Obrist. 

1766  Hohenfeld,  Otto  Graf,  Oberst. 

1773  Colloredo,  Johann  Graf,  Oberst. 

1777  Schindler,  Johann,  Oberst. 

1786  Harnach,  Wenzel  von.  Oberst. 

1789  Kolowrat-Liebsteinsky,  Vin- 
cenz  Graf,  Oberst. 

1794  Keating,  Thomas  Chevalier  de, 
Oberst.  , 

1795  Fenzel  zu  Baumgarten  und 
Grub,  Ferdinand,  Oberst. 

1799  Högl  von  Hochheim,  Franz, 
Oberst. 

1803  Le  Loup,  Johann,  Oberst. 

1805  Adler,  Christoph.  Oberst. 

1809  Wewelt,  Georg  Freiherr  von, 
Oberst. 

1811  Mayer  von  Heldensfeld,  Jo- 
hann, Oberst. 

1813  Klein,  Johann  von.  Oberst. 


1820  Wilmanns  Edler  von  Wilde  n- 
kron,  Georg  Oberst. 

1828  Schmidt  - Ehrenberg,  Franz, 
Oberst. 

1833  Wimpffen,  Franz  Graf.  Oberst. 
1839  Helbig,  Carl  Edler  von.  Oberst. 
1841  Dalwitz,  Günther  Freiherr  von. 
Oberst.. 

1844  Alemann,  Wilhelm  von,  Oberst. 
1848  Bernav-Favancourt,  Julius 
Graf,  Oberst. 

1850  S charinger  - Lamazon,  Pom- 
pejus,  Oberst. 

1856  Schröder,  Heinrich,  Oberst. 

1860  Ketzer  von  Sillthal,  Eduard, 
Oberst. 

1861  Möraus,  Carl,  Oberst. 

1868  Paska,  Joseph,  Oberst. 

1870  Grobben,  Wilhelm  Bitter  von, 
Oberst. 

1874  Latterer  von  Lintenburg, 
Joseph  Bitter,  Oberst. 

1877  Urban,  Carl  Freiherr  von,  Oberst. 

1878  Czakö,  Franz  von,  Oberst. 

1882  Küscheler  von  Keuegg,  Con- 
rad, Oberst. 

1883  Faby,  Joseph  Edler  von.  Oberst. 
1888  Schmedes,  Ernst,  Oberst 
1891  Meyer,  Ferdinand.  Oberst. 

1895  Meduna  von  Biedburg,  Victor, 

Oberst. 


ReseiTe-Commandanten. 


1869  Grobben,  Wilhelm  Bitter  von, 
Oberst. 

1870  Pichler  Edler  von  Deeben, 
Franz,  Oberstlieutenant. 

1871  Latterer  von  Lintenburg, 
Joseph  Bitter,  Oberstlieutenant  — 
Oberst. 


1874  Buschmann,  Franz  Freiherr 
von,  Oberstlieutenant. 

1977  Czakö,  Franz,  Oberstlieutenant. 
1878  Schuch,  Franz,  Oberst. 

1881  Wasel,  Eduard, Oberstlieutenant. 


Tor  dem  Feinde  gefallene  höhere  Offleiere. 

1684  Obristwachtmeister  Christoph  Damb  (Thumb?)  bei  der  Belagerung 
von  Ofen  f. 

1691  Begiments-Commandant  Obristlieutenant  Graf  Pötting  in  der 
Schlacht  bei  Szlankamen  y. 

1734  Obristwachtmeister  Chevalier  de'  Messin  in  der  Schlacht  bei 
Parma  f . 

1745  Obristlieutenant  Dietrich  in  der  Schlacht  bei  Hohenfriedberg  j. 

1760  Major  Steinbrögel  in  der  Schlacht  bei  Torgau  y. 

1790  Major  Graf  Clam  bei  Erstürmung  des  verschanzten  Lagers  vor 
Kälafat  y. 

1793  Major  Jakob  Freiherr  von  Lazarini  bei  der  Erstürmung  von 
Bierbeck  y. 

1849  Oberstlieutenant  Matthias  Milecz  in  dem Strassenkampfe  inBresciay. 

Feldzüge. 

Beckh.  1682  fünf  Compagnien  am  Bhein,  Besatzung  von  Philippsburg. 

1683  sieben  Compagnien  in  der  Haupt-Armee,  Belagerung  von  Neu- 
häusel, dann  an  der  Vertheidigung  von  Wien  theilgenommen. 


34* 


532  - 


1684  das  halbe  Regiment  in  dem  Treffen  bei  Waitzen  und  in  der  Be- 
lagerung von  Ofen. 

1685  das  Regiment  bei  der  Belagerung  von  Neuhäusel,  dann  in  der 
Schlacht  bei  Gran. 

1686  bei  der  zweiten  Belagerung  und  Erstürmung  von  Ofen,  wo  es  so- 
dann als  Besatzung  verblieb. 

1687  stand  das  Regiment  in  Nieder-Ungarn  und  nahm  an  der  Schlacht 
bei  Mohacs  kernen  Antheil. 

1688  ein  Detachement  hei  der  Blockade  von  Stuhlweissenburg. 

1689  an  den  Rhein  gesendet,  wurde  das  Regiment  bei  den  Belagerungen 
von  Maynz  und  Bonn  verwendet;  Ende 

1690  wieder  nach  Ungarn  gerückt,  focht  das  Regiment 

1691  bei  Essegg  und  mit  Auszeichnung  in  der  Schlacht  hei  Szlankamen 
(der  Regiments-Commandant  ein  kaiserliches  ..Dankbriefei"  erhalten)  und  kam 
dann  zu  dem  Corps  an  der  Save  (Einnahme  von  Brod). 

1692  war  das  Regiment  bei  der  Blockade  von  Grosswardein. 

Marsigli.  1693 — 1695  in  der  Haupt-Armee  bei  Peterwardein,  ohne  an 

einer  Action  theilzunehmen. 

1696  war  es  in  der  Schlacht  bei  Olasch, 

1697  in  jener  bei  Zenta. 

1702  auf  den  Kriegs-Schauplatz  in  Deutschland  gezogen,  kam  das  Regi- 
ment zu  der  Belagerung  (Einnahme  von  Landau). 

1703  bildete  dasselbe  (drei  Bataillone)  einen  Theil  der  Besatzung  von 
Alt-Breisach,  Regiments-Inhaber  GFWM.  Graf  Marsigli  wegen  Mitschuld 
an  der  Uebergabe  dieser  Festung  seiner  Chargen  entsetzt. 

Tollet.  1704  war  das  Regiment  in  der  Armee  des  Markgrafen  von  Baden 
und  bei  der  zweiten  Belagerung  von  Landau. 

1705  nach  Ungarn  gesendet,  focht  es  in  der  Schlacht  bei  Sibö  und 
machte  die  folgenden  Feldzüge  gegen  die  Rehellen  (Malcontenten)  mit. 

1706  stand  das  Regiment  in  Siebenbürgen. 

1707  im  Corps  Starhemberg  (rechtes  Donau-Ufer),  focht 

1708  hei  Trentschin. 

1709  machte  es  die  Operationen  in  Ober-Ungarn, 

1710  die  Belagerung  von  Neuhäusel  mit. 

1711  rückte  dasselbe  wieder  nach  Siebenbürgen. 

Ottokar  Starhemberg.  1716  ein  Bataillon  aus  Siebenbürgen  zur 
Haupt-Armee  gezogen,  bei  der  Belagerung  und  Erstürmung  von  Temesvar 
(Palanka). 

1717  war  das  Regiment  bei  der  Belagerung  von  Belgrad  (an  der  Schlacht 
daselbst  nicht  theilgenommen),  ein  Detachement  bei  der  Expedition  gegen 
Zwornik. 

1718  nach  Neapel  gesendet,  wurde  das  Regiment  (zwei  Bataillone,  eine 
Grenadier-Compagnie) 

1719  nach  Sicilien  überschifft  und  focht  in  der  Schlacht  bei  Francavilla, 
später  bei  der  Belagerung  und  Einnahme  von  Messina,  woselbst  ein  Bataillon 
als  Besatzung  verbheb. 

1720  ein  Bataillon  in  West-Sicüien.  Kämpfe  vor  Palermo. 

Wenzel  Wallis.  1734  ein  Bataillon  und  eine  Grenadier-Compagnie  bei 
der  Armee  in  Italien  und  fochten  letztere  bei  Colorno,  alle  Abtheilungen  bei 
Parma,  Quistello  und  Guastalla. 

1735  in  Ober-Italien,  ohne  Gefecht. 

1737  zwei  Bataillone  und  zwei  Grenadier-Compagnien  bei  der  Einnahme 
von  Nissa  und  Uzica,  das  3.  Bataillon  bei  dem  Einfalle  in  die  Walachei. 

1738  waren  die  zuerst  genannten  Abtheilungen  in  den  Treffen  bei  Kornia 
und  Mehadia. 

1739  in  der  Besetzung  des  Eisernen  Thor-Passes ; das  3.  Bataillon  in 
Siebenbürgen  verbheben. 


— 533  - 


Leopold  Daun.  1741  nach  Schlesien  gerückt  (Lager  von  Heisse),  focht 
das  Begiment  (drei  Bataillone  und  zwei  Grenadier-Compagnien) 

1742  in  der  kjchlacht  bei  Öaslau  mit  bedeutendem  Verluste  und  kam 
dann  zu  der  Belagerung  von  Prag. 

1743  zeichnete  es  sich  unter  seinem  Commandanten  Obristen  Graf 
Thür  heim  in  dem  Treffen  bei  Simbach  aus  und  machte  dann  die  Vorrückung 
an  den  Rhein  mit. 

1744  war  es  bei  dem  Angriffe  auf  die  Lauterburger  Linien,  dann  bei 
dem  Rückzüge  nach  Böhmen, 

1745  bei  der  Blockade  von  Amberg;  Obrist  Scherzer  sich  ausgezeichnet, 
das  3.  Bataillon  in  dem  Treffen  bei  Habelschwerdt.  In  der  Schlacht  bei  Hohen- 
ffiedberg  gerieth  der  grösste  Theil  des  Regiments  nach  tapferer  Gegenwehr 
in  Gefangenschaft1),  die  Reste,  in  ein  Bataillon  formiert,  in  der  Schlacht  bei  Soor 
gefochten. 

1746  nach  Italien  gerückt,  machte  das  Regiment  die  Vorrückung  an  den 
Var  unter  kleinen  Gefechten  mit  und  kam 

1747  zu  der  Blockade  von  Genua  (Gefecht  am  Monte  Bisagno). 

1756  auf  dem  Kriegs-Schauplatze  in  Böhmen  stehend,  aber  nicht  in  das 
Feuer  gekommen,  war  das  Regiment  (zwei  Bataillone) 

1757  in  dem  Treffen  bei  Reichenberg,  der  Schlacht  bei  Kolin  und  bei 
dem  Angriffe  auf  Gabel.  Ein  Bataillon  machte  sodann  den  Zug  Hadik’s  nach 
Berlin  mit,  das  andere  sich  bei  der  Einnahme  von  Schweidnitz  (Erstürmung 
der  Sternschanze)  ausgezeichnet.  In  der  Schlacht  bei  Breslau  erstürmte  das 
Regiment  den  Schlüsselpunct  der  feindlichen  Stellung,  das  Dorf  Klein-Mochber 
und  focht  endlich  bei  Leuthen. 

Regiments-Inhaber  FM.  Daun  erhielt  für  den  Sieg  bei  Kolin  das  Gross- 
kreuz des  MTO.  Obrist  Graf  Pellegrini  und  Obristlieutenant  Maximilian 
Zorn  von  Bio  ws  he  im  erwarben  sich  in  diesem  Feldzuge  das  Ritterkreuz 
desselben  Ordens2). 

1758  war  das  Regiment  bei  Hochkirch, 

1759  in  dem  Treffen  bei  Maxen, 

1760  bei  dem  Entsätze  von  Dresden  und  in  der  Schlacht  bei  Torgau: 
Hauptmann  Johann  von  Unger,  welcher  sich  schon  1757  bei  Schweidnitz 
liervorgetlian,  erhielt  für  Auszeichnung  bei  Torgau  nachträglich  1763  den  MTO. 

1761  in  Sachsen,  ohne  Gefecht. 

1762  bei  dem  Ueberfalle  auf  Meissen,  wobei  sich  Oberstlieutenant 
Pierce  ausgezeichnet,  ein  Bataillon  in  der  Vertheidigung  von  Schweidnitz, 
in  Folge  Capitulation  kriegsgefangen. 

Langlois.  1778  das  Regiment  bei  der  Occupation  von  Nieder-Bayern. 

1779  zwei  Bataillone  in  Böhmen,  sich  unter  Oberst  Schindler  bei 
Zuckmantel  ausgezeichnet. 

Die  Grenadiere  (Bataillon  Hannekart)  Gefecht  bei  Schlesisch-Neustadt. 

1788  mit  drei  Feld-Bataillonen  auf  den  Kriegs-Schauplatz  gerückt,  war 
das  1.  bei  der  Erstürmung  von  Dubica  und  Novi,  Hauptmann  Fenzel  für 
Auszeichnung  hiebei  den  MTO.  erhalten.  Das  2.  in  der  Haupt-Armee.  Rückzug 
nach  Karansebes,  das  3.  blieb  in  Peterwardein. 

1789  das  1.  und  2.  Bataillon  theils  im  Banat,  tlieils  in  Siebenbürgen, 
dann  während  der  Belagerung  von  Orsova  auf  dem  Berge  Allion  postiert; 
das  3.  an  der  Save,  Detachements  die  Unternehmungen  auf  Lesnica  und 
gegen  Zwornik  mitgemacht. 

Die  Grenadiere  (Bataillon  St.  Julien)  1788  an  der  Save,  1789  bei  der 
Belagerung  von  Belgrad. 

Jo r dis.  1790  die  ersten  zwei  Bataillone  mit  besonderer  Tapferkeit  bei 
der  Erstürmung  des  verschanzten  Lagers  bei  Kalafat  gefochten;  Regiments- 
Commandant  Oberst  Graf  Kolo  w rat  und  Hauptmann  Alois  von  Al  bei  den 
MTO.  erhalten,  dann  noch  das  Gefecht  bei  Florentin  mitgemacht. 


*)  Im  Vereine  mit  Gyulai  (Nr.  51)  und  Kolowrat  (Nr.  17)  den  Rückzug  gedeckt. 
a)  Hauptmann  Franz  Graf  Daun  aussertourlicli  zum  Obristlieutenant,  Hauptmann 
Pierce  zum  Obristwachtmeister  befördert,  sechs  Officiere  belobt. 


534  - 


1793  das  Leib- (1.) Bataillon  auf  dem  Kriegs-Schauplatze  in  den  Nieder- 
landen, Schlacht  von  Aldenhoven,  Gefecht  bei  St.  Trond  : in  der  Schlacht  bei 
Löwen  hatte  sich  dasselbe  freiwillig  zur  Erstürmung  von  Bierbeck  angeboten. 
'sein  Commandant  Major  Lazarini  fand  hiebei  den  Heldentod.  Das  Bataillon 
war  sodann  bei  Bavay,  Famars,  der  Belagerung  von  Yalenciennes,  ferner  im 
Vereine  mit  dem  nachgerückten  Oberst- (2.) Bataillon  bei  dem  Angriffe  auf  das 
Cäsar-Lager,  bei  der  Belagerung  von  Cambray  und  bei  jener  von  Dünkirchen, 
wo  sich  diese  Abtheilungen  auszeichneten ; die  Oberlieutenants  Robert  Frei- 
herr von  Swinburne  und  Darnach  sich  bervorgethan;  endlich  noch  Gefechte 
von  Moescroen-Cisoyng  (je  ein  Bataillon). 

Die  Grenadiere  (Bataillon  Keating)  Ende  des  Jahres  an  den  Rhein  ge- 
rückt, auf  Cordon  postiert. 

1794  stand  das  Regiment  im  Lager  vor  Denain,  dann  bei  der 
Belagerung  von  Landrecies,  focht  in  der  Schlacht  von  Toumay  i das  2.  Batail- 
lon Abends  Templeuve  überfallen),  in  jener  bei  Fleurus,  in  den  Gefechten  an 
der  Ourthe,  bei  Sprimont  und  an  der  Roer,  wo  es  grosse  Verluste  erlitt. 

Die  Grenadiere  in  Mannheim  stehend,  ohne  in  Action  zu  treten. 

1795  das  1.  Bataillon  in  den  Gefechten  bei  Höchst  und  Limburg,  das 
2.  bei  der  Verth  ei  digung  von  Castel  und  Erstürmung  der  Linien  vor  Maynz, 
wo  es  den  Ort  Laubenheim,  dem  Befehle  gemäss,  ohne  einen  Schuss  zu  thun. 
erstürmte. 

Die  Grenadiere  standen  vor  Mannheim. 

1796  erlitt  das  Regiment  (1.  und  2.  Bataillon)  in  dem  Gefechte  bei 
Altenkirchen,  von  Uebermacht  angegriffen  und  umzingelt,  grosse  Verluste  und 
gerieth  der  grösste  Theil  in  Kriegsgefangenschaft,  so  dass  diese  Abtheilungen 
in  "VVels  reorganisiert  werden  mussten. 

Das  3.  Bataillon,  welches  schon  1794  nach  Italien  gerückt,  jedoch  bisher 
noch  nicht  in  das  Feuer  gekommen  war,  in  dem  Gefechte  bei  Valeggio,  in 
der  Schlacht  bei  Bassano  versprengt  und  gefangen. 

Die  Grenadiere,  ebenfalls  nach  Italien  marschiert,  bei  Lonato.  in  der 
Schlacht  bei  Bassano  gelochten,  dann  bei  den  nach  Mantua  gedrängten  Truppen, 
wo  selbe  in  Folge  der  Capitulation 

1797  ebenfalls  in  Kriegsgefangenschaft  geriethen. 

Die  reorganisierten  zwei  ersten  Bataillone  waren  in  Tyrol,  in  den  Ge- 
fechten bei  Salurn  und  Klausen;  eine  an  der  Eisack-Brücke  aufgestellte  Com- 
pagnie unter  Hauptmann  Quosdenchevich  nach  rühmlicher  Gegenwehr  ge- 
fangen, endlich  Gefecht  bei  Mühlbach -Vintl. 

1799  auf  dem  Kriegs-Schauplatze  in  Italien,  focht  das  Regiment  bei 
Pastrengo  und  Parona,  dann  in  der  Schlacht  von  Magnano.  ein  Bataillon  so- 
dann bei  der  Belagerung  von  Peschiera,  das  Regiment  bei  jener  von  Mantua. 
Später  nach  Toscana  gerückt,  kam  das  2.  Bataillon  noch  bei  Nervi  in  das 
Feuer. 

Die  Grenadiere  (Bataillon  Stentsch)  bei  Pastrengo,  Verona,  Magnano, 
Cassano,  an  der  Trebbia,  bei  Novi  tapfer  gefochten,  bei  Savigliano  sich  be- 
sonders bervorgethan. 

1800  war  das  Regiment  an  der  Riviera  di  Genova,  in  den  Gefechten 
am  Monte  Corona  (Monte  Fascio)  mehrere  Schanzen  erstürmt;  bei  dem  später 
nothwendig  gewordenen  Rückzug  das  zur  Deckung  desselben  bestimmte 
2.  Bataillon,  nach  tapferer  Gegenwehr,  nachdem  die  Munition  ausgegangen,  in 
Gefangenschaft  gerathen,  das  Regiment  bei  der  Belagerung  von  Genua. 

Die  Grenadiere  in  dem  Gefechte  bei  Savona,  der  Einnahme  von  Yentimiglia. 
am  Var  und  am  Monte  Nave,  wo  selbe  sich  standhaft  hielten. 

Bei  Marengo  wurde  dieses  Bataillon  ebenfalls  trotz  tapferer  Ausdauer 
zum  grössten  Theile  gefangen  und  vereinigten  sich  die  Reste  desselben  mit 
dem  nach  Mantua  gerückten  Regimente.  Später  erneuert  nach  Toscana  ge- 
rückt, musste  das  Regiment,  beziehungsweise  das  Corps  Sonnnariva,  in 
welchem  dasselbe  eingetheilt  war,  bei  der  völkerrechtswidrigen  Besetzung 
dieses  Landes  durch  die  Franzosen,  sich  mit  den  Waffen  den  Rückzug  nach 
Ferrara  bahnen;  bei  dieser  Gelegenheit  zeichneten  sich  Major  von  Lilienberg, 
als  Commandant  der  Avantgarde,  dann  Oberlieutenant  Biene  feld  be- 
sonders aus. 


- 535  — 


1802  war  das  Regiment  bei  der  Besitznahme  von  Salzburg  für  den  Erz- 
herzog Ferdinand,  Grossherzog  von  Toscana,  als  Churfürsten  dieses  Gebietes. 

1805  in  Tyrol  garnisonierend,  standen  das  1.  und  2.  Bataillon  in  denVer- 
schanzungen  am  Tonal  und  bei  Madonna  di  Campiglio,  das  in  Nord-Tvrol  ge- 
legene 3.,  4.  und  Grenadier-Bataillon  hatten  den  Achen-Pass  besetzt.  Bei 
dem  allgemeinen  Rückzüge  vereinigte  sich  das  ganze  Regiment  in  Marburg, 
ohne  in  das  Gefecht  gekommen  zu  sein  und  rückte  dann  nach  Ungarn.  Das 
nach  Wien  gekommene  Reserve-Bataillon  gerieth  am  15.  November  am  Spitz, 
durch  Unterlassung  der  Zerstörung  der  Tabor-Brücke  in  Gefangenschaft. 

1809  mit  drei  Bataillonen  im  6.  Corps  (Hiller)  eingetheilt,  focht  das  Regi- 
ment in  dem  Gefechte  bei  Landshut,  Regiments-Commandant  Oberst  Adler 
mit  demselben  den  Rückzug  des  Corps  gedeckt;  in  den  Gefechten  bei  Neu- 
markt an  der  Rott  drei  Compagnien  unter  Major  Kermpotich,  der  sich 
schon  bei  verschiedenen  Anlässen  als  tapferer  Officier  bewährt,  einen  glän- 
zenden Angriff  vollführt ; bei  dem  Rückzug  hinter  den  Iun  das  2.  Bataillon, 
Major  Freiherr  von  Stockard,  bei  Reichenberg  den  Feind  mehrmals  zurück- 
geschlagen, das  3.  Bataillon  bei  Riedau  von  feindlicher  Uebermacht  um- 
zingelt, versprengt  und  in  Gefangenschaft  gerathen. 

Drei  Compagnien  sich  in  dem  Treffen  bei  Ebelsberg  sehr  ausgezeichnet. 
In  der  Schlacht  bei  Aspern,  sowie  in  jener  bei  Wagram,  focht  das  Regiment 
mit  gewohnter  Tapferkeit,  ebenso  Abtheilungen  desselben  in  den  Rückzugs- 
Gefechten  bei  Ivorneuburg,  Stockerau  und  Hollabrunn.  Regiments-Commandant 
Oberst  Adler.  Major  Kermpotich,  Hauptmann  Drohn  und  Oberlieutenant 
Ehren  berg  in  Anerkennung  ihrer  Leistungen  in  die  nächsthöheren  Chargen 
befördert. 

Die  Grenadiere  (Bataillon  Puteani)  in  Bayern  nicht  in  das  Feuer  ge- 
kommen, bei  Aspern  gefochten,  sich  bei  Wagram  (Sturm  auf  Aderklaa)  aus- 
gezeichnet, dann  bei  Znavm. 

1813  stand  das  Regiment  (inclusive  des  Landwehr-Bataillons)  bei  den 
gegen  Bayern  aufgestellten  Truppen;  nach  dem  Vertrage  von  Ried  im  Corps 
des  bayerischen  G.  d.  C.  Grafen  Wrede  eingetheilt,  focht  es  mit  Auszeichnung,  aber 
grossen  Verlusten  in  der  zweitägigen  Schlacht  bei  Hanau,  das  2.  Bataillon  im 
Lamboj-Wald  nach  tapferer  Gegenwehr  aufgerieben,  der  Rest  gefangen;  Major 
Graf  Weissenwolf  sich  bei  Wieder-Eroberung  der  Larnboj -Brücke  über  die 
Kinzig  hervorgethan. 

Die  Grenadiere  (Bataillon  Puteani)  gleichfalls  bei  Hanau  sich  aus- 
gezeichnet. 

1814  stand  das  Regiment  bei  der  Belagerung  von  Neu-Breisach  (Aus- 
falls-Gefecht bei  Weckelsheim l.  Das  3-  Bataillon  nahm  in  der  Haupt-Armee 
an  der  Schlacht  bei  Brienne,  der  Vertheidigung  von  Troyes,  den  Schlachten 
bei  Bar-  und  Arcis-sur-Aube,  in  welcher  der  Commandant,  Oberstlieutenant 
Wilmanns,  einen  glänzenden  Bajonnett- Angriff  ausf üb rte  theil  und  rückte  nach 
der  Einnahme  von  Paris  zum  Regimente  vor  Breisach. 

Die  Grenadiere  bei  la  Ferte,  Arcis-sur-Aube,  la  Fere-Champenoise  und 
Charenton,  dann  bei  dem  Einzuge  in  Paris  (in  allen  Actionen  jedoch  wenig 
in  das  Feuer  gekommen). 

Baden.  1815  anfänglich  in  Maynz  garnisonierend,  war  das  Regiment 
in  dem  Gefechte  bei  Selz,  dann  bei  der  Cernierung  von  Strassburg,  die  Grena- 
diere bei  jener  von  Schlettstadt,  dann  im  Lager  von  Dijon. 

1821  war  das  Regiment  bei  der  Occupation  von  Piemont,  ohne  Gefecht. 

1848  in  Süd- Tyrol  garnisonierend,  'wurde  das  Regiment  (1.,  2.  und 

з.  Bataillon)  meist  abtheilungsweise  bei  Vertheidigung  der  Grenz-Pässe  und 
Thäler,  sowie  zu  verschiedenen  Streifungen  verwendet. 

Das  3.  Bataillon  in  Judicarien,  Gefechte  bei  Male,  Storo,  Lodron-Bagolino 

и.  s.  w. ; das  im  Etsch  - Thale  postierte  2.  Bataillon  Streifzug  in  die  Val 
Sarca  und  Val  Sugana,  sowie  in  die  Val  Astico,  Gefecht  bei  Piano,  dann  in 
den  wiederholten  Kämpfen  am  Monte  Balclo  und  auf  dem  Plateau  von  Rivoli, 
endlich  bei  der  erneuerten  Vorrückung  in  die  Val  Arsa  u.  s.  w. 


536 


Diese  beiden  Bataillone  kamen  dann  zu  der  Belagerung  von  Peschiera 
und  wurden  in  Süd-Tyrol  durch  Abtheilungen  des  bisher  im  Reserve-Ver- 
hältnisse in  Trient  gestandenen  1.  Bataillons  ersetzt:  Abtheilungen  des 
letzteren  in  den  Gefechten  am  Tonale  und  bei  Ponte  di  legno,  das  Regiment 
sodann  nach  Verona  gerückt. 

Die  Grenadiere  (Bataillon  Richter)  standen  in  "Wien  in  Garnison, 
Kämpfe  an  der  Tabor-Brücke  (6.  October),  dann  im  Corps  Jellacic,  Treffen 
bei  Schwechat  und  Einnahme  von  "Wien,  später  nach  Ungarn  gerückt. 

1848/1849  das  Landwehr-Bataillon  bei  der  Streif-Colonne  des  Obersten 
Horvath  gegen  die  Insurgenten  am  Platten-See  und  im  Bakonver  Wald,  dann 
in  der  Schlacht  bei  Kapolna,  Gefechte  bei  Eger-Farmos,  Poroszlö  und  Kdty. 
Im  Sommer-Feldzuge  focht  dieses  Bataillon  bei  Csorna-Csanäk.  Raab,  Acs. 
Puszta-Herkäly,  Arad,  dann  in  der  Verfolgung  des  Gegners  bei  Dobra. 

Die  Grenadiere  bei  Kapolna,  vor  Komorn  (Käty),  bei  Pered,  Zsigärd, 
Puszta-Herkäly  gefochten,  dann  Vorrückung  an  die  Theiss. 

1849  von  dem  in  Italien  verbliebenen  Regimente  betheiligten  sich  das 
1.  und  3.  Bataillon  mit  gewohnter  Tapferkeit  an  der  Bewältigung  des  Auf- 
standes in  Brescia  und  kam  das  Regiment  sodann  zu  der  Belagerung  von  Venedig. 

Für  ihre  Leistungen  in  diesen  beiden  Feldzügen  wurden  decoriert  mit: 

EKO.  1.  Zweiter  Inhaber  FÜLL.  Baron  Dahlen. 

MTO.  Regiments-Commandant  Oberst  Julius  Graf  Bernay-F avancourt. 

EKO.  3.  Die  Hauptleute  Heinrich  Schetzko,  Julius  von  Engel;  die 
Oberlieutenants  Adolph  Prinzinger  und  Carl  Hoffmann. 

MVK.  Die  Hauptleute  Franz  Leithner,  Alexander  Kopal,  Wilhelm 
Lexmüller  und  Joseph  Gassner;  die  Oberlieutenants  Rudolph  Heyssler. 
Alexander  Graf  von  Ortenberg,  Anton  Leiler,  Joseph  Schaub.  Wilhelm 
Graf  Zeppelin  und  Friedrich  Kripp el;  die  Unterlieutenants  Carl  Frei- 
herr von  Holz s chuher,  Joseph  Korvich,  Wilhelm  Kempf,  Ignaz  Schuh- 
mann von  Manssegg,  Julius  von  Kürsinger,  Franz  Willinger  und  Peter 
Freiherr  von  Baselli. 

GCEM.  2.  Regiments-Arzt  Dr.  Jakob  Löbenstein. 

Erzherzog  Rainer.  1859  im  8.  Corps  (Benedek)  eingetheilt,  bestanden 
einige  Compagnien  ein  Gefecht  bei  Pancurana  und  kam  in  der  Schlacht  bei 
Magenta  nur  das  4.  Bataillon  in  das  Feuer  (von  Verona  nachgerückt,  im 
1.  Corps);  das  in  der  Reserve-Division  eingetheilte  3.  Bataillon,  Major  Graf 
Wels ersheimb,  focht  bei  Montebello  und  Castenedolo.  das  vereinigte  Regi- 
ment in  der  Schlacht  bei  Solferino  (Kämpfe  um  S.  Martin ou 

Decoriert  wurden  mit: 

EKO.  3.  Regiments-Commandant  Oberst  Heinrich  Schröder;  Major  Otto 
Graf  Welsersheimb;  die  Hauptleute  Peter  Freiherr  von  Baselli  und  Ludwig- 
Freiherr  von  Sztankovics;  Oberlieutenant  Ludwig  Kautsch  iBrigade- 
Adjutant). 

MVK.  Major  Otto  Graf  Welsersheimb;  die  Hauptleute  Victor  von 
Kaltenborn,  Joseph' Käserei-  und  Ferdinand  von  Kaim:  die  Oberlieutenants 
Paul  Finkenzeller,  Anton  Baldissera,  Ludwig  von  Steinherr  und  Regi- 
ments-Adjutant Heinrich  Gatterer;  die  Unterlieutenants  Maximilian 
Groller  von  Mildensee,  Ernst  Palitschek  von  Palmforst,  Alexander 
Ritter  von  Elvenich  und  Joseph  Loizenbauer. 

1866  erneuert  mit  allen  vier  Feld-Bataillonen  in  Süd-Tyrol  verwendet, 
fochten  Abtheilungen  des  Regiments  bei  Vezza,  am  Monte  Giovo,  bei  Molino 
und  in  der  Val  Sugana. 

Für  Auszeichnung  in  dem  Gefechte  bei  Vezza  wurden  Major  L lysses 
von  Albertini  und  Hauptmann  Ferdinand  Kaim  Edler  von  Ivaimthal 
aussertoürlich  in  die  nächsthöheren  Chargen  befördert  (Ersterer  zu  Deutsch- 
meister transferiert)  ');  ausserdem  wurden  decoriert  mit: 

LO.  Major  Franz  Pichler  Edler  von  De  eben. 


’)  Personal -Verordnungsblatt  für  das  k.  k.  Heer  Xr.  46  ex  1S66. 


— 537  — 


EKO.  3.  Hauptmann  Heinrich  G-atterer;  die  Oberlieutenants  Ferdinand 
Freiherr  von  Helldorf  und  Alexander  Ritter  von  Elvenich. 

MVK.  Die  Oberlieutenants  Rudolph  Rieder,  Heinrich  Koczyan  und 
Constantin  Domasnian. 

GVK.  Regiments-Arzt  Dr.  Joseph  Strasse r. 

Tapferkeits-Medaillen. 

Silberne 


Goldene 

Silberne 

Goldene 

I.  Cl. 

n.  ci. 

1789—1790 

— . 

9 

1848 

2 

8 

40 

1793—1801 

4 

38 

1849 

2 

26 

54 

1805 

— 

— 

1859 

1 

57 

77 

1809 

3 

3 

1866 

— 

8 

21 

1818—1815 

1 

8 

Adjustierung. 

1726  weisser  Rock,  blaue  Aermel- Aufschläge ; 

1741  weisser  Rock,  rothe  Aufschläge; 

1757  weisser  Rock,  Camisol  und  Unterfutter,  rothe  Aufschläge; 

1767  weisser  Rock,  orangegelbe  Egalisierung1),  gelbe  Knöpfe  ; 

1868  dunkelblauer  Waffenrock,  orangegelbe  Egalisierung,  gelbe  Knöpfe. 


p Diese  Farbe  wurde  anfänglich  kurzweg  mit  orange”,  von  1807 — 1810  mit  „pome- 
ranzen-”,  seither  mit  ,, orangegelb''  bezeichnet. 


U n^ari  s cli  es  In fanteri e - Regiment. 

O O 

(1853)  Ergänzungs  - Bezirks  - Commando  : Erlau. 

(1883)  Appel,  Johann  Freiherr  von,  G.  d.  C. 

Errichtung  und  nachgefolgte  Veränderungen.  1798  laut  kaiserlichem 
Erlass  vom  25.  April  aus  den  vierten  Bataillonen  der  Infanterie-Regimenter  Erz- 
herzog Ferdinand  Nr.  2,  Sztaray  Nr.  33  und  Erzherzog  Anton  Nr.  52  als 
„2.  neu  errichtetes  ungarisches  Linien-Infanterie-Regiment”  in  Theresienstadt 
aufgestellt;  mit  Erlass  vom  4.  Juni  obige  Benennung  in:  ..neues  ungarisches 
Linien-Infanterie-Regiment  Nr.  60”*  2)  umgeändert. 

1849  wurde  das  Regiment  in  Folge  der  Ereignisse  in  Ungarn  zu  Krems 
reorganisiert. 

1860  ein  Bataillon  an  das  neu  aufgestellte  Linien-Infanterie-Regiment 
Nr.  67,  1883  ein  Bataillon  an  das  Infanterie-Regiment  Nr.  85  abgegeben. 

Ergänzung.  Bei  der  Aufstellung  wurde  diesem  Regimente  der  Werb- 
Bezirk  zu  Trentschm  in  Ober-Ungarn3)  angewiesen;  1809  erhielt  es  als  solchen 
die  Zips  und  angrenzenden  Comitate  mit  dem  Sammelplätze  Eperies;  1852 
wurde  Leutschau  vorübergehend  W erb -Bezirks- Station ; seit  1853  endlich 
recrutiert  sich  das  Regiment  aus  dem  Heveser  (Tkeilen  der  angrenzenden) 
Comitate,  mit  der  Werb-Bezirks-(Ergänzungs-Bezirks-)Station  Erlau4). 

Grenadier-Division.  In  dem  Feldzuge  1799 — 1801  war  dieselbe  mit 
jenen  von  Nr.  2 und  31,  in  jenem  von  1809  mit  Nr.  8 und  22  in  einem  Bataillon 
vereint.  Von  1810 — 1818  bildete  sie  mit  den  Divisionen  von  Nr.  34  und  37  ein 
Bataillon  und  trat  ISIS  in  den  Verband  des  aus  den  Divisionen  von 
Nr.  31  und  51  bestehenden  Bataillons,  welch’  letztere  1S30  mit  jenen  von 
Nr.  19  tmd  48  verwechselt  wurden. 

Friedens-Garnisonen.  1798  Theresienstadt,  1801  Krems — Temesvär, 
1806  Raab,  dann  Iglau,  1807  Kaschau — Tarnöw,  1S0S  Jaslo— Neuhäusel.  1S"9 
Retz,  1810  Lemberg,  1812  Przemyslany,  18 14  Alessandria,  Bergamo.  1S15  Dole 
(Eisass),  1816  Mölsheim,  1817  Zabern,  1S18  Wien,  1834  Krems,  1S44  Kaiser- 
Ebersdorf,  1849  Krems,  1850  Wien,  Friedland,  1851  Prag.  1S53  Olmiitz.  1854 
Wien,  1855  Mährisch- Weisskirchen,  1857  Josephstadt,  1859 — 1866  Olrnütz,  1866 


r)  Unter  der  Nummer  60  bestand  von  1769 — 179S  das  Liccaner  Grenz -Infanterie- 
Regiment  (später  Nr.  1). 

-)  Dieses  Regiment  erhielt,  -wie  alle  vier  neu  aufgestellten.  nicht  sogleich  einen  In- 
haber (erst  1S01). 

3)  Von  dem  Werb-Bezirke  von  Nr.  2 abgetrennt. 

J)  Der  Werb-Bezirk  Deutschau  übergieng  an  Nr.  12,  welches  bisher  galizisch  war. 


— 539  — 


Krakau,  1871  Erlau,  1876  Budapest,  1878  Zwornik,  1879  Bjelina,  1881  Krakau, 
1882  Josephstadt,  1885  Erlau. 

Regiments-Knaben-Erziehungshaus.  1802  in  Temesvar  activiert,  1817 
nacli  Leutschau  verlegt,  wo  es  bis  zur  Auflösung  verblieb. 


Regiments-Inhaber. 


1798 — 1801  unbesetzt. 

1801  Gyulai  von  Maros-Nemeth  und 
Nädaska,  Ignaz  Graf,  FML. — 
FZM. 

1831  Wasa,  Gustav  Prinz  von,  GM. — 
FML. 


1877  Benedek,  Alexander,  FML. 

1878  Nagy  von  Töbör-Ethe,  Carl 
Freiherr,  FML. 

1882  unbesetzt. 

1883  Aopei,  Johann  Freiherr  von. 
G.  d.  C. 


1798  Rüdt  von  Callenberg, 
Freiherr,  Oberst. 

1798  Plunquet,  Max  Graf,  Oberst. 

1799  Carl,  Johann  von,  Oberst1). 

1799  Lippe,  Georg  Freiherr  von. 

Oberst. 

1805  Märiässy  de  Markus  et  B atis  - 
Fa  Iva,  Andreas,  Oberst. 

1809  Weissenwolf,  Anton  Graf, 
Oberst2). 

1809  Trenck,  Joseph  Freiherr  von 
der,  Oberst. 

1814:  Czarnotzay  von  Charlotten- 
burg, Anton,  Oberst. 

1817  Krammer,  Ignaz,  Oberst. 

1821  J ar o ss y,  Matthias  von,  Oberst. 
1830  Lebzeltern,  Joseph  Bitter  von, 
Oberst. 

(1832  zweiter  Oberst,  Reichstädt, 
Franz  Herzog  von) 3). 

1Ö34  Lichnowsky,  "Wilhelm  Graf, 
Oberst. 

1841  Standeisky,  Joseph  Ritter  von, 
Oberst. 

1848  Wrbna,  Dominik  Graf,  Oberst. 
1848  Szeth,  Johann  von,  Oberst. 


Cordon,  Joseph  Freiherr  von, 
Oberst. 

1850  Wetzlar  von  Plankenstern, 
Gustav  Freiherr,  Oberst. 

1857  Märiässy  de  Markus  etBatis- 
Falva,  Andreas,  Oberst. 

1864  Fies  ebner- Jetzer,  Eugen 
Freiherr  von,  Oberst. 

1866  B i es  s von  Ri  es  enfest,  Laurenz 
Ritter,  Oberst. 

1871  Fiedler,  Friedrich  Freiherr  von, 
Oberst. 

1876  Puschel  von  Felsberg,  Anton, 
Oberst. 

1877  Blaschke,  Julius,  Oberst4). 

1881  Nemecic  von  Bihacgrad, 
Joseph  Ritter,  Oberst. 

1882  Segerc  von  Starigrad,  Ru- 
dolph Ritter,  Oberst. 

1884  Bubna von Warlich,  Hermann, 
Oberst. 

1888  Wessely,  Adolph  von,  Oberst, 

1891  Boxichevich  von  Szokoldcz, 
Ludwig,  Oberst. 

1895  Wimmer  Edler  von  Ebenwald, 
Friedrich,  Oberst. 


Regiments-Commsindauten. 


Carl 


1850 


Reserve-Commandanten. 


1869  T schick,  Eduard,  Oberstlieute- 
nant— Oberst. 

1873  Gerlach  von  Gerlachheim, 
Hugo,  Oberstlieutenant — Oberst. 

1876  Blaschke,  Julius,  Oberst. 

1877  Pelikan  von  Plauenwald, 
Norbert  Ritter,  Oberstlieutenant  — 
Oberst. 


1879  Seemann,  Alois,  Oberstlieute- 
nant. 

1880  Winternitz,  Adolph,  Oberst- 
lieutenant. 

1882  Bubna  von  Warlich,  Hermann, 
Oberstlieutenant. 


Tor  dem  Feinde  gefallene  höhere  Offleiere. 

1799  Oberstlieutenant  Leopold  von  Hasslinger  in  dem  Gefechte  am 
Luciensteig  (6.  März)  j. 

■ Vor  l 'ebernah me  des  Commandos  in  sein  früheres  Regiment  rückversetzt. 

-)  Vor  Uebernahme  des  Commandos  an  den  bei  Aspern  als  Oberstlieutenant  von 
Sztäray  erhaltenen  Wunden  gestorben. 

3)  Sohn  Napoleon  I. 

»)  Später  geadelt,  mit  dem  Prädicate  von  „Zwornikkirchen”. 


— 540  - 


Regiments-Commandant  Oberst  Graf  P lunquet  in  dem  Treffen  bei  Schanis. 
1809  Regiments-Commandant  Oberst  Graf  Anton  Weissenwolf  an  den 
bei  Aspern  erhaltenen  schweren  Verwundungen  gestorben. 

1814  Major  Johann  Köckh  in  der  Schlacht  bei  Bar-sur- Aube  f. 

1859  Major  Anton  Ko  zell  in  der  Schlacht  bei  Solferino  j. 

Major  Vincenz  von  Dobrowollny  an  den  in  derselben  Schlacht 
erhaltenen  schweren  Vet  wundungen  im  Juli  gestorben. 


Feldzüge. 

Neues  ungarisches  Linien-Infanterie-Regiment  Nr.  60.  1799  das 
von  früher  her  in  Vorarlberg  stehende  3.  Bataillon  (von  Erzherzog  Anton  Nr.  52 
übernommen)  Vertheidigung  des  Luciensteiges  (6.  März),  wo  ein  grosser  Theil 
nach  standhafter  Gegenwehr,  der  Rest  am  folgenden  Tage  bei  Chm  in  Ge- 
fangenschaft gerieth.  Das  Regiment  (1.  und  2.  Bataillon)  rückte  gleichfalls 
aus  Böhmen  nach  Vorarlberg,  nahm  an  dem  zweiten  Angriffe  auf  den  Lucien- 
steig  (14.  Mai),  dem  Gefechte  bei  "Winterthur,  in  welchem  es  unter  seinem 
Commandanten,  Oberst  Graf  Plunquet,  sich  sehr  auszeichnete 1 1.  dann  der 
ersten  Schlacht  von  Zürich  theil. 

In  der  Stellung  an  der  Linth  focht  das  Regiment  bei  Näfels,  Schanis 
und  erlitt  auf  dem  Rückzüge  an  den  Rhein  bedeutende  Verluste. 

Die  Grenadiere  (Bataillon  Lippe)  auf  dem  Kriegs-Schauplatze  in  Deutsch- 
land, sich  bei  Stockach — Liptingen  ausgezeichnet,  bei  Zürich  nicht  in  das 
Feuer  gekommen,  mit  Bravour  bei  der  Erstürmung  von  Mannheim  ( Neckarau 
gelochten. 

18ü0  das  Begiment  aus  Vorarlberg  nach  Bayern  gerückt,  einzelne  Ab- 
theilungen bei  Nesselwang  gefoehten;  dann  im  verschanzten  Passe  von 
Roschlag  (Reutte)  postiert;  später  bei  Ampfing  sich  ausgezeichnet,  bei  Hohen- 
linden en  reserve  gestanden,  bei  Salzburg  den  Rückzug  standhaft  gedeckt. 
Das  combinierte  3.  Bataillon  Vertheidigung  von  Ingolstadt  (im  Mai),  dann  zum 
Regimente. 

Die  Grenadiere  hei  Engen  und  Möskirch  sich  ausgezeichnet,  bei  Erolz- 
heim  gefoehten,  bei  Hohenlinden  wenig  verloren,  nach  dem  Treffen  von  Salz- 
burg den  Rückzug  mit  Aufopferung  gedeckt. 

Gyulai.  1805  hatte  das  Regiment  (1.,  2.  und  Grenadier-Bataillon)  seine 
Eintheilung  im  Reserve-Corps  Kienmayr  (später  Merveldt),  focht  bei  dem 
Rückzuge  mit  Auszeichnung  bei  Lambach  und  Steyer,  wo  Capitain-Lieutenant 
Pavianovich  den  Fluss-Uebergang  standhaft  vertheidigte : in  dem  Gefechte 
bei  Weyer  gerieth  der  grösste  Tlieil  der  beiden  Feld-Bataillone  in  Gefangenschaft. 
Das  Grenadier-Bataillon  bestand  das  Gefecht  bei  Neuhaus  und  Mariazell  mit 
gleichem  Schicksale;  der  Rest  sammelte  sich  in  Fürstenfeld  und  wurde  dann 
nach  Mähren  dirigiert,  kam  jedoch  bei  Austerlitz  nicht  zur  Action.  Das 
3.  und  4.  Bataillon  bewirkten  den  Rückzug  nach  Kärnthen.  ohne  in  das 
Feuer  zu  kommen  und  schlossen  sich  dort  an  die  Truppen  des  Erzherzogs 
Johann  an. 

1809  in  das  5.  Corps  der  Haupt-Armee  eingetheilt,  focht  das  Regiment 
(1.,  2.  und  3.  Bataillon),  zur  Degagierung  der  Brigade  Thierry  vorgesendet,  bei 
Kirchdorf,  das  1.  und  3.  Bataillon  in  dem  Rückzugs-Gefechte  bei  Landshut 
sich  ausgezeichnet.  In  dem  Treffen  bei  Neumarkt  hat  das  Regiment  im  Verein 
mit  Duka  Nr.  39  ein  feindliches  Cavallerie-Regiment  beinahe  ganz  aufgerieben: 
dasselbe  focht  weiter  mit  bedeutendem  Verluste  bei  Raffelding,  bestand  auf 
dem  Rückzuge  von  Ebelsberg  ein  kurzes  Nachhut-Gefecht  und  zeichnete  sich 
in  der  Schlacht  bei  Aspern,  sowohl  in  den  Stürmen  auf  den  genannten  Ort 
(21.  Mai),  als  durch  standhafte  Abwehr  der  feindlichen  Cavallerie- Angriffe  aus 
(22.  Mai). 

Regiments-Commandant  Oberst  Mariassy  und  Oberstlieutenant  von  der 
Trenck  wurden  als  hervorragend  ausgezeichnet  genannt.  Ersterer  zum  General - 


])  Ausser  demselben  noch  Oberstlieutenant  Hieronymus  Graf  Colloredo  sich 
liervorgethan,  welcher  aussertourlich  zum  Oberst  befördert  wurde. 


541  — 


Major,  Letzterer  zum  Grenadier-Bataillons-Commandanten,  dann  Oberst-Regi- 
men ts-Commandanten  b efördert. 

In  den  Brückenkopf  von  Pressburg  verlegt,  zeichnete  sich  Major  von 
Czarnotzay  (als  Interims-Regiments-Commandant)  mit  dem  2.  Bataillon  durch 
standhafte  Verthei  digung  von  Engerau  aus;  derselbe  wurde  sofort  ausser- 
tourlich  zum  Oberstlieutenant  befördert;  ebenso  tapfer  fochten  beide  Bataillone  *) 
bei  Abwehr  des  Sturmes  auf  den  Brückenkopf  selbst;  das  Regiment  später 
bei  Wagram  wenig  in  das  Feuer  gekommen.  Das  neu  aufgestellte  3.  Bataillon 
mit  Auszeichnung  bei  Hollabrunn  gefochten. 

Die  Grenadiere  (Bataillon  Mayblümel)  bei  Aspern— Esslingen,  Wagram 
und  Znaym  brav  gekämpft.  Hauptmann  de  la  Moore  sich  hervorgethan. 

Regiments-Caplan  Udvardy  erhielt  nachträglich  für  geleistete  hervor- 
ragende Dienste  das  SGVK. 

1812  nur  die  Grenadiere  (Bataillon  Kirchenbetter)  im  Auxiliar-Corps 
Schwarzenberg  an  dem  Feldzuge  gegen  Russland  theilgenommen,  bei  Podubnie 
nicht  im  Feuer  gestanden,  bei  Wyzwa,  Wyczulki  (Trycziner-Hof)  gefochten. 

1813  stand  das  Regiment  (1.  und  2.  Bataillon)  in  der  Armee- Abtheilung 
seines  Inhabers  bei  der  Haupt-Armee,  kam  bei  Dresden  nicht  in  das  Feuer, 
focht  mit  Auszeichnung  bei  Leipzig  (Lindenair  16.  October),  Eckartsberg 
und  Hochheim;  ein  Bataillon  bei  dem  misslungenen  Versuche,  Neu-Breisach 
zu  überfallen. 

Die  Grenadiere  bei  Dresden  und  Leipzig  wenig  engagiert. 

1814  focht  das  Regiment  mit  Auszeichnung  bei  Bar-sur-Aübe,  la  Rothiere 
(Erstürmung  von  Dienville)  und  Lesmont  (Troyes).  Regiments -Inhaber 
FZM.  Graf  Gyulai  wurde  für  seine  in  dieser  Schlacht  erworbenen  Verdienste 
mit  dem  LO.-GK.  decoriert. 

Das  Regiment  kämpfte  ferner  bei  la  Ferte,  Arcis-sur- Aube  (wenig 
engagiert),  machte  den  Einzug  in  Paris  mit  und  kam  dann  zu  dem  in  Süd- 
Frankreicli  neu  formierten  Corps  Bianchi,  endlich  nach  Ober-Italien. 

Das  3.  Bataillon  unter  Oberstlieutenant  Fligely  in  der  Süd- Armee 
eingetheilt.  Gefechte  bei  Limonest  und  Voreppe,  dann  auch  nach  Piemont. 

Die  Grenadiere  ebenfalls  in  der  Süd- Armee  bei  Macon  mit  Auszeichnung 
und  bei  Limonest  gefochten,  dann  nach  Wien  gerückt. 

1815  war  das  Regiment  anfänglich  bei  den  zur  Operation  gegen  Murat 
bestimmten  Truppen,  rückte  dann,  ohne  in  ein  Gefecht  gekommen  zu  sein, 
über  den  Simplon  nach  Frankreich  und  focht  mit  besonderer  Auszeichnung 
bei  Forcierung  der  Jura-Pässe  (les  Rousses);  Oberstlieutenant  Fligely  wurde 
mit  dem  LO.  decoriert.  Oberst  Czarnotzay,  Major  Albert  von  Csollich 
sich  ebenfalls  hervorgethan;  neun  Officiere  öffentlich  belobt. 

Die  Grenadiere  am  Rhein,  dann  Einzug  in  Paris,  ohne  Gefecht. 

Wasa.  1848  standen  das  1.  und  2.  Bataillon  bei  Ausbruch  der  Unruhen 
in  Wien  und  wurden  speciell  zur  Bewachung  und  Sicherung  der  Hofburg 
verwendet,  wobei  sich  das  Regiment  durch  strenge  Pflichterfüllung  auszeichnete, 
ebenso  bei  dem  Aufstande  im  Mai. 

Nach  Ungarn  verlegt,  kämpfte  das  1.  Bataillon  in  dem  Gefechte  bei 
Velencze  gegen  den  Banus  Jellacic,  überhaupt 

1849  das  ganze  Regiment,  später  den  Befehlen  des  ungarischen 
Ministeriums  gehorchend,  gegen  die  kaiserlichen  Waffen  und  wurde  in  Nieder- 
Oesterreich  reorganisiert*  2). 

Die  Grenadiere  (Bataillon  Aurnhammer)  ebenfalls  im  März  in  AVien, 
dann  auf  den  Kriegs-Schauplatz  nach  Italien  gerückt  (ohne  Gefecht). 

Decoriert  winden  (1850)  mit: 

MVK.  Oberst,  Commandant  eines  Grenadier -Bataillons,  Julian  von 
Woyciechowski  (für  Auszeichnung  als  Corps- Adjutant  in  Italien). 

1859  im  1.  Corps  (Clam-Gallas)  auf  den  Kriegs-Schauplatz  nach  Italien 
gerückt,  focht  das  Regiment  (1.,  2.  und  Grenadier-Bataillon)  bei  Magenta,  wo 


J)  Vieler  Verluste  wegen  war  das  Regiment  nur  noch  in  zwei  Bataillone  formiert. 

2)  Viele  Officiere  anderen  Regimentern  zugetheilt. 


- 542  — 


es  bei  Vertheidigung  des  Eisenbahn-Dammes  viel  verlor  und  die  tactische 
Ordnung  stark  gelockert  wurde;  in  der  Schlacht  bei  Solferino  focht  es  im 
Centrum;  hier  auch  das  3.  Bataillon.  Das  4.  rtnd  5.  Bataillon  auf  Küsten- 
bewachung in  Istrien. 

Decoriert  wurden  mit: 

EKO.  3.  Oberlieutenant  Johann  Rodich;  Unter  Lieutenant  Daniel 
Shikic. 

MVK.  Regiments-Commandant  Oberst  von  Märiässy;  Major  Vincenz 
von  Dobrowollnv  (an  den  Wunden  gestorben);  die  Hauptleute  Joseph 
Dittrich,  Guido  Graf  Strackwitz,  Wilhelm  von  Singer,  Carl  Krona- 
witter, Franz  Pusch;  die  Oberlieutenants  Joseph  Czermak.  Alexander  von 
Baranyay;  die  Unterheutenants  Julius  Fritz,  Alfred  Turkovits  und  Alphons 
Beskoczka. 

1.866  im  6.  Corps  (Ramming)  der  Nord-Armee  eingetheilt,  focht  das 
Regiment  bei  Wvsokow  (Nachod)  und  Königgrätz,  heidemale  mit  grossen 
Verlusten. 

Das  4.  Bataillon  Besatzung  in  Olmütz. 

Decoriert  wruden  mit: 

EKO.  3.  Regiments-Commandant  Oberst  Laurenz  Riess. 

MVK.  Hauptmann  Anton  Göller;  die  Oberlieutenants  Hermann  Freiherr 
von  Wildburg,  Coloman  von  Rupprecht,  Emanuel  Novak;  Unterbeut  enant 
Wolfgang  von  Mättyasovszky. 

GGVK.  Regiments-Caplan  Paul  Hrusetzky. 

Nagy.  1878  unter  den  als  Verstärkung  nach  Bosnien  gesendeten 
Truppen,  nahm  das  Regiment  im  Verbände  des  4.  Corps  an  den  Kämpfen 
bei  Nova-Brcka  und  auf  der  Majevica  Planina  Antheil. 

Decoriert  wurden  mit: 

EKO.  3.  Regiments-Commandant  Oberst  Julius  Blaschke. 

MVK.  Oberstlieutenant  Ludwig  Schwitzer  von  Bayersheim  i General - 
stab);  die  Hauptleute  Eugen  Suvic  von  Bribir,  Gabriel  Mauritz,  Peter 
Pavkovic;  Lieutenant  Matthias  Kocsics  (gefallen,  nachträglich). 


Tapferkeits-Medaillen. 

Silberne 


1799—1801 

G-oldene 

2 

Silberne 

7 

G-oldene 

1848/1849  — 

I.  Cl. 

n.  ci. 

1805 

— 

5 

1859  — 

9 

10 

1809 

— 

4 

1866  — 

5 

25 

1813-1815 

1 

13 

1878  — 

3 

10 

Adjustierung, 

1798  weisser  Rock,  stahlgrüne  Egalisierung,  Armlitzen,  weisse  Knöpfe: 
1868  dunkelblauer  Waffenrock,  stahlgrüne  Egalisierung,  Armlitzen, 
weisse  Knöpfe. 


Öl.1) 

U ngarisclies  Infanterie-Regiment. 

(1867)  Ergänzungs-Bezirks-Commando:  Temesvär. 

(1897)  Hold,  Alexander  Sitter  yom,  FML. 

Errichtung  und  nachgefolgte  Veränderungen.  1798  laut  Erlass  vom 
25.  April  aus  den  4.  Bataillonen  der  Linien-Infanterie-Regimenter  Benjovszky 
Nr.  31  und  Splenyi  Nr.  51,  dann  den  Reserve-Divisionen  von  Samuel  Gyulai 
Nr.  32,  Erzherzog  Anton  Nr.  52  und  Johann  Jellacic  Nr.  53  als  ,.3.  neu  er- 
richtetes ungarisches  Linien-Infanterie-Regiment”  in  Temesvär  aufgestellt: 
mit  Erlass  vom  4.  Juni  1798  diese  Benennung  in:  „neues  ungarisches  Linien- 
Infanterie-Regiment  Nr.  62”  umgeändert. 

1799  wurde  das  von  Splenyi  Nr.  51  anhertransferierte  Bataillon  mit  dem 
bisher  beim  neuen  ungarischen  Linien-Infanterie-Regimente  Nr.  62  eingetheilt 
gewesenen  4.  Bataillon  von  De  Yins  Nr.  37  verwechselt. 

1860  das  3.  Bataillon  zu  dem  reorganisierten,  in  Ungarn  neu  formierten 
Infanterie-Regimente  Ajrolcli  Nr.  23  transferiert. 

1873  wurde  ein  Theil  des  Feld-Truppenstandes  der  aufgelösten  Deutsch- 
Banater  und  Serbisch-Banater  Grenz-Lühnterie-Regim enter  Nr.  12  und  14 2)  in 
den  Grundbuch-Stand  des  Regiments  übernommen. 

1883  ein  Bataillon  an  das  neu  aufgestellte  Infanterie-Regiment  Nr.  83 
abgegeben. 

Ergänzung.  Bei  der  Errichtung  wurden  dem  Regimente  die  Comitate 
Arad,  Bekes  imd  Torontäl  mit  der  Depot-Station  Arad  zugewiesen,  von  la09 
an  remitiert  sich  das  Regiment  vorwiegend  aus  den  Comitaten  des  ehemaligen 
Banates,  Sammelplatz  des  Werb-Bezirks  Temesvär.  1855  wurde  das  Werb- 
Bezirks-Commando  nach  Arad,  1867  wieder  nach  Temesvär  verlegt;  1873  wurde 
ein  Theil  des  Gebietes  der  aufgelösten  Grenz-Regimenter  Nr.  12  und  14,  sowie 
des  Ergänzungs-Bezirkes  Nr.  43  mit  dem  Erglnzungs-Bezirke  des  Regiments 
vereinigt. 

Grenadier-Division.  In  dem  Feldzuge  1799 — 1801  war  dieselbe  im 
Regiments-Verbände  verblieben,  in  jenem  von  1809  bildete  sie  mit  den 
Divisionen  von  Nr.  19  und  52  ein  Bataillon.  Von  1810—1818  stand  dieselbe 
im  Verbände  mit  den  Divisionen  von  Nr.  53  und  62,  wurde  1818  in  das  aus 
den  Divisionen  von  Nr.  53  und  37  bestehende  Bataillon  übersetzt  ; von  1832  bis 
1852  endlich  stand  dieselbe  im  Verbände  mit  den  Divisionen  von  Nr.  33  und  52 3 1. 

11  Unter  der  Nummer  61  bestand  von  1769  bis  179S  das  Otocaner  G-renz-Infanterie- 
Regiment  (später  Nr.  2). 

2)  Das  Deutscb-Banater  Regiment  Nr.  12  wurde  in  Nr.  29  und  61,  das  Serbiscli-Banater 
Regiment  Nr.  14  in  alle  drei  sich  aus  dem  Banate  ergänzenden  Regimenter  Nr.  29,  43  und 
61  vertheilt. 

3)  In  das  frühere  Bataillon  rückübersetzt. 


— 541  — 


Friedens-Garnisonen.  1798  Temesvar,  1799  Pest.  1800  Wien,  1801 
Udine,  1805  Venedig,  1806  Laibach,  dann  Triest,  endlich  Feistritz,  1807  Graz, 
1810  Peterwardein,  1814  Verona,  1815  Neapel,  1817  Temesvar,  1820  Cremona, 
1821  Piacenza,  1822  Vercelli,  dann  Mailand,  1823  Alessandria,  dann  Mantua. 
1824  Brescia,  1828  Mantua,  1830  Padua,  dann  Mantua.  1832  Cremona,  1833 
Brescia,  1834  Lodi,  1835  Vicenza,  1836  Venedig,  1838  Vicenza,  1839  Brescia, 
1847  Piacenza,  1849  Varese,  1850  Como,  1851  Udine,  dann  Treviso.  1852  Venedig, 
1853  Piacenza,  1854  Bologna,  1855  Mantua,  dann  Padua,  1856  wieder  Mantua, 
1857  Padua,  1858  Venedig,  1859  Brünn.  1861  Teschen,  -wieder  Brünn.  1S66 
Peterwardein,  1868  Pest,  1871  Temesvar,  1875  Peterwardein,  1876  Mitrowitz, 
1877  Peterwardein,  1878  Essegg,  1879  Peterwardein,  1882  Temesvar,  1883  Triest, 
1887  Pola,  1888  Peterwardein,  1892  Temesvar,  1895  Wien. 

Regiments-Knaben-Erziehungshaus.  1803  in  Arad  activiert.  1811  nach 
Bartfeld,  1812  nach  Grosswardein,  später  nach  Szent-Miklös  verlegt;  von  1841 — 
1852  befand  es  sich  in  Karansebes  (1848  vorübergehend  nach  Agram  verlegt  '. 


Regiments-Inhaber. 


1798 — 1802  imbesetzt. 

1802  Saint-Julien,  Franz  Graf,  FML. — 
FZM. 

1836  Rukavina  von  Vidovgrad,  Georg 
Freiherr,  FML.— FZM. 

1849  Strassoldo-Graffemberg,  Julius 
Graf,  FML. 

1855  Zobel  von  Giebelstadt  und  Dar- 
stadt, Thomas  Friedrich  Freiherr, 
FML. 


1859  Nikolaus  Czesarawitsch,  Gross- 
fürst-Thronfolger von  Russland. 
1865  Alexander  Czesarewitsch,Gross- 

fürst-Thronfolger  von  Russland, 
derselbe 

1881 — 1894  Alexander  111.,  Kaiser  von 
Russland. 

1894—1897  unbesetzt. 

1897  Hold,  Alexander  Ritter  von,  FML. 


Zweiter  Inhaber. 

Von  1859 — 1869  Zobel  von  Giebelstadt  und  Darstadt,  Thomas 
Friedrich  Freiherr,  FML. 


Regiments-Commandanten. 


1798  Leeuven,  Ernst  Freiherr  von, 
Oberst. 

1800  Sebottendorf,  Ignaz  Freiherr 
von,  Oberst. 

1807  Nu g e n t von W e s t m e a th,  Laval 
Graf,  Oberst. 

1809  Longueville,  Johann  von, 
Oberst. 

1813  Eberl,  Raimund  Freiherr  von, 
Oberst. 

1815  Chimani vonMannberg, Anton 
Freiherr,  Oberst. 

1828  Dupuis,  Siegfried,  Oberst. 

1835  Gerliczy,  Joseph  Freiherr  von, 
Oberst. 

1837  Wo  Inhofer,  Carl  von.  Oberst. 

1845  Theissing,  Bernhard,  Oberst. 

1849  Fejerväry  de  Komlös-Ke- 
resztes,  Joseph,  Oberst. 

1850  Brehm,  Rudolph  Ritter  von. 
Oberst. 


1850  Bittner,  Joseph  Freiherr  von, 
Oberst. 

1859  Pötting  et  Persing,  Alois 
Graf,  Oberst. 

1862  Thom,  Michael  Ritter  von. 
Oberst. 

1866  Kamieniecki.  Nikolaus  Ritter 
von,  Oberst. 

1866  Bordolo,  Eduard  von,  Oberst. 
1866  Biedermann,  Wilhelm  Ritter 
von,  Oberst. 

1874  Keler.  Sigmund  von.  Oberst. 
1877  Machalitzky,  Carl.  Oberst. 

1881  Morocutti,  Franz.  Oberst. 

1882  Kup p e 1 w i e s er.  Leopold.  Oberst. 
1886  R z i h a,  Eduard  Edler  von,  Oberst. 
1889  Hofmann  von  Donnersberg, 

August,  Oberst. 

1893  Schadek  Edler  von  Schadeck- 
fels, Adolph.  Oberst. 

1S97  Hornik,  Theodor  Edler  von. 
Oberst. 


Reserye-Commaiidaiiteii. 

1869  Larisch  vonNimsdorf, Joseph.  I 1871  Schwerdtner,  Julius,  Oberst- 
Oberst,  i lieutenant. 


545  - 


1872  Maricki  Edler  von  Sremoslav, 
Georg.  Oberst. 

1875  Kühe.  Franz,  Oberst. 

1875  Popp,  Leonidas,  Oberst. 

1876  Machalitzky,  Carl,  Oberstlieu- 
tenant— Oberst. 


1877  Lang,  Franz,  Oberstlieutenant — 
Oberst. 

1880  Hermann,  Adolph,  Oberstlieu- 
tenant—Oberst. 


Vor  dem  Feinde  gefallene  höhere  Offleiere. 

1809  Oberstlieutenant  Stephan  Betsey  de  Betse  in  dem  Nachhut- 
Gefechte  bei  Venzone  y. 

1814  Hauptmann  Interims-Bataillons-Commandant  Joseph  von  Ost 
( MTO.-B .)  in  der  Schlacht  am  Mincio  -jv 

1866  Oberstlieutenant  Constantin  Gyuriclr  in  der  Schlacht  bei  König- 
grätz  f. 

Feldzüge. 

Neues  ungarisches  Linien  - Infanterie  - Begiment  Nr.  61.  1799 
nahm  an  den  kriegerischen  Ereignissen  dieses  Feldzuges  nur  das,  jedoch  erst 
im  December,  in  den  Stand  des  Eegiments  übernommene  Oberst  - Bataillon 
(vom  62.  Kegimente  anher,  früher  bei  de  Yins  Nr.  37)  theil1).  Die  Grenadiere 
in  beiden  Feldzügen  im  Begiments -Verbände  verblieben. 

1800  rückten  das  1.  und  3.  Bataillon  anfänglich  nach  Süd-Deutschland, 
später  nach  Tyrol,  kamen  aber  zu  keiner  Action. 

Das  2.  ( Oberst-Bataillon)  aus  Graubündten  zur  Armee  nach  Italien  ge- 
zogen, fand  seine  Eintheilung  bei  den  gegen  Genua  operierenden  Truppen, 
focht  mit  Auszeichnung  aber  bedeutendem  Verluste  bei  dem  Angriffe  auf 
die  Bocchetta,  dann  bei  der  Blockade  dieser  Stadt  (Angriff  auf  Fort 
Quezzi,  Gefecht  am  Monte  Creto);  später  am  Po  bei  Borgoforte  postiert,  über- 
fiel Hauptmann  Hrdliczka  mit  einer  Division  den  Ort  Bondeno,  das  Batail- 
lon bei  Cento  und  Bondeno  gefochten. 

Bataillons-Commandant  Major  Baron  Beichlin  wiederholt  wegen  guter 
Führung  belobt,  Hauptmann  Füsztös  vor  Genua  (Fort  Quezzi)  sich  hervor- 
gethan,  gefallen. 

Saint- Julien.  1805  stand  das  Begiment  in  Venedig  (Blockade  durch 
die  Franzosen)  und  kam  nur  eine  bei  Brondolo  auf  Vorposten  stehende  Ab- 
theilung am  12.  November  in  das  Feuer.  Das  Grenadier-Bataillon  bei  der 
operierenden  Armee  in  Italien  eingetheilt,  bei  Caldiero  gefochten,  viel  verloren. 

1806  nahmen  zwei  Compagnien  an  der  Expedition  gegen  die  Bocclie  di 
Cattaro  theil. 

1809  bei  der  Armee  in  Italien  (8.  Corps  Albert  Gyulai)  eingetheilt, 
focht  das  Begiment  mit  drei  Bataillonen  mit  Auszeichnung  bei  Sacile,  Soave 
(Caldiero);  in  der  Schlacht  an  der  Piave  wies  das  Begiment2)  alle  Angriffe  der 
französischen  Beiterei  mit  unerschütterlicher  Buhe  ab,  kämpfte  als  Nach- 
hut bei  Venzone,  später  in  Ungarn  bei  Baab. 

Hauptmann  von  Ost,  welcher  als  Commandant  des  1.  Bataillons  wesent- 
lich dazu  beitrug,  dass  das  Grazer  Landwehr-Bataillon  und  zwei  Compagnien 
des  Begiments  sich  im  Meierhofe  von  Ivis-Megyer  behaupten  konnten3),  erhielt 
den  MTO.  (auch  bei  Sacile  sich  ausgezeichnet).  Das  Begiment  kam  sodann 
in  den  Brückenkopf  von  Pressburg,  an  dessen  Vertheidigung  es  unter  seinem 
Commandanten  Oberst  Longueville  ehrenvollen  Antheil  nahm,  jedoch  viel 
verlor. 

Die  Grenadiere  (Bataillon  Janusch)  bei  Sacile,  Caldiero,  an  der  Piave 
und  bei  Kaab  gefochten. 


*)  Sielie  Chronik  des  Infanterie-Regiments  Nr.  62. 

2)  Im  Vereine  mit  Strassoldo  Nr.  27. 

3)  Der  Meierhof  von  Kis-Megyer  wurde  schliesslich  von  den  Franzosen  erstürmt, 
nachdem  der  grösste  Theil  der  heldenmüthigen  Vertheidiger  gefallen  und  verwundet  war 
(die  Commandanten  dieser  beiden  Compagnien  waren  Hauptmann  Michael  F i c h t n e r und 
Capitain-Lieutenant  Spiridion  S o k o 1 1 i t s). 


Geschichte  der  k.  und  k.  Wehrmacht.  I.  Bd. 


35 


— 546  — 


1813  mit  dem  1.  und  2.  Feld-Bataillon  bei  der  Haupt-Armee  eingetkeilt, 
focht  das  Regiment  bei  Dresden,  wo  es,  nach  standhafter  Vertheidigung.  von 
feindlicher  Cavallerie  versprengt,  zum  grossen  Theil  gefangen  wurde.  Nur 
Major  Bernhard  von  Longueville  schlug  sich  mit  der  Fahne  des  2.  Batail- 
lons und  circa  400  Mann  durch,  das  Regiment  wurde  in  Pressburg  reorgani- 
siert und  schon  im  December  wieder  auf  den  Kriegs-Schauplatz  nach  Italien 
gesendet. 

Die  Grenadiere  (Bataillon  Chimani)  bei  der  Armee  in  Inner-Oesterreich, 
bei  Feistritz  und  Villanuova  brav  gefochten. 

1814  kämpften  dieselben  mit  besonderer  Auszeichnung  in  der  Schlacht 
am  Mincio,  an  welcher  auch  das  Regiment  hervorragenden,  ehrenvollen  An- 
theil  nahm.  Regiments-Commandant  Oberst  Eberl  sich  durch  gute  Führung 
hervorgethan,  wurde  mit  dem  MTO.  decoriert,  Oberstlieutenant  Chimani 
(Commandant  des  Grenadier-Bataillons)  zum  zweiten  Oberst  befördert,  ebenso 
Major  Longueville  und  Hauptmann  Siegfried  Dupuis  in  die  nächst  höheren 
Chargen  vorgerückt. 

1815  bei  der  gegen  Murat  aufgestellten  Armee,  stand  das  1.  Bataillon  in 
dem  Brückenkopf  von  Occhiobello  (Ausfalls-Gefecht  am  12.  April),  focht  mit 
Auszeichnung  bei  Bertinoro  am  Ronco  tuid  kam  das  Regiment  sodann  zu 
der  Blockade  von  Ancona  (erfolgreiche  Zurückweisung  des  Ausfalles  am 
27.  Mai),  bei  welcher  Gelegenheit  Hauptmann  Florian  Richter  sich  hervor- 
gethan. 

Die  Grenadiere  über  den  Simplon  nach  Lyon  gerückt,  dann  im  Lager 
von  Dijon. 

1821  nahm  das  Regiment  mit  drei  Bataillonen  an  dem  Zuge  nach  Neapel 
theil,  kam  bei  Rieti  nicht  in  das  Feuer,  focht  aber  mit  geringem  Verluste  bei 
Antrodocco. 

Rukavina.  1848  stand  das  Regiment  (1.  und  2.  Bataillon)  in  Italien 
und  kam  als  Besatzung  nach  Mantua,  an  dessen  Vertheidigung  es  ehrenvollen 
Antheil  nahm  und  kamen  einzelne  Abtheilungen  noch  hei  dem  Streifzuge 
gegen  Goito  und  in  dem  Gefechte  bei  Castellaro  in  das  Feuer. 

Die  Grenadiere  (Bataillon  Freisauf)  an  dem  Strassenkampfe  in  Mailand 
theilgenommen,  standen  dann  als  Besatzung  in  Verona,  bei  Sta.  Lucia  im 
Reserve-Verhältnisse  und  kamen  überhaupt  in  diesem  Feldzuge  nicht  mehr 
in  das  Feuer. 

Das  im  Werb-Bezirke  Temesvär  dislocierte  8.  Bataillon  wurde  an- 
fänglich zu  den  zur  Bekämpfung  der  Serben  bestimmten  Trappen  eingetkeilt1'. 
später  jedoch  über  eigene  Bitte  in  die  Festung  Temesvär  gezogen,  an  deren 
ruhmvoller  Vertheidigung  es  nunmehr 

1849  unter  seinem  Inhaber  FML.  Rukavina  Antheil  nahm,  ein  Detache- 
ment unter  Oberlieutenant  Unukic  gleichfalls  während  der  Vertheidigung 
von  Arad  hervorragende  Dienste  geleistet. 

Das  1.  und  2.  Bataillon  bei  der  Expedition  gegen  den  Brückenkopf  von 
Casale. 

Die  Grenadiere  bei  Novara,  nicht  in  das  Feuer  gekommen. 

Für  ihre  Leistungen  in  diesem  Feldzuge  wurden  decoriert  mit : 

MTO.  Regiments-Inhaber  FML.  Baron  Rukavina  und  Oberlieutenant 
Georg  Unukic. 

EKO.  1.  Der  Regiments-Inhaber. 

EKO.  3.  Die  Majore  Franz  Kollmann  und  Franz  Schifter;  Haupt- 
mann Ludwig  Metz;  die  Oberlieutenants  Rudolph  Freiherr  von  Eschwege 
und  Georg  Unukic. 

MVK.  Die  Hauptleute  Ferdinand  Edler  von  Junker  und  Gregor 
Schau  drovics ; Oberlieutenant  Alois  Mayer;  die  Unterlieutenants  Paul 
Weinberger,  Franz  Waatz;  dann  dem  gefallenen  Unterlieutenant  Carl 
Weiler  nachträglich  zuerkannt. 

GGVK.  Regiments-Caplan  (griechisck-nicktuniert)  Georg  von  Bojtor. 

p Mit  sein-  geringen  Ausnahmen  verblieb  dieses  Bataillon  den  kaiserlichen  Waffen 
unerschütterlich  treu. 


— 517  — 


Zobel.  1859  verblieb  das  Regiment  mit  drei  Bataillonen  in  Venedig 
(Blockade)  nnd  nahm  nur  das  1.  Bataillon,  in  der  Reserve  - Division  Urban  an 
dem  Treffen  bei  Montebello,  der  Einnahme  von  Varese  und  dem  Gefechte  bei 
Castenedolo  theil. 

Decoriert  wurden  mit : 

MVK.  Major  Michael  Schmidt;  Hauptmann  Anton  Debellak;  Ober- 
lieutenant Emanuel  von  Budisavlj  evic. 

Czesare  witsch.  1866  im  4.  Corps  der  Nord-Armee  eingetheilt,  focht 
das  Regiment  bei  Königinhof  und  Königgrätz  (Swieper  Wald),  mit  sehr 
grossen  Verlusten.  Das  4.  Bataillon  Besatzung  in  Olmütz. 

Decoriert  wurde  mit : 

MVK.  Oberlieutenant  Regiments-Adjutant  Franz  Eichler. 

1878  in  Bosnien,  nahm  das  Regiment  an  den  Kämpfen  der  20.  Infanterie- 
Truppen-Division  (Szäpäry)  bei  Dolnja  Tuzla,  Dubosnica,  Gracanica,  Stanic,  Doboj 
(15.  August,  5.  September)  und  auf  der  Tribova  Planina  ehrenvollen  Antheil. 

Für  hervorragende  Leistungen  in  diesem  Feldzuge  erhielten: 

LO.  Oberstlieutenant  Franz  Morocutti. 

MVK.  Regiments-Commandant  Oberst  Machalitzky;  Major  Julius 
Graf  Strassoldo-Graffemberg ; die  Hauptleute  Joseph  Zastira,  Simon 
Matievic,  Robert  Grablowitz,  Johann  Theodorovic,  Wolf  Isser  zu 
Gaudententhurm  und  Eduard  Steiner;  die  Lieutenants  Carl  Strasser  und 
Joseph  Hermann  (Reserve). 

Tapferkeits-Medaillen. 

Silberne 


Goldene 

Silberne 

Goldene 

I.  Cl. 

II.  Cl. 

1800 

— 

2 

1848 

1 

3 

3 

1805 

— 

3 

1849 

4 

13 

19 

1809 

3 

22 

1859 

_ 

6 

9 

1813—1815 

5 

13 

1866 

— 

11 

15 

1878 

1 

7 

28 

Adjustierung. 

1799  weisser  Rock,  grasgrüne  Egalisierung,  Armlitzen,  gelbe  Knöpfe ; 
1868  dunkelblauer  Waffenrock,  grasgrüne  Egalisierung,  Armlitzen,  gelbe 
Knöpfe. 


35* 


Ungarisches  Infanterie-Kegiment. 

O O 

(1853)  Ergänzungs-Bezirks-Commando:  Maros-Väsärhely. 

(1868)  Ludwig,  Prinz  von  Payern. 

Errichtung  und  nachgefolgte  Veränderungen.  179S  laut  kaiserlichem 
Erlasse  vom  27.  April  aus  den  vierten  Bataillonen  der  Infanterie-Regimenter 
Allvintzy  Nr.  19,  Anton  Esterhazy  Nr.  34  und  de  Tins  Nr.  37  als  ..Viertes  neu 
errichtetes  ungarisches  Linien-Infanterie- Regiment”  in  Krakau  aufgestellt;  mit 
Erlass  vom  4.  Juni  obige  Benennung  in  „neues  ungarisches  L in ien-Inf an te r i e - 
Regiment  Nr.  62”  umgeändert.  Mit  Erlass  vom  15.  November  1799  wurde 
das  von  de  Vins  Nr.  37  anher  transferierte  Bataillon,  welches  als  Oberst- 
Bataillon  des  Regiments  allein  an  den  Kriegs-Ereignissen  theilgenommen 
hatte2),  aus  Dienstes -Rücksichten  mit  einem  Bataillon  des  gleichfalls  neu 
aufgestellten  Linien-Infanterie-Regiments  Nr.  61  verwechselt  und  sohin  das  in 
jenes  Regiment  eingetheilt  gewesene  4. Bataillon  Splenyi  Nr.  51  anher  transferiert. 

1849  wurden  das  1.  und  2.  Bataillon  in  Folge  der  Ereignisse  in  Ungarn 
in  Leoben  reorganisiert  (später  Trient  als  Formierungs-Station  des  Regiments 
bestimmt). 

1860  das  2.  und  3.  Bataillon  zu  dem  neu  aufgestellten  Linien-Infanterie- 
Regimente  Nr.  63,  dagegen  ein  Bataillon  von  Kaiser  Alexander  Nr.  2 anher 
transferiert. 

1883  ein  Bataillon  an  das  neu  aufgestellte  Infanterie-Regiment  Nr.  82 
abgegeben. 

Ergänzung.  Dem  Regünente  wurde  bei  der  Errichtung  kein  bestimmter 
Werb-Bezirk  zugewiesen3).  Von  1809  erhielt  dasselbe  seine  Ergänzung  ausschliess- 
lich aus  Siebenbürgen,  bekam  jedoch  keinen  selbständigen  "Werb-Bezirk.  sondern 
wurde  nur  fallweise  durch  Zuweismig  von  Recruten  aus  den  ^Verb-Bezirken  der 
beiden  anderen  siebenbürgischen  Regimenter  Nr.  31  und  51  completiert 4 : erst 
durch  die  Werbe-Instruction  vom  Jahre  1835  wurde  demselben  ein  eigener 
Werb-Bezirk  mit  dem  Sammelplätze  Maros-Väsärhely  zugewiesen. 

1852  wurde  der  Werb-Bezirk  durch  Theile  der  Gebiete  des  aufgelösten 
2.  Szekler,  sowie  des  früheren  2.  Walachen-Grenz-Regiments  Nr.  15  und 
17)  vergrössert  und  Bistritz  Werb-Bezirks-Station;  seit  1853  jedoch  befindet 
sich  das  Werb-Bezirks- (Ergänzungs-Bezirks-)  Commando  wieder  in  Maros- 
Väsärhely. 

’)  Unter  der  Nummer  62  bestand  von  1769-179S  das  spätere  Oguliner  Grenz-Infanterie- 
Itegiment  Nr.  3. 

-)  Dieses  Bataillon  war  schon  früher  in  Tyrol  gestanden  oder  dort  verblieben,  ohne 
in  die  Formierungs-Station  abzuriickeu. 

3)  Eine  Reserve-Division  befand  sich  in  Munkäcs. 

4)  Die  Regiments-Rechnungskanzlei  befand  sich  in  Kronstadt,  von  ISol  bis  ls33 
vorübergehend  in  Klausenburg. 


549  — 


Grenadier-Division.  In  dem  Feldzuge  1799—1801  war  dieselbe  im  Regi- 
ments-Verbände verblieben,  in  jenem  von  1809  stand  sie  mit  der  von  Nr.  53 
in  einem  Bataillon  (ä  vier  Compagnien).  1810 — 1818  bildete  dieselbe  mit  den 
Divisionen  von  Nr.  53  und  61  ein  Bataillon;  1818  wurden  statt  diesen  Divisionen 
jene  von  Nr.  19  und  39  in  das  betreffende  Bataillon  eingetheit ; 1830  wurde 
die  Division  des  Regiments  in  das  aus  den  Divisionen  von  Nr.  31  und 
51  bestehende  siebenbürgische  Bataillon  übersetzt,  in  welchem  sie  bis  zur 
Auflösung  (1852)  im  Verbände  stand. 


Friedens-Garnisonen.  1798  Krakau,  1801  Stassow,  1806  Krakau,  Sillein, 
1807  Krakau,  1808  Temesvar.  1809  Fünfkirchen,  1810  Temesvar,  1813  Raab 
(reorganisiert),  1814  Florenz,  Lodi,  Cremona,  1815  Neapel,  1817  Cremona,  1820 
Como,  1822  Alessandria,  1823  Mailand,  1824  Brescia,  dann  Temesvar,  1825 
Hermannstadt,  1826  Klausenburg,  1830  Arad,  dann  Kaschau,  1832  Grosswardein, 
1834  Arad,  1842  Pest,  1849  Trient,  1850  Brescia,  dann  Verona,  1852  Brescia, 
1853  Mantua,  1854  Brescia,  dann  wieder  Mantua,  1855  Venedig,  1857  Verona, 
1858  Agram,  1859  Bozen,  1860Trient,  1861  Padua,  1862  Oderzo,  1863  Palmanuova, 
1865  Udine,  1866  Görz,  1867  Triest,  1869  Kronstadt,  1871  Carlsburg,  1879 
Klausenburg,  1882  Sarajevo,  dann  Plevlje,  1883  Görz,  1887  Carlsburg,  1894 
Maros-V  asarhely. 


Regiments-Knaben-Erziehungshaus.  1799  in  Sandomierz  activiert,  1809 
nach  Grosswardein,  1822  nach  Szegedin  verlegt,  wo  es  bis  zur  Auflösung  (1852) 
verblieb. 


Regiments-Inhaber. 


1798 — 1802  unbesetzt. 

1802  Jellacic  de  Buzim,  Franz  Frei- 
herr, FML. 

1810  Wacquant-Geozelles,  Theodor 
Freiherr  von,  FML.— FZM. 


1844  Turszky,  August  Freiherr  von, 
FML. -FZM. 

1856  Heinrich,  Erzherzog,  Oberst — 
FML. »). 

1868  Ludwig,  Prinz  von  Bayern. 


Zweiter  Inhaber. 

Von  1856—1872  Melczer  von  Kellern  es,  Anton  Freiherr,  FML. 


Regiments  - Command  anten . 


1798  Gh  e n e d e g g,  Johann  von,  Oberst. 
1800  Neszmery,  Johann  von.  Oberst. 
1804  Schmidt,  Joseph  Freiherr  von, 
Oberst. 

1809  Papp,  Joseph,  Oberst. 

1812  Stutterheim,  Franz  Freiherr 
von,  Oberst. 

1813  Uermeny,  Johann  von,  Oberst. 
1815  Reinisch,  Carl  von,  Oberst. 
1826  Koch  von  Kochberg,  Johann 

Edler,  Oberst. 

1829  Rohr  von  Rohrau,  Johann, 
Oberst. 

1834  Widakovich,  Jakob,  Oberst. 
1836  Co  Hin,  Ludwig,  Oberst. 

1844  Lieb ler  von  As  seit,  Carl, 
Oberst. 

1849  Binder  von  Bindersfeld, 
Theodor,  Oberst. 

1850  Nehiba,  Joseph,  Oberst. 

1850  Weigl,  Leopold  von,  Oberst. 


1858  Holzhausen,  Hector  Freiherr 
von,  Oberst. 

1865  Czermak,  Anton.  Oberstlieute- 
nant— Oberst. 

1870  Kr  zisch,  Joseph,  Oberst. 

1876  Bartuska  von  Bartavär,  Ma- 
ximilian, Oberst. 

1879  Poschacher,  Martin  Ritter  von, 
Oberst. 

1881  LangerEdlervonLangenro  de, 
Gustav,  Oberst. 

1882  Adrowski,  Heinrich,  Oberst. 

1888  Zathuretzky  von  Alsö-Za- 
thurcsa,  Carl,  Oberst. 

1889  Wagner,  Hugo,  Oberst. 

1893  Knezevic  von  S o k o 1 a c, Marcus 
Ritter,  Oberst. 

1895  Steinberg,  Johann  Edler  von, 
Oberst. 


')  Legte  1867  die  Inliaber-tV  ürde  nieder,  erhielt  187.")  das  Infanterie-Regiment  Nr.  51. 


lte  ser  v e - C o mman  (1  anten . 


1869  Bussetti,  Camillo,  Oberstlieute- 
nant— Oberst. 

1873  Bartels  von  Bartberg,  Gustav 
Ritter,  Oberstlieutenant. 

1875  Kr  afft,  Vincenz,  Oberstlieute- 
nant—Oberst. 


1877  Poschacher,  Martin  Ritter  von. 

Oberstlieutenant — Oberst. 

1879  Spill  er,  Joseph,  Oberstlieute- 
nant— Oberst. 


Vor  dem  Feinde  gefallene  höhere  Offleiere. 


Feldzüge. 

Neues  ungarisches  Linien-Infanterie-Regiment  Nr.  62.  1799 
stand  das  Oberst-Bataillon  (von  Nr.  37  übernommen)  bei  der  operierenden  Armee 
in  Tyrol  und  focht  bei  der  Einnahme  des  Luciensteiges,  dann,  in  der  Brigade 
St.  Julien,  bei  der  Vertreibung  der  Franzosen  vom  St.  Gotthard  (Gefecht  an 
der  Teufelsbrücke),  in  dem  Gefechte  bei  Waasen  und  am  Vierwaldstätter-See, 
wo  drei  Compagnien  grösstentheils  gefangen  wurden.  Nach  den  Gefechten  bei 
Fluelen  und  „am  Steg”  bewirkte  Major  von  Neszmery.  nach  einem  standhaft 
gegen  Uebermacht  geführten  Gefechte,  seinen  Rückzug  über  das  unwegsame 
Gebirge  in  das  obere  Rhein-Thal  mit  grosser  Umsicht1). 

1800  keine  Abtheilung  theilgenommen. 

Franz  Jellacic.  1805  mit  vier  Bataillonen  bei  der  Armee  in  Deutsch- 
land eingetheilt,  wurde  das  Grenadier- Bataillon  bei  Wertingen  nach  stand- 
haftem Widerstande  versprengt  und  grösstentheils  gefangen,  nur  Oberlieute- 
nant von  Machay,  welcher  mit  einer  kleinen  Schaar  die  Fahne  helden- 
miithig  vertheidigte,  sich  durchgeschlagen.  Das  Regiment  bei  Günzburg  brav 
gefochten  (belobt),  Capitain-Lieutenant  von  Künstlern  sich  hervorgethan. 
Später  musste  das  Regiment  im  Corps  Jellacic  bei  Dornbirn  ebenfalls  die 
Waffen  strecken.  (Gegen  Verpflichtung,  ein  Jahr  nicht  gegen  Frankreich  zu 
dienen,  in  die  Erblande  gerückt.) 

1809  mit  drei  Feld-Bataillonen  in  der  Armee  des  Erzherzogs  Johann  ein- 
getheilt, fochten  das  1.  Bataillon  bei  Pordenone,  das  Regiment  in  der  Schlacht 
bei  Sacile  (Major  von  Ghequier  mit  dem  1.  Bataillon  sich  ausgezeichnet)  und 
in  dem  Treffen  bei  Caldiero,  mit  grossen  Verlusten.  Auf  dem  weiteren  Rück- 
zttge  bildete  das  Regiment  nach  der  Schlacht  an  der  Piave  zumeist  die  Nach- 
hut und  kam  so  bei  S.  Daniele,  Venzone  (das  3.  Bataillon  sehr  viel  verloren) 
in  das  Feuer.  Abtheilungen  nahmen  an  dem  Ueberfalle  des  feindlichen  Lagers 
bei  Wolfsbach  und  an  der  Verth eidigung  der  Stellung  bei  Tarvis  ehrenvollen 
Antheil.  Seiner  Verluste  wegen  in  zwei  Bataillone  formiert,  focht  das  Regi- 
ment endlich  noch  bei  Raab  mit  Auszeichnung,  ein  Bataillon  stand  später  im 
Brückenköpfe  von  Pressburg. 

Die  Grenadiere  (Bataillon  von  der  Mühlen)  bei  Sacile,  an  der  Piave 
(belobt)  und  bei  Raab  gefochten. 

• Wacquant.  1813  mit  dem  1.  und  2.  Bataillon  bei  der  Haupt-Armee 
eingetheilt,  gerieth  das  Regiment  bei  Dresden,  von  drei  feindlichen  Cavallerie- 
Regimentern  umzingelt,  nach  standhafter,  selbst  vom  Gegner  anerkannten 
Gegenwehr,  zum  grössten  Theile  in  Gefangenschaft. 

Die  Grenadiere  (Bataillon  Chimani)  bei  der  Armee  in  Inner-Oesterreich, 
bei  Feistritz,  St.  Johann  sich  ausgezeichnet,  Hauptmann  Hriankay  belobt, 
später  bei  Villanuova  (Caldiero). 

1811  in  Ungarn  reorganisiert,  kam  das  Regiment  (1.,  2.  und  3.  Bataillon) 
wieder  nach  Italien,  ohne  mehr  an  einer  Action  theilzunehmen. 

Die  Grenadiere  in  der  Schlacht  am  Mincio  brav  gefochten. 


J)  Wie  früher  erwähnt,  trat  dieses  Bataillon  mit  Ende  1799  in  den  Verband  des 
61.  Infanterie-Regiments. 


— 551  — 


1815  bei  cler  gegen  Murat  (Neapel)  operierenden  Armee  eiugetheilt, 
fochten  zwei  Bataillone  in  der  Schlacht  bei  Tolentino  und  in  dem  Treffen  bei 
Ceprano,  einzelne  Abtheilungen  vor  Florenz  (April),  bei  Canetro.  Aquila, 
Popoh,  S.  Germano  (Roccaraso),  Mignano,  endlich  bei  der  Blockade  von  Gaeta 
(8.  Bataillon). 

Im  Laufe  dieses  Feldzuges  erscheinen  Oberstlieutenant  Ghequier  de 
Melly-Nadas,  die  Hauptleute  Desiderius  Guerard,  Franz  Kellery, 
Peter  Terbuho vich,  Ludwig  Collin  und  Capitain-Lieutenant  Anton  Allassv 
(dem  General-Quartiermeisterstabe  zugetheilt)  als  wiederholt  ausgezeichnet 
genannt  und  wunden  dieselben  vom  Könige  von  Sicilien  mit  Orden  decoriert. 

Die  Grenadiere  aus  Italien  über  den  Simplon  nach  Frankreich  gerückt, 
dann  im  Lager  bei  Dijon. 

1821  die  Grenadiere  - (Bataillon  Wasserthal)  in  Piemont,  bei  Novara 
nicht  in  das  Feuer  gekommen. 

Turszky.  1818  kämpfte  ein  grosser  Theil  des  in  Pest  und  Komorn 
garnisonierenden  Regiments  (1.  und  2.  Bataillon),  den  Befehlen  des  ungarischen 
Ministeriums  gehorchend  und  von  Emissären  verführt,  gegen  die  kaiserlichen 
Truppen  und  wurde  das  Regiment  in  Leoben  (später  Trient)  reorganisiert. 

Von  dem  in  Siebenbürgen  stationierten  3.  Bataillon  waren  drei  in  Klausen- 
burg detachierte  Compagnien  ebenfalls  den  Verführungen  unterlegen.  Alle 
Officiere,  sowie  circa  50  Mann,  welche  treu  geblieben  waren,  hatten  sich  an  das  2. 
Bataillon  Erzherzog  Carl  Ferdinand  Nr.  51  angeschlossen  und  vereinigten  sich 
Ende  December  mit  den  übrigen  drei  Compagnien  und  wurde  dieses  Bataillon 
durch  Werbung  und  Becrutierung  wieder  completiert. 

1819  focht  dasselbe  bei  Szökefalva,  Hermannstadt,  Salzburg,  Mediasch, 
Frauendorf  u.  A..  dann  auf  dem  Rückzuge  in  die  Walachei  bei  Tahnacs  und  Zeiden ; 
endlich  in  der  erneuerten  Offensive  bei  Szemerja,  Ujfalu  und  Bükszid;  an 
einigen  dieser  Affairen  betheiligte  sich  auch  ein  neu  aufgestelltes  1.  Bataillon. 
Das  reorganisierte  1.  und  2.  Bataillon  standen  kurze  Zeit  vor  Venedig,  dann 
in  Süd-Tyrol. 

Die  Grenadiere  (Bataillon  Uracca)  bei  Szökefalva,  Hermannstadt, 
Stolzenburg,  Salzburg,  Mediasch,  Zeiden,  dann  Szemeija,  Bückszäd  gefochten. 

Für  Auszeichnung  in  diesen  Feldzügen  (theils  in  Siebenbürgen,  theils 
in  verschiedenen  Verwendungen)  erhielten: 

EKO.  3.  Unterlieutenant  Johann  Josipliovich. 

MVK.  Major  Joseph  Nehiba;  die  Hauptleute  Joseph  Gyurich,  Johann 
Imely  de  Rethe,  Basilius  Jovich;  die  Oberlieutenants  Antoir  Neraeth  und 
August  Einer. 

SGVK.  Regiments-Caplan  Simon  Jeftieli. 

GCEM.  1.  Regiments-Arzt  Joseph  Meingasser. 

Erzherzog  Heinrich.  1859  stand  das  Regiment  in  Süd-Tyrol.  ohne 
in  das  Feuer  zu  kommen.  Das  1.  Bataillon  auf  Küstenbewachung  in  Istrien. 

1866  im  3.  Corps  der  Nord-Armee  eiugetheilt ]),  focht  das  Regiment  bei 
Königgrätz  (Swieper  Wald)  mit  ziemlich  grossen  Verlusten. 

Das  4.  Bataillon  Besatzung  von  Theresienstadt. 

Decoriert  wmrden  mit : 

MVK.  Regiments-Inhaber  Se.  kaiserliche  Hoheit  FML.  Erzherzog  Hein- 
rich; Oberstlieutenant  Joseph  Ritter  von  Appel;  Oberlieutenant  Arthur  Honig; 
dann  den  vor  dem  Feinde  gefallenen  Unterlieutenants  A'ictor  Freiherrn  von 
Spielmann,  Franz  von  Krecker-Drostmar  und  Alois  Lederhasz  nach- 
träglich zuerkannt. 

GVK.  Regiments-Arzt  Dr.  Moriz  Pas  sau. 

Ludwig  Prinz  von  Bayern.  1882  anlässlich  des  Aufstandes  in  der 
Hereego vina  auf  den  Kriegs-Schauplatz  gezogen,  nahmen  Abtheilungen  des 

9 In  der  zweiten  Hälfte  August  in  das  Küstenland  abgerückt. 


im  .Rayon  Sarajevo-Foca  dislocierten  Regiments  an  den  Gefechten  hei  Trnovo. 
Bogovic,  der  Expedition  gegen  üelebic  und  der  Streifung  im  Sutjeska-Thale  theil. 

Decoriert  wurden  mit : 

MVK.  Die  Hauptleute  Johann  Perathoner,  Leopold  Roschitz:  Ober- 
lieutenant Michael  Dragisic;  Lieutenant  Alexander  Yincz  von  Yinczfalva. 


Tapferkeits-Medaillen. 


Goldene 

Silberne 

Silberne 

Goldene  I.  CI.  II.  CI. 

1799 

— 

— 

1848 

— — 

— 

1805 

— 

— 

1849 

1 

2 

1809 

— 

13 

1859 

— — 

— 

1813-1815 

1 

11 

1866 

1882 

— 4 

— 3 

11 

15 

Adjustierung. 

1799  weisser  Rock,  grasgrüne  Egalisierung.  Armlitzen,  weisse  Knöpfe : 
1868  dunkelblauer  Waffenrock,  grasgrüne  Egalisierung,  Armlitzen, 
weisse  Knöpfe. 


— 553  - 


63.  *) 

Ungarisches  Infanterie -Regiment. 

(1860)  Ergänzungs  - Bezirks  - Commando  : Bistritz, 

(1891)  Paul  Alexandrowitsch,  Grossfürst  toh  Russland. 

Errichtung  und  nachgefolgte  Veränderungen.  1860  mit  1.  Februar 
(Allerhöchste  Entschliessung  vom  27.  December  1859)  aus  dem  3.  Bataillon 
des  Linien-Lifanterie-Regiments  Kellner  Nr.  41,  dann  dem  2.  und  3.  Bataillon 
Erzherzog  Heinrich  Nr.  62  in  Innsbruck  formiert. 

1883  ein  Bataillon  zu  dem  neu  aufgestellten  Infanterie-Regimente 
Nr.  82  abgegeben. 

Ergänzung.  Das  Regiment  erhielt  bei  seiner  Aufstellung  den  gegen- 
wärtigen Ergänzungs-Bezirk  Bistritz  in  Siebenbürgen  zugewiesen* 2). 

Friedens-Garnisonen3).  1860  Innsbruck,  1861  Bozen,  1865  Verona,  dann 
Mantua,  1866  Linz,  1869  Klausenburg,  1877  Wien,  seit  1882  Bistritz. 


Regiments-Inhaber. 

1860  Wilhelm  III.,  König  der  Nieder-  I 1891  Paul  Alexandrowitsch,  Gross- 
lande. | fürst  von  Russland. 


Zweiter  Inhaber. 

Von  1860 — 1890  Lederer,  Moriz  Freiherr  von,  FML. 


Regiments-Commandanten. 


1860  Alemann,  Felix,  Oberst. 

1864  Schönfeld,  Anton  Ritter  von, 
Oberst. 

1866  Petrowicz,  Peter  Ritter  von, 
Oberst. 

1867  Sup  pan  chic  h Edler  von  Haber- 
korn, Conrad,  Oberst. 


1873  Thodorovic,  Nikolaus,  Oberst. 
1876  W ein s b e r g,  August vou,  Oberst. 
1878  Mayer,  Alexander,  Oberst. 

1883  Watzger,  Ferdinand,  Oberst. 
1886  T e r s c h,  Anton  Ritter  von , Oberst. 
1890  Fedra,  Johann,  Oberst. 

1895  Hilbert,  Jakob,  Oberst. 


9 Unter  der  Nummer  63  bestand  von  1769 — 1798  das  spätere  Szluiner  Grenz-Infanterie- 
Regiment  Nr.  4.  ferner  von  1799 — 1852  das  gegenwärtige  Infanterie-Regiment  Nr.  55. 

2)  Ans  Theilen  von  Nr.  51  und  62  gebildet. 

3)  Nachdem  sowohl  die  selbstständigen  Grenadier-Bataillone  1852  aufgelöst  wurden,  mit 
demselben  Jahre  auch  die  Regiments-Knaben-Erziehungshäuser  zu  existieren  aufgehört  haben, 
so  entfällt  von  nun  an  die  Anführung  dieser  Rubriken. 


— 554  — 


Reserve-Oommandiinteii. 


1869  Bandian,  Ludwig,  Oberst. 

1871  Marko  wie,  Michael,  Oberstlieu- 
tenant— Oberst. 

1876  Dierkes,  Ludwig,  Oberstlieu- 
tenant. 


1878  Kuss,  Stephan,  Oberstlieu- 
tenant—Oberst. 

1881  Watzger,  Ferdinand,  Oberst- 
lieutenant. 


Feldzüge. 

Niederlande.  1866  im  9.  Corps  der  Süd-Armee  eingetheilt,  focht  das 
.Regiment  mit  Auszeichnung  bei  Custozza,  das  4.  Bataillon  in  Siebenbürgen 
verblieben. 

Decoriert  wurden  mit : 

EKO.  3.  Regiments-Cominandant  Oberst  Ritter  von  Petrowicz;  Major 
Sebastian  Arlow. 

MVK.  Oberst-Brigadier  Anton  von  Schönfeld;  die  Hauptleute  Maxi- 
milian Magistris,  Moriz  von  Weither  ; die  Oberlieutenants  Gustav  Schuch, 
Ferdinand  Esztergomy ; die  Unterlieutenants  Jakob  Hilbert  und  Franz 
Wittich  von  Streitfeld. 


T apferk  eits-Med  aille  n . 

Silberne 

Goldene  I.  CI.  II.  CI. 
1866  — 12  16 


Adjustierung. 

1860  weisser  Waffenrock,  orangegelbe  Egalisierung,  Armlitzen,  weisse 
Knöpfe ; 

1868  dunkelblauer  Waffenrock,  orangegelbe  Egalisierung,  Armlitzen, 
weisse  Knöpfe. 


— 555 


64.  *) 

Ungarisches  Infanterie-Regiment. 

(1871)  Ergänzungs-Bezirks-Commando:  Broos. 

(1860)  Carl  Alexander,  Grossherzog  von  Sachsen- Weimar-Eisenacli. 

Errichtung  und  nachgefolgte  Veränderungen.  1860  mit  1.  Februar 
(Allerhöchste  Entschliessung  vom  25.  December  1859)  aus  den  3.  Bataillonen 
der  Linien -Infanterie-Regimenter  Culoz  Nr.  31,  Erzherzog  Carl  Ferdinand 
Nr.  51  und  Baden  Nr.  50  in  Mantua  aufgestellt. 

1883  ein  Bataillon  zu  dem  neu  aufgestellten  Infanterie-Eegimente 
Nr.  100  abgegeben. 

Ergänzung.  Das  Regiment  hat  seit  der  Aufstellung  den  gegenwärtigen 
Ergänzungs-Bezirk  in  Siebenbürgen  (Ungarn)* 2),  das  Commando  desselben  war 
anfänglich  in  Deva,  seit  1871  ist  es  in  Broos. 

Friedens-Garnisonen.  1860  Mantua,  1861  Wien,  1866  Erlau,  1871  Festung- 
Arad,  1873  Ungarisch-Weisskirchen,  1881  Bjelina  (Bosnien),  1882  Broos,  lb94 
Sarajevo,  1896  Wien. 


Regiments-Inhaber. 

1860  Sachsen-Weimar-Eisenach,  Carl  Alexander,  Grossherzog. 


Zweiter  Inhaber. 

Von  1860 — 1889  Berger,  Joseph  Edler  von,  FML. 


Regiments-Commandanten. 


1860  Neskovic,  Demeter,  Oberst. 

1863  Urs  de  Margina,  David  Frei- 
herr, Oberst. 

1864  Döpfner,  Joseph  Freiherr  von, 
Oberst. 

1866  Baumgarten,  Maximilian  von, 
Oberst. 

1872  Govorcsin,  Constantin,  Oberst. 
1874  Sabolic,  Joseph,  Oberst. 


1876  Obadich,  Joseph,  Oberst. 

1878  Pisacic  von  Hizanovec, 
Adolph,  Oberst. 

1883  Cordier  von  Löwenhaupt, 
Otto,  Oberst. 

1888  Bihoy,  Aaron,  Oberst. 

1892  Chizzola,  Carl  von,  Oberst, 
1896  Baldass,  Bernhard  Edler  von, 
Oberst. 


*)  Unter  der  Nummer  64  bestanden  von  1769  bis  1798  das  spätere  Warasdiner  Creuzer- 
Grenz-Infanterie-Regiment  Nr.  5,  von  1801 — 1808  das  Jäger-Regiment  Marquis  Chasteler. 

2)  Aus  Theilen  von  Nr.  50  und  einem  kleinen  Antbeil  von  Nr.  31  gebildet. 


— 556  — 


Reserve-Commandanten. 

1869  Pistory,  Ludwig,  Oberst.  J 1877  Rukavina  von  Liebstadt.  Jo- 

1871  Obadich,  Joseph,  Oberstlieute-  ; seph,  Oberstlieutenant — Oberst. 

nant — Oberst.  . 1879  Kuppelwieser,Leopold,Oberst- 

1876  Zambaur,  Eduard,  Oberst.  I lieutenant— Oberst. 


Feldzüge. 

Sachsen-Weimar.  1866  in  der  Nord-Armee  (2.  Corps)  eingetheilt. 
kamen  Abtheilungen  des  Regiments  bei  Salney  und  Schurz,  das  Regiment  bei 
Königgrätz  in  das  Feuer,  bei  Blumenau  war  es  in  Reserve  verwendet.  Das 
4.  Bataillon  Besatzung  in  Krakau. 

Decoriert  wurden  mit: 

EKO.  3.  Regiments -Commandant  Oberst  Max  von  Baumgarten: 
Major  Carl  Doleisch;  die  Hauptleute  Adolph  Kneussl  von  Hrdliczka 
und  Joseph  Schneider. 

MKV.  Hauptmann  Carl  Peterka;  die  Oberlieutenants  Julius  Gautsch, 
Anton  Schmidt;  die  Unterlieutenants  Anton  Zavadil.  Joseph  Habrofsky 
und  Carl  von  Fischer. 

SVK.  Regiments-Caplan  (griechisch-orientalisch)  Johann  Dumbrava. 

1881/1882  im  östlichen  Theile  des  Occupations-Gebietes  dislociert,  ohne 
an  einer  Action  theilzunehmen. 


Tapferkeits-Medaillen. 

Silberne 

Goldene  I.  CI.  II.  CI. 

1866  4 10  30 

Adjustierung. 

1860  weisser  Waffenrock,  orangegelbe  Egalisierung,  Armlitzen,  gelbe 
Knöpfe ; 

1868  dunkelblauer  Waffenrock,  orangegelbe  Egalisierung,  Annlitzen. 
gelbe  Knöpfe. 


— 557  — 


65. x) 

U ägaris  che  s Infanterie  - ßegi  ment. 

(1860)  Ergänzungs-Bezirks-Commando:  Munkäcs. 

(1860)  Ludwig  Victor,  Erzherzog,  FML. 

Errichtung  und  nachgefolgte  Veränderungen.  1860  mit  1.  Februar 
(Allerhöchste  Entschliessung  vom  27.  December  1859)  aus  dem  2.  und 
3.  Bataillon  des  Linien-Infanterie-Regiments  Liechtenstein  Nr.  5,  dann  dem 
3.  Bataillon  Erzherzog  Stephan  Nr.  58  in  Verona  formiert. 

1883  ein  Bataillon  zu  dem  neu  aufgestellten  Infanterie-Regimente  Nr.  85 
abgegeben. 


Ergänzung.  Das  Regiment  erhielt  bei  seiner  Aufstellung  den  Ergänzungs- 
Bezirk  zu  Munkäcs  in  Ungarn  zugewiesen* 2). 

Friedens-Garnisonen.  1860  Verona,  1861  Cologna,  1862  Vicenza,  1863 
Rovigo,  1861  Padua,  dann  Mantua,  186vLeinberg,  1860  Kaschau,  1876  Miskolcz, 
1881  Dolnja  Tuzla,  1882  Sarajevo,  1883  Erlau,  1^85  Wien,  1889  Kaschau, 
1893  Ungvar. 

Regiments-Inhaber. 

1860  Ludwig  Victor,  Erzherzog,  GM.  — FML. 

Zweiter  Inhaber. 

Von  1860—1891  Kudriaffsky,  Ludwig  Freiherr  von,  FML. 


Regiments-Commandanten. 


1860  Adler  von  Adler schwung, 
Franz,  Oberst. 

1865  Lairber,  Carl,  Oberst. 

1866  Kamieniecki,  Nikolaus  Ritter 
von,  Oberst. 

1869  Salomon  von  Friedberg,  Ed- 
mund, Oberst. 

1871  R a f f e 1 s b e r g e r,  Wilhelm, Ob  erst. 
1873  Lorenz,  Gustav,  Oberst, 


1879  Pecchio  von  Weitenfeld, 
Adolph,  Oberst. 

1882  Fiedler,  Ferdinand,  Oberst. 
1881  Lehmann,  Franz,  Oberst. 

1889  Hablitschek,  Carl  Edler  von, 
Oberst. 

1891  Chavanne,  Rudolph  Edler  von, 
Oberst. 

1S97  Nestor,  Emil,  Oberst. 


9 Unter  der  Nummer  65  bestand  von  1769  bis  1798  das  spätere  Warasdiner  St.  Georger 
Grenz-Infanterie-Regiment  Nr.  6. 

2)  Aus  dem  grösseren  Theile  von  Nr.  o gebildet. 


558  - 


Reserve-Commandanten. 


1869  Bernd,  Franz  von,  Oberst-  1 
Lieutenant. 

1873  Kopp  Edler  von  Ankergrund, 
Leopold , Oberstlieutenant — 
Oberst. 


1877  S cliroft, Carl, Oberstlieutenant — 
Oberst. 

1879  Bozziano,  Joseph,  Oberstlieute- 
nant— Oberst. 


Feldzüge. 

Erzherzog  Ludwig  Victor.  1866  im  7.  Corps  der  Süd-Armee  ein- 
getheilt,  nahm  das  Regiment  in  der  Schlacht  von  Custozza  an  der  Erstürmung 
des  Monte  Belvedere  hervorragenden  Antheil. 

Das  4.  Bataillon  im  Friaulischen,  Gefecht  bei  Versa. 

Decoriert  wurden  mit: 

JEKO.  3.  Regiments-Commandant  Oberst  Carl  Laub  er;  Oberstlieutenant 
Cornelius  von  Zubrzicki;  Major  Eduard  Theuerkauf;  Hauptmann  Edmund 
Ogrodovics. 

MVR.  Die  Majore  Gustav  Freiherr  von  Reisinger  und  Franz  Edler  von 
Kocziczka;  Hauptmann  Carl  Reil;  Oberlieutenant  Ferdinand  Schneider; 
die  Unter lieutenants  Adolph  Feit  und  Anton  Czerwinka. 

GVK.m.cl.Kr.  Regiments-Arzt  Dr.  Samuel  Max. 

1878  nicht  betheiligt. 

MVK.  Oberlieutenant  Gustav  Sehr  inner  (dem  Generalstab  zugetheilt'. 

1881/1882  im  Occupations-Gebiet  stationiert  (Dolnja  Luzia),  war  das 
Regiment  nicht  in  Action  getreten. 


Tapferkeits-Medaillen. 

Silberne 

Goldene  I.  CI.  II.  CI. 

1866  1 10  74 


Adjustierung. 

1860  weisser  Waffenrock,  blassrothe  Egalisierung,  Armlitzen,  gelbe 
Knöpfe; 

1868  dunkelblauer  Waffenrock,  blassrothe  Egalisierung,  Armlitzen,  gelbe 
Knöpfe. 


— 559  — 


«<>.  *) 

Ungarisches  Infanterie-Regiment. 

(1860)  Ergänzungs  - Bezirks  - Commando  : Ungvär. 

(1860)  Ferdinand  IY.,  Grossherzog  von  Toscana,  FML. 

Errichtung  und  nachgefolgte  Veränderungen.  1860  mit  1.  Februar 
(Allerhöchste  Entscliliessung  vom  27.  December  1859)  aus  den  3.  Bataillonen 
der  Linien-Infanterie-Regimenter  Prinz-Regent  von  Preussen  Nr.  34,  Rossbach 
Nr.  40  und  Mecklenbtu-g-Schwerin  Nr.  57  in  Triest  aufgestellt. 

1883  ein  Bataillon  an  das  neu  aufgestellte  Infanterie-Regiment  Nr.  94 
abgegeben. 


Ergänzung.  Das  Regiment  erhielt  bei  der  Errichtung  den  oben  an- 
gegebenen Ergänzungs-Bezirk  in  Ober-Ungarn  zugewiesen *  2). 

Friedens-Garnisonen.  1860  Triest,  dann  Udine,  1861  Ceneda-Oderzo, 
1862  Portogruaro — Padua,  1863  Este.  1864  Monselice,  1865  Verona,  1866  Lemberg, 
1871  Leutschau,  1878  Pest,  1879  Travnik,  1882  Ungvär,  1893  Wien,  1897  Kaschau. 

Re gim ents-Inh  ab  er. 

1860  Ferdinand  IV.,  Grossherzog  von  Toscana,  GM— FML. 


Zweiter  Inhaber. 

Von  1860 — 1868  Sztankovics,  Ludwig  Freiherr  von,  FML.  — FZM. 


Regiments-Comniandauten. 


1860  Hayduk.  Eduard,  Oberst. 

1866  Syrbu  Georg,  Oberst. 

1866  Rezniczek,  Carl,  Oberst. 

1867  Magdeburg,  Carl  Freiherr  von, 
Oberst. 

1869  Karojlovic  von  Brondolo, 
Johann,  Oberst. 

1875  Zedtwitz  Edler  von  Neu- 
schloss, Edmund,  Oberst. 


1876  Kissling,  Alexander,  Oberst. 
1880  Janski,  Ludwig,  Oberst. 

1882  Schram.  Hugo  von.  Oberst. 
1887  Ullmann,  Joseph,  Oberst. 

1887  Chavanne-Wöber, Anton E dler 
von,  Oberst. 

1892  Blondein,  Gustav,  Oberst. 

1897  Skribe,  Victor,  Oberst. 


0 Unter  der  Nummer  66  bestand  von  1769 — 1798  das  spätere  Brooder  G-renz -Infanterie- 
Regiment  Nr.  7. 

2)  Aus  TI:  eilen  von  Nr.  o und  31  gebildet. 


- 560  - 


Reserve-Commandanten. 


1869  Zedtwitz  Edler  von  Neu- 
schloss, Edmund,  Oberstlieute- 
nant— Oberst. 

1875  David  von  Rhonfeld,  Emil, 
Oberstlieutenant. 

1876  Opitz,  Anton,  Oberstlieutenant — 
Oberst. 


1878  Ettner,  Moriz.  Oberst. 

1879  Van  Acken  Edler  von  Quesar. 

Hermann,  Oberstlieutenant — 

Oberst. 

1881  Hess,  Emil,  Oberstlieutenant. 


Feldzüge. 

Ferdinand  Toscana.  1866  im  9.  Corps  (Hartung)  der  Süd- Armee  ein- 
getheilt,  focht  das  Regiment:  mit  Auszeichnung  in  der  Schlacht  bei  Custozza 
und  kam  Ende  Juli  nach  Süd-Tjnol. 

Das  1.  Bataillon  auf  Küstenbewachung,  ein  Detachement  Gefecht  bei 

V ersa. 

Decoriert  wurden  mit: 

EKO.  3.  Hauptmann  Adolph  Schiller;  die  Oberlieutenants  Adolph 
Strnad,  Matthias  Zitterer  und  Theodor  Kirkovic  (Letzterer  gefallen,  nach- 
träglich zuerkannt). 

MVK.  Zweiter  Inhaber  FML.  Freiherr  von  Sztankovics;  Major  Maxi- 
milian Edler  von  Siebeneicher;  die  Hauptleute  Franz  Haag,  Adolph 
Schemel  Edler  von  Kühnritt;  die  Oberlieutenants  Adolph  Wessely,  Joseph 
Deutsch,  Wenzel  Prantner;  die  Unterlieutenants  Rudolph  Appel  und 
Nikolaus  Vukovic. 

GVK.  Regiments-Arzt  Dr.  Romuald  Wilczek. 

1881/1882  nahm  das  Regiment  an  der  Unterdrückung  des  Aufstandes  in 
Bosnien  theil  (im  Districte  Livno-Travnik  stationiert),  ohne  sich  an  grösseren 
Expeditionen  zu  betheiligen  (das  halbe  dritte  Bataillon  Durchstreifung  der 
Bjelastica  Planina). 

Decoriert  wurde  mit: 

MVK.  Oberlieutenant  Marcus  Nicolits  (als  Conunandant  einer  Tragtkier- 
Escadron). 

Tapferkeits-Medaillen. 

Silberne 

Goldene  I.  CI.  II.  CI. 

1866  - 9 47 

1882  — — 1 

Adjustierung. 

1860  weisser  Waffenrock,  blassrothe  Egalisierung,  Armlitzen,  weisse 
Knöpfe ; 

1868  dunkelblauer  Waffenrock,  blassrothe  Egalisierung,  Armlitzen,  weisse 
Knöpfe. 


561 


67. x) 

Ungarisches  Infanterie -Kegiment. 

(1860)  Ergänznngs-Bezirks-Commando:  Eperies. 

(1888)  Kray  de  Krajova  et  Topolya,  Paul  Freiherr,  FZM. 

(f  zu  Budapest  den  19.  Januar  1804.) 

(Das  (Regiment  liat  diesen  Namen  auf  immerwährende  Zeiten  zu  führen. 

Errichtung  und  nachgefolgte  Veränderungen.  1860  mit  1.  Februar 
(Allerhöchste  Entschliessung  vom  27.  December  1859)  aus  dem  2.  und 
3.  Bataillon  des  Linien-Infanterie-Regiments  Prinz  von  Preussen  Nr.  20  und 
dem  3.  Bataillon  "Wasa  Nr.  60  in  Rima-Szombat  formiert. 

1883  ein  Bataillon  an  das  neu  aufgestellte  Infanterie-Regiment  Nr.  94 
abgegeben. 


Ergänzung.  Das  Regiment  hat  seit  der  Aufstellung  den  oben  angegebenen 
Ergänzungs-Bezirk  zu  Eperies  in  Ober-Ungarn2). 

Friedens-Garnisonen.  1860  Rima-Szombat,  dann  Kaschau.  1864  Pest,- 
1865  Stanislau,  1866  Wien,  1872  Kaiser-Ebersdorf,  1873  Eperies,  1878  Budapest. 
1882  Trebinje,  seit  1883  Epeiies. 


Regiments-Inhaber. 


1860  Schmerling,  Joseph  Ritter  von. 

FML.— FZM. 

1884  — 1885  unbesetzt. 


1885 — 1892  Graef  von  Libloy,  Eduard 
Ritter,  G.  d.  C. 

Das  Regiment  führt  seit  1888  den  oben  an- 
gegebenen Namen;  seit  1892  Inhaber- 
Stelle  unbesetzt, 


1860  Gölis, LeopoldEdler von. Oberst. 

1866  Müller  von  Elblein,  Friedrich, 
Oberst. 

1867  Mayrhofer  von  Grünbühl, 
Joseph,  Oberst. 

1873  Kuh  in,  Ernst,  Oberst. 

1875  Crompton,  Friedrich,  Oberst. 


1877  Töply  von  Hohenvest.  Franz. 
Oberst. 

1879  Ettner,  Moriz,  Oberst. 

1883  Sitka,  Gustav,  Oberst. 

1888  Kraus,  August,  Oberst. 

1892  Czertik.  Anton,  Oberst. 

1896  Microys,  Wilhelm,  Oberst. 


Regiments-Commaudanten. 


J)  Unter  der  Nummer  67  bestand  von  1769  - 1798  das  spätere  Gradiscaner  Grenz- 
Infanterie-Regiment  Nr.  8. 

' ) Aus  den  Aushilfs-Bezirken  der  Infanterie-Regimenter  Nr.  20  und  40  formiert 
(1857  von  Nr.  60  abgetrennt). 


Geschichte  der  k.  und  k.  Wehrmacht.  I.  Bd. 


36 


— 562  — 


Reserve-Commandanten. 


1869  Müller,  Eugen,  Oberst. 

1870  Gerber,  Johann,  Oberstlieute- 
nant— Oberst. 

1874  Nemethy,  Johann  von,  Oberst- 
lieutenant. 


1876  Mayr,  Alois,  Oberstlieutenant. 
1878  Hiefer,  Eudolph.  Oberstlieute- 
nant—Oberst. 

1881  Schmidt,  Moiiz,  Oberstlieute- 
nant— Oberst. 


Feldzüge. 

Schmerling.  1866  im  4.  Corps  der  Nord-Armee  eingetlieilt.  focht  das 
Regiment  bei  Schweinschädel  und  in  der  Schlacht  bei  Königgrätz,  das 
4.  Bataillon  Besatzung  in  Krakau. 

Decoriert  wurden  mit: 

EKO.  Regiments-Commandant  Oberst  Friedrich  Müller  von  Elblein. 
3IVK.  Hauptmann  Ferdinand  Gabora;  Oberlieutenant  Carl  Reif. 

1881/1882  nahmen  Abtheilungen  des  Regiments  an  den  Operationen  der 
XLIY.  Infanterie-Truppen-Division  bei  Trebinje,  Streifung  im  Sutjeska-Thale, 
Gefecht  bei  Kobila  glava,  theil  und  erhielten  die 

Hauptleute  Johann  Madry  und  Joseph  Poljak  das  MVK. 
GVK.m.d.Kr.  Regiments-Arzt  Dr.  Michael  Volleric. 


Tapferkeits-Medaillen. 

Silberne 

Goldene  I.  CL.  XI.  CI. 

1866  — 1 19 

1882  — — 12 

Adjustierung. 

1860  weisser  Waffenrock,  krebsrothe  Egalisierung,  Armlitzen,  weisse 
Knöpfe ; 

1868  dunkelblauer  Waffenrock,  krebsrothe  Egalisierung,  Armlitzen,  weisse 
Knöpfe. 


- 563  — 


(iS.1) 

Ungarisches  Infanterie-Regiment. 

(1860)  Ergänzungs-Bezirks-Commando:  Szolnok. 

(1890)  Reicher,  Joseph  Freiherr  von,  FZM. 


Errichtung  und  nachgefoigte  Veränderungen.  1860  mit  1.  Februar 
(Allerhöchste  Entschliessung  von  27.  December  1859)  aus  den  3.  Bataillonen  der 
Linien-Infanterie-Regimenter  Gyulai  Nr.  33.  Erzherzog  Joseph  Nr.  87  und 
Prinz  Hessen  Nr.  16  in  Prag  formiert. 

1883  ein  Bataillon  zu  dem  neu  aufgestellten  Infanterie-Regiment  Nr.  101 
abgegeben. 

Ergänzung.  Das  Regiment  hat  seit  seiner  Aufstellung  den  Ergänzungs- 
Bezirk  zu  Szolnok  in  Ungarn2). 

Friedens-Garnisonen.  1860  Prag,  1861  Josephstadt,  1865  Czernowitz, 
1866  "Wien,  1869  Carlsburg,  1871  Peterwardein.  1873  Budapest.  1878  Dolnja 
Tuzla,  1881  Miskolcz,  1881  Budapest,  1894  Wien. 


Regiments-Inhaber. 

1860  Steininger,  Carl  Freiherr  von.  j 1890  Reicher,  Joseph  Freiherr  von. 

FML.— FZM.  j FML.— FZM. 

1867  Rodich,  Gabriel  Freiherr  von. 

FML.— FZM. 


Reaiments-Commandanten. 


1860  Bissingen-Nippenburg,  Ca- 
jetan  Graf,  Oberst. 

1866  IVelsersheimb,  Otto  Graf, 
Oberst. 

1867  Appel,  Joseph  Ritter  von, 
Oberst. 

1871  Gammel,  Franz.  Oberst. 

1877  Brunner,  Franz,  Oberst. 


1882  De  Fin,  Ferdinand  Freiherr. 
Oberst. 

1883  Killic,  Peter,  Oberst. 

1887  Frisch,  Anton.  Oberst. 

1891  Jssekutz,  Julius  von,  Oberst. 

1892  La  Croix  von  Langenheim. 
Alois,  Oberst. 

1897  Tappeiner,  Joseph.  Oberst. 


Reseiwe-Commandanten. 

1869  Radvänv,  Moriz,  Oberst.  1871  Gammel,  Franz,  Oberstlieute- 

nant— Oberst. 

9 Unter  der  Nummer  68  bestand  von  1769—1798  das  spätere  Peterwardeiner  G-renz- 
Infanterie-Regiment  Nr.  9. 

!)  Aus  einem  grossen  Theile  von  Nr.  46  gebildet. 


36* 


1874  Bartuska,  Maximilian,  Oberst- 
lieutenant—Oberst. 

1876  Brunner,  Franz,  Oberstlieute- 
nant— Oberst. 

1877  Döpfner,  Gustav  Edler  von, 
Oberst. 


1881  Killic.  Peter,  Oberstlieutenant- 
Oberst. 

1882  De  Fin.  Ferdinand  Freiherr. 
Ob  erstlieutenant. 


Vor  dein  Feinde  gefallene  höhere  Offleiere. 

1866  Regiments-Commandant  Oberst  Cajetan  Graf  Bissingen-Xippen- 
burg  in  der  Schlacht  bei  Königgrätz  j. 

Feldzüge. 

Steininger.  1866  im  4.  Corps  der  Nord- Armee  eingetheilt,  focht  das 
Regiment  bei  Schweinschädel  und  mit  Auszeichnung  bei  Königgrätz  (bedeu- 
tende Verluste  erlitten).  Das  4.  Bataillon  in  Olmütz. 

Decoriert  wurden  mit: 

EKO.  Major  Friedrich  von  Baumgarten. 

MVK.  Regiments-Commandant  Oberst  Cajetan  Graf  Bissingen- Xi  p- 
penburg  (nachträglich  zuerkannt)  ttnd  Hauptmann  Carl  Zuna. 

Rodich.  1878  unter  den  als  Verstärkung  nach  Bosnien  gerückten  Truppen 
focht  das  Regiment  im  Verbände  des  4 Armee-Corps  bei  der  Einnahme  von 
Nova  Brcka. 

Für  Auszeichnung  in  diesem  Gefechte  erhielten: 

LO.  Regiments-Commandant  Oberst  Franz  Brunner. 

EKO.  3.  Major  Johann  Tomicic. 

MVK.  Major  Alois  Koller;  die  Hauptleute  Theodor  Adda.  Joseph 
Bojer,  Georg  Menz,  Julius  Rupp,  Joseph  Denk;  Oberlieutenant  Heinrich 
Aulich;  Lieutenant  in  der  Reserve  Matthias  Mattyäsovszky : dann  dem 
vor  dem  Feinde  gebliebenen  Hauptmann  Johann  Ulbrich  nachträglich  zuer- 
kannt. 

FJO.  Regiments- Arzt  Dr.  Franz  Stuckheil. 

GVK.  m.  d.  Kr.  Regiments- Arzt  Dr.  Johann  Müller. 


Tapferkeits-Medaillen. 

Silberne 

Goldene  I.  CI.  II.  CI. 

1866  1 6 20 

1878  2 10  22 

Adjustierung. 

1860  weisser  Waffenrock,  rothbraune  Egalisierung,  Armlitzen,  gelbe 
Knöpfe ; 

1868  dunkelblauer  Waffenrock,  rothbraune  Egalisierung,  Armlitzen, 
gelbe  Knöpfe. 


— 565  — 


Cb).1) 

Ungarisches  Infanterie-Regiment. 

(1860)  Ergänzungs-B ezirks- Commanclo  : Stuhlweissenburg. 

(1860)  Jellacie  de  Buzim,  Georg  (traf,  FML. 

Errichtung  und  nachgefolgte  Veränderungen.  1860  mit  1.  Februar 
( Allerhöchste  Entschliessung  vom  27.  December  1859)  aus  dem  2.  und  3.  Bataillon 
des  Linien-Infanterie-Regiments  Kronprinz  Nr.  19  und  dem  3.  Bataillon  König 
der  Belgier  Nr.  27  in  G-örz  formiert. 

1883  ein  Bataillon  zu  dem  neu  aufgestellten  Infanterie-Regimente  Nr.  102 
abgegeben. 


Ergänzung.  Das  Regiment  hat  seit  seiner  Aufstellung  den  Ergänzungs- 
Bezirk  zu  Stuhlweissenburg  in  Ungarn2). 

Friedens-Garnisonen.  1860  Görz,  1861  Conegliano.  1882  Wolfsberg,  1863 
Wien,  1867  Brünn,  1869  Iglau.  1874  Ragusa,  1878  Stolac,  1879  Agram.  1882 
Budapest,  1883  Stuhlweissenburg,  1885  Budapest,  1890  Wien,  1894  Budapest. 

Regiments-Inhaber. 

1860  Jeilacic  de  Buzim,  Georg  Graf,  FML. 


Regiments-Commandaiwen. 


1860  Reinbold,  Georg,  Oberst. 

1867  P ö 1 1 in  g von  P e r s i n g und 
Ober-Falkenstein,  Carl  Graf, 
Oberst. 

1869  Maywald,  Carl,  Oberst. 

1874  Banniza,  Johann,  Oberst. 

1876  U rb  an,  Carl  Freiherr  von,  Oberst. 

1877  Pindter  von  Pintershofen, 
Ludwig,  Oberst. 


1878  Mestrovic  von  Arly,  Peter. 
Oberst. 

1881  Woinovich  Edler  von  Trebi- 
zatdol,  Constantin  Oberst. 

1886  Papay,  Alexander  von,  Oberst. 
1890  Koch,  Adalbert  Ritter  von. 
Oberst. 

1S94  S chrutek,  Carl  Edler  von.  Oberst. 


Resene-Commandanteii. 

1869  Zollern,  Franz,  Oberst.  I 1874  Garlik  von  Osoppo,  Carl. 

1873  Banniza,  Johann,  Oberst.  | Oberstlieutenant. 


J)  Unter  der  Nummer  69  bestand  von  1769  bis  179S  das  spätere  1.  Banal-Grenz-Infanterie 
Regiment  Nr.  10. 

2)  Aus  Theilen  von  Nr.  32  formiert. 


— 566  — 


1876  Birö,  Alexander  von.  Oberst-  1878  Standeisky,  Carl.  Oberstlieute- 
lientenant—  Oberst.  i nant — Oberst. 

1880  Raslic,  Matthias.  Oberst. 


Vor  dem  Feinde  gefallene  höhere  Officiere. 

1866  Oberstlieutenant  Heinrich  von  T e sta  in  der  Schlacht  bei Königgrätz  j. 


Feldzüge. 

Jellacic.  1866  im  2.  Corps  der  Nord-Armee  eingetkeilt,  focht  das  Regi- 
ment hei  Königgrätz,  dann  in  dem  Treffen  bei  Blumenau.  Das  4.  Bataillon  in 
Wien,  dann  bei  der  Süd-Armee. 

Decoriert  wurden  mit : 

MVK.  Lieutenant  Friedrich  Chorin. 

GVK.  m.  d.  Kr.  Regiments- Arzt  Dr.  Johann  Klemm. 

1878  in  Süd-Dalmatien  stationiert,  nahm  das  Regiment  an  den  Opera- 
tionen der  18.  Infanterie-Truppen-Division  in  der  Hercegovina,  Besetzung  von 
Ljubuski  und  Mostar  theil. 

Das  Reserve-Commando  im  Verbände  des  4.  Armee-Corps  Operationen 
an  der  unteren  Save,  ohne  in  das  Feuer  zu  kommen. 

1881/1882  war  das  Regiment  im  Occupations-Gebiet  (Zwornik-Dolnja 
Tuzla)  dislociert,  jedoch  ebenfalls  keine  Abtheilung  in  das  Feuer  gekommen. 

Tapferkeit^  - Medaillen. 

Silberne 

Goldene  I.  CI.  II.  CI. 

— 1 6 


Adjustierung. 

1860  weisser  Waffenrock,  hechtgraue  Egalisierung,  Armlitzeu.  weisse 
Knöpfe ; 

1863  dunkelblauer  Waffenrock,  hechtgraue  Egalisierung,  Armlitzen,  weisse 
Knöpfe. 


1866 

1878 

1S82 


— 567  — 


70. x) 

Ungarisches  (slayonisehes)  Infanterie-Regiment. 

(1873)  Ergänzungs-Bezirks-Commanclo:  Peterwardein. 

Peterwardeiner  Infanterie-Regiment. 

(1874)  Philippovic  von  Philippsberg*,  Franz  Freiherr,  FZM. 

Das  Regiment  liat  seit  1873  die  obige  Benennung,  nebst  dem  Namen  des  jeweiligen  Inhabers 

zu  führen.) 

Errichtungen  und  nachgefolgte  Veränderungen.  1860  mit  1.  Februar 
(Allerhöchste  Entschliessung  vom  27.  December  1859)  aus  den  3.  Bataillonen 
der  Linien-Infanterie-Begimenter  Kaiser  Nr.  1.  Erzherzog  Carl  Nr.  3 und 
Maraula  Nr.  25  in  Treviso  formiert. 

1873  wurde  das  Regiment  reorganisiert  und  auf  dem  Gebiete  des  ehe- 
maligen Peterwardeiner  Grenz-Infanterie-Regiments  Nr.  9 neu  aufgestellt. 

1883  ein  Bataillon  zu  dem  neu  errichteten  Infaaterie-Regimente  Nr.  96 
abgegeben. 

Ergänzung.  Das  Regiment  erhielt  bei  seiner  Aufstellung  den  Ergänzungs- 
Bezirk  zu  Neusohl  in  Ungarn  zugewiesen* 2);  mit  1.  October  1873  -wurde  dieser  Er- 
gänzungs-Bezirk ganz  aufgelassen,  an  jene  der  angrenzenden  Regimenter  (Nr.  25. 
26,  67  und  71)  vertheilt,  die  Mannschaft  in  den  Stand  der  betreffenden 
Regimenter  transferiert  und  auf  dem  Gebiete  des  zur  Aufstellung  gelangenden 
Peterwardeiner  Grenz-Regiments,  mit  Einbeziehung  des  Svrmier  Comitats 
ivon  Nr.  78  abgetrennt),  der  neue  Heeres-Ergänzungs-Bezirk  Nr.  70  zu  Peter- 
wardein neu  gebildet  und  das  Regiment  in  demselben  durch  Zutransferierung 
von  Mannschaft  des  aufgelösten  Grenz-Regiments,  sowie  des  Infanterie-Regi- 
ments Nr.  78  neu  aufgestellt. 

Friedens-Garnisonen.  1860  Treviso,  Rovigo,  1861  Treviso,  1863  Padua. 
1864  Baclia,  1865  Vicenza,  1866  Krakau,  1873  Komorn,  1878  Brod.  1879  Travnik. 
1880  Budapest,  seit  1882  Peterwardein. 


Regiments-Inhaber. 

1860  Nagy  von  Also-Szopor,  Ladis-  j 1874  Philippovic  von  Philippsberg, 

laus  Freiherr,  FME. — FZM.  Franz  Freiherr,  FML. — FZM. 

1873  Berg,  Friedrich  Wilhelm  Graf, 
kais.  russischer  Feldmarschall. 


0 Unter  der  Nummer  70  bestand  von  1769 — 1798  das  spätere  2.Banal-G-renz-Inl'anterie- 
Regiment  Nr.  11. 

2)  Aus  Theilen  von  Nr.  25  gebildet,  dann  dem  Aushilfs-Bezirke  von  Nr.  56. 


- 568  — 


Regiinents-Commandanten. 


1860  Derwin  von  Waffenhorst, 
Carl,  Oberst. 

1865  Leonhardi,  Franz  Carl  Frei- 
herr von,  Oberst. 

1869  Knbin,  Ernst,  Oberst. 

1873  Kukulj,  Stephan,  Oberst. 

1875  Budich,  Georg  Oberst. 

1876  Osvadic,  Anton,  Oberst. 


1880  Bakasovic  Edler  von  Savodol. 

Maximilian,  Oberst. 

1883  Schariinatz,  Theodor.  Oberst. 
1888  Handel,  Friedrich  Freiherr  von. 
Oberst. 

1891  Matzke,  Joseph,  Oberst. 

1896  Behberger.  Emamiel  Eller  von. 
Oberst. 


Reserve-Conmiandanten. 


1869  Bolzano  von  Kr onstätt,  Lud- 
wig Edler,  Oberstlieutenant. 

1871  Ende,  Friedrich  Freiherr  von, 
0 b er  stli  eutenant. 

1872  Sarnetz,  Adalbert,  Oberst. 

1873  Wantzl,  Georg,  Oberstlieute- 
nant. 


1876  Jak  ein.  Moiiz,  Oberst, 

1878  Petrovic,  Peter,  Oberstlieute- 
nant— Oberst. 

1880  Schariinatz,  Theodor.  Oberst- 
lieutenant. 


Feldzüge. 

Nagy.  1866  auf  dem  Kriegs-Schauplatze  in  Italien  (5.  Corps  >.  focht  das 
Regiment  bei  Custozza;  das  4.  Bataillon  gehörte  zu  den  Besatzungs-Truppen 
in  Istrien  und  nahm  an  dem  Gefechte  hei  Versa  theil. 

Decoriert  wurden  mit: 

EKO.  3.  Hauptmann  Joseph  Sommer:  Oberlieutenant  Alexander  Eiss. 

MVK.  Begiments-Commandant  Oberst  Baron  Leonhardi:  Major 

Dominik  nobile  de  Bezzonico. 

FJO.  Begiments-Arzt  Dr.  Joseph  Böhm. 

1878  das  Beserve-Regiment  im  Verbände  der  20.  Infanterie-Truppen- 
Division  (Szapary)  an  den  Kämpfen  bei  Gracanica,  Dolnja  Tuzla  und  Doboj 
ehrenvollen  Antheil  genommen. 

Das  später  auch  mobilisierte  Feld-Regiment  im  Verbände  des  5.  Armee- 
Corps  Operationen  in  der  Ivrajna,  ohne  in  das  Feuer  zu  kommen. 

Für  Auszeichnung  in  diesem  Feldzuge  erhielten: 

EKO.  3.  Hauptmann  Michael  Manojlovic  (dem  Generalstab  zugetheilt  . 

MVK.  Oberstlieutenant  Peter  Petrovic;  Major  Ladislaus  Halper  von 
Szigeth;  die  Hauptleute  Johann  Dragosavlj  evic,  Milo  van  Vukmirovic 
und  Paul  Vuicic. 

Tapferkeits-Medaillen. 

Silberne 

Goldene  I.  CI.  II.  CI. 

1866  — 14  8 

1878  1 3 21 


Adjustierung. 

1860  weisser  Waffenrock,  meergrüne  Egalisierung,  Armlitzen,  gelbe 
Knöpfe ; 

1868  dunkelblauer  Waffenrock,  meergrüne  Egalisierung,  Armlitzen,  gelbe 
Knöpfe. 


- 569  — 


71. ’) 


Ungarisches  Infanterie-Regiment. 

(1860)  Ergänzungs-Bezirks-Commando  : Trentschin. 

(1891)  Galgötzy,  Anton,  FZM. 


Errichtung  und  nachgefolgte  Veränderungen.  1860  mit  1.  Februar 
(Allerhöchste  Entschliessung  vom  27.  December  1859)  aus  den  3.  Bataillonen 
der  Linien-Infanterie-Regimenter  Erzherzog  Ludwig  Nr.  8,  Erzherzog  Wilhelm 
Nr.  12  und  Gr  lieber  Nr.  51  formiert. 

1883  ein  Bataillon  zu  dem  neu  aufgestellten  Infanterie-Regimente  Nr.  98 
abgegeben. 

Ergänzung.  Das  Regiment  erhielt  bei  der  Aufstellung  den  Ergänzungs- 
Bezirk  zu  Trentschin  in  Ober-Ungarn* 2 3). 

Friedens-Garnisonen.  1860  Venedig,  dann  Padua,  1862  Portogruaro, 
1863  Treviso,  1866  Theresienstadt,  1871  Brünn,  1877  Klosterbruck,  1878  Brünn, 
1879  Mostar,  1882  Trentschin,  1891  Wien. 


Regiments-Inhaber. 


1860  Leopold  II.,  Grossherzog  von 
Toscana,  G.  d.  C.8). 

1870 — 1886  Rossbacher,  Rudolph  Frei- 
herr von,  FML. — FZM.4). 


1889  Moltke,  Hellmuth  Graf,  königl. 
preussischer  General-Eeld- 
marschall. 

1891  Galgötzy,  Anton,  FML. — FZM. 


Zweiter  Inhaber. 

Von  1860 — 1868  Boyneburg- Lengsfeld,  Moriz  Freiherr  von,  G.  d.  C.  5). 

Regiinents-Commandanten. 

1860  Widenmann,  Heinrich,  Oberst,  i 1876  Nemethv,  Johann  von,  Oberst. 
1867  Du  Hamei  de  Querion  de,  1881  Fabrizii,  Johann  Ritter  von, 
Emil  Chevalier,  Oberst.  Oberst. 

1871  Van  der  Sloot,  Eduard,  Oberst. 


*)  Unter  der  Nummer  71  bestand  von  1769  bis  1798  das  spätere  Deutsch-Banater 
Grenz-Infanterie-Regiment  Nr.  12. 

2)  Aus  dem  Aushilfs-Bezirk  von  Nr.  3 (früher  bei  Nr.  2),  dann  einem  Theil  von  Nr.  12 
gebildet. 

3)  Früher  Inhaber  des  ehemaligen  4.  Dragoner-Regiments  (1860  reduciert). 

4)  Von  1865  bis  1870  zweiter  Inhaber  des  Infanterie-Regiments  Nr.  12. 

p Früher  zweiter  Inhaber  des  4.  Dragoner-Regiments. 


— 570  — 


1885  Schwingenschlögl,  Richard  | 1890  Schohay  Edler  von  Borweid, 
von,  Oberst.  Edmund.  Oberst. 

1895  Frank,  Liborius,  Oberst. 


Reserve-Commandanten. 


1869  M e d u n a von  R i e d b u r g,  J ohann, 
Oberstlieutenant  — Oberst. 

1875  Radovanovic,  Demeter,  Oberst. 

1876  Lipowsky  von  Lipowitz, 
Joseph, Oberstlieutenant — Oberst. 


1878  J en emannEdler von  W erthau. 

G-ustav.  Oberstlieutenant — Oberst. 
1881  Sitka,  Gustav,  Oberstlieutenant. 


Yor  dem  Feinde  gefallene  höhere  Offleiere. 

1866  Oberstlieutenant  Vincenz  Sehen  oha  in  dem  Gefechte  bei  Dub  j. 
Major  Jakob  Freiherr  von  Karwinskv  an  den  in  derselben  Affaire  erhaltenen 
schweren  V erwttndungen  (Anfang  September)  gestorben. 


Feldzüge. 

Leopold  Toscana.  1866  mit  allen  vier  Bataillonen  in  der  Brigade 
Rothkirch  des  8.  Corps  eingetheilt,  nahm  das  Regiment  an  den  Kämpfen  in 
Böhmen  keinen  Antheil  (zur  Deckung  der  Eisenbahn  bei  Böhmisch- Trübau 
postiert)  und  erlitt  später  bei  Dub  (Rückzugs-Gefecht)  bedeutende  Verluste. 

Decoriert  wurden  mit : 

MVK.  Oberstlieutenant  Alois  Maurer;  die  Hauptleute  Carl  Edler  von 
Döpfner  und  Joseph  Hiller. 

Rossbacher.  1878  war  nur  das  Reserve-Regiment  mobilisiert,  im  Ver- 
bände des  5.  Corps  die  Operationen  in  der  Krajna,  Gefecht  bei  Peci.  mit- 
gemacht. 

1881/1882  bei  Unterdrückung  des  Aufstandes  in  Bosnien  nahmen  Ab- 
theilungen des  im  Occupations-Gebiete  dislocierten  Regiments  an  den  Opera- 
tionen in  der  Zagorje,  den  Gefechten  bei  Somina  und  Glavaticevo  <22.  Feb- 
ruar), der  Einnahme  von  Ulok.  u.  A.  theil. 

Für  Auszeichnung  in  diesen  Aftairen  erhielten : 

EKO.  3.  Major  Eduard  Novy:  Hauptmann  August  Kronsteiner. 

MVK.  Die  Hauptleute  Ferdinand  Papaczek,  Theodor  Agricola, 
Theodor  Fritz;  Oberlieutenant  Alfred  Ritter  von  Arenstorff;  Lieutenant 
Carl  Ports cli. 

Tapferkeits-Medaillen. 

Silberne 


Goldene 

I.  CI. 

II.  Cl. 

1866 

1 

7 

12 

187S 

— 

— 

3 

1882 

— 

7 

35 

Adjustierung. 

1860  weisser  'Waffenrock,  krebsrothe  Egalisierung,  Armlitzen,  gelbe 
Knöpfe ; 

1868  dunkelblauer  Waffenrock,  krebsrothe  Egalisierung,  Armlitzen,  gelbe 
Knöpfe. 


— 571  — 


72. x) 

U ngaris  dies  Infanterie  - Regiment. 

(1860)  Ergänzungs  - Bezirks  - Commando  : Pressburg. 

(1890)  David  Edler  von  Rhonfeld,  Emil,  FZM. 

Errichtung  und  nachgefolgte  Veränderungen.  1860  mit  1.  Februar 
(Allerhöchste  Entschließung  vom  27.  December  1859)  aus  dem  2.  und  3. 
Bataillon  des  Linien-Infanterie-Regiments  Deutschmeister  Nr.  4 und  dem  2. 
Bataillon  Ajroldi  Nr.  23 2)  in  Komorn  aufgestellt. 

1883  ein  Bataillon  zu  dem  neu  aufgestellten  Infanterie-Regimente  Nr.  102 
abgegeben. 

Ergänzung.  Das  Regiment  hat  seit  der  Aufstellung  den  Ergänzungs- 
Bezirk  Pressburg  in  Ungarn3). 

Friedens-Garnisonen.  1860  Komorn.  1861  Pressburg,  1864  Husum  (Schles- 
wig). 1865  Rendsburg,  1866  Wien,  1871  Pressburg,  1875  Cattaro,  1879  Zara, 
1880  Prag,  1884  Pressburg. 


Regiments-Inhaber. 

1860  Ramming  von  Riedkirchen,  Wil-  1 1890  David  Edler  von  Rhonfeld, 

heim  Freiherr,  FML.— FZM.  i Emil,  FML. — FZM. 

1876  Dormus  von  Kilianshausen, 

Joseph  Freiherr,  FML.  — FZM.  ’ 


Regiments- Commandanten. 


1860  Ab  eie,  Yincenz  Ritter  von,  Oberst. 
1866  Spaczer,  Alplions,  Oberst. 

1872  Schluderer  Edler  von  Traun- 
bruck, Conrad,  Oberst. 

1877  Buschmann,  Franz  Freiherr 
von,  Oberst. 

1881  Harrer,  Joseph,  Oberst. 

1882  Pürker,  Eduard,  Oberst. 

1883  B runa,  JosephRitter von, Oberst. 


1889  Pitreich,  Heinrich  Ritter  von. 
Oberst. 

1890  Schäfler,  Eduard,  Oberst. 

1891  Englisch-Popparich,  Alfred 
von,  Oberst. 

1894  Canic,  Georg,  Oberst. 

1897  F r an c e s c hini,  Friedrich, Oberst. 


J)  Unter  der  Summer  72  bestand  von  1769  bis  1798  das  spätere  Walachiscli-Illyrisehe 
1 1&48  Romanen-Banater)  Gr enz-I n tan terie -Regiment  Nr.  13. 

2)  Ha  dieses  Regiment  seine  lombardische  Mannschaft  entlassen  hatte,  so  bestand 
das  Bataillon  nur  aus  einem  Cadre  an  Officieren  und  einigen  Chargen,  die  Mannschaft 
wurde  aus  dem  Depot-Bataillon  von  Deutschmeister  ergänzt. 

3)  Aus  dem  Aushilfs-Bezirke  von  Nr.  1 (früher  Infanterie-Regiment  Nr.  2)  und  einem 
Theile  von  Nr.  12  formiert. 


— 572  — 


Reserve-Commandanten. 


1869  Giesl  von  Gieslingen,  Hein- 
rich Ritter.  Oberst. 

1871  Fejervary  de  Komlos-Ke- 
resztes,  Geza  Freiherr.  Oberst- 
lieutenant — Oberst. 

1872  Schwerdtner,  Julius,  Oberst- 
lieutenant— Oberst. 


| 1875  Hilleprandt,  Anton  Edler  von. 
Oberst. 

1876  Garlik,  Johann.  Oberstlieu- 
tenant— Oberst. 

1878  Harrer,  Joseph,  Oberst. 

1881  Sztankovics,  Carl  Freiherr 
von,  Oberstlieutenant— Oberst. 


Feldzüge." 

Hamming.  1861  in  der  Brigade  Dormus  (später  Kaliki  des  Corps 
Gablenz,  machte  das  Begiment  den  Feldzug  in  Schleswig-Holstein  mit  Cer- 
nienmg  von  Friedericia),  ohne  in  das  Feuer  zu  kommen. 

1866  im  1.  Corps  (Clam)  der  Nord-Armee  eingetheilt.  focht  das  Begi- 
ment bei  Münchengrätz,  Jicin  und  in  der  Schlacht  bei  Königgrätz. 

Das  4.  Bataillon  Besatzung  in  Josephstadt. 

Decoriert  wurden  mit: 

MVK.  Oberstlieutenant  Carl  Edler  von  Jan  da:  Hauptmann  Julius 
Bauer;  Oberlieutenant  Alois  Hofmann. 

Dormus.  1878  zu  den  Besatzungs-Truppen  in  Dalmatien  gehörend,  an 
keiner  grösseren  Action  theilgenommen.  Das  gleichfalls  mobilisierte  Beserve- 
Regiment  im  Verbände  des  5.  Corps  die  Operationen  in  der  Krajna  mit- 
gemacht. 

MVK.  erhielt  Oberlieutenant  in  der  Beserve  Joseph  Heiterer  (als 
Ordonnanz-Officier  in  Verwendung). 

Tapferkeits-Medaillen . 

Silberne 

Goldene  I.  CI.  II.  CI. 

1S66  — 1 24 

1878  — 1 1 

Adjustierung. 

1860  weisser  W affenrock.  lichtblaue  Aufschläge,  Armlitzen,  gelbe  Knöpfe; 

1868  dunkelblauer  "VVaffenrock,  lichtblaue  Aufschläge.  Armlitzen,  gelbe 
Knöpfe. 


73. x) 


Böhmisches  Infanterie -Regiment. 

(1860)  Ergänzungs-Bezirks-Commando:  Eger. 

(Vacat.) 

Errichtung  und  nachgefolgte  Veränderungen.  1860  mit  1.  Februar 
Allerhöchste  Entschliessung  vom  27.  December  1859)  aus  den  3.  Bataillonen 
der  Linien-Infanterie-Regimenter  Khevenhiiller  Nr.  35,  König  von  Hannover 
Nr.  42  und  Bianchi  Nr.  551  2)  in  Rzeszöw  aufgestellt. 

1883  ein  Bataillon  zu  dem  neu  aufgestellten  Iiifanterie-Regimente  Nr.  88 
abgegeben. 

Ergänzung,  Das  Regiment  hat  seit  der  Aufstellung  den  oben  ange- 
gebenen Ergänzungs-Bezirk  zu  Eger  in  Böhmen3). 

Friedens-Garnisonen.  1860  Rzeszöw,  1861  Krakau,  1866  Wien,  1871 
Theresienstadt,  1882  Prag,  1883  Innsbruck,  1889  Pilsen,  1894  Prag. 

Regiments-Inhaber. 

1860  Mennsdorff- Pouilly,  Alexander  1865 — 1896  Württemberg,  Wilhelm 
Graf,  FML. 4).  I Herzog  von,  GM.  — FZM. 


Regiments-Commandanten. 


1860  Dormus  von  Kilianshausen, 
Joseph  Freiherr.  Oberst. 

1863  Serinny,  Carl  Ludwig,  Oberst. 
1S66  Brenneis,  Johann,  Oberst. 

1869  Littrow,  Franz  Ritter  von, 
Oberst. 

1871  Herget,  Johann  Edler  von, 
Oberst. 

1876  Hiltl,  Anton,  Oberst. 

1878  Brunswik  von  Korompa, 
Ludwig,  Oberst. 


1879  Pittoni  von  Dannenfeldt, 
Ferdinand  Ritter,  Oberst. 

1884  Pachner  von  Egaendorf  und 
Stolac.  Ferdinand  Ritter,  Oberst. 

1886  Pistor,  Wilfried  Ritter  von. 
Oberst. 

1887  Halper  von  Szigeth,  Ladislaus, 
Oberst. 

1892  S 1 o n i n k a von  H 6 1 o d 6 w, 
Julian,  Oberst. 

1596  Riedlechner,  Otto  Edler  von, 
Oberst. 


1 Unter  der  Nummer  73  bestand  von  1769—1798  das  spätere  1.  Szekler  Grenz- 
Infanterie-Regiment  Nr.  11  (jetzt  Infanterie-Regiment  Nr.  5). 

-)  Nachdem  dieses  Regiment  seine  lombardische  Mannschaft  entlassen  hatte,  so 
bestand  das  Bataillon  nur  aus  einem  Cadre  von  Officieren  und  Unterofficieren  und  wurde 
aus  dem  Urlauber-Stande  von  Khevenhiiller  und  Hannover  completiert. 

b Ans  Theilen  von  Nr.  35  und  12  gebildet. 

4)  Wurde  1865  Inhaber  des  9.  Uhlanen-Regimcnts. 


— 574  — 


Keserve-Comman  (lauten. 


1869  H erg  et,  .Johann  Edler  von, 
Oberst. 

1871  Birnbaum.  Rudolph,  Oberst- 
lieutenant— Oberst. 

1875  Pürcker  Edler  von  Pürkhain. 
Moriz,  Oberst. 

1876  Meyern  von  Hohenberg.  Leo- 
pold Freiherr,  Oberst. 


1877  Kotze,  Friedrich.  Oberstlieute- 
nant. 

1878  Dubsky  von  Trzebomislitz. 
Guido  Graf,  Oberst. 

1880  Teutschenbach  von  Eliren- 
ruh.  Gustav,  Oberstlieutenant — 
Oberst. 


Feldzüge. 

Württemberg.  1866  im  1.  Corps  (Clam)  der  Nord-Armee  eingetheilt. 
focht  das  Regiment  mit  sehr  bedeutendem  Verluste  bei  Jicin.  dessgleichen  in 
der  Schlacht  bei  Königgrätz. 

Das  4.  Bataillon  Besatzung  in  Theresienstadt. 

Decoriert  wurden  mit: 

MVK.  Die  Hauptleute  Carl  Leicht  von  L eichtenthurm.  Theodor 
Schnavder,  Carl  Freiherr  von  Salis-Samaden,  Franz  Horrak.  Kurt  von 
Ende;  die  Oberlieutenants  Constantin  Schirschant,  Franz  Hettinger. 
Johann  Freiherr  Trott  zu  Solz,  Joseph  Engels;  die  Unterlieutenants  Carl 
Brenneis  und  Ferdinand  Pfeifer;  dann  dem  vor  dem  Feinde  gebliebenen 
Oberlieutenant  Joseph  Müller  nachträglich  zuerkannt. 

GGVK.  Regiments-Caplan  Wenzel  Kirchner. 


Tapferkeits-Medaillen. 

Silberne 

Goldene  I.  CI.  II.  CI. 

1866  — 10  41 

Adjustierung. 

1860  weisser  Waffenrock,  kirschrotlie  Egalisierung,  gelbe  Knöpfe: 

1868  dunkelblauer  Waffenrock,  kirschrothe  Egalisierung,  gelbe  Knöpfe. 


— 0 ID  — 


n.1) 

Böhmisches  Infanterie-Regiment. 

(1860)  Ergänzungs-Bezirks-C  ommando:  Jicin. 

(1886)  Bouvard,  Friedrich  Freiherr  von,  FML. 

Errichtung  und  nachgefolgte  Veränderungen.  1860  mit  1.  Februar 
(Allerhöchste  Entschliessung  vom  27.  December  1859)  aus  den  3.  Bataillonen 
der  Linien- Infanterie-Regimenter  Benedek  Nr.  28  und  Degenfeld  Nr.  36,  dann 
dem  1.  Bataillon  Bianchi  Nr.  55 2)  in  Maynz  formiert. 

1883  ein  Bataillon  zu  dem  neu  aufgestellten  Infanterie-Regimen  te  Nr.  92 
abgegeben. 

Ergänzung.  Das  Regiment  hat  seit  der  Errichtung  den  Ergänzmigs- 
Bezirk  zu  Jicin  in  Böhmen3). 

Friedens-Garnisonen.  1860  (Maynz.  dann  Montagnana  im  Venezianischen, 
1861  Badia,  1862  Este,  1863  Venedig.  1866  Budapest,  1869  Brünn,  1871  König- 
grätz,  1878  Trebinje,  1880  Pilsen.  1882  Innsbruck,  1883  Ivöniggrätz.  1887 
Theresienstadt,  1891  Josephstadt. 

Regiments-Inhaber. 

1860  Nobili,  Johann  Graf,  FML. — 1886  Eouvard,  Friedrich  Freiherr  von. 
FZM.4).  FML. 

1881 — 1886  unbesetzt. 


Regiments-Commandanten, 


1860  Krebs  von  Sturm  wall.  Anton, 
Oberst. 

1865  Palombini.  Scipio  Freiherr  von. 
Oberst. 

1866  D aub  1 e b s k y-S  t e r n e c k-E  h r e n- 
stein.  Titus  Freiherr  von.  Oberst. 

1871  Binder,  'Wilhelm,  Oberst. 

1876  Schlossarek,  Joseph.  Oberst. 


1878  B ab  ich,  Georg.  Oberst. 

1880  Dubsky  von  Trzebomislitz, 
Guido  Graf.  Oberst. 

1882  Castella,  Ludwig  von,  Oberst. 

1883  Klobus.  Hugo  Edler  von.  Oberst. 

1888  Rzehak,  Ferdinand,  Oberst. 

1889  Buss,  Hermann  Ritter  von. 
Oberst. 

1891  Wenzlik,  Jakob.  Oberst. 


’)  Unter  der  Nummer  74  bestand  von  1769  bis  1798  das  spätere  2.  Szekler  Grenz- 
Infanterie-Regiment  Xr.  15  (jetzt  Infanterie-Regiment  Nr.  6). 

-i  Da  dieses  Regiment  seine  lombardische  Mannschaft  entlassen  hatte,  so  bestand 
das  Bataillon  nur  aus  einem  Cadre  an  Officieren  und  einigen  Chargen;  die  Mannschaft 
wurde  ans  dem  Urlauber-Stande  der  Regimenter  Nr.  28  und  36  ergänzt. 

Aus  Theilen  von  Nr.  18  und  36  gebildet, 
v War  von  1849  bis  1860  zweiter  Inhaber  des  Infanterie-Regiments  Nr.  44. 


- 576  — 


Reserve-Commandanten. 


1869  Clanner  von  Engelshofen, 
Prokop  Ritter,  Oberstlieutenant — 
Oberst. 

1871  Bonora,  Maximilian,  Oberst. 

1872  Sartorius,  Heinrich,  Oberst- 
lieutenant. 

1873  Bruckner,  Moriz,  Oberst. 

1875  Reicher,  Joseph,  Oberstlieute- 
nant. 


1876  Pittoni  von  Dannenfeldt. 
Ferdinand  Ritter,  Oberst. 

1878  Ecker-Krauss,  Julius  Ritter 
von,  Oberst. 

1879  Hauptmann,  Alois,  Oberst- 
lieutenant— Oberst. 

1882  Went  von  Römö,  Carl.  Oberst. 


Feldzüge. 

Nobili.  1866  im  8.  Corps  der  Nord-Armee  eingetheilt,  focht  das 
Regiment  mit  bedeutenden  Verlusten  bei  Skalitz  und  Königgrätz.  Da.- 
4.  Bataillon  in  der  österreichisch-nassauischen  Truppen-Division  Xeipperg. 
Gefecht  bei  Aschaffenburg. 

Decoriert  wurden  mit: 

MVK.  Oberstlieutenant  Maximilian  Bonora:  Hauptmann  Johann  Mayer. 

1878  zu  den  Besatzungs-Truppen  in  Dalmatien  gehörend,  focht  das 
Regiment  bei  Trebinje,  Gorica  und  der  Einnahme  von  Ivlobuk  und  erhielt  den 
LO.  Regiments-Commandant  Oberst  Georg  Babich. 

Tapferkeits-Medaillen. 

Silberne 

Goldene  I.  CI.  II.  CI. 

1866  — 10  24 

1878  - 6 IG 

Adjustierung. 

1860  weisser  Waffenrock,  krapprotlie  Egalisierung,  weisse  Knöpfe; 

1868  dunkelblauer  Waffenrock,  krapprotlie  Egalisierung,  weisse  Knöpfe. 


— 577  — 


75.1) 

Böhmisches  Infanterie -Regime nt. 

(1860)  Ergänzungs-Bezirks-Commanclo:  Neuhaus. 

(1888)  Christian  IX.,  König  yon  Dänemark. 

Errichtung  und  nachgefolgte  Veränderungen.  1860  mit  1.  Februar 
(Allerhöchste  Entschliessung  vom  27.  December  18591  aus  den  3.  Bataillonen 
der  Linien-Infanterie-Begimenter  Prinz  Albert  von  Sachsen  Nr.  11.  Grossfürst 
Constantin  Nr.  18  und  Beischach  Nr.  21  in  fiovigo  aufgestellt. 

1883  ein  Bataillon  zu  dem  neu  aufgestellten  Iufanterie-Beghnente  Nr.  91 
abgegeben. 

Ergänzung.  Das  Begiment  erhielt  bei  der  Errichtung  den  Ergänzungs- 
Bezirk  Neuhaus  in  Böhmen  zugewiesen2). 

Friedens-Garnisonen.  1860  Bovigo,  dann  Yicenza,  Lonigo.  1861  Soave, 
1862  Yerona.  1866  Wien.  1869  .Josephstadt,  1874  Prag,  1881  Sarajevo.  1882 
Neuhaus,  1885  Prag,  1895  Neuhaus. 

Regiments-Inhaber, 

1860  Folliot  de  Creneville  - Poutet,  1888  Christian  IX.,  König  von  Däne- 

Franz  Graf,  FML.— FZM.  mark. 

Regiments-Commandanten. 

1860  Mondei,  Friedrich,  Oberst.  ; 1876  Kuhn  vonKuhnenfeld,  Alexan- 
1866  Henniger  von  Eberg,  Emanuel  ! der  Freiherr.  Oberst. 

Freiherr,  Oberst.  1879  Hotze,  Friedlich,  Oberst. 

1866  Mondei,  Friedrich,  Oberst3).  1883  Bonn,  Daniel,  Oberst. 

1867  Tegetthoff,  Carl  von,  Oberst.  1885  Theuerkauf,  Budolph  Bitter 

1872  Schmitt  von  Ivehlau,  Ignaz,  von.  Oberst. 

Oberst.  1890  Pokorny,  CarlEdler  vomOberst. 

1895  Haas,  Ottokar,  Oberst. 

Reserre-Commandanten. 

1869  Schmitt  von  Kehlau,  Ignaz,  | 1872  Seewald,  Joseph.  Oberstlieute- 
Oberstlieutenant — Oberst.  [ nant — Oberst. 


p Unter  der  Nummer  75  bestand  von  1769—1798  das  spätere  1.  VUalachen-G-renz- 
Infanterie-Regiment  Nr.  16  (jetzt  Infanterie-Regiment  Nr.  46). 
p Aus  Theilen  von  Nr.  11,  18  und  28  formiert. 

p Fungierte  während  des  Feldzuges  als  Brigade-Commandant  bei  der  Nord-Armee. 

37 


Geschichte  der  k.  und  k.  Wehrmacht.  I.  Bd. 


— 578  — 


1876  Czibulka,  Ernst,  Oberstlieute-  1879  Groller,  Alexander  Ritter  von. 

nant — Oberst.  i Oberstlieutenant  — Oberst. 

1878  Ott  von  Ottenkampf,  Joseph  I 
Edler,  Oberst. 


Feldzüge. 

Crennevillle.  1866  auf  dem  Kriegs-Schauplatze  in  Italien  5.  Corps ), 
kämpfte  das  Regiment  mit  Auszeichnung  in  der  Schlacht  bei  Custozza  (Er- 
stürmung von  Oliosi  und  des  Monte  Vento). 

Das  zur  Besatzung  von  Josephstadt  gehörende  4.  Bataillon  machte  da- 
Treffen  bei  Skalitz  mit. 

Decoriert  wurden  mit: 

LO.  Regiments-Commandant  Oberst  Emanuel  Freiherr  Henniger  von 
Eberg.  ebenso  Oberst-Brigadier  Friedrich  Mondei. 

EKO.  3.  Die  Majore  Joseph  Seewald,  Guido  Ritter  von  Bogner  und 
Emanuel  Kellner:  die  Oberlieutenants  Otto  Freiherr  von  Waldbott- 

Bassenheim  und  Ernst  von  Keszlern. 

MVR.  Die  Hauptleute  Joseph  Ott  von  Ottenkampf,  Carl  Rosslaw. 
Ludwig  Badstüber;  Oberlieutenant  Carl  Popp;  Unterlieutenant  Friedrich 
Ritter  von  Leuzendorf. 

FJO.  Regiments-Arzt  Dr.  Joseph  Sieber. 

SGVK.  Regiments-Caplan  Joseph  Frankl. 

1878  keine  Abtheilung  des  Regiments  theilgenommen  und  erhielt  mü- 
der dem  Generalstab  zugetheilte  Hauptmann  Gustav  Buml  das  MVK. 

1881/1882  nahmen  Abtheilungen  des  im  Occupations-Gebiete  (Sarajevo' 
dislocierten  Regiments  an  dem  Streifzuge  gegen  die  Krbljina,  den  Gefechten 
am  Rogoj-Sattel,  bei  Susjesno-Karaula-Hiunic.  der  Streifung  gegen  Foca  (Affairen 
bei  Susjesno  und  Kruscica),  dann  der  Streifung  in  das  obere  Xeretva -Gebiet  theil. 

Decoriert  wurde  mit: 

MVK.  Lieutenant  Michael  Batinic. 


Tapferkeits-Medaillen. 

Silberne 

Goldene  I.  CI.  H.  CI. 

1866  1 11  32 

1881/1882  — 2 20 


Adjustierung. 

1860  weisser  Waffenrock,  lichtblaue  Egalisierung,  weisse  Knöpfe; 

1868  dunkelblauer  Waffenrock,  lichtblaue  Egalisierung,  weisse  Knöpfe. 


76. x) 

U ngarisches  Infanterie-Regiment. 

(1860)  Ergänzungs-Bezirks-Commando  : Oedenburg. 

(1891)  Salis-Soglio,  Daniel  Freiherr  yon,  FZM. 

Errichtung  und  nachgefolgte  Veränderungen.  1860  mit  1.  Februar 
(Allerhöchste  Entschliessung  vom  27.  December  1859)  aus  dem  2.  und  3. 
Bataillon  des  Linien-Infanterie-Regiments  Hess  Nr.  49  und  dem  2.  Bataillou 
Alemann  Nr.  43 2)  iu  Krainburg  aufgestellt. 

1888  ein  Bataillon  an  das  neu  aufgestellte  Infanterie-Regiment  Nr.  102 
abgegeben. 

Ergänzung.  Das  Regiment  hat  seit  der  Errichtung  den  oben  angegebenen 
Ergänzungs-Bezirk  zu  Oedenburg  in  Ungarn3). 

Friedens-Garnisonen.  1860  Krainburg,  dann  Triest,  1861  Pisino,  1863 
Görz,  1865  Padua,  1866  Klagenfurt,  1869  Triest,  1870  Klagenfurt,  1871  Cattaro, 
1872  Zara,  1874  Wien,  1878  Banjaluka,  1879  Sarajevo,  1881  Graz,  1882  Oeden- 
burg. 

Regiments-Inhaber. 

1860  Paumgartten,  Franz  Freiherr  von,  ! 1876  Knebel  von  Treuenschwert,  Al- 

FML.  1 bert  Freiherr,  FML. — FZM. 

1866  John,  Franz  Freiherr  von,  FML. — 1891  Salis-Soglio,  DanielFreiherr  von, 

FZM.  | FML.— FZM. 


Regiments-Commandanten. 


1860  Kleudgen,  Anton  Freiherr  von, 
Oberst. 

1866  Biedermann,  Wilhelm,  Oberst. 

1866  Kleudgen,  Anton  Freiherr  von, 
Oberst4). 

1867  Mainone  von  Mainsberg,  Carl, 
Oberst. 


1869  Stranskv  Edler  von  Dresden- 
berg, Franz,  Oberst. 

1871  Budich,  Georg,  Oberst. 

1875  Hempfling,  Rudolph,  Oberst. 
1878  Küttig.  Albin,  Oberst. 

1882  Ripp,  Carl  Freiherr  von,  Oberst. 
1884  Kosak,  Ludwig,  Oberst. 


’)  Unter  der  Nummer  76  bestand  von  1769—1793  das  spätere  2.  TValachen-Grenz-In- 
ianterie-Begiment  Nr.  17  (jetzt  Infanterie-Eegiment  Nr.  50  . 

2)  Nachdem  dieses  Regiment  seine  lombardische  Mannschaft  entlassen  hatte,  so  be- 
stand das  Bataillon  nur  aus  einem  Cadre  an  Officieren  und  Unterofficieren  und  wurde  aus 
dem  Urlauber-Stande  von  Hess  completiert. 

3)  Aus  dem  bisherigen  Aushilfs-Bezirk  von  Nr.  19  (früher  bei  Nr.  48)  und  einem 
Theil  von  Nr.  19  gebildet. 

4)  Commamlierte  im  Feldzuge  eine  Brigade,  übernahm  nach  demselben  das  Kegi- 
ments-Commando  wieder. 


37* 


— 580  — 


1889  Parmann,  Oskar,  Oberst.  | 1896  Rupprecht  von  Yirtsolog. 

1891  Haymerle,  Emil,  Oberst.  | Heinrich,  Oberst. 


Ite  s erve  - C onmian  danteii . 


1869  T heuer  kau  1',  Eduard  Ritter  von, 
O b er  stli  entenant — 0 b erst. 

1874  Reichlin-Meldegg,  Carl  Frei- 
herr von,  Oberstheutenant 

1875  Cliristiano vic,  Julias,  Oberst- 
lieutenant— Oberst. 


1878  Lippa,  Johann.  Oberstheute- 
nant— Oberst. 

1880  Damisch.  Johann.  Oberstheu- 
tenant — Ob  erst. 


Tor  dem  Feinde  gefallene  höhere  Ofhciere. 

1866  Major  Julius  Kämpfler  in  der  Schlacht  bei  Custozza  f. 
1878  Oberstheutenant  Julius  Eltz  in  dem  Gefechte  bei  Bihac  f. 


Feldzüge. 

Paumgartten.  1866  im  7.  Corps  (Maroicic)  der  Süd- Armee  eingetkeilt, 
zeichnete  sich  das  Regiment  in  der  Schlacht  von  Custozza  bei  dem  Sturme 
auf  den  Monte  Belvedere  besonders  ans. 

Das  4.  Bataillon  im  Verbände  der  Reserve-Division. 

Für  Auszeichnung  in  diesem  Feldzuge  wurden  decoriert  mit  : 

LO.  Regiments-Commandant  Oberst  Freiherr  von  Kleudgen. 

EKO.  3.  Oberstheutenant  Wilhelm  Biedermann:  Major  Carl  Freiherr 
von  Reichlin-Meldegg;  die  Hauptleute  Joseph  Ritter  von  Raab  und  Carl 
Stenzl;  Unterheutenant  Anton  Ritter  von  Rauschenfels:  dann  dem  ge- 
fallenen Major  Kämpfler  nachträglich  zuerkannt. 

MVK.  Die  Hauptleute  Johann  Scholz,  Julius  Eltz.  Joseph  nobile  de 
Majneri,  Theodor  Golling,  Guido  Kutschereuter,  EmilPerin  von  Wogen- 
burg, Friedrich  Parmann1);  die  Oberheutenants  Alexander  von  Kuzmano- 
vics,  Wilhelm  Räcke,  Felix  Gallina;  die  Unterbeutenants  Julius  Eder,  Johann 
Freiherr  von  Paumgartten,  Friedrich  Mothes,  Michael  Mirbeth. 

FJO.  Regiments- Arzt  Dr.  Nikolaus  Munk. 

Knebel.  1878  das  Feld-Regiment  im  September  in  den  Verband  der 
86.  Infanterie-Trupp en-Division  getreten,  als  Besatzung  in  Banjaluka  ver- 
bheben. Das  Reserve-Regiment  im  Verbände  der  18.  Infanterie-Truppen- 
Division  die  Gefechte  bei  Jzacic  und  Bihac  mitgemacht. 

Decoriert  wurden  mit : 

EKO.  3.  Die  Majore  Eduard  Edler  von  Waldkirch  und  Matthias  Mi kic; 
Hauptmann  Franz  Mikola:  dann  dem  gefallenen  Oberstheutenant  Julius 
von  Eltz  nachträglich  zuerkannt. 

MVK.  Hauptmann  Carl  Honig:  die  Oberheutenants  Ernst  Kiese- 
wetter Edler  von  Wiesenbrunn:  die  Lieutenants  Eduard  Martin,  Rudolph 
Lethay;  dann  die  Lieutenants  in  der  Reserve  Arthur  Pap,  Alexander  Hussy 
und  Ladislaus  Nemes  (Letzterer  gefallen,  nachträglich  zuerkannt  . 

GVK.  m.  d.  Kr.  Regiments-Arzt  Dr.  Johann  Schmoll. 

Tapferkeits-Medaillen. 

Silberne 

Goldene  I.  CI.  II.  CI. 

1866  8 26  117 

1878  — 7 19 

Adjustierung. 

1860  weisser  Waffenrock,  hechtgraue  Egalisierung,  Annhtzen.  gelbe  Knöpfe : 

1868  dunkelblauer  Waffenrock,  hechtgraue  Egalisierung.  Armlitzen,  gelbe 
Knöpfe. 


p Dem  Generalstab  zugetheilt. 


581  — 


77. 

Galizisclies  Infanterie-Regiment. 

(1867)  Ergänzungs-Bezirks-Commando  : Sambor. 

(1892)  Philipp,  Herzog  von  Württemberg. 

Errichtung  und  nachgefolgte  Veränderungen.  1860  mit  1.  Februar 
(Allerhöchste  Entschliessung  vom  27.  December  1859)  aus  dem  2.  und  3.  Batail- 
lon des  Linien-Infanterie-Regiments  Hartmann  Nr.  9 und  dem  3.  Bataillon 
Mazzuchelli  Nr.  10  in  Ofen  aufgestellt. 

1883  ein  Bataillon  zu  dem  neu  errichteten  Infanterie  - Begimente  Nr.  90 
abgegeben . 

Ergänzung.  Das  Regiment  erhielt  bei  der  Aufstellung  seinen  Ergänzungs- 
Bezirk  zu  Sanok  in  Galizien1),  seit  1867  ist  Sambor  Ergänzungs-Bezirks- 
Station 2). 

Friedens-Garnisonen.  1860  Pest-Ofen,  1863  Arad,  1866  Prag,  1874König- 
grätz.  1880  Gorazda.  1882  Sambor,  1885  Przemysl. 

Regiments-Inhaber. 

1860  Carl  Salvator,  Erzherzog.  I 1892  Württemberg,  Philipp  Herzog- 

Oberst — FML.  I von. 

Zweiter  Inhaber. 

1860  — 1869  Kussevich  von  Szamobor,  Emil  Freiherr,  FML. — FZM.3). 


Regiments-Commandanten. 


1860  Hanus,  Carl,  Oberst. 

1867  Bogutavac,  Cosmas,  Oberst. 

1874  Eckhardt  von  Eckhardts- 
burg, Gustav,  Oberst. 

1875  Kühne,  Friedrich,  Oberst. 

1876  Matzak  von  Ortenburg,  Victor, 
Oberst. 

1879  Ott  -Edler  von  Ottenkampf, 
Joseph,  Oberst. 


1884  Schmidt,  Moi’iz,  Oberst. 

1888  Schiffner,  Felix  Edler  von, 
Oberst. 

1889  Szczucihski,  Ladislaus  von, 
Oberst. 

1895  Streicher,  Carl  Freiherr  von, 
Oberst. 


J)  Ans  Theilen  von  Nr.  9 und  10  gebildet. 

-)  Sanoker  Rayon  an  Nr.  45  abgegeben. 

!)  Wurde  Inhaber  des  Infanterie-Regiments  Nr.  33. 


— 582  — 


Reserve-Commandanten. 

1869  Hartmann  von  Hartenthal.  ! 1877  Schmelzern,  Carl.  Oberst. 

Gottfried,  Oberstlieutenant—  | 1878  Eie  dl,  Adolph,  Oberstlieutenant. 
Oberst.  1879  Hoche,  Joseph,  Oberstlieute- 

1873  Bezard,  Johann,  Oberstlieute-  | nant- Oberst, 
nant — Oberst. 


Vor  dem  Feinde  gefallene  höhere  Offleiere. 

1866  Major  Eduard  Such  an  ek  an  seiner  in  dem  Treffen  bei  Skalitz  er- 
haltenen schweren  Verwundung  im  Juli  gestorben. 


Feldzüge. 

Carl  Salvator.  1866  focht  das  Eegiment,  im  8.  Corps  (Erzherzog  Leopold1 
eingetheilt,  bei  Skalitz  mit  grossen  Verlusten,  dann  bei  Königgrätz  und  in 
dem  Eiickzugs-Gefechte  bei  Dub.  Das  4.  Bataillon  stand  bei  den  Besatzungs- 
Truppen  in  Istrien. 

Decoriert  wurden  mit: 

JEKO.  3.  Unterlieutenant  Joseph  Heiss  (nachträglich  1869). 

MVK.  Die  Hauptleute  Alexander  von  Endte,  Carl  Edler  von  Orofino  ; 
die  Oberlieutenants  Johann  Schmidt  und  Clemens  Schottnegg  Edler  von 
Zinz  enfels. 

FJO.  Begiments-Arzt  Dr.  Albert  Michaelis. 

1878  keine  Abtheilung  des  Begiments  theilgenommen. 

MVK.  erhielt  Hauptmann  Anton  Plappert1). 

1882  im  Occupations- Gebiete  (Gorazda)  dislociert.  nahmen  Abtheilungen 
des  Begiments  an^  den  Operationen  zur  Sicherung  von  Foca.  Gefechte  bei 
Kalinovnik,  Brod,  Cajnica,  dann  der  Expedition  gegen  Celebic  theil. 

Decoriert  wurden  mit  : 

EKO.  3.  Major  August  Freu  dl. 

MVK.  Die  Hauptleute  Franz  Grimm,  Ignaz  Schindler.  Franz  Kriesch, 
Joseph  Bitter  von  Heiss;  Oberlieutenant  Johann  Gawin  de  Xiesiolovice: 
Lieutenant  Emil  Schneider. 

GVK.  m.  d.  Kr.  Begiments- Arzt  Dr.  Geza  Bisnyö vsz ky. 


Tapferkeits-Medaillen. 

Silberne 

Goldene  I.  CI.  II.  CI. 

1866  — 3 4 

1882  — 8 30 

Adjustierung. 

1860  weisser  Waffenrock,  kirschrothe  Egalisierung,  weisse  Knöpfe  : 

1868  dunkelblauer  Waffenrock,  kirschrothe  Egalisierung,  weisse  Knöpfe. 


i)  Derselbe  war  zum  Infanterie-Regiment  König  der  Belgier  Xr.  27  transferiert,  je- 
doch nach  kurzer  Zeit  in  dieses  Regiment  rückversetzt  -worden. 


- 588  - 


78. 

Ungarisches  (Slavonisches)  Infanterie-Regiment. 

(1860)  Ergänzungs-B ezirks-Commando  : Essegg, 
(1897)  Gradl,  Wilhelm  Bitter  toii,  G.  d.  C. 


Errichtung  und  nachgefolgte  Veränderungen.  1860  mit  1.  Februar 
(Allerhöchste  Entsehliessung  vom  27.  December  1859)  aus  den  3.  Bataillonen  der 
Linien-Infanterie-Regimenter  Hohenlohe  Nr.  17,  Kinsky  Nr.  17  und  Erzherzog- 
Leopold  Nr.  53  in  Bassano  aufgestellt. 

1873  der  Feld-Truppenstand  der  aufgelösten  Grenz-Regimenter  Nr.  7 
und  8 in  den  Stand  des  Regiments  übernommen. 

1883  ein  Bataillon  zu  dem  neu  aufgestellten  Infanterie-Regimente  Nr.  96 
abgegeben. 

Ergänzung.  Das  Regiment  erhielt  bei  seiner  Errichtung  den  Ergänzungs- 
Bezirk  zu  Essegg  in  Slavonien  (Ungarn)  ; mit  1.  Octoberl873  wurde  das  Gebiet 
der  aufgelösten  Grenz-Regimenter  Nr.  7 und  8 mit  diesem  Ergänzungs-Bezirke 
vereint,  dagegen  das  Syrmier  Comitat  an  Nr.  70  abgetreten. 

Friedens-Garnisonen.  1860  Bassano,  Vicenza,  1861  Venedig-Este,  1862 
Badia,  Venedig,  1865  Treviso,  dann  Pola.  1866  Arad,  1869  Essegg,  1S75 
Temesvar,  1879  Prjedor,  dann  Banjaluka,  1882  Essegg. 


Regiments-Inhaber. 

1860 — 1896  Sokcevic,  Joseph  Freiherr  I 1897  Gradl,  Wilhelm  Ritter  von. 
von,  FML. — FZM.  | FML.-G.  d.  C. 


Regiments-Commandanten. 


1860  Augustin,  Michael  Freiherr 
von,  Oberst, 

1862  Udvärnokv  de  Kis-Jöka, 
Eduard,  Oberst. 

1869  Salomon  vonFriedberg,  Ema- 
nuel,  Oberst. 

1872  Drasenovic  von  Posertve, 
Albert,  Oberst. 

1874  Moritz  Edler  von  Mottony, 
Aurel,  Oberst. 


1876  Bogovic  von  Grombothal, 
Joseph  Ritter,  Oberst. 

1879  Sertic  Edler  von  Brinjograd. 
Carl,  Oberst. 

1884  Monari  von  Neufeld,  Adolph. 
Oberst. 

1886  Weissmann,  Carl,  Oberst. 

1891  Bogdanovic,  Simon,  Oberst. 
1893  Sommain,  Ferdinand  de,  Oberst. 
1895  Auffenberg,  Moriz  Ritter  von, 
Oberst. 


9 Aus  einem  Tlieil  von  Is'r.  53  gebildet. 


— 581  — 


Reserve-Commandanteii. 


1869  C sik  6 s,  Peter,  Oberslieutenant— 
Oberst. 

1871  Osvadic,  Anton,  Oberstlieute- 
nant—Oberst. 

1876  Rakasovic  Edler  von  Savo- 
d o 1,  Maximilian,  0 b erstlieute- 
nant  — Oberst. 


1879  Budisavlj  evic,  Alexander  von. 

Oberstlieutenant. 

1881  Perpic,  Jobann,  Oberst. 


Yor  dem  Feinde  gefallene  höhere  Offleiere. 

1878  Major  Philipp  Sarlay  de  Eadem  et  Hatne  in  dem  Gefechte  bei 
JDoboj  j. 


Feldzüge. 

Sokcevic.  1866  im  3.  Corps  der  Nord-Armee  eingetheilt.  focht  das 
Regiment  bei  Königgrätz. 

Das  4.  Bataillon  Besatzung  in  Legnago. 

Decoriert  wurden  mit : 

MVK.  Hauptmann  Anton  Sauter;  Unterlieutenant  Ladislaus  Hege- 
dusevich. 

1878  war  das  Feld-Regiment  im  Mai  bei  der  Besitznahme  von  Adah- 
Kaleh.  Das  Reserve-Regiment  im  Verbände  der  20.  Infanterie-Trupp en-Division 
(Szapary)  die  Kämpfe  bei  Doboj  (16.  bis  26.  August).  später  in  jenem  der 
1.  Trupp  en-Division,  das  Gefecht  bei  Senkovic  mitgemacht. 

Decoriert  wurden  mit : 

MVK.  Die  Majore  Franz  Strak  und  Johann  Van  der  Sloot:  die  Haupt- 
leute Stephan  Pek ec,  Carl  Topitsch ; Oberlieutenant  in  der  Reserve  Zdenko 
Skraup  ; die  Lieutenants  Franz  Sokacic,  Paul  Jvankow;  dann  dem  vor 
dem  Feinde  gebliebenen  Major  Philipp  von  Sarlay  nachträglich  zuerkannt. 

FJO.  Regiments-Arzt  Dr.  Felix  Grittner. 

1881/1882  im  Occupations-Gebiet  (Banjaluka)  stationiert,  kerne  Abtheilung 
in  Verwendung  getreten. 

Tapferkeits-Medailleu. 

Silberne 

Goldene  I.  CI.  n.  CI. 

1866  — 2 12 

1878  — 1 21 

Adjustierung. 

1S60  weisser  Waffenrock,  rothbraune  Egalisierung.  Armlitzen,  weisse 
Knöpfe; 

1868  dunkelblauer  Waffenrock,  rothbraune  Egalisierung,  Armlitzen. 
■weisse  Knöpfe. 


79. 


Ungarisches  (eroatisches)  Infanterie-Regiment. 

(1873)  Ergänzungs-Bezirks-Commanclo:  Otocac. 

0 tocaner  Infanterie -Regiment. 

(1873)  Jellaeie  de  üuzim,  Joseph  Graf,  FZM. 

(f  zu  Agram  den  19.  Mai  1859.) 

(Das  Regiment  hat  diesen  Namen  auf  immerwährende  Zeiten  zu  führen.) 


Errichtung  und  nachgefolgte  Veränderungen.  1860  mit  1.  Februar 
(Allerhöchste  Entschliessimg  vom  27.  December  1859)  aus  dem  3.  Bataillon 
des  Linien-Infanterie-Regiments  Wimpffen  Nr.  22,  dann  dem  3.  und  4.  Batail- 
lon Grossfürst  Michael  Nr,  26  in  Wien  formiert. 

1873  mit  1.  October1)  wurde  dieses  Regiment  reorganisiert  und  auf 
dem  Gebiete  der  aufgelösten  vier  Carlstädter  Grenz-Infanterie-Regimenter 
(Liccaner  Kaiser  Franz  Joseph  Nr.  1,  Otocaner  Nr.  2,  Oguliner  Nr.  3 und 
Szluiner  Nr.  4),  unter  Einverleibung  des  Feld-Truppenstandes  der  betreffenden 
Regimenter,  sowie  jenes  des  ersten  Banal-Grenz-Regiments  Nr.  10  in  Otocac 
neu  aufgestellt. 

1883  ein  Bataillon  an  das  neu  errichtete  Infanterie-Regiment  Nr.  97  ab- 
gegeben. 


Ergänzung.  Dieses  Regiment  erhielt  bei  seiner  Errichtung  seinen  Er- 
gänzungs-Bezirk zu  Fordenone  im  Venezianischen2),  1866  (1867)  wurde  es 
nach  Abtretung  von  Venezien  mit  der  Ergänzung  nach  Ungarn  überwiesen  und 
erhielt  einen  neu  gebildeten  Ergänzungs-Bezirk  zu  Nviregihaza3).  1873 
wurde  dieser  Ergänzungs- Bezirk  im  Zusammenhänge  mit  der  obenerwähnten 
Reorganisation  aufgelassen,  an  die  Bezirke  der  angrenzenden  Regimenter 
Nr.  34,  39  und  65  überwiesen,  die  Mannschaft  des  gesammten  Grundbuch- 
Standes  zu  den  betreffenden  Regimentern  transferiert,  dagegen  auf  dem  Ge- 
biete der  ehemaligen  Carlstädter  Militär- Grenze,  mit  Einbeziehung  des  Ge- 
bietes des  1.  Banal-Grenz-Regiments  der  neue  Heeres-Ergänzungs-Bezirk 
Nr.  79  zu  Otocac  geschaffen,  auf  welchem  das  Regiment  nunmehr  durch  Zu- 
transferierung der  Mannschaft  der  genannten  Regimenter,  sowie  des  Infanterie- 
Regiments  Nr.  53  neu  formiert  wurde4). 


U Normal- Verordnungsblatt  für  das  k.  k.  Heer  Nr.  3S  ex  1873. 

-)  Aus  Theilen  von  Nr.  26  und  16  gebildet. 

3)  Aus  Theilen  von  Nr.  5 und  39  formiert. 

*)  Mit  Ausnahme  von  zwei  Compagnie-Bezirken  (der  11.  und  12.  Landes-Compagnie) 
des  Szluiner  Regiments,  welche  mit  dem  Ergänzungs-Bezirke  von  Erzherzog  Leopold  Nr.  53 
vereinigt  wurden,  wogegen  dieses  Regiment  einige  Bezirke  an  das  neu  gebildete  abgab. 


— 586  — 


Friedens-Garnisonen.  1860  Wien.  1861  Pressburg.  1866  Laibach.  1871 
Triest,  1875  G-raz,  1878  Maglaj  (Reserve-Regiment  Krupa),  1879  Triest.  1882 
Fiume,  1896  Carlstadt. 


Regiments-Inhaber. 

1860  Franck,  Carl  Ritter  von.  FML. — ! 1867  Huyn,  Johann  Graf.  FML.— 
FZM.  J FZM. !). 

| Seit  1873  Inhaber-Stelle  unbesetzt. 


Regiments-Commandanten. 


1860  Backi,  Adolph,  Oberst. 

1863  Bagnalasta,  Julius,  Oberst. 
1866  Gintowt  de  Dziewialtowski, 
Casimir  Ritter.  Oberst. 

1871  Wischnich,  Carl,  Oberst. 

1873  Csikös,  Stephan,  Oberst. 

1877  Stipanovic,  Michael,  Oberst. 

1878  Christiano vic,  Julius,  Oberst. 


1880  Radakovic,  Simon.  Oberst. 

1884  Zorics.  Johann  von.  Oberst. 
1889  Jvanossich  von  Küstenield, 
Heinrich,  Oberst. 

1894  Chizz  ola,  Leodegar  von,  Oberst. 
1897  Hennevogl  Edler  von  Eben- 
burg, Heinrich,  Oberst. 


Reserve-Cominandanten. 


1869  R e s i c von  R u i n e n b ur  g,  Adolph. 
Oberstheutenant  — Oberst. 

1872  Gerlach  von  Gerlachsburg, 
Hugo,  Oberstheutenant. 

1870  Ratkovic,  Stephan,  Oberstlieu- 
tenant. 

1874  Susic,  Anton,  Oberstheutenant — 
Oberst. 


1876  Medic,  Peter,  Oberstheutenant — 
Oberst. 

1878  Ko  ko  to  vic.  Alexander.  Oberst- 
heutenant— Oberst. 

4880  Ruzicic  Edler  von  Sanadol, 
Nikolaus,  Oberstheutenant  — 
Oberst. 


Yor  dem  Feinde  gefallene  höhere  Officiere. 

1866  Major  Wilhelm  Schenk  in  dem  Treffen  bei  Wvsokow  (Nachod)  j. 
Major  Carl  Peinlich  an  seiner  in  derselben  Affaire  erhaltenen  schweren 
Verwundung;  Anfangs  Juli  gestorben. 

1878  Major  Friedrich  Praun  an  seiner  in  dem  Gefechte  bei  Bihac  er- 
haltenen Verwundung  einige  Tage  später  gestorben. 


Feldzüge. 

Franck.  1866  im  6.  Corps  (Ramming)  der  Nord-Armee  eingetheilt,  focht 
das  Regiment  bei  Wysokow  (Nachod),  Königgrätz  und  Hohe. 

Das  4.  Bataillon  versah  Stabs-Dienste  bei  der  Nord- Armee. 

Decoriert  wurden  mit  : 

EKO.  3.  Regiments-Commandant  Oberst  Bagnalasta;  Oberstheutenant 
Adolph  Resic  von  Ruinenburg. 

MVE.  Oberstheutenant  Conrad  Suppanchich  Edler  von  Haberkorn: 
Hauptmann  Simon  Riedlechner;  Unterheutenant  Georg  Zogler. 

Otocaner  Graf  Jellaoic.  1878  das  Feld-Regiment  im  Verbände  der 
20.  Infanterie-Truppen- Division  (Szäpary)  die  Kämpfe  bei  Doboj  (4.  bis  5.  Sep- 
tember) mitgemacht,  (zum  grossen  Theile  zum  Etapen-Dienste  verwendet  . 
Das  gleichfalls  mobilisierte  Reserve-Regiment  in  der  36.  Truppen-Division  die 
Operationen  in  der  Krajna,  Gefechte  bei  Zegar,  Krizowa,  Einnahme  von  Bihac 
mitgemacht. 


>)  Wurde  1873  Inhaber  des  Infanterie-Regiments  Xr.  13. 


— 587 


Decoriert  wurden  mit : 

EKO.  3.  Regiments-Commandant  Oberst  Julius  Christianovic ; Reserve- 
Commandant  Oberstlieutenant  Alexander  Kokotovic  und  Lieutenant  in  der 
Reserve  Ludwig  Toplak. 

MVK.  Oberstlieutenant  Carl  Kostersitz  (des  Generalstabs-Corps) : 
Hauptmann  Samuel  Wittas;  Oberlieutenant  Andreas  Demie;  Lieutenant 
Georg  Miljus;  Lieutenant  in  der  Reserve  Adalbert  Poljanetz. 


Tapferkeits-Medaillen. 


Silberne 

Goldene  I.  CI. 

H.  CI. 

1866 

1 3 

6 

1878 

— 12 

16 

Adjustierung. 

1860  weisser  Wafienrock,  meergrüne  Egalisierung,  weisse  Knöpfe  ; 

1867  weisser  Waffenrock,  apfelgrüne  Egalisierung,  Armlitzen,  weisse 
Knöpfe ; 

1868  dunkelblauer  Waffenrock,  apfelgrüne  Egalisierung,  Armlitzen, 
weisse  Knöpfe. 


— 588 


SO. 

Gralizisckes  Infanterie-Eegiment. 

(1867)  Ergänzungs-Bezirks-Commando:  Ztoczöw. 

(1894)  Arnulph,  Prinz  toh  Bayern. 

Errichtung  und  nachgsfolgte  Veränderungen.  1860  mit  1.  Februar 
(Allerhöchste  Entschliessung  vom  27.  December  1859)  aus  dem  3.  und  4.  Batail- 
lon des  Linien-Infanterie-Regiments  Wernhardt  Nr.  16.  dann  dem  8.  Bataillon 
Hohenlohe  Nr.  13  in  Wien  aufgestellt. 

1883  ein  Bataillon  zu  dem  neu  aufgestellten  Infan terie-Begimente  Nr.  89 
abgegeben. 

Ergänzung.  Dieses  Regiment  erhielt  bei  der  Errichtung  den  Ergänzungs- 
Bezirk  zu  Vicenza  im  Venezianischen  zugewiesen1):  in  Folge  Abtretung  dieser 
Provinz  (1866)  wurde  dasselbe  mit  seiner  Ergänzung  an  Galizien,  Station 
Zloczow,  überwiesen2). 

Friedens-Garnisonen.  1860  Wien.  1866  Kaschau,  1869  Lemberg.  1880 
Visegrad  (Bosnien),  1882  Lemberg. 


Regiments-Inhaber. 

1860— 1893  Schleswig-Holstein-Glücks-  1S94  Arnulph,  Prinz  von  Bayern, 

bürg,  Wilhelm  Prinz  zu.  FML. — 

G.  d.  C. 


liegiments-Commaii  (lauten. 


1860  Auersperg,  Gottfried  Graf, 
Oberst. 

1866  Hein  old,  Joseph,  Oberst. 

1873  Mangold,  Joseph  Edler  von. 
Oberst. 

1875  Pilati  Edler  von  Tassulen, 
Wilhelm,  Oberst. 

1879  Kövess  von  I-Cövesshaza,  Al- 
bin,  Oberst. 


1882  Groller,  Alexander  Edler  von. 
Oberst. 

1884  Landwehr  Edler  von  Wehr- 
heim. Hugo,  Oberst. 

1887  Wenzl,  Carl.  Oberst. 

1891  Tuma,  Anton,  Oberst. 

1892  Odolski,  Adolph,  Oberst. 

1895  Grob,  Oswald  von,  Oberst. 


Airs  einem  Theile  von  Nr.  45  gebildet. 

-)  Dieser  Bezirk  aus  einem  grossen  Theile  von  Nr.  55  und  einem  An t heil  von  Nr.  30 
gebildet. 


- 589  — 


BeserYe-Commandanten. 


1869  Grodzicki,  Thomas,  Oberst- 
lieutenant. 

1871  Murgic,  Georg,  Oberst. 

1872  Kühne,  Friedrich,  Oberstlieute- 
nant— Oberst. 


1875  Kövess vonK övesshaza. Albin. 

0 b erstlieutenant — Ob  erst. 

1879  Kolb  von  Frankenheld,  Franz, 
Oberst. 


Tor  dem  Feinde  gefallene  höhere  Officiere. 

1866  Oberstlieutenant  Adolph  Edler  von  Forsthuber  in  der  Schlacht 
bei  Königgrätz  j. 

Major  Eugen  Micheli  an  seinen  ebenfalls  bei  Königgrätz  erhaltenen 
schweren  Verwundungen  gestorben. 


Feldzüge. 

Holstein.  1861  in  der  Brigade  Tornas  des  Corps  Gablenz  (Feldzug  in 
Dänemark),  Vorposten-Gefechte  bei  Fahrdorf-Lopstedt. 

1866  im  2.  Corps  der  Nord- Armee  eingetheilt,  die  Schlacht  bei  König- 
grätz, mit  bedeutendem  Verluste,  mitgemacht.  Das  4.  Bataillon  versah  Stabs- 
Dienste  bei  der  Nord-Armee. 

Decoriert  wurde  mit: 

MVK.  Unterlieutenant  Franz  Pauer  von  Budahegy. 

1881/1882  das  Regiment  im  Occupations-Gebiet  dislociert.  Ein  Bataillon 
an  der  Streifung  gegen  Gorazda-Foca  theilgenommen,  ohne  in  das  Feuer  zu 
kommen. 

MVK.  Oberlieutenant  Eduard  Dedovic. 


Tapferkeits-Medaillen. 


1864 

Silberne 

Goldene  I.  CI.  H.  CI. 

— 2 7 

1866 

— — 5 

1882 

— 1 

Adjustierung. 

1860  weisser  W affenrock,  scharlachrothe  Egalisierung,  weisse  Knöpfe ; 
1868  dunkelblauer  Waffenrock,  scharlachrothe  Egalisierung,  weisse 
Knöpfe. 


— 590 


81. 

M äli risch  es  Infanterie-Regiment. 

(1883)  Ergänzungs-Bezirks-Commando:  Iglau. 

(1887)  Waldstätten,  Johann  Freiherr  von,  FZM. 

Errichtung.  1883  mit  1.  Januar  (Allerhöchste  Entschliessrmg  vom  30.  No- 
vember 1882)  aus  je  einem  Bataillon  der  Infanterie-Regimenter  Kaiser  Nr.  1. 
Erzherzog  Carl  Nr.  3,  Abele  Nr.  8 und  Thun  Nr.  54  in  Iglau  aufgestellt. 

Ergänzung.  Das  Regiment  hat  seit  der  Errichtung  den  oben  angegebenen 
Ergänzungs-Bezirk  in  Mähren1). 

Friedens-Garnisonen.  1883  Iglau,  1889  Mostar,  1892  Wien,  1896  Iglau. 

Regiments-Inhaber. 

1883  Vlasits,  Franz  Freiherr  von.  | 1887  Waldstätten,  Johann  Freiherr 
FML. — FZM.  ! von,  FML.— FZM. 

1885  — 1887  unbesetzt. 

Regiments- Commandanten . 

1883  Khoss  von  Sternegg,  Johann,  1895  Handel-Mazzetti.  Tictor  Frei- 
Oberst.  j herr  von,  Oberst. 

1886  Sommer,  Joseph,  Oberst.  1896  Tschida,  Franz,  Oberst. 

1891  Senarclens  de  Grancv,  Emil 

Freiherr,  Oberst. 


Feldzüge. 


Adjustierung. 

1883  dunkelblauer  Waffenrock,  carmoisinrothe  Egalisierung,  wisse  Knöpfe. 


')  Von  Kr.  S abgetrennt. 


591  — 


82. 

Ungarisches  Infanterie-Regiment. 

(1883)  Er gänzungs-B ezirks-Commando:  Szekeiy-Udvarhely. 

(Yacat.) 

Errichtung.  1883  mit  1.  Januar  (Allerhöchste  Entscliliessung  vom  30.  No- 
vember 1882)  aus  je  einem  Bataillon  der  Infanterie-Regimenter  Kaiser  Alexander 
Nr.  2.  Mecklenburg-Strelitz  Nr.  31,  Prinz  von  Bayern  Nr.  62  und  König  der 
Niederlande  Nr.  63  in  Hermannstadt  formiert. 

Ergänzung.  Seit  der  Errichtung  hat  das  Regiment  den  oben  angegebenen 
Ergänzungs-Bezirk  in  Ungarn  (Siebenbürgen)  *). 

Friedens-Garnisonen.  1883  Hermannstadt,  1887  Triest,  1888  Sarajevo. 
1891  Kronstadt,  1894  Carlsburg. 

Regiments-Inhaber. 

1883 — 1898  Schönfeid,  Anton  Freiherr  von,  FML. — FZM. 


Regiments-Commandanten. 


1883  Strasser,  Carl,  Oberst. 

1883  Tschebulz  Edler  vonTsebuly, 
Franz,  Oberst. 

1888  Ringer,  Eduard,  Oberst. 


1892  Cordier  von  Löwenhaupt, 
Joseph,  Oberst. 

1896  Szärtory  de  Lipcse,  Rudolph, 
Oberst. 


Feldzüge. 


Adjustierung. 

1883  dunkelblauer  Waffenrock,  carmoisinrothe  Egalisierung,  Armlitzen, 
gelbe  Knöpfe. 


')  Aus  Theilen  von  Nr.  2 und  62  gebildet. 


— 592  - 


83. 

U ngariscli e s Infanterie-R egim e nt. 

(1893)  Ergänzungs-Bezirks-Commando:  Steinamanger. 
(1883)  Degenfeld-Schonburg,  Christoph  Graf  von,  G.  d.  C. 


Errichtung.  1883  mit  1.  Januar  ("Allerhöchste  Entschliessung  vom  30.  No- 
vember 1882)  aus  je  einem  Bataillon  der  Infanterie-Regimenter  Sondier  Nr.  29, 
Kussevich  Nr.  83,  Alemann  Nr.  43  und  Kaiser  Alexander  III..  Nr.  61  zu  Weiss- 
kirchen in  Ungarn  aufgestellt. 

Ergänzung.  Bei  der  Aufstellung  erhielt  das  Regiment  einen  Ergänzungs- 
Bezirk  im  südöstlichen  Ungarn  (Banat),  mit  dem  Commando  zu  Weisskirchen1' 
angewiesen;  1893  wurde  derselbe  aufgelassen2)  und  dem  Regimente  der  aus 
Theilen  der  Bezirke  Nr.  48  und  76  neu  gebildete  Heeres-Ergänzuugs-Bezirk 
in  Steinamanger  zugewiesen. 

Friedens-Garnisonen.  1883  Weisskirchen  in  Ungarn.  1885  Wien,  1890 
Szegedin.  1895  Weisskirchen  (in  Ungarn),  1897  Trebinje. 


Regiments-Inhaber. 

1883  Degenfeld-Schonburg,  Christoph  Graf  von,  FML. — G.  d.  C. 


Regiments-Commandanten. 


1883  Morocutti,  Franz.  Oberst. 

1886  B oll  a von  C säford- Jobb  aha  za, 
Coloman,  Oberst. 


1890  Przedäk  von  Burgwehr.  Carl 
Ritter,  Oberst. 

1895  Düringer  von  Langenwart. 
Franz,  Oberst. 


Feldzüge. 


Adjustierung. 

1883  dunkelblauer  Waffenrock,  dunkelbraune  Egalisierung,  Armlitzen, 
weisse  Knöpfe. 


J)  Aus  Theilen  von  NrS  29,  43  und  61  gebildet. 

2)  Wieder  an  dieselben  anrepartiert. 


— 593  — 


84. 

Nie  der  ö st&Teiclii  s ch  es  Infanterie-Regiment. 

(1891)  Ergänzungs-Bezirks-Commando:  Wien. 

(1894)  Alfred,  Herzog  zu  Sachsen-Coburg  und  Gotha. 

Errichtung.  1883  mit  1.  Januar  (Allerhöchste  Entschliessung  vom  30.  No- 
vember 1882)  aus  je  einem  Bataillon  der  Infanterie-Regimenter  Deutsch- 
meister Nr.  4,  Hessen  Nr.  14,  Erzherzog  Rainer  Nr.  59  und  Hess  Nr.  49  in  Wien 
aufgestellt. 

Ergänzung.  Das  Regiment  erhielt  bei  der  Errichtung  seinen  Ergänzungs- 
Bezirk  im  südlichen  Theile  von  Nieder-Oesterreich,  Ergänzungs-Bezirks- 
Commando  Wiener-Neustadt1),  1891  wurde  Letzteres  nach  Wien  verlegt. 

Friedens-Garnisonen.  1882  Wien,  1892  Mostar,  1895  Ivrems. 


Regiments-Inhaber. 

1883  Bauer,  Ferdinand  Freiherr  von,  | 1894  Sachsen-Coburg  und  Gotha, 
FML. — FZM.  ! Alfred  Herzog  zu. 


Eegiments-Coinmandanten. 


1883  Fraenzel,  Moriz,  Oberst. 

1886  König  von  Festenwall,  Carl, 
Oberst. 


1891  St  in  gl,  Gustav  Edler  von,  Oberst. 
1895  W eyher  von  4V eiherfels,  Carl, 
Oberst. 


Feldzüge. 


Adjustierung. 

1883  dunkelblauer  Waffenrock,  carmoisinrothe  Egalisierung,  gelbe  Knöpfe. 
J)  Von  Nr.  49  abgetrennt. 


Geschichte  cler  k.  und  k.  Wehrmacht.  I.  Bd. 


38 


— 594  — 


85. 

Ungarisches  Infanterie-Regiment. 

(1883)  Ergänzungs-Bezirks-Commanclo:  Märmaros-Sziget. 

(1883)  Kees,  Georg  Ritter  von,  FZM. 

Errichtung.  1883  mit  1.  Januar  (Allerhöchste  Entscliliessung  vom  30.  No- 
vember 1882)  aus  je  einem  Bataillon  der  Infanterie-Regimenter  König  von 
Bayern  Nr.  5,  Deutscher  Kaiser  Nr.  34,  Nagv  Nr.  60  und  Erzherzog  Ludwig 
Victor  Nr.  65  in  Kaschau  aufgestellt. 

Ergänzung.  Seit  der  Errichtung  hat  das  Regiment  den  oben  angegebenen 
Ergänzungs-Bezirk  in  Ober-Ungarn1). 

Friedens-Garnisonen.  1882  Kaschau.  1889  Wien,  1893  Kaschau,  1896 
Leutschau. 


Regiments-Inhaber. 

1883  Kees,  Georg  Ritter  von,  FML. — FZM. 

Regiments-Coininandanten. 

1883  Heimerich,  Johann.  Oberst.  1 1892  Pohl,  Eduard  Ritter  von.  Oberst. 
1886  Pucherna,  Eduard,  Oberst.  , 1895  Wawra,  Emauuel.  Oberst. 

Feldzüge. 


Adjustierug. 

1883  dunkelblauer  Waffenrock,  apfelgrüne  Egalisierung.  Ai-mlitzen.  gelbe 
Knöpfe. 


J)  Aus  Tlieilen  von  Nr.  5 und  65  gebildet. 


— 595  — 


86. 

Ungarisches  Infanterie -Regiment. 

(1883)  Ergänzungs-Bezirks-Commando:  Maria  -Theresiopel. 
(1894)  Forinyäk,  Julius,  0.  d.  C. 

Errichtung.  1883  mit  1.  Januar  (Allerhöchste  Entschliessung  vom  30.  No- 
vember 1882)  aus  je  einem  Bataillon  der  Infanterie-Regimenter  König  von 
Rumänien  Nr.  6,  Döpfner  Nr.  23,  vacat  Este  Nr.  32  und  Mollinary  Nr.  38  in 
Budapest  aufgestellt. 

Ergänzung.  Das  Regiment  hat  seit  der  Errichtung  den  oben  angegebenen 
Ergänzungs-Bezirk  in  Ungarn  (Bäcska)1)- 

Friedens-Garnisonen.  1882  Budapest.  1885  Krems,  1887  Wien,  1890  Buda- 
pest, 1896  Sarajevo. 

Regiments-Inhaber. 

1883  Stubenrauch  von  Tannenburg,  1889  Szveteney  de  Nagy- Ohaj,  Anton 
Georg,  FML.  Freiherr,  FML. — G.  d.  C. 

1886 — 1889  unbesetzt.  1894  Forinyäk,  Julius,  FML — G.  d.  C. 


Reghnents-Comniandanten. 

1883  Spiller,  Joseph.  Oberst.  1894  Menz,  Georg  Edler  von,  Oberst. 

1883  Schöninger,  Alfred,  Oberst. 

1884  Rauer  von  Rauenburg,  Victor, 

Oberst. 

1889  Scotti,  Philipp  Freiherr  von, 

Oberst. 


1896  Otto,  Joseph  Edler  von,  Oberst. 

1897  Hortstein.  Franz  Edler  von. 
Oberst. 


Feldzüge. 


Adjustierung. 

1883  dunkelblauer  Waffenrock,  amaranthrothe  Egalisierung,  Armlitzen, 
gelbe  Knöpfe. 

Von  Nr.  6 abgetrennt  (ein  kleiner  Tlieil  von  Nr.  23  dazu). 


38* 


596 


87. 

Steyeriiclies  Infanterie  - Regiment. 

(1883)  Ergänzungs  - Bezirks  - Commando  : Cilli. 

(1897)  SnccoYaty  von  Yezza,  Eduard  Ritter,  FML. 

Errichtung.  1883  mit  1.  Januar  (Allerliöcliste  Entschliessung  vom 
30.  November  1882)  aus  je  einem  Bataillon  der  Infanterie-Begimenter  Maroieic 
Nr.  7,  König  der  Belgier  Nr.  27  und  Litzelhofen  Nr.  47,  dann  dem  Feld-Jäger- 
Bataillon  Nr.  35 J)  in  Graz  aufgestellt. 

Ergänzung.  Das  Begiment  erhielt  bei  der  Errichtung  den  oben  ang<  - 
geben en  Ergänzungs-Bezirk  im  südlichen  Steyermark2). 

Friedens-Garnisonen.  1882  Graz,  1887  Triest.  1897  Pola. 

Regiments -Inh  ab  er. 

1883 — 1896  Hohenlohe-Schillingsfürst,  1896  Roszköwski,  Juhan  von,  FML. 

Constantin  Prinz  zu,  FML. — 1897  Succovaty  von  Vezza,  Eduard 

G.  d.  C.  ' Bitter,  FML. 

Regiments-Commandanten. 

1883  Schücli  Edler  von  Glickh-  1888  Münzl  von  Münzthal,  Michael, 
felden,  Franz,  Oberst.  Oberst. 

1883  Wannisch,  Wilhelm  Bitter  von.  1892  Slulca.  Ferdinand.  Oberst. 
Oberst. 


Feldzüge. 

1897  ein  Bataillon  Theilnahme  an  der  Besetzung  der  Insel  Kreta. 


Adjustierung. 

1883  dunkelblauer  Waffenrock,  meergrüne  Egalisierung,  weisse  Knöpfe. 

9 35. 

Kärnthneris che s Feld- J äger-Bataillon. 

Ergänzungs  - Compagnie  - Cadre:  Bruck  a.  d.  Mur. 

Errichtung  und  nachgefolgte  Veränderung.  1880  mit  1.  Oetober  aus  den  Reserve- 
Compagnien  der  Eeld-Jäger-Bataillone  Xr.  7.  8.  19  und  ‘20  in  Cilli  formiert;  mit  1.  Januar 
1883  als  erstes  Bataillon  in  dieses  Regiment  eingereiht, 

Ergänzung.  Das  Bataillon  recrutierte  sich  aus  dem  Bezirke  des  Infanterie-Regi- 
ments Nr.  7. 

Friedens-Garnison.  1880  Cilli. 

Bataillous-Commandant.  1SS0  Schrott,  Ignaz.  Major. 

Feldzüge.  — 


*)  Von  Nr.  47  abgetrennt. 


— 597  — 


88. 

Bölimis  dies  Infanterie-Regiment. 

(1883)  Ergänzungs-Bezirks-Commando:  Beraun. 

(1883)  Teuchert-Kauffmann  Edler  von  Traunsteinburg,  Friedrich 

Freiherr,  FZM. 

Errichtung,  1883  mit  1.  Januar  (Allerhöchste  Entschliessung  vom 
30.  November  1882)  aus  je  einem  Bataillon  der  Infanterie-Regimenter  König 
von  Italien  Nr.  28.  Philippovic  Nr.  35  und  Württemberg  Nr.  73,  dann  dem  Feld- 
jäger-Bataillon Nr.  3S in  Prag  aufgestellt. 

Ergänzung.  Das  Regiment  erhielt  bei  der  Errichtung  den  oben  an- 
gegebenen Ergänzungs-Bezirk  in  Böhmen 2). 

Friedens-Garnisonen.  Seit  1882  Prag. 

Regiments-Inhaber. 

1883  Teuchert-Kauffmann  Edler  von  Traunsteinburg,  Friedrich  Freiherr. 

FML.— FZM. 


Regiments  Conunandanteu. 

18S3  Hauschka,  Alois,  Oberst.  | 1892  Steinbrecher,  Yictoiin,  Oberst. 

1887  Horak,  Johann,  Oberst.  I 1897  Fromm,  Ferdinand  Freiherr  von. 

Oberst. 


Feldzüge. 


Adjustierung. 

1883  dunkelblauer  Waffenrock,  bordeauxrothe  Egalisierung,  weisse 
Knöpfe. 

9 38. 

Böhmisches  Feld- Jäger-Bataillon. 

Ergänznngs  - Compagnie  - Cadre:  Kaaden. 

Errichtung  und  nachgefolgte  Veränderung.  1880  mit  1.  October  aus  den  Reserve- 
Compagnien  der  Feld-Jäger-Bataillone  Nr.  1,  6,  22  und  30  in  Kaaden  formiert ; mit  1.  Januar 
1883  als  erstes  Bataillon  in  das  obige  Regiment  emgereilit. 

Ergänzung.  Das  Bataillon  recrutierte  sicli  aus  deu  Bezirken  der  Infanterie-Regimenter 
Nr.  11  und  35. 

Friedens-Garnison.  1880  Kaaden. 

Bataillons -Commandant.  1880  Kosteliezky,  Ferdinand,  Major. 

Feldzüge.  — 


2)  Aus  Theilen  von  Nr.  28,  42  und  73  gebildet. 


— 598  - 


89. 

Galizisclies  Infanterie-Regiment. 

(1883)  Ergänzungs-Bezirks-Commando:  Grödek. 

(1895)  Albori,  Engen  Freiherr  von,  FZ31. 

Errichtung.  1883  mit  1.  Januar  (Allerhöchste  Entsc-hliessung  vom 
30.  November  1882)  aus  je  einem  Bataillon  der  Infanterie-Regimenter  Pakenj 
Nr.  9,  Ringelsheim  Nr.  30,  Gondrecourt  Nr.  55  und  Holstein  Nr.  80  in  Lemberg 
aufgestellt. 


Ergänzung.  Das  Regiment  erhielt  bei  der  Errichtung  den  oben  an- 
gegebenen Ergänzungs-Bezirk  in  Galizien '). 

Friedens-Garnisonen.  1883  Lemberg.  1885  Wien,  1887  Jaroslau. 

(Regiments-Inhaber. 

1883 — 1885  unbesetzt.  1892  — 1895  unbesetzt. 

1885  Kaiffel,  Emerich  Freiherr  von.  1895  Albori,  Eugen  Freiherr  t on. 
FML. — FZM.  FML.—  FZM. 


Regiments-Comman  (lauten. 

1883  Pürkher,  Alois,  Oberst.  1S91  Polivka  von  Treuensee,  Tlieo- 

1886  Jorkasch-Koch,  Joseph  Ritter  dor  Ritter.  Oberst. 

von.  Oberst.  ; 1896  Pfeiffer  von  Ehrenstein. 

1892  Haas  von  Kattenburg,  Theo-  Alfred,  Oberst, 

dor,  Oberst. 


Feldzüge. 


Adjustierung. 

1883  dtmkelblauer  Waffenrock,  bordeauxrothe  Egalisierung,  gelbe  Knöpfe. 


J)  Aus  Theilen  von  I7r.  10,  30  und  77  gebildet. 


599  — 


90. 

Galizisches  Infanterie -Regiment. 

(1883)  Ergänzungs-Bezirks-Commando:  Jaroslau. 

(1883)  Windisch-Graetz,  Ludwig:  Prinz  zu,  Gr.  d.  €. 

Errichtung.  1883  mit  1.  Januar  (Allerhöchste  Entschliessung  vom 
30.  November  1882)  aus  je  einem  Bataillon  der  Infanterie-Regimenter  Handel 
Nr.  10,  Auersperg  Nr.  40,  Erzherzog  Sigismund  Nr.  45  imd  Erzherzog  Carl 
Salvator  Nr.  77  in  Przemysl  formiert. 

Ergänzung.  Dieses  Regiment  erhielt  bei  der  Errichtung  den  oben  an- 
gegebenen Ergänzungs-Bezirk  in  Galizien1). 

Friedens-Garnisonen.  1883  Przemysl,  1886  Wien,  1888  Jaroslau, 
1894  Rzeszöw. 

Regiments-Inhaber. 

1883  Windisch-Graetz,  Ludwig  Prinz  zu,  FML. — G.  d.  C. 


Regiments-Comniandanten. 


1883  Theodorovich  von  Maligrad, 
Georg  Ritter,  Oberst. 

1888  Löbl,  Eduard,  Oberst. 

1889  Sochaniewicz  Edler  von 
Swiplaski,  Joseph,  Oberst. 


1894  Englisch  - Poppari ch,  Alfred 
von,  Oberst. 

1896  Springer,  Anton  Edler  von, 
Oberst. 


Feldzüge. 

Adjustierung. 

1883  dunkelblauer  Waffenrock,  amaranthrothe  Egalisierung,  gelbe  Knöpfe. 


')  Aus  Tlieilen  von  Nr.  10  und  40  gebildet. 


— 600  - 


91. 

Böhmisches  Infanterie -Regiment. 

(1883)  Ergänzungs-B ezirks-Commando:  Budweis. 

(1885)  Fröhlich  yon  Elmhach  und  Groara,  Ludwig  Ritter,  FZ 31. 


Errichtung.  1883  mit  1.  Januar  (Allerhöchste  Entschliessung  vom 
30.  November  1882)  aus  je  einem  Bataillon  der  Infanterie-Regimenter  Prinz 
Georg  von  Sachsen  Nr.  11  und  Crenneville  Nr.  75,  dann  den  Feld-Jäger- 
Bataillonen  Nr.  21  *)  und  31 2)  in  Budweis  formiert. 


0 21. 

Böhmisches  Feld- Jäger-Bataillon. 

Ergänzungs-Compagnie-Cadre:  Wittingau. 

Errichtung  und  nachgefolgte  Veränderungen.  1848  im  Mai  als  I.  Wiener  Freiwillige u- 
Bataillon  aufgestellt,  1849  mit  Aiiril  in  das  Feld-Jäger-Bataillon  Nr.  24  umgewandelt  (sechs 
Compagnien  stark). 

1859  die  3.  Division  und  den  Cadre  für  weitere  neu  aufzustellende  zwei  Comj>agnien 
zur  Errichtung  des  Eeld-Täger-Bataillons  Nr.  29  abgegeben. 

1866  die  2.  Depöt-Compagnie  auf  die  Dauer  des  Feldzuges  im  combinierten  Feld- 
jäger-Bataillon Nr.  35  gestanden. 

1880  die  Reserve-Compagnie  an  das  neu  aufgestellte  Feld-Jäger-Bataillon  Nr.  39 
abgegeben. 

1883  mit  1.  Januar  als  erstes  Bataillon  in  das  Infanterie-Regiment  Nr.  91  eingereibt. 

Ergänzung.  Dieses,  wie  erwähnt,  aus  Freiwilligen  bestandene  Bataillon  recrutierte 
sich  nach  der  Umwandlung  in  ein  Feld-Jäger-Bataillon  aus  Nieder-Oesterreich,  von 
1858 — 1864  aus  Dalmatien,  mit  einem  eigenen  Ergänzungs-Bezirks-Commando.  von  1864 — 1866 
ans  Galizien  und  zwar  aus  den  Bezirken  der  Infanterie-Regimenter  Nr.  10.  57  und  77.  seit 
1867  aus  Böhmen,  Bezirk  des  Infanterie-Regiments  Nr.  75. 

Stationen  der  Depöt-(Ersatz-)Abtheilungen.  1849  Langenlois.  1853  Spalato.  1859  Knin. 
1861  Zara,  1864  Tarnöw,  1873  Moldauthein,  1880  Wittingau. 

Friedens-Garnisonen.  1849  Brescia,  1850  Gardene.  1851  .Ticin.  1852  Prag.  1854  Eger. 
1855  Budweis,  1857  ICrumau,  1858  Budweis.  1859  Raab,  1860  Adria.  1861  Montebelluna,  dann 
Treviso,  1862  Belluno,  1863  Asolo,  1864Treviso,  1866  Teschen.  1871  Langenlois.  1876  Hamburg. 
1878  Wien,  1879  Ragusa,  1882  Budapest. 

Bataillons-Commandanten. 


1849  Schneider  von  Arno.  Carl  Freiherr, 
Oberstlieutenant—  Oberst. 

1856  Kier.  Franz,  Major. 

1S59  Bandian.  Ludwig,  Major. 

1860  Krepl,  Franz,  Major  — Oberstlieute- 
nant. 


1868  Yolkart,  August.  Major-  Oberstlieute- 
nant 

1873  Eynatten,  Friedrich  Freiherr  von 
Major — Oberstlieutenant. 

1S79  Sommer,  Joseph.  Major — Oberstlieute- 
nant. 


Vor  dem  Feinde  gefallene  höhere  Officiere, 


(Fortsetzung  dieser  und  Anmerkung  -)  auf  der  folgenden  Seite.' 


- 601  — 


Ergänzung.  Dieses  Begiment  hat  seit  der  Errichtung  den  oben  an- 
gegebenen Ergänzungs-Bezirk  in  Böhmen1). 

Friedens-Garnisonen.  1883  Budweis,  1S93  Prag. 


Kegiments-Inhaber. 

1883 — 1885  unbesetzt.  1 1885  Fröhlich  von  Eimbach  und 

Groara,  Ludwig  Bitter,  FML. — ■ 
FZM. 


F eldzüge. 

1818  als  I.  Wiener  Freiwilligen-Bataillon  stand  dasselbe  bei  der  Blockade  von  Venedig. 

1819  in  Verona,  ohne  Gefecht. 

1859  im  1.  Armee-Corps  (Clara)  eingetheilt.  kam  das  Bataillon  nur  bei  Solferino  in 
das  Feuer. 

Deeoriert  mit: 

MVK.  Hauptmann  Franz  Riegler;  Oberlieutenant  Anton  Hoborsky;  dann  dem 
gefallenen  Hauptmann  Anton  Freiherrn  von  Burkhardt  nachträglich  zuerkannt. 

1866  im  8.  Corps  der  Nord-Armee  eingetheilt,  Treffen  bei  Skalitz,  Schlacht  bei 
ICöniggrätz,  Gefecht  bei  Tobitschau. 

Deeoriert  wurden  mit: 

MVK.  Bataillons-Commandant  Oberstlieutenant  Franz  Krepl;  Hauptmann  Matthias 
Easlic. 

GVK.m.d.Kr.  Oberarzt  Dr.  Georg  Franke. 

1882  in  Süd-Dalmatien  stationiert,  nahmen  Abtheilungen  des  Bataillons  an  der- 
ersten  Expedition  in  die  Krivosije,  Gefechte  am  Vratlo  und  Vel  Zagvozdak,  dem  Streifzug 
in  die  nördliche  Krivosije,  mit  den  Gefechten  bei  Poljkovac  und  Pitumna  ropa  theil. 

Deeoriert  wurde  mit: 

MVK.  Hauptmann  Carl  Karner. 


Tapfe  rkeits  -Medaillen. 

Silberne 

Goldene  I.  CI.  II.  CI. 
1859  — 7 17 

1866  — 5 7 

1882  — 3 13 


s)  34. 

Salzburgisclies  Feld- Jäger-Bataillon. 

Ergänzungs-Compagnie-Cadre:  Salzburg. 

Errichtung  und  nachgefolgte  Veränderungen.  1880  mit  1.  October  ans  den  Reserve- 
Compagnien  der  Feld-Jäger-Bataillone  Nr.  3.  10  11  und  26  formiert,  mit  1.  Januar  1883 
als  zweites  Bataillon  in  dieses  Regiment  eingereiht. 

Ergänzung.  Das  Bataillon  recrutierte  sich  aus  dem  Ergänzungs-Bezirk  des  Infanterie- 
Regiments  Nr.  59. 

Friedens-Garnisonen.  1880  Salzburg,  1882  Mostar. 

Bataillons-Commandanten. 

1880  Arthold,  Johann,  Oberstlieutenant.  | 1882  Kapfhammer,  Franz,  Major. 

Feldzüge. 

1882  wurde  das  Bataillon  bei  Bewältigung  des  Aufstandes  in  Süd-Dalmatien  (Herce- 
govina)  verwendet  und  machte  die  Streifung  im  oberen  Neretva-Gebiete  mit. 

Tapferkeits  -Medaillen. 

Silberne 

Goldene  I.  CI.  II.  CI. 

1882  _26 


9 Aus  Theilen  von  Nr.  11  und  75  gebildet. 


— 602 


Regiments- Commandanten. 

1883  Risclianek.  Anton,  Oberst.  1892  Latsclier.  Victor.  Oberst. 

1886  Henikstein,  Gustav  Freiherr  1897  Ivanossich  von  Küstenfeld. 

von,  Oberst.  Emil.  Oberst. 

1891  Koller,  Albert  von,  Oberst. 


Feldzüge. 


Adjustierung. 

1883  dunkelblauer  "Waffenrock,  papageigrüne  Egalisierung,  gelbe  Knöpfe. 


603  — 


92. 

Böhmisches  Infanterie-Regiment. 

(1883)  Ergänzungs-Bezirks-Commando : Komotau. 

(1883)  König,  Gustav  Freiherr  von,  FZM. 

Errichtung.  1883  mit  1.  Januar  (Allerhöchste  Entscliliessung  vom 
30.  November  1882)  aus  je  einem  Bataillon  der  Infanterie-Regimenter  Erz- 
herzog Wilhelm  Nr.  12,  Ziem^cki  Nr.  36,  Herzog  von  Cumberland  Nr.  42  und 
Nobili  Nr.  74  in  Theresienstadt  aufgestellt. 

Ergänzung.  Das  Regiment  hat  seit  der  Errichtung  den  oben  angegebenen 
Ergänzungs-Bezirk  in  Böhmen1). 

Friedens-Garnisonen.  1883  Theresienstadt,  1896  Josephstadt. 


Regiments-Inhaber. 

1S83  König,  Gustav  Freiherr  von,  FML.— FZM. 


Regiments  - € o mm  an  d anten . 

1883  Went  von  Eömö.  Carl.  Oberst.  | 1892  Makowiczka,  Alphons,  Oberst. 
1886  Beroldingen,  Joseph  Graf,  i 1896  Angerholzer  von  Almburg, 
Oberst.  Anton,  Oberst. 


Feldzüge. 


Adjustierung. 

1883  dunkelblauer  Waffenrock,  weisse  Aufschläge,  weisse  Knöpfe. 


!)  Aus  Tlieilen  von  Nr.  42  und  73  gebildet. 


- 601  — 


93. 

Mährisches  Infanterie-Regiment. 

O 

(1888)  Ergänzungs  - Bezirks  - Commando  : Schönberg  (in  Mähren, 
(1885)  Joelson,  Alfred  Freiherr  von,  FML. 


Errichtung.  1883  mit  1.  Januar  (Allerhöchste  Entschliessung  vom 
30.  November  1882)  aus  je  einem  Bataillon  der  Infanterie-Regimenter  Huyn 
Nr.  13,  Kronprinz  des  deutschen  Reiches  und  von  Prenssen  Nr.  20,  Baumgarten 
Nr.  56  und  Mecklenburg-Schwerin  Nr.  57  in  Krakau  formiert. 

Ergänzung.  Das  Regiment  hat  seit  der  Errichtung  den  oben  angegebenen 
Ergänzungs-Bezirk  in  Mähren '). 

Friedens-Garnisonen.  1883  Krakau,  1881  Olmütz. 

Regiments-Inhaber. 

1883 — 1885  unbesetzt.  | 1885  Joelson,  Alfred  Freiherr  von, 

FME. 


Reginients-Commandanten. 


1883  Hermann.  Adolph,  Oberst. 

1881  Soden,  Friedrich,  Oberst, 

1885  Korners  von  Lindenbach, 
Camillo  Freiherr,  Oberst. 


1890  Liborio.  Oskar.  Oberst. 
1892  Thoss,  Erich.  Oberst. 

1897  Polletin.  Arthur,  Oberst. 


Feldzüge. 


Adjustierung. 

18S3  dunkelblauer  Waffenrock,  dunkelbraune  Egalisierung,  gelbe  Knöpfe. 


*)  Von  Nr.  5-i  abgetrennt. 


— 605  — 


u. 


Böhmisches  Infanterie-Regiment. 

O 

(1883)  Ergänzungs-Bezirks-Commando:  Turnau. 

(1897)  Merta,  Emanuel,  FML. 


Errichtung.  1883  mit  1.  Januar  (Allerhöchste  Entschliessung  vom 
30.  November  1882)  aus  je  einem  Bataillon  der  Infanterie-Regimenter 
Pürcker  Nr.  25,  Grossherzog  von  Toscana  Nr.  66  und  Schmerling  Nr.  67.  dann 
dem  Feld- Jäger-Bataillon  Nr.  37 J)  in  Leutschau  formiert. 


Ergänzung.  Dieses  Regiment  hat  seit  der  Errichtung  den  oben  an- 
gegebenen Ergänzungs-Bezirk  in  Böhmen2). 

Friedens-Garnisonen.  1883  Leuts chau,  1881  Josephstadt,  1S96  Theresien- 
stadt. 

Regiments-Inhaber. 

1883  Alphons  X ! ! .,  König  von  Spanien.  1891 — 1897  unbesetzt. 

1885 — 1889  unbesetzt  1897  Merta,  Emanuel,  FML. 

1S89  Croy,  Leopold  Prinz,  FML. — 

Ct.  d.  C. 


Regimeuts-Commandauteu. 


1883  Poleschensky,  Friedrich, 
Oberst. 

1886  Bancalari.  Gustav,  Oberst. 

1889  N o wy  Edler  von  W aller  sb erg, 
Eduard,  Oberst. 


1891  Versbach  von  Hadamar, 
Mansuet  Ritter,  Oberst. 

1895  Braun,  August  von,  Oberst. 


Feldzüge. 


Adjustierung. 

1883  dunkelblauer  Waffenrock,  weisse  Egalisierung,  gelbe  Knöpfe. 


Böhmisches  Feld- Jäger-Bataillon. 

Ergänzungs-Compagnie-Cadre:  Kutten b erg. 

Errichtung  und  nachgefolgte  Veränderungen.  1880  mit  1.  October  aus  den  Reserve- 
Compagnien  der  Feld- Jäger-Bataillone  Nr.  2,  4.  12  und  14  in  Joseplistadt  formiert,  mit 
1.  Januar  1883  als  erstes  Bataillon  in  dieses  Regiment  eingereiht. 

Ergänzung.  Das  Bataillon  recrutierte  sich  aus  dem  Bezirke  des  Infanterie-Regi- 
ments Nr.  74. 

Friedens-Garnison.  1880  Josephstadt. 

Bataillons-Commandailt.  1880  Moser.  Vincenz.  Major. 

Feldzüge.  — 


2)  Aus  Theilen  von  Nr.  36  und  74  gebildet. 


— 606  — 


95. 

G alizisck-bukowma’sches  Infanterie-Regiment. 

(1883)  Ergänzungs-Bezirks- Cornmando  : Czortköw. 

(1887)  Rodakowski,  Joseph  Ritter  von,  0.  tl.  €. 

Errichtung.  1883  mit  1.  Januar  (Allerhöchste  Entschliessung  vom 
30.  November  1882)  aus  je  einem  Bataillon  der  Infanterie-Regimenter  Nassau 
Nr.  15,  Parma  Nr.  24,  Kellner  Nr.  41  und  Erzherzog  Ludwig  Salvator  Nr.  5S 
in  Lemberg  aufgestellt. 

Ergänzung.  Das  Regiment  hat  seit  der  Errichtung  den  oben  angegebenen 
Ergänzungs-Bezirk  in  Ost-G-alizien1). 

Friedens-Garnisonen.  1883  Lemberg,  1892  Stanislau. 

Regiments-Inhaber. 

1883  — 1885  unbesetzt.  1886  — 188/  unbesetzt. 

1885  Cornaro,  Ludwig  Freiherr  von.  1887  Rodakowski,  Joseph  Ritter  von. 

FML.  | FML. — G.  d.  C. 

Reginients-Conimandanten. 

1883  Kraumann,  Joseph,  Oberst.  1892  Boniewski,  Joseph.  Oberst. 

1886  Grimm,  Adalbert,  Oberst.  1895  P et  z von  Holt  enrlio  de,  Eduard 

1888  Giunio,  Dominik,  Oberst.  ! Ritter. ' Oberst. 


Feldzüge. 


Adjustierung. 

1883  dunkelblauer  Waffenrock,  amaranthrothe  Egalisierung,  weisse 
Knöpfe. 


')  Aus  Theilen  von  Nr.  15,  24  und  55  gebildet. 


— 607  — 


96. 

Ungarisches  (croatisches)  Infanterie-Regiment. 

(1883)  Ergänzungs-Bezirks-Commando:  Carlstadt. 

(1883)  Ramiberg,  Hermann  Freiherr  von,  (1.  d.  C. 

Errichtung.  1883  mit  1.  Januar  (Allerhöchste  Entschliessung  vom 
30.  November  1882)  aus  je  einem  Bataillon  der  Infant erie-Begimenter  vacat 
(Warasdiner)^Nr.  16,  Erzherzog  Leopold  Nr.  53,  Philippovie  (Peterwar deiner) 
Nr.  70  und  Sokcevic  Nr.  78  in  Agram  aufgestellt. 

Ergänzung.  Das  Regiment  hat  seit  der  Errichtung  den  oben  ange- 
gebenen Ergänzungs-Bezirk  in  Croatien1). 

Friedens-Garnisonen.  1883  Agram,  1884  Carlstadt,  1896  Fiiune. 

Regiments-Inhaber. 

18S3  Ramberg,  Hermann  Freiherr  von,  G.  d.  C. 


Regiments-Commandanten. 


1883  Ser  die,  Theodor,  Oberst. 

1886  Dillmann  von  Dillmont, 
Ferdinand,  Oberst. 

1889  Mitrovic,  Spiridion  Ritter  von, 
Oberst. 


1891  Gstöttner,  Carl  Edler  von, 
Oberst. 

1S95  Dunst  von  Adelshelm,  Carl, 
Oberst. 


Feldzüge. 


Adjustierung. 

18S3  dunkelblauer  Waffenrock,  carmoisinrothe  Egalisierung,  Armlitzen, 
gelbe  Knöpfe. 


J)  Aus  Theilen  von  Nr,  53  und  79  gebildet. 


608  - 


97. 


Kü s t enläncli s cli -krain erische s Infanterie-Regiment. 

(1883)  Ergän  zung  s - B e zir  ks-Comm  ando:  Triest. 


(1892)  Waldstätten,  Georg  Freiherr  von,  FZ  11. 


Errichtung.  1883  mit  1.  Januar  (Allerhöchste  Entschliessung  vom  30.  No- 
vember 1882)  aus  je  einem  Bataillone  der  Infanterie-Regimenter  Kuhn  Nr.  17. 
AVeber  Nr.  22  und  Jellacic  Nr.  79  (Otocaner>.  dann  dem  Feld-Jäger-Bataillon 
Nr.  331)  in  Triest  aufgestellt. 


>)  33. 

Kärnthnerisches  F eld- J äger-Bataillon. 

E r gänzun  gs  - C omp  agnie  - C adr  e : Bruck  a.  d.  Mur. 

Errichtung  und  nachgefolgte  Verränderungen.  1886  im  November  aus  freiwillig  weiter 
dienender  Mannschaft  der  aufgelösten  Wiener  Freivrilligen-Bataillone  in  Szegedin  neu 
formiert. 

1880  die  Reserve-Compagnie  au  das  neu  aufgestellte  10.  Feld-Bataillon  des  Tyroler 
Jäger-Regiments  Kaiser  Franz  Joseph  abgegeben. 

1888  mit  1.  Januar  wurde  das  Bataillon  als  erstes  Bataillon  in  dieses  Regiment 
eingereiht. 

Ergänzung.  Dieses  Bataillon  recrutierte  sich  bis  1873  auch  fernerhin  ans  Nieder- 
Oesterreich,  Er gänzungs -Bezirk  Nr.  4;  von  1874  an  aus  Kram,  Bezirk  des  Infanterie- 
Regiments  Nr.  17:  seit  1876  auch  aus  Kärntlien.  Ergänzungs- Bezirk  Nr.  7.  von  1880  an  nur  aus 
diesem  Lande.  Stationen  der  Ersatz-Ahtheilungen:  1866  Stockerau.  1879  Klagenfurt.  18-  1 
Bruck  a.  d.  Mur. 


Friedens-Garnisonen.  1866  Szegedin.  1S69  AYr.  Neustadt.  1S70  Judenburg,  1874  Ungarisch - 
Skalitz,  1877  Budua.  1878  Mostar,  1879  Villach.  1880  Tarvis. 

Bataillons-  Comrn  andante  n. 


1 866  WenliO, Adolph .Maj or-Ob er stlieutenant. 
1875  E a b r i z i i,  J ohann  Ritter  von.Oberstlieu- 
nant. 

1878  Grivicic,  Daniel.  Major. 


1880  Ho  r s e t z ky  Edler  von  Hornthal. 
Adolph.  Major, 

1882  Monary  von  N e u f e 1 d . Adolph . 
Oberstlieutenant. 


Vor  dem  Feinde  gefallene  höhere  Officiere. 


Feldzüge. 

1878  im  Verbände  der  18.  Infanterie-Truppen-Division  machte  das  Bataillon  die 
Occupation  der  Hercegovina  mit  mid  kam  bei  Recice  (Jasoc),  Kremenac  und  dem  Entsätze 
von  Stolac  in  das  Feuer. 

Decoriert  wurden  mit: 

EKO.  3.  Hauptmann  Ambros  Mras. 

jVVK.  Hauptmann  Joseph  Donhauser:  Oherlieutenant  in  der  Reserve  Edgar  An  des  ; 
Lieutenant  August  Matiegka. 

T apf  er  k eit  s -Medaillen. 

Silberne 

Goldene  I.  CI.  II.  CI. 

1S7S  134 


— 609  - 


Ergänzung.  Das  Regiment  hat  seit  der  Errichtung  den  oben  angegebenen 
Ergänzungs-Bezirk  im  Küstenlande  und  Theilen  von  Krain  J). 

Friedens-Garnisonen.  1883  Pola,  1886  Görz,  1887  Pola,  1897  Triest. 

Regiments-Inhaber. 

1883  Milan  I.,  König  von  Serbien.  1892  Waldstätten,  Georg  Freiherr  von. 

FML. — FZM. 


Regiments-Commandanteu. 

1883  Nemecic  Edler  von  Bihac-  1891  Riegg,  Ignaz,  Oberst. 

grad,  Joseph.  Oberst.  1891  Gerba,  Raimund,  Oberst. 

1886  Vogler,  Otto,  Oberst. 

Feldzüge. 


Adjustierung. 

1883  dunkelblauer  Waffenrock,  rosenrothe  Egalisierung,  gelbe  Knöpfe. 

')  Aus  dem  bisherigen  Ergänzungs-Bezirke  von  Nr.  22.  welches  Regiment  ganz  dalma- 
tinisch -wurde  und  einem  kleinen  Antheil  von  Nr.  L7  gebildet. 


Geschichte  der  k.  und  k.  Wehrmacht.  I.  Bd. 


39 


610 


98. 

Böhmisches  Infanterie-Regiment. 

(1883)  Ergänzungs  - Bezirks  - Commando:  Hohenmauth. 

(1887)  Stransky  Edler  von  Dresdenberg,  Franz,  FML. 


Errichtung.  1883  mit  1.  Januar  (Allerhöchste  Entschliessung  vom  30.  No- 
vember  1882)  aus  je  einem  Bataillon  der  Infanterie-Regimenter  Grossfürst 
Constantin  Nr.  18.  Mondei  Nr.  21  und  Rossbacher  Nr.  71.  dann  dem  Feld- 
jäger-Bataillon Nr.  391)  in  Josephstadt  aufgestellt. 

Ergänzung.  Das  Regiment  hat  seit  der  Errichtung  den  oben  angegebenen 
Ergänzungs-Bezirk  in  Böhmen2). 

Friedens-Garnisonen.  1883  Josephstadt.  1891  Olmütz. 

llegiments-Inhaber. 

1883—1887  unbesetzt.  | 1887  Stransky  Edler  von  Dresdenberg, 

Franz,  FML. 


Regiments-Commandanten. 

1883  Hopels  von  Mirnach,  Carl,  1890  Vivenot.ErnstEdler von. Oberst. 

Oberst.  1894  Sandmann,  Emil,  Oberst. 

1886  Käkling,  Eduard  von,  Oberst. 


Feldzüge. 


Adjustierung. 

1883  dunkelblauer  Waffenrock,  lichtdrapfarbeue  Egalisierung,  tveisse 
Knöpfe. 


J)  39. 

Böhmisches  Feld- Jäger-Bataillon. 

Ergänzungs-Compagnie-Cadre : Prag. 

Errichtung  und  nachgefolgte  Veränderungen.  1SS0  mit  1.  Oetober  aus  den  Reserve- 
Compagnien  der  Eeld-Jäger-Bataillone  Nr.  18.  18,  21  und  21  in  Prag  formiert:  mit  1:  Januar 
1833  als  erstes  Bataillon  in  dieses  Regiment  eingereikt. 

Ergänzung.  Das  Bataillon  recrutierte  sicli  aus  den  Bezirken  der  Infanterie-Regimenter 
Nr.  21  und  75. 

Friedens-Garnison.  1880  Prag. 

Bataillons-Commandant.  iSSO  Griviciö,  Daniel  Ritter  von.  Major. 
Feldzüge.  — 


2)  Aus  Theilen  von  Nr.  21  und  18  und  einem  kleinen  Antlieil  von  Nr.  74  formiert. 


611  - 


99. 

Mährisches  Infanterie -Kegiment. 

(1883)  Ergänzungs-B ezirks-Commando:  Znaym. 

(1883)  Georg  I.,  König  der  Hellenen. 


Errichtung.  1883  mit  1.  Januar  (Allerhöchste  Entscliliessmig  vom  30.  No- 
vember 1882)  aus  je  einem  Bataillon  der  Infanterie-Regimenter  Kronprinz 
Nr.  19,  Erzherzog  Albrecht  Nr.  44,  Erzherzog  Ernst  Nr.  48  und  Erzherzog- 
Friedrich  Nr.  52  in  Znaym  aufgestellt. 

Ergänzung.  Das  Regiment  hat  seit  der  Errichtung  den  oben  angegebenen 
Ergänzungs-Bezirk  in  Mähren1). 

Friedens-Garnisonen.  1883  Klosterbruck  (bei  Znaym),  1884  Mostar. 
1889  Iglau,  1893  Klosterbruck. 

Regiments-Inhaber. 

1883  Georg  I.,  König  der  Hellenen. 


Regiments-  C o mm  a n d a n t en . 


1883  Schilhavsky  von  Babnbrück, 
Joseph.  Oberst. 

1886  Rabel,  Carl,  Oberst. 


1890  Reymann,  Thomas,  Oberst. 
1895  Matt,  Alfred  Edler  von,  Oberst. 
1897  Spreche r vonBerneg g, Arthur, 
Oberst. 


Feldzüge. 


Adjustierung. 

1883  dunkelblauer  Waffenrock,  schwefelgelbe  Egalisierung,  gelbe  Knöpfe. 
J)  Von  Nr.  8 abgetrennt. 


39* 


— 612  — 


100. 

Schlesisch  - Mährisches  Infanterie-Regiment. 

(1883)  Ergänzungs-Bezirks-Commando:  Teschen. 
(1889)  Krieghammer,  Edmund  Edler  von,  GL  d.  €. 


Errichtung.  1883  mit  1.  Januar  (Allerhöchste  Entschliessung  vom  30.  No- 
vember  1882)  aus  je  einem  Bataillon  der  Infanterie-Regimenter  Baden  Nr.  50. 
Erzherzog  Heinrich  Nr.  51  und  Sachsen-Weimar  Nr.  61,  dann  dem  Feld-Jäger- 
Bataillon  Nr.  361)  in  Olmütz  aufgestellt. 

Ergänzung  Das  Regiment  hat  seit  der  Errichtung  den  oben  angegebenen 
Ergänzungs-Bezirk  in  Schlesien  und  Nord-Mähren2). 

Friedens-Garnisonen.  1883  Olmütz,  1890  Teschen,  1891  Krakau. 


Regiments-Inhaber. 

1883 — 1889  unbesetzt.  ! 1889  Krieghammer,  Edmund  Edler 

von,  FML. — G.  d.  C. 


Regimeuts-Commandanten. 


1883  Sedlmayer,  Adolph,  Oberst. 
1885  Kleinschmidt  Edler  von  Wil- 
li elmsthal,  Franz,  Oberst. 

1890  Se.  kaiserliche  Hoheit  Erzherzog 
Eugen,  Oberst. 


1891  Viditz  Edler  von  Auenstein. 
Alois,  Oberst. 

1892  Wähn  er,  Wladimir.  Oberst. 
1891  Rogulic,  Nikolaus  von,  Oberst. 
1897  Sanleque.  Maximilian  Freiherr 

von,  Oberst. 


Feldzüge. 


Adjustierung. 

1883  dunkelblauer  Waffenrock,  lichtdrapfarbene  Egalisierung,  gelbe 
Knöpfe. 


h 36. 

Mährisch-Schlesisches  F eld- Jäger-Bataillon. 

Ergänzungs-Compagnie-Cadre : T eschen. 

Errichtung  und  nachgefolgte  Veränderungen.  18-0  mit  1.  October  aus  den  Reserre- 
Compagnien  der  Feld- Jäger-Bataillone  Nr.  5.  10.  1 7 und  25  in  Znaym  formiert : mit  1.  Januar 
1883  als  erstes  Bataillon  in  obiges  Regiment  eingereilit. 

Ergänzung.  Das  Bataillon  recrutierte  sich  aus  den  Bezirken  der  Infanterie-Regi- 
menter Nr.  1 und  3. 

Friedens-Garnisonen.  1880  Znaym,  1882  Budua. 

Bataillons-Commandant.  18SO  Hablitschek.  Carl,  Major. 

Feldzüge. 

1882  in  Süd-Dalmatien,  ohne  in  das  Feuer  zu  kommen, 
z)  Von  Nr.  1 abgetrennt. 


613  — 


101. 

Ungarisches  Infanterie-Regiment. 

(1883)  Ergänzungs-Bezirks-Commando:  Bekes-Csaba. 

(1884)  Sergius  Alexandrowitsch,  Grossfürst  von  Russland. 

Errichtung.  1883  mit  1.  Januar  (Allerhöchste  Entschliessung  vom  30.  No- 
vember 1882)  aus  je  einem  Bataillon  der  Infanterie-Regimenter  Erzherzog 
Joseph  Nr.  37,  Grossfürst  Alexis  von  Russland  Nr.  39,  Sachsen-Meiningen 
Nr.  46  und  Rodich  Nr.  68  in  Grosswardein  aufgestellt. 

Ergänzung.  Das  Regiment  hat  seit  der  Errichtung  den  oben  angegebenen 
Ergänzungs-Bezirk  in  Ungarn1). 

Friedens-Garnisonen.  1883  Grosswardein,  1887  Agram,  1897  Ungarisch- 
Weisskirchen. 

Regiments-Inhaber. 

1883— 1884  unbesetzt.  I 1884  Sergius  Alexandrowitsch, Gross- 

I fürst  von  Russland. 


Regim  ents -Comman  d anten . 

1883  Ogrodovicz,  Edmund,  Oberst.  : 1892  Päva,  Emil,  Oberst. 

1883  Koller,  Alois,  Oberst.  1896  D rasenovich  von  Posertve, 

1884  Mild,  Carl,  Oberst.  | Raimund,  Oberst. 

1890  Porth,  Wenzel,  Oberst. 

Feldzüge. 


Adjustierung. 

1883  dunkelblauer  Waffenrock,  schwefelgelbe  Egalisierung,  Armlitzen, 
weisse  Knöpfe. 


1,1  Aus  Theilen  von  Nr.  68  untl  i6  formiert. 


— 614  — 


102. 

Böhmisches  Infanterie  - Regiment . 

cj 

(1883)  Ergänzungs-Bezirks-Commando:  Beneschau. 

(1897)  Fabini,  Ludwig,  F3IL. 


Errichtung.  1883  mit  1.  Januar  (Allerhöchste  Entschliessung  vom  30.  Xo- 
vember  1882)  aus  je  einem  Bataillon  der  Infanterie-Regimenter  G-rossfürst 
Michael  Nr.  26,  Jellacic  Nr.  69,  Dormus  Nr.  72  und  Knebel  Nr.  76  in  Press- 
burg aufgestellt. 

Ergänzung.  Das  Regiment  erhielt  bei  der  Errichtung  den  oben  ange- 
gebenen Ergänzungs-Bezirk  in  Böhmen1). 

Friedens-Garnisonen.  1883  Pressburg.  1884  Prag. 

Regiments-Inhaber. 

1883  — 1897  Catty,  Adolph  Freiherr  I 1S97  Fabini,  Ludwig.  FML. 
von,  FML.— FZM. 

Regiments-Commandanten. 

1883  Sztankovics,  Carl  Freiherr  1892  Mörk  vonMörk ens fein. Johann 
von,  Oberst.  Oberst. 

1887  Wand  er,  Robert,  Oberst.  1897  Dmitrovic.  Georg,  Oberst. 

1888  Plönnies,  Hermann  Ritter  von, 

Oberst. 


Feldzüge. 


Adjustierung. 

1883  dunkelblauer  Waffenrock,  meergrasgrüne  Egalisierung,  gelbe  Knöpfe. 


>)  Aus  Theilen  von  Nr.  11,  28  und  75  formiert. 


Die 

bosnisch-liercegoyinlsclie  Infanterie. 


— 617  - 


Organisatorische  Entwickelung. 


Im  Jahre  1878  sah  sich  die  Regierung  der  österreichisch-ungarischen 
Monarchie  aus  Gründen  politischer  Natur  und  im  Einvernehmen  mit  den 
übrigen  Grossmächten  Europa’s  veranlasst,  die  bisher  unter  türkischer  Herr- 
schaft gestandenen  Provinzen  Bosnien  und  Hercegovina  zu  occupieren. 

Die  zu  diesem  Zwecke  aufgebotene  Truppenmacht  unter  FZM.  Joseph 
Freiherrn  von  Philippovic  löste,  unter  Bewältigung  des  sich  bietenden  Wider- 
standes der  Bevölkerung,  diese  Aufgabe  in  kurzer  Zeit  und  wurde  nach  voll- 
kommener Unterwerfung  sofort  eine  geordnete,  die  Hebung  der  Cultur.  Industrie 
etc.  anbahnende  Verwaltung  eingesetzt. 

Nachdem  vorübergehend  noch  im  Jahre  1881/1882  Unruhen  in  einem 
Theile  dieses  Gebietes  vorgekommen  waren,  begann  der  Staat,  gewissermassen 
als  Gegenleistung  für  die  vielen  materiellen  Opfer,  welche  zur  Hebung  dieser 
Provinzen  gebracht  wurden,  die  Heranziehung  der  Bevölkerung  zum  Kriegs- 
dienste successive  durchzuführen. 

Die  erste  Massregel  in  dieser  Richtung  erfolgte  1882  durch  Aufstellung 
von  vier  bosnisch-hercegovinischen  Infanterie  - Compagnien  zu 
Sarajevo,  Banjaluka,  Dolnja  Tuzla  und  Mostar,  bei  gleichzeitiger  Etablierung 
von  vier  Ergänzungs-Bezirks-Commanden  in  den  genannten  Ol  ten1). 

Die  Officiere  und  Unteroffi eiere,  sowie  einige  als  Abrichter  geeignete 
ältere  Infanteristen  wurden  dem  Truppenstande  der  Infanterie-Regimenter 
entnommen;  der  Nachwuchs  an  Unterofficieren  wurde  durch  einheimische 
"Wehrpflichtige  gedeckt,  welch’  letztere  auch  vor  Ablauf  der  Minimal-Dienstzeit 
zu  Gefreiten  oder  Unterofficieren  befördert  werden  durften. 

Zur  Verseilung  des  geistlichen  Dienstes  wurden  zwei  „Imame”  ernannt 
(im  Range  von  Militär-Capläneu)  und  überhaupt  die  Wahrung  der  religiösen 
Bedürfnisse  und  Gebräuche  der  Wehrpflichtigen  durch  specielle  Vorschriften 
geregelt. 

Die  Durchführung  der  Assentierung  in  den  oecupierten  Provinzen  er- 
folgt auf  Grund  des  provisorischen  VTehrgesetzes  vom  Jahre  18812),  welches 
von  dem  für  die  übrigen  Kronländer  und  Provinzen  der  Monarchie  gütigen 
in  folgenden  Puncten  wesentlich  verschieden  ist: 

1.  Die  Dienstpflicht  beträgt  drei  Jahre  in  der  Linie,  neun  Jahre  in  der 
Reserve  (Landwehr  entfällt,  ebenso  die  Verpflichtung  zum  Landstürme). 

2.  Jährlich  werden  vier  Altersclassen  zur  Stellung  herangezogen. 

3.  Stellvertretung  ist  gestattet. 

Ausserdem  bestehen  einige  Abweichungen  über  Befreiung  von  der 
Stellungspflicht  und  über  zeitliche  Befreiungen;  ebenso  werden  keine  Einjährig- 

J)  Ausserdem  wurden  nocli  vier  Train-Standes-Abtheilungen  formiert,  dann  die 
Ergänzung  des  Gendarmerie-Corps  für  diese  Provinzen  durch  eingeborene  Wehrpflichtige 
angeordnet. 

’)  Normal-Verordnungsblatt  für  das  k.  und  k.  Heer.  44  Stück. 


618 


Freiwilligen  angenommen,  doch  wird  Studierenden  u.  s.  w.  Aufschub  der 
Präsenz-Dienstleistung  gestattet. 

Zur  Heranbildung  von  Reserve-Officieren  besteht  ein  eigener  Curs  und 
werden  Landes-Angehörige  von  tadellos  sittlichem  Betragen  und  dem  ent- 
sprechenden Bildungsgrad  in  denselben  aufgenommen  und,  wenn  sie  im  Allge- 
meinen zu  Reserve-Officieren  befähigt  sind,  im  Frieden  nach  einem  einjährigen 
Präsenz-Dienste  zur  Ablegung  der  Reserve-Officiers-Prüfung  zitgelassen.  Wird 
diese  mit  gutem  Erfolge  abgelegt,  so  wird  der  Wehrpflichtige  mit  Ende 
December  in  die  Reserve  übersetzt  und  kann  nach  Massgabe  der  Abgänge  und 
nach  seinem  Range  als  Officiers- Aspirant  zum  Reserve-Officier  ernannt  werden. 

Die  bosnisch -hercegoviniscbien  Wehrpflichtigen  haben  folgenden  Eid 
abzulegen : 

„Ich  schwöre  zu  Gott  dem  Allmächtigen,  dass  ich  treu  sein  werde 
Sr.  Majestät  dem  Kaiser  und  Könige  Franz  Joseph  dem  Ersten  und  allen 
Befehlen  meiner  Vorgesetzten  und  Höheren  gehorchen,  selbst  auf  die  Gefahr 
meines  Lebens.” 

Alle  übrigen  für  das  k.  und  k.  Heer  gütigen  Reglements  und  Vorschriften 
finden  in  gleicher  Weise  bei  den  bosnisch-hercegovinischen  Truppen  An- 
wendung, ebenso  sind  die  Standes- Verhältnisse  und  innere  Organisation  der 
Unter-Abtheilungen  analog  wie  bei  der  Infanterie. 

Den  früher  genannten  vier  Compagnien  folgten  schon  1883 ‘)  vier  Aveitere 
Compagnien,  Nr.  5 — 8,  welche  in  den  gleichen  Stationen  formiert  Avurden,  ebenso 
1884  vier  Compagnien  mit  den  Nummern  9 bis  12. 

1885  wurden,  bei  gleichzeitiger  Aveiterer  Aufstellung  A’on  Ader  neuen 
Compagnien,  Nr.  13  bis  16,  aus  den  in  jedem  Ergänzungs-Bezirke  aufgestellten 
ider  Compagnien,  vier  Bataillone  mit  den  Nummern  1 bis  4 in  den  bisherigen 
Stabs-Stationen  formiert.  In  jedem  Bataillon  (Ergänzungs-Bezirke)  nahmen 
diese  Compagnien  nunmehr  die  Nummern  1 bis  4 an. 

ln  den  Jahren  1886  bis  1889  wurde  in  jedem  Ergänzungs-Bezirke  all- 
jährlich eine  weitere  Compagnie  mit  den  Nummern  5 bis  8 errichtet  und 
blieben  diese  Compagnien  vorläufig  den  bisher  bestandenen  Bataillonen  ange- 
gliedert. 

Mit  1.  October  1889  wurden  jedoch  aus  diesen  letzteren  Compagnien  A'ier 
weitere  Bataillone  mit  den  Nummern  5 bis  8 in  den  Ergänzungs-Bezirks  - 
StatioDen  zusammengesetzt. 

Jedes  der  Bataillone  Nr.  1 bis  8 bestand  sohin  Avieder  aus  vier  Com- 
pagnien und  stellte  nunmehr  auch  einen  Ersatz-Bataillons-Cadre  auf1 2'. 

Nachdem  die  bosnisch-hercegovinischen  Truppen  den  bei  der  ersten 
Aufstellung  erflossenen  organischen  Bestimmungen  gemäss,  ausschliesslich  in  der 
Heimath  dislociert  Avaren,  wurden  von  1891  an  einzelne  Bataillone  auch  ausser- 
halb derselben,  nach  Wien  und  Budapest,  verlegt. 

Von  1890  an  erfolgte  bis  1892  wieder  alljährlich  in  allen  Ergänzungs-Be- 
zirken eine  weitere  Aufstellung  je  einer  Compagnie,  der  9..  10.  und  11,  Avelche 
wieder  beider^  aus  einem  solchen  sich  recrutierenden  Bataillonen  abwechselnd 
angegliedert  wurden. 

Mit  1.  October  1892  wurden  diese  Compagnien  in  drei  Aveitere  Batail- 
lone, Nr.  9 bis  12,  Amrläufig  zu  drei  Compagnien,  \-ereinigt. 

Weiters  wurden  mit  1.  Januar  1894,  nachdem  die  obgenannten  Bataillone 
im  Herbste  1893  auf  vier  Compagnien  completiert  worden  waren,  aus  den  nun 
bestehenden  zwölf  Bataillonen  vier  Regimenter  mit  den  Nummern  1 bis  4 und 
zwar  in  jedem  Ergänzungs-Bezirke  eines  aufgestellt. 

Seit  1894  bis  inclusive  1.  October  1897  endlich  wurde  alljährlich  bei  jedem 
Regimente  eine  Aveitere  Compagnie  aufgestellt,  welche  die  Nummern  13  bis 
16  erhielten  und  das  4.  Bataillon  bilden3). 

1)  Die  nunmehr  alljährlich  erfolgende  Vermehrung,  beziehungsweise  Xe u- Auf- 

Stellungen  fanden  stets  mit  1.  October  statt.  . 

2)  ln  der  Stärke  von  einem  Oberlieutenant,  einem  Beclinungslulirer.  einem  Corpora  1. 
vier  Infanteristen,  einem  Officiersdiener 

3)  Die  1894  und  1895  aufgestellten  Compagnien  Nr.  13  und  U wurden  dem  ersten, 
beziehungsweise  zweiten  Bataillon  angegliedert  und  bildeten  erst  von  1S96  an  mit  dt?r  io. 
das  4.  Bataillon  ä drei  Compagnien. 


- 619  — 


Die  bosnisch-hercegovinischen  Truppen  formieren  sohin  gegenwärtig 
vier  Infanterie-Regimenter  zu  vier  Feld-Bataillonen  und  einem  Ersatz-Bataillons- 
Cadre,  jedes  Bataillon  zu  vier  Compagnien. 

Innere  Organisation,  Standes-Verhältnisse  sind  analog  wie  bei  den 
Infanterie-Regimentern;  Commandanten,  Officiere  und  Cadetten,  welche  bisher 
dem  Stande  der  Infanterie-Regimenter  entnommen  und  bei  denselben  über- 
complet  geführt  wurden,  gehören  nunmehr  definitiv  in  den  Stand  dieser 
Regimenter. 

Von  Chargen  sind  gegenwärtig  noch  alle  zum  Stande  der  Stäbe  gehörigen, 
dann  pro  Compagnie  ein  Feldwebel,  ein  Rechnungs-Unterofficier,  ein  Zugs- 
führer, zwei  Infanteristen  und  drei  Officiersdiener  dem  stehenden  Heere 
entnommen. 

Seit  1895  sind  bei  diesen  Regimentern  auch  Regiments-Musiken  syste- 
misiert. 

Die  Regimenter  (Bataillone)  sind  in  die  Infanterie-Brigaden  (Truppen- 
Divisionen)  des  stehenden  Heeres  eingetheilt. 

Betreffs  der  Ergänzung  ist  das  Gebiet  von  Bosnien  und  der  Herce- 
govina,  wie  eingangs  erwähnt,  in  vier  Ergänzungs-Bezirke  getheilt,  welche  den 
gleichen  Wirkungskreis  haben,  wie  jene  des  stehenden  Heeres. 

Adjustierung,  Bewaffnung  und  Ausrüstung  sind  im  Allgemeinen 
gleich  der  Infanterie  des  stehenden  Heeres  mit  folgenden  Abweichungen: 

Die  vom  stehenden  Heere  zugetheilten  Officiere  tragen  bis  1886  die 
Uniform  ihres  Standeskörpers. 

Seither  lichtblauen  Waffenrock  mit  alizarinrother  Egalisierung,  gelben 
Knöpfen  mit  der  Regiments- (früher  Bataillons-)  Nummer,  lichtblaue  Pantalons, 
blaugrauen  Mantel. 

Als  Kopfbedeckung  Czako,  für  Officiere  mohammedanischer  Religion1) 
krapprother  Fez. 

Unterofficiere  und  Mannschaft:  lichtblauer  Waffenrock  mit  alizarin- 
rother Egalisierung  und  lichtblaue  türkische  Beinkleider  bis  an  das  Knie 
reichend,  lichtblaue  Strümpfe,  rother  Fez  als  Kopfbedeckung. 


*)  Nachdem  bereits  einige  Aspiranten  nach  Absolvierung  der  Cadettenschule  in  Wien 
zu  Cadetten  herangebildet  wurden,  so  erscheint  eine  theilweise  Ergänzung  des  Officiers- 
Corps  durch  Einheimische  angebahnt. 


Die  bosnisch-liercegovinischen  Infanterie- 
Regimenter  Nr.  I — 4. 


— 623  — 


l. 

Bosnisch-lierceo-ovinisches  Infanterie-Regiment. 

Ergänzungs-Bezirks-Commando:  Sarajevo. 

Errichtung.  1894  mit  1.  Januar  aus  den  selbstständigen  bosnisch-herce- 
govinischen  Infanterie-Bataillonen  Nr.  1,  5 und  9 in  Sarajevo  formiert. 

Friedens-Garnisonen.  1894  Sarajevo,  dann  Wien. 

Regi  m e sits  - € omni  an  d a nt. 

1894  Le  Fort,  Ernst  Bitter  von,  Oberst. 

Yorlrer : 

B osniscli-li ercego vinisclies  Infanterie-Bataillon  ISTr.  1. 

Errichtung.  1S85  mit  1.  October  aus  den  bisher  aufgestellten  selbstständigen 
Compagnien  Nr.  1.  5,  9 und  13  in  Sarajevo  formiert,  die  Compagnien  nehmen 
die  Nummern  1 bis  4 an;  seit  1894  erstes  Bataillon  des  obigen  Begiments. 

Friedens-Garnisonen.  1885  Sarajevo,  1891  Budapest.  1892  Sarajevo. 
1894  Wien. 

Bataillous-Commandanten. 

1885  Hallada,  Alois,  Major— Oberst-  1892  Pukl,  Carl,  Oberstlieutenant 
lieutenant  (I.-B.  Nr.  6).  (I.-B.  Nr.  75). 

1888  V erklj  an.  Peter,  Major — Oberst- 
lieutenant (I.-B.  Nr.  79). 

Bosniscli-liercegovinisches  Infanterie-Bataillon  Nr.  5. 

Errichtung.  1889  mit  1.  October  aus  den  im  Ergänzungs-Bezirke  auf- 
gestellten  Compagnien  Nr.  5 bis  8 (bisher  dem  ersten  Bataillon  angegliedert) 
formiert;  seit  1894  zweites  Bataillon  des  obigen  Begiments. 

Friedens-Garnisonen.  1889  Travnik,  1891  Sarajevo,  1892  Wien,  1894 
Sarajevo. 

Bataillon  s- - € omni  an  d anten . 

1889  Kozlavac.  Georg,  Oberstlieu-  I 1891  Zaric,  Elias,  Major  (I.-B.  Nr.  29). 
tenant  (I.-B.  Nr.  70). 

B osnisch-hercego  vinisches  Infanterie-Bataillon  Nr.  9. 

Errichtung.  1892  mit  1.  October  aus  den  im  Ergänzungs  - Bezirke 
neu  aufgestellten  Compagnien  Nr.  9,  10  und  11,  anfänglich  drei  Compagnien 
stark  aufgestellt,  1893  auf  vier  Compagnien  completiert;  seit  1894  drittes  Ba- 
taillon des  obigen  Regiments. 

Friedens-Garnisonen.  1892  Sarajevo.  1894  Wien. 

Bataillons-Commandaut. 

1892  Pfeiffer  von  Ehrenstein,  Alfred,  Oberstlieutenant  (I.-R.  Nr.  22). 


0 Die  Daten  über  die  einzelnen  Bataillone  sind  Mer.  sowie  in  allen  analogen 
Fällen,  nur  bis  zu  deren  Einreibung  in  den  Regiments-Verband  (hier  1894)  aufgenommen. 


- 624  — 


»> 

Bosniscli-hercegovinisches  Infanterie-Regiment. 

Ergänzungs-Bezirks-Commanclu  : Banjaluka. 

Errichtung.  1894  mit  1.  Januar  aus  den  selbstständigen  bosnisch-herce- 
govinischen  Infanterie-Bataillonen  Nr.  2.  6 und  10  in  Banjaluka  formiert. 

Friedens-Garnisonen.  1894  Banjaluka,  1895  Graz. 

Regiments- Commaiidaiit. 

1894  Rabatic  Edler  von  B liznagor,  | 1895  Schiebel,  Johann.  Oberst. 
Simon,  Oberst  (I.-R.  Nr.  29). 

Vorher : 

Bosnisch-liercegoviniscbes  Infanterie-Bataillon  Xr  2. 

Errichtung.  1885  mit  1.  October  aus  den  bisher  aufgestellten  selbst- 
ständigen Compagnien  Nr.  2.  6,-  10  und  14  in  Banjaluka  formiert,  die  Compagnien 
erhalten  die  Nummern  1 bis  4;  seit  1894  erstes  Bataillon  des  obigen  Regiments. 

Friedens-Garnisonen.  1885  Banjaluka.  1891  Wien.  1892  Banjaluka. 

Bätaillons-Commaiidaut. 

1885  Rabatic,  Simon,  Major— Oberst  (I.-R.  Nr.  29). 

Bosniscli-liercegovinisches  Infanterie-Bataillon  Xr.  6. 

Errichtung.  1889  aus  den  im  Ergänzungs-Bezirk  aufgestellten  Com- 
pagnien Nr.  5 bis  8 (bisher  dem  2.  Bataillon  angegliedert  formiert:  seit 
1894  zweites  Bataillon  des  obigen  Regiments. 

Friedens-Garnisonen.  1889  Banjaluka,  1892  Wien,  1894  Banjaluka. 


Batailloiis-Comman  (lauten. 

1889  Viditz  Edler  von  Auenstein,  1891  Dosen,  Georg,  Major  I.-R. 
Alois,  Oberstlieutenant  (I.-R.  Nr.  16). 

Nr.  100). 


Bosnisch-hercego vinisches  Infanterie-Bataillon  Xr.  10. 

Errichtung.  1892  mit  1.  October  aus  den  im  Ergänzungs-Bezirke  neu 
aufgestellten  Compagnien  Nr.  9,  10  und  11.  anfänglich  drei  Compagnien 
stark  formiert;  1893  auf  vier  Compagnien  completiert:  seit  1894  drittes  Bataillon 
des  obigen  Regiments. 

Friedens-Garnison.  1892  Banjaluka. 

Bataillons-Commaii  (laut. 

1892  Franz,  Friedrich  Ritter  von,  Major  (I.-R.  Nr.  85'. 


— 625  — 


3. 

Bosniscli-hercegovinisclies  Infanterie-Regiment. 

Ergänzungs-Bezirks-Commantlo : Dolnja  Tuzla. 

Errichtung.  1894  mit  1.  Januar  aus  clen  selbstständigen  bosnisch-herce- 
govinischen  Infanterie-Bataillonen  Nr.  3,  7 lind  11  in  Dolnja  Tuzla  formiert. 

Friedens-Garnisonen.  1894  Dolnja  Tuzla,  im  Herbste  Budapest. 

Regiments- Commandsmt. 

1894  Radanovich,  Heinrich,  Oberst  (I.-R.  Kr.  57). 

Vorher : 

Bosniscli-lierc ego vinisches  Infanterie-Bataillon  Nr.  3. 

Errichtung.  1885  mit  1.  October  aus  den  bisher  aufgestellten  selbst- 
ständigen Compagnien  Kr.  3,  7,  10  und  15  in  Dolnja  Tuzla  formiert,  die  Com- 
pagnien erhalten  die  Kümmern  1 bis  4;  seit  1894  erstes  Bataillon  des  obigen 
Regiments. 

Friedens  - Garnisonen.  1885  Dolnja  Tuzla,  1891  Wien,  1892  Dolnja 
Tuzla,  1894  Budapest. 

Rataillons-Commaiidaiiten. 

1885  AT  er  kl  j an,  Peter,  Major  II. -P.  1892  Rumpold,  Friedrich,  Oberst- 

Kr.  79).  lieutenant  (I.-P.  Kr.  16). 

1888  Hallada,  Alois,  Oberstheu-  1893  Wagner,  Felix,  Major  (I.-R. 

tenant— Oberst  (I.-R.  Kr.  6).  ' Kr.  (30). 

Bosniscli-hercegovinisclies  Infanterie-Bataillon  Nr.  7. 

Errichtung.  1889  mit  1.  October  aus  den  im  Ergänzungs-Bezirke  auf- 
gestellten  Compagnien  Kr.  5 bis  8 (bisher  dem  3.  Bataillon  ungegliedert) 
formiert;  seit  1894  zweites  Bataillon  des  obigen  Regiments. 

Friedens-Garnisonen  1889  Doboj.  1891  Dolnja  Tuzla,  1892  Budapest, 
1894  Dolnja  Tuzla. 

Bataillons- Commaiidanteii. 

1889  Gerbic,  Johann,  Major  (I.-R.  1891  Domac,  Johann,  Major  (I.-R. 

Kr.  22).  1 Nr.  52). 

Bosnisch-hercegovinisches  Infanterie-Bataillon  Nr.  11. 

Errichtung.  1892  mit  1.  October  aus  den  im  Ergänzungs  - Bezirke 
neu  aufgestellten  Compagnien  Nr.  9,  10  und  11,  drei  Compagnien  stark  for- 
miert, 1893  auf  vier  Compagnien  completiert ; seit  1894  drittes  Bataillon  des 
obigen  Regiments. 

Friedens-Garnisonen.  1892  Dolnja  Tuzla,  1894  Budapest. 

Bataillons-Commaudanteii. 

1892  Seftsovits,  Paul,  Major  (I.-R.  1893  Bykowski  von  Jaxa,  Witold 

Kr.  16).  Ritter,  Major  (I.-R.  Nr.  95). 


Geschichte  der  k.  und  k.  "Wehrmacht.  I.  Bd. 


40 


— 626  — 


4. 

Bosnisch-hercegovinisclies  Infanterie -Regiment. 

Ergänzungs-Bezirks-Commando  : Mostar. 

Errichtung.  1894  mit  1.  Januar  aus  den  selbstständigen  bosnisch-herce- 
govinischen  Infanterie-Bataillonen  Nr.  4,  8 und  12  in  Mostar  formiert. 

Friedens-Garnisonen.  1894  Mostar.  im  Herbste  Wien. 

Regiments-Commandanten. 

1894  Stoisavljevic,  Milos,  Oberst  j 1897  Zeravica,  Eduard.  Oberst. 

(I.-R.  Nr.  70). 

Vorher : 

Bosnisch-liercegovinisches  Infanterie-Bataillon  Nr.  4. 

Errichtung.  1885  mit  1.  October  aus  den  bisher  aufgestellten  selbst- 
ständigen Compagnien  Nr.  4,  8,  12  und  16  in  Mostar  formiert,  die  Compagnien 
erhalten  die  Nummern  1 bis  4;  seit  1894  erstes  Bataillon  des  obigen  Regiments. 

Friedens-Garnisonen.  1885  Mostar,  1891  Wien,  1892  Mostar.  1894  Wien. 

Bataillons-Commandanten. 

1885  Cvetoevic,  Eugen,  Major — j 1892  Poll,  Anton,  Major  (I.-R,  Nr.  23  . 
Oberst  (I.-R.  Nr.  78). 

Bosnisch-her cegovinisches  Infanterie-Bataillon  Xr.  8. 

Errichtung.  1889  mit  1.  October  aus  den  im  Ergänzungs-Bezirke  auf- 
gestellten, bisher  dem  4.  Bataillon  angegliederten  Compagnien  Nr.  5 bis  8 for- 
miert; seit  1894  zweites  Bataillon  des  obigen  Regiments. 

Friedens-Garnisonen.  1889  Domanovic.  1891  Mostar,  1S92  Wien.  1894 
Mostar. 

Bataillons-Commandant. 

1889  Mlinaric,  Stephan.  Major  (I.-R.  Nr.  66). 

Bosnisch-herc egovinisches  Infanterie-Bataillon  Xr.  12. 

Errichtung.  1892  mit  1.  October  aus  den  im  Ergänz ungs-Bezirke  auf- 
gestellten Compagnien  Nr.  9,  10  und  11  zu  drei  Compagnien  formiert.  1S93 
auf  vier  Compagnien  completiert;  seit  1894  drittes  Bataillon  des  obigen 
Regiments. 

Friedens-Garnisonen.  1892  Mostar,  1894  Wien. 

Bataillons-Commandant. 

1892  Zednik  Edler  von  Zeldegg,  Oskar.  Major  (I.-R,  Nr.  18). 


II.  Die  Jäger-Truppe. 


Entwickelung  und  innere  Organisation. 


Da  das  kaiserliche  Fussvolk  seit  dem  Beginne  des  stehenden  Heer- 
wesens in  der  zweiten  Hälfte  des  17.  Jahrhunderts  zum  grösseren  Tlieile  mit 
Feuergewehren  versehen  war.  so  war  auch  dessen  Verwendmig  eine  einheit- 
liche und  zwar  vorherrschend  in  der  geschlossenen  Ordnung.  Ein  Unterschied 
zwischen  schwerer  und  leichter  Infanterie  existierte  damals  nicht1!. 

Erst  als  sich  in  den  Kämpfen  gegen  Preussen  in  der  Mitte  des  18.  Jahr- 
hunderts das  Be  dürfet  ss  nach  einer  leichten  Infanterie  für  den  Vorposten-  und 
Partheigängerkrieg  geltend  machte,  gelangten  die  Croaten.  oder  richtiger 
gesagt,  „Grenzer”,  welche  nach  und  nach  in  Regime  ater  organisiert,  dem 
stehenden  Heere  einverleibt  wurden,  für  diesen  Dienst  zur  Verwendung  und 
führte  auch  jedes  Grenz-Regiment  eine  Anzahl  gut  bewaffneter  -Scharf- 
schützen” im  Stande. 

Ausserdem  wurden,  insbesondere  im  siebenjährigen  Kriege,  für  diesen 
Dienst  eine  grössere  Anzahl  von  Frei-Corps  errichtet,  worunter  sich  auch  ein 
vom  General- Quartiermeister  Grafen  Lacy  1758  aufgestelltes  „Jäger-Corps” 
befand“);  alle  diese  Corps  wurden  aber  nach  dem  Friedensschlüsse  wieder 
aufgelöst. 


Mit  dem  Generals-Reglement  vom  Jahre  1769  wurde  angeordnet,  dass 
bei  Ausbruch  eines  Krieges,  aus  den  Scharfschützen  der  Frei-Corps  und  Grenzer 
ein  eigenes  „Jäger- Corps”  zu  formieren  sei,  welches  seine  Eintheilung  bei 
der  Avantgarde  erhalten  und  dem  General-Quartiermeister  bezüglich  seiner 
Verwendung  unterstellt  werden  sollte. 

Im  bayerischen  Erbfolgekriege  (1773 — 1779)  bestanden  nebst  diversen 
anderen  Corps,  ein  aus  freiwilligen  Schützen  und  gelernten  Jägern  formiertes 
mährisch-schlesisches  Feld-Jäger-  und  ein  Tyroler  Scharfschützen-Corps,  welche 
zwar  nicht  ganz  im  Sinne  der  vorcitierten  Bestimmung  verwendet  wurden, 
jedoch  gute  Dienste  leisteten.  Beide  ■wurden  nach  dem  Friedensschlüsse 
aufgelöst. 

Im  Kriege  gegen  die  Türken  (1788 — 1790)  winde  sowohl  in  den  Erblanden, 
als  in  Tyrol  und  im  Reiche  die  Anwerbung  von  Jägern  und  Scharfschützen 
in  grösserer  Zahl  angeordnet,  aus  denselben  jedoch  kein  eigenes  Corps  ge- 
bildet, sondern  je  15  Mann  derselben  jedem  bei  der  operierenden  Armee 


*)  Die  in  älteren  Werken  enthaltene  Angabe,  dass  im  30jährigen  Kriege  ein  eigenes, 
durch  Ohrist  Holcke  aufgestelltes  ...Jäger-Regiment”  bestanden  habe,  aus  welchem  das 
heutige  Infanterie-Regiment  Nr.  8 hervorgegangen  sein  soll,  entbehrt  jeder  Begründung. 
Das  Regiment  Holcke  wurde  im  Lüneburgischen  und  an  der  unteren  Elbe  geworben  und 
erscheint  in  allen  Acten  als  .Regiment  zuPuss”  (hochdeutsche  Knechte)  aufgeführt  (Patent 
für  Obrist  Holcke.  K.  A..  F.  A.  1629.  I.,  5V2). 

Es  erliegt  wohl  in  den  Acten  ein  Vorschlag  des  Generals  von  der  Goltz  zur  Er- 
richtung „berittener  Jäger”  (K.  A.,  F.  A.  1636,  XIII.  1),  doch  wurde  derselbe  nicht  an- 
genommen und  erscheint  überhaupt  ansonsten  weder  in  den  Feld-,  noch  Hofkriegsraths- 
Acten  irgend  eine  Abtheilung  als  ...Jäger”  bezeichnet. 

2)  Siehe  II.  Band:  „Aufgelöste  leichte  Truppen." 


— 630  — 


eingetlieilten  Feld-Bataillon  der  Infanterie-Regimenter  zugetheiit.  Der  Ueber- 
schuss  wurde  anfänglich  der  Donau-Flottille  (Dienst  auf  den  Tschaiken)  und 
dem  Pionnier-Corps  zugewiesen,  aus  demselben  jedoch  später  zwei  selbst- 
ständige Compagnien  (Dandini  und  Sinzendorff)  formiert,  welche  bei  der 
Haupt-Armee  im  Banate  eingetheilt  waren. 

Ebenso  vrarden,  jedoch  erst  1789/1790,  die  Jäger  der  bei  den  Corps 
Coburg  und  Hohenlohe  in  der  Walachei  (Siebenbürgen)  stehenden  Bataillone 
von  diesen  abgetrennt  und  aus  denselben  eine  Division  formiert. 

Erst  gegen  Ende  des  Jahres  1789,  als  auch  die  drohende  Haltung 
Preussens  die  Zusammenziehung  eines  Observations-Corps  in  Böhmen  und 
Mähren  erforderte,  ordnete  Kaiser  Leopold  II.1)  die  Aufstellung  von  zwei 
Jäger-Corps  und  zwar  eines  „deutscher  Jäger”  und  eines  „Tyroler  Scharf- 
schützen-Corps”, jedes  ä zehn  Compagnien  an2). 

Als  Stamm  für  das  erstere  hatten  die  beiden  früher  erwähnten  Com- 
pagnien Dandini  und  Sinzendorff  zu  dienen  und  hatten  alle  bisher  bei  den 
Bataillonen  der  operierenden  Armee  eingetlieilten  Jäger  von  diesen  abgetrennt 
und  an  dasselbe  abgegeben  zu  werden:  solche  der  Tyroler  Nationalität  waren 
in  zwei  oder  drei  Compagnien  zu  formieren  und  hatten  als  Stamm  für  das 
Tyroler  Scharfschützen-Corps  zu  dienen,  welches  im  Uebrigen  durch  Werbung 
von  Freiwilligen  completiert  werden  sollte. 

Gleichzeitig  wurde  auch  über  Antrag  des  Feldmarschalls  Bender  die 
Aufstellung  eines  Jäger-Corps  in  den  Niederlanden  (Luxemburg/  bewilligt. 

Im  September  1790  wurden  alle  Jäger-Corps  zur  Reduction  bestimmt, 
welcher  Befehl  jedoch  später  nur  auf  die  noch  beim  Corps  Coburg  bestandene 
Jäger-Division  beschränkt  wurde. 

Die  übrigen  wurden  mit  Rücksicht  auf  die  politischen  Verhältnisse  nach 
den  Niederlanden  gesendet. 

Aus  einigen  im  Verlaufe  der  ersten  Kriege  gegen  Frankreich,  theils  neu 
errichteten,  theils  übernommenen  Frei-Corps  wurden  1798  fünfzehn  ..leichte 
Infanterie-Bataillone”  formiert,  welche  jedoch  1801  wieder  aufgelöst 
wurden  und  bestanden  sobin  zu  Beginn  des  2.  Coahtions-Krieges  1799—1801. 
ausser  dem  Frei-Corps  Wurmser,  nur  drei  aus  Jägern  und  Scharfschützen 
bestehende  Corps,  nämlich: 

1.  Das  „Tyroler  Scharfschützen-Corps”; 

2.  Das  deutsche,  früher  von  Oberst  Dandini  befehligte,  nunmehr 
„Kurz’sche  Feld-Jäger-Corps”  und 

3.  das  „Niederländische  Feld-Jäger-Corps  Le  Loup”. 

Nach  dem  Frieden  von  Luneville  1801  ordnete  Kaiser  Franz  im 
Einvernehmen  mit  den  Ständen  und  Stiften  von  Tyrol  die  Aufstellung  eines 
Jäger-Regiments  in  Tyrol  als  einer  stehenden  Landes-Truppe  an3). 

Als  Stamm  für  dieses  Regünent  hatten  das  früher  erwähnte  Tyroler  und 
das  Kurz’sche  Jäger-Corps  zu  dienen,  ausserdem  waren  alle  gebürtigen  Tyroler 
von  dem  Jäger-Corps  Le  Loup,  sowie  von  dem  sich  bisher  aus  Tyrol  er- 
gänzenden Linien-Infanterie-Regimente  Neugebauer  Nr.  16  (,1809  aufgelöst)  an 
das  Regiment  abzugeben4). 

Dieses  Regiment  erhielt  den  Namen  „Tyroler  Jäger-Regiment"5/ 
und  führte  ausserdem  den  Namen  des  Inhabers,  FML.  Marquis  Chasteler. 
sowie,  anschliessend  an  die  Linien-Infanterie-Regimenter.  die  Nummer  61  und 
ist  sohin  als  die  erste  organisierte  Jäger-Truppe  in  der  kaiserlichen 
Armee  anzusehen. 

Einige  im  Jahre  1805  aus  Freiwilligen  errichtete  Jäger-Bataillone  wurden 
nach  dem  Feldzuge  sofort  wieder  aufgelöst. 


q Allerhöchste  Resolution  vom  18.  November  1789.  K.  A..  F.  A.  Haupt- Armee  1790. 
I,  ad  96  u.  A. 

2)  Es  ist  daher  unrichtig,  dass  schon  im  Türkenkriege  ein  eigenes  „Tyroler  Schart- 
scliützen-Corps”  bei  der  Armee  gedient  habe,  wie  in  einigen  Werken  behauptet  wird. 

3)  Allerhöchste  Entschliessung  vom  30.  December  1S01. 

t)  Letzteres  erhielt  1801  einen  Werb-Bezirk  im  Venezianischen  und  1S07  einen  solchen 
in  Galizien  (Tarnopoler  Kreis). 

s)  Von  1805,  nach  Abtretung  von  Tyrol,  hiess  es  nur  „Jäger-Regiment”. 


- 631  — 


1808-184:8. 

Mit  1.  September  1808  wurde  dieses  aus  drei  Bataillonen  zu  sechs 
Compagnien  bestehende  Begiment,  um  der  Unzulänglichkeit  der  leichten 
Truppen  in  der  Armee  abzuhelfen,  in  neun  selbstständige  Divisionen  aufgelöst, 
welche  als  Cadre  für  ebensoviel  Bataillone  zu  dienen  hatten1). 

Mit  1.  December  1808  erfolgte  bereits  die  Completierung  dieser 
Divisionen  auf  Bataillone  ä sechs  Compagnien  und  eine  Depot-Compagnie. 
Nach  dem  Feldzuge  1809,  mit  1.  December,  wieder  auf  eine  Division  herab- 
gesetzt (die  anderen  en  cadre),  wurden  dieselben  1812  — 1813  erneuert  com- 
pletiert  und  verblieben  auch  nach  dem  Pariser  Frieden  dauernd  als  Bataillone 
ä sechs  Compagnien.  Auf  diese  Art  entstanden  die  „Feld- Jäger-Bataillone 
Nr.  1—9”. 

Im  Jahre  1813  wurde  die  Zahl  dieser  Bataillone  um  drei  vermehrt, 
Nr.  10,  11  und  12;  jedes  der  alten  Bataillone  Nr.  1—9  gab  hiezu  einen  Cadre 
an  Chargen  ab,  die  Mannschaft  wurde  durch  Werbung  aufgebracht. 

Mit  7.  December  1813  ordnete  Kaiser  Franz  anlässlich  der  nach  dem 
Vertrage  von  Bied  (8.  October)  erfolgten  erneuerten  Besitznahme  von  Tyrol. 
die  Errichtung  eines  aus  Freiwilligen  bestehenden  „Tyroler  Jäger-Corps” 
an,  welches  den  Feldmarschall  - Lieutenant  Bitter  von  Fenner2)  zum  In- 
haber erhielt. 

Um  Tyrol  und  Vorarlberg  auch  wie  die  übrigen  Erblande  zu  den  Kriegs- 
lasten beizuziehen,  ordnete  Kaiser  Franz  am  1.  Mai  1815  an3),  dass  in  diesem 
Kronlande  ein  Begiment  ä vier  Bataillone  errichtet  werde,  welches  im 
Frieden,  wie  im  Kriege  ausschliesslich  von  demselben  complet  zu  erhalten  war 
und  den  Namen  des  jeweiligen  Landesfürsten  zu  tragen  hat. 

Als  Stamm  für  dieses  Begiment  hatte  theilweise  das  aufzulösende 
Jäger-Corps  Fenner  zu  dienen  und  entstand  sohin  mit  1.  Januar  1816  das 
Tyroler  „Kaiser- Jäger-B egiment”4). 

Die  innere  Organisation,  Standes-Verhältnisse  der  Unter- Abtheilungen5) 
waren  und  sind  auch  dermalen,  sowohl  in  der  Feld-Jäger-Truppe,  als  bei 
den  Tyroler  Kaiser- Jägern  analog  wie  bei  der  Infanterie,  nur  war  der  Feuer- 
gewehr-Stand der  Compagnien,  welcher  wie  dort  auch  ein  vielfach  wechselnder 
war,  zumeist,  insbesondere  bei  den  seinerzeit  im  lombardisch-venezianischen 
Königreiche  dislocierten  Bataillonen,  ein  höherer  als  bei  der  Infanterie  und 
befanden  sich  diese  Bataillone  wiederholt  ganz  auf  dem  Kriegsfusse. 

Nach  dem  Pariser  Frieden  1815  wurden  alle  Feld-Jäger-Bataillone  auf 
den  Stand  von  vier  Compagnien  herabgesetzt,  die  seit  1813  bestandenen 
Depots  aufgelöst. 

Anlässlich  der  Absendung  eines  Truppen-Corps  nach  Neapel  1821  wurden 
sowohl  die  3.  Divisionen,  als  die  Depots  erneuert  aufgestellt,  erstere  bei  den 
acht  nicht  ausmarschierten  Bataillonen  1825  wieder  aufgelöst,  jedoch  schon 
1828  erneuert  errichtet  und  alle  Bataillone  verblieben  bis  1819  auf  dem  Fusse 
von  sechs  Compagnien.  Die  Depots  wurden  wieder  aufgelöst,  von  1830 — 1836 
bestanden  jedoch  erneuert  solche  Abtheilungen. 


p Jede  Division  hatte  im  Frieden  auf  ihrem  damaligen  Stande  zu  verbleiben,  erhielt 
aber,  um  sich  im  Kriegsfälle  gleich  auf  ein  ganzes  Bataillon  vermehren  zu  können,  zwei 
Reserven,  jede  in  der  Stärke  einer  Division,  zu  welcher  Jägerbursche,  herrschaftliche 
Jäger,  Büchsenspanner  etc.  genommen  werden  sollten.  Diese  Reserven  sollten  im  Frieden 
im  ersten  Jahre  durch  drei,  die  folgenden  Jahre  durch  je  zwei  Wochen  in  Abrichtung 
genommen  werden  u.  s.  w. 

“)  Derselbe  hatte  als  Commandant  des  rechten  Flügels  der  Armee  in  Inner- 
Oesterreich,  im  Vereine  mit  den  im  italienischen  und  illyrischen  Theile  von  Tj-toI  auf- 
gebotenen Schützen-Compagnien,  den  Feind  aus  Süd-Tyrol  vertrieben. 

K.A.,  H.K.R,  1815,  K.  1,  242. 

p Die  Bataillone  desselben  wurden  kurzweg:  „Kaiser-Jäger-Bataillone”  genannt. 

5)  Die  Compagnien  der  Jäger  haben  keine  Tambours,  sondern  „Hornisten”,  bis  1850 
„Trompeter”  genannt,  im  Stande;  siehe  im  Uebrigen.  sowie  in  Betreff  der  abweichenden 
Benennung  einiger  Chargen,  den  Abschnitt:  „Chargen  und  ihre  Obliegenheiten”,  Seite  639. 


- 632 


Die  erste  Adjustierung  der  Jäger-Truppe  bestand  in  einem  Helme  mit 
grüner  Kamm-Quaste,  welcher  1811  beim  Offfeier  durch  den  dreieckigen  Hut 
mit  Federbusch,  bei  der  Mannschaft  durch  den  sogenannten  Corse-Hut  (ohne 
Federbusch)1 *)  ersetzt  wurde;  auf  dem  Hute  war  bei  den  Kaiser- Jägern  ein 
Jägerhorn  mit  dem  kaiserlichen  Adler,  bei  den  Feld- Jägern  ein  solches  mit 
der  Bataillons-Nummer  angebracht. 

Das  „Höckel”,  sowie  die  Kniehosen  waren  von  hechtgrauer  Farbe-),  mit 
grasgrüner  Egalisierung  (Passepoilierung),  ersteres  mit  gelben  Knöpfen3). 

Statt  der  hohen  Stiefel  erhielt  die  Jäger-Truppe  1818  schwarze  Gamaschen 
und  Schuhe. 

Das  Hiemenzeug  war  schwarz. 

Die  Patrontasche,  bei  den  Jägern  „Cartouche”  genannt,  war  grösser 
und  anders  construiert,  als  jene  der  Infanterie:  beim  Stutzen-Jäger  waren  am 
Patrontaschen-Riemen  auf  der  Mitte  der  Brust  zwei  schmälere,  sogenannte 
„Bataille-Riemen”  angenäht,  an  deren  einem  das  „Pulvermassl”  befestigt 
war,  während  in  den  Ringen  des  zweiten  der  Ladstock  getragen  wurde,  welcher 
an  der  rechten  Seite  des  Cartouche-Kastens  ebenfalls  in  einem  Ringe  ver- 
sorgt wurde. 

In  allem  Uebrigen  waren  was  Schnitt,  Zahl  der  Adjustierungs-Stücke, 
dann  die  Ausrüstung  betrifft,  die  für  die  Infanterie  gütigen  Vorschriften  in 
gleicher  Weise  für  die  Jäger-Truppe  massgebend  und  wurde  letztere  auch 
später  ebenso  von  aüen  allgemeinen  Adjustierungs-Aenderungen  (wie  z.  B. 
Einführung  der  Pantalons  statt  der  Stiefelhosen  u.  s.  w.)  betroffen4  . Eine  wesent- 
liche Ausnahme  bezüglich  der  Ausrüstung  der  Bataillone  im  Allgemeinen 
bestand  darin,  dass  dieselben  keine  Fahnen  führten. 

Die  Jäger-Truppe  war  mit  Rücksicht  auf  die  ihr  im  Kriege  zufallenden 
Aufgaben  mit  besseren  Gewehren  betheilt,  als  die  Infanterie  und  zwar  in  jeder 
Compagnie  anfänglich  21  Mann,  von  1809  an  ein  Dritttheü  der  Mannschaft 
(das  3.  Glied)  und  aüe  Unterofficiere.  mit  gezogenen  ...Jäger-Stutzen"  «Trag- 
weite 400  Schritte),  zu  welchem  ein  hirschfanger artiges  Hau-Bajonnett  gehörte. 

Der  Rest  der  Mannschaft  war  mit  leichten,  glatten  Infanterie-Gewehren 
(Carabinern)  mit  Stich-Bajonnett  und  dem  Infanterie-Säbel  bewaffnet5  . 

Die  Stutzen-Jäger  trugen  an  einer  grünen,  mit  Quasten  versehenen 
Schnur  ein  Ptd verhorn6). 

Die  Officiere  trugen  den  Säbel  in  einer  Lederscheide  mit  Stahlbeschlag7 *  . 

Vom  Jahre  1S37  an  wurde  die  Jäger-Truppe  auch  successive  mit  den 
neuen  Geweinen  mit  Percussions-Schlössern  betheilt,  doch  blieb  der  1 nter- 
schied  zwischen  Stutzen  und  Carabinern  aufrecht. 

Vom  Jahre  1844  an  wurden  statt  letzteren  gezogene  ..Kammerbüchsen" 
(Stand-Visier  auf  150,  Klapp- Visier  von  3—600  Schlitten  1 mit  Hau-Bajonnett- 
eingeführt  und  erscheint  die  Mannschaft  des  1.  und  2.  Gliedes  mit  denselben 
betlieilt. 

Die  Munition  hiezu  bestand  aus  blinden  Papier-Patronen  und  ledigen, 
in  Hammelfett  getauchten  Rund-Kugeln,  welche  in  einem  Schaflederbeutel 
in  einer  eigenen  Abtheilung  der  Patrontasche9)  versorgt  wurden. 

Die  Kriegstaschen-Munition  des  Kammerbüchsen- Jägers  betrug  60  Schuss. 
Die  Jäger-Stutzen  wurden  von  nun  an  mit  Pflaster  geladen. 


J)  Vom  -Jahre  1810  an  derselbe  auch  für  die  Mannschaft  vorgeschrieben. 

2)  1811  wurde  ausdrücklich  angeordnet,  dass  die  Farbe  der  Röcke  und  Bemkleider 
eine  lichtgraue  zu  sein  habe,  nicht  dem  Kornblumenblau  ähnlich  : in  späteren  Jahren  wurden 
jedoch  dunklere,  dieser  Farbe  beinahe  gleichkommende  Röcke  und  Hosen  von  Seite  der 
Officiere  getragen  und  toleriert. 

s)  Vom  Jahre  1837  an  wurden  auch  die  ICnöpfe  bei  den  Röcken  etc.  der  Feld-Jäger 
mit  der  Bataillons-Nummer  versehen  : bei  den  Kaiser-Jägern  blieben  selbe  glatt. 

*)  Für  die  Officiere  waren  in  ähnlicher  Weise  wie  bei  der  Infanterie  mohrengraue 
Caput-Röcke  vorgeschrieben. 

5)  Trompeter  und  Zimmerleute  blos  mit  letzterem. 

6)  Sie  fassten  das  Pulver  in  ledigem  Zustande,  das  Blei  in  Stücken  und  mussten 
sich  die  Patronen  selbst  erzeugen  u.  s.  w. ; an  Kriegstaschen-Munition  hatte  der  Stutzen- 
Jäger  100  Schuss  bei  sich. 

7)  Von  1837  an  mit  Stahlscheide. 

*)  Säbel  nicht  mehr  getragen. 

3j  Dieselben  mussten  hiezu  eigens  umgearbeitet  werden. 


— 633  — 


1848—1859. 

1848  wurde  mit  1.  Mai  bei  jedem  Bataillon  eine  Depot-Compagnie  auf- 
gestellt. 

Mit  Allerhöchster  Entscliliessung  vom  21.  December  wurde  die  Aufstellung 
einer  4.  Division  (7.  und  8.  Compagnie)  bei  allen  Feld-Jäger-Bataillonen  ange- 
ordnet. Diese  waren  in  den  Depot-Stationen  zu  formieren  und  sollten  vorläufig 
selbstständig  verbleiben  und  directe  den  Biigade-Commanden  der  operieren- 
den Armee  einverleibt  und  unterstellt  werden. 

Mit  Allerhöchster  Entschliessung  vom  21.  Februar  1S49  wurde  eine 
Aendernng  in  der  Formation  der  Jäger-Truppe,  beziehungsweise  Vermehrung 
derselben  in  der  Weise  angeordnet,  dass  jedes  Feld- Jäger-Bataillon,  sowie  die 
Bataillone  des  Kaiser-Jäger-Reginients,  nunmehr  nur  aus  vier  Compagnien  zu 
bestehen  hatte,  dagegen  aus  den  3.  Divisionen  und  der  errichteten  (theil- 
weise  noch  in  der  Errichtung  begriffenen)  4.  Division  der  Feld-Jäger-Bataillone, 
mit  Ausnahme  der  zwei  lombardisch-venezianischen  Bataillone  Nr.  8 und  11, 
welche  auf  sechs  Compagnien  verblieben,  zehn  neue  Bataillone  mit  den 
Nummern  13  bis  22  *)  zu  formieren  seien.  Die  bei  den  alten  Bataillonen  be- 
standenen Depot-Compagnien  hatten  nunmehr  für  das  Stamm-,  sowie  für  das 
aus  demselben  hervorgegangene  neue  Bataillon  gemeinschaftlich  zu  dienen, 
beide  sohin  auch  nur  einen  Rechnungskörper  zu  bilden:  ebenso  waren  die- 
selben in  Officiers-Personal-Angelegenheiten  als  zusammengehörig  zu  betrachten 
und  fanden  sohin  Officiers-Transferierungen  bei  Beförderungen  u.  s.  w.  grund- 
sätzlich innerhalb  derselben  statt;  das  Vorschlagsrecht  hiezu  hatte  der  ältere 
Bataillons-Commandant. 

Späterhin  wurde  ebenfalls  noch  in  Jahre  1849  das  von  den  Ständen  Sieben- 
bürgens aufgestellte  ., Sächsische  Jäger-Bataillon”  in  das  Feld-Jäger-Bataillon 
Nr.  23  umgewandelt,  aus  dem  bestandenen  „I.  Wiener  Freiwilligen-Bataillon” 
das  Feld-Jäger-Bataillon  Nr.  24,  endlich  aus  der  3.  und  4.  Division  des  mittler- 
weile wieder  organisierten  8.  Feld-Jäger-Bataillons  das  Feld-Jäger-Bataillon 
Nr.  25  neu  errichtet,  letztere  drei  mit  einem  Stande  von  sechs  Compagnien. 

Beim  Tvroler- Jäger-Regiment  wurden  im  Sinne  dieser  Organisation s- 
Aenderung  die  bisherigen  vier  Feld-Bataillone  zu  sechs,  in  sechs  solche  ä vier 
Compagnien  formiert,  ein  siebentes  zu  sechs  Compagnien  aus  der  Depot-Division 
neu  aufgestellt* 2). 

Bezüglich  dieses  Regiments  muss  hervorgehoben  werden,  dass  die  Feld- 
Bataillone  desselben  (insbesondere  später  nach  dem  Organisations-Statut  vom 
Jahre  1857).  da  selbe  zumeist  ausser  Landes  detachiert  waren,  auch  eine  mehr 
selbstständige  Stellung  einnahmen. 

Sie  waren  nur  in  Standes-  und  Ergänzungs-Angelegenheiten  dem  Regi- 
ments-Commando  unterstellt,  bildeten  in  Bezug  auf  Verrechnung  einen  eigenen 
administrativen  Rechnungskörper  und  unterstanden  in  Bezug  auf  tactische 
Ausbildung  und  in  ökonomischer  Richtung  den  jeweilig  Vorgesetzten  Brigade- 
Commanden  directe. 

Die  durch  diese  Organisation  geschaffene  Zusammengehörigkeit  je  zweier 
Bataillone3)  wurde  mit  Allerhöchster  Entschliessung  vom  25.  November  1860 
aufgehoben;  in  administrativer  Richtung  bildete  schon  seit  1857  jedes  einen 
selbstständigen  Rechnungskörper  und  hatte  dementsprechend  auch  jedes  sein 
eigenes  Depot-Detachement4). 

Diese  Detachements  waren  dem  Stande  der  Feld-Compagnien  entnommen 
und  unter  Commando  eines  Ober-Officiers  22,  bei  Bataillonen  ä sechs  Com- 
pagnien 32  Mann  stark. 


p Siehe  Uebersicht  Beilage  S. 

2)  Sollte  anfänglich  die  Benennung:  ,, Reserve  - Bataillon”  fuhren. 

3)  Im  Armee-Munde  ..Schwester-Bataillone”  genannt. 

4i  Die  1849  für  beide  Bataillone  gemeinschaftlichen  Depot-Compagnien  wurden  mit 
31.  December  aufgelöst  und  bestanden  1850 — 1852  nur  Depöt-Detachements  ifiir  jedes  Batail- 
lon) ; 1852  mit  1.  November  war  wieder  eine  gemeinschaftliche  Depot-Compagnie  aufgestellt 
worden.  Durch  das  Organisations-Statut  vom  Jahre  1857  war  bestimmt  worden,  dass  im 
Frieden  bei  allen  Bataillonen  nur  Depot-Detachements,  im  Kriege,  bei  den  sechs  Com- 
pagnien zählenden  Bataillonen  (Kr.  8.  11.  23.  24.  25)  eine  eigene,  bei  allen  übrigen  für  je  zwei 
eine  gemeinschaftliche  Depöt-Compagnie  zu  bestehen  habe. 


— 634  - 


Diesen  Detachements  oblag,  sowie  dem  Depot-Bataillon  des  Kaiser- 
.1  äger-Regiments1),  die  Evidentführung  der  Urlauber,  dieVermittlung  des  Urlauber- 
Wechsels,  dann  die  Verwaltung  und  Verrechnung  der  Augmentations-Vorräthe. 

Der  Standort  dieser  Detachements  wurde  fallweise  bestimmt,  hatte  jedoch 
principiell  in  dem  Bereiche  jenes  Werb-(Ergänzungs-)Bezirks  gelegen  zu  sein, 
aus  welchem  das  Bataillon  seine  Re  erat  en  erhielt2;;  doch  wurde  in  späteren 
Jahren,  insbesondere  1860  und  1867  bei  der  Reorganisierung  einiger  Bataillone, 
beziehungsweise  Ueberweisung  derselben  an  andere  Ergänzungs-Bezirke,  hie- 
von Abstand  genommen  und  solche  Abtheilungen  waren  vielfach  ausserhalb 
desselben,  ja  selbst  ausserhalb  der  betreffenden  Provinz  dislociert. 

1851  wurden  bei  allen  Bataillonen  der  Jäger  - Trappe  die  Bataillons- 
Musiken  mit  dem  Stande  von  2 4 Mann  systemiert;  der  Kapellmeister  hatte 
auf  den  Stand  des  Bataillons  zu  zählen  (Bataillons-Hornist3). 

Alle  von  1849 — 1859  für  die  Infanterie  erflossenen  Adjustierungs- 
Aenderungen  (Einführung  der  Waffenröcke,  Distinctionszeichen  u.  s.  w.  i betrafen 
in  gleicher  Weise  die  Jäger-Truppe,  ebenso  die  Aenderungen  in  der  Benennung 
einzelner  Chargen  (Hauptmann  2.  Classe  statt  Capitain-Lieutenant,  Hornist 
statt  Trompeter). 

1850  wurden  Kammerbüchsen  für  Spitzgeschosse  (welche  an  Stelle  der 
bisherigen  Rundkugeln  traten)  eingeführt,  Kugel  und  Pulverladung  nunmehr  in 
eine  Patrone  vereint.  Die  Bewaffnung  der  Unterofhciere  und  Stutzen-Jäger  blieb 
unverändert. 

1855  erfolgte  die  Betheilung  der  gesummten  Jäger-Truppe  mir  den  ge- 
zogenen „Gewehren  System  Lorenz”,  gegen  Abgabe  der  Kammerbüchsen  und 
J äger-Stutzen. 

Zwei  Dritttheile  der  Mannschaft  wurden  wieder  mit  den  sogenannten 
„Vorderlader- Jäger-Stutzen”  (Absehen  bis  900  Schritte)  betheilt;  die  Unter- 
officiere  und  das  3.  Glied  mit  den  „Dorn-Stutzen”  dieses  Systems  (Schlitten- 
Visier  auf  1200  Schritte). 

Zu  ersteren  gehörte  ein  Hau-Bajonnett.  bei  letzteren  blieben  die  bis- 
herigen Bajonnette  der  Jäger-Stutzen  im  Gebrauche. 

Da  der  Dorn  schwierig  zu  reinigen  war.  auch  die  Treffsicherheit  durch 
denselben  nicht  verlässlich  erhöht  wurde,  wurden  diese  Dorne  später  aus 
allen  Dorn-Stutzen  entfernt,  wonach  sich  diese  vom  Jäger-Stutzen  nur  durch 
das  verschiedene  Visier  unterschieden.  Gleichzeitig  wurden  die  Pulverhörner 
abgelegt. 

Der  Ladstock  war  bei  diesen  Jäger- Gewehren  vollständig  vom  Gewehr 
getrennt,  wurde  daher  nunmehr  von  der  gesummten  Mannschaft  in  der  Irüher 
nur  für  den  Stutzen-Jäger  vorgeschriebenen  Weise  am  Patrontaschen-Riemen 
angehängt  getragen,  von  1860  an  jedoch  nicht  mehr  am  Patrontaschen- 
Kasten,  sondern  in  einer  an  der  vorderen  schmalen  Seite  der  Bajonnett-Tasche 
angenähten,  ledernen  Hülse  befestigt. 

1859—1866. 

Mit  7.  April  1859  wurden  organisationsgemäss  die  Depot-Compagnien 
bei  den  Feld-Jäger-Bataillonen  aufgestellt,  nach  Beendigung  des  Feldzuges 
aber  erneuert  auf  Detachements  herabgesetzt. 

Mit  Allerhöchster  Entschliessung  vom  13.  Mai  wurde  aus  den  dritten 
Divisionen  der  solche  noch  im  Stande  führenden  Feld- Jäger-Bataillone 
Nr.  8,  11,  23,  24  tmd  25  fünf  neue  Bataillone  mit  den  Nummern  26 — 30  auf- 
gestellt, welche  mit  den  Stamm-Bataillonen  eine  gemeinschaftliche  Depöt- 
Compagnie  behielten4). 


1)  E o i diesem  Depot-Bataillon  hatte  alljährlich  die  Waffenübung  für  die  l rlauber 
in  analoger  Weise,  wie  solche  für  die  im  Ergänzungs-Bezirk  verlegten  Bataillone  der  Linien- 
infanterie-Regimenter vorgeschrieben  ist,  stattzufinden. 

2)  Bisher  waren  die  Depöt-Compagnien  nur  in  der  betreffenden  Provinz  stationiert. 
V Vor  dem  Jahre  1848  hatte  das  Kaiser- Jäger-Regiment  eine  eigene  Regiments- 

Musik,  ebenso  die  meisten  Feld-Jäger-Bataillone  ein  sogenanntes : ..Trompeter-Corps  aus 
eigenen  Mitteln  erhalten. 

4)  Die  Cadres  für  eine  neu  aufzustellende  4.  Division  waren  ebenfalls  von  diesen 
Bataillonen  abzugeben. 


- 635  — 


Nach  dem  Feldzuge  1859  wurden  die  Feld- Jäger-Bataillone  Nr.  6,  11,  18 
und  30,  welche  ihre  lombardische  Mannschaft  entlassen  hatten,  reorganisiert 
und  aus  bestandenen  Freiwilligen-Bataillonen  neu  aufgestellt1). 

Ebenso  wurde  das  bestandene  I.  Wiener  Freiwilligen-Bataillon  in  das 
Feld-Jäger-Bataillon  Nr.  31,  das  II.  (theilweise  auch  durch  das  III.  ergänzt)  in  das 
Feld-Jäger-Bataillon  Nr.  32  umgewandelt. 

Beim  Tyroler  Jäger-Regimente  wurde  ein  8.  Bataillon  neu  aufgestellt. 

Mit  October  1860  wurde  bei  allen  Feld-Jäger-Bataillonen  eine  Depot- 
Division  aufgestellt,  mit  Allerhöchster  Entschliessung  vom  21.  Februar  1861 
die  Erhöhung  des  Standes  der  Bataillone  von  vier  auf  sechs  Compagnien  und 
eine  Depot-Compagnie  angeordnet2),  welch’  letztere  mit  1.  November  1862 
wieder  auf  Detachements  herabgesetzt  wurden. 

Beim  Tyroler  Jäger-Regimente  wurde  mit  1.  Januar  1864 3)  gleichfalls 
die  Formation  der  Bataillone  zu  sechs  Compagnien  angenommen,  wozu  das 
7.  und  8.  Bataillon  aufgelöst  und  in  die  übrigen  vertbeilt  wurden. 

Das  Depot-Bataillon  verbheb  en  cadre. 

In  Bezug  auf  Adjustierung  u.  s.  w.  wurde  1861  den  Officieren  der 
Jäger-Truppe  gestattet,  an  der  Schlinge  der  Kappenrose  anstatt  des  Uniform- 
Knopfes  das  vergoldete  Jägerhorn  mit  der  Bataillons-Nummer,  bei  Kaiser- 
Jägern  mit  dem  silbernen  Tyroler  Adler,  sowie  an  der  Kappe  einen  Schmuck 
von  Schildhahnfedern  zu  tragen4). 

Ebenso  wurden  die  bisher  A7on  den  Officieren  getragenen  dreieckigen 
Hüte  (Sturmhut)  abgeschafft  und  erhielten  dieselben  runde  Hüte  (nach  Art 
der  steyerischen  Hüte)  mit  breiter  Krampe,  Goldschnur,  Jägerhorn5 6)  und 
Federbusch0);  die  Mannschaft  erhielt  gleichfalls  statt  der  Corse-Hüte,  solche 
von  runder  Form  mit  einer  Schnur  von  grüner  Wolle. 

Alle  übrigen  in  dem  Zeiträume  1860 — 1866  erfolgten  Adjustierungs- 
Aenderungen  analog  wie  bei  der  Infanterie. 


1860-1880. 

1866  wurden  die  mit  Erlass  vom  7.  Mai  aufgestellten  zweiten  Depot- 
Compagnien7)  auf  die  Dauer  des  Feldzuges  in  fünf  combinierte  Feld- Jäger- 
Bataillone  mit  den  Nummern  33 — 37  zusammengezogen8). 

Die  Compagnien  blieben  bei  den  Stamm-Bataillonen  in  Evidenz  und 
wurden  in  allen  Standes-  und  sonstigen  Eingaben  nebst  der  fortlaufenden 
Nummer  (1 — 4)  in  dem  betreffenden  Bataillon,  noch  mit  der  Nummer  des 
Stamm-Bataillons  in  Bruchform  bezeichnet9)  und  rückten  nach  Ablauf  des 
Feldzuges  wieder  zu  den  letzteren  ein. 

Ebenso  wurde  nach  dem  Kriege  aus  freiwillig  weiter  dienender  Mann- 
schaft der  bestandenen  Wiener  Freiwilligen-Bataillone  das  Feld-Jäger-Bataillon 
Nr.  33  formiert. 

Die  einzelnen  Bataillone  hatten  zufolge  Allerhöchster  Entschliessung 
vom  10.  September  1866  den  Stand  von  vier  Feld-Compagnien  und  einem 
Depöt-Cadre  anzunebmen  und  wurden  sohin  die  5.  und  6,  sowie  beide  Depöt- 
Compagnien  aufgelöst. 


p Das  Feld-Jäger-Bataillon  Nr.  6 wurde  aus  dem  18.  Jäger-Bataillon  completiert, 
dieses  aus  dem  böhmischen  Schützen-Bataillon.  Nr.  11  aus  dem  steyermärkischen  und 
Nr.  30,  welches  seine  Venezianer  an  Nr.  27  abgegeben  hatte,  aus  einem  mährischen 
Schützen-Bataillon  neu  formiert. 

p Zur  Annahme  dieser  Formation  wurde  die  5.  und  6.  Compagnie  aus  je  einer  halben 
Compagnie  der  aufzulösenden  ersten  Depöt-Compagnie  gebildet  und  die  5.  Compagnie 
aus  der  1.  und  2.,  die  6.  aus  der  3.  und  4.  Feld-Compagnie  completiert. 

3)  Allerhöchste  Entschliessung  vom  18.  December  1863. 

p Diese  letztere  auch  der  Mannschaft  gewährte  Begünstigung  -wurde  1868  aufgehoben. 

5)  Beim  Tyroler  Jäger-Regiment  mit  dem  Tyroler  Adler,  bei  den  Feld-Jägern  mit 
der  Bataillons-Nummer  in  arabischer  Ziffer. 

6)  Anfänglich  in  einer  an  der  linken  Seite  angebrachten  Schleife  senkrecht  mit 
herabhängenden  Federn  eingesteckt;  seit  1868  liegend. 

’)  Die  erste  wurde  anlässlich  der  Versetzung  der  Armee  auf  den  Kriegsfuss  aus  dem 
Depot-Detachement  formiert. 

s)  Siehe  Beilage  8. 

9)  So  z.  B.  die  als  4.  Compagnie  im  37.  Feld-Jäger-Bataillone  einrangierte  Compagnie 
des  10.  Feld-Jäger-Bataillons  als:  ,,K.  k.  37.  Feld-Jäger-Bataillon  — 4/10  Compagnie”. 


— 636  — 


Beim  Tyroler  Jäger-Regimente  wurden  gleichfalls  die  Bataillone  von 
sechs  auf  vier  Compagnien  herabgesetzt;  das  zu  Beginn  des  Feldzuges  auf- 
gestellte Depot-Bataillon  erhielt  mittlerweile  als  Feld-Bataillon  die  Xummer  7. 

Laut  des  Organisations-Statuts  vom  10.  Februar  1867  hatte  die  Jäger- 
Truppe  in  Hinkunft  inclusive  der  sieben  Bataillone  des  Tyroler  J äger-Regiment  s 
aus  40  Bataillonen  zu  vier  Compagnien  zu  bestehen,  jedes  Feld  - Jäger- 
Bataillon  überdies  aus  einem  Cadre  für  die  im  Kriege  aufzustellende  Depör- 
Compagnie,  das  Jäger -Regiment  aus  einem  Depot  - Bataillons  -Cadre  für 
7 Compagnien. 

Ausserdem  hatte  dieses  Regiment  im  Kriege  noch  zwei  Reserve- 
Bataillone  ä vier  Compagnien  aufzustellen. 

Mit  1.  April  1868  wurden  die  bei  jedem  Feld- Jäger-Bataillon  und  bei 
den  Feld-Bataillonen  des  Kaiser-Jäger-Regiments  bestandenenMusiken  aufgelöst. 

Mit  1.  September  1868  wurde  bei  jedem  Bataillone  der  Feld-Jäger  eine 
Reserve-Compagnie  aufgestellt,  mit  1.  April  1869  der  bestandene  Depot-  in 
einen  „Ergänzungs-Cadre”  umgewandelt. 

Das  Tyroler- Jäger-Regünent  stellte  sieben  Reserve-Compagnien,  dann 
sieben  Ergänzungs-Compagnie-Cadres  auf,  aus  welch’  letzteren  im  Kriege  zwei 
Ergänzitugs-Bataillone  ä fünf  CompagDien  zu  formieren  waren. 

Im  Kriege  sollten  aus  allen  Reserve-Compagnien  zehn  ..Reserve- 
Bataillone”  ä vier  Compagnien  gebildet  werden1). 

In  den  Jahren  1868  und  1869  wurde,  wie  bei  der  Infanterie,  der  Waifen- 
rock  mit  Stehkragen  und  einer  Reihe  Knöpfen,  sowie  die  Blouse  auch  für 
die  Jäger-Truppe  vorgeschrieben.  Die  Officiere  erhielten  die  Erlaubniss,  blau- 
graue Pantalons  mit  grünem  Passepoil  ausser  Dienst  zu  tragen ; dagegen 
wurde  das  Tragen  der  Schildhahnfedern  als  Kappenschmuck  abgestellt. 

In  Folge  gleichzeitiger  Betheilung  der  Mannschaft  mit  den  ..Hinterlad- 
gewehren, System  Werndl”2),  erfolgte  auch  bei  der  Jäger- Truppe  die  Um- 
gestaltung des'Riemenzeuges,  Einführung  des  Leibriemens,  zweier  verkleinerter 
Patrontaschen,  wobei  auch  die  bisherige  Tragart  des  Ladstockes,  beziehungs- 
weise derselbe  überhaupt  in  Wegfall  kam3). 

1880  erhielten  je  eine  Compagnie  des  3.  und  6.  Kaiser- Jäger-Bataillons 
eine  Anzahl  „Repetiergewehre,  System  Kropatschek"  zur  Erprobung, 
welches  System  jedoch  nicht  allgemein  eingeführt  wurde  und  erst  von  18S9  an 
erfolgte  die  successive  Betheilung  der  Jäger-Truppe  mit  dem  Repetiergewehr. 
„System  Mannlicher”. 

1880-1883. 

Mit  1.  October  18S0  (Allerhöchste  Entschliessung  vom  20.  Juli'1  wurde 
die  Zahl  der  Feld- Jäger-Bataillone  durch  Zusammenziehung  von  je  vier 
Reserve-Compagnien  in  Bataillone,  von  30  auf  40  erhöht,  ebenso  beim  Tyroler 
Jäger-Regimente  aus  den  bestandenen  7 Reserve-Compagnien  und  einer  neu 
aufgestellten  das  neue  8.  und  9.  Feld-Bataillon,  aus  den  Reserve-Compagnien 
der  Feld- Jäger-Bataillone  Kr.  9, 15.  27  und  33  das  neue  10.  Feld-Bataillon  formiert, 
so  dass  die  Jäger-Truppe  nunmehr  vierzig  Feld- Jäger-  und  zehn  Kaiser- Jäger- 
Bataillone  zählte4). 


i)  Und  zwar: 

Nr.  I aus  den  Keserve-Compagnien  von  Xr.  2.  13.  14.  29 


II 

III 

IV 
V 

VI 
, VII 
, VUI 


Xr.  1.  12.  22.  30 
Nr.  6.  32.  18,  24 
Nr.  4,  17.  25,  31 
Xr.  5.  16.  23.  28 
Xr.  3.  21.  26,  33 
Xr.  9.  10.  11.  27 
Xr.  7.  8.  19.  20 


IX  und  X aus  den  Keserve-Compagnien  des  Tyroler  Jäger-Kegimenis  und 


jener  des  Feld-Jäger-Bataillons  Xr.  15. 

-)  Das  3.  Kaiser- Jäger-Bataillon  erhielt  solche  schon  lS6v.  ... 

3)  1879  wurde  die  Jäger-Truppe  mit  den  umgearbeiteten  Werndl-Gewehren  tur  die 
verlängerte  Patrone'’  betheilt  und  ist  seither  jedes  Bataillon  mit  einem  vierspännigen 
Munitions  -Wagen  (ä  4200  Stück  Patronen  als  Reserve-Munition)  ausgerüstet  siehe  im  I ebnge n 
auch  „Bewaffnung  der  Infanterie”  Seite  56  und  59).  _ 

i)  Ueber  die  Zusammensetzung  derselben,  siehe  I ebersicht  Beilage  8. 


— 637  - 


1883-1897. 

Bereits  mit  1.  Januar  1883.  anlässlich  der  Vermehrung  der  Zahl  der  In- 
fanterie-Begimenter  von  80  auf  102  wurden  die  Feld-Jäger-Bataillone  Nr.  24, 
dann  Nr.  33 — 39  bataillonsweise  in  neu  aufgestellte  Regimenter  eingereiht,  das 
Feld-Jäger-Bataillon  Nr.  40  erhielt  die  leer  gewordene  Nummer  24  und  ver- 
blieben sohin  32  Feld-.Jäger-Bataillone  ä vier  Compagnien  und  einem  Er- 
gänzungs-Compagnie-Cadre,  welcher  noch  in  demselben  Jahre  die  Benennung : 
„Ersatz-Compagnie-Cadre”  erhielt . 

Seither  wurden  noch  mit  1.  October  1890  das  15.  und  26.  Feld-Jäger- 
Bataillon  in  das  11.  und  12.  Feld-Bataillon  des  Tyroler-Jäger-Regiments  um- 
gewandelt, ebenso  1893  mit  1.  October  die  Feld- Jäger-Bataillone  Nr.  3,  14, 
18  und  27  in  die  Feld-Bataillone  Nr.  13,  14,  15  und  16  des  genannten 
Regiments J). 

Laut  der  letztgiltigen  organischen  Bestimmungen  für  die  Jäger-Truppe 
vom  Jahre  1895*  2)  gliedert  sich  dieselbe  gegenwärtig  in  die : 

„Tyroler  Kaiser-Jäger”  und  die  „Feld- Jäger”. 

Erstere  bestehen  aus  vier  Regimentern,  welche  die  Nummern  1 — 4 
führen,  jedes  Regiment  hat  vier  Feld-Bataillone,  welche  gleichfalls  innerhalb 
eines  jeden  mit  den  Nummern  1 — 4 bezeichnet  sind,  dann  einen  Ersatz- 
Bataillons- Cadre.  Die  Compagnien  führen  in  jedem  Regimente  die  Nummern 

1-16. 

Die  Feld-Jäger  bestehen  aus  26  Bataillonen,  welche  ebenfalls  mit  fort- 
laufenden Nummern  bezeichnet  sind;  die  Nummern  der  1890,  beziehungsweise 
1893  in  Feld-Bataillone  des  Tyroler  Jäger-Regiments  Kaiser  Franz  Joseph  um- 
gewandelten Bataillone  Nr.  3,  14,  15.  18.  26  und  27  stehen  ollen,  daher  das 
letzte  Bataillon  wie  bisher  die  Nummer  32  führt.  Jedes  Feld-Jäger-Bataillon 
gliedert  sich  in  vier  Feld-Compagnien  mit  den  Nummern  1 — 4 und  in  einen 
Ersatz-Compagnie-Cadre. 

Der  gegenwärtige  normale  Friedens-Stand  einer  Jäger-Compagnie  ist  in- 
clusive Officiere  mit  97,  der  erhöhte  mit  133  Köpfen  normiert,  der  Stand  eines 
Ersatz-Compagnie-Cadres  besteht  aus  einem  Hauptmann,  einem  Subaltern- 
Officier  und  8 Mann  vom  Oberjäger  abwärts3). 

Der  Kriegs-Stand  wird  durch  die  Mobilisierungs-Instruction  festgesetzt. 
Alle  Stabs-Officiere.  Hauptleute,  die  Regiments-  und  Bataillons-Adjutanten,  so- 
wie die  Regiments-  und  Bataillons-Hornisten  sind  beritten. 

Blessiertenträger,  Pionniere  in  gleichem  Ausmasse  wie  bei  der  In- 
fanterie, bei  den  Tyroler  Kaiser-Jäger-Regimentern  werden  letztere  gleichfalls 
im  Kriege  in  Regiments-Pionnier-Abtheilungen  zusammengezogen. 

Bei  den  letztgenannten  Regimentern  sind  auch  wieder  Regiments- 
Musiken  in  der  für  die  Infanterie  vorgeschriebenen  Stärke  (43  Mann)  systemi- 
siert,  ebenso  führen  diese  Regimenter  Fahnen,  was,  wie  erwähnt,  bisher  bei 
keiner  Abtheilung  der  Jäger  der  Fall  war. 

In  allem  Uebrigen  gelten  die  bezüglich  der  Ausrüstung  und  Adjustierung 
bei  der  Infanterie  erwähnten  Einführungen  und  Anordnungen  der  letzten  Jahre 
in  gleicher  Weise  für  die  Jäger-Truppe. 


J)  Ersatz-Compagnie-Cadre  und  Augmentations-Magazin  sind  dermalen  noch,  in  den 
alten  Stationen. 

2)  Normal-Verordnungsblatt  für  das  k.  und  k.  Heer  15.  Stück  ex  1895. 

3)  Ein  Ersatz-Bataillons-Cadre  der  Tyroler  Kaiser-Jäger-Kegimenter  bestellt  aus 
einem  Stabs-Officier.  einem  Hauptmann,  vier  Subaltern-Ofücieren,  einem  Arzt,  einem 
Eecbnungsfübrer  und  32  Mann  vom  Oberjäger  abwärts. 


Die  Chargen  und  ihre  Obliegenheiten  1 

o o 

A.  Stab. 

Im  Allgemeinen  gelten  für  die  Chargen  der  Jäger-Truppe  die  gleichen 
Obliegenheiten,  wie  solche  für  die  Infanterie  vorgeschrieben  und  kommen  nur 
folgende  Abweichungen  vor : 

Der  Inhaber  (zweite  Inhaber)  des  Tyroler  Jäger-Regiments  hatte  die 
gleichen  Rechte  wie  alle  übrigen  Inhaber;  bei  den  Feld- Jägern  wurden  diese 
Rechte  durch  den  Hofkriegsrath  (Kriegs-Ministerium)  directe  ausgeübt,  von 
demselben  einzelne  dieser  Rechte  theils  an  die  Territorial-  General-)  Com- 
manden,  theils  an  die  Bataillons-Commandanten  selbst  übertragen1'. 

Seit  Aufhebung  der  Inhabers-Rechte  wird  das  Beförderungs-Recht  durch 
das  Reichs-Kriegs-Ministerium,  das  Straf-  und  Begnadigungs-Recht  durch  die 
Brigade- Commandanten  ausgeübt.  In  Bezug  auf  Beförderung  bilden  die  Obersc- 
lieutenants.  Majore  und  Hauptleute  beider  Classen  mit  jenen  der  Infanterie 
(und  Pionnier-Truppe)  einen  Coneretual-Status,  die  übrigen  Chargengruppen 
bilden  einen  solchen  innerhalb  der  Jäger -Truppe  (inclusive  der  Kaiser- Jäger1. 

Der  Commandant  des  Tyroler  Jäger-Regiments  führte  zwar  im 
Frieden,  wie  im  Kriege  (letzteres  nur  bis  1857)  das  Commando  über  alle  Theile 
des  Regiments2),  doch  war  bei  dem  Umstande,  als  die  meisten  Bataillone 
ausser  Landes  detachiert  waren  und  in  rein  militärischer  Richtung  eine  Selbst- 
ständigkeit besassen3),  sein  Einfluss  vorwiegend  auf  die  Agenden  der  Er- 
gänzung, Chargen-Beförderung  und  Administration  beschränkt. 

Gegenwärtig  fuhrt  jeder  Commandant  der  vier  Tyroler  Jäger-Regimenter 
wieder  den  Oberbefehl  über  alle  Theile  desselben  im  Frieden,  wie  im  Kriege, 
in  demselben  Umfange  wie  der  Commandant  eines  Infanterie-Regiments.  Tom 
Jahre  1857 — 1895  fungierte  der  Regiments-Commandant  zugleich  als  Er- 
gänzungs-Bezirks-Commandant,  gegenwärtig  wird  diese  Stelle  beim  1..  2.  und 
3.  Regimente  durch  den  Commandanten  des  Ersatz-Bataillons-Cadres  dieser 
Regimenter  versehen. 


1)  Was  speciell  die  Beförderung  betrifft,  so  unterstanden  die  Feld- Jäger-Bataillone 
in  dieser  Richtung  directe  der  genannten  höchsten  Stelle  und  erfolgte  dieselbe  in  jedem 
Bataillone  abgesondert  nach  der  Anciennität  in  jeder  Chargengruppe,  nur  die  Beförderung 
der  Hauptleute  I.  Classe  zu  Majoren,  vom  Jahre  1S5T  an  auch  jene  der  Hauptleute  H.  zu 
solchen  I.  Classe,  endlich  von  1S61  an  auch  jene  der  Oberlieutenants  zu  Hauptleuten 
II.  Classe.  erfolgte  im  Gesammt-Statns. 

2)  Im  Jahre  1831  waren  zum  letzten  Male  zwei  Bataillone  unter  dem  unmittelbaren 
Befehle  des  Regiments-Commandanten  ausmarschiert,  seit  dem  Feldzuge  ISiS  waren  die 
Bataillone  direct  den  Brigaden  unterstellt ; der  Regiments-Commandant  befand  sich  zwar 
1818  auf  dem  Kriegs-Schauplatze,  tungierte  jedoch  als  Brigade-Commandant.  Seit  1S59  ver- 
blieb beim  Ausmarsche  der  jeweilige  Regiments-Commandant  in  der  Friedens-,  bezieliungs- 
veise  Ergänzungs-Bezirks- Station. 

3)  Siehe  Seite  633. 


— 639  — 


Commandant  eines  Feld-Jäger-Bataillons  oder  eines  Feld-Bataillons 
der  Tyroler  Kaiser-Jäger  ist  stets  ein  Oberstlieutenant  oder  Major1).  Ersterem 
kommen  die  gleichen  Rechte  und  Pflichten  zu,  wie  einem  Regiments-Com- 
mandanten,  Letzterem  nur  wenn  detachiert;  im  Regiments- Verbände  stehend, 
analog  wie  der  Bataillons-Commandant  bei  der  Infanterie,  verantwortlich  für 
die  kriegstüchtige  Ausbildung. 

Commandant  des  Ersatz -Bataillons-Cadres  analog  wie  bei  der  Infanterie. 

Der  Dienst  des  Bataillons-Adjutanten  wurde  bis  1S13  durch  Oberjäger 
versehen,  seither  ein  Subalrern-Officier  für  denselben  systemisiert.  Der  Regi- 
ments-Adjutant beim  Kaiser-Jäger-Regimente  hatte  den  gleichen  Wirkungs- 
kreis und  die  Obliegenheiten  wie  der  Adjutant  bei  einem  Infant erie-Regimente. 
Gegenwärtig  kann  dieser  Dienst  bei  den  nunmehr  bestehenden  vier  Regi- 
mentern auch  durch  einen  Hauptmann  (den  für  besondere  Verwendungen 
systemisierten)  versehen  werden. 

Rechnungsführer.  Seit  1813  systemisiert,  Veränderungen  wie  bei  der 
Infanterie ; gegenwärtig  für  jedes  Tyroler  Jäger-Regiment  drei,  für  ein  Feld- 
jäger-Bataillon einer  systemisiert  (kann  in  der  Hauptmanns-  oder  Subaltern- 
Charge  sein). 

Proviant-Officier  bis  1869  nur  im  Kriege,  seither  auch  im  Frieden  nor- 
miert (sonst  wie  bei  der  Infanterie). 

Feld-Aerzte.  Als  Chef-Arzt  eines  Jäger-Batailions  fungierte  bis  1869  zu- 
meist ein  Ober-Arzt,  seither  ist  hiezu  ein  Regiments-Arzt  systemisiert.  Zeit- 
weilig waren  den  Bataillonen  auch  Unter-Aerzte  zugewiesen. 

Bei  den  Tyroler  Jäger-Regimentern  fungiert  der  rangsälteste  als  Regi- 
ments-Chef- Arzt. 

Die  bei  einem  Regiments-  (Bataillons-)  Stabe  eingetheilten  Individuen 
des  Mannschafts-Standes,  als  Stabsführer,  Büchsenmacher,  Hilfsarbeiter  u.s.w. 
haben  den  gleichen  Dienst,  wie  bei  der  Infanterie,  nur  bei  den  selbstständigen 
Bataillonen  in  geringerer  Zahl  normiert. 

Jedes  Feld-Jäger-Bataillon  führt  schon  seit  der  Errichtung  einen  Batail- 
lons-Hornisten (früher  Bataillons-Trompeter  genannt)  im  Stande,  welcher 
Oberjägers-Rang  hat  und  beritten  ist,  daher  den  Cavallerie-Säbel  trägt. 

Beim  Tyroler  Jäger-Regiment  war  anfänglich  nur  ein  Regiments-(Stabs-) 
Trompeter,  seit  1810  auch  bei  jedem  Bataillon  ein  Bataillons-Trompeter 
systemisiert.  Gegenwärtig  ist  für  jedes  Regiment,  beziehungsweise  Bataillon 
der  Tyroler  Kaiser- Jäger  ein  Regiments-(Bataillons-)Hornist  normiert. 


B.  ( kargen  der  Compagnien. 

a)  Ob er-Offi eiere. 

Der  Hauptmann  I.  und  II.  Classe  (früher  Capitain-Lieutenant). 

Der  Oberlieutenant,  der  Lieutenant  (früher  Unterlieutenant  höherer 
und  niederer  Gebühr,  beziehungsweise  I.  und  II.  Classe),  sämmtliche  analog 
wie  bei  der  Infanterie. 

Die  Charge  des  Fähnrichs  hat  bei  den  Jägern  nicht  existiert. 


b)  Unter-Officiere  und  Mannschaft. 

Der  Oberjäger  äquiparierend  mit  dem  Feldwebel  der  Infanterie; 
der  Rechnungs-Unterofficier  (früher  zweiter  Oberjäger); 


J)  Früher  konnten  ancli  Oberste  Commandanten  eines  Jäger-Bataillons  sein  und  war 
meistens  genau  festgesetzt,  wie  viele  Stellen  eine  oder  die  andere  Stabs-Officiers-Charge  zu 
besetzen  hatte,  so  z.  B.  bis  1848:  drei  Oberste,  drei  Oberstlieutenants,  sechs  Majore.  1852: 
sechs  Oberste,  sechs  Oberstlieutenants,  13  Majore  u.  s.  w.  Gegenwärtig  wird  das  Commando 
eines  Jäger-Bataillons  nur  in  Ausnahmsfällen  durch  einen  Obersten  geführt. 


— 640  - 


der  Zugsführer  seit  1857  normiert; 

der  Unterjäger  äquiparierend  mit  dem  Corporal; 

der  Patrouilleführer  mit  dem  Gefreiten,  sämmtliche  mit  den  gleichen 
Obliegenheiten. 

Der  Jäger.  Der  Soldat  niederster  Sold-Classe  wurde  schon  seit  Erscheinen 
des  ersten  Abrichtungs-Reglements  für  die  Jäger  vom  Jahre  1841  nicht  mehr 
Gemeiner,  sondern  „Jäger”  genannt. 

Der  Compagnie-Hornist  bis  1850  Trompeter  genannt. 

Eine  Zeit  lang  waren  auch  mit  dem  Gewehre  ausgerüstete  Patrouille- 
führer-Hornisten systemisiert : 

Officiersdiener  (früher  Privatdiener); 

Pionniere  (früher  Zimmerleute); 

Blessiertenträger  bei  jedem  Bataillon  in  der  gleichen  Zahl  vorge- 
schrieben wie  für  die  Infanterie. 

Bezüglich  der  Cadetten  bestand  nur  vor  dem  Jahre  1849  der  Unterschied, 
dass  in  der  Jäger-Truppe  nur  die  sogenannten  ex  propriis  Cadetten  systemisiert 
waren. 

Alle  übrigen  bei  der  Infanterie  geschilderten  Aenderungen  in  dieser 
Charge  betreffen  in  gleicher  Weise  jene  der  Jäger- Trappe  und  ist  daher  gegen- 
wärtig auch  bei  jeder  Compagnie  ein  Cad et- Offi ciers-Stellvertreter 
normiert. 

Einjahrig-Freiwillige.  Zur  Aufnahme  solcher  sind  sowohl  die  Kaiser- 
Jäger-Regim  enter,  als  auch  die  einzelnen  Feld-Jäger-Bataillone  berechtigt. 


Ergänzung. 

Das  Kais  er- Jäger-Regiment  erhielt  im  Sinne  der  bei  der  Errichtung  ge- 
troffenen Verfügungen  seine  Egänzung  unverändert  aus  Tyrol  und  Vorarlberg 
und  bildete  das  Gebiet  dieser  Provinzen  bis  1890  einen  eigenen  Werb-Bezirk. 
beziehungsweise  Heeres-Ergänzungs-Bezirk,  welcher  eben  nur  dieses  eine 
Regiment  complet  zu  erhalten  hatte  und  von  der  Abgabe  von  Recruten  an 
Special- Waffen  zum  grossen  Theile  •befreit  war. 

1890  wurde,  da  das  Regiment  mittlerweile  bereits  einen  Stand  von  zwölf 
Bataillonen  erreicht  hatte,  das  Gebiet  von  Tyrol  und  Vorarlberg,  um  die  Durch- 
führung der  Ergänzung  zu  erleichtern,  in  drei  Ergänzungs-Bezirke  getheilt,  aus 
welchen  sich  die  seit  1895  formierten  vier  Tyroler  Kaiser-Jäger-Regimenter 
ergänzen1). 

Die  Ergänzung  der  Feld-Jäger-Bataillone  erfolgte  in  der  ersten  Zeit 
durch  freie  Werbung  exempter  Inländer,  unter  gewissen  Bedingungen  von  Aus- 
ländern und  insoferne  dieselbe  nicht  hinreichend  war,  durch  Aushebung  von, 
für  den  Jägerdienst  geeigneten  Individuen,  welche  ihrer  Qualification  nach  der 
Widmung  zur  activen  Armee  unterlagen. 

1817  wurden  die  Feld-Jäger-Bataillone  mit  ihrer  regelmässigen  Ergänzung, 
welche  nunmehr  auch  durch  Stellung  erfolgte,  an  die  einzelnen  Kronländer 
gewiesen  und  hatten  die  General-Commanden  die  Zuweisung  der  für  den 
Jäger-Dienst  verwendbaren  abgestellten  Recruten  an  die  einzelnen  Bataillone 
zu  bewirken2). 


p Nach  dem  Gesetze  vom  10.  Slärz  1895  über  das  Institut  der  Landes-Vertheidigung 
von  Tyrol-  werden  die  nach  den  Bestimmungen  des  Wehrgesetzes  einzureihenden  Wehr- 
pflichtigen, in  eine  nach  dem  gesetzlich  verfügbaren  Stande  vom  Kaiser  zu  bestimmende 
Anzahl  Tyroler  und  Vorarlberger  Truppenkörper  formiert. 

p Aus  welchen  Kronländern  sich  die  einzelnen  Bataillone  ergänzten,  ist  ans  der  Bei- 
lage 9 zu  entnehmen. 


— 641  — 


Mit  der  Ergänzungs-Bezirks-Eintheilung  vom  Jahre  1857  (1853)  wurden 
dieselben  nicht  mehr  an  die  Kronländer  in  concreto  gewiesen,  sondern  speciell 
bestimmt,  aus  -welchem  Ergänzungs-Bezirk,  beziehungsweise  durch  welches 
Infanterie-Regiment  jedes  einzelne  Bataillon  seine  Ergänzung  zu  erhalten  habe. 

1861  wurde  die  bisher  übliche  Commandierung  von  Wahl-Officieren  seitens 
der  Jäger-Bataillone  zu  den  Stellungs-Commissionen  abgestellt. 

Seit  1889’)  endlich  sind  die  Feld- Jäger-Bataillone  mit  ihrer  Ergänzung 
an  den  Bereich  bestimmter  Territorial-Commanden,  also  nicht  ausschliesslich 
eines  Kronlandes  im  engeren  Sinne,  gewiesen. 

Die  fallweise  im  Bereiche  des  zuständigen  Ergänzungs-Bezirkes  aufge- 
stellten und  stationierten  Depot-  (Ergänzungs-,  oder  Ersatz-)  Abtheilungen, 
welche  zeitweilig  ganze  Compagnien  stark,  oft  aber,  sowie  gegenwärtig,  nur 
auf  den  Cadre-Fuss  gesetzt  sind* 2),  hatten  mit  der  Durchführung  der  Ergänzung 
nichts  zu  thun,  sondern  oblag  denselben  theilweise  die  Ausbildung  der  Recruten. 
sowie  die  Waffenübungen  mit  den  Reserve-Männern. 

Den  gegenwärtig  systemisierten  Ersatz-Compagnie-Cadi  es  sowohl  der 
Eeld-Jäger-Bataillone,  als  dem  Ersatz-Bataillons-Cadre  der  Tyroler  Jäger-Regi- 
menter obliegt  lediglich  die  Führung  der  Evidenz  der  im  nichtactiven  Ver- 
hältnisse befindlichen  Personen  ihres  Truppenkörpers. 

Der  Subaltern-Officier  desselben  ist  gleichzeitig  Magazins-Officier. 

Im  Mobilisierungsfalle  haben  die  Ersatzkörper  hauptsächlich  die  Be- 
stimmung. die  militärische  Ausbildung  der  Recruten  und  Ersatz-Reservisten  zu 
besorgen  und  den  Ersatz  lür  Abgänge  im  Stande  der  Feld-Abtheilungen  zu 
leisten. 

Die  drei  Ergänzungs-Bezirks-Commanden  zu  Innsbruck,  Brixen  und 
Trient  fungieren  wie  alle  übrigen  als  selbstständige  Local-Behörden. 

Der  Commandant  des  Ersatz-Bataillons-Cadres  des  1-,  2.  und  3.  Regiments 
ist  gleichzeitig  Ergänzungs-Bezirks-Commandant,  die  bei  diesen  Cadres 
eingetheilten  Hauptleute  zu  dessen  eventueller  Stellvertretung  bestimmt. 

Von  den  hei  jedem  Ersatz-Bataillons-Cadre  systemisierten  zwei  Er- 
gänzungs-Bezirks-0  fficieren  füngiert  der  eine  gleichzeitig  als  Magazins- 
Officier  und  besorgt  den  Manipulations-  und  Rechnungsdienst  hinsichtlich  des 
Augmentations-Magazins  (das  Train-Material  verwaltet  der  Stellvertreter  des 
Proviant-Officiers);  der  zweite  ist  gleichzeitig  Commandant  des  Truppen- 
Tran sporthauses. 

Ausbildung. 

Was  die  Ausbildung  der  Jäger-Truppe  betrifft,  so  wurden  früher  an 
dieselbe,  als  mit  einer  besseren  Waffe  betheilt,  als  die  Infanterie  und  vorzugs- 
weise zur  Durchführung  aller  Aufgaben  des  kleinen  Krieges  bestimmt,  auch 
höhere  Anforderungen  gestellt,  als  an  jene. 

Begünstigt  durch  den  Umstand,  dass  denselben  ein  ausgesuchtes 
Recruten-Material  zugewiesen  wurde3),  beziehungsweise  durch  Werbung  in  den 
Reihen  derselben  stand,  sowie  dadurch,  dass  die  Bataillone  der  Jäger-Truppe 
zumeist  in  kleineren  Garnisonen  sich  befanden,  wo  die  Mannschaft  weniger  durch 
Wachdienst  oder  anderweitige  Commandierungen  in  Anspruch  genommen  war, 
konnte  bei  denselben  eine  viel  gründlichere  Schulung  Platz  greifen  und  das 
Haupt- Augen  merk  wurde  auch  auf  Vervollkommnung  der  Ausbildung  im  Schiess- 
wesen. auf  den  Feld-Dienst,  endlich  auf  Erhöhung  der  Marsch-Leistungsfähigkeit 

5)  Seit  1890  müssen  diese  im  Standorte  eines  Heeres-Ergänzungs-Bezirks-Commandos 
dislociert  sein. 

2)  Beim  4.  Regimente  Tyroler  Kaiser-.Täger,  welches  aus  vier  früheren  Feld-Jäger- 
Bataillonen  besteht,  befinden  sich  die  Augmentations-Vorräthe  noch  in  den  früheren  Sta- 
tionen und  werden  von  der  Verwaltungs-Commission  des  in  ihrem  Standorte  befindlichen 
Infanterie-Ersatz-Bataillons-Cadres  verwaltet;  jenes  des  ehemaligen  Feld-Jäger-Bataillons 
Nr.  3,  das  sich  in  Linz  befand,  ist,  da  das  Regiment  seit  der  Formierung  dort  garnisoniert. 
dem  Regiments-Commando  unterstellt.  (Bei  diesem  Regimente  bestehen  auch  dermalen  noch 
vier  abgesonderte,  mit  den  Nummern  1 bis  4 bezeichnete  Ersatz-Compagnie-Cadres.)  Circular- 
Verordnung  vom  24.  April  1895.  Praes.  Nr.  2073. 

3)  In  dem  Handbillete  Sr.  Majestät  Kaiser  Franz  I.  an  den  Generalissimus  Erzherzog 
Carl  anlässlich  der  Auflösung  des  Jäger-Regiments,  beziehungsweise  Formierung  der 
.Täger-Divisionen  aus  demselben,  heisst  es  wörtlich  . . . ,.dass  bei  der  Werbung  für  eine 
Truppe,  auf  die  man  vorzügliches  Vertrauen  haben  muss  . . . mit  der  erforderlichen  Vor- 
sicht vorzugehen  sei”. 


Geschichte  der  k.  und  k.  Wehrmacht.  I.  Bu. 


41 


— 642  — 


gelegt.  Unterstützt  durch  den  unter  Feldmarschall  Radetzky,  bei  der  unter 
seinen  Befehlen  im  lombardisch-venezianischen  Königreich  gestandenen  so- 
genannten „italienischen  Armee”,  gelegentlich  der  schon  in  den  Friedensjahren 
vor  dem  Jahre  1848  bei  derselben  üblichen  grösseren  Felddienst-Bebungen 
und  Manöver,  sich  entwickelnden  „Jägergeist”,  -welcher  einen  Wetteifer 
zwischen  den  einzelnen  Bataillonen  hervorrief,  welcher  Geist  sich  durch 
öfteren  Wechsel  auch  weiterhin  fortpdanzte  und  auf  alle  Bataillone  übertrug, 
wurden  schon  im  Frieden  ganz  vorzügliche  Resultate  erzielt  und  die  Jäger- 
Bataillone  haben  sich  in  allen  Feldzügen  als  eine  auserlesene  Elite-Truppe  be- 
währt. 

Seit  der  Betheilung  der  Fuss-Truppen  mit  einer  einheitlichen  Feuerwaffe 
und  überhaupt  seit  nach  den  Grundsätzen  der  neueren  Tactik  die  gleichen  Anforde- 
rungen in  Bezug  auf  Schiessfertigkeit,  Ausnützung  des  Terrains  u.  s.  w.  auch  an  die 
Infanterie  gestellt  werden,  hat  mit  dem  Aufhören  jedes  Unterschiedes  zwischen 
einer  schweren  itnd  leichten  Infanterie  auch  der  geschilderte  Unterschied  in 
der  Ausbildung  der  Jäger-Truppe  nach  und  nach  aufgehört,  was  auch  durch 
das  Allerhöchst  sanctionierte  „Exercier-Reglement  vom  Jahre  1868”.  welches 
keinen  Unterschied  mehr  zwischen  der  Ablichtung  (Ausbildung)  des  Infanteristen 
und  Jägers  macht,  seinen  endgiltigen  Ausdruck  gefunden  hat1). 


*)  Seit  dem  -Jahre  1811  hatten  die  Jäger  ein  eigenes  Abriclitungs-  und  Exercier- 
Reglement.  Wesentlich  verschieden  von  denen  für  die  Infanterie  waren  in  demselben  mit 
Rücksicht  auf  die  Bewaffnung  die  Bestimmungen  bezüglich  des  Ladens  und  Feuerns,  der 
Tragart  des  Gewehres  überhaupt  (am  Riemen  auf  der  rechten  Achsel  . der  Wegfall  des 
Gewehrgriffes  ,, Präsentiert”  als  Ehrenbezeigung  u.  A.  mehr. 

llas  1862  erschienene  Abrichtungs-Reglement  führte  zwar  auch  schon  den  Titel: 

..für  die  k.  k.  Fuss-Truppen”,  enthielt  aber  noch  immer  separate  Bestimmungen  über  Aus- 
führung der  Gewehrgriffe,  das  Laden  und  Feuern  mit  dem  Jäger-Gewehre  ti.  s.  w. 


Die  Tyroler  Kaiser-Jäger. 


41* 


A.  Das  Tyroler  Jäger-Regiment  (1816 — 1895). 

Ergänzungs-Bezirks-Commanden : Nr.  1 (1816)  Innsbruck,  Nr.  2 (1891) 

Brixen,  Nr.  3 (1891)  Trient. 

(1848)  Kaiser  Franz  Joseph. 

• Errichtung  und  nachgefolgte  Veränderungen.  1816  mit  1.  Januar 
( Allerhöchste  Entsehliessung  vom  29.  Mai  1815)  mit  dem  Stande  von  vier 
Feld-Bataillonen  (ä  sechs  Compagnien)  in  Tvrol  und  Vorarlberg  aufgestellt. 
Als  Stamm  hatte  für  dieses  neue  Regiment  das  1813  errichtete,  drei  Bataillone 
starke  ..Fenner  Jäger-Corps”  zu  dienen  und  auch  alle  aus  königl.  bayerischen 
Diensten  rückkehrenden  Tyroler  und  Vorarlberger,  sowie  Soldaten  dieser 
Nationalität,  welche  in  anderen  Regimentern  dienten,  waren,  wenn  selbe 
darum  baten,  in  dasselbe  einzutheilen x). 

Mit  Ende  März  1849  wurde  das  Regiment  in  sechs  Bataillone  zu  vier 
und  ein  7.  Bataillon  zu  sechs  Compagnien  formiert* 2),  wozu  1852  drei  Depot- 
Compagnien  kamen,  welche  1854  in  ein  Depot-Bataillon  vereinigt  -wurden. 

Dieses  letztere  wurde  1858  aufgelöst,  jedoch  zu  Beginn  des  Feldzuges 
1859  wieder  aufgestellt,  dessgleichen  ein  8.  Bataillon  neu  formiert  (ersteres  im 
October  wieder  aufgelöst)3). 

1864  wurde  das  Regiment  wieder  in  sechs  Bataillone  ä sechs  Compagnien 
und  einen  Depöt-Bataillons-Cadre  formiert,  daher  das  7.  imd  8.  Bataillon  auf- 
gelöst, dessen  Compagnien  in  die  anderen  Bataillone  vertheilt,  die  fehlenden 
worden  neu  aufgestellt4). 

1866  wurde  das  Depot-Bataillon  completiert  und  erneuert  in  das  7.  Feld- 
Bataillon  umgewandelt,  dagegen  ein  neues  Depot-Bataillon  errichtet.  Nach 
dem  Feldzuge  1866  wurden  alle  Bataillone  auf  vier  Compagnien,  das  Depot- 
Bataillon  auf  den  Cadre-Fuss  gesetzt,  daher  in  jedem  Bataillon  die  Compagnien 
mit  den  höchsten  Nummern  aufgelöst5). 

Nach  dem  Organisations-Statute  vom  Jahre  1867  (Allerhöchste  Entsehliessung 
vom  10.  Februar)  hatte  der  Kriegs-Stand  des  Regiments  aus  sieben  Feld-Batail- 
lonen zu  vier  Compagnien,  einem  Depot-Bataillon  zu  sieben  und  zwei  Reserve- 


1)  K.  A..  H.  K.  R.  1815.  K.  N.  6020. 

2)  Das  1.  Bataillon  gab  die  beiden  Compagnien  Nr.  5 und  6.  das  2.  jene  Nr.  7 
und  8 an  das  neue  2.  Bataillon  ab,  die  Compagnien  Nr.  9 — 12  des  letzteren  bildeten  nun- 
mehr das  3.  Bataillon,  die  Compagnien  Nr.  13 — 16  dieses  Bataillons  bildeten  das  neue 
4.  Bataillon,  während  aus  den  Compagnien  Nr.  17.  18  dieses,  sowie  Nr.  19,  20  des  bisherigen 
4.  das  neue  5.  entstand,  die  Compagnien  Nr.  21 — 24  des  alten  4.  Bataillons  endlich  for- 
mierten das  neue  6.  Das  7.  Bataillon  wurde  neu  aufgestellt. 

3)  Von  November  1860  bis  Mai  1862  bestand  erneuert  ein  Depot-Bataillon  von  vier 
Compagnien. 

4)  Die  Compagnien  Nr.  25.  26  des  7.  wurden  als  5.  und  6.  in  das  1..  jene  Nr.  27  und 
2S  als  11.  und  12.  in  das  2.  Bataillon  eingetheilt,  vom  8.  Bataillon  kam  die  29.  Compagnie 
als  neue  17.  in  das  3..  die  30.  als  neue  23.  in  das  4..  die  31.  als  neue  29.  in  das  5..  endlich 
die  32.  als  neue  35.  in  das  6.  Bataillon.  Die  noch  fehlenden  Flügel-Compagnien  des  3..  4..  5.  und  6. 
Bataillons  (Nr.  18.  24.  30.  36)  wurden  neu  aufgestellt. 

5)  Der  1864  erfolgten  in  Anmerkung  4 geschilderten  Vermehrung  entsprechend. 


— 646  — 


Bataillonen  zu  vier  Compagnien  zu  bestehen;  diese  Bestimmungen  wurden 
1869  dahin  abgeändert,  dass  das  Regiment  aus  sieben  Feld-Bataillonen  zu 
vier  Compagnien,  sieben  Reserve-Compagnien  und  einem,  im  Frieden  en  Cadre 
verbleibenden  Ergänzungs-Bataillon  zu  sieben  Compagnien  zu  bestehen  habe. 
Die  Compagnien  der  Feld-Bataillone  führten  die  Nummern  1—28,  die  Reserve- 
Compagnien  jene  von  1 — 71). 

Laut  der  organischen  Bestimmungen  vom  1.  October  1880  hatte  das 
Regiment  im  Frieden  aus  zehn  Feld-Bataillonen  ä vier  Compagnien  und  einem 
Ergänzungs-Bataillons-Cadre  zu  bestehen,  aus  welch’  letzterem  im  Kriege  zwei 
Ergänzungs-Bataillone  ä fünf  Compagnien  zu  formieren  waren;  demgemäss 
wurden  aus  den  bisherigen  Reserve-Compagnien  und  einer  neu  errichteten, 
das  8.  und  9.  Bataillon  gebildet,  das  10.  aus  den  Reserve-Compagnien  der 
vier  Feldjäger-Bataillone  Nr.  9,  15,  27  und  33. 

Seit  1882  hatte  der  Ergänzungs-Bataillons-Cadre  die  Bezeichnung  ..Er- 
satz-Bataillons-Cadre”  anzunehmen. 

Mit  1.  October  1890  wurden  das  15.  und  26.  Feld-Jäger-Bataillon  in  die 
Feld-Bataillone  Nr.  11  und  12  des  Regiments  umgewandelt,  ebenso  1893  die 
Feld- Jäger-Bataillone  Nr.  3,  14,  18  und  27  in  die  Feld-Bataillone  Nr.  13—16. 

Laut  der  mit  Normal- Verordnungsblatt  für  das  k.  und  k.  Heer.  15.  Stück 
pro  1895  verlautharten  organischen  Bestimmungen  haben  die  Tyroler  Kaiser- 
Jäger  nunmehr  aus  vier  Regimentern  mit  den  Nummern  1 — 4 zu  bestehen 
und  wurden  aus  den 


bisherigen  Feld- Bataillonen  Nr. 
ji  » >:  n 

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formiert. 


1,  2,  3 und  4 

5,  6,  7 „ 8 

9,  10.  11  ..  12 

13,  14,  15  „ 16 


das  1:  aus  den 
, 2’ 

3|  ü ” 

„ 4.  Regiment 


Jedes  Regiment,  in  welchem  die  Bataillone  nunmehr  die  Nummern 
1 — 4 annahmen,  hat  ausserdem  noch  einen  Ersatz-Bataillons-Cadre. 

Der  Commandant  des  letzteren  bei  den  Regimentern  Nr.  1,  2 itnd  3 ist 
zugleich  Ergänzungs-Bezirks-Commandant  in  Innsbruck,  beziehungsweise 
Brixen  und  Trient  (das  Gebiet  von  Tyrol  mm  in  drei  Ergänzungs-Bezirke  ge- 
theilt). 

Beim  4.  Regimente  bleiben  dermalen  auch  noch  die  Ersatz-Compagnie- 
Cadres  Nr.  1 — 4 in  den  bisherigen  Stationen  bestehen  (die  Bataillone  dieses 
Regiments  wurden  erst  im  Jahre  1893  mit  1.  October  aus  Feld-Jäger-Batail- 
lonen  zu  Bataillonen  des  Regiments  umgewandelt). 

Ergänzung.  Das  Regiment  erhielt  seit  der  Errichtung  seine  Ergänzung 
ausschliesslich  aus  Tyrol  und  Vorarlberg  und  bildete  das  Gebiet  dieser  Länder 
bis  1893  einen  eigenen  Werb-,  später  Heeres-Ergänzungs-Bezirk  mit  dem  Sitze 
in  Innsbruck. 

Anderseits  bildete  dieses  Regiment  laut  eines  bei  der  Errichtung 
erflossenen  Befehles  das  alleinige  Contingent,  welches  diese  Provinzen  zu 
stellen  hatten. 

Der  jeweilige  Regiinents-Coinmandant  war  seit  1857  zugleich  Ergänzungs- 
Bezirks-Commandant. 

Die  Anrepartition  der  Recruten  aus  den  einzelnen  Theilen  des  Landes 
erfolgte  durch  das  Ergänzungs-Bezirks-Commando  gleichmässig  an  die  ver- 
schiedenen Bataillone,  so  dass  keines  als  ein  ausschliesslich  italienisches  (süd- 
tyrolisches),  oder  etwa  vorarlbergisches  u.  s.  w.  angesehen  werden  konnte. 

Nachdem  von  1890  an  die  Zahl  der  Bataillone  um  ein  bedeutendes 
vermehrt  wurde,  wurde  das  Gebiet  des  Landes  zur  Erleichterung  der  Durch- 
führung des  Ergänzungs-Geschäftes  nunmehr  in  drei  Ergänzungs-Bezirke  und 
zwar  Nr.  1 zu  Innsbruck,  Nr.  2 zu  Brixen,  Nr.  3 zu  Trient  getheilt  und 
erfolgt  die  Zuweisung  der  Recruten  in  allen  drei  Bezirken,  unter  Berück- 
sichtigung der  oben  erwähnten  Grundsätze,  durch  das  Corps-Commando. 

Durch  die  1895  erfolgte  Theilung  des  Regiments  in  vier  Regimenter 
wurde  an  den  obigen  Bestimmungen  vorläufig  nichts  geändert;  jedes  der  drei 

p Von  1876 — 1880  fungierte  ein  Stabs-Oflicier  als  ..Commandant  der  vereinigten 
Reserve-Compagnien". 


- 647  — 


Ergänzungs-Bezirks-Commanden  ist  in  dienstlicher  Beziehung  einem  der 
Begiments-Commanden  Nr.  1 — 3 unterstellt1). 

Als  selbstständige  Dep6t-(Ersatz-)Abtheilungen  bestanden: 

1848  eine  Depot-Division,  aus  welcher  1849  ein  Reserve-Bataillon 
formiert  wurde  (später  Nr.  7). 

1852  drei  Depot-Compagnien  zu  Innsbruck,  Bludenz  und  Bozen,  dieselben 
1854  als  Depot-Bataillon  mit  dem  Stabe  zu  Brixen,  von 

1856  an  in  Innsbruck,  1858  aufgelöst;  1859  erneuert  aufgestellt  (drei  Com- 
pagnien), nach  dem  Feldzuge  auf  ein  Detachement  herabgesetzt. 

1860 — 1862  wieder  Depöt-Bataillon  (vier  Compagnien). 

1864  ein  Depöt-Bataillons-Cadre  in  Innsbruck,  1866  completiert.  in  das 
7.  Bataillon  umgewandelt;  im  Juli  ein  neues  Depöt-Bataillon  aufgestellt,  im 
September  auf  den  Cadre-Fuss  gesetzt. 

1869  sieben  Beserve-Compagnien  in  Innsbruck,  aus  diesen 

1880  das  8.  und  9.  Feld-Bataillon  formiert,  statt  diesen 

1880  der  Ergänzungs-(Ersatz-  )Bataillons-Cadre  in  Innsbruck  activiert,  seit 

1893  je  ein  solcher  auch  in  Brixen  und  Trient. 

Friedens-Garnisonen.  Der  Begiments-Stab  befand  sich  seit  der  Er- 
richtung grundsätzlich  in  Innsbruck ; eine  Ausnahme  fand  nur  1831  statt,  wo 
derselbe,  anlässlich  der  Versetzung  einiger  Bataillone  auf  den  Kriegsfuss,  mit 
ausmarschierte  und  nach  Beendigung  der  Unruhen  in  Ober-Italien  noch  durch 
vier  Jahre  daselbst  garnisonierte  und  zwar  1831  in  Codogno,  1832  in  Cremona, 
1833  in  Piacenza,  1834  in  Parma.  Ebenso  war  derselbe  vom  April  bis  Juli  1848  bei 
der  Brigade  Zobel  in  Süd-Tyrol  eingetheilt,  kehrte  dann  aber  nach  Innsbruck 
zurück. 

Regiments-Knaben-Erziehungsnaus.  1818  in  Hall  activiert,  1852  auf- 
gelöst. 

Regiments-Inhaber. 

1816  Kaiser  Franz.  I 1848  Kaiser  Franz  Joseph. 

1835  Kaiser  Ferdinand. 

Zweite  Inhaber.  'f&fri 

Von  1816 — 1824  Fenn  er  von  Fenneberg,  Philipp  Bitter,  FML. ; von 
1824 — 1837  Pflüger,  Philipp  Freiherr  von,  GM. — FML.  ; von  1837 — 1843 
Waldstätten,  Georg  Freiherr  von,  GM. — FMI..;  von  1843 — 1861  Pirquet 
von  Cesenatico  und  Mardaga,  Peter  Freiherr,  FML.;  von  1861 — 1871 
Castiglione,  Johann  Graf,  FML. 


1816  Schneider  von 
Freiherr,  Oberst. 

lt  20  B a r o n i von  Cavalcabo, 
Daniel,  Oberst. 

1824  Sickin  gen  - Hohen  bürg,  Jo- 
seph Graf,  Oberst. 

1832  Malkowsky  Edler  von  Damm- 
waiden, Ignaz.  Oberst. 

1838  Bossbach,  Heinrich,  Oberst. 

1846  Zobel  von  Giebelstadt  und 
Dar stadt,  Thomas  Freiherr, 
Oberst. 

1849  Burlo,  Anton  Bitter  von,  Oberst. 


Franz  Freiherr,  Oberst. 

1854  Hallo3r,  Friedrich  Freiherr  von, 
Oberst. 

1858  Weckbecker,  Hugo  Bitter  von, 
Oberst. 

1863  Schindler,  Carl,  Oberst. 

1864  Loos.  Hubert,  Oberst. 

1868  Montluisant,  Bruno  Freiherr 
von,  Oberst. 

1870  Höffern  zu  Saalfeld,  Heribert 
Bitter  von.  Oberst. 

1875  Bruckner,  Moriz  Bitter  von, 
Oberst. 


Regmients-Commandanten. 

Arno,  Carl 


J)  Eine  Abgabe  von  Kecruten  für  Special-Waffen  findet  grundsätzlich  nicht  statt; 
eine  Ausnahme  hievon  fand  in  den  .fahren  1857—1860  statt,  wo  eine  Anzahl  Leute  zur  Er- 
gänzung des  Flottillen-Corps.  der  Sanitäts-Bataillone  und  des  13.  Gendarmerie-Begiments 
abgestellt  wurden,  ebenso  1860 — 1867  zur  Ergänzung  der  Sanitäts-,  Monturs-  und  Verpflegs- 
An  st  alten. 


1878  Knöpfler,  Alois  Edler  von,  1886  Kurz,  Carl  Bitter  von.  Oberst. 

Oberst.  1890  Urich,  Hans  Bitter  von.  Oberst. 

1882  Eynatten,  Heinrich  Freiherr 
von,  Oberst. 

Tor  dem  Feinde  gefallene  höhere  Offleiere. 

1848  Hauptmann  Joseph  Knezevich,  Interims-Commandant  des 
4.  Bataillons,  in  dem  G-efechte  bei  Goito  (8.  April) 

Feldzüge. 

1821  das  1.  und  4.  Bataillon  an  den  Operationen  in  Neapel  theilgenommen. 
Belagerung  von  Gaeta;  später  nach  Piemont,  ohne  in  eine  Action  zu  kommen. 

1831  nahmen  der  Begiments-Stab  und  die  drei  ersten  Bataillone  an  der 
Unterdrückung  der  Unruhen  in  den  Herzogthümern  Modena,  Parma  und  in 
der  Bomagna  theil. 

1.  Bataillon,  Gefecht  bei  Novi. 

2.  Bataillon,  Gefecht  bei  Bimini;  Major  Baron  Bretton  sich  aus- 
gezeichnet, dieser,  sowie  die  Hauptleute  Moriz  von  Chmielnicki.  Anton 
Burlo  und  Johann  Matthias  wurden  mit  päpstlichen  Orden  decoriert. 

1848  wirkten  die  Bataillone  des  Begiments  zumeist  einzeln,  theils  auf 
dem  Kriegs-Schauplatze  in  Tyrol.  theils  in  Ober-Italien  und  zwar: 

1.  Bataillon,  anfänglich  in  Judicarien,  eine  Division  Gefecht  bei  Castel- 
Doblino;  später  wurde  das  Bataillon  vertheilt  und  hatten  die  Compagnien 
als  Stamm,  sowie  als  Unterstützung  der  aufzustellenden  Landesschützen- 
(Defensions)-Compagnien  zu  dienen.  In  dieser  Weise  bestanden  die  einzelnen 
Abtheilungen,  zumeist  an  den  Grenz-Pässen  postiert,  verschiedene  kleinere 
Gefechte,  so  die  zwei  Compagnien  in  Judicarien  bei  Ponte  Caffaro.  die  3.  am 
Tonal,  die  5.  am  Stilfser  Joch,  die  6.  bei  Ampezzo. 

2.  Bataillon,  eine  Division  (Hauptmann  Benkiser)  Strassenkampf  in 
Mailand,  Vertheidigung  der  Porta  Comasina:  dann  das  Bataillon  im  Verbände 
des  1.  Armee-Corps  in  der  Schlacht  von  Sta.  Lucia  wenig  engagiert,  mit 
besonderer  Auszeichnung  bei  Montanara — Curtatone  gelochten,  ferner  Einnahme 
von  Vicenza,  Schlachten  bei  Sommacampagna  und  Custozza.  In  dem  Nacht- 
Gefechte  bei  Volta  focht  das  Bataillon  mit  hervorragender  Tapferkeit  und 
erwarben  sich  der  Interims- Bataillons -Commandant  Hauptmann  Hauser, 
sowie  Hauptmann  Streicher  den  J ITO.,  endlich  Vorrückung  nach  Mailand. 

3.  Bataillon,  bei  den  Truppen  in  Süd -Tyrol  (in  der  Brigade  des 
Eegiments-Commandanten  Obersten  Freiherrn  von  Zobel)  Gefechte  bei  Castel- 
Doblino,  Darzo,  Lodrone,  Bardolino,  Preabocco  und  mit  besonderer  Aus- 
zeichnung bei  Spiazzi,  dann  auch  Vorrückung  nach  Mailand. 

4.  Bataillon,  Bückzugs-Gefecht  bei  Melegnano.  dann  im  4.  Armee- 
Corps  Gefechte  bei  Goito  und  Pastrengo;  in  dem  Treffen  bei  Mon'tanara  sich 
ausgezeichnet,  dann  zweites  Gefecht  bei  Goito,  Einnahme  von  Vicenza  i Porta 
Lucia),  Schlacht  bei  Sommacampagna,  endlich  vor  Mailand,  Gefecht  an  der 
Porta  Bomana. 

1849  1.  Bataillon,  im  Mai  auf  den  Kriegs-Schauplatz  nach  Ungarn 
gerückt,  bei  der  Einnahme  von  Baab,  in  beiden  Schlachten  bei  Komorn  (belobt  . 
endlich  Gefecht  bei  Arad  mitgemacht,  dann  Säuberung  der  Gegend  bei 
Boros-Sebes. 

2.  Bataillon,  mit  besonderer  Auszeichnung  in  der  Schlacht  bei  Novara, 
heldenmiithige  Vertheidigung  von  Olengo. 

3.  Bataillon,  eine  Division  (Hauptmann  Nagy)  Gefechte  bei  Mezzana- 
Corte  und  Casale-Montferrat;  dann  Operationen  in  der  Bomagna. 

4.  Bataillon,  Gefecht  bei  Borgo  San  Sho. 

Für  Auszeichnung  in  diesen  beiden  Feldzügen  -wurden  nachstehende 
Officiere  des  Begiments  decoriert  und  zwar  mit: 

MTO.  Begiments-Commandant  Oberst  Freiherr  von  Zobel  als  Brigadier 
im  Gefechte  bei  Pastrengo';  die  Majore  Franz  Martinich  von  Martinegg. 


— 649  - 


Commandant  des  2.  Bataillons  für  Montanara,  Johann  Graf  Castiglione,  Com- 
mandant  des  4.  Bataillons  und  Christian  Hubel  (2.),  fürNovara  (Olengo); dieHaupt- 
leute  Anton  Freiherr  Pirquet  von  Cesenatico  (2.)  (für  Pastrengo,  bei  Spiazzi 
gefallen,  nachträglich  zuerkannt),  Heinrich  Hauser,  lnterims-Commandant  des 

2.  Bataillons  und  Heinrich  Streicher  desselben  Bataillons  (Beide  für  Volta). 

LO.  Oberst  Freiherr  von  Zobel;  Major  Friedrich  von  Halloy,  Com- 
mandant des  1.  Bataillons  (in  Ungarn);  Hauptmann  Theodor  Töth  de  Jak  (2). 

EKO.  3.  Die  Oberstlieutenants  Anton  von  Burlo,  Commandant  des 

3.  Bataillons,  Moriz  von  Cbmielnicki,  Commandant  des  4.  Bataillons;  die 
Majore  Johann  Graf  Castiglione,  Commandant  des  2.  Bataillons,  dann  Otto 
Eberhard,  in  Verwendung  als  General-Commando-Adjutant;  ferner  die  Haupt- 
leute Friedrich  von  Halloy  (1.),  Carl  Benkiser  (2.),  Joseph  Zigau  (4.),  Anton 
Bonn(l.),  Carl  von  Batz  (3.),  Friedrich  Graf  Wolkenstein-Ro  denegg  (1.). 
Heinrich  Streicher  (2.),  Adolph  Kötli  (2.),  Carl  Schindler  (4.),  Ferdinand 
Graf  Künigl  zu  Ehrenburg  (1.),  Casimir  Czarnecki  (1.);  endlich  Unter- 
lieutenant Camillo  von  Gerstenbrand  (3.)1). 

MVK.  Major  Friedrich  Hallo y (1.);  die  Hauptleute  Ludwig  Arnholdt  (1,), 
Carl  B enkiser  (2).,  Anton  Freiherr  von  Pirquet  (4.),  Theodor  Töth  de  J äk  (2.). 
Alois  Böggla  (4.),  Johann  Auge  (4.),  Emanuel  Freiherr  Stockart  von  Bern- 
kopf (2);  die  Oberlieutenants  Adolph  Freiherr  Zephyris  zu  Greith  (4.),  Moriz 
Bruck n er  (3.),  Gustav  von  Putzlacher  (3.),  Johann  Bannizavon  Bazan  (3.), 
Anton  Mayer  (4.);  Unterlieutenant  Paul  Kiene  (4.). 

SGVK.  Regiments-Caplan  Anton  Wolff  (1.  Ungarn). 

1854  das  3.  Bataillon  an  der  Unterdrückung  des  Aufstandes  in  Parma 
theilgenommen;  decoriert  wurde  mit: 

MVK.  Major  Adolph  Köth2). 

1859  das  1.  und  7.,  sowie  das  neu  aufgestellte  8.  Bataillon  in  Tyrol.  die 
übrigen  auf  dem  Kriegs-Schauplatze  in  Ober-Italien,  nachstehende  Affairen 
mitgemacht : 

1.  Bataillon,  Deckung  des  Stilfser  Joches,  Gefecht  bei  Spondalonga 
(am  Forcola-Pass); 

2.  Bataillon  (8.  Corps),  nur  bei  Solferino  (San  Martino)  in  das  Feuer 
gekommen; 

3.  Bataillon  (7.  Corps),  bei  Magenta  mit  Auszeichnung  gelochten,  bei 
Solferino  wenig  engagiert. 

4.  Bataillon  (5.  Corps),  einige  Plänkeleien  an  der  Sesia,  Treffen  bei 
Montebello  (nur  eine  Division  im  Feuer  gestanden),  Schlacht  bei  Solferino; 

5.  Bataillon  (8.  Corps),  Plänkeleien  an  der  Sesia,  Schlacht  bei  Solferino 
(Kämpfe  um  San  Martino); 

6.  Bataillon  (5.  Corps),  Schlacht  bei  Solferino  (Centrum); 

7.  Bataillon,  in  Judicarien,  Gefechte  bei  Bagolino  und  am  Monte  Suello; 

8.  Bataillon,  im  Nons-Thale,  ohne  Gefecht. 

Für  Auszeichnung  in  diesem  Feldzuge  wurden  decoriert  mit: 

LO.  Regiments-Commandant  Oberst  Weckbecker  (für  Verdienste  bei 
Organisierung  der  Landes-Vertheidigungj ; Oberstlieutenant  Carl  Steiger  vou 
Münsingen,  Commandant  des  4.  Bataillons;  die  Majore  Franz  Silier  Ritter  von 
Gambolo,  Commandant  des  1.  Bataillons  und  Jakob  Sieberer,  Commandant 
des  3.  Bataillons;  Hauptmann  Moriz  Bruckner  (3.). 

EKO.  3.  Die  Majore  Bruno  Freiherr  von  Montluisant,  Commandant  des 
6.  Bataillons  und  Friedrich  Schwab,  Commandant  des  5.  Bataillons;  Haupt- 
mann Heribert  Ritter  von  Höffern  (3.);  Oberlieutenant  Vincenz  Moser  (1.); 
die  Unterlieutenants  Anton  Lantschner  (3.)3)  und  Nikolaus  Aigner  (2.)4). 


J)  Die  gleiche  Decoration  hatte  auch  der  Hauptmann  der  1.  Bozener  Schützen- 
Compagnie,  später  Unterlieutenant  im  Regimente,  Alois  Murmann,  erhalten. 

2)  Dieser,  sowie  die  Hauptleute  Moriz  Bruckner  und  Luigi  de  Stefenelli.  dann 
Unterlieutenant  Rauschenfels  wurden  für  bewiesene  Umsicht  von  der  Herzogin  von 
Parma  decoriert. 

3)  Für  Eroberung  der  ersten  gezogenen  Kanone  in  der  Schlacht  bei  Magenta. 

4)  War  erst  kürzlich  befördert,  zum  54.  Infanterie-Regiment  transferiert  worden, 
aber  noch  nicht  an  seine  Bestimmung  abgegangen. 


— 650  — 


M VE.  Oberstlieutenant  Joseph  Zigau,  Commandant  des  2.  Bataillons: 
die  Hauptleute  Carl  Ridler  Edler  von  Greif  iu  Stein  (4.),  Johann  Crescini  (3.i. 
Alois  Stefenelli  von  Prenterhof  (3.),  Alexander  Edler  von  Metz  (5.  . 
Rupert  Freund  (5.1,  Carl  Rumplmaver  (6.),  Joseph  von  Hafner  (6.), 
August  Leidner  (6.),  August  Edler  von  Weinsberg  (4.),  Friedrich  Zini  (4.). 
Alois  von  Knöpf ler  (4.);  die  Oberlieutenants  Garibald  Isser  von  Gauden- 
tenthurm  (4.),  Joseph  Tava  (3.),  Alhert  Ritter  von  Strassern  (3.).  Hugo 
Freiherr  Eliatschek  von  Siebenburg  (3.),  Domenico  Spagnoli  (5.1. 
Johann  Mach  (5.),  Otto  Ritter  von  Grub  er  (5.),  Johann  Thaler  (5.1.  Matthias 
Schüsselbauer,  Ferdinand  Hauser,  Rudolph  von  Bouthillier  fl.);  die 
Unterlieutenants  Eugen  Albori  (3.),  Franz  Freiherr  von  Breidbach- 
Bürresheim  (2.)  (gefallen,  nachträglich  zuerkannt),  Ludwig  von  Soist  1 5.4. 
Prinz  Bernhard  zu  Solms-Braunfels  (6.),  Theodor  Wuzlhofer  (6.).  Friedrich 
Hotze  und  Alois  von  Streicher  (5.). 

GGVK.  Regiments-Caplan  Anton  Wolff. 

1866  waren  das  3..  4.  und  5.  Bataillon  in  der  Süd-Armee  eingetheilt,  die 
übrigen  kämpften  meist  abtheilungsweise  vertheilt  in  Süd-Tyrol  u.  zw.: 

1.  Bataillon,  zum  grossen  Theile  in  Judicarien  verwendet,  Gefechte 
bei  Bezzecca  und  Cimego  (21.  Juli). 

2.  Bataillon,  im  Yintschgau  und  am  Tonal.  Gefechte  bei  Spondalonga 
(23.  Juni.  11.  und  16.  Juli). 

3.  Bataillon  (7.  Corps),  in  der  Schlacht  bei  Custozza,  an  den  Kämpfen 
um  den  Monte  Belvedere  ehrenvollen  Antheil  genommen; 

4.  Bataillon  (9.  Corps),  Schlacht  bei  Custozza  (Angriff  auf  den  Monte 
Croce); 

5.  Bataillon  (5.  Corps),  Schlacht  bei  Custozza  (bei  Oliosi  und  beim 
Angriffe  auf  den  Monte  Vento  tapfer  gefochten); 

6.  Bataillon,  zumeist  im  Ledro-Thale.  Gefechte  am  Monte  Suello  (ausge- 
zeichnet), Lodrone,  Cimego  (16.  Juli),  Pieve  di  Ledro.  Bezzecca:  eine  als  Ver- 
stärkung in  das  Fort  Ampola  entsendete  Compagnie  nach  Tlieilnahme  an  der 
braven  Vertheidigung  desselben,  in  Folge  Capitulation  in  Kriegsgefangenschaft 
gerathen. 

7.  Bataillon  (als  Depot-Bataillon  aufgestellt),  in  der  Val  Sugana.  zwei 
Compagnien  Gefecht  bei  Vigolo-Vattaro. 

Für  hervorragende  Leistungen  in  diesem  Feldzuge  wurden  decoriert  mit: 

MTO.  Oberst  Bruno  Freiherr  von  Montluisant  als  Commandant  einer 
Halh-Brigade  in  Tyrol;  Hauptmann  Ludwig  Ritter  von  G reeller.  Interims- 
Commandant  des  6.  Bataillons  (Gefecht  am  Monte  Suello). 

LO.  Oberstlieutenant  Heribert  Ritter  von  Höffern  als  Commandant 
einer  Halb-Brigade  in  Tyrol. 

EKO.  3.  Oberstlieutenant  Lukas  nobile  de  Giorgi,  Commandant  des 
5.  Bataillons;  die  Majore  Moriz  Bruckner,  Commandant  des  3.  und  Alexander 
Edler  von  Metz  des  2.  Bataillons;  Carl  Machalitzky  als  Commandant  des 
auf  Kriegsdauer  formierten  combinierten  35.  Feld- Jäger-Bataillons:  die  Haupt- 
leute Alois  Knöpfler,  Interims-Commandant  des  1.  Bataillons:  Andreas 
Mayr  (5.),  Friedrich  Cramolini  (1.),  Alexander  Kaler  von  Lanzenheim. 
(2.),  Robert  Köth  (6.),  Ludwig  Potschka  (5.):  che  Oberheut enants  Johann 
Thaler  (5.),  Theodor  Regele  (5.),  Alois  Freiherr  von  Streicher  4.1:  dann 
den  vor  dem  Feinde  gefallenen  Hauptleuten  Franz  Ritter  von  Höffern  (5. 
und  Carl  Mayr  (4.)  nachträglich  zuerkannt. 

MVK.  Major  Ladislaus  Weis s,  Commandant  des  4.  Bataillons:  die  Haupt- 
leute Matthias  Kecht  (4.).  Matthias  Buchbauer  (4. c Alphorns  Roncador  3.), 
Friedrich  Spachholz  (3.1.  August  Haun  (4.1,  Carl  Schiffler  (6.'.  Johann 
Walter  (6.\  Otto  von  Bouthillier  (6.)  und  Eduard  Schnepper  (6.1;  die 
Oberlieutenants  Anton  Lantschner  (3.1,  Maximilian  von  Aufschnaiter  (5.1, 
Anton  Pichler  (3.1,  Heinrich  Graf  Sizzo-Noris  (4.1.  David  Rappold  .5.1. 
Joseph  Sieberer  (5.1,  Joseph  R einhard  (6.1,  Joseph  Höllenstein  1.) ; dann 
den  vor  dem  Feinde  gefallenen  (ihren  Wunden  erlegenenl  u.  zw.:  Hauptmann 
Emil  Steffek  (3.);  Oberlieutenant  Carl  Carli  t4-X:  den  Unterlieutenants  Friedrich 


— 651  — 


Ritter  von  Hartmann  (5.),  Robert  Freiherr  von  Kopal  (5.),  Emanuel  Fürst 
S alm-Salm  (3.)  und  Carl  Keck  (1.)  nachträglich  zuerkannt. 

Endlich  erhielten  noch  für  Verdienste  während  des  Feldzuges  im  Allge- 
meinen, jedoch  ohne  Kriegs-Decoration  u.  zw.: 

EKO.  3.  Hauptmann  Joseph  Statz,  Militär-Referent  beim  Landes -Ver- 
th  eidigungs  - 0 b er-  C omman  d o . 

MVK.  Hauptmann  Jakob  Vincenz,  bei  derselben  Behörde  zugetheilt. 

1878  nur  das  3.  Bataillon  auf  dem  Kriegs-Schauplatze  verwendet,  im 
Verbände  der  18.  Infanterie-Truppen-Division  in  der  Hereego vina  an  den  Ge- 
fechten bei  Crnici,  Recice,  Kremenac  und  dem  Entsätze  von  Stolac  theil- 
genommen,  ebenso  an  der  Unternehmung  gegen  Klobuk. 

Decoriert  wurden  mit: 

LO.  Bataillons-Commandant  Major  Rudolph  Theuerkauf. 

EKO.  3.  Oberlieutenant  Victor  Sonnklar  Edler  von  Innstädten; 
Lieutenant  Julius  Bombiero. 

MVK.  Die  Oberlieutenants  Johann  Kosatzkv  und  Johann  Ho sp;  Lieute- 
nant in  der  Reserve  Franz  Freiherr  Mollinarv  von  Monte  Pastello. 

FJO.  Regiments-Arzt  Dr.  Joseph  Schwager. 

1881/1882  das  1.  und  10.  Bataillon  an  der  Unterdrückung  des  Aufstandes 
in  der  Hereego  vina  und  Süd-Dalmatien  (in  der  Krivosije)  theilgenommen  u.  zw.: 

1.  Bataillon,  Gefecht  bei  Dragalj  (Napoda),  Gefecht  bei  Pitomna  rupa 
(18.  April). 

10.  Bataillon,  Gefecht  am  Greben-Ledenice  (9.  Februar),  Vorrückung 
gegen  Crkvice,  Gefechte  am  Vel  - Zagvozdak  und  am  Grkovac,  dann  bei 
Poljkovac. 

Decoriert  wurden  mit: 

MVK.  Hauptmann  Ludwig  Händl  Edler  von  Rebenburg;  Lieutenant 
in  der  Reserve  Rudolph  Sparber. 

Tapferkeits-Medaillen. 

Silberne  Silberne 


Goldene 

I.  Cl. 

II.  Cl 

Goldene  I.  Cl. 

II.  Cl. 

1831 

2.  Bataillon 

1 

2 

— 

1866 

1.  Bataillon 

1 

12 

18 

1818/1849 

1- 

— 

2 

10 

2 

— 

1 

6 

2. 

6 

22 

30 

3. 

2 

14 

46 

3. 

1 

6 

20 

4.  i, 

i 

8 

20 

4- 

3 

10 

26 

5.  „ 

5 

9 

27 

Zusammen 

10 

40 

86 

6.  „ 

2 

17 

44 

7. 

— 

— 

10 

1859 

1.  Bataillon 



2 

7 

Zusammen 

11 

61 

171 

9 

,5 

— 

4 

6 

3. 

— 

10 

18 

1878 

3.  Bataillon 

1 

9 

28 

4- 

1 

23 

39 

5.  „ 

7 

8 

17 

1882 

1.  Bataillon 

— 

3 

11 

6. 

— 

8 

16 

10. 

— 

1 

11 

Zusammen 

8 

55 

103 

— 652  — 


1. 

Tyroler  Kaiser- Jäger-Regiment. 

Ergänzungs-Bezirks-Commando:  Innsbruck. 

Kaiser  Franz  Joseph. 


Errichtung.  1895  mit  1.  April  aus  den  bisherigen  Feld-Bataillonen  Nr.  1. 
2,  3 und  4 des  Tyroler  Jäger-Regiments  Kaiser  Franz  Joseph1),  dann  dem 
Ersatz -Bataillons-Cadre  Nr.  1 in  Innsbruck  formiert. 

Ergänzung.  Das  Regiment  ergänzt  sich  nach  Zuweisung  durch  das  Corp^- 
Commando  aus  allen  Bezirken  von  Tyrol  und  Vorarlberg  in  concreto. 

Friedens-Garnison.  1895  Innsbruck. 


Regimeuts-Commait  (lauten. 

1895  Urich,  Hans  Ritter  von,  Oberst.  | 1897  Minarelli-Fitzgerald. Alexan- 
1895  Steiner  Edler  von  Stein-  der  Chevalier.  Oberst. 

Städten,  Joseph,  Oberst. 


V orher : 

1.  Feld-Bataillon  des  T}^roler  Jäger-Regim ents  Kaiser 

Franz  Joseph. 

Errichtung  und  nachgefolgte  Veränderungen.  1816  in  Trient  aufgestellt: 
1849  zwei  Compagnien  an  das  neue  2.  Bataillon  abgegeben.  1864  erhielt  das- 
selbe zur  Completierung  auf  sechs  Compagnien  zwei  Compagnien  vom  auf- 
gelösten 7.  Bataillon  (dieselben  1866  aufgelöst);  1895  erstes  Bataillon  des 
1.  Regiments. 


Friedens-Garnisonen.  1S16  Trient.  1818  Innsbruck.  1820 — 1822  Lom- 
bardie  (Piemont),  1823  Trient,  1826  Innsbruck.  1831  Lombardie.  1S32  Parma.  1S34 
Crema,  1835 — 1841  Innsbruck,  dann  Bregenz.  1841  Bozen.  1S43  Este.  1845  Bozen. 
1847  Vorarlberg,  1849  im  Lech-Thale,  1850  Bamberg.  1851  Lübeck,  dann  Eger. 


J)  Da  die  Bataillone  des  genannten  Regiments,  wie  bereits  mehrfach  erwähnt,  in 
rein  militärischer  Richtung  selbstständig  waren,  so  werden  die  dieselben  betreffenden  Daten 
über  Errichtung,  Friedens-Garnisonen  und  Bataillons-Commandanten  abgesondert  bei  jenen 
neuen  Regimentern  angeschlossen,  in  deren  Stand  sie  gegenwärtig  gehören ; nur  die  Daten  über 
mitgemachte  Feldzüge  wurden,  da  selbe  sozusagen  Gemeingut  des  ganzen  bestandenen 
Regiments  waren,  bei  der  Geschichte  desselben  belassen.  Bei  den  Bataillonen  Nr.  ll  ins  16. 
welche  erst  1890  (1893)  in  Bataillone  dieses  Regiment  umgewandelt  wurden,  welche  also  die 
letzten  Feldzüge  als  Feld-.Jäger-Bataillone  mitgemacht  haben,  erscheinen  die  Daten  über 
die  Feldzüge  bei  den  einzelnen  Bataillonen  aufgenommen. 


— 653  — 


1853  Salzburg.  1859  Trient,  1860  Bozen,  1861—1866  Süd-Tyrol,  1866  Salzburg, 
1868  Roveredo,  1871  Riva,  1873  Pergine,  1875  Bregenz,  1880  Bozen,  1881 
Castelnuovo,  1882  Ljubinje,  1885  Innsbruck,  1892  Bregenz. 


Bataillons-Commandanten. 


1816  Werth,  Major. 

1816  Schmeling,  Carl  von.  Major. 

1819  Weiker sreutter, Friedrich  von, 
Maj  or. 

1820  Begna,  Blasius  Graf,  Major. 
1824  Bretton,  Eugen  Freiherr  von, 

Major. 

1830  Quittner,  Wenzel,  Major  — 
0 b erstlieuten  ant. 

1836  Strassoldo,  Julius  Graf,  Oberst- 
lieutenant. 

1838  Tschiderer  von  Gleifheim, 
Paul,  Oberstlieutenant. 

1841  Kopal,  Carl  von,  Oberstlieute- 
nant. 

1846  Hubel,  Christian,  Major. 

1849  Halloy.  Friedrich  von.  Major. 
1851  Arnholdt,  Ludwig,  Major. 


1852  Zerboni  di  Sposetti,  Eduard, 
Major. 

1859  Silier  von  Gambolo,  Franz 
Ritter,  Oberstlieutenant. 

1860  Schindler,  Carl,  Oberst. 

1861  Höffern,  Heribert  Ritter  von, 
Major — Oberst. 

1869  Festner,  August,  Major. 

187 1 Eynatten,  August  F reihen-  von, 
Major. 

1872  Kopal,  Carl  Freiherr  von,  Major— 
Oberstlieutenant. 

1877  Kürsin ger,  Alfred  Edler  von, 
Major  — Oberst. 

1889  Leuzendorf  von  Campo  Sta. 
Lucia,  Arthur  Freiherr,  Major — 
Oberst. 


2.  Feld-Bataillon  des  Tyroler  Jäger-Regiments  Kaiser 

Franz  Joseph. 

Errichtung  und  nachgefolgte  Veränderungen.  1849  aus  je  einer  Division 
des  1.  und  3.  Bataillons  (5.,  6.,  dann  7.,  8.  Compagnie)  in  Brescia  formiert. 
1864  erhielt  das  Bataillon  zur  Completierung  auf  sechs  Compagnien  zwei 
Compagnien  vom  7.  Bataillon  (dieselben  1866  aufgelöst);  1895  zweites  Bataillon 
des  1.  Regiments. 

Friedens-Garnisonen.  1849  Chiavenna,  1850  Treviso,  1851  Verona.  1855 
Görz.  1857  Laibach,  1859  Vicenza,  1860  Verona,  Mantua,  1861  Malö-Feltre, 
1862  Roveredo.  1863  Cles,  1864  Innsbruck,  1866  Salzburg,  1868  Riva,  1871  Ro- 
veredo, 1874  Bozen— Brixen,  1880  Cavalese,  1883  Pergine,  1890  AVien,  1893 
Nevesinje.  1895  Innsbruck. 


Bataillons-Commandanten. 


1849  Bonn,  Anton  von,  Major. 

1851  Streicher.Heinrich  von,  Major — 
Oberst. 

1852  Zigau,  Joseph,  Major — Oberst. 

1863  Loos,  Hubert,  Oberstlieutenant. 

1864  Metz,  Alexander  Edler  von, 
Maj  or — Ob  erstlieutenant . 

1874  Prevot,  Carl  von,  Major. 

1877  Beroldingen,  Joseph  Graf, 
Major. 


1879  De  Fin,  Hamilkar  Freiherr, 
Major. 

1879  Potschka,  Ludwig,  Major. 

1882  Händl  Edler  von  Rebenburg, 
Ludwig,  Major. 

1S88  AVenus,  Otto  Major. 

1890  Czech,  Johann,  Oberstlieutenant. 
1892  Daublebsky  von  Sterneck 
zu  Ehrenstein,  Carl  Freiherr, 
Major. 


3.  Feld-Bataillon  des  Tyroler  Jäger-Regiments  Kaiser 

Franz  Joseph. 

Errichtung  und  nachgefolgte  Veränderungen.  1816  als  zweites  Bataillon 
in  Innsbruck  aufgestellt;  erhielt  1S49  nach  Abgabe  von  zwei  Compagnien  an 
das  neue  2.  Bataillon  die  Nummer  3.  1864  erhielt  das  Bataillon  zur  Com- 


— 654  - 


pletierung  auf  sechs  Compagnien  eine  Compagnie  vom  8.  Bataillon  und  stell  te 
eine  neue  auf  (dieselben  1866  aufgelöst);  1895  drittes  Bataillon  des  1.  Begiment  s. 

Friedens-Garnisonen.  (Als  2.  Bataillon)  1816 — 1822,  dann  1824—1829 
Innsbruck,  abwechselnd  Bregenz,  1822 — 1824,  dann  1830  Trient.  1831  Lodi. 
1832  Parma,  1836  Cremona,  1839  Trient,  1841  Bregenz,  1843  Innsbruck.  1845 
Verona,  1846  Ferrara;  (3.  Bataillon)  1849 — 1851  Modena — Parma,  1855  Faenza. 
1856  Padua,  1857  Rovigo,  1858  Treviso,  1859  Padua,  1860  Ponte  di  Brenta, 
dann  Padua,  1862  Ponte  di  Piave,  1863 — 1866  in  und  bei  Venedig,  1866  Laxen- 
burg, 1871  Hamburg,  1876  Spalato,  1878  Stolac,  1879  Wien,  1883  Brixen.  1886 
Trient,  1892  Innsbruck. 


BataiUons-Commandanten. 


(2.  Bai 

1816  Wei  k er  sreutt er, Friedrich  von, 
Major. 

1816  Oe  hm,  Franz  von,  Major. 

1825  C esc  hi  a Santa  Cr  oce,  Johann, 
Major. 

1830  Bretton,  Eugen  Freiherr  von, 
Major. 

(3. 


;aillon.) 

I 1834  Tschiderer  von  Gleifheim. 
Paul,  Major. 

1836  Zobel,  Thomas  Freiherr  von. 
Major. 

1841  Pach,  Joseph  Edler  von.  Major. 
1844  Martinich,  Franz  von,  Major. 

taillon.) 


1849  Hubel,  Christian,  Major. 

1851  Schindler,  Carl.  Major. 

1853  Köth,  Adolph,  Major. 

1855  Lorenz,  August  Major. 

1863  Sieb  er  er,  Jakob,  Major— Oberst- 
lieutenant. 

1865  Strehle,  Joseph,  Major. 

1866  Bruckner,  Moriz  Bitter  von, 
Major. 


1868  Kn  öp  fl  er,  Alois  Edler  von. 
Maj  or. 

1876  Theuerkauf,  Rudolph,  Major  — 
Oberstlieutenant. 

1884  Hafner.  Robert,  Major. 

1886  Czech,  Johann  Edler  von.  Major. 
1890  Braun,  August,  Major — Oberst- 
lieutenant. 


4.  Feld -Bataillon  des  Tyroler  Jäger-Regiments  Kaiser 

Franz  Joseph. 

Errichtung  und  nachgefolgte  Veränderungen.  1816  als  3.  Bataillon 
in  Bregenz  aufgestellt,  erhielt  1849  nach  Abgabe  der  17.  und  18.  Compagnie 
an  das  neue  5.  Bataillon  die  Nummer  4.  1864  erhielt  es  zur  Completierung 
auf  6 Compagnien  eine  Compagnie  vom  8.  Bataillon  und  stellte  eine  neue  auf 
(beide  1866  aufgestellt);  1895  viertes  Bataillon  des  1.  Regiments. 

Friedens-Garnisonen.  (3.  Bataillon)  1816  — 1S31  Innsbruck,  abwechselnd 
Bregenz,  1831  Lombardie,  dann  Parma,  1832  Cremona,  1835  Innsbruck.  1837 
Trient,  1839  Este,  1841  Innsbruck,  1843  Vorarlberg:  (4.  Bataillon)  1849 
Soncino,  1850  Varese,  1851  Bergamo,  1852  Mailand,  1855  Pavia.  1856  Cremona. 
1857  Varese,  1859  Borgoforte — Mantua,  1860  Verona  und  Concurrenz.  1862 
Malö,  1863  Rovigo- Adria,  1864  Piove-Padua,  1866  Pergine,  1872  Riva,  1S74 
Hall,  1880  Cles,  1882  Bozen.  1888  Riva,  1892  Innsbruck. 


Bataillons-Commandanteii. 

(3.  Bataillon.) 


1816  Schmeling,  Carl  von  Major. 
1816  W eikersreutter, Friedrich  von, 
Maj  or. 

1819  Schmeling,  Carl  von,  Major. 
1823  Quittner,  Wenzel,  Major. 

1830  Heim,  Ferdinand,  Major. 


1833  Strassoldo.  Julius  Graf.  Major. 
1836  Tschiderer  von  Gleifheim. 
Paul.  Major. 

1838  Chmielnicki.  Moriz.  Major — 
Oberstlieutenant. 

1846  Burlo,  Anton.  Major. 


— 655  — 


(4.  Bat 

1849  Burlo,  Anton,  Oberstlieutenant. 
1851  Steiger  von  Münsingen,  Carl, 
Ma  j or — Oberstlieutenant. 

1860  Silier  von  Gambolo,  Franz, 
Bitter,  Major. 

1863  Weiss,  Ladislaus,  Major. 

1869  Crescini,  Johann,  Major. 

1873  Prokesch  von  Nothaft,  Alois 
Edler,  Major. 

1874  Leidner,  August,  Major. 

1875  Wanka,  Alfred,  Major. 


illon.) 

1876  Nüscheler,  Conrad,  Oberst- 
lieutenant. 

1876  Wanka,  Alfred.  Major. 

1877  Finke,  Edmund,  Major. 

1879  Troll,  Eduard  Ritter  von,  Major. 
1884  D e Fin,  Hamilkar  Freiherr, 
0 b ers  tli  eutenant. 

1886  Suardi,  Emil  Graf,  Major — 
Oberst. 

1893  Bukavina  von  Lieb  stadt, Emil, 
Major  — Oberstlieutenant. 


Tyroler  Kaiser- Jäger-Regiment. 

Ergänzirngs-Bezirks-Commando:  Brixen. 

Kaiser  Franz  Joseph. 

Errichtung.  1895  mit  1.  April  aus  den  bisherigen  Feld-Bataillonen  Nr.  5. 
6.  7 und  8 des  Tvroler  Jäger-Begiments  Kaiser  Franz  Joseph,  dann  dem  Er- 
satz-Bataillons-Cadre  Nr.  2 in  Wien  formiert. 

Ergänzung.  Das  Begiment  ergänzt  sich  nach  Zuweisung  durch  das 
Corps-Commando  aus  allen  Bezirken  von  Tyrol  und  Vorarlberg  in  concreto. 

Friedens-Garnison.  1895  Wien. 


Regiments-Commandant. 

1895  Ivrawehl.  August  von.  Oberst. 


Vorher : 

5.  Feld-Bataillon  des  Tyroler  Jäger-Regiments  Kaiser 
Franz  Joseph. 

Errichtung  und  nachgefolgte  Veränderungen.  1849  aus  je  einer 
Division  des  3.  (17.,  18.)  und  4.  Bataillons  (19.  und  20.  Compagnie)  in  Xovara 
formiert,  erhielt  1864  zur  Completierung  auf  sechs  Compagnien  eine  Compagnie 
vom  8.  Bataillon  und  eine  neu  aufgestellte  (beide  1866  aufgelöst  : 1895 
erstes  Bataillon  des  2.  Begiments. 

Friedens-Garnisonen.  1849  Salö,  1850  Vicenza,  1851  Bologna,  1853 
Florenz,  1855  Bologna,  1856  Padua.  1859  Schio-Vicenza,  1861  Piove.  Dolo. 
1862  Bovigo,  1863  Malö,  dann  bis  1866  Verona  und  Concurrenz.  1866  Cilli. 
1869  Brunecken,  1871  Bozen,  1874  Boveredo.  1879  Pergine.  1880  Borgo.  1881 
Innsbruck,  1885  Mostar,  1887  Avtovac,  1889  Bozen,  1894  Wien. 


Bataillons-Commandaiiteii. 


1849  Hauser,  Heinrich  Freiherr  von, 
Major — Oberstlieutenant. 

1854  Eccher  zu  Ecco  und  Marien- 
berg, Ignaz,  Major. 

1858  Schwab,  Hugo.  Major. 

1858  Schindler,  Carl,  Major. 


1860  Dipauli.  Johann.  Major. 

1865  Württemberg.  Nikolaus  Her- 
zog von.  Major. 

1866  Giorgi.  Lukas  nobile  de.  Major — 
Ob  erstlieutenant. 

1S69  Leidner,  August.  Major. 


— 657  - 


1874  Prokesch  von  Nothaft,  Alois  ; 1885  Paust,  Johann,  Oberstlieutenant. 

Edler,  Major — Oberstlieutenant.  1890  Gio vanelli-G-hersburg,  Hein- 

1879  Paust,  Johann,  Major.  ; rieh  Graf,  Oberstlieutenant  — 

1882  Bolzano  Ecller  von Kronstätt,  Oberst. 

Hugo,  Major.  1894  Grivicic,  Emil,  Major. 


6.  Feld-Bataillon  des  Tyroler  Jäger-Regiments  Kaiser 

Franz  Joseph. 

Errichtung  und  nachgefolgte  Veränderungen.  1816  in  Innsbruck  als 
4.  Bataillon  aufgestellt  (sechs  Compagnien),  1849  nach  Abgabe  der  19.  und  20. 
Compagnie  an  das  neue  5.  die  Nummer  6 angenommen ; 1864  zur  Com- 
pletierung  auf  sechs  Compagnien  eine  Compagnie  vom  aufgelösten  8.  Bataillon 
anher,  eine  neu  aufgestellt  (dieselben  1866  wieder  aufgelöst);  1895  zweites 
Bataillon  des  2.  Regiments. 

Friedens-Garnisonen.  (4.  Bataillon)  1816  Innsbruck.  1818  Trient,  1821 
Lombardie,  Piemont,  1823  Innsbruck,  1826  Trient,  1829  Bregenz,  1830  Inns- 
bruck, 1835  Trient,  1837  Innsbruck,  1838  Bregenz,  1841  Ferrara,  1842  Verona, 
1843  Bozen,  1845  Innsbruck,  1847  Bozen,  1848  Trient:  (6.  Bataillon)  1849  Mailand, 
1851  Lodi.  1852  Varese,  1854  Mailand,  1856  Monza,  1857  Cremona,  1859  Piacenza, 
1859  Verona,  1860  Lonigo,  1861  Bardolino,  1862  Sommacampagna,  1863  Villa- 
franca,  1864  S.  Bonifacio- Verona,  1865  Roveredo,  1866  Bregenz,  1871  Innsbruck, 
1874  Riva,  1880  Pergine,  1883  Cavalese,  1887  Bozen,  1892  Riva,  1894  Wien. 


Bataillons-Commandanten. 


(4.  Bat 

1816  Camuzzi,  Casimir,  Major — 
Oberstlieutenant. 

1819  Geppert,  Ludwig  von,  Oberst- 
lieutenant. 

1821  Sickingen-Ho  henburg,  Joseph 
Graf,  Oberstlieutenant. 

1824  Begna,  Blasius  Graf.  Oberst- 
lieutenant. 

1830  Ceschi  a Santa  Croce,  Johann, 
Oberstlieutenant. 

(6.  Bat 

1849  Castiglione,  Johann  Graf, 
Major. 

1850  Arnholdt,  Ludwig,  Major. 

1852  N agy,  Anton  von,  Major. 

1853  Töth  de  Jak,  Theodor,  Major. 
1855  Montluisant,  Bruno  Freiherr 

von,  Major  — Oberst. 

1866  Gredler,  Ludwig,  Hauptmann. 
1866  Montluisant,  Bruno  Freiherr 
von,  Oberst1)- 

1868  Machalicky,  Carl,  Major. 


illon.) 

1832  Baltheser  von  Löwenfeld, 
Johann,  Major. 

1836  Saldier  von  Ehrenwald,  Jo- 
hann, Major. 

1844  Burlo,  Anton  Ritter  von,  Major. 

1846  Chmielnicki,  Moriz,  Oberst- 
lieutenant. 

1848  Castiglione,  Johann  Graf, 
Major. 

, illon.) 

1874  Karaisl  von  Karais,  Franz 
Freiherr,  Major  — Oberstlieute- 
nant. 

1879  Finke,  Edmund,  Major — Oberst- 
lieutenant. 

1885  Chavanne-Wöber,  Anton 
Edler  von,  Oberstlieutenant. 

1887  Schäraer,  Eduard,  Oberstlieu- 
tenant— Oberst. 

1890  Plentzner  von  Scharneck, 
Franz  Ritter,  Major—  Oberstlieute- 
nant. 


7.  Feld-Bataillon  des  Tyroler  Jäger-Regiments  Kaiser 

Franz  J oseph2). 

Errichtung  und  nachgefolgte  Veränderungen.  1866  im  April  als  Depot- 
Bataillon  zu  sechs  Compagnien  aufgestellt,  nach  dem  Feldzuge  in  das  7.  Feld- 

»)  Commandierte  während  des  Feldzuges  eine  Halb-Brigade,  übernahm  nach  dem- 
selben das  Bataillons-Commando  erneuert. 

2)  Das  1849  aufgestellte  7.  Feld-Bataillon  gab  1859  zwei  Compagnien  an  das  neue 

42 


Geschichte  der  k.  und  k.  Wehrmacht.  I.  Bd. 


— 658  — 


Bataillon  umgewandelt,  auf  vier  Compagnien  herabgesetzt;  1895  drittes  Bataillon 
des  2.  Begiments. 

Friedens-Garnisonen.  1866  Innsbruck,  dann  Trient.  1867  Marburg,  1869 
Innsbruck,  1871  Bregenz,  1875  Pergine,  1879  Boveredo,  1881  Hall.  1888  Bregenz. 
1888  Cavalese,  1890  Wien,  1893  Brixen. 


Bataillons-Commantlanten. 


1866  Strekle,  Joseph,  Major. 

1867  Weinsberg,  August  Edler  von, 
Major. 

1872  Hüscheler,  Conrad,  Major — 
Oberstlieutenant. 

1876  Potschka,  Ludwig.  Major. 

1880  Feueregger,  Carl,  Major. 


1880  Chavanne-Wöber.  Anton 

Edler  von,  Major — Oberstlieute- 
nant. 

1885  Schäfler,  Eduard,  Major — 
Oberstlieutenant. 

1887  Steiner  Edler  von  Stein- 
städten, Joseph,  Major — Oberst. 


8.  Feld-Bataillon  des  Tyroler  J äger-Regiments  Kaiser 

Franz  Joseph1). 

Errichtung  und  nachgefolgte  Veränderungen.  1880  aus  der  1.,  2..  5.  und 

6.  Beserve-Coinpagnie  in  Innsbruck  formiert,  1895  viertes  Bataillon  des  2.  Begi- 
ments. 


Friedens-Garnisonen.  1880  Hall,  1881  Boveredo.  1887  Brixen.  1894 

Wien. 

Bataillons-Commandanten. 

1880  Mathes  von  Bilabruck,  Carl,  I 1889  Leusmann  von  Hartrick, 
Major.  I Emil,  Major — Oberstlieutenant. 

1882  Streicher,  Alois  Freiherr  von,  I 1894  Walter,  Emil  Bitter  von,  Major. 
Major— Oberstlieutenant. 


8.  ab  und  wurde  1864  aufgelöst  (je  zwei  Compagnien  an  das  1.  und  2.  Bataillon  ab- 
gegeben.) 

Friedens-Garnisonen.  1849 — 1859  Bregenz  und  Innsbruck  abwechselnd,  1859  Meran. 
1861  Innsbruck. 

Bataillons-Commandanten. 

1S49  Martinich,  Franz  von,  Oberstlieu-  1856  Ws  ck  b ecker.  Hugo  Kitter  von.  Oberst. 

tenant.  1858  Schindler,  Carl  von.  Major— Oberst- 

1851  Halloy,  Friedrich,  Oberstlieutenant.  1 lieutenant. 

1854  Hauser,  Heinrich,  Oberstlieutenant — 1S59 — 1S64  Schidlach,  Franz,  Major. 

Oberst. 

J)  1859  wurde  aus  zwei  Compagnien  des  7.  und  zwei  neu  aufgestellten  ein  8.  Ba- 
taillon in  Innsbruck  formiert,  dasselbe  wurde  ebenfalls  lS64mit  1.  Januar  aufgelöst  (je  eine 
Compagnie  an  das  3.,  4.,  5.  und  6.  Bataillon  abgegeben'. 

Friedens-Garnison.  1S60 — 1863  Laxenburg-Mödling. 

Bataillons-Commandanten. 

1859  Eccker  zuEcco  und  Marienfreud,  I 1863  Silier  von  Gambolo,  Franz  Bitter. 

Ignaz,  Major.  ' Major. 

1859  Ändlau-Homburg,  Carl  Graf,  Major. 


3. 

Tyroler  Kaiser- Jäger-Regiment. 

Ergänzungs  - Bezirks  - Commando  : Trient. 

Kaiser  Franz  Joseph. 

Errichtung.  1895  mit  1.  April  aus  den  Feld-Bataillonen  Nr.  9,  10.  11  und 
12,  dann  dem  Ersatz-Bataillons-Cadre  Nr.  3 des  bestandenen  Tyroler  Jäger- 
Regiments  Kaiser  Franz  Joseph  in  Trient  formiert. 

Ergänzung.  Das  Regiment  ergänzt  sich  nach-  Zuweisung  durch  das 
Corps-Commando  aus  allen  Bezirken  von  Tvrol  und  Vorarlberg  in  concreto. 

Friedens-Garnison.  1895  Trient. 

Regiments-Commandaiiten. 

1895  Giovanelli-Ghersburg,  Hein-  1897  Manussi.  Carl  Edler  von. 
rieh  Graf,  Oberst.  | Oberst. 


Vorher : 

9.  Feld-Bataillon  des  Tyroler  Jäger-Regiments  Kaiser 

Franz  Joseph. 

Errichtung  und  nachgefolgte  Veränderungen.  1880  aus  der  3.,  4.  und 

7.  Reserve-Compagnie,  dann  einer  neu  aufgestellten  in  Innsbruck  formiert: 
1895  erstes  Bataillon  des  3.  Regiments. 


Friedens-Garnisonen.  1880  Innsbruck,  1881  Bozen.  1889  Avtovac,  1890 
Nevesinje,  1893  Roveredo. 


Bataillons-Coiimiaii  (laufen. 


1880  Menschik,  Alfred,  Major — 
Oberst. 

1889  Sehr  inner,  Gustav,  Major. 


1893  Krawehl,  August,  Oberstlieute- 
nant. 

1894  Scheyrer,  August,  Major. 


10.  Feld-Bataillon  des  Tyroler  Jäger-Regiments  Kaiser 

Franz  Joseph. 

Errichtung  und  nachgefolgte  Veränderungen.  1880  mit  1.  October  aus 
den  Reserve-Compagnien  der  Feld-Jäger-Bataillone  Nr.  9,  15,  27  und  33  in 
Judenburg  formiert;  1895  zweites  Bataillon  des  3.  Regiments. 


42* 


— 660 


Friedens-Garnisonen.  1880  Judenburg,  1881  Budua,  1882  Brixen,  1887 
Roveredo,  1890  Wien,  1894  Riva. 

Bataillons-Conmiandanten. 

1880  Bolzano  Edler  von  Kronstätt,  1885  Bolzano  Edler  von  Kron- 
Hugo,  Major.  statt,  Hugo,  Oberstlieutenant— 

1882  Paust  Edler  von  Bienau,  Oberst. 

Johann,  Oberstlieutenant.  1889  Manussi,  Carl  Edler  von,  Major. 

1890  Pridalek,  Victor,  Major. 


11.  Feld-Bataillon  des  Tyroler  Jäger-Regiments  Kaiser 

Franz  Joseph. 

Errichtung  und  nachgefolgte  Veränderungen.  1849  mit  1.  April  lAller- 

höchste  Entschliessung  vom  21.  Februar)  aus  der  3.  und  einer  neu  errichteten 
4.  Division  des  Feld- Jäger-Bataillons  Nr.  3,  als  Feld-Jäger-Bataillon  Nr.  15 
in  Wien  formiert. 

1880  die  Reserve-Compagnie  an  das  neu  aufgestellte  10.  Feld-Bataillon 
des  Tyroler  Jäger-Regiments  Kaiser  Franz  Joseph  abgegeben. 

1890  mit  1.  October  wurde  das  Bataillon  als  11.  Feld-Bataillon  in  das 
Tyroler  Jäger-Regiment  eingereiht;  seit  1895  drittes  Bataillon  des  3.  Regiments. 

Ergänzung.  Das  Bataillon  recrutierte  sich  seit  der  Errichtung  aus  Ober- 
Oesterreich,  seit  1857  vorwiegend  aus  Salzburg  (Ergänzungs-Bezirk  des  In- 
fanterie-Regiments Nr.  59,  von  1889  an  auch  aus  jenem  von  Nr.  14).  Stationen 
der  Depöt-i  Ersatz-)Abtheilung.  1849  Braunau,  1852  Wels,  1853  Freistadt.  1859 
Linz,  1861  Freistadt,  1865 — 1890  Salzburg. 

Friedens- Garnisonen.  (15.  Jäger -Bataillon)  1849  Prag,  1850  Politz- 
Rumburg,  1851  Görz,  dann  Parma,  1852  Piacenza,  1853  Cattaro,  1857  Mauer, 
1859  Adelsberg,  1860  Görz,  dann  Capo  d’  Istria,  1861  Parenzo,  1862  Latisana, 
1863  Palmanuova,  Udine,  1864  Belluno,  1865  Longarone-Belluno,  1S66  Spalato. 
1869  Salzburg,  1878  Wien,  1880  Cortina  d’  Ampezzo,  1882  Brixen,  dann  Linz, 
1883  Freistadt,  1885  Bilek,  1887  Domano vic,  1888 — 1890  Wien;  (11.  Kaiser- 
Jäger-Bataillon)  1890  Pergine,  1892  Trient. 


Bataillons  - Commandanten. 

(15.  Feld-Jäger-Bataillon.) 

1849  Ijeippert,  Ignaz  von,  Major — 1875  Wurmbrand-Stuppack.  Lud- 

Oberst.  wig  Graf,  Major. 

1860  Wittmann  vonNeuborn.Edu-  1878  Dorner,  Raimund,  Major  — 

ard,  Major—  Oberstlieutenant.  Oberst. 

1866  Raisp,  Eduard,  Major.  1884  Wohlstein,  Julius.  Major  — 

1866  Gaich,  Matthias  Ritter  von,  Oberst. 

Major — Oberstlieutenant.  | 1890  Garger,  Eduard,  Major. 

(11.  Kaiser-Jäger-Bataillon.) 

1890  Garger, Eduard,  Major— Oberst-  I 1894  Roschatt,  Hermann,  Major, 
lieutenant. 

Feldzüge. 

1849  stand  das  Bataillon  auf  Cordon  an  der  österreichisch-ungarischen 
Grenze,  kam  aber  zu  keiner  Action. 

1859  auf  dem  Kriegs-Schauplatz  in  Italien,  focht  das  Bataillon  im  Ver- 
bände des  3.  Corps  mit  Auszeichnung  bei  Magenta  und  Solferino. 


- 661 


Decoriert  wurden  mit: 

EKO.  3.  Bataillons-Commandant  Oberst  von  Leippert. 

MVK.  Die  Hauptleute  Johann  Gerlich  von  Ger lichsb urg,  Budolph 
Anselm,  Franz  Leiss  Edler  von  Leimburg1);  die  Oberlieutenants  Georg 
Schmidt,  Thomas  Peschak,  Eduard  Jäger;  die  Unterlieutenants  Friedrich 
Daveggia  und  Pantaleon  Binder. 

1866  focht  das  Bataillon  im  9.  Corps  der  Süd- Armee  mit  Auszeichnung  bei 
Custozza  (Kämpfe  um  den  Monte  Torre)  und  stand  zu  Schluss  des  Feldzuges 
in  Süd-Tyrol,  ohne  mehr  in  Action  zu  treten.  Die  2.  Depot-Compagnie  machte 
den  Feldzug  im  combinierten  37.  Feld-Jäger-Bataillon  mit  (gleichfalls  in  Italien). 

Decoriert  wurden  mit: 

EKO.  3.  Die  Hauptleute  Budolph  Ans  elm  und  Georg  Schmidt  (Letzterer 
im  37.  Bataillon). 

MVK.  Die  Hauptleute  Johann  Hannbeck,  Leonhard  Freiherr  De 
Y a u x ; die  Oberlieutenants  Carl  Geiger  von  Klingenber  g,  Joseph  Schneider. 
Georg  Edler  von  Helly,  Otto  Dobaj  (37.  Bataillon),  Johann  Bainer  und 
Anton  Lefeber;  die  Unterlieutenants  Anton  Klinger  und  Maximilian 
Estlinger. 

Tapferkeits-Medaillen. 

Silberne 

Goldene  I.  CI.  II.  CI. 

1819  — — — 

1859  2 7 50 

1866  — 9 23 

12.  Feld-Bataillon  des  Tyroler  Jäger-Regiments  Kaiser 

Franz  Joseph. 

Errichtung  und  nachgefolgte  Veränderungen.  1859  zu  Folge  Aller- 
höchster Entschliessung  vom  15.  Mai  aus  der  3.  Division  und  dem  Cadre  für 
eine  neu  aufzustellende  4.  Division  des  Feld-Jäger-Bataillons  Nr.  8 als  Feld- 
Jäger-Bataillon  Nr.  26  in  Agram  formiert  (Depot-Compagnie  gemeinschaftlich). 

1880  die  Beserve-Compagnie  zu  dem  neu  aufgestellten  Feld-Jäger- 
Bataillon  Nr.  31  abgegeben. 

1890  mit  1.  October  als  12.  Feld-Bataillon  in  das  Tyroler  Jäger-Begiment 
Kaiser  Franz  Joseph  eingereiht;  1895  viertes  Bataillon  des  3.  Begiments. 

Ergänzung.  Dieses  Bataillon  ergänzte  sich  von  der  Errichtung  bis  1866 
aus  dem  Venezianischen.  (Bezirke  der  Infanterie-Eegimenter  Nr.  13,  16,  45 
und  80).  1867  wurde  es  mit  der  Ergänzung  nach  Ober-Oesterreich  überwiesen 
(Infanterie-B-egiment  Nr.  14)  und  erhielt  von  1876  auch  einen  Theil  Becruten 
aus  Salzburg  (Infanterie-Begiment  Nr.  59). 

Stationen  der  Depot- (Ersatz-)  Abtheilung.  1859  Udine,  1860  Villach, 
1865  Görz,  1866  Linz,  18c0  Salzburg,  1882 — 1890  Linz. 

Friedens-Garnisonen.  (26.  Feld-Jäger-Bataillon)  1859  Krakau,  1864 
Jaslo,  dann  wieder  Krakau,  1866  Waidhofen  a.  d.  Ybbs,  1867  Zwittau,  dann 
Znaym,  1871  Freistadt,  1875  Linz,  1879  Graoanica.  1880  Mostar,  1881  Nevesinje, 
1882  Linz,  1888  Krems;  (12.  Kaiser-Jäger-Bataillon)  1890  Cavalese,  1891  Trient. 

Bataillons  - Commandanten. 

(26:  Feld-Jäger-Bataillon.) 

1859  Bath,  Adolph,  Major. 

1861  Württemberg,  Nikolaus  Herzog 
von,  Major. 

1863  Banniz a, Johann, Major — Oberst. 

1873  Klarner,  Eduard,  Major. 


1874  Schmid.  Moriz,  Major — Oberst- 
lieutenant. 

1881  Forste  r,  Johann,  Major — Oberst- 
lieutenant. 

1889  Besch,  Anton,  Oberstlieutenant. 


l)  An  den  erhaltenen  Wunden  gestorben,  nachträglich. 


— 662  — 


(12.  Kaiser- Jäger-Bataillon.) 

1890  Besch,  Anton,  Oberstlieutenant,  j 1891  Vawra,  Anton.  Major. 

1891  Czecli,  Anton,  Major. 

Feldzüge. 

1863  an  der  russisch-polnischen  Grenze  stationiert,  versah  das  Bataillon 
anlässlich  des  Aufstandes  in  Polen  Grenzbewachungsdienst  und  bestand  eine 
Patrouille  einen  Zusammenstoss  bei  Giebultow. 

1866  im  1.  Corps  der  Nord-Armee  eingetheilt,  focht  das  Bataillon  mit 
Auszeichnung  bei  Podkost,  Jicin  und  Königgrätz,  wo  es  viel  verlor. 

Die  2.  Depot-Compagnie  im  combinierten  Feld-.Jäger-Bataillon  Nr.  35 
den  Feldzug  in  der  Brigade  Hahn  im  8.  Bundes-Corps  mitgemacht. 

Decoriert  wurden  mit : 

EKO.3.  Bataillons-Commandant  Major  .Johann  Banniza. 

MVK.  Die  Hauptleute  Gustav  Lehne,  Alois  Blum  au  er;  dann  dem  ge- 
fallenen Hauptmann  Budolph  Blatteis  und  dem  an  seinen  Wunden  gestorbenen 
Hauptmann  Friedrich  Linner  nachträglich  zuerkannt:  ferner  Oberlieutenant 
Ludwig  Basti. 

1881/1882  im  Occupations-Gebiet  stationiert,  nahmen  Abtheilungen  des 
Bataillons  an  der  ersten  Streifung  gegen  Glavaticevo  und  den  Operationen 
gegen  Ulok  tlieil.  Später  in  Ulok  stehend,  führte  das  Bataillon  (Abtheilungen 
mehrfache  Streifungen  aus,  wobei  es  zu  wiederholten  Zusammeustössen  mit 
den  Insurgenten  kam,  so  am  18.  und  25.  Juni  u.  A. 

Decoriert  wurde  mit : 

MVK.  Hauptmann  Arpäd  Major. 

Tapferkeits-Medaillen. 

Silberne 

Goldene  I.  CI.  II.  CI. 

1866  — 9 19 

1882  — 3 7 


Tyroler  Kaiser-Jäger-Regiment. 

Kaiser  Franz  Joseph. 

Errichtung.  1895  mit  1.  April  aus  den  bisherigen  Feld-Bataillonen  Nr.  18. 
14,  15  und  16  und  dem  Ersatz-Bataillons-Cadre  Nr.  41)  des  bestandenen  Tyroler 
Jäger-Regiments  Kaiser  Franz  Joseph  in  Linz  formiert. 

Ergänzung.  Dieses  Regiment  ergänzt  sich  nach  Zuweisung  durch  das 
Corps-Commando  aus  allen  Bezirken  von  Tyrol  und  Vorarlberg  in  concreto2). 

Friedens-Garnison.  1895  Linz. 

Regiments-Commandanten. 

1895  Schmitzhausen,  Franz,  Oberst.  1 (1897  Zweiter  Oberst  Se.  kaiserliche 

Hoheit  Erzherzog  Franz  Sal- 
. vator.) 


V orher : 

13.  Feld-Bataillon  des  Tyroler  Jäger-Regiments  Kaiser 

Franz  Joseph. 

Errichtung  und  nachgefolgte  Veränderungen.  1809  mit  1.  September 
aus  der  3.  Division  des  bestandenen  Jäger-Regiments  Marquis  Chasteler  Nr.  64 
als  Feld-Jäger-Division  Nr.  3 zu  Tetschen  in  Böhmen  formiert;  mit  1.  December 
auf  ein  Bataillon  ä sechs  Feld-  und  eine  Depöt-Compagnie  completiert,  „Feld- 
jäger-Bataillon Nr.  3”.  1810  wieder  auf  eine  Division  herabgesetzt;  1813 

dauernd  als  Bataillon  formiert,  einen  Cliargen-Cadre  zur  Aufstellung  des  11. 
Feld- Jäger-Bataillons  abgegeben. 

1849  die  3.  und  neu  errichtete  4.  Division  zur  Bildung  des  Fe.ld-Jäger- 
Bataillons  Nr.  15  abgegeben  (Depot-Compagnie  gemeinschaftlich). 

1860  die  Reserve-Compagnie  an  das  neu  aufgestellte  Feld-Jäger-Bataillon 
Nr.  34  abgegeben. 

1893  mit  1.  October  als  13.  Feld-Bataillon  in  das  Tyroler  Jäger-Regiment 
Kaiser  Franz  Joseph  eingereiht;  1895  erstes  Bataillon  des  4.  Regiments. 

Ergänzung.  Dieses  Bataillon  recrutierte  sich  anfänglich  aus  Böhmen, 
von  1830  an  aus  Ober-  und  Nieder-,  von  1853  an  nur  aus  Ober-Oesterreich 

J)  Bei  diesem  Regimente  bestehen  noch  vier  abgesonderte  Ergänzungs-Compagnie- 
Cadres  in  den  Stationen,  in  welchen  dieselben  vor  der  Umwandlung  der  betreffenden  Feld- 
jäger-Bataillone in  Bataillone  des  Kaiser  Jäger-Regiments  sich  befanden.  (Siehe  auch 
Seite  641.) 

2)  Da  Tyrol  und  Vorarlberg  nur  in  drei  Ergänzungs-Bezirke  getlieilt  ist,  so  unter- 
steht diesem  Regimente  kein  Ergänzungs-Bezirks-Commando. 


— 664:  — 


(Bezirk  des  Infanterie-Regiment  Nr.  14);  1889—1893  erhielt  es  auch  einen  Theil 
seiner  Ergänzung  aus  Salzburg.  (14.  Corps-Bereich.) 

Stationen  der  Depot- (Ersatz-) Abtheilung.  1830 — 1836.  dann  1849  Brau- 
nau, 1852  Wels,  1853  Freistadt,  1866  Linz,  1880  Salzburg.  1882  Linz1!. 

Friedens-Garnisonen.  (3.  Feld- Jäger-Bataillon)  1808  Tetsclien.  1809 
Efferding,  1812  Wels,  1814  Kircbberg  a.  d.  Mosel,  1815  Efferding.  1816  Brau- 
nau, 1821  Neapel — Salerno,  1826  Portici,  1827  Este,  1828  Rovigo,  1829  Neu- 
stadtl  (Kram),  1830  Pavia,  1831  Yarese,  1833  Pavia,  1834  Como,  1836  Paria. 
1838  Mailand,  1839  Spalato,  1842  Mauer,  1846  Salzburg.  1849  Bregenz.  1850 
Hamburg,  1851  Wodnian — Netolitz,  1852  Verona,  1853  Ragusa,  1855  Kaiser- 
Ebersdorf,  1856  Mauer,  1857  Schönbrunn,  1859  Littai— St.  Martin,  1860  Neu- 
stadtl,  1861  Görz,  1862  Este,  1863  Venedig,  1864  Dolo,  1865  Venedig,  dann 
Laibach,  1866  Gran,  1868  Waitzen,  1869  Salzburg,  1871  Linz,  1875  Freistadt, 
H78  Wien,  1880  Hainburg,  188^  Bilek,  1884  Freistadt,  1889  Steyr;  13.  Kaiser- 
Jäger-Bataillon)  1893  Steyr,  1894  Hall. 


Batailloiis-Cominandanteii. 


(3.  Feld  - Jäger-Bataillon.) 


1808  Baroni  von  Cavalcabo,  Daniel, 
Major — Oberst. 

1820  Schneider  von  Arno,  Carl 
Freiherr,  Oberst. 

1823  W e i g e 1 s p e r g,  Franz  von, 
Maj  or — Ob  erst. 

1838  Radon,  Franz,  Major. 

1841  Allassy  von  Löwenbach, 
Anton.  Oberstlieutenant. 

1846  Signorini,  Martin,  Major  — 
Oberst, 

1850  Schöbl,  Franz,  Major. 

1853  Cant  es,  Alexander,  Major. 


' 1859  Sckmigoz,  Julius,  Major — 
Oberst. 

1869  Scharinger.  Gustav,  Major — 
Oberstlieutenant. 

1878  Sztankovics.  Carl  Freiherr 
von.  Major — Oberstlieutenant. 

1881  Kaliwoda,  Joseph,  Major — 
Oberst. 

1887  Urich,  Hans  Ritter  von,  Oberst- 
lieutenant. 

1890  Henne vo gl  Edler  von  Eben- 
burg. Martin,  Major. 


(13.  Kaiser- Jäger- Bataillon.) 


1893  Hennevogl  Edler  von  Ebenburg,  Martin,  Oberstlieutenant. 


Tor  dein  Feinde  gefallene  höhere  Officiere. 

1859  Major2)  Bataillons-Coinmandant  Alexander  Cantes  in  dem  Treffen 
bei  Montebello  y. 

Feldzüge. 

1809  in  der  Avantgarde-Division  Fresnel  des  1.  Corps  der  Haupt-Armee 
eingetheilt,  zeichnete  sich  dieses  Bataillon  unter  seinem  Commandanten  Major 
Baroni  in  dem  Gefechte  bei  Ursensollen,  dann,  auf  dem  Rückzuge  nach 
Mähren3),  in  jenem  bei  Schöngraben  aus. 

1813  bei  der  Donau-Armee,  Gefecht  bei  Gelnhausen,  in  der  Schlacht  bei 
Hanau  ausgezeichnet;  Hauptmann  Desire  von  Saintenoi  sich  hervorgethan. 

1814  focht  das  Bataillon  mit  wiederholter  Auszeichnung  in  den  Schlachten 
und  Gefechten  bei  Brienne,  Nangis  (Troyes),  Bar-sur-Aübe.  Arcis-sur-Aube  u.  A. 
Oberstlieutenant  Baroni  für  vorzügliche  Führung  des  Bataillons  zum  Oberst 
befördert,  Hauptmann  von  Saintenoi  für  hervorragende  Tapferkeit  ^1813  14 
den  MTO.  erhalten. 

1815  in  Frankreich,  ohne  Gefecht, 


1)  Der  Ersatz-Compagnie-Cadre  untersteht  directe  dem  Kegiments-Commando  .siehe 

auch  Seite  641. i _ , . . , 

2)  Bereits  von  Sr.  Majestät  zum  Oberstlieutenant  ernannt,  Beförderung  noch  nicht 

nübliciert.  _ 

3;  Im  Corps  Eeuss  an  den  Kämpfen  bei  Aspern  und  Wagram  nicht  theilgenonunen. 


— 665  — 


1821  das  Bataillon  bei  der  Occupation  von  Neapel,  bei  Pie  di  Luco 
(Theil-Gefecht  des  Treffens  bei  Rieti)  mit  Auszeichnung  gelochten. 

1848  stand  das  Bataillon  bei  den  Truppen  in  Süd-Tyrol  und  kamen  Ab- 
theilungen desselben  im  April  bei  Varano  in  das  Feuer:  das  Bataillon  (4V2  Com- 
pagnien) mit  Auszeichnung  bei  Storo  gefochten,  dann  bei  Lodrone,  später  in 
Chiavenna,  eine  Division  Gefecht  bei  Colico  gegen  die  Freischärler. 

1849  auf  dem  Kriegs-Schauplatze  in  Piemont,  nahm  das  Bataillon  an 
der  Schlacht  bei  Novara  (Unterstützung  der  Verth eidigung  von  Olengo  und 
Sturm  auf  Bicocca)  ehrenvollen  Antheil. 

Decoriert  wurden  mit: 

EKO.  3.  DieHauptleute  Johann  Cappi  und  Carl  Steiger  von  Münsingen. 

MVK.  Bataillons-Commandant  Major  Schöbl1);  Hauptmann  Cappi. 

1859  im  5.  Corps  (Stadion),  focht  das  Bataillon  mit  Auszeichnung  bei 
Montebello,  dann  bei  Melegnano  (bei  Solferino  nicht  im  Feuer  gewesen). 

Decoriert  wurden  mit: 

EKO.  3.  Hauptmann  Gustav  Toms;  Oberlieutenant  Johann  Keller. 

MVK.  Die  Hauptleute  Ludwig  Schnaidtinger,  Eduard  Raisp,  Gustav 
Toms,  Franz  Kämmerer,  Franz  Ricci,  Otto  Graf  Bellegar  Ae,  Johann 
Keller;  die  Oberlieutenants  Leopold  Wagner,  Wilhelm  Edler  von  Hirsch, 
Franz  Kny,  Carl  Piskatczek;  die  Unterlieutenants  Ludwig  Mainhardt  von 
Man  stein  und  Alois  von  Khiepach. 

GVK.m.d.Kr.  Regiments-Arzt  Dr.  Peter  Prossek. 

1866  im  3.  Corps  der  Nord- Armee  eingetheilt,  focht  das  Bataillon  mit 
ausdauernder  Tapferkeit,  jedoch  bedeutenden  Verlusten  in  der  Schlacht  bei 
Königgrät z (Sadova — Lippa);  die  2.  Depot-Compagnie  im  combinierten  37.  Feld- 
jäger-Bataillon in  Italien. 

Decoriert  wurden  mit: 

LO.  Bataillons-Commandant  Oberst  Julius  Schmigoz. 

EKO.  3.  Die  Hauptleute  Otto  Graf  Bellegarde  und  Franz  Ricci. 

MVK.  Hauptmann  Alfred  Ritter  von  Kürsinger;  die  Oberlieutenants 
Alexander  Seidl,  Maximilian  Kraushaar,  Franz  Hölle'r;  Unterlieutenant 
Carl  Mayerhofer;  dann  dem  vor  dem  Feinde  gefallenen  Hauptmann  Hugo 
Ciccimara  nachträglich  zuerkannt. 

1881 — 1882  an  der  Unterdrückung  des  Aufstandes  in  der  Hercegovina 
und  Süd-Dalmatien  theilnehmend,  kamen  Abtheilungen  des  Bataillons  bei  der 
1.,  2.  und  3.  Expedition  in  die  Krivosije,  Gefechte  am  Greben-Ledenice,  bei 
Napoda  und  auf  der  Prcima  gora,  dann  anlässlich  der  Unruhen  in  Pobori  u.  s.  w. 
in  das  Feuer. 

Decoriert  wurden  mit: 

EKO.  3.  Bataillons-Commandant  Major  Kaliwoda. 

MVK.  Die  Hauptleute  Otto  Riedlechner  und  Anton  Püchler. 


Tapferkeits-Medaillen. 

Silberne 


Goldene  Silberne 

Goldene 

I.  Cl. 

n.  ci. 

1809 

. — — 

1848  — 



— . - 

1813-1815 

- 4 

1849  — 

7 

30 

1821 

— 3 

1859  — 

6 

23 

1866 

16 

34 

1882  — 

3 

26 

9 Nachträglich,  für  Auszeichnung  als  Hauptmann  im  12.  Feld-Jäger-Bataillon. 


— 666  — 


14.  Felcl-Bataillon  des  Tyroler  Jäger-Regiments  Kaiser 

Franz  Joseph. 

Errichtung  und  nachgefolgte  Veränderungen.  1849  mit  1.  April  ans 
der  3.  und  neu  errichteten  4.  Division  des  Feld-Jäger-Bataillons  Nr.  2 als 
Feld-Jäger-Bataillon  Nr.  14  in  Böhmen  formiert  (Depöt-Compagnie  gemein- 
schaftlich). 

1880  die  Reserve-Compagnie  zu  dem  neu  aufgestellten  Feld-Jäger- 
Bataillon  Nr.  37  abgegeben. 

1893  mit  1.  October  als  14.  Feld-Bataillon  in  das  Tyroler  -Jäger-Regiment 
Kaiser  Franz  Joseph  eingereiht;  1895  zweites  Bataillon  des  4.  Regiments. 

Ergänzung.  Das  Bataillon  recrutierte  sich  seit  seiner  Errichtung  aus 
Böhmen,  von  1857 — 1866  an  speciell  aus  den  Ergänzungs-Bezirken  der  Infanterie- 
Regimenter  Nr.  21  und  28,  von  1867 — 1882  aus  jenem  von  Nr.  21  allein,  von 
1883—1889  aus  den  Bezirken  von  Nr.  21  und  98,  endlich  von  1889  an  aus  dem 
Bereiche  des  9.  Corps  im  Allgemeinen. 

Stationen  der  Depot- (Ersatz-) Abtheilung.  1849  Kuttenberg.  1852  Xeu- 
Kolin.  1865  Königgrätz,  1869  Goltscn-Jenikau.  1874  Kuttenberg,  1883  Öaslau. 

Friedens-Garnisonen.  (14.  Feld-Jäger-Bataillon)  1850  Frankfurt  am 
Main,  1851  Prag,  1853  Budweis,  1854  Kaiser-Ebersdorf.  1856  Krumau.  1858 
Eger,  1859 — 1866  Gran  und  Waitzen,  1866  .Jaslo,  1869  Tarn 6 w.  1874  Kutten- 
berg, 1879  Livno,  1882  Kuttenberg,  1888  Königgrätz,  1889  Bihac.  1893  Reichen- 
berg;  (14.  Kaiser-Jäger-Bataillon)  1893  Reichenberg. 


Bataillons-Conunandanten. 

(14.  Feld-Jäger-Bataillon.) 


1849  Pessler.  Moriz  Ritter  von, 
Major — Oberst. 

1859  Salomon  von  Friedberg,  Ed- 
mund, Major — Oberstlieutenant. 

1865  Jesovits,  Johann.  Major. 

1866  Mainone  von  Mainsberg,  Wil- 
helm, Major — Oberstlieutenant. 


1876  Winternitz,  Adolph,  Major — 
Oberstlieutenant. 

1880  Przedäk  von  Burgwehr.  Carl. 

Maj  or — Oberstlieutenant. 

1890  Beidl,  Alexander.  Major. 


(14.  Kaiser - J äger  - Bataillon.) 
1893  Beidl,  Alexander,  Major. 


Tor  dem  Feinde  gefallene  höhere  Offleiere. 

1866  Bataillons-Commandant  Major  Johann  Jesovits  in  dem  Treffen 
bei  Wysokow  (Nachod)  j. 

Feldzüge. 

1849  sofort  nach  Errichtung  auf  den  Kriegs-Schauplatz  in  Ungarn  ge- 
sendet, fochten  zwei  Compagnien  mit  Auszeichnung  bei  Csorna.  das  Bataillon 
bei  Raab,  Komorn  mid  Temesvär  (Dreispitz). 

Decoriert  wurden  mit: 

EKO.3.  Hauptmann  Ludwig  Prinz  zu  Windisch-Graetz1, 

MVK.  Bataillons-Commandant  Major  Moriz  Ritter  von  Pessler:  die 
Hauptleute  Prinz  Windisch-Graetz,  Alexander  Weiss.  Emanuel  Schreiber 
Oberlieutenant  Ferdinand  Petrowitz;  Unterlieutenant  Joseph  Cziszek. 

1850  im  Corps  Legeditsch  in  Deutschland  eingetheilt.  nahmen  Ab- 
theilungen dieses  Bataillons  an  dem  Gefechte  bei  Bronzell  tlieil. 

1859  im  1.  Corps  (Clarn)  eingetheilt,  focht  das  Bataillon  bei  Magenta  und 
Solferino. 


p Nachträglich  für  Auszeichnung  als  Oberlieutenant  im  Infanterie-Regiment  Xr.  T 
(als  Ordonnanz-Officier  bei  der  Armee  in  Ungarn  verwendet). 


— 667  — 


Decoriert  wurden  mit: 

EKO.  3.  Oberlieutenant  Moriz  Klenz. 

MVK.  Die  Hauptleute  Claudius  nobile  de  Passin  i,  Carl  Ritter 
Nachodsky  von  Neudorf;  die  Oberlieutenants  Thomas  Mracek  und  Heinrich 
D orner. 

1866  im  6.  Corps  der  Nord-Armee  eingetheilt,  focht  das  Bataillon  bei 
Nachod  und  Königgrätz  mit  bedeutenden  Verlusten;  die  2.  Depot-Compagnie 
im  combinierten  33.  Feld-Jäger-Bataillon  bei  Königgrätz. 

Decoriert  wurde  mit: 

MVK.  Hauptmann  Carl  Schön  (gefallen,  nachträglich  zuerkannt). 

18S1/1882  im  Occupations^Gebiete  dislociert,  nahmen  Abtheilungen  des- 
selben an  der  Streifung  gegen  Celebic,  Gefecht  bei  Hecevo,  theil. 

MVK.  erhielt  Hauptmann  Joseph  Krannich. 

Tapferkeits-Medaillen. 

Silberne 


Goldene 

I.  Cl. 

II.  Cl. 

1849 

— 

10 

1859  1 

15 

30 

1866  1 

2 

15 

1882 

— 

5 

15.  Feld-Bataillon  des  Tyroler  Jäger-Regiments  Kaiser 

Franz  Joseph. 

Errichtung  und  nachgefolgte  Veränderungen.  1849  mit  1.  April  aus 
der  3.  und  neu  errichteten  4.  Division  des  Feld-.Jäger-Bataillons  Nr.  6 als 
Feld-Jäger-Bataillon  Nr.  18  in  Böhmen  formiert  (Depot-Compagnie  gemein- 
schaftlich). 

1859  gab  das  Bataillon  einen  Theil  seiner  älteren,  sich  noch  aus  Böhmen 
recrutierenden  Mannschaft  an  das  6.  Feld-Jäger-Bataillon  ab  und  wurde  nach 
Entlassung  des  übrigen  Theiles,  der  Lombarden,  aus  dem  bestandenen 
böhmischen  freiwilligen  Schützen-Bataillon  neu  formiert. 

1860  die  Reserve-Compagnie  an  das  neu  aufgestellte  Feld-Jäger-Bataillon 
Nr.  34  abgegeben. 

1893  mit  1.  October  als  15.  Feld-Bataillon  in  das  Tyroler  .Jäger-Regiment 
Kaiser  Franz  Joseph  eingereiht;  1895  drittes  Bataillon  des  4.  Regiments. 

Ergänzung.  Dieses  Bataillon  recrutierte  sich  von  der  Errichtmig  bis 
1857  aus  Böhmen,  von  1857 — 1859  aus  der  Lombardie  (Bezirk  der  Infanterie- 
Regimenter  Nr.  43  und  55);  von  1859  (1860)  im  Zusammenhänge  mit  der  oben 
erwähnten  Reorganisation  erhielt  es  seine  Ergänzung  erneuert  aus  Böhmen 
(Ergänzungs-Bezirk  des  Infanterie-Regiments  Nr.  11,  von  1883  an  aus  jenen 
von  Nr.  75  und  91) ; seit  1889  aus  dem  Bereiche  des  8.  Corps  im  Allgemeinen. 

Stationen  der  Depot-  (Ersatz-)Abtheilung.  1849  Eger,  1852  Tabor,  1855 
Neuhaus,  1857  Brescia,  1860  Krumau.  1867  Budweis,  1873  Prachatitz,  1880 
Wittingau,  1883  Pisek,  1892  Budweis. 

Friedens-Garnisonen.  (18.  Feld-Jäger-Bataillon)  1849  Peterswalde,  1850 
Schärding.  1852  Salzburg,  1853  Miskolcz,  1854  Mjelnice,  1855  Debreczin,  1856 
Miskolcz,  1858  Fünfkirchen,  1860  Prag,  1862  Königgrätz,  1864  Prag,  1866  Troppau, 
1869  Wittingau,  1875  Prachatitz,  1880  Prjepolje,  1882  Celebic,  1883  Pilsen,  1885 
Prachatitz,  1891  Pilsen;  (15.  Kaiser-Jäger-Bataillon)  1893  Pilsen. 

B ataill  o n s-  C om  in  au  tl  ant  e n . 

(18.  Feld-Jäger-Bataillon.) 

1849  Schwarzfischer,  Johann,  1 1856  Ballarini,  Carl  Edler  von,  Major. 

Major — Oberstlieutenant.  1858  Kuhn,  August,  Major. 


— 668  — 


1859  Stauduar,  Eduard,  Major. 

1861  Eyssler,  Ferdinand,  Major — 
Oberstlieutenant. 

1861  Tobias  von  Hohendorf,  Sig- 
mund, Oberstlieutenant  - Oberst. 
1870  Binder,  Hugo,  Major. 

1872  Klio ss  von  Kossen,  Ritter 
von  Stern  egg,  Johann.  Major. 


1871  Ellison  Ritter  von  Nidleff, 
Otto,  Major. 

1875  Appel,  Ferdinand  Ritter  von. 

Major — Oberstbeutenant. 

1878  Häring,  Franz,  Major. 

1881  Perin  von  Wogenburg.  Moriz 
Ritter,  Major. 

1886  H ö p 1er, Theodor, Major— Oberst- 
beutenant. 


(15.  Kaiser-Jäger-Bataillon.) 
1893  Hummel,  Otto,  Major. 


Vor  dem  Feinde  gefallene  höhere  Officiere. 


Feldzüge. 

1819  nach  der  Errichtung  in  die  Garnison  Wien  (Bewachung  der 
Artillerie-Vorräthe  auf  der  Simmeringer  Haide)  verlegt,  kam  das  Bataibon 
später  nach  Ungarn,  wo  es  bei  Wieselburg  einige  Scharmützel  bestand  und 
dann  bei  der  Cernierung  von  Komorn  diente. 

1859  war  das  Bataillon  in  Ungarn  verblieben  und  nicht  auf  den 
Kriegs-Schauplatz  abgerückt. 

1861  in  der  Brigade  Gondrecourt  des  Gablenz’schen  Corps,  focht  das 
Bataillon  mit  Auszeichnung  bei  Ober-Selk  und  Erstürmung  des  Königsberge', 
dann  in  dem  Treffen  bei  Veile  und  machte  die  Occupation  von  Jütland  mit. 

Für  Auszeichnung  in  diesem  Feldzuge  wurden  decoriert  mit: 

EKO.  3.  Bataillons-Commandant  Oberstbeutenant  Ferdinand  Eyssler: 
die  Hauptleute  Oskar  Ritter  von  Madurowicz  und  Johann  Ritter  von  Kossen. 

MVK.  Die  Hauptleute  Wenzel  Bruschek.  Gustav  Ritter  von  Zygad- 
lovicz,  Carl  Schalk,  Bernhard  Gillarek;  die  Oberbeutenants  Ferdinand 
Pruski  und  Carl  Rech. 

1866  im  1.  Corps  der  Nord-Armee  (Brigade  Poschacher)  eingetheilt. 
focht  das  Bataillon  bei  Podol,  Jicin  und  Königgrätz  (Chlum):  die  2.  Depöt- 
Compagnie  im  combinierten  33.  Feld-Jäger-Bataillon  bei  Königgrätz. 

Decoriert  wurden  mit: 

EKO.  3.  Oberbeutenant  Victor  Freiherr  von  Tinti. 

MVK.  Die  Hauptleute  Heinrich  Mast.  Victor  Ritter  von  Clilunietzky. 
Oskar  Ritter  von  Madurowicz,  Sigmund  Ritter  von  Fihauser.  Friedrich 
Schönauer;  dann  dem  gefallenen  Hauptmann  Severin  Friebert  und  Unter- 
beutenant  Leo  Graf  See  b ach  nachträglich  zuerkannt. 

GVK.  in.  cl.  Kr.  Ober-Arzt  Dr.  Gabriel  Reizer. 

18S2  im  Occupations-Gebiete  dislociert,  keine  Abtheilung  in  das  Feuer 
gekommen. 


Tapferkeits-Medaillen. 


1819 

Goldene 

Silberne 

I.  Cl.  II.  Cl. 

1859 

— 

— 

— 

1861 

2 

9 

28 

1866 

1 

3 

20 

— 669  — 


16.  Feld-Bataillon  des  Tyroler  Jäger  - Regiments  Kaiser 

Franz  Joseph. 

Errichtung  und  nachgefoigte  Veränderungen.  1859  mit  15.  Mai  (Aller- 
höchste Entschliessung  vom  13.  März)  aus  den  3.  Divisionen  der  noch  auf 
dem  Fusse  von  sechs  Compagnien  gestandenen  Feld-Jäger-Bataillone  Nr.  11 
und  25  in  Budua  als  Feld-Jäger-Bataillon  Nr.  27  aufgestellt;  nach  dem  Feld- 
zuge entliess  das  Bataillon  die  vom  11.  Feld-Jäger-Bataillon  übernommenen 
Lombarden  und  wurde  durch  Mannschaft  venezianischer  Nationalität  vom 
30.  Feld-Jäger-Bataillon  completiert. 

1880  die  Reserve-Compagnie  an  das  neu  aufgestellte  10.  Feld-Bataillon 
des  Tyroler  Jäger-Regiments  Kaiser  Franz  Joseph  abgegeben. 

1893  mit  1.  October  wurde  das  Bataillon  als  16.  Feld-Bataillon  in  das 
eben  genannte  Regiment  eingereiht;  1895  viertes  Bataillon  des  4.  Regiments. 

Ergänzung.  Dieses  Bataillon  erhielt  hei  der  Aufstellung  Mannschaft 
lombardischer  und  venezianischer  Nationalität;  wie  oben  erwähnt  recrutierte 
es  sich  nach  dem  Feldzuge  1859  ausschliesslich  aus  Venezien,  wurde  jedoch 
schon  1860  mit  der  Ergänzung  an  Steyermark  überwiesen  (Bezirk  des  Infanterie- 
Regiments  Nr.  27,  von  1882  an  aus  jenem  von  Nr.  47  und  87);  seit  1889  war 
es  mit  der  Ergänzung  an  den  Bereich  des  3.  Corps  im  Allgemeinen  gewiesen. 

Stationen  der  Dep6t-(Ersatz-)Abtheilung.  1859  Pizzighettone,  dann  Bruck 
a.  d.  Mur,  1867  Graz,  1880  Bruck  a.  d.  Mur,  1882  Graz,  1886  Marburg. 

Friedens-Garnisonen.  (27.  Feld-Jäger-Batailon)  1859  Iglau,  1860  Olmütz, 
dann  Iglau,  1862  Teschen,  1864  Olmütz,  1866  Mauer,  1869  Budua,  1870  Spalato, 
1871  Marburg,  1874  Judenburg,  1877  Bruck  a.  d.  M.,  1878  Cilli,  1880  Pettau, 
1882  Tarvis,  1889  Villach;  (16.  Kais  er- Jäger-Bataillon)  1893  Villach. 


Bataillons-Commandanten. 


(27.  Feld-Jäger-Bataillon.) 


1859  Hauer,  Joseph,  Major. 

1860  St  engl  in,  Wilhelm  Freiherr 
von,  Major. 

1865  Schaaffgotsche,  Franz  Graf, 
Oberstlieutenant — Oberst. 

1869  Toms,  Gustav,  Major. 

1871  Van  Aken  Edler  von  Quesar, 


Hermann,  Major — Oberstlieute- 
nant. 

1879  Wolff,  Anton,  Major. 

1883  Schrott,  Ignaz  Ritter  von, 
Major — Oberst. 

1887  Ivoppreiter,  Hugo,  Major. 

1891  Laube,  Alois,  Major. 


(16.  Kaiser-Jäger-Bataillon.) 
1893  Laube,  Alois,  Oberstlieutenant, 


Vor  dem  Feinde  gefallene  höhere  Officiere. 


Feldzüge. 

1866  war  das  Bataillon  im  4.  Corps  der  Nord-Armee  eingetheilt,  kam 
bei  Schweinschädel  nicht  in  das  Feuer  und  focht  nur  bei  Königgrätz  (Kämpfe 
um  den  Swieper  Wald).  Die  2.  Depöt-Compagnie  im  combinierten  36.  Feld- 
Jäger-Bataillon  die  Schlacht  bei  Custozza  mitgemacht. 

Decoriert  wurden  mit: 

MVK.  Bataillons-Commandant  Oberstlieutenant  Franz  Graf  Schaaff- 
gotsche; Hauptmann  Maximilian  Freiherr  von  Gorizzutti;  Oberlieutenant 
Barnabas  Knapp;  Unterlieutenant  Carl  Weiss;  dann  für  Auszeichnung  in 
Italien  im  combinierten  36.  Feld-Jäger-Bataillon  Hauptmann  Rudolph  Dwofak 
von  Kulmburg,  Oberlieutenant  Alexander  Westerholt. 

1869  in  Süd-Dalmatien  stationiert,  nahmen  Abtheilungen  des  Bataillons 
an  der  ersten  Expedition  in  die  Krivosije,  der  Vertheidigung  von  Budua,  den 


— 670  — 


Unternehmungen  zur  Verproviantierung  des  Forts  Ivosmac.  Gefecht  am  Goli 
Vrh  und  anderen  kleineren  Streifungen  theil.  Ein  im  Fort  Stanjevic  ge- 
standenes Commando  durch  den  Ueberfall  dieses  Forts  durch  die  Insurgenten 
gefangen. 

1870  Expedition  gegen  Presjeka  (März). 

Decoriert  wurden  mit: 

LO.  Bataillons-Commandant  Major  Gustav  Toms. 

EKO.3.  Oberlieutenant  Carl  Pokorny1). 

1878  focht  das  Bataillon  mit  wiederholter  Auszeichnung  in  den  Gefechten 
bei  Kakanj,  Visoka  und  der  Einnahme  von  Sarajevo. 

Decoriert  wurden  mit: 

EK0.3.  Hauptmann  Franz  Schmid. 

MVK.  Bataillons-Commandant  Oberstlieutenant  Hermann  Van  Aken 
Edler  vod  Quesar;  Hauptmann  Emil  Brasseur  Bitter  von  Kehldorf: 
Oberlieutenant  Ludwig  Schöberl;  die  Lieutenants  Albert  von  Ettings- 
hausen (in  der  Reserve),  Joseph  Au,  Ernst  Gunzv  und  Franz  Galler. 

FJO.  Regiments-Arzt  Dr.  Carl  Sommer. 


Tapferkeits-Medaillen. 


Silberne 

Goldene 

I.  CI. 

XI.  Cl. 

1866 

— 

3 

19 

1SB9 

— 

3 

— 

1878 

— 

8 

22 

*)  Commandant  im  Fort  Kosmac. 


Die  Feld-Jäger-Bataillone  Nr.  1 — 32. 


Böhmisches  Feld- Jäger-Bataillon. 

(1882)  Ersatz-Compagnie-Cadre : Theresienstadt. 


Errichtung  und  nachgefoigte  Veränderungen.  1808  mit  1.  September  ans 
der  1.  Division  des  Jäger-ßegiments  Marquis  Chasteler  Nr.  64  als  Feld-Jäger- 
Division  Nr.  1 in  Böhmen  formiert,  mit  1.  December  auf  ein  Bataillon  k sechs 
Feld-  und  eine  Depot-Compagnie  completiert,  ..Feld-Jäger-Bataillon  Nr.  1”. 
1810 — 1812  wieder  Jäger-Division;  seit  1813  dauernd  als  Bataillon  formiert, 
einen  Chargen-Cadre  an  das  neu  aufgestellte  Feld-Jäger-Bataillon  Nr.  12  ab- 
gegeben. 

1849  die  3.  und  neu  errichtete  4.  Division  an  das  neu  gebildete  Feld- 
Jäger-Bataillon  Nr.  13  abgegeben  (Depöt-Compagnie  gemeinschaftlich). 

1880  die  Beserve-Compagnie  an  das  neu  formierte  Feld-Jäger-Bataillon 
Nr.  38  abgegeben. 

Ergänzung.  Dieses  Bataillon  recrutiert  sich  seit  der  Errichtung  aus 
Böhmen  und  zwar  von  1857  an  speciell  aus  den  Bezirken  der  Infanterie-Begi- 
menter  Nr.  35  und  42,  1860—1867  aus  jenen  von  Nr.  36  und  42,  1867 — 1883 
aus  jenem  von  Nr.  42  allein,  von  1883 — 1889  endlich  auch  noch  aus  jenem 
von  Nr.  92.  Seit  1889  erhält  das  Bataillon  seine  Ergänzung  aus  dem  Bereiche 
des  9.  Corps  im  Allgemeinen. 

Stationen  der  Depöt-(Ersatz-)Abtheilung.  1849  Komotau,  1851  Kaaden, 
1866  Theresienstadt,  1880  Prag,  1882  Theresienstadt. 

Friedens-Garnisonen.  1808  Brüx,  1810  Brüx,  1814  Jablunka,  1815  Salz- 
burg, 1818  Linz,  1819  Kuttenberg.  1820  Netolitz,  1821  Neapel,  1823  Kaaden, 
1825  Prag,  1827  Eger,  1829  — 1848  Komotau,  1849  Lochau  in  Vorarlberg,  1850 
Frankfurt  am  Main,  1860  Mantua,  1861  Eevere,  1862  Lonigo-Soave,  1863 
Valeggio,  1865  Verona,,  1866  Veszprim,  1867  Fünfkirchen,  1870  Wiener-Neu- 
stadt, 1876  Langenlois,  1878  Petroväc,  1879  Banjaluka,  1881  Komotau.  1882 
Kaaden,  1886  Josephstadt,  1891  Theresienstadt,  1893  Bihac,  1894  Nevesinje, 
1896  Beichenberg. 

Bataillous-Commandaiiteii. 


1808  Lutz,  Carl,  Major— Oberstlieu- 
tenant. 

1813  Plisnier,  Franz  von,  Major. 

1814  Penz,  Johann  von,  Major — 
Ob  er  stlieutenant. . 

1829  Mauz,  Carl.  Major. 

1833  Zamboni,  Joseph  Freiherr  von, 
Major. 


1834  Colloredo-Mannsfeld.  Franz 
Graf  (seit  1844  Fürst),  Major — 
Oberst. 

1847  Kämmerer,  Sebastian,  Major — 
Oberst. 

1850  Schulz,  Eduard,  Major. 

1856  Prosche,  Eduard,  Oberstlieu- 
tenant— Oberst. 


Geschichte  der  k.  und  k.  Wehrmacht.  I.  Bd. 


43 


- 674  - 


1863  Zigau,  Joseph  Ritter  von.  Oberst. 

1864  Klein,  Johann,  Major — Oberst- 
lieutenant. 

1870  Bisenius,  Albert,  Major. 

1873  Meyern-Hokenberg,  Leopold 
Freiherr  von,  Oberstlieutenant. 
1876  Pokorny,  Moriz,  Major — 
Oberstlieutenant. 


1884  Vivenot,  Ernst  Edler  von, 
Major — Oberst. 

1889  Gerwin ka,  Ferdinand,  Major. 
1891  Purschka,  Ferdinand  Ritter 
von,  Major  — Oberstlieutenant. 
1895  Strass  er  Edler  von  Oben- 
heim er,  Joseph,  Major. 


Tor  dem  Feinde  gefallene  höhere  Offleiere. 


Feldzüge. 

1809  war  das  Bataillon  in  der  Avantgarde-Brigade  Hardegg  des  1.  Corps 
(Bellegarde)  bei  der  Armee  in  Deutschland  und  focht  bei  Ursensollen,  der  Er- 
stürmung von  Bersching  und  zeichnete  sich  unter  seinem  Commandanten 
Oberstlieutenant  Lutz  bei  Aspern  aus,  sodann  Schlacht  bei  Wagram,  Rück- 
zug nach  Mähren. 

1813  in  der  Haupt-Armee  (leichte  Division  Moriz  Liechtenstein!.  Schlacht 
bei  Dresden,  Rückzugs -Gefecht  bei  Pretschendorf,  Gefecht  bei  Stössen.  In 
der  Schlacht  bei  Leipzig  kämpfte  das  Bataillon  am  16.  October  bei  Lindenau. 
am  18.  October  verteidigte  es  mit  Standhaftigkeit  das  Dorf  Klein-Zscliocher 
gegen  bedeutende  Uebermaclit,  doch  gerieth  ein  grosser  Theil  des  Bataillons 
nach  heldenmüthiger  Gegenwehr  in  Gefangenschaft. 

1814  reorganisiert  und  erneuert  der  leichten  Division  Liechtenstein  zu- 
getheilt,  nahm  das  Bataillon  im  Verbände  derselben  an  einigen  kleineren 
Affairen  in  der  Nähe  von  Troyes  und  mehrfachen  Streifungen  theil. 

1815  in  der  Haupt-Armee,  ohne  Gefecht. 

1816  bei  dem  Observations-Corps  gegen  Bayern. 

1821  gegen  die  Insurgenten  in  Neapel.  Gefechte  bei  Rieti  und  Antrodocco 
(später  zu  vielfachen  Streifzügen  gegen  die  Räuberbanden  verwendet!. 

1848  stand  das  Bataillon  als  Besatzung  in  Nord-Tyrol  und  Vorarlberg, 
zwei  Compagnien  nach  Süd-Tvrol  gezogen,  in  der  Brigade  Zobel.  Gefecht  bei 
Rivoli-Spiazzi,  Cernieruug  von  Peschiera;  zwei  Compagnien  am  Wormser  Joch. 

1849  zwei  Compagnien  in  Piemont,  bei  Novara  nicht  in  das  Feuer  ge- 
kommen. 

Decoriert  wurden  mit : 

MVK.  Hauptmann  Friedrich  Süss  von  Rheinhausen1);  Oberlieutenant 
August  Richter. 

1859  stand  das  Bataillon  als  Besatzung  in  der  Bundes-Festung  Frank- 
furt am  Main  und  kam  nicht  vor  den  Feind. 

1866  im  3.  Corps  der  Nord- Armee  eingetheilt,  machte  das  Bataillon  die 
Schlacht  bei  Königgrätz  mit ; die  2.  Depot  - Compagnie  im  combinierten 
33.  Feld-Jäger-Bataillon  ebenfalls. 

Decoriert  wurden  mit : 

MVK.  Die  Hauptleute  Ludwig  Manasser,  Hugo  Müller.  Georg 
Fischer,  Victor  Ritter  Borosini  von  Hohenstern;  die  Oberlieutenants 
Ludwig  Pavek,  Carl  Heidler  und  Carl  Haus. 

1878  im  Verbände  der  36.  Infanterie-Truppen-Division  nahm  das  Batail- 
lon an  den  Operationen  in  der  Krajna,  den  Gefechten  bei  Biliac  (Zegar), 
Krizova,  Biliac  (18.  September)  und  Peci  theil. 


i)  Nachträglich,  mittlerweile  Major  und  Commandant  des  12.  Feld-Jäger-Bataillons. 


— 675  — 


Für  Auszeichnung  in  diesem  Feldzuge  wurden  decoriert  mit: 

LO.  Bataillons-Commandant  Major  Moriz  Pokornv. 

2LVK.  Hauptmann  Anton  Hradetzky. 

GVK.  Regiments- Arzt  Dr.  Franz  Same  sch. 


Tapferkeits-Medaillen. 

Silberne 


Goldene 

Silberne 

Goldene 

I.  Cl. 

II.  Cl. 

1809 

— 

— 

1S48  1849  — 

2 

10 

1813—1815 

2 

3 

1859 

— 

— 

1821 

— 

— 

1866  — 

4 

16 

1878 

— 

7 

43* 


- 676  - 


g 

I w • 

Böhmisches  F eld-Jäger-Bataillon. 

(1882)  Ersatz-Compagnie-Cadre : Königgrätz. 


Errichtung  und  nachgefolgte  Veränderungen.  1808  mit  1.  September  aus 
der  2.  Division  des  Jäger-Regiments  Marquis  Chasteler  Kr.  64  als  Feld-Jäger- 
Division  Nr.  2 formiert,  mit  1.  December  aujf  ein  Bataillon  ä sechs  Feld-  und  eine 
Depot-Compagnie  completiert,  „Feld- Jäger-Bataillon  Nr.  2”.  1810 — 1812  -wieder 
Jäger-Division;  seit  1813  bleibend  als  Bataillon  formiert,  einen  Chargen-Cadre 
zur  Aufstellung  des  12.  Feld- Jäger-Bataillons  abgegeben. 

1849  die  3.  und  neu  errichtete  4.  Division  zur  Bi  Iduna:  des  Feld-Jäger  - 
Bataillons  Nr.  14  abgegeben  (Depot-Compagnie  gemeinschaftlich). 

1880  die  Reserve- Compagnie  an  das  neu  errichtete  Feld-Jager-Bataillon 
Nr.  37  abgegeben. 

Ergänzung.  Das  Bataillon  recrutiert  sich  seit  der  Errichtung  aus 
Böhmen.  Von  1857 — 1860  erhielt  es  speciell  seine  Ergänzung  aus  den  Bezirken 
der  Infanterie-Regimenter  Nr.  28  und  36,  von  1860 — 1867  aus  jenen  Nr.  21. 
36  und  74,  von  1867 — 1883  aus  jenem  Nr.  18  allein,  endlich  von  18S3 — 1889 
aus  jenen  von  Nr.  18  und  74;  seit  1889  ist  es  mit  der  Ergänzung  an  den 
Bereich  des  9.  Corps  im  Allgemeinen  gewiesen. 

Stationen  der  Depot- (Ersatz-) Abtheilung.  1849  Kuttenberg,  1S52 — 18G5 
Neu-Ivolin,  1865 — 1880  Königgrätz,  1880— 1S82  Kuttenberg,  seither  wieder 
Königgrätz. 

Friedens-Garnisonen.  1809  Freistadt-Ottensheim.  1810  Kloster  Schlegel. 
1811  Steyeregg-Mauthausen,  1812  Linz,  1815  Freistadt.  1S16  Enns,  ISIS  Linz. 
1821  Como,  1822  Castelnuovo  di  Scrivia,  1823  Casalmaggiore.  1824  Mailand. 
1826  Komotau,  1829  Prag,  1831  Jicin,  1839  Pilsen.  1S42  Kuttenberg,  1849 
Alsö-Kubin,  1851  Balassa-Gyarmat,  1852  Schemnitz,  1853  Eger.  1854  Joseph- 
stadt, 1856  Jicin.  1860  Mauer,  1861  Carlstadt,  1865  Mauer  i Wien).  1866  Eger. 
1873  Tarnöw,  1880  Reichenberg,  1882  Theresienstadt.  1883  Josephstadt.  1SS5 
Bihac,  1889  Königgrätz,  1891  Josephstadt,  1893  Kaaden,  1895  Reichenberg. 


Bataillons- Commandanten. 


1808  Schneider  von  Arno,  Carl  Frei- 
herr, Major— Oberst, 

1813  Rei  chlin  von  Meldegg,  Joseph 
Freiherr,  Major. 

1823  Mylius,  Eberhard  Freiherr  von. 
Major. 

1832  Garavetti,  Joseph,  Major. 


1833  Sanchez  de  la  Cer  da.  Eugen. 

Oberstlieutenant—  Oberst. 

ISIS  Dürfeld,  Joseph  von.  Oberst. 
1S54  Weckbecker.  Hugo  von.  Ob  erst  - 
Lieutenant. 

1856  Hauser,  Heinrich  Freiherr  von. 
Oberst. 


1859  Ballarini,  Carl  von.  Oberst- 
lieutenant. 

1860  Netzer  von  Silltlial,  Eduard, 
Oberst. 

1862  Lang  von  Waldtburm,  Adolph 
Edler,  Major— Oberstlieutenant. 

1872  Olinheiser,  Franz,  Major. 

1875  Lippa,  Johann,  Major — Oberst- 
lieutenant. 


1878  Hauska  von  Zbranikov,  Moriz, 
Maj  or — Oberstlieutenant. 

1884  Pokorny,  Carl,  Major — Oberst- 
lieutenant. 

1890  S chlemüller,  Wilhelm,  Major — 
Oberstlieutenant. 

1596  Bayer,  Carl,  Major. 


Vor  dem  Feinde  gefallene  höhere  Officiere. 


Feldzüge. 

1809  auf  dem  Kriegs-Schauplatz  in  Deutschland  (Avantgarde-Brigade 
Hardegg  des  1.  Corps)  war  das  Bataillon  in  dem  Gefecht  bei  Ursensollen  und 
bei  der  Erstürmung  von  Bersching,  zeichnete  sich  in  der  Schlacht  bei  Aspern 
aus  und  kämpfte  bei  Wagram  (Aderklaa). 

1818  in  der  leichten  Division  Liechtenstein  eingetheilt,  focht  das 
Bataillon  mit  besonderer  Auszeichnung  bei  Dresden  (Erstürmung  einer  Redoute 
vor  dem  Moschinsky’schen  Garten),  war  in  dem  Gefechte  bei  Stössen  und  in 
der  Schlacht  bei  Leipzig  (Kämpfe  um  Lindenaub  Bataillons-Commandant 
Oberstlieutenant  Schneider  für  seine  hervorragenden  Leistungen  bei  Dresden 
aussertourlich  zum  Oberst  befördert,  ebenso  Oberlieutenant  Carl  von  Schön- 
hals zum  Hauptmann. 

1814  Gefechte  bei  Troyes,  Streifungen  in  der  leichten  Division  Moriz 
Liechtenstein  mitgemacht. 

1815  war  das  Bataillon  bei  der  Blockade  von  Beifort,  Gefecht  bei 
Chevremont-Bessoncourt. 

1848  nahm  das  Bataillon  an  der  Einnahme  von  AVien  theil  und  rückte 
dann  in  der  Brigade  Wyss  des  2.  Corps  auf  den  Kriegs-Schauplatz  nach  Ungarn, 
Gefecht  bei  Vamos. 

1849  betheiligte  sich  dasselbe  im  Januar  an  einigen  kleineren  Affairen, 
so  bei  AA^aitzen  und  Ipolv-Sägh  und  zeichnete  sich  sowohl  in  dem  Gefechte 
bei  Windschacht,  als  in  der  Schlacht  von  Käpolna  besonders  aus.  Im  Sommer- 
Feldzuge  focht  das  Bataillon  bei  Raab  und  Komorn  und  hatte  bei  der 
weiteren  Vorrückung  an  die  Theiss  keine  Gelegenheit  mehr,  in  Action  zu  treten. 

Für  Auszeichnung  in  diesen  beiden  Feldzügen  wurden  decoriert  mit : 

LO.  Bataillons-Commandant  Oberstlieutenant  Joseph  von  Dürfeld. 

EKO.  3.  Oberstlieutenant  Dürfeld;  die  Hauptleute  August  Dietl, 
Vincenz  Bischof,  Joseph  von  Hentzi  und  dem  vor  dem  Feinde  gefallenen 
Oberlieutenant  Vincenz  Herzig  von  Herzfeld  nachträglich  zuerkannt. 

MVK.  Oberstlieutenant  Dürfeld;  die  Hauptleute  Hugo  von  Weck- 
becker, August  Dietl,  Johann  Poppy,  Johann  Chaluppa;  die  Oberlieute- 
nants August  Schott,  Wilhelm  von  Thavon,  Anton  Peduzzi,  August  Van 
der  Sloot  (Schlott),  Johann  Koljinsky,  August  Freiherr  von  Olders- 
hausen; die  Unterlieutenants  Joseph  Czizek,  Carl  Schulz  und  Franz  Frei- 
herr von  Oldershausen. 

1859  im  1.  Corps  (Clam)  aus  Böhmen  auf  den  Kriegs-Schauplatz  nach 
Italien  gerückt,  nahm  das  Bataillon  an  der  Schlacht  von  Magenta  theil,  wo 
es  grosse  Verluste  erlitt  und  focht  noch  bei  Solferino. 

Decoriert  wurden  mit : 

EKO.  3.  Hauptmann  Anton  Nachtmann. 

MVK.  Die  Hauptleute  August  Kuhn  und  AVenzel  Howorka;  die  Ober- 
lieutenants Emanuel  Freiherr  Spens  von  Boden,  Norbert  Borosini  Ritter 


— 678 


von  Hollenstern,  Wilhelm  Bencla,  1 ictor  Freiherr  von  Ehrenburg:  Unter- 
lieutenant Stephan  Dubravitzky  de  Eadem. 

1866  im  2.  Corps  (Thun)  der  Nord-Armee,  focht  das  Bataillon  mit 
starkem  Verluste  bei  Königgrätz  (Masloved).  später  war  es  auf  Streifung  im 
Waag-Thale  gegen  die  Klapka’sche  Legion  commandiert;  die  2.  Depot-Com- 
pagnie stand  im  combinierten  33.  Feld-.Jäger-Bataillon. 

MVK.  erhielt  Hauptmann  Edmund  Graf  Cerrini  de  Honte  Varchi. 


Tapferkeits-Medaillen. 


Goldene 

Silberne 

Goldene 

Silberne 
I.  ci.  n.  CI 

1809 

1 

2 

1848, 

1849) 

1859 

1866 

■i 

12  67 

6 9 

2 17 

1813—1815 

3 

8 

1 

5 

Feld- Jäger-Bataillon. 

Das  unter  dieser  Nummer  bestandene  Bataillon  wurde  mit  1.  October 
1893  in  das  14.  Feld-Bataillon  des  Tvroler  Jäger-Regiments  Kaiser  Franz 
Joseph  umgewandelt1). 


J)  Dessen  Geschichte  sielie  Seite  663. 


— 679  — 


4. 

Gralizisches  Mlcl- Jäger-Bataillon. 

(1888)  Ersatz  - Compagnie  - Cadre:  Rzeszöw, 

Errichtung  und  nachgefolgte  Veränderungen.  180S  mit  1.  September 
aus  der  4.  Division  des  Jäger-Regiments  Marquis  Cbasteler  Nr.  64  als  Feld- Jäger- 
Division  Nr.  4 formiert,  mit  1.  December  auf  ein  Bataillon  ä sechs  Feld-  und  eine 
Depot-Compagnie  completiert,  „Feld-Jäger-Bataillon  Nr.  4”.  1810 — 1812  wieder 
Jäger-Division;  seit  1813  dauernd  als  Bataillon  formiert,  einen  Chargen-Cadre  zur 
Aufstellung  des  11.  Feld-Jäger-Bataillons  abgegeben. 

1849  die  3.  und  neu  errichtete  4.  Division  zur  Bildung  des  Feld-Jäger- 
Bataillons  Nr.  16  abgegeben  (Depot-Compagnie  gemeinschaftlich). 

1880  die  Reserve-Compagnie  zu  dem  neu  errichteten  Feld-Jäger-Bataillon 
Nr.  37  abgegeben. 

Ergänzung.  Das  Bataillon  remitierte  sich  von  der  Errichtung  bis  1830 
aus  Böhmen,  von  1830  bis  1882  aus  Mähren  (Ergänzungs-Bezirk  des  Infanterie- 
Regiments  Nr.  54 1) ; seit  1883  ist  es  ein  galizisches  und  ergänzte  sich  bis  1889 
aus  den  Bezirken  der  Infanterie-Regimenter  Nr.  40,  45,  77  und  90.  Seit  1889 
ist  das  Bataillon  mit  der  Ergänzung  an  den  Bereich  des  10.  Corps  im  Allge- 
meinen gewiesen. 

Stationen  der  Depot-  (Ersatz- j Abtheilung.  1830  Karthaus,  1852  Znaym, 
1853  Schönberg,  1866  Olmütz,  1880  Brünn,  1882  Olmütz,  seit  1888  befindet  sich 
der  Ersatz-Cadre  in  Rzeszöw. 

Friedens-Garnisonen.  1808  Böhmen,  1809 — 1810  Gmunden,  1811  Bush 
(Galizienl,  1812  Neutitschein,  1815  Plan,  1817  Eger,  1825  Jicin,  1831  Kutten- 
berg. 1845  Spalato.  1849 — 1850  Spalato,  1852  Cattaro,  1853  Laxenburg,  1854 
Uzon,  1856  Karthaus,  1860  S.  Mateo  (Dalmatien),  1863  Este,  1864  Padua, 
1865  Udine,  1866  Reichenberg,  1871  Czernowitz,  1878  Sarajevo,  1879  Brünn. 
1882  Jaroslau,  1884  Tarnöw,  1889  Przemysl,  1896  Nisko. 


Bataillous-Conmiandanteii. 


1808  Piombazzi,  Marcus  Graf, 
Maj  or — Oberstlieutenant. 

1812  Becke,  Carl  Chevalier  von, 
Oberstlieutenant. 

1820  Pozzo  di  Borgo,  Joseph, 
Major — Oberstlieutenant. 

1825  Schmidl  von  Seeberg.  Chri- 
stoph, Major — Oberstlieutenant. 

1833  Mauz,  Carl, Major— Oberstlieute- 
nant. 

1836  Alässy  von  Löwenbach, 

Anton,  Maj  or — Oberstlieutenant. 


| 1841  Radon,  Franz.  Major. 

I 1843  Lilienborn,  Wilhelm  Ritter 
von,  Major — Oberst. 

1848  Schosulan,  Carl  Edler  von, 
Major. 

1851  Lütgendorf  Michael  Freiherr 
von,  Major. 

1859  Bernstorff  von  Gyldensteen 
auf  W otterseen,  Hugo  Graf. 
Major—  Oberst, 


i)  Von  1857 — 1880  aucli  aus  jenem  von  Nr.  1. 


- 680  - 


1869  Nüscheler,  Conrad,  Major. 

1871  Anselm,  Rudolph,  Major. 

1877  Kurz,  Carl,  Major— Oberstlieute- 
nant. 

1882  Arthold,  Johann,  Oberstlieute- 
nant. 


1884  Höclismann,  Joseph.  Major — 
Oberst. 

1889  Doller.  Joseph.  Major— Oberst- 
lieutenant. 

1895  Szulakiewicz.  Franz,  Major — 
Oberstlieutenant. 


Yor  dem  Feinde  gefallene  höhere  Offleiere. 


Feldzüge. 

1809  im  1.  Corps  (Bellegarde)  eingetheilt,  kam  das  Bataillon  in  Bayern 
wenig  in  das  Feuer,  dann  Schlacht  bei  Aspern;  nach  derselben  dem  Streif-Corps 
des  Oberstlieutenants  Scheibler  zugetheilt,  zeichnete  sich  das  Bataillon  bei 
Erstürmung  der  Yerschauzungen  auf  der  Tabor-Insel  bei  Mauthausen  aus. 

Nach  der  Schlacht  bei  Wagram,  beziehungsweise  dem  Gefechte  bei 
Schöngraben,  zeichnete  sich  Bataillons-Commandant  Major  Graf  Fiombazzi 
durch  umsichtige  Führung  eines  Streif-Corps,  in  welchem  das  Bataillon  ein- 
getheilt, sehr  aus  und  wurde  belobt. 

Oberlieutenant  Heinrich  ßueber  für  Auszeichnung  bei  Mauthausen  den 
MT-O.  erhalten. 

1813  bei  der  Armee  in  Inner-Oesterreich,  machte  das  Bataillon  die 
Vorrückung  nach  Italien,  Gefecht  bei  Caldiero  mit. 

1814  in  der  Schlacht  am  Mincio  nicht  in  das  Feuer  gekommen,  machte 
das  Bataillon  die  weiteren  Operationen  im  Corps  Sommariva  mit. 

1815  stand  dasselbe  bei  der  Armee  in  Deutschland. 

Bataillons-Commandant  Oberstlieutenant  Becke  mit  dem  IO.  decoriert. 

1848 — 1849  gehörte  das  Bataillon  zu  den  Besatzungs-Truppen  in  Süd- 
Dalmatien  und  kam  nicht  vor  den  Feind. 

1859  im  9.  Corps  (Schaaffgotsche)  eingetheilt.  kam  das  Bataillon  nur  bei 
Solferino  in  das  Feuer. 

Decoriert  wurden  mit: 

EK0.3.  Bataillons-Commandant  Oberstlieutenant  Graf  Bernstorff. 

MVK.  Hauptmann  Emil  Marchese  del  Mayno;  die  Oberlieutenants 
Caspar  Riesenfels  und  Carl  Pollak. 

GVK.  Bataillons-Chef-Arzt  Dr.  Eduard  Schauenstein. 

1866  war  das  Bataillon  im  8.  Corps  der  Nord-Armee  eingetheilt  und 
focht  bei  Königgrätz;  die  2.  Depöt-Compagnie  im  combinierten  34.  Feld-Jäger- 
Bataillon  ebenfalls  bei  Königgrätz  gekämpft. 

Decoriert  mit:. 

MVK.  Bataillons-Commandant  Oberst  Graf  Bernstorff  und  dem  ge- 
fallenen Hauptmann  Rudolph  Grafen  Wälder dorff  nachträglich  zuerkannt. 

1878  unter  den  als  Verstärkung  nach  Bosnien  gesendeten  Truppen,  focht 
das  Bataillon  im  Verbände  des  3.  Corps  bei  Doboj  (15.  September). 


MVK.  erhielt  Hauptmann  Ernst  Süssmilch. 

Tapferkeits-Medaillen. 

Silberne 

Goldene  Silberne 

1809  1 - 

Goldene 

184S  1 

I.  CI. 

II.  Cl. 

1813—1815 

1849  j 

1859 

4 

20 

1866 

— 

15 

1878 

2 

2 

— 6S1  — 


5. 

Mährisch-schlesisches  Feld- Jäger-Bataillon. 

(1890)  Ersatz-Compagnie-Caclre:  Olmütz. 

Errichtung  und  nachgefolgte  Veränderungen.  1808  mit  1.  September 
aus  der  5.  Division  des  Feld-Jäger-Begiments  Marquis  Chasteler  Nr.  61  als 
Feld-Jäger-Division  Nr.  5 formiert,  mit  1.  December  auf  ein  Bataillon  ä secbs 
Feld-  und  eine  Depöt-Compagnie  completiert,  „Feld-Jäger-Bataiilon  Nr.  5".  1810 
wieder  Jäger-Division:  1812  dauernd  als  Bataillon  formiert.  1813  einen  Chargen  - 
Cadre  an  das  neu  aufgestellte  11.  Feld-Jäger-Bataillon  abgegeben. 

1819  die  3.,  sowie  neu  errichtete  1.  Division  zur  Bildung  des  Feld- Jäger- 
Bataillons  Nr.  17  abgegeben  (Depot-Compagnie  gemeinschaftlich). 

1880  die  .Reserve-Compagnie  an  das  neu  aufgestellte  Feld-Jäger-Bataillon 
Nr.  36  abgegeben. 

Ergänzung.  Dieses  Bataillon  recratiert  sich  seit  der  Errichtung  aus 
Mähren,  von  1857  an  speciell  aus  dem  Ergänzungs-Bezirk  des  Infanterie- 
Regiments  Nr.  3 (von  1867 — 1880  auch  aus  jenem  von  Nr.  1).  1882 — 1889  aus 
jenen  von  Nr.  3 und  51.  Seit  18S9  ist  es  mit  der  Ergänzung  an  den  Bereich 
des  1.  Corps  im  Allgemeinen  gewiesen. 

Stationen  der  Depöt-(Ersatz-)Äbtheilung.  1819  Ungarisch-Brod.  1857 
Ungarisch-Hradisch.  1862  Ungarisch-Brod.  1866  Kremsier.  1873  Holleschau. 
1880  Brünn,  1890  Olmütz. 

Friedens- Garnisonen.  1808  Butscliowitz.  1809  Tepl.  1810  Plan,  1811 
Wieliczka,  1815  Tetschen,  1816  Xomotau.  1826  Ungarisch-Hradisch.  1831  Frei- 
stadt, 1832  Mauthausen,  1833  Linz,  1839  Salzburg,  1813  Spalato,  1815  Pilsen, 
1819  Pressburg,  1850  G-üns.  1851  Neusohl,  1852  Raab- Pressburg,  1853  Szegedin. 
1851  Winpiki,  1855  Lemberg,  1856  EJmpohmg-G-ura  humora,  1858  Lemberg. 
1860  Waitzen-Szegeclin.  1863  Szatmar-Nemeti.  1861  Grosswardein,  1867  Ko- 
rnotau.  187 1 Znavm.  1878  Czernowitz.  1882  Ungarisch-Hradisch.  1890  Bielitz, 
1892  Brünn,  1891  Jägerndorf. 


Bataillons-Conmiaiulaiiteii. 


1808  Süden,  Georg  Freiherr  von, 
Major — Oberst. 

1812  Hartopp,  Ferdinand  Graf.  Major. 
1812  Sickingen-Hohenburg, 
Joseph  Graf,  Major. 

1821  Geppert,  Ludwig  von.  Oberst. 
1831  Cfaravetti.  Joseph.  Major. 

1833  Gravisi,  Ubald  Marquis,  Major — 
O b er  stlieutenant. 


1817  Liubimiresko  von  Siegberg, 
Johann,  Major — Oberst. 

1850  Oelschläger,  Carl,  Major. 

1851  Mohr  von  Ehrenfeld,  Carl, 
Maj  or — Oberst. 

1865  Lin n er.  Gustav,  Major. 

1866  L uxar do.  Urban.  Major. 

1866  Kl e ment,  Johann,  Major. 

1868  Zambaur,  Eduard,  Major. 


— 682  - 


1872  Toms,  Gustav,  Major. 

1875  N av  arini.  Octavius  von.  Major — 
0 b erstlie  u tenant . 

1882  Wolski  von  Dunin,  Leo  Ritter, 
Maj  or. 


1833  Ursprung,  Joseph  von,  Major — 
Oberstlieutenant. 

1890  Franceschini.F  riedrich,  Maj  or— 
Oberstlieutenant. 

1896  Linhart,  Johann.  Major. 


Tor  dem  Feinde  gefallene  höhere  Officiere. 

1812  Bataillons-Commandant  Major  Ferdinand  Graf  Hartopp  in  dem 
Gefechte  bei  Ruclnia  p. 

Feldzöge. 

1809  war  das  Bataillon  anfänglich  bei  Schärding  detachiert,  dann  im 
Corps  Kolowrat  in  Ober-Oesterreich.  Vertheidigung  des  Pöstling-Berges  (Gefecht 
bei  Urfahr-Linz);  später  in  Böhmen. 

1812  im  Auxiliär- Corps  Schwarzenberg  eingetheilt,  zeichnete  sich  das 
Bataillon  unter  seinem  Commandanten  Oberst  Freihenn  von  Süden  in  dem 
Gefechte  bei  Kozybrod  aus  und  focht  bei  Podubnie.  Bei  Rudnia  der  nunmehrige 
Bataillons-Commandant  Graf  Hartopp  einen  grossen  Train  überfallen  .dabei 
geblieben). 

1813  in  der  leichten  Division  Bubna  der  Haupt-Armee  eingetheilt. 
machte  das  Bataillon  einige  kleinere  Gefechte  mit,  so  bei  Gabel.  Reichenberg. 
Rückersdorf  u.  A.  und  nahm  am  18.  October  an  den  Kämpfen  bei  Leipzig  theil: 
schliesslich  stand  es  bei  der  Cernierung  von  Dresden.  Hauptmann  Julius  Graf 
St r assold o sich  wiederholt  ausgezeichnet. 

1811  in  der  Süd- Armee.  Gefecht  bei  Mapon. 

1815  in  Frankreich,  Gefechte  hei  Dannemarie  und  Beifort. 

1816  stand  das  Bataillon  bei  dem  Observations-Corps  gegen  Bayern. 

1848  wirkte  das  Bataillon  bei  Unterdrückung  des  Aufstandes  in  Prag, 
der  Einnahme  von  Wien  (Landstrasse,  Fünfhaus)  mit,  dann  Vorrückung  nach 
Ungarn,  Gefecht  bei  Moor. 

1849  zwei  Compagnien  in  dem  Gefechte  bei  Szolnok  mit  Standhaftigkeit  den 
Rückzug  gedeckt,  das  Bataillon  in  der  Schlacht  bei  Isaszeg  sich  ausgezeichnet. 

Im  Sommer-Feldzuge  war  das  Bataillon  bei  der  Süd-Armee  des  Banus 
Jelacic  eingetheilt  und  focht  an  den  Römerschanzen,  bei  Käcs,  Neusatz.  Turin. 
Vilova  und  stand  endlich  bei  der  Belagerung  von  Peterwardein. 

Für  Auszeichnung  in  diesen  beiden  Feldzügen  erhielten ') : 

LO.  Oberlieutenant  Johann  Ziullach  von  Lilienfels. 

EKO.  3.  Die  Hauptleute  Alexander  Ritter  von  Cant  es  und  Eduard  Eckert. 

MVK.  Bataillons-Commandant  Oberstlieutenannt  Johann  Liubimiresko 
von  Siegberg;  die  Hauptleute  Rudolph  Rotter-’),  Adolph  von  Teutschei.- 
bach,  Peter  Focht,  Alexander  von  Cantes  und  Eduard  Stauduar. 

1859  erhielt  das  Bataillon  erst  im  Juni  den  Befehl  zum  Abrücken  aus 
Galizien  auf  den  Kriegs- Schauplatz  in  Italien,  mit  der  Eintheilung  in  das 
10.  Armee-Corps  und  kam  nicht  mehr  vor  den  Feind. 

1864  erhielt  der  dem  Generalstab  zugetheilte  Oberlieutenant  Theodor 
Seracsin  das  MVK. 

1866  im  8.  Corps  der  Nord-Armee  eingetheilt,  focht  das  Bataillon  mit 
bedeutenden  Verlusten  bei  iSkalitz  und  Königgrätz,  endlich  bei  Dub:  die 
2.  Depot-Compagnie  im  combinierten  34.  Feld-.)  äger-Bataillon  bei  Königgrätz. 


0 Ein  Tlieil  der  hier  nicht  genannten  Officiere  erscheint,  als  mittlerweile  zum  17. 
Eeld-Jäger-Bataillon  transferiert,  bei  diesem. 

-)  Nachträglich  als  Commandant  des  S.  Eeld-Jäger-Bataillons. 


- 683  - 


Decoriert  wurden  mit: 

EKG.  3 Bataillons-Commandant  Major  Gustav  Linner. 
MVK.  Bataillons-Commandant1)  Major  Urban  Luxardo. 


Tapf erkeits  -Medaillen. 

Silberne 


1809 

1812 

Goldene 

Silberne 

1 

3 

1848  | 

1849  J 

Goldene 

2 

I.  CI. 

4 

II.  Cl. 

14 

1813-1815 

1 

9 

1866 

— 

— 

6 

’)  Der  früher  genannte  bei  Skalitz  schwer  verwundet  und  ersetzt. 


— 684  — 


6. 

Böhmisches  Feld- Jäger-Bataillon. 

(1883)  Ersatz  - Compagnie  - Cadre  : Pilsen. 

Errichtung  und  nachgefolgte  Veränderungen.  1S08  mit  1.  September 
aus  der  6.  Division  des  Jäger-Regiments  Marquis  Chasteler  Nr.  64  als  Feld-Jäger- 
Division  Nr.  6 formiert,  mit  1.  December  auf  ein  Bataillon  ä sechs  Feld-  und  eine 
Depot-Compagnien  gebracht,  „Feld-Jäger-Bataillon  Nr.  6”.  1810 — 1812  wieder 
Jäger-Division  ; 1813  dauernd  als  Bataillon  formiert,  einen  Chargen-Cadre  zur 
Errichtung  des  12.  Feld- Jäger- Bataillons  abgegeben. 

1849  die  3.,  dann  neu  errichtete  4.  Division  zur  Bildung  des  Feld- Jäger- 
Bataillons  Nr.  18  abgegeben  (Depot-Compagnie  gemeinschaftlich). 

1860  wurde  das  Bataillon,  welches  seine  lombardische  Mannschaft  ent- 
lassen hatte,  reorganisiert  und  aus  dem  18.  Feld-Jäger-Bataillon  completiert. 

1880  die  Reserve-Compagnie  an  das  neu  errichtete  Feld-Jäger-Bataillon 
Nr.  38  abgegeben. 

Ergänzung.  Das  Bataillon  recrutierte  sich  von  der  Errichtung  bis  1830 
aus  Mähren,  von  1830—1856  aus  Böhmen:  1857  wurde  das  Bataillon  lom- 
bardisch und  recrutierte  sich  aus  den  Bezirken  der  Infanterie-Regimenter 
Nr.  38  und  43,  seit  1860  ist  es  jedoch  wieder  böhmisch  und  erhielt  seine  Er- 
gänzung vornehmlich  aus  dem  Bezirk  des  Infanterie-Regiments  Nr.  35  l),  seit 
1883  auch  aus  jenem  von  Nr.  88.  Seit  1889  ist  es  mit  der  Ergänzung  an  den 
Bereich  des  8.  Corps  im  Allgemeinen  gewiesen. 

Stationen  der  Depöt-(Ersatz-)Abtheilung.  1849  Eger,  1852  Tabor.  1856 
Neuhaus,  1857  Brescia,  1860  Iirumau,  1866  Pilsen.  1869  Staab,  1S81  Wittingau, 
seit  1883  wieder  Pilsen. 

Friedens-Garnisonen.  1S0S  Mälirisch-Neustadt,  1810  Aussig.  1811 
Kalsching  (Böhmen),  1812  Gabel,  1815  Nachod,  1S17  Brüx,  1822  Prag.  1826 
Eger,  1838 — 1840  Prag,  abwechselnd  mit  Eger,  1840 — 1S4S  Eger  und  Pilsen. 
1849  Erlau,  1S50  Rima-Szombat,  1851  Pest-Ofen.  1S53  Waitzen.  1S54  Brody. 
1855  Kecskemet.  1856  Szegedin.  1857  Waitzen,  1S59  Czernowitz.'  1860  Szatmär. 
1863  Szegedin,  1865  Oedenburg,  1866  Aussig,  1867  Kaaden.  1877  Prag,  1880 
Komotau,  1881  Gacko,  1883  Livno,  1884  Prag,  1S91  Prachatitz.  1S97  Prag. 

liataillons-Commamlaiiten. 

1S08  Zaborsky  de  Zabora,  Enterich,  1826  Zephyris  zu  Greith.  Ignaz 
Major — Oberstlieutenant.  Freiherr  von.  Major — Oberst. 

1813  Marschall,  Ludwig  Freiherr  1837  Feldegg,  Christoph  Freiherr 
von,  Major.  : von,  Major — Oberst. 


*)  Von  1860— 1S6T  auch  aus  jenen  von  Nr.  11  und  28. 


6S5  — 


1845  S affin  Edler  von  Corpon,  Ema- 
nuel.  Major — Oberst. 

1848  Kronenberg,  Joseph,  Major — 
Oberstlieutenant. 

1849  Böbeim  von  He  Iden  sinn.  Lud- 
wig. Ob  erstlieutenant — Ob  er  st. 

1859  Groer,  .Robert,  Major— Oberst- 
lieutenant. 

1866  Teutsc  henbacli  von  Ehren- 
ruh. Adolph,  Major — Oberstlieu- 
tenant. 


1869  Kochen,  Victor  von,  Major — 
Oberstlieutenant. 

1877  Horrak,  Johann,  Major  — Oberst- 
lieutenant. 

1888  Schmitzhausen, Franz,  Major— 
Oberstlieutenant. 

1895  Kosatzky.  Johann.  Major — 
Oberstlieutenant. 


Tor  dem  Feinde  gefallene  liöliere  Offi eiere. 


Feldzüge. 

1809  zu  Beginn  des  Feldzuges  bei  Schärding  postiert,  focht  dieses 
Bataillon  später  bei  Regensburg,  kam  dann  in  das  in  Ober  - Oesterreich 
verbliebene  Corps  Kolowrat  und  focht  bei  Urfahr-Linz  Unterlieutenant  Carl 
Ko  pal  für  Auszeichnung  bei  Regensburg  aussertourlich  zum  Oberlieutenant 
befördert. 

1813  in  der  leichten  Division  Bubna  eingetheilt.  focht  das  Bataillon  bei 
Gabel-Rumburg,  zeichnete  sich  bei  Erstürmung  des  Brückenkopfes  von  Pirna 
aus  und  nahm  an  der  Schlacht  von  Leipzig  theil. 

1814  in  der  Süd-Armee,  Unternehmung  gegen  den  Siinplon.  dann  in  der 
Brigade  Zechmeister  in  Savoyen,  Gefecht  bei  Mexinheux.  Hauptmann 
Wenzel  Gerstäcker  für  Auszeichnung  in  den  beiden  letzten  Feldzügen  mit 
dem  MTO.  decoriert1). 

1815  in  Frankreich,  ohne  Gefecht. 

1848  nahm  das  Bataillon  an  der  Einnahme  von  Wien  theil  und  machte 
die  Vorrückung  nach  Ungarn  mit. 

1849  im  Januar  Durchstreifung  und  Säuberung  des  Bakonyer  Waldes, 
dann  mit  besonderer  Auszeichnung  in  der  Schlacht  von  Käpolna  gefochten, 
später  die  Gefechte  bei  Hatvan,  Keresztur  (Pest),  Acs,  sowie  einige  kleinere 
Aftairen  auf  der  Schütt  mitgemacht  (Szent-Antäl,  Väsärut,  Nyärasd  u.  A.). 

Im  Sommer-Feldzuge  im  1.  Corps  (Schlik)  eingetheilt,  zeichnete  sich  das 
Bataillon  bei  dem  Angriffe  auf  Raab,  ebenso  in  der  ersten  Schlacht  bei  Komorn 
(Sturm  auf  den  Acser  Wald)  aus  und  machte  dann  die  Vorrückung  an  die 
Theiss  mit,  ohne  an  den  grösseren  Actionen  theiizunehmen. 

Für  Auszeichnung  in  diesen  beiden  Feldzügen  wurden  decoriert  mit: 

LO.  und  MVK.  Bataillons-Commandant  Oberstlieutenant  JosephKronen- 

h e r g. 

EKO.  3.  Die  Hauptleute  Wenzel  Ritter  von  Feldegg  und  Carl  Piwonka; 
Oberlieutenant  Johann  Klein. 

MVK.  Der  als  Bataillons-Commandant  vom  13.  Infanterie-Regiment 
anher  transferierte  Oberstlieutenant  Ludwig  Böheim  Edler  von  Heldensinn  : 
die  Hauptleute  Franz  Fritsch,  Ritter  von  Feldegg,  Otto  von  Branden- 
stein2). Joseph  Kritzler:  die  Oberlieutenants  Johann  Klein3),  Franz  Frei- 
herr von  Stenglin:  Unterlieutenant  Heinrich  Malkowsky. 

1859  stand  das  Bataillon  im  12..  später  15.  Armee-Corps  im  Küstenlande 
und  kam  nicht  vor  den  Feind. 


J)  Dem  Walliser  Jäger-Corps  zugetlieilt. 

2)  Mittlerweile  zum  12.  Felcl-Jäger-Bataillon  transferiert. 

3)  Mittlerweile  zum  18.  Feld-Jäger-Bataillon  transferiert. 


- 686  — 


1866  im  6.  Corps  (Hamming)  der  Nord-Armee  eingetheilt.  foclit  das  Batail- 
lon bei  Wysokow  (Nachod)  und  Königgrätz;  die  2.  Depot-Compagnie  im 
combinierten  33.  Feld- Jäger-Bataillon  ebenfalls  bei  Königgrätz. 

Decoriert  wurden  mit : 

MVK.  Hauptmann  Heinrich  Schuster;  dann  dem  gefallenen  Haupt- 
mann Carl  Kar w atli  nachträglich  zuerkannt;  ferner  die  Oberlieutenants  Hubert 
Rohn  und  Carl  Grub  er. 

FJO.  Regiments-Arzt  Dr.  Joseph  Wohlrath. 

1882  im  Occupations-Gebiete  dislociert,  nahmen  Abtheilungen  des  Batail- 
lons an  der  Unternehmung  gegen  Ulok  und  dem  Gefechte  beiKobila  glava  theil. 


Tapferkeits-Medaillen. 

Silberne 


Goldene 

Silberne 

Goldene  I.  CI. 

n.  ci. 

1809 

1 

6 

18481 

3 

— 1 

21 

17 

10 

1813—1815 

3 

12 

1849/ 

1866 

18S2 

— 687  — 


7. 

Krameris eMs  F eld- Jäger-Bataillon. 

(1857)  Ersatz  - Compagnie  - Cadre  : Laibach. 

Errichtung  und  nachgefolgte  Veränderungen.  1808  mit  1.  September 
aus  der  7.  Division  des  Jäger-Begiments  Marquis  Chasteler  Nr.  61  als  Feld- Jäger- 
Division  Nr.  7 formiert,  mit  1.  December  auf  ein  Bataillon  ä sechs  Feld-  und  eine 
Depot-Compagnie  completiert,  ..Feld-Jäger-Bataillon  Nr.  7”.  1S10/1811  wieder 

Jäger-Division,  seit  1812  bleibend  als  Bataillon  activiert. 

1813  gab  dieses  Bataillon  einen  Chargen-Cadre  an  das  neu  aufzustellende 
10.  Feld-Jäger-Bataillon  ab. 

1849  die  3..  dann  die  neu  errichtete  4.  Division  zur  Formierung  des 
Feld- Jäger-Bataillons  Nr.  19  abgegeben  (Depot- Compagnie  gemeinschaftlich). 

IööO  die  Eeserve-Compagnie  an  das  neu  aufgestellte  Feld-Jäger-Bataillon 
Nr.  35  abgegeben. 

Ergänzung.  Dieses  Bataillon  ergänzte  sich  von  der  Errichtung  bis  1857 
aus  Nieder-Oesterreich.  1857  wurde  es  ein  krainerisches  mit  Aushilfe  aus 
Kärnthen,  Ergänzungs-Bezirke  der  Infanterie-Begimenter  Nr.  7 und  17,  seit 
1883  aus  jenen  von  Nr.  17  und  97.  Seit  1889  ist  das  Bataillon  mit  der  Ergänzung 
an  den  Bereich  des  3.  Corps  gewiesen. 

Stationen  der  Depot-(Ersatz-)Abtheilung.  1820  Wels,  1849  Krems,  1850 
Korneuburg,  1852  Langenlois,  1853  St.  Pölten,  seit  1857  Laibach  (vorübergehend 

1«80—1882  |llli). 

Friedens-Garnisonen.  1808  Mistelbach.  1809  Lietzen,  1810  Leoben,  1811 
Krems,  1814  Chiavenna,  1815  Leoben,  1817  Judenburg,  1818  Carlstadt,  1819 
Wels,  1821  Neapel,  1823  Avellino,  1825  feta.  Maria  di  Capua,  1827  Bovigo, 
1828  Spalato,  1836  Fiume,  1840  Cilli,  1842  Salzburg,  1846  Mauer,  1849  Verona, 
1850  Schönbrunn,  1852  Karthaus,  1853  Ungarisch-Hradisch,  1854  Pleszöw,  1856 
Bochnia,  1859  G-emona,  1863  Neustadt!,  1865  Spalato,  1866  Fiume,  1867  Warasdin, 
1871  Fiume,  1873  Agram,  1874  Budolphswerth,  1876  Jmosclii.  1877  Macarsca, 
1878  Mostar,  1879  Bilek,  1880  Wiener-Neustadt,  1881  Bruck  an  der  Leitha,  18^2 
Triest,  1883  Pettau,  1886  Villach,  1889  Tarvis,  1893  G-örz,  lb95  Brack  an  der  Mur. 


B ataillon  s - C omman  d anten . 

1808  Steffanini,  Joseph  von,  Oberst-  1812  Vevder  von  Malberg,  Carl 

lieutenant — Oberst.  Freiherr,  Oberstlieutenant — ■ 

1809  Steinmetz,  Ludwig  Freiherr  Oberst. 

von.  Major.  1814  Weikersreutter,  Wilhelm, 

1810  Steffanini.  Joseph  von,  Oberst.  1 Major. 


- 688  - 


1815  Saintenoy,  Desire  von.  Major. 

1821  Malkowsky  Edler  von  Damm- 
waiden, Ignaz,  Major — Oberst- 
lieutenant. 

1832  Rossbach,  Heinrich,  Major. 

1836  Ko  pal,  Carl,  Major. 

1841  Zobel  von  G-iebelstadt  und 
Darstadt,  Thomas  Freiherr. 
Major— Oberstlieutenant. 

1846  Mandel,  Ludwig,  Major. 

1847  Vogel,  Carl,  Major — Oberst. 

1852  Schnorbuscli,  Joseph,  Oberst- 
lieutenant— Oberst. 

1858  Selliers  de  Moranville,  Lud- 
wig, Major. 


1859  Tobias  von  Hohendorf.  Sig- 
mund, Maj  or  — Oberstlieutenant. 
1864  Mayer  von  Monte  Arabico. 
Anton  Ritter,  Major — Oberst- 
lieutenant. 

1874  Khoss  von  Kossen  Ritter 
von  Sternegg.  Johann,  Major  — 
Oberstlieutenant. 

1880  Rungg,  Johann,  Major— Oberst. 
1889  Dmitrovic,  Georg.  Major — 
Oberstlieutenant. 

1895  Sanchez  de  la  Cerda,  Ludwig. 
Major—  Oberstlieutenant. 


Yor  dem  Feinde  gefallene  höhere  Offleiere. 


Feldzüge. 

1809  auf  dem  Kriegs-Schauplatze  in  Deutschland  stehend,  in  der  Avant- 
garde des  2.  Corps  (Kolowrat)  eingetlieilt,  zeichnete  sich  das  Bataillon  in  dem 
Gefechte  bei  Hirschau  aus  und  fochtmit  Auszeichnung  bei  Aspern  und  Wagram. 
Bataillons-Commandant  Oberst  Steffanini  wurde  mit  dem  MTO.  decoriert. 

1812  war  das  Bataillon  in  der  leichten  Division  Siegenthal  des  Auxiliar- 
Corps  Schwarzenberg  und  focht  mit  Auszeichnung  bei  Mokrany-Kniazagora. 
dann  in  dem  Wald-Gefechte  bei  Wvczulki  und  nahm  noch  an  einigen  Affairen 
in  Volhynien  theil,  so  dem  Gefechte  bei  Stara  Wizwa  u.  A.  Hauptmann 
Vincenz  Papp  sich  ausgezeichnet,  gefallen. 

1813  stand  das  Bataillon  in  der  leichten  Division  Liechtenstein  der 
Haupt-Armee,  focht  bei  Dresden,  Freiberg,  Stössen  u.  a.  kleineren  Affairen. 
In  der  Schlacht  bei  Leipzig  sich  bei  Erstürmung  vonKlein-Zschocher  i 16.  October 
ausgezeichnet,  endlich  Gefecht  bei  Kösen-Eckartsberg. 

Capitain- Lieutenant  Johann  Philippi  für  Auszeichnung  bei  Dresden 
mit  dem  MTO.  decoriert. 

Bataillons-Commandant  Oberst  Veyder  für  Leipzig  den  TO.  erhalten. 

1814  kam  das  Bataillon  in  der  früher  genannten  Armee-Abtheilung  nicht 
in  das  Feuer. 

1S15  war  das  Bataillon  bei  der  Armee  in  Frankreich  und  kam  bei  la 
Meillerie  in  das  Feuer. 

1821  in  Neapel,  in  dem  Gefechte  bei  Rieti  sich  ausgezeichnet. 

1848  stand  das  Bataillon  im  März  in  Wien  (Aufstand),  war  dann  nach 
Italien  gerückt,  kam  jedoch  nur  bei  Lonato  (6.  August)  in  das  Feuer. 

1849  war  dasselbe  bei  der  Blockade  von  Venedig.  Belagerung  von 
Malghera,  Angriff  auf  Brondolo. 

Für  Auszeichnung  in  diesen  beiden  Feldzügen  erhielten: 

MVK.  Bataillons-Commandant  Oberst  Carl  Vogel;  TJnterlieutenant 
Joseph  Heckl. 

1859  im  7.  Corps  (Zobel)  eingetheilt,  focht  das  Bataillon  bei  Palestro  (mit 
bedeutendem  Verluste),  bei  Magenta  und  Solferino. 

Decoriert  wurden  mit: 

EKO.  3.  Oberlieutenant  Otto  von  Dieskau. 

MVK.  Die  Hauptleute  Gustav  Linner.  Gottfried  Vockrodt  und  Johann 
Mammer  von  Mammern;  die  Oberlieutenants  Otto  von  Dieskau,  Franz 
Peyer,  Johann  Gegner  und  Romuald  Hochberger. 


— 689  — 


1866  auf  dem  Kriegs-Schauplatze  in  Italien,  focht  das  Bataillon  im  Ver- 
bände des  7.  Corps  mit  Auszeichnung  bei  Custozza  (Erstürmung  des  Monte 
Belvedere);  die  2.  Depot-Compagnie  im  combinierten  36.  Bataillon  ebenfalls  bei 
Custozza. 

Decoriert  wurden  mit : 

JEKO.  3.  Bataillons-Commandant  Major  Anton  Mayer1). 

MVK.  Die  Hauptleute  Anton  Bischanek,  Arnold  Buch  und  Anton 
Zhub er  von  Okrog;  Oberlieut-enant  Joseph  Baron  Schmidtburg. 

1878  nahm  das  Bataillon  im  Verbände  der  18.  Infanterie-Truppen-Divi- 
sion  an  der  Occupation  der  Hercegovina,  Gefecht  bei  Citluk.  theil. 

Decoriert  wurden  mit : 

MVK.  Bataillons-Commandant  Oberstlieutenant  Johann  Bitter  Khoss 
von  Kossen  und  Sternegg;  die  Hauptleute  Hugo  Bolzano  Edler  von 
Kronstätt,  Alois  Pawliczek,  Alois  Hilber;  Lieutenant  Fedor  Bamberg; 
Hauptmann-Bechnungsführer  Georg  Mischier;  Lieutenant  in  der  Beserve 
Adolf  Wagne r. 

FJO.  Begiments-Arzt  Dr.  Joseph  Wurner. 

Tapferkeits-Medaillen. 

Silberne 


Goldene  Silberne 

Goldene 

I.  CI. 

II.  Cl. 

1809 

1 

5 

1848i 

1 

17 

1812 

— 

3 

1849< 

0 

1813-1815 

— 

11 

1859 

— 

16 

44 

1821 

1 

3 

1866 

2 

25 

47 

1878 

— 

5 

10 

')  Später  mit  dem  Prädicate 

von  , .Monte  Arabien” 

geadelt. 

Geschichte  der  k.  und  k.  Wehrmacht.  I.  Bd. 


44 


— 690  — 


8. 

Kärntlmerisclies  F eld- Jäger-Bataillon. 

(1885)  Ersatz-C ompagnie-Cadre:  Klagenfurt. 


Errichtung  und  nachgefolgte  Veränderungen.  1808  mit  1.  September  aus 
der  8.  Division  des  Jäger-Regiments  Marquis  Ckasteler  Nr.  64  als  Feld-Jäger- 
Division  Nr.  8 formiert,  mit  l.December  auf  ein  Bataillon  ä 6 Feld-  und  eine  Depöt- 
Compagnie  completiert,  „Feld- Jäger-Bataillon  Nr.  8”,  1810 — 1812  wieder  Jäger- 
Division;  seit  1813  dauernd  als  Bataillon  formiert,  einen  Cliargen-Cadre  zu 
dem  neu  aufgestellten  Feld-Jäger-Bataillon  Nr.  10  abgegeben. 

1849  wurde  das  Bataillon  in  Folge  der  Ereignissein  Italien  reorganisiert; 
später  die  3.  und  neu  errichtete  4.  Division  zur  Aufstellung  des  25.  Feld-Jäger- 
Bataillons  abgegeben  (Depot-Compagnie  gemeinschaftlich), 

1851  wieder  auf  sechs  Compagnien  completiert. 

1859  die  3.  Division,  sowie  den  Cadre  für  weitere  aufzustellende  zwei 
Compagnien  an  das  neu  errichtete  Feld-Jäger-Bataillon  Nr.  26  abgegeben. 

1880  die  Reserve-Compagnie  an  das  neu  errichtete  Feld-Jäger-Bataillon 
Nr.  35  abgegeben. 

Ergänzung.  Dieses  Bataillon  recrutierte  sich  von  der  Errichtung  bis 
1830  aus  den  deutsch-österreichischen  Provinzen;  1S30  wurde  es  lombardisch; 
von  1849 — 1866  erhielt  es  seine  Ergänzung  aus  dem  Venezianischen.  Bezirke 
der  Infanterie-Regimenter  Nr.  16  und  26,  seit  1860  auch  aus  jenen  von  Nr.  38 
und  79.  Von  1866 — 1883  ergänzte  sich  das  Bataillon  aus  Steyermark.  Bezirk 
des  Infanterie-Regiments  Nr.  47 ; seit  1883  endlich  auch  aus  Kärnthen.  Bezirk 
des  Infanterie-Regiments  Nr.  7.  Seit  1889  erhält  es  seine  Ergänzung  aus  dem 
Bereich  des  3.  Corps  im  Allgemeinen. 

Stationen  der  Depot- (Ersatz-) Abtheilung.  1849  Udine,  1860  Villach, 
1865  G-örz,  1866  Laibach,  1867  Cilli,  1883  Marburg,  1885  Klagenfurt. 

Friedens-Garnisonen.  1808  Wels,  1810  St,  Veit,  1S12  Leoben,  1S15 
Masseveaux  (Eisass),  1817  Thann,  1819  Linz,  1822  Como.  1823  Locli.  1S24 
Pavia,  1827  Mailand,  1833  Varese,  1838  Cattaro,  1840  Este,  1842  Padua,  1S43 
Ferrara,  1846  Este,  1847  Rovigo,  1849  Mauer,  1S50  bei  Jicin.  1S51  Komotau, 
1852  Kuttenberg,  1853  Laxenburg,  1854  Schässburg,  1S55  Wisnicz,  dann  Gross- 
wardein,  1856  Szegedin,  1860  Laxenburg,  1S65  Lemberg.  1866  Cilli.  1S70 
S.  Eustachio  (Dalmatien),  1871  Budua.  1872  Pettau.  1876  Rudolphswerth,  1S7S 
Capo  dTstria,  1880  Nevesinje,  1882  Celebic,  1883  Prjepolje,  1884  Klagenfurt, 
1888  Judenburg. 

Bataillons- Comiuandauteii. 

1808  Mumb,  Hieronymus,  Oberstlieu-  j 1813  Flette  von  Flettenfeld,  Hein- 
tenant,  I rieh,  Major — Oberstlieutenant. 


— 691  - 


1829  E s ch er m ann, Friedrich, Major— 
Oberstlieutnant. 

1836  Eossbach,  Heinrich,  Oberst- 
lieutenant. 

1838  Poschacher  von  Poschach, 
Sebastian,  Major — Oberst. 

1849  E otter,  Rudolph,  Major — Oberst. 

1856  Eeitzenstein,  Wilhelm  Frei- 
herr von,  Major — Oberst. 

1866  Urschitz,  Alois,  Major. 


1873  Eaisp,  Eduard,  Major — Oberst- 
lieutenant. 

1876  Heller  von  Hellheim,  Franz, 
M aj  or—  Ob  er  st. 

1885  Pyrker  de  Felsö-Eör,  Victor, 
Maj  or. 

1890  Eiedlechner,  Otto  Edler  von, 
M aj  or — Oberstlieutenant. 

1896  Botic,  Joachim,  Major. 


Vor  (lern  Feinde  gefallene  höhere  Offleiere. 

1866  Bataillons-Commandant  Oberst  Wilhelm  Freiherr  von  Eeitz en- 
stein in  der  Schlacht  bei  Königgrätz  f. 

Feldzüge. 

1809  Avar  das  Bataillon  auf  dem  Kriegs-Schauplatze  in  Deutschland 
(2.  Corps)  und  zeichnete  sich  bei  Deckung  des  Kückzuges  von  Regensburg 
aus,  ebenso  bei  Aspern,  wo  es  viel  verlor;  sodann  Schlacht  bei  Wagram. 

1813  bei  der  Armee  in  Inner-Oesterreich,  machte  das  Bataillon,  meist 
abtheilungSAveise  vertheilt,  einige  Gefechte  an  der  Drau  (hei  Sachsenburg, 
Feistritz  u.  A.)  mit,  dann  jenes  hei  Pontafel;  später  in  Italien,  Vorhut-Gefechte 
hei  Mamma  d’Avio,  Caldiero. 

Hauptmann  Baron  Pirquet  sich  durch  einen  Ueberfall  auf  Pontafel 
ausgezeichnet;  erhielt  für  diese  Tliat,  soAvie  für  Auszeichnung  hei  Ebelsberg 
(als  Oberlieutenant  im  58.  Infanterie-Eegimente),  nachträglich  den  MTO. 

1814  in  Ober-Italien  bei  den  Truppen  am  Po  (Corps  Nugen t),  Gefecht 
bei  Parma. 

1815  hei  den  gegen  Murat  operierenden  Truppen,  Gefecht  hei  Poggio 
a Cajano,  dann  nach  Süd-Frankreich. 

Bataillons-Commandant  Major  ATon  Flette  mit  dem  LO.  decoriert. 

1838  stand  das  Bataillon  auf  Cordon  in  Süd-Dalmatien  und  bestand 
wiederholte  Gefechte  anlässlich  der  räuberischen  Einfälle  der  Montenegriner, 
so  hei  Gomila,  auf  der  Planina  Pastrovichiana  u.  A. 

Bataillons-Commandant  Oberstlieutenant  Heinrich  Eossbach  Avurde 
mit  dem  LO.  decoriert. 


1848  stand  dieses,  sich  aus  der  Lombardie  ergänzende  Bataillon  in  der 
Heimath  und  gelang  es  den  Versuchungen  der  Emissäre  und  sonstigen  Ein- 
flüssen, einen  grossen  Th  eil  zum  Treubruche  zu  verleiten;  der  Eest,  circa 
zAvei  Compagnien,  bis  Mitte  Juli  mit  einer  Division  des  9.  Jäger-Bataillons  in  ein 
Bataillon  vereint,  focht  bei  Pastrengo,  Ponton,  Montanara  und  mit  Auszeich- 
nung hei  Vicenza. 

Sodann  reorganisiert,  stand  das  Bataillon 

1849  im  2.  Reserve-Corps  im  südlichen  Ungarn,  ohne  in  das  Feuer  zu 
kommen. 

Decoriert  wurde  mit : 

MVK.  Hauptmann  Eduard  Pro  sehe1). 

1859  war  das  Bataillon  im  Verbände  der  Küsten- Armee  nicht  in  das  Feuer 
gekommen. 

1866  im  4.  Corps  der  Nord-Armee  eingetheilt,  focht  das  Bataillon  bei 
Schweinschädel  und  Königgrätz  (grosse  Verluste);  die  2.  Depot-Compagnie 


')  Nachträglich,  mittlerweile  Major  und  Commandant  des  Boten-Jäger-Corps. 

44* 


— 692  — 


machte  den  Feldzug  in  Deutschland  im  combinierten  35.  Feld-Jäger-Batail- 
lon  mit. 

Decoriert  wurden  mit: 

EKO.  3.  Bataillons-Commandant  Oberst  Freiherr  von  Beitzenstein 
(gefallen,  nachträglich  zuerkannt);  Hauptmann  Ferdinand  Schkrobanek. 

MVK.  Die  Hauptleute  August  Ferstner  und  Julius  Ettmayer  Bitter 
von  Adelsburg;  dann  dem  gefallenen  Hauptmann  Friedrich  Quitton- 
Quentin  nachträglich  zuerkannt. 

1869  nahm  das  in  Süd-Dalmatien  stationierte  Bataillon  an  den  Expeditionen 
in  die  Krivosije  und  in  die  Zupa,  Gefechte  bei  Sta.  Barbara,  S.  Giorgio  und 
Bisano  theil. 

Decoriert  wurden  mit: 

EKO.  3.  Bataillons-Commandant  Major  Alois  Urschitz. 

MVK.  Oberlieutenant  Stephan  Tschreschner;  die  Lieutenants  Anton 
Schneider  und  Ignaz  Oeliler. 

1882  im  Occupations-Gebiet  dislociert,  betheiligte  sich  das  Bataillon  an 
der  Streifung  im  Sutjeska-Thale. 

Tapferkeits-Medaillen. 

Silberne 


Goldene 

Silberne 

Goldene 

X.  CI. 

n.  ci. 

1809 

— 

1 

1848/1819  — 

— 

1 

1813-1815 

3 

11 

1859 

— 

— 

1821 

— 

— 

1866  — 

5 

19 

1882  - 

— 

— 

- 693 


9. 

Steyerisckes  Feld- Jäger-Bataillon. 

(1882)  Ersatz-Compagnie-Caclre:  Graz. 


Errichtung  und  nachgefolgte  Veränderungen.  18C8  mit  1.  September 
aus  der  9.  Division  des  Jäger-Regiments  Marquis  Chasteler  Nr.  61  als  Feld- 
jäger-Division Nr.  9 formiert,  mit  1.  December  auf  ein  Bataillon  k sechs  Feld- 
und  eine  Depot-Compagnie  completiert,  „Feld- Jäger-Bataillon  Nr.  9”;  nach 
dem  Feldzuge  die  Jäger-Abtheilung  des  aufgelösten  Frei-Corps  Carneville 
incorporiert.  1810 — 1812  wieder  Jäger-Division:  1813  dauernd  als  Bataillon 
formiert,  einen  Chargen-Cadre  an  das  neu  aufgestellte  Feld-Jäger-Bataillon 
Nr.  10  abgegeben;  1818  die  Jäger-Division  des  aufgelösten  Istrianer  Bataillons 
incorporiert. 

1849  die  3.  und  neu  errichtete  4.  Division  zur  Bildung  des  Feld-Jäger- 
Bataillons  Nr.  20  abgegeben  (Depöt-Compagnie  gemeinschaftlich). 

1880  die  Reserve-Compagnie  an  das  neu  aufgestellte  10.  Feld-Bataillon 
des  Tyroler  Jäger-Regiments  Kaiser  Franz  Joseph  abgegeben. 

Ergänzung.  Dieses  Bataillon  recrutierte  sich  von  der  Errichtung  an 
aus  Inner-Oesterreich,  seit  1853  ausschliesslich  aus  Steyermark  und  zwar  von 
1857  an  aus  dem  Bezirke  des  Infanterie-Regiments  Nr.  27.  von  1860  — 1867 
zum  Theil  auch  aus  jenem  von  Nr.  47.  Seit  1889  erhält  es  seine  Ergänzung 
aus  dem  Bereiche  des  3.  Corps  im  Allgemeinen. 

Stationen  der  Depot- (Ersatz-)  Abtheikurg.  1809  St.  Veit  in  Kärnthen, 
1813  Stainz,  1830 — 1836  Pettau,  1848  Pettau,  1860  Leoben,  1865  Graz,  18S0 
Bruck  a.  d.  Mur,  seit  1882  wieder  Graz. 


Friedens-Garnisonen.  1808  St.  Veit,  1809  Villach,  1810  Cilli.  1814 
Treviso,  1815  Görz,  1816  Fiume,  1817  Capo  d’Ist.ria  und  Rovigno,  1824  Pettau, 
1831  Vicenza,  1834  Piacenza,  1835  Bologna,  1838  Ferrara,  1840  Cattaro,  1842 
Spalato,  dann  Cilli,  1843  Capo  d’Istria — Dignano,  1849  Florenz,  1850  Livorno, 
1851  Florenz,  1852  Forli—  Perugia,  1854  Bologna,  1859  Adria,  1860  Noale, 
1861  Adria,  1862  Dolo,  dann  Graz.  1863  Kaiser-Ebersdorf,  1864  Wien,  1866 
Sillein,  1867  Ungarisch -Skalitz,  1869  Marburg,  1870  Budua,  1871  Spalato,  1872 
Bruck  a.  cl.  Mur,  1877  Judenburg,  1878  Klagenfurt,  1879  Judenburg,  Graz, 
1880  Bruck  a.  d.  Mur,  1882  Judenburg,  1888  Graz,  1892  Bruck  a.  cl.  Mur, 
1895  Villach. 

Batailloiis-Comniandanten. 

1808  Göldlin  von  Tieffenau,  Carl 
Freiherr,  Major— Oberst. 

1814  Gobiery,  Eugen  de,  Hauptmann 
(ad  interim). 


181o  vv  er  dt  von  Teuften,  Irredrrch 
Freiherr,  Major. 

1816  Pirquet  von  Cesenatico  und 
M a r d a g a,  Peter  Chevalier, 


- 694 


1831  Strobl  von  Ankerswald,  Carl, 

M aj  or — Ob  er  stli  eutenant. 

1889  Christophe  von  Leuenfels, 

Johann,  Major. 

1839  Collery,  Eduard,  Major. 

1842  Weiss,  Franz  von,  Major — 

Oberst. 

1849  Menninger,  Friedrich  von, 

Maj  or — Ob  erst . 

1859  Steiger  von  Mün singen,  Carl, 

Oberstlieutenant. 

1863  Schidlach,  Franz.  Major — 

Oberst. 

Vor  dem  Feinde  gefallene  höhere  Offleiere. 


Feldzüge. 

1809  erhielt  das  Bataillon  seine  Eintheilung  bei  den  zur  Verth eidigung 
von  Tyrol  bestimmten  Truppen  unter  FML.  Chasteler.  Auf  dem  Marsche  dahin 
nahm  eine  Vorhut- Abtheilung  an  dem  Gefechte  an  der  Laditscher  Brücke 
theil  und  kam  das  Bataillon  anfänglich  in  das  Etsch-Thal,  wo  es  sich  an  den 
Gefechten  bei  Bucco  di  Vela,  Volano,  Castelpietra  und  Pilcante  betheiligte. 

Später  wurde  das  Bataillon  getheilt  und  standen  vier  Compagnien  in 
Nord-Tyrol,  wo  eine  halbe  Compagnie  an  der  heldenmüthigen  Vertbeidigung 
des  Passes  Strub  theilnahm.  Bataillons-Commandant  Oberstlieutenant  Baron 
Göldlin,  welcher  sich  liier  mit  ö'/a  Compagnien  (worunter  jene  des  Bataillons) 
standhaft  gegen  3000  Mann  wehrte,  wurde  mit  dem  MTO.  decoriert.  Zwei 
Compagnien  (1.  u.  5.)  wurden  in  dem  Gefechte  bei  IVörgl  versprengt  und 
grösstentheils  gefangen,  die  Beste  derselben  fochten  auf  dem  Biickzuge  durch 
Kärnthen  bei  Sachsenburg;  die  4.  Compagnie  wurde  bei  dem  Versuche,  sich 
durch  Bayern  durchzuschlagen,  bei  Neumarkt  in  der  Ober-Pfalz  gefangen. 

Die  anderen  Abtheilungen  fochten  am  Berg  Isel  und  zeichneten  sich 
im  Juni  bei  dem  Entsätze  von  Trient  aus;  die  Depot-Compagnie  nahm  an  den 
Kämpfen  bei  Graz  und  der  Schlacht  bei  Baab  theil. 

1813  bei  der  Armee  in  Inner-Oesterreich  eingetheilt,  vertheidigte  eine 
Compagnie  unter  Hauptmann  Moll  die  Verschanzungen  am  Berge  Loibl  mit 
heldenmüthiger  Standhaftigkeit;  zwei  Tage  später  zeichnete  sich  das  ganze 
Bataillon  bei  Abwehr  des  Angriffes  der  Division  Belloti  aus  und  nahm  das- 
selbe ferner  an  den  Gefechten  bei  Krainburg,  Feistritz,  Hollenburg.  Portis. 
Ospedaletto,  Susigana  (a.  d.  Piave)  theil  und  stand  dann  bei  der  Blockade 
von  Legnago. 

Hauptmann  Freiherr  von  Moll  erhielt  den  MTO. 

1814  wurde  in  der  Schlacht  am  Mincio  ein  grosser  Theil  versprengt, 
gefangen. 

1815  war  das  Bataillon  bei  den  Truppen  gegen  Murat,  Gefechte  am 
Panaro,  bei  Carpi,  S.  Felice,  Schlacht  von  Tolentino  und  kam  sodann  nach 
Süd-Frankreich. 

1848  auf  dem  Kriegs-Schauplatze  in  Italien,  focht  das  Bataillon  bei 
Sorio,  Pastrengo,  Santa  Lucia,  Montanara,  Vicenza,  zeichnete  sich  in  dem  Ge- 
fechte bei  Sona  sehr  aus  (Erstürmung  des  Monte  Bello  u.  s.  w.),  ferner 
Schlacht  bei  Custozza,  Nacht  - Gefecht  bei  Volta,  Gefecht  bei  Vigentino 
(Mailand). 

1*49  focht  das  Bataillon  (Brigade  Kolowrat)  im  Verein  mit  dem  Begimente 
Kaiser  Nr.  1 mit  besonderer  Auszeichnung  bei  Mortara  und  Novara  i Olengo  . 
Später  war  dasselbe  bei  der  Expedition  in  die  Bomagna.  Gefechte  bei  und  Ein- 
nahme von  Livorno.  Ein  Detachement  der  Depot-Compagnie  an  dem  Gefechte 
bei  Friedau  theilgenommen. 


1869  Klimisch  von  Klimbu r g, 
Eugen,  Oberstlieutenant. 

1874  Horvath  de  Zsebehäz,  Franz, 
Maj  or — Oberstlieutenant. 

1881  Schönaich,  Franz,  Major — 

Oberstlieutenant. 

1883  Hablitschek,  Carl.  Major— 
Oberstlieutenant. 

1889  Galateo,  Alfred  nobile  de. 

Major—  Oberstlieutenant. 

1896  Münzel,  Arnold,  Major. 


— 695 


Für  Auszeichnung  in  diesen  beiden  Feldzügen  erhielten: 

MTO.  Bataillons-Comm andant  Oberstlieutenant  Franz  Ritter  von  Weiss 
(für  Sona). 

EKO.3.  Hauptmann  Julius  Schmigoz;  Oberlieutenant  Eduard  Schüller. 

MVK.  Die  Hauptleute  Philipp  Ritter  von  Mikulits,  August  Richter, 
Hermann  Hirst;  die  Oberlieutenants  Adolph  Frank  und  Anton  Battig; 
Unterlieutenant  Justus  Perasso. 

1859  im8.  Armee-Corps  (Benedek)  eingetlieilt,  focht  das  Bataillon  beiSolferino. 

Decoriert  wurden  mit: 

EKO.  3.  Bataillons-Commandant  Oberstheutenant  Friedrich  Menninger. 

MVK.  Hauptmann  Joseph  Gerstorff  von  Gerstenhain;  Unter- 
lieutenant Adolph  Sauerwein. 

1861  machte  das  Bataillon  den  Feldzug  gegen  die  Dänen  in  der  Brigade 
Kostitz  des  Corps  Gablenz  mit,  nahm  an  dem  Gefechte  bei  Jagel  und  Ober- 
Selk  theil,  kämpfte  mit  besonderer  Auszeichnung  bei  Oeversee,  dann  bei 
Yeile.  Später  wurde  das  Bataillon,  meist  abtheilungsweise,  zur  Besetzung 
der  Inseln  an  der  Westküste  (Sylt,  Föhr,  Römö)  verwendet. 

Für  Auszeichnung  in  diesem  Feldzuge  wurden  decoriert  mit: 

LO.  Bataillons-Commandant  Oberstlieutenant  Franz  Schidlach  und 
Oberlieutenant  Friedrich  Laiml  Ritter  von  Declina  (Letzterer  gefallen,  nach- 
träglich zuerkannt). 

EKO.3.  Die  Hauptleute  Gustav  Schmigoz  und  Franz  Heller;  die 
Oberlieutenants  Carl  Urschitz  und  Adolph  Sauerwein. 

MVK.  Die  Hauptleute  Carl  Haradauer  Edler  von  Heldendauer, 
Eduard  Urschitz,  Carl  Went,  Franz  Heller,  Franz  Hermanny  Edler  von 
Heldenberg  und  Moriz  Kaluschke;  die  Oberlieutenants  Carl  Urschitz, 
Demeter  Sumarsky  und  Franz  Hoppelen fc;  die  Unterlieutenants  Sigmund 
Klug  und  Joseph  Steiner. 

SVK.  m.  d.  Kr.  Ober-Arzt  Dr.  Franz  Koblilia. 

1866  stand  das  Bataillon  bei  der  Kord-Armee  (2.  Corps,  Thun)  und  focht 
bei  Königgrätz  und  Blumenau;  die  2.  Depot-Compagnie  im  combinierten 
37.  Feld-Jäger-Bataillon  die  Schlacht  bei  Custozza  mitgemacht. 

Decoriert  wurden  mit: 

MVK.  Oberlieutenant  Peter  Cumerlotti  (für  Auszeichnung  im  combi- 
nierten 37.  Feld-Jäger-Bataillon). 

1869  betheiligte  sich  das  Bataillon  an  der  Unterdrückung  des  Aufstandes 
in  Süd-Dalmatien,  dritte  Expedition  in  die  Krivosije. 

1878  in  der  6.  Infanterie-Truppen-Division  eingetheilt.  focht  das  Bataillon 
bei  Han  Bjelalovac,  der  Einnahme  von  Sarajevo  und  bei  Mokro. 

Decoriert  wurden  mit: 

EKO.3.  Bataillons-Commandant  Major  Franz  Horvath  de  Zsebehäz. 

MVK.  Die  Lieutenants  Anton  H o b e r s d o r f e r und  Anton  R o t li  s c h e d 1 ; di  e 
Lieutenants  in  der  Reserve  Carl  Kadamlensky  und  Gustav  Leskoschegg. 

FJO.  Regiments-Arzt  Dr.  Alexander  Ko  sek. 


Tapferkeits-Medaillen. 

Silberne 

Goldene  Silberne 

Goldene 

I.  CI. 

II.  Cl. 

3 3 

1818 

3 

7 

21 

1 17 

1819 

6 

21 

15 

1859 

3 

11 

2S 

1861 

1 

12 

62 

1866 

1 

5 

9 

1869 

— 

1 

9 

1878 

1 

1 

17 

1809 

1813-1815 


- 696  — 


10. 

Niederösterreicliisclies  Feld- Jäger-Bataillon. 

(1882)  Ersatz-Compagnie-Cadre:  St.  Pölten. 

(Seit  dem  Jahre  1849  besitzt  das  Bataillon  ein  silbernes  Signalhorn,  mit  der  Inschrift: 
„Dem  t ap  feren  10.  Jäger  -Bataillon,  die  italienische  Armee  unter  dem  Sieger 
Radetzky  1818”.  In  einem  auf  dem  Horne  angebrachten,  von  dem  österreichischen 
Doppel-Adler  gehaltenen  Schilde  sind  die  Worte  zu  lesen:  -Monte-Berico”  — „Kopal 
ruft!”  — Zufolge  Allerhöchster  Genehmigung  hat  das  Bataillon  diesem  Ehren-Signalhorn 
die  gleichen  Ehrenbezeigungen  wie  einer  Fahne  zu  leisten.) 

Errichtung  und  nachgefolgte  Veränderungen.  1813  zufolge  Allerhöchster 
Entschliessung  vom  5.  August  mit  einem  Cadre  an  Chargen  von  den  Feld- 
jäger-Bataillonen Nr.  7,  8 und  9 in  Steyermark  i Graz  aufgestellt. 

1849  die  3.  und  neu  errichtete  4.  Division  zur  Bildung  des  Feld-Jäger- 
Bataillons  Nr.  21  abgegeben  (Depot- Compagnie  gemeinschaftlich  . 

1880  die  Reserve-Compagnie  zu  dem  neu  errichteten  Fekl-Jäger-Bataillon 
Nr.  34  abgegeben. 

Ergänzung.  Dieses  Bataillon  recrutierte  sich  bis  1S30  aus  Inner-Oester- 
reich,  von  1830 — 1857  aus  Ober-  und  Nieder-Oesterreich  *).  seit  1857  ausschliess- 
lich aus  Nieder-Oesterreich,  Ergänzungs-Bezirk  des  Infanterie-Regiments  Nr.  49. 
Seit  1889  ist  es  an  den  Bereich  des  2.  Corps  im  Allgemeinen  gewiesen. 

Stationen  der  Depot-(Ersatz-)Abtheilung.  1813  Marburg,  1814  Neustadtl, 
1820 — 1825  Judenburg,  1830 — 1836  Schärding,  1848  Schärding,  1852  Vf  eis, 
1853  Freistadt,  1854  St.  Pölten,  1861  Langenlois,  1865  St.  Pölten,  1880  Wiener- 
Neustadt,  1882  St.  Pölten. 

Friedens-Garnisonen.  1814  Cremona,  1815  Roanne,  1816  Dannemarie 
(Eisass),  1817  Ste.  Marie  aux  Mines,  1819  Judenburg,  1820  Borsea.  1821  Itri 
(Neapel),  Molo  di  Gaeta,  Sessa.  1822  Molo  di  Gaeta.  1823  Capua.  1824  Sta.  Maria 
di  Capua.  1825  Cattaro.  1826  Ragusa,  1829  Fiume.  1830  Como-Varese,  1834 
Crema,  1835  Parma,  1836  Spalato,  1839  Paria.  1840  Mailand.  1842  Como, 
1845  Mailand,  1847  Varese,  1849  Ancona.  1850  Bologna.  1851  Florenz.  1852 
Parma,  1854  Verona.  1858  Castelnuovo  (Dalmatien).  1859  Trient.  1860  Villafranca, 
dann  V aleggio,  1863  Mantua,  dann  Revere.  1864  Bussolengo-Pastrengo.  1865  V erona, 
1866  Rovigo,  1866  Graz,  1867  Bruck  a.  d.  Mur.  1872  Spalato,  1876  Capo  d'Istria. 
1878  Livno,  1879  Prachatitz,  1882  Hainburg,  1888  Bruck  a.  d.  Leitha.  1891 
Wien,  1894  Steyr. 

Bataillons- Commandanteii. 

1813  Casassa  de  Valmonte,  Victor  1S21  Lovetto,  Peter,  Major — Oberst. 
Chevalier,  Major — Oberstlieute-  1833  Severus,  Carl.  Major, 

nant. 

J)  Doch  erhielt  es  von  1860—1867  abermals  einen  Tlieil  Eecruten  aus  dem  Bezirke 
des  Infanterie-Regiments  Xr.  11. 


— 697 


1836  Matiss  de  Sik-Abony,  Carl, 
Major — Oberstlieutenant. 

1811  Strassoldo,  Julius  Graf,  Oberst. 
1816  Kopal,  Carl  von,  Oberst. 

1819  Descovich  von  Oltra.  Anton 
Edler,  Major — Oberstlieutenant. 
1852  Netzer  von  Sillthal.  Eduard, 
Ma  j or — Ob  er  stlieutenant. 

1859  Poschacher  von  Poschach, 
Ferdinand,  Oberst. 

1865  Dobner  vonDobenau,  Leopold, 
Maj  or — 0 berstlieutenant. 


1875  Beck  von  Nordenau.  Friedrich 
E dl  er , Ma  j o r ■ — 0 b er  stli  e u t en  ant . 

1881  Wiktorin,  Moriz,  Major. 

1881  Kopal,  Victor  Freiherr  von, 
Oberstlieutenant — Oberst. 

1887  Schön  von  Monte  - Cerro. 
Ferdinand,  Major. 

1890  Ullrich  Edler  von  Helm- 
schild, Rudolph,  Major — Oberst- 
lieutenant. 

1896  Bonelli,  Otto  von,  Major. 


Tor  dem  Feinde  gefallene  höhere  Offtciere. 

1818  Bataillons-Commandant  Oberst  Carl  von  Kopal  bei  der  Erstürmung 
von  Vicenza  (10.  Juni)  tödtlicli  verwundet,  am  16.  Juni  gestorben. 


Feldzüge. 

1S13  sofort  nach  der  Completierung  auf  den  Kriegs-Schauplatz  in  Italien 
gesendet,  kam  das  Bataillon  vor  Verona  und  wurde  zumeist  im  Vorposten- 
Dienst  verwendet;  eine  Compagnie,  Hauptmann  Hellin,  bei  Grezzano  ein 
Gefecht  bestanden. 

1811  eine  Division  unter  Hauptmann  Friedlich  Graf  Bellegarde  mir 
Auszeichnung  an  dem  Avantgarde- Gefecht  bei  Villafranca  tkeilgenommen. 
das  Bataillon  an  der  Schlacht  am  Mincio.  sowie  bei  Verthei digung  des 
Brückenkopfes  von  Borghetto,  dann  Occupation  von  Piemont. 

1815  stand  das  Bataillon  bei  der  Vorrückung  nach  Süd-Frankreich  in 
der  Avantgarde-Brigade  Bretschneider,  eine  Compagnie  in  dem  Gefechte  bei 
Aiguebelle,  das  Bataillon  bei  der  Einnahme  des  Forts  La  Grotte,  sowie  der 
Erstürmung  von  la  Guillotiere  (Lyon!. 

Das  Bataillon  verblieb  sodann  bis  1818  bei  dem  Occupations-Corps  im 
Eisass. 

Bataillons-Commandant  Major  Casassa  in  Anerkennung  seiner  Ver- 
dienste zum  Oberstlieutenant  befördert. 

1821  gegen  die  Insurgenten  in  Neapel,  bei  Rieti  nicht  in  das  Feuer 
gekommen,  bei  Antrodocco  gefocliten  (Erstürmung  der  Brücke  über  den 
Velino). 

Das  Bataillon  verblieb  sodami  bis  1825  im  Neapolitanischen  und  hatte 
wiederholte  Streif-Commanden  mit  sehr  anstrengendem  Dienste  zur  Bekämpfung 
der  Räuberbanden  beigestellt1)  und  wurden  sowohl  der  Bataillons-Commandant 
Major  Lovetto.  als  auch  einige  andere  Offi eiere  für  ihre,  bei  dieser  Gelegen- 
heit bewiesene  Umsicht  vom  Könige  von  Neapel  mit  Orden  ausgezeichnet. 

1848  auf  dem  Kriegs-Schauplatze  in  Italien,  focht  das  Bataillon  unter 
seinem  Commandanten  Obersten  von  Kopal  mit  besonderer  Auszeichnung 
in  der  Schlacht  von  Sta.  Lucia,  in  welcher  es  mit  heldenmüthiger  Aus- 
dauer den  Kirchhof  durch  drei  Stunden  gegen  wiederholte  Angriffe  weit  über- 
legener Kräfte  vertlieidigte.  Dasselbe  nahm  weiters  an  dem  Gefechte  bei 
Goito  theil  und  hatte  bei  Vicenza  (Erstürmung  der  Verschanz ungen  am  Monte 
Berico)  erneuert  Proben  seiner  besonderen  Tapferkeit  abgelegt;  ebenso  ehren- 
vollen Antheil  nahm  es  an  den  Schlachten  von  Sommacampagna  (Erstürmung 
des  Monte  Vento)  und  Custozza.  Bei  der  weiteren  Vorrückung  nahm  das 
Bataillon  noch  an  den  Avantgarde-Gefechten  bei  Cä  de  Mari  (am  Oglio)  und 
Basiasco,  endlich  mit  erneuerter  Auszeichnung  an  jenem  bei  Gamboloita  (Er- 
oberung einer  feindlichen  Batterie  u.  s.  w.)  theil. 


J)  Befreiung  des  von  den  Räubern  gefangen  genommenen  Obersten  Grafen  Couden- 
liove  u.  s.  w. 


- 698  — 


1849  im  Verbände  des  1.  Armee-Corps  hatte  das  Bataillon  in  den  Ge- 
fechten bei  Gambolo  und  Vigevano  erneuert  Gelegenheit,  sich  hervorzuthun 
und  kam  dann  in  die  zur  Säuberung  der  Romagna  bestimmte  Division 
Wimpffen,  wh’kte  bei  dem  Angriffe  auf  Bologna,  bei  jenem  auf  Ancona  mit 
und  bestand  in  der  Verfolgung  Garibaldi’s  einige  kleinere  Gefechte  bei 
S.  Angelo  und  Macerata-Feltria. 

Für  hervorragende  Leistungen  in  diesen  beiden  Feldzügen  wurden 
decoriert  mit : 

MTO.  Dem  an  seiner  tödtlichen  Verwundung  bei  Vicenza  gestorbenen 
Bataillons-Commandanten  Obersten  von  Ko  pal  nachträglich  zuerkannt:  dann 
Hauptmann  Joseph  Jabionski  (Vicenza). 

LO.  Bataillons-Commandant  Oberst  Kopal  (für  Sta.  Lucia):  dann  dessen 
Nachfolger  Major  Descovich  von  Oltra. 

EKO.  3.  Die  Hauptleute  Ignaz  Edler  von  Beckh  (vor  Ancona  gefallen. 
1849),  Ludwig  Brand  und  Franz  Silier;  Oberlieutenant  Peter  Lämmer. 

71/ VK.  Die  Hauptleute  Michael  Freiherr  von  Lütgendorf.  Franz  Silier 
und  Peter  Lämmer;  die  Oberlieutenants  Theodor  Edler  von  Ko  dolit  s ch.  Joseph 
Latour  von  Thurmburg;  die  Unterlieutenants  Wenzel  Meder  und  Friedrich 
Müllner1). 

Die  ehrenvollste  Anerkennung  der  ausgezeichneten  Waffenthaten  wurde 
dem  braven  Bataillon  von  der  Armee  in  Italien  durch  die  Widmung  des  früher 
erwähnten  Signalhornes  zu  theil. 

1859  focht  das  Bataillon,  im  2.  Armee-Corps  (Eduard  Liechtenstein!  ein- 
getheilt,  mit  gewohnter  Tapferkeit  bei  Magenta  (Vertheidigung  von  Buffalora. 
Kämpfe  bei  Ponte  nuovo  di  Magenta),  erlitt  aber  bedeutende  Verluste.  In 
der  Schlacht  von  Solferino  war  dasselbe  wenig  engagiert. 

Decoriert  wurden  mit : 

LO.  Die  Hauptleute  Johann  Klein  und  Johann  von  Tamässy  Letz- 
terer gefallen,  nachträglich  zuerkannt). 

EKO.  3.  Bataillons-Commandant  Oberstlieutenant  Eduard  Netzer  von 
Sillthal;  Hauptmann  Joseph  Gumpenberger;  Oberlieutenant  Wenzel 
Meder. 

MVK.  Hauptmann  Carl  Pochobratzky ; die  Oberlieutenants  Carl 
Oesterle,  Matthias  Griessmaier  und  Julius  Lanzenstorfer:  Unterlieu- 
tenant Clemens  Lossen;  dann  dem  gefallenen  Oberlieutenant  Carl  Freiherrn 
von  Diemar  nachträglich  zuerkaunt. 

1866  stand  das  Bataillon  zu  Beginn  des  Feldzuges  in  Rovigo,  wurde 
sodann  im  Vereine  mit  dem  13.  Husaren-Regiment  (leichte  Brigade  Szapäry). 
abtheilungsweise  zur  Bewachung  des  unteren  Po  in  der  Strecke  von  Ficcarolo 
bis  Villanova-Marchesana  (Papozze)2),  beziehungsweise  des  sich  bei  Ferrara 
sammelnden  Corps  Cialdini  verwendet,  verblieb  auch,  nachdem  alle  übrigen 
Truppen  aus  der  Polesine  zu  dem  Hauptschlage  (Schlacht  bei  Custozza  bei 
Verona  concentriert  wurden,  isoliert  in  dieser  Aufstellung  und  kam  diesem 
sehr  anstrengenden  Dienste  mit  dem  gewohnten  Pflichtgefühle  nach.  Später 
zur  Armee  einberufen,  bildete  dasselbe  bei  dem  Rückzuge  des  7.  Corps  durch 
Venezien  bis  zur  Einwaggonierung  die  Arrieregarde,  ohne  in  Action  zu  treten. 
Die  2.  Depot-Compagnie  kämpfte,  im  combinierten  37.  Feld- Jäger-Bataillon 
eingetheilt,  bei  Custozza. 

Decoriert  wurden  mit: 

EKO.  3.  Oberlieutenant  Emil  Ritter  von  Arb t er  (dem  Generalstab  zu- 
getheilt). 

MVK.  Hauptmann  Carl  Conte  Modena  (eingetheilt  im  combinierten 
37.  Feld- Jäger-Bataillon). 

1878  in  der  7.  Infanterie -Truppen -Division  eingetheilt.  Gefechte  bei 
Rogelje  und  Jaice,  Einnahme  von  Livno. 


J)  Nachträglich  1858. 

-)  Circa  45  Kilometer. 


— 699 


Decoriert  wurden  mit: 

EKO.  3.  Hauptmann  Franz  Neugebauer. 

3IKV.  Die  Oberlieutenants  Johann  Köstner  und  Thaddäus  Graf  Alberti 
de  Poja;  Lieutenant  August  Lange,  dann  Lieutenant  in  der  Reserve  Max 
von  Jvichich. 


Tapferkeits-Medaillen. 

Silberne 


G-oldene 

Silberne 

Goldene 

I.  Cl. 

II.  Cl. 

1813-1815  — 

— 

1818 

11 

18 

11 

1821  — 

1 

1819 

— 

7 

21 

1859 

2 

16 

15 

1866 

— 

— 

— 

1878 

— 

1 

20 

— 700  - 


11. 


Ungarisches  Feld- Jäger-Bataillon. 

(1884)  Ersatz-Compagnie-Cadre:  Raab. 


Errichtung  und  nachgefolgte  Veränderungen.  1813  zufolge  Aller- 
höchster Entscliliessung  vom  5.  August  mit  einem  Cadre  au  Chargen  von  den 
Feld- Jäger-Bataillonen  Nr.  3,  4 und  5 zu  Krems  in  Nieder-Oesterreich  auf- 
gestellt. 

1859  die  3.  Division1)  an  das  neu  aufgestellte  Eeld-Jäger-Bataillon  Nr.  27 
abgegeben.  1860  wurde  das  Bataillon  in  Folge  Abtretung  der  Lombardie.  aus 
welcher  Provinz  sich  dasselbe  bisher  ergänzte,  reorganisiert  und  aus  dem 
steyermärkischen  Freiwilligen  Schützen-Bataillon  neu  formiert. 

1880  die  Reserve-Compagnie  an  das  neu  aufgestellte  Feld- Jäger-Bataillon 
Nr.  34  abgegeben. 

Ergänzung.  Dieses  Bataillon  ergänzte  sich  in  den  ersten  Jahren  seines 
Bestandes  aus  den  österreichischen  Provinzen,  von  1823  an  aus  der  Lombardie 
und  Venedig,  von  1857  an  speciell  aus  den  Ergänzungs-Bezirken  der  Infanterie- 
Regimenter  Nr.  23  und  44. 

1860  wurde  es  mit  der  Ergänzung  an  Nieder-Oesterreich,  Infanterie- 
Regiment  Nr.  49,  1880 — 1882  auch  theilweise  Nr.  14  gewiesen:  seit  1883 
recrutiert  sich  das  Bataillon  aus  Ungarn,  Bezirke  der  Infanterie-Regimenter 
Nr.  19  und  76.  Seit  1889  ist  es  mit  der  Ergänzung  an  den  Bereich  des 
5.  Corps  im  Allgemeinen  gewiesen. 

Stationen  der  Depot- (Ersatz-)  Abtheilung.  1813  Krems,  1S30  Brescia. 
1848  Mailand.  1852  Vicenza,  1S54  Pizzighettone,  1859  Bruck  a.  d.  Mur.  1867 
St.  Pölten,  1880  Wiener-Neustadt,  1882  St.  Pölten,  1884  Raab. 

Friedens-Garnisonen.  1814  Lombardie.  1815  im  Eisass.  1816  Weidenau 
(Schlesien),  1817  Ungarisch-Hradisch.  1820  Italien,  1821  Neapel.  1823  Palermo, 
1826  Capo  d’  Istria,  1835  Cattaro,  1838  Verona,  1839  Brescia,  1840  Piacenza, 
1842  Crema,  1843  Mailand.  1846  Como,  1847  Sondiio,  1S49  Brescia.  1850 
Laxenburg,  1852  Mödling.  1853  Oedenburg,  1854  Kaschau.  1855  Pest,  dann 
Gran,  1857  Judenburg.  1858  Ragusa.  1860  Salzburg,  1864  Wien.  1S66  Fünf- 
kirchen, 1867  Djakovar,  1868  St.  Pölten,  1875  Budua,  1S77  Slano.  187S  Gaeko. 
1879  Wien,  1881  Wiener-Neustadt,  1882  Raab.  1893  Oedenburg.  1895  Dolnja 
Tuzla. 


Bataillons- Commandanten. 


1813  Ensch,  Franz  Freiherr  von. 
Major— Oberst. 

1836  Escliermann,  Friedrich,  Oberst. 
1842  Berezko,  Ferdinand  Freiherr 
von,  Major. 

1847  Bauer,  Carl,  Major — Oberst. 
1852  Zs  old  os,  Anton  von,  Oberst- 
lieutenant— Oberst. 


1859  Schwab,  Friedrich  Edler  von, 
Ob  erstlieutenan  t — Oberst. 

1S6S  Bruckner,  Moriz  Ritter  von. 

Ob  er  stlieut  enant — Ob  erst. 

1873  Went,  Carl,  Major. 

1S75  Heim  er  ich. J oliaun  von.  Maj  or — 
Oberstlieutenant. 

18S0  Steinitz,  Eduard  Ritter  von. 
Major. 


')  War  1849  auf  dam  Fusse  von  sechs  Compagnien  verblieben. 


701 


1882  Kapfhammer,  Franz.  Major — 
Ob  erstliente  n ant. 

1883  Grivicic,  Daniel  Ritter  von, 
Oberstlieutenant  — Oberst. 

1887  Zur  na,  Carl,  Oberstlieutenant — 
Oberst. 


1891  Wucherer  von  Huld en fei d, 
Carl  Freiherr,  Major  — Oberst- 
lieutenant. 

1896  Schwaab,  Alfred,  Major. 


Yor  dem  Feinde  gefallene  höhere  Offleiere. 


Feldzüge. 

1813  sofort  nach  der  Completierung  auf  den  Kriegs-Schauplatz  nach 
Italien  gerückt,  kam  das  Bataillon  nicht  mehr  in  das  Feuer. 

1811  machte  dasselbe  in  der  Division  Radivojevich  einige  kleinere 
Affairen,  Gefechte  bei  Roverbella  u.  A.  mit. 

1815  in  der  Division  Bianchi  eingetheilt,  machte  das  Bataillon  die 
Operationen  gegen  Murat  mit,  Gefecht  bei  Ronco  und  zeichnete  sich  unter 
seinem  Commandanten  Oberstlieutenant  Ensch  bei  dem  Ueberfalle  auf 
Pesaro  aus,  sodann  in  Süd-Frankreich. 

1821  in  dem  Feldzuge  gegen  die  neapolitanischen  Insurgenten  war  das 
Bataillon  in  dem  Gefechte  bei  Rieti.  eine  Division  unter  Hauptmann  Heinrich 
Rossbach  sich  in  dem  Gefechte  bei  Sora-Pescosolido  ausgezeichnet. 

1818  auf  den  Kriegs-Schauplatz  in  Italien,  focht  dieses  Bataillon  bei 
Sta.  Lucia,  Vicenza,  mit  Auszeichnung  bei  Sona,  dann  bei  Custozza. 

1819  zeichnete  sich  dasselbe  bei  Mortara  und  Novara  aus  (Brigade 
Stadion  des  2.  Corps). 

Decoriert  wurden  mit : 

LO.  Bataillons-Commandant  Oberstlieutenant  Carl  Bauer. 

MVK.  Die  Hauptleute  Anton  Gössmann,  Wenzel  Schröder  und  Franz 
Hamornik. 

1859  stand  das  Bataillon  in  Dalmatien  und  kam  nicht  vor  den  Feind. 

1861  in  der  Brigade  Tornas  des  6.  Corps  (Gablenz)  eingetheilt,  war  das 
Bataillon  bei  der  Cernierung  von  Friedericia,  eine  Division  sich  in  dem  Ge- 
fechte bei  Stoutrup  ausgezeichnet. 

Decoriert  wurde  mit : 

MVK.  Hauptmann  Carl  Freiherr  Schirp  von  Botlemberg. 

1866  im  2.  Corps  der  Nord-Armee  eingetheilt,  focht  das  Bataillon  bei 
Königgrätz;  die  2.  Depöt-Compagnie  im  combinierten  37.  Feld- Jäger-Bataillon 
bei  Custozza. 

Decoriert  wurden  mit : 

EKO.  3.  Oberlieutenant  Paul  Spilvogl. 

MVK.  Hauptmann  Georg  Camelli;  Oberlieutenant  Guido  Figura. 

1878  bei  den  Besatzungs-Truppen  in  Süd-Dalmatien,  an  der  Expedition 
gegen  Klobuk  betheiligt. 

Tapferkeits-Medaillen. 

Silberne 


Goldene 

Silberne 

Goldene 

I.  Cl. 

II.  Cl. 

2 

1 

1 

2 

18481 
1849  } 

2 

13 

20 

1864 

— 

1 

9 

1866 

— 

3 

15 

1878 

— 

— 

— 

1813—1815 

1821 


— 702  — 


12. 

B ohmisches  Feld- J äger-B ataillon . 

(1883)  Ersatz  - Compagnie  - Cadre  : Jung-Bunzlau. 

Errichtung  und  nachgefolgte  Veränderungen.  1813  zufolge  Allerhöchster 

Entschliessung  vom  5.  August  mit  einen  Cadre  an  Chargen  von  den  Feld- Jäger- 
Bataillonen  Nr.  1.  2 und  6 in  Jglau  aufgestellt. 

1819  die  3.  und  neu  errichtete  4.  Division  zur  Formierung  des  22.  Feld- 
jäger-Bataillons abgegeben  (Depot-Compagnie  gemeinschaftlich  . 

1880  die  Beserve-Compagnie  an  das  neu  errichtete  37.  Feld-Jäger- 
Bataillon  abgegeben. 

Ergänzung.  Dieses  Bataillon  ergänzte  sich  in  den  ersten  Zeiten  meines 
Bestandes  aus  Mähren,  von  1823  an  aus  dem  lombardisch- venezianischen 
Königreiche;  1830  wurde  es  ein  galizisches  Bataillon.  Ton  1857 — 1860  erhielt 
es  seine  Ergänzung  aus  den  Bezirken  der  Infanterie-Begiinenter  Nr.  20,  40. 
56,  57,  von  1860—1866  aus  jenen  von  Nr.  9,  10,  30,  40  und  77.  Seit  1867 
recrutiert  sich  das  Bataillon  aus  Böhmen,  Bezirk  des  Infanterie-Regiments 
Nr.  36,  von  1883 — 1889  auch  aus  jenem  von  Nr.  94.  Seit  1889  ist  es  mit  der 
Ergänzung  an  den  Bereich  des  9.  Corps  im  Allgemeinen  gewiesen. 

Stationen  der  Depöt-(Ersatz-)Abtheilung.  1830 — 1836,  dann  184S — 1852 
Znaym,  1853  Przemysl,  1872  Ivolin,  1880  Kuttenberg.  1883  Jung-Bunzlau. 

Friedens-Garnisonen.  1815  Mährisch-Schönberg.  1817  Freudenthal, 
1818  Weidenau.  1819  Jägerndorf,  1823  Teschen.  1824  Kremsier.  1S26  Jägem- 
dorf,  1827  Neutitschein,  1832  Mährisch- Schönberg,  1835  Ungarisch-Hradisch, 
1842  Brünn,  1847  Karthaus,  1849  Yeszprim,  1852  Oedenburg.  1853  Komom. 
1854  Sziget,  1855  Fünfkirchen.  1858  Iglo,  1860  Csik-Szereda.  1864  Hermann- 
stadt, 1866  Rosenau,  1868  Eperies,  1873  Rima-Szombat.  1S74  Mauer.  187  < 
Ungarisch- Skalitz,  1878  Gracac,  1879  Wittingau,  1882  Königgrätz.  1883  Theresien- 
stadt, 1886  Stolac,  1888  Königgrätz.  1891  Reichenberg.  1895  Przemysl,  1896 
Rawa  ruska. 


Bataillous-Conunandaiiteu. 


1813  Beelen  de  Bertholf,  Eugen 
Freiherr,  Major — Oberst. 

1831  Podewils,  Carl  Freiherr  von, 
Major — Oberstlieutenant. 

1839  Teutschenbach  von  Ehren- 
ruh, Joseph,  Major. 


1842  C ollery.  Eduard,  Major— Oberst. 
1849  Landtmann,  Franz.  Major1  . 
1849  Süss  von  Rheinhausen.  Fried- 
rich. Major — Oberst. 

1859  Bandian.  Ludwig.  Major. 

1866  Wenko.  Adolph.  Major. 


J)  Nicht  eingerückt,  übernahm  das  25.  Bataillon. 


— 703  — 


1867  Ban  di  an,  Ludwig,  Oberstlieute- 
nant *). 

1869  Buch,  Arnold,  Major— Oberst- 
lieutenant. 

1877  Niemeczek,  Joseph,  Major — 
Oberst. 


1887  Gilio-Rimoldi,  nobile  della 
Spada,  Victor,  Major — Oberst- 
lieutenant. 

1892  Igälffy  von  Igäly,  Victor, 
Major  — Oberstlieutenant. 


Vor  dem  Feinde  gefallene  höhere  Offleiere. 

1849  Divisions-Commandant  Hauptmann  Felix  Marocbini  in  dem  Ge- 
fechte bei  Schemnitz  j. 

Feldzüge. 

1813  wurde  dieses  Bataillon  sofort  nach  der  Completierung  auf  den 
Kriegs-Schauplatz  an  den  Rhein,  beziehungsweise  nach  Frankreich  gesendet. 

1814  stand  dasselbe  hei  der  Blockade  von  Besancon. 

1815  am  Rhein,  Gefecht  bei  Hüningen. 

1848  nahm  das  Bataillon  an  den  Kämpfen  anlässlich  der  Einnahme  von 
Wien  ehrenvollen  Antheil;  später  waren  zwei  Compagnien  im  Corps  Simunich 
eingetheilt  in  den  Gefechten  bei  Jablonitz,  Tyrnau  (Einnahme  von),  dann 
Cernierung  und  Einnahme  von  Leopoldstadt  (bis  Februar  1849). 

1849  standen  diese  zwei  Compagnien  im  März  bei  der  Cernierung  von 
Komorn;  zwei  Compagnien  unter  dem  Bataillons-Connnandanten  Oberst  Collery 
in  der  von  demselben  befehligten  Streif-Colonne  an  dem  glänzenden  Gefechte  bei 
Hoderich  theilgenommen  (in  Flanke  und  Rücken  von  Uebermacht  angegriffen, 
sich  mit  Bravour  den  Weitermarsch  erkämpft,  eine  Batterie  erbeutet,  u.  s.  w.); 
die  übrigen  zwei  Compagnien  unter  Hauptmann  Marocbini  Gefechte  bei  Wind- 
schacht und  Schemnitz;  das  später  vereinigte  Bataillon  bei  Waitzen  und  Nagy- 
Sarlö  gekämpft. 

Im  Sommer-Feldzuge  1849  war  das  Bataillon  in  der  Brigade  Benedek  des 
4.  Corps  bei  der  Einnahme  von  Raab,  den  beiden  Schlachten  von  Komorn 
(Auszeichnung  bei  Uj-Szöny,  2.  Juli),  der  Erstürmung  des  Brückenkopfes  bei 
Uj-Szegedin,  dann  bei  Szöreg  und  Temesvar. 

Für  Auszeichnung  in  diesen  beiden  Feldzügen  wurden  decoriert  mit* 2): 

MTO.  Bataillons-Commandant  Oberst  Eduard  Collery. 

EKO.  3.  Hauptmann  Heinrich  Giesl  von  Gieslingen;  Unterlieutenant 
Otto  Graf  Chotek. 

MVK.  Oberst  Collery  (mittlerweile  zum  GM.  befördert) ; der  vom  1.  Feld- 
jäger-Bataillon als  Commandant  anher  transferierte  Major  Süss  von  Rhein- 
hau sen  (für  Auszeichnung  als  Hauptmann  in  jenem  Bataillon);  die  Haupt- 
leute Heinrich  Gi  esl, Valerian Menapace,  Joseph  S wob o da,  Joseph  S chüb ert 
und  Franz  Schübel  (mittlerweile  Major  und  Commandant  des  3.  Feld-Jägei- 
Bataillons);  die  Oberlieutenants  Adolph  Wolfersdorf,  Franz  Preysak,  Her- 
mann Lamotte,  Joseph  Schlossarek,  Gustav  Lang  Edler  von  Wald- 
thurm; die  Unterlieutenants  Gustav  Iglo,  Joseph  Starker  und  Carl  Findeis. 

1859  gehörte  das  Bataillon  zu  den  Besatzungs-Truppen  im  Küstenlande 
und  kam  nicht  vor  den  Feind. 

1866  stand  dasselbe  im  10.  Corps  . (Gablenz)  und  focht  bei  Trautenau, 
Königgrätz  und  Blumenau;  die  2.  Depot-Compagnie  im  combinierten  Feld- 
jäger-Bataillon Nr.  35  den  Feldzug  in  Deutschland  mitgemacht. 

Decoriert  wurden  mit: 

MVK.  Bataillons-Commandant  Oberstlieuteuant  Bandian;  Unterlieute- 
nant  Joseph  Lügner. 


J)  War  schwer  verwundet,  wurde  ersetzt,  übernahm  erneuert  das  Commando. 

2)  Ein  Theil  der  hier  nicht  Genannten  erscheint,  mittlerweile  zum  22.  Eeld-j äger- 
Bataillon  transferiert,  bei  diesem  aulgeführt. 


- 704 


1878  im  Verbände  des  5.  Corps  (13.  Infanterie-Truppen-Division),  bethei- 
ligte sich  das  Bataillon  an  den  Operationen  in  der  Krajna.  Gefechte  bei 
Ljeskovac,  Izacic,  Bihac  und  Peci. 

Decoriert  wurden  mit: 

EKO.  3.  Bataillons-Commandant  Major  Joseph  Kiemeczek. 

MVK.  Oberlieutenant  Ludwig  Bach;  Lieutenant  Paul  Berthöty  von 
Berthöt. 


Tapferkeits-Medaillen, 


Silberne 


1848, 

18491 

1866 

1878 


Goldene 

2 


i.  ci. 
12 

4 

2 


II.  Cl. 

63 

3 

5 


— 705  — 


13. 

Gralizisches  Feld-Jäger-Bataillon. 

(1888)  Ersatz-Compagnie-Cadre:  Krakau. 


Errichtung  und  nachgefolgte  Veränderungen.  1849  mit  1.  April  (Aller- 
höchste Entschliessung  vom  21.  Februar)  aus  der  3.  und  neu  errichteten  4.  Di- 
vision des  Feld-Jäger-Bataillons  Nr.  1 in  Böhmen  formiert  (Depot-Compagnie 
gemeinschaftlich). 

1880  Die  Reserve-Compagnie  an  das  neu  aufgestellte  Feld- Jäger-Batail- 
lon Nr.  39  abgegeben. 

Ergänzung.  Das  Bataillon  recrutierte  sich  von  der  Errichtung  bis  1882 
aus  Böhmen,  von  1857  an  speciell  aus  dem  Bezirke  des  Infanterie-Regiments 
Nr.  11,  von  1867  auch  aus  jenem  von  Nr.  28.  Seit  1883  ist  das  Bataillon  ein 
galizisches,  Bezirke  der  Infanterie- Regimenter  Nr.  13,  20,  56,  57.  Seit  1889  ist 
es  mit  der  Ergänzung  an  den  Bereich  des  1.  Corps  im  Allgemeinen  gewiesen. 

Stationen  der  Depot- (Ersatz-)  Abtheilung.  1849  Komotau,  1852  Kaaden, 
1866  Prag,  1888  Krakau. 

Friedens-Garnisonen.  1849  Schlacken werth,  1851  Judenburg.  1853  Graz, 
dann  Leoben,  1855  Judenburg,  1856  Wien,  1858  Laxenburg,  1859  Semlin,  1860 
Znaym,  1862  Iglau,  1865  Brünn,  1866  Chrudim,  1869  Prag,  1877  Kaaden,  1879 
Kuttenberg,  1882  Prjedor,  1883  Krakau.  1888  Tarnöw,  1894  Bochnia. 

Bataillons-Commandanten. 


1849  Gössmann,  Anton,  Major. 

1850  Schupp,  Hugo,  Major — Oberst- 
lieutenant. 

1859  Sperr o,  Michael,  Major. 

1859  Wachwest,  Willibald,  Major. 
1863  Schuppanczig  von  Franken- 
bach, Emanuel,  Major. 

1866  Scheuerle,  Franz,  Major. 

1871  Madurowiez,  Oskar  Ritter  von, 
Oberstlieutenant. 


1874  Cordier  von  Löwenhaupt, 
Otto,  Maj or — Oberstlieutenant. 

1881  Plentzner  von  Scharneck, 
Gustav  Ritter,  Oberstlieutenant. 

1883  Niklas,  Philipp,  Major — Oberst- 
lieutenant. 

1890  Angerholzer  von  Almburg, 
Anton,  Major — Oberst. 

1896  Löwen  st  ein,  Rudolph  Freiherr 
von,  Major. 


Vor  dem  Feinde  gefallene  höhere  Officiere. 


Feldzüge. 

1849  wurde  das  Bataillon  zur  Vertheidigung  von  Vorarlberg  gezogen 
und  nahm  an  einer  Expedition  in  das  Badische  gegen  die  Freiscliaaren  unter 
Struve  theil. 


Geschichte  der  k.  und  k.  Wehrmacht.  I.  Bd. 


45 


— 706  — 


1859  im  3.  Corps  (Schwarzenberg)  eingetheilt,  focht  das  Bataillon  bei 
Valenza,  Magenta  und  Solferino. 

Für  Auszeichnung  in  diesem  Feldzuge  wurden  decoriert  mit: 

EKO.  3.  Bataillons-Commandant  Major  Willibald  Wachwest;  Haupt- 
mann Adolph  Wolfersdor ff;  Oberlieutenant  Joseph  Schlappak. 

MVK.  Die  Oberlieutenants  Carl  Stieb  er,  Moriz  Pokorny,  Emanuel 
.Richter,  Franz  Häring,  Hugo  Spindler,  Franz  Siegert;  die  Unter- 
lieutenants Maximilian  von  Neumayer  und  Franz  Dörfler. 

GVK.  m.  d.  Kr.  Regiments-Arzt  Dr.  Jakob  Treulich. 

1866  im  4.  Corps  der  Nord-Armee  eingetheilt,  war  das  Bataillon  in 
dem  Gefechte  bei  Königinhof  und  in  der  Schlacht  bei  Königgrätz;  die  2.  Depöt- 
Compagnie  im  combinierten  33.  Feld-Jäger-Bataillon,  ebenfalls  die  Schlacht 
bei  Königgrätz  mitgemacht. 

Decoriert  wurden  mit: 

EKO.  3.  Hauptmann  Martin  Poschacher. 

MVK.  Hauptmann  Joseph  Wenz. 

GVK.  Ober- Arzt  Dr.  Albert  Kaspersky. 

1882  im  Occupations-Gebiete  dislociert,  nahmen  Abtheilungen  an  der 
Vertheidigmig  des  Districtes  von  Foca  theil,  ohne  in  das  Feuer  zu  kommen. 


Tapferkeits-Medaillen. 

Silberne 


1849 

Goldene 

I.  CI. 

II.  Cl. 

1859 

1 

4 

27 

1866 

— 

5 

35 

1882 

— 

— 

— 

14. 

F eld- J äger-B  at  aillon. 

Das  früher  unter  dieser  Nummer  bestandene  Bataillon  wurde  mit  1.  October 
1893  in  das  14.  Feld-Bataillon  des  Tyroler  Jäger-Regiments  Kaiser  Franz 

Joseph  umgewandelt1). 


15. 

Feld-Jäger-Bataillon. 

Das  früher  unter  dieser  Nummer  bestandene  Bataillon  wurde  mit  1.  October 
1890  in  das  11.  Feld-Bataillon  des  Tyroler  Jäger-Regiments  Kaiser  Franz 

Joseph  umgewandelt2). 


')  Die  Geschichte  dieses  Bataillons  ist  jener  des  4.  Tyroler  Kaiser- Jäger-Regiments, 
in  dessen  Verband  dasselbe  gegenwärtig  gehört,  angereiht  (Siehe  Seite  666  . 

2)  Die  Geschichte  dieses^  Bataillons  ist  jener  des  3.  Tyroler  Kaiser-Jager-Regiments. 
in  dessen  Verband  dasselbe  gegenwärtig  gehört,  angereiht  (Siehe  Seite  630). 


707 


16. 

Schlesisches  Feld- Jäger  - Bataillon. 

(1866)  Ersatz-Compagnie-Cadre:  Troppau. 


Errichtung  und  nachgefolgte  Veränderungen.  1849  mit  1.  April  (Aller- 
höchste Entschliessung  vom  21.  Februar)  aus  der  3.  und  neu  aufgestellten 
4.  Division  des  Feld-Jäger-Bataillons  Nr.  4 in  Mähren  formiert  (Depöt-Com- 
pagnie  gemeinschaftlich). 

1880  die  Reserve-Compagnie  an  das  neu  aufgestellte  Feld-Jäger-Bataillon 
Nr.  36  abgegeben. 

Ergänzung.  Dieses  Bataillon  recrutierte  sich  von  der  Errichtung  bis 
1867  aus  Mähren  und  Schlesien,  Ergänzungs-Bezirk  des  Infanterie-Regiments 
Nr.  1,  seit  1883  ausschliesslich  aus  Schlesien. 

Seit  1889  ist  das  Bataillon  mit  der  Ergänzung  an  den  Bereich  des 
1.  Corps  im  Allgemeinen  gewiesen. 

Stationen  der  Depot- (Ersatz-) Abtheilung.  1849  Karthaus,  1852  Znaym, 
1853  Mährisch-Schönberg,  seit  1866  Troppau. 

Friedens-Garnisonen.  1849  Wien,  1850  Prag,  1851  Salzburg,  1852 
Bregenz,  1852  Schönbrunn,  1854  Hust,  1855  Jassy,  1856  Piatra,  1857  Iglau, 
1860  Hermannstadt,  1864  Csik-Szereda,  1867  Wittingau,  1869  Troppau,  1873 
Teschen,  1875  Stanislau,  1878  Brody,  1882  Jägerndorf,  1884  Olmütz,  1888 
Jägern dorf,  1894  Krakau,  1896  Niepolo mice. 


Bataillons-Coinmandanten. 


1849  Pöllnitz,  Carl  Freiherr  von, 
Major. 

1851  Burkhardt  von  der  Klee,  Franz 
Freiherr,  Major — Oberst. 

1863  Heidi,  Eduard,  Major. 

1866  Hubatius,  Anton,  Major — 

Oberstlieutenant. 

1876  Mikessic,  Adolph  Edler  von, 
Major— Oberst. 


1886  Tornago,  Alois,  Major — Oberst- 
lieutenant. 

1890  Versbach  von  Hadamar, 
Mansuet  Ritter,  Major — Oberst- 
lieutenant. 

1893  Schirnböck,  Eduard,  Major — 
Oberstlieutenant. 


Yor  dem  Feinde  gefallene  höhere  Officiere. 

1866  Bataillons-Commandant  Major  Eduard  Heidi  bei  Trautenau  f. 


Feldzüge. 

1849  wurde  das  Bataillon  an  der  steyeriscla-ungarischen  Grenze  postiert 
und  kam  im  August  im  Corps  Nobili  zur  Cernierung  von  Komorn. 

45* 


708  — 


1859  kam  das  Bataillon  im  Verbände  des  9.  Corps  (Schaaflgotsche)  nur 
bei  Solferino  in  das  Feuer. 

Decoriert  wurden  mit: 

MVK.  Bataillons-Commandant  Oberst  Franz  Freiherr  Burkhardt  von 
der  Kl  ee;  die  Hauptleute  Anton  Kastei  und  Joseph  Die  wald;  die  Oberlieutenants 
Carl  Habermann,  .Rudolph  Jung,  Julius  Freiherr  Kruchina  von  Schwan- 
berg, Johann  Dohnal,  Joseph  Meissl;  Unterlieutenant  Michael  Münzl 
von  Münzthal. 

GVK.  Ober-Arzt  Dr.  Pius  Leiss. 

1866  stand  das  Bataillon  im  10.  Corps  (Gablenz,  Brigade  Grivicici.  focht 
mit  Auszeichnung  bei  Trautenau,  erlitt  bei  Neu-Rognitz  sehr  bedeutende 
Verluste  und  machte  noch  die  Schlacht  von  Königgrätz  mit;  die  2.  Depot- 
Compagnie  im  combinierten  34.  Feld- Jäger-Bataillon  die  Schlacht  bei  König- 
grätz mitgemacht. 

Decoriert  wurden  mit: 

EKO.  3.  Hauptmann  Johann  Dohnal:  dann  dem  gefallenen  Bataillons- 
Commandanten  Major  Heidi  nachträglich  zuerkannt. 

MVK.  Unterlieutenant  Alfred  Edler  von  Matt. 

GVK.  m.  d.  Kr.  Ober-Arzt  Dr.  Albert  Gerlich. 


Tapferkeits-Medaillen 


Silberne 


Goldene 


I.  CI. 
1 
2 


II.  ci. 
21 
42 


1859 

1866 


1 

2 


— 709  — 


17. 

Mährisches  Feld  - Jäger  - Bataillon. 

(1873)  Ersatz-Compagnie-Cadre:  Brünn. 

Errichtung  und  nachgefolgte  Veränderungen.  1819  mit  1.  April  (Aller- 
höchste Entschliessung  vom  21.  Februar)  aus  der  3.,  dann  neu  aufgestellten 
1.  Division  des  5.  Feld-Jäger-Bataillons  in  Mähren  formiert  (Depot-Compagnie 
gemeinschaftlich). 

1880  die  Reserve-Compagnie  an  das  neu  aufgestelltc  Feld-Jäger-Bataillon 
Nr.  36  abgegeben. 

Errichtung.  Dieses  Bataillon  recrutierte  sich  seit  der  Errichtung  aus 
Mähren,  speciell  von  1857  aus  dem  Ergänzungs-Bezirk  des  Infanterie-Regiments 
Nr.  8,  seit  1883  auch  aus  jenen  von  Nr.  81  und  99.  Seit  1889  ist  das  Bataillon 
mit  der  Ergänzung  an  den  Bereich  des  2.  Corps  im  Allgemeinen  gewiesen. 

Stationen  der  Depot- (Ersatz-)  Abtlieilung.  1819  Ungarisch-Brod,  1859 
Ungarisch-Hradisch,  1862  Ungarisch-Brod,  1865  Karthaus,  1873  Brünn. 

Friedens-Garnisonen.  1819  Pressburg,  1850  Neutra,  1851  Reichenberg, 
1852  Lemberg,  1851  Brzezany,  1855  Zloczöw,  1856  Brody,  1857  Lemberg, 
1860 — 1866  Fünfkirchen,  1866  Stanislau,  1875  Teschen,  1882  Brünn,  1896 
Mosty  wielkie. 


Bataillons-Commandanten. 


1819  Sehnorbusch,  Joseph,  Major. 
1852  Pinsker,  Adolph, Major — Oberst. 
1859  Teutschenbach  von  Ehren- 
ruh, Adolph,  Major. 

1865  Klement,  Johann,  Major. 

1866  Krzisch,  Joseph,  Major. 

1869  Hannbeck,  Johann,  Major — 
Oberstlieutenant. 


1878  Kapfhamer,  Franz,  Major. 

1882  Kurz,  Carl,  Oberstlieutenant — 
Oberst. 

1886  Chizzola,  Carl  von,  Major — 
Oberst. 

1891  Ivanossich  von  Küstenfeld, 
Emil,  Major— Oberstlieutenant. 
1897  Röster,  Albin,  Major. 


Tor  dem  Feinde  gefallene  höhere  Offleiere. 


Feldzüge. 

1819  sofort  zur  operierenden  Armee  in  Ungarn  eingetheilt,  nahm  die 
erste  Division  an  den  Kämpfen  bei  Isaszeg  und  vor  Pest  theil,  dann,  im  Ver- 
bände der  Süd  - Armee,  Einnahme  von  Titel,  G-efecht  bei  Vilova,  Angriff 
auf  Neusatz,  Schlacht  bei  Hegyes  und  andere  kleinere  Affairen.  Die  2.  Division 
war  bei  der  Cernierung  von  Komorn. 


- 710  - 


Decoriei't  wurden  mit: 

MVK.  Bataillons-Commandant  Major  Joseph  Schnorbusch;  Haupt- 
mann Eduard  Eckert;  die  Ob  erbeuten  ants  Anton  Desch  und  Johann 
Allascevich. 

1859  war  das  Bataillon  in  der  Küsten-Annee  eingetheilt  und  kam  nicht 
in  das  Feuer. 

1866  im  6.  Corps  der  Nord-Armee  eingetheilt,  focht  das  Bataillon  mit 
Auszeichnung  bei  Wvsokow  und  Königgrätz,  beidemale  mit  bedeutenden 
Verlusten;  die  2.  Depot-Compagnie  focht  im  combinierten  31.  Jäger-Bataillon 
gleichfalls  bei  Königgrätz. 

Decoriert  wurden  mit: 

MVK.  Die  Hauptleute  Franz  Scheuerle1),  Rudolph  Hubalek:  Ober- 
lieutenant Alexander  David ovic. 


Tapferkeits-Medaillen. 


1819 

Goldene 

1 

Silberne 

I.  CI.  ir.  CI. 

3 7 

1866 

— 

5 5 

18. 

Feld- Jäger-Bataillon. 

Das  früher  unter  dieser  Nummer  bestandene  Bataillon  wurde  mit 
1.  October  1893  in  das  15.  Feld-Bataillon  des  Tyroler  Jäger-Regiments  Kaiser 
Franz  Joseph  umgewandelt2). 


3)  Mittlerweile  zum  Major  und  Commandanten  des  13.  Feld-Jäger-Bataillons  ernannt. 

2)  Die  Geschichte  dieses  Bataillons  ist  jener  des  4.  Tyroler  Kaiser-.läger-Regiments, 
in  dessen  Verband  dasselbe  gegenwärtig  gehört,  angeschlossen.  (Siehe  Seite  667.) 


— 711 


19. 

Ungarisches  Feld  - Jäger  - Bataillon. 

(1897)  Ersatz-Compagnie-Cadre:  Komorn. 

Errichtung  und  nachgefolgte  Veränderungen.  1849  mit  1.  April  (Aller- 
höchste Entschliessruig  vom  21.  Februar)  aus  der  3.  und  neu  errichteten 
4.  Division  des  Feld- Jäger-Bataillons  Nr.  7 in  Nieder-Oesterreich  formiert 
(Depot-Compagnie  gemeinschaftlich). 

1880  die  Reserve-Compagnie  an  das  neu  aufgestellte  Feld-Jäger-Bataillon 
Nr.  35  abgegeben. 

Ergänzung.  Das  Bataillon  remitierte  sich  von  der  Errichtung  bis 
1857  aus  Nieder-Oesterreich,  von  1857  an  aus  Kram  und  dem  Küstenlande, 
Bezirke  der  Infanterie-Regimenter  Nr.  7 und  22,  von  1860 — 1874  aus  jenen 
von  Nr.  17  und  22,  1874 — 1883  aus  jenem  von  Nr.  17  allein;  seit  1883  ergänzte 
sich  das  Bataillon  aus  Croatien,  Bezirke  von  Nr.  53  und  96.  Gegenwärtig  ist 
es  seit  1893  mit  der  Ergänzung  an  den  Bereich  des  5.  Corps  im  Allgemeinen 
gewiesen  *). 

Stationen  der  Depot-(Ersatz-)Abtheilung.  1849  Wien,  1850  Korneuburg, 
1852  Langenlois,  1853  St.  Pölten.  1857  Laibach,  1880  Cilli,  1883  Laibach,  1893 
Carlstadt,  1897  Kormorn. 

Friedens  - Garnisonen.  1849  Schemnitz,  1850  Aranyos-Maröt,  1851 
Mährisch-Schönberg,  1852  Karthaus,  1854  Chrzanow,  1855  Oswi^cim,  1856 
Saybusch,  1857  Wieliczka,  1859  Feltre,  1860  Malö,  1862  Görz,  1863  Udine, 
1865  Görz,  dann  Verona,  1866  Budua,  1869  Görz,  1870  Rudolphswerth,  1874 
Cilli,  1876  Metkovic,  1877  Spalato,  1878  Buna,  1879  Oedenburg,  1882  Semlin, 
1883  Triest,  1886  Capo  d’Istria,  1888  Görz,  1891  Dolnja  Tuzla,  1895  Komorn. 


Bataillons-Connnandanten. 


1849  Mertens,  Wilhelm  Ritter  von, 
Oberstlieutenant — Oberst. 

1854  Eckert,  Eduard,  Major. 

1859  T h e i s s, Willibald, Maj or  — Oberst. 
1866  Lemprnch,  Anton  Freiherr  von, 
Major — Oberstlieutenant. 

1876  De  Fin,  Hamilkar  Freiherr, 
Maj  or. 


1877  Kl  ob  us,  Hugo  Edler  von, 
Major — Oberst. 

1883  Moser,  Moriz,  Major. 

1884  Fedra,  Johann,  Major — Oberst. 
1890  Rogulic,  Nikolaus  von,  Major — 

Oberstlieutenant. 

1894  Bulla,  Adolph,  Major— Oberst- 
lieutenant. 


Yor  dem  Feinde  gefallene  höhere  Ofliciere. 


J)  Von  18S9 — 1893  war  das  Bataillon  an  den  Bereich  des  13.  Corps  gewiesen. 


— 712  — 


Feldzüge. 

1849  im  Sommer-Feldzuge  in  Ungarn,  war  das  Bataillon  am  27.  Juni 
in  dem  Gefechte  bei  Ihäszi  und  bildete  bei  der  V orrückung  an  die  Theiss  die 
rechte  Flankendeckung,  Gefechte  hei  Ö-Besenyö,  Temesvär.  Mehadia. 

Decoriert  wurde  mit: 

MVK.  Bataillons-Commandant  Oberst  Wilhelm  Ritter  von  Mertens. 

1859  anfänglich  bei  den  Besatzungs-Truppen  im  Römischen  i Bologna! 
stehend,  kam  das  Bataillon  später  zur  Reserve-Division  Urban  und  focht  bei 
Castenedolo  und  Solferinö  (7.  Corps). 

Decoriert  wurden  mit: 

MVK.  Hauptmann  Anton  Schwarz;  Oberlieuteuant  Franz  Burian. 

1866  nahm  das  Bataillon  im  Verbände  des  5.  Corps  ehrenvollen  Antheil 
an  der  Schlacht  bei  Custozza;  die  2.  Depöt-Compagnie  im  Verbände  des 
combinierten  36.  Feld- Jäger-Bataillons  ebenfalls  die  Schlacht  von  Custozza 
mitgemacht. 

Decoriert  wurden  mit: 

EKO.  3.  Die  Hauptleute  Anton  Freiherr  von  Lempruch,  Augustin  Ritter 
Benischko  von  Dobroslav  und  Franz  Kreipner. 

M VK.  Die  Hauptleute  Carl  Ritter  Fr  a s s von  F r i e d e n f e 1 d.  Hugo  F reihen- 
de Pont- Wullyamoz,  Heinrich  Rau,  Jakob  Edler  von  Rylski:  Unter- 
lieutenant Alfred  nobile  de  Galateo;  dann  dem  gefallenen  Unterlieutenant 
Armand  Böhm  nachträglich  zuerkannt. 

1878  im  Verbände  der  18.  Infanterie-Truppen-Division  war  das  Bataillon 
bei  der  Occupation  der  Hercegovina,  Gefechte  bei  Oladince.  Kremenac,  Entsatz 
von  Stolac. 

Für  Auszeichnung  in  diesem  Feldzuge  wurden  decoriert  mit: 

EKO.  3.  Bataillons-Commandant  Major  Hugo  Edler  von  Klobus. 

MVK.  Hauptmann  Diego  Van  der  Hoop:  Oberlieutenant  Anton  Pöll. 


T apferkeits  -Medaillen. 


1849 

Goldene 

Silberne 

I.  CI.  II.  CI. 

1859 

— 

7 

9 

1866 

— 

9 

12 

1878 

— 

1 

7 

— 713  — 


20. 

Küstenländisch-krainerisclies  Feld-Jäger-Bataillon. 

(1889)  Ersatz-Compagnie-Cadre : Triest. 


Errichtung  und  nachgefolgte  Veränderungen.  1819  mit  1.  April  (Aller- 
höchste Entschliessung  vom  21.  Februar)  aus  der  3.  und  neu  aufgestellten 
4.  Division  das  Feld-Jäger-Bataillon  Nr.  9 in  Steyermark  formiert  (Depot- 
Compagnie  gemeinschaftlich). 

1880  die  Reserve-Compagnie  an  das  neu  aufgestellte  Feld-Jäger-Bataillon 
Nr.  35  abgegeben. 

Ergänzung.  Dieses  Bataillon  recrutierte  sich  von  der  Errichtung  bis 
1885  aus  Steyermark,  seit  1857  speciell  aus  dem  Bezirk  des  Infanterie-Regiments 
Nr.  471);  von  1886  an  erhielt  dasselbe  seine  Ergänzung  aus  Kram  und  dem 
Küstenlande  und  zwar  aus  dem  Bezirk  des  Infanterie-Regiments  Nr.  97.  Seit 
1889  ist  es  mit  der  Ergänzung  an  den  Bereich  des  3.  Corps  im  Allgemeinen 
gewiesen. 

Stationen  der  Depöt-(Ersatz-)Abtheilung.  1849  Pettau,  1862  Leoben. 
1865  Cilli,  seit  1889  Triest. 

Friedens-Garnisonen.  1849  Florenz,  1850  Modena.  1851  Rimini,  Bologna. 
1852  Perugia,  1853  Parma,  1854  Modena,  1855  Verona,  1856  Bologna,  1859 
Padua,  1860  Padua,  1861  Mirano,  1862  Adria,  dann  Gemona,  1863  Marburg. 
1865  Graz,  1866  Görz,  1867  Cormons,  1869  Spalato,  1870  Castelnuovo,  1871 
Cilli,  1874  Marburg,  1876  Wr. -Neustadt,  1880  Bilek,  1884  Capo  d’Istria,  1887 
Triest,  1888  Görz,  1893  Tarvis. 


Bataillons-Commandanten. 


1849  Zs  old  os,  Anton  von,  Major. 
1852  Schweiger,  Johann,  Major. 
1854  Markovic,  Nikolaus,  Major. 
1858  Peters  von  Pitersen,  Her- 
mann, Major — Oberst. 

1867  Müller,  Eugen,  Oberst. 

1869  W eis s,  Ladislaus,  Oberstlieute- 
nant. 


1873  Hentsch,  Joseph,  Major  — 
Oberstlieutenant. 

1881  Keil,  Vincenz,  Major — Oberst. 
1888  Sandmann,  Emil,  Major — 
Oberstlieutenant. 

1894  Czech  Anton,  Major — Oberst- 
lieutenant. 


Yor  dem  Feinde  gefallene  höhere  Officiere. 


*)  Von  1860 — 1867  auch,  aus  jenem  von  Nr.  7. 


714  - 


Feldzüge 


1849  wurde  das  Bataillon  auf  dem  Kriegs-Schauplatze  in  Ober-Italien, 
bei  Verfolgung  der  Freischaaren  Garibaldi’s  in  das  Römische  verwendet,  ohne 
in  das  Feuer  zu  kommen. 

1859  stand  dasselbe  als  Besatzung  in  Ancona,  dann  bei  der  operierenden 
Armee,  jedoch  nicht  mehr  zu  einer  Action  gekommen. 

1866  im  2.  Corps  der  Nord-Armee  eingetheilt,  focht  das  Bataillon  mit 
bedeutendem  Verluste  bei  Königgrätz.  dann  bei  Blumenau;  die  2.  Depöt-Com- 
pagnie  machte  im  combinierten  36.  Feld-Jäger-Bataillon  den  Feldzug  in  Italien 
(Schlacht  bei  Custozza)  mit. 

Decoriert  wurden  mit: 

MVK.  Bataillons-Commandant  Oberst  Hermann  Peters  von  Pitersen. 

Hauptmann  Eberhard  Wichmann.1). 

1882  im  Occupations-Gebiet  dislociert  (XLIV.  Truppen-Divisioni  nahm 
das  Bataillon  an  der  Unterdrückung  des  Aufstandes  im  Gebiete  Trebinje — 
Bilek  theil,  wobei  die  Abtheilungen  des  Bataillons  Gelegenheit  fanden,  sich 
in  mehrfachen  kleineren  Zusammenstössen  (bei  Korito  u.  A.)  auszuzeichnen. 

Decoriert  wurden  mit: 

KKO.  3.  Oberlieutenant  Valentin  Kasperl. 

MVK.  Bataillons-Commandant  Major  Vincenz  Keil;  Oberlieutenant  Carl 
Weiss;  Lieutenant  Leopold  Blechinger. 


Tapferkeits-Medaillen. 


Silberne 

Goldene  I.  CI.  II. 


II.  CI. 
8 
15 


1866 

1882 


1 

2 


1)  Für  Auszeichnung  im  combinierten  Feld-Jäger-Bataillon  Xr.  86. 


— 715  — 


21. 

Niederösterreicliisches  Feld- Jäger-Bataillon. 

(1881)  Ersatz-Compagnie-Cadre:  Wien. 

Errichtung  und  nachgefolgte  Veränderungen.  1819  mit  1.  April  (Aller- 
höchste Entschliessung  vom  21.  Februar)  aus  der  3.  und  neu  errichteten  1.  Di- 
vision des  Eeld-Jäger-Bataillons  Nr.  10  in  Nieder-Oesterreich  formiert  (Depöt- 
Compagnie  gemeinschaftlich). 

1880  die  Reserve-Compagnie  zu  dem  neu  errichteten  Feld-Jäger-Bataillon 
Nr.  39  abgegeben. 

Ergänzung.  Dieses  Bataillon  recrutiert  sich  seit  der  Errichtung  aus 
Nieder-Oesterreich1),  Ergänzungs-Bezirk  des  Infanterie-Regiments  Nr.  1,  von 
1883  an  aus  jenem  von  Nr.  81.  Seit  1889  ist  es  mit  der  Ergänzung  an  den 
Bereich  des  2.  Corps  im  Allgemeinen  gewiesen. 

Stationen  der  Depöt-(Ersatz-)Abtheilung.  1819  Schärding,  1852  Wels, 
1855  Ereistadt,  1857  St.  Pölten,  1861  Langenlois,  1865  St.  Pölten,  1866  Her- 
zogenburg,  1880  Stockerau,  1881  Wr. -Neustadt,  1882  Korneuburg,  seit  1881 
Wien. 


Friedens-Garnisonen.  1819  Mailand,  1851  Bergamo,  1852  Verona,  1851 
Vicenza,  1856  Verona,  1858  Padua,  1859  Villafranca.  1860  Verona — Bardolino, 
1861  Pojano,  1862  Revere,  1863  Verona,  1865  Bussolengo,  dann  Verona,  1866 
Schemnitz,  1867  Neusohl,  1869  Mauer,  1872  Budua,  1875  Ragusa,  1877  Mauer, 
1878  Görz,  1879  Freistadt,  1883  Sarajevo,  1887  Wien,  1890  Bruck  a.  d.  Leitha, 
1891  Brünn,  1896  Tulln. 


Bataillons-Conmiandanteu. 


1819  Jabionski,  Joseph,  Major. 

1850  Streel,  Johann,  Major — Oberst. 
1859  Hentzi,  Joseph  von,  Major. 

1861  Perger,  Ferdinand  Ritter  von, 
Major— Oberstlieutenant. 

1869  Baselli  von  Süssenberg,  Peter 
Freiherr,  Major. 

1871  Suez,  Raimund,  Major — Oberst- 
lieutenant. 


1879  Sowa,  Ludwig  von,  Major — 
Oberstlieutenant. 

1885  Muck,  Andreas,  Major — Oberst- 
lieutenant. 

1892  Zimburg  Edler  von  Reinerz, 
Friedrich,  Major — Oberstlieute- 
nant. 


Vor  dem  Feinde  gefallene  höhere  Offleiere. 


J)  Bis  1857  theilweise  auch  aus  Ober-Oesterreich. 


— 716  — 


Feldztige. 

1819  sofort  nach  der  Completierung  auf  den  Kriegs-Schauplatz  in  Italien 
gesendet,  wirkte  das  Bataillon  bei  Wiederherstellung  der  Ordnung  im  Bömi- 
schen  und  Toscanischen  mit. 

1854  war  dasselbe  bei  Unterdrückung  des  Aufstandes  in  Parma. 

1859  im  2.  Corps  (Eduard  Liechtenstein)  eingetheilt.  focht  das  Bataillon 
mit  Auszeichnung  bei  Palestro,  Magenta:  später  im  Verbände  des  11.  Corps 
bei  Solferino  (Guidizzolo). 

Für  Auszeichnung  in  diesem  Feldzuge  wurden  decoriert  mit: 

LO.  Bataillons-Commandant  Oberst  Carl  Streel. 

EK0.3.  Oberst  Streel;  die  Hauptleute  Ludwig  Bandian.  Heinrich 
Graf  Wurmbrand;  Oberlieutenant  Moriz  Fraenzel;  Unterlieutenant  Victor 
Freiherr  von  Kopal. 

MVK.  Die  Hauptleute  Alfred  Matz  von  Waldabrunn,  Joseph  Harrer: 
die  Oberlieutenants  Othmar  Weltzl,  Ferdinand  Schkrobanek  und  Heinrich 
Kuntczofsky. 

1866  abermals  auf  dem  Kriegs-Schauplatze  in  Italien,  nahm  das  Bataillon 
im  Verbände  des  5.  Corps  an  der  Schlacht  von  Custozza  ehrenvollen  Antheil: 
ebenso  die  2.  Depot-Compagnie  im  combinierten  37.  Feld- Jäger-Bataillon. 

Decoriert  wurden  mit: 

MVK.  Bataillons-Commandant  Major  Ferdinand  Bitter  von  Perger: 
Hauptmann  Friedrich  Freiherr  von  Handel;  dann  Hauptmann  Budo lph  Bitter 
von  Fries  und  Unterlieutenant  Carl  Strippelmann.  beide  beim  combinierten 
37.  Feld-Jäger-Bataillon. 


Tapferkeits-Medaillen. 

Silberne 

Goldene  I.  CI.  II.  CI. 

1859  4 19  36 

1866  — 4 3 


— 717  — 


22. 

Böhmisches  Feld- Jäger-Bataillon. 

(1882)  Ersatz-Compagnie-Cadre:  Eger. 

Errichtung  und  nachgefolgte  Veränderungen.  1819  mit  1.  April  (Aller- 
höchste Entschliessung  vom  21.  Februar)  aus  der  3.  und  neu  aufgestellten 
4.  Division  des  12.  Feld-Jäger-Bataillons  in  Mähren  formiert  (Depöt-Compagnie 
gemeinschaftlich). 

1880  die  Reserve-Compagnie  an  das  neu  aufgestellte  Feld-Jäger-Bataiilon 
Nr.  38  abgegeben. 

Ergänzung.  Das  Bataillon  recrutierte  sich  von  der  Errichtung  bis  1866 
aus  Galizien  und  zwar  von  1857  an  aus  den  Bezirken  der  Infanterie-Regi- 
menter Nr.  9,  10,  15,  30  und  58,  dann  1860  — 1866  aus  jenen  von  Nr.  9,  15,  24, 
41,  55  und  58;  1867  wurde  es  mit  der  Ergänzung  nach  Böhmen  überwiesen, 
Bezii’k  des  Infanterie-Regiments  Nr.  28,  seit  1873  Bezirk  des  Infanterie-Regi- 
ments Nr.  73.  Gegenwärtig  ergänzt  es  sich  seit  18S9  aus  dem  Bereiche  des 
8.  Corps  im  Allgemeinen. 

Stationen  der  Depot- (Ersatz-)  Abtheilung.  1849  Znaym,  1850  Przemysl, 
1873  Ivomotau,  1880  Prag,  1882  Eger. 

Friedens-Garnisonen.  1849  Ungvar,  1851  Leutschau.  1852  Fünfkirchen, 
1854  Bistritz,  1855  Pest,  1856  Oedenburg,  1857  Gran,  1860  Oedenburg.  1863  Prag, 
1864  Tondern  (Schleswig),  1865  Kiel.  1866  St.  Pölten,  1869  Ungarisch-Hradisch, 
1871  Komotau,  1880  Gacko,  1881  Banjaluka,  1882  Prag,  1887  Livno,  1891  Prag. 


Batailloiis-Commandaiiten. 


1849  Schröder.  Wenzel,  Major. 

1850  Baltin.  Carl  von,  Oberstlieute- 
nant—Oberst. 

1856  Milanes,  Georg,  Oberstlieute- 
nant—Oberst. 

1863  Silier  von  Gambolo,  Franz 
Ritter,  Oberstlieutenant. 

1866  Kuhn  von  Kuhnenfeld,  Ale- 
xander Freiherr,  Major  — Oberst- 
lieutenant. 


1875  Czermak,  Ferdinand,  Major — 
Oberstlieutenant. 

1880  Mäuler,  Alois,  Major — Oberst- 
lieutenant. 

1885  Mayer,  Ferdinand,  Major — 
Oberstlieutenant. 

1890  Weinhofer,  Heinrich,  Major. 

1892  Klarner,  Carl,  Major. 

1894  Kettner  Edler  vonKettenau, 
Richard,  Major — Oberstlieute- 

nant. 


Tor  dem  Feinde  gefallene  höhere  Officiere. 

1866  Bataillons-Commandant  Oberstlieutenant  Silier  von  Gambolo  in 
der  Schlacht  von  Königgrätz  j. 


718  — 


Feldzüge. 

1849  im  Sommer-Feldzuge  in  Ungarn  (3.  Corps,  Avantgarde-Brigade 
Wolf)  zeichnete  sich  dieses  Bataillon  in  dem  Gefechte  bei  Arpas  und  bei 
der  Einnahme  von  Raab,  insbesondere  aber  bei  dem  Theiss-Uebergange  bei 
Magyar-Kanizsa  aus,  wo  eine  auf  das  jenseitige  Ufer  überschiffte  Division  den 
Feind  trotz  des  heftigsten  Feuers  von  demselben  vertrieb,  mehrere  Geschütze 
eroberte  und  sich  bis  zur  Vollendung  der  Brücke  standhaft  behauptete. 

Das  Bataillon  focht  noch  bei  Temesvar,  Albrechtsflur,  Csatad  und  Lugos. 

Decoriert  wurden  mit1) 

EKO.  3.  Bataillons- Commandant  Major  Wenzel  Schröder. 

MVK.  Die  Hauptleute  Lorenz  Schwartz,  Andreas  Fleischmann. 
Heinrich  Wussin;  die  Oberlieutenants  Adolph  Edler  von  Lang.  Anton  Slama 
Ritter  von  Freyenstein.  Wilhelm  Graf  Migazzi.  Peter  Habel,  Romuald 
Hann;  die  Unterlieutenants  Joseph  Bauer,  Ignaz  Holinsky  und  Hermann 
Fritsch. 

1859  stand  das  Bataillon  in  der  Küsten-Armee  in  Istrien  (Pirano  u.  A. 
und  kam  nicht  vor  den  Feind. 

1864  machte  das  Bataillon  in  der  Brigade  Dormus  den  Feldzug  in 
Dänemark  mit,  ohne  in  das  Feuer  zu  kommen  und  verblieb  sodann  bis  Anfang 
1866  in  den  Herzogthümern. 

1866  stand  das  Bataillon  im  1.  Corps  der  Nord-Armee  und  war  in  den 
Gefechten  bei  Podol,  Münchengrätz,  dem  Treffen  bei  Jicin  und  in  der  Schlacht 
bei  Königgrätz;  die  2.  Depot- Compagnie  im  combinierten  35.  Bataillon  den 
Feldzug  in  Deutschland  mitgemacht. 

Decoriert  wurden  mit : 

LO.  Bataillons-Commandant  Major  Freiherr  von  Kuhn2). 

MVK.  Hauptmann  August  Spiess. 

1882  im  Occupations-Gebiet  dislociert,  aber  nicht  in  Actiou  getreten. 


Tapferkeits-Medaillen. 

Süberne 

Goldene  I.  CI.  II.  CI. 

1849  1 9 18 

1859  — — 

1866  — 1 7 


*)  Theil weise  auch  für  Auszeichnung  im  Stamm-Bataillon,  dem  12.  Feld-Iäger- 
Bataillon. 

2)  Nachträglich,  als  Commandant  des  combinierten  Feld-Jäger-Bataillons  Nr.  3b  in 
Italien  erworben. 


719  - 


23. 

Ungarisches  Feld- Jäger-Bataillon. 

(1883)  Ersatz-Compagnie-Cadre : Maros-Väsärhely. 

Errichtung  und  nachgefolgte  Veränderungen.  1818  zufolge  Aller- 
höchster Bewilligung  vom  30.  November  von  den  Ständen  der  sächsischen 
Nation  als:  „Siebenbürgisches  Jäger-Bataillon”  in  Hermannstadt  aufgestellt1). 

1849  mit  1.  April  in  ein  Feld-Jäger-Bataillon  mit  der  Nummer  23  um- 
gewandelt (auf  dem  Busse  von  sechs  Compagnien  verblieben). 

1859  die  3.  Division,  sowie  den  Cadre  zur  Aufstellung  von  weiteren 
zwei  Compagnien  zur  Bildung  des  28.  Feld-Jäger-Bataillons  abgegeben. 

1880  die  Reserve-Compagnie  an  das  neu  errichtete  Feld-Jäger-Bataillon 
Nr.  40  (jetzt  Nr.  24)  abgegeben. 

Ergänzung.  Dieses  Bataillon  recrutiert  sich  seit  der  Errichtung  aus 
Ungarn,  beziehungsweise  Siebenbürgen  und  zwar  von  1857  an  speciell  aus  den 
Bezirken  der  Infanterie-Regimenter  Nr.  2,  51  und  62,  von  1867  an  aus  jenen 
von  Nr.  2,  51,  62  und  63,  seit  1876  mit  einer  Aushilfe  aus  dem  Banate,  Bezirke 
der  Regimenter  Nr.  29  und  61,  von  18ö0 — 1882  aus  den  Bezirken  von  Nr.  43, 
50,  51,  61  und  62.  Von  1883 — 1889  ergänzte  es  sich  wieder  ausschliesslich 
aus  Siebenbürgen,  Bezirke  von  Nr.  51,  62,  63  und  82.  Seit  1889  ist  es  mit 
der  Ergänzung  an  den  Bereich  des  12.  Corps  im  Adigemeinen  gewiesen. 

Stationen  der  Depot- (Ersatz -) Abtheilung.  1849  Elisabethstadt,  1865 
Carlsburg,  1867  Maros-Väsärhely,  1876  Mediasch,  1880  Hermannstadt,  1883 
Maros-Väsärhely. 

Friedens-Garnisonen.  1849  Klausenburg,  1850  Maros-Väsärhely,  1851 
Lemberg,  1854  Kolbuszöw,  1855  Suczawa,  1856  Czernowitz,  1858  Klosterneu- 
burg—Wien,  1859  St.  Leonhard  (Kärnthen),  1860  Windisch-Feistritz,  Sagorje, 
1861  Adelsberg-Rudolphswerth,  1862  Treviso-Noale,  1863  Castelfranco,  1864 
Rovigo,  1865  Vicenza,  1866  Grosswardein,  1869  Szekely-Udvarhely,  1876 
Hermannstadt,  1881  Szekely-Udvarhely,  1882  Maros-Väsärhely,  1885  Abrud- 
bänya,  1887  Hermannstadt,  1891  Konjca,  1894  Abrudbänva,  1896  Klausenburg. 


Bataillons-Commandanten. 


1848  Teutsch,  Carl,  Major. 

1859  Gössmann,  Anton,  Oberstlieu- 
tenant— Oberst. 

1859  Hennevogl  von  Ebenburg, 
Martin  Edler,  Major — Oberst. 


1866  Salomon  von  Friedberg,  Ed- 
mund, Oberst. 

1868  Poschacher,  Martin,  Major — 
Oberstlieutenant. 

1878  Grossschmidt,  Sigmund  von, 
Maj  or — Oberstlieutenant. 


*)  Die  Officiere  wurden  grösstentheils  dem  Stande  siebenbürgisclier  oder  in  Sieben- 
bürgen liegender  Regimenter  entnommen. 


— 720  — 


1885  Grossinger,  Alfred,  Major.  1896  Fekete  de Belafalva, Nikolaus, 

1886  Ad  da,  Theodor  von,  Major.  Major. 

1889  Stenzl,  Alois,  Major — Oberst- 
lieutenant. 


Vor  dem  Feinde  gefallene  höhere  Offtciere. 


Feldzüge. 

1819  zwei  Compagnien  in  der  Schlacht  bei  Salzburg,  drei  Compagnien 
in  jener  hei  Piski,  zwei  Divisionen  in  dem  Treffen  bei  Mediasch.  Die  3.  Divi- 
sion an  der  Verth eidigung  von  Carlsburg  ehrenvollen  Antheil  genommen.  Im 
Sommer-Feldzuge  vier  Compagnien  das  Treffen  bei  Szemerja.  die  Gefechte  bei 
Bükszad  und  am  Nyerges-Passe  mitgemacht. 

Decoriert  wurden  mit : 

LO.  Bataillons-Commandant  Major  Carl  Teutsch. 

MVK.  Die  Hauptleute  Carl  0 e 1 s c h läge r  *  *)  und  Albert  Klokocsän  de 
Al  sö-V  enecze. 

1859  nahmen  Abtheilungen  dieses  Bataillons  in  der  Brigade  Hartung 
des  3.  Corps  an  den  Vorposten-Gefechten  bei  Valenza  und  Nibiola  theil.  das 
Bataillon  selbst  mit  Auszeichnung  bei  Magenta  gefochten.  dann  Schlacht  von 
Solferino. 

Decoriert  wurden  mit : 

EKO.  3.  Bataillons-Commandant  Major  Martin  Hennevogl  Edler  von 
Eben  bürg;  die  Hauptleute  Anton  von  Klokocsän  und  Alexander  Räcz. 

MVK.  Oberlieutenant  Ludwig  Sebastian;  Unterlieutenant  Adalbert 
Lindner;  dann  nachträglich  Hauptmann  Carl  Binder  ^mittlerweile  zum 
28.  Bataillon  transferiert)  und  Boliemund  von  Miltitz  (gefallen  . 

1866  war  das  Bataillon  im  9.  Corps  der  Süd-Armee,  in  der  Schlacht  bei 
Custozza,  jedoch  nicht  in  das  Feuer  gekommen.  (Besetzung  von  Somrna- 
campagna.) 2) 


Tapferkeits-Medaillen. 


1849 

1859 

1866 


■*)  Nachträglich,  mittlerweile  Major  und  Commandant  des  5.  Feld-Jäger-Bataillons. 

*)  Hie  2.  Depöt-Conipagnie  war  zu  Besatzungs-Diensten  in  Siebenbürgen  ver- 
blieben. 


Silberne 

Goldene 

I.  CI. 

n.  ci. 



1 

8 

2 

8 

28 

— 721  — 


24.  *) 


U ngarisches  Feld- Jäger-Bataillon. 

(1886)  Ersatz-Compagnie-Cadre : Budapest. 


Errichtung  und  nachgefolgte  Veränderungen.  1880  mit  1.  October  aus 
den  Beserve-Compagnien  der  Feld-Jäger-Bataillone  Nr.  23,  28,  29  und  32  in 
Budapest  als  Feld-Jäger-Bataillon  Nr.  40  aufgestellt;  mit  1.  Januar  1883,  nach 
Einreihung  des  früher  bestandenen  24.  Feld-Jäger-Bataillons  in  ein  Infanterie- 
Begiment,  erhielt  das  Bataillon  die  leer  gewordene  Nummer  desselben. 

Ergänzung  Das  Bataillon  ergänzt  sich  aus  Ungarn,  1880 — 1882  aus  den 
Bezirken  der  Intanterie-Begimenter  Nr.  12  und  26,  1883 — 1889  aus  jenen  von 
Nr.  32  und  69.  Seit  1889  ist  das  Bataillon  mit  der  Ergänzung  an  den  Be- 
reich des  4.  Corps  im  Allgemeinen  gewiesen. 

Ersatz- Cadre-Stationen.  1880  Neusohl,  1883  Gran,  1886  Budapest. 


Friedens-Garnisonen.  1880  Budapest,  1890  Stulilweissenburg,  1896 
Trembowla. 


Bataillons- Comman  (lauten. 


1880  Baranyay  de  Nagy-Yärad, 
Alexander,  Maj or — Oberstlieute- 
nant. 

i 


1888  Major,  Arpäd  von,  Major 
Oberstlieutenant. 

1893  Sermonet,  Lorenz,  Major- 
Oberstlieutenant. 


Feldzüge. 


*)  Das  früher  unter  dieser  Nummer  bestandene  Bataillon  wurde  mit  1.  Januar  18S3 
als  1.  Bataillon  in  das  neu  aufgestellte  Infanterie-Regiment  Nr.  91  eingereilit.  (Die  Ge- 
schichte dieses  Bataillons  erscheint  jener  des  genannten  Regiments  angeschlossen.) 


Geschichte  der  k.  und  k.  Wehrmacht.  I.  Bd. 


46 


— 722  — 


Mährisches  Feld  - Jäger  - Bataillon. 

(1877)  Ersatz-Compagnie-Cadre : Brünn. 


Errichtung  und  nachgefolgte  Veränderungen.  1819  zufolge  Aller- 
höchster Entschliessung  vom  9.  August  aus  der  3.  und  1.  Division  des  8.  Feld- 
jäger-Bataillons im  Venezianischen  aufgestellt  (Depot- Compagnie  gemeinschaft- 
lich) ; 1851  auf  sechs  Compagnien  completiert. 

1851  die  3.  Division  an  das  neu  aufgestellte  Feld-Jäger-Bataillon  Nr.  27 
abgegeben. 

1880  die  Beserve-Compagnie  zu  dem  neu  errichteten  Feld-Jäger-Bataillon 
Nr.  36  abgegeben. 

Ergänzung.  Dieses  Bataillon  recrutierte  sich  von  der  Errichtung  bis 

1859  aus  dem  Venezianischen,  Bezirke  der  Infanterie-Regimenter  Nr.  13  und  15; 
seit  1860  ist  es  ein  mährisches  und  ergänzte  sich  1860  — 1867  aus  den  Bezirken 
von  Nr.  8 und  51,  bis  1878  aus  dem  Bezirke  des  Infanterie -Regiments 
Nr.  8,  von  1878 — 1880  aus  jenen  von  Nr.  3 und  8,  bis  1882  aus  jenen  von 
Nr.  8 und  51,  endlich  von  1883  an  aus  jenen  von  Nr.  8 und  93.  Seit  1889 
erhält  es  seine  Ergänzung  aus  dem  Bereiche  des  2.  Corps  im  Allgemeinen. 

Stationen  der  Depot  - (Ersatz-)  Abtheilung.  1819  Udine,  1851  Verona, 

1860  Karthaus,  1877  Brünn. 

Friedens-Garnisonen.  1819  Erlau,  1850  Tolsva  bei  Rosenau,  1851  Szat- 
mär,  1852  Pest,  1855  Debreczin,  1854  Kopyczynce,  1855  Kaiser-Ebersdorf. 
1857  Cattaro,  1860 — 1S66  Miskolcz,  1866  Langenlois,  1871  Karthaus.  1S77 
Ungarisch- Hradisch,  1878  Sarajevo,  1879  Prjepolje,  1880  Mauer,  1882  Teltsch. 
1883  Brünn,  ls92  Ungarisch-Hradisch,  1896  AViener-Neustadt. 


Ilataillons-Conmiandanten. 


1819  Landtmann,  Franz,  Major. 

1851  Schulheim.  Georg  Edler  von, 
Major — Oberst. 

1863  Tavola,  Vincenz,  Major. 

1868  Raisp,  Eduard,  Major. 

1872  Rischanek,  Anton,  Major — 
Oberstlieutenant. 


1879  Grivicic.  Leopold  Ritter  von. 
M a j or — Oberst. 

1890  Pidoll  von  Quintenbach. 
Franz  Freiherr,  Major — Oberst- 
lieutenant. 

1891  Heiler,  Carl.  Major— Oberst- 
lieutenant. 


Vor  dem  Feinde  gefallene  höhere  Officiere. 


— 723  — 


Feldzüge. 

1849  sofort  nach  der  Errichtung  auf  den  Kriegs-Schauplatz  nach 
Ungarn  gesendet,  kam  das  Bataillon  zur  Cernierung  von  Komorn,  jedoch 
nicht  in  das  Feuer. 

1859  zählte  das  Bataillon  zu  den  Besatzungs-Truppen  in  Dalmatien. 

1866  war  das  Bataillon  im  6.  Corps  (Hamming)  der  Nord-Armee  ein- 
getheilt  und  focht  bei  Nachod  und  Königgrätz.  Die  2.  Depot-Compagnie 
machte  im  combinierten  31.  Feld-Jäger-Bataillon  ebenfalls  die  Schlacht  bei 
Königgrätz  mit. 

Decoriert  wurde  mit : 

MVK.  Hauptmann  Eduard  Ivlarner. 

1878  im  Verbände  des  3.  Corps  (Verstärkungen)  nahm  das  Bataillon  an 
dem  Gefechte  bei  Doboj  und  jenem  im  Defile  von  Kos  na  theil. 

Decoriert  wurden  mit : 

EKO.  3.  Bataillons-Commandant  Oberstlieutenant  Kisckanek. 

MVK.  Hauptmann  Hubert  Gelinek;  die  Oberlieutenants  Benjamin 
Enenkl,  Johann  Prehnalek,  Arthur  Moese  von  [Kollendorf  und  Hugo 
Donner. 

Tapferkeits-  Medaillen. 

Silberne 

Goldene  I.  CI.  II.  CI. 

1866  — 3 12 

1878  1 75 


26. 

F eld- Jäger-Bataillon. 

Das  früher  unter  dieser  Nummer  bestandene  Bataillon  wurde  mit  1.  October 
1890  in  das  12.  Feld-Bataillon  des  Tyroler  Jäger-Regiments  Kaiser  Franz 

Joseph  umgewandelt1). 


27. 

Feld-Jäger-Bataillon. 

Das  früher  unter  dieser  Nummer  bestandene  Bataillon  wurde  mit  1.  October 
1893  in  das  16.  Feld-Bataillon  des  Tyroler  Jäger-Regiments  Kaiser  Franz 

Joseph  umgewandelt2). 


')  n. 2)  Die  Geschichte  dieser  beiden  Bataillone  ist  jener  des  3.,  beziehungsweise  I.  Regi- 
ments der  Tyroler  Kaiser-Jäger,  in  deren  Verband  dieselben  gegenwärtig  gehören,  an- 
geschlossen. (Siehe  Seite  661  und  669). 


46* 


— 724  — 


28. 

U n garilckes  F elcl-J ä ger-B  ataillon . 

(1883)  Ersatz-Compagnie-Cadre:  Hermannstadt. 

Errichtung  und  nachgefolgte  Veränderungen.  1859  mit  15.  Mai  aus 

der  3.  und  dem  Cadre  für  eine  weitere  neu  aufzustellende  Division  des 
28.  Feld-Jäger-Bataillons  formiert  (Depot-Compagnie  gemeinschaftlich'). 

1880  die  Reserve-Compagnie  an  das  neu  errichtete  Feld-Jäger-Bataillon 
Nr.  40  abgegeben. 

Ergänzung.  Das  Bataillon  recrutiert  sich  seit  der  Errichtung  aus 
Ungarn,  beziehungsweise  Siebenbürgen  und  zwar  anfänglich  aus  den  Bezirken 
der  Infanterie-Regimenter  Nr.  31,  50,  51,  64,  von  1876 — 1880  mit  einer  Aus- 
hilfe aus  dem  Banate,  Bezirke  von  Nr.  33  und  43,  von  18S0 — 1882  aus  den 
Bezirken  von  Nr.  2,  31,  43,  64,  endlich  1883 — 1889  wieder  ausschliesslich  aus 
Siebenbürgen,  Bezirke  von  Nr.  2,  31.  50  und  64.  Seit  1893  endhch  erhält  das 
Bataillon  seine  Ergänzung  aus  dem  Bereiche  des  7.  Corps  im  Allgemeinen1). 

Stationen  der  Depot  - (Ersatz-)  Abtheilung.  1859  Elisabethstadt,  1S62 
Fogaras,  1864  Carlsburg,  1883  Hermannstadt. 

Friedens-Garnisonen.  1859  Moosburg,  1861  Gemona,  1862  Feltre,  1864 
Schio,  1865  Rovigo.  1866  Verona,  1S66  Semlin,  1869  Orlat,  1870  Hermannstadt, 
1876  Szekely — Udvarkely,  1885  Hermannstadt,  1S84  Fogaras,  1889  Bjelina. 
1892  Carlsburg,  1894  Hermannstadt. 


Bataillons-Commandanten. 


1859  Klokocsan  de  Alsö-Yenecze, 
Albert,  Major. 

1860  Syrbu.  Georg,  Major — Oberst- 
lieutenant. 

1866  Schio ssarek,  Joseph,  Major — 
Oberstlieutenant. 

1875  Zambaur,  Eduard  von,  Oberst- 
lieutenant. 

1876  Damisch.  Johann,  Major — 
Oberstlieutenant. 


I 1880  Mathiae,  August,  Major. 

| 1881  So ös  von  Badok.  Carl.  Major — 
Oberst. 

1887  Pohl.  Eduard  Ritter  von.  Major — 
Oberst. 

1891  Weeber,  Rudolph,  Major — 
Oberstlieutenant. 

1894  Wachsmann.  'Wilhelm.  Major— 
Oberstlieutenant. 


Tor  dem  Feinde  gefallene  höhere  Officiere. 


b Von  1S89 — 1893  ans  jenem  des  12.  Corps. 


725  — 


Feldzüge. 

1866  war  das  Bataillon  im  10.  Corps  (G-ablenz)  der  Nord-Armee  und  focht 
bei  Trautenau,  Neu-Bognitz  und  Höniggrätz 1). 

Decoriert  wurden  mit: 

EKO.  3.  Die  Hauptleute  Ludwig  Fabini  und  Georg  Theodorovich. 
MVK.  Hauptmann  Theodorovich;  die  Oberlieutenants  Eduard 
Pfaffenhuber,  Carl  Mayrhofier  und  Friedrich  Müller. 


Tapferkeits-Medaillen. 

Silberne 

Goldene  I.  CI.  II.  CI. 

1886  - 1 13 


■)  Die  2.  Depot-Compagnie  war  zu  Besatzungs-Diensten  in  Siebenbürgen  verblieben. 


— 726  — 


29. 

U n garisches  F eld-Jäger-Bataillon. 

(1882)  Ersatz  - Compagnie  - Cadre  : Losoncz. 

Errichtung  und  nachgefolgte  Veränderungen.  1859  mit  15.  Mai  aus  der 

3.  Division  des  noch  auf  dem  Fusse  von  sechs  Compagnien  gestandenen 
Feld-Jäger-Bataillons  Nr.  24  und  zwei  neu  aufgestellten  Compagnien1!  in 
Spalato  formiert  (Depot-Compagnie  gemeinschaftlich). 

1880  die  Deserve-Compagnie  an  das  neu  errichtete  Feld- Jäger-Bataillon 
Nr.  40  abgegeben. 

Ergänzung.  Dieses  Bataillon  recrutierte  sich  von  1859 — 1864  aus 
Dalmatien,  Ergänzungs-Bezirk  des  Feld-Jäger-Bataillons  Nr.  24,  seit  1864  aus 
Ungarn,  Bezirke  der  Infanterie-Regimenter  Nr.  34,  67  und  70;  von  1867 — 1873 
ergänzte  es  sich  aus  Böhmen,  Ergänzungs-Bezirk  Nr.  74 2),  seit  1874  wieder  aus 
Ungarn,  Bezirk  des  Infanterie-Regiments  Nr.  25,  eine  Zeit  lang  auch  aus  jenem 
von  Nr.  71.  Seit  1889  ist  es  an  den  Bereich  des  6.  Corps  im  Allgemeinen 
gewiesen. 

Stationen  der  Depot  - (Ersatz-)  Abtheilung.  1859  Spalato,  1860  Knin. 
1864  Altsohl,  1873  Karpfen,  1874  Neusohl.  1882  Losoncz. 

Friedens-Garnisonen.  1859  Josephstadt,  1860  Königgrätz.  1861  Kutten- 
berg, 1862  Prag,  1863  Josephstadt,  1864  Königgrätz,  1866  Czernowitz.  1871 
Reichenberg,  1879  Tarnöw,  1882  Neusohl,  1884  Dolnja  Tuzla,  1887  Iglo,  1890 
Miskolcz,  1894  Leutschau,  1897  Neusohl. 

Bataillons- Commandanten. 

1859  Dietrich  von  Hermannsthal,  I 1876  Veith  von  Wallernried.  Wil- 
G-ustav,  Major — Oberst.  heim,  Major— Oberst. 

1868  Wallerstein,  Adolph,  Major.  ; 1886  Werner,  Johann. Major — Oberst. 
1873  Harrer,  Joseph,  Major— Oberst-  1891  Microys,  Wilhelm,  Major — 

Lieutenant.  | Oberstlieutenant. 

j 1896  Neudecker,  Joseph,  Major. 

Tor  dem  Feinde  gefallene  höhere  Offtciere. 


Feldzüge. 

1859  sofort  nach  der  Completierung  auf  den  Kriegs-Schauplatz  nach 
Italien  gesendet  (14.  Corps  Horvath),  nicht  mehr  in  Action  getreten. 


P Cadre  hiezu  auch  von  Nr.  24. 

5)  Der  Ergänzungs-Cadre  war  in  Ungarn  verblieben. 


— 727  — 


1866  im  Verbände  des  1.  Corps  der  Nord-Armee,  focht  das  Bataillon 
bei  Münchengrätz  ( Verthei  digung  der  Stellung  am  Musky-Berge),  Jicin  und 
mit  Auszeichnung  bei  Königgrätz  (Erstürmung  der  Höhen  bei  Problus);  die 
2.  Depöt-Compagnie  im  combinierten  Feld-Jäger-Bataillon  Nr.  36  den  Feldzug 
in  Italien,  Schlacht  bei  Custozza,  mitgemacht. 

Decoriert  wurden  mit: 

MVK.  Hauptmann  Anton  Leschak;  Oberlieutenant  Franz  Kolbe,  Beide 
für  Auszeichnung  im  combinierten  36.  Feld-Jäger-Bataillon  bei  Custozza. 


Tapferk  eits-Hedaillen 


Silberne 


1866 


Goldene  I.  CI. 

— 1 


II.  CI. 

2 


728  - 


30. 

Galizisch-bukowina’sches  Feld- Jäger-Bataillon. 

(1883)  Ersatz-Compagnie-Cadre:  Stanislau. 


Errichtung  und  nachgefolgte  Veränderungen.  1859  mit  15.  Mai  aus 

dem  Urlauber-Stande  der  Feld-Jäger-Bataillone  Nr.  11  und  25,  dann  den 
Chargen-Cadres  für  aufzustellende  vier  Compagnien  aus  dem  Präsenz-Stande 
derselben  Bataillone  in  Pest  formiert1). 

Nach  Ablauf  des  Feldzuges  wurde  das  Bataillon  reorganisiert,  es  entliess 
die  vom  11.  Feld- Jäger- Bataillon  übernommenen  Lombarden,  gab  die  vom  25. 
übernommene  Mannschaft  venezianischer  Nationalität  an  das  27.  Feld-Jäger- 
Bataillon  ab  und  wurde  aus  den  bestandenen  mährischen  freiwilligen  Schützen- 
Bataillonen  neu  aufgestellt. 

1880  die  Reserve-Compagnie  an  das  neu  errichtete  Feld- Jäger-Bataillon 
Nr.  38  abgegeben. 

Ergänzung.  Dieses  ursprünglich  italienische,  dann  mährische  Bataillon, 
erhielt  von  1860  an  seine  Ergänzung  aus  Galizien  (West-Galizien),  Bezirke  von 
Nr.  20,  40,  56,  57;  1867  wurde  es  ein  böhmisches,  Bezirk  von  Nr.  73 2).  jedoch 
schon  1873  wieder  mit  der  Ergänzung  nach  Galizien  rückverlegt  (Ost-Galizien  . 
Bezirke  von  Nr.  24,  55,  58,  von  1880  an  Nr.  24,  41,  55,  58.  Seit  1889  ist  es 
mit  der  Ergänzung  an  den  Bereich  des  11.  Corps  im  Allgemeinen  gewiesen. 

Stationen  der  Depot-;Ersatz-)Abtheilung.  1859  Karthaus.  1860  Wadowice, 
1862  Wieliczka,  1875  Stanislau,  1880  Czernowitz,  1883  Stanislau. 

Friedens-Garnisonen.  1859  Karthaus,  1860  Fiume,  1862  Veröcze.  1863 
Kaiser-Ebersdorf,  1864  Wien.  1866  Przemysl,  1869  Lemberg,  1871  Brody,  1878 
Stanislau,  1879  Jaroslau,  1882  Brody,  1892  Lemberg,  1895  Brody. 


Bataillons-Commandanten. 


1859  Hauptmann,  Donat,  Major. 
1861  Kodolitscb,  Theodor  Edler 
von,  Major. 

1867  Schmigoz,  Gustav,  Major. 


1869  Bartels  von  Bartherg.  Hein- 
rich, Major. 

1872  T heodorovich.  Georg, Major — 
Oberstlieutenant. 


J)  Im  Sinne  der  die  Aufstellung  der  neuen  Feld-Jäger-Bataillone  X r.  26  —30  ver- 
ordnenden ersten  Verfügung  (Normal-Verordnungs-Blatt  für  das  k.  k.  Heer.  71.  Stück 1 hätte 
das  Bataillon  ausschliesslich  aus  dem  25.  Fekl-.Jäger-Bataillon  ;3.  und  Cadre  für  die 
4.  Division)  formiert  werden  sollen.  Durch  das  lombardisch-venezianische  General-Coinmando 
wurde  jedoch  später  angeordnet,  dass  die  3.  Division  von  Nr.  25  an  das  neue  27.  Feld- 
jäger-Bataillon abzugeben  sei  und  die  Formation  dieses  Bataillons  in  der  oben  ange- 
deuteten Weise  verfügt.  Das  Officiers-Corps  wurde  durch  Zutransferierung  von  Officieren 
verschiedener  Bataillone  completiert. 

’)  Der  Ergänzungs-Cadre  war  in  Galizien  verblieben. 


— 729  — 


1880  Prokesch  von  Nothaft,  Alois,  1 1889  Morawitz,  Rudolph.  Major. 

Major.  I 1893  Sintic,  Joseph,  Major — Oberst- 

1881  Hugelmann,  Joseph,  Major — lieutenant. 

Oberstlieutenant.  1897  Uherek,  Florentin,  Major. 


Yor  dem  Feinde  gefallene  höhere  Offleiere. 


Feldzüge. 

1866  im  4.  Corps  der  Nord-Armee  eingetheilt,  focht  das  Bataillon  hei 
Schweinschädel  und  Königgrätz;  die  2.  Depot-Compagnie  im  combinierten 
Feld-Jäger-Bataillon  Nr.  35  den  Feldzug  in  Deutschland  mitgemacht. 

Decoriert  wurden  mit: 

EKO.  3.  Hauptmann  Norbert  Edler  von  Nemethy. 

MVR.  Hauptmann  Gustav  Dittrich;  Oberlieutenant  Maurus  Allegri; 
die  Unterlieutenants  Franz  Appel,  Joseph  Berger;  dann  dem  gefallenen 
Unterlieutenant  Eugen  Edlen  von  Hubernagel  nachträglich  zuerkannt. 


Tapferkeits -Medaillen. 


Silberne 

I.  CI.  II.  CI. 


13 


43 


1866 


Goldene 


31. 


Ungarisches  (croatisches)  Feld-Jäger-Bataillon. 

(1873)  Ersatz-Compagnie-Cadre:  Otocac. 


Errichtung  und  nachgefolgte  Veränderungen.  1859  im  Mai  durch  den 
Wiener  Gemeinderath  als  ..I.  Wiener  Freiwilligen-Bataillom’  aufgestellt,  nach 
dem  Feldzuge  in  ein  Feld-Jäger-Bataillon  mit  der  Kummer  31  umgewandelt1  . 

1873  wurde  dieses  Bataillon  reorganisiert  und  nach  Abgabe  seiner  bisher 
mährischen  Mannschaft  an  das  zuständige  Ergänzungs-Bezirks-Begiment  aus 
dem  Ergänzungs-Bezirk  des  neu  aufgestellten  Otocaner  Infanterie-Begiments 
Nr.  79  neu  formiert. 

1880  wurde  die  1868  aufgestellte  Beserve-Compagnie  aufgelöst. 

Ergänzung.  Dieses  Bataillon  ergänzte  sich  von  1860—1867  aus  Ungarn. 
Bezirke  der  Intanterie-Begimenter  Nr.  12,  25,  70,  71,  72;  1867  wurde  es  mit 
der  Ergänzung  an  Mähren  überwiesen,  Bezirk  von  Nr.  54:  seit  1S73  ist  es.  wie 
erwähnt,  ein  croatisches  und  seit  1889  an  den  Bereich  des  13.  Corps  im  Allge- 
meinen gewiesen. 

Stationen  der  Depot-(Ersatz-)Abtheilung.  1859  Königgrätz,  1864  Tymau. 
1873  Otocac. 

Friedens-Garnisonen.  1859  Görz,  1860  Gemona—  Belluno,  1861  Ponte  di 
Piave,  1862  Ponte  di  Brenta,  1863  Cattaro.  1864  Gemona.  1865  Ivlagenfurt. 
1866  Bistritz,  1869  Waitzen,  1876  Otocac,  1877  Essegg.  1878  Sarajevo.  1879 
Iviseljak.  1880  Görz,  1882  Petrinja.  1883  Semlin.  1888  Travnik.  i891  Görz. 
1895  Graz,  1897  Petrinja. 


Bataillons-Commaiitlaiiteii. 


(I.  Wiener  Freiwilligen-Bataillon.) 
1859  Paar,  Gustav,  Major. 


(31.  Feld-Jäger-Bataillon.) 


1859  Dietl,  August  Bitter  von,  Major. 

1860  Clanner  von  Engelshofen, 
Prokop  Bitter,  Major — Oberst- 
lieutenant. 

1868  Harrer,  Joseph,  Major. 

1873  Baslic, Matthias, Major—  Oberst- 
lieutenant. 


1880  Heyrowsky.  Carl.  Oberstlieute- 
nant. 

18S4  M a n o j 1 o vi c,  Michael  Bitter  von. 

Major — Oberstlieutenant. 

1891  Wojtech,  Adalbert.  Major- 
Oberst. 

1896  K oh  out,  Carl,  Major. 


>)  Durch  freiwillig  fortdienende  Mannschaft  des  IH.  Wiener  Frei  willigen -Bataillons 
completiert. 


731  — 


Yor  dem  Feinde  gefallene  höhere  Officiere. 


Feldzüge. 

(I.  Wiener  Freiwilligen-Bataillon.) 

1859  war  das  Bataillon  auf  den  Kriegs-Schauplatz  in  Italien  abgerückt, 
in  den  Verband  des  11.  Corps  bestimmt,  jedoch  erst  nach  der  Schlacht  von 
Solferino  bei  demselben  eingerückt. 

(31.  F eld- Jäger-Bataillon.) 

1866  im  8.  Corps  der  Nord-Armee  eingetlieilt,  focht  das  Bataillon  bei 
Skalitz  und  Königgrätz;  die  2.  Depot-Compagnie  im  combinierten  Feld-Jäger- 
Bataillon  Nr.  31  ebenfalls  die  Schlacht  bei  Königgrätz  mitgemacht. 

Decoriert  wurden  mit: 

MVK.  Bataillons-Commandant  Oberstlieutenant  Clanner  von  Engels- 
hofen; Oberlieutenant  (Brigade- Adjutant  bei  der  Süd- Armee)  Arthur  Grobois 
von  Brückenau;  Unterlieutenant  Hugo  Zweigl. 

GVK.  Ober-Arzt  Dr.  Christoph  ßeindl. 

1878  war  dasselbe  in  dem  Gefechte  bei  Han  Bjelalovac  und  bei  der 
Einnahme  von  Sarajevo. 

Decoriert  wurden  mit : 

EKO.  3.  Bataillons-Commandant  Oberstlieutenant  Matthias  Raslic. 

M YK.  Die  Hauptleute  Matthias  Kedacic,  Clemens  Schimitschek,  Georg 
Geric;  die  Oberlieutenants  Heribert  Hülgerth  und  Elias  Kekic. 


Tapferkeits-Medaillen. 

Silberne 

Goldene  I.  CI.  II.  CI. 
1866  — 1 11 

1878  — 5 7 


- 732  — 


32. 

U ngari s c he s Feld- J äger -Bataill on . 

(1882)  Ersatz  - Compagnie  - Cadre  : Eperies. 

Errichtung  und  nachgefolgte  Veränderungen.  1859  im  Mai  durch  den 
Wiener  Gemeinderath  als  „II.  Wiener  Freiwilligen-Bataillon'’  aufgestellt.  nach 
dem  Feldzuge  in  ein  Feld- Jäger-Bataillon  mit  der  Nummer  32  umgewandelt* 1). 
1880  die  Reserve-Compagnie  an  das  neu  errichtete  Feld- Jäger-Bataillon  Nr.  40 
(jetzt  Nr.  24)  abgegeben. 

Ergänzung.  Dieses  Bataillon  recrutierte  sich  von  1860  — 1867  aus  Ungarn. 
Bezirke  der  Infanterie-Regimenter  Nr.  34,  65,  66  und  67:  von  1867—1873 
aus  Mähren,  Bezirk  von  Nr.  32),  seither  wieder  aus  Ungarn,  Bezirke  von  Nr.  66 
und  67,  von  1883  an  nur  aus  jenem  von  67.  Gegenwärtig  ist  das  Bataillon 
seit  1889  mit  der  Ergänzung  an  den  Bereich  des  6.  Corps  im  Allgemeinen 
gewiesen. 

Stationen  der  Depöt-(Ersatz-)Abtheilung.  1859  Königgrätz,  1864  Eperies. 
1880  Neusohl,  1882  Eperies. 

Friedens-Garnisonen.  1860  Komotau,  1864  Theresienstadt.  1866  Her- 
mannstadt, 1869  Peterwardein.  1870  Pettau.  1872  Mauer,  1874  Neusohl,  1882 
Käsmark,  1885  Bjelina,  1889  Käsmark,  1892  Iglo,  1 S95  Zaleszczyki. 


Bataillons-Commaiidaiiteii. 


(II.  Wiener  Freiwilligen-Bataillon.) 


1859  Evssler,  Ferdinand.  Major. 

(32.  Feld-Jäger - Bataillon.) 


1859  Evssler,  Ferdinand.  Major. 

1861  Hentzi,  Joseph  von.  Major. 
1863  Prochaska,  Friedrich,  Major — 
Oberstlieutenant. 

1873  Albori,  Eugen,  Major. 

1876  Hübsch,  Johann.  Major — Oberst- 
lieutenant. 

1881  Weissmann,  Carl.  Major— 
Oberstlieutenant. 


1886  Dragoni  Edler  von  Raben 
hörst,  Alphons,  Major. 

1891  Henninger  von  Seeberg-Des 
fours  zu  Mont  und  Adien 
ville,  ’Vincenz  Freiherr.  Major 

1892  Martini.  Cajetan  Edler  von, 
Major— Oberstlieutenant. 


i)  Durch  freiwillig  fortdienende  Mannschaft  des  III.  Wiener  Freiwilligen-Bataillons 
completiert. 

1.  Der  Ergänzungs-Cadre  war  in  Ungarn  verblieben. 


— 733  — 


Vor  (lern  Feinde  gefallene  höhere  Officiere. 


Feldzüge. 

(II.  Wiener  Freiwilligen-Bataillo  n.) 

1859  nicht  mehr  auf  den  Kriegs-Schauplatz  gekommen. 

(32.  Feld-Jäger  - Bataillo  n.) 

1866  im  1.  Corps  der  Nord-Armee  eingetheilt,  erlitt  das  Bataillon  bei 
Hühnerwasser  bedeutende  Verluste,  focht  ferner  bei  Münchengrätz,  Jicin, 
Königgrätz,  endlich  bei  Roketnitz;  die  2.  Depot-Compagnie  im  combinierten 
Feld- Jäger-Bataillon  Nr.  36  den  Feldzug  in  Italien  (Schlacht  bei  Custozza) 
mitgemacht. 

Decoriert  wurden  mit: 

EKO.  3.  Bataillons-Commandant  Oberstlieutenant  Prochaska. 

MVK.  Die  Hauptleute  Johann  Reyl  mid  Eberhard  Wichmann  (Beide 
im  combinierten  36.  Feld- Jäger- Bataillon). 

Tapferkeits-Medaillen. 

Silberne 

Goldene  I.  CI.  II.  CI. 

1866  1 3 25 


33. x) 


F eld- Jäger-Bataillon. 

(Das  unter  dieser  Nummer  bestandene  1866  aufgestellte  Bataillon  wurde  mit 
1.  Januar  1883  als  1.  Bataillon  in  das  neu  formierte  Infanterie-Regiment  Nr.  97 

eingereiht.) 


34. 

F eld-  Jäger-  B ataiflon . 

(Das  unter  dieser  Nummer  bestandene  1880  aufgestellte  Bataillon  wurde  mit 
1.  Januar  1883  als  2.  Bataillon  in  das  neu  formierte  Infanterie-Regiment  Nr.  91 

eingereiht.) 


35. 

F eld- Jäger-Bataillon. 

(Das  unter  dieser  Nummer  bestandene  1880  aufgestellte  Bataillon  wurde  mit 
1.  Januar  1883  als  1.  Bataillon  in  das  neu  formierte  Infanterie-Regiment  Nr.  87 

eingereiht.) 


])  Die  Daten  über  diese  Bataillone  sind  den  betreffenden  Infanterie-Regimentern 
angesclilossen. 


— 734  — 


36. 

F el  d- J äger  -Bat  ai  I Ion . 

(Das  unter  dieser  Nummer  bestandene  1880  aufgestellte  Bataillon  wurde  mit 
1.  Januar  1883  als  1.  Bataillon  in  das  neu  formierte  Infanterie-Begiment  Nr.  100 

eingereikt.) 


37. 

Feld-J  äger-Bataillon. 

(Das  unter  dieser  Nummer  bestandene  1880  aufgestellte  Bataillon  wurde  mit 
1.  Januar  1883  als  1.  Bataillon  in  das  neu  formierte  Infanterie-Begiment  Nr.  91 

eingereikt.) 


38. 

Feld-J  äger-  B ataillo  n . 

(Das  unter  dieser  Nummer  bestandene  1880  aufgestellte  Bataillon  wurde  mit 
1.  Januar  1883  als  1.  Bataillon  in  das  neu  formierte  Infanterie-Begiment  Nr.  88 

eingereikt.) 


39. 

Feld- Jäger-Bataillon. 

(Das  unter  dieser  Nummer  bestandene  1830  aufgestellte  Bataillon  wurde  mit 
1.  Januar  1883  als  1.  Bataillon  in  das  neu  formierte  Infanterie-Begiment  Nr.  9S 

eingereikt.) 


40. 

F el  d- J äger  - B at  aill  o n . 

(Das  unter  dieser  Nummer  bestandene  1SS0  aufgestellte  Bataillon  erkielt  mit 
1.  Januar  1883  die  leergewordene  Nummer  24.) 


Adjustierung  der  Jäger-Truppe. 

Hut  mit  Federbusck,  kecktgrauer  Waffenrock,  grasgrüne  Egalisierung, 
kecktgraue  Pantalons  (beim  Officier  mit  Lampassen),  gelbe  Knöpfe1). 


i)  Sielie  im  Uebrigen.  Seite  632 — 637. 


I T ebersiclit 


Verzeichntes 

aller  in  diesem  Bande  vorkommenden  Infanterie- (Jäger-)  Regimenter 
nach  den  Namen  der  jeweilig  gewesenen,  sowie  gegenwärtigen 
Inhaber,  beziehungsweise  nach  der  etwaigen  Benennung,  welche 

dieselben  führen1). 


Jene  Regimenter,  welche  gegenwärtig  einen  Namen  auf  immerwährende  Zeiten 
führen,  sind  durch  den  Druck  hervorgehoben.  Ebenso  jene  Regimenter,  welche  ent- 
weder keinen  Inhaber  haben,  wie  die  bosnischen,  oder  eine  sonstige  Benennung  führen,  wie 
„Hoch-  und  Deutschmeister”. 


Seite 

Abele,  Yincenz  Freiherr  von, 
FML. — FZM.  IE.  8 165 

Abensperg  und  Traun,  OttoFerdi- 
nand  Graf  von,  FM.  IR.  21.  . 264 

Adolph,  Herzog  von  Nassau  (seit 
1890  Grossherzog  von  Luxem- 
burg und  Herzog  zu  Nassau). 


IE,  15 218 

Aj  r ol  di.  Paul  Freiherr  von,  FML.— 

FZM.  IE.  23 . . . 278 

Albert,  Kronprinz  von  Sachsen. 

IE.  11 189 

Albori,  Eugen  Freiherr  von, 

FML.— FZM.  IE.  89 598 

Albrecht,  Erzherzog,  Oberst — 

FM.  IR.  44 429 

Albr  e chtllL, Herzog  von  Sachsen- 
Coburg,  GFWM.— FML.  IE.  57.  516 
Alemann,  Wilhelm  F reiherr  von. 

FML.— FZM.  IE.  43 426 

Alexander  I.,  Kaiser  von  Russ- 
land. IR.  2 126 

Alexander  II.,  Kaiser  von  Kuss- 
land. IE.  2 126 

Alexander  III.,  Kaiser  von  Kuss- 
land. V orher : AlexanderCze- 
s a r e w i ts  c h.G-r  ossfürst-Thron- 
folgervon  Kussland.  IR.  61.  . 544 
Alexis,  Grossfürst  von  Kussland. 

IE,  39 394 

Allvintzy  de  Berberek.  Joseph 
Freiherr  von.  FML. — FM.  IE,  19.  250 
Allvintzy  de  Berberek,  Joseph 
Freiherr  von.  GM.  IE  26.  . . 300 
Alphons  XII.,  Königvon  Spanien. 

IR.  94.  . 605 

Baden,  Carl  Friedrich  Grossher- 
zog von.  IE,  59 530 

Baden,  Friedrich  Wilhelm  Lud- 
wig, Grossherzog  von.  IE.  50.  466 
Baden,  Leopold  Grossherzog  von. 

IE  59 530 


Seite 


Alt-Starhemberg.  IR.  54 492 

Amenzaga,  Franz  Christoph  Fr  ei- 
herr  von,  Obrist — GFWM.  IE, 

25 292 

Andlau,  Joseph  Freiherr  von, 

GFWM.— FZM.  IE,  57 516 

Andrassy,  Adam  Freiherr  von, 
GFWM.— FML.  IE.  33  ....  353 
Angern,  Ludwig  Freiherr  von, 

FML.— FZM.  IE.  49 459 

Anspach  uncl  Bayreuth,  Chri- 
stian Friedrich  Markgraf  von, 

GM.  IR.  10 T ....  182 

Anton  Victor,  Erzherzog.  IE.  52.  478 
Appel,  Johann  Freiherr  von, 

G.  d.  C.  IR,  60 539 

Archinto,  Conte  de  Tayna,  Carl 
Ludwig, Obrist — GFWM.  IR.  35.  367 
Ar co,  Prosper  Graf.  FZM.  IR,  8.  164 
Ar en b erg,  Carl  Raimund  Herzog, 

GFWM.— FM.  IE.  21 265 

Arenberg,  Leopold  Philipp  Her- 
zog, FML. — FM.  IE  28.  . . . 316 
Argenteau,  Eugen  Graf,  FZM. 

1K.  35 367 

Amant,  siehe  Du  Saix. 

Arnulph,  Prinz  von  Bayern.  IE. 

80 588 

Auersperg,  Carl  Fürst,  FML. 

IE.  24 282 

Auersperg,  Franz  Graf,  FML. 

IE,  37.  ...........  384 

Auersper  g,  Gottfried  Graf.  FML.- 

FZM.  IR.  40 402 

Auffenberg,  Franz  Xaver  Frei- 
herr von,  FML.  IR,  37.  . . . 384 

Baden.  Ludwig,  Grossherzog  von. 

IR.  59.  . 530 

Baden-Baden,  Ludwig  Wilhelm  I., 
Markgraf  von,  GL.  und  FM. 

IR.  23. 277 

Baden-Durlach,  Carl  Wilhelm 
Markgraf,  FM.  IE.  49 459 


47 


Geschichte  der  k.  und  k.  Wehrmacht.  I.  Bd. 


738  — 


Baden-Durlach,  Christoph  Prinz, 

FML.—  FM.  IE.  27 

Bagni,  Scipio  Graf,  Obrist— FM. 

Iß.  25 

Bagosy,  Paul,  Obrist.  IE.  51.  . . 
Baillet  deLatour,  Theodor  Graf, 

FML.— FZM.  IE.  28 

Baillet  - Merlemont,  Ludwig 
Graf,  FML.— FZM.  IR.  55.  . . 
Bakonyi,  Emericli  Freiherr  von, 

GM.— FML.  IR.  33 

Baltin,  Carl  Freiherr  von,  FML. — 

FZM.  IR,  13 

Bamberg,  Joseph  Freiherr  von, 

FML.  IR.  13 

Bärnklau,  Johann  Leopold  Frei- 
herr von,  FML.  IR.  49.  . . . 

B atthy  anyi-S  trat  txnann,  Adam 
Graf  (1772  Fürst),  GM.— FM. 

IR.  34 

Bauer,  Ferdinand  Freiherr  von 

FML.— FZM.  IR.  84 

Baumgarten,  Alois  Freiherr  von, 

FML.  IR.  56 

B ayr  euth.  siehe  Br  and  enburg- 
B ayr  euth. 

Beaulieu,  Johann  Peter  Freiherr 

von,  FML.  IR.  31 

Beaulieu,  Johann  Peter  Freiherr 
von,  FML.- FZM.  IR.  58.  . . 
Beek,  Friedrich  Freiherr  von, 

FML.— FZM.  IR.  47 

Beck,  Levin  Philipp  Freiherr  von 

der,  FZM.  IE,  53 

Beckh  van  der,  siehe  Van  der 
Beck. 

Belgien,  siehe  Leopold  I.  (II.), 
König  der  Belgier. 

B e 1 gi  o i o s o.  Ludwig  Carl  Graf, 

GM.  IE  41 

Belgiojoso,  Ludwig  Carl  Graf, 

GM.— FML.  IR.  44 

Bellegarde, Friedrich  Graf. I'ML. 

IR.  44 

Benczu r,  Joseph  von. FML. IR. 34. 
Bend  er,  Blasius  Columbanus  Frei- 
herr von,  FML. — FM.  IR.  41.. 
Benedek,  Alexander,  FML.  IR.  60. 
Benedek,  Ludwig  Ritter  von, 
GM.— FZM.  IR.  28.  ...... 

Benjovszkv  von  Benjov,  Jo- 
hann, FML.  IR.  31 

B e n t h e i m - S t ein f u rt,  F riedrich 
Fürst,  GM. -FML.  IR,  9.  . . . 
Berg,  Friedrich  Wilhelm  Graf,  k. 

russ.  FM.  IR.  70 

Bertoletti,  Anton  Freiherr  von, 

FML. — FZM.  IR.  15 

Bethlen,  Wolfgang  Graf.  GFWM. 

— FML.  IR.  52 

Bettendorf,  Philipp  Ludwig  Frei- 
herr von.  IR.  42 


Seite 

Bevern,  siehe  Braunschweig- 


Wolfenbüttel-Bevern. 
Bianchi,  Duca  di  Casalanza, 

Frie  d rieh  Fr  eihe  rr  (Vater),  I'ML . 

Iß  55 503 

Bianchi,  Duca  die  Casalanza, 
Friedrich  Freiherr  (Sohn),  FML. 

Iß.  55 503 

Bils,  Anton  Freiherr  von,  FML. 

IR.  51 471 

Bosnisch  - hercegovinisches  In- 
fanterie-Regiment Kr.  1.  . . . 623 
Bosnisch  - hercegovinisches  In- 
fanterie-Regiment Kr.  2.  . . . 624 
Bosnisch  - hercegovinisches  In- 
fanterie-Regiment Kr.  3.  . . . 625 
Bosnisch  - hercegovinisches  In- 
fanterie-Regiment Kr.  4.  . . . 626 
Botta  d’Adorno,  Anton  Otto 
Marquis,  FML. — FM.  IR.  12.  199 
Bourgeois,  Toussaint  Freiherr 

von,  FML.  IR.  55 503 

Bouvard,  Friedrich  Freiherr  von. 

FML.  IR.  74 575 

Brandenburg-Bayreuth,  Chri- 
stian Ernst  Markgraf.  FM.  IR, 

41 408 

Brandenburg-BayreuthjFiied- 
rich  Erbprinz  (1735  Markgraf  i 
FML.— FZM.  IE,  41  . . . . . 40S 
Br  and  enb  ur  g-Bay  reut  h.  Fried- 
rich Christian  Markgraf,  FZM. 

IR.  47 444 

Brandenburg-B  ayreuth.  Georg 
Wilhelm  Prinz  (1.7 12  Markgraf  >. 

GFWM.-FM.  IR.  41 40S 

Brandenburg-Bayreuth,  Wil- 
helm Ernst  Prinz,  Obrist — 

GFWM.  IR  41 403 

Br  andenburg-Culmbach,  Al- 
brecht  Wolfgang  Markgraf  zu. 
GFWM. — FML.  IR.  22.  ...  271 

Br  an  den  bürg  - Onolzbach 
(-Anspach  .Carl  Friedrich  Erb- 
prinz (1723  Markgraf  t,  GFWM. 

IR.  26. 300 

Braumüller  von  Tannbruck, 
Theodor,  FML.— FZM.  IR,  5.  . 143 
Braunschwei  g-W  olfenbüttel. 
Ernst  Ludwig  Prinz,  GFWM. — 

FM.  IR.  10.  . 182 

Braunschweig-Wolfenbüttel- 
Bevern.  Carl  Herzog,  GFWM. 

—FM.  IR.  29.  . 324 

Braunschweig-Wolfenbüttel- 
Bevern,  Ferdinand  Albert 
Prinz  (1733  Herzog).  GFWM. — 

FM.  IR,  29.  . . T 324 

Brechainville.  Ludwig  Graf. 

FML.  IR.  25 292 

Brentano-Cimaroli.  Anton  F rei- 
herr  von,  GM.  IR.  35 367 


Seite 

306 

292 

471 

. 316 

! 503 

353 

207 

207 

459 

360 

593 

508. 

338 

524 

444 

485 

408 

429 

429 

360 

408 

539 

316 

338 

174 

567 

218 

478 

417 


— 739 

Seite 

Brinken,  Jakob  Friedrich.  Frei- 
herr von.  FML.  ER.  18 241 

Browne  de  Camus,  Georg  Frei- 
herr, G-FWM. — FZM.  IR.  57.  . 516 


Seite 

Browne  de  Camus,  Joseph  Graf, 
Obrist — GFWM.  IR.  36.  ...  375 

Browne  de  Camus,  Max  Ulysses 
Graf,  GFWM. -FM.  IR.  36.  . 375 


C. 

Callenberg,  Carl  Graf,  GFWM.— 


FML.  IR,  54.  493 

Carl,  Erzherzog  (Prinz  von  Tos- 
cana , Oberst — FM.  IR.  3.  . . 331 

Carl  Ferdinand,  Erzherzog, 
Oberst — G.  d.  C.  IR.  51.  . . .471 

Carl  Joseph,  Erzherzog.  Oberst. 

ER,  2 126 

Carl  Salvator,  Erzherzog. Oberst 

—FML.  ER.  77 581 

C a r 1 S t e p h a n,  Erzherzog.  Linien- 
schiffs - Capitain  — Contre  - Ad- 
miral. IR,  8 165 

Carl,  Fürst  seit  1881  Carl  I., 
König  von  Rumänien.  IR.  6.  . 152 
CaVl  Friedrich,  Grossherzog 

von  Baden.  IR.  59 530 

CarlLudwig,  Herz  og  von  Lucca, 
seit  1848  Herzog  von  Parma. 

IR.  24 282 

Catty,  Adolph  Freiherr  von,  FML. 

—FZM.  IR.  102 614 

Chalons,  genannt  „Gehlen”, 
Christoph  Heinrich  Freiherr 

von,  Obrist,  IR,  24 282 

Chasteler  de  Courcelles,  Jo- 
hann Gabriel  Marquis.  FML. — 

FZM.  IR.  27 306 

Chizzola,  Philipp  Freiherr  von. 

Obrist.  IR,  8 165 

Christian  IX.,  König  von  Däne- 
mark. IR.  75 577 

Ceccopieri,  Ferdinand  Graf, 

FML.  IR.  23 278 

Clerfayt  de  Croix,  Carl  Graf, 
GFWM.— FM.  IR.  9 174 


Clerici.  Georg  Anton  Marchese 
de,  Ohrist — FZM.  IR,  44.  . . 429 

Colloredo  - Mannsfeld,  Franz 
Fürst  zu,  FML.  IR.  36.  ...  375 

Collored  o-M  a n n s f e 1 d.  Hierony- 
mus Graf,  FML. — FZM.  LR.  33.  353 
Collore  do-Waldsee.AntonGraf, 

GM.— FM.  IR.  20 257 

Colloredo -Wa  1 d s e e,  Carl  Graf. 

GFWM.— FML.  IR,  40.  . . . 402 

Colloredo  - Waldsee,  Joseph 
Graf,  GM. — FM.  ER.  57.  . . . 516 
Colloredo  - Waldsee,  Wenzel 
Graf,  GM. -FM.  IR,  56.  . . . 508 
Colmenero  de  Yalderios, 

Franz  Ludwig  Graf,  Obrist — 

GFWM.  IR.  21.  . 265 

Constantin,  Grossfürst  von 

Russland.  IR.  18 241 

Cornaro.  Ludwig  Freiherr  von. 

FML.  IR.  95 606 

Coronini  - Cronberg.  Johann 
Graf,  FML. -FZM.  IR.  6.  . . 152 

Cratz  von  Scharffenstein 
(Kratz)  Carl  Sebastian  Freiherr. 
Obrist— GFWM.  IR.  57.  ...  516 
Croy,  Leopold  Prinz,  FMIL. — 

G.  d.  C.  IR.  94 605 

Culmb  ach.sieheBr  andenburg- 
Culmbach. 

Culoz,  Carl  Freiherr  von.  FML.— 

FZM.  IR.  31— 338 

Czartoryski-Sangusco,  Adam 
Fürst,  FM.  IR.  9 174 


Dahlen  von  O r 1 ab  ur  g,  Hermann 

Freiherr,  FML.  IR.  7 156 

D 'Alt  o n.  Eduard  Graf,  FML.  ER. 15.  218 
D’Alton,  Richard  Graf,  FML. 

IR.  19. 250 

D’Alton,  Richard  Graf,  FML. — 

FZM.  ER.  26 300 

D amni  tz,  Wolfgang  Sigmund  Frei- 
herr von,  Obrist— FM.  IR,  40.  402 
D’Andia,  siehe  Valparaiso. 
D’Aspre,  Constantiu  Freiherr. 

FML.  IR.  18 241 

Daublebsky  von  Sterneck, 
Moriz  Freiherr,  FML. — FZM. 

IR.  35 367 

Daun,  Franz  Graf,  Fürst  von 
Thiano,  Obrist.  ER.  59 530 


Daun,  Leopold  Graf,  Fürst  von 


Thiano.  FML. — FM.  LR.  59. . . 530 
Daun,  Leopold  Joseph  Maria  Graf, 
Fürst  von  Thiano,  FM.  IR.  56.  509 

D aun,  Wirich  Philipp  Lorenz  Graf, 

Obrist — FM.  IR.  56 508 

D avid  EdlervonRhonfeld,  Emil, 

FML.— FZM.  IR.  72 571 

David ovich,  Paul  Freiherr  von, 

FML.— FZM.  IR.  34 360 

D egenfeld-Schonburg,  August 
Graf,  FML.— FZM.  IR.  36.  . . 375 
Degenfeld-Schonburg,  Chri- 
stoph Graf  von.  FML. — G.  d.  C. 

IR,  83 592 

De  Ligne,  Carl  Joseph  Fürst, 
FML.— FM.  IR,  30 331 


47* 


— 740  — 


Seite 

De  Mers,  Franz  (1643  Freiherr 


von),  Obrist — GFWM.  IR.  11.  189 
D e V aux,  Thierry  Freiherr,  FML. — 

FZM.  IE.  25 292 

DeYins,  Joseph  Freiherr.  FML. — 

FZM.  IR.  37 384 

Diesbach,J ohann  F rie drich  Graf, 

GFWM.— FML.  IR.  20 257 

Dom  Miguel,  Herzog  von  Bra- 
ganza,  Infant  von  Portugal.  IR. 

39.  . ' 394 

Dom  Pedro,  Herzog  von  Bra- 
ganza.  IR.  15 218 


Este,  siehe  Franz  Ferdinand 
und  Ferdinand  Victor. 
Esterhazy  de  Galantha,  Anton 

Graf,  GM.  IR.  31 338 

Esterhazy  de  Galantha,  Anton 
Graf  (1783  Fürst),  GM.- — FML. 

IR.  34 360 

Esterhazy  de  Galant  ha,  Joseph 
Graf,  GFWM.— FML.  IR,  37.  . 384 
Esterhazy  de  Galantha.  Niko- 
laus Fürst,  GM.— FZM.  IR,  32.  346 
Esterhazy  de  Galantha.  Niko- 
laus Joseph  Fürst,  GFWM. — 

FM.  IR,  33 353 


Fabini,  Ludwig,  FML.  IR,  102.  614 
Fabris  de  Santo  - Tomiotti, 
Dominik  Conte,  FML. — FZM. 

IR  15 218 

Fej  ervary  de  Komlos-Ker  esz- 

tes,  Geza  Freiherr.  FML. -FZM. 

IR.  46 439 

Ferdinand,  siehe  Kaiser  Fer- 
dinand. 

Ferdinand,  Churfürst  von  Würz- 
burg. IR.  7 156 

F e r di  nan  d,  Grossherzog  von  Tos- 
cana IR.  7 156 

Ferdinand  IV.,  Grossherzog  von 
Toscana,  GM.  - FML.  LR.  66.  . 559 
Ferdinand  Carl,  Erzherzog, 

Oberst— FM.  IR.  2 126 

Ferdinand  Victor  von  Este, 
Erzherzog,  GM.  IR.  26.  . . . 300 

Ferraris.  Franz  Joseph  Graf, 

GM.— FML.  IR.  14 ! 210 

Fleischer  von  Eichenkranz, 
Ferdinand  Freiherr,  FML.  IR,  35.  367 
Folliot  de  Cr  enneville-Pou- 

tet,  Franz  Graf,  FML. — FZM. 

IR.  75 577 

Fölseis,  Joseph  von,  FML.  IR.  29.  324 
Forgach  de  Ghyimes,  Ignaz 
Graf,  GFWM.— FZM.  IR.  32.  346 


Seite 


D o m P e d r o.  Kaiser  von  Brasilien. 

IR.  15 218 

Döpfner.  Joseph  Freiherr  von, 

FML.— FZM.  IR  23 278 

Dormus  von  Kilianshausen. 
Joseph  Freiherr,  FML. — FZM. 

IR.  72 571 

D uk  a,  Peter  Freiherr  von.  FML. — 

FZM.  IR,  39 394 

Du  Saix  d’Arnant. Hubert  Domi- 
nik Graf,  Obrist — FM.  IE.  12.  199 


Eugen,  Erzherzog.  Oberst  — FML. 

IR.  41 409 

E 1 r i c h s h a u s e n Lud  wi  g C arl  Fr  ei- 
herr  von.  FML.— FZM.  IR.  47.  444 
Erbach-Schönberg.  Carl  Eugen 
Graf,  FML. -FZM.  IE.  42.  . . 417 
Ernst,  Erzherzog.  Oberst — G. d.C. 

IR.  48.  . . 453 

Er n s t Au gu s t,  Herzog  von  Cum- 
berland,  Herzog  von  Braun- 
schweig  und  Lüneburg.  IR.  42.  417 
Ernst  Ludwig.  Grossherzog  von 
Hessen  und  bei  Rhein.  LE?.  14.  210 
Ertmann,  Stephan  von.  FML. 


IR.  16 226 

Forinyak,  Julius,  FML. — G.  d.  C. 

IR,  86 595 

Franck,  Carl  Ritter  von,  FML. — - 

FZM.  IR,  79 586 

Franz  I.  (H.),  siehe  Kais  er  F ranz. 
Franz  Carl,  Erzherzog.  Oberst  — 

FML.  IR.  52 478 

Franz  Ferdinand  d'Este.  Erz- 


herzog. Herzog  von  Modena 
(Franz  V.),  Oberst— FML.  IR.  32.  346 
Franz  Ferdinand  von  Oester- 
r e i c h-E  s t e.  Erzherzog, Oberst- 
FML.  IR.  19.  ........  250 

Franz  Joseph,  siehe  Kaiser 
Franz  Joseph. 

Franz  Stephan. Grossherzog  von 
Toscana,  General -Lieutenant. 


IR.  1 US 

Fr e lieh.  Michael  Freiherr  von, 

FML.  LR.  28 . . . 316 

Friedrich.  Erzherzog.  Vice- Ad- 
miral. IR,  16 225 

Friedrich.  Erzherzog.  GM. — FZM. 

IR,  52.  ....  478 

Friedrich,  deutscher  Kaiser  und 
König  vonPreussen  (Vor  seiner 


Thronbesteigung : Friedrich 
Wilhelm.  Prinz,  später  Kron- 
prinz von  Preussen.  1SSS  Krön- 


— 711  — 


Seite 

prinz  des  deutschenReich.es  und 
Kronprinz  vonPreussen).IR.20.  257 
Friedrich  August,  Herzog  zu 

Sachsen.  IR.  -15 135 

Friedrich  Franz,  Grossherzog 
von  Mecklenburg  - Schwerin. 

IR.  57 516 

Friedric  h W i 1 h e 1 m,  Grossherzog 
vonMecklenburg-Strelitz.  IR. 31.  338 
Friedrich  Wilhelm  Ludwig, 
Grossherzog  von  Baden.  IR.  50.  166 
Fröhlich  von  Elmbach  und 
Groar  a,  Ludwig  Ritter,  FML. — 


FZM.  IR.  91 601 

Gaisruck.  Rudolph  Carl  Graf. 

FML. — FZM.  IR.  44 129 

Gaisruck,  Sigmund  Friedrich 
Graf,  FML.— FM.  IR.  42.  ...  117 
Galgötzy,  Anton,  FML. — FZM. 

IR.  71 569 

Gehlen,  siehe  Chälons. 

Gern  min  gen  auf  Hör  nb  erg,  Sig- 
mund Freiherr  von,  FML. — 

FZM.  IR.  21.  . . 265 

Gemmingen  auf  Hornberg  und 
Treschklingen.  Richard  Fr  ei- 

herr  von.  FML.  IR.  12 117 

Georg  V..  König  von  Hannover. 

IR.  12. 117 

Georg  I..  König  der  Hellenen. 

IR.  99. 611 

Georg,  Prinz  von  Sachsen.  IR.  11.  189 
Gepx^ert,  Menrad  Freiherr  von, 

GM.— FZM.  IR.  13 426 

Gerstner  von  Gerstenkorn, 
Joseph  Freiherr,  FML.  IR.  8.  165 
Giesl  von  Gieslingen.  Heinrich 
Freiherr,  FML. — FZM.  Waras- 

diner  IR.  16 226 

Gollner  von  Goldnenfels.  Alois 
Freiherr,  GM.— FML.  IR.  18.  153 
Gondrecourt,  Leopold  Graf, 

FML.  IR.  55 503 

Gorizutti,  Franz  Freiherr  von, 
FML.  IR.  56 508 


Seite 

Froon  von  Kirchrath,  Joseph 
Freiherr,  FML. — FZM.  IR.  51.  493 
Fürstenberg,  Carl  Fürst,  FML. 

IR.  36 375 

Fürstenberg  - Möskirch,  Carl 
Egon  Graf,  Obrist — FML.  IR.  17.  231 
Fürstenberg-Stühlingen, 

Wenzel  Fürst,  GM.  IR.  11.  . . 408 
Fürstenbusch,  Daniel  Freiherr 
von,  Obrist— FML.  IR.  35.  . . 367 
Fürstenwärther-Burgsassen 
zu  Odenbach,  Carl  Freiherr 
von,  GM. — FML.  IR.  56.  . . . 508 


Gradl,  Wilhelm  Ritter  von, 

FML.— G.  d.  C.  IR.  78 583 

Graef  von  Libloy,  Eduard  Ritter, 

G.  d.  C.  LR.  67 561 

Greth,  Carl,  FML.  LR.  23.  ...  273 
Grueber,  Wilhelm  Freiherr  von, 

FML.  IR.  54 193 

Grünne,  Nikolaus  Graf.  GF  WM. — 

FML.  IR.  26.  300 

Grünne,  Philipp  Graf,  FML.— 

FZM.  IR.  13 126 

Gschwind  Freiherr  von  Pöck- 
stein,  Johann  Martin,  Obrist — 

FM.  IR.  35 367 

Guttenstein,  Wenzel  Graf, 

Obrist — FML.  IR.  12 417 

Gyulai,  Franz  Graf,  GM.  IR.  51.  171 
Gyulai,  Franz  Graf,  Obrist — 

FML.  LR.  51 471 

Gyulai,  Samuel  Graf,  GM. — FML. 

” LR.  32 316 

Gyulai,  Stephan  Graf,  Obrist — 

FML.  LR.  51 171 

Gyulai  von  Maros  -Nemeth 
und  Nädaska,  Alb ert  Graf, 

FML.— FZM.  LR.  21 265 

Gyulai  von  Maro  s-N  emeth  und 
Nädaska.  Franz  Graf,  GM. — 

FZM.  LR.  33 353 

Gyulai  von  Maros  -Nemeth 
und  Nädaska,  Ignaz  Graf, 
FML.  —FZM.  IR.  60 539 


H. 

Habermann  von  Habersfeld, 

Joseph  Freiherr,  FML.  IR.  39.  394 
Hagenbach,  Jakob  Ignaz  Frei- 
herr von.  FML.  IR.  22.  . . .271 

Haller  von  Hallerstein.  Samuel 
Freiherr,  GF  WM.  —FZM.  IR.  31.  338 
Handel,  Heinrich  Freiherr  von, 

FML.— FZM.  IR.  10 182 

Handel-Maz z etti,  Eduard  Frei- 
herr von,  FML. — FZM.  IR.  10.  102 


Hardegg,  Julius  Graf,  Obrist.  IR. 

H.  • 189 

H a r r a c h,  Franz  Xaver  Graf,  FML. 

IR.  7 156 

Harr  ach  zu  Rohrau,  Joseph 
Philipp  Graf, Obrist  —FM.  LR.  17.  141 
Hartmann  von  Harte  nthal, 

Anton,  FML.  IR.  29 321 

Hartmann  - Klarstein,  Prokop 
Graf,  FML  —FZM.  IR.  9..  . . 174 


— 742  — 


Seite 


Hartung,  Ernst  Ritter  von, 

FML. — FZM.  IR,  47 , 444 

Hasslingen,  Ignaz  Freiherr  von, 

FML.  IR.  11 ! 189 

Hasslingen,  Tobias  Freiherr 
von,  6FWM.-FM.  IR.  11.  . . 189 
Haugwitz.  Eugen  Graf,  GM. — 

FML.  IR.  38 390 

Haynau,  Julius  Freiherr  von, 

FML. — FZM.  IR  57 516 

Heindl,  siehe  Sonnenberg. 
Heinrich.  Erzherzog,  Oberst  — 

FML.  LR.  62 549 

Heinrich, Erzherzog, FML. IR. 51 . 471 
Heinrich,  Prinz  von  Preussen. 

IR.  20 257 

Herb ert-Rathkeal,  Constantin 
Freiherr  von,  FML.  IR,  45..  . 435 
Herzogenberg,  August  Fr eih er r 
von,  GM. — FÄLL.  IR,  35.  . . . 367 
Hess,  Heinrich  Freiherr  von, 

FML.— FM.  IR.  49 459 

Hess  en  - Cassel,  Max  Prinz, 

FML.— FM.  IR.  27 306 

Hessen  - Darmstadt,  Ludwig 
Erbprinz  (1769  Ludwig  IX., 
Landgraf),  Oberst.  IR,  35.  . . 367 
Hesse  n-H  o ra  b ur  g.  Phili  pp  Prinz 
(1839  Landgrat),  GM. — FM.  IR. 

19 250 

Hess  enundbei  Rhein,  Alexander 

Prinz,  FML.  IR.  46 439 

Hessen  und  hei  Rhein,  Emil 
Prinz,  FML. — FZM.  IR.  5k.  . 493 
Hessen  undbeiRhein  ErnstLud- 
wig,  Grossherzog  von.  IR.  14.  210 
Hessen  und  bei  Rhein,  Lud- 
wig HL,  Grossherzog  von.  IR. 


Hessen  und  bei  Rhein,  Lud- 
wigl  V.,  Grossherzog  von.  IR.  14.  210 
H i 1 1 e r , J ohann  Freiherr  von . F ZM. 

IR,  2 126 


Seite 

Hill  er,  Johann  Freiherr  von. 

FZM.  IR.  53 485 

Hoch-  und  Deutschmeister.  IR.  4.  138 

Höchen  egg,  Friedrich  Graf, 

GM.— FML.  LR.  20 257 

Hoffmann  von  Eidlitz.  Johann 
Ernst  Freiherr,  Obrist.  LR.  18.  241 
Hohenlohe-Bartenstein.  Lu d- 
wig  Fürst,  GM.— FZM.  IR,  26.  300 
Hohenlohe-Bartenstein,  Lud- 
wig Fürst,  FZM.  IR,  41.  . . . 409 
H oh enlohe-Ivirchberg,  F ried- 
rich Wilhelm  Fürst,  GM. — FZM. 

IR.  17 234 

Hoh  enlohe  - Langenburg, 

Gustav  Prinz, GM. —FZM.  IR,  17.  234 
H o h e n 1 o h e - L a n g e n b u r g, 

Gustav  Heinrich  Prinz,  FML. 

IR.  lb 207 

Hohenlohe  - Schillingsfürst. 
Constantin  Prinz  zu,  FML. — 

G.  d.  C.  LR.  87.  .......  596 

Hold.  Alexander  Edler  von.  FML. 

IR.  61 544 

Holstein-Beck,  Friedrich  Wil- 
helm Prinz,  Obrist — FML.  IR. 

20.  275 

Ho  1 stein-Glücksb  urg,s.Schles- 
w i g -H  o 1 s t e i n-G  lüc  k s b u r g. 

Hol  stein -Plön,  Adolph  August 
Herzog  zu,  Obrist.  IR.  12.  . . 199 
Houchin,  Paul  Anton  Freiherr 
von,  Obrist — FZM.  IR.  56.  . . SOS 
Hrabowsky  von  Hrabova,  Jo- 
hann Freiherr,  FML.  IR.  14.  . 210 
Huff  von  Kandersdorf,  Carl 

Freiherr,  FML.  IR.  8 165 

Humbert  I.,  König  von  Italien. 

IR.  28 316 

Huyn,  Johann  Graf.  FZM.  IR.  13.  207 

Huyn,  Johann  Graf,  FML. — FZM. 

IR.  79 586 


J. 


Jablonowski,  Felix  Fürst,  FML. 

IR.  57 

Jabionski  del  Monte  Berico, 
Joseph  Freiherr,  FML. — FZM. 

IR.  30 

Jacobs  von  Kantstein,  Fried- 
rich Freiherr,  FZM.  IR.  8.  . . 
Jellacic  de  Buzim,  Franz  Frei- 
herr, FML.  IR.  62 

Jellacic  de  Buzim,  Georg  Graf, 

FML.  IR,  69 

Jellacic  de  Buzim.  Johann, 

GM.— FML.  IR,  53 

Jellacic  de  Buzim,  Joseph  Frei- 
herr (später  Graf),  FZM.  IR.  46. 


516 

331 

165 

549 

565 

485 

439 


Jellacic  de  Buzim,  Joseph  Graf, 
FZM.  Otocaner.  IR.  79.  . . . 585 

Joelson.  Alfred  Freiherr  von, 

FML.  IR.  93 604 

Johann  Nepomuk.  Erzherzog. 

Oberst.  LR.  35 367 

John,  Franz  Freiherr  von,  FML. — 

FZM.  IR,  76 579 

Jo r dis,  Alexander  von,  GM. — 

FML.  IR.  59 . . . 530 

J ö r g e r zu  T o 1 1 e t.  Anton  Egvdius 
Freiherr  von,  Öbrist — GFWM. 

IR.  59 530 


J ö r g er  de  T o 1 1 e t.  F ranz  Helfried 
Graf,  Obrist— GFWM.  IR.  47.  444 


— 7 ±3  - 


Seite  Seite 

Joseph,  Erzherzog,  Oberst — i Jovanovic.StephanFreiherrvon, 

G.  d.  C.  IR.  37 384  ; FML.  Iß!  43 426 

J osephFran  z,  Erzherzog.  IR  55.  503  Jung-Starhemberg.  IR.  13.  . . . 206 
Joseph  IF.,  s.  Kaiser  Joseph. 


K. 


Kaiffel,  Emerich  Freiherr  von, 

FML.-FZM.  IR.  89 598 

Kaiser  Ferdinand.  IR.  1.  . . . 118 
Kaiser  Ferdinand.  Tyroler 

Jäg.-R 617 

Kaiser  Franz  I.,  (Röm).  IR.  1.  118 
Kaiser  Franz  II.,  (Röm).  IR.  1.  118 

Kaiser  Franz.  IR.  1 118 

Kaiser  Franz.  Tyroler- Jäg.-R.  647 
Kaiser  Franz  Joseph.  IR.  1.  118 
Kaiser  Franz  Joseph.  Tyroler 

Jäg.-R 647 

Kaiser  Joseph  II.  IR.  1.  . . . 118 
Kaiser  Leopold  II.  IR.  1.  . . 118 

Kaiser  Leopold  II.  IR.  33.  . . . 352 
Kaiserin  und  Königin  MariaThere- 

sia.  IR.  32  345 

Kaiser  von  Brasilien,  siehe 
Dom  Pedro. 

Kar  olyi  deN agv-Käro  lv, Franz 
Graf,  GFWM. — FZM.  Iß.  52  . 478 
Kaunitz-Ri  etb  erg.Wenzel  Graf, 

FML.-FZM.  IR.  20 257 

Kees.  Georg  Ritter  von,  FML. — 

FZM.  IR.  85 594 

Kel  lnervonKöllenstein,Fried- 
rich  Freiherr,  FML. — FZM.  IR. 

41 409 

Kerpen,  Wilhelm  Freiherr  von, 

FML.— FZM.  IR,  49 459 

Ke  ttler,  Christoph  Bernhard  Frei- 
herr von,  GFWM. — FML.  IR. 12.  199 
Kheul,  Carl  Freiherr  von,  FML. 

IR,  10 182 

Kheul,  Carl  Gustav  Freiherr  von, 

FML.-FZM.  IR.  49 459 

Khevenhüller  von  Aichelburg  auf 
Frankenburg,  Ludwig  Andreas 

Graf,  FM.  IR.  7 153 

K h e v e nh  ü 1 1 e r - M e t s c h.  F ranz 
Graf,  FML.-FZM.  Iß.  35.  . . 367 
Khe venhüller-Metsch,  Joseph 

Graf.  FML.  IR.  12 199 

Kinsky,  Anton  Graf,  GM. — FZM. 

ER.  47 444 

Kinsky,  Christian  Graf,  FML. 

Iß.  16 226 

Kinsky,  Franz  Graf,  GM. — FZM. 

IR.  47 444 

Kinsky,FranzUlrichGraf,FML. — 

FM.  IR,  36 375 


Klebek.  Wilhelm  Freiherr  von, 

GM.— FZM.  IR.  14 210 

Klopstein  von  Ennsbruck,  Jo- 
seph Freiherr,  GM.  ER,  47.  . . 444 
Knebel  von  Treuenschwert, 
Albert  Freiherr,  FML. — FZM. 

IR.  76 579 

Knigge.  Jobst  Hilmar  Freiherr 
von,  GFWM.— FML.  IR,  11.  189 
Knöring.  Johann  Bernhard  von. 

Obrist.  LR.  8 164 

Koch.  Johann  Baptist  Freiherr 

von,  FML.  IR.  17 234 

Kökenyesdi  de  Yettes,  Ladis- 
laus Freiherr,  Obrist — FZM. 

IR.  34 360 

Kolowrat-Krakowsky.Cajet-an 
Graf,  GFWM.— FM.  Iß.  17.  . . 234 
Kolowrat  - Krakowskv,  Carl 
Graf,  FZM.  IR.  36..  . . . . . 375 
König,  Gustav  Freiherr  von, 

FML.-FZM.  IR.  92 603 

König  Wilhelm.  IR.  26 300 

Königsegg-Rothenfels,  Chri- 
stian Moriz  Graf,  FML. — FM. 

IR.  16 226 

Königsegg-Roth  enfels. Lothar 
Graf,  FZM.— FM.  Iß,  54.  . . . 493 
Kottulinskv,  Friedrich  Georg 
Freiherr  von.  GM.  — FML.  IR.  41.  409 
Koudelka.  Joseph  Freiherr  von, 

FML.  IR.  40 402 

Kovacs  vonMad,  Georg,  FML. — 

FZM.  IR.  12 199 

Kray  de  Krajova  et  Topolya, 
Paul  Freiherr,  FZM.  Iß.  34.  360 
Kray  de  Krajova  et  Topolya,  Paul 
Freiherr,  FZM.  IR.  67.  . . . 561 
Kriechbaum,  Georg  Friedrich 
Freiherr  von.  Obrist — FZM.  IR. 

54 493 

Krieghammer,  Edmund  Edler 
von,  FML.— G.  d.  C.  IR.  100.  . 612 
Kronprinz,  siehe  Rudolph, Erz- 
herzog. 

Kuhn  von  Kuhnenfeld,  Franz 
Freiherr,  GM. — FZM.  IR,  17.  234 
Kussevich  von  Szamobor,Emil 
Freiherr.  FZM.  IR.  33  ...  . 353 
Kutschera,  Johann  Freiherr  von, 
FML.-FZM.  IR.  28 316 


L. 

Lacy,  Franz  Moriz  Graf,  FZM. — ! LaimpruchzuEpurg,FranzCarl 

IR.  22 271  I Freiherr-  von,  GFWM.  IR,  22.  271 


744  — 


Seite 


Lanckhen,  Friedrich  Ernst  von 
der,  GFWM. — FML.  IR.  28.  . 316 
Langenau,  Friedrich  Carl  Frei- 
herr von,  GM. — FML.  IR.  49.  459 
Langlet,  Philipp  Freiherr  von, 

GFWM.-FML.  IR.  25 292 

Langlois,  Peter  von,  GM. — FZM. 

IR.  59  530 

L amez an- Salins,  Joseph  Graf, 

GM.  IR.  54 493 

Lapaczek.  Leonhard,  Alexander 
Freiherr  von,  Ohrist — GFWM. 

IR.  8 165 

Latt ermann,  Christoph  Freiherr 
von,  FZM— FM.  IR.  7.  ...  156 

Latour,  siehe  Baillet  de. 
Leiningen  - Westerburg.  Au- 
gust Graf,  GM— FML.  IR.  31.  338 
Leiningen-W esterburg,  Chri- 
stian Graf,  FML.  IR.  21.  . . . 265 
L e i n i n g e n -W  esterburg,  Phi- 
lipp Graf,  FML.  IR.  ]2.  . . . 199 
Leopold,  Erzherzog,  Oberst  — 

G.d.C.  IR.  53 485 

Leopold  II.,  Grossherzog  von 
Toscana,  G.  d.  C.  IR.  li.  . . . 569 
Leopold  Salvator,  Erzher- 
zog, Oberst — GM.  IR.  18.  . . 241 
Leopold,  Grossherzog  von  Baden. 

IR,  59 530 

Leopold  I.,  König  der  Belgier. 

IR.  27 306 

Leopold  II,  König  der  Belgier. 

IR.  27 306 

Leopold,  Prinz  beider  Sicilien. 

IR.  22 271 

Leslie  (Lesslie),  Jakob  Graf, 

Obrist— FML.  IR.  24 282 

Leslie,  Jakob  Graf,  FZM. — FM. 

IR.  36 375 

L’E s p in e,  Joseph Graf.FML.IR.58.  524 
Liechtenstein,  Alois  Fürst. 

GM— FZM.  IR,  12 199 

Liechtenstein,  Eduard  Fürst. 
FML.  IR.  5 148 


Liechtenstein,  Philipp  Erasmus 


Fürst,  Obrist — FML.  IR,  36.  . 375 
Ligne,  siehe  de  Ligne. 
Ligneville,  Leopold  Graf, 

Obrist— GFWM.  IR.  3 131 

Lindemann  von  Lindesheinrb, 
Georg  Anton  Freiherr,  GFWM. 
—FML.  IR.  10.  .......  182 

Lindenau,  Carl  von,  FML. — 

FZM.  IR,  29 324 

L i t z e 1 h o f e n,  Eduard  Freiherr 
von,  FML.— FZM.  IE,  47.  . . 444 


Macquire,  Johann  Sigmund  Graf, 
FZM.  IR.  35 367 


Seite 

Livingstein.  Alano  Graf,  GFWM. 

—FZM.  IR.  16 225 

Longueval,  Graf  von  Buquoy, 
Philipp  Emanuel  Fürst.  GFWM. 

LR.  17 234 

Los  Rios  de  Gutierez,  Franz 
Marchese,  GFWM. — FM.  IR.  9.  174 
Lothringen,  Carl  Prinz.  IR,  15.  218 
Lothringen,  Carl  (Alexander) 
Herzog,  GFWM— FM.  ER.  3.  131 
Lothringen,  Franz  Stephan 

Prinz.  IR.  3 131 

Lothringen,  Franz  Stephan  Erb- 
prinz (1729  Herzog  zu).  ER.  1.  118 
Lothringen,  Joseph  Innocenz 
Prinz,  Obrist— Gl  WM  IR.  18.  241 
Lothringen.  Leopold  Clemens 

Erbprinz.  IR.  1 118 

Lothringen  und  Bar,  Carl  Ignaz 
Herzog  zu.  Bischof  von  Osna- 
brück (1711  Churfürst  von  Trier  i . 

IR,  15 218 

Lothringen  und  Bar,  Carl  Ignaz 
Herzog,  Churfürst  von  Trier 
(Bischof  von  Osnabrück).  LR. 

1,  3 118.  131 

Lothringen  und  Bar,  Leopold 
Prinz  (1690  Herzog),  Obrist. 

IR.  18. ' 241 

Loudon,  Gideon  Ernst  Freiherr 
von,  FZM  — FM.  IR.  29.  . . . 324 
Luc  ca,  siehe  Carl  Ludwig,  Her- 
zog von. 

Luccini.  Matthäus  Marchese  de. 

GFWM— FML.  IR.  25 292 

Ludwig  Joseph.  Erzherzog, 

FML— FZM.  IR.  8 165 

Ludwig  Salvator,  Erzherzog, 

Oberst.  IR.  58 524 

Ludwig  Victor.  Erzherzog. 

GM— FML.  IR.  65 557 

Ludwig.  Grossherzog  von  Baden. 

IR.  59 530 

Ludwig  II.,  König  von  Bayern. 

IR.  5 148 

Ludwig,  Prinz  vonBayern.  IR. 62.  549 
Ludwig  III.,  Grossherzog  von 
Hessen  und  bei  Rhein.  IR.  14.  210 
Ludwig  IV.,  Grossherzog  von 
Hessen  und  bei  Rhein.  IR.  14.  210 
Ludwig,  König  von  Portugal 

und  Algarvien.  IR.  5 14S 

Ludwig  Wilhelm  I.,  Markgraf  von 
Baden-Baden,GI.  u.  FM.  IR.  23.  277 
Lusignan,  Franz  Marquis. FML.— 

FZM.  IR  16 226 

Luxem,  Jakob  Ritter  von.  GM. — 
FML.  IR,  27 306 


M. 

Mainula.  Lazarus  Freiherr  von. 
FML— FZM.  IR.  25 922 


V 


— 745  — 


Seite 

Manfreclini,  Friedrich.  Marquis, 

FML.  IR.  12 199 

Mannsfeld,  Fürst  zu  Fondi, Hein- 
rich Graf,  Ohrist — FM.  IE.  24.  282 
Märiässy  de  Markus  et  Batis- 
Falva,  Andreas  Freiherr  von 

FML.— FZM.  IE.  87 384 

Maroicic  von  Madonna  del 
Monte,  Joseph  Freiherr,  FML. 

—FZM.  IE.  7 156 

Marschall  auf  Burgholz- 
hauseD,  Ernst  Friedrich  Frei- 
herr von  (1758  Graf),  GFWM. — 

FM.  IE.  18 24t 

Marschall  von  Perclat,  Ignaz 
Peter  Freiherr,  FML.  IE.  41.  409 
M a r si  gli,  Ludwig  Ferdinand  Graf, 
Obrist— GFWM.  IE.  59.  . . . 530 
Martini  von  Nosedo,  Joseph 

Freiherr,  FML.  IE.  30 331 

Mathesen,  Johann  Andreas  Frei- 
herr von,  GM. — FZM.  IE.  42.  417 
Mauroy  de  Merville,  Franz 
Freiherr  von,  FML.  IE.  23.  . . 278 
Maximilian. Erzherzog, Oberst — 

FML.  IE.  35 367 

Maximilian  Joseph  I.,  König 

von  Bayern.  IE.  31 338 

Mayer  von  Heldensfeld,  Anton 
Freiherr,  FML  —FZM.  IE.  45.  435 
Mazzuchelli,  Alois  Graf,  FML. — 

FZM.  IE,  10 182 

M e c k 1 e n b u r g-  S c li  w e r i n , F r i e d - 
rieh  Franz  Grossherzog  von. 

IE.  57 516 

Mecklenburg  - Strelitz,  Fried- 
rich Wilhelm  Grossherzog  von. 

IE.  31 337 

Mecserv,  Johann  Freiherr  von, 

GM.— FML.  IE.  51 471 

M e n s d o r f f - P o u i 1 1 v,  Alexan  der 
Graf,  FML.  IE.  73 573 


Nädasdy.  Thomas  Graf,  GM. — 

FZM.  IE.  39 394 

Nagy  von  Also- Szopor.  Ladis- 
laus Freiherr.  FML.— FZM.  IE. 

70 567 

Nagy  von  Töbör-Ethe,  Carl 

Freiherr,  FML.  IE.  60 539 

Nassau,  Adolph,  siehe  Adolph 
Herzog  von  Nassau,  Gross- 
herzog von  Luxemburg. 

Nassau,  Wilhelm  Herzog  von. 

IE.  29 ' ...  324 

Nassau  - Usingen,  Friedrich 

Prinz,  FM.  IE.  22 271 

Neip p erg, Eberhard  Freiherr  von, 
Obrist— FM.  IE  7 . . 156 


Seite 


Mercv-Argenteau,  Anton  Ignaz 
Graf,  FML.— FM.  IE,  56.  . . . 508 
Merkl,  Eudolph  Freiherr  von, 

FML.— FZM.  IE.  55 503 

Mers,  siehe  De  Mers. 

Merta,  Emanuel,  FML  IE.  94.  605 
Mertens,  Carl  Freiherr  von,  FZM. 

IE.  9 174 

Metternich  - Winne bürg,  Phi- 
lipp Emerich  Graf,  FZM.  IE.  11.  189 
Michael,  Grossfürst  von  Buss- 

land.  IE.  26 300 

Michael,  Grossfürst  von  Euss- 

land.  IE.  37 384 

Mihalievits,  Michael  Freiherr 
von,  FML. — FZM.  IE.  57.  . . 516 
Milan  I.,  König  von  Serbien.  IE.  97.  609 
Milde  von  Helfenstein,  Hugo, 

FML.  IE.  17 234 

Minutillo,  Friedrich  Freiherr  von, 

FML.  IE.  57 516 

M i 1 1 r o w s k y,  Anton  Freiherr  von, 

FML.  IE.  10 182 

Mi ttr  o w s ky,  Joseph  Graf,  FML. — 

FZM.  IE.  40 402 

Modena,  Franz  V.,  siehe  Franz 
Ferdinand  d’Este. 

Modena,  Hercules  Eeinold  Her- 
zog von,  FM.  IE.  35  367 

Möilinary  vonMonte-Pastello, 
Anton  Freiherr,  FML. — FZM. 

IE.  38 390 

Moltke,  Hellmuth  Graf,  kön. 
preuss.  General-Feldmarschall. 

IE.  71 569 

Mondei,  Friedrich  Freiherr  von, 

FML.— FZM.  IE.  21 265 

Montevergues,  Ludwig  Frei- 
herr von,  GFWM.  IE.  11.  . . 189 
Morzin,  Ferdinand  Graf,  FML. 

IE.  54 493 

Müffling,  Heinrich  Freiherr  von, 
Obrist — FML.  IE.  26 300 

1. 

| Neipperg,  Wilhelm  Bernhard 
Freiherr  von  (später  Graf), 

Obrist— FM.  IE.  7 156 

Nessel  rode,  Johann  Hermann 

Graf,  GFWM.  IE.  18 241 

Niederlande,s.WilhelmI.  (III.). 
Nikolaus  Czesarewitsch. 
Grossfürst  - Thronfolger  von 

Bussland,  IE.  61 544 

Nigrelli,  Octavio  Graf,  Obrist — 

FZM.  IE.  27 306 

Nobi li,  Johann  Graf.FML. — FZM. 

IE.  74 575 

Nugent,  Jakob  Graf,  GM. — FML. 

IE.  56 508 

Nugent,  Laval  Graf,  FML. — FM. 

IE.  30 331 


— 746  - 


Seite 


0 ettingen-B  alder  n , Wilhelm 
Notger  Graf,  GFWM.  IR.  7.  . 156 
0 e 1 1 i n g e n - B a 1 d e r n . Wilhelm 
Notger  Graf,  GFWM.-FML 

IR.  47 444 

O’Neillan  (Neulan),  Patrik  Frei- 
herr von,  Obrist — GFWM.  IR. 

57 516 

O’Nelly,  Johann  Alexander  Graf. 
GFWM.-FZM.  IR.  42 417 


Paar,  Johann  Carl  Fürst,  GM. 

IR.  43 426 

Packenj  von  Kilstädten.  Fried- 
rich Freiherr,  FML.—  FZM.  IR.  9.  174 
Pälffy,  Niklas  Graf  FML.— FM. 

IR.  8 165 

Pälffy  ah  Erdöd.  Franz  Graf, 
Obrist — GFWM.  IR,  51.  . . . 471 
Pälffy  ab  Erd  öd,  Johann  Graf, 

Obrist.  IR.  39 394 

Pälffy  ab  Er dö d, JohannLeopold 
Graf,  GM. -FZM.  IR.  53. . . . 485 
Pälffy  ab  Erdöd,  Leopold  Graf, 

Obrist — FM.  IR  19 250 

Pällavicini,  Carl  Graf  GM.  IR. 8.  165 
Pallavicini,  Giovanni  Lukas 
Conte,  GFWM.  IR.  3 131 


Pallavicini,  Giovanni  Lukas 
Conte,  GFWM. — FM.  IR.  15.  218 
Palombini,  Joseph  Friedrich 
Freiherr  von,  FML.  IR.  36.  375 
Pancalier,  siehe  Prie. 

Parma,  siehe  Carl  Ludwig, 
Herzog  von. 

Paskiewitsch,  Ivan  Fedoro- 
witsch,  Fürst  von  Warschau, 
Graf  von  Erivan.  k.  k und  k. 


russischer  FM.  IR,  37 384 

Paul  Alexandro witsch,  Gross- 
fürst von  Russland.  IR.  63  . . 553 
Paumgartten,  Franz  Freiherr 

von,  FML.  IR.  76 579 

Paumgartten,  Johann  Freiherr 

von,  FML  IR.  21 265 

Pedro  Dom,  Herzog  von  Bra- 

ganza,  IR.  15 218 

Pellegrini,  Carl  Graf,  FML. — 

FZM.  IR.  49 459 

Peterwardeiner  Infanterie  - Regi- 
ment Freiherr  von  Philippovic 

Nr.  70 567 

Pfalzgraf  zu  Neuburg,  Ludwig 
Anton,  Obrist.  FR.  20 257 

Radivoj  evich,  Paul  Freiherr 
von,  FML.— FZM.  IR.  48.  . . 453 


Seite 


Oranien,  Wilhelm,  siehe  Wil- 
helm I.. König  der  Niederlande. 
Oranien.  Wilhelm  Georg,  Prinz 

von,  FML.  IR.  15 218 

Oros  z.  Joseph  Freiherr  von.  GM. — 

FML.  IR,  81 388 

Oskar  II..  König  von  Schweden 
und  von  Norwegen.  IR.  10..  . 182 
Otocaner  Infanterie  - Regiment 
Graf  Jellacic  Nr.  79  585 

Pfeffershofen,  Johann  Ferdi- 
nand Freiherrr  von.  Obrist — 
GFWM.  IR.  7 156 

Philipp  ovicvonPhilippsb  erg. 
Franz  Freiherr,  FML  — FZM. 
Peterwardeiner  IR,  70  ...  . 567 
Philip p o vic  von  Philipp sb erg. 
Joseph  Freiherr.  FML  — FZM. 

IR.  35 367 

Piccolomini  d'Arragona. 

Octavio  Fürst,  GFWM. — FZM. 

IR.  25 292 

Pio  di  Savoya,  Herbert  Mar- 
chese, Obrist— FZM.  IR.  8. . . 164 
Piret  de  Bihain,  Ludwig  Frei- 
herr, FML.  IR.  27. .....  . 306 

Plischau.  Engelhard  von. 

GFWM.-FML.  IR.  22..  . . . 271 
Plnnquet,  Thomas  Graf  FML. 

IR.  41. 408 

Preiss,  Johann  Franz  Freiherr 
von,  FML.— FZM.  LR.  24.  . . 2S2 
Preysach.  Jakob  von,  GFWM  — 
FZM.  IR.  39.  . 394 


Prie-Turinetti,  Marquis  de  Pan- 
calier (Pancalierek  Johann 
Anton,  GFWM.-FZM.  IR.  30.  331 
Prinz  von  Pr  eussenundPrinz- 
Regent  vonPreussen.  siehe 
W i 1 h el  m I. 

Probszt  Edler  von  Ohstorff. 

Emil,  FML  ER.  51 471 

Prohaska,  Johann  Freiherr  von. 

FML.  IR.  38 390 

Prohaska  von  Guelphenburg, 
Franz  Adolph  Freiherr.  FML. — 

G.  d.  C.  IR.  7 156 

P ne  bla,  Antonio,  Conde  de  Por- 
tugalo,  FML. — FZM.  IR.  26.  300 
Pürcker  von  Pürkhain,  Yincenz 
Freiherr,  FML.— FZM.  IR.  25.  292 


Radossevich  vonRados.  Deme- 
terFreiberr,  GM. — FML.  IR.  53.  4S5 


- 747  — 


Rainer,  Erzherzog,  GM. — FZM. 

ER.  59 

Rainer,  Joseph,  Erzherzog.  FZM. 

IR.  11.  . . . . 

Rainberg,  Hermann  Freiherr 

von,  G.  d.  C.  IR.  96 

Ramming  von  Riedkirchen, 
Wilhelm  Freiherr,  FML. — FZM. 

IR.  72 

Regal,  Max  Ludwig  Graf,  Obrist — 

FZM.  IR,  36 

Reicher,  Joseph  Freiherr  von, 

FML.— FZM.  IR.  68 

R e i n 1 ä n d e r,  Wilhelm  F reiherr 
von.  FML. -FZM.  IR,  24.  . . 
Reischach.  Sigmund  Freiherr 
von,  FML.— FZM.  IR.  21.  . . 
Reising  von  Reisinger.  Maxi- 
milian Freiherr,  FML.  LR.  18. 
Reisky  von  Dubnitz, Franz  Frei- 
herr, FML.  ER.  10 

Reitzenstein,  Friedrich  Ernst 
Freiherr  von,  FML.  IR.  12.  . . 
Reuss-Greitz,  Heinrich  XIII., 

Fürst,  FZM.  IR.  18 

Reuss-Plauen,  Heinrich  Graf, 

Obrist.  LR.  17 

Reuss-Plauen,  Heinrich  XV., 
Prinz,  FML.— FM.  LR.  17.  . . 
Richter  von  Binnenthal,  Franz, 

FML.— FZM  IR.  14 

Riese.  Carl  Freiherr  von.  4ML. 
IR.  15 


Sachsen -Coburg  und  Gotha, 
Alfred  Herzog  zu  LR,  84.  . . 
Sachsen  - Coburg  - Saalfeld, 
Friedrich  Josias  Prinz,  FM.  IR.  22. 

Sachsen-Coburg-Saalfeld,  Fried- 
rich Josias  Prinz  zu,  FM.  IR.  57. 

Sachsen-Gotha,  Wilhelm  Prinz 
zu,  GFWM.— FZM.  LR.  30.  . . 
Sachsen  - Hildburghausen, 
Friedrich,  Herzog  von,  FML. 

ir.  41 :..... 

Sachsen  - Hildburghausen, 
Joseph  Friedrich  Prinz  von, 

GFWM.— FM.  IR.  8 

Sachsen- Meiningen,  Bernhard 

Herzog.  IR.  46 

Sachsen - Weimar  - Eisenach, 
Carl  Alexander  Grossherzog. 

IR.  64 

Saint- Julien,  Franz  Graf, 

FML. — FZM.  IR.  61 

Salis-Soglio,  Daniel  Freiherr 
von,  FML.— FZM.  LR.  76  . . 

Salis-Zizers,  Heinrich  Graf, 
FML.  IR.  25 


Seite 


Riese.  Franz  Carl  Freiherr  von, 

FML. -FZM.  IR.  26 300 

Ringelsheim,  Joseph  Freiherr 
von,  FML. — FZM.  IR.  30.  . . 331 
Rodakowski,  Joseph  Rittervon, 

FML.— G d.  C.  IR.  95 606 

Rodich,  Gabriel  Freiherr  von, 

FML.— FZM.  IR.  68 563 

Rohan.Victor Ludwig  Prinz,  FML. 

IR.  21 265 

Rossbach,  Heinrich  Freiherr 
. von,  FML. — FZM.  ER.  40.  . . 402 
Rossbacher,  Rudolph  Freiherr 
von,  FML. — FZM.  LR.  71.  . . 569 
Roszkowsky,  Julian  von,  FML. 

LR.  87 596 

Roth,  Wilhelm  Moriz  Freiherr 

von,  FML.  IR.  22 271 

Rothkirch  und  Panthen.  Leon- 
hard Graf,  FML.  IR.  12.  . . . 199 
Rudolph,  Erzherzog,  Kronprinz 
von  Oesterreich,  Oberst — FML. 

IR.  19 250 

Rudolph, Erzherzog, Oberst. IR.16.  226 
Rudolph,  Erzherzog,  Oberst.  IR. 

14 210 

Rukavina  von  Vidovgrad, 
Georg  Freiherr,  FML  — FZM. 

IR,  61 544 

Rumpf,  Franz  Ignaz  Graf,  GFWM. 

IR  12 199 

Rupprecht  von  Virtsolog, 
Heinrich,  FML.  IR,  40 402 


Salm-Salm,  Nikolaus  Leopold 
Rheingraf  von,  Obrist — FM.  IR. 

14.  . . 210 

Sapieha,  Michael  Graf,  GFWM. 

IR.  47 444 

Scherzer,  Leopold  Freiherr  von, 

GFWM.  IR.  28 316 

Schifer,  Freiherr  von  und  zu 
Freyling  auf  D axb erg  und 
Li chte n au,  Alexander,  Obrist. 

IR.  8.  ...  164 

Schleswig -Holstein -Glücks- 
burg,Wilhelm  Prinz  zu, FML.— 

G.  d.  C.  IR.  80 588 

Sch  meling,  Carl  von, FML. IR. 29.  324 
Schmerling,  Joseph  Rittervon, 

FML.— FZM.  IR.  67 561 

Schön  von  Tr euenwer th,  Mi- 
chael, FML.  IR.  49 459 

Schönfeld,  Anton  Freiherr  von. 

FML.— FZM.  IR.  82 591 

Schön  hals,  Carl  Ritter  von, 

FML.— FZM.  IR.  29 324 

Schröder,  Carl  Freiherr  von, 
GM.— FML.  IR.  7 156 


Seite 

530 

1S9 

607 

571 

375 

563 

282 

265 

241 

182 

’ 199 

241 

234 

234 

210 

218 

593 

271 

515 

331 

409 

165 

439 

555 

544 

. 579 

292 


- 748  — 


Seite 


Schröder  von  Lilienliof,  Wil- 
helm Freiherr,  FML. — FZM. 

IR  26 300 

Schulenburg,  Hans  Graf  von 

der,  FML.  IR.  30 331 

Schulenburg  - 0 yenhausen, 
Ludwig  Ferdinand  Graf,  GFWM. 

— FZM.  IR.  21 265 

Schwarzenberg,  Carl  Fürst, 

GM.— FZM.  IR.  19 250 

Schwarzenberg,  Felix  Fürst, 

FML.  IR.  21 265 

Scudi  er,  Anton  Freiherr  von, 

FML.— FZM.  IR.  29 324 

S ec k e n d o r ff,  Friedrich  Heinrich 
Graf,  FML..— FM.  IR.  18.  . . . 241 
Serenyi,  Johann  Carl  Graf, 
Obrist— FM.  IR.  25.  ....  ' 292 
Sergius  Al exandr o wi ts ch , 

Grossfürst  von  Russland.  IR. 101.  613 
Sickin  gen,  Johann  Damian  Frei- 
herr von,  Obrist— FML.  IR.  57.  516 
Sickingen,  Johann  Damian  Frei- 
herr von,  FML.  IR.  18.  . . . 241 
Sigismund,  Erzherzog,  GM. — 

FML.  IR.  45 435 

S im  b sehen,  Joseph  Freiherr  von, 

FZM.  IR.  48 453 

Simbschen,  Joseph  Carl  Frei- 
herr von,  Obrist — FML.  IR.  53.  485 
Sincere,  Claudius  Freiherr  von, 

GFWM.— FZM.  IR.  54 493 

Siskovics,  Joseph  Freiherr  von 
(später  Graf),  FML.— FZM.  IR. 37.  384 
Sivkovicli,  Johann  Freiherr  von, 

FML.  IR.  41 409 

Sokcevic,  Joseph  Freiherr  von, 

FML.  — FZM.  IR,  78 583 

Solari,  Laurenz  Victor  Graf, 
Obrist— GFWM.  IR.  47.  ...  444 
Söldner  von  S öldenhofen,  Jo- 
seph, GM.— FML.  IR.  23. . . . 27S 
Sonnenberg,  Freiherr  von  Hein  d 1, 
Franz  Xaver  Graf,  Obrist — 

GFWM.  LR.  18.  . 241 

Sparr,  Wladislav  Graf,  Obrist — 

FML.  IR.  54 493 

Spieckh  zu  Uibergau  undLan- 
genau,  Lukas  Ritter  von, 
GFWM.  IR,  24.  .......  282 

Spinola,  Johann  Dominik  (Ulys- 
ses) Marchese  de,  Obrist.  IR.  35.  367 


Seite 


Splenyi  von  Mihäldy,  Franz 

Freiherr.  FML.  IR.  31 338 

Splenyi  von  Mihäldy,  Gabriel 

Freiherr,  FML.  IR.  51 471 

Spork,  Johann  Rüdiger  Graf. 

FML.  IR.  25 292 

Sprecher  von  Bernegg,  Salo- 

mon,  FML.  IR.  22 271 

Stadl,  Ferdinand  Freiherr  von. 

Obrist— FM.  LR.  17 234 

S tarh  emb  erg,  Emanuel  Michael 
Graf.  GM.— FZM.  IR,  24..  . . 282 
Starhemberg,  Ernst  Rüdiger  Graf 

Obrist-FM.  IR.  54  493 

S t a r h e m b e r g,  Guidob  ald  Graf, 

Obrist.  IR.  35 367 

Starhemberg,  Guidobald  Graf, 

FM.  IR.  13 208 

Star  he  mb  erg,  Johann  Reichard 
Graf,  Obrist— FML  IR,  8.  . . 164 
Starhemberg,  Maximilian  Adam 
Graf,  Obrist-FM.  IR,  24.  . . 282 
S t a r h e m b e r g.  Max  Laurenz  Graf, 

GFWM.— FZM.  IR.  8 165 

S tarh  emb  erg,  Ottokar  Graf. 

Obrist — FML.  IR  59 530 

Steininger,  Carl  Freiherr  von. 

FML.— FZM.  IR.  6S 563 

Stephan.  Erzherzog.  Oberst  — 

FML.  IR,  58 524 

Strassoldo,  Leopold  Graf.  FML. 

LR.  27 301 

Strassoldo-Graffemberg, 

Julius  Graf,  FML.  IR.  61.  . . 544 
Stransky  Edler  von  Dresden- 
berg. Franz,  FML.  LR.  98.  . . 610 
Strauch,  Gottfried  Freiherr  von. 

GM.— FZM.  IR.  24 282 

Stuart.  Patrik  Graf.  FML.  IR  18.  241 
Stubenrauch  von  Tannenburg, 

Georg,  FML.  LR.  86 595 

Succovatv  von  Vezza,  Eduard 

Ritter,  FML.  IR,  87 596 

Suckow.  Heinrich  Jakob  Frei- 
herr von,  FML.— FZM.  IR.  22.  271 
Szapärv.  Ladislaus  Graf,  FML. — 

FZM)  IR.  46 439 

Sztdrav,  Anton  Graf,  GM. — FZM. 

IR,  33 353 

Szveteney  de  Xagy-Ohaj.  An- 
ton Freiherr,  FML. — G.  d.  C. 

IR.  86 595 


T. 


Tasso,  Albert  von,  Obrist.  IR.  11.  189 
Terzy,  Ludwig  Freiherr  von, 

FML. — FZM.  LR.  16 226 

Teuchert  - Kauffmann  Edler 
von  Tr  au  steinburg.  Fried- 
rich Freiherr,  FML. — FZM.  IR. 

88 


Tliavonat.  Friedrich  Leoprold 
Freiherr  von.  Obrist.  LR.  42.  . 417 
Thun-Hohenstein.  Carl  Graf, 

FML. — FZM.  IR.  29 324 

Thun-Holienstein.  Franz  Graf. 
FML.— FZM.  IR.  54 493 


597 


749  — 


Seite 

Thüngen,  Adam  Sigmund  Graf. 

GFWM.— FZM.,  IR.  57.  . . . 516 
Thüngen,  Hans  Carl  Graf, 
GFWM.— FZM.  IR.  42 417 


Thüngen,  Hans  Carl  Graf,  F ZM. — 


FM.  IR.  20 257 

Thürheim,  Franz  Ludwig  Graf, 
FML.-FM.  IR.  25 292 


Thürheim,  Franz  Sebastian  Graf, 

Obrist — FZM.  IR.  28 316 

Thurn  und  Taxis,  Hannibal 
Friedrich  Fürst,  FML. — G.  d.  C. 

IR.  50 466 

Tillier,  Johann  Freiherr  von, 
GM.— FML.  IR.  36 375 


Tillier,  Joseph  Freiherr  von, 
FML.  IR.  14 210 


Seite 


Trapp,  Werner  Freiherr  von, 

FML.— FZM.  IR.  25 292 

Trautson,  Graf  zu  Falkenstein, 
Johann  Carl,  Obrist — GFWM. 

IR.  35 367 

Trenck,  Franz  Freiherr  von  der, 
Obristwachtmeister  — Obrist. 

IR.  53 485 

Turszky,  August  Freiherr  von, 

FML.— FZM.  IR.  62 549 

Tyroler  Kaiser- Jäger- Regiment 

Nr.  1 652 

Tyroler  Kaiser- Jäger-Regiment 

Nr.  2 656 

Tyroler  Kaiser- Jäger-Regiment 

Nr.  5 659 

Tyroler  Kaiser- Jäger-Regiment 
Nr.  4 663 


U. 

Ujväry,  Ladislaus  Freiherr  von,  GFWM.  LR.  2. 


126 


Van  der  Beckh,  Leopold  Melchior 


Freiherr,  Obrist — FZM.  IR.  59.  530 
Vecsey  de  V e c s e et  B ö r ö lly  ö - 
Isagfa,  Joseph  Freiherr,  FML. 
—FZM.  IR.  4L  ......  , 409 

Vetter  von  Lilienberg.  Wenzel 
Graf,  FML.— FZM.  IR.  18.  . . 241 
Vettes,  siehe  Kökenyesdi. 

V ey der  von  Malb  erg,  Carl  Frei- 
herr, GM.  IR.  58 524 


Vi  e r s e t,  Carl  Albert  de  St.  O m e r, 
Baron  de  Bill  che,  GM.  IR.  58.  524 
Virmond,  Damian  Hugo  Graf, 

Obrist — FZM.  IR.  16 225 

VTasits,  Franz  Freiherr  von. 

FML.— FZM.  LR.  81 590 

Vogelsang,  Ludwig  F reihen- 
von,  FML.— FZM.  IR.  47.  . . 444 
Vukassovich.  Philipp  Freiherr 
von,  GM.— FML.  IR,  48.  . . . 453 


W achtendonck,  Bernhard  Frei- 
herr von, GFWM. — FML.IR.54.  493 
Wachtendonk.  Franz  Carl  Frei- 
herr von,  Obrist— FZM.  IR.  25.  292 
Wacquant-Geozelles.  Theodor 
Freiherr  von,  FML.— FZM.  IR. 


62 549 

Waldeck,  Carl  August  Fürst, 

^ FML.— FM.  IR.  35 .367 

Wald  statten,  Johann  Freiherr 
von,  FML. -FZM.  IR.  81.  . . 590 
Waldstätten,  Georg  Freiherr 
von.  FML.— FZM.  IR.  97.  . . 609 
Wallis,  Franz  Paul  Graf,  GFWM.  — 

FZM.  IR.  36.  375 

Wallis,  Franz  "Wenzel  Graf, 

Obrist — FML.IR,  59 530 

Wallis,  Franz  Wenzel  Graf, 

FML.— FM.  IR,  11 189 

Wallis.  Michael  Graf,  FML.-FM. 

HR.  11 189 

AVallis,  Olivier  Freiherr  von, 
Obrist— FML.  IR.  47 444 


WTallis,  Olivier  Remigius  Graf, 

FML.— FZM.  IR.  29 324 

"W  a 1 1 i s,  Patrik  Olivier  Graf,  GM. — - 

FML.  IR.  35 367 

Walsegg,  Otto  Graf, Obrist — FZM. 

IR.  49 459 

W a r a s d i n e r Infanterie  - Regi  - 
ment  Freiherr  von  Giesl  Nr.  16.  224 
War tensle b en,  Wilhelm  Graf, 

GM.— FZM.  IR.  28 316 

Wasa,  Gustav  Prinz  von,  GM. — 

FML.  IR.  60 539 

Watlet,  Wenzel  Freiherr  von, 

FML.  IR,  41 409 

Watteck,  Joseph  von,  FML.  IR. 

30 331 

Weber,  Joseph  Freiherr  von. 

FML.— FZM.  IR.  22 271 

Weidenfeld,  Carl  Phillipp  Frei- 
herr von,  FML.  IR.  37.  . . . 384 
Weiden,  Ludwig  Freiherr  von, 

FML.— FZM.  IR.  20 257 

"Wellenstein,  Hannibal  Freiherr 
von,  GFWM.  IR.  57 516 


— 750  — 


Seite 

W ellington,  Arthur  Herzog  von, 
kön.  gross  britannischer  und 
kaiserlicher  FM.  IE,.  42.  ...  417 
Welsersheimb,  Zeno  Graf, 

^ FML. — FZM.  IE.  21 265 

W enckheim.  Franz  Freiherr  von, 

FML.  IE.  35 367 

W e r n h a r d t , Stephan  F r eiherr 

von,  FML.  IE.  16 226 

AYetzel,  .Johann  Adam  Freiherr 

von,  GFWM.  IE.  18 241 

Wetzel,  .Johann  Adam  Freiherr 
von,  GFWM.— FZM.  IE.  42.  . 417 
Wetzlar  von  Plankenstern, 
Gustav  Freiherr,  FML.  Waras- 


diner  IE.  16 226 

Wied-Eunkel,  Friedrich  Prinz, 

FML.  IE.  34 360 

Wied-Eunkel,  Heinrich  Fried- 
rich Graf,  GFWM.— FM.  IE.  28.  316 
Wilczek,  Heinrich  Wilhelm  Graf, 

FZM.— FM.  IE  11 189 

Wilhelm,  Erzherzog,  Oberst — 

FZM.  IR.  12 199 

Wilhelm.  Prinz  von  Oranien, 

FZM.  IE.  26 300 

Wilhelm  I.,  König  der  Nieder- 
^ lande,  FM.  IE.  26.  .....  . 300 
Wilhelm  III.,  König  der  Nieder- 
lande. IE.  63 553 

Wilhelm,  Prinz  von  Preussen, 
(1858  Prinz-Regent).  IE.  34.  . 360 

Wilhelm  I..  König  von  Preussen. 

IE.  34 360 

Wilhelm  I.,  Deutscher  Kaiser  und 
König  von  Preussen.  IR.  34  . 360 
Wilhelm  II..  Deutscher  Kaiser 
und  König  von  Preussen.  IE. 

34 360 

Zach,  Anton  Freiherr  von. FML. — 

FZM.  IR.  15 218 

Zanini.  Peter,  FML.  IR.  16  . . 226 

Zedtwitz,  Franz  Julius  Graf, 

FML.  IR.  25 292 

Ziemi^cki  von  Ziemiecin, 
Hieronvmus  Freiherr.  FML. — 
FZM.  IR.  36 375 


Seite 


Wimpffen,  Franz  Graf,  FML. — 

FZM.  IR.  22 271 

Wimpffen,  Maximilian  Freiherr 
von.  FML. — FM.  IR.  13.  . . . 207 
Windisch-Graetz.  Ludwig  Prinz 
zu.  FML. — G.  d.  C.  IR.  90.  . . 599 
Woche  r,  Gustav,  FML —FZ  AL  IE . 

25.  292 

W olilgemüth,  Ludwig  Freiherr 

von,  FML.  IR.  14 210 

Wolfenbüttel,  siehe  Braun- 
schweig-Wolfenbüttel. 
Württemberg,  Carl  Alexander 
Prinz  (1733  Herzog),  Obrist — 

FM.  IR.  17 234 

Württemberg.  Ferdinand  Her- 
zog von,  FM.  IR.  40 402 

Wrürttemb erg.  Heinrich  Fried- 
rich Prinz,  GFWM— FML.  IR. 

10 182 

AYürtteraberg,  Ludwig  Prinz. 

GFWM— FZM.  IR.  10 182 

AYiirttemberg.  Philipp  Herzog 

von.  IR  77 581 

AYürttemberg,  AYilhelm  Erb- 
prinz. (später  Churprinz),  GAI. 

IR.  41 . . 40S 

Württemberg,  AA'ilhelm  Herzog 
von,  GAI. — 1 ZM.  IR.  73.  . . . 5/3 
Württemb  erg-  Stuttgart, 

Georg  Friedrich  Herzog  von. 
Obrist—  GFWM.  IR.  35.  . . . 367 
AYürzburg,  siehe  Ferdinand 
Churfürst. 

AY  u 1 1 g e n a u, Gottfried  Ernst  F rei- 
hen- von,  FZ  AI.  IR.  3 131 

AAT  u 1 1 g e n a u,  Gottfried  E rnst  Frei- 
herr von.  FZM.  IR.  12.  ...  199 


Zobel  von  Giebelstadt  und 
Darstadt,  Thomas  Friedrich 
Ereiherr,  FML.  IR.  61..  . . . 544 
Zum  Jungen,  Hieronymus  Frei- 
herr von,  Obrist — FAI.  IE.  27.  306 


Nachträge. 


Bei  Regiments- (Bataillons-)  Commandanten  einzusclialten: 


Die  Oberste  Yincenz  Haasz  von  Grünenwaldt  (IE.  6,  1882);  Gustav 
Eatzenhofer  und  Carl  Edler  von  Eisenbauer  (IE.  8,  1893 — 1894);  Fried- 
rich Poleschensky  (IE.  20,  1882);  Eduard  von  Waldkirch  (IE.  26,  1885); 
Peter  Tliuranszky  (IE.  32,  1896);  Carl  Eitter  von  Eeimann  (IE.  45,  1882); 
Emil  Ballieux  von  Guelfenberg  (IE.  57,  1891);  Leo  Wawrauscli  (IE.  88, 
1886);  Joseph  Niemeczek  und  Heinrich  Lindner  (IE.  90,  1887);  Hamilkar 
Freiherr  de  Fin  (IE.  97,  1886);  Adolph  Edler  von  Mikessic  (IE.  98,  1886); 
Major  Arnand  Wawra  (FJB.  20,  1894). 


Zu  Reserve-Commixudanten 

■wurden  1882  kurz  vor  Auflassung  dieser  Charge  (Aufstellung  der  neuen  Eegi- 

menter)  noch  ernannt : 

Die  Oberstlieutenante  Eduard  Metzger  (IE.  10);  Carl  Kostersitz 
(IE.  14):  Franz  von  Pilat  (IE.  15);  Moriz  Schaffer  Eitter  von  Schäffers- 
feld  (IE.  19);  Heinrich  Adrowski  (IE.  25);  Octavius  von  Navarini  (IE.  31); 
Adolph  Kirsch  (IE.  57);  Alois  Koller  (IE.  65);  Conrad  Oblilidal  (IE.  69); 
August  Frendl  (IE.  75)  und  Anton  Babal  (IE.  79). 


Decorationen  erhielten 

(zumeist  nachträglich,  vielfach  erst  in  dem,  dem  betreffenden  Feldzuge  nach- 
gefolgten Jahre) : 

1859  (1860). 

JEKO.3.  Major  Theodor  Stadl  (IE..  58). 

MVK.  die  Hauptleute  Paul  von  Gärtler  (IE.  9),  Sylvester  Paul  (IE.  42), 
Conrad  von  Schluderer  (IE.  49),  Hermann  Schaeck  (IE.  58);  die  Ober- 
lieutenante Ferdinand  Fischer  (IE.  21),  Georg  Junker  (IE.  28),  Anton  Frei- 
herr von  Veltheim  (FJB.  6). 

1866  (1867). 

LO.  Oberst  Sigmund  Tobias  von  Hohendorf  (FJB.  18). 

MVK.  die  Hauptleute  Adolph  von  Thierry  (IE.  78),  Anton  Petvaidic 
(IE.  80);  die  Oberlieutenante  Otto  Wieneke  (IE.  6),  Georg  von  Bentsik 
(FJB.  3),  Paul  Andriolli  (FJB.  30);  Unterlieutenant  Demeter  Zepeniag 
(IE.  46,  4). 


— 752  — 


1869. 

EK0.3.  Lieutenant  Hermann  Jaksic  (F.JB.  27 1 . 

1878  (1879). 

EK0.3.  Oberst  Carl  Edler  von  Polz  (Iß.  52);  Oberstlieutenant  Joseph 
Nemecic  (IR.  33);  Oberiieutenant  August  von  Pulsky  iIR.  25.  Reserve-  ; 
Lieutenant  Gideon  Krneta  (IR.  53). 

MVK.  die  Oberstlieutenante  Carl  Freiherr  von  Kellner  IR.  21) 0 und 
Johann  Fabrizii  (IR.  33);  die  Majore  Ernst  Edler  von  Schoeller  iIR.  8». 
Vincenz  Polka  (IR.  52),  Georg  Roknic  (IR.  53);  die  Hauptleute  Joseph 
Piekarski  (IR.  15),  Michael  von  Noak  (IR.  46),  Carl  Petrovic  (IR.  53), 
Ferdinand  Schmidt  von  Silberburg  und  Adolph  von  Loy  (IR.  78,  letzterer 
gefallen);  die  Oberlieutenante  Gabriel  T r o s t (IR.  46),  Oswald  Schmidt  (IR.  57); 
die  Lieutenante  Carl  Schindelka  (IR.  48)  und  Michael  Kocsics  IR.  70) 
beide  gefallen;  dann  Lieutenant  in  der  Reserve  Hans  Freiherr  von  Salis 
(FJB.  15). 

1882. 

LO.  Oberst-Brigadier  Stephan  Haas  (IR.  34). 

MVK.  Hauptmann  August  von  Enhuber  (F.JB.  6);  Lieutenant  Adam 
Brandner  (IR.  16)2). 


Seite  45,  Zeile  20  von  oben  lies:  .,20  Compagnien"  statt  ..Bataillone". 

„ 87,  „ 2 „ unten  „ „am  rechten  Aermel"  statt  „linken". 

,,  91,  Anmerkung  4)  hat  richtig  zu  lauten:  „Ursprünglich  erfolgte  deren 

Ernennung  durch  die  Regiments- Commandanten,  gegenwärtig  ist 
sie  dem  Reichs-Kriegs-Ministerium  Vorbehalten". 


15 

135, 

Zeile  20  von 



oben  lies: 

„Rüffer”  statt  „Reusser”. 

51 

165, 

55 

4 „ 

55 

„GFWM.— FM.”  statt  ,,-FZM.” 

55 

174, 

18  „ 

*5  55 

Hartmann  „Prokop”  statt  „Georg”. 

55 

199, 

55 

25  „ 

unten  ,, 

Dusais  „Freiherr”  statt  „Graf”. 

200, 

55 

26  „ 

oben  „ 

..Schroff”  statt  ..Schrott”. 

55 

218, 

55 

20  ., 

unten  ,, 

„FML. -FZM.”  statt  „FML.” 

55 

234, 

55 

5 ,, 

oben  „ 

„1780”  statt  „1781”.  >- 

55 

237, 

55 

13  „ 

55  55 

„1805”  statt  „1S01”.  - - 

55 

250, 

265, 

13  „ 

„1812”  statt  ..1813”. 

55 

55 

28  .. 

55  55 

„FML.”  statt  „FML. -FZM.” 

55 

271, 

55 

55 

21  „ 

55  55 

Nassau  ..Herzog”  statt  „Prinz”. 

55 

307, 

28  .. 

55  55 

Pinter  Hermann  „Ritter  von". 

55 

375, 

14  „ 

unten  „ 

Kinsky  „Fürst”  statt  „Graf. 

55  • 
55 

417, 

55 

22  „ 

oben  ,, 

Thüngen  „von”  statt  „Graf”. 

439. 

55 

13  „ 

Fejerväry  „G.  d.  C.”  statt  ..FZM." 

444, 

25  „ 

55  55 

Wallis  „Georg”  statt  „Olivier". 

55 

459, 

21  „ 

5 5 5 5 

Pellegrini  „FM.”  statt  ..FZM." 

55 

508, 

55 

22  „ 

55  55 

Baumgarten  „von”  statt  ..Freiherr". 

55 

524, 

55 

12  „ 

Vierset  Baron  de  ..Billehe  et-”  statt  ..Billcbe". 

55 

524, 

55  22  55  55  55 

„Vierset”  (das  Prädicat 

„1763-  St  Omer  Baron  de  Billehe”  statt 
„Vierset”  gebührte  nur  dem  Inhaber,  als 

Chef  der  Familie). 

„ 531,  Zeile  29  von  oben  lies:  „1890  Mayer’  statt  ..1891  Meyer". 

„ 549,  „ 29  „ unten  „ Melczer  „Andör”  statt  „Anton". 

„ 557,  „ 14  „ oben  „ „1866  Lemberg.  1869  Kaschau,  1871  Pest. 

1876  Miskol.cz  u.  s.  w.”  statt  „1864  Lemberg  u.  s.  w.' 

„ 596,  Zeile  17  von  oben  lies:  „1883  Scheuch,  Heinrich”  statt  „Schüeh  von 

Glickhfelden,  Franz”. 

647,  Zeile  22  von  unten  lies:  ..FZM.”  statt  „FML." 


])  Irrig  als  mit  EKO.  3.  decoriert  aufgeführt. 

a)  Dagegen  bei  diesem  Kegimente  Oberst  Ivokotovic  irrig  mit  EK  .3.  decoriert 
aufgeführt  (bereits  lbT8  bei  IR.  79  erhalten  .